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10640820
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rudi%20Seeliger
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Rudi Seeliger
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Rudolf („Rudi“) Seeliger (* 16. Dezember 1923 in Wien; † 22. März 1983 ebenda) war ein österreichischer Eiskunstläufer. Er gewann die Österreichische Meisterschaft im Paarlauf 1950, war langjähriger Star der Wiener Eisrevue und später Geschäftsführer eines österreichischen Plakatunternehmens.
Kindheit und Jugend
Vor dem Zweiten Weltkrieg war Rudi Seeliger eine Nachwuchshoffnung des österreichischen Eissports. Gemeinsam mit der späteren Europameisterin im Einzellauf Eva Pawlik wurde er 1942 Österreichischer Paarlauf-Meister (präziser: Ostmarkmeister, weil Österreich 1942 zum Deutschen Reich gehörte und daher statt Österreichischer Meisterschaften Ostmarkmeisterschaften ausgetragen wurden). Durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und den Zweiten Weltkrieg konnte Seeliger sein Talent jedoch nicht bei internationalen Meisterschaften unter Beweis stellen. Der Versuch, als „unabkömmlicher“ Leistungssportler dem militärischen Dienst zu entgehen, scheiterte an mangelnden Verbindungen zu einflussreichen Personen des Dritten Reichs. So musste der als Textilkaufmann ausgebildete Rudi Seeliger einrücken und geriet 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er als Spätheimkehrer erst im Dezember 1949 nach Österreich zurückkam.
Österreichischer Paarlaufmeister 1950
Seine einstige Paarlauf-Partnerin Eva Pawlik war in Rudi Seeligers Abwesenheit 1948 Olympia- und WM-Zweite, im Jahr 1949 Europameisterin (immer im Einzellauf) und im Sommer 1949 Revueläuferin geworden, wodurch sie ihren Amateurstatus verloren hatte und deshalb im Jahr 1950 nicht mehr an Meisterschaften teilnehmen durfte. Deshalb musste Rudi Seeliger für die Österreichischen Meisterschaften 1950 eine andere Partnerin finden: Mit Susi Giebisch gelang es ihm, trotz körperlicher Schwächung durch die langjährige Kriegsgefangenschaft nach nur 14-tägigem Training Gold zu holen und das stark favorisierte Paar Elli Staerk/Harry Gareis sowie die EM-Dritten des Vorjahres, Herta und Emil Ratzenhofer, auf die Plätze zu verweisen. Dennoch nahmen Giebisch und Seeliger an den darauffolgenden Europameisterschaften nicht teil, sondern unterschrieben Profi-Verträge.
Karriere bei der Wiener Eisrevue und der Scala Eisrevue
Im Frühjahr 1950 wurde Seeliger Mitglied des Ensembles der Wiener Eisrevue. Dort lief er zunächst mit der EM-Dritten im Einzellauf von 1937 und 1938, Emmy Puzinger (oft fälschlich Emmy Putzinger geschrieben). Nach einigen Monaten wechselte er seine Eispartnerin und kehrte zu Eva Pawlik, der Paarlaufpartnerin seiner frühesten Jugend, zurück. Bei der Wiener Eisrevue gelang es Eva Pawlik und Rudi Seeliger, zu einem der weltbesten Paare des Eisshowbusiness der 1950er Jahre zu avancieren. Der Paarlauf-Olympiasieger Ernst Baier meinte: „Ein Trick ist nicht dabei. Die beiden können es eben.“
1954 verließen Pawlik und Seeliger die Wiener Eisrevue und liefen nach der Promotion Eva Pawliks zur Doktorin der Philosophie von 1955 bis 1957 (als Nachfolger der Olympiazweiten Ilse Pausin und Erik Pausin und als Vorgänger der Olympiasieger Sissy Schwarz und Kurt Oppelt) in der deutschen Scala Eisrevue, heirateten im Februar 1957 und kehrten 1958 zur Wiener Eisrevue zurück. Die ganzjährigen Tourneen mit rund 300 Vorstellungen pro Jahr führten durch ganz Europa und Nordafrika, unter anderem nach Passau, Brüssel, Antwerpen (jährlich 6-wöchiges Gastspiel), Amsterdam, Granada, Valencia, Berlin (jährlich 6-wöchiges Gastspiel), Hamburg, München, Köln, Lyon, Moskau (jährlich 6-wöchiges Gastspiel), Leningrad (heute: St. Petersburg), Budapest, Prag, Wien, Graz, Innsbruck, Bern, Genf, Algier und Oran.
Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.
Revuenummern mit Eva Pawlik und Rudi Seeliger (Auswahl)
Ein kleiner Flirt nach der Musik „Perhaps, perhaps, perhaps“ (Komponist: Osvaldo Farrés)
Die Sünde und der Mann (Komponist: Robert Stolz, Auftragswerk für die Wiener Eisrevue, Teil der Eis-Operette Die ewige Eva, die Stolz Eva Pawlik widmete)
Faun und Nymphe (Komponist: Walter Heidrich, eigens für Eva Pawlik und Rudi Seeliger komponiert)
Kaiserwalzer (Komponist: Johann Strauss)
Donauwalzer (Komponist: Johann Strauss)
Rhapsody in blue (Komponist: George Gershwin)
Das Meisterpaar (Komponist: Robert Stolz)
Die Französin und der Marsmann (Komponist: Robert Stolz)
Quelle:
Produktionen der Wiener Eisrevue mit Rudi Seeliger
1950/51: Das ist die Liebe – So ist die Frau
1951/52: Man vergnügt sich
1952/53: Die ewige Eva
1953/54: Wünsch dir, was dein Herz begehrt
1958/59: Zauber der Liebe
1959/60: Im Land der Träume
Von 1955 bis 1957 war Rudi Seeliger Star der Scala Eisrevue und trat daher in diesem Zeitraum nicht in den Produktionen der Wiener Eisrevue auf.
Filme mit Rudi Seeliger als Eiskunstläufer
Frühling auf dem Eis (Österreich, 1950)
Eis mit Früchten serviert (Deutschland, 1956)
Traumrevue (Österreich, 1959)
Werbemanager der Wiener Eisrevue
1960 beendete Rudi Seeliger seine Karriere als Eiskunstläufer, während seine Frau Eva Pawlik ihre Showkarriere noch etwa ein Jahr – jetzt nur mehr als Einzelläuferin – fortsetzte. Von 1960 bis 1961 gehörte Seeliger zum Management der Wiener Eisrevue und war für deren Werbung verantwortlich.
Geschäftsführer eines Plakatunternehmens
Im Jahr der Geburt seines Sohnes Roman (1962) begann Rudi Seeliger eine „bürgerliche“ Berufslaufbahn als Angestellter eines österreichischen Plakatunternehmens (Ankünder). Um 1972 wurde er dessen Geschäftsführer und blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1983 in dieser Funktion. In seinen letzten Lebensjahren war Seeliger als Funktionär der Wirtschaftskammerorganisation Vorsitzender der Bundesberufsgruppe Außenwerbung im Fachverband Werbung.
Literatur
Bücher (Auswahl)
Roman Seeliger: Die Wiener Eisrevue. Ein verklungener Traum. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1993, ISBN 3-7004-0680-0.
Roman Seeliger: Die Wiener Eisrevue. Einst Botschafterin Österreichs – heute Legende. Herausgeber: Bezirksmuseum Meidling, Wien 2008.
Ingrid Wendl: Eis mit Stil. Jugend&Volk, Wien 1979, ISBN 3-7141-7105-3.
Ingrid Wendl: Mein großer Bogen. Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-205-99465-5.
Isabella Lechner: Wienerinnen, die lesen, sind gefährlich. Kapitel „Eva Pawlik“. Elisabeth Sandmann Verlag, München 2012, ISBN 978-3-938045-72-5.
Wissenschaftliche Arbeit
Isabella Lechner, Die Wiener Eisrevue. Diplomarbeit Universität Wien, 2008
Zeitungsartikel (Auswahl)
Paarlauf-Olympiasieger Ernst Baier: Eva Pawlik und Rudi Seeliger sind gegenwärtig das beste Paar im ganzen Eisshow-Business. Ein Trick ist nicht dabei. Die beiden können es eben. In: Lübecker Nachrichten. 20. Juli 1956.
„Berliner Luft“ und Wiener Eisrevue. In: Die Presse. 16. Dezember 1958.
Die Revue der großen Eisläufer – Dr. Eva Pawlik: auch heute noch die beste Läuferin der Wiener Eisrevue. In: Der Tag. (Berlin), 10. November 1959.
Eva Pawlik and Rudi Seeliger (ausführlicher Artikel von Susan D. Russel über die Lebensgeschichten und Karrieren von Pawlik und Seeliger). In: International Figure Skating Magazine. USA Jänner/Februar 2009.
Die Wiener Eisrevue und ihr größter Star Eva Pawlik (Artikel von Manuela Buyny) In: Pirouette (Internationale Zeitschrift für Eissport und Rollsport) Ausgabe Juli/August 2013.
Einzelnachweise
Eiskunstläufer (Wiener Eislauf-Verein)
Österreichischer Meister (Eiskunstlauf)
Österreicher
Geboren 1923
Gestorben 1983
Mann
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11215513
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz%20Paudler
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Fritz Paudler
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Fritz Paudler (* 1882 in Libouchec; † Mai 1945 in Prag) war ein deutscher Ethnologe.
Leben
Er studierte Ethnologie an der Universität Wien bei Rudolf Pöch. Im Ersten Weltkrieg führte er physikalisch-anthropologische Messungen in Kriegsgefangenenlagern in Deutschland, im Habsburgerreich und in Rumänien durch.
1923 habilitierte er und arbeitete als Privatdozent für Rassen-, Völker- und Vorgeschichtsforschung an der Deutschen Universität Prag, 1925 wurde er Professor für Anthropologie und Ethnologie. Er war mit einem jüdischen Partner verheiratet und wurde 1944 von den Nazis als Professor entlassen. 1945 wurde er in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht.
Er beeinflusste die Arbeit der Ethnologen Dominik Wölfel und Franz Baermann Steiner.
Schriften (Auswahl)
als Herausgeber mit Karl Koberg: Die Einrichtung und Verwaltung kleiner Gemeindebüchereien. Auf Grund der Arbeit Ernst Schmidts. Leitmeritz 1921, .
Die hellfarbigen Rassen und ihre Sprachstämme, Kulturen und Urheimaten. Ein neues Bild vom heutigen und urzeitlichen Europa. Heidelberg 1924, .
Scheitelnarbensitte, Anschwellungsglaube und Kulturkreislehre. Brünn 1932, .
Die Volkserzählungen von der Abschaffung der Altentötung. Helsinki 1937, .
Literatur
Karl Saller und Leonhard Metzner: Die anthropologische Lehre Fritz Paudlers. Urvölker und Urrassen in Europa. München 1955, .
Weblinks
germananthropology.com
Ethnologe
Hochschullehrer (Karl-Ferdinands-Universität Prag)
Deutscher
Geboren 1882
Gestorben 1945
Mann
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11220772
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob%20B%C3%A4nziger-Tobler
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Jakob Bänziger-Tobler
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Jakob Bänziger-Tobler († 1657 in Kurzenberg (heute Heiden AR); heimatberechtigt in Herisau) war ein Schweizer Politiker und Kriegshauptmann aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Leben
Jakob Bänziger-Tobler war mit einer Tochter von Andreas Tobler verheiratet und ein Neffe des Kurzenberger Gemeindehauptmanns Wälti Bänziger. Er arbeitete als Wirt und ab 1636 als Copeischreiber der Gemeinde Kurzenberg. Als Offizier hatte er das Kommando über eine der zwei 1642 aufgestellten Freifahnen. Von 1647 bis 1652 war er als Landeshauptmann Mitglied der Regierung von Appenzell Ausserrhoden. Seine Initiative zum Bau einer Kirche im nach Thal kirchgenössigen Kurzenberg führte zu heftigen Streitigkeiten um den Standort und letztlich zur Spaltung der Gemeinde. Von 1651 bis 1652 erbaute Jakob Bänziger-Tobler beinahe im Alleingang die Kirche in Heiden. Sein Vorgehen trug ihm die Gegnerschaft von Landammann Johannes Tanner sowie die Wegwahl aus der Landesregierung 1652 ein. Durch die Wahl ins Chorgericht 1654 und in die Landbuchrevisions-Kommission 1655 wurde er teilweise rehabilitiert. Von 1655 bis 1656 fungierte er zudem als Kriegshauptmann am Kurzenberg.
Literatur
Ernst Züst: Geschichte der Gemeinde Kurzenberg. Eigenverlag der Gemeinden, Heiden/Wolfhalden/Lutzenberg 1991, S. 140–236.
Weblinks
Regierungsrat (Appenzell Ausserrhoden)
Schweizer
Geboren im 16. oder 17. Jahrhundert
Gestorben 1657
Mann
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2381235
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gut%20Gansbroich
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Gut Gansbroich
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Das Gut Gansbroich ist ein bei Baal gelegenes Hofgut. Es gehörte früher zur ehemaligen Gemeinde Doveren und liegt heute auf dem Gebiet der Stadt Hückelhoven im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.
Der Hof wurde gemeinsam mit seinem damaligen Besitzer 1350 erstmals urkundlich erwähnt. Seine heutige Bausubstanz stammt aber mehrheitlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert und wurde erst kürzlich umfassend restauriert.
Lage
Südwestlich des Hofes verlaufen der Baaler Bach und die Rur, westlich liegt der Baggersee Groß-Künkel.
Im Südosten verläuft die Bahnlinie Mönchengladbach–Aachen.
Beschreibung
Gut Gansbroich ist eine geschlossene Vierflügelanlage mit rechteckigem Grundriss. Die einstigen, von der Rur gespeisten Wassergräben sind heutzutage zugeschüttet, waren aber zum Teil noch am Beginn des 20. Jahrhunderts vorhanden.
Kern der Anlage ist das 1661 erbaute Wohnhaus an der Nordost-Ecke. Sein Erdgeschoss mit Ziegelmauerwerk ist weiß gestrichen. Sein erstes Stockwerk und sein Dachgeschoss sind in Fachwerk ausgeführt und werden von einem Satteldach abgeschlossen. Hofseitig wurde dem Wohnhaus ein moderner, eingeschossiger Anbau vorgesetzt, sodass sich der einstige Haupteingang im heutigen Inneren des Hauses befindet. Dessen massiver, hölzerner Türsturz zeigt die geschnitzte Inschrift
„DEIS HAUS STEHET IN GOTTES HANDT, GOT DER ALMÄCHTIG BEHUEDE ES VOR UNGEWETTER, BRAND UND FEINDESHANDT. ERBAUT VON UDO OIDTMANN UND JOHANN CHRISTUPHELL OIDTMANN UND MARIA CATHARINA PACKEN, EHELEUT; GESCHEHEN DEN 23. MAY ANNO 1661“.
Dem Wohnhaus schlossen sich früher Wirtschaftsgebäude an, welche die sonstigen Flügel der Anlage bildeten. Gut die Hälfte des Westflügels wurde dabei von einer Scheune eingenommen, die nach Umbauarbeiten heute als Zwei-Familien-Haus genutzt wird. Daran schließt sich südlich ein Neubau an, der dort anstelle eines maroden und abgebrochenen Stallgebäudes errichtet wurde.
Der Ostflügel mit seiner weiß gestrichenen Außenmauer aus Backstein beherbergt heute – ebenso wie der Südflügel – Büroräume. Eiserne Maueranker in Form von Ziffern künden vom Baujahr des Gebäudes: 1775; wobei der Maueranker mit der Ziffer 5 heute nur noch schwer zu entdecken ist, da er von einem Fallrohr verdeckt wird. Sein Rundbogenportal wird von gemauerten Pilastern eingerahmt und ist mit einem Flachgiebel bekrönt, der eine Wappenplatte mit der Jahreszahl 1749 trägt.
Geschichte
Seit dem Mittelalter sind Besitzer des Guts namentlich bezeugt. Im Jahre 1350 wird ein Godtfried von Nyvenheim zu Nierhoven bei Lövenich als Eigentümer erwähnt.
Später befand sich das Gut – ein Lehen der Mannkammer Heinsberg – mehrere Jahrhunderte im Besitz der Schöffenfamilie Udman/Oidtman. Paul Clemen (s. Literatur) bezeichnet es als deren Stammsitz. Heinrich Udman aus Erkelenz erwarb das Gut 1443 von einem Wilhelm von Vrankenhoven, genannt „van Korentzich“, Ritter in Körrenzig.
1661 erbaute Johann Christoph Oidtman zusammen mit seinem Onkel Udo das Wohnhaus neu und wurde am 28. Dezember des gleichen Jahres mit dem Gut belehnt. Aus einer Seitenlinie der Familie entstammt der bekannte Genealoge Ernst von Oidtman.
1775 wurden die heutigen Wirtschaftsgebäude errichtet. Durch Heirat gelangte Gut Gansbroich im 19. Jahrhundert zuerst an die Familie Byll und schließlich an die Familie Aretz.
Nach umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten unter Leitung des Architekten Franz Peter Greven aus Hückelhoven beherbergt das Hofgut heute Büroräume für Unternehmen des Dienstleistungssektors, während die ehemalige Scheune zu einem Zweifamilienhaus umgebaut worden ist.
Literatur
Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 8, Abt. 2). Nachdruck der Ausgabe von 1904. Schwann Bagel, Düsseldorf 1982, ISBN 3-590-32112-1, S. 17–18 (Digitalisat).
Hans-Henning Herzberg: Stadt Hückelhoven (= Rheinische Kunststätten. Heft 315). Neusser Druckerei und Verlag, Neuss 1987, ISBN 3-88094-5330, S. 25.
Frank Körfer: Gut Gansbroich. Die wechselvolle Geschichte eines Gutshofes und seiner Bewohner. In: Kreis Heinsberg (Hrsg.): Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2014. Kreis Heinsberg, Heinsberg 2013, ISBN 978-3-925620-35-5.
Frank Körfer: Haus Gansbroich, ein alter Gutshof zwischen Baal und Doveren. In: 1100 Jahr Baal. Beiträge zur Ortsgeschichte. Jülich 1993, ISBN 3-87227-042-7, S. 101–102.
Ernst von Oidtman: Zur Geschichte der Erkelenzer Schöffenfamilien. Erkelenzer Geschichts- und Altertumsverein Heft 4, Erkelenz 1922.
Weblinks
Einzelnachweise
Gansbroich, Gut
Bauwerk in Hückelhoven
Fachwerkhaus in Nordrhein-Westfalen
Gehöft in Nordrhein-Westfalen
Barockbauwerk in Nordrhein-Westfalen
Baudenkmal in Hückelhoven
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6589365
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https://de.wikipedia.org/wiki/Frammersbacher%20Forst
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Frammersbacher Forst
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Der Frammersbacher Forst ist ein 16,81 km² großes gemeindefreies Gebiet im Landkreis Main-Spessart im bayerischen Spessart. Das Gebiet ist komplett bewaldet.
Geographie
Lage
Der Forst liegt im Norden an der hessischen Grenze und besteht aus drei getrennten Bereichen. Diese liegen westlich, nördlich und östlich des namensgebenden Hauptortes. Die höchste Erhebung ist der Eichenberg mit .
Die Ostgrenze des westlichen Teils bildet die so genannte „Wiesener Straße“, ein mittelalterlicher Handelsweg durch den Spessart vom Kinzigtal an den Main. Er fällt auf diesem Grenzabschnitt zusammen mit dem Schneewittchen-Wanderweg, einem 35 km langen Streckenwanderweg von Lohr am Main nach Bieber, sowie dem Europäischen Kulturweg "Frammersbach 1" des Archäologischen Spessartprojekts. Historische Grenzsteine markieren hier die Grenze zwischen dem Staatswald von Kurmainz (nach dem Wiener Kongress 1815 wurde daraus der Staatswald des Königreichs Bayern) und dem Gemeindewald von Frammersbach. Die Grenzsteine sind markiert mit dem Mainzer Rad und der Bezeichnung KW (Königlicher Wald).
Nachbargemeinden
Nutzung
Ähnlich wie in Partenstein versuchte man in der Vergangenheit auch im Frammersbacher Forst den Schwerspat-Abbau. Die Ausbeute war jedoch zu gering. Pingen, heute mit Wasser gefüllt, dokumentieren noch diese Versuche.
Nicht jedes Wasserloch im Frammersbacher Forst ist indes eine Pinge. In der Gemarkung "Aschenmaul" sind die Vertiefungen ehemalige Lehmgruben; der Lehm wurde als Baumaterial verwendet. Unterscheiden kann man diese Lehmlöcher von den Pingen durch die fehlenden Abraumhalden.
Im Frammersbacher Forst gab es im Mittelalter einige Glashütten. Ihre Glasmacher bauten im 14. Jahrhundert die Heilig-Kreuz-Kapelle. Der heutige Bau stammt indes von 1681.
Der Frammersbacher Forst ist heute Wandergebiet.
Siehe auch
Liste der gemeindefreien Gebiete in Bayern
Weblinks
Gemeindefreies Gebiet Frammersbacher Forst in OpenStreetMap (Abgerufen am 27. August 2017)
Europäischer Kulturweg Frammersbach 1
Gemeindefreies Gebiet in Bayern
Geographie (Spessart)
Waldgebiet im Landkreis Main-Spessart
Waldgebiet in Europa
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10698668
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vromos%20Island
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Vromos Island
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Vromos Island (englisch; ) ist eine in ost-westlicher Ausrichtung 600 m lange und 260 m breite Insel vor der Nordwestküste der Anvers-Insel im Palmer-Archipel vor der Westküste der Antarktischen Halbinsel. Sie liegt 5,32 km ostnordöstlich des Giard Point, 11,45 km südlich des Quinton Point und 0,22 km nördlich von Trebishte Island in der Perrier-Bucht.
Britische Wissenschaftler kartierten sie 1980. Die bulgarische Kommission für Antarktische Geographische Namen benannte sie am 2013 nach einer Bucht an der bulgarischen Schwarzmeerküste.
Weblinks
Vromos Island im Composite Gazetteer of Antarctica (englisch)
Insel (Antarktika)
Insel (Südlicher Ozean)
Insel im Palmer-Archipel
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11360580
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Bodendenkm%C3%A4ler%20in%20Kirchzell
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Liste der Bodendenkmäler in Kirchzell
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Bodendenkmäler in Kirchzell
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Anmerkungen
Weblinks
Kirchzell
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9877290
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbezirk%201
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Stadtbezirk 1
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Stadtbezirk 1 steht für:
Stadtbezirk 1 (Düsseldorf)
Stadtbezirk 1 in Erkelenz, siehe Erkelenz #Stadtgebiet
Stadtbezirk 1 (Ho-Chi-Minh-Stadt), Vietnam
Augsburg-Lechviertel, östliches Ulrichsviertel
Köln-Innenstadt
Altstadt-Lehel, München
Innenstadt von Regensburg, siehe Vorlage:Navigationsleiste Baudenkmäler in Regensburg
Alt-Remscheid
Stadtgebiet Süd in Worms, siehe Worms #Stadtgliederung
Elberfeld-West, Wuppertal
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5419234
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https://de.wikipedia.org/wiki/Roanoke%20Express
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Roanoke Express
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Die Roanoke Express waren eine US-amerikanische Eishockeymannschaft aus Roanoke, Virginia. Das Team spielte von 1993 bis 2004 in der East Coast Hockey League.
Geschichte
Die Roanoke Express wurde 1993 als Franchise der East Coast Hockey League gegründet. Ihre erfolgreichste Spielzeit absolvierte die Mannschaft in der Saison 1998/99, als sie zunächst die Northeast Division als Erster abschloss, ehe sie in den Playoffs um den Kelly Cup nach einem Freilos und Siegen über die Dayton Bombers sowie die Chesapeake Icebreakers erst in der vierten Runde dem späteren Final-Verlierer Richmond Renegades in der Best-of-Seven-Serie mit einem Sweep unterlag. Insgesamt war das Team sportlich eines der erfolgreicheren der ECHL, da es in den elf Jahren seines Bestehens jedes Mal die Playoffs erreichte. Dennoch wurde das Franchise im Anschluss an die Saison 2003/04 aufgrund sinkender Zuschauerzahlen aufgelöst. Die Lücke, die die Roanoke Express in der Region hinterließen, wurde von den Roanoke Valley Vipers gefüllt, die allerdings nur in der Saison 2005/06 am Spielbetrieb der United Hockey League teilnahmen.
Team-Rekorde
Karriererekorde
Spiele: 313 Mike Peron
Tore: 100 Tim Christian
Assists: 189 Michael Smith
Punkte: 286 Ilja Dubkow
Strafminuten: 958 Jason Clarke
Bekannte Spieler
Peter Brearley
Dan Carlson
Calvin Elfring
Vernon Fiddler
Jewgeni Stepanowitsch Koroljow
Chris Lipsett
Oļegs Sorokins
Jeff Tomlinson
John Tripp
Weblinks
The Internet Hockey Database - Statistik Roanoke Express
The Internet Hockey Database - Spielerliste Roanoke Express
Eishockeyverein (ECHL)
Organisation (Roanoke, Virginia)
Gegründet 1993
Aufgelöst 2004
Sportverein (Virginia)
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5841311
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https://de.wikipedia.org/wiki/Freilichtspiele%20Tecklenburg
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Freilichtspiele Tecklenburg
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Die Freilichtbühne Tecklenburg ist mit nach eigenen Angaben mehr als 2.300 Sitzplätzen das größte Freilichtmusiktheater Deutschlands. Die Bühne befindet sich in der Ruine der Burg Tecklenburg. Seit 1924 werden dort Theaterstücke, Opern, Operetten, Musicals und andere Musikveranstaltungen aufgeführt.
Geschichte
Anfänge
Am 20. Juli 1924 wurde in der Burgruine mit Wilhelm Tell von Friedrich Schiller zum ersten Mal ein Schauspiel aufgeführt, womit die Geschichte der Freilichtspiele Tecklenburg begann, damals noch Deutsche Heimatspiele Tecklenburg genannt. Unter der Leitung von Konrad Maria Krug aus Münster und seiner Spielschar fanden dort die ersten Aufführungen statt. Nach herrschendem Lokalpatriotismus sollten die meisten der Protagonisten der Stücke Tecklenburger sein. Der Lengericher Lehrer Karl Scheidt hatte dazu vier Szenen aus der Tecklenburger Geschichte unter dem Titel Ein Traum der Gräfin Thekla geschrieben und der Glaube, hier eine vaterländische Aufgabe zu erfüllen begeisterte die Einwohner Tecklenburgs. Die Bürger der Stadt gaben ihr Bestes.
schreibt die Darstellerin der Krimhild in den Nibelungen im Jahre 1925.
Ein Vorstand wurde gewählt, Unterausschüsse für Spiel, Presse, Verkehr, Platz und Finanzen wurden gebildet, die künstlerische Leitung lag bei Dr. Krug. 23 Persönlichkeiten – 15 aus dem Kreisgebiet Tecklenburg und 8 aus der Region konnte man gewinnen. Mit dabei waren der Oberpräsident der Provinz Westfalen, der Landeshauptmann, der Regierungspräsident von Münster, der Präsident des Schulkollegiums, der Wehrkreiskommandeur, der Reichsbahnpräsident, der Oberbürgermeister der Stadt Münster und der Rektor der Universität Münster. Daneben enthielt eine Broschüre ein Geleitwort des Regierungspräsidenten, ein Vorwort des Landrats, Inhalt und Personenverzeichnis der Schauspieler und Fahrpläne für Sonderzüge sowohl zwischen Lengerich und Ibbenbüren als auch zwischen Münster bzw. Osnabrück und Tecklenburg und zurück. Auch die Zusammenstellung von Sonderzügen aus zusammenhängenden Gebieten bei mindestens 600 Besuchern war möglich. Vorverkaufsstellen gab es neben Tecklenburg auch in Münster, Osnabrück und Rheine.
Umbau des Geländes und Umbruch in der Zeit des Nationalsozialismus
In den Jahren 1926 bis 1933 blieb die Bühne aus wirtschaftlichen Gründen als solches ungenutzt. Aber der Wunsch, das 1924 begonnene Werk fortzusetzen, blieb ungebrochen. Nach dem Abbruch der Holztribüne sah es wieder aus wie vor den ersten Spielen, eine Wiese mit Ruinenresten. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde auch ein „Reichsbund der deutschen Freilicht- und Volksschauspiele“ geschaffen, der überall „Thingstätten in Theaterform“ errichten sollte. Dieser konnte aber den Tecklenburgern keine finanzielle Unterstützung geben. So stellte Wilhelm Strübbe (1898–1984), eines der Gründungsmitglieder von 1924, 1934 aus seinem persönlichen Vermögen einen großen Teil der Mittel und ließ durch 70 Notstandsarbeiter und fünfzig Männer des 1932 gegründeten „Freiwilligen Arbeitsdienstes“ die Spielstätte ausbauen. Unter der Leitung von Erich Kempgens aus Münster, wurde der Burghof derartig umgestaltet, dass die Tecklenburg heute die größte Freilichtbühne Deutschlands ist. Am 24. März 1934 begannen die Arbeiten. Rund 3.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt, um einen ansteigenden Zuschauerraum, die eigentliche Bühne und ein zwischen beiden gelegenes Spielbecken (Orchestra) zu schaffen. Dabei wurde ein fast 200 Jahre verschütteter, gräflicher Brunnen entdeckt und in die Raumgestaltung einbezogen.
Am 15. Mai 1934 erließ die „Landesstelle Westfalen-Lippe“ des „Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda“ eine Bekanntmachung, wonach Theateraufführungen unter freiem Himmel anmeldepflichtig seien. Dabei mussten genaue Angaben über Veranstalter, Rechtsträger, Platz, Spieltage, Anzahl der Vorstellungen und die Werke gemacht werden. Außerdem musste angegeben werden, wie viel Berufsschauspieler beschäftigt werden. Danach wurde entschieden, ob die Aufführungen zugelassen wurden. Des Weiteren hatte die Errichtung von Thingstätten ausschließlich durch den „Freiwilligen Arbeitsdienst“ zu erfolgen. Die Zuteilung erfolgte an die Gemeinden durch die „Landesstelle“ im Einvernehmen mit dem „Gauleiter“. Die Durchführung der Bauprogramme oblag dem „Reichsbund“. Um das bereits im März begonnene Vorhaben nicht zu gefährden, galt es also, sich zu „arrangieren“, denn ohne Zustimmung der „Landesstelle“ wurden „Thingstätten“ zur Veranstaltung von Theater-Aufführungen unter freiem Himmel nicht zugelassen. Das „Regime“ stieg in das Vorhaben ein und nutzte es propagandistisch. Vor Beginn der Aufführung am 24. Juni 1934 sprach nach der Begrüßung durch den Landrat als Veranstalter als einziger der „Landesstellenleiter Schmidt“. Die Presse kommentierte die Rede mit
Später wurde dann in die Platte eines zur Bühnendekoration gehörenden Steintisches die Inschrift gemeißelt, dass „Junge Mannschaft des NS-Arbeitsdienstes“ (gemeint war der am 26. Juni 1935 gesetzlich eingerichtete „Reichsarbeitsdienst“) – „diese Freilichtbühne schuf.“
Auf Anregung der „Landesstelle“ ist die Stadt Tecklenburg als „Rechtsträger“ aufgetreten, der neue Name: Freilichtspiele der Stadt Tecklenburg 1935 wurden die Aufführungen „Der 18. Oktober – Völkerschlacht bei Leipzig“ und „Ein Spiel von Vaterland und Freiheit“ auf der „Freilichtbühne Tecklenburg“, Premiere am 16. Juni 1935, 15.00 Uhr – angekündigt. Für die Wahl dieses Stückes war der Zeitgeist und politische Einflüsse entscheidend. Von 1935 bis 1938 wurden die Operette „Der Zigeunerbaron“, sowie die Schauspiele „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ von Johann Wolfgang von Goethe und Schillers „Wallenstein“ aufgeführt. Danach ruhte der Spielbetrieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
Nachkriegszeit
Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch in Tecklenburg seine Spuren. Nicht nur, dass das Gelände unter Bombeneinschlägen gelitten hatte, es gab auch viele Kriegsopfer aus den Reihen der Mitwirkenden der Freilichtspiele. Bald wurde das Gelände wieder nutzungsfähig gemacht und ein entsprechendes Ensemble aus diversen Theatern der umliegenden Städte, deren Räumlichkeiten im Krieg zerstört worden waren, zusammengestellt. Die Bühne formierte sich neu unter dem Namen „Freilichtspiele der Stadt Tecklenburg“. Das erste Stück, die Operette Der Vetter aus Dingsda, wurde am 25. August und 1. September 1946 aufgeführt. Am 8. September folgte das Lustspiel Im weißen Rössl von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg, eine Aufführung der Städtischen Bühnen Münster mit Ruth Leuwerik als Klärchen, und am 22. September beschloss ein Großes Operettenkonzert des Norddeutschen Volkstheaters Münster diese Saison. In den Folgejahren wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Schauspiele wie Die Räuber und Wilhelm Tell von Schiller, die Operetten Gräfin Mariza und Der Vogelhändler, sowie das Märchenspiel Der gestiefelte Kater standen auf dem Spielplan. Ebenso wurden verschiedene Opern aufgeführt, wie beispielsweise 1960 Martha mit Gerd Nienstedt als Plumkett oder 1963 Cavalleria rusticana und Der Bajazzo mit Helge Rosvaenge als Canio.
Gründung des Vereins „Freilichtspiele Tecklenburg e. V.“
Der Intendant Schmid hatte in Weißenburg den Ruf eines „glänzenden“ – in Finanzangelegenheiten „indes etwas großzügigen, Organisators“ und konnte die laufende Spielzeit nicht durch zusätzliche Neuinszenierungen retten. So erwirtschaftete er ein Defizit, das die Stadt Tecklenburg als Rechtsträger abdecken musste und diese gewohnt, dass die Bühne Überschüsse erwirtschaftete, beendete die „Rechtsträgerschaft“. Eine Gruppe Männer, die an dem Fortbestand der Bühne interessiert waren, wollten die Bühne durch Gründung eines Träger-Vereins verselbständigen und auf eigene Füße stellen. Sie gründeten den Verein „Freilichtspiele Tecklenburg e. V.“, die Stadt übertrug diesen die Fortführung des Bühnenbetriebs, die sich seinerseits verpflichteten, der Stadt den Defizitbetrag des Jahres 1949 in Raten zu erstatten.
Die Anfänge des Vereins als Bühnenbetreiber verliefen gut. Es wurde wieder viel Wert darauf gelegt, dass ein Großteil der Protagonisten aus Tecklenburg selber kam. Nach einem anfänglich guten Start lief es zeitweise in den 1950er Jahren doch recht schlecht für den Fortbestand der Bühne. Einer der Gründe war die Wiedereröffnung des im Krieg zerstörten Theaters in Osnabrück, welches den Freilichtspielen Tecklenburg Konkurrenz machte. Wilhelm Tell und Die Nibelungen wurden gut besucht, Die Jungfrau von Orléans, Götz von Berlichingen und Wallenstein kaum ausreichend und Weh dem, der lügt!, Die Räuber, Das Käthchen von Heilbronn, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua und Der Widerspenstigen Zähmung völlig unzureichend. Das Schauspiel wurde mit Ablauf der Spielzeit 1965 abgesetzt. Ein Wiederaufnahmeversuch 1970 mit dem Volksstück Katharina Knie misslang, da es nur 2.550 Zuschauer gab.
Laut Vereinssatzung war neben der Durchführung der Freilichtspiele die Förderung des kulturellen Lebens in Tecklenburg Aufgabe des Vereins. Dieser ließ daher auch im Winter Theaterstücke aufführen. In diesem Rahmen wurde im Winter 1962/63 das Märchenspiel „Das tapfere Schneiderlein“ aufgeführt und wegen des großen Anklangs ins Sommerprogramm auf der Freilichtbühne übernommen. Seitdem sind Märchenstücke, bzw. seit 1972 Märchen-Musicals fester Bestandteil der Bühnenprogramme.
Von den 1990er Jahren bis heute
1992 übernahm Radulf Beuleke den Vereinsvorsitz und wurde ehrenamtlicher Intendant. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Bühne künstlerisch und organisatorisch weiter. Bühne und Zuschauerraum wurden neu konzipiert und die Theaterarbeit professionalisiert. Als künstlerischer Leiter forcierte er Mitte der 1990er Jahre in der Programmgestaltung den Wechsel von Sprechtheater und Operette hin zu Musicalproduktionen. Seit 1987 schrieb er für alle Kindermusicals, die bei den Freilichtspielen Tecklenburg aufgeführt wurden, die Textfassung. Am 23. November 2009 wurde ihm für Verdienste um die westfälische Kulturlandschaft das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
2014 erhielt Tecklenburg den Namenszusatz Die Festspielstadt.
Neben den traditionellen Aufführungen der Freilichtspiele gab es seit den 1980ern:
„Gala-Konzerte“ mit hochkarätigen Künstlern wie z. B. Rene Kollo, Nicolai Gedda, Francisco Araiza;
Operngastspiele wie Aida, Nabucco, Carmen, Der Troubadour, Die Zauberflöte und
Konzerte wie Carmina Burana, Amur-Don-Kosaken, Festival Internationaler Chorwerke oder Veranstaltungen wie Ein Nachmittag mit Ilse Werner, 4-mal Die Oldie-Open-Air-Fete, 2-mal Cale-Copf-Company, Papageno erzählt die Zauberflöte und
als jeweils dritte Eigenproduktionen Hair, The Rocky Horror Show und Ein Käfig voller Narren.
Weitere Stücke, die in den letzten Jahren bei den Freilichtspielen aufgeführt wurden, sind Les Misérables, Jesus Christ Superstar, Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat, Kiss Me, Kate, Der kleine Horrorladen, Die Fledermaus, Jekyll & Hyde, Miami Nights, West Side Story und noch einige andere.
Veranstaltungen
Die Aufführungen der Volksstücke wurden wegen nachlassender Besucherzahlen eingestellt. Das Interesse an Opernaufführungen wurde in zwei Testreihen – 1958 bis 1963 und 1974 bis 1980 – untersucht, aber, trotz hervorragender Kritiken, mit finanziell nicht ausreichendem Ergebnis. Neben den Sparten Schauspiel, Operette/Musical, Volksstück und Märchen in unterschiedlichen Zeitabschnitten brachten die Freilichtspiele Sonderveranstaltungen, wie die der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung aus Laggenbeck Europäische Jugend spielt, singt und tanzt, die alle 5 Jahre stattfand, die Welturaufführung des Sacropopmusicals Menschensohn in 1972, sowie die großen Festgottesdienste, Kreisheimattage, Blaskonzert des WDR 1970, Internationaler Frauentag der SPD 1971, Siegesfeier der Berliner Pankgrafen 1968 und Kreismusikfest als auch das Open-Air-Festival 1983, das ZDF Sonntagskonzert 1990 und eigene Sonderveranstaltungen wie Wohltätigkeits-Militärmusikkonzerte, Afrikanisches Ballett Senegal, Bolivianische Folklore und Sonderveranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden und zu Gunsten der Aktion Sorgenkind.
Preise und Auszeichnungen
2006 erfolgte in Tecklenburg die weltweit erste Aufführung des Musicals Les Misérables auf einer Freilichtbühne, wobei unter anderem Chris Murray und Jana Werner mitwirkten. Mit diesem Musical gewannen die Freilichtspiele den Da-Capo-Award 2006. Ebenfalls gewannen sie diesen Preis mit Mozart im Jahr 2008, Aida im Jahr 2009 und mit dem Musical 3 Musketiere im Jahr 2010.
2013 erhielt die Aufführung des Musicals Der Schuh des Manitu bei den Musical Awards 2013 des Musikmagazin Da Capo vier Auszeichnungen in der Kategorie „Short Term Musical“: 2. Platz: Bestes Short Term Musical; 1. Platz: Beste Regie (Ulrich Wiggers); 1. Platz: Bester Darsteller (Alexander Klaws); 3. Platz: Beste Darstellerin (Femke Soetenga).
2014 wurde Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat als bestes „Short Term Musical“ bei den Musical Awards des Musikmagazin Da Capo auf Platz 1 gewählt; Platz 1 auch für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis; Werner Bauer belegte in der Kategorie „Beste Regie“ Platz 2; Alexander Klaws Platz 2 der besten männlichen Darsteller 2014; Platz 3 für das beste Bühnenbild. Bei den Musicalwahlen des Online Musicalmagazins „Musical 1“ wurde die Produktion bei 100.000 abgegebenen Stimmen zur besten „Open Air Produktion“ gewählt. Alexander Klaws zum besten Musicaldarsteller.
2016 wurde das Musical Saturday Night Fever von den Lesern des Online Magazins Musical 1 mit 65 % zur „beliebtesten Open Air Produktion 2016“ gewählt. Die Hauptrolle des Tony Manero wurde von Alexander Klaws gespielt. Die zweite Tecklenburger Produktion 2016 Artus – Excalibur wurde mit 23 % auf Platz 2 der „beliebtesten Open Air Produktionen“ gewählt. Die Titelrolle „König Artus“ spielte Armin Kahl. Beide Inszenierungen entstanden unter der Regie von Ulrich Wiggers.
Auch das 2017 aufgeführte Musical Rebecca, mit Pia Douwes, Jan Ammann und Milica Jovanovic in den Hauptrollen, wurde von Musical 1 zur „beliebtesten Open Air Produktion“ gewählt. 2018 erreichte die Produktion Les Misérables Platz 1 in der Kategorie „Beliebteste Open-Air-Produktion“.
Weblinks
Website der Freilichtspiele
Geschichte der Freilichtspiele Tecklenburg
Bilder der Freilichtspiele Tecklenburg im Bildarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen
Einzelnachweise
Tecklenburg
Kultur (Tecklenburger Land)
Bauwerk in Tecklenburg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fred%20Hildenbrandt
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Fred Hildenbrandt
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Fred (Alfred) Hildenbrandt (Pseudonym Hermann Thimmermann; * 27. April 1892 in Stuttgart; † 4. März 1963 in Koblenz) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.
Leben
Zunächst Volksschullehrer, nahm er am Ersten Weltkrieg teil, wurde 1914 in Langemarck verwundet, und begann seine Karriere als Feuilletonredakteur bei den Frankfurter Nachrichten. Er wurde von Theodor Wolff zum Berliner Tageblatt geholt und war dort von 1922 bis 1932 Feuilletonchef. Zu dieser Zeit war er ein weit beachteter Kritiker, bekannt für seinen ironischen Schreibstil, signierend mit dem Kürzel Hi.
In seinem posthum erschienenen Buch … ich soll dich grüßen von Berlin beschreibt er die Szene der im Berliner Westend am Sachsenplatz (dem heutigen Brixplatz) lebenden Prominenten und Künstler (Veit Harlan, Paul Hindemith, Hilde Körber, Joachim Ringelnatz, Max Schmeling, Henny Porten) während der Weimarer Republik.
Ab 1933 verfasste er heroische „Erlebnisberichte“ aus dem Ersten Weltkrieg, schrieb für die Wehrmacht und möglicherweise auch für die NSDAP-Parteipresse.
Neben zahlreichen Büchern verfasste Hildenbrandt von den 1920er bis 1940er Jahren auch etliche Drehbücher, wie beispielsweise 1938 für den Spielfilm Pour le Mérite. An dem Drehbuch für den Film Unternehmen Michael war er Mitautor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Frankfurt am Main.
Werk
Bücher
Briefe an eine Tänzerin. Stuttgart 1922
Judas Ischarioth, 1924
Tage-Blätter. Berlin 1925
Hochstapler, R. Mosse, Berlin 1926
Kleine Chronik. Potsdam 1926
Die Tänzerin Valeska Gert. Stuttgart, Hädecke, 1928
Kinder, Stuffer, Berlin 1928
Im Irrgarten läuft Bellarmin. Berlin, Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1929
Annee u. ihre Leichtathleten, Roman, 1929
Der Sand läuft falsch im Stundenglas. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1930
Tänzerinnen der Gegenwart (= Schaubücher 18). 65 Bilder erläutert von Fred Hildenbrandt. Orell Füssli, Zürich 1931.
Gwendolin stürzt sich ins Leben, Roman, Deutsche Buchgemeinschaft, Berlin 1931
Erschossen in Braunau – Das tragische Schicksal des ritterlichen Verlagsbuchhändlers Johann Philipp Palm aus Nürnberg, München, Knorr & Hirth, 1933
Fritz Freemann wird Reporter. Edited with Introduction and Vocubulary by Dora Kreykenbohm Willner. New York: Prentice-Hall Inc. 1937, 194 Seiten [Jugendbuch mit Schauplatz Berlin. In deutscher Sprache mit Vokabular deutsch-englisch]
Olymp. Siege, 1935
An die Herren Europäer!, Japan arbeitet u. lächelt, Franckh, Stuttgart 1936
Verdun! Souville!, Ein Tatsachenbericht ...., Knorr und Hirth, München 1937
Nobile, Verlag der Sternbücher, 1955 (über den Flug zum Nordpol von Roald Amundsen, Umberto Nobile und Lincoln Ellsworth)
… ich soll dich grüssen von Berlin. 1922-1932. Berliner Erinnerungen ganz und gar unpolitisch, Ehrenwirth, 1966
Pseudonym
Hermann Thimmermann: Der Sturm auf Langemarck, 1933
Drehbücher
1927: Die große Pause
1928: Lotte
1930: Nur am Rhein
1931: Luise, Königin von Preußen
1932: Melodie der Liebe
1937: Unternehmen Michael
1937: Signal in der Nacht
1938: Pour le Mérite
1939: Drei Unteroffiziere
1943: Besatzung Dora
Literatur
Hildenbrandt, Fred, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 246
Weblinks
Einzelnachweise
Autor
Journalist (Deutschland)
Literatur (Deutsch)
Drehbuchautor
Film (Nationalsozialismus)
Deutscher
Geboren 1892
Gestorben 1963
Mann
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913669
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eulenburg%20%28Adelsgeschlecht%29
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Eulenburg (Adelsgeschlecht)
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Die Herren, Grafen und Fürsten zu Eulenburg (früher von Ileburg) gehören zum obersächsischen Uradel, der mit Conradus de Ilburg 1170–1197 urkundlich zuerst erscheint, wonach mit Otto de Yleborch 1199 die ununterbrochene Stammfolge beginnt.
Sie waren Ministerialen der Wettiner auf der Ileburg (heute Eilenburg) in der Markgrafschaft Meißen und Herren von Mühlberg/Elbe. Von ihren Landesherren verdrängt, gingen sie um 1350 in die unter böhmischer Herrschaft stehende Markgrafschaft Niederlausitz, wo sie die Herrschaften Sonnewalde, Forst und Pförten erwarben. Ab Anfang des 15. Jahrhunderts besaßen sie auch Burgen im Königreich Böhmen, wohin eine Linie, die Freiherren von Ilburg, ging, die dort 1538 ausstarb, während die andere Linie, die von Eylenburg und später Eulenburg, um 1460 ins Land des Deutschen Ordens nach Ostpreußen zog. Dort erwarb sie 1468 Gallingen sowie später weitere Güter, darunter 1547 Prassen und 1766 Wicken, die alle bis zur Vertreibung 1945 gehalten wurden. Die ostpreußische Linie stieg ebenfalls in den Freiherrn- und 1786 in den Grafenstand auf; der seit 1867 auf dem brandenburgischen Schloss Liebenberg ansässige Zweig wurde im Jahre 1900 unter dem Namen zu Eulenburg und Hertefeld in den erblichen preußischen Fürstenstand erhoben.
Geschichte
Ursprung
Das Geschlecht, das urkundlich erstmals 1170–1197 mit Conradus de Illburg erscheint und mit demselben Conradus de Hilburch 1181 urkundlich bei Halle unter den Ministerialen der Markgrafen von Meißen auftritt, beginnt die sichere Stammreihe 1199 mit Otto von Ileburg. Das Ministerialengeschlecht der Ileburger stellte die Vögte der – schon im 12. Jahrhundert ausgestorbenen – Grafen von Eilenburg (Heinrich I. von Eilenburg, Heinrich II. und Dietrich) aus dem Geschlecht der Wettiner.
Das Wappen des Botho de Ileburg ist bereits auf einem um kurz nach 1209 gefertigten Wappenkasten des Quedlinburger Domschatzes zu finden, vermutlich als Vasall bzw. Ministerialer seines Lehnsherrn Dietrich von Meißen. Anfang des 13. Jahrhunderts sind die Ileburger von den Wettinern mit der Burg Eilenburg belehnt und üben die Herrschaft über die Stadt Ileburg (heute Eilenburg) aus; außerdem sind sie Besitzer von Schloss und Herrschaft Mühlberg, wo die Brüder Otto und Bodo von Ileburg 1228 das Kloster Marienstern stiften.
Verbreitung
Ende des 14. Jahrhunderts entledigten sich die Markgrafen von Meißen einiger – ihnen zu mächtig gewordener – Adelsgeschlechter, teils durch Gewalt (so der Burggrafen zu Dohna), teils durch Kauf. Die Ileburger traten nun in fremde Dienste, Otto Wend von Ileburg (1319–1370) wurde markgräflich brandenburgischer Rat, Botho von Ileburg 1350 königlich böhmischer Landvogt der Niederlausitz, wo die Familie bereits um 1318–1328 die Herrschaft Sonnewalde erworben hatte. Die Niederlausitz gehörte zu den Ländern der Böhmischen Krone. Botho war der gemeinsame Stammvater der Freiherren von Ilburg, die Anfang des 15. Jahrhunderts in Böhmen ansässig wurden (und dort 1538 erloschen sind) sowie der von Eulenburg, die Mitte des 15. Jahrhunderts nach Ostpreußen gingen.
1352 wurde Katharina von Ileburg vom böhmischen und deutschen König Karl IV. mit der Herrschaft Forst in der Markgrafschaft Niederlausitz belehnt und bald darauf mit der benachbarten Herrschaft Pförten. 1376 verkauften die Ileburger ihr meißnisches Lehen Eilenburg an Thimo von Colditz, von dem es 1402 an Wilhelm I. von Meißen zurückfiel. 1397 verkauften sie auch Mühlberg und waren damit aus den wettinischen Landen endgültig heraus.
Die Herrschaft Forst wurde schon 1380 an die Biebersteiner verkauft, die Herrschaft Pförten 1454. Botho der Ältere (1379–1430) siedelte 1414 nach Sonnewalde über und erwarb in Böhmen die Burg Egerberk mit zugehöriger Herrschaft, die aber 1444 in einer Fehde verlorenging. Der Sohn Botho der Jüngere (1430–1480) war ab 1450 Landvogt der Niederlausitz. Von ihm stammen die späteren Grafen zu Eulenburg in Ostpreußen ab, denn sein Sohn Wend zog in den Deutschordensstaat, wo er 1468 mit Gallingen belehnt wurde. 1477 wurde auch Sonnewalde verkauft. Damit hatte die Familie auch die Niederlausitz verlassen. Sie war nun in Böhmen und Ostpreußen ansässig.
Böhmische Linie
Botho der Jüngere (1379–1434), auch Buda von Ilburg genannt, war Pfandherr und ab 1426 Burggraf auf Burg Elbogen (Loket) in Böhmen, einer großen königlichen Grenzfeste, die er erfolgreich gegen Angriffe der Hussiten verteidigte. Sein Sohn Wilhelm I. († 11. September 1489), Unterkämmerer des Königreichs Böhmen, erwarb 1434 die Herrschaft Ronov (Ronburg) im Leitmeritzer Kreis, ferner die benachbarte Taboritenburg Kelch. Während der Wartenberger Fehde beteiligte sich Ilburg an Einfällen in die Gebiete der Städte Zittau und Görlitz, daher erstürmten 1437 die Truppen des Oberlausitzer Sechsstädtebundes die Kelchburg und brannten sie nieder. 1457 erwarb er auch die Helfenburg sowie Budenice und Mscheno. Er war ein großer Anhänger des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, wandte sich in späteren Jahren jedoch von ihm ab. Wilhelm I. von Ilburg liegt in der Kirche zu Charvatce bei Mscheno begraben.
Mit seinem Tod gingen seine Besitzungen an seinen einzigen Sohn Wilhelm II. († 1538) über. Dieser wurde bereits 1508 Hauptmann des Leitmeritzer Kreises, später auch Landvogt der Oberlausitz (1517–1519). Die Ilburgs gehörten nun bis zu ihrem Aussterben 1538 zum böhmischen Herrenstand, nach der ältesten Herrenstandordnung von 1501 nahmen sie dort den 15. Rang ein. Wilhelm II. erwarb 1518 auch Schloss Lämberg mit zugehöriger Herrschaft, das er zu seiner Residenz ausbaute, sowie Burg Woltarik und Schloss Hauenstein. Ohne männliche Nachkommen ging das Erbe 1538 zunächst an dessen Witwe Agnes, geb. Gräfin von Helfenstein über, später an die einzige Tochter Anna, verehelichte von Kurzbach, und nach deren Tod 1554 an ihre Söhne Wilhelm und Heinrich II. von Kurzbach zu Trachenberg.
Genealogische Einzelheiten
Mit Botho Freiherr von Ilburg (Otik z Ilburka), Herr der Veste Knöschitz (Knezice bei Poderam im Saazer Kreis), 1403 Burggraf des Bischofs von Prag zu Bischofteinitz und vor 1437 verstorben, begann die Stammfolge der Ilburg in Böhmen. Sein Sohn Wenzel, 1422–1428 Burggraf zu Eger (Cheb), Herr der Burgen Hauenstein (im Bezirk Sankt Joachimsthal in Westböhmen) und Himmelstein verstarb 1442. Dessen Sohn Puta, Burggraf und Pfandherr von Ellbogen, Herr der Burgen Hauenstein und Himmelstein (auch „Wartburg“ genannt) im Bezirk Kaaden, verstarb um 1460. Dessen Sohn Wilhelm (der Ältere) Freiherr von Ilburg, auf Hauenstein, Himmelstein und Helfenstein (bei Auscha), 1496 Landes-Unterkämmerer im Königreich Böhmen, verstarb 1489, wurde in Charwatetz zu Grabe gelegt und war mit Magdalena Frein von Kolditz, Tochter des Thimo Freiherrn von Kolditz, königlich böhmischer Landvogt der Oberlausitz, verehelicht und hatte drei Kinder; die zwei Töchter: Katharina, war in 1. Ehe verehelicht mit Albrecht Biwowsky Freiherr von Leuchtenburg, auf Vöttau; in 2. Ehe, vor 1464 geschlossen mit Bohuslaw Merzircziczky Freiherr von Lomnicz auf Meseritz, und Anna ehelichte Albrecht den Jüngeren Freiherr Berka von Dub und Leipa (aus dem Haus Hinstein). Mit seinem Sohn Wilhelm (dem Jüngeren) Freiherr von Ilburg und Ronow (Romburg) († 1538), Herr der Burg Lämberg in Nordböhmen, königlich böhmischer Landvogt der Oberlausitz, verehelicht mit Agnes Gräfin von Helfenstein († vor 1533) erloschen die Ilburg in Böhmen im Mannesstamm. Er wurde in Charwatetz bei Libochovice zu Grabe gelegt. Die Tochter Anna, auf Lämberg, Helfenburg und Ronow, war in erster Ehe verheiratet mit Johann Freiherr von Kurzbach und Trachenberg und Miltitz, Freier Standesherr in Schlesien, und in zweiter Ehe mit Ludwig Freiherr von Kolowrat-Bezdruziczky auf Kornhaus. Ihre Söhne Wilhelm und Heinrich der Ältere Freiherrn von Kurzbach zu Trachenberg und Miltitz erbten Ronow, Helfenburg und Lämberg.
Ostpreußische Linie
Die ostpreußische Linie geht auf Botho VIII. von Ileburg (1430–1480), der seit 1450 Landvogt der (Nieder-)Lausitz war, zurück. Dessen Sohn Wend V. von Ileburg (vor 1454–1488) zog mit dem Hilfsheer seines Vaters nach Ostpreußen und verblieb dort zur Geltendmachung seiner Ansprüche gegenüber dem Deutschen Orden. 1468 wurde Wend V. mit dem Besitz Gallingen belehnt. Er vermählte sich mit Anna von Königsegg a.d.H. Skandau. Die Skandauer Güter dieser Ehe tauschte sein Enkel Botho XI. 1547 gegen das Gut Prassen ein. Die beiden Söhne aus der Ehe Wends V. mit Anna von Königsegg, Botho X. (1469–1564) und Wend VI. von Ileburg, begründeten die Häuser Leuneburg-Prassen-Tolksdorf sowie Gallingen-Kinkheim.
Der Enkel Wend VI. zu Eylenburg (1549–1629) vermählte sich mit Elisabeth Truchsess Freiin zu Waldburg-Capustigall a.d.H. Wildenhof († 1611) und erbaute 1589 das Schloss zu Gallingen. Deren Sohn Gottfried zu Eylenburg (1598–1660) bekleidete seit 1653 die Würde des Oberburggrafen und seit 1654 die des preußischen Landhofmeisters. Mit ihm starb die Linie Gallingen erstmals aus, so dass Gallingen an Botho Heinrich zu Eylenburg auf Tolksdorf fiel. Gottfrieds Vetter Freiherr Jonas Casimir von Eulenburg (1614–1667) auf Prassen-Leuneburg und Schönberg war Landesoberst über die preußischen Milizen und die preußischen Münzen, Generalmajor sowie Landratsdirektor und kurfürstlicher Kammerherr.
Er reiste 1656 als Bevollmächtigter des Großen Kurfürsten zum russischen Zaren und vermittelte dessen Waffenstillstand mit Schweden. Von 1660 bis 1663 präsidierte er dem dreijährigen Landtag. Sein Enkel, der Obermarschall und Wirkliche Geheime Etats- und Kriegsminister Freiherr Gottfried zu Eylenburg (1676–1742) auf Prassen und Romsdorf, der sich mit Katharina Gräfin von Wallenrodt vermählte, wurde 1734 außerdem Erbe der Gallinger Güter. Dessen Sohn Albrecht Wilhelm (1704–1772) gewann über seine Frau Charlotte von Tettau 1766 den Besitz Wicken hinzu; außerdem erbte er 1769 von seinem kinderlosen Bruder Christoph Heinrich den Besitz Prassen. Damit waren alle ostpreußischen Güter der Eulenburgs in einer Hand vereinigt. Der einzige Sohn, Ernst Christoph zu Eulenburg (1754–1796) der mit Hedwig Gräfin von der Groeben vermählt war, wurde 1786 in den preußischen Grafenstand erhoben. Als Alleinerbe begründete er mittels seiner Söhne die heute noch existierenden vier Eulenburgschen Linien: Die Wilhelmsche, Heinrichsche, Ernstsche sowie die Friedrichsche Linie.
Mit Ende des Zweiten Weltkriegs gehen alle Familienbesitze in Ostpreußen, Schlesien und Brandenburg verloren.
Wilhelmsche bzw. Prasser Linie
Der Erbe des Majorates Prassen-Leunenburg, Botho Wilhelm Graf zu Eulenburg (1778–1865), vermählte sich mit Wilhelmine von Klüchtzner. Der einzige Sohn dieser Ehe, Elimar Graf zu Eulenburg (1808–1849), heiratete Bertha Burggräfin und Gräfin zu Dohna-Schlodien, deren Sohn Richard (1838–1909), Landhofmeister, Euphemie von Tschirschky-Reichell. Diese Ehe brachte den Eulenburgs den Besitz Schlanz (heute Krzyżowice, Landgemeinde Kobierzyce) in Niederschlesien ein. Nach dem Tod von Richards Sohn Friedrich (1874–1931), der zusätzlich das Gut Döhrings erworben hatte, bildete sich so neben dem Stammsitz Prassen, welchen Mortimer (1905–1994) übernahm, mit Werner Graf zu Eulenburg (1908–1989) eine neue schlesische Linie der Eulenburgs in Schlanz.
Heinrichscher bzw. Wicker Linie
Die Allodialgüter von Wicken gelangten von Wenzeslaus Heinrich Graf zu Eulenburg (1779–1842), welcher Charlotte Reichsgräfin Finck von Finckenstein ehelichte, an den einzigen Sohn, den Landhofmeister Botho zu Eulenburg (1804–1879); dieser heiratete Therese Gräfin von Dönhoff-Friedrichstein. 1879 fiel das Erbe Wickens zunächst an alle drei Söhne, und zwar den preußischen Premierminister Botho zu Eulenburg (1831–1912), den Oberhofmarschall und Minister des kgl. Hauses August (1838–1921), sowie den General der Kavallerie Carl Graf zu Eulenburg (1843–1919). Letzterer übernahm das Gut Wicken in Alleinbesitz und vererbte es nach seinem Tod seinem Sohn Siegfried (1870–1960).
Ernstsche bzw. Gallinger Linie
Die Gallinger Lehensgüter gelangten von Alexander Ernst Graf zu Eulenburg (1781–1845) (vh. m. Friederike von Rautter), an den einzigen Sohn Ludwig Botho (1811–1867, vh. m. Malwine Burggräfin und Gräfin zu Dohna-Schlodien). Der einzige Sohn Arthur (1853–1905) heiratet Elisabeth Freiin von Esebeck. Sohn Botho Wendt (1883–1945), verheiratet mit Emily Staël von Holstein, adoptierte als letzter seiner Linie Udo Graf zu Eulenburg a.d.H. Prassen als Erben; dieser trat es 1942 an.
Friedrichsche bzw. nachfolgend Liebenberger, heute Hertefeldsche Linie
Friedrich-Leopold Graf zu Eulenburg (1787–1845) erbte als Jüngster lediglich das väterliche Eulenburg-Haus in Königsberg. Er heiratete Amalie von Kleist und übernahm deren ostpreußischen Besitz Perkuiken, der aber bereits 1830 infolge der napoleonischen Kriege verloren ging.
Die Söhne des Friedrich-Leopold Graf zu Eulenburg (Begründer der Friedrichschen Linie), der Staatsminister Friedrich zu Eulenburg (1815–1881) sowie sein Bruder Philipp Conrad (1820–1889), verließen Ostpreußen. Letzterer heiratete Alexandrine Freiin von Rothkirch-Panthen, die 1867 Alleinerbin ihres Großonkels Karl Freiherr von und zu Hertefeld wurde. Die Hertefelder stammten aus dem Herzogtum Kleve, das seit 1614 zu Brandenburg-Preußen gehörte und waren so an den Hof des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm nach Berlin gekommen; 1652 hatten sie das brandenburgische Schloss Liebenberg erworben und zu ihrem Hauptsitz gemacht, zusammen mit dem benachbarten Gut Häsen. 1867 fielen diese Besitzungen nun an die Friedrichsche Linie der Eulenburgs, zusammen mit den rheinischen Stammgütern Haus Hertefeld und Haus Kolk am Niederrhein. Wulkow und Gühlen bei Neuruppin in Brandenburg wurden noch von Philipp Conrad zu Eulenburg erworben, jedoch bereits vor dem Ersten Weltkrieg wieder veräußert.
Der Sohn Philipp Conrads, Philipp zu Eulenburg (1847–1921), wurde 1900 von seinem Freund Kaiser Wilhelm II. als Fürst zu Eulenburg und Hertefeld in den primogen erblichen Fürstenstand erhoben; zusätzlich wurde ihm der Titel seiner Frau, der letzten Gräfin von Sandels aus Schweden, verliehen. Alleinerbe des Paares wurde 1921 deren Sohn Friedrich Wend zu Eulenburg (1881–1963), welcher sich nach seiner Heirat 1904 das Seehaus bei Liebenberg errichtet hatte. Seine österreichische Frau Marie Freiin von Mayr-Melnhof aus einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie brachte 1921 das Jagdgut Hinterstoder in Oberösterreich in die Familie ein. Der Kaiser, der Liebenberg oft besuchte, nahm an der Hochzeit teil, bestand jedoch darauf, dass die Kinder des künftigen Fürstenpaares protestantisch getauft würden.
Die brandenburgischen Besitzungen wurden durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 enteignet. Die Familie zog nun auf die verbliebenen Güter am Niederrhein, wobei Haus Hertefeld 1945 ausgebrannt war. Es wurde erst um das Jahr 2000 in Teilen wieder aufgebaut. Inzwischen teilt sich die Friedrichsche Linie der Fürsten zu Eulenburg und Hertefeld die niederrheinischen Besitzungen auf und bildet heute Zweige auf Haus Hertefeld sowie Haus Kolk.
Wappen
Das Stammwappen ist geteilt, oben in Gold ein rechtsgewendeter rot-gekrönter und rot-bewehrter schwarzer Löwe, unten in Blau drei (2:1) silberne – später auch goldene – sechsstrahlige Sterne. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Decken der wachsende Löwe zwischen offenem, rechts goldenem, links schwarzem Flug.
Historische Wappenbilder
Bekannte Familienmitglieder
August zu Eulenburg (1838–1921), Minister des preußischen königlichen Hauses
Friedrich zu Eulenburg (1815–1881), Leiter der Preußischen Ostasien-Expedition und preußischer Innenminister
Friedrich Wend zu Eulenburg (1881–1963), deutscher Großgrundbesitzer
Fritz zu Eulenburg (1874–1937), deutscher Großgrundbesitzer und Politiker
Karl zu Eulenburg (1885–1975), Schriftsteller und Philologe
Karl Botho zu Eulenburg (1843–1919), preußischer General der Kavallerie
Philipp Fürst zu Eulenburg (1847–1921), preußischer Staatsmann und Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Richard zu Eulenburg (1838–1909), preußischer Gutsbesitzer und Politiker, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Siegfried Graf zu Eulenburg-Wicken (1870–1961), preußischer Offizier und letzter Regimentskommandeur des 1. Garde-Regiments zu Fuß
Jonas Graf zu Eulenburg (1901–1945), Oberst der Wehrmacht
Mortimer Graf zu Eulenburg (* 1936), Ehrenkommendator des Johanniterordens
Soscha zu Eulenburg (* 1944), Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) in Brüssel
Literatur
George Adalbert von Mülverstedt: Diplomatarium Ileburgense. Urkunden-Sammlung z. Geschichte u. Genealogie d. Grafen zu Eulenburg. Baensch, Magdeburg 1877. Digitalisat
Johann Wilhelm Neumann: Versuch einer Geschichte der Niederlausitzischen Land-Vögte., Verlag Christian Traugott Gotsch, Druck Trowitzsch & Sohn Frankfurt a. O., Lübben 1832.
Die Edlen Herren von Ileburg in Böhmen. Julius Sittenfeld, Berlin 1893. DNB
GGT (Auszug):
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1881, Jg. 54, Justus Perthes, Gotha 1880, S. 270–273. Digitalisat
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1938, A (Uradel), Jg. 112. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1937, S. 193–197. Digitalisat
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1942, A (Uradel), Jg. 115. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 201–205. Digitalisat
Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Degener & Co, Neustadt an der Aisch 1973, Stammfolge Ilburg in Böhmen, S. 122–124. ISBN 3-7686-5002-2
GHdA (Auszug):
Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band III, Band 61 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1975.
Christoph Franke, Klaus von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels. Fürstliche Häuser. Band XVI, Band 124 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2001. ISBN 3-7980-0824-8.
Walter Görlitz: Die Junker, Adel und Bauer im deutschen Osten, Geschichtliche Bilanz von 7 Jahrhunderten. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1981. Namensträger zu Eulenburg, auch Grafen im Register S. 448
Die Wappen des böhmischen Adels. In: J. Siebmacher’s großes Wappenbuch. Band 30, Neustadt an der Aisch 1979, Herren von Ilburg (Eulenburg), S. 282, Wappentafel 133, (Reproduktion) ISBN 3-87947-030-8.
Weblinks
Einzelnachweise
Deutsches Adelsgeschlecht
Preußisches Adelsgeschlecht
Sächsisches Adelsgeschlecht
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577688
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https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliges%20Grab
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Heiliges Grab
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Heiliges Grab steht für:
das Grab Jesu in Jerusalem, siehe Grabeskirche
Heiliges Grab (Nachbildung), Andachtsbild
Siehe auch:
Johanniterkommende Zum Heiligen Grab
Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
Klosterschule vom Heiligen Grab
Heiligengrabe
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8878890
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https://de.wikipedia.org/wiki/Turmh%C3%BCgel%20Birkensee
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Turmhügel Birkensee
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Der Turmhügel Birkensee ist eine abgegangene mittelalterliche Turmhügelburg (Motte) im Flurbereich Höll etwa 70 Meter südlich des jetzigen Hofgeländes bei Birkensee, einem heutigen Gemeindeteil der Gemeinde Offenhausen im Landkreis Nürnberger Land in Bayern.
Geschichte
Es wird angenommen, dass der Ministerialensitz um 1250 durch eine Besitzteilung des Rittergutes Egensbach (Burgsitz Egensbach) entstand, worauf die alte Egensbacher Siedlungsstruktur und Wegeerschließung hinweisen. Erstmals nannte sich 1260 der Ritter Konrad von Birkensee, vermutlich identisch mit Konrad von Egensbach, genannt Vogelhunt, Bruder des Heinrich von Egensbach, nach dem Burgsitz. In einer aus dem Jahr 1243 stammenden Urkunde Ulrichs Il. von Königstein wurden die beiden Brüder Heinrich I. und Konrad von Egensbach als beglaubigte Zeugen bei der Gründung des Klosters Engelthal genannt. Nachdem der Burgsitz nach dem Tod des Konrad von Birkensee oder eines gleichnamigen Sohnes um 1300 an die Forchheimer zu Offenhausen gekommen war, die auch das Egensbacher Rittergut erworben hatten, erschien 1339 neben einem Marquard von Forchheim zu Egensbach auch ein Marquard Forchheimer zu Birkensee. Im 14. Jahrhundert wurde der Burgsitz aufgegeben und der Hof an einen Bauern vergeben. 1508 zählte der Einödhof Birkensee zur Verkaufsmasse des Rittergutes Egensbach.
Beschreibung
Von der ehemaligen am unteren westlichen Keilberghang gelegenen Burganlage auf einer rechteckigen Grundfläche von etwa 15 mal 5 Meter ist der Turmhügel mit einer tieferen vorgelagerten, von einem Graben und einem im Nordwesten flankierendem Wall begrenzten Fläche erhalten. Die Funktion der Burg, die auch als Turmburg bezeichnet wird, war wohl ein Statussymbol, da sie durch ihre geringe Größe und Lage keinen verteidigungstechnischen Wert erkennen lässt.
Literatur
Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Altnürnberger Landschaft, Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 41–42.
Weblinks
Einzelnachweise
Birkensee, Burgstall
Bodendenkmal in Offenhausen (Mittelfranken)
Birkensee#Turmhugel
Birkensee
Bauwerk in Offenhausen (Mittelfranken)
Birkensee
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3676133
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jean%20Rabier
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Jean Rabier
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Jean Rabier [] (* 16. März 1927 in Montfort-l’Amaury, Yvelines; † 15. Februar 2016 in Port-de-Bouc, Bouches-du-Rhône) war ein französischer Kameramann.
Leben
Jean Rabier begann seine Karriere bei Regisseuren der Nouvelle Vague. Zunächst war er als Assistent von Henri Decaë tätig; später arbeitete er insbesondere (bei 36 Filmen) mit Claude Chabrol zusammen.
Filmografie
1958: Die Enttäuschten (Le Beau Serge)
1961: Speisekarte der Liebe (Les Godelureaux) (Regie: Claude Chabrol)
1962: Die sieben Todsünden (Les Sept péchés capitaux) (Episode von Claude Chabrol)
1962: Mittwoch zwischen 5 und 7 (Cléo de 5 à 7)
1962: Das Auge des Bösen (L'Œil du Malin)
1963: Der Frauenmörder von Paris (Landru)
1963: Die blonde Sünderin (La Baie des anges)
1963: Heißes Pflaster (Peau de banane; Regie: Marcel Ophüls)
1964: Die Regenschirme von Cherbourg (Les Parapluies de Cherbourg; Regie: Jacques Demy)
1964: Die Frauen sind an allem schuld (Les plus belles escroqueries du monde; Episode von Claude Chabrol)
1964: Der Tiger liebt nur frisches Fleisch (Le Tigre aime la chair fraiche; Regie: Claude Chabrol)
1965: Glück aus dem Blickwinkel des Mannes ((Le Bonheur); Regie: Agnès Varda)
1965: M.C. contra Dr. KHA (Marie-Chantal contre le docteur Kha; Regie: Claude Chabrol)
1965: Der Tiger parfümiert sich mit Dynamit (Le Tigre se perfume à la dynamite; Regie: Claude Chabrol)
1967: Die Dirne und der Narr (Un idiot à Paris; Regie: Serge Korber)
1967: Champagner-Mörder (Le Scandale; Regie: Claude Chabrol)
1968: Zwei Freundinnen (Les Biches; Regie: Claude Chabrol)
1969: Die untreue Frau (La femme infidèle; Regie: Claude Chabrol)
1969: Das Biest muß sterben (Que la bête meure; Regie: Claude Chabrol)
1970: Der Schlachter (Le Boucher; Regie: Claude Chabrol)
1970: Der Riß (La Rupture; Regie: Claude Chabrol)
1970: Alles tanzt nach meiner Pfeife (L’Homme orchestre)
1970: Kalter Schweiß (De la part des copains; Regie: Terence Young)
1971: Vor Einbruch der Nacht (Juste avant la nuit; Regie: Claude Chabrol)
1971: Der zehnte Tag (La Décade prodigieuse; Regie: Claude Chabrol)
1972: Der Halunke (Docteur Popaul; Regie: Claude Chabrol)
1973: Blutige Hochzeit (Les Noces rouges; Regie: Claude Chabrol)
1974: Nada (Regie: Claude Chabrol)
1975: Ein lustiges Leben (Une partie de plaisir; Regie: Claude Chabrol)
1975: Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen (Les Innocents aux mains sales; Regie: Claude Chabrol)
1976: Die Schuldigen mit den sauberen Händen (Les Magiciens; Regie: Claude Chabrol)
1976: Die verrückten Reichen (Folies bourgeoises)
1977: Alice (Alice ou la dernière fugue; Regie: Claude Chabrol)
1978: Blutsverwandte (Les Liens de sang; Regie: Claude Chabrol)
1978: Violette Nozière (Regie: Claude Chabrol)
1980: Des Traumpferd (Le Cheval d’orgueil; Regie: Claude Chabrol)
1982: Die Wahlverwandtschaften (Les Affinités électives; Regie: Claude Chabrol)
1982: Die Fantome des Hutmachers (Les Fantômes du chapelier; Regie: Claude Chabrol)
1985: Hühnchen in Essig (Poulet au vinaigre; Regie: Claude Chabrol)
1987: Masken (Masques; Regie: Claude Chabrol)
1987: Der Schrei der Eule (Le Cri du hibou; Regie: Claude Chabrol)
1988: Zwei Witwen für eine Leiche (À notre regrettable époux; Regie: Serge Korber)
1988: Eine Frauensache (Une affaire de femmes; Regie: Claude Chabrol)
1990: Stille Tage in Clichy (Jours tranquilles à Clichy; Regie: Claude Chabrol)
1990: Dr. M (Regie: Claude Chabrol)
1991: Madame Bovary (Regie: Claude Chabrol)
Weblinks
Quellen
Kameramann
Claude Chabrol
Franzose
Geboren 1927
Gestorben 2016
Mann
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211179
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https://de.wikipedia.org/wiki/Chlorsulfonierung
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Chlorsulfonierung
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Die Chlorsulfonierung ist eine elektrophile aromatische Substitution, bei der ein Wasserstoff am Ring des Aromaten gegen eine Sulfonylchloridgruppe ausgetauscht wird. Sie dient zur Einführung einer Schwefelfunktion in den aromatischen Kern (Ar). Sie wird meist durch die Umsetzung des Aromaten mit Chlorsulfonsäure erreicht (ArSO2Cl). Als Nebenprodukt entsteht meist das symmetrische Sulfon (ArSO2-Ar).
Allgemeiner Reaktionsmechanismus
Wobei Ar einen Arylrest beschreibt.
Sulfochloride sind wertvolle Zwischenprodukte der industriellen organischen Chemie. Durch weiterführende Reaktionen gelangt man so zu
Sulfinsäuren (ArSO2H, Reduktion mit z. B. Sulfiten, Weiterverarbeitung zu Sulfonen (ArSO2-R)).
Thiophenolen (ArSH, Reduktion),
Sulfonamiden (ArSO2NH2, Aminolyse) oder zu
Sulfonsäuren (ArSO3H, Hydrolyse).
Wichtige Folge-Produkte
niedere Alkylsulfonate (Netz-, Emulgier- und Flotationsmittel)
höhere Alkylsulfonate (Tenside)
Acetylsulfanilsäurechlorid → Sulfonamide
o-Toluolsulfochlorid → Saccharin
Die Sulfogruppe lässt sich in einer Alkalischmelze durch eine Hydroxygruppe ersetzen:
Phenole
Naphthole
Alizarin
Aus diesen werden die Edukte für zahlreiche synthetische Farbstoffe hergestellt.
Einzelnachweise
Siehe auch
Sulfochlorierung
Elektrophile Substitution
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8162515
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lok-Sabha-Wahlkreis%20Bangalore
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Lok-Sabha-Wahlkreis Bangalore
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Der Lok-Sabha-Wahlkreis Bangalore war von 1957 bis 1971 ein Wahlkreis bei den Wahlen zur Lok Sabha, dem Unterhaus des indischen Parlaments. Er gehörte zum Bundesstaat Mysore und umfasste Gebiet mit wechselndem Zuschnitt in bzw. um die Stadt Bangalore.
Bei der ersten Lok-Sabha-Wahl 1951 waren Bangalore und Umgebung noch in die Wahlkreise Bangalore North und Bangalore South unterteilt. Der Lok-Sabha-Wahlkreis Bangalore entstand zur Lok-Sabha-Wahl 1957. Er umfasste zunächst ein Gebiet im Umland Bangalores, während die Stadt selbst den Wahlkreis Bangalore City bildete. Im Vorfeld der Lok-Sabha-Wahl 1967 wurden die Wahlkreise neuformiert. Der Wahlkreis Bangalore umfasste nunmehr Bangalore-Stadt samt Umgebung, während die umliegenden Gebiete an den neugegründeten Wahlkreis Kanakapura gingen. Zur Lok-Sabha-Wahl 1977 wurde der Wahlkreis Bangalore aufgelöst und auf die wiedergegründeten Wahlkreise Bangalore North und Bangalore South aufgeteilt.
Abgeordnete
*) Nachwahl
Einzelnachweise
Ehemaliger Wahlkreis (Indien)
Politik (Karnataka)
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10313273
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kenmore%20%28Washington%29
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Kenmore (Washington)
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Kenmore (gelegentlich Kenmore by the Lake genannt) ist eine Stadt (city) im King County im US-Bundesstaat Washington, die am nördlichen Ufer des Lake Washington liegt. Als eine Mischung aus Schlafstadt, Landruhesitz und Binnen-Industriehafen bietet die Stadt als herausragende Merkmale mit Kenmore Air Harbor den landesweit größten nur für Wasserflugzeuge ausgelegten kommerziellen Flughafen, die Bastyr University, mehrere Parks am See und Marinas sowie einen einfachen Zugang zum Burke-Gilman Trail und dem Radwegenetz des King County. Orte mit Bezug zur lokalen Geschichte sind das frühere St. Edward Seminary – heutzutage der Saint Edward State Park – sowie der Log Boom Park. Kenmores offizielle Wappenblume ist die Dahlie, der Wappenvogel der Stadt ist der Kanadareiher und die offizielle Immergrüne Pflanze der Rhododendron. Zum United States Census 2020 hatte Kenmore 23.914 Einwohner.
Geschichte
Gegründet 1901, stammt der Name von Kenmore aus dritter Hand vom schottischen Dorf Kenmore ab; der Stadtgründer hatte es nach seiner Heimatstadt Kenmore (Ontario) benannt. McMasters und seine Frau erreichten etwa 1889 den Puget Sound von Kanada kommend mit der Absicht, sich in der Schindelmacherei zu etablieren. Sie eröffneten eine Schindelfabrik am Nordufer des Lake Washington auf einem Grundstück, das sie von Watson C. Squire leasten. Bis 1903 wurden in Kenmore ein Schulsystem und ein Postamt etabliert, es wurde jedoch bis zum 31. August 1998 nicht offiziell als Stadt anerkannt.
Landleben: Holzfäller, Gärtner, Nudisten und der Suff
Abgesehen vom Frachtverkehr, den die Seattle, Lake Shore and Eastern Railway seit mindestens 1887 durch das Gebiet betrieb, war die Stadt in ihren frühen Tagen hauptsächlich für Boote erreichbar; es gab ab 1906 Fähren nach Seattle, Bothell und Woodinville. Die Stadt erhielt später einen Bahn-Haltepunkt. Die erste bessere Straßenverbindung nach Seattle und Bothell – die Red Brick Road – wurde zwischen 1913 und 1914 eröffnet; der erste Bus fuhr unmittelbar nach dem Verlegen der Steine (englisch „brick“). Am Ende wurde Kenmore zur Landfrische für Wochenendgärtner, wo die örtlichen Grundstücksbesitzer gerodete „Garten-Parzellen“ an diejenigen Einwohner von Seattle (englisch „Seattlites“) verkauften, die über Autos und einen grünen Daumen verfügten. Kenmore war in den 1920er Jahren für mindestens zwei kurzzeitig existierende Nudisten-Camps attraktiv.
Wesentlich einschneidender war jedoch der Einfluss der Prohibition. Kenmore wurde in Seattle sehr schnell für sein feines Land-Essen bekannt, noch bekannter aber für sein feines Land-Trinken, als eine ausgeprägte illegale Alkohol-Industrie versuchte, den Bedarf des Nachtlebens im Seattle der Jazz-Ära zu decken. Obwohl relativ nahe am eigentlichen Seattle gelegen – dank der Washington State Route 522 („Bothell Way“) mit dem Status einer der wenigen besseren Straßen, die nordwärts aus Downtown wegführten – war Kenmore weit genug weg, um die Beamten der Steuerbehörde in den meisten Fällen zur Ignoranz zu bewegen.
Das Blind Pig, ein Gasthaus bei Shuter's Landing am Lake Washington, war wahrscheinlich das bekannteste von Kenmores Speakeasys. Auf der Seeseite konnte der illegale Fusel schnell in den See versenkt werden, was leicht notwendig werden konnte. Nur wenige Leute wurden getäuscht, war doch der Name „Blind Pig“ quasi ein Synonym für „Speakeasy“. Doch ungeachtet seines Bekanntheitsgrades war das „Pig“ nicht die anrüchigste Kneipe der Stadt. Regelmäßige Gewalt und Schlägereien in der Inglewood Tavern brachten dem Etablissement einen neuen Namen ein: „Bucket of Blood“ (dt. etwa „Eimer voll Blut“).
Dieser Archipel der Restauration und Unterhaltung – mehr als 30 verschiedene Restaurants, Tanzböden, Bars und Clubs in einem Gebiet von drei Häuserblocks – blieb ein wichtiger Teil der Identität von Kenmore während der 1940er Jahre.
Voucherville, der Kalte Krieg und neuer Aufschwung
Als einst die Große Depression zuschlug, wurde Kenmore zur Heimstatt von einigen Arbeitern, die der von Präsident Franklin D. Roosevelt initiierten „Back-to-the-land movement“ (dt. etwa „Zurück-aufs-Land-Bewegung“) folgten. Sie wurden von der Works Progress Administration bezahlt und siedelten sich im Nordwesten, einem als „Voucherville“ bekannten Gebiet, an; die Siedlung war nach den Gutscheinen (englisch „vouchers“) benannt, welche die WPA anstelle von Geld auszahlte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in Kenmore Nike-Hercules-Raketen als Bestandteil der Verteidigung im Kalten Krieg stationiert. Diese mit nuklearen Sprengköpfen bestückten Boden-Luft-Raketen sollten Seattle und seine Umgebung vor den Angriffen sowjetischer Bomber schützen, sollte ein Krieg ausbrechen. Sie wurden 1974 wieder abgezogen.
Die Nachkriegsära hat die Innenstadt merklich verändert. Der Kenmore Air Harbor, heute einer der weltweit größten Flugplätze, die ausschließlich für Wasserflugzeuge ausgelegt sind, wurde nicht weit vom alten Blind Pig eröffnet; Kenmore Air selbst unterhält eine Flotte von Wasserflugzeugen, die verschiedene Ziele an Gewässern in „Kaskadien“ anfliegt. Zur selben Zeit wurde Kenmore aufgrund seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu Seattle – bis zur heutigen Stadtgrenze sind es nur zwei Meilen (3,2 km) – ein frühes Ziel der Suburbanisierung in der Nachkriegszeit. Die ersten Parzellen im Viertel Uplake wurden 1954 verkauft. Die Entwicklung von Wohngebieten setzte sich in Kenmore über die nächsten Jahrzehnte hin fort, meist typischerweise in Form der Vorstadtmodelle der Nachkriegszeit; industrielle und kommerzielle Entwicklung folgten bald darauf, und innerhalb weniger Jahrzehnte waren die meisten der alten Restaurants und Bars aus Kenmore verschwunden und durch Shopping-Center, Industriebauten und Wohnhäuser ersetzt. Ein Teil dieser Entwicklung hat allerdings seine eigene Geschichte: Das Jewel Box Building in Downtown Kenmore ist ein Artefakt der Weltausstellung in Seattle, es wurde nach Ende der Expo im Oktober 1962 aus dem Zentrum Seattles nach Kenmore verlegt.
Die Stadt eröffnete 1996 mit der Verlegung der Bastyr University von Seattle auf das Gelände des früheren St. Edward Seminary das erste College.
Incorporation und Wiederbelebung der Innenstadt
Die Einwohner von Kenmore zogen seit der Gründung mehrfach die Anerkennung als Stadt (englisch „incorporation“) in Betracht; eine der diesbezüglichen Abstimmungen scheiterte 1954. Die Idee wurde in den 1990er Jahren wieder populär, teilweise jedoch in Reaktion auf den Washington State Growth Management Act von 1990, einem Gesetz, das der Legislative die Möglichkeit gab, Schutzgebiete, Wachstumsregionen u. a. festzulegen. Die Bildung eines Untersuchungsausschusses führte kurz darauf 1995 zu einer erfolgreichen öffentlichen Abstimmung, und die Stadt wurde als solche offiziell am 31. August 1998 anerkannt, 97 Jahre nach ihrer eigentlichen Gründung.
Nach der Incorporation beschloss die neue Regierung ein lokales Set von Zonen-Codes und einen Innenstadt-Entwicklungsplan, um die traditionellen Kernzonen der Stadt wiederzubeleben und zu rekonstruieren. Ein essentieller Bestandteil dieses Plans bezog die intensive Nutzung des damals der Stadt gehörenden Landes in dem im Plan genannten Northwest Quadrant ein. Eine öffentliche Ausschreibung für Architekten und Investoren im Dezember 2005 sollte Entwicklungspläne für dieses Gebiet erbringen. Der Stadtrat beschloss im April 2006, primär mit Kenmore Partners LLC zu verhandeln. Gestaltungspläne wurden der Stadt im darauffolgenden Sommer präsentiert, die einen konzeptuellen Überblick enthielten; diese Pläne wurden der Öffentlichkeit zur gleichen Zeit zugänglich gemacht.
Die ältesten Straßen von Kenmore, inzwischen meist unter dem vom County vergebenen Nummernsystem bekannt, hatten ursprünglich eher traditionelle Namen wie die Cat's Whiskers Road (61st Avenue NE), der Squire Boulevard (später Red Brick Road, heute Bothell Way/ Washington State Route 522) und der Remington Drive (NE 181st Street). Diese traditionellen Namen wurden 2007 als sekundäre Namen in der Innenstadt reetabliert.
Geographie
Kenmore liegt auf ; die Grenzen umfassen das gesamte Nordufer und einen erheblichen Teil des Nordostufers des Lake Washington. Das Gelände ist typisch für das Tiefland am Puget Sound und besteht weitflächig aus sanft geschwungenen Hügeln aus glazialem Geschiebemergel, gelegentlich von ebenen Bereichen unterbrochen, typischerweise in der Nähe von Gewässern. Der größte Fluss ist der Sammamish River, der den Lake Sammamish mit dem Lake Washington verbindet und die Stadt in eine nördliche und eine südliche Hälfte teilt. Außerdem finden sich im Nordosten der Stadt von Nord nach Süd verlaufend einige Sümpfe und Marschen entlang des Swamp Creek.
Nach dem United States Census Bureau nimmt die Stadt eine Gesamtfläche von 16,21 Quadratkilometern ein, von denen 15,93 km² Land- und der Rest Wasserflächen sind.
Umgebung
Klima
Das Klima von Kenmore ist dem des nahegelegenen Seattle im Grunde ähnlich und wird definiert durch den Längengrad, die Nähe zu Pazifik und Puget Sound und die Zugehörigkeit zur „Puget Sound Convergence Zone“, einem Wetterphänomen, bei dem in einem schmalen Streifen heftige Niederschläge auftreten können. Es wird üblicherweise als Seeklima der Westküste bezeichnet mit nasskalten Wintern und milden, trockenen Sommern, auch wenn die Lage nördlicher ist als die von Toronto und Montreal.
Stadtviertel
Kenmore hat mehrere Stadtbezirke:
Arrowhead im Süden: Das erste Haus – eine kleine Sommerhütte – wurde 1888 an der West- (oder See-)Seite gebaut. Das älteste noch erhaltene Gebäude stammt von 1929.
Inglewood im Süden wurde erstmals 1953 parzelliert und durchlief bis 1962 eine groß angelegte suburbane Entwicklung.
Lower Moorlands im Osten: Das erste Haus entstand hier 1904. Die beträchtliche Entwicklung in diesem Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg umfasste auch das Objekt Charles and Elvera Thomsen House aus dem Jahr 1927.
Upper Moorlands im Osten: Die erste Bebauung fand 1938–1939 statt, blieb jedoch wahrhaft ländlich, da bis zur suburbanen Entwicklung Mitte der 1950er Jahre eine angemessene Wasserversorgung fehlte.
Central (oder Downtown) Kenmore umschließt die Washington State Route 522/ Bothell Way und bildete den ursprünglichen Kern der Stadt. Heute findet sich hier der Kern von Industrie und Handel.
Northlake Terrace, ein frühes Wohngebiet gerade nördlich der Innenstadt, ist heute ein Mischgebiet mit Wohn- und Geschäftsbauten. Ein Großteil des östlichen Bereichs dieses Viertels ist Teil des neuen Plans für die Innenstadt (Downtown Plan).
Linwood Heights im Nordwesten wurde zunächst als Teil der „Back-to-the-Land“-Bewegung während der Großen Depression erbaut. Die Siedlung wurde damals hämisch „Voucherville“ genannt. Sie wurde seither aber saniert und ist heute eines der großen suburbanen Wohngebiete. Teile der Siedlung wurden 1995 von Lake Forest Park im Vorgriff auf die Incorporation von Kenmore eingemeindet.
Kenlake Vista im Norden ist ein suburbanes Wohngebiet aus der Nachkriegszeit.
Uplake Terrace im Nordwesten war vor dem Zweiten Weltkrieg eines der wenigen Gebiete von Kenmore, die gänzlich ohne Bewohner waren. Der Aufbau begann 1953.
Kenmore Terrace
Northshore Summit
Seit 2000 hat eine beträchtliche Anzahl von Investoren im Norden der Stadt ehemaliges Weideland in ein hochwertiges Wohngebiet verwandelt. Der allgemeine Charakter dieser Stadtviertel wurde dadurch nachhaltig verändert. Sie wandelten sich von verwahrlosten und halb ländlichen Gebieten zu wohlhabenden Vorstädten. Diese Entwicklung betraf auch das benachbarte Bothell und führte zur Entstehung zahlreicher Geschäftsbauten.
Demographie
Der Median des Einkommens pro Haushalt lag 2015 bei 90.588 US$, für Familien bei 102.374 US$. Männer hatten ein mittleres Einkommen von 76.688 US$ gegenüber 58.281 US$ bei Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen in der Stadt lag bei 40.192 US$. Etwa 5,5 % der Familien und 8,6 % der Gesamtbevölkerung lebte unterhalb der Armutsgrenze, darunter 10,4 % der unter 18-Jährigen und 7,5 % der über 65-Jährigen.
Census 2010
Nach der Volkszählung von 2010 gab es in Kenmore 20.460 Einwohner, 7.984 Haushalte und 5.487 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1284,5/ km². Es gab 8.569 Wohneinheiten bei einer mittleren Dichte von 538/ km².
Die Bevölkerung bestand zu 79,9 % aus Weißen, zu 1,6 % aus Afroamerikanern, zu 0,5 % aus Indianern, zu 10,5 % aus Asiaten, zu 0,3 % aus Pazifik-Insulanern, zu 2,5 % aus anderen „Rassen“ und zu 4,5 % aus zwei oder mehr „Rassen“. Hispanics oder Latinos „jeglicher Rasse“ bildeten 7 % der Bevölkerung.
Von den 7984 Haushalten beherbergten 33,5 % Kinder unter 18 Jahren, 55,3 % wurden von zusammen lebenden verheirateten Paaren, 9,1 % von alleinerziehenden Müttern und 4,3 % von alleinstehenden Vätern geführt; 31,3 % waren Nicht-Familien. 23,4 % der Haushalte waren Singles und 7,9 % waren Alleinstehende über 65-jährige Personen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,55 und die durchschnittliche Familiengröße 3,01 Personen.
Der Median des Alters in der Stadt betrug 39,5 Jahre. 22,8 % der Einwohner waren unter 18, 7,5 % zwischen 18 und 24, 28,2 % zwischen 25 und 44, 29,6 % zwischen 45 und 64 und 11,9 % 65 Jahre oder älter. Von den Einwohnern waren 49,6 % Männer und 50,4 % Frauen.
Census 2000
Nach der Volkszählung von 2000 gab es in Kenmore 18.678 Einwohner, 7.307 Haushalte und 4.961 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1168,8/km². Es gab 7.562 Wohneinheiten bei einer mittleren Dichte von 473,2/ km².
Die Bevölkerung bestand zu 86,7 % aus Weißen, zu 1,39 % aus Afroamerikanern, zu 0,37 % aus Indianern, zu 7,16 % aus Asiaten, zu 0,18 % aus Pazifik-Insulanern, zu 1,24 % aus anderen „Rassen“ und zu 2,96 % aus zwei oder mehr „Rassen“. Hispanics oder Latinos „jeglicher Rasse“ bildeten 3,51 % der Bevölkerung.
Von den 7307 Haushalten beherbergten 33,5 % Kinder unter 18 Jahren, 56,1 % wurden von zusammen lebenden verheirateten Paaren, 8,2 % von alleinerziehenden Müttern geführt; 32,1 % waren Nicht-Familien. 24,1 % der Haushalte waren Singles und 6,9 % waren Alleinstehende über 65-jährige Personen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,54 und die durchschnittliche Familiengröße 3,03 Personen.
Der Median des Alters in der Stadt betrug 38 Jahre. 24,5 % der Einwohner waren unter 18, 7,5 % zwischen 18 und 24, 31,9 % zwischen 25 und 44, 25,8 % zwischen 45 und 64 und 10,3 % 65 Jahre oder älter. Auf 100 Frauen kamen 98,7 Männer, bei den über 18-Jährigen waren es 96,7 Männer auf 100 Frauen.
Wirtschaft
Während heute ein großer Teil der Stadt eine Schlafstadt der Beschäftigten der nahen Städte Seattle, Bothell und Redmond bildet, bewahrt Kenmore einen bedeutenden eigenständigen wirtschaftlichen Kern rund um die Produktion langlebiger Güter (Baumaterialien, Beton, Asphalt) und den Spezialhandel (Hochbau, Tiefbau und Fernstraßen).
Kenmore ist auch der Standort des letzten Industriehafens am Lake Washington, welcher an der Mündung des Sammamish River liegt. Größere lokale Firmen in Hafennähe sind die Niederlassung der Rinker Group in Kenmore, Kenmore Ready-Mix (Zement und Asphalt, eine Abteilung der Glacier Northwest), die Pacific Topsoils (Mutterböden und Baumaterialien für den Landschaftsbau), die Michael Homchick Stoneworks (Steinherstellung und -verarbeitung), Plywood Supply (Holz, Sperrholz und Materialien für den Innenausbau, Groß- und Einzelhandel; Hauptsitz der Firma) und mehrere weitere. Als Sitz der James G. Murphy Company, einem der zehn größten kommerziellen Auktionshäuser der Vereinigten Staaten ist die Stadt auch ein Zentrum für Versteigerungen.
Wichtige Firmen im Bereich nicht-langlebiger Güter sind u. a. die Kenmore Air, eine große Fluggesellschaft für Wasserflugzeuge mit ihrem Hauptsitz; die Alaska General Seafoods mit ihrem Hauptsitz und einem Produktionsstandort sowie die Bastyr University, eine Hochschule für Naturheilkunde.
Bildung
Kenmore ist Teil des Northshore School District, die örtliche Highschool ist die Inglemoor High School. Diese ist für ihr IB-Programm bekannt. Das gemeinnützige Saint Edward Environmental Learning Center bietet in Kooperation mit den Washington State Parks und dem Saint Edward State Park öffentliche Vierteljahreskurse zur Umweltbildung an. Auch die ALEAFA Model Public High School wird von ihm unterhalten. Die Kenmore Library Association, eine Freiwilligen-Organisation, die der örtlichen Bibliothek angegliedert ist, plant und sponsert die Bibliotheksprogramme.
Kenmore ist der Sitz der Bastyr University, einer 1978 gegründeten privaten Hochschule für Naturheilkunde, die durch die Northwest Commission on Colleges and Universities (NWCCU) akkreditiert ist. Die Stadt liegt zwischen den Campus der University of Washington in Seattle (Hauptcampus) und in Bothell sowie dem Cascadia College ebenda. Befestigte Radwege und Express-Busverbindungen stehen in der Stadt zu allen drei Standorten zur Verfügung. Die Stadt hat auch eine direkte Busverbindung zum Shoreline Community College (SCC), und ein Großteil der Stadt liegt in fußläufiger Entfernung zum Center for Business and Continuing Education des SCC in Lake Forest Park.
Legislative und Politik
Kenmore hat eine Stadtverwaltung mit einem City-Manager, die von einem siebenköpfigen Stadtrat regiert wird; jedes Stadtratsmitglied wird für vier Jahre gewählt. Stadtratswahlen finden aller zwei Jahre statt, wobei jeweils drei bzw. vier der Räte zur Wahl stehen. Alle Positionen sind parteiunabhängig und werden in einem Blockvotum bestimmt, bei dem die gesamte Stadtbevölkerung abstimmt. Der Stadtrat verabschiedet Verordnungen, bestimmt die politischen Grundsätze und wählt aus seinen Reihen einen Bürgermeister sowie seinen Stellvertreter für die Dauer von zwei Jahren. Die Sitzungen des Rates finden am zweiten und vierten Montag jedes Monats statt, am ersten und dritten Montag gibt es öffentliche Anhörungen.
Die Tagesgeschäfte der Stadt werden von einem City Manager geführt, der vom Stadtrat bestellt wird. Die Stadtsatzung sieht auch die Einstellung eines Kanzleivorstehers in Vollzeit vor. Die in der Satzung festgelegten Hauptausschüsse sind die Landmarks and Heritage Commission (dt. etwa „Sehenswürdigkeiten und kulturelles Erbe“), die Planungskommission und das Beratungsgremium der Bibliothek.
Das ursprüngliche City of Kenmore Fire Department wurde per Vereinbarung mit dem des nahegelegenen Lake Forest Park zum Northshore Fire Department vereinigt.
Polizei
Kenmore hat das King County Sheriff’s Office für die Polizeidienste vertraglich gebunden. Die Kenmore zugeordneten Sheriff-Stellvertreter (englisch „Deputies“) tragen Uniformen und fahren Dienstfahrzeuge mit dem Logo der Stadt. Es gibt gegenwärtig neun Streifenpolizisten, einen Verkehrspolizisten, einen Beamten für die Ladengeschäfte der Stadt sowie einen leitenden Beamten, die in Vollzeit für die Stadt tätig sind.
Spielstätten-Verordnung
Als die Stadt 1998 inkorporiert wurde, war 1999 eine der ersten Aktionen des Stadtrats die Verabschiedung einer Verordnung, ein Moratorium auf Klein-Casinos (englisch „Cardrooms“) in Kraft zu setzen. Cardrooms sind Mini-Casinos mit Kartenspielen wie Blackjack, die Einsätze bis zu einhundert Dollar erlauben. Es gab nur einen Cardroom in Kenmore – das 11th Frame Restaurant and Lounge an den Kenmore Lanes. Das 11th Frame war seit den 1970er Jahren in Betrieb und generiert zusammen mit anderen Geschäften der Kenmore Lanes das höchste Steueraufkommen in Kenmore.
Im März 2003 verhängte der Stadtrat einen Bann für neue Cardrooms, ließ das 11th Frame jedoch außen vor. Im Oktober desselben Jahres zog der Unternehmer und Ladenbesitzer Len Griesel dagegen vor Gericht. Im November kassierte der Stadtrat den Bann wieder und setzte das frühere Moratorium in Kraft.
Im September 2004 wurde die Angelegenheit den Wählern in Kenmore als Antrag 1, „Vorschlag eines Banns für Cardrooms“ vorgelegt. Antrag 1 lautete „Soll die Stadt Kenmore derartige ‚soziale Kartenspiele‘ aus der Stadt verbannen?“ Der Antrag wurde abgelehnt, doch der Stadtrat hob das Moratorium nicht auf.
Im Dezember 2004 kippte Richter Judge Terry Lukens vom King County Superior Court im von Len Griesel angestrengten Prozess das Moratorium und gab dem Stadtrat bis Juni 2005 Zeit, alle Glücksspiele zu erlauben oder zu verbieten. Im Juni 2005 erreichte der Stadtrat nicht genug Stimmen, um ein Verbot der Cardrooms in Kraft zu setzen. Ungeachtet der Tatsache, dass neue Cardrooms hätten eröffnet werden können, beantragte Len Griesel keine Lizenz.
Die Stadtratswahlen von 2005 zielten teilweise auf die Frage, ob die Stadt die Cradrooms verbieten sollte. Mehrere Kandidaten machten ihre Positionen deutlich, dass ein Verbot der Cradrooms der Schlüssel zu einer erfolgreichen Revitalisierung der Innenstadt von Kenmore wäre.
Unmittelbar nach der Wahl im Dezember 2005 entschied der Stadtrat ein Verbot der Cardrooms. Zu dieser Zeit strengte das 11th Frame einen Prozess gegen die Stadt vor einem Bundesgericht an. Im August 2006 wurde die Klage abgewiesen, da Glücksspiel kein verbrieftes Recht sei. Das 11th Frame ging in Berufung, die der Ninth Circuit Court (das neunte Berufungsgericht) am 28. Mai 2008 zugunsten der Stadt entschied. Nach einer Übereinkunft zwischen Frank Evans, den Anwälten der Stadt und der staatlichen Glücksspiel-Kommission wurden die Cardrooms an den Kenmore Lanes am 30. Juni 2009 geschlossen.
Kultur
Stadt-Events und -Festivals
Die wichtigsten jährlichen Stadt-Events sind:
Die Kenmore Summer Concert Series, veranstaltet am früheren St. Edward Seminary, dem heutigen Saint Edward State Park
Die Kenmore Art Show, eine Ausstellung mit Wettbewerb, gesponsert von Arts of Kenmore.
Das Kenmore Spring Egg Hunt, ein zelebriertes Ostereiersuchen
Das Fourth of July Fireworks, ein seit 2006 stattfindendes Feuerwerk im Log Boom Park
Medien
Kenmore wird von Media in Seattle versorgt, aber Ereignisse in der Stadt oder in einzelnen Vierteln werden vorrangig durch die Bothell/ Kenmore Reporter abgedeckt, eine von Sound Publishing herausgegebene auch online erscheinende wöchentliche Zeitung. Einmal monatlich wird eine Art Amtsblatt als zwei- oder vierseitige Anlage einer Zeitung gedruckt. Die Stadt verschickt auch vierteljährlich eine achtseitige Zeitung mit allen wichtigen Angelegenheiten an alle Einwohner, in der die Aktivitäten der Stadtregierung, Statusberichte zu Entwicklungsprojekten, Budget-Berichte und ein Zeitplan für städtische Ereignisse behandelt werden.
Das monatlich seit 1923 erscheinende Family Circle Magazine wählte in seiner August-Ausgabe 2009 Kenmore zu einer der „10 besten Städte für Familien“. Das Seattle Magazine wählte Kenmore gleichfalls zur besten Stadt im Großraum Seattle für 2008/ 2009.
Parks
Nicht alle Parks innerhalb der Stadtgrenzen werden von der Stadtregierung betrieben; der Burke-Gilman Trail ist ein Park des King County, und der St. Edward State Park untersteht der Washington State Parks and Recreation Commission. Die Parks sind:
Burke-Gilman Trail – ein Park des King County, welcher zusammen mit dem Sammamish River Trail den Marymoor Park unmittelbar außerhalb der Innenstadt von Redmond über die Innenstädte von Woodinville, Bothell, Kenmore and Lake Forest Park mit dem Gas Works Park in Seattle und Orten weiter westlich verbindet. Mehrere andere Trails und Radwege zweigen von diesem „Trail-Rückgrat“ ab.
Inglewood Wetlands – zwei separate geschützte Uferbereiche an der Mündung des Sammamish River
Linwood Park – ein kleiner großer Park im Nordwesten von Kenmore mit Rasenflächen, Spielplatz und Picknickplätzen
Moorlands Park – ein großer Park mit Baseball- und Basketballfeldern im Südosten von Kenmore
Rhododendron Park (ehemals Kenmore Park) – ein großer Park mit hunderten (z. T. seltenen) Sorten Rhododendron
Saint Edward State Park – der größte Park in Kenmore mit ; er enthält mehr als eine halbe Meile (800 m) unverbauten Ufers des Lake Washington, das historische Saint Edward Seminary und die zugehörige Sporthalle und den Carole Ann Wald Memorial Pool, eine ganzjährig nutzbare (auf unbegrenzte Zeit geschlossene) Schwimmhalle, die für die Schwimmteams der Inglemoor High School Viking und der Seattle Synchro, dem Synchronschwimmerteam aus Seattle, der „Heimathafen“ war; weiterhin ein Spielplatz, der 2009 von KING5 TV zum zweitbesten des Staates Washington gekürt wurde.
Swamp Creek Park – entlang des Sammamish River, besteht aus stadteigenen Landwirtschaftsflächen, die bisher unbebaut sind
Tracy Owen Station im Log Boom Park – Kenmores kleinerer Park am Lake Washington, enthält Seeufer und eine große Lauffläche, die in den See hineinreicht
Wallace Swamp Creek Park – groß, den Swamp Creek im Nordosten von Kenmore umgebend, welcher einige Wanderwege bietet
Literatur
Priscilla Droge, et al.: Kenmore by the Lake: A Community History. Kenmore Heritage Society, Kenmore, Washington 2003.
Alan J. Stein, et al., John McMaster names the Village of Kenmore on January 10, 1901. HistoryLink.org, Seattle, Washington 2001.
PI Staff, Rich in history: Homemade beer, ‘Voucherville,’ stills and nudists. In: Seattle Post-Intelligencer. Seattle, Washington 2006 ().
Weblinks
City of Kenmore – Offizielle Website (englisch)
Kenmore Heritage Society (englisch)
Artikel über Gründung und Benennung von Kenmore bei HistoryLink (englisch)
Einzelnachweise
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8252137
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https://de.wikipedia.org/wiki/Clara%20Montalba
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Clara Montalba
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Clara Fredrica Montalba (* 2. August 1840 in Cheltenham, Gloucestershire; † 13. August 1929 in Venedig) war eine englische Aquarellmalerin.
Leben
Sie war die älteste von vier Töchtern des aus Schweden stammenden Anthony Rubens Montalba und der Emeline Davies. 1867 bis 1869 war sie eine Schülerin von Eugène Isabey in Paris. Ab 1874 malte sie in London und Venedig an der Accademia di belle arti. 1874 wurde sie Mitglied der Royal Watercolour Society, 1876 der Société nationale des aquarellistes et pastellistes in Belgien und 1879 der Hollandsche Teekenmaatschappij in Den Haag. Die frühe Frauenrechtlerin Millicent Garrett Fawcett nannte sie 1886 als eine von zwanzig Frauen, die die Bewegung „warm help and support“ unterstützt hatte. Sie und ihre Schwester Henrietta Montalba waren mit der Prinzessin Louise befreundet.
Werke (Auswahl)
Die letzte Reise (Ölgemälde)
Die Blackfriarsbrücke
Fischerboote in Venedig
Ecke der St. Marcuskirche in Venedig
Einsegnung eines Grabmals in der Westminster Abbey
Literatur
Miss Clara Montalba. In: The Academy and literature. Academy Publishing Co., London 11. Jg. 1877, January / June
Clara Montalba: Water colour sketches. In: The Academy and literature. Academy Publishing Co., London 12. Jg. 1877. July / December
Montalba, Clara. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig 1882, S. 374. Digitalisat.
Montalba, Clara: In: Allgemeines Künstler-Lexikon. Leben und Werk der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Hrsg. von Hans Wolfgang Singer. 3. Band. 3. umgearb. und erg. Aufl. Literarische Verlagsanstalt Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1898, S. 234. Digitalisat
Motyka Gereon: Venedig im Spiegel der viktorianischen Reiseliteratur. Eine Quellensammlung. Peter Lang, Frankfurt am Main 1990 ISBN 3-6314-2278-4, S. 285 (Diss. Universität Regensburg 1989)
Weblinks
Clara Montalba bei Artnet
Clara Montalba bei Christie’s
Clara, Ellen, Hilda and Henrietta Montalba englische Kurzbiografien
Landschaftsmaler
Marinemaler
Maler der Moderne
Maler (Vereinigtes Königreich)
Brite
Geboren 1840
Gestorben 1929
Frau
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7070040
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https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut%20Stegmann%20%28Journalist%29
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Helmut Stegmann (Journalist)
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Helmut Stegmann (* 1938; † März 1997 in Seeshaupt) war ein deutscher Journalist.
Leben
Stegmann war Absolvent der Deutschen Journalistenschule und dann sieben Jahre Sportjournalist beim Münchner Merkur. Mit Gründung des Ablegers tz im Jahr 1968 wechselte er als Ressortleiter zu dem neuen Boulevardblatt und wurde 1973 dessen Chefredakteur. Den Posten teilte er sich zeitweise mit Hans Riehl.
Er war zudem lange Jahre Vorsitzender des Vereins Münchner Sportpresse sowie Mitglied im Sportbeirat der Stadt München und im Verband Deutscher Sportjournalisten. 25 Jahre lang lehrte er an der Deutschen Journalistenschule und setzte für die Schule das Helmut-Stegmann-Stipendium aus. Nach seinem Tod stiftete die Familie 1999 den mit jährlich 5.000 Euro dotierten Helmut-Stegmann-Preis.
Ehrungen
Bundesverdienstkreuz
Bayerische Verfassungsmedaille
Literatur
Seine Liebe galt der Musik und dem Sport, In: Süddeutsche Zeitung, 1. April 1997, S. 50
Journalist (Deutschland)
Sportjournalist
Träger des Bundesverdienstkreuzes
Wikipedia:Träger des Bundesverdienstkreuzes (Ausprägung ungeklärt)
Träger der Bayerischen Verfassungsmedaille
Person (München)
Deutscher
Geboren 1938
Gestorben 1997
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Falamma
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Falamma
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Falamma (auch: Falama) ist ein Dorf in der Landgemeinde Guidiguir in Niger.
Geographie
Das von einem traditionellen Ortsvorsteher () geleitete Dorf liegt rund 19 Kilometer südwestlich des Hauptorts Guidiguir der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Gouré in der Region Zinder gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von Falamma zählen Gassafa im Südosten und Djibdjiri im Südwesten.
Die Landschaft westlich des Dorfs ist von vielen zwischen Transversaldünen gelegenen kleinen Niederungen geprägt, die längliche Formen aufweisen. Es herrscht das Klima der Sahelzone vor, mit einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge zwischen 300 und 400 mm.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Falamma 1365 Einwohner, die in 206 Haushalten lebten. Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 804 in 146 Haushalten und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 515 in 48 Haushalten.
Die Bevölkerungsdichte in diesem Gebiet ist mit über 100 Einwohnern je Quadratkilometer hoch.
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Gebiet der Ebenen im Süden der Region Zinder, in dem Falamma liegt, ist von einer anhaltenden Degradation der ackerbaulichen Flächen gekennzeichnet, die mit der hohen Bevölkerungsdichte in Zusammenhang steht. Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum vorhanden. Es gibt eine Schule.
Einzelnachweise
Zinder (Region)
Ort in Niger
Ort in Afrika
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353198
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brezovica%20%28Slowenien%29
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Brezovica (Slowenien)
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Brezovica (deutsch Bresowitz, älter auch „Bernstein“) ist der Name einer Gemeinde und ihres Hauptortes (Brezovica pri Ljubljani) nahe der slowenischen Landeshauptstadt Ljubljana (deutsch: Laibach) am Rande der Julischen Alpen.
Einwohner und Lage
Die Gesamtgemeinde besteht aus 16 Siedlungen und hatte im Jahr 2021 12.785 Einwohner. Davon lebten im Hauptort Brezovica pri Ljubljani 3.195 Personen.
Brezovica ist eine der Gemeinden, die den langsamen Übergang der Julischen Alpen zu den flacheren Gegenden bis hin zur benachbarten Landeshauptstadt Ljubljana bilden. Geografisch ist die Region vielfältig und umfasst 30 Quadratkilometer Laibacher Moor, einen Abschnitt des Flusses Ljubljanica, einen Siphon-Karstsee etwas außerhalb von Jezero, und das Rakitna-Plateau mit einem See und 60 Quadratkilometer Wald.
Geschichte
Orte der Gesamtgemeinde
Nachbargemeinden
Weblinks
Gemeinde Brezovica, offizielle Website
Brezovica-Touristik auf slovenia-outdoor.com (deutsch)
Brezovica-Touristik auf visitljubljana.com (slowenisch)
Gemeinde Brezovica auf geopedia.world
Einzelnachweise
Ort in Slowenien
Ljubljanica
Ort im Einzugsgebiet Save
Innerkrain
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3326412
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jim%20Hunt
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Jim Hunt
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James Baxter „Jim“ Hunt (* 16. Mai 1937 in Greensboro, North Carolina) ist ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei). Er war der 69. und der 71. Gouverneur des Bundesstaates North Carolina.
Frühe Jahre und politischer Aufstieg
Jim Hunt wuchs auf einer Farm im Wilson County auf. Er besuchte die North Carolina State University, wo er Landwirtschaft studierte. Anschließend studierte er bis 1964 an der University of North Carolina at Chapel Hill Jura. Zwischen 1964 und 1966 war er im Auftrag der Ford-Stiftung als wirtschaftlicher Berater in Nepal tätig. Hunt wurde 1972 zum Vizegouverneur von North Carolina gewählt. Dieses Amt übte er von 1973 bis 1977 unter Gouverneur James Holshouser aus. Für die 1976 anstehenden Gouverneurswahlen wurde er von seiner Partei als Kandidat nominiert. Mit 65 Prozent der Stimmen setzte er sich deutlich gegen den Republikaner David T. Flaherty durch.
Gouverneur von North Carolina
Nach der gewonnenen Wahl trat Hunt sein neues Amt am 1. Januar 1977 an. In seiner Amtszeit wurde die Verfassung dahingehend geändert, dass ein Gouverneur von nun an zwei zusammenhängende Amtszeiten absolvieren konnte. Er machte auch Gebrauch von dieser Regelung und wurde 1980 mit einem Stimmenanteil von 61,9 Prozent in seinem Amt bestätigt. Damit war er bis zum 1. Januar 1985 Gouverneur von North Carolina. Allein das war schon ein historischer Amtszeitsrekord.
Nach dem Ende seiner Amtszeit 1985 unternahm er einen vergeblichen Versuch, in den US-Senat gewählt zu werden. Er unterlag dem republikanischen Amtsinhaber Jesse Helms und zog sich danach für einige Jahre aus der Politik zurück. In den Jahren 1992 und 1996 wurde er dann erneut zum Gouverneur gewählt. Damit war er insgesamt 16 Jahre Gouverneur seines Staates, was bisher noch niemand in North Carolina geschafft hatte. In diesen Jahren legte er ein Familienprogramm auf. Er sorgte für eine bessere Kinderbetreuung und für Schutzimpfungen. Ein neues Schulgesetz aus dem Jahr 1997 erhöhte die Standards und Gehälter für Lehrer. Ein neues Jugendstrafrecht verschärfte die Strafen aus Gründen der Prävention. Seine Kritiker warfen ihm die Kosten seiner Reformen vor. Alles in allem erlebte North Carolina in seiner Amtszeit einen Aufschwung, der auch die Wirtschaft erfasste.
Weitere Karriere
Nach dem Ende seiner Amtszeit war Hunt sowohl im Jahr 2000 bei Al Gore als auch 2004 unter John Kerry im Gespräch für einen Kabinettsposten. Da beide Kandidaten die jeweiligen Präsidentschaftswahlen verloren, ist es allerdings nie dazu gekommen. Heute ist Jim Hunt Mitglied einiger Aufsichtsräte und Teilhaber einer Anwaltskanzlei in Raleigh.
Weblinks
Jim Hunt in der National Governor Association (englisch)
Gouverneur (North Carolina)
Vizegouverneur (North Carolina)
Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
Politiker (20. Jahrhundert)
US-Amerikaner
Geboren 1937
Mann
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9842058
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https://de.wikipedia.org/wiki/Protestantismus%20in%20Galizien
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Protestantismus in Galizien
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Der Protestantismus in Galizien bestand aus kleinen lutherischen, reformierten und unitarischen Gemeinden in Galizien in der Zeit der Reformation im Königreich Polen, Österreich und in der Zweiten Polnischen Republik.
Religionen in Galizien
Galizien (Woiwodschaft Ruthenien, ohne einen Teil von Kleinpolen, der später auch Teil des österreichischen Galiziens wurde) war im 18. Jahrhundert vor allem von Ruthenen bewohnt, die meist griechisch-katholisch waren. Daneben gab es vor allem in den Städten eine polnische römisch-katholische Bevölkerung, die überwiegend aus Stadtbürgern polnischer und deutscher Herkunft bestand, sowie aus polonisierten Ruthenen, die zumeist Adlige oder Beamte waren. Die bäuerliche, römisch-katholische Landbevölkerung konzentrierte sich am westlichen Rand (siehe auch Walddeutsche), in einigen Inseln im Erzbistum Lemberg (besonders um Lemberg) und Bistum Przemyśl.
Im 16. Jahrhundert entstanden viele neue jüdische Gemeinden. Im 19. Jahrhundert wuchs die jüdische Bevölkerung stark an, so dass sie in vielen Städten bald die größte Bevölkerungsgruppe darstellte.
Im späten 18. Jahrhundert kamen im Zuge der Josephinischen Kolonisation über 14.400 deutsche Siedler nach Galizien, die meist lutherisch (47 Prozent) oder reformiert (13 Prozent) waren. Die nächste Wellen der Galiziendeutschen waren dagegen mehrheitlich römisch-katholisch.
Geschichte des Protestantismus in Galizien
Königreich Polen
1522 wurde Marcin Beier aus der Stadt Biecz und ab 1515 Priester im Vorort Binarowa zur ersten beklagten und zu Gefängnis verurteilten Person Polen-Litauens wegen des Verdachts der Förderung von Martin Luthers Ketzerei, die sich in den 1520er und 1530er Jahren besonders unter den deutschsprachigen Stadtbürgern kleinpolnischer Städte mit Handelsbeziehungen mit dem oberungarischen Bardejov verbreitete. Nach der einjährigen Buße führte er, mit der Kirche ausgesöhnt, seine Rollen in Binarowa und Biecz weiter. 1532 wurde er jedoch wieder beklagt, diesmal wegen Zölibatsbruchs. Später war auch die polnischsprachige, römisch-katholische Bevölkerung aufgeschlossener für die reformatischen Strömungen, obwohl nach 1540 eher dem Calvinismus geneigt. Im Jahr 1600 gab es im Bistum Krakau südlich der Weichsel 80 bis 90 protestantischen Gemeinden, davon 27 im Kreis Schlesien. Diese Zahl stieg in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, obwohl mit wachsenden Anteil der Polnischen Brüder, die sich von den Kalvinisten abtrennten. Die stärksten lutherischen Gemeinden gab es in der Umgebung der deutschen Bielitz-Bialaer Sprachinsel: die später entstandene Stadt Biala wurde lang von Lutheranern dominiert. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verlor dagegen das Bistum Przemyśl im westlichen Teil des ehemaligen Fürstentums Halytsch infolge der Reformation vorläufig bis zu 30 Kirchen (von etwa 150). In einzelnen Ortschaften überdauerte der Protestantismus bis zum 18. Jahrhundert, z. B. Kobylany, Jodłówka bzw. Szczepanowice.
Um 1750 kamen erste deutsche Siedler nach Zaleszczyky. 1759 gründeten sie eine deutsche evangelisch-lutherische Gemeinde. Die Kirche musste am anderen Ufer des Flusses Dnister im Fürstentum Moldau errichtet werden, da dies in Polen zu dieser Zeit für Protestanten nicht möglich war. Seit 1766 war der Zugang zu der Kirche nicht mehr möglich.
Österreich
1772 kam Galizien zu Österreich.
Seit 1774 ermöglichte ein kaiserliches Patent die freie Religionsausübung für protestantische Siedler in Galizien. Es entstanden Gemeinden in Lemberg (unter Leitung von Johann Friedrich Preschel), Jaroslau, Zamość und Brody sowie weitere nach dem Toleranzpatent im Jahr 1781. Sie wurden der Evangelischen Superintendentur Mähren, Schlesien und Galizien unterstellt. Erst 1778 gelang es, einen deutschen Pfarrer für die Gemeinden zu bekommen (Ephraim Gottlob Hoffmann).
Es entstanden weitere evangelische Gemeinden deutscher Siedler. 1804 wurde eine eigene Superintendentur für Galizien gebildet. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wanderten viele Galiziendeutsche aus; die Gemeinden wurden kleiner. In Westgalizien, aber auch in Ostgalizien, wurden viele Nachkommen der josephinischen Siedler polonisiert.
Mennoniten
Die radikal-reformatorische Mennoniten in Galizien wurden anfänglich in drei Siedlungen besiedelt: Einsiedel (18 Familien), Falkenstein (7 Familien) und Rosenberg (3 Familien). Sie wurden offiziell als Lutheraner behandelt, weil sie die in den Josephinischen Kirchenreformen vorgesehene Schwelle der 100 Familien zur Gründung einer eigenen Gemeinde lange Zeit nicht überschreiten konnten. Später entstanden die Siedlungen: Neuhof alias Weissmanówka (1830), Kiernica (1848), Horożanna (1850), Mostki (1854), Wiszenka (1862), Ehrenfeld-Błyszczywody (1864), Trościaniec (1870), Dobrowlany (1871), Lipowce (1872), Podusilna (1872). In den Jahren 1880–1883 wanderte 73 mennonitischen Familien nach Nordamerika aus. Erst im Jahr 1909 wurde die mennonitische Gemeinde Kiernica-Lemberg gegründet, die einige Hunderte der Mennoniten aus den Siedlungen in Falkenstein, Zimna Woda, Neuhof, Kiernica, Podusilna und Rohatyń umfasste.
Zweite Polnische Republik
1919 kamen die galizischen Gebiete zum neuen polnischen Staat.
Die deutschen Gemeinden bildeten eine eigene Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen. Erster Kirchenpräsident wurde Hermann Fritsche. Die polnischen Protestanten organisierten sich in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
1923 wurde Theodor Zöckler zum neuen Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche A. und H. B. in Kleinpolen gewählt. 1925 entstand mit seiner Unterstützung die Ukrainische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses als erste evangelische Kirche für Ukrainer.
In den 1930er Jahren wuchs der Druck der polnischen Behörden auf die deutsche Bevölkerung.
1939 wurden die Deutschen nach dem Einmarsch der Roten Armee größtenteils in das das Deutsche Reich umgesiedelt („Heim ins Reich“), die Evangelischen Kirchen wurden aufgelöst.
Strukturen
1774–1804: Evangelische Superintendentur A. B. Mähren, Schlesien und Galizien
1804–1918: Evangelische Superintendentur A. B. Galizien
1919–1939: Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen
1920–1939: Evangelische Kirche A. und H. B in Kleinpolen
1925–1939: Ukrainische Evangelische Kirche A. B.
Literatur
Ludwig Schneider: Kurzgefasste Schilderung der Verhältnisse und Zustände in den protestantischen Kolonien Galiziens bis 1816. Posen 1931 (online).
Anmerkungen
Christentum (Galizien)
Protestantismus in Polen
Protestantismus in Österreich
Protestantismus in der Ukraine
Galiziendeutsche
Geschichte des Protestantismus
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5699398
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gary%20Hall%20senior
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Gary Hall senior
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Gary Wayne Hall Sr. (* 7. August 1951 in Fayetteville, North Carolina, USA) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Schwimmer.
Der Lagenschwimmer Hall schwamm zehn Weltrekorde, acht davon in Lagen-Disziplinen. Er war der erste Mensch, der die 400 Yards Lagen unter 4 Minuten schwamm. Als Schwimmer der US-amerikanischen Olympiamannschaft nahm er an drei Olympischen Spielen teil (1968, 1972 und 1976).
Bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt gewann er die Silbermedaille über 400 m Lagen. 1972 in München wurde er Olympiasieger mit der 4 × 100-m-Lagenstaffel und gewann Silber über 200 m Schmetterling. 1976 in Montreal erhielt er die Bronzemedaille über 100 m Schmetterling.
Hall studierte u. a. an der Indiana University, wo er unter Schwimmtrainer James Counsilman trainierte.
Er wurde 1981 in die International Swimming Hall of Fame aufgenommen.
Sein Sohn, Gary Hall junior, hat ebenfalls als Schwimmer der US-amerikanischen Olympiamannschaft an drei Olympischen Spielen teilgenommen.
Weblinks
Einzelnachweise
Schwimmer (Vereinigte Staaten)
Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1968
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1976
Olympiasieger (Schwimmen)
Mitglied der International Swimming Hall of Fame
US-Amerikaner
Geboren 1951
Mann
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9976677
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https://de.wikipedia.org/wiki/August%20Schleich
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August Schleich
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August Schleich (* 1814 in München; † 26. Dezember 1865 ebenda) war ein deutscher Tiermaler, Radierer und Lithograf, von Freunden „Schleichgustl“ genannt, Sohn des Kupferstechers und Inspektors des topographischen Bureau Johann Karl Schleich (1759–1842) sowie Bruder der Kupferstecher Karl Schleich (1788–1840) und Adrian Schleich (1812–1894).
August Schleich studierte an der Königlichen Akademie der Künste in München. Er beschäftigte sich in München fast ausschließlich mit der Tiermalerei.
August Schleich erfand die „Rauchmalerei“. Auf der durch eine Kerzenflamme auf einem Teller oder Blatt Papier erzeugten Rußschicht wurden Lichter durch Abschaben herausgeholt, was einer Mezzotinto-Schabkunst ähnelte. Die fertige Abbildung wurde mit einer Firnisschicht versiegelt. Das Verfahren wurde auch vom Münchner Tiermaler Eugen von Kramer nachgeahmt. August Schleich schuf auch Radierungen und Lithografien.
Schleich experimentierte auch mit der 1842 von Franz von Kobell erfundenen Galvanografie.
Literatur
Ludwig 1978, Bd. 4
Weblinks
Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon S. 270
Deutsche Biographie
Allgemeine Deutsche Biographie
Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg
Maler (Deutschland)
Tiermaler
Lithograf (Deutschland)
Radierer (Deutschland)
Bildender Künstler (München)
Deutscher
Geboren 1814
Gestorben 1865
Mann
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275173
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https://de.wikipedia.org/wiki/Just%20another%20Perl%20hacker
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Just another Perl hacker
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Just another Perl hacker (abgekürzt JAPH) steht für ein in der Programmiersprache Perl geschriebenes kurzes Computerprogramm, das lediglich den Text „Just another Perl hacker“ ausgibt, seine Funktionsweise im Quelltext dabei aber möglichst wirkungsvoll verschleiert. Ein solches Programm dient experimentellen Zwecken sowie der Unterhaltung der Programmierer und hat darüber hinaus keinerlei praktischen Nutzen, obgleich die Analyse der Funktionsweise eines JAPHs für Perl-Programmierer außerordentlich lehrreich sein kann.
Methodik der Verschleierung
Zum Zweck der Verschleierung () wird der Programmcode zumeist – unter Ausnutzung auch der abwegigsten syntaktischen Möglichkeiten der Programmiersprache Perl – derart kryptisch formuliert, dass man ihm seine Funktion (die Ausgabe von „Just another Perl hacker“) selbst auf den zweiten Blick kaum ansieht. Nicht selten wird dem Quelltext darüber hinaus durch kreatives Layout ein originelles und für Programmcode völlig untypisches Erscheinungsbild verliehen. Beides dient der Verschleierung der eigentlichen Funktion und/oder der Funktionsweise des Programms, oder gar der Tatsache, dass es sich bei dem vorliegenden Text überhaupt um ein Computerprogramm handelt.
Historie
Die „Programmierdisziplin“ JAPH wurde vermutlich Anfang der 1990er Jahre durch Randal L. Schwartz begründet, der bei Postings in die Newsgroup „comp.lang.perl“ (Vorgänger der heutigen Newsgroup „comp.lang.perl.misc“) immer ein JAPH in seine Signature integrierte. Auch heute noch werden JAPHs entweder im Rahmen von Programmierwettbewerben (z. B. dem Obfuscated Perl Contest) entwickelt, oder just for fun – als kreative Fingerübung der Perl-Programmierer.
Beispiele
Ein Perl-Programm für die Ausgabe von „Just another Perl hacker“ sähe normalerweise so aus:
print "Just another Perl hacker";
Verschleierung (Obfuscation) kann beispielsweise erreicht werden durch Einbinden dieser – an sich verständlichen – Anweisung in undurchsichtigen und funktionslosen Code:
$_='987;s/^(\d+)/$1-1/e;$1?eval:print"Just another Perl hacker"';eval;
Ein JAPH kann auch wie purer Datenmüll aussehen, obwohl er tatsächlich sowohl die auszugebenden Zeichen als auch den Code für deren Ausgabe enthält. In diesem Fall wurde der auszugebende Code durcheinandergewürfelt und der Perl-Einzeiler sortiert den Text zur Ausgabe wieder zurück:
$_="krJhruaesrltre c a cnp,ohet";$_.=$1,print$2while s/(..)(.)//;
Manche JAPHs sind weniger schwer verständlich, scheinen aber einem gänzlich anderen Zweck zu dienen als der Ausgabe von „Just another Perl hacker“. Beim folgenden Beispiel von Randal L. Schwartz wurde der auszugebende Text mit einem festen Textstring umcodiert. Der Einzeiler macht lediglich die Umcodierung rückgängig:
$_ = "wftedskaebjgdpjgidbsmnjgc";
tr/a-z/oh, turtleneck Phrase Jar!/; print;
Das folgende, nur unter Unix lauffähige JAPH-Programm von Eric Roode besteht ausschließlich aus Sonderzeichen; alphanumerische Zeichen und Leerraum fehlen gänzlich.
`$=`;$_=\%!;($_)=/(.)/;$==++$|;($.,$/,$,,$\,$",$;,$^,$#,$~,$*,$:,@%)=(
$!=~/(.)(.).(.)(.)(.)(.)..(.)(.)(.)..(.)......(.)/,$"),$=++;$.++;$.++;
$_++;$_++;($_,$\,$,)=($~.$"."$;$/$%[$?]$_$\$,$:$%[$?]",$"&$~,$#,);$,++
;$,++;$^|=$";`$_$\$,$/$:$;$~$*$%[$?]$.$~$*${#}$%[$?]$;$\$"$^$~$*.>&$=`
Nachstehendes Programm von Mark Jason Dominus gewann den 2. Preis im fünften Obfuscated Perl Contest. Es erzeugt aus dem in den Quellcode eingebetteten rückwärts geschriebenen Text (rechts in der ersten Zeile) in absichtlich komplizierter Weise die Ausgabe „Just another Perl / Unix hacker“.
@P=split//,".URRUU\c8R";@d=split//,"\nrekcah xinU / lreP rehtona tsuJ";sub p{
@p{"r$p","u$p"}=(P,P);pipe"r$p","u$p";++$p;($q*=2)+=$f=!fork;map{$P=$P[$f^ord
($p{$_})&6];$p{$_}=/ ^$P/ix?$P:close$_}keys%p}p;p;p;p;p;map{$p{$_}=~/^[P.]/&&
close$_}%p;wait until$?;map{/^r/&&<$_>}%p;$_=$d[$q];sleep rand(2)if/\S/;print
Das folgende Programm ist ein „bilingualer“ JAPH: Der Code kann sowohl vom Perl-Interpreter als auch vom Interpreter der esoterischen Programmiersprache Brainfuck ausgeführt werden. Die Ausgabe ist in beiden Fällen „Just another Perl Hacker“. Der große Block mit den Plus- und Minuszeichen ist im Wesentlichen der Brainfuck-Code (mit reduziertem Instruktionssatz), die erste Zeile ist Perl-Code und implementiert einen Brainfuck-Interpreter für ebendiesen reduzierten Satz an Instruktionen.
/[+-]/&&eval"\$/$_$_"||/\x2e/&&print chr$/for qw!
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A bilingual JAPH. Valid code in Perl & brainf***!
Siehe auch
Obfuscated Perl Contest
Obfuscator – Hilfsmittel zur Verschleierung von Programmen
Weblinks
Teodor Zlatanov: . In: ibm.com, 1. Juli 2001 (englisch).
Eine Sammlung von 224 JAPHs (englisch).
Einzelnachweise
Perl (Programmiersprache)
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12315045
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bebelallee
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Bebelallee
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Bebelallee steht für:
Bebelallee (Hamburg), siehe Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Winterhude (1–23) und Liste der Kulturdenkmäler in Hamburg-Alsterdorf (30–156a)
Bebelallee (Solingen), siehe Liste der Baudenkmäler in Solingen-Wald
Siehe auch:
August-Bebel-Allee
August-Bebel-Platz
August-Bebel-Straße
Bebelplatz
Bebelstraße
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11305096
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fbuchfeld
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Großbuchfeld
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Großbuchfeld ist ein fränkisches Dorf, das zum Markt Hirschaid im Landkreis Bamberg gehört.
Geografie
Das etwa drei Kilometer westlich des linken Ufers der Regnitz gelegene Dorf ist einer von elf amtlich benannten Gemeindeteilen des im südöstlichen Teil von Oberfranken liegenden Marktes Hirschaid. Die Ortsmitte von Großbuchfeld liegt etwa zwei Kilometer südwestlich des Ortszentrums von Hirschaid auf einer Höhe von .
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes hatte (ebenso wie bei Kleinbuchfeld) 1109 unter dem Namen „Buohfelt“ stattgefunden, die früheste Nennung des heutigen Ortsnamens erfolgte allerdings erst im Jahr 1347. Der Ort wurde dabei als „Grozzen Puchvelt“ bezeichnet, was als „zum Feld, das am Buchwald liegt“ erklärt wird (gemeint ist hier der Schlüsselauer Forst). Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts unterstand Großbuchfeld der Landeshoheit des Hochstiftes Bamberg. Die im fränkischen Raum für die erfolgreiche Beanspruchung der Landeshoheit maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde dabei von dessen Amt Schlüsselau in seiner Funktion als Vogteiamt wahrgenommen. Die Hochgerichtsbarkeit übte das ebenfalls bambergische Centamt Bechhofen aus. Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde Großbuchfeld zum Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete.
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Großbuchfeld mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zum Bestandteil der eigenständigen Landgemeinde Rothensand, zu der noch das Dorf Kleinbuchfeld gehörte. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Großbuchfeld zusammen mit der Gemeinde Rothensand am 1. Mai 1978 nach Hirschaid eingemeindet. Im Jahr 2019 zählte Großbuchfeld 126 Einwohner.
Verkehr
Eine aus dem Westen von Rothensand her kommende Gemeindeverbindungsstraße durchquert den Ort in nordsüdlicher Richtung und biegt am südlichen Ortsende wieder nach Westen in Richtung Kleinbuchfeld ab, wo sie nach etwa einem halben Kilometer in die Kreisstraße BA 25 einmündet. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Bushaltestelle der Buslinie 979 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Hirschaid an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg.
Sehenswürdigkeiten
In Großbuchfeld gibt es zwei denkmalgeschützte Objekte, nämlich eine aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammende Kapelle und ein sandsteinerner Brunnen.
Literatur
Weblinks
Großbuchfeld im Bayerischen Behördenwegweiser, abgerufen am 19. Mai 2020
Großbuchfeld im BayernAtlas, abgerufen am 19. Mai 2020
Großbuchfeld auf historischer Karte, abgerufen am 19. Mai 2020
Einzelnachweise
Ortsteil von Hirschaid
Ort im Landkreis Bamberg
Dorf
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3390231
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maries-Tanne
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Maries-Tanne
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Die Maries-Tanne (Abies mariesii) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie kommt endemisch auf der Japanischen Hauptinsel Honshū vor.
Beschreibung
Die Maries-Tanne wächst als immergrüner Nadelbaum, der Wuchshöhen von 24 bis 26 Metern und einen Stammumfang von bis zu 2 Meter erreichen kann. An der Baumgrenze wächst die Art auch als 3 bis 5 Meter hoher Strauch. Der gerade Stamm endet in einer ovalen oder an der Spitze abgeflachten Krone. Die hellgraue oder graublaue Borke ist glatt und weist blaurote Einsprenkelungen auf. Bei älteren Bäumen nimmt sie eine fast weiße Färbung an. Junge Zweige sind behaart und haben eine dunkelbraune bis rötlichgraue Rinde.
Die kugeligen Knospen sind rotbraun bis graubraun gefärbt und leicht harzig. Die Nadeln werden 0,8 bis 2 Zentimeter lang und 2 bis 2,5 Millimeter breit. Sie stehen spiralig angeordnet und dicht gedrängt an der Oberseite der Zweige und überlappen sich dabei. Die Nadelspitze ist entweder abgerundet oder gespalten. Während die Nadeloberseite hellgrün gefärbt ist, weist die harzige Nadelunterseite eine blaugrün-gelbliche bis weißliche Färbung auf. An der Nadelunterseite findet man sieben Stomatareihen.
Die Maries-Tanne ist einhäusig-getrenntgeschlechtig (monözisch). Sie blüht im Juni. Die rund 15 Millimeter langen, zylindrischen männlichen Blütenzapfen sind dunkel rötlich bis gelblichrot gefärbt. Die elliptischen Zapfen sind an der Spitze abgeflacht und werden 7 bis 15 Zentimeter lang und 4 bis 5 Zentimeter dick. Zur Reife von September bis Oktober sind sie dunkelblau bis schwarz-rotbraun gefärbt. Die verkehrt-eiförmigen Samen werden zwischen 6 und 9 Millimeter lang und sind gelblich-rot gefärbt. Jeder Samen besitzt einen 8 bis 10 Millimeter lagen Flügel, der an der Oberseite rosarot und an der Unterseite hellbraun gefärbt ist.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Verbreitung und Standort
Die Maries-Tanne kommt nur in Nord- und Zentral-Honshū vor. Man findet sie dort in Höhenlagen von 100 bis 2900 Metern.
In Zentral-Honshū bildet die Maries-Tanne gelegentlich Mischbestände mit Veitchs Tanne (Abies veitchii).
Systematik
Die Maries-Tanne wird innerhalb der Gattung der Tannen (Abies) der Sektion Amabilis zugeordnet. Die Erstbeschreibung erfolgte 1873 durch Maxwell Tylden Masters in Gard. Chron., ser. 2, Band 12: Seite 789. Ein Synonym für die Art ist Pinus mariesii .
Gefährdung und Schutz
Die Maries-Tanne wird in der Roten Liste der IUCN als „nicht gefährdet“ geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine neuerliche Überprüfung der Gefährdung nötig ist.
Quellen
Einzelnachweise
Weblinks
Tannen
Baum
Endemische Pflanze Japans
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12457685
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liepe%20%28Bestensee%29
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Liepe (Bestensee)
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Liepe ist ein Wohnplatz der Gemeinde Bestensee im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.
Geografische Lage
Liepe liegt westlich des Bestenseer Wohnplatzes Pätz und dort unmittelbar am nördlichen Ufer des Pätzer Hintersees. Von ihm besteht eine Verbindung in den Pätzer Vordersee. Eine Ausbuchtung dieses Gewässers befindet sich zwischen Pätz und Liepe.
Geschichte
Die Siedlung erschien im Jahr 1932 als Wohnplatz von Pätz und kam im Zuge der Gemeindegebietsreform 2003 zusammen mit Pätz nach Bestensee.
Literatur
Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg: Teltow (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Band 4). Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1976, S. 213.
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Dahme-Spreewald
Geographie (Bestensee)
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10629125
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https://de.wikipedia.org/wiki/Benkowski-Nunatak
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Benkowski-Nunatak
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Der Benkowski-Nunatak () ist ein hoher und felsiger Nunatak am nordöstlichen Ausläufer der Breznik Heights auf Greenwich Island im Archipel der Südlichen Shetlandinseln. Er ragt 1 km westsüdwestlich des Bogdan Ridge und 0,6 km nördlich des Parchevich Ridge auf. Die Gruev Cove liegt östlich von ihm.
Bulgarische Wissenschaftler kartierten ihn im Zuge von Vermessungen der Tangra Mountains auf der benachbarten Livingston-Insel zwischen 2004 und 2005. Die bulgarische Kommission für Antarktische Geographische Namen benannte ihn 2006 nach Georgi Benkowski (1843–1876), Organisator des Bulgarischen Aprilaufstands von 1876.
Weblinks
Benkovski Nunatak im Composite Gazetteer of Antarctica (englisch)
Nunatak
Breznik Heights
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11182132
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https://de.wikipedia.org/wiki/Assimpao
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Assimpao
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Assimpao (, auch: Marahabé, Maraharé ??) ist ein Ort auf der Insel Anjouan im Inselstaat Komoren im Indischen Ozean. 1991 hat man 1112 Einwohner gezählt.
Geographie
Assimpao liegt an der Südküste des westlichen Ausläufers von Anjouan am Fluss Mro Assimpao. Die nächstgelegenen Ortschaften sind Chitsangachélé und Maraharé.
Einzelnachweise
Ort auf den Komoren
Ort in Afrika
Ndzuwani
Anjouan
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2744132
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https://de.wikipedia.org/wiki/Belastungserprobung
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Belastungserprobung
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Die Belastungserprobung ist Teil der medizinischen Rehabilitation ( Abs. 2 Nr. 7 SGB IX). Sie ist nach sehr schweren Erkrankungen oder Verletzungen angezeigt und findet noch vor einer möglichen beruflichen Rehabilitation statt. Eine Belastungserprobung ist angezeigt, wenn zwar noch die medizinischen Behandlungen und Fragestellungen im Vordergrund der Bemühungen um den Patienten stehen, jedoch bereits eine Abklärung der Leistungsfähigkeit (intellektuell, psychisch, körperlich und praktisch) im Hinblick auf eine spätere berufliche Rehabilitation sinnvoll ist.
Die Belastungserprobung sollte nicht nur zur sozialmedizinischen Beurteilung des Rehabilitanden dienen, sondern auch der Ressourcenförderung. So kann sie bei positiver Motivation der Betroffenen in die Arbeitstherapie einmünden. Eine sozialmedizinische Beurteilung bezieht sich auf die Leistungsfähigkeit in Bezug auf den erlernten Beruf, die zuletzt ausgeübte Tätigkeit und den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Rehaträger
Leistungsverpflichtet sind die Unfall- bzw. Rentenversicherungsträger ( Abs. 1 Nr. 7 SGB VII und Abs. 1 SGB VI) und nachrangig die Krankenkassen ( SGB V). Die Belastungserprobung erfolgt in Rehabilitationskliniken oder z. B. in Berufsförderungswerken oder auch in einem Betrieb.
Fahrkosten
Der Rehabilitationsträger (GUV, Abs. 1 Nr. 7 SGB VII oder DRV, Abs. 1 SGB VI oder nachrangig GKV, SGB V) hat die ggf. anfallenden notwendigen Fahrkosten für diese Leistung medizinische Rehabilitation zu erstatten laut Rspr. und Petitionsausschuss (BT-Drs. 16/13200 vom 17. Juni 2009, Nr. 2.8.1 Seite 34).
Weblinks
REHADAT-Lexikon, Stichwort: Belastungserprobung
BIH-Fachlexikon 2020, Stichwort: Belastungserprobung
Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen Rehabilitation, Universität Würzburg
Sozialmedizinische Begutachtung, Deutsche Rentenversicherung Bund
Quelle
Physikalische und Rehabilitative Medizin
Gesundheitswesen
Arbeitsmarkt
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8918757
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bernt%20Linzen
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Bernt Linzen
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Bernt O. Linzen (* 8. Juni 1931 in Cali, Kolumbien; † 5. August 1988) war ein deutscher Zoologe, Biochemiker und Physiologe, der Professor für Zoologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München war.
Linzen wurde bei einem Besuch mit seinen Eltern in Deutschland vom Zweiten Weltkrieg überrascht und war gezwungen hier den Krieg über zu verbleiben. Er studierte Biologie und Chemie an der Universität Hamburg und der Universität Tübingen und wurde 1957 bei Adolf Butenandt am Max-Planck-Institut für Biochemie in Tübingen promoviert (Über Ommine und das Auftreten von Ommochromen im Tierreich). Er folgte Butenandt bei der Verlegung des Instituts nach München. Er habilitierte sich 1969 in München (The Tryptophan-Ommochrome pathway in insects) und wurde 1975 Professor für allgemeine Biologie am Zoologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität. Dort hielt er Vorlesungen über Stoffwechselphysiologie und Biochemie.
Unter Butenandt befasste er sich mit Ommochromen (Augenpigmenten) in Insekten und deren Stoffwechsel. 1960 bis 1962 war er am Labor von Gerald Wyatt an der Yale University und befasste sich mit dem Nukleinsäure-Stoffwechsel und der Steuerung der Mitose bei Insekten. Ab 1968 befasste er sich mit Hämolymphe bei Insekten und Hämocyanin bei Spinnen.
1987/88 war er Präsident der Deutschen Zoologischen Gesellschaft.
Literatur
Serge Vinogradov, Oscar Kapp (Hrsg.): Structure and Function of Invertebrate Oxygen Carriers, Springer 1991, S. XII
Zoologe
Biochemiker
Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Deutscher
Geboren 1931
Gestorben 1988
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ingo%20Schramm
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Ingo Schramm
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Ingo Schramm (* 25. Oktober 1962 in Leipzig) ist ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Ingo Schramm zog 1966 mit seinen Eltern nach Ost-Berlin. Nachdem er eine Lehre als Buchhändler absolviert hatte, arbeitete er 1982/83 als Bibliothekar in Halle/Saale. Gleichzeitig begann er mit der Veröffentlichung eigener literarischer Werke. Schramm lebt seit 1990 als freier Schriftsteller in Berlin.
Ingo Schramm ist Verfasser von Romanen, Gedichten und Hörspielen. 2001 wurde er mit einem Stipendium von Schloss Wiepersdorf ausgezeichnet. Schramm nahm 1996 am Ingeborg-Bachmann-Preis teil.
Werke
Fitchers Blau, Verlag Volk & Welt, Berlin 1996, ISBN 3-353-01050-5.
Aprilmechanik, Berlin 1997.
Entzweigesperrt, Berlin 1998.
Die Feigheit der Fische, Berlin 2000.
Der Irbis, Erzählung, Mirabilis Verlag 2014, ISBN 978-3-9814925-7-6
Weblinks
Website von Ingo Schramm
(Ulrich Goerdten)
Autor
Literatur (Deutsch)
Literatur (20. Jahrhundert)
Literatur (21. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1962
Mann
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10193556
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https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantin%20Michailow
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Konstantin Michailow
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Konstantin Michailow ist der Name folgender Personen:
* Konstantin Michailow (Bauingenieur) (1913–2009), georgischer Bauingenieur und Hochschullehrer
Konstantin Michailow (Eishockeyspieler) (* 1964), bulgarischer Eishockeytorwart
Konstantin Konstantinowitsch Michailow (1910–1994), sowjetischer Schauspieler, Schauspiellehrer und Synchronsprecher
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11704200
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https://de.wikipedia.org/wiki/Theo%20Frenkel
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Theo Frenkel
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Theodorus Maurits Frenkel (* 14. Juli 1871 in Rotterdam; † 20. September 1956 in Amsterdam) war ein niederländischer Filmregisseur, Schauspieler und Drehbuchautor der Stummfilmzeit.
Leben und Wirken
Theo Frenkel arbeitete in Großbritannien unter dem Namen Theo Bouwmeester, dem Nachnamen seiner berühmten Mutter und seines Onkels, die beide bekannte Schauspieler waren. Von 1913 bis 1914 arbeitete er in Deutschland und ging kurz vor dem Ersten Weltkrieg in die Niederlande zurück. Er drehte zwischen 1908 und 1928 214 Filme und spielte zwischen 1911 und 1948 in 21 Filmen mit. Einige wenige Filme produzierte er auch selber.
Der Filmschauspieler Theo Frenkel Jr. (1893–1955) war sein Neffe.
Filmografie (Auswahl)
1908: The Anarchist's Sweetheart (Regie)
1911: The Burglar as Father Christmas (Regie)
1911: Samson und Delilah (Regie)
1914: The Blind Man (Regie)
1914: The Fight for the Great Black Diamond
1915: Das verhängivolle Schicksal (Regie)
1915: Das Wrack in der Nordsee (Regie, Drehbuch und Produzent)
1916: Genie tegen geweld (Regie und Drehbuch)
1916: Levensschaduwen (Regie)
1918: De duivel (Regie)
1918: Het proces Begeer (Regie)
1918: Pro domo (Regie und Drehbuch)
1919: De duivel in Amsterdam (Regie, Drehbuch und Produzent)
1919: Op stap door Amsterdam (Regie)
1919: Schoonheidswedstrijd (Regie)
1919: Zonnestraal (Regie und Drehbuch)
1920: Aan boord van de 'Sabina' (Regie, Drehbuch und Produzent)
1920: De dood van Pierrot (Regie)
1920: Geeft ons kracht (Regie, Drehbuch und Produzent)
1920: Helleveeg (Regie und Drehbuch)
1921: Menschenwee (Regie und Drehbuch)
1922: Alexandra (Regie und Drehbuch)
1922: Ein neues Leben (Regie)
1923: Frauenmoral (Regie und Drehbuch)
1923: Judith (Regie, Drehbuch und Produzent)
1924: Amsterdam bij nacht (Regie und Drehbuch)
1924: Cirque hollandais (Regie und Drehbuch)
1924: Dries de brandwacht (Regie)
1925: De cabaret-prinses (Regie und Drehbuch)
1928: Bet naar de Olympiade (Regie)
Weblinks
Einzelnachweise
Filmregisseur
Filmschauspieler
Drehbuchautor
Niederländer
Geboren 1871
Gestorben 1956
Mann
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1355858
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https://de.wikipedia.org/wiki/EMSA
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EMSA
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EMSA steht für
Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (European Maritime Safety Agency)
European Medical Students’ Association, die Europäische Vereinigung der Medizinstudierenden
Electrophoretic Mobility Shift Assay, eine Untersuchungsmethode in der Molekularbiologie
Emsa steht für:
Emsa (Haushaltswaren), ein Unternehmen in Emsdetten
EMSA
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12868654
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ben%C3%A9t%20Monteiro
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Benét Monteiro
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Benét Monteiro (* 1985 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Musicaldarsteller.
Leben und Karriere
Benét Monteiro wurde 1985 in Rio de Janeiro geboren und ist dort aufgewachsen. Er absolvierte sein Studium an der ETMB Musical Theater School of Brasilia. In Brasilien spielte Monteiro seine ersten Musicalrollen in Hairspray in Rio de Janeiro und als Jack in Into the Woods in São Paulo. Anschließend war er auf diversen Aida-Kreuzfahrtschiffen in den unterschiedlichsten Shows zu sehen.
In Deutschland war Monteiro als Zweitbesetzung Simba in Disneys Der König der Löwen in Hamburg und als Zweitbesetzung Eddie bei der Tour Sister Act auf der Bühne. Auch in Kinky Boots, Bat Out of Hell sowie Mamma Mia! war er zu sehen. Von September 2021 bis Juli 2022 verkörperte Monteiro die Rolle des Kristoff in Die Eiskönigin – Das Musical. Anschließend war er in der Deutschlandpremiere von Hamilton als Alexander Hamilton zu sehen.
Ab März 2024 wird Monteiro in der Weltpremiere von Hercules in der Neue Flora Hamburg die titelgebende Hauptrolle übernehmen.
2021 erschien unter seinem Künstlernamen Angeluz seine Debüt-EP mit der Single Can We Go On.
Rollen (Auswahl)
Der König der Löwen als Cover Simba, Theater an der Elbe, Hamburg
10/2016–07/2017: Sister Act als Zweitbesetzung Eddie, Tour
12/2017–09/2018: Kinky Boots als alternierende Lola und Swing, Operettenhaus, Hamburg
11/2018–09/2019: Bat Out of Hell als Jagwire, Metronom Theater, Oberhausen
09/2019–03/2020: Mamma Mia! als Sky, Theater des Westens, Berlin
11/2021–07/2022: Die Eiskönigin – Das Musical als Kristoff, Theater an der Elbe, Hamburg
10/2022–10/2023: Hamilton als Alexander Hamilton , Operettenhaus, Hamburg
Einzelnachweise
Musicaldarsteller
Brasilianer
Geboren 1985
Mann
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12527931
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stella%20Dupont
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Stella Dupont
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Stella Dupont (geboren am 3. November 1973 in Angers) ist eine französische Politikerin, die den Wahlkreis Maine-et-Loire II seit 2017 in der Nationalversammlung vertritt. Sie ist Mitglied von La République En Marche! (LREM).
Politische Laufbahn
Dupont ist Mitglied des Finanzausschusses des französischen Parlaments.
Seit 2020 ist sie zusammen mit Béatrice Piron eine der beiden Schatzmeister der Parlamentsfraktion von LREM unter dem Fraktionsvorsitzenden Christophe Castaner.
Standpunkte
Innenpolitik
In der Frage der Einwanderung gilt Dupont als Teil des liberaleren Flügels ihrer Fraktion. Ende 2019 gehörte sie zu den Kritikern der Gesetzesvorschläge der Regierung zur Einwanderung und schloss sich stattdessen 17 LREM-Mitgliedern an, die insbesondere einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt für Migranten empfahlen, aber auch „spezifische Maßnahmen zur Zusammenarbeit mit den Behörden sicherer Länder wie Albanien und Georgien, um Ausreisewilligen in ihrem Herkunftsland darüber zu informieren, worum es sich bei dem Asylantrag wirklich handelt“.
Im Jahr 2020 war Dupont eines von zehn LREM-Mitgliedern, die gegen die Mehrheit ihrer Fraktion stimmten und sich gegen ein viel diskutiertes Sicherheitsgesetz aussprachen, das von ihren Kollegen Alice Thourot und Jean-Michel Fauvergue ausgearbeitet worden war und das unter anderem dazu beiträgt, das Filmen von Polizeikräften einzuschränken.
Außenpolitik
Im Juli 2019 gehörte Dupont zu den 52 LREM-Mitgliedern, die sich bei der Abstimmung über die Ratifizierung des Umfassenden Wirtschafts- und Handelsabkommens (CETA) der Europäischen Union mit Kanada durch Frankreich der Stimme enthielten.
Siehe auch
Parlamentswahl in Frankreich 2017
Weblinks
Website von Stella Dupont
Seite zu Stella Dupont auf der Website der Nationalversammlung
Einzelnachweise
Mitglied der Nationalversammlung (Frankreich)
Mitglied von En Marche
Politiker (21. Jahrhundert)
Franzose
Geboren 1973
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Krabbenkutter
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Krabbenkutter
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Ein Krabbenkutter ist ein speziell für den Fang von Nordseegarnelen (in der Küchensprache Krabben oder Granat genannt) im Flachwasser ausgerüstetes Fischereifahrzeug, dessen Schleppnetze über Ausleger paarig an den Seiten geführt werden.
Bauweise
Als Schiffsantrieb dient ein Dieselmotor, der einen in den meisten Fällen ummantelten Propeller antreibt. Die Länge der Kutter kann bis zu 20 m betragen, die Breite bis zu 4,5 m. Ein Tiefgang von rund 1,8 m wird selten überschritten. Stationiert sind diese Schiffstypen an der Nordsee und der Ostsee in kleinen Häfen (Kutterhäfen), die oft auch über einen Verarbeitungsbetrieb für den angelandeten Fang verfügen. Zu den bekannten Kutterhäfen gehören Dorum, Greetsiel und Fedderwardersiel.
Als empfindliches Lebensmittel müssen die Garnelen schon an Bord abgekocht werden. Dies geschieht direkt im entnommenen Seewasser in einem Kochkessel, was den Tieren ihr spezielles Aroma verschafft. Bei der Verarbeitung anfallender Abfall wird zumeist über Bord geworfen, weshalb Krabbenkutter meist von einem Schwarm Möwen verfolgt werden.
In Deutschland fischen heute nur noch rund 280 Kutter an Nord- und Ostsee nach Garnelen. Der Fang geschieht über zwei Ausleger, den in Tönning erfundenen Baumkurren, an denen die Fangnetze seitlich in das Wasser gelassen und dann an Rollen gleitend über den Meeresboden gezogen werden und dabei die Krabben aufschrecken und einfangen (Grundnetz = „Kurre“).
Amerikanische Krabbenkutter sind in der Regel um etwa 10 m länger als deutsche Kutter, was sich durch die raueren Seeverhältnisse von Atlantik, Pazifik und insbesondere des Beringmeers erklärt.
Wie alle Kutter, die der Fischerei dienen, bedürfen auch Krabbenkutter einer Registrierung im Heimathafen und müssen ein Fischereikennzeichen, bestehend aus einer Buchstabenfolge von einem bis zu fünf Buchstaben für den Heimathafen und einer Registriernummer, am Bug des Fahrzeuges führen.
Weblinks
Einzelnachweise
Fischereischiffstyp
Krabbenfischerei
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https://de.wikipedia.org/wiki/Unabh%C3%A4ngige%20Einrichtung%20zur%20%C3%9Cberwachung%20der%20Einhaltung%20der%20Haushaltsregeln
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Unabhängige Einrichtung zur Überwachung der Einhaltung der Haushaltsregeln
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Unabhängige Einrichtungen zur Überwachung der Einhaltung der Haushaltsregeln sind in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgrund von Art. 5 der Verordnung (EU) Nr. 473/2013 errichtet worden. Der Zweck dieser Einrichtungen liegt darin, die jeweilige Regierung bei der Durchführung der Fiskalpolitik zu kontrollieren. Vergleichbare Einrichtungen bestehen auch in Staaten außerhalb der Europäischen Union, auch innerhalb der Europäischen Union bestanden sie vor der Schaffung einer entsprechenden europarechtlichen Verpflichtung. Die Einrichtungen sollen politisch unabhängig sein und evaluieren oder erstellen gesamtwirtschaftliche Prognosen und auf Haushaltsentwürfen basierende Fiskalprojektionen, analysieren Politikreformen ohne Wertung und kontrollieren die Einhaltung von Fiskalregeln. Ein Beispiel für eine Fiskalregel ist, in der Europäischen Union, die im Europäischen Fiskalpakt festgelegten Obergrenze für das strukturelle gesamtstaatliche Defizit in Höhe von 0,5 % des nominalen BIP. Diese Einrichtungen dämpfen die Defizitneigung, indem sie Politikern und Wählern unabhängige Prognosen liefern, und, in manchen Ländern, auch die Regierung kritisieren dürfen, wenn das Staatsdefizit zu hoch ist.
Beispiele
In der Europäischen Union:
Fiskalrat (Österreich)
Unabhängiger Beirat des Stabilitätsrats (Deutschland)
Europäischer Fiskalausschuss
Außerhalb der Europäischen Union:
Congressional Budget Office (Vereinigte Staaten)
Einzelnachweise
Regierungswesen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Josefshaus
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Josefshaus
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Josefshaus steht für:
Josefshaus (Frankfurt-Schwanheim), Werktagskapelle der Pfarrei St. Mauritius
Josefshaus (Paderborn), denkmalgeschütztes Gebäude in Paderborn
Josefshaus (Laas), Dorfhaus in Südtirol
Sankt Josefshaus Herten, Behinderteneinrichtung in Herten
St. Josefshaus Wettringen, Kinderheim in Wettringen
Josefshaus (Bergheim), Wohnhaus im Bergheimer Stadtteil Kenten
Josefshaus Assinghausen, ehemaliges Kloster in Assinghausen
St. Josefshaus, ehemalige Posthalterstation in Bergheim
Sankt Josefshaus, Ortsteil von Hausen (Wied)
St. Josefshaus, Altenheim in Junkersgut
Josefshaus (Graz), Gebäude der Kirche und Konvent der Kreuzschwestern (Graz)
St. Josefshaus, Wohnheim in Köln-Bayenthal
Josefshaus (Haus Germete), ehemalige Scheune im Gut Haus Germete
St. Josefshaus, Konvent der Krankenschwestern vom Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus in Seppenrade
Siehe auch:
Josefsheim
Josephinum
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https://de.wikipedia.org/wiki/The%20Fosters/Episodenliste
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The Fosters/Episodenliste
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Diese Episodenliste enthält alle Episoden der US-amerikanischen Dramaserie The Fosters, sortiert nach der US-amerikanischen Erstausstrahlung. Die Fernsehserie umfasst fünf Staffeln mit 104 Episoden.
Übersicht
Staffel 1
Die Erstausstrahlung der ersten Staffel war vom 3. Juni 2013 bis zum 24. März 2014 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC Family zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Free-TV-Sender Disney Channel vom 17. November 2014 bis zum 26. Januar 2015.
Staffel 2
Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel lief vom 16. Juni 2014 bis zum 23. März 2015 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC Family. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Free-TV-Sender Disney Channel vom 21. September 2015 bis zum 8. Februar 2016.
Staffel 3
Die Erstausstrahlung der dritten Staffel begann am 8. Juni 2015 auf ABC Family und endete am 28. März 2016 auf dem inzwischen zu Freeform umbenannten Sender. Die deutschsprachige Erstausstrahlung wurde vom 4. Mai 2017 bis zum 6. Juli 2017 auf dem deutschen Free-TV-Sender Disney Channel gesendet.
Staffel 4
Die Erstausstrahlung der vierten Staffel lief vom 20. Juni 2016 bis zum 11. April 2017 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Freeform. Die deutschsprachige Erstausstrahlung wurde vom 13. Juli bis zum 29. September 2017 auf dem deutschen Free-TV-Sender Disney Channel gesendet. Die restlichen Folgen sendete der österreichische Free-TV-Sender ORF eins vom 25. Juni bis zum 2. Juli 2019.
Staffel 5
Die Erstausstrahlung der fünften Staffel lief vom 11. Juli 2017 bis zum 6. Juni 2018 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Freeform. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der österreichische Free-TV-Sender ORF eins vom 3. Juli bis zum 1. August 2019. Am 23. Februar 2021 erschien die fünfte Staffel auf Disney+ unter der neuen Marke Star im gesamten deutschsprachigen Raum.
Weblinks
Einzelnachweise
Fosters#The
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https://de.wikipedia.org/wiki/Setaria%20sphacelata
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Setaria sphacelata
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Setaria sphacelata ist eine Art aus der Gattung der Borstenhirsen (Setaria) mit Ursprung im tropischen Afrika. Sie ist als Weide- und Futterpflanze in vielen tropischen Ländern eingeführt worden und dort verwildert. Lokal, so in Australien, gilt sie heute als Unkraut.
Beschreibung
Setaria sphacelata ist eine variable, vielgestaltige Art, von der zahlreiche Formen im Rang von Varietäten beschrieben worden sind, die aber in ihrer Merkmalsausprägung lückenlos ineinander übergehen. Diese liegen in verschiedenen Ploidiegraden, von diploid bis decaploid, vor. Es handelt sich um ein ausdauerndes robustes, horstförmig wachsendes Gras, das je nach Varietät Kriechsprosse (Rhizome) besitzen kann. Die aufrecht wachsenden Halme erreichen oft zwei, manchmal bis zu drei Meter Höhe. Die Halme besitzen je nach Varietät eine unterschiedliche Anzahl von Knoten, bei der hochwüchsigen Varietät splendida bis zu 17, der Halm erreicht dann 6 bis 12 Millimeter Durchmesser. Bei vielen angebauten Sorten sind junge, nicht blühende Triebe stark abgeflacht mit gekielten Blattscheiden, die oft rot gefärbt sind. Gelegentlich verzweigen die Halme oberwärts an Knoten, so dass mehrere Blütenstände entstehen. Die Blattscheiden, Knoten und Blattspreiten sind unbehaart, an der Basis der Blattspreite sitzen anstelle eines Blatthäutchens spärlich lange Haare. Die grüne oder blaugrüne Blattspreite erreicht meist 11 bis 12 Millimeter Breite (Extreme von 10 bis 17, bei einigen Varietäten bis 20) bei 10 bis 50, selten bis 70 Zentimeter Länge.
Der Blütenstand ist, wie typisch für die Gattung, eine schmal zylindrische, ährenähnliche Rispe (flaschenbürsten-artig), die bei der Art 10 bis 50 Zentimeter Länge erreicht. Die Ährchen stehen in Gruppen von zwei bis drei auf kurzen Verzweigungen, jedes von ihnen trägt am Grund die für die Gattung typischen Borsten, bei der Art etwa 5 bis 15 von wechselnder Länge und Färbung, bei der var. anceps sind die Spelzen rosa bis purpurn und die Borsten goldgelb (deshalb „golden millet“ genannt). Die Ährchen sind etwa 2,5 bis 3 Millimeter lang, auf der Achsenseite abgeflacht, außen gewölbt, sie sind zweiblütig mit männlicher (oder steriler) unterer und zwittriger oberer Blüte. Die innere Hüllspelze erreicht etwa ein Drittel, die äußere zwei Drittel der Ährchenlänge. Vor- und Deckspelzen werden bei der Fruchtreife steinhart und bilden eine dauerhafte Hülle aus. Die Borsten bleiben beim Herausfallen der Früchte am Blütenstand zurück.
Verbreitung
Die Art ist heimisch im gesamten Afrika südlich der Sahara, nördlich bis Äthiopien, südlich bis Südafrika. Neben den natürlichen Vorkommen wird sie verbreitet auch in Afrika auf Kulturland als Futtergras ausgesät. Sie ist außerdem in Asien, Australien und Amerika als Neophyt eingebürgert.
Ökologie und Standort
Die Art tritt in Afrika vorwiegend in Savannenlandschaften und Dambo genannten Feuchtgebieten in größerer Meereshöhe, im Hochland auf, sie gehört hier verbreitet zu den häufigsten Grasarten, ist aber selten die dominante Art. Sie bevorzugt bodenfeuchte, gut mit Nährstoffen versorgte Standorte und besitzt nur geringe Toleranz gegenüber Trockenheit, verträgt aber kurzfristige Überschwemmung. Die Art ist moderat frosttolerant und kann daher bis zu 3300 Metern Höhe vorkommen. Optimal für das Wachstum sind aber Temperaturen von 18 bis 22 °C.
Verwendung und Nutzen
Von in Kenia wachsenden Varietäten der Art wurden Sorten gezüchtet und, als Futterpflanze in der Landwirtschaft, fast weltweit in entsprechenden Klimaten gehandelt. Weit verbreitet ist im Anbau etwa die Varietät „Nandi“ Die Art ist in den neuen Anbaugebieten verbreitet verwildert und wächst heute fast weltweit als Neophyt. In Südamerika vorkommende Pflanzen werden der var. sericea zugeordnet. In Malaysia und Indonesien ist die nur wenige Halme bildende var. splendida eine der wichtigsten als Futtergras angebaute Grasarten, auch die Sorte „Kazungula“ wird oft angebaut. In Australien, vor allem in Queensland, werden verschiedene Varietäten landwirtschaftlich angebaut, die Art ist hier verwildert und tritt heute oft spontan in der Küstenregion Nord- und Ostaustraliens auf. In Queensland, New South Wales und Western Australia werden eingebürgerte Bestände als Unkraut eingestuft.
Die Art gilt als wertvolles Viehfutter, sie neigt allerdings auf Standorten mit hohem Stickstoffgehalt im Boden zur Akkumulation von Calciumoxalat, was bei der Verfütterung an Pferde Gesundheitsprobleme hervorrufen kann.
Körner der Art wurden früher, selten, in Südafrika, Botswana und Namibia als Wildgetreide geerntet, diese Verwendung blieb aber auf Zeiten mit Hungersnöten beschränkt.
Taxonomie und Systematik
Setaria ist eine weltweit vorkommende Gattung der Gräser mit über hundert Arten, die zur Unterfamilie Panicoideae, Tribus Paniceae gehört. Unter dem Namen Setaria sphacelata wird ein morphologisch vielgestaltiger Artkomplex zusammengefasst, dessen Einzelsippen ohne scharfe Merkmalsabgrenzung ineinander übergehen. Es treten neben diploiden Sippen solche mit verschiedenen Graden von Polyploidie, bis hin zu decaploiden, auf, die fruchtbar miteinander kreuzbar sind und nicht mit den morphologisch definierten Formen korrelieren. Sie werden daher als Varietäten einer weit gefassten Art aufgefasst. Die früher oft unterschiedenen Setaria anceps Stapf, Setaria trinervia Stapf und Setaria splendida Stapf werden heute meist in diese Sammelart mit einbezogen (daneben existieren zahlreiche weitere Synonyme). Diese unterscheiden sich voneinander fast nur in vegetativen Merkmalen. Nach genetischen Daten ist die Art recht heterogen, bildet aber im Wesentlichen eine geschlossene Klade aus, für eine endgültige Klärung der Verhältnisse müssten aber noch weitere Taxa in die Analyse mit einbezogen werden. Sehr nahe verwandt ist nach den genetischen Daten die auch in Mitteleuropa verbreitete Rote Borstenhirse Setaria pumila.
Einzelnachweise
Weblinks
Golden millet (Setaria sphacelata). in Feedipedia: an on-line encyclopedia of animal feeds. INRA CIRAD AFZ und FAO 2012-2017.
Borstenhirsen
sphacelata
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https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCddeutsche%20Zeitung
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Süddeutsche Zeitung
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Die Süddeutsche Zeitung (SZ) ist eine deutsche überregionale Abonnement-Tageszeitung. Sie wird seit 1945 von der Süddeutsche Zeitung GmbH, die zum Süddeutschen Verlag gehört, in München verlegt. Der Süddeutsche Verlag befindet sich seit dem 29. Februar 2008 zu 81,25 Prozent im Besitz der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH) mit Sitz in Stuttgart, deren Hauptgesellschafter die Medien Union und die Gruppe Württembergischer Verleger sind. Die weiteren Anteile hält die Verlegerfamilie Friedmann.
Die Chefredakteure sind Wolfgang Krach und Judith Wittwer. Vorsitzender des Herausgeberrates ist Thomas Schaub. Sie wird von Journalisten als eines der deutschsprachigen Leitmedien eingestuft.
Profil und Ausrichtung
Laut ihrem Redaktionsstatut erstrebt die Süddeutsche Zeitung „freiheitliche, demokratische Gesellschaftsformen nach liberalen und sozialen Grundsätzen“. In der Außenwahrnehmung wird sie als linksliberal bzw. „etwas links von der Mitte“ eingestuft.
Spezifisch für die Süddeutsche Zeitung ist das Gewicht, das sie der Kultur einräumt. Das Feuilleton folgt direkt auf den politischen Teil. Neben der Glosse Streiflicht oben auf der Titelseite ist die „Seite 3“ ein besonderes Merkmal, in der eigenen Schreibweise DIE SEITE DREI. Hier erscheinen täglich Reportagen und Hintergrundartikel. Auf der vierten Seite, der Meinungsseite, findet man täglich einen von bekannten SZ-Autoren verfassten Leitartikel. Außerdem liegt jeden Freitag das SZ-Magazin bei. Bis 2017 gab es, ebenfalls am Freitag, eine Beilage mit einer Auswahl englischsprachiger Artikel der New York Times. An Donnerstagen gibt es in der Auflage für die Region München die Veranstaltungsbeilage SZ-Extra. Samstags erscheint die SZ seit dem 18. Oktober 2014 unter dem Titel Süddeutsche Zeitung am Wochenende in einer erheblich erweiterten Version, die nicht nur Tageszeitung, sondern auch Sonntags- bzw. Wochenzeitung sein soll.
Die Süddeutsche Zeitung unterhält im Inland Redaktionsbüros in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Karlsruhe, Leipzig und Stuttgart.
2014 trat die Süddeutsche Zeitung einem Rechercheverbund mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten NDR und WDR bei.
Geschichte
Anfänge
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland von den Alliierten besetzt. Am 28. Juni 1945 erließen die Westalliierten als Besatzungsmächte über ihr Oberkommando der Psychological Warfare Division die Direktive Nr. 3, in der die Zulassung von Zeitungen geregelt wurde. Die erste Lizenz für die Herausgabe einer Zeitung in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg wurde August Schwingenstein, Edmund Goldschagg und Franz Josef Schöningh erteilt. Mit der Übergabe der Lizenzen durch Oberst Bernard B. McMahon, Kommandeur des Nachrichten-Kontrollwesens in Bayern, ging am 6. Oktober 1945 die erste Ausgabe der Süddeutschen in Druck.
Die Süddeutsche, deren Namensidee von Wilhelm Hausenstein stammt, war als überregionale Zeitung mit einer Stadtausgabe für München konzipiert. Sie übernahm die Räumlichkeiten der am 28. April 1945 eingestellten Zeitung Münchner Neueste Nachrichten wie das Redaktions- und das Druckhaus. Die erste Ausgabe erschien zum Preis von 20 Pfennig als Lizenzzeitung Nr. 1 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung Ost. Die Lizenz wurde ihr als so genannte „wichtige meinungsbildende“ Tageszeitung erteilt. Eine Wochenschau von 1945 zeigt, wie ein amerikanischer Soldat den Bleisatz von Hitlers Mein Kampf in einem symbolischen Akt ins Feuer gibt, aus dessen Schmelze die ersten Druckplatten der Süddeutschen Zeitung gegossen wurden.
Aus dem Geleitwort auf Seite 1 der ersten Ausgabe:
Im Jahr 1946 wurde Werner Friedmann vierter Lizenzträger und war von 1951 bis 1960 auch Chefredakteur der SZ. Gemeinsam mit den anderen Lizenzträgern wurde er Gesellschafter des am 25. Juli 1947 gegründeten Süddeutschen Verlags, dem die Produktion der Süddeutschen Zeitung seitdem obliegt. Bis August 1949 stand die Süddeutsche unter Überwachung der US-amerikanischen Militärregierung, die als tolerant galt. Sie achtete jedoch auf die konsequente Trennung von sachlichen Nachrichteninformationen und Meinungen. Ebenso kritisch überwacht wurden Äußerungen mit Verdacht auf nationalsozialistische Gesinnung. Bei antisemitischen Anzeichen reagierten die Besatzer kritisch.
Ebenfalls war Kritik an der Besatzungsbehörde selbst von der Überwachung betroffen. Ein sehr empfindliches Thema war die Berichterstattung über die sowjetischen Alliierten. Infolge eines Kommentars von Friedmann aus dem Jahr 1946 durfte die Süddeutsche über 30 Tage lediglich vier Seiten pro Ausgabe publizieren. In der Bevölkerung brachte der Vorfall der Süddeutschen Sympathie ein. Nachdem sich die Verhältnisse der West-Alliierten mit der Sowjetunion verschlechterten, blieben vergleichbare Artikel ab 1947 ohne Konsequenzen. Mit Inkrafttreten des neuen bayerischen Pressegesetzes am 3. Oktober 1949 wurde die Nachrichtendienstabteilung der Militärregierung aufgelöst.
Die Süddeutsche erschien bis Januar 1947 zunächst dreimal pro Woche. Zwischen Februar und August 1947 konnte die Süddeutsche aufgrund Papiermangels nur zweimal pro Woche erscheinen. Anschließend erschien die Zeitung wieder dreimal pro Woche, bis sie am 18. September 1949 Tageszeitung wurde.
Nicht thematisiert wurde in der Frühphase der Zeitung, dass mehrere ihrer führenden Köpfe in das NS-Regime verstrickt waren, darunter der Mitherausgeber Franz Josef Schöningh, Chefredakteur Hermann Proebst und Innenpolitikchef Hans Schuster.
Weitere Entwicklung im 20. Jahrhundert
Die Süddeutsche baute ab 1965 ein eigenes Auslandskorrespondentensystem auf. Während diese Berichterstatter zunächst noch für mehrere Zeitungen gleichzeitig arbeiteten, stellte die Süddeutsche später Korrespondenten ein, die ausschließlich für sie arbeiten. Im Jahr 1991 wurde ein Korrespondent, der im Grenzgebiet zu Serbien in einem Pressefahrzeug saß, erschossen.
Ab den 1970er Jahren veröffentlichte die Süddeutsche eigene Regional- und Landkreisausgaben für Bad Tölz-Wolfratshausen, Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck und Starnberg.
Auf Initiative der SZ-Redakteure unterzeichneten ihre Gesellschafter am 4. August 1971 mit der Geschäftsführung, dem Betriebsrat sowie der Redaktion ein Redaktionsstatut. Darin wird festgehalten, dass die Mitglieder der Chefredaktion von der Gesellschafterversammlung bestimmt werden. Allerdings kann eine Mehrheit von zwei Dritteln der Redaktionsmitglieder durch Berufungen oder Abberufungen solche Entscheidungen blockieren.
Im Jahr 1988 schloss der Süddeutsche Verlag mit dem Independent, der La Repubblica und der El País einen Vertrag zum Austausch von Artikeln sowie für eine mögliche Kooperation der Korrespondenten.
Entwicklung seit 2000
Seit Beginn der Krise auf dem Anzeigenmarkt der Tageszeitungen im Jahre 2000 verschlechterte sich auch die Lage der Süddeutschen Zeitung zusehends. Es mussten neue Gesellschafter ins Boot geholt werden: Mit 18,75 Prozent kaufte sich die Südwestdeutsche Medien Holding (Stuttgarter Zeitung etc.) in den die Süddeutsche Zeitung herausgebenden Süddeutschen Verlag ein, die wiederum zu rund 44 Prozent der Medien Union GmbH Ludwigshafen (Die Rheinpfalz etc.) gehört. Aus Kostengründen wurden 2002 die Jugendbeilage Jetzt und die 1999 eingeführte Berlin-Seite eingestellt. Die 2002 gestartete Regionalausgabe für Nordrhein-Westfalen wurde bereits 2003 wieder eingestellt. 950 Arbeitsplätze wurden abgebaut. Die wirtschaftliche Situation hat sich zwischenzeitlich umgekehrt: Der Fehlbetrag 2002 betrug 76,6 Mio. Euro; 2003 ergab sich ein Überschuss von 0,6 Mio. Euro und 2004 ein erneutes Plus von 37,1 Mio. Euro.
Das SZ-Magazin wurde im Mai 2000 in einen Skandal verwickelt, nachdem bekannt wurde, dass es gefälschte Prominenten-Interviews des Journalisten Tom Kummer veröffentlicht hatte. Dessen fragwürdiges Verhältnis zur Beziehung von Realität und Fiktion war seit längerem bekannt gewesen.
Ein gravierendes Revirement erlebte die Feuilleton-Redaktion im Frühjahr 2001. Zunächst wechselten vier namhafte Feuilleton-Redakteure von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zur Süddeutschen Zeitung: Franziska Augstein, Thomas Steinfeld, Ulrich Raulff und Lothar Müller. Wie in solchen Fällen üblich, kommentierten die Betreffenden die Kündigungen nicht. Andere Kommentatoren vermuteten ein zunehmendes Unbehagen der Redakteure am Führungsstil von FAZ-Mitherausgeber und Feuilleton-Leiter Frank Schirrmacher. Denn dies war bereits die dritte Kündigungsrunde unter der Ägide Schirrmachers.
Im Gegenzug hatte SZ-Chefredakteur Hans Werner Kilz seinerseits einen Exodus von profilierten Feuilletonredakteuren nach nur wenigen Wochen im März 2001 hinzunehmen. Mit Ressortchef Claudius Seidl, Niklas Maak, Georg Diez, Edo Reents, Filmkritiker Michael Althen und dem Medienchef Alexander Gorkow verließ eine „sehr eng zusammenarbeitende Gruppe im Feuilleton der SZ“ das Haus und ging zur FAZ.
2001 schrieb die SZ über die Kinderlosigkeit des japanischen Kaiserpaares. In einer Titelstory prangte es über dem Foto des Kaiserpaares auf dessen Schritthöhe: „Tote Hose“. Die Empörung in Japan war groß.
Im Frühjahr 2001 gab es einen bundesweit beachteten Konflikt zwischen der Lufthansa und dem Verlag sowie der Redaktion der Süddeutschen Zeitung um deren Berichterstattung zum damaligen Pilotenstreik und die plötzliche Kürzung der SZ-Bordauflage bei der Lufthansa um etwa 10.000 Exemplare. Die freie Münchner Journalistin Tatjana Meier hatte zudem recherchiert, dass dieser Eingriff auf persönliche Initiative des damaligen Lufthansa-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Weber zustande kam, der die SZ aufgrund ihrer Berichterstattung zum Pilotenstreik intern als „Drecksblatt“ bezeichnete, das er an Bord seiner Flugzeuge nicht haben wolle. Etliche überregionale deutsche Medien wie Stern, Der Spiegel oder auch die Frankfurter Rundschau lehnten eine Veröffentlichung dieser Informationen ab – mutmaßlich aus Angst vor Kürzungen bei der eigenen Bordauflage. Die Recherchen wurden schließlich zuerst im Ausland publiziert – im britischen Guardian. Eine Debatte über Wirtschaftsmacht und innere wie äußere Pressefreiheit in Deutschland folgte. Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) arbeitete den Fall auf und sprach eine Mahnung aus.
Im Jahr 2004 wurde die Süddeutsche Zeitung Gegenstand kommunalpolitischer Auseinandersetzungen in München. Es ging um den Neubau der Konzernzentrale in München-Zamdorf. Das Gebäude sollte als Hochhaus entstehen. Gegen die städtebauliche Auswirkung dieses und weiterer Hochhäuser sperrte sich jedoch eine Bürgerinitiative um die Ex-Oberbürgermeister Georg Kronawitter und Hans-Jochen Vogel. Ein durch sie initiierter Bürgerentscheid brachte am 21. November 2004 schließlich die Entscheidung: Mit 50,8 Prozent der Stimmen entschieden die Münchner, dass in der Stadt kein Hochhaus höher sein darf als die Frauenkirche. Für den Süddeutschen Verlag bedeutete dies eine Überarbeitung der Pläne für die neue Konzernzentrale. Das SV-Hochhaus wurde schließlich mit einer Höhe von 99,95 Metern gebaut.
Zusammen mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel und den Zeitungen der Axel Springer AG kündigte die Süddeutsche Zeitung Anfang August 2004 ihre Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung an, wozu die FAZ sich bereits im August 2000 entschieden hatte. Im Jahr 2006 sprach sich die Redaktion der Süddeutschen Zeitung mit FAZ und Spiegel zu einer gemeinsamen konservativen Auslegung des neuen Duden ab, der in seiner 24. Auflage erstmals in etlichen Fällen zurück zur alten Schreibung geht und/oder diese mit der gelben Farbhinterlegung „empfiehlt“. Seither gilt bei der Süddeutschen Zeitung der Grundsatz: alte Schreibung, wo sie laut Duden zulässig ist; neue, wo die alte nicht mehr erlaubt oder nicht mehr aufgeführt ist.
Im November 2006 verlor die Süddeutsche Zeitung zusammen mit der FAZ einen Prozess gegen das Literaturmagazin Perlentaucher. Die Zeitungen klagten gegen den Weiterverkauf der Zusammenfassungen ihrer Literatur-Rezensionen an den Online-Buchhändler buecher.de, wodurch sie ihre Urheberrechte verletzt sahen.
Seit 2007 verantwortet die Magazin Verlagsgesellschaft Süddeutsche Zeitung (MVG) alle Magazine und Supplements.
Mit Wirkung zum 29. Februar 2008 verkauften vier der fünf verbliebenen Gesellschafterfamilien im Dezember 2007 ihre Anteile am Verlag der Süddeutschen Zeitung an die Südwestdeutsche Medien Holding, die damit ihren Anteil auf insgesamt 81,25 Prozent aufstockte.
Entsprechend änderte sich die Zusammensetzung des „Herausgeberrates der Süddeutschen Zeitung“. Ihm gehörten nun an: Eberhard Ebner (Sprecher der Gruppe Württembergischer Verleger), Johannes Friedmann (Vorsitz), Thomas Schaub (Medien Union) und Christoph Schwingenstein. Der Herausgeberrat „bestimmt die grundsätzliche inhaltliche Ausrichtung und das Erscheinungsbild der Süddeutschen Zeitung und fällt wichtige personelle Entscheidungen“.
Anfang 2015 erhielt die Zeitung aus einer anonymen Quelle einen 2,6 Terabyte großen Datensatz mit vertraulichen Informationen einer Kanzlei aus Panama, die für zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft Briefkastenfirmen eingerichtet und verwaltet hatte. Gemeinsam mit dem Internationales Netzwerk investigativer Journalisten und etwa 400 Kollegen sichteten Journalisten der SZ die Daten über ein Jahr lang, bevor sie am Abend des 3. April 2016 um 20 Uhr an die Öffentlichkeit traten und die Daten aus den Panama Papers veröffentlichten. Diese erwuchsen der bislang größten investigativen Recherche, die je von internationalen Journalisten betrieben wurde. 2017 erhielt die SZ dafür zusammen mit dem International Consortium of Investigative Journalists als erste nicht amerikanische Zeitung den Pulitzer-Preis, der als wichtigste Auszeichnung für Journalisten weltweit angesehen wird.
Ende 2016 wurde bekannt, dass die Süddeutsche Zeitung eine Kooperation mit der Schweizer Firma Tamedia AG eingegangen ist. Tamedia gibt u. a. den renommierten Schweizer Tages-Anzeiger heraus. Öffentlich teilte die SZ mit, sie wolle Kompetenzen austauschen und das Korrespondentennetz durch die Kooperation vergrößern. Jedoch wurde in gleichem Zug den Freien Autoren der SZ ein neuer Vertrag unterbreitet. Er genehmigt dem Verlag der Süddeutschen, die Texte an Dritte weiterzugeben, ohne dafür automatisch ein weiteres Salär für die Freien zu bezahlen. Wer diese Regelung nicht akzeptiert, kann nicht weiter für die SZ schreiben.
Wegen dieser Praxis vergab der Berufsverband freier Autoren „Freischreiber“ den Negativ-Preis der Branche 2016 der Süddeutschen Zeitung. Gleichzeitig erhielt der SZ-Verlagserbe und Mäzen Konrad Schwingenstein für sein kontinuierliches Investment in Projekte, die den digitalen Journalismus vorantreiben, den „Himmel-Preis“ des Verbandes.
Während der Wirtschaftskrise 2020 führte die Zeitung wie zahlreiche andere Medien Kurzarbeit ein. Mitarbeiter kritisierten die Begründung, wegen der COVID-19-Pandemie gebe es weniger zu berichten, damit, dass sich Arbeitsaufkommen und Nachfrage im Gegenteil vergrößert hätten. Im September 2020 wurde der Abbau von 50 Redakteursstellen bekanntgegeben, was etwa 10 Prozent der Redaktion entspricht.
Seit April 2021 arbeiten die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Rahmen des Joint Venture Republic mit dem Hauptsitz in Berlin, bei dem beide Verlage zu je 50 % beteiligt sind, auf dem überregionalen Werbemarkt zusammen. Die lokalen und regionalen Märkte sowie die digitalen Auftritte der Verlage bleiben davon unberührt.
Im August 2022 gab der Verlag bekannt, die Vorabendlieferungen der Zeitung aus Kostengründen einzustellen. Dabei war an ausgewählten Verkaufsstellen die gedruckte Zeitung bereits am Vorabend erhältlich.
Auflage
Die Süddeutsche Zeitung konnte von 1998 bis 2007 die verkaufte Auflage steigern bzw. stabilisieren. Seitdem fallen die Verkaufszahlen wieder. Sie beträgt gegenwärtig Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei Prozent.
Internetportal
Im Internet ist die Süddeutsche Zeitung unter sueddeutsche.de zu finden. Für eine gewisse Zeit diente der Domainname im Schriftsatz der Printausgabe als Logo der Website. Mit Nutzung der Kurzdomain sz.de (und entsprechender Weiterleitung) wird jedoch die Vollnamensform der Printausgabe auch als Online-Logo genutzt (das SZ.de wird jeweils in Großbuchstaben ausgeschrieben). Die Inhalte setzen sich aus eigenen Beiträgen der Online-Redaktion, Texten der Printausgabe und Agenturmeldungen zusammen.
Geschichte
Zum 50. Geburtstag der Süddeutschen Zeitung startete am 6. Oktober 1995 deren Internet-Ausgabe unter dem Namen „SZonNet“. Das Projekt ging vom SZ-Textarchiv (heute DIZ – Dokumentations- und Informationszentrum München) unter der Leitung von Hella Schmitt aus. Zu Beginn gab es keine eigenen Redakteure, sondern es wurden ausgewählte Inhalte der gedruckten Ausgabe übernommen. 1996 verfasste Oliver Bantle aus der SZ-Wissenschaftsredaktion das erste journalistische online-Konzept. Dieser Blickpunkt Wissenschaft ging im Herbst desselben Jahres mit Angelika Jung-Hüttl als Redakteurin online. Sie erstellte die ersten journalistischen Inhalte, die nicht in der Zeitung standen. Die redaktionelle Verantwortung lag beim damaligen Leiter der SZ-Wissenschaftsredaktion, Martin Urban. Im Frühjahr 1998 ging das Reise Journal ins Netz. Wenke Heß schrieb das Konzept und setzte es als Redakteurin um.
Die wirtschaftliche Leitung ging zunächst auf die SV Teleradio GmbH, später auf die SV New Media GmbH über, deren Geschäftsführer Gerhard Andreas Schreiber war, beides Tochtergesellschaften des Süddeutschen Verlags. Im Vorfeld der Bundestagswahl 1998 ging der Blickpunkt Politik online. Er wurde unter Federführung von Heribert Prantl konzipiert, Leiter Innenpolitik und inzwischen auch Mitglied der Chefredaktion. Die Redakteure waren Oliver Bantle (Innenpolitik) und Thomas Becker (Außenpolitik). Nachrichten, Dossiers, Interviews und Kommentare ergänzten das Blatt. Die Online-Artikel standen unter redaktioneller Verantwortung der zuständigen Politikressorts der Zeitung. 1999 startete ein Kulturmagazin von Bernd Graff ins Netz. Die Überführung des ehemaligen Faxdienstes SZ-Finanz in eine Online-Wirtschaftsredaktion mit Paul Katzenberger, Hans von der Hagen, Martin Hesse und weiteren Redakteuren führte zu einer deutlichen Vergrößerung der Redaktion.
Mit Patrick Illinger bekam die Online-Ausgabe im Jahr 2000 zum ersten Mal einen Chefredakteur; die Redaktion wurde in sueddeutsche.de umbenannt. Helmut Martin-Jung wurde erster Chef vom Dienst. In dieser Zeit stießen auch Susanne Herda und Nicola Holzapfel zur Redaktion. Gleichzeitig wuchs die Zahl der technischen Mitarbeiter bei der betreuenden SV-Tochter Süd-Data. Die gestiegene Mitarbeiterzahl und der damit verbundene erhöhte Raumbedarf führte dazu, dass die Redaktion in angemietete Büroräume an den Rindermarkt zog. Nach Personaleinsparungen verließ Illinger die Online-Ausgabe bereits Ende 2001, auf dem Chefredakteursposten folgte ihm CvD Helmut Martin-Jung nach.
Am 18. Dezember 2006 startete das Internet-Portal der Süddeutschen Zeitung (sueddeutsche.de), mit neuem Design, Konzept und Chefredakteur. Bis 2006 war Helmut Martin-Jung Chefredakteur, ihm folgte Hans-Jürgen Jakobs, der zuvor die Medienseite der Süddeutschen Zeitung geleitet hatte. Im Dezember 2010 wurde Stefan Plöchinger neuer Chefredakteur. Nach 2006 ist die Redaktion auf 25 festangestellte Redakteure und mehr als zehn Pauschalisten gewachsen.
Strategische Überlegungen führten Ende 2006 dazu, unter dem neuen Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs die Größe der Mannschaft wieder aufzustocken. Jakobs blieb bis zum Ende des Jahres 2010 Chefredakteur von sueddeutsche.de – er übernahm im Anschluss die Ressortleitung des Wirtschaftsteils der Süddeutschen Zeitung gemeinsam mit Marc Beise. Im Februar 2011 trat Stefan Plöchinger, der von Spiegel Online kam, seine Arbeit als neuer Chefredakteur von sueddeutsche.de an. Seit Mai 2014 ist er Mitglied der SZ-Chefredaktion. Im Januar 2018 löste Julia Bönisch Plöchinger als Chefredakteurin ab, ihr folgten im November 2019 Iris Mayer und Ulrich Schäfer.
Seit dem 10. Dezember 2007 beschränkte sueddeutsche.de die Kommentarfunktion der Online-Artikel auf den Zeitraum von Montag bis Freitag zwischen 8 und 19 Uhr. Zur Begründung gab sueddeutsche.de an, die Kommentare der „Suedcafé“-Mitglieder würden außerhalb dieser Zeiten „eingefroren“, da keine Moderation möglich sei. Um die Qualität der Diskussion zu heben, sei eine stärkere Moderation erforderlich. Die Süddeutsche Zeitung reagierte damit auf ein Urteil des Landgerichts Hamburg, das vorschreibt, bei brisanten Themen Kommentare vorab zu kontrollieren. Es wird kritisiert, dass die Redaktion die Leserkommentare oft auch dann nicht zur Kenntnis nimmt, wenn auf eindeutige Fehler in den kommentierten Berichten hingewiesen wird. Hierzu existiert jedoch zu jedem Artikel ein Kontaktformular, das für solche Fälle verwendet werden sollte. Mitte 2014 wurde die Kommentarfunktion, die bisher bei jedem Artikel gegeben war, eingestellt.
Anfang 2012 wurde die Seite in Süddeutsche.de umbenannt und das Logo dem Schriftzug der Süddeutschen Zeitung angepasst. Am 26. November 2012 erfolgte eine umfassende Neugestaltung; seither werden die Hausschriften der Druckausgabe auch für den Online-Auftritt verwendet.
Als eine der ersten überregionalen Qualitätszeitungen änderte die Süddeutsche Zeitung den Modus der Leserkommentare. Die Kommentierung unter den Artikeln wurde Anfang September 2014 durch ein Meinungsforum ersetzt. „Auf der eigentlichen Nachrichtenseite störten oft Trolle das Diskussionsklima. Sie besser abzuwehren und das Niveau der Debatten zu heben sei das Ziel, so der Chefredakteur.“
Eine umfassende Überarbeitung erfuhr der Online-Auftritt am 24. März 2015. Die Website wurde in die drei Bereiche gegliedert: SZ.de (News-Portal), Zeitung (komplette gedruckte Zeitung als digitale Ausgabe) und Magazin (Online-Portal des SZ-Magazins). Zeitgleich wurde die bereits im Winter 2014 angekündigte Paywall in Form einer Mischung aus dem Freemium- und dem Metered-Modell eingeführt. Pro Nutzer und Woche sollen zehn Texte kostenlos abrufbar sein, weitere Artikel können nur nach Abschluss eines Digital-Abos „SZ Plus“ oder Kauf eines Tagespasses gelesen werden. Aufwändige Inhalte wie das Streiflicht oder die Die Seite Drei stehen unabhängig von der Anzahl der bereits gelesenen Artikel nur gegen Bezahlung zur Verfügung. „SZ-Plus“-Abonnenten können neben allen Online-Artikeln auch auf die digitalen Ausgaben der gedruckten Zeitung zugreifen, die auf der Website in der Rubrik Zeitung und als Smartphone- und Tablet-Apps bereitgestellt werden. Einen kostenlosen Mehrwert bietet der neue E-Mail- und WhatsApp-Newsletter SZ Espresso, ein kompakter Nachrichtenüberblick am Morgen und am Abend.
Im Mai 2016 wurde bekannt, dass Unbekannte die Webseite der Süddeutschen Zeitung gehackt und Nutzerdaten entwendet haben.
Nutzungsdaten
Besuche der Internetpräsenz der Süddeutschen Zeitung
Die Besucherzahlen sind den Nutzungsdaten zufolge bis 2015 sehr stark angestiegen. Im März 2015 wurde eine Bezahlschranke eingeführt, die für 2015 zu einem Rückgang führte. Von 2017 bis 2019 blieb die Zahl der Besuche etwa konstant. Im Januar wurden pro Besuch der Internetseite Seiten abgerufen.
Im Verlagsumfeld werden verschiedene Apps angeboten. Die größte Verbreitung hat dabei die App SZ.de – Nachrichten – Süddeutsche Zeitung in der Kategorie „1.000.000+ Installationen“ von der Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Laut Messung der meistbesuchten Websites in Deutschland von Alexa Rank belegte sie am 4. April 2020 den 54. Platz.
Podcasts
Die Süddeutschen Zeitung gibt mehrere über das eigene Internetportal verfügbare Podcasts heraus, die auch bei Onlinediensten wie Deezer, Spotify oder iTunes verfügbar sind. Bekannt ist unter anderem der Nachrichten-Podcast „Auf den Punkt“, dessen erste Ausgabe 2018 erschien.
Personen
Chefredakteure
Werner Friedmann (1951–1960)
Hermann Proebst (1960–1970)
Hans Heigert (1970–1984)
Dieter Schröder (1985–1995)
Gernot Sittner (1989–2006)
Hans Werner Kilz (1996–2010)
Kurt Kister (2011–2020)
Wolfgang Krach (seit 2015)
Judith Wittwer (seit 2020)
Redakteure
Herausgeberrat
Dem Herausgeberrat gehören der Vorsitzende Thomas Schaub (Geschäftsführer der Medien Union), Richard Rebmann (ehemaliger Vorsitzender der Geschäftsführung der Südwestdeutsche Medien Holding) und Oliver Friedmann (Minderheitseigentümer) an. Oliver Friedmann rückte am 24. Juni 2021 für seinen Vater Johannes Friedmann nach, der bis dahin Vorsitzender des Gremiums war.
Bestandteile der SZ mit SZ-Magazin
Das tägliche Streiflicht links oben auf der Titelseite
Seite 3 – tägliche Reportage über wechselnde Themen auf der dritten Seite der Zeitung
Meinungsseite – Kommentare werden als Meinung gekennzeichnet und von den Nachrichten getrennt auf dieser Seite veröffentlicht.
Beilage mit Auszügen der New York Times zunächst jeden Montag, später jeden Freitag von Anfang Mai 2004 bis Ende 2017
Russland Heute, monatliche Beilage von Dezember 2010 bis Februar 2014
Kritik
Antisemitismus und Nahostkonflikt
Die Süddeutsche Zeitung bezog von Anfang an Stellung gegen Antisemitismus und andere Formen von Rassismus, dennoch kam es bei ihr im Lauf der Jahre wiederholt zu Kontroversen um als antisemitisch empfundene Veröffentlichungen.
Nachdem die SZ im August 1949 einen zustimmenden Kommentar Wilhelm Emanuel Süskinds zur These des alliierten Hochkommissars John Jay McCloy vom Verhältnis der Deutschen zu den Juden als „Feuerprobe für die deutsche Demokratie“ veröffentlicht hatte, druckte sie unkommentiert neben zwei positiven Leserbriefen auch einen ab, dessen Verfasser das provokante Pseudonym „Adolf Bleibtreu“ (eine Anspielung auf Adolf Hitler) und die fiktive Adresse in der „Palästinastraße“ angab, was von einem Korrektor dann in „Palestrinastraße“ geändert wurde. Darin wurde bezüglich der Juden das Bedauern zum Ausdruck gebracht, „dass wir nicht alle vergast haben“. Eine Demonstration von 2000 aufgebrachten Holocaustüberlebenden gegen die Süddeutsche Zeitung, bei der auch Pflastersteine flogen, versuchte die bayerische Polizei vergeblich unter Einsatz von Schlagstöcken und Schusswaffen unter Kontrolle zu bringen. Schließlich intervenierte die US-Militärregierung, befahl der Polizei den Rückzug und deeskalierte mit eigenen Kräften. Der deutsch-jüdische SZ-Lizenzträger und SZ-Mitherausgeber Werner Friedmann kritisierte „(i)n eigener Sache“ öffentlich in scharfer Form die unsensible Leserbriefauswahl seines Blattes.
Verschiedentlich wurde der SZ vorgeworfen, dass einige ihrer Texte zum Nahostkonflikt einseitig oder stereotypisierend zum Nachteil Israels wären. 2012 veröffentlichte die SZ das umstrittene Prosagedicht Was gesagt werden muss von Günter Grass, in dem dieser Israel unterstellte, mit seinen Atomwaffen den „ohnehin brüchigen Weltfrieden“ zu gefährden und einen „Erstschlag“ zur Auslöschung des iranischen Volkes zu planen.
Auch mehrere als antisemitisch empfundene Karikaturen führten zu Kontroversen: Als Ariel Scharon 2004 angesichts zunehmender antisemitischer Übergriffe in Frankreich den dortigen Juden die Auswanderung nach Israel nahelegte, sorgte dies in Frankreich für Empörung. Die SZ veröffentlichte dazu eine Karikatur der Rückenansicht eines Mannes von ähnlicher Statur wie Scharon, der durch eine Kippa und einen sechszackigen Stern als Jude gekennzeichnet war, durch ein französisches Lokal wütete und fragte: „Warum spüre ich keine Sympathie?“ Medien in Israel und Deutschland, die dortige israelische Botschaft und auch Leser sahen „den Juden“ an sich antisemitisch bzw. als „Jud' mit Stern“ dargestellt und protestierten. Die Redaktion der SZ entschuldigte sich. Im Juli 2013 verwendete das Feuilleton der SZ ein ursprünglich für eine Gourmet-Zeitschrift ohne Israelbezug veröffentlichtes Bild des Grafikers Ernst Kahl von einem gehörnten Wesen mit der Bildunterschrift „Israels Feinde halten das Land für einen gefräßigen Moloch“, um zwei Rezensionen israelkritischer Sachbücher zu illustrieren. Kahl äußerte sich entsetzt, als er von diesem Kontext erfuhr. Die SZ bezeichnet die Veröffentlichung als „Fehler“. 2014 veröffentlichte sie eine Karikatur von Burkhard Mohr, die Facebook-Gründer Mark Zuckerberg als alles beherrschende Datenkrake darstellte. Das Bild nutzte diverse Versatzstücke der Darstellung des „internationalen Juden“ aus der Bildsprache des „Stürmers“: fleischige Lippen, lockiges Haar und lüsternes Grinsen. Der Antisemitismusforscher Götz Aly warf der SZ vor, mit der Karikatur den Trend für antisemitische Häme gegen Zuckerberg gesetzt zu haben. Als 2018 Dieter Hanitzsch klassisch antisemitische Symbole in einer Karikatur vereinte und das Bild des „kriegstreibenden Juden“, der die Welt regiert, bediente, kritisierte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein: „Hier werden Assoziationen an die unerträglichen Zeichnungen der nationalsozialistischen Propaganda geweckt. Auch wenn Karikaturen ironisieren und provozieren sollen, ist hier eine rote Linie überschritten worden. […] Mit einer derartigen geschmacklosen Zeichnung entwertet man jede berechtigte Kritik an den Handlungen der israelischen Regierung“. Die SZ entschuldigte sich.
Seit geraumer Zeit fokussierte sich der SZ-Musikkritiker Helmut Mauró auf den jüdischen Pianisten Igor Levit und warf diesem 2019 in einer Konzertrezension vor, dass seine Musikalität nur erarbeitet, aufgesagt, ja „vorgespielt“ sei. Christiane Peitz, Leiterin des Kulturressorts beim Tagesspiegel, sah in dieser Argumentation die Stereotype der Angriffe Richard Wagners gegen Felix Mendelssohn Bartholdy. Wagner hatte jüdische Komponisten und insbesondere Mendelssohn über Jahrzehnte hinweg antisemitisch herabgewürdigt und ihnen die Befähigung zu echter Musikalität abgesprochen. Im Zusammenhang mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Levit u. a. für sein öffentliches Eintreten gegen Antisemitismus erhob Mauró dann am 16. Oktober 2020 in der SZ gegen Levit den Vorwurf, eine „Opferanspruchsideologie“ zu vertreten und ein „opfermoralisch begründbares Recht auf Hass und Verleumdung“ auszuüben. Levit bezeichnete Maurós Aussage daraufhin als „unzweideutig antisemitisch konnotiert“. Laut Levit hatte SZ-Chefredakteur Krach zunächst betont, hinter Maurós Beitrag zu stehen. Dieser erregte jedoch öffentlich starken Widerspruch: So bezeichnete es Bernhard Neuhoff, Klassik-Redaktionsleiter beim BR, als klassische „Täter-Opfer-Umkehr“, dass es als „ideologisch und verleumderisch bezeichnet wird, wenn sich ein Jude darüber aufregt, dass Juden in Deutschland mit dem Tod bedroht werden“. Wenig später entschuldigte sich Krach zusammen mit Co-Chefredakteurin Judith Wittwer dann doch und räumte ein, dass manche den Text als antisemitisch empfänden.
Wirtschaftspolitik
In medienkritischen Untersuchungen wird auch die Süddeutsche Zeitung analysiert. Besonders ausführlich untersucht wurden die Bereiche Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie die Berichterstattung und Kommentierung der Finanzkrise. Eine Studie der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung von Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz von März 2010 zum Thema „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ betrachtete unter anderem eingehend die Arbeitsweise der Süddeutschen Zeitung von Frühjahr 1999 bis Herbst 2009. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise schlecht gearbeitet habe. Vor allem SZ, FAZ und HB hätten viel zu lange an einem Deutungsrahmen festgehalten – der Markt reguliert via Preis das Wirtschaftsgeschehen effizient, der Staat soll sich heraushalten – der den Ereignissen nicht mehr gerecht geworden sei. „Deshalb war sogar ihre zunehmend qualitätsvollere Berichterstattung in der Krise mit einem Orientierungschaos verbunden. Sie reflektierten diese Defizite nicht und blockierten sich so, zu einem neuen Verständnis zu kommen.“ Dieser Reflexionsmangel habe sich als ein echtes Hindernis für die Gesellschaft zu lernen entpuppt.
Eine Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung um Margarete Jäger und Regina Wamper aus dem Jahr 2015 legt eine von Seiten der SZ wertende und gegenüber der deutschen Bundesregierung politisch konforme Berichterstattung im Bereich der griechischen Staatsschuldenkrise nahe.
Laut Informationen der Lobbyismusagentur Deekeling Arndt Advisors nahm das Deutsche Atomforum Einfluss auf das Veröffentlichungsdatum eines möglicherweise atomkritischen Berichtes in der Süddeutschen Zeitung. Eine ursprünglich geplante Veröffentlichung zum Zusammenhang zwischen Kinderkrebs und Kernkraftwerken soll so auf einen Zeitpunkt nach der Bundestagswahl 2009 verschoben worden sein. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, bestritt auf Nachfrage, dass es eine derartige Einflussnahme gegeben hätte.
Urheberrechtsreform der Europäischen Union
Die Süddeutsche Zeitung setzte sich in einer Reihe von Artikeln zur Urheberrechtsreform der Europäischen Union sehr engagiert für die vorgeschlagene Reform ein. Der Chefredakteur Heribert Prantl schrieb, bei dem Widerstand gegen die Reform „handelt [es] sich um Lügen und Finten der Internet-Großkonzerne. Sie haben die Netzgemeinde mit diesen Lügen eingewickelt. Diese Konzerne tarnen ihre Geschäftsinteressen mit heuchlerisch idealistischem Gerede“. Der Leiter des Feuilletons Andrian Kreye sah in dem Protest gegen das Urheberrecht eine Unterstützung „datengieriger US-Konzerne“. Die Süddeutsche Zeitung befand sich damit in Übereinstimmung mit allen deutschen Qualitätszeitungen und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sowie mit über 240 europäischen Verbänden, die Autoren, Komponisten, Schriftsteller, Journalisten und Fotografen vertreten. Ihre Haltung wurde von zahlreichen Gegnern der Reform kritisiert. Die Reform wurde am 26. März 2019 vom Europaparlament verabschiedet.
Berichterstattung zu Hubert Aiwanger
Im Zusammenhang mit einem als „Auschwitz-Pamphlet“ bezeichneten Flugblatt, das nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in dessen Zeit als Oberstufenschüler zugeschrieben wurde, wurde die Zeitung im August 2023 für ihre Verdachtsberichterstattung kritisiert und ihr vorgeworfen, journalistische Grundsätze nicht eingehalten zu haben: Sie habe anonyme Aussagen wie Tatsachen behandelt und Journalismus mit Aktivismus verwechselt, kommentierte Alexander Kissler in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). Er unterstellte der SZ „Absicht“ und forderte „personelle Konsequenzen“.
Der Journalist Stefan Niggemeier sah ein Problem darin, dass Aiwanger 1988 minderjährig gewesen sei und die ganze Episode mit der Schule in einem eigentlich geschützten Raum stattgefunden habe. Darüber hinaus berichte die SZ nicht nüchtern über einen Vorwurf, sondern verfolge erkennbar eine Agenda, nämlich Aiwanger kurz vor der Wahl wegzuschreiben.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) wies den von Hubert Aiwanger erhobenen Vorwurf einer Kampagne gegen diesen zurück. Es sei Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten, kritisch über das politische Spitzenpersonal zu berichten, „auch wenn das den Damen und Herren Politikern nicht gefällt“.
Die Medienrechtler Tobias Gostomzyk und Karl-Nikolaus Peifer hielten die Berichterstattung der SZ grundsätzlich für zulässig. Nach Gostomzyk ist es nicht zu beanstanden, dass die Publikation kurz vor der Landtagswahl erfolgte, denn sie diente der Wählerinformation. Nach Peifer gilt auch für Aiwanger als öffentliche Person kein Recht auf Vergessenwerden, da gerade diesem „populistische und rechtsextreme Äußerungen bei seinen Wahlkampfauftritten vorgeworfen“ worden seien. Allerdings habe sich die Zeitung nicht auf Tatsachen beschränkt, sondern Meinung einfließen lassen. Das sei ein wertendes Framing.
Der SZ-Chefreporter Roman Deininger gab bei Anne Will wenig später zu, die Tonalität insbesondere des ersten Artikels habe „den Eindruck erweckt“, „nicht mit maximaler Fairness gegenüber Hubert Aiwanger [zu] agieren“ und bedauerte dies im Namen der SZ. Wenn Aiwanger jedoch in seinen Vorab-Stellungnahmen, so Deininger nach n-tv.de, „glaubhaft gemacht hätte, dass sein Bruder der Verfasser gewesen sei, dann wäre die Geschichte in der SZ nicht erschienen. Denn es gebe kein öffentliches Interesse an der Vergangenheit des Bruders.“
Erscheinungsbild
In den Anfangsjahren ab 1945 hatte die Süddeutsche Zeitung meist nur einen Umfang von 4–6 Seiten und nutzte daher eine 6-Punkte-Schrift in fünf Spalten, um viel Text unterzubringen. Überschriften wurden anfangs noch in der Frakturschrift National gesetzt, da keine Alternativen verfügbar waren.
In den 1950er Jahren erhielt die Süddeutsche Zeitung ihr charakteristisches Erscheinungsbild mit Excelsior als Hauptschrift und serifenlosen Überschriften, letztere erst in Gill Sans und ab 1965 in Helvetica. Einige Textelemente wurden auch in Times gesetzt. Die charakteristische Struktur der ersten Seiten, mit einer Reportage auf Seite 3 und Leitartikel, Kommentaren und Karikaturen auf Seite 4 wurde Mitte der 1960er Jahre von damaligen Chefredakteur Hermann Proebst eingeführt.
Der Bleisatz wurde 1984 durch Fotosatz ersetzt und seit 1987 wird ein Redaktionssystem benutzt. Im Juni 1988 wechselte die Süddeutsche Zeitung zum größeren nordischen Format, mit nunmehr sechs Textspalten. Seit 2012 wird der Text in der neuentwickelten Schriftart SZ Text gesetzt, die von der Excelsior abgeleitet wurde. Für Überschriften wird seitdem die dazu passende, ebenfalls neu entwickelte SZ Sans genutzt.
Verwandte Publikationen
Neben der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung gibt es noch Publikation in verschiedenen Medien:
Das Süddeutsche Zeitung Magazin erscheint immer freitags als Beilage der Süddeutschen Zeitung.
Jetzt ist ein Onlinemagazin für 18- bis 30-Jährige. Von 1993 bis 2002 erschien es als wöchentliche Beilage und von 2011 bis 2017 als vierteljährliche Beilage.
Süddeutsche Zeitung Wissen war ein vom 4. Dezember 2004 bis zum 22. Mai 2009 erscheinendes Wissensmagazin. Es erschien zunächst zweimonatlich und ab Herbst 2007 zehnmal pro Jahr.
Süddeutsche Zeitung Wir war ein am 5. November 2008 einmalig erscheinendes Familienmagazin.
Süddeutsche Zeitung Langstrecke erscheint seit dem 31. März 2015 vierteljährlich als Sammlung ausgewählter Beiträge aus der Süddeutschen Zeitung.
Süddeutsche Zeitung Familie war ein vom 25. April 2017 bis zum 15. Oktober 2019 zweimonatlich erscheinendes Familienmagazin.
Süddeutsche Zeitung TV (1993–1998 S-Zett, 1998–2006 Süddeutsche TV) wurde vom 26. Januar 1993 bis zum 16. Januar 2011 in einem dctp-Fensterprogramm auf VOX ausgestrahlt.
Süddeutsche TV Thema wurde vom 20. Januar 2013 bis zum 29. Dezember 2016 auf Sat.1 Gold ausgestrahlt.
Weitere Supplements waren Kinderleben (alternativ: Kind|er|Leben), Wohlfühlen und Golfspielen.
SZ-Bibliothek
Ab 2004 wurde mit verschiedenen Marketingmaßnahmen Neuland betreten. Angeregt wurden diese Aktivitäten, die man als Produktlinienerweiterung bezeichnet, von ähnlichen Aktionen. Die erfolgreichste war die Etablierung einer Süddeutsche Zeitung Bibliothek („50 große Romane des 20. Jahrhunderts“ im Wochenrhythmus), die mit einigen Besonderheiten an den Start ging:
Benennung der Reihe in Anlehnung an echte Rankings wie die Zeit-Bibliothek.
Verschenken des ersten Bandes an jeden Käufer oder Abonnenten der Süddeutschen Zeitung vom 20. März 2004.
Sehr niedriger Preis im Vergleich zu den in der Buchbranche gewöhnlich kalkulierten Preisen: weniger als 5 Euro für festgebundene Bücher.
Teure Publikumswerbung: wöchentlich mehrfach vierfarbige Anzeigen und Anzeigenstrecken in SZ und SZ-Magazin; im Laufe des Jahres dann auch Anzeigen in anderen Zeitschriften (Brigitte, Spiegel etc.), die für die niedrigpreisige Ware „Buch“ in dieser Massierung üblicherweise nicht kalkulierbar sind.
Mischung von Bestsellern und Longsellern („Name der Rose“) mit günstigeren Lizenzen (veraltete Ausgabe von Kafkas „Amerika“).
Platzierung am Markt als qualitativ hochwertige Auswahl mit Kanoncharakter durch redaktionell aufgemachte Werbung auf der ersten Seite und der ersten Seite des Feuilletons der jeweiligen Samstagsausgabe, dem Erscheinungstermin des jeweiligen Bandes; zusätzlich „redaktionelle“ Werbung am Tag davor. Als Autoren fungierten die Redakteure der Süddeutschen Zeitung, von denen gesagt wird, sie hätten die ursprüngliche große Lizenzeinkaufsliste zusammengestellt.
Nutzen sämtlicher Verkaufsstellen, die einem Zeitungsvertrieb zur Verfügung stehen: vor allem Kioske, Tankstellen, Zeitungsstände und Buchhandlungen.
Günstiger Lizenzeinkauf bei den Rechteinhabern mit dem Argument der Masse; damit Verringerung des Risikos, falls sich ein Titel möglicherweise schlechter verkaufen sollte. Es wurden 80.000 komplette Serien, insgesamt sogar mehr als 11 Mio. Bücher verkauft. In Österreich wurde diese Serie unter gleichem Namen ebenfalls vertrieben, hier von der Tageszeitung Der Standard, an welcher der Süddeutsche Verlag bis 2008 mit 49 Prozent beteiligt war.
Beginnend mit Frühstück bei Tiffany (Truman Capote) stockte man ab 21. April 2007 weitere 50 Bände auf (je einen Euro teurer).
Nach dem gleichen Muster wurde am 20. Oktober 2004 eine CD-Klassik-Edition gestartet, der Klavier Kaiser, eine Sammlung von 20 CDs, bei der 14 bekannte Pianisten vom Musikkritiker Joachim Kaiser kommentiert werden. Begleitet wurde diese Aktivität zusätzlich von Hörfunksendern. Bis April 2005 wurden hier 75.000 Ausgaben verkauft. Die SZ Klassik wurde Ende Oktober 2006 um die Jahrhundert Geiger erweitert, Aufnahmen von 16 großen Geigern.
Mit diesen Zusatzaktivitäten, die gleichzeitig Werbung bei den potentiellen Zielgruppen machen, erlöste die Süddeutsche Zeitung im Jahr 2004 zusätzliche Umsätze von 26 Mio. Euro.
Am 5. März 2005 startete die SZ-Cinemathek, eine Sammlung von 100 Kinofilmen großer Regisseure auf DVD. Begleitend wird in der Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung der aktuelle Film von bekannten Personen aus der Filmwelt, wie z. B. Caroline Link und Volker Schlöndorff besprochen. Alles läuft ab nach dem Muster der SZ-Bibliothek inkl. Freiexemplar zum Start für jeden Käufer. Hier wurden bis Mitte April 2005 bereits 20.000 komplette Serien und insgesamt 600.000 DVDs verkauft. (Zu einer kritischen Einschätzung dieser Sammlung siehe Artikel Filmgeschichte.) Mittlerweile wurde die Cinemathek ergänzt um die SZ-Junge Cinemathek, SZ-Cinemathek Screwball Comedy, SZ-Cinemathek Série Noire, SZ-Cinemathek Traumfrauen, SZ-Deutsche Thriller, SZ-Politthriller und SZ-Berlinale.
Im Juni 2005 ging es weiter mit der SZ-Diskothek, im September mit der Kinderbuchreihe Junge Bibliothek, im Januar 2006 mit der SZ-Kriminalbibliothek; es erschien rechtzeitig zur Fußball-WM 2006 die SZ-WM-Bibliothek, im Herbst 2006 die Hörbuchedition SZ-Bibliothek der Erzähler, im Oktober 2006 die SZ-Vinothek, die Wein verkauft.
Unter der Rubrik Süddeutsche Zeitung Edition werden verschiedenste Bücher auf den Markt gebracht, teils bestehend aus Zweitverwertungen der Redaktionsarbeit (Streiflicht, Reportagen von Seite drei).
Mit der Süddeutsche Zeitung Mediathek (seit 2007: Süddeutsche Zeitung Shop) wurde ein Online-Versandhändler eingerichtet, der die oben genannten Objekte, unter Umgehung des Handels, direkt an die Endkunden vertreibt.
Im Frühjahr 2011 erschienen zum ersten Mal zehn Bände der Süddeutsche Zeitung Bibliothek Graphic Novels (darunter u. a. Persepolis von Marjane Satrapi), gefolgt von weiteren zehn Bänden im Jahr 2012 (darunter u. a. Sandman von Neil Gaiman). Die Reihe erfuhr im März des folgenden Jahres eine Fortsetzung um acht neue Bände, in denen Krimis präsentiert wurden (darunter u. a. From Hell von Alan Moore und Eddie Campbell).
Gesellschaftliches Engagement
Adventskalender für gute Werke
1948 initiierte Werner Friedmann die Spendenaktion der Süddeutschen Zeitung zur Unterstützung bedürftiger Familien und Einzelpersonen, die jedes Jahr vor Weihnachten in der Süddeutschen Zeitung zu Spenden aufruft. Von 1953 bis 1959 und in den 1970er Jahren hatte Karin Friedrich die Leitung der SZ-Hilfsaktion. Im Jahr 2015 wurden fast 5,6 Millionen Euro von Lesern der Süddeutschen Zeitung für einen guten Zweck gespendet.
Haus der Gegenwart
Das Haus der Gegenwart ist das Ergebnis eines gleichnamigen Architekturwettbewerbs und ein experimentelles Wohngebäude auf dem Gelände der Bundesgartenschau 2005 in München wurde in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München, der Bayerischen Hausbau GmbH und der Fördergesellschaft Landespflege Bayern e. V. als gemeinnütziges Projekt durch das Süddeutsche Zeitung Magazin realisiert.
Preisträger bei Journalistenpreisen
Theodor-Wolff-Preis
(Quelle:)
1998: Gerd Kröncke
1999: Annette Ramelsberger
2000: Evelyn Roll, Hans Kratzer
2001: Heribert Prantl
2003: Stefan Ulrich
2005: Wolfgang Görl
2007: Sebastian Glubrecht, Süddeutsche Zeitung Magazin
2008: Thomas Kistner, Süddeutsche Zeitung Magazin
2009: Bastian Obermayer, Süddeutsche Zeitung Magazin
2010: Arne Perras, Joachim Kaiser für sein Lebenswerk
2012: Alexander Gorkow
2013: Jochen Arntz
2014: Kai Strittmatter; Rudolph Chimelli für sein Lebenswerk
2015: Roland Schulz, Süddeutsche Zeitung Magazin (Kategorie Reportage/Essay/Analyse)
2016: Tobias Haberl, Süddeutsche Zeitung Magazin (Kategorie Reportage)
2017: Nicolas Richter (Kategorie Thema des Jahres: Populismus)
2018: Lorenz Wagner, Süddeutsche Zeitung Magazin (Kategorie Reportage)
Henri-Nannen-Preis
(Quelle:)
2005: Streiflicht
2005: Freddie Röckenhaus, zusammen mit Thomas Hennecke vom Kicker-Sportmagazin
2006: Kurt Kister
2007: Markus Balser, Hans Leyendecker, Klaus Ott
2010: Marc Baumann, Martin Langeder, Mauritius Much, Bastian Obermayer, Süddeutsche Zeitung Magazin, Sonderpreis für den Beitrag „Briefe von der Front“
2014: Moises Saman, Süddeutsche Zeitung Magazin, Preis für die Foto-Reportage „Im Reich des Todes“
2017: Bastian Obermayer, Frederik Obermaier, Vanessa Wormer, Katrin Langhans, Mauritius Much, Hannes Munzinger: Beste Investigative Leistung für die Panama Papers
2019: Katharina Brunner, Sabrina Ebitsch, Sebastian Gierke und Martina Schories: Bestes Web-Projekt für Das gespaltene Parlament
2019: Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Rainer Stadler und Tanjev Schultz, für ihre fünfjährige Berichterstattung über den NSU-Prozess
Wächterpreis der deutschen Tagespresse
(Quelle:)
2001: Sonderpreis für Hans Leyendecker
2003: Tomas Avenarius
2007: Hans Leyendecker und Nicolas Richter
2013: Christina Berndt, zusammen mit Jürgen Gückel vom Göttinger Tageblatt und Heike Haarhoff von der Tageszeitung (taz)
2015: Bastian Obermayer und Uwe Ritzer
2018: Hannes Grassegger und Till Krause, Süddeutsche Zeitung Magazin
Deutscher Reporter:innenpreis
2009: Matthias Eberl: Außen Puff, innen die Hölle (Beste Webreportage)
2010: Tobias Kniebe und Alexander Gorkow: Junge Nummer Eins (Beste Kulturreportage)
2012:
Michael Obert: Der Bürgermeister der Hölle (Beste freie Reportage)
Alexander Gorkow (Text) und Andreas Mühe (Fotos): USA, 20.56 Uhr (Grand Prix)
2013: Bernhard Albrecht (SZ-Magazin): Und Frieda lebt doch (Freistil)
2013: Alfred Steffen, Tobias Haberl und Alexandros Stefanidis (SZ-Magazin): Sagen Sie jetzt nichts, Peer Steinbrück (Sonderpreis)
2014: Sven Michaelsen und Fritz J. Raddatz (SZ-Magazin): Es gab zu viele Verwundungen und Sven Michaelsen und Niklas Frank (SZ-Magazin): Niklas Frank (Bestes Interview)
2016:
Lara Fritzsche (SZ-Magazin): Frauenlauer (bester Essay)
Björn Stephan (SZ-Magazin): Klassenunterschied (bester Text eines Freien Reporters)
Roland Schulz (SZ-Magazin): Ganz am Ende
Katrin Langhans, Hannes Munzinger, Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, Mauritius Much, Vanessa Wormer zusammen mit dem Internationalen Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) über die Enthüllung der Panama Papers: Das Leak (beste Investigative Recherche)
2017: Emilia Smechowski (Süddeutsche Zeitung Magazin): Paul Ziemiak: Der Anpasser (bester Text eines Freien Reporters)
2018: Alexander Gorkow
2019: Bastian Obermayer, Frederik Obermaier, Leila Al-Serori, Oliver Das Gupta, Peter Münch: Die Ibiza-Affäre (Investigation)
2020:
Sabrina Ebitsch, Hennes Elbert, Christian Endt, Verena Gehrig, Michael Hörz, Dalila Keller, Stefan Kloiber, Markus C. Schulte von Drach und Marlene Weiß: Anatomie einer Katastrophe (Multimedia)
Sabrina Ebitsch, Lea Gardner, Christian Helten, Malte Hornbergs, Stefan Kloiber, Hannes Munzinger, Antonie Rietzschel, Lisa Schnell, Martina Schories und Vanessa Wormer: Die digitale Infektion (Datenjournalismus)
Axel-Springer-Preis
(Quelle:)
2006: Steffen Kraft
2007: Redaktionsteam Jetzt.de
Grimme Online Award
2006: Jetzt.de
Literatur
Knud von Harbou: Als Deutschland seine Seele retten wollte. Die Süddeutsche Zeitung in den Gründerjahren nach 1945. dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-28055-6.
Süddeutsche Zeitung. Münchner neueste Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Sport. Süddeutscher Verlag, München 1.1945, 1ff. (24. Aug.)
Weblinks
Webpräsenz der Süddeutschen Zeitung
Eintrag zur Süddeutschen Zeitung im Historischen Lexikon Bayerns
Einzelnachweise
Zeitung (München)
Deutschsprachige Tageszeitung
Süddeutscher Verlag
Lizenzzeitung
Ersterscheinung 1945
Überregionale Tageszeitung
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6165131
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https://de.wikipedia.org/wiki/Riverside%20Farm
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Riverside Farm
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Riverside Farm bezeichnet mehrere gleichnamige, im NRHP gelistete, Objekte:
Riverside Farm (Pennsylvania), ID-Nr. 88000461
Riverside Farm (Tennessee), ID-Nr. 06001132
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11189983
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https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas%20Helland%20Larsen
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Thomas Helland Larsen
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Thomas Helland Larsen (* 20. April 1998) ist ein norwegischer Skilangläufer.
Werdegang
Larsen, der für den Fossum IF startet, nahm bis 2018 an Juniorenrennen teil. Bei den Olympischen Jugend-Winterspielen 2016 in Lillehammer holte er die Silbermedaille im Cross und die Goldmedaille im Sprint. Zudem errang er dort den vierten Platz über 10 km Freistil. Im folgenden Jahr gewann er bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2017 in Soldier Hollow die Silbermedaille im Skiathlon und die Goldmedaille mit der Staffel. Außerdem kam er dort auf den 17. Platz über 10 km Freistil und auf den vierten Rang im Sprint. Im Februar 2017 wurde er in Voss norwegischer Juniorenmeister im Sprint und im März 2018 in Steinkjer über 20 km klassisch. Bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2018 in Goms belegte er den 24. Platz im Skiathlon und den siebten Rang im Sprint. Seine ersten Rennen im Scandinavian-Cup lief er im Dezember 2018 in Östersund, die er auf dem 44. Platz im Sprint und auf dem 15. Rang über 15 km Freistil beendete. In der Saison 2019/20 holte er im Sprint in Vuokatti seinen ersten Sieg im Scandinavian-Cup und beim Weltcupdebüt im März 2020 in Drammen mit dem 26. Platz im Sprint seine ersten Weltcuppunkte. In der Saison 2021/22 erreichte er in Lillehammer mit dem zweiten Platz im Sprint seine erste Podestplatzierung im Weltcup und holte in Dresden im Teamsprint seinen ersten Weltcupsieg.
Erfolge
Weltcupsiege im Team
Siege bei Continental-Cup-Rennen
Weblinks
Skilangläufer (Norwegen)
Norweger
Geboren 1998
Mann
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1482205
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https://de.wikipedia.org/wiki/Greendale
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Greendale
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Greendale ist die Bezeichnung mehrerer Orte
in Australien:
Greendale (New South Wales)
in Kanada:
Greendale (British Columbia)
in Neuseeland:
Greendale (Neuseeland)
in den Vereinigten Staaten:
Greendale (Illinois)
Greendale (Indiana)
Greendale (Kalifornien)
Greendale (Kentucky)
Greendale (Louisiana)
Greendale (Massachusetts)
Greendale (Missouri)
Greendale (New York)
Greendale (Ohio)
Greendale (Pennsylvania)
Greendale (Virginia)
Greendale (West Virginia)
Greendale (Wisconsin)
Sonstiges:
Greendale (Album), ein Studioalbum (2003) von Neil Young
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12697878
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https://de.wikipedia.org/wiki/AD%20Niter%C3%B3i
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AD Niterói
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Der Associação Desportiva Niterói war ein Fußballverein aus Niterói im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro. Der Klub wurde 1944 gegründet und 1983 aufgelöst.
Geschichte
Der Klub wurde am 11. April 1944 von Mitarbeitern der Cia. Manufatora Fluminense de Tecidos als Manufatora Atlético Clube gegründet.
Manufatora trat in der Campeonato Fluminense an. Diese konnte der Klub 1958 gewinnen. Der Sieg qualifizierte den Klub an der Teilnahme der Taça Brasil, einem Vorläufer der heutigen nationalen brasilianischen Meisterschaft, des Campeonato Brasileiro de Futebol. In der Taça Brasil 1959 traf der Klub in der Vorrundes der Gruppe Leste auf den Rio Branco AC. Die Spiele verlor man 3:0 und 1:0.
Danach konnte der Klub 1963, 1969, 1970 die Campeonato da Cidade de Niterói, die Stadtmeisterschaft von Niterói, gewinnen. Aber erst 1977 gelang die Wiederholung des Erfolges von 1958. Nachdem die Hin- und Rückspiel 0:0 endeten, gelang im dritten entscheidenden Spiel am 13. November 1977 ein 1:0 über den AD Itaboraí. Im Folgejahr erfolgte die Umbenennung in Associação Desportiva Niterói.
Nach der Vereinigung der Campeonato Fluminense mit der Campeonato Carioca, trat der Klub 1979 erstmalig in der ersten Liga der Carioca an. Aufgrund der Stärke der großen Klubs aus Rio de Janeiro gelang es nicht, sich hier zu etablieren. 1979 und 1980 schloss Niterói den Wettbewerb als letzter ab. Der Klub stieg 1981 ab und stellte 1983 seinen Spielbetrieb ein.
Trivia
Der Fußballnationalspieler Altair entsprang der Jugend von Manufatora.
2021 erschien der Dokumentarfilm Relembra - Futebol de Operários do Manufatora Atlético Clube über die Geschichte des Klubs.
Erfolge
Campeonato Fluminense: 1958, 1977
Campeonato da Cidade de Niterói: 1963, 1969, 1970
Weblinks
als Manufatora AC
Manufatora Klublogo und Shirt auf futebolnacional.com.br, Seite auf portug., abgerufen am 7. Juni 2023
AD Niterói Klublogo auf futebolnacional.com.br, Seite auf portug., abgerufen am 7. Juni 2023
Einzelnachweise
Ehemaliger brasilianischer Fußballverein
Gegründet 1944
Aufgelöst 1983
Sport (Niterói)
Geschichte (Rio de Janeiro, Bundesstaat)
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2573393
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https://de.wikipedia.org/wiki/Arkesilaos%20I.
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Arkesilaos I.
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Arkesilaos I. () war etwa 599–583 v. Chr. als Nachfolger seines Vaters Battos I. König von Kyrene.
Außer der Tatsache, dass Arkesilaos, nach Herodot, sechzehn Jahre regiert haben soll, sind keine historischen Ereignisse überliefert. In der Herrschaft folgte ihm sein Sohn Battos II. der Glückliche.
Quellen
Herodot, Historien 4,159
Literatur
Helmut Berve: Die Tyrannis bei den Griechen. München 1967.
Battiade
König (Kyrene)
Grieche (Antike)
Geboren im 7. Jahrhundert v. Chr.
Gestorben im 6. Jahrhundert v. Chr.
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Burg%20Weckenstein
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Burg Weckenstein
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Die Burg Weckenstein, auch Heidenschloss Storzingen genannt, ist eine mittelalterliche Burgruine südlich von Storzingen, einem Gemeindeteil von Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg, Deutschland. Sie war die Stammburg des Adelsgeschlecht derer von Weckenstein.
Lage
Die Ruine der Spornburg liegt auf einer bewaldeten Talkante rechts des Schmeientals auf rund 700 Meter über Normalnull auf der Gemarkungsgrenze von Storzingen und dem Sigmaringer Stadtteil Oberschmeien im Naturpark Obere Donau. Sie wurde in strategisch günstiger Lage auf einem auf der Nord- und Südseite steil abfallenden Geländesporn errichtet. Östlich der Burg auf circa 620 m fließt der Fluss Schmeie in südlicher Richtung der Donau entgegen.
Geschichte
Die Burg Weckenstein zählt zu den frühen Burganlagen in der Region. Ihre Gründung wird noch vor 1150 datiert. Eine ständische Zuordnung des Geschlechts der Weckensteiner ist ungesichert. Eine Zuordnung der Weckensteiner zum Hochadel ist genauso denkbar wie eine zu den Edelfreien.
Ritter Burkhard von Weckenstein wurde im Jahr 1212 urkundlich als Stifter des Zisterzienserklosters Wald genannt. Seine Schwester Judintha wurde Äbtissin, eine andere Schwester
Ita Priorin. Davor erwarb er von Ulrich von Balbe südlich von Storzingen ein Grundstück, auf dem sich eine kleine Kirche befand. Die Pläne, dort ein Zisterzienserkloster für seine beiden Schwestern zu errichten, verwarf er nach der Gründung in Wald zu Gunsten der zwischen 1227 und 1233 erbauten Burg. Zu dieser Zeit stand Burkhard in Diensten Kaiser Friedrichs II.
Immer wieder tauchte sein Name in Urkunden auf: Er war Zeuge bei einer Güterschenkung an das Kloster Wald (1230), bei der Übergabe des Gutes Boos an die Schwestern von Mengen durch Graf Gottfried von Sigmaringen (1231). Auch die Grafen von Veringen (1236/37), von Heiligenberg (1240) oder von Helfenstein (1241) nahmen ihn als Zeugen in ihre Urkunden auf. Konrad von Weckenstein (1238–1249) und Hermann von Weckenstein (1250) traten als Mönche in die Zisterzienserabtei Salem ein. 1287 wurde ein Konrad von Weckenstein in der Dienerschaft des Herzogs Konrad von Teck genannt. In einer Urkunde von 1304 nannte Graf Eberhard von Nellenburg die Brüder Johann, Heinrich und Burkhard von Weckenstein seine Getreuen.
Das Geschlecht derer von Weckenstein führte als Wappen auf rotem Schild eine auf die Spitze eines grünen Dreibergs stehende silberne Raute. Die Rautenform wird in der Heraldik als Wecke bezeichnet. Die Weckensteiner hatten ihren Namen wohl dem Grundriss der Burg zu verdanken – dieser gleicht einer Raute. Dreiberg und Raute befinden sich im Wappen der Gemeinde Wald.
1382 wurde ein Johann von Weckenstein anlässlich der Stiftung einer Messpfründe in der Kapelle zu Ebingen erwähnt. Dies war die letzte Erwähnung eines Weckensteiners. Mit dem Erlöschen des Geschlechts begann auch der Untergang der Stammburg. 1410 oder 1460 wurde sie in einer Grenzbeschreibung anlässlich der Belehnung der Werdenberger mit der Grafschaft Sigmaringen als „Burgstall“ bezeichnet.
Burg Weckenstein und die Wallfahrt
Der Fund eines in die Mitte des 12. bis Ende des 13. Jahrhunderts datierten Pilgerzeichens aus Köln mit der Abbildung der Heiligen Drei Könige bei der Burg Weckenstein lässt die Schlussfolgerung zu, dass sie bei den mittelalterlichen Wallfahrten im 12. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts eine Rolle spielte.
Der im Archiv des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg in Konstanz aufbewahrte querrechteckige Flachguss mit vier seitlichen Ösen zeigt links die Heiligen Drei Könige im Huldigungsritus. Jeder hält einen Stab, der auf dem Boden aufsteht. Der andere Arm ist angewinkelt und hält eine Gabe. Gegenüber thront die bekrönte Muttergottes mit dem Kind. Im Mittelgiebel erscheint die geflügelte Büste des Sternenengels.
Dies ist insofern bemerkenswert, da aus dieser Zeit in ganz Baden-Württemberg lediglich 27 solcher Funde bekannt sind.
Anlage
Der Grundriss der Burg, die Schutzwälle und die Position des Turms sind deutlich zu erkennen. Das Gemäuer ist an manchen Stellen ganz weggebrochen, an anderen ist es noch vollständig. Dort wo nur das Mauerfutter erhalten ist, ist der Mörtel sehr fest.
Die Burganlage auf dem rückenförmigen Fels ist frei zugänglich. Er wird im Süden (bergseitig) von dem schmalen Halsgraben, einer natürlichen Felsplatte vor einem Felskamm, getrennt. Der Zugang ist an der südlichen Bergflanke durch den Burggraben über einen erweiterten Vorhof zu finden.
Über einen Forstweg kann man in den Vorhof mit einer Kellergrube gelangen. Die Kellergrube ist die mögliche Lage des einstigen Wirtschaftsgebäudes. Der Vorhof geht über in einen äußeren Hof, der der eigentlichen Kernburg vorgelagert ist.
Die Kernburg ist von einer noch recht hohen polygonalen Ringmauer umgeben. Diese sitzt ganz außen auf dem Felsen, ist marode und an verschiedenen Stellen nicht mehr geschlossen, die Steine sind teilweise lose.
Den Mittelpunkt der Kernburg bildet ein rund 30 × 40 Meter messender Burghof. Linksseitig haben sich Reste des Bruchsteinmauerwerks erhalten. In dessen Verlängerung auf der rechten Seite liegen als Schuttkegel die Reste des Kernmauerwerks. Dort angrenzend wird die Lage des ehemaligen Tores vermutet. Im inneren Burghof linkerhand (Nordseite) weisen Mulden und Mauerschutt auf die Lage des Nebengebäudes hin. Im Osten (talseitig) befand sich auf exponierter Stelle möglicherweise das damalige Hauptgebäude (Palas).
Sanierung
Über die Jahrhunderte verfiel die einst stattliche Anlage und wurde zur Ruine. Die Anlage befindet sich heute im Besitz der Gemeinde Stetten am kalten Markt. Im Februar 2009 gab das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg bekannt, dass die Burgruine als Kulturdenkmal nach § 2 Denkmalschutzgesetz für Baden-Württemberg eingestuft wurde, an dessen Erhaltung vor allem aus heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht. Ein Ortstermin fand bereits im Sommer 2008 statt.
Im März 2009 wurden die gesamten Unterlagen der Denkmalpflege in Tübingen vorgelegt, damit dort der Umfang der Sanierung festgelegt und die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden können. Eine Vermessung und baugeschichtliche Untersuchung, sowie die Entfernung des starken Baumbewuchses wurde angeordnet. Die Kosten für die Vermessung trägt das Landesamt. Unterstützung bei der Sanierung erfolgt durch die Aktion Ruinenschutz Oberes Donautal e. V.
Für den Erhalt der Ruine war das im April 2009 begonnene Herausnehmen des hohen Baumbewuchs und der wildwuchernden Sträucher sinnvoll. Auch die topografische Vermessung der Burganlage wurde im April 2009 angeschlossen. Während das alte Gemäuer an manchen Stellen völlig weggebrochen ist, ist es an anderen Stellen noch fast vollständig vorhanden. Der gesamte Grundriss der Burg, die ehemaligen Schutzwälle und die Stellung des Turmes sind deutlich zu erkennen. An der ursprünglich ungewöhnlich starken Schildmauer fehlt die Mauerschale, der Mauerkern liegt offen und ungeschützt.
Eine Bewilligung von Mitteln durch das Landesamt steht noch aus, weitere Auskünfte soll es Anfang Juli 2009 geben, unter anderem hat die Schwörerstiftung eine Spende zugesagt.
Anmerkung
Literatur
Christoph Bizer: Datierung von Burgen durch Keramik. In: Stadtwerbung im Landkreis Sigmaringen-Veringen. 1985
Andreas Haasis-Berner: Pilgerzeichen zwischen Main und Alpen. In: Hartmut Kühne und Danial Dolezal (Hrsg.): Wallfahrten in der europäischen Kultur / Pilgrimage in European Culture. Tagungsband Pribram 26.–29. Mai 2004 = Europäische Wallfahrtsstudien 1. Frankfurt, 2006. S. 237–252; dort: S. 238 und 248 und Abb. 2 auf S. 240
Andreas Haasis-Berner, Jörg Poettgen: Die Mittelalterlichen Pilgerzeichen der Heiligen drei Könige ein Beitrag von Archäologie und Campanologie zur Erforschung der Wallfahrt nach Köln. In: Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Jg. 30. Bonn, 2002. S. 173–202; dort: S. 182
Heimatbuch. Stetten am kalten Markt. S. 61
Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalter. Grundriss Lexikon. Bechtermünz Verlag. Weltbild Verlag GmbH. Augsburg, Lizenzausgabe 1996. S. 645. ISBN 3-86047-219-4
Johann Adam Kraus: Burgställe und Schlösser in und um Hohenzollern. In: Hohenzollerische Heimat. Nr. 19, 1969
Max Miller (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). Kröner, Stuttgart 1965, .
Günter Schmitt: Weckenstein. In: Ders.: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 3: Donautal. Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen. S. 85–88. Biberacher Verlagsdruckerei. Biberach 1990. ISBN 3-924489-50-5
Eduard Schuster: Die Burgen und Schlösser Badens. Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch, Karlsruhe 1908
Stefan Uhl: Die Burgruine Weckenstein und das „Storzinger Schlößle“. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins. 1/1990, S. 12–14
Karl Theodor Zingler, Georg Buck: Zollerische Schlösser, Burgen und Burgruinen in Schwaben. 1906
Weblinks
Weckenstein auf der Seite burgendaten.de
Burgen-Grundriss: Weckenstein Stetten-Storzingen
auf der Seite storzingen.de
Weckenstein, Burg
Bauwerk in Stetten am kalten Markt
Erbaut im 12. Jahrhundert
Weckenstein
Weckenstein
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1913176
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jonangi
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Jonangi
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Der Jonangi ist eine nicht von der FCI anerkannte Hunderasse aus Indien.
Herkunft und Geschichte
Das Jonangi ist eine ursprüngliche, sehr alte Hunderasse der östlichen Küsten Indiens. Er wird den Pariahunden bzw. den Schensihunden zugeordnet und hat vielleicht die gleichen Vorfahren wie die Dingos Australiens.
Beschreibung
Entfernt an einen Bullterrier erinnernd, ist er jedoch lange nicht so stämmig und massig. Die Widerristhöhe (Schulterhöhe) beträgt etwa 35 bis 40 cm. Sein Fell ist kurz, dicht anliegend, in vielen Farben, wie diversen Brauntönen, aber auch Schwarz mit Weiß. Auffällig ist der Kopf mit der zerknitterten Stirn und den Tulpenohren. Die Rute, also der Schwanz, wird eingerollt über dem Rücken getragen. In seinen Lautäußerungen ähnelt er dem Basenji, er gibt jodelartige Laute von sich, statt zu bellen. Wie bei vielen urtümlichen Hunden wird die Hündin nur einmal im Jahr läufig. Diese Hunderasse befindet sich am Rande des Aussterbens, in letzter Zeit bestehen aber Bemühungen ihn für die Nachwelt zu erhalten.
Verwendung
Der mittelgroße couragierte Hund wird heute noch als Familienhund, als Wachhund gehalten oder für die Jagd auf kleines Wild.
Asiatische Hunderasse
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hochgeschwindigkeitsverkehr
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Hochgeschwindigkeitsverkehr
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Bei der Eisenbahn bezeichnet Hochgeschwindigkeitsverkehr den fahrplanmäßigen Zugverkehr mit Spitzengeschwindigkeiten oberhalb einer Schwelle von 200 km/h.
Nach verschiedenen Angaben der Europäischen Kommission muss ein Hochgeschwindigkeitszug auf Ausbaustrecken über 200 km/h fahren können, auf Neubaustrecken über 250 km/h. Laut den Technischen Spezifikationen für die Interoperabilität des Hochgeschwindigkeitsbahnsystems sollten Hochgeschwindigkeitszüge auf Ausbaustrecken „rund“ 200 km/h erreichen können, mindestens 250 km/h auf Neubaustrecken des Hochgeschwindigkeitsverkehrs sowie „in geeigneten Fällen“ eine Geschwindigkeit von über 300 km/h.
Grundlagen
Für den Hochgeschwindigkeitsverkehr von Schienenfahrzeugen müssen alle Komponenten des Systems Eisenbahn an die höheren Anforderungen angepasst werden. Neben dem Hochgeschwindigkeitszug wird eine spezielle Schnellfahrstrecke und ein entsprechend leistungsfähiges Zugleit- und Sicherungssystem benötigt.
Hochgeschwindigkeitszug
Fahrzeuge für den Hochgeschwindigkeitsverkehr werden überwiegend elektrisch angetrieben. Diesel- oder Gasturbinen-Triebfahrzeuge wurden zwar des Öfteren erprobt, bilden aber die große Ausnahme. Gründe dafür sind neben dem höheren Treibstoff-Verbrauch (die Ölpreiskrise von 1973 beendete mehrere derartige Ansätze im Versuchsstadium) auch das ungünstigere Masse-Leistungs-Verhältnis, da zumindest Dieselmotoren (zumal bei Verwendung dieselelektrischer Traktion) ceteris paribus schwerer als vergleichbare Elektromotoren sind und der mitgeführte Treibstoff zusätzliche Masse bedeutet. Aus ähnlichen Gründen erreichen batterieelektrische Züge üblicherweise keine Geschwindigkeiten über 160 km/h. Die Abgase von Diesel- oder Gasturbinenzügen stellen auch ein Problem in langen Tunnels und unterirdischen Bahnhöfen dar, welches in vielen Fällen durch die Elektrifizierung gelöst wurde, sodass diese Teile des Streckennetzes im Regelbetrieb nur mit elektrischer Traktion befahren werden.
Um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen, wird eine große Antriebsleistung (nahe 10.000 kW) installiert und der Zug gleichzeitig so leicht wie möglich gebaut (Leichtbau). Die für ihre Masse äußerst stark motorisierten Züge sind so auch in der Lage, wesentlich größere Steigungen zu überwinden als herkömmliche Züge. Reine Schnellfahrstrecken können so freier trassiert werden, was Baukosten einzusparen hilft. Hochgeschwindigkeitszüge erreichen fahrplanmäßig Geschwindigkeiten von bis zu 380 km/h, bei Versuchsfahrten auch 575 km/h (TGV-Versuchszug V150) und 603 km/h (JR-Maglev-Versuchszug im April 2015).
Schnellfahrstrecke
Als Schnellfahrstrecke (SFS) wird im Eisenbahnverkehr eine Eisenbahnstrecke bezeichnet, auf der Fahrgeschwindigkeiten von wenigstens 200 km/h möglich sind. Manche internationale Definitionen sehen größere zu erreichende Geschwindigkeiten vor.
Neben einer entsprechenden Trassierung, die den hohen Belastungen standhalten muss, dürfen Schnellfahrstrecken keine höhengleichen Bahnübergänge enthalten, und falls Vorbeifahrten am Bahnsteig mit Geschwindigkeiten über 200 km/h erfolgen, müssen Reisendensicherungsanlagen vorgesehen sein.
Auch an die Oberleitung werden besondere Ansprüche gestellt: So werden Fahrdrähte aus einer speziellen Legierung benutzt, die den elektrischen Kontakt verbessert sowie den Funkenflug vermeidet.
Zugbeeinflussung
Bei den im Hochgeschwindigkeitsverkehr langen Betriebs- (etwa 7000 m) und Schnellbremswegen (über 3000 m) ist das traditionelle Signalsystem mit den Streckenblocks zur Zugdeckung nicht mehr tauglich, da damit die Blockabstände und Durchrutschwege immens lang sein müssten. Dies steht auch der vom Fahrplan geforderten kurzen Zugfolge entgegen.
Hochgeschwindigkeitszüge werden daher nicht mehr auf der Strecke punktuell durch feste Eisenbahnsignale mit Aufforderungen zum Halten oder Langsamfahren gesteuert, sondern durch ständigen Funkkontakt. Üblicherweise werden hierzu Linienleiter entlang der Strecke benutzt, die auf eine Zugantenne einwirken, und eine Verbindung zwischen dem Zug und einer Leitstelle errichtet.
Übertragen werden beispielsweise Ort und Art von bevorstehenden Geschwindigkeitsänderungen, wie („in 10 km anhalten“; „in 2400 m auf 230 km/h abbremsen“). Die Position der Zugantenne am Linienleiter dient der Zugortung. Auch dabei gibt es heute generell noch feste Blockabschnitte.
Als Nebeneffekt verhindert die linienförmige Zugbeeinflussung abrupte Bremsmanöver und das für die Fahrgäste unangenehme Halten in stark überhöhten Kurven.
Grenzen des Hochgeschwindigkeitsverkehrs
Im Wesentlichen begrenzen die folgenden Faktoren die Anhebung der Höchstgeschwindigkeit:
Laufruhe
Haftung Rad/Schiene
Luftwiderstand
Leistungsübertragung
Lärmentwicklung
Wirtschaftlichkeit
Betriebskoordination
Laufruhe
In den 1950er Jahren konnten Geschwindigkeiten jenseits von 200 km/h ohne bleibende Schäden am Fahrweg oder einer Gefährdung der sicheren Führung des Fahrzeugs nicht bewältigt werden. Heutzutage sind wesentlich höhere Geschwindigkeiten laufwerktechnisch problemlos beherrschbar. Neben Versuchen auf Rollenprüfständen zeigt dies auch die Rekordfahrt des TGV jenseits von 550 km/h im April 2007.
Haftung Rad/Schiene
Im niedrigen Geschwindigkeitsbereich ist (zumindest bei allachsgetriebenen Fahrzeugen) die maximal erreichbare Beschleunigung auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen nicht durch den Haftwert zwischen Rad und Schiene begrenzt, sondern allein durch den Fahrkomfort. Bei hohen Geschwindigkeiten ist der Fahrwiderstand jedoch so hoch, dass die Haftreibung zu gering sein kann, um eine ausreichend starke Zugkraft auf die Schiene übertragen zu können. Daher werden bei Hochgeschwindigkeitszügen viele Achsen angetrieben, also ein Triebkopf- oder Triebzugkonzept verwendet. Ein Antrieb beispielsweise mittels Linearmotor wäre von dieser Beschränkung nicht betroffen und ist auch beim Rad-Schiene-System zum Beispiel bei Achterbahnen (so genannte „Launched Coaster“) Stand der Technik.
Luftwiderstand
Die genauen Zusammenhänge, die einen Einfluss auf den Haftwert bei ungünstigen Witterungsbedingungen haben, sind schlecht fassbar, und der Fahrwiderstand – bei höheren Geschwindigkeiten insbesondere der (quadratisch mit der Geschwindigkeit zunehmende) Luftwiderstand – hat entscheidenden Einfluss auf die erreichbare Geschwindigkeit. Trotzdem erscheint eine Geschwindigkeit von zumindest bis zu 400 km/h auch in einem alltäglichen Betrieb bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen ohne wesentliche Verbesserung heutiger Konstruktionen möglich.
Leistungsübertragung
Die für einen Hochgeschwindigkeitsverkehr notwendige hohe Motorleistung wird heute ausschließlich von Elektromotoren aufgebracht. Zwar wäre im Prinzip auch ein Gasturbinenantrieb möglich, jedoch wurde dieser unter anderem aufgrund der extremen Lärmentwicklung und des geringen Wirkungsgrades insbesondere bei Teillast nicht weiter verfolgt und scheint auch in Zukunft keine Alternative zu sein.
Die Grenzen des Elektroantriebs liegen weniger in der Leistungsfähigkeit der Elektromotoren, sondern in der Leistungsübertragung über die Oberleitung. Die eine Grenze stellt die mechanische Belastbarkeit der Oberleitung dar, die andere der maximale Strom, der über den Stromabnehmer von der Oberleitung übertragen werden kann. Derzeit ist der Oberleitungsbau so weit fortgeschritten, dass Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h im Regelbetrieb hinsichtlich der mechanischen Belastung bei entsprechender Oberleitung unproblematisch erscheinen; eine weitere Anhebung dieser Grenze ist künftig zu erwarten.
Was die Leistungsaufnahme betrifft, scheint die Grenze, wohl auch aus wirtschaftlichen Gründen wie die Kosten für den Strom und den Aufwand für Unterwerke, bei etwa 15–20 MW zu liegen. Durch eine immer leichtere Bauweise und einen immer geringeren Luftwiderstand konnte der Energiebedarf der Fahrzeuge immer weiter gesenkt werden.
Lärmentwicklung
Im Geschwindigkeitsbereich oberhalb von 250 km/h wird die Schallemission eines Fahrzeugs im Wesentlichen durch das aerodynamische Geräusch bestimmt, wobei die Schallleistung mit der fünften Potenz der Geschwindigkeit zunimmt. Dies bedeutet, dass beispielsweise bei einer Geschwindigkeitserhöhung von 300 km/h auf 400 km/h der Mittelungspegel um 6 dB zunimmt (Als Faustregel gilt: Ein Unterschied von 10 dB wird als Lautstärkeverdopplung wahrgenommen).
Da Hochgeschwindigkeitszüge auch durch dichtbesiedelte Gebiete fahren, stellt die Lärmentwicklung der Fahrzeuge einen Faktor für die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf dem jeweiligen Streckenabschnitt dar. Daher erweist sich eine schalltechnische Optimierung von Fahrzeug und Fahrweg gegebenenfalls als direkt nutzbar.
Wirtschaftlichkeit
Zwar sind Hochgeschwindigkeitsverkehre immer auch Prestigeobjekte, die für die technische Leistungsfähigkeit des jeweiligen Landes stehen, doch lässt sich ohne ein gewisses Maß an Wirtschaftlichkeit ein solches Projekt nicht realisieren.
Hochgeschwindigkeitsverkehre erzielen ihre Wirtschaftlichkeit dadurch, dass die höheren Fahrzeugkosten, der höhere Aufwand für den Bau und die regelmäßige Wartung des Fahrwegs und der höhere Energiebedarf durch einen geringeren Fahrzeug- und Personalbedarf infolge kürzerer Reisezeiten kompensiert werden. Zudem können durch die kürzere Reisezeit und die Attraktivität der Fahrzeuge teilweise erhebliche Zuwächse bei den Reisendenzahlen verzeichnet werden. So stiegen die Reisendenzahlen im Fernverkehr auf der Tōkaido-Strecke Tokio–Osaka nach Einführung des Shinkansens innerhalb von nur fünf Jahren auf das Vierfache, und durch die Einführung des TGV auf der Relation Paris–Lyon konnte innerhalb von zwei Jahren eine Verdopplung der Reisendenzahlen erreicht werden.
Die wesentlichen Faktoren für die Reisezeit sind:
die Höchstgeschwindigkeit
die Halteabstände
die Beschleunigungsfähigkeit der Fahrzeuge
die Haltezeiten
Langsamfahrstellen und anteilige Streckenabschnitte die regulär nicht für Höchstgeschwindigkeit zugelassen sind
Während insbesondere im städtischen Nahverkehr mit kurzen Halteabständen vor allem die Haltezeiten und die Beschleunigungsfähigkeit der Fahrzeuge entscheidend ist, werden im Hochgeschwindigkeitsverkehr die kurzen Reisezeiten vor allem durch eine durchgehend hohe Geschwindigkeit und große Halteabstände erreicht. Bei sehr hohen Geschwindigkeiten (ab etwa 250 km/h) nimmt allerdings die Bedeutung der Beschleunigungs- und Verzögerungsfähigkeit der Fahrzeuge zu, wenn eine dichte Zugfolge (3 Minuten) möglich sein soll.
Die Grenzen der Wirtschaftlichkeit liegen dort, wo durch eine weitere Anhebung der Höchstgeschwindigkeit keine relevanten Fahrzeitverkürzungen erreicht werden können, die in einem vernünftigen Verhältnis zu den erhöhten Kosten stehen. Die wesentlichen Faktoren sind hier heute einerseits der Wartungsaufwand für den Fahrweg und andererseits die Entfernung zwischen den Großstädten, welche sinnvoll mit einer Hochgeschwindigkeitsstrecke verbunden werden können. Somit liegt die Höchstgeschwindigkeit von Hochgeschwindigkeitsverkehren derzeit vor allem aus wirtschaftlichen Gründen bei etwa 300 km/h. Züge sind – auch bei hoher Geschwindigkeit – deutlich energieeffizienter pro Sitzplatzkilometer als Bus, Auto oder Flugzeug (Siemens Velaro D laut Hersteller rund 0,3 Liter Benzinäquivalent pro 100 Sitzplatz-km vs rund 2 Liter pro 100 Sitzplatzkilometer laut Werbung der Fluggesellschaften für den Airbus A330 neo) Welche Rolle der Energieverbrauch auf die Wirtschaftlichkeit hat, hängt nicht zuletzt auch vom Strompreis ab und ob dieser mit Steuern und Abgaben belastet oder im Gegensatz sogar subventioniert ist. Historisch waren es daher zumeist Länder mit reichlich verfügbarer Wasserkraft, welche die Elektrifizierung der Eisenbahn besonders voran getrieben haben. Auch der französische TGV (welcher sich in der Entwicklungsphase gegen Konkurrenz der fossil getriebenen Aérotrain und TGV 001 durchsetzen musste) wird gelegentlich mit der Kernenergie in Frankreich in Verbindung gesetzt, welche seinerzeit auch mit dem Ziel niedriger Endverbraucher-Strompreise forciert wurde.
Betriebskoordination
Wesentlich für den Nutzen eines Hochgeschwindigkeitsverkehrs ist auch die zeitliche Abstimmung im Taktfahrplan an Knotenpunkten. Bei einer Evaluierung des Höchstgeschwindigkeitsverkehrs mit über 200 km/h in der Schweiz wurde festgestellt, dass 200 km/h für die NBS Bern–Olten am wirtschaftlichsten seien. Höhere Geschwindigkeiten als 250 km/h brächten zwar Fahrzeitersparungen von etlichen Minuten, würden sich aber nicht lohnen, da die zeitlichen Knotenpunkte im Taktverkehr nicht mehr aufgingen, womit längere Wartezeiten auf Bahnhöfen auf Anschlusszüge nötig wären und die Reisezeit etwa gleich bliebe – bei höheren Kosten.
Wenn Hochgeschwindigkeitsverkehr zusammen mit Verkehren geringerer Geschwindigkeit (z. B. Güterverkehr) auf gemeinsam genutzten Strecken abgewickelt wird, muss ein Abgleich der Geschwindigkeit mit Rücksicht auf die langsameren Züge auf der gleichen Strecke erfolgen. Dies kann punktuell je nach Lage oder durch die Fahrplangestaltung erfolgen.
In Deutschland verfolgt die Deutsche Bahn jedoch eine Strategie der weitgehenden Entkopplung von Hochgeschwindigkeitsverkehr von langsameren Verkehren (die so genannte „Netz 21“-Strategie), um die Vorteile von HGV-Zügen wie etwa dem ICE auszuspielen. Die Leistungsfähigkeit einer HGV-Strecke wird so gegenüber einer gemischt genutzten Strecke deutlich erhöht. Wenn bereits beim Bau einer HGV-Strecke, wie z. B. der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main auf die Befahrbarkeit mit schweren Güterzügen verzichtet wird, lassen sich auch durch eine steilere Gradiente Kosten sparen. Dies entspricht Konzepten, die in Frankreich und Japan bereits seit Beginn des Hochgeschwindigkeitsverkehrs üblich sind. So ist in Japan durch die unterschiedliche Spurweite (1435 mm HGV gegenüber 1067 mm konventionell und Güterverkehr) ein Verkehr der Shinkansen-Züge auf dem Güternetz (und umgekehrt) gar nicht möglich. In Frankreich wiederum sind die Hochgeschwindigkeitsstrecken ausschließlich den TGV vorbehalten. Nur dort, wo der TGV im „alten“ Netz unterwegs ist, um Städte abseits der LGV (lignes a grande vitesse, Hochgeschwindigkeitsstrecken) anzubinden, teilt er sich Strecken mit dem Güterverkehr. Gleichermaßen getrennt ist das Netz auch in Spanien, auch hier durch unterschiedliche Spurweiten. Mischverkehr in größerem Ausmaße herrscht jedoch in Großbritannien, wo High Speed 1 auch für Güterzüge ausgelegt ist, oder auch in der Schweiz wo selbst Hochgeschwindigkeitsstrecken wie der Gotthard-Basistunnel (vmax 250 km/h) auch dem Güterverkehr dienen. Abgesehen vom TGV La Poste hat es trotz vielfältiger Diskussionen und Vorschläge bisher keinen nennenswerten HGV im Güterverkehr gegeben. Dies liegt unter anderem daran, dass bestehende Güterzüge nicht auf entsprechende Geschwindigkeit ausgelegt sind und aufgrund deutlich höheren Leistungsgewichts steilere Trassen nicht oder kaum befahren können.
Geschichte
Bereits im Jahre 1873 gab es in den Vereinigten Staaten Überlegungen zur Einführung eines – nach damaligen Maßstäben – Hochgeschwindigkeitsverkehrs:
Schnellfahrversuche mit Elektrolokomotiven hatten schon vor dem Ersten Weltkrieg gezeigt, dass Geschwindigkeiten nahe oder sogar über 200 km/h zu bewältigen sind – und dies zu einer Zeit, da die schnellsten fahrplanmäßigen Züge selten mit über 100 km/h unterwegs waren. Die Marke von 200 km/h wurde erstmals im Oktober 1903 von einem Drehstrom-Versuchstriebwagen der Firma Siemens auf der Versuchsstrecke Marienfelde–Zossen übertroffen und einige Tage später von einem Versuchstriebwagen der AEG knapp überboten.
Einen ersten planmäßigen Schnellverkehr gab es in Deutschland der 1930er Jahre mit Fernschnelltriebwagen (z. B. mit dem Dieselzug Fliegender Hamburger) und dampfbetriebenen Stromlinien-Schnellzügen. Das Zugnetz bestand vor allem aus Strecken von Berlin ausgehend, um Geschäfts- und Dienstreisenden die Tagesreise zur Hauptstadt ohne Übernachtung zu ermöglichen.
Zum Mutterland des modernen Hochgeschwindigkeitsverkehrs wurde jedoch Japan, wo in den 1960er Jahren die Shinkansen-Züge auf eigens neu gebauten Hochgeschwindigkeitstrassen in engem Takt zu verkehren begannen. Deren Bau war indes bedingt durch die kaum hochgeschwindigkeitstauglichen dort vorhandenen Schmalspurstrecken in Kapspur. Erste Ideen zu einem Hochgeschwindigkeitsnetz in Japan kamen in den 1940er Jahren aufgrund des Krieges nicht zustande und zwanzig Jahre später musste ein Kredit der Weltbank aufgenommen werden um die Finanzierung zu stemmen. Daraus resultierte auch zunächst eine Begrenzung der Geschwindigkeit auf „nur“ 210 km/h, welche von den Kreditgebern zur Bedingung gemacht worden war. Der Name „Shinkansen“, welcher ursprünglich die Strecke (wörtlich „neue Stammstrecke“) und erst später metonymisch die Züge bezeichnete deutet auch darauf hin, dass es im dicht besiedelten Japan – ähnlich wie später in Deutschland – beim Bau der Neubaustrecken auch um Erhöhung der Kapazität durch Entlastung der vielbefahrenen Hauptstrecken ging.
Als weltweit zweite Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde die italienische Direttissima, die Florenz mit Rom auf einer Länge von 254 km verbindet, eröffnet. Der erste Teilabschnitt, zwischen Rom und Città della Pieve (138 km) wurde am 24. Februar 1977 eröffnet. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wurden in Italien Elektrotriebzüge eingesetzt, die fahrplanmäßig 160 km/h erreichten. Ab 1969 wurde auf der Verbindung Rom–Neapel offiziell der Hochgeschwindigkeitsverkehr mit Zügen aufgenommen, die fahrplanmäßig mit 180 km/h verkehrten. In Polen wurde die Bahnstrecke Grodzisk Mazowiecki–Zawiercie zwar bereits in den 1970er Jahren für 250 km/h Entwurfsgeschwindigkeit trassiert, jedoch gab es damals im gesamten Ostblock keine Züge, die zu derlei Geschwindigkeiten in der Lage gewesen wären. Noch heute (Stand 2023) erreichen Züge auf dieser Strecke fahrplanmäßig „nur“ 200 km/h, was sich jedoch künftig ändern soll.
Der Start des TGV 1981 wurde zum Aufbruch in eine neue Ära. Zu diesem Zeitpunkt war auch in Deutschland, wo es bereits seit 1971 planmäßige Intercity-Züge mit 200 km/h Spitzengeschwindigkeit gab, die erste echte Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg im Bau. 1991 nahm der ICE den Betrieb auf. In Spanien begann das Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge AVE 1992 mit der Strecke Madrid–Sevilla. Bis heute wurde das HGV-Netz in Spanien (ähnlich wie im selben Zeitraum die U-Bahn Madrid) sehr schnell ausgebaut und ist heute nach Streckenlänge das größte Europas und zweitgrößte der Welt. Obwohl China erst 2008 erstmals Hochgeschwindigkeitszüge im Rad-Schiene-System in den kommerziellen Betrieb nahm, ist China heute (2023) mit über 40'000 km das Land mit dem bei weitem größten Netzwerk und plant nach wie vor den weiteren Ausbau.
Heute fahren dutzende verschiedener Typen von Hochgeschwindigkeitszügen auf der ganzen Welt auf Zehntausenden von Kilometern an Schnellfahrstrecken. Die Zeichen stehen auch über 50 Jahre nach Beginn der Geschichte der schnellen Züge immer noch auf fast ungebremster Expansion; in fast allen entwickelten und zahlreichen Schwellenländern gibt es zurzeit Streckenneubauten, -ausbauten oder Planungen dafür. Länder wie Japan, Frankreich, China und in gewissem Ausmaß auch Deutschland nutzen dabei Projekte im Ausland als Mittel der Soft Power aber auch zum Generieren von Absatzmärkten, so wurde der Siemens Velaro in mehrere Länder exportiert und die LGV Tanger–Kenitra unter tätiger Mithilfe des französischen Staates gebaut und finanziert und setzt weitestgehend auf französische TGV-Technik. Das Eurotrain-Konsortium aus ICE und TGV musste sich hingegen in Taiwan der japanischen Konkurrenz geschlagen geben und wurde in der Folge aufgelöst.
Weiterentwicklungen
Die Zukunft des Hochgeschwindigkeitsverkehrs ist geprägt durch einen Boom von Neu- und Ausbaustrecken einerseits, andererseits gibt es Bestrebungen, bestehende Strecken schneller befahren zu können, ohne diese zu erneuern. Hier können konstruktive Änderungen der Züge wie Drehgestelle mit Losradsätzen mit innen liegender Federung, aktiv geregelte Stromabnehmer, aktiv gelenkte Drehgestelle, aktiv gesteuerte Schlingerdämpfer und die Neigetechnik höhere Geschwindigkeiten erlauben.
Die ausschließliche Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit ist jedoch nicht immer zielführend. Für Deutschland sind beispielsweise Halteabstände von etwa 75 Kilometern typisch. Hieraus ergibt sich ein entsprechendes Passagieraufkommen, welches den ökonomischen Betrieb ermöglicht. Der Mehraufwand für höhere Geschwindigkeiten steht hingegen in keinem Verhältnis zum Zeitgewinn. Bei größeren Halteabständen würde sich das Passagieraufkommen wiederum entsprechend verringern und die Nutzkosten steigern.
Neben dem konventionellen radgeführten Schienenfahrzeugen wurden auch in verschiedenen Ländern Magnetschwebebahn-Systeme als weiteres spurgeführtes Hochgeschwindigkeitssystem entwickelt. Beispiele hierfür sind der Transrapid und der JR-Maglev.
Siehe auch
Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen (1899–1904)
Studie über ein Hochleistungsschnellverkehrssystem (1971)
HGV-Anschluss-Gesetz zur Anbindung der Schweiz an das deutsche und französische HGV-Netz
Liste der Geschwindigkeitsweltrekorde für Schienenfahrzeuge
Literatur
Carsten Preuß: 100 Jahre Tempo 200. Geschwindigkeitsweltrekord von 1903. In: Lok Magazin. Nr. 263/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, , S. 84–91.
Weblinks
Michael Kröger: Hochgeschwindigkeitszüge – Die Entdeckung der Langsamkeit, Spiegel Online, 25. September 2014
Emil Nefzger: Die besseren ICEs, Spiegel Online, 11. März 2020
Einzelnachweise
Anmerkungen
Bahnbetrieb
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https://de.wikipedia.org/wiki/Estnisch-osttimoresische%20Beziehungen
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Estnisch-osttimoresische Beziehungen
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Die Estnisch-osttimoresische Beziehungen beschreiben das zwischenstaatliche Verhältnis von Estland und Osttimor.
Diplomatie
Die beiden Staaten nahmen am 21. Dezember 2005 diplomatische Beziehungen auf.
Osttimor unterhält keine diplomatische Vertretung in Estland. Zuständig ist der osttimoresische Botschafter in Brüssel.
Estland verfügt über keine diplomatische Vertretung in Osttimor. In Dili gibt es eine Vertretung der Europäischen Union. Die nächste estnische Botschaft befindet sich im australischen Canberra.
Wirtschaft
Für 2018 gibt das Statistische Amt Osttimors keine Handelsbeziehungen zwischen Osttimor und Estland an.
Einreisebestimmungen
Staatsbürger Osttimors sind von der Visapflicht für die Schengenstaaten befreit. Auch estnische Staatsbürger genießen Visafreiheit in Osttimor.
Sonstiges
Der osttimoresische Skirennläufer Yohan Goutt Goncalves ist über seine estnische Großmutter mit dem estnischen Dichter Juhan Liiv verwandt.
Weblinks
Einzelnachweise
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https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias%20Koenig%20%28Soziologe%29
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Matthias Koenig (Soziologe)
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Matthias Koenig (* 6. Juli 1971 in Hamburg) ist ein deutscher Soziologe.
Koenig legte 1990 das Abitur am Kaiser-Heinrich-Gymnasium Bamberg mit einer Note von 1,0 ab und studierte ab 1991 Soziologie, Evangelische Theologie und Religionswissenschaften an der Universität Hamburg, der Princeton University und der Philipps-Universität Marburg. 1997 bestand er in Marburg das Magister-Examen.
Von 1998 bis 2006 übte Koenig eine Beratertätigkeit für den Sektor Sozialwissenschaften der UNESCO (United Nations Educational Scientific and Cultural Organisation) in Paris aus. Zugleich war er von 1998 bis 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Dirk Kaesler an der Universität Marburg, wo er 2003 promoviert wurde, und von 2003 bis 2006 Wissenschaftlicher Assistent bei Richard Münch an der Universität Bamberg. Von 2004 bis 2008 erfolgte ebendort seine kumulative Habilitation. 2006 war Koenig Gastprofessor an der Sorbonne in Paris. Von 2006 bis 2020 war er Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Religionssoziologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Seit 2020 ist er Professor für Makrosoziologie am Max-Weber-Institut für Soziologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Weblinks
soz.uni-heidelberg.de
Soziologe (20. Jahrhundert)
Soziologe (21. Jahrhundert)
Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)
Deutscher
Geboren 1971
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Creme%20Puff
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Creme Puff
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Creme Puff (geboren am 3. August 1967 in Austin, Texas; gestorben am 6. August 2005 ebenda) war eine US-amerikanische Hauskatze, die 2005 im Alter von 38 Jahren und drei Tagen starb. Damit war sie laut dem Guinness-Buch der Rekorde bis zu ihrem Tod die älteste bekannte Katze.
Leben
Creme Puff lebte bei seinem Halter Jake Perry in Austin, Texas. Ihm gehörte auch Granpa, die seinen Angaben zufolge 1964 in Paris (Texas) geboren war und mit 34 Jahren und 2 Monaten starb und der vorige Rekordhalter war. Beide Katzen übertrafen die Lebenserwartung einer normalen Hauskatze (15–20 Jahre) um mehr als das Doppelte. In einigen Publikationen wird eine seltsam anmutende Diät, bestehend aus Speck, Eiern, Brokkoli und Spargel sowie Kaffee mit Sahne, für das lange Leben verantwortlich gemacht.
Einzelnachweise
Individuelle Hauskatze
Tierischer Rekord
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https://de.wikipedia.org/wiki/Amblyraja
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Amblyraja
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Amblyraja ist eine Gattung aus der Familie der Echten Rochen (Rajidae), die vor allem im Atlantik vorkommt, aber auch im östlichen und nördlichen Pazifik, im Arabischen Meer, in der Subantarktis und vor der südlichen Küste Australiens und Neuseelands.
Merkmale
Amblyraja-Arten besitzen einen dicken Körper, die äußeren Ecken der ihres Rumpfes sind eckig und sie besitzen einen relativ kurzen, meist kürzer als ihre sonstiger Körper, und dicken Schwanz. Sie besitzen einige kleine Dornen entlang ihrer Schnauze, auffälliger jedoch entlang ihrer Augen, Nacken, der Schultergürtel und entlang der Rückenmitte bis zu ihrem Schwanz. Sie sind meist graubraun bis dunkelbraun oder rötlich, auffällig sind ihre hellen Flecken, die auch weiß bis cremefarben werden können, diese besitzen jedoch keine spezifischen Muster. Tiefseearten sind als Jungtiere heller mit dunklen Flecken und werden schließlich dunkelfarben.
Arten
Derzeit gibt es zehn anerkannte Arten innerhalb dieser Gattung:
Amblyraja badia (, 1899)
Amblyraja doellojuradoi (, 1935)
Amblyraja frerichsi (, 1968)
Amblyraja georgiana (, 1938)
Arktischer Rochen (Amblyraja hyperborea (, 1879))
Jensens Rochen (Amblyraja jenseni (, 1950))
Sternrochen (Amblyraja radiata (, 1808))
Amblyraja reversa (, 1906)
Amblyraja robertsi (, 1970)
Amblyraja taaf (, 1987)
Einzelnachweise
Weblinks
Echte Rochen
Rajidae
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https://de.wikipedia.org/wiki/Muth%20%28Familienname%29
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Muth (Familienname)
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Muth ist ein deutscher Familienname.
Namensträger
Agnes Muth (1897–1982), österreichische Schriftstellerin, siehe Lili Körber
Albert Muth (1848–1922), deutscher Verwaltungsbeamter
Carl Muth (1867–1944), deutscher Publizist
Caterina Muth (* 1958), deutsche Politikerin (Die Linke)
Christa Muth (* 1949), deutsche Systemikerin, Professorin für Management und Unternehmensberaterin
Christian Muth (* 1947), deutscher Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent
Christoph Muth (1830–1904), deutscher Politiker, Landtagsabgeordneter Großherzogtum Hessen
Cläre Muth (1902–1984), deutsche Widerstandskämpferin und Gewerkschafterin, siehe Cläre Quast
Claudius Muth (* 1967), deutscher Opernsänger
Cornelia Muth (* 1961), deutsche Wissenschaftlerin, Gestaltpädagogin und Systemische Coachin
Dörthe Muth (1932–2019), deutsche Lehrerin, Rektorin, Kommunalpolitikerin und Richterin am Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz
Ellen Muth (* 1981), US-amerikanische Schauspielerin
Esteban Muth (* 2001), belgischer Automobilrennfahrer
Frank Muth (* 1959), deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
Franz Alfred Muth (1839–1890), deutscher Dichter
Frid Muth (1912–1996), deutscher Unternehmer, Politiker, Verleger und Autor
Friedrich Wilhelm Muth (1783–1851), deutscher Gutsbesitzer, Richter und Politiker
Fritz Muth (1865–1943), deutscher Dekorations- und Kirchenmaler
Hans Muth (Mediziner) (1920–1986), deutscher Gynäkologe und Hochschullehrer
Hans A. Muth (* 1935), deutscher Designer Ford und BMW Motorrad
Hans J. Muth (1944–2022), deutscher Schriftsteller und Journalist, siehe Hannes Wildecker
Heinrich Muth (1903–1989), deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer
Hermann Muth (1915–1994), deutscher Biophysiker und Professor
Ingrid Muth (* 1939), deutsche Journalistin, Autorin und Diplomatin
Jakob Muth (1927–1993), deutscher Pädagoge und Hochschullehrer
Johannes Muth (1468–1504), hessischer Verwaltungsjurist und Kanzler
John F. Muth (1930–2005), US-amerikanischer Ökonom
Joseph Muth (1788–1866), deutscher Lehrer und Historiker
Karl August Muth (1913–1988), deutscher Architekt
Kaspar Muth (1876–1966), banat-schwäbischer Politiker, Obmann der Schwäbischen Autonomiepartei und des Verbands der Deutschen in Rumänien
Oliver Muth (* 1964), deutscher Schauspieler
Peter von Muth (1784–1855), österreichischer Polizeibeamter
Peter J. De Muth (1892–1993), US-amerikanischer Politiker
Placidus Muth (1753–1821), deutscher Benediktiner, Theologe und Hochschullehrer
Robert Muth (1916–2008), österreichischer klassischer Philologe
Susanne Muth (* 1967), deutsche Klassische Archäologin
Walter Muth (1900–1973), deutscher Politiker (FDP)
Willi Muth (1899–1935), deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer
Wolfgang Muth (1928–2002), deutscher Jazzautor
Weblinks
Familienname
Deutscher Personenname
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https://de.wikipedia.org/wiki/Claus%20Wenskus
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Claus Wenskus
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Claus Wenskus (auch Nikolaus Wenskus oder Klaus Wenskus; * 17. August 1891 in Altona, heute ein Stadtteil von Hamburg; † 1966) war ein deutscher Maler.
Leben
Er wurde als Marinemaler bezeichnet, da er in vielen seiner Bilder Stimmungen am Wasser, auf hoher See und auch im Hamburger Hafen festhielt.
Als Schwerverwundeter aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt, ging er in den kaufmännischen Beruf in einer Hamburger Kaffeerösterei und fand zunächst nur aus Liebhaberei zur Malerei. Durch das Leben in der Nähe zum Hamburger Hafen wurde ihm die Atmosphäre des Hafens und der Seefahrt so vertraut, dass er hier seine meisten Motive fand. 1943 wurde seine Wohnung durch alliierte Bomben zerstört; er wurde dadurch zu einem damals so genannten Butenhamburger, (Plattdeutsch; wörtlich Außen-Hamburger), denn verwandtschaftliche Bindungen führten ihn dann nach Leck (Nordfriesland). Seither widmete sich Wenskus voll der Malerei.
Seine Ölgemälde und Aquarelle schmücken vor allem die Heime von Fahrensleuten und die Kontore von Reedereien. Darüber hinaus ist er auch international bekannt.
Einzelnachweise
Fotografie eines Zeitungsartikels des 139. Jahrgangs des Husumer Tageblattes, zum 60. Geburtstag des Malers (Zeitungsartikel daher aus dem Jahre 1951)
Deutscher
Marinemaler
Geboren 1891
Gestorben 1966
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz%20Ithwiesen
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Flugplatz Ithwiesen
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Der Flugplatz Ithwiesen ist ein deutscher Sonderlandeplatz in Holzen am südlichen Ende des Ith im Landkreis Holzminden in Niedersachsen. Der Sonderlandeplatz liegt direkt auf dem Gebirgszug Ith und die Start- und Landebahnen haben teils starke Neigungen, was die Bedingungen für Luftfahrzeuge erschwert.
Beschreibung
Die Luftsportvereinigung Ithwiesen ist auf dem Flugplatz stationiert und ist in Form der Flugplatzgemeinschaft Ithwiesen Eigentümer und Betreiber des Geländes. Der Sonderlandeplatz verfügt über zwei Start- und Landebahnen für Motor- und Segelflugzeuge sowie Motorsegler mit jeweils 570 m (Piste 14/32) und 360 m (Piste 18/36) und eine zusätzliche Landebahn für Segelflugzeuge und Motorsegler mit einklappbarem Triebwerk von 250 m Länge (Piste 20). Alle Start- und Landebahnen sind ausschließlich Grasbahnen. Verkehrsmäßig hat der Platz direkte Anbindung an die B 240 an der Überquerung des Ith bei Holzen-Ith.
Geschichte
Die ersten Flugversuche mit eigenkonstruierten Segelflugzeugen fanden auf dem Ith 1929 statt. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung von 1933 erfolgte die Errichtung der „Reichssegelflugschule Ith“, die den privaten Flugbetrieb stark einschränkte. Später wurde sie vom Nationalsozialistischen Fliegerkorps betrieben. Während des Zweiten Weltkriegs erhielten viele Piloten hier ihre fliegerische Grundausbildung. Der Segelflug im Vereinsbetrieb war in dieser Zeit untersagt. Nach dem Krieg war die Luftfahrt in Deutschland bis Mitte der 1950er Jahre von den Alliierten komplett untersagt. Danach wurden 1956 die drei Vereine LSV Ith Eschershausen, LSV Holzminden und LV Einbeck gegründet, die die Flugplatzgemeinschaft Ith bildeten. Die drei Vereine fusionierten von 2009 bis 2011 zum LSV Ithwiesen.
Vereine
Die ursprünglichen Vereine LSV Ith Eschershausen, LSV Holzminden und LV Einbeck führten von 1956 bis 2009 jeweils ihr eigenes Vereinsleben. Jeder Verein hatte seine eigenen Hallen, Vereinsgebäude, Flugzeuge und Mitglieder. Nach langer Zeit der getrennten Existenz fusionierten 2009 zuerst der LSV Ith Eschershausen mit dem LSV Holzminden zum LSV Ithwiesen, der LV Einbeck folgte 2011. Seitdem stehen dem Verein alle ehemaligen Vereinsgebäude und Flugzeuge zur Verfügung. Seither sind der Flugbetrieb und das Vereinsleben nicht mehr durch Konkurrenz geprägt, sondern durch Zusammenarbeit.
Platzzulassung
Der Flugplatz ist als Sonderlandeplatz für Segelflugzeuge, Motorsegler, Luftsportgeräte ausgenommen Personenfallschirme, Motorflugzeuge bis zu einer höchstzulässigen Startmasse von 2000 kg und Flugmodelle, die nicht einer Verkehrszulassungspflicht unterliegen, zugelassen. Er verfügt insgesamt über 3 eingetragene Start- bzw. Landebahnen. Aufgrund der Neigung sind auf manchen Bahnen nur Startvorgänge, und auf manchen nur Landevorgänge möglich. Es gibt zwei Windenstartplätze neben der Piste 14/32.
Aufgrund der Beschaffenheit des Flugplatzgeländes dürfen ortsfremde Piloten von motorgetriebenen Flugzeugen den Platz nur mit einer vorherigen Zustimmung des Platzhalters und nur dann benutzen, wenn sie eine Gesamtflugzeit von mindestens 100 Stunden nachweisen können oder von einem mit dem Gelände vertrauten Fluglehrer in die besonderen Platzverhältnisse im Flug eingewiesen und insbesondere mit den Längs- und Querneigungen der jeweiligen Pisten vertraut gemacht worden sind.
Segelflug
Seit 1929 fliegen auf dem Ith Segelflugzeuge; und auch heutzutage ist der Ith immer noch ein bekanntes Ziel für Piloten aus ganz Deutschland. Seine Lage am Hang des Ith verspricht Segelfliegern auch in den späten Herbstwochen, in denen Thermik schon lange nicht mehr zuverlässigen Aufwind erzeugt, trotzdem noch durch Hangaufwind lange und weite Flüge.
Motorflug
Der Motorflug ist aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse eher weniger ausgeprägt, aber trotzdem hat der Ith auch bei Motorfliegern einen gewissen Status und es ist oft besonders dort zu landen, denn die starke Steigung ist für viele Piloten ungewöhnlich und bietet ihnen eine Herausforderung.
Sonstiges
Am Ith, allerdings nicht direkt auf den Ithhöhen, existieren zwei weitere Segelfluggelände: der Flugplatz „Hellenhagen“ in Halle-Bremke und der Flugplatz „Bisperode-West“ in Bisperode.
Weblinks
Website des LSV Ithwiesen
Beschreibung und Geschichte des Flugplatzes
Einzelnachweise
Ithwiesen
Ithwiesen
Verkehrsbauwerk im Landkreis Holzminden
Ithwiesen
Holzen (bei Eschershausen)
Erbaut in den 1920er Jahren
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jbel%20Lekst
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Jbel Lekst
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Der Jbel Lekst (oder auch Jbel el-Kest; Tamazight: ⴰⴷⵔⴰⵔ ⵏ ⵍⴽⵙⵜ Adrar n Lkest) ist mit seiner Höhe von (oder ) einer der höchsten Berge des Antiatlas-Gebirges im Süden Marokkos. Die Berge des Antiatlas wurden während der französischen Protektoratszeit (1912 bis 1956) erst- und letztmals vermessen.
Lage
Der Jebel Lekst befindet sich im westlichen Antiatlas nahe beim Tal der Ammeln etwa 20 km (Luftlinie) nördlich der Kleinstadt Tafraoute in der Provinz Taroudannt in der Region Souss-Massa.
Beschreibung
Wie nahezu alle Berge des Antiatlas ist auch der Jbel Lekst geprägt von stark erodierten Felsen und losem Geröll. In der gesamten Region fällt nur wenig Regen; sollte im Winter tatsächlich einmal Schnee fallen, so schmilzt dieser innerhalb weniger Minuten oder Stunden in der Tagessonne wieder ab.
Besteigung
Aufstieg und Abstieg sind für geübte Bergwanderer im Rahmen weniger Stunden zu bewerkstelligen, wobei man sich üblicherweise dem Berg von Norden her mit einem PKW bis auf etwa 5 km Entfernung beim Dorf Aït Iftene nähern kann. Meist erfolgt eine Querung des Gipfels mit dem Abstieg ins südlich gelegene Tal der Ammeln zum Dorf Tachedirt (oder Tagdirt).
Siehe auch
Liste der Berge oder Erhebungen in Marokko
Weblinks
Jbel Lekst – Satellitenfoto
Jbel Lkest, Besteigung – Fotos + Infos
Jbel Lkest, Besteigung – Fotos + Infos
Berg in Marokko
Berg in Afrika
Antiatlas
Souss-Massa
Berg im Atlas
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https://de.wikipedia.org/wiki/Julius-Reich-Preis
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Julius-Reich-Preis
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Der Julius-Reich-Preis wurde in Wien an junge Schriftsteller und Maler vergeben.
Stifter Julius Reich
Der private Literaturpreis wurde von Kommerzialrat Julius Reich durch eine Testamentsverfügung gestiftet. Reich stammte aus Mähren, Koritschan, war Jude und besaß eine Glasfabrik. Im Alter verlor er sein Gehör. Von akustischen Sinnesreizen ausgeschlossen, beschäftigte er sich mit Bildender Kunst und Literatur. Aus dem Erlös der Versteigerung seiner Bibliothek und seiner Kunstsammlung wurde die "Julius Reich Künstlerstiftung" und die "Julius Reich Dichterstiftung" eingerichtet.
Kuratorium des Preises
Im Kuratorium entschieden zwei Professoren und drei Schriftsteller über die Preisvergabe. Weiters wurde der jeweilige Direktor des Burgtheaters und ein Vertreter der Wiener Schriftstellervereinigung beigezogen.
Im Kuratorium war unter anderem der Münchner Germanist Walter Brecht und der Bruder des Stifters, Emil Reich.
Preisträger
1925: Anton Wildgans
1928: Ernst Scheibelreiter für sein Drama Aufruhr im Volk
1929: Theodor Kramer, Mela Hartwig
1930: Erika Mitterer
1933: Friedrich Torberg für sein Werk Der Schüler Gerber hat absolviert und Hans Haidenbauer für seinen Gedichtband Alltag
1934: Hilde Spiel, Ernst Waldinger, Ludo Gerwald, Adolf Unger und Herbert Strutz
1935: Rudolf Felmayer für das Lyrikwerk Die stillen Götter und Hedwig Rossi für das Voltaire-Stück Der Fall Calas
1936: Fritz Brainin sowie Hans Leb für seinen Lyrikband Die Anrufung
1938: Wilhelm Franke für Wanderer im Waldland
Liquidierung des Preises
Über das Schicksal des Stiftungsvermögens ist nichts bekannt. Dokumente zur Arisierung wurden im Wiener Stadt- und Landesarchiv nicht gefunden.
Einzelnachweise
Kulturpreis (Österreich)
Literaturpreis (Österreich)
Erstverleihung 1928
Reich, Julius
Historische Auszeichnung (Österreich)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Werner%20Fontaine
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Werner Fontaine
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Werner Fontaine (geboren 23. Mai 1881 in Wülfel; gestorben 9. September 1962 in Hannover) war ein deutscher Jurist. Er war unter der Britischen Militärregierung Direktor des Landgerichts Hannover und später Präsident des Amtsgerichts Hannover.
Leben
Werner Fontaine wurde 1881 als Sohn von Armand Fontaine, (geboren 29. Juni 1845 in Detmold; gestorben 11. Februar 1920 in Hannover), Eigentümer des Ritterguts Wülfel und der Brauerei Wülfel, und der Anna Fontaine (Anna Berge; geboren 1856 in Hedersleben bei Merseburg), geboren.
Nach seinem Abitur am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Hannover begann er im Jahr 1900 an der Universität Tübingen mit dem Studium der Rechtswissenschaften. Seit seiner gemeinsamen Studienzeit mit Ulrich von Hassell blieb Fontaine mit dem im Zuge des Attentats vom 20. Juli 1944 hingerichteten Widerstandskämpfer verbunden. Beide waren seit 1900 Mitglied des Corps Suevia Tübingen.
Nachdem Fontaine 1903 sein Referendarexamen am Oberlandesgericht Celle abgelegt hatte, promovierte er 1904 an der juristischen Fakultät der Universität Rostock unter Bernhard Matthiass mit seiner Hochschulschrift Der Dienstvertrag und der entgeltliche Verwahrungsvertrag des Bürgerlichen Gesetzbuches.
Ab dem 1. Oktober 1904 diente Fontaine in Stolp in Pommern sein freiwilliges Jahr ab. Nach Stationen als Referendar am Amtsgericht Osterode, dem Amtsgericht Uelzen und dem Amtsgericht Hamburg bestand er 1909 sein Examen als Assessor. 1913 war er zunächst Hilfsrichter am Landgericht Aurich, bevor er bis Kriegsausbruch 1914 als solcher am Landgericht Stade arbeitete.
Unterdessen hatte Werner Fontaine 1912 des väterliche Rittergut aufgrund vorzeitiger Erbauseinandersetzung erworben, in dem wenige Jahre zuvor Fontaines Schwester, Lisa Fontaine (1887–1958), den späteren Generalfeldmarschall und 1945 als einen der Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilten Wilhelm Keitel geheiratet hatte.
Im Ersten Weltkrieg diente er in einem Husarenregiment, erst im Osten, später im Westen, zuletzt als Rittmeister der Reserve seines Regiments.
Zu Beginn der Weimarer Republik wurde er Richter am Amtsgericht Wilhelmshaven und wirkte ab 1920 zunächst als Amtsgerichtsrat, ab 1923 dann als Landgerichtsrat am Landgericht Hannover.
Werner Fontaine war Mitglied des Rotary Club Hannover.
Er war von 1924 bis 1932 Mitglied der Deutschen Volkspartei (DVP). In der Folge wurde er als Beamter nach der „Machtergreifung“ und bis 1945 nicht befördert.
So war Fontaine zur Zeit des Nationalsozialismus lediglich als Landgerichtsrat tätig, wie die Tagebuch-Eintragungen von Ulrich von Hassell aus der Zeit von 1936 bis 1938 ergaben. In diesen Eintragungen hatte Hassell „akribisch Buch [geführt] über seine zahlreichen konspirativen Treffen und Gespräche mit Gleichgesinnten“. So suchte er als deutscher Botschafter auf dem Rückweg von Rom nach Berlin in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar 1936 Werner Fontaine auf dessen Rittergut auf. Dabei besprachen die beiden unter anderem „die Unzulänglichkeit, die Korruption und die Anmaßung der Parteibonzen (der NSDAP; d. V.) und zugleich die Zerstörung von Unabhängigkeit und Objektivität der Gerichte.“ So schilderte Fontaine – in genauer Kenntnis der Aktenlage – beispielsweise einen mangels Beweisen durch ein Sondergericht ausgesprochenen Freispruch für einen Tierarzt, der in einem Kuhstall über das „Hinauswerfen des Geldes zum Fenster von Göring“ gesprochen haben soll. Daraufhin habe der Vorsitzende des Sondergerichts einen von Göring unterzeichneten Brief erhalten, in dem der Urteilsspruch sowie das Verfahren einen „völligen Mangel an nationalsozialistischer Weltanschauung“ beweisen würde; lediglich „der Umstand, dass die Justiz ohnehin schwersten Angriffen wegen Volksfremdheit ausgesetzt sei,“ hätte den Unterzeichneten davon abgehalten, „den Vorsitzenden Richter in Schutzhaft zu nehmen!“
Andere Konspirative wie der später ebenfalls durch das NS-Regime hingerichtete Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler zogen gemeinsam mit dem hannoverschen Oberbürgermeister Arthur Menge und anderen Gleichgesinnten Fontaine in Betracht, „an den Generalfeldmarschall und an den Führer heranzutreten, um eine Änderung in der Führung zu erreichen.“ Das Vorhaben wurde jedoch nicht realisiert, da Keitel schließlich als „für ein derartiges Vorgehen nicht der richtige Mann“ erachtet wurde.
Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher hatte Wilhelm Keitel eine ihm übergebene Liste mit möglichen Verteidigern ignoriert und stattdessen eine Vertretung durch seinen Schwager Werner Fontaine beantragt. Fontaine übernahm diese Aufgabe nicht, laut Angaben eines seiner Enkel möglicherweise, weil er bis dahin nur im Bereich des Zivilrechtes gearbeitet hatte.
Unter den Britischen Militärbehörden war im Mai 1945 zunächst das Amtsgericht Holzminden als erstes Gericht auf dem Gebiet des heutigen Landes Niedersachsen wieder eröffnet worden. Am 1. Juni 1945 folgte die Wiedereröffnung des Landgerichts Hannover, Als deren Direktor setzten die britische Militärregierung Werner Fontaine ein. So wirkte Fontaine in dieser Zeit gemeinsam mit der Militärregierung in der Ersten Etage des Altbaus des später wieder eröffneten Amtsgerichts Hannover, das schon zuvor auf Grund seiner Größe als eigenständiges Präsidialgericht unabhängig von dem – erst später wieder eröffneten – Landgericht Hannover fungiert hatte.
Eine Berufung an das Oberlandesgericht Celle, das als drittes Gericht auf dem Gebiet des späteren Landes Niedersachsen am 16. April 1946 seine Arbeit wieder aufnehmen durfte, lehnte Werner Fontaine ab, da er nicht nach Celle umziehen wollte. Stattdessen wurde er 1947 Präsident des Amtsgerichts Hannover; dieses Amt übte er bis 1949 aus.
Fontaine starb am 9. September 1962 in Hannover.
Schriften
Der Dienstvertrag und der entgeltliche Verwahrungsvertrag des Bürgerlichen Gesetzbuches. Dissertation an der juristischen Fakultät der Universität Rostock. Adlers Erben, Rostock 1904, .
Wernerstraße
Bereits vor dem Jahr 1900 hatte Fontaines Vater in Wülfel eine Straße angelegt, die von der Wiehbergstraße zur Hildesheimer Straße führt und als Wernerstraße den Vornamen des Sohnes erhielt.
Archivalien
Archivalien von und über Werner Fontaine finden sich beispielsweise
im Niedersächsischen Landesarchiv (Abteilung Hannover) als Verzeichnung unter dem Titel Fontaine, Werner (geb. 23.05.1881, gest. 09.09.1962), Landesgerichtspräsident, und dessen Witwe Margaretha, geb. von Melle (geb. 27.02.1894, gest. 16.04.1989), Akte für die Laufzeit 1949–1989, Archivsignatur NLA HA Nds. 110 F Acc. 2004/042 Nr. 5
Einzelnachweise
Jurist (Nationalsozialismus)
Person im Ersten Weltkrieg
Rittmeister
Gerichtspräsident (Deutschland)
Person (Hannover)
Corpsstudent (20. Jahrhundert)
Rotary International
DVP-Mitglied
Wülfel
Deutscher
Geboren 1881
Gestorben 1962
Mann
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5175659
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https://de.wikipedia.org/wiki/David%20Lindberg
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David Lindberg
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David Lindberg ist der Name folgender Personen:
* David C. Lindberg (1935–2015), US-amerikanischer Wissenschaftshistoriker
David R. Lindberg (* 1948), US-amerikanischer Malakologe
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9157371
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lorgies
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Lorgies
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Lorgies ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Béthune und zum Kanton Douvrin (bis 2015: Kanton Laventie). Die Einwohner werden Fleurbaisiens genannt.
Geographie
Lorgies liegt in der historischen Region Flandern nahe der Grenze zum Département Nord. Umgeben wird Lorgies von den Nachbargemeinden Aubers im Norden und Nordosten, Illies im Osten, La Bassée im Süden, Violaines im Süden und Südwesten, Richebourg im Westen sowie Neuve-Chapelle im Nordwesten.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Mathieu, 1931 wieder errichtet
Weblinks
Ort in Hauts-de-France
Träger des Croix de guerre 1914–1918 (Ort in Frankreich)
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4667125
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahlkreis%2033
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Bundestagswahlkreis 33
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Bundestagswahlkreis 33 steht für folgende Wahlkreise in Deutschland:
Bundestagswahlkreis Diepholz – Nienburg I (seit 2013)
Bundestagswahlkreis Cloppenburg – Vechta (2002 bis 2009)
Bundestagswahlkreis Stadt Osnabrück (1987 bis 1998)
Bundestagswahlkreis Osnabrück (1965 bis 1983)
Bundestagswahlkreis Stade – Bremervörde (1949 bis 1961)
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4479844
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brushy%20Lake
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Brushy Lake
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Brushy Lake ist der Name folgender Seen in den Vereinigten Staaten:
Brushy Lake (Arkansas County, Arkansas)
Brushy Lake (Independence County, Arkansas)
Brushy Lake (Jefferson County, Arkansas)
Brushy Lake (Lawrence County, Arkansas)
Brushy Lake (Lee County, Arkansas)
Brushy Lake (Monroe County, Arkansas)
Brushy Lake (Phillips County, Arkansas)
Brushy Lake (St. Francis County, Arkansas)
Brushy Lake (White County, Arkansas)
Brushy Lake (Woodruff County, Arkansas)
Brushy Lake (Greene County, Illinois)
Brushy Lake (Massac County, Illinois)
Brushy Lake (St. Clair County, Illinois)
Brushy Lake (Kalifornien)
Brushy Lake (Caldwell Parish, Louisiana)
Brushy Lake (Sabine Parish, Louisiana)
Brushy Lake (Tensas Parish, Louisiana)
Brushy Lake (Bolivar County, Mississippi)
Brushy Lake (Greene County, Mississippi)
Brushy Lake (Grenada County, Mississippi)
Brushy Lake (Warren County, Mississippi)
Brushy Lake (Washington County, Mississippi)
Brushy Lake (Choctaw County, Oklahoma)
Brushy Lake (Creek County, Oklahoma)
Brushy Lake (South Carolina)
Brushy Lake (Anderson County, Texas)
Brushy Lake (Angelina County, Texas)
Brushy Lake (Bowie County, Texas)
Brushy Lake (Brazos County, Texas)
Brushy Lake (Cherokee County, Texas)
Brushy Lake (Dawson County, Texas)
Brushy Lake (Fort Bend County, Texas)
Brushy Lake (Houston County, Texas)
Brushy Lake (Leon County, Texas)
Brushy Lake (Liberty County, Texas)
Brushy Lake (Newton County, Texas)
Brushy Lake (Polk County, Texas)
Brushy Lake (Red River County, Texas)
Brushy Lake (San Jacinto County, Texas)
Brushy Lake (Smith County, Texas)
Brushy Lake (Tyler County, Texas)
Brushy Lake (Wood County, Texas)
Brushy Lake (Wisconsin)
Siehe auch:
Big Brushy Lake
Brush Lake
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11837116
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https://de.wikipedia.org/wiki/Isolde%20K%C3%BChn
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Isolde Kühn
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Isolde Kühn (* 1953; † 21. November 2014) war eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin.
Leben
Isolde Kühn wurde 1953 geboren und absolvierte von 1970 bis 1974 die Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig, wovon sie von 1972 bis 1974 die Ausbildung am Schauspielstudio des Theaters in Karl-Marx-Stadt erhielt. Über 35 Jahre wirkte sie an den Bühnen der Stadt Magdeburg (jetzt Schauspielhaus) als Schauspielerin und Regisseurin. Ihre Erfahrungen, die sie an der Schauspielschule in Leipzig als Pädagogin sammelte, gab sie an die Jugendlichen des Magdeburger Theaterjugendclubs weiter, die Interesse an der Theaterarbeit hatten und auch als Statisten bei den Profis mitwirkten.
Isolde Kühn verstarb im Jahr 2014.
Filmografie
1982: Polizeiruf 110: Petra (Fernsehreihe)
2006: Die Könige der Nutzholzgewinnung
2011: Lindburgs Fall (Fernsehfilm)
2012: Alles Klara (Fernsehserie, 1 Episode)
Theater
Schauspielerin
1978: Jordan Raditschkow: Januar (Sofrona) – Regie: Gert Jurgons (Bühnen der Stadt Magdeburg – Kammerspiele)
1978: Gotthold Ephraim Lessing: Minna von Barnhelm – Regie: Karl Schneider (Bühnen der Stadt Magdeburg)
1982: Adolf Nowaczynski: Der Große Friedrich (Justine Gotzkowsky) – Regie: Karl Schneider (Bühnen der Stadt Magdeburg)
1987: Arthur Schnitzler: Reigen – Regie: Horst Ruprecht (Bühnen der Stadt Magdeburg)
1984: Waleri Petrow: Theater – meine Liebe (Schauspielerin) – Regie: Karl Schneider (Bühnen der Stadt Magdeburg)
1987: Ödön von Horváth: Glaube Liebe Hoffnung – Regie: Horst Ruprecht (Bühnen der Stadt Magdeburg)
1987: István Örkény: Katzenspiel – Regie: Christian Bleyhoeffer (Bühnen der Stadt Magdeburg)
1990: Henrik Ibsen: Ein Volksfeind (Katrine) – Regie: Karl Schneider (Bühnen der Stadt Magdeburg)
1991: Arthur Miller: Tod eines Handlungsreisenden (Linda Loman) – Regie: Michael Grosse (Bühnen der Stadt Magdeburg)
2002: Ödön von Horváth: Geschichten aus dem Wiener Wald – Regie: Max K. Hoffmann (Bühnen der Stadt Magdeburg)
2003: Werner Buhss: Deutsche Küche – Regie: Lydia Bunk (Bühnen der Stadt Magdeburg)
2004: Coline Serreau: Hase Hase – Regie: Rüdiger List (Bühnen der Stadt Magdeburg)
2004: Dan Goggin: Nonnsense – Regie: Craig Simmons (Bühnen der Stadt Magdeburg)
2005: Anthony Burgess: A Clockwork Orange – Regie: Sascha Hawemann (Schauspielhaus Magdeburg)
2005: Tennessee Williams: Süßer Vogel Jugend – Regie: Tobias Wellemeyer (Schauspielhaus Magdeburg)
2005: Friedrich Schiller: Kabale und Liebe – Regie: Sascha Hawemann (Schauspielhaus Magdeburg)
2005: Richard Alfieri: Sechs Tanzstunden in sechs Wochen – Regie: David Gerlach (Schauspielhaus Magdeburg)
2007: Anton Tschechow: Die Möwe – Regie: Tobias Wellemeyer (Schauspielhaus Magdeburg)
2008: Rainer Werner Fassbinder: Angst essen Seele auf – Regie: Lukas Langhoff (Schauspielhaus Magdeburg)
2008: Virginia Woolf: The Waves – Regie: Jan Jochymski (Schauspielhaus Magdeburg)
2009: Ronald M. Schernikau: Irene Binz, die Frau im Kofferraum – Regie: Alexander Marusch (Schauspielhaus Magdeburg)
2009: Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan – Regie: Jan Jochymski (Schauspielhaus Magdeburg)
2010: William Shakespeare: Hamlet – Regie: Jan Jochymski (Schauspielhaus Magdeburg)
2010: Heiner Müller: Komplexe – Weiberkomödie – Regie: France-Elena Damian (Schauspielhaus Magdeburg – Werkstatt I)
2011: Kai Ivo Baulitz: An kalten Tagen bitte Türen schließen – Regie: Enrico Stolzenburg (Schauspielhaus Magdeburg)
2011: Bertolt Brecht/Kurt Weill: Die Dreigroschenoper – Regie: Jan Jochymski (Schauspielhaus Magdeburg)
2012: Hans Fallada: Kleiner Mann – was nun? – Regie: Enrico Stolzenburg (Schauspielhaus Magdeburg)
Regisseurin
2000: Seán O’Casey: Das Ende vom Anfang (Bühnen der Stadt Magdeburg)
2003: Pierre Carlet de Marivaux: Der Streit (Bühnen der Stadt Magdeburg)
Weblinks
Einzelnachweise
Theaterschauspieler
Theaterregisseur
Filmschauspieler
Darstellender Künstler (DDR)
Darstellender Künstler (Magdeburg)
Deutscher
DDR-Bürger
Geboren 1953
Gestorben 2014
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nordische%20Skiweltmeisterschaften%201966/Skilanglauf%20M%C3%A4nner
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Nordische Skiweltmeisterschaften 1966/Skilanglauf Männer
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Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1966 kam es bei den Langlaufbewerben der Männer zu folgenden Einzelergebnissen:
15 km
Datum: 20. Februar 1966
Teilnehmer: 69 genannt; 69 gestartet; 68 gewertet;
Quellen
Verdensmesterskapet på ski 1966 - Nordiske grener - Oslo - 15 km langrenn for herrer - offisielle resultater 20. februar 1966, in Holmenkollen Skimuseum, Oslo
Men 15km Nordic Skiing World Championship 1966 Oslo (NOR) auf todor66.com, abgerufen am 2. April 2020
30 km
Datum: 17. Februar 1966
Teilnehmer: 66 genannt; 65 gestartet; 59 gewertet;
Quellen
Verdensmesterskapet på ski 1966 - Nordiske grener - Oslo - 30 km langrenn for herrer - offisielle resultater 17 februar 1966, in Holmenkollen Skimuseum, Oslo
Men 30 km Nordic Skiing World Championship 1966 Oslo (NOR) auf todor66.com, abgerufen am 2. April 2020
50 km
Datum: 26. Februar 1966
Teilnehmer: 50 genannt; 43 gestartet; 28 gewertet;
Quellen
Verdensmesterskapet på ski 1966 - Nordiske grener - Oslo - 50 km langrenn for herrer - offisielle resultater 26. februar 1966, in Holmenkollen Skimuseum, Oslo
Men 50km Nordic Skiing World Championship 1966 Oslo (NOR) auf todor66.com, abgerufen am 2. April 2020
4 × 10 km Staffel
Datum: 23. Februar 1966
Teilnehmer: 14 Mannschaften gemeldet; 14 gestartet; 14 gewertet;
Quellen
Verdensmesterskapet på ski 1966 - Nordiske grener - Oslo - 4 x10 km stafett for herrer - offisielle resultater 23. Februar 1966, in Holmenkollen Skimuseum, Oslo
Men 4x10km Relay Nordic Skiing World Championship 1966 Oslo (NOR) auf todor66.com, abgerufen am 2. April 2020
Skilanglauf Manner
Skilanglaufwettbewerb
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https://de.wikipedia.org/wiki/Colours%20%28Album%29
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Colours (Album)
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Colours ist das achte Studioalbum der deutschen Progressive-Rock- und Artrock-Band Eloy. Es erschien 1980 unter dem Label Electrola und wurde 2005 dort neu aufgelegt.
Musikstil
Das Album wurde mit einer neuen Besetzung aufgenommen, lediglich Frank Bornemann und Klaus-Peter Matziol blieben aus der Besetzung des Vorgängeralbums Silent Cries and Mighty Echoes bei Eloy. Der Wechsel führte auch zu stilistischen Veränderungen, wodurch die Titel kürzer und weniger schwebend wurden. Die einst keyboardlastigeren Klänge wurden hier von rockigeren Gitarrenriffs abgelöst.
Entstehungsgeschichte
Nach Silent Cries and Mighty Echoes verließen Detlev Schmidtchen und Jürgen Rosenthal Eloy. Neu hinzugekommen sind Hannes Arkona an den Gitarren, der die Band bereits auf der Tournee 1979 begleitete, Hannes Folberth an den Keyboards, sowie Jim McGillivray an Schlagzeug und Perkussions. Mit McGillivray fand Eloy auch einen neuen Texter anstelle des früheren Schlagzeugers Jürgen Rosenthal. Colours entstand in nur wenigen Wochen in gemeinsamer Arbeit aller Bandmitglieder und wurde in Bornemanns gerade neu eröffneten Horus Sound Studio in Hannover aufgenommen und von Jan Nemec abgemischt.
Besetzung
Frank Bornemann: E-Gitarre, Gitarre, Gesang
Hannes Arkona: E-Gitarre, Gitarre
Hannes Folberth: Keyboards
Klaus-Peter Matziol: Bassgitarre, Gesang
Jim McGillivray: Schlagzeug, Perkussion
Edna und Sabin: Gesang auf Horizons
Technik
Arrangement: Eloy
Produktion: Frank Bornemann, Eloy
Tontechnik: Jan Nemec
Titelliste
Die Titel wurden von Eloy und Jim McGillivray geschrieben, außer Titel Giant und Impressions von Sonja Brown.
Seite A
Horizons – 3:20
Illuminations – 6:19
Giant – 6:05
Impressions – 3:06
Seite B
Child Migration – 7:23
Gallery – 3:08
Silhouette – 6:57
Sunset – 3:15
Remastered Edition Bonustrack (2005)
Wings of Vision – 4:14
Silhouette (single edit) – 3:30
Veröffentlichungen und Charterfolge
Colours platzierte sich in Deutschland 17 Wochen in den Albumcharts, wo es am 30. Juni 1980 mit Platz 28 seine beste Chartnotierung erreichte.
Rezeption
Jochen Rindfry vom Progressive-Rock-Portal Babyblaue Seiten konstatiert, dass Eloy mit Colours den sich vom Progressive Rock der 1970er Jahre abwendenden Publikumsgeschmack getroffen hat und: „… Colours vielleicht kein essentielles Eloy-Album [ist], aber im Vergleich zu anderen Bands aus dem Bereich Progressive Rock haben Eloy den Übergang ins "dunkle Jahrzehnt des Prog2 einigermaßen unbeschadet überstanden“.
Weblinks
Colours auf Eloy-Legacy.com
Colours in Prog Archives (englisch)
Einzelnachweise
Album (Progressive Rock)
Album 1980
Eloy-Album
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https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel%20Hemetsberger
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Daniel Hemetsberger
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Daniel Hemetsberger (* 23. Mai 1991 in Vöcklabruck, Oberösterreich) ist ein österreichischer Skirennläufer. Er ist auf die schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G spezialisiert.
Biografie
Hemetsberger stammt aus Nußdorf am Attersee und startet für den SV Unterach. Im Alter von 15 Jahren bestritt er in Jerzens seine ersten FIS-Rennen. Im Dezember 2008 startete er im Super-G auf der Reiteralm erstmals in einem Europacup-Rennen. Seinen vorläufig größten Erfolg konnte er im Rahmen der österreichischen Meisterschaften 2014 in Innerkrems feiern, als er im Super-G seinen ersten Titel gewann. Nach vereinzelten Top-10-Resultaten erreichte er mit Rang drei im Super-G von Wengen im Jänner 2017 seinen ersten Europacup-Podestplatz. Im Februar gelang ihm mit demselben Ergebnis in der Abfahrt von Sarntal ein weiteres Spitzenresultat. In der folgenden Saison 2017/18 konnte er sich noch einmal steigern und belegte zunächst bei zwei Nor-Am-Cup-Rennen in Lake Louise jeweils Rang drei. Im Jänner gewann er die Europacup-Heimabfahrt in Saalbach-Hinterglemm.
Am 20. Jänner 2018 gab er in der Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel sein Weltcup-Debüt. Am Ende der Saison gewann er bei den österreichischen Meisterschaften die Bronzemedaille im Super-G und wurde erstmals in den Kader des ÖSV aufgenommen. Im Dezember 2018 qualifizierte er sich mit überzeugenden Trainingsleistungen für die Weltcup-Abfahrt in Bormio, die er knapp außerhalb der Punkteränge auf Platz 32 beendete. Am nächsten Tag kam er im Super-G schwer zu Sturz und zog sich einen Kreuzband-, Innenband- und Meniskusriss im linken Knie zu. Damit erlitt er bereits zum vierten Mal in seiner Karriere einen Kreuzbandriss.
Im März 2020 gewann er als 15. in der Abfahrt von Kvitfjell seine ersten Weltcup-Punkte. In der kommenden Saison gelang ihm mit Rang zehn bei der Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel sein erstes Top-10-Resultat im Weltcup. Mit Platz 9 in Garmisch erreichte er kurz darauf ein weiteres Top-10-Resultat in der Abfahrt. In der Saison 2021/22 konnte er sich weiter steigern und konnte mit Platz 8 in der Abfahrt in Beaver Creek und Platz 4 in Bormio seine bisherigen Topplatzierungen überbieten. Am 23. Jänner 2022 fuhr er bei Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel als Dritter erstmals auf ein Weltcuppodest. Zwei weitere Podestplätze folgten in der Saison 2022/23, darunter erstmals in einem Super-G am 29. Jänner 2023 in Cortina d’Ampezzo.
Erfolge
Olympische Spiele
Peking 2022: 21. Abfahrt
Weltmeisterschaft
Courchevel/Méribel 2023: 14. Super-G, 14. Abfahrt
Weltcup
15 Platzierungen unter den besten zehn, davon 3 Podestplätze
Weltcupwertungen
Europacup
Saison 2013/14: 9. Abfahrtswertung
Saison 2016/17: 9. Abfahrtswertung
Saison 2017/18: 5. Abfahrtswertung, 8. Super-G-Wertung
Saison 2019/20: 3. Abfahrtswertung
Saison 2020/21: 10. Super-G-Wertung
7 Podestplätze, davon 1 Sieg:
Weitere Erfolge
Österreichischer Meister im Super-G 2014
2 Podestplätze im Nor-Am Cup
3 Siege in FIS-Rennen
Weblinks
Einzelnachweise
Alpiner Skirennläufer (Österreich)
Olympiateilnehmer (Österreich)
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2022
Teilnehmer einer Alpinen Skiweltmeisterschaft
Österreichischer Meister (Ski Alpin)
Sportler (Oberösterreich)
Österreicher
Geboren 1991
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasus-Kleinw%C3%BChlmaus
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Kaukasus-Kleinwühlmaus
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Die Kaukasus-Kleinwühlmaus (Microtus daghestanicus) ist ein in der Kaukasusregion verbreitetes Nagetier in der Gattung der Feldmäuse. Sie zählt zur Untergattung Terricola und ist eng mit der Kurzohrmaus (Microtus subterraneus) sowie mit der Major-Wühlmaus (Microtus majori) verwandt.
Merkmale
Erwachsene Exemplare erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 91 bis 105 mm, eine Schwanzlänge von 33 bis 22 mm sowie ein Gewicht von 15 bis 25 g. Sie besitzen oberseits dunkelbraunes Fell, während die Unterseite von silbergrauem Fell bedeckt ist. Der stumpfe Winkel zwischen dem Kiefer und den oberen Schneidezähnen ist bei dieser Art größer als bei der Kurzohrmaus. Die Kaukasus-Kleinwühlmaus hat im Oberkiefer einer langen ersten Molar. Von den paarig angeordneten Zitzen der Weibchen befinden sich vier im Leistenbereich und zwei auf der Brust. Der diploide Chromosomensatz kann zwischen 38 und 54 Chromosomen enthalten.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet reicht von den Nordhängen des Kaukasus in Russland über Georgien, Armenien und Aserbaidschan bis in die nordöstliche Türkei. Diese Wühlmaus lebt auf 2000 bis 2600 Meter Höhe. Sie bewohnt Bergwiesen.
Lebensweise
Die Exemplare haben überwiegend eine nachtaktive Lebensweise. Verglichen mit der Kurzohrmaus und der Major-Wühlmaus ist sie seltener oberirdisch aktiv. Die Nahrung besteht aus verschiedenen Pflanzenteilen. Es konnten Weibchen, die mit 4 oder 5 Nachkommen trächtig waren, registriert werden.
Gefährdung
Die Größe der Gesamtpopulation ist nicht dokumentiert. Die IUCN listet die Art als nicht gefährdet (least concern) da keine Bedrohungen vorliegen.
Einzelnachweise
Feldmäuse
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ray%20Edwards%20%28Footballspieler%29
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Ray Edwards (Footballspieler)
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Raymond James „Ray“ Edwards (* 1. Januar 1985 in Cincinnati, Ohio) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Defensive Ends. Er für die Minnesota Vikings und die Atlanta Falcons in der National Football League (NFL). Nach seiner Footballkarriere widmete er sich dem Boxsport.
Karriere
College
Edwards spielte drei Jahre College Football in der Big Ten Conference für die Purdue University. Er absolvierte 36 Spiele, davon 18 in der Startformation. Dabei kam er auf 16 Sacks. Seine größte Auszeichnung erhielt er in seinem ersten Jahr, dem Freshmanjahr, als er vom Magazin The Sporting News in das All-Freshmen Team gewählt wurde.
NFL-Karriere
2006 kam Ray Edwards in den NFL Draft, wo ihn die Minnesota Vikings in der vierten Runde verpflichteten. Bereits in seinem Rookiejahr spielte er 15 von 16 Spielen, häufiger als jeder andere Rookie der Vikings in dieser Saison. Er kam dabei auf drei Sacks und zehn Tackles. Die darauffolgende Spielzeit absolvierte er zwar nur zwölf Spiele, verbesserte aber seinen persönlichen Saisonrekord auf fünf Sacks sowie 30 Tackles. Weiter erzielte er gegen die Detroit Lions seinen ersten Touchdown. Gegen Ende der Saison wurde er aufgrund der Einnahme verbotener Substanzen (Steroide) für vier Spiele gesperrt.
In der Spielzeit 2008 verbesserte er seinen Saisonrekord nochmals, in dieser Saison gelangen ihm 55 Tackles bei erneut fünf Sacks. Das Jahr darauf war er mit 8,5 Sacks am erfolgreichsten. Die Vikings verlängerten seinen Vertrag zwar anfangs nicht, verpflichteten ihn im Juni 2010 allerdings wieder.
Am 29. Juli 2011 unterschrieb Ray Edwards einen Fünfjahresvertrag bei den Atlanta Falcons. Die Falcons warfen Edwards im November 2012 aus dem Kader. Nach dem überraschenden Rauswurf beendete Edwards seine NFL-Karriere und wurde Profi-Boxer.
Weblinks
Profil auf der Seite der NFL
Profil auf der Seite der Minnesota Vikings
Einzelnachweise
American-Football-Spieler (Purdue Boilermakers)
American-Football-Spieler (Minnesota Vikings)
American-Football-Spieler (Atlanta Falcons)
US-Amerikaner
Geboren 1985
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Star%20Wars%3A%20Shadows%20of%20the%20Empire
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Star Wars: Shadows of the Empire
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Star Wars: Shadows of the Empire ist ein im Star-Wars-Universum angesiedelter Third-Person-Shooter. Es wurde von LucasArts entwickelt und 1996 für Nintendo 64 veröffentlicht. 1997 folgte eine Fassung für Windows.
Handlung
Die Handlung setzt zu Beginn der Episode V mit der Schlacht auf Hoth ein. Der Spieler übernimmt die Rolle des Rebellen Dash Rendar, der an der Verteidigung der Rebellenbasis auf dem Planeten Hoth vor den angreifenden imperialen Truppen teilnimmt. Mithilfe eines Schneegleiters zerstört er mehrere imperiale Einheiten, um den Rückzug der deutlich unterlegenen Rebellen abzusichern. Anschließend flieht auch er vom Planeten. Dabei wird er im Orbit von Hoth von imperialen Einheiten angegriffen, denen er entkommen kann.
Anschließend beteiligt er sich an der Suche nach Han Solo. Dazu nimmt er die Spur der Kopfgeldjäger, die von Darth Vader auf Han Solo angesetzt wurden, auf. Auf dem Planeten Ord Mantell trifft er auf den Kopfgeldjäger IG-88, der ihm verrät, dass sich Boba Fett, der Han Solo an Jabba übergeben hat, auf dem Planeten Gall aufhält. Dort angekommen, greift Rendar Fett an, letzterem gelingt allerdings die Flucht.
Inzwischen verübt Jabba ein Attentat auf Luke Skywalker, das von Prinz Xizor, der durch Skywalkers Tod in der Gunst des Imperators steigen will, in Auftrag gegeben wurde. Das Attentat schlägt fehl, jedoch fürchtet Prinzessin Leia um Skywalkers Sicherheit, sodass sie Rendar beauftragt, Skywalker zu beschützen. Während Luke im Haus seines verstorbenen Meisters Obi-Wan Kenobi seine Jedi-Fertigkeiten trainiert, fängt Rendar eine Piratenbande ab, die auf dem Weg zu Kenobis Haus ist, um Skywalker zu töten.
Schließlich entführt Prinz Xizor Leia und sperrt sie in seinem Palast auf Coruscant ein. Um sie zu befreien, dringen Luke, Lando Calrissian, Chewbacca und Dash in Xizors Palast ein. Dort steht Rendar einem Wachdroiden gegenüber, den er zerstört. Daraufhin flieht Xizor zu einer Raumstation und greift die inzwischen eingetroffenen Rebellenschiffe an. Rendar gelingt es, in die Raumstation hineinzufliegen und sie von innen heraus zu zerstören.
Ob er dies überlebt, richtet sich nach dem gewählten Schwierigkeitsgrad. Auf dem einfachsten Niveau stirbt Rendar in der Explosion. Auf höheren Schwierigkeitsgraden entkommt er der explodierenden Station, wird aber für tot gehalten.
Spielprinzip
Das Spiel kombiniert die Mechaniken mehrerer Genres. In den meisten Leveln steht die Shooter-Komponente im Vordergrund. Der Spieler durchläuft die linear aufgebauten Level und bekämpft dabei Gegner. In manchen Missionen enthält das Spiel Renn- und Flugelemente.
Entwicklungsgeschichte
Die Entwicklung des Spiels begann im Sommer 1994. LucasArts plante, ein Spiel mit dreidimensionaler Grafik für eine kommende Konsole, die Nintendo 64, zu entwickeln. Jon Knoles, leitender Designer des sich in Entwicklung befindenden Projekts, schlug vor, das Spiel in das Multimediaprojekt Shadows of the Empire einzubinden, das auf dem gleichnamigen Roman von Steve Perry basiert und neben diesem Roman Spiele Comics und weitere Spielzeuge umfasst.
Die Entwickler stellten neue Figuren in den Mittelpunkt der Handlung, um einen größeren kreativen Freiraum bei der Konzeptionierung der Handlung zu haben.
Rezeption
John Broady vom Online-Magazin GameSpot bezeichnete den ersten Level des Spiels als herausragend. Er überzeuge durch eine gute Steuerung des Schneegleiters, einen klaren Aufbau und schöner Grafik. Die folgenden Level reichen daran allerdings nicht heran. Broady kritisierte die umständliche Steuerung des Spiels sowie die bisweilen monoton gestalteten Level. Überzeugend wirken dagegen der Ton und die Grafik des Spiels. Ärgerlich sei die geringe Anzahl an Speicherpunkten, die Spieler oft dazu zwinge, lange Spielpassagen erneut zu spielen.
Doug Perry vom Online-Magazin IGN beklagte, dass das Spiel unter einer unpräzisen Steuerung und störenden Kameraeinstellungen leide, was viel Spielspaß nehme. Das Leveldesign sei darüber hinaus meist einfallslos geraten.
LucasArts meldete, dass bis 1997 eine Million Exemplare des Spiels verkauft wurden. Damit belegte es den dritten Platz der meistverkauften Nintendo-64-Spiele zwischen September 1996 und August 1997.
Das PC Joker Magazin zeigte sich deutlich beeindruckt von dem Spiel und vergab in der Ausgabe 11/97 die Auszeichnung „Hit Joker“. Im Test heißt es weiter:
Weblinks
Einzelnachweise
Computerspiel 1996
Nintendo-64-Spiel
Windows-Spiel
Third-Person-Shooter
Shadows of the Empire
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https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4ltemaschine%20von%20Marcel%20Audiffren
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Kältemaschine von Marcel Audiffren
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Die Kältemaschine von Marcel Audiffren war um 1890 eine Erfindung des französischen Zisterzienser-Abts und Physikers Audiffren.
Beschreibung
Schon 1874 und 1876 hatte Carl von Linde Patente für Kältemaschinen erhalten. Lindes Maschinen wurden industriell in Brauereien eingesetzt.
Eine kleinere Kältemaschine erfand Marcel Audiffren in Grasse (im Südosten von Frankreich, wo es im Sommer sehr warm wird) in den frühen 1890er Jahren. Sie wurde später die Basis für den Hauskühlschrank. Als Kältemittel wurde Schwefeldioxid verwendet. Ihr ursprünglicher Zweck war, Flüssigkeiten wie etwa Wein für seine Mönche zu kühlen.
Im Jahre 1894 meldete Audiffren seine Maschine erst in Frankreich, später in Deutschland, den Vereinigten Staaten sowie weiteren Ländern zum Patent an. Im Patent schrieb er, die Maschine könne von Hand gekurbelt oder von einem Motor angetrieben werden.
1903 wurde in Europa eine überarbeitete Ausführung hergestellt. Diese wurde 1904 in den USA vorgestellt. Auch in Paris wurde die Maschine 1908 am Ersten internationalen Kongress für Kältetechnik vorgestellt.
Brown, Boveri & Cie (BBC) erwarb 1909 die Maschinenlizenz und produzierte ab 1910 den „Rot-Silber-Kühlautomat AS“ für den deutschen Markt bis in die frühen 1930er Jahre in großer Zahl im Werk in Saarbrücken.
1908 erhielt Audiffren zusammen mit Albert Sigrun (1860–1933) ein weiteres US-Patent. C. A. Griscom erwarb beide US-Patente für seine American Audiffren Refrigerating Machine Company. Deren Maschinen wurden von General Electric (GE) in Fort Wayne, Indiana, USA hergestellt. Beworben und verkauft wurden sie von der Firma Johns-Manville. Die erste dieser von GE hergestellten Maschinen wurde 1911 verkauft. Audiffren-Maschinen kosteten damals etwa 1000 US-Dollars; es kostete damit doppelt so viel wie damals ein Auto. Aus diesem Design entwickelte GE den ersten Haushalts-Kühlschrank mit vollständig gasdichter Kältemaschine.
Weblinks
Die erste vollhermetische Kältemaschine. Rot-Silber-Kühlautomat. Literaturarchiv des Historischen Kälte- und Klimatechnik e.V. HKK
Einzelnachweise
Küchenmaschine
Erfindung
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https://de.wikipedia.org/wiki/Theatre%20Royal%20Haymarket
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Theatre Royal Haymarket
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Das Theatre Royal Haymarket (auch Haymarket Theatre) ist ein Theater am Londoner Haymarket. Es wurde 1720 von John Potter als Little Theatre gegründet – in Anspielung auf das größere King’s Theatre (heute Her Majesty’s Theatre), das sich ebenfalls am Haymarket befand. Das Her Majesty’s Theatre wird hauptsächlich für Musicalaufführungen genutzt. Seit dem 9. Oktober 1986 wird täglich Das Phantom der Oper aufgeführt.
Geschichte
Es wurde 1720 von John Potter als Little Theatre gegründet, in Anspielung auf das größere King's Theatre (heute Her Majesty’s Theatre), das sich ebenfalls am Haymarket befand. Von wechselnden Schauspieltruppen bespielt, stellte sich größerer Erfolg ab 1729 ein. 1731 wurde das Theater nach der Aufführung eines politisch umstrittenen Stücks geschlossen und 1734 wiedereröffnet.
Nach dem Licensing Act von 1737 konnte das Little Theatre kein Sprechtheater mehr aufführen und wich auf andere Unterhaltungsstücke aus. 1766 erhielt der Betreiber Samuel Foote eine Lizenz für Aufführungen während der Sommermonate, wenn die Patent Theatres geschlossen waren.
1820 fand im Gebäude des Little Theatre die letzte Aufführung statt. Es wurde im folgenden Jahr durch ein größeres Theater nach Plänen John Nash in der Nachbarschaft ersetzt, das noch heute besteht. 1847–1853 wurden verschiedene bauliche Veränderungen vorgenommen, 1871 wurde das Innere von George Somers Clarke (1822–1882) neu ausgestattet. 1880 wurde das Zuschauerhaus von Charles John Phipps (1835–1897) völlig umgebaut, 1905 wurde das Innere von Charles Stanley Peach (1858–1934) und Stanley Davenport Adshead (1868–1946) erneut umgebaut. 1994 erfolgte die vorerst letzte Renovierung.
Das Theater hat 888 Sitzplätze. Das Grundstück, auf dem es steht, ist Teil der Crown Estate.
Name
Missverständlich wird das Theater häufig als Haymarket Theatre oder Theatre Haymarket bezeichnet. Tatsächlich heißt das Theater Theatre Royal. Haymarket ist eine zusätzliche Ortsangabe, um das Theater von gleichnamigen zu unterscheiden. In London gibt bzw. gab es zwei weitere Theater die Theatre Royal heißen, zum einen das Theatre Royal Drury Lane sowie das Theatre Royal Covent Garden, der Vorgängerbau des Royal Opera House.
Aktuelle Bespielung
Seit dem 4. Mai 2010 wird das Musical Sweet Charity aufgeführt.
Wichtige Uraufführungen
Henrik Ibsen: Baumeister Solness (7. Dezember 1892)
Oscar Wilde: Eine Frau ohne Bedeutung (19. April 1893)
Henrik Ibsen: Klein Eyolf (3. Dezember 1894)
Henrik Ibsen: Wenn wir Toten erwachen (16. Dezember 1899)
William Somerset Maugham: The Circle (1921)
Weblinks
Website des Theaters (englisch)
Theatername (London)
Theatergebäude in London
Grade-I-Bauwerk in Greater London
Bauwerk in der City of Westminster
Erbaut in den 1720er Jahren
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6034861
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lyng%20Sogn
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Lyng Sogn
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Lyng Sogn ist eine Kirchspielsgemeinde (dän.: Sogn) im südlichen Dänemark. Das Kirchspiel entstand 2004 durch Aufteilung des Erritsø Sogn, der bis 1970 zur Harde Elbo Herred im damaligen Vejle Amt gehört hatte, danach zur Fredericia Kommune im erweiterten Vejle Amt. Seit der Kommunalreform zum 1. Januar 2007 gehört die Kommune und damit auch das Kirchspiel zur Region Syddanmark.
Von den Einwohnern von Fredericia leben im Kirchspiel (Stand:). Im Kirchspiel liegt die Kirche „Lyng Kirke“.
Nachbargemeinden sind im Westen Erritsø Sogn und an der Nordspitze des Gemeindegebietes Hannerup Sogn.
Einzelnachweise
Weblinks
Sogneportalen
Information über dänische Kirchspielsgemeinden und Kommunen
Geographie (Fredericia Kommune)
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9182450
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https://de.wikipedia.org/wiki/James%20R.%20Killian
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James R. Killian
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James Rhyne Killian Jr. (* 24. Juli 1904 in Blacksburg, South Carolina; † 29. Januar 1988 in Cambridge, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Wissenschaftsorganisator und 1948 bis 1959 Präsident des Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Leben
Killian studierte Management am MIT mit dem Bachelor-Abschluss 1926. Er war Herausgeber des Technology Review des MIT und war 1932 wesentlich an der Gründung der MIT Press beteiligt. 1939 wurde er Assistent des MIT-Präsidenten Karl Taylor Compton und leitete mit ihm die Aktivitäten des MIT im Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit wuchs das MIT durch umfangreiche Beteiligung an kriegswichtiger Forschung. 1948 bis 1959 war er als Nachfolger von Compton MIT-Präsident. Danach war er bis 1971 Chairman der MIT Corporation, der er seit 1945 angehörte.
1957 bis 1959 war er wissenschaftlicher Berater (Special Assistant) des US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower und Gründer des President’s Science Advisory Committee (PSAC). Er war damit der erste eigentliche Wissenschaftsberater eines US-Präsidenten, und das in der Zeit des sogenannten Sputnikschocks, der zu einer massiven technologischen Anstrengung der USA führte, die Führung in der Raumfahrt zurückzuerobern. 1951 bis 1956 war er auch Chairman des Army Scientific Advisory Panel. 1961 bis 1963 war er im Foreign Intelligence Advisory Board des US-Präsidenten. Er stand 1965 bis 1967 der Carnegie Commission on Educational Television vor, die zum Public Television Act von 1967 führte und war 1968 bis 1974 Direktor der Corporation for Public Broadcasting.
1956 erhielt er die Public Welfare Medal der National Academy of Sciences. 1980 war er der erste Empfänger des Vannevar Bush Award und 1975 des Marconi-Preises. Er war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.
Schriften
Sputnik, Scientists and Eisenhower. MIT Press, Cambridge/Massachusetts 1977.
mit Harold E. Edgerton: Flash! Seeing the Unseen by Ultra-High Speed Photography, 1939, 1954
The Education of a College President, 1985
Weblinks
Biographie am MIT
Universitätspräsident
US-Amerikaner
Geboren 1904
Gestorben 1988
Mann
Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
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7652916
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https://de.wikipedia.org/wiki/Copa%20Constituci%C3%B3%202010
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Copa Constitució 2010
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Der Copa Constitució 2010 war die 18. Auflage des andorranischen Fußballpokals. Alle Mannschaften der Primera sowie Segona Divisió waren antrittsberechtigt. Der Bewerb wird zwischen dem 17. Januar 2010 und dem 15. Mai 2010 ausgetragen. Der Sieger qualifizierte sich für die 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2010/11.
UE Sant Julià gewann den zweiten Titel.
Turnierverlauf
1. Runde
In der ersten Runde traten die acht Mannschaften der Segona Divisió gegeneinander an. Gespielt wurde am 17. Januar 2010.
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Achtelfinale
Die nach sieben Runden der Primera Divisió auf den Plätzen fünf bis acht platzierten Mannschaften traten im Achtelfinale in den Bewerb ein. Es spielte jeweils ein Team der Primera Divisió gegen eines der Segona Divisió. Gespielt wurde am 24. Januar 2010.
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Viertelfinale
In dieser Runde treten auch die restlichen Mannschaften der Primera Divisió in den Pokalbewerb ein. Die Auslosung erfolgte so, dass keine zwei der neu eingetretenen Teams gegeneinander antreten. Die Spiele fanden am 11. und 18. April 2010 statt.
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Halbfinale
Die Hinspiele fanden am 25. April und die Rückspiele am 9. Mai 2010 statt.
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Finale
Einzelnachweise
Ergebnisse auf scoresway.com
2010
Fußballsaison 2010
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9053974
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https://de.wikipedia.org/wiki/Oberes%20Tor%20Weitra
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Oberes Tor Weitra
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Das Obere Tor ist ein Stadttor der Stadtbefestigung der Stadt Weitra in Niederösterreich. Das Gebäude steht unter .
Geschichte
Das Obere Tor im Osten der Stadtbefestigung – auch Zwettlertor genannt – wurde 1526 erbaut. Das Untere Tor im Westen wurde 1885 abgetragen, wobei Mauerreste beim Haus Untere Landstraße Nr. 153 erhalten sind.
Architektur
Das Obere Tor hat ostseitig einen flachbogigen Torbogen, welcher 1967 erweitert wurde. Der Torbogen steht zwischen zwei Zungenmauern. Über einem schlichten Rechteckfenster besteht ein vorgeblendetes Gebälkstück mit der Inschrift Stadt Weitra und darüber ein Wappen mit den Darstellungen Doppeladler, Stadt Weitra, Fürstenberg aus 1693 und 1967 rekonstruiert. Der obere Abschluss des Torturmes hat Geschützschießscharten und bekrönende Rundzinnen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.
Literatur
Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. Weitra, Mittelalterliche Stadtbefestigung, Oberes Tor im Osten (Zwettlertor), S. 1272.
Weblinks
Stadttor in Niederösterreich
Stadtbefestigung in Österreich
Erbaut in den 1520er Jahren
Baudenkmal (Niederösterreich)
Stadttor
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7851949
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cber%20alles%20in%20der%20Welt
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Über alles in der Welt
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Über alles in der Welt ist ein in den Jahren 1940/1941 gedrehter deutscher Spielfilm von Karl Ritter, der direkt vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda beauftragt wurde.
Es handelt sich um einen Vorbehaltsfilm der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. Er gehört damit zum Bestand der Stiftung, ist nicht für den Vertrieb freigegeben, und darf nur mit Zustimmung und unter Bedingungen der Stiftung gezeigt werden.
„… über alles in der Welt“ ist ein Zitat aus der ersten Strophe des Liedes der Deutschen.
Handlung
In verschiedenen Episoden wird das Schicksal von im Ausland befindlichen Deutschen gezeigt, die nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs inhaftiert werden. Zum einen der in den Siemenswerken beschäftigte Deutsche Fritz Möbius, der in Paris verhaftet wird. Der Journalist Hans Wiegand, der an der Grenze festgenommen wird, sowie ein ganzes Tiroler Volksmusikensemble, das man trotz der Erklärung ihres Direktors „wir sind keine Deutschen, wir sind Tiroler“ in London verschleppt. Der deutsche Tanker „Elmshorn“ erhält auf hoher See den Befehl, wegen des Kriegsausbruchs einen neutralen Hafen anzulaufen. Da dies nicht gelingt, versenkt die Besatzung ihr eigenes Schiff, damit es nicht in die Hände des Feindes fällt. Ergänzt wird der Film mit Darstellungen des deutschen Vormarsches zu Land und in der Luft im Stile von Wochenschauen. Die Gegenwehr im Ausland lebender Deutscher in sogenannten „Emigranten-Legionen“ wird ebenfalls thematisiert.
Produktion
Der Film wurde von der Universum-Film AG Berlin unter der Herstellungsleitung von Karl Ritter produziert und von der Afifa Berlin kopiert. Die Aufnahmeleitung lag bei Georg Dahlström. Die Bauten stammen von Walter Röhrig. Für optische Spezialeffekte und Trickkamera war Gerhard Huttula verantwortlich. Die Dreharbeiten fanden vom 3. Mai bis September 1940 in der Umgebung von Berlin und Danzig sowie in Greifswald und im Gebiet um den Großglockner statt. Der Film wurde im Verleih der Universum-Film Verleih am 21. März 1941 im UFA-Palast am Zoo in Berlin uraufgeführt.
Rezeption
Am 4. April 1941 beschreibt die Zeitschrift Filmwelt als „atemberaubend gestaltetes, nicht mehr illustrierendes, sondern lebendiges Zeitgeschehen“.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er wegen der in ihm enthaltenen nationalsozialistischer Propaganda als Vorbehaltsfilm eingestuft. Seine öffentliche Aufführung ist seitdem nur eingeschränkt möglich. Heute beansprucht die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung die Auswertungsrechte.
Siehe auch
Liste der während der NS-Zeit im Deutschen Reich uraufgeführten deutschen Spielfilme
Weblinks
Über alles in der Welt bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Filmtitel 1941
Deutscher Film
Seefahrt im Film
Schwarzweißfilm
Vorbehaltsfilm
Propagandafilm (Nationalsozialismus)
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405569
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fa%C3%9Fberg
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Faßberg
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Faßberg ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Celle in Niedersachsen.
Geografie
Lage
Die Gemeinde Faßberg liegt in der Lüneburger Heide im Bereich der Südheide. Größere Waldgebiete erstrecken sich nordwestlich und südöstlich in unmittelbarer Nähe zum Siedlungsgebiet. Der südlich gelegene Haußelberg ist mit 117 m über NHN die höchste Erhebung. Die nähere Umgebung Faßbergs ist geprägt von großen Heideflächen. Im Osten befindet sich die Schmarbecker Heide mit dem Gipfelkreuz des Faßberges (94 m über NHN). Südöstlich des Ortes sind die großen Heideflächen am Haußelberg und bei Oberohe. Im Süden, nahe Gerdehaus, ist die „Ritterheide“. Hier befand sich das Reitergrab von Hankenbostel, ein Brandgrab aus dem 2. Jahrhundert. Diese Heideflächen sind seit dem 30. Juli 2019 durch das Naturschutzgebiet Heiden und Magerrasen in der Südheide unter Schutz gestellt. Eine weitere Heidefläche erstreckt sich südlich von Müden, auf dem Wietzer Berg. Im Nordosten von Faßberg befindet sich das Naturschutzgebiet Kiehnmoor und südöstlich bei Oberohe liegt ein ehemaliges Abbaugebiet von Kieselgur. Die bedeutendsten Gewässer sind der Allernebenfluss Örtze, der die Ortsteile Müden und Poitzen durchfließt, sowie die Heideseen in Müden (6 ha) und Oberohe (4 ha).
Die Nachbarorte sind Wietzendorf im Westen, Munster im Norden sowie Hermannsburg und Unterlüß im Süden. Die südlich gelegene Kreisstadt Celle ist 38 Straßenkilometer entfernt und über die Landesstraße 240, die westlich von Faßberg verläuft, zu erreichen. Die nächsten Bundesstraßen verlaufen mit der B 3 im Westen und mit der B 71 im Norden. Die nächste Autobahnauffahrt Soltau-Süd der A 7 ist 24 km entfernt. In Unterlüß befindet sich der nächstgelegene Bahnhof an der Bahnstrecke Hannover–Hamburg. Früher hieß die Postanschrift: Faßberg über Unterlüß.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Faßberg gliedert sich in den Kernort Faßberg und die Ortsteile
Müden (Örtze) mit den Wohnplätzen Haußelhof, Willighausen und Winterhoff
Poitzen mit den Wohnplätzen Gerdehaus und Hankenbostel
Schmarbeck mit den Wohnplätzen Nieder- und Oberohe
Geschichte
Ortsteil Faßberg
Laut Christoph M. Glombeck (→ siehe: Literatur) ist der Ortsname Faßberg vom vier Kilometer nordöstlich des Ortszentrums im Kiehnmoor gelegenen 92 m hohen Fass-Berg abgeleitet. Historische Deutungen bezeichnet Glombeck als unwissenschaftliche Spekulationen.
Faßberg verdankt seine Gründung dem nationalsozialistischen Reichsluftfahrtministerium, das ab 1933 unter Umgehung des Versailler Vertrages begann, Standorte für die künftige Luftwaffe zu suchen. Neben anderen geplanten Standorten begann man westlich von Schmarbeck im großen Stil Grundstücke aufzukaufen, auf denen ein Fliegerhorst errichtet werden sollte. Bereits im November wurde mit den Bauarbeiten begonnen, wie es in der „Geschichte des Fliegerhorstes“ ausgeführt wird: „Am 6. November [1933] wurde der erste Spatenstich zur Errichtung des Fliegerhorstes Faßberg … getan... Der Name Faßberg wurde nach dem in der Nähe gelegenen 92 m hohen Faßberg, einem bescheidenen Hügel, gewählt.“ Am 1. Mai 1934 wurde der Fliegerhorst in Betrieb genommen. Obwohl er von Beginn an militärischen Zwecken diente, erhielt er zunächst den Tarnnamen „Deutsche Verkehrsfliegerschule“. 1939 wurde endgültig die offizielle Bezeichnung „Große Kampffliegerschule“ eingeführt.
Parallel zum Fliegerhorst wurde ab 1933 auch mit der Errichtung von Wohnsiedlungen für das Personal und dessen Familien begonnen. Je nach Stand wurden separate und qualitativ abgestufte Wohnbereiche gebaut, die „Rote Siedlung“ für die Offiziere und Beamten, die „Graue Siedlung“ für die unteren Beamten und Unteroffiziere sowie die „Weiße Siedlung“ für die Arbeiter. Der Siedlungsbau war im Wesentlichen 1938 abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt wohnten etwa 2300 Menschen in Faßberg, darunter 1600 Wehrmachtsangehörige.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Faßberg Ziel von Bombenangriffen, die in erster Linie dem Fliegerhorst galten, denen aber auch zivile Gebäude zum Opfer fielen. Am 16. April 1945 wurde Faßberg von kanadischen Panzern eingenommen. Anschließend kam der Ort unter englische Besetzung. Noch 1945 wurde damit begonnen, die Kriegsschäden der zivilen Infrastruktur zu beseitigen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Faßberg 2395 Einwohner, darunter etwa 500 Flüchtlinge. 1948 fand die erste Gemeinderatswahl statt. Mit Hugo Weisner wurde zum ersten Mal in der Geschichte Faßbergs ein ziviler Bürgermeister gewählt. Am 21. August 1948 landeten im Rahmen der alliierten Luftbrücke zur Unterstützung des abgeriegelten West-Berlins amerikanische Transportmaschinen auf dem Fliegerhorst. Die Aktion dauerte bis zum 27. August 1949.
Nach der Gründung der Bundeswehr verließen am 8. Dezember 1956 die letzten 400 englischen Soldaten Faßberg und die Bundeswehr übernahm den Fliegerhorst. Am 1. August 1958 wurde der immer noch bestehende und dem Bund unterstellte Gutsbezirk Faßberg zugunsten des „Gemeindefreien Bezirks Faßberg“ aufgehoben. An der Bundes-Unterstellung änderte sich jedoch noch nichts. Durch den erweiterten Betrieb des Fliegerhorstes ergab sich die Notwendigkeit, neuen Wohnraum für die Familien der stationierten Soldaten zu schaffen, und es entstand 1960 mit der Schwagenscheidt-Siedlung ein neues Wohngebiet mit 287 Wohnungen. Die Zahl der Einwohner erhöhte sich dadurch auf knapp 5000. Um für Faßberg bessere Straßenverbindung zum Umland zu ermöglichen, wurde 1969 eine Verbindungsstraße zur L 240 in Richtung Trauen und 1970 der Anschluss zur L 280 Richtung Müden geschaffen. Am 16. Juli 1971 fand die Einweihung des neu gebauten Rathauses statt.
Zwischen 1978 und 1998 fanden Tourenwagen- und Motorradrennen auf dem Fliegerhorst statt.
Am 1. Januar 1973 schlossen sich die Gemeinden Faßberg, Müden, Schmarbeck und Poitzen zur Samtgemeinde Faßberg zusammen, wobei der Ortsteil Faßberg weiterhin gemeindefreier Bezirk unter der Finanzhoheit des Bundes blieb. Dieser Zustand wurde durch das niedersächsische Gesetz über die „Bildung der Gemeinde Faßberg“ vom 10. Dezember 1976 beendet, mit dem die Samtgemeinde zum 1. Januar 1977 in eine Einheitsgemeinde umgewandelt wurde und der Status des gemeindefreien Bezirkes aufgehoben wurde. Als erster Bürgermeister der neuen Einheitsgemeinde wurde August Bruns gewählt.
1978 wurden die Rote Siedlung und die Schwagenscheidt-Siedlung unter Denkmalschutz gestellt. Eine moderne Zentralkläranlage wurde 1983 an der L 280 errichtet. Am 11. März 1988 wurde am Rathaus das neu geschaffene Gemeindewappen enthüllt. Mit der französischen Stadt Yerville wurde am 16. Juni 1990 ein Städtepartnervertrag abgeschlossen.
zur Geschichte der übrigen Ortsteile siehe:
Müden
Poitzen
Schmarbeck
Religion
Im Ortsteil Faßberg befinden sich zwei Kirchen:
Die Kirche St. Michael wurde 1938 als Simultankirche errichtet (Fuchsbau 8), sie gehört heute zur evangelisch-lutherischen St.-Laurentius-Kirchengemeinde Faßberg-Müden. Im Dachreiter hing von 1938 bis 2019 eine Glocke mit eingegossenem Hakenkreuz, sie wurde ersetzt und soll als Mahnmal aufgestellt werden. Zur Kirchengemeinde gehört in Faßberg auch eine 1977 erbaute und später erweiterte Kindertagesstätte (Hasenheide 52).
Die katholische Kirche Heilig Geist wurde 1967 errichtet (Hasenheide 3), sie dient auch als Standortkirche und gehört heute zur Pfarrgemeinde St. Michael in Munster. Vor dem Bau der Kirche fanden katholische Gottesdienste in der heute evangelischen Simultankirche statt.
Im Faßberger Ortsteil Müden befindet sich mit St. Laurentius eine weitere evangelische Kirche.
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Faßberg hat aktuell 18 Mitglieder. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 6001 und 7000. Der Rat wird bei den Kommunalwahlen für jeweils fünf Jahre gewählt. Stimmberechtigt im Rat ist außerdem die hauptamtliche Bürgermeisterin.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:
Die letzten Kommunalwahlen ergaben die folgenden Sitzverteilungen und Ergebnisse:
Bürgermeister
Hauptamtliche Bürgermeisterin ist seit 1. Oktober 2021 Kerstin Speder (Einzelbewerber; parteilos), die in der Wahl am 12. September 2021 mit 58,1 % der Stimmen in ihre erste Amtszeit ging. Der Gegenkandidat und zu der Zeit amtierender Bürgermeister Frank Bröhl (CDU) erhielt 41,9 % der Stimmen.
Stellvertreter: Frank Bielfeldt (SPD) und Michael Gebers (CDU)
Ortsvorsteher
(Quelle:)
Gemeindepartnerschaften
Seit 1989 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde
Yerville in Frankreich.
Seit 1997 besteht eine Freundschaft, seit 2013 eine Partnerschaft mit der Gemeinde
Duszniki in Polen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
historischer Ortskern von Müden
Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin (siehe unten: Museen)
St.-Laurentius-Kirche in Müden
Treppenspeicher aus dem 18. und 19. Jahrhundert
ehemaliger Dorfplatz an der alten Schmiede mit Sod und Wippe
alter Friedhof mit dem Grab von der Heidedichterin Felicitas Rose und dem Maler Fritz Flebbe
ehemaliges Wohnhaus von Felicitas Rose
Löns-Gedenktafel am Haus Salzmoor 2a
Heidehöfe mit Treppenspeicher in Schmarbeck und Oberohe
Historische Wassermühle in Müden (Verkehrsbüro, Bücherei, Trauzimmer)
Baudenkmäler
Grünflächen und Naherholung
Lönsstein mit Heidefläche auf dem Wietzer Berg (in Richtung Hermannsburg an der L 240)
Haußelberg mit großen Heideflächen bei Gerdehus
Wacholderwald mit gespaltenem Findling in den Heideflächen von Schmarbeck
Naturschutzgebiet Kiehnmoor bei Schmarbeck
Wildpark Müden, Heuweg 23 in Müden
Vereine und Verbände
In Faßberg gibt es über 70 eingetragene Vereine, organisierte Gruppen und Verbände. Darunter den Allgemeinen Sportverein Faßberg e. V. (ASV Faßberg) und den Männer-Turn-Verein Müden (MTV), der über 100 Jahre alt ist und 1913 gegründet wurde. Ebenso alt ist der Männerchor Müden-Faßberg, hervorgegangen aus dem Männergesangverein Müden, der bereits 1899 gegründet wurde.
Theater und Museen
Die Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin in Faßberg wurde am 2. März 1990 durch den damaligen Verteidigungsminister, Gerhard Stoltenberg, eröffnet und ist die Militärgeschichtliche Sammlung des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe.
In vier Nissenhütten und zwei geschlossenen Eisenbahnwaggons wird unter Verwendung von Originaldokumenten, Ausstellungsobjekten und alten Filmen gezeigt, wie amerikanische und britische Flugzeuge von Faßberg aus Westberlin mit insgesamt 539.112 Tonnen Kohle versorgten.
Das Zusammenwirken der Alliierten mit den rund 5000 deutschen Mitarbeitern der GCLO, die für die Arbeiten auf dem Flugplatz zuständig und im Lager Trauen untergebracht waren, wird hier ebenfalls dokumentiert.
Seit 1999 wird im Freigelände der Erinnerungsstätte ein echtes Luftbrückenflugzeug vom Typ Douglas C-47 – der Faßberg Flyer – ausgestellt. Von den Berlinern wurden die alliierten Hilfsflugzeuge liebevoll „Rosinenbomber“ genannt.
Zusätzlich wird in der Erinnerungsstätte in einer vierten Nissenhütte die Geschichte der Bundeswehr am Standort Faßberg von 1956 bis jetzt gezeigt, u. a. 50 Jahre Technische Schule der Luftwaffe 3 (TSLw 3) und 25 Jahre Heeresflieger in Faßberg zeigen die Entwicklung des Fliegerhorstes.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
ArianeGroup
Versuchsgelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Öffentliche Einrichtungen
In Faßberg ist die Bundeswehr mit dem Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe (ab 1. Januar 2014, vormals die Technische Schule der Luftwaffe 3), dem Transporthubschrauberregiment 10, der Fachschule der Luftwaffe, der Deutsch-Französischen Ausbildungseinrichtung Eurocopter Tiger, dem Sanitätsversorgungszentrum Faßberg, dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Bergen – Standortservice Faßberg und dem Soldatenheim „Oase Haus Schlichternheide“ vertreten.
Bücherei (Immenweg 1 in Faßberg und Unterlüßer Str. 5 in Müden)
Freibad Herrenbrücke
Persönlichkeiten
Rüdiger Krause (* 30. Juli 1961 in Faßberg), Jurist und Hochschullehrer
Literatur
Christoph M. Glombek: Chronik der Gemeinde Faßberg mit den Ortschaften Müden/Örtze, Poitzen und Schmarbeck. Faßberg 2002.
Hans Stärk: Geschichte von Faßberg. Faßberg 1971.
Matthias Blazek: Die geheime Großbaustelle in der Heide – Faßberg und sein Fliegerhorst 1933–2013. Ibidem, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-95538-017-5.
Faßberg – Luft- und Raumfahrt in der Heide. Broschüre zum AeroSpaceDay Faßberg, Eigenverlag der Gemeinde Faßberg, Faßberg 2013, ISBN 978-3-00-042877-7.
Michael Ende, Peter Müller, Urs Müller: Celle – Stadt und Landkreis. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937843-11-7.
Weblinks
Offizielle Website der Gemeinde Faßberg
Virtueller Ortsrundgang durch Faßberg
Ortsdaten bei gov.genealogy.net
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Celle
Ort in der Lüneburger Heide
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2926558
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brian%20Tochi
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Brian Tochi
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Brian Tochihara (* 2. Mai 1959 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Produzent und Regisseur. Besonders bekannt ist seine Rolle in Police Academy 3 (1986) und Police Academy 4 (1987).
Seinen Schulabschluss machte er 1977 an der Cypress High School. Da er selbst asiatische Vorfahren hat, spielte er häufig asiatisch aussehende Charaktere. So auch in einigen Star Trek - Episoden (Star Trek: The Next Generation als Ensign Kenny Lin 1991) oder als Prinz Chulalongkorn in Anna und der König von Siam. Als Synchronsprecher war er hauptsächlich in Comic- und Mangaserien vertreten.
Filmografie (Auswahl)
1971: Der Omega-Mann
1972: Anna und der König von Siam (TV-Serie)
1984: Die Rache der Eierköpfe (Revenge of the Nerds)
1986: Police Academy 3 – ...und keiner kann sie bremsen
1987: Police Academy 4 – Und jetzt geht’s rund
Weblinks
Tochi auf einer StarTrek-Wiki (englisch)
Filmregisseur
Filmproduzent
Filmschauspieler
US-Amerikaner
Geboren 1959
Mann
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5403778
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kulturdenkm%C3%A4ler%20in%20Erden%20%28Mosel%29
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Liste der Kulturdenkmäler in Erden (Mosel)
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In der Liste der Kulturdenkmäler in Erden sind alle Kulturdenkmäler der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Erden aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 10. August 2023).
Denkmalzonen
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Einzeldenkmäler
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Literatur
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bernkastel-Wittlich (PDF; 6,8 MB). Mainz 2023.
Weblinks
Erden
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Erden
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2722049
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https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Mark%E2%80%99s%20Episcopal%20Cathedral%20%28Minneapolis%29
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St. Mark’s Episcopal Cathedral (Minneapolis)
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Die St. Mark’s Episcopal Cathedral ist ein Kirchengebäude der Episkopalkirche in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota.
Sie ist eine von zwei Kathedralen in der Diözese von Minnesota.
Geschichte
St. Mark’s wurde von Gemeindemitglied und Architekt Edwin Hawley Hewitt in neugotischem Baustil entworfen und unweit des Stadtzentrums am Loring Park erbaut. Die offizielle Eröffnung fand 1910 statt. Innerhalb von wenigen Jahren stieg die Anzahl der Gemeindemitglieder auf über Tausend. Ihren Status als Kathedrale erhielt St. Mark’s erst im Jahre 1941, als der Bischofssitz von der Cathedral of Our Merciful Saviour in Faribault nach Minneapolis verlegt wurde.
Die Kathedrale war 1976 Austragungsort der General Convention der Episkopalkirche, welcher die Ordination von Frauen erlaubte und das Book of Common Prayer in den Vereinigten Staaten in der gegenwärtigen Ausführung annahm. Nachdem es im Vorfeld heftige Auseinandersetzungen über die Frage gegeben hatte, ob praktizierende Homosexuelle zum Bischof geweiht werden dürfen, wählte die Episkopalkirche auf der General Convention 2003 in St. Mark’s mit Gene Robinson erstmals einen offen homosexuellen Geistlichen zum Bischof der Diözese von New Hampshire.
Ausstattung
Die Geschichte der Orgeln in der Kathedrale reicht zurück in das 19. Jahrhundert. Das heutige Instrument wurde im Jahre 2013 von der Orgelbaufirma Foley-Baker Inc. errichtet, unter Wiederverwendung von Pfeifenmaterial der Vorgängerinstrumente, insbesondere von den Orgelbauern Welte (1928), Kimball (1930) und M.P.Moeller (1961/1965/1976). Die Orgel hat 87 Register verteilt auf vier Manualwerke (Haupt-, Schwell-, Chor- und Solowerk) und Pedal. Zusätzlich verfügt das Instrument über ein Positiv, das als "floating division" an alle Manualwerke angekoppelt werden kann, und über eine "Antiphonal Organ" mit Haupt- und Pedalwerk. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektropneumatisch.
Anmerkungen:
(W) = Original erhaltenes Register von Welte Organ Co. (1928/1929)
(K) = Original erhaltenes Register von Kimball Organ Co. (1930)
(M) = Original erhaltenes Register von M.P.Moeller Organ Co. (1961/1965/1976)
(n) = Neues Register bzw. Pfeifenmaterial von Foley-Baker Inc. (2013)
Einzelnachweise
Weblinks
Website der Kathedrale
Website der Episcopal Diocese of Minnesota
St. Mark’s Episcopal Cathedral
Kathedrale der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika
Neugotisches Bauwerk in den Vereinigten Staaten
Markuskirche (Patrozinium)
Erbaut in den 1910er Jahren
Neugotisches Kirchengebäude
Minneapolis, St. Mark’s Episcopal Cathedral
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10124626
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https://de.wikipedia.org/wiki/N13%20%28Niger%29
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N13 (Niger)
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Die N13 oder RN13 ist eine hochrangige Straße vom Typ Nationalstraße () in der Region Zinder in Niger.
Verlauf und Charakteristik
Die N13 ist insgesamt 78,1 Kilometer lang. Sie beginnt im Dorf Tinkim, wo sie von der N11 abzweigt. Sie führt über den Gemeindehauptort Dantchiao zum Gemeindehauptort Dungass, wo links die Landstraße RR7-002 zur N1 und rechts die Route 728 zur Stadt Gouré einmündet. Nach dem Dorf Adaré endet die N13 an der Staatsgrenze zu Nigeria.
Es handelt sich durchgängig um eine moderne Erdstraße.
Weblinks
N13 (Niger) auf Wegenwiki (niederländisch)
Einzelnachweise
Zinder (Region)
Fernstraße in Niger
N Niger013
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5419619
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ratsapotheke%20Rostock
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Ratsapotheke Rostock
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Die Ratsapotheke in Rostock im Haus am Neuen Markt hat eine lange Geschichte – seit nunmehr über 465 Jahren hat sie ihren Sitz im historischen Giebelhaus in Rostocks Stadtzentrum. Eine Etage über den Räumen der heutigen Apotheke befindet sich der Empire-Saal mit einer klassizistischen Gestaltung.
Geschichte
Der Ursprung der Rostocker Apothekengeschichte wurde bereits im 13. Jahrhundert gelegt. Nachdem die erste Apotheke 760 in Bagdad öffnete, erteilte Kaiser Friedrich II. 1240 auch im Heiligen Römischen Reich die ersten Privilegien zur Errichtung pharmazeutischer Läden. So entstanden die ersten Apotheken in Köln, Wismar, Würzburg, Freiberg, Goslar und Augsburg. Erste Nachweise für die Präsenz einer Apotheke in Rostock gehen auf das Jahr 1260 zurück. Namentliche Erwähnung fand die Ratsapotheke das erste Mal im Jahr 1542. In diesem Jahr kaufte der Rat der Stadt das Haus am Neuen Markt 13, das zuvor bereits eine „Stadt-Apotheke“ beheimatete. Hier fand dann die „Ratsapotheke“ ihren Sitz. Noch im selben Jahr erwarb die Stadt Rostock Gebäudeteile in der Blutstraße, heute Kröpeliner Straße, die dann ebenfalls zur Ratsapotheke gehörten.
Bereits im Jahr 1634 war die „Ratsapotheke“ mit den bekanntesten Kräuterbüchern der Zeit ausgestattet. Es wurden viele Arzneipflanzen und Substanzen hergestellt und genutzt, die auch heute noch Verwendung finden. Auf der Liste der Arzneimittel standen aber auch Substanzen, die für die heutige Zeit recht ungewöhnlich erscheinen. Darunter Taubenkraut, Krötendill, Teuffelsabbiß, Teile von Tieren (Wolfsleber, Fuchslunge, Bocksblut), Teile von Menschen (Menschenfett, Menschen Hirnschalen, Menschenfleisch), Metalle und Metallverbindungen (Gold Blätlein, Sublimat), Malerfarben (Saftgrün, Umbra) oder Zuckerwerke wie Confekte und Marzipan.
Bis zum Jahr 1698 bestand für die Rostocker „Ratsapotheke“ ein Exklusivrecht – bis ins späte 17. Jahrhundert hinein durften also keine anderen Apotheken als die „Ratsapotheke“ in Rostock Arzneien zubereiten und verkaufen. Im Jahr 1698 wurde dieses Recht jedoch aufgehoben. Die heutige „Hirsch-Apotheke“ an der Marienkirche entstand dann als erste „Nebenapotheke“ in Rostock. 1726 wurde die Apotheke um ein eigenes Labor erweitert.
Die „Ratsapotheke“ zeichnete sich durch verschiedene Betriebsformen aus: Während von 1571 bis 1635 Apothekenverwaltung vorherrschte, wendete sich der Rat ab 1635 der Verpachtung der Apotheke zu. Nachdem die „Ratsapotheke“ bis 1789 an zehn verschiedene Pächter veräußert wurde, ging sie 1789 in Privatbesitz über. Christopf Mähl († 1818), der das Gebäude kaufte, veranlasste aufgrund des schlechten Zustandes des Hauses eine Erneuerung der barocken Fassadengestaltung. Das in jenem Jahr restaurierte Aussehen des Giebelhauses kommt dem heutigen Erscheinungsbild sehr nahe.
1818 erwarb der Apotheker Michael Friedrich Kühl († 1836) aus Malchow die Ratsapotheke für 40.000 Reichsthaler, nachdem die Stadt auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet hatte. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Bernhard Friedrich Kühl (* 7. August 1808 in Malchow; † 1882) die Apotheke und erweiterte sie um einen Gewerbebetrieb, in dem er Kakaopräparate, Schokolade und künstliche Mineralwässer herstellte. Von 1844 bis 1846 war Friedrich Gaedcke Lehrling in Kühls Ratsapotheke.
Kühl war Medizinalassessor und Kreisdirektor im Norddeutschen Apotheker-Verein. 1871 war er Mitglied der zwölfköpfigen Kommission aus verschiedenen deutschen Staaten zur Herausgabe der Pharmacopoea Germanica.
Sein ältester Sohn, Johann Friedrich Kühl († 1909) studierte Pharmazie in Berlin und Rostock und bereiste Italien, Frankreich und die Schweiz. 1864 erwarb er das Rostocker Bürgerrecht und wurde als Prokurist der Ratsapotheke eingetragen, 1866 übernahm er die Apotheke, die er bis 1877 führte.
1877 ging die Apotheke an den Apotheker Gottlieb Richard Niewerth. Ihm folgte der Ratsapotheker Uebe und ab 1919 übernahm Theodor Schalhorn die Ratsapotheke, der sie auch nach dem Krieg als Ratsapotheke und Drogenhandlung weiterführte.
Im Jahr 1935 wurde die „Ratsapotheke“ zur Lehrapotheke des Landes Mecklenburg. Diesem Umstand verdankt die Apotheke ihre privilegierte Stellung hinsichtlich der medizinischen Versorgung. Auch wurden deswegen Umbauarbeiten vorgenommen, um Standards zu halten und Lehrbedingungen zu verbessern.
Ab den frühen 60er Jahren hieß die Apotheke Uniapotheke, bevor sie 1977 wieder ihren ursprünglichen Namen erhielt. 1985 erfolgte ein Umbau, bei dem man das spätbarocke Aussehen zu erhalten suchte. Nach weiteren Um- und Ausbauarbeiten im Jahr 1990 mit zeitgemäßen Offizin-Ausstattung wurde eine Großhandlung mit Drogen und Veterenärartikeln an die Apotheke angegliedert.
Empire-Saal
Der 1789 im Empire-Stil gestaltete Saal über den Räumen der Apotheke wird durch aufwendig gearbeitete Wand- und Deckendekorationen, darunter Zierfriese und Stuck, Palmetten-, Blätter- und Schleifenreliefs, sowie Motive der Römischen und Griechischen Mythologie geprägt. 1991 wurde der Saal restauriert. Hier finden Veranstaltungen, wie Kammermusikabende, kleine Empfänge oder Pressetermine statt.
Literatur
Harald Schümann: Von Apothecarii, Physici und Clystierweibern. Apotheker und Apotheken der Stadt Rostock in acht Jahrhunderten. Ein pharmaziehistorischer Abriss. Redieck & Schade, Rostock 2003, ISBN 3-934116-25-6.
Einzelnachweise
Rostock, Rats
Unternehmen (Rostock)
Bauwerk in Rostock
Rostock
Stadtmitte (Rostock)
Baudenkmal in Rostock
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2661552
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https://de.wikipedia.org/wiki/Oberamt%20Gerabronn
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Oberamt Gerabronn
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Das Oberamt Gerabronn war ein Verwaltungsbezirk im Nordosten Württembergs (auf beigefügter Karte Nr. 17), der 1934 in Kreis Gerabronn umbenannt und 1938 aufgelöst wurde. Dabei kamen die meisten Gemeinden zum Landkreis Crailsheim, der seinerseits 1973 im Landkreis Schwäbisch Hall aufging. Allgemeine Informationen zu württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg).
Geschichte
Ende des 18. Jahrhunderts war die östliche Hohenloher Ebene unter viele Herrschaften aufgeteilt, die bis 1806 sämtlich unter bayerische oder württembergische Hoheit kamen. Gerabronn wurde anfangs bayrisch und zum Sitz eines bayrischen Landgerichtsbezirks, was einem heutigen Landkreis entspricht und gehörte zum Rezatkreis.
Die württembergischen Neuerwerbungen um Langenburg und Bartenstein gehörten zunächst zum Oberamt Nitzenhausen, dessen Sitz 1809 nach Ingelfingen verlegt wurde. Nachdem die Königreiche Bayern und Württemberg im Pariser Vertrag die gemeinsame Grenze endgültig festgelegt hatten, wurde im Oktober 1810 aus den von Bayern abgetretenen Orten – darunter Blaufelden, Gerabronn und Kirchberg – und dem nordöstlichen Teil des Oberamtes Ingelfingen das neue Oberamt Blaufelden gebildet. Im Juli 1811 verlegte man den Amtssitz nach Gerabronn und vergrößerte den Bezirk um die Unterämter Langenburg und Bartenstein nach Westen; im Norden und Süden erfolgten kleinere Grenzänderungen. Die staatlichen Behörden waren auf mehrere Orte verteilt: das Kameralamt wurde in Rot am See untergebracht, das Amtsgericht residierte ab 1823 in Langenburg.
Nachbarn des von 1818 bis 1924 dem Jagstkreis zugeordneten Bezirks waren die württembergischen Oberämter Mergentheim, Künzelsau, Hall und Crailsheim sowie der bayerische Rezatkreis (ab 1838 Regierungsbezirk Mittelfranken) mit den Landgerichten bzw. Bezirksämtern Feuchtwangen und Rothenburg ob der Tauber.
Ehemalige Herrschaften
1813, nach Abschluss der Gebietsreform, setzte sich der Bezirk aus Bestandteilen zusammen, die im Jahr 1800 (wenn nicht anders angegeben, ganz oder großteils) zu folgenden Herrschaften gehört hatten:
Preußen, Brandenburg-Ansbach: Gerabronn, Blaufelden, Rot am See, Wallhausen, Wiesenbach, Beimbach, Michelbach an der Heide.
Hohenlohe-Bartenstein: Bartenstein, Herrentierbach, Riedbach. Die im Landespurifikationsvertrag 1797 von Preußen an Bartenstein abgetretenen Orte um Wittenweiler wurden als Amt Werdeck getrennt verwaltet.
Hohenlohe-Ingelfingen: Schrozberg, Schmalfelden.
Hohenlohe-Kirchberg: Kirchberg, Gaggstatt, Lendsiedel, Kupferhof, Hessenau, Leofels, Anteile an Ruppertshofen, Obersteinach und Sandelsbronn.
Hohenlohe-Langenburg: Langenburg, Bächlingen, Lindlein, Raboldshausen.
Hohenlohe-Öhringen, Amt Weikersheim: Sichertshausen.
Hochstift WürzburgZur Herrschaft Haltenbergstetten gehörte Niederstetten mit Ermershausen, zur domkapitlischen Herrschaft Braunsbach ein Teil von Obersteinach. Das landsässige Ritterstift Comburg besaß Anteile an Kleinallmerspann, Dörrmenz, Mistlau, Lendsiedel und Gaggstatt.
Fürst von Schwarzenberg: Michelbach an der Lücke.
Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber: Brettheim, Gammesfeld, Hausen am Bach, Leuzendorf, Oberstetten, Reubach, Spielbach, Wildentierbach, sowie die meisten der später zu diesen Gemeinden gehörigen Weiler und Höfe.
Reichsstadt Hall: Ruppertshofen (teilweise).
Deutscher Orden, Amt Nitzenhausen: Obersteinach, Sandelsbronn, Niederweiler (je teilweise).
ReichsritterschaftBeim Kanton Odenwald der fränkischen Ritterschaft waren immatrikuliert:
Morstein mit Dünsbach, Hornberg (Freiherr von Crailsheim),
Niedersteinach (Freiherr von Gemmingen),
Amlishagen (Freiherr vom Holtz),
Hengstfeld mit Asbach, Roßbürg und Schönbronn (von Wollmershausen Erben).
Zum Rittergut Erkenbrechtshausen des Freiherrn von Seckendorf gehörten Anteile an Lendsiedel, Gaggstatt, Schainbach, Ober- und Niederwinden.
Gemeinden
Einwohnerzahlen 1847
Die folgenden 34 Gemeinden waren dem Oberamt 1847 unterstellt:
Änderungen im Gemeindebestand seit 1813
Um 1818 zählte das Oberamt 31 Schultheißereien, darunter die vier Städte Langenburg, Kirchberg, Niederstetten und Bartenstein. Nachdem die Verfassung von 1819 die Grundlage für die kommunale Selbstverwaltung bereitet hatte, erlangte auch Hornberg, das vorübergehend zu Kirchberg gehört hatte, wieder seine Eigenständigkeit.
1825 wurde Lindlein (mit Großbärenweiler und Naicha) von Schmalfelden getrennt und zur selbständigen Gemeinde erhoben. Um 1825 wurde die Gemeinde Lenkerstetten aufgehoben, wobei Beimbach nach Gerabronn, die übrigen Orte nach Gaggstatt eingegliedert wurden.
1828 wurde Wittenweiler von Blaufelden getrennt und zur selbständigen Gemeinde erhoben. Ferner wurden bis 1828 umgemeindet: Söllbot von Obersteinach nach Bächlingen, Windisch-Brachbach von Obersteinach nach Dünsbach, Niederwinden von Gaggstatt nach Rot am See.
1830 wurde Reubach von Brettheim getrennt und zur selbständigen Gemeinde erhoben, der auch die Orte Kleinansbach (zuvor Teil der Gemeinde Hausen) und Kühnhard (zuvor Teil der Gemeinde Rot am See) zugeteilt wurden.
1849 wurde Weckelweiler von Gaggstatt nach Lendsiedel umgemeindet, Windisch-Brachbach kehrte zur Gemeinde Obersteinach zurück.
1850 wurde die neue Gemeinde Beimbach aus Teilen von Gerabronn (Markung Beimbach), Rot am See (Markung Kleinbrettheim) und Gaggstatt (Markungen Heroldhausen, Lenkerstetten, Werdeck) gebildet. Die neue Gemeinde Michelbach an der Heide entstand aus Teilen von Gerabronn (Markungen Michelbach, Kupferhof, Liebesdorf, Rechenhausen), Langenburg (Markung Binselberg) und Gaggstatt (Markung Seibotenberg). Von der 1850 aufgehobenen Gemeinde Lindlein kamen die Orte Lindlein und Großbärenweiler zur Gemeinde Schmalfelden, Naicha hingegen zur Gemeinde Wiesenbach.
1852 wurden Klopfhof und Meisenhof von Riedbach nach Bartenstein umgemeindet.
1878 wurde Lentersweiler von Wittenweiler nach Billingsbach umgemeindet.
1886 erhielt Gerabronn das Stadtrecht.
1927 wurde Mittelbach von Herrentierbach nach Billingsbach umgemeindet.
Amtsvorsteher
1810–1811: Johann Gottlieb Friedrich Hess (1773–?)
1811–1831: Friedrich Ernst Koch (1775–1860)
1831–1838: Jacob Friedrich von Magenau (1796–1857)
1838–1848: Friedrich Hoyer (1785–1855)
1848–1854: Hermann Süskind (1812–1872)
1854–1869: Eduard Sprandl (1822–1894)
1869–1873: Eduard Bacmeister (1825–1922)
1873–1877: Karl von Bellino (1827–1919)
1877–1887: Heinrich von Maier (1843–1914)
1887–1891: Wilhelm Adolf Speidel (1850–1891)
1891–1896: Jakob Ott (1858–1913)
1896–1900: Viktor Josef Fezer (1861–1927)
1900–1910: Josef Anton Neher (1861–1923)
1911–1918: Anton Beutel (1868–1949)
1918–1923: Ludwig Nägele (1869–1950)
1923–1938: Wilhelm Wöhrle (1880–1960)
Literatur
– Reprint: Bissinger, Magstadt 1973, ISBN 3-7644-0023-4.
Landesarchiv Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Landkreis Schwäbisch Hall. Thorbecke, Ostfildern 2005, ISBN 3-7995-1366-3.
Weblinks
Bestand F 168 des Staatsarchivs Ludwigsburg (Akten des Oberamts Gerabronn)
Gerabronn
Gerabronn
Politik (Landkreis Schwäbisch Hall)
Aufgelöst 1938
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1898169
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https://de.wikipedia.org/wiki/Felix%20Goeser
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Felix Goeser
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Felix Goeser (* 1974 in Köln) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Seine Schauspielausbildung absolvierte er von 1996 bis 2000 an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Nach seinem Abschluss gastierte er 2000 am Deutschen Theater Berlin in Alfred Döblins Verratenes Volk (Regie: Einar Schleef). Hiernach führte ihn sein Weg an das TAT Frankfurt, wo er mit Regisseuren wie Frank-Patrick Steckel, Tom Kühnel und Nicolas Stemann arbeitete. Zwischen 2002 und 2005 war er in Arbeiten von Jürgen Gosch und Stefan Pucher im Deutschen Schauspielhaus Hamburg Hamburg zu sehen. Es folgten zwei Jahre am Staatstheater Stuttgart wo er auf dem Berliner Theatertreffen für die Rolle des Platonow in der gleichnamigen Inszenierung von Karin Henkel mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis ausgezeichnet. Daraufhin wurde er in der Kritikerumfrage der Zeitschrift theater heute zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt.
Nach Gastengagements am Schauspiel Köln und Burgtheater Wien engagierte ihn Intendant Ulrich Khuon zur Spielzeit 2009/10 an das Deutsche Theater Berlin, welches seine bisher längste Ensembleverpflichtung sein würde. Dort spielte er 2009 in Michael Thalheimers Inszenierung Die Nibelungen von Friedrich Hebbel 2016 in Sebastian Hartmanns Inszenierung Berlin Alexanderplatz nach Alfred Döblin mit.
Felix Goeser wohnt mit seiner Lebensgefährtin und ihrer gemeinsamen Tochter in Berlin.
Theater (Auswahl)
TAT Frankfurt
2000: Verratenes Volk nach Alfred Döblin, Regie: Einar Schleef, Rolle: Soldat, Arbeiter, Spartakist, Deutsches Theater Berlin
2000: Die Möwe von Anton Tschechow, Regie: Frank-Patrick Steckel, Rolle: Kostja, TAT Frankfurt
2001: "Der Ring des Nibelungen nach Richard Wagner, Regie: Tom Kühnel, Rolle: Hagen, TAT Frankfurt
2001: Ich und Politik, Konzept und Regie: Nicolas Stemann Rolle: Fischer/ Mahler/ März
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
2002: Der zerbrochene Krug von Heinrich Kleist, Regie: Jürgen Gosch, Rolle: Der Bediente
2004: Autostück, Konzept und Regie: Stefan Pucher, Rolle: Er
2004: Publikumsbeschimpfung von Peter Handke, Regie: Stefan Pucher, Rolle: 1 von 4
2005: Fleisch ist mein Gemüse von Heinz Strunk, Regie: Studio Braun, Rolle: Gurki und Nilz
Staatstheater Stuttgart
2005: Platonow Anton Tschechow, Regie: Karin Henkel, Rolle: Platonow
2006: Woyzeck von Georg Büchner, Regie: Thomas Dannemann, Rolle: Woyzeck
2006: Gefährliche Liebschaften von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos, Regie: Stephan Rottkamp, Rolle: Valmont
2007: Liliom von Ferenc Molnár, Regie: Katrin Henkel, Rolle: Liliom
2007: Im Dickicht der Städte von Bertolt Brecht Regie: Hasko Weber, Rolle: Shlink
Gastengagements 2008/09
2008: Der Menschenfeind von Molière, Regie: Karin Henkel, Rolle: Alceste, Schauspiel Köln
2008: Iphigenie von Euripides, Regie: Karin Henkel, Rolle: Agamemnon/Orest, Schauspiel Köln
2008: Doktor Faustus – My Love is a Fever nach Thomas Mann, Regie: Friederike Heller, Rolle: Leverkühn, Burgtheater Wien
Deutsches Theater Berlin
2000: Verratenes Volk nach Alfred Döblin, Regie: Einar Schleef, Rolle: Soldat, Arbeiter, Spartakist
2009: ÖL von Lukas Bärfuss, Regie: Stephan Kimmig, Rolle: Herbert
2009: Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht, Regie: Nicolas Stemann, Rolle: Mauler
2010: Die Nibelungen von Friedrich Hebbel, Regie: Michael Thalheimer, Rolle: Volker
2010: Die Sorgen und die Macht nach Peter Hacks, Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner Rolle: Max Fidorra
2011: Kleinbürger von Maxim Gorki, Regie: Jette Steckel, Rolle: Nil
2011: Tape von Stephen Belber, Regie: Stefan Pucher, Rolle: Vince
2012: Der Kirschgarten Anton Tschechow, Regie: Stephan Kimmig, Rolle: Lopachin
2012: Demokratie von Michael Frayn, Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, Rolle: Willy Brandt
2013: Hedda Gabler von Henrik Ibsen, Regie: Stefan Pucher, Rolle: Jörg Tesmann
2013: Hieron/Demetrius von Friedrich Schiller und Mario Salazar, Regie: Stephan Kimmig, Rolle: Hieron/ Demetrius
2014: Tabula Rasa von Carl Sternheim, Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, Rolle: Wilhelm Ständer
2014: Das weite Land von Arthur Schnitzler, Regie: Jette Steckel, Rolle: Friedrich Hofreiter
2015: Wintersonnenwende von Roland Schimmelpfennig, Regie: Jan Bosse, Rolle: Albert
2016: Die Affaire Rue de Lourcine von Eugène Labiche, Regie: Karin Henkel, Rolle: Mistingue
2016: Alexanderplatz Alfred Döblin, Regie: Sebastian Hartmann, Rolle: Biberkopf
2016: Marat/Sade von Peter Weiss, Regie: Stefan Pucher, Rolle: Marquis de Sade
2017: It can´t happen here nach Sinclair Lewis, Regie: Christopher Rüping, Rolle: Buzz Windrip
2017: Der Hauptmann von Köpenick von Carl Zuckmayer, Regie: Jan Bosse, Rolle: Hoprecht, Obermüller
2018: ROM nach William Shakespeare, Regie: Karin Henkel, Rolle: Brutus
2022: Der Einzige und sein Eigentum von Sebastian Hartmann und PC Nackt nach Max Stirner, Regie: Sebast9an Hertmann
Filmografie (Auswahl)
2004: Die Nachrichten, Regie: Matti Geschonnek,
2005: Der Heckenschütze, Regie: Manfred Stelzer
2006: Zwei Engel für Amor (Fernsehserie, 1 Folge), Regie: Arne Feldhusen
2008: SOKO Köln (Fernsehserie, 1 Folge)
2010: Cindy liebt mich nicht, Regie: Hannah Schweier
2010: Mord mit Aussicht – Blutende Herzen, Regie: Torsten Wacker
2010: SOKO Leipzig (Fernsehserie, 1 Folge)
2010: SOKO Stuttgart (Fernsehserie, 1 Folge)
2012: Russendisko, Regie: Oliver Ziegenbalg
2013: Fraktus, Regie: Lars Jessen
2013: Wir waren Könige, Regie: Philipp Leinemann
2015: Tatort – Hydra, Regie: Nicole Weegmann
2016, 2018: Notruf Hafenkante (Fernsehserie, 2 Folgen)
2016: Die vermisste Frau, Regie: Horst Sczerba
2016: Eine sachliche Romanze, Regie: Laura Lackmann
2017: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt, Regie: Arne Feldhusen
2019: Danowski – Blutapfel, Regie: Markus Imboden
2020: Wolfsland: Das Kind vom Finstertor (Fernsehreihe)
2021: Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer
Hörspiel (Auswahl)
2007: SWR „Der Tag als Mutter auf den Leuchtturm stieg“, G.Granouillet, Regie: H. Krewer, Rolle: Perpignan
2009: WDR „In freiem Fall“, G. Carofiglio, Regie: U. Schareck, Rolle: Guido Guerrieri
2009: WDR „Die Pest“, A. Camus, Regie: F.E. Hübner, Rolle: Raymond Rambert
2010: RBB Radio Tatort „Casa Solar“, Regie: S. Stricker, Rolle: Bachmann
2010: D.A.V. Hörbuch „Und die Nilpferde kochten in ihren Becken“, J.Kerouac/W.S. Burroughs, Rolle: Will Dennison (W.S. Burroughs)
2010: WDR „Verdammnis“, S. Larsson, Regie: Walter Adler, Rolle: Paolo Roberto
2010: Deutschlandradio Kultur „Ich soll den eingebildeten Kranken spielen“, T. Dorst, Regie: H. Krewer, Rolle: Der verkommene Bruder
2010: SWR „LiMo on tape – Moderne zum Mitnehmen“, Konzept und Regie: FM Einheit/ Andreas Ammer
2012: WDR „Schwesternmilch“, Buch und Regie: Jens Rachut, Rolle: Imker
2012: NDR „Die Wahrheit“, F. Zeller, Regie: S. Stricker, Rolle: Paul
2012: WDR „Herzinfarkt“, Buch und Regie: Jens Rachut, Rolle: Percy Rippenbreaker
2013: NDR „Souvenirs“, D. Foenkinos, Regie: M. Heindel, Roole: Erzähler/Ich
2014: Deutschlandradio Kultur „Am Rande des Catskills“, Regie: Irene Schuck
2014: Deutschlandradio Kultur „Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“, H. Kawakami, Regie: H. Tauch, Rolle: Wirt Satoru
2014: WDR „Doberschütz und das Gleichgewicht des Schreckens“, T. Peuckert, Regie: T. Leutzbach, Rolle: F. Doberschütz
2015: MDR „Die Überfahrt“ A. Munro, Regie: I. Schuck
2015: Deutschlandradio Kultur „Metamorphosen“, F. Goldberg, Regie: H. Tauch, Rolle: Bass
2016: WDR „Hexensucht“, Buch und Regie: J. Rachut
2016: NDR „Der Tod von Sweet Mister“, D. Woodrell, Regie: R. Neumann, Rolle: Sweet Mister
2016: SWR „Discoteca Paradiso“, R. Schimmelpfennig, Regie: Klaus Buhlert, Rolle: Erzähler
2016: WDR „Doberschütz und der Krieg der Generäle“, T. Peuckert, Regie: T. Leutzbach, Rolle: Doberschütz
2016: WDR „Doberschütz und der amerikanische Freund“, T. Peuckert, Regie: T. Leutzbach, Rolle: Doberschütz
2017: SWR „Coldhaven“, J. Burnside, Regie: Klaus Buhlert, Rolle: Erzähler, HÖRSPIEL DES JAHRES 2017 AKADEMIE DER KÜNSTE
2017: Deutschlandradio Kultur „Ins Gras beißen die anderen“, Regie: I. Schuck
2017: WDR „Doberschütz und das kleinste Verbrechen der Welt“, T. Peuckert, Regie: T. Leutzbach, Rolle: Doberschütz
2017: Der Audio Verlag „Heimkehren“ von Yaa Gyasi, Regie: S. Stricker
2017: Bayerischer Rundfunk „Das Ende der Paraden“, Ford Madox Ford, Regie: K. Buhlert, Rolle: Christopher Tietjens
2017: SWR „Twittering Machine“, K. Buhlert
Synchron/ Feature
2006: James Bond made in GDR? – Sozialistische Fernsehhelden an der unsichtbaren Front des Friedens – Autor: Thomas Gaevert – SWR2 Dschungel, 33 Min.
2013: Big Eyes, Regie: Tim Burton, Rolle: Ruben (Jason Schwartzman)
2013: Les Misérables, Regie: T. Hooper, Rolle: Thénardier (Sacha Baron Cohen)
2013: Der Butler, Regie: J. Williams, Rolle: Rev. James Lawson (Lee Daniels)
2013: Lauf Junge lauf, Regie: Pepe Danquart, Rolle: Schmied
2013: Peaky Blinders – Gangs of Birmingham (Staffel 1), Rolle: Danny Whizz-Bang (Samuel Edward-Cook)
2013: Jeff Koons Feature, Regie: Grit Lederer, Arte/ZDF, Stimme von J. Koons
2013: Deutsche Welle, Deutsch-jüdisches Kulturerbe, Fernsehfeature, Erzählstimme
Autorenlesung
„Imperial Bedrooms“, Lesung aus dem Roman mit dem Autor Bret Easton Ellis, KiWi 2010
„Eine Frau flieht vor einer Nachricht“, Lesung aus dem Roman mit dem Autor David Grossmann, Friedenspreis Berlin 2012
„Ein Tag zu lang“, Lesung aus dem Roman mit Autorin Marie N´Daye, Suhrkamp Berlin 2013
„Die niedrigen Himmel“, Lesung aus dem Roman mit Autor Anthony Marra, Suhrkamp Berlin 2014
„Hunger“, Lesung aus dem Roman mit dem Autor Martin Caparrós, Suhrkamp Berlin 2015
Literatur
Weblinks
Felix Goeser bei castforward.de
Agenturprofil bei der Agentur Schneider
Einzelnachweise
Theaterschauspieler
Darstellender Künstler (Köln)
Deutscher
Geboren 1974
Mann
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11835316
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brave%20Search
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Brave Search
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Brave Search ist eine Internet-Suchmaschine des US-amerikanischen Browserherstellers Brave Software Inc. Die Suchmaschine legt dabei ähnlich wie der Webbrowser vom selben Unternehmen Wert auf die Privatsphäre des Nutzers, so dass Tracking und Werbung herausgefiltert werden. Brave Search setzt auf einen eigenen Index, um die Suchergebnisse auszugeben.
Geschichte
Am 3. März 2021 gab Brave bekannt, die Suchmaschinentechnologie des ehemaligen Browserherstellers Cliqz für die eigene Suchmaschine Brave Search erworben zu haben. Der ehemalige Inhaber, das deutsche Verlagshaus Hubert Burda Media, besitzt seitdem Anteile an Brave.
In der Closed Beta konnten laut Brave Software Inc. selbst bereits über 100.000 Nutzer die Suchmaschine testen.
Seit dem 23. Juni 2021 befindet sich Brave Search in der Public Beta und lässt sich von allen modernen Browsern nutzen, ist damit also unabhängig vom Webbrowser Brave.
In den neueren Versionen des Brave-Browsers ist Brave Search sowohl in der Desktop- als auch der Mobil-Variante als Standardsuchmaschine integriert.
Weblinks
Informationsseite zu Brave Search
Einzelnachweise
Metasuchmaschine
Suchmaschine
Anonymität
Tor hidden service
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1329976
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ursprung%20und%20Ansatz
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Ursprung und Ansatz
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Ein Skelettmuskel ist über Sehnen, also den bindegewebigen Anteil eines Muskels mindestens an zwei Punkten befestigt, die in der Anatomie Ursprung und Ansatz genannt werden. Die meisten Ansätze und Ursprünge der Muskeln sind am Skelett befestigt, einige Muskeln sind auch an Faszien angeheftet, die zu Aponeurosen verstärkt sein können. Anatomisch sind die Begriffe auch für die Befestigungspunkte von Bändern gebräuchlich.
Definition
Die Unterscheidung zwischen Muskelansatz (Insertio) und -ursprung (Origo) ist oft willkürlich. Als Ursprung wird der zumeist unbeweglichere Teil (Punctum fixum), als Ansatz der bewegte Teil (Punctum mobile) bezeichnet. Diese Unterscheidung lässt sich aber auf viele Muskeln nicht ohne weiteres anwenden, vor allem ist das Begriffspaar Punctum fixum/Punctum mobile terminologisch nicht mit dem Begriffspaar Ursprung/Ansatz synonym. Des Weiteren können auch Punctum fixum und Punctum mobile nicht absolut festgelegt werden, da ein Muskel mal den einen Anheftungspunkt bewegen kann, mal einen anderen. So trägt der zum Musculus quadriceps femoris gehörende M. rectus femoris im Liegen auf dem Rücken zur Aufrichtung des Oberkörpers bei. Er hat seinen Ursprung am Darmbein, welcher im Regelfall auch Punctum fixum (z. B. bei Hebung des Oberschenkels im Stand) ist. Im oben genannten Fall ist jedoch dieser Anheftungspunkt am Darmbein und damit am zu hebenden, das heißt zu bewegenden Oberkörper Punctum mobile. Die Festlegung dieses Punktes als Ursprung wird jedoch beibehalten.
An den Gliedmaßen wird generell die rumpfnahe (proximale) Anheftung als Ursprung bezeichnet, der rumpfferne (distale) entsprechend als Ansatz. Für die Muskeln des Schultergürtels wird in der Regel die Befestigung am Rumpf als Ursprung, die am Schultergürtel als Ansatz bezeichnet. Bei den Rückenmuskeln liegt der Ursprung unten (bei Tieren hinten), der Ansatz weiter oben (vorn). In einigen Fällen sind sie einfach willkürlich festgelegt.
Ein Muskel kann mehrere Ursprünge haben, diese verschiedenen Ursprungsanteile bezeichnet man als Muskelkopf (Caput). Die Anzahl der Köpfe war für einige Muskeln namensgebend. Der Musculus biceps brachii („zweiköpfiger Muskel des Oberarms“) besitzt beispielsweise beim Menschen zwei Ursprungssehnen, die an unterschiedlichen Punkten des Schulterblatts entspringen. Der ansatzseitige Anteil eines Muskels wird als Muskelschwanz (Cauda musculi) bezeichnet. Ein Muskel kann auch mehrere Ansätze besitzen, in dem sich die Endsehne teilt und an unterschiedlichen Knochenpunkten anheftet. Der Musculus biceps brachii besitzt beispielsweise auch zwei Ansätze, nämlich an Elle und Speiche.
Befestigung am Skelett
Die Sehnenansatzzone, egal ob Ansatz oder Ursprung, an den Knochen ist an Apophysen anders als an Diaphysen.
Bei den apophysären Sehnenansatzzonen findet sich am Knochen-Sehnen-Übergang Faserknorpel, welcher am Übergang zum Knochen mineralisiert. Hier erfolgt also ein allmählicher Übergang von straffem, parallelfaserigen Bindegewebe (Straffes Bindegewebe) über eine nicht mineralisierte (mit zwischen die Bindegewebsfasern eingestreuten Knorpelzellen) und mineralisierte Faserknorpelzone zum Knochen. Die Knorpelzellen dämpfen ruckartige Anspannungen der Sehne durch ihre Elastizität und haben so indirekt eine Stoßdämpferfunktion.
Die diaphysäre Anheftung erfolgt über Sharpey-Fasern. Hier wird die Dämpfung über eine Verflechtung der Kollagenfasern der Sehne mit elastischen Fasern des Stratum fibrosum des Periosts erreicht.
Die Lage der Ansatzzonen auf den Knochen ist wie die Länge der betroffenen Knochen von der körperlichen Ausprägung des jeweiligen Individuums (z. B. Körpergröße, Verhältnis von Rumpflänge zur Länge der Extremitäten, siehe Anthropometrie) abhängig. Daraus ergeben sich teilweise große Unterschiede für die Eignung einzelner Personen zur Ausführung bestimmter Bewegungen.
Einzelnachweise
!Ursprung und Ansatz
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https://de.wikipedia.org/wiki/The%20Carmilla%20Movie
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The Carmilla Movie
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The Carmilla Movie ist ein kanadischer Vampirfilm aus dem Jahr 2017. Er beruht auf der Webserie Carmilla, welche auf dem gleichnamigen Roman von Sheridan Le Fanu basiert. Am 26. Oktober 2017 hatte der Film in 30 Cineplex-Kinos in Kanada und auf der Homepage der Serie Premiere. Seit dem 27. Oktober ist der Film auch auf dem Streamingportal Fullscreen verfügbar.
Handlung
Der Film spielt 5 Jahre nach Ende der dritten und somit letzten Staffel der Serie Carmilla, in der Laura und Carmilla den Weltuntergang verhindert und überlebt haben. Carmilla, die gerade ihr Vampirdasein hinter sich gelassen hat, gewöhnt sich an ihr wiedergewonnenes Menschsein, während Laura sich weiter ihren journalistischen Ambitionen und Social-Media-Projekten widmet. Unerwartet zeigt Carmilla Anzeichen dafür, dass sie sich zurück in einen Vampir verwandelt. Dazu kommen seltsame Albträume aus Carmillas Vergangenheit, von denen Laura geplagt wird. Zusammen mit ihren alten Freunden der Silas-Universität gehen die beiden der Sache auf den Grund, um Carmillas Menschlichkeit zu retten. Zu diesem Zweck reisen sie in die Steiermark, zu dem Anwesen, in dem Carmilla einst Elle kennenlernte. Bald treffen die Protagonisten auf die Geister von jungen Frauen aus dem 19. Jahrhundert, die zwar feindselig und bedrohlich wirken, sich aber als freundlich entpuppen und Laura und die anderen sogar auf eine „Willkommensparty“ einladen. Auf dieser Party enthüllen die Geister, die alle ehemalige Opfer von Carmilla sind, dass Elle sie in einer Art Zwischenwelt gefangen hält und sie Carmillas Hilfe brauchen, um endlich in Frieden ruhen zu können. Dies soll während der Party durch ein Ritual erreicht werden. Das Ritual geht jedoch schief, da Elle von Anfang an ihre Finger im Spiel hatte und sämtliche Ereignisse nur eingefädelt hatte, um sich an Carmilla rächen zu können, die sie für ihr Schicksal verantwortlich macht. (Wie man ebenfalls erfährt, sorgte sie auch für Carmillas teilweise Rückverwandlung.) So werden nach und nach alle Figuren in die Zwischenwelt gezogen, wo Elle Jagd auf sie macht. Carmilla schafft es schließlich, das Ritual zu vollenden, das sie jedoch wieder vollständig zum Vampir werden lässt, Elle so zu besiegen und die anderen Geister zu erlösen.
In einer Post-credit-Szene taucht Mattie in der Wohnung von Laura und Carmilla auf. Sie erzählt Carmilla, dass der Anglerfisch aus der Serie wohl ein Weibchen war und auf der ganzen Welt Anglerfisch-Halbgott-Eier verteilt hat, die nun zerstört werden müssen. Dabei will Mattie Carmillas Hilfe. Carmilla willigt sofort ein, womit ein weiterer Film als Fortsetzung angedeutet wird.
Produktion
Vorgeschichte
The Carmilla Movie basiert auf der Webserie Carmilla und spielt fünf Jahre nach Ende selbiger Serie. Als das Ende der Webserie auf der New York Comic Con 2016 angekündigt wurde, wurde gleichzeitig auch bekannt gegeben, dass es einen Carmilla-Film geben werde. Ergänzend zu einigen Darstellern aus der Webserie kamen im Film einige neue Darsteller hinzu, darunter auch Dominique Provost-Chalkley als Carmillas erste große Liebe Elle. Der Film wurde innerhalb von 14 Tagen gedreht und von Shaftesbury produziert.
Kritiken
Kelsey Juntwait von Culturess findet, dass The Carmilla Movie eine wunderschön geschriebene Geschichte über Liebe und Verlust sei und darüber, was jemand bereit sei für einen geliebten Menschen aufzugeben. Der Erfolg des Films beruhe maßgeblich auf unbestreitbaren Chemie zwischen Bauman und Negovanlis. Der Auftritt von Provost-Chalkley als Carmillas Ex-Liebhaber Elle liefere absolute Spannung. Mit einem paranormalen und leidenschaftlichen Drehbuch inspiriere Carmilla weiterhin ein Franchise, welches die Queere Geschichtserzählung revolutioniere.
Dean Pfeiffer von Easttennessean findet die Geschichte, im Gegensatz zu der in der Webserie, eher flach. Der Handlung im Film sei nur schwer zu folgen und die Höhepunkte des Films seien in den verwirrenden Hintergrundgeschichten und Handlungswechseln untergegangen. Jedoch trügen die schauspielerischen Leistungen sowie das Bühnenbild und die Anspielungen auf Serien, Filme und Bücher zu einer lebensfrohen und anrührenden Atmosphäre bei. Auch die neuen Charaktere sowie Dominique Provost-Chalkleys Darstellung als Bösewicht trügen wesentlich zum Reiz des Films bei. Außerdem wäre der Film ein erster Schritt für diejenigen, die sich mehr LGBT-Themen in den Medien wünschten und eine gute lesbische Beziehung sehen wollten, die junge, queere Teens leicht nachvollziehen könnten.
Peter Knegt von CBC Arts glaubt, dass die Zuschauer auch die Webserie gesehen haben müssen, um den Film richtig verstehen zu können. Da er keine der Episoden der Webserie gesehen habe, sei es nur sehr schwer für ihn gewesen, der Handlung im Film zu folgen. Zu seiner Überraschung sei der Film nicht lediglich ein lesbischer Vampirfilm, sondern umfasse viele LGBTQ-Themen. So gebe es mit LaFontaine beispielsweise einen nichtbinären Charakter.
Aja Romano von Vox denkt, dass The Carmilla Movie insbesondere für diejenigen interessant wäre, die gerne ein paar Stunden damit verbringen würden, sich zwei wunderschöne Frauen anzuschauen, die glücklich miteinander in einer einfachen, süßen Liebesgeschichte seien.
Princess Weekes von The Mary Sue findet, dass der Film gute Charakterentwicklungen biete, die Chemie zwischen den beiden Leads knistere und knalle. Außerdem seien auch die Nebenfiguren, insbesondere die von Mel, sehr stark. The Carmilla Movie sei nicht nur ein Film über Vampire, sondern es gehe auch um Liebe, Freundschaft und die Kraft, die damit einhergeht, dass jemand seine eigene Wahrheit lebt und für die Dinge kämpft, die ihm am wichtigsten seien, selbst wenn es sich unmöglich anfühle.
Karly Ko von Autostraddle findet, dass The Carmilla Movie ihr genau das geboten habe, was sie sich immer von einer Filmadaption einer geliebten Serie gewünscht habe. Sie lobte insbesondere die Darstellungen von Natasha Negovanlis, Elise Bauman und Dominique Provost-Chalkley.
Weblinks
Website zum Film (englisch)
Einzelnachweise
Filmtitel 2017
Kanadischer Film
Horrorfilm
Vampire im Film
Homosexualität im Film
Joseph-Sheridan-Le-Fanu-Verfilmung
Horrorkomödie
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https://de.wikipedia.org/wiki/Abwehrkraft
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Abwehrkraft
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Abwehrkraft steht für:
Fähigkeit eines Organismus, Krankheitserreger abzuwehren, siehe Immunsystem
für die Abwehr zuständige militärische Streitkraft
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https://de.wikipedia.org/wiki/Der%20Zauber%20der%20Wirklichkeit
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Der Zauber der Wirklichkeit
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Der Zauber der Wirklichkeit: Die faszinierende Wahrheit hinter den Rätseln der Natur ist ein 2012 auf Deutsch beim Ullstein Verlag erschienenes Sachbuch des britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins. Es erschien im englischen Original unter dem Titel The Magic of Reality: How We Know What's Really True im Jahr 2011 bei Bantam Press.
Dawkins beschäftigt sich in seinem von Dave McKean illustrierten Werk damit, wie die Menschen Vorgänge ihrer Umwelt mit Mythen erklärten und was die Wissenschaft zur Erklärung beitragen kann. Nach eigener Aussage richtet sich sein Buch an Leser ab 12 Jahren.
Inhalt
Dawkins beginnt im ersten Kapitel damit, die Begriffe des Buchtitels zu definieren. Demnach sei Wirklichkeit all das, was wir mit unseren fünf Sinnen – eventuell unterstützt durch Instrumente – erfahren können. Als ebenso real erachtet er Emotionen, da diese untrennbar an die Existenz von Gehirnen gekoppelt seien, die wiederum reale Gebilde sind. Den Zauber verwendet er im Sinne von „etwas zutiefst Bewegendes oder Beglückendes“, wodurch man sich „im Innersten berührt“ fühlt. Gleichzeitig erläutert er, weshalb er den Zauber in seiner magischen Bedeutung als Erklärung für die Realität für unbrauchbar hält: Ein Merkmal der Magie sei es, Dinge aus dem Nichts zu erschaffen oder plötzlich zu verwandeln. Am Beispiel der Evolution will er zeigen, dass komplexe Formen stets aus graduellen Prozessen hervorgehen und nicht schlagartig oder durch Zufall entstehen.
Im Folgenden behandelt Dawkins eine Reihe von Fragen und versucht diese mit überprüfbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen aus verschiedenen Fachgebieten zu beantworten. Den meisten seiner Erklärungen werden diverse Mythen aus der Menschheitsgeschichte vorangestellt, die sich ebenfalls mit dem Thema der Fragen beschäftigen. Jede Frage eröffnet ein neues Kapitel. Im Einzelnen sind das:
Wer war der erste Mensch?
Warum gibt es so viele Tierarten?
Woraus bestehen die Dinge?
Warum gibt es Tag und Nacht, Sommer und Winter?
Was ist die Sonne?
Was ist ein Regenbogen?
Wann und wie hat alles angefangen?
Sind wir allein?
Was ist ein Erdbeben?
Warum geschehen schlimme Dinge?
Was ist ein Wunder?
Zu den Mythen, die im Buch vorgestellt werden, gehören beispielsweise Traumzeit-Mythen der Aborigines, das Gilgamesch-Epos, afrikanische Schöpfungsmythen, die biblischen Erzählungen von Adam und Eva, der Turmbau zu Babel oder die Arche Noah. Behandelt werden auch überholte medizinische Praktiken, wie der auf der Humoralpathologie basierende Aderlass, sowie moderne Mythen, zu denen nach Dawkins’ Ansicht Entführungen durch Außerirdische gehören. Dass Dawkins nicht zur Beantwortung jeder Frage entsprechende altertümliche Mythen gefunden hat, erklärt er sich damit, dass sich früher bestimmte Bereiche der Beobachtung durch den Menschen entzogen und sie demzufolge keine Erklärung dafür brauchten. Dies betrifft insbesondere den Mikrokosmos und im Makrokosmos die Frage nach Außerirdischem Leben.
Zu den Themen, die Dawkins zur wissenschaftlichen Beantwortung der Fragen heranzieht, gehören unter anderen: Entwicklung des Menschen im Laufe der Evolution, geographische Isolation, Atommodelle, Gravitation, Entwicklung von Sternen, Urknall, Lichtspektrum, Dopplereffekt, Exoplaneten und Kontinentaldrift. Die Frage nach den schlimmen Dingen in der Welt beantwortet Dawkins damit, dass das Universum ohne Gefühle sei und sich nicht um unsere Befindlichkeiten kümmere. Ob ein Ereignis für uns gut oder schlecht ist, habe keinerlei Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses.
Zuletzt geht es um Wunder im Sinne von übernatürlichen Vorkommnissen. Für Dawkins handelt es sich dabei um Geschichten, die im Stille-Post-Prinzip verbreitet werden; um Zufälle, die nur weitererzählt werden, weil sie außergewöhnlich sind; oder schlicht um Scharlatanerie. Im Umgang mit solchen Geschichten schließt er sich den Empfehlungen von David Hume an, wonach alle möglichen Alternativen gegeneinander abgewogen werden sollen; ob es zum Beispiel wahrscheinlicher ist, dass der Zeuge irrt, oder dass die wundersame Geschichte wahr ist.
Mythen, Zauberei und Wunder können nach der Auffassung Dawkins’ nichts erklären. Den Verweis auf Übernatürliches bezeichnet er als „faul und unehrlich“:
Im Gegensatz dazu besitze die Wissenschaft den Zauber der Wirklichkeit.
Rezensionen
Michael Lange vom Deutschlandradio Kultur ist der Auffassung, dass dem „wunderbar abwechslungsreich illustriertem Jugendbuch“ die „beißende Polemik“ aus Dawkins’ Werk Der Gotteswahn fehle, er sich jedoch „die eine oder andere spöttische Bemerkung über die Mythen nicht verkneifen“ könne. „Fast so als fehle ihm der Respekt vor den Überzeugungen unserer Vorfahren, die aber bis heute wirken.“ Das Buch sei dennoch „rundum empfehlenswert“ und biete die Möglichkeit „veraltetes Schulwissen zu entstauben.“
Auch Frank Patalong von Spiegel Online beschreibt das Werk als „unterhaltsam und lehrreich“. Seinem Anspruch werde es aber nicht ganz gerecht, da es Leser ohne Kenntnis über naturwissenschaftliche Grundlagen überfordern würde. Stattdessen erschließe es „sich eher einem Publikum mit unvertieftem Grundwissen.“ Dies sei aber nicht schlimm; es gäbe „enorm starke Passagen, beispielsweise [über die] oft missverstandenen Mechanismen der Evolution“. Patalong bezeichnet dies als „Aufklärung im besten Sinne.“
Andy Coghlan lobt im New Scientist Dawkins’ Schreibstil sowie die Aufmachung des Buches, insbesondere McKeans Illustrationen. Der Ton sei weicher als für Dawkins üblich, religiöse Erklärungen lehne er jedoch weiterhin kompromisslos ab. Teilweise sei das Werk provokant, was vor allem für die letzten beiden Kapitel gelte. Coghlans Ansicht nach fehlt dem Buch ein Kapitel „Warum tun sich Menschen gegenseitig schlimme Dinge an?“, da diese Frage eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Religionen gespielt habe. Dennoch sei das Buch „ein Triumph“ und würde „zweifellos ein Bestseller werden.“
Colin Tudge wirft Dawkins im Independent vor, seinen ins 19. Jahrhundert gehörenden Materialismus mit dem gleichen Eifer zu vertreten, wie auch Kreationisten ihren Standpunkt. Dawkins verurteile die weltanschauliche Indoktrination durch Religionen bei Kindern, würde mit dem Buch aber genau dies tun. Er kritisiert außerdem die Behauptung Dawkins’, Gefühle würden lediglich unserem Gehirn entspringen, da dies nur eine von mehreren verschiedenen Sichtweisen sei. Er bezeichnet Dawkins als „unverbesserten logischen Positivisten“, der einer veralteten Philosophie anhänge, die sage, dass alles, was nicht greifbar und mathematisch erfassbar ist, bedeutungslos sei. Des Weiteren sei Religion nicht abhängig von Mythen und Wundern, da diese nur bildhaft zu verstehen seien. Er stimmt Dawkins zu, dass die Wissenschaft ihren eigenen Zauber habe; deshalb stünden die Enthüllungen der Wissenschaft aber nicht im Widerspruch zur Religion.
Literatur
Richard Dawkins: Der Zauber der Wirklichkeit: Die faszinierende Wahrheit hinter den Rätseln der Natur. Aus dem Englischen von Sebastian Vogel, Ullstein Verlag 2012, ISBN 978-3-550-08850-6.
Einzelnachweise
Werk von Richard Dawkins
Literarisches Werk
Literatur (21. Jahrhundert)
Literatur (Englisch)
Kinder- und Jugendliteratur
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https://de.wikipedia.org/wiki/Paul%20Bruger
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Paul Bruger
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Paul Bruger (* 27. November 1872 in Kamenz; † 11. November 1960 in Bautzen) war ein deutscher Lehrer, Kommunalpolitiker und Heimatforscher.
Leben
Paul Bruger war das älteste Kind von fünf Geschwistern und wuchs nach dem frühen Tod des Vaters bei Pflegeeltern auf. Zunächst besuchte er die Dorfschule in Spittel bei Kamenz, dann nach dem Umzug nach Dresden die dortige katholische Bürgerschule. Ab 1886 besuchte er das katholische Lehrerseminar in Bautzen und war dann ab 1892 als Volksschullehrer in Reichenau bei Zittau, Radeberg und Leipzig tätig. An der Universität Leipzig nahm er ein Werkstudium auf und belegte Vorlesungen in Geographie, Geschichte, Deutsch, Pädagogik und Philosophie.
1901 kehrte er als Lehrer an das katholische Lehrerseminar in Bautzen zurück, wo er 1908 Seminaroberlehrer und 1924 Studienrat wurde.
Bruger war von 1918 an in Bautzen Stadtverordneter und ab 1920 als Dezernent für Volksbildung, Museums- und Theaterangelegenheiten in der städtischen Verwaltung. Er leitete das Dezernat fast 15 Jahre, bis ihn die Nationalsozialisten absetzten.
Nach 1945 lehrte er an der Bautzener Wirtschaftsoberschule, war wieder Stadtrat und leitete von 1945 bis 1948 den Kreis- und Ortsverband der CDU. Gegen Ende der 1940er Jahre musste er aus gesundheitlichen Gründen alle seine Ämter niederlegen.
Paul Bruger war Mitbegründer der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen, beteiligte sich an vorgeschichtlichen Ausgrabungen und schrieb zahlreiche Beiträge zur Lausitzer Kunstgeschichte, die unter anderem in den Bautzener Geschichtsheften und im Bautzener Tageblatt erschienen.
Sein Grab befindet sich auf dem Nikolaifriedhof in Bautzen.
Schriften (Auswahl)
Michael Sporer, Mattheus Crocinus, Sigismund Heinrich Kauderbach und andere Bautzener Maler bis zum Ausgange des 17. Jahrhunderts. In: Bautzener Geschichtshefte 1, 1915, S. 28–63.
Jacob Vogels Komödie „Bautzensturm 1620“. In: Bautzener Geschichtshefte 3, 1920, S. 42–57.
Das Gräberfeld an der Artilleriekaserne in Bautzen. In: Jahresheft der Gesellschaft für Anthropologie und Vorgeschichte der Oberlausitz. 3. Band, Heft 1, 1920, S. 35–48.
Goldschmiede und Goldschmiedearbeiten im alten Bautzen. In: Bautzener Geschichtshefte 16, 1938, S. 34–75.
Bilder vom Stadtbrande 1634. In: 1000 Jahre Bautzen. Brandgedenken 1634–1934. Bautzen 1934, S. 57–60.
Altertumsfunde in der Bautzener Liebfrauenkirche. In: Bautzener Geschichtshefte 15, 1937, S. 40–45.
Goldschmiede und Goldschmiedearbeitenim alten Bautzen. In: Bautzener Geschichtshefte 16, 1938, S. 34–75.
Literatur
Johannes Strauch: Paul Bruger ein Pionier der Lausitzer Geschichtsforschung. In: Bautzener Kulturschau 6. Jg., Nr. 11, 1956, S. 8–10.
Paul Bruger †. Fünf Jahrzehnte im Dienst der Lausitzer Geschichtsforschung. In: Bautzener Kulturschau 10. Jg., Nr. 12, 1960, S. 13.
Weblinks
im Biographischen Lexikon der Oberlausitz
Einzelnachweise
Schullehrer
Heimatforscher (Sachsen)
Kommunalpolitiker (Sachsen)
Person (Bautzen)
CDU-Mitglied
Deutscher
Geboren 1872
Gestorben 1960
Mann
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2968593
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https://de.wikipedia.org/wiki/M59%20APC
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M59 APC
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Der M59 war ein gepanzertes Mannschaftstransportfahrzeug (engl. APC: Armored Personnel Carrier, auch als AIV – Armored Infantry Vehicle bezeichnet) der US Army, das von der FMC Corp. produziert wurde, von 1954 bis Ende 1989 im Dienst. Es wurden ca. 6300 Fahrzeuge hergestellt.
Nachdem sich der M75 als Nachfolger des M3-Halbkettenfahrzeuges als völlig untauglich und viel zu teuer erwiesen hatte, begannen bereits noch während dessen Einführungsphase die Entwicklungsarbeiten an einem Folgemodell.
Technik
Der M59 wurde völlig neu konzipiert, Motor und Getriebe wurden vom Kampfraum abgeschottet, im Heck befand sich eine große Rampe mit einer Mannluke. Das Dach des Mannschaftsraumes war ebenfalls mit Luken ausgestattet. Bedingt durch die Form des Buges besaß das schwimmfähige Fahrzeug über der Motorklappe eine zusätzliche hölzerne Trimmplatte, die bei Wasserfahrt vom Fahrer über ein Hebelsystem von Hand aufgerichtet werden musste. Das erste Baulos besaß keine Kommandantenkuppel, sondern eine drehbare Lafette für ein 12,7-mm-Maschinengewehr Browning M2. In dieser Variante konnten nur 1470 Schuss Munition mitgeführt werden.
Im zweiten Baulos stattete man das Fahrzeug dann mit einer Kommandantenkuppel aus; hier wurden die vorher verwendeten Kinon-Sichtblöcke durch Winkelspiegel ersetzt. Das Maschinengewehr befand sich aber außerhalb der Kuppel und somit nach wie vor nicht unter Panzerschutz. Erst mit der Einführung des dritten Bauloses wurde die Bewaffnung nach innen verlegt, man verwendete hier die etwas niedrigere Kuppel M13.
Die Weiterentwicklung zum M113 lässt sich an der Form bereits deutlich erkennen.
Technische Daten
Quellen
Fred W. Crismo: U.S. Tracked Military Vehicles, Motorbooks International Osceola WI 1992.
Einzelnachweise
Weblinks
Schützenpanzer
US-amerikanisches Militärfahrzeug
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10154717
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https://de.wikipedia.org/wiki/ZPZ
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ZPZ
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ZpZ steht für:
„Zähne pro Zoll“, Maßeinheit der Zahnteilung, siehe Sägen
zpz steht für:
Texmelucan-Zapotekisch (ISO-639-3-Code), eine der Sprachen des Zapotekischen in Mexiko
Abkürzung
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949075
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https://de.wikipedia.org/wiki/Szczepankowice
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Szczepankowice
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Szczepankowice (deutsch Schönbankwitz) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Kobierzyce in Polen. Sie liegt 21 Kilometer südwestlich von Breslau (Wrocław) und gehört dem Powiat Wrocławski an.
Geschichte
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Ort „Tschönbankwitz“ genannt, dann „Schönbankwitz“. 1937, in der Zeit des Nationalsozialismus, wurde der Name eingedeutscht in „Schönlehn“. Laut einer Namensdeutung bedeutet der Ortsname, dass es sich um das Eigentum und den Wohnort des lieben Stephans handelt.
Dorf und Rittergut mit Vorwerk (Fideikommiss bis in die 1920er Jahre). Es finden sich Reste des Ringwalls einer mittelalterlichen Burg sowie fürstliche Hügelgräber der Aunjetitzer Kultur. Eine Urkunde vom 25. März 1286 des Herzogs Heinrich V. von Breslau, erwähnt als Besitzer Stephan von Stepancowitz. Dieselbe Urkunde erwähnt auch einen Schulzen Gerhardt, was zeigt, dass es zu dieser Zeit in Tschönbankwitz eine Freischoltisei gegeben hatte – somit standen hier im Mittelalter deutschstämmige Siedler unter deutschem Recht.
Von 1789 bis 1945 in den Händen der Familie von Coester, die aus der Grafschaft Mansfeld stammte und 1786 das schlesische Inkolat erlangte. 1789 erwarb sie zudem das benachbarte Rittergut Klein Bresa sowie die Erbscholtisei Langenöls.
1874 wurde die Landgemeinde Schönbankwitz mit der Landgemeinde Jackschönau zum Amtsbezirk Jackschönau vereint, der 1937 in Amtsbezirk Schwertern umbenannt wurde. Amtsvorsteher war der Besitzer des Ritterguts Tschönbankwitz, Stellvertreter der des Ritterguts Jackschönau.
1898 erhielt Tschönbankwitz eine Bahnstation an der Eisenbahnstrecke Koberwitz–Heidersdorf.
In der Volkszählung von 1939 wurde eine Einwohnerzahl von 420 ermittelt.
Weblinks
Offizielle Website der Gemeinde Kobierzyce
Einzelnachweise
Ort der Woiwodschaft Niederschlesien
Gmina Kobierzyce
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