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https://de.wikipedia.org/wiki/Premjer-Liha%202016/17
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Premjer-Liha 2016/17
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Die Premjer-Liha 2016/17 () war die 26. Spielzeit der höchsten ukrainischen Liga im Fußball und die neunte Auflage unter diesem Namen (vorher: Wyschtscha Liha, dt. Oberste Liga). Am Wettbewerb nahmen seit dieser Saison nur noch zwölf Mannschaften teil.
Der Titelverteidiger war Dynamo Kiew, Aufsteiger aus der Perscha Liha war FK Sirka Kropywnyzkyj (ehem. FK Sirka Kirowohrad).
Modus
Nach einer Doppelrunde (22 Spiele) spielten die ersten sechs Mannschaften weiter um die Meisterschaft, die letzten sechs Teams gegen den Abstieg.
Stadien
Die folgenden Stadien wurden in der Saison 2016/17 als Heimspielstätte der Vereine genutzt:
Hauptrunde
Tabelle
Kreuztabelle
Meisterrunde
Abstiegsrunde
Die Meistermannschaft von Schachtar Donezk
Torschützenliste
Weblinks
Offizielle Webpräsenz der Professional Football League of Ukraine (ukrainisch)
Offizielle Webpräsenz der Federazija Futbolu Ukraiiny (ukrainisch)
Einzelnachweise
2016 17
Fußballsaison 2016/17
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mat%20Gordon
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Mat Gordon
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Mat Gordon (* 1. April 1983 in Saint Paul, Alberta, als Matt Gordon) ist ein kanadisches Model, das in New York lebt.
Karriere
Mat Gordon wurde während einer Party in Vancouver im Jahre 2004 von einem Agenten entdeckt. Im selben Jahr unterschrieb er bei Mode Models.
2007 zog er nach New York und wechselte zu DNA Model Management. Zudem unterschrieb er einen Vertrag mit Gucci. Juni 2007 lief Mat bei der Frühlingsmodeschau von Gucci und Versace in Mailand. Im darauffolgenden Jahr wurde er das Gesicht von Tommy Hilfiger und modelte mit Claudia Schiffer für Karl Lagerfeld. Außerdem warb er für die One Million-Kampagne von Paco Rabanne.
Das Forbes Magazine listete ihn 2009 auf Platz zwei der zehn erfolgreichsten Männermodels.
Privates
Er wuchs als Sohn eines Lehrers auf einer Farm in der kanadischen Provinz Alberta auf. Gordon hat sieben Geschwister.
Weblinks
Mat Gordon
Interview
Einzelnachweise
Model
Kanadier
Geboren 1983
Mann
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1890090
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https://de.wikipedia.org/wiki/John%20Tait%20Robertson
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John Tait Robertson
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John Tait Robertson (* 25. Januar 1877 in Dumbarton, Schottland; † 24. Februar 1935 in Wiltshire, England) war ein schottischer Fußballspieler und -trainer.
Robertson, der in der Abwehr spielte, hatte zu Anfang seiner Karriere kurze Aufenthalte beim FC Everton und dem FC Southampton, ehe ihm bei den Glasgow Rangers der Durchbruch gelang. Mit dem Verein wurde er drei Mal in Folge schottischer Meister und schaffte den Sprung in die schottische Nationalmannschaft. In 16 Spielen zwischen 1898 und 1905 gelangen ihm drei Tore, alle gegen Wales, dreimal führte er das Nationalteam als Kapitän aufs Feld.
1905 wechselte Robertson nach England und wurde als Spielertrainer der erste hauptamtliche Trainer des neu gegründeten FC Chelsea. Ihm gelang sogar das erste Tor des Vereins in einem Pflichtspiel, als er das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg gegen den FC Blackpool erzielte. Obwohl er dem Verein als Tabellendritter der Second Division einen ordentlichen Erfolg beschert hatte, verließ Robertson den Verein nach nur einem Jahr, was möglicherweise etwas mit seinem Renommee als eifriger Schluckspecht zu tun hatte.
Anschließend war er bis 1909 Spielertrainer bei Glossop. Danach wurde Robertson Trainer der Reservemannschaft von Manchester United. Zwischen 1911 und 1913 trainierte Robertson den ungarischen Klub MTK Budapest.
Nach langer Krankheit verstarb er am 24. Januar 1935 im Alter von 57 Jahren in Wiltshire im Südwesten Englands. In Anwesenheit zahlreicher alter Weggefährten wurde er auf dem Rutherglen Friedhof von Glasgow beigesetzt.
Weblinks
Länderspieldetails auf scottishfa.co.uk
Fußballnationalspieler (Schottland)
Schotte
Brite
Fußballtrainer (Schottland)
Geboren 1877
Gestorben 1935
Mann
Person (Dumbarton)
Fußballspieler (FC Everton)
Fußballspieler (FC Southampton)
Fußballspieler (FC Chelsea)
Fußballspieler (Glasgow Rangers)
Fußballspieler (Glossop North End)
Fußballspieler (Greenock Morton)
Fußballtrainer (FC Chelsea)
Fußballtrainer (Manchester United)
Fußballtrainer (MTK Budapest FC)
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8822579
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https://de.wikipedia.org/wiki/Terry%20Evans
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Terry Evans
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Terry Evans ist der Name folgender Personen:
* Terry Evans (Ringer) (Terrance John Evans ; * 1911), kanadischer Ringer
Terry Evans (Musiker) (1937–2018), US-amerikanischer Sänger
Terry Evans (Fußballspieler, 1965) (* 1965), englischer Fußballspieler und -trainer
Terry Evans (Fußballspieler, 1976) (* 1976), walisischer Fußballspieler
Terry Evans (Baseballspieler) (* 1982), US-amerikanischer Baseballspieler
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3172012
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vanzago
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Vanzago
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Vanzago ist eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) in der Metropolitanstadt Mailand, Region Lombardei.
Die Nachbarorte von Vanzago sind Pogliano Milanese, Pregnana Milanese, Arluno und Sedriano.
Geschichte
Erste Anzeichen auf eine Siedlung gehen auf das Jahr 864 n. Chr. zurück. Die Umgebung ist landwirtschaftlich geprägt und es wohnten vornehmlich Landarbeiter und Landwirte in Vanzago. Doch seit 30 Jahren ist der Ort durch den Zuzug der Mailänder Bevölkerung geprägt. Hauptgrund für den Wohnortwechsel ist die naturbelassene Umgebung.
Demografie
Vanzago zählt 3057 Privathaushalte. Zwischen 1991 und 2001 stieg die Einwohnerzahl von 5668 auf 6783. Dies entspricht einem prozentualen Zuwachs von 16,1 %. Aufgrund der Nähe zur Großstadt Mailand siedelten sich in den letzten 30 Jahren viele neue Bewohner an. Mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln ist Mailand schnell und komfortabel zu erreichen.
Einzelnachweise
Weblinks
Ort in der Lombardei
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8608087
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aminata%20%28S%C3%A4ngerin%29
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Aminata (Sängerin)
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Aminata Savadogo (* 9. Januar 1993 in Riga), bekannt als Aminata, ist eine lettische Sängerin und Songwriterin. Sie vertrat Lettland beim Eurovision Song Contest 2015 in Wien, Österreich. Außerdem schrieb sie den lettischen Beitrag zum Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm, Schweden.
Frühes Leben und Karriereanfänge
Aminata wurde am 9. Januar 1993 in Riga als Tochter einer Lettin und eines Vaters aus Burkina Faso geboren. Sie ist derzeit an der Universität Lettlands in Riga immatrikuliert und studiert Wirtschaftswissenschaften. Mit 15 Jahren nahm sie an der lettischen TV-Show Krodziņā pie Paula teil, mit 17 dann auch bei Muzikālā banka. Zudem war sie mit ihrem Chor Golden am Chorwettbewerb Koru kari 3 beteiligt.
Durchbruch und Eurovision Song Contest 2015
Internationale Aufmerksamkeit erhielt sie durch die Teilnahme bei Dziesma 2014, der lettischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2014 mit dem Titel I Can Breathe (dt.: Ich kann atmen). Sie konnte sich für das Finale qualifizieren und erreichte dort den fünften Platz. Daraufhin bewarb sie sich bei Jaunā talantu fabrika, dem lettischen Supertalent und gewann. Im darauffolgenden Jahr war sie Teil von Supernova 2015, dem neuen Vorentscheidungsformat des lettischen Senders Latvijas Televīzija. Sie erreichte über die Vorrunde und das Halbfinale das Finale der letzten vier und gewann die Show am 22. Februar 2015. Sie vertrat Lettland, nachdem sie sich im zweiten Semifinale erfolgreich durchsetzen konnte, mit dem selbst komponierten Titel Love Injected (dt.: Injizierte Liebe) im Finale des ESC 2015 in Wien und belegte den 6. Platz. Aminata veröffentlichte ihr erstes Studioalbum Inner Voice am 8. April 2015.
Aminata schrieb außerdem den Song "Heartbeat" für den lettischen Sänger Justs Sirmais, der ebenfalls im lettischen Vorentscheid „Supernova“ zum Eurovision Song Contest 2016 am 27. Februar antrat und ihn gewann.
Aminata wird ihr zweites Studioalbum Red Moon im Oktober 2016 veröffentlichen, doch schon Ende 2015 veröffentlichte sie die Single Bridges und im April 2016 die Single Fighter.
Diskografie
Alben
2015: Inner Voice
2016: Red Moon
Singles
2014: I Can Breathe
2014: Leave My Love Bleeding
2015: Love Injected
2015: Bridges
2016: Fighter
Weblinks
Quellen
Popsänger
Interpret eines lettischen Beitrags beim Eurovision Song Contest
Autor eines lettischen Beitrags beim Eurovision Song Contest
Teilnehmer an Golos
Musiker (Riga)
Lette
Geboren 1993
Frau
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6692917
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Baudenkm%C3%A4ler%20in%20Geltendorf
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Liste der Baudenkmäler in Geltendorf
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Baudenkmäler nach Ortsteilen
Geltendorf
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Hausen
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Jedelstetten
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Kaltenberg
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Petzenhofen
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Unfriedshausen
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Wabern an der Paar
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Walleshausen
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Ehemalige Baudenkmäler
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Siehe auch
Liste der Bodendenkmäler in Geltendorf
Anmerkungen
Literatur
Weblinks
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Geltendorf
Baudenkmaler Geltendorf
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1261235
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https://de.wikipedia.org/wiki/Luigi%20Lucheni
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Luigi Lucheni
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Luigi Lucheni (* 22. April 1873 in Paris; † 19. Oktober 1910 in Genf), auch Louis Lucheni, war ein italienischer Hilfsarbeiter und der Mörder der österreichischen Kaiserin Elisabeth (Sisi). Lucheni verstand sich als „individueller Anarchist“, als Anhänger von Bakunin und als Vertreter der „Propaganda der Tat“.
Leben
Kindheit und Jugend
Lucheni wurde als Sohn einer alleinstehenden italienischstämmigen Arbeiterin in Frankreich geboren und wuchs im Waisenhaus auf. Dann kam er bei verschiedenen Pflegeeltern unter, zunächst in Parma, später in dem kleinen Ort Varano bei Parma, wo er zwei Jahre lang zur Schule ging. Die Pflegeeltern hatten nach seiner eigenen Aussage nur Interesse am Pflegegeld, das sie vom Staat für ihn erhielten. Schon als Schüler musste er arbeiten, als Gärtner und als Diener des Pfarrers einer Nachbargemeinde. Das Geld musste er den Pflegeeltern abliefern. Mit zehn Jahren verließ er die Schule und arbeitete als Gehilfe eines Steinmetzen. 1889 schleppte er als 16-Jähriger schwere Eisenbahnschwellen und Schienen für den Bahnbau an der Strecke Parma–Spezia. Im Herbst 1889 verließ er seine letzten Pflegeeltern.
Arbeiten in der Schweiz
Lucheni ging nach Genua und fand im Hafen tageweise Arbeit. Im Frühjahr 1890 wanderte er in die Schweiz. Im Tessin arbeitete er zwei Jahre lang im Straßenbau, zuerst in Chiasso und später in Airolo. Im Frühjahr 1892 wanderte er mit einem Kameraden über den Gotthardpass, Andermatt und den Furkapass bis ins Tal der Rhone und weiter zum Genfer See. Lucheni behauptete später bei seiner Vernehmung, er sei „den größten Teil“ der Strecke ohne Schuhe gegangen: „Die Füße in Lumpen gewickelt oder auf nackten Sohlen.“ Über Lausanne und Nyon kamen die beiden Arbeiter nach Versoix nahe Genf. Dort fanden sie Beschäftigung im Straßenbau. Lucheni blieb etwa zehn Monate in Versoix und besuchte von dort aus auch Genf. Anfang 1893 wanderte er weiter nach Norden. Er wurde auf Baustellen in Uetikon am Zürichsee und an einer großen Brücke in Sonnenberg tätig.
Im Frühjahr 1894 wanderte Lucheni schließlich nach Budapest, mit zwei Tagen Aufenthalt in Wien. In Budapest fand er jedoch keine Arbeit und blieb deshalb nur zwei Wochen. Zusammen mit einem Kameraden ersuchte er Hilfe im italienischen Konsulat. Der Konsul füllte einen Gutschein aus, den sie in eine Fahrkarte für eine Zugfahrt nach Fiume eintauschen konnten. Von Fiume aus marschierte Lucheni allein weiter nach Triest. Dort griff ihn die österreichische Polizei auf und schob ihn nach einigen Tagen in Haft über die Grenze nach Italien ab.
Militärdienst
Im Juli 1894 kam Lucheni zum Militär und diente dreieinhalb Jahre lang. 1896 nahm er in der italienischen Kavallerie am Abessinienfeldzug teil. Er bekam auch einen Orden – obwohl er an der Schlacht von Adua, für die er ausgezeichnet wurde, gar nicht teilgenommen hatte. Seine Jahre im Militärdienst waren ein Lichtblick in seinem Leben, da er ordentliche Kleidung und regelmäßiges Essen bekam, auch wenn er wegen seiner Aufmüpfigkeit von den Ausbildern schikaniert wurde.
Im Dezember 1897 endete Luchenis Militärdienst. Anschließend beschäftigte ihn der Rittmeister seiner Eskadron, ein Adeliger aus dem Hause Aragon, dreieinhalb Monate privat als Diener in seinen Haushalten in Neapel und Palermo.
Zweite Auswanderung in die Schweiz
Anfang April 1898 fuhr Lucheni mit einem Lastensegler nach Genua. Von dort ging er zu Fuß über Ventimiglia und Monte Carlo nach Turin. Nachdem er dort vergeblich Arbeit gesucht hatte, wanderte er wieder in die Schweiz. Er überquerte den Großen Sankt Bernhard, kam in Martigny an und arbeitete fünf Wochen lang als Maurer in Salvan. Im Mai wanderte er weiter nach Lausanne. Dort war er beim Bau des neuen Postgebäudes beschäftigt.
Anarchismus und Attentatspläne
Die Armut der unteren Schichten und sein eigenes Leben am Existenzminimum ließen in Lucheni Hass auf die Obrigkeit wachsen. Er begann, sich für den Anarchismus zu öffnen und die Werke entsprechender Theoretiker zu studieren. Obwohl er nicht mit anderen Anarchisten in Kontakt stand, bezeichnete er sich selbst als solchen. Bald sah er in Monarchen und Fürsten nur noch lästige Parasiten.
Als der italienische König Umberto I. im Mai 1898 einen Arbeiteraufstand in Mailand blutig niederschlagen ließ, schwor Lucheni Rache und fasste Attentatspläne, hatte allerdings kein Geld für eine Reise nach Italien. Auch sein Plan, den Prinzen Henri Philippe Marie d’Orléans zu ermorden, scheiterte an dessen kurzfristig gestrichenem Aufenthalt in Genf.
Das Attentat
Als Lucheni schließlich vom Besuch der österreichischen Kaiserin in Genf erfuhr, änderte er seinen Attentatsplan und beschloss, sie zu ermorden. Geduldig wartete er am 10. September 1898 vor dem Luxushotel Beau-Rivage. Als Elisabeth mit ihrer Hofdame Gräfin Irma Sztáray auf dem Weg zu einem Dampfer am Genfersee war, versetzte er ihr mit einer Feile eine 85 mm tiefe Stichwunde in den Herzbeutel. Nachdem die Wunde zunächst unbemerkt geblieben war, starb die Kaiserin nach mehreren Ohnmachtsanfällen am gleichen Nachmittag. Lucheni hatte damit sein Ziel erreicht, ein Mitglied der ihm verhassten Aristokratie zu ermorden und die Öffentlichkeit zu schockieren.
Wenige Minuten nach dem Übergriff, den man zunächst für die Attacke eines Rowdys hielt, wurde er von Passanten festgehalten und der Polizei übergeben. Bei seiner ersten Vernehmung bekannte er sich sofort stolz zu der Tat. Als gegen 14:50 Uhr der Tod Elisabeths gemeldet wurde, rief er triumphierend: „Es lebe die Anarchie! Es leben die Anarchisten!“
Verurteilung und Haft
Am 10. November wurde Lucheni wegen Mordes an der Kaiserin zu lebenslanger Haft verurteilt. Er selbst hatte für sich – mit dem zweischneidigen, auch gegen den Adel gerichteten Argument, wer nicht arbeite, solle auch nicht essen – die Todesstrafe gefordert, möglicherweise auch, um einen letzten öffentlichen Auftritt unter der Guillotine zu haben und als Märtyrer in die Anarchistenbewegung einzugehen. Daher hatte der Attentäter seine Auslieferung an Italien verlangt, wo die Todesstrafe nicht, wie im Kanton Genf, abgeschafft war. Dem wurde jedoch nicht entsprochen. Seine Tat, wiewohl als Einzelgänger begangen, hatte noch im selben Jahr die Internationale Konferenz von Rom für die soziale Verteidigung gegen Anarchisten zur Folge.
In der Haft verhielt sich Lucheni aggressiv, vor allem, nachdem man ihm seine Lebenserinnerungen weggenommen hatte. Er griff wiederholt Gefängniswärter und den Gefängnisdirektor an. Letzteren versuchte er mit einer Ahle zu erstechen, mit der er während des Pantoffelflechtens in seiner Zelle arbeitete. Mehrmals wurde er in Einzelhaft genommen. In einer Dunkelzelle erhängte sich Lucheni am 19. Oktober 1910 mit einem Gürtel. Die offizielle Suizidversion wurde angezweifelt, die Umstände gelten als „nicht restlos geklärt“.
Die Tatwaffe
Für den Kauf eines Revolvers fehlten Lucheni die Mittel. Auch für einen Dolch reichte sein Geld nicht, lediglich für eine Feile, die auf drei Seiten geschliffen war und die gerade so lang war, dass man mit einem präzisen Stich ins Herz einen tödlichen Treffer setzen konnte. Ein Bekannter Luchenis, Martinelli, brachte ihm einen festen Griff an der Feile an. Die originale Tatwaffe wird im Josephinum in Wien ausgestellt.
Komplizen
Die Historikerin Anna Maria Sigmund hat bis dato nicht zugängliche Dokumente ausgewertet. Sie hat 2020 ein Buch (Tatort Genfer See) und 2018 einen Dokumentarfilm (Spiegel Geschichte: Sisi und der Anarchist – Das Attentat auf die Kaiserin) veröffentlicht. Demnach hatte Lucheni Helfer, möglicherweise sogar einen Auftraggeber. Im September 1898 telegrafierte die österreichische Gesandtschaft in Bern nach Wien, man sei in Genf einem Komplott auf der Spur, das „wahrscheinlich in London angezettelt und dann nach Zürich übertragen wurde“. Das Attentat sei lange vorbereitet gewesen, „die Action durch den von London hergeschickten Ciancabilla in Fluß gesetzt und die Ausführung dem Lucheni anvertraut“ worden.
Der italienische Journalist Giuseppe Ciancabilla (1871–1904) war eine zentrale Figur der Anarchisten. Er galt nach Florian Gassner als „aufrührerisch und gefährlich“. In seiner in Neuenburg gegründeten Zeitung L’Agitatore feierte er den Mord an Elisabeth von Österreich in einem Artikel mit dem Titel Ein Feilenstoß.
Danach wiesen Schweizer Behörden ihn und 35 andere Anarchisten aus.
Der Genfer Richter Léchet besuchte Lucheni nach der Verurteilung oft im Gefängnis. Eines Tages äußerte Lucheni, er habe Verbündete gehabt. Zwei Italiener hätten am Bahnhof als Fluchthelfer auf ihn gewartet.
Untersuchung des Gehirns
Luchenis Kopf wurde von der Leiche abgetrennt. Das Gehirn wurde phrenologisch untersucht, wobei keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. Der Kopf wurde in einem mit Formalin gefüllten Glasbehälter im Gerichtsmedizinischen Institut der Universität Genf aufbewahrt und 1985 auf Ersuchen Österreichs nach Wien ins Pathologisch-anatomische Bundesmuseum, den sogenannten Narrenturm, gebracht. Der Kopf wurde nicht öffentlich ausgestellt und nicht weiter untersucht, aber beispielsweise noch 1984 im Schweizer Fernsehen präsentiert. Im Jahr 2000 wurde der Schädel in aller Stille auf dem Wiener Zentralfriedhof in den sogenannten Anatomiegräbern beigesetzt.
Sonstiges
Damals gab es in der ganzen westlichen Welt Anschläge auf Prominente, siehe Liste anarchistischer Attentate.
In der Schweiz gab es besonders viele Anarchisten; Elisabeth von Österreich wusste das.
Sie dichtete:
Schweizer, Ihr Gebirg ist herrlich!Ihre Uhren gehen gut.Doch für uns ist sehr gefährlichIhre Königsmörderbrut!
Der Polizeipräsident von Genf warnte sie vor der Gefahr und bot ihr – fünf Tage vor ihrer Ermordung – den Schutz der Kantonspolizei an; sie lehnte ab.
Literatur
Santo Cappon (Hrsg.): Ich bereue nichts! Die Aufzeichnungen des Sisi-Mörders. Paul Zsolnay Verlag, Wien 1998, ISBN 3-552-04913-4.
Johann Langhard: Die anarchistische Bewegung in der Schweiz von ihren Anfängen bis zur Gegenwart und die internationalen Führer, O. Häring Verlag, Berlin 1903. (Dritter Teil, S. 353 ff. Digitalisat).
Maria Matray, Answald Krüger: Das Attentat. Der Tod der Kaiserin Elisabeth und die Tat des Anarchisten Lucheni. Langen Müller, München 1998², ISBN 3-7844-2694-8.
Anna Maria Sigmund: Tatort Genfer See: Kaiserin Elisabeth im Fadenkreuz der Anarchisten. Molden Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-222-15053-1.
Weblinks
Textsammlung zur Ermordung der Kaiserin Sissi durch Luigi Lucheni (PDF, 111 Seiten)
Einzelnachweise
Königsmörder
Attentäter
Kriminalfall in der Schweiz
Person des Anarchismus
Elisabeth von Österreich-Ungarn
Italiener
Geboren 1873
Gestorben 1910
Mann
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8514077
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine%20Alteburg
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Kleine Alteburg
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Die Kleine Alteburg, auch Burg Reifenstein genannt, ist eine abgegangene mittelalterliche Höhenburg bei Reifenstein in der Gemeinde Niederorschel im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.
Lage
Unweit der Alten Burg oberhalb von Reifenstein befindet sich südlich von Kleinbartloff auf dem Dünplateau die ehemalige Burganlage. Die genaue Ortslage wurde bisher bewusst nicht veröffentlicht, um weiteren Zerstörungen vorzubeugen. Auf Grund der geringen Bodenbefunde wurde dieser Burgstandort zunächst auch angezweifelt.
Geschichte
Neuere Keramikfunde im Jahr 1971 verweisen auf eine Burganlage im 12. Jahrhundert. Das Burgareal ist durch Verwitterung stark verändert und bedarf weiterer Untersuchungen. Die Burg (Reifenstein?) könnte um 1100 entstanden sein und bei der Gründung des Klosters Reifenstein im Jahr 1162 bereits bestanden haben und als Wohnsitz der Grafen von Gleichen gedient haben. Die Grafen schenkten dem Kloster als Zubehör den benachbarten Mittelberg, einen Teil des Sonder und den Burghagen mit dem Standort der "Alten Burg". Das ehemalige Dorf Albolderode im Tal hieß nun bereits villa riphenstein. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen um das Jahr 1200 zwischen König Philipp von Schwaben und dem Gegenkönig Otto IV., wurden in Thüringen zahlreiche Klöster und Orte zerstört. Dabei könnte auch diese Burg betroffen gewesen sein, da Brandspuren gefunden wurden, das nahe Kloster wurde nachweislich in Mitleidenschaft gezogen. Der Graf von Velsecke bezeugte 1209, dass er das zerstörte Kloster wieder aufbauen müsste. Da er die Geldsumme nicht aufbringen konnte, verpfändete er daher dem Kloster Land in Beberstedt und einen weiteren Teil des Sonderwaldes.
Die Burg könnte der Überwachung einer alten Fernstraße von Mühlhausen über den Dün nach Norden gedient haben. Inwieweit diese Burg mit der nur wenige Kilometer entfernten und nach 1200 errichteten Burg Birkenstein in Verbindung stand, ist nicht bekannt. Eventuell ist diese als Nachfolgebau durch die Grafen von Gleichen anzusehen, da die Besitzverhältnisse am bisherigen Standort bei Reifenstein nicht mehr ausreichten.
Literatur
Rolf Aulepp: Die Burgen und alten Straßen des Dün. Eichsfelder Heimathefte, Heft 1/1985 S. 65–74 und Heft 2/1985, S. 144–151.
Weblinks
Einzelnachweise
reifenstein
Bauwerk in Niederorschel
Reifenstein
Dün
reifenstein
Höhenburg in Thüringen
Burg in Europa
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5263588
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96stlicher%20Segelflossen-Doktorfisch
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Östlicher Segelflossen-Doktorfisch
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Der Östliche Segelflossen-Doktorfisch (Zebrasoma velifer) ist eine Art aus der Familie der Doktorfische (Acanthuridae). Er lebt im westlichen tropischen Pazifik von Süd-Japan über Indonesien, Mikronesien, bis nach Hawaii, dem Great Barrier Reef, Neukaledonien und dem Tuamotu-Archipel und besiedelt dort bevorzugt korallenreiche Lagunen und Außenriffe. Er ist in Gewässertiefen von fünf bis zu 30 Metern zu beobachten. Im Indischen Ozean wird er vom Westlichen Segelflossen-Doktorfisch (Zebrasoma desjardinii) ersetzt.
Merkmale
Wie alle Vertreter der Doktorfische hat auch der Östliche Segelflossen-Doktorfisch einen seitlich abgeflachten Körper, der eine Länge von bis zu 40 Zentimeter erreichen kann. Auf den dunkelgraubraun gefärbten Flanken verlaufen vertikale, weiße Streifen. Die dunklen Zonen zwischen den weißen Querbändern sind mit feinen senkrechten, gelblichen Bändern versehen. Der Kopf kann gepunktet sein. Seine große, segelförmige Rückenflosse wird von vier bis fünf Hartstrahlen und 29 bis 33 Weichstrahlen gestützt, die Afterflosse von drei Hartstrahlen und 23 bis 26 Weichstrahlen. Beide Flossen werden während des Imponiergehabes aufgestellt. Bei den einzelgängerischen und territorialen Jungfischen sind beide Flossen besonders hoch und werden später reduziert. Ausgewachsene Östliche Segelflossen-Doktorfische leben paarweise.
Der Östliche Segelflossen-Doktorfisch hat ein endständiges Maul, das etwas zugespitzt ist. Er frisst bevorzugt auf Substrat wachsende Makroalgen. Im Vergleich zu anderen Vertretern der Gattung Zebrasoma hat er weniger und größere Pharyngealzähne.
Literatur
André Luty: Doktorfische. Lebensweise – Pflege – Arten. Dähne, Ettlingen 1999, ISBN 3-921684-61-7.
Hans A. Baensch / Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 1, Mergus-Verlag, Melle 1997, ISBN 3-88244-110-0.
Robert F. Myers: Micronesian reef fishes: a comprehensive guide to the coral reef fishes of Micronesia. Coral Graphics, Barrigada, Guam, 1999.
Weblinks
Doktorfische
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11308946
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stralsund%3A%20Blutlinien
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Stralsund: Blutlinien
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Blutlinien ist ein deutscher Fernsehfilm von Lars Henning aus dem Jahr 2020. Es handelt sich um den sechzehnten Filmbeitrag der ZDF-Samstagskrimireihe Stralsund. In den Hauptrollen der Ermittler agieren neben Katharina Wackernagel und Alexander Held Karim Günes und Johannes Zirner. Die Haupt-Gastrollen sind besetzt mit Franziska Hartmann, Barnaby Metschurat, Andreas Schröders, Rainer Furch, Hilmar Eichhorn, Axel Siefer und Stefan Rudolf.
Als bei Renovierungsarbeiten eines Hauses die einbetonierte Leiche einer jungen Frau gefunden wird, scheint die Vergangenheit Maren Brandt wieder eingeholt zu haben. Kommissarin Nina Petersen setzt der Fall besonders zu, da sie mit der seinerzeit verschwundenen Klara sowie mit Maren Brandt befreundet war.
Handlung
Maren Brandt und ihr Lebensgefährte Ben Koslick sind damit beschäftigt, ein altes Haus zu renovieren, als unter der Betondecke die Leiche einer jungen Frau entdeckt wird. Die Kriminalkommissare Nina Petersen, Karl Hidde und Karim Uthmann nehmen die Ermittlungen auf. Nina erkennt in der Toten ihre einstige Schulkameradin Klara Grist. Sie erzählt ihren Kollegen, dass Klara im Sommer 1996 an der Grenze zu Polen verschwunden sei. Man habe den ganzen Sommer über nach ihr gesucht. Petersen geht die Sache ziemlich nah. Die Garage, in deren Bodenplatte Klara einbetoniert war, wurde im Spätsommer 1996 von Marens Vater Carlos erbaut, der inzwischen seit zwei Jahren in einem Pflegeheim lebt und dement ist.
Klaras Leiche weist eine Wunde am Hals auf, wahrscheinlich verursacht durch einen Draht oder ein Seil. Henrik Brandt, Marens Bruder, galt damals als dringend tatverdächtig. Brandt hat gerade eine Gefängnisstrafe verbüßt. Maren ruft ihn an und erzählt ihm von dem Fund. Zur selben Zeit erzählt Petersen ihrem Kollegen Hidde, dass sie wegen Klara seinerzeit zur Kripo gegangen sei, sie habe einfach nicht verstehen können, dass ein Mensch einfach so verschwinden könne. Nur wenig später teilt Lutz Hagner vom LKA Mecklenburg-Vorpommern, früher beim BND, den Beamten mit, dass ihr Kollege Thomas Jung ihr neuer Vorgesetzter nach dem Weggang von Caroline Seibert sein werde. Jung ruft eine Einsatzbesprechung ein und teilt erste Ergebnisse der KTU mit. Danach wurde Klara Grist mit einem drei Millimeter starken Draht oder einer Garrotte getötet. Offenbar habe es keine Gegenwehr gegeben. Henrik Brandt, der mit Klara und seiner Schwester mit dem Rad unterwegs war, hatte seinerzeit ausgesagt, dass Klara nach einem Streit einfach davongerannt sei.
Maren trifft sich mit ihrem Bruder, sie küssen sich, als seien sie ein Liebespaar. Er ist enttäuscht, dass sie in einer Beziehung ist und er nicht bei ihr wohnen kann. Sie überlässt ihm auf seinen Wunsch hin ihr Auto, das er, wenn er es nicht mehr braucht, vor dem Laden abstellen soll, den sie betreibt. Zum Abschied meint sie, sie dürften sich nicht mehr sehen. Es sei ihr ernst. Kurz darauf kommt es in einem Tankstellen-Shop zu einem blutigen Zwischenfall. Henrik lässt eine Flasche Schnaps mitgehen, wird dabei von dem Pächter Jost Braun am Bildschirm beobachtet und, als er den Shop verlassen will, mit einer Pistole bedroht. Er stellt die Flasche zurück, entschuldigt sich und meint, er wolle keinen Ärger. Braun gibt jedoch der Kassiererin Tina Hart die Anweisung, die Polizei zu rufen. Es entsteht ein Gerangel zwischen den Männern, ein Schuss fällt und Jost Braun bricht tot zusammen. Henrik nimmt die junge Kassiererin als Geisel, lässt sie jedoch wenig später wieder laufen.
Karl Hidde hat recherchiert, dass im Zeitraum zwischen 1977 und 1989 analog dem Fall Klara Grist junge Frauen mit einer Garrotte getötet worden sind. In der DDR seien derartige Fälle nicht ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, die Morde wurden unter den Teppich gekehrt. Mit der Wende 1989 hörten die Tötungen dann schlagartig auf.
Maren trifft sich erneut mit Henrik. Aus ihrem Gespräch geht hervor, dass Maren neben der Beziehung zu ihrem Bruder auch ein Verhältnis mit Klara hatte. Nina Petersen, die Maren mit dem Auto gefolgt ist, will mit Henrik über Klara sprechen. Als er davonläuft, fordert sie ihn auf, stehenzubleiben, ein Schuss fällt, der Nina nur knapp verfehlt hat. Sie hat eine Streifwunde am Hals. Später gibt Maren Nina Petersen gegenüber zu, dass Henrik der Vater ihres Sohnes Jo ist und dass die Beziehung zu ihrem Bruder sich für sie auch nie falsch angefühlt habe. Außer Henrik wisse aber niemand, dass er Jos Vater ist.
Henrik trifft sich mit Bernd Eisner, bei dem Henrik nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis eine Meldeadresse hat. Eisner ist zusammen mit Carlos Brandt zur See gefahren, auch Schmuggelgeschäfte haben beide verbunden. Er gesteht Henrik, dass er damals, während alle nach Klara gesucht hätten, seinem Vater geholfen habe, ihre Leiche einzugießen. Sein Vater habe ihm damals gesagt, dass er sicher sei, dass er, Henrik, Klara getötet habe. Überraschend erzählt Eisner dann, dass Carlos Klara im Wagen mitgenommen habe, da er sie hätte haben wollen, sie habe aber nicht gewollt, woraufhin er Klara mit einer Drahtschlinge erdrosselt habe. Carlos habe ihm das erzählt, kurz bevor er ins Heim gegangen sei, weil sein Verstand immer mehr nachgelassen habe.
Hidde hat inzwischen festgestellt, dass die Tatorte der unaufgeklärten Frauenmorde zu Eisners Tagebuch passen. Die Morde seien auch weitergegangen, als Carlos und Henrik im Gefängnis saßen. Laut Europol sind in den Jahren nach der Wende in Dänemark, Lettland und auf Bornholm drei Frauen auf ganz ähnliche Weise ermordet worden wie Klara Grist.
Eisner, der ein falsches Spiel spielt, erwartet Maren, die sich mit ihrem Bruder treffen wollte, und erzählt ihr, dass Henrik ihr nicht mehr traue, weshalb er ihn gebeten habe, sie zu ihm zu bringen. Zögernd steigt Maren in sein Auto ein. Er nimmt sie mit auf sein abseits gelegenes Grundstück, wo der vielfache Frauenmörder seine Maske fallen lässt und Maren mit einer Pistole bedroht. Henrik und Jo, der ihm rein zufällig auf die Spur gekommen war, hat er in dem auf dem Gelände befindlichen Gebäude gefesselt eingesperrt. Nina Petersen, die Maren beschattet hatte, hat inzwischen ihre Kollegen verständigt, die unter Leitung von Thomas Jung eingetroffen sind und das Feuer auf den wild um sich schießenden Eisner eröffnen. In seiner Bösartigkeit erschießt Eisner aber auch noch Henrik, der sich schützend vor seinen Sohn gestellt hatte, bevor er selbst durch den von Nina zuvor abgegebenen Schuss tot zusammenbricht.
Produktion
Produktionsnotizen, Hintergrund
Blutlinien wurde unter dem Arbeitstitel Böses Blut vom 12. März bis zum 12. April 2019 in Stralsund und Hamburg gedreht. Produziert wurde der Film von der Network Movie Film- und Fernsehproduktion GmbH. Die Redaktion lag bei Martin R. Neumann.
Olaf Kraemer, der Autor des Drehbuchs, erläuterte, warum er diese Geschichte ausgewählt habe: „Mich hat vor allem interessiert, wie Kinder von Kriminellen, die ja oft anders sozialisiert werden als Kinder aus vermeintlich ‚normalen‘ Familien, ihr späteres Leben meistern und die Vergangenheit integrieren. In ‚Blutlinien‘ steht ein Geschwisterpaar im Mittelpunkt, das sich bedingt durch ein hartes Milieu und das Verhältnis zu ihrem kriminellen Vater schon früh ungewöhnlich eng aneinandergeklammert hat. Der Versuch, ein neues Leben abseits der Vergangenheit und der schwierigen Kindheit zu beginnen, scheitert, und drei Generationen drohen an dem ‚Familienfluch‘ zu Grunde zu gehen – vertrackt für unsere Hauptfiguren, deren Ermittlungen immer wieder in die gleiche Sackgasse laufen. Denn egal, was passiert – Blut ist dicker als Wasser.“
Johannes Zirner, der den neuen Chef und Geliebten von Nina Petersen spielt, erklärte, worin die Faszination dieses Falles für ihn liege: „‚Blutlinien‘ ist die komplexe Geschichte einer Familie mit einer dunklen Vergangenheit, die nach Jahren wieder ans Licht kommt. Dies macht den besonderen Reiz der Folge aus. Und natürlich die starke Besetzung der Episoden-Figuren.“
Lars Henning, der Regisseur, führte aus: „Der Film bewegt sich eher langsam, aber mit einer unaufhaltsamen Bewegung auf einen Punkt zu, an dem sich die Lebenswege der Figuren noch einmal auf eine tragische und schicksalhafte Weise überschneiden. Daraus zieht der Film seine gewisse Kraft.“
Musik
Unchained Melody von The Righteous Brothers
New Noise von Refused
Rezeption
Veröffentlichung, Einschaltquote
Der am 9. April 2020 im ZDF erstmals ausgestrahlte Film konnte 7,44 Millionen Zuschauer verbuchen, was einem Marktanteil von 26,1 Prozent entsprach.
Der Film wurde am 19. Juni 2020 vom Studio Hamburg Enterprises zusammen mit den Folgen Waffenbrüder, Schattenlinien und Doppelkopf auf DVD herausgegeben.
Kritik
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm zeigten mit dem Daumen nach oben, vergaben für Spannung zwei und für Action und Erotik je einen von drei möglichen Punkten und resümierten: „In Rückblenden entrollt Drehbuchautor Olaf Kraemer das Schicksal dreier Generationen, die an einem ‚Familienfluch‘ zu zerbrechen drohen. Das wirkt oft klischeehaft und bemüht, ist aber spannend.“ Fazit: „Konstruiert aber zum Mitfiebern geeignet“.
Auf der Seite Goldene Kamera führte Kristina Heuer aus, der mittlerweile 16. Fall setze „weniger auf die gewohnt brutalen Actionszenen, sondern erzähl[e] eine Familientragödie, die es dank der vielschichtigen Charaktere in sich“ habe. Der Film sei „sehr gut besetzt“, wobei „vor allem Franziska Hartmann und Barnaby Metschurat im Zusammenspiel eine für den Zuschauer fesselnde Dynamik“ entwickelten. Insgesamt gesehen, beherrschten aber „nicht nur die Schauspieler, sondern auch der Regisseur und der Autor ihr Handwerk“. Entstanden sei „ein klassischer Krimi, der seinen Fokus auf eine Familiengeschichte legt, gekonnt in den Zeitebenen springt und durch die verschiedenen Handlungen den Zuschauer bei der Stange“ halte. „Auch wenn die Auflösung nach der Vorgeschichte eher durchwachsen“ sei, so könne der Krimi „dennoch durch die fundierten Leistungen der Macher und den vielschichtigen Charakteren die Erwartungen der Krimifans erfüllen“. Der Film wurde mit vier goldenen Kameras von fünf möglichen bewertet.
Rainer Tittelbach gab dem Film auf seiner Seite tittelbach.tv 4½ von 6 möglichen Sternen und fasste zusammen: „Erschließt sich das Familiendrama auch erst nach und nach, so erkennt man doch bald die verhängnisvolle Psychologie dieser asozialen, dysfunktionalen Familie. Trotz aller Krimi-Zwänge gelingt es Autor Olaf Kraemer, die seelische Grundierung dieser Bruder-Schwester-Beziehung deutlich zu machen. Das Übrige dazu bei tragen die großartigen Darstellungen von Barnaby Metschurat und Franziska Hartmann. Mit Lars Henning hat man auch den passenden Regisseur für diesen Stoff gefunden. Und für Katharina Wackernagel wirkt ein solches abgründiges Krimi-Drama stimmiger als die Action aus den Anfängen der Reihe.“ […] „Über das Drama einer tiefen Verbundenheit, die zum Verhängnis werden kann“, ziehe ‚Blutlinien‘ „den Betrachter zunehmend in seinen Bann – motiviert von Inzest-Mutmaßungen und anderen Ahnungen, die bereits in der Eingangsszene mit dem unzertrennlichen Trio“ aufkämen. Die Geschichte bewege „sich langsam, da es aber dem Abgrund entgegen geht, [und] Kraemer sich eine sehr existentielle Geschichte ausgedacht hat, [seien] Intensität und innere Spannung hoch“. Auch „filmisch“ sei es, „die Stimmung der Verlorenheit, die faszinier[e] und sich eindrucksvoll über die Bilder“ lege. ‚Blutlinien‘ könne sich „in jeder Hinsicht sehen lassen“.
Harald Keller befasste sich in der Frankfurter Rundschau mit dem Film und kam zu dem Ergebnis: „Autor Kraemer und Regisseur Lars Henning sorgen mit kleinen Auslassungen und Zeitsprüngen subtil für Spannung, stellen Ermittler und das Publikum vor nachvollziehbare Rätsel.“ Franziska Hartmann liefere „eine schauspielerische Glanzleistung als zwischen Familiengründung und Bruderliebe schier zerrissene Maren Brandt. Gleichwertig begleitet von Barnaby Metschurat in der Rolle des Henrik Brandt“. Er verleihe „dem gebeutelten Ex-Häftling eine verblüffend genaue Körpersprache, bis hin zum unsicheren schwankenden Gang eines Menschen, der lange Zeit zur Unbeweglichkeit verdammt war“. „Nicht zu vergessen“ auch der Schauspieler und Theaterregisseur Axel Siefer als unzugänglicher ehemaliger Berufsverbrecher Carlos Brandt. Hauptdarstellerin Katharina Wackernagel bekomme erneut „das dunklere Spektrum menschlicher Emotionen auferlegt“. Das mache sie „bestens“, es passe zur Geschichte.
Im Hamburger Abendblatt war zu lesen, der Fall sei „nichts für schwache Nerven“. […] „Psychologisch“ überzeuge „der langsam und atmosphärisch diesig erzählte Fall […] allemal“. […] „Besonders Hartmann und Metschurat als Darsteller des unseligen Geschwisterpaars“ ließen „das Geschehen in der Produktion von Network Movies menschlich wahrhaftig und berührend erscheinen“.
In der taz war die Rede von einem „angenehm ruhige[m] Film“, der allerdings „ein bisschen viel Schema F.“ biete und bei dem „einiges verschenkt“ worden sei. Der Plot sei „trotz hübscher Wendungen etwas zu erwartbar“. Mitten im Film gebe es eine „krasse Szene“, die „unvermittelt“ daherkomme, „kurz“ aber „entlarvend“ sei. Dabei geht es um die Szene, in der die Kassiererin aus der Tankstelle von Petersen und Uthmann befragt wird, und auf die Frage, warum sie die Polizei nicht darüber informiert habe, dass der Tankwart die spätere Tatwaffe geklaut habe, antwortet: „Dann kommen Leute wie sie“, und auf die Nachfrage Uthmanns, welche Leute sie meine, erwidert: „Kanaken.“
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 2020
Deutscher Film
Kriminalfilm
Fernsehfilm (ZDF)
Blutlinien
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10034932
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https://de.wikipedia.org/wiki/Reidenbach
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Reidenbach
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Reidenbach ist ein geographischer Name:
Reidenbach (Nahe) oder Thalsbach, rechter Zufluss der Nahe bei Niederreidenbacherhof, Stadt Idar-Oberstein, Landkreis Birkenfeld, Rheinland-Pfalz
Reidenbach (Boltigen), Ortsteil (Bäuert) der Gemeinde Boltigen im Verwaltungskreis Obersimmental-Saanen, Kanton Bern
Reidenbach ist ein Familienname:
Joachim Reidenbach (* 1947), deutscher Komponist, Kirchenmusiker und Dirigent
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104262
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rabatt
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Rabatt
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Der Rabatt ist im Handel ein indirekter Preisnachlass von einem Listenpreis für Waren oder Dienstleistungen.
Etymologie
Das Lehnwort „Rabatt“ stammt aus „von einer Summe abschlagen, abziehen“ (), einem untergegangenen italienischen Verb aus dem 13. Jahrhundert. Ursprung hierfür ist das Verb „schlagen“ () und das Präfix für „wieder, zurück“ () als , „wieder abschlagen“. Heute heißt der Rabatt auf . In Deutschland taucht es ersichtlich erstmals im Jahre 1656 bei Georg Philipp Harsdörffer als „Rabat, Rebat“ für „Zinskürzung/Abschlag/Abzug“ auf.
Allgemeines
Rabatte sind ein Teil der Preispolitik von Unternehmen. Innerhalb der Preispolitik kann die Rabattpolitik als eigenständiges preispolitisches Instrument dienen, indem sie auf die Wechselwirkung zwischen Handel und Kunden abstellt. Dadurch, dass Rabatte den Listenpreis mindern, kommt es zu einer Preissenkung, die sich positiv auf die Nachfrage auswirken kann. Rabatte sind eine indirekte Preisermäßigung, die direkte ist die Senkung des Listenpreises.
Arten
Der Rabatt lässt sich als Preisnachlass wie folgt einordnen:
Zu den Rabattsystemen gehören Bonussysteme und Cashback-Systeme. Bonussysteme sind systematische Angebote von Unternehmen an ihre Kunden, für ein bestimmtes Kaufverhalten spezifische Werteinheiten („Bonuspunkte“) zu sammeln, die ab einer bestimmten Größenordnung (Einlöseschwelle) in Vorteile (Bonus) umgewandelt und zu Käufen genutzt werden können. Bei Cashback-Systemen () dagegen werden die angesammelten Gutschriften ausgezahlt.
Als Rabattarten gibt es Aktions-, Funktions-, Mengen-, Natural-, Sonder-, Treue- und Zeitrabatte:
Ein Aktionsrabatt wird im Handel im Zusammenhang mit gezielten Werbeaktionen (z. B. Mailings, Couponing, Rabattmarken) verbunden. Der Handel übernimmt damit eine werbende Funktion.
Funktionsrabatte:
Lieferketten: Rabatte vom Hersteller an den Großhandel oder vom Großhandel an den Einzelhandel;
Absatzfunktionsrabatte: Übernahme der Lagerhaltung, Abholung der Waren, Übernahme des Kundendienstes;
Finanzierungsfunktionsrabatte: etwa bei Vorauszahlung oder Barzahlung („Schnellzahlerrabatt“).
Mengenrabatte werden bei bestimmten Abnahmemengen etwa Großabnehmern gewährt.
Staffelrabatte bedeuten, dass die Rabatthöhe von der gekauften Menge abhängt (etwa 5 % Rabatt bei 20 Stück, 6 % bei 30 Stück).
Naturalrabatte: Anstelle eines Preisnachlasses werden kostenlos Waren verkauft: „Kauf von drei Produkten, Bezahlung nur für zwei“.
Sonderrabatte:
Journalistenrabatt ist eine spezielle Vergünstigung oder Preisnachlass auf Waren und Dienstleistungen für Journalisten;
Die Partie im Buchhandel ist eine Kombination aus Naturalrabatt und Staffelrabatt, bei welcher der Großhandel mehr Bücher liefert als bestellt wurden, wobei nur die Bestellung zu bezahlen ist („11/10“ bedeutet, dass 11 Bücher geliefert, aber nur 10 zu bezahlen sind);
Personalrabatt für Betriebsangehörige (siehe Rabattfreibetrag);
Schadensfreiheitsrabatt bei der Autoversicherung: wird durch Verminderung der Versicherungsprämien eingeräumt.
Treuerabatte werden bei langfristigen Geschäftsbeziehungen gewährt, wenn Stammkunden die Ware überwiegend oder ausschließlich von einem einzigen Lieferanten beziehen.
Wiederverkäuferrabatt ist die dem Groß- und Einzelhandel gewährte Handelsspanne bei Waren, deren Endverkaufspreis vom Hersteller festgesetzt wird. Er soll dem Händler einen angemessenen Gewinn sichern.
Zeitrabatte werden gewährt, wenn Bestellungen zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen:
Einführungsrabatt: bei der Markteinführung neuer Produkte/Dienstleistungen;
Auslaufrabatt: am Ende des Produktlebenszyklus;
Reisebranche:
Frühbucherrabatt: als Ermäßigung auf die Reisekatalogpreise von Reiseveranstaltern bei frühzeitiger Reisebuchung,
last minute: Rabatte für kurzentschlossene Reisende;
Happy Hour in der Gastronomie und Hotellerie;
Lagerräumungsrabatt (etwa Winterschlussverkauf);
Niedertarifstrom beim Stromliefervertrag zu Zeiten einer geringen Netzlast;
Nebensaisonrabatt: von Saisonbetrieben etwa bei Saisonartikeln außerhalb der Saison gewährt, auch im Tourismus in der Nebensaison.
Der Personalrabatt dient dazu, dem Personal des rabattgewährenden Unternehmens bestimmte Waren günstiger anzubieten als den Kunden. Er ist steuerrechtlich ein geldwerter Vorteil.
Rechtsfragen
Das Rabattgesetz galt von Januar 1934 bis Juli 2001. Es legte einen Höchstrabatt von 3 % des Warenpreises fest, Ausnahmen gab es für Mengen- und Funktionsrabatte. Der Rabatt wurde entweder vom Verkaufspreis abgezogen oder in Form von Rabattmarken gewährt, die als Gutscheine im Rabattbuch gesammelt und bei späteren Käufen eingelöst werden konnten.
Heute gibt es keine gesetzlichen Rabattbegrenzungen mehr. Die wettbewerbsrechtliche Generalklausel des Abs. 4 UWG geht davon aus, dass es irreführend ist, mit der Herabsetzung eines Preises zu werben, sofern der Preis nur für eine unangemessen kurze Zeit gefordert worden ist. Ist streitig, ob und in welchem Zeitraum der Preis gefordert worden ist, so trifft die Beweislast denjenigen, der mit der Preisherabsetzung geworben hat. Hierzu entschied der Bundesgerichtshof (BGH) im November 2008, dass es irreführend ist, wenn während einer Rabattaktion mit „20 % auf alles, ausgenommen Tiernahrung“ geworben wird. Der Slogan „Nur heute Haushaltsgroßgeräte ohne 19 % Mehrwertsteuer“ setzt dagegen die Kaufentscheidung eines Verbrauchers nicht unangemessen unter Zeitdruck.
Pharmazeutische Großhändler sind nicht verpflichtet, bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln an Apotheken einen Mindestpreis zu erheben. Rabatte und Skonti sind dementsprechend wettbewerbsrechtlich zulässig. Demnach gibt es in Abs. 1 AMPreisV einen Höchstpreis, aber keinen Mindestpreis. Ein Verstoß gegen die arzneimittelrechtliche Preisbindung liegt nicht nur dann vor, wenn der Apotheker ein preisgebundenes Arzneimittel zu einem anderen als dem nach der AMPreisV zu berechnenden Preis abgibt. Die Bestimmungen der AMPreisV werden vielmehr auch dann verletzt, wenn für das preisgebundene Arzneimittel zwar der korrekte Preis angesetzt wird, dem Kunden aber gekoppelt mit dem Erwerb des Arzneimittels Vorteile gewährt werden, die den Erwerb für ihn wirtschaftlich günstiger erscheinen lassen („Bonuspunkte“).
Eine weitere Ausnahme von Rabatteinräumungen bleibt die Buchpreisbindung.
Wirtschaftliche Aspekte
Sind Rabatte handelsüblich, werden sie vorher in der Preiskalkulation berücksichtigt und schmälern dann nicht den Gewinn.
Selbstkosten des Produktes: 190 Euro
+ Gewinnspanne (20 % v. H.): 38 Euro
= Barverkaufspreis: 228 Euro
+ Rabatt (30 % i. H.): 97 Euro
= Verkaufspreis (netto) 325 Euro
Hieraus ist erkennbar, dass kalkulierte Rabatte zu einem höheren Verkaufspreis führen und nicht wirklich einen Preisvorteil darstellen. Würde kein Rabatt kalkuliert, könnte die Ware auch für 228 Euro verkauft werden.
Der Kunde kennt meist diese Kalkulation nicht, sondern muss annehmen, dass er es durch den Rabatt mit einem Schnäppchen zu tun hat. Rabatte zielen auf eine preissensible Kundschaft und häufig auf sogenannte Schnäppchenjäger. Rabatte wirken allgemein auf das Belohnungszentrum im Gehirn, das die Kaufentscheidung auslöst. Sie sind deshalb der mit Abstand wichtigste Auslöser von Spontankäufen. Damit Rabatte so funktionieren, müssen sie mit einem Anlass verbunden sein (Abverkauf, Räumungsverkauf, Jubiläum), ansonsten scheint aus Kundensicht etwas mit dem Produkt nicht zu stimmen.
Rabatte können zur Kundenbindung beitragen, insbesondere Treue- und Mengenrabatte. Kostenpflichtige Rabattkarten (wie die Bahncard, Vorteilscard oder Halbtax) gewähren dem Inhaber einen festen Rabatt. Bonusprogramme und Cashback-Systeme schaffen den Anreiz, dass bei Erreichen einer bestimmten Produktmenge der Kunde entweder Sachprämien oder Bargeld erhält oder das Guthaben beim nächsten Kaufpreis anrechnen lassen kann.
International
In der Schweiz sind bei Waren nach Preisbekanntgabeverordnung (PBV) die tatsächlich zu bezahlenden Preise anzugeben. Vergünstigungen wie Rabatte, Rabattmarken oder Rückvergütungen, die erst nach dem Kauf realisiert werden können, sind gemäß PBV gesondert bekanntzugeben und zu beziffern. Rabatte sind so genannte bezifferte Hinweise auf Preisreduktionen, die gemäß Abs. 2 PBV wie Vergleichspreise zu beurteilen sind. Gemäß PBV, Art. 17 PBV darf ein Anbieter neben dem tatsächlich zu bezahlenden Preis unter gewissen Voraussetzungen weitere Preise oder bezifferte Hinweise auf Preisreduktionen (etwa Rabatte) nennen.
In Österreich gibt es seit April 1992 kein Rabattgesetz mehr. Rabatte können dem Kunden in größerer Höhe gewährt werden, der Kunde kann den Preis sogar aushandeln.
Dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zufolge dient ein Treuerabatt dazu, „Kunden auf dem Wege über die Gewährung eines finanziellen Vorteils vom Bezug bei konkurrierenden Herstellern abzuhalten“, was er bei marktbeherrschenden Unternehmen als missbräuchlich nach AEUV einstufte. Im Umkehrschluss sind Treuerabatte von nicht marktbeherrschenden Unternehmen statthaft. Mengenrabatte sind ansonsten kartellrechtlich zulässig.
Siehe auch
Rabattkartell
Rabattschutz
Rabattfreibetrag
Literatur
Richard Geml, Hermann Lauer: Marketing- und Verkaufslexikon, 4. aktualisierte und vollständig überarbeitete Auflage. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7910-2798-2.
Rolf-Günther Nolden, Ernst Bitzer: Spezielle Wirtschaftslehre Industrie. Band 1: Geschäftsprozesse Lehr-/Fachbuch. 7. Auflage, Bildungsverlag Eins, Stam, Köln 2010 (Erstausgabe 1997), ISBN 978-3-8237-1559-7.
Kurt Thieme, Rainer Fischer, Michael Sostmann: Preisdruck? Na und! Wie Spitzenverkäufer Preise erfolgreich verhandeln. 3. Auflage. Avance, Uffing 2007, ISBN 978-3-9810226-0-5 (Pocketline).
Weblinks
Einzelnachweise
Betriebswirtschaftslehre
Buchführung
Sonderangebot
Preispolitik
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10497551
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche%20Langesthei
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Pfarrkirche Langesthei
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Die römisch-katholische Pfarrkirche Langesthei steht in der Ortschaft Langesthei in der Gemeinde Kappl im Bezirk Landeck in Tirol. Sie ist dem heiligen Hieronymus geweiht und gehört zum Dekanat Zams in der Diözese Innsbruck. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz ().
Lagebeschreibung
Die Kirche steht in der Ortschaft Langesthei östlich der Ortschaft Kappl-Dorf. Der Bau ist von einem Friedhof umgeben.
Geschichte
Die Kirche wurde urkundlich 1694 errichtet. 1891 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben. Eine Renovierung erfolgte in den Jahren 1970 bis 1973.
Architektur
Außenbeschreibung
Die Kirche ist ein schlichter barocker Bau. Der nördlich gelegene Kirchturm hat spitzbogige Schallfenster und einen Spitzhelm. Die westliche Vorhalle, die als Friedhofskapelle genutzt wird, wurde in den Jahren 1970 bis 1973 errichtet.
Innenbeschreibung
Das Langhaus ist zweijochig, der Chor einjochig mit polygonalem Schluss. Über Langhaus und Chor ist Stichkappentonnengewölbe. Die Fenster sind rundbogig. Die Gewölbeausmalung mit barockisierenden Ornamenten und Bildmedaillons stammen von Leopold Puellacher aus dem Jahr 1823. Die Ausmalung stellt die Szene „Maria erbittet den Erntesegen für Langesthei“ dar. Außerdem sind die vier Kirchenväter und Heilige dargestellt, außerdem der Brückensturz des heiligen Johannes Nepomuk.
Ausstattung
Der barockisierende Altar stammt aus dem Jahr 1973 und wird durch ein barockes Pestkreuz aus dem 17. Jahrhundert ergänzt, das aus Südtirol stammt. Auf dem Altar stehen Figuren der Heiligen Maria, Johannes vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Sie werden Ingenuin Lechleitner zugeschrieben. Am Triumphbogen stehen Figuren der heiligen Maria mit Kind aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit jüngeren Ergänzungen sowie der heilige Johannes Nepomuk aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Halbfigur des heiligen Franz Xaver stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Orgel
Die Orgel wurde 1871 von Franz Weber als Brüstungsorgel gebaut und 1973 verändert.
Glocken
Die Glocken wurden 1718 von Franz Anton Pignet und 1724 von Mathias Zechenter gegossen.
Literatur
Kappl. Pfarrkirche hl. Hieronymus. In: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Tirol. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1980, ISBN 3-7031-0488-0, S. 388.
Weblinks
Einzelnachweise
Langesthei
Langesthei
Langesthei
Baudenkmal (Tirol)
Kappl (Tirol)
Erbaut in den 1690er Jahren
Langesthei
Langesthei
Barockbauwerk in Tirol
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4861800
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https://de.wikipedia.org/wiki/Der%20Husar%20auf%20dem%20Dach%20%28Film%29
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Der Husar auf dem Dach (Film)
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Der Husar auf dem Dach (Originaltitel: Le Hussard sur le toit) ist ein französischer Historienfilm aus dem Jahr 1995. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jean Giono, der aus der Provence stammt.
Handlung
Europa, 1832. Frankreich ist von der Cholera gezeichnet, Italien ist von den Österreichern besetzt. Der italienische Colonel Angelo Pardi versteckt sich in Frankreich vor österreichischen Soldaten. Von seiner Mutter zu Freiheitsliebe und Anstand erzogen, hatte er gegen die Besatzung gekämpft und ist nun auf der Suche nach weiterem Geld für den Freiheitskampf. Doch in den Städten der Provence herrscht die Cholera, und Häscher sind ihm auf den Fersen.
In Manosque trifft er auf Madame de Théus, die ihm spontan in ihrem Stadthaus Versteck gewährt. Lange schon wartet sie auf ihren Mann, einen Doktor, nun entscheidet sie sich wie Pardi, die von der Krankheit gezeichnete Stadt zu verlassen. Es gelingt den beiden, einige Straßensperren zu umgehen, und doch landen sie letzten Endes in einer gutbewachten Quarantänestation in einem Kloster. Hier harren auf engstem Raum viele Menschen zusammengepfercht aus, unter ihnen auch schon Erkrankte. Pardi legt Feuer, um in der daraufhin ausbrechenden Panik mit Madame de Théus zu fliehen.
Madame de Théus hat sich jedoch mit der Cholera angesteckt. Ihr Leben hängt am seidenen Faden, als die beiden auf ihrer Flucht in einem verlassenen Landhaus ihr Quartier aufschlagen. Pardi setzt sich über Scham und Anstand hinweg und rettet ihr mithilfe der Kur des Doktors das Leben.
Hintergrund
Gedreht wurde der seinerzeit teuerste französische Film im Südosten Frankreichs, hauptsächlich in den provenzalischen Départements Vaucluse, Alpes-de-Haute-Provence und Bouches-du-Rhône.
Kritiken
„Aufwendige Romanverfilmung, die sich eng an die Vorlage anlehnt und besonderen Wert auf eine sorgfältige Ausstattung legt“, befand der film-dienst. Zu sehen seien „drastische Bilder des Elends“, die „Bildern im Stil romantischer Naturmalerei“ gegenüberstünden. Die zentralen Themen blieben jedoch „Angst und Entfremdung“. Cinema nannte den Film ein „aufwendige[s] Kostümdrama in (alp-)traumhafter Endzeitstimmung“. Das Fazit lautete: „Romantisches Abenteuer in tollen Bildern“.
Auszeichnungen
Bei der Verleihung des César 1996 war der Film in zehn Kategorien nominiert und konnte davon zwei, für den besten Ton und die beste Kamera, für sich entscheiden. Der Tonschnitt erhielt 1997 eine Auszeichnung der US-amerikanischen Toncutter-Vereinigung, das Kostümdesign erhielt eine Auszeichnung der italienischen Filmjournalisten.
Synchronisation
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 1995
Französischer Film
Historienfilm
Literaturverfilmung
Jean Giono
Epidemie im Film
Cholera
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8228055
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https://de.wikipedia.org/wiki/Die%20Tochter%20des%20Samurai
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Die Tochter des Samurai
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Die Tochter des Samurai ist ein deutsch-japanischer Spielfilm aus dem Jahre 1937 mit Sessue Hayakawa in einer der Hauptrollen. Regie führte Arnold Fanck.
Handlung
Der junge Japaner Teruo Yamato hat acht Jahre lang in Deutschland studiert, nun kehrt er in die Heimat zurück. Diese Zeit in der Fremde hat Spuren bei ihm hinterlassen, viele der im Westen kennengelernten Werte möchte er nicht mehr missen. Als erstes sichtbares Zeichen seiner Emanzipation ist er nicht mehr länger bereit, sich den Wünschen der Familie zu beugen und, wie vorgesehen, Mitsuko, die Tochter seines Adoptivvaters, des angesehenen und wohlhabenden Samurais Iwao Yamato, zu heiraten. Vielmehr soll ihm die Liebe den Weg in die Ehe weisen. Auf der Heimreise nach Japan lernt Teruo die aparte blonde Deutsche Gerda kennen. Beide verstehen sich auf Anhieb, und die Deutsche rät dem Japaner, sich nicht gegen die alten Traditionen aufzulehnen, zumal er in der Schuld seines Adoptivvaters, der ihm sein Studium in Deutschland finanziert hatte, stehe.
Teruo wird von seiner Braut in spe und ihrem Vater Iwao, dem Samurai, in Tokio vom Bahnhof abgeholt. Während Mitsuko, die ihr gesamtes Leben auf diesen Tag der arrangierten Eheschließung hingefiebert hat, freudig erregt ist, benimmt sich Teruo, voller Zweifel, ob auf einer Ehe mit dieser ihm fremd gewordenen Frau ein Segen liegen könne, schroff und abweisend. Teruo versucht vielmehr, den Familienrat dahingehend zu bewegen, die einstige Adoption durch den altehrwürdigen Samurai rückgängig zu machen, um sich so dieser ungewollten Ehe zu entziehen. Obwohl zutiefst von Teruos ihr ehrlos erscheinendem Verhalten enttäuscht, lässt sich die in ihrer konventionenbehafteten Erziehung gefangene Mitsuko zu keiner Unmutsäußerung hinreißen und wahrt, still leidend, Haltung.
Im Laufe der Wochen reift auch in Teruo die Erkenntnis, dass die alten Gesetze und Konventionen, die die japanische Gesellschaft im Innersten zusammenhalten, durchaus ihre Berechtigung haben. Nach dem Besuch bei seinen leiblichen Eltern – sein Vater schuftet als verarmter Reisbauer auf dem Feld – hat Teruo eine Entscheidung getroffen. Doch Mitsuko will nicht, dass ihr Zukünftiger sie einzig aus Pflichtgefühl heiratet. Sie nimmt ihren edlen Hochzeitskimono und besteigt den nahe gelegenen Krater des seit geraumer Zeit unruhig rumorenden Vulkans, um sich in selbstmörderischer Absicht vom Kraterrand in die brodelnde Tiefe zu stürzen. Teruo eilt ihr nach, um in letzter Minute ein schreckliches Unglück zu verhindern. Den Abgrund vor Augen, finden die beiden jungen Menschen zueinander und wissen nun, dass sie ihr Leben als Ehepaar gemeinsam bestreiten wollen. Mitsukos Schwangerschaft gibt der Verbindung schließlich ihre endgültige Legitimation.
Produktionsnotizen und Hintergründe
Auf Einladung des japanischen Kultusministeriums brach Regisseur Fanck im Frühjahr 1936 mit einer kleinen Crew, bestehend aus seinen Kameraleuten Richard Angst, Walter Riml und dem diesen beiden assistierenden Hannes Staudinger sowie der Schauspielerin Ruth Eweler und dem Aufnahmeleiter Karl Buchholz nach Japan auf, um dort vor Ort Die Tochter des Samurai zu drehen. Alle anderen Beteiligten bei den Dreharbeiten waren Japaner. Die Welturaufführung war am 3. Februar 1937 in Tokio, die deutsche Erstaufführung am 23. März 1937 im Berliner Capitol am Zoo. Noch im selben Jahr lief der Film auch in Dänemark und Finnland an. In Japan wurde Die Tochter des Samurai, der dort Atarashiki Tsuchi (, wörtlich: „Neue Erde“) hieß, 2012 erneut veröffentlicht.
Die Tochter des Samurai war die erste deutsch-japanische Gemeinschaftsproduktion der Filmgeschichte. In mehreren Szenen spiegelt er die politische Situation des Jahres 1936 wider. Japan und Deutschland hatten soeben den vor allem gegen die Sowjetunion gerichteten Antikominternpakt unterzeichnet, und in einer Szene wird diese sich anbahnende Allianz, die sich im Zweiten Weltkrieg zur Waffenbrüderschaft ausreifen sollte, mehr als deutlich. Gegenüber der Deutschen Ruth Eweler deklamiert der Japaner Sessue Hayakawa angesichts düsteren Vulkangrollens im Hintergrund folgende Worte: „Es weht ein gefährlicher Sturm über die Erde. Für euch kommt er vom Osten, für uns bläst er vom Westen.“
Die Zusammenarbeit beider Achsenmächte im Krieg führte dazu, dass der Film 1942/43 unter dem Titel Die Liebe der Mitsu erneut in die deutschen Kinos gebracht wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde im Vorspann expressis verbis auf die deutsch-japanische Waffenbrüderschaft hingewiesen.
Von den japanischen Darstellern war lediglich Sessue Hayakawa international bekannt, seitdem er sich zu Stummfilmzeiten in Hollywood einen Namen gemacht hatte. Hayakawa spricht, wie seine zentralen japanischen Kollegen, seinen Text auch auf Deutsch.
Da in mehreren Passagen jedoch japanisch gesprochen wird, besitzt Die Tochter des Samurai auch deutsche Untertitel. Eine japanische Version des Films wurde von Mansaku Itami hergestellt.
Der Film erhielt im Deutschen Reich das Prädikat „Staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“. Die alliierten Militärbehörden verboten angesichts der deutsch-japanischen Kriegsallianz Die Tochter des Samurai 1945 augenblicklich.
Arnold Fanck nutzte seinen Aufenthalt in Japan für die Herstellung einer Reihe von kurzen Dokumentarfilmen. So entstanden unter seiner Regie 1936 die Produktionen Kaiserbauten in Fernost, Winterreise durch Südmandschurien, Reis und Holz im Lande des Mikado, Frühling in Japan, Japans heiliger Vulkan, In einer chinesischen Stadt und Bilder von Japans Küsten. All diese nur 11 bis 14 Minuten langen Filme wurden im Deutschen Reich zwischen 1938 und 1944 gezeigt. Fancks mitgereister zweijähriger Sohn Hans-Joachim stand im Mittelpunkt des gleichfalls dort gedrehten 28-minütigen Kurzfilms Hänschen klein.
Fancks Chefkameramann Richard Angst blieb nach Ende der Dreharbeiten noch eine Weile in Japan und fotografierte auch eine abendfüllende staatliche Dokumentation namens Das Lied der Kameraden im Auftrag des Tokioter Marineministeriums: eine Lobpreisung der japanischen Flussbootflottille auf dem chinesischen Huangpu. Dieser im Januar 1939 in Japan uraufgeführte Film wurde im März 1939 in einer Sondervorführung auch in Berlin gezeigt.
Rezeption
Literatur
Arnold Fanck, in: CineGraph, Lieferung 4
Siehe auch
Liste der während der NS-Zeit im Deutschen Reich uraufgeführten deutschen Spielfilme
Weblinks
Infos zu den Dreharbeiten von Die Tochter des Samurai mit Weiterleitung zur Fotogalerie
Filmtitel 1937
Deutscher Film
Japanischer Film
Schwarzweißfilm
Filmdrama
Liebesfilm
Arnold Fanck
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219893
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https://de.wikipedia.org/wiki/Martin%20von%20Lynow
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Martin von Lynow
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Martin von Lynow († frühestens 1414) war Elekt von Kulm und Priester des Deutschen Ordens.
Vermutlich aus Lynow bei Rheden im Kulmer Land stammend, möglicherweise aber auch aus Lynow bei Elbing, war er der Sohn des Tycko. Seit 1376 als öffentlicher Notar des Domkapitels von Kulm genannt, trat er in den Deutschen Orden ein und war von 1383 bis 1390 Kaplan des Hochmeisters Konrad Zöllner von Rotenstein. Seit 1386 auch Domherr in Kulm, war er im Juni 1390 mit dem Komtur von Thorn als Visitator tätig. Nach dem Tod des Kulmer Bischofs Reinhard von Sayn vom Domkapitel mit der Zustimmung des Hochmeisters zum Nachfolger gewählt, konnte er sich nicht gegen den von Papst Bonifaz IX. ernannten Nikolaus von Schippenbeil durchsetzen. In den Jahren von 1396 bis 1414 als Domdekan tätig, verfasste er zwei Glossenlieder und eine Antiphon.
Literatur
Anastazy Nadolny: Martin von Lynow (OT) († frühestens 1414). 1390 Elekt von Kulm. In: Erwin Gatz (Hrsg.), unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3, S. 307.
Römisch-katholischer Bischof (14. Jahrhundert)
Bischof des Deutschen Ordens
Domherr (Kulm)
Geboren im 14. Jahrhundert
Gestorben im 15. Jahrhundert
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Bodendenkm%C3%A4ler%20in%20Hiltpoltstein
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Liste der Bodendenkmäler in Hiltpoltstein
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Bodendenkmäler in Hiltpoltstein
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Anmerkungen
Weblinks
Hiltpoltstein
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gustavo%20Mart%C3%ADnez
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Gustavo Martínez
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Gustavo Martínez ist der Name folgender Personen:
* Gustavo Martínez (Radsportler) (* 1932), guatemaltekischer Radsportler
Gustavo Martínez Frías (1935–2009), kolumbianischer Geistlicher, Erzbischof von Nueva Pamplona
Gustavo Martínez Zuviría, eigentlicher Name von Hugo Wast (1883–1962), argentinischer Schriftsteller
Gustavo Adolfo Álvarez Martínez (1938–1989), honduranischer Militär und Politiker
Gustavo Bueno Martínez (* 1924), spanischer Philosoph, siehe Gustavo Bueno (Philosoph)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gombart
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Gombart
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Gombart ist der Familienname folgender Personen:
Friedrich Gombart (1877–1949), deutscher Generalmajor
Johann Carl Gombart (1752–1816), deutscher Musikverleger und Flötist
Ludwig Lucas von Gombart (1792–1874), deutscher Jurist und Politiker
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bonnett
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Bonnett
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Bonnett ist der Familienname folgender Personen:
Alec Bonnett (* 1922), britischer Sportschütze
Piedad Bonnett (* 1951), kolumbianische Schriftstellerin
Siehe auch:
Bonnet (Begriffsklärung)
Bonet
Bonnette
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https://de.wikipedia.org/wiki/Martin%20Friedrich%20Curio
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Martin Friedrich Curio
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Martin Friedrich Curio (* etwa zwischen 1615 und 1620 in Jüterbog; † 18. November 1686 in Westerhüsen) war ein deutscher lutherischer Geistlicher. Er hielt die Leichenpredigt für den bekannten Magdeburger Domprediger Reinhard Bake.
Leben
Er wurde als Martin Friedrich Korge geboren. Sein Großvater war evangelischer Pfarrer und hatte seinen Namen zeitweise in Curio latinisiert. Diesen Namen übernahm Martin Friedrich. Curio studierte von 1640 bis 1642 in Helmstedt. Er wurde am 19. Juni 1645 in Stendal ordiniert. Von 1645 bis 1647 war er als Pfarrer in Retzin tätig. Am 27. August 1645 heiratete er in Pritzwalk die aus Magdeburg stammende Anna Witte. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. 1647 übernahm Curio die Pfarrstelle an der Sankt-Stephanus-Kirche in Westerhüsen, südlich von Magdeburg. Die Belehnung war am 29. Juni 1647 erfolgt. Als Vertreter übernahm er auch die zum damaligen Zeitpunkt jedoch wüste Pfarrstelle an der Sankt-Gertraud-Kirche in Salbke. Salbke erhielt 1650 wieder einen eigenen Pfarrer. Die wirtschaftliche Situation der Pfarre war nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Kriegs verheerend. Bei einer Visitation im Jahr 1650 teilte er mit, dass ihm auch nach dreijähriger Dienstzeit seine Einnahmen unbekannt seien. Eine Buchhaltung führe die Kirchengemeinde nicht, da sie über keine Einnahmen verfüge.
Am 8. März 1657 hielt er die Leichenpredigt für den insbesondere durch die Ereignisse bei der Zerstörung Magdeburgs im Jahr 1631 bekannt gewordenen Domprediger Reinhard Bake, deren lateinischer Text überliefert ist.
Am 23. März 1664 überließ ihm das Domkapitel Magdeburg im Bereich der Wüstung Pötritz, südlich von Westerhüsen, unentgeltlich 211 Ellen Land, damit er dort zu besseren Versorgung seiner Person und Familie ein Wohn- und Gasthaus errichten konnte. 1670 verpachtete er das Gasthaus. Am 30. August 1669 pachtete er das Freigut Westerhüsens, den späteren Stöfflerschen bzw. Weibezahlschen Hof. In einem Visitationsprotokoll wird zu Curio ausgeführt, „er nehme zuweilen ungeräumte Händel vor“.
1676 erhielt Curio zur Unterstützung seiner Pfarrtätigkeit den Substituten Thomas Grauert, der später Curios Tochter Marie Sophie Elisabeth heiratete und 1681 Westerhüsen wieder verließ. Curio blieb bis zu seinem Tod 1686 Pfarrer in Westerhüsen. Er verstarb nach vielen Wochen Bettlägerigkeit sanft am 18. November 1686 morgens gegen 2 Uhr.
Das von ihm geführte Kirchenbuch soll bei einem Brand vernichtet worden sein.
Literatur
Friedrich Curio: Martin Friedrich Curio (~ 1615/20 - 1686), Geistlicher und Gastwirt zu Westerhüsen. In: Familienforschung Heute, Heft 19, Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Magdeburg 2005, Seite 37 ff.
Einzelnachweise
Lutherischer Geistlicher (17. Jahrhundert)
Person des Christentums (Magdeburg)
Deutscher
Geboren im 17. Jahrhundert
Gestorben 1686
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sotirios%20Ninis
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Sotirios Ninis
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Sotirios Ninis (, * 3. April 1990 in Himara, Albanien) ist ein griechischer Fußballspieler. Er spielt im offensiven sowie rechten Mittelfeld.
Karriere
Sotirios Ninis begann seine Fußballkarriere bei den Nachwuchsmannschaften von Apollon Athen wo er bis 2003 spielte. Nach seinem Wechsel zu den Jugendakademien von Panathinaikos Athen, erhielt er im Dezember 2006 seinen ersten Profivertrag und wechselte in den Kader der Herrenmannschaft, wo er am 7. Januar 2007 im Alter von 16 Jahren gegen AO Aigaleo Athen sein Debüt gab. Ninis wurde dadurch zu einem der jüngsten Spieler der je in der ersten griechischen Liga eingesetzt wurde.
Am 27. Januar 2007 erzielte Ninis beim 2:0-Sieg über Panionios Athen seinen ersten Liga-Treffer und wurde damit zum jüngsten Torschützen in der Geschichte von Panathinaikos und der höchsten griechischen Spielklasse, seit diese 1979 den Profistatus erhielt. Wenige Wochen später wurde Ninis zudem der jüngste Spieler, der je für eine griechische Mannschaft in einem Europapokalspiel mitwirkte, als er am 15. Februar 2007 im UEFA-Pokalspiel von Panathinaikos beim RC Lens eingewechselt wurde.
Am 17. Dezember 2007 wurde Ninis als „Griechischer Nachwuchsspieler des Jahres 2007“ ausgezeichnet.
2012 wechselte Ninis nach Italien zum FC Parma. Dort absolvierte er 14 Spiele in der Serie A. Im Sommer 2013 wurde er zurück nach Griechenland, auf Leihbasis zu PAOK Saloniki. Er machte in diesem Jahr zwölf Spiele. Nach der Vertragsauflösung bei Parma nahm ihn drei Monate später sein Ex-Club Panathinaikos Athen wieder auf. In seiner zweiten Zeit dort machte er 22 Spiele. Ende Januar 2016 ging Ninis nach Belgien in die Jupiler Pro League. Dort spielte er erst für Sporting Charleroi und dann für den KV Mechelen. Insgesamt machte er in der belgischen ersten Liga 19 Spiele in denen er zwei Tore erzielen konnte. 2017 verschlug es den Griechen schließlich nach Israel in die Liga Leumit, die israelische zweite Liga. Dort kam er bei Hapoel Aschkelon unter. Zwischendurch wurde sein Vertrag einmal aufgelöst. Nach drei Monaten nahm ihn der Verein jedoch wieder auf. Im Juli 2019 jedoch lief sein Vertrag aus. Er wurde auch nicht verlängert und so war Ninis fortan vereinslos.
Seit Sommer 2020 spielt er für den Erstligisten Volos NFC in Griechenland.
Nationalmannschaft
Junioren
Sein Debüt in der griechischen U21-Nationalmannschaft gab Ninis am 27. März 2007 beim 2:1-Sieg gegen Dänemark. Als Stammspieler der U-19 qualifizierte sich Ninis für die Europameisterschaft 2007 in Österreich, wo er mit Griechenland den zweiten Platz erreichen konnte. Auf dem Weg ins Finale erzielte Ninis im Halbfinale gegen Deutschland den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich und bereitete die übrigen vier Turniertore Griechenlands vor. Von der UEFA wurde Ninis, der der jüngste Teilnehmer der U-19-WM war, zudem zu einem der elf besten Spieler des Turniers gewählt. Ein Jahr später nahm Ninis auch an der U-19-Europameisterschaft 2008 teil.
Herren
Am 19. Mai 2008 debütierte Ninis erstmals in der Herrennationalmannschaft Griechenlands. Bei dem 2:0-Sieg über Zypern erzielte Ninis schon nach fünf Minuten den 1:0-Führungstreffer und wurde damit der jüngste Spieler, der je in einem Länderspiel für Griechenland treffen konnte.
2010 wurde er vom griechischen Nationaltrainer Otto Rehhagel in der 23er-Kader für die Weltmeisterschaft in Südafrika nominiert und nahm infolgedessen an seinem ersten großen Turnier teil. Mit seinem Einsatz im Vorrundenspiel gegen Nigeria am 17. Juni 2010 wurde er zum jüngsten Spieler, der je für Griechenland ein WM-Spiel absolvierte.
Spezielles
Sotirios Ninis war einst sehr doll im "Hype", wie es in Goal.com steht. Immerhin war er bester Juniorenspieler und hatte das Athener Derby entschieden (und das schon mit sechzehn). Außerdem entschied Ninis mit 17 Jahren schon das Halbfinale der U-19-Fußball-Europameisterschaft 2007 gegen die Deutschen. Am Ende gewann sein Team dann auch fast den Titel.
Erfolge
Griechischer Meister: 2010
Griechischer Pokalsieger: 2010
U-19 Vizeeuropameister: 2007
Auszeichnungen
Griechischer Nachwuchsspieler des Jahres 2007
Trivia
Am 2. März 2007 wurde die TBM (Tunnelbohrmaschine) für den Aufbau der Linie 2 der Athener Metro vom griechischen Minister Georgios Souflias auf den Namen „Sotirios Ninis“ getauft.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballnationalspieler (Griechenland)
Fußballspieler (Sporting Charleroi)
Fußballspieler (PAOK Thessaloniki)
Fußballspieler (Panathinaikos Athen)
Fußballspieler (Parma Calcio 1913)
Fußballspieler (KV Mechelen)
Fußballspieler (Maccabi Petach Tikwa)
Fußballspieler (Hapoel Aschkelon)
Fußballspieler (Volos NFC)
Grieche
Geboren 1990
Mann
Teilnehmer an einer Fußball-Weltmeisterschaft (Griechenland)
Teilnehmer an einer Fußball-Europameisterschaft (Griechenland)
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12553
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stoff
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Stoff
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Stoff (aus altfranzösisch estoffe ‚Gewebe‘) bezeichnet
ein aus Textilfasern gewebtes, gewirktes, gestricktes, in Bahnen gerolltes Erzeugnis, siehe Textilie
eine in chemisch einheitlicher Form vorliegende Materie bestimmter Eigenschaften, siehe Chemischer Stoff
in der chemischen Verfahrenstechnik in weiteren Sinne Stoffe und Gemische, auch in ihren Aggregatzuständen, siehe Substanz #Naturwissenschaften
in der Betriebswirtschaft Arbeitsmittel rein stofflicher Natur, siehe Werkstoff
umgangssprachlich eine illegale Rausch-Droge
in der Philosophie das Materielle, Dingliche, siehe Materie (Philosophie)
die thematische Grundlage von kommunikativen Äußerungen, siehe Stoff (Literatur)
umgangssprachlich den Unterrichtsstoff, siehe Lehrstoff
Stoff (Album) ein Studioalbum des Sängers Thomas Godoj
Stoff ist der Bühnenname folgender Personen:
Denis Stoff (Denys Olexandrowytsch Schaforostow; * 1992), ukrainischer Musiker
Siehe auch:
Stof, Stoph
Materie (Physik); Material, Substanz
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72193
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptschule
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Hauptschule
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Hauptschule bezeichnet in Deutschland eine allgemeinbildende Schulform der mittleren Bildung, also auf dem Level 2 nach ISCED-Klassifikation der UNESCO.
In Deutschland hat sich die Zahl der Hauptschulen von 2008 bis 2018 auf 2.600 halbiert. In vielen Bundesländern ist die Hauptschule als eigenständige Schulform abgeschafft oder, im Falle der neuen Bundesländer, gar nicht erst errichtet worden. In Österreich gibt es diese Bezeichnung nicht mehr: Dort wurden seit dem Schuljahr 2008 Hauptschulen zunächst schrittweise zu sogenannten Neuen Mittelschulen umgewandelt und zum Schuljahr 2020/21 schließlich in Mittelschulen umbenannt.
Deutschland
Die Hauptschule ist eine weiterführende Schule und ein Bildungsgang im gegliederten Schulsystem Deutschlands, der „Schülerinnen und Schülern eine grundlegende allgemeine Bildung“ vermittelt.
Definition
Die Hauptschule ist in der Bundesrepublik Deutschland eine allgemeinbildende weiterführende Schule im Rahmen des gegliederten Schulsystems, die in den 1960er Jahren aus der 8-jährigen Volksschule hervorgegangen ist. Sie umfasst in der Regel die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 10 im Bereich der Sekundarstufe I und wird mit dem Hauptschulabschluss (Berufsschulreife) abgeschlossen. Sie existiert noch in sechs Bundesländern als eigenständige Schulform. In manchen dieser Länder gilt sie als Regelschule, muss somit von den Schulträgern obligatorisch angeboten werden und ist zugleich Pflichtschule, „weil alle schulpflichtigen Schüler, die keine andere […] Vollzeitschule besuchen, zum Besuch der Hauptschule verpflichtet sind“. Laut Statistischem Bundesamt gab es im Schuljahr 2015/16 in Deutschland 3.946 Hauptschulen mit 567.174 Schülern (Schuljahr 2004/2005 in Deutschland 5.195 Hauptschulen mit 1,08 Millionen Schülern).
Bildungsauftrag und allgemeine Organisation
Der Unterricht der Hauptschule zielt auf die Berufsreife der Schüler, er ist sehr stark praxisbezogen, handlungs- und methodenorientiert, ohne aber auf Wissenschaftsorientierung zu verzichten. Der Lehrplan entspricht grundsätzlich dem der anderen Schulformen. Jedoch wird das Fach Arbeitslehre verstärkt unterrichtet und ist in einigen Bundesländern anstelle der ersten Fremdsprache, in der Regel Englisch, Hauptfach.
Neben der Vermittlung von schulfachlichen Inhalten soll den Jugendlichen insbesondere das Problem der Berufsorientierung in ihrer inhaltlichen Spannbreite als lebenslanger Handlungs- und Entscheidungsprozess vermittelt werden. Im Mittelpunkt steht hierbei das Thema „Berufswahlvorbereitung“, das sich aufgrund seiner Komplexität nicht in die Fachstruktur nur eines Unterrichtsfaches einordnen lässt und daher in verschiedenen Fächern bearbeitet wird. Außerschulische berufsbezogene Erfahrungen sammeln die Schüler durch den Besuch regionaler Berufsmessen oder des Berufsinformationszentrums (BIZ) der Bundesagentur für Arbeit sowie durch Betriebserkundungen und mehrwöchige Betriebspraktika.
In der Regel wird nach erfolgreichem Besuch der 9. Klasse der Hauptschulabschluss vergeben. Dieser berechtigt zum Beginn einer beruflichen Ausbildung im Rahmen des dualen Ausbildungssystems.
Um der vielstimmigen Forderung nach der Vergleichbarkeit von Abschlüssen Rechnung zu tragen, verlangen einige Bundesländer (zum Beispiel Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen) mittlerweile verpflichtend eine an den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) orientierte schriftliche Hauptschulabschlussprüfung in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache sowie eine (teils verpflichtende, teils auf Freiwilligkeit basierende) ergänzende Projektprüfung.
Bundesländerspezifische Schwerpunkte
Bayern
In Bayern gerieten seit der Einführung der sechsstufigen Realschule (sukzessive ab 1999) die Hauptschulen durch Schülermangel zunehmend unter Druck. Besonders in bevölkerungsarmen Regionen mussten zunehmend wohnortnahe Teilhauptschulen geschlossen werden – die Schüler wurden in zentralen Hauptschulen zusammengefasst und dort unterrichtet.
Die Hauptschule bot in Bayern nach der 9. Klasse zwei Schulabschlüsse an: den Hauptschulabschluss und den Qualifizierenden Hauptschulabschluss. Nach Erreichen des Klassenziels in der 9. Klasse der Hauptschule wurde der Hauptschulabschluss vergeben. Nach Bestehen einer Zusatzprüfung, des sogenannten Quali, erhielten die Schüler den Qualifizierenden Hauptschulabschluss.
Um die Chancen für schwächere Schüler auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, wurden spezielle Praxisklassen (sogenannte P-Klassen) für lernschwache Schüler eingerichtet. Für Hauptschüler, die ihrer Begabung zufolge auch eine Realschule besuchen könnten, existieren M-Klassen, in denen das Erreichen des mittleren Bildungsabschlusses (mittlere Reife) nach einem zusätzlichen 10. Schuljahr in der Hauptschule ermöglicht wurde.
Als Weiterentwicklung der Hauptschule wurde zu Beginn des Schuljahres 2010/11 die Mittelschule eingeführt. Die Bezeichnung erhielten Hauptschulen, die allein oder gemeinsam in einem Schulverbund ein Bildungsangebot vermitteln, das regelmäßig die drei Zweige der Berufsorientierung (Technik, Wirtschaft, Soziales) und ein Ganztagsangebot umfasst sowie zum mittleren Schulabschluss führt. Mittelschulen sollen ausgestaltete Kooperationen mit einer beruflichen Schule, der regionalen Wirtschaft und der Arbeitsverwaltung pflegen. Diese Weiterentwicklung ist abgeschlossen: im Schulverzeichnis des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ist die Hauptschule bereits nicht mehr aufgeführt.
Berlin
Im Land Berlin wurde im Jahr 2010 die Hauptschule zusammen mit der Realschule und der Gesamtschule in der Integrierten Sekundarschule zusammengefasst. Somit gibt es jetzt in Berlin nur noch zwei Schulformen – die Integrierte Sekundarschule und das Gymnasium.
Hessen
Hauptschulen gibt es in Hessen fast nur noch in den Großstädten. Auf dem Land wurden die Hauptschulen wegen Schülermangels sukzessive abgebaut oder durch Gesamtschulen mit Hauptschulzweig ersetzt.
Den Hauptschulabschluss gibt es in Form des einfachen und des qualifizierenden Hauptschulabschlusses.
Schüler der Hauptschule müssen in der Klasse 9 an Abschlussprüfungen teilnehmen. Das Abschlussverfahren zum Hauptschulabschluss besteht aus einer Projektprüfung und schriftlichen Prüfungen in Deutsch, Mathematik und ggfs. Englisch. Der Hauptschulabschluss wird zuerkannt, wenn die Gesamtleistung 4,4 oder besser ist. Gute Leistungen werden durch die Erteilung eines qualifizierenden Hauptschulabschlusses deutlich gemacht (Gesamtleistung 3,0 und besser).
Die Hauptschule endet nach dem 9. Schuljahr. Einige Hauptschulen bieten optional ein 10. Schuljahr an, mit dessen Besuch die mittlere Reife erworben werden kann.
Niedersachsen
An niedersächsischen Hauptschulen werden die Abschlüsse nach den Klassen 9 und 10 nur nach erfolgreicher Teilnahme an einer zentralen (das heißt landesweiten) Abschlussprüfung vergeben. Unter dieser Maßgabe kann am Ende der 9. Klasse der Hauptschulabschluss erworben werden. Hauptschulabsolventen des 9. Jahrgangs können dann freiwillig in die 10. Klasse der Hauptschule wechseln und am Ende des 10. Schuljahrgangs folgende Abschlüsse erwerben:
Sekundarabschluss I – Hauptschulabschluss
Sekundarabschluss I – Realschulabschluss sowie
Erweiterter Sekundarabschluss I, der unter anderem zum Eintritt in die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe (11. bzw. 10. Schuljahrgang) bzw. zum Besuch eines Fachgymnasiums berechtigt.
Im Jahr 2004 startete an Niedersachsens Hauptschulen in der Mittelstufe ein Modellversuch mit dem Anliegen, Jugendliche über einen schuljahrbegleitenden Praktikumstag mit der Arbeits- und Berufswelt vertraut zu machen. An einem Unterrichtstag pro Woche gibt es für Schüler des 8. Jahrgangs seitdem einen „Praxistag“, an dem sie einen Betrieb in der Umgebung der Schule besuchen und sich so für das Berufsleben qualifizieren können. 2005 wurde dieser Praxistag in „Betriebstag“ umbenannt.
Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen gibt es eine zehnjährige Vollzeitschulpflicht. Die Hauptschüler besuchen nach dem Erwerb des Hauptschulabschlusses nach der Klasse 9 die 10. Klasse der Hauptschule. Nordrhein-Westfalen vergibt nach der Klasse 10 zwei Abschlüsse: den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 und den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife). Mit letzterem kann die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erlangt werden. Für die Eingruppierung in die Klasse 10 sind die Zeugnisnoten in Klasse 9 entscheidend, gegebenenfalls ist auch ein Wechsel in den berufsbildenden Bereich wie die Vorklasse zum Berufsgrundschuljahr oder Ähnliches möglich.
Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz hat den berufsqualifizierenden Bereich der Sekundarstufe I seit 1992 schrittweise erweitert. Mit der Regionalen Schule und der Dualen Oberschule wurden neben die Hauptschule zwei Schularten gestellt, die den herkömmlichen Haupt- und Realschulbildungsgang integrieren und Schülern des Hauptschulprofils nach dem Prinzip der internen Durchlässigkeit das Erreichen des mittleren Bildungsabschlusses ermöglichen. Die Hauptschule wurde im Jahr 2014 abgeschafft. Der Hauptschulbildungsgang wurde vollständig in die sogenannte „Realschule plus“ integriert.
Saarland
Im Saarland wurden die Hauptschule zunächst Mitte der 1990er mit der Realschule zur Erweiterten Realschulen zusammengeführt. In dieser Schulform wurden die Schüler in den Klassen 5 und 6 gemeinsam unterrichtet und ab der 7. Klasse in verschiedene Zweige aufgeteilt (Haupt- bzw. Realschulzweig). Seit dem Schuljahr 2012/2013 wurden die Erweiterten Realschulen ebenfalls abgeschafft und durch die Gemeinschaftsschule ersetzt, die binnendifferenziert unter anderem auch zum Hauptschulabschluss führt.
Übrige Bundesländer
In etlichen Bundesländern ist die Hauptschule als eigenständige Schulform entweder abgeschafft oder, wie im Fall der neuen Bundesländer, gar nicht erst errichtet worden. Sie existiert jedoch weiterhin in Form eines teilintegrierten Bildungsganges, das heißt, dass die Bundesländer durch ihr Schulsystem sicherstellen müssen, dass der Hauptschulabschluss erworben werden kann.
Die Zahl der Hauptschulen hat sich seit 2005 mehr als halbiert. Vier von zehn Hauptschulen wurden in den vergangenen zehn Jahren geschlossen. Sind 1975 2,5 Millionen Kinder auf die Hauptschule gegangen, waren es 2005 noch eine Million. Die Zahl ihrer Schüler ist zum Jahr 2018 auf bundesweit 390.000 weiter gesunken.
Thüringen hat mit der Einführung der Regelschule, Sachsen mit der Errichtung der Mittelschule, Mecklenburg-Vorpommern mit der Einrichtung Regionaler Schulen sowie Sachsen-Anhalt und Bremen mit der Zusammenlegung des Haupt- und Realschulbildungsganges in sogenannten Sekundarschulen jeweils eine eigene Schulform geschaffen.
Hamburg hat zum Jahr 2009 die Haupt- und Realschulen als eigenständige Schulform abgeschafft. In den neu geschaffenen Stadtteilschulen kann der Hauptschulabschluss als integrierter Bildungsgang erworben werden. Die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen hatte die Bürgerschaft am 9. Juli 2008 einstimmig beschlossen.
2007 hat auch Schleswig-Holstein beschlossen, die Hauptschule abzuschaffen. In Schleswig-Holstein entstanden bis zum Schuljahr 2010/11 flächendeckend Gemeinschaftsschulen und Regionalschulen. Mittlerweile werden alle Regionalschulen zu Gemeinschaftsschulen. Die Schülerinnen und Schüler werden im Klassenverband binnendifferenziert beschult.
Schulpädagogische Herausforderungen und Konzepte
In vielen Hauptschulklassen sitzen Schüler an der Grenze zur Lernbehinderung neben durchschnittlich begabten und leistungsfähigen Jungen und Mädchen, Kinder und Jugendliche mit zufriedenstellender sprachlicher Kompetenz neben Jugendlichen mit geringem deutschen Sprachvermögen. Ebenso verschieden sind die Schüler in ihren soziokulturellen Lebenslagen. Vielerorts unterscheiden sie sich hinsichtlich ihres kulturellen bzw. ethnisch-religiösen Hintergrundes ebenso stark voneinander wie hinsichtlich der sozialen Situation innerhalb ihrer Familien.
Die Hauptschule hat darauf reagiert und diverse didaktische und (sozial-)pädagogische Konzepte in ihren Alltag integriert, um die aus den unterschiedlichen Voraussetzungen erwachsenden Probleme ihrer Schülerschaft aufzufangen. Zu den wichtigsten dieser Konzepte zählen:
Klassenlehrerprinzip,
Teamteaching,
Jahrgangsübergreifender Unterricht,
Ausbau projektorientierter Unterrichtsmodule,
Deutschkurse für ausländische Schüler,
berufsqualifizierende Sonder- bzw. Jahrespraktika,
Schulsozialarbeit,
Soziale Gruppenarbeit,
Soziales Lernen,
Trainingsraum („Arizona-Modell“),
Gewaltprävention,
Streitschlichtung (Schulmediation),
Suchtberatung.
Kritik und Reformversuche
Verschieden leistungsstarke Hauptschulen
Die Bildungsforscher Ulrich Trautwein, Jürgen Baumert und Kai Maaz identifizieren drei Formen von Hauptschulen.
Die Modalform der Hauptschule, Hauptschulen mit mittlerem Leistungsniveau: Hierzu gehören 45 Prozent der Hauptschulen in der Bundesrepublik.
Problemschulen, Hauptschulen mit niedrigem Leistungsniveau: Rund die Hälfte der Schüler hat mindestens eine Klasse wiederholt. 50 Prozent stammen aus Migrantenfamilien, in denen zu Hause nicht Deutsch gesprochen wird. 40 Prozent der Eltern verfügen über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Fast ein Drittel der Familien sind von Arbeitslosigkeit betroffen. 16 Prozent aller Hauptschulen gelten als Problemschulen. Die Schulen befinden sich vor allem in Stadtstaaten (Hamburg, Bremen und Berlin), in Hessen und in nordrhein-westfälischen Metropolen (insbesondere im Ruhrgebiet).
Leistungsstarke Hauptschulen: Die Schüler dieser Schulen sind so leistungsfähig wie Realschüler. Diese findet man in nennenswertem Umfang nur in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz wie auch in ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens.
Perspektiven für Hauptschüler
40 Prozent der Hauptschulabsolventen schaffen den Übergang in eine Ausbildung im dualen System. 8 Prozent schaffen den Übertritt in das Schulberufssystem (vollzeitschulische Ausbildung oder Beamtenausbildung). Jedoch wäre es falsch, ein pauschales Urteil zu fällen. Die Chancen für Hauptschüler sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Dort, wo die Hauptschule eine starke Stellung besitzt, existieren im handwerklichen Bereich sowie im Bereich bestimmter kaufmännischer Berufe (z. B. Einzelhandel) attraktive Ausbildungsoptionen.
Gründe für das negative Bild der Hauptschule und Reformansätze
Der Hamburger Erziehungswissenschaftler Herbert Gudjons sieht dieses Bild von Schule darin begründet, „dass der Besuch der Hauptschule selten durch freie Entscheidung für ein hauptschulspezifisches Konzept zustande kommt, sondern weitgehend Folge eines negativen Ausleseprozesses ist“. Infolgedessen wird die Hauptschule oft verkürzt als „Restschule“ bezeichnet. Oft führen soziokulturelle Ursachen wie etwa belastetes Familienumfeld, soziale Isolation (zum Beispiel durch Migrationshintergrund) oder fehlende Werte oder Zukunftsperspektiven bei Schülern, die in einer Parallelgesellschaft aufwachsen, dazu, dass Schülern der Übertritt an andere Schulen nicht gelingt und sich Hauptschulen in sozial belasteten Wohngebieten teilweise zu „Brennpunktschulen“ entwickeln. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass Hauptschulen auch in einem intakten Umfeld, beispielsweise auf dem Land, um die Anerkennung ihres Bildungsniveaus fürchten müssen.
Die Hauptschule gewinnt Grundschulabgänger selten freiwillig für ihren Bildungsgang, muss vielerorts als Pflichtschule gleichzeitig aber all diejenigen aufnehmen, die sich in den anderen Bildungsgängen nicht zurechtfinden. Die im Hamburger Abkommen von 1964 beabsichtigte Aufwertung der Hauptschule zu einer praxisorientierten weiterführenden Schule neben der Realschule und dem Gymnasium ist von der Öffentlichkeit in der Summe nicht angenommen worden. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen: Der Anteil der Hauptschüler an allen Schülern eines Jahrgangs nimmt bundesweit seit Jahren ab (2002 bis 2005: −2,4 Prozent; im selben Zeitraum: Realschule +5,4 Prozent, Gymnasium: +4,7 Prozent). Dieser Prozess ist in allen Bundesländern – bei großen regionalen Unterschieden – tendenziell einheitlich. Gewinner dieser Verschiebung sind die Realschulen. Angesichts dieser Entwicklung steht die Hauptschule innerhalb des gegliederten Schulsystems für viele Schulpädagogen mittlerweile in einem Legitimierungsvakuum.
Die Bundesländer haben darauf unterschiedlich reagiert:
mit der Beibehaltung der Hauptschule als eigenständige Schulform, erweitert um einen 10. Schuljahrgang, womit der Erwerb des Mittleren Bildungsabschlusses ermöglicht wird,
mit der Abschaffung der Hauptschule als eigenständige Schulform hin zu einem gegliederten Schulsystem mit teil- oder vollintegrierten Sekundarstufenschulen (Zusammenlegung der Haupt- und Realschulen mit interner Durchlässigkeit der Bildungsgänge).
Politischer Wille ist es, die Schullaufbahn nach oben hin durchlässig zu gestalten, um Hauptschülern weiterführende Bildungschancen zu ermöglichen und damit das geringe gesellschaftliche Ansehen des Hauptschulbildungsganges zu verbessern. Für Bildungsforscher, die im Zusammenhang mit der PISA-Studie die Lebenswelt der Jugendlichen und ihre schulische Sozialisation untersuchen, ist das grundlegende Problem aber nicht gelöst, dass die Hauptschule – selbst in einem integrierten Bildungsgang – innerhalb des derzeitigen gegliederten Schulsystems eine ausgesprochen unterschichtspezifische Schule zu werden droht, in der die durch die soziale Herkunft bedingten Bildungsnachteile institutionell verstärkt werden.
Bildungspolitische Vertretung
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als DGB-Gewerkschaft und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) als Verband des Beamtenbundes vertreten die Interessen der Hauptschullehrer als Gewerkschaften. Damit bilden sie auch die bildungspolitische Vertretung der Lehrer im Hauptschulbereich.
Österreich
Die mit Bundesgesetz vom 2. August 1927 aus der Bürgerschule hervorgegangene Hauptschule ist in Österreich eine vierjährige, allgemeinbildende Pflichtschule, die in der Regel im Alter von 10 bis 14 Jahren besucht wird und der Volksschule (entspricht der bundesdeutschen Grundschule) folgt, sofern keine alternative Bildungsmöglichkeit (Gymnasium, AHS-Unterstufe) gewählt wurde. Um sich gegenüber den Unterstufen der allgemeinbildenden höheren Schulen (Gymnasien, AHS-Unterstufe) besser zu profilieren und drohenden Schließungen aufgrund sinkender Schülerzahlen entgegenzuwirken, haben sich in den letzten Jahren spezialisierte Formen wie Sporthauptschule oder Musikhauptschule entwickelt, die – im Gegensatz zu den normalen Hauptschulen – besondere Aufnahmebedingungen (die Spezialisierung betreffend) haben.
Das Aufkommen der Reformpädagogik sowie das Erstarken der Sozialdemokraten in den 1920er-Jahren führten zu Bestrebungen einer gemeinsamen Schule für alle Zehn- bis Vierzehnjährigen, deren Umsetzung jedoch am Widerstand der Christlichsozialen Partei (dem Vorgänger der ÖVP) scheiterte. Als Kompromiss ging das Mittelschul- und Hauptschulgesetz hervor.
Die Hauptschule wurde zunächst in zwei Klassenzügen geführt, wobei die Zuordnung jeweils für sämtliche Unterrichtsgegenstände galt. Im 1. Klassenzug, der auch A-Zug genannt wurde, waren die leistungsstärkeren Schüler, im 2. Klassenzug, auch als B-Zug bezeichnet, fanden sich die leistungsschwächeren Schüler. Die Lehrpläne waren so ausgerichtet, dass ein Übertritt sowohl vom B- in den A-Zug als auch vom A-Zug in die Mittelschule möglich war. Nachdem dies im Austrofaschismus und in der Zeit des Nationalsozialismus außer Kraft gesetzt war, wurden die Regelungen 1946 wieder übernommen. In den 1970er-Jahren gab es abermals Bestrebungen der Sozialdemokratie nach einer Gesamtschule. Aufgrund des Widerstands der ÖVP blieb es jedoch bei einigen, inzwischen auf unbestimmte Zeit verlängerten Schulversuchen, die fast nur an Hauptschulen durchgeführt werden und daher nicht zur erwünschten Integration von AHS-Unterstufe und Hauptschule führten.
Seit den 1980er-Jahren ist dieses Zwei-Klassen-System in Hauptschulen durch Leistungsgruppen in den Hauptgegenständen (Deutsch, Mathematik, Englisch) ersetzt, sodass einerseits Begabungen besser gefördert und andererseits Lernschwächen in den einzelnen Fächern vermindert werden können. Weiters besteht in diesem Schultyp das unterrichtende Personal aus Fachlehrern, das heißt, für jedes Fach steht ein eigener Lehrer zur Verfügung (dies schließt allerdings nicht aus, von ein und demselben Ausbilder in zwei unterschiedlichen Fächern unterrichtet zu werden). Die Dauer einer Unterrichtsstunde ist, wie bei anderen Schulen in Österreich, auf 50 Minuten festgesetzt.
In der Regel besuchen Schüler nach Absolvierung der Hauptschule den Polytechnischen Lehrgang, um die neunjährige Pflichtschulzeit zu erfüllen, oder sie beginnen eine berufsbildende mittlere Schule (wie die Handelsschule) oder eine berufsbildende höhere Schule (wie die Handelsakademie oder eine Höhere Technische Lehranstalt). Nur wenige besuchen nach der Hauptschule ein Oberstufen(real)gymnasium oder (wenn etwa Repetenten die Schulpflicht bereits absolviert haben) treten direkt ins Berufsleben bzw. in ein Lehrverhältnis ein.
Schulerhalter der Hauptschulen sind wie bei den Volksschulen die Gemeinden, während die Lehrer von den Bundesländern gestellt werden.
Seit 2000 ergänzt in Österreich ein dritter Schultyp, die Kooperative Mittelschule (KMS), das Angebot von Hauptschule und AHS-Unterstufe. Viele frühere Hauptschulen wurden in den Schulversuch KMS umgewandelt.
Durch stetige Imageschwächen der Hauptschulen (überwiegend in den Großstädten) flammen immer wieder Diskussionen über die Einführung einer Neuen Mittelschule auf (Gesamtschule). 2008 wurde der weitere Schulversuch Neue Mittelschule eingeführt. Alle Hauptschulen entwickelten sich seit 2012 zu Neuen Mittelschulen (NMS) weiter. Dieser Entwicklungsprozess wurde im Schuljahr 2017/18 abgeschlossen, d.h. dass ab 2018/19 die NMS im Vollausbau besteht und es keine Hauptschulklassen mehr gibt.
Leistungsgruppen und Notensystem
In der 1. Leistungsgruppe wird die höchste Leistung abverlangt. Der Stoff entspricht dem des Gymnasiums. Die 2. und 3. Leistungsgruppe sind so ausgelegt, „dass sich jede Leistungsgruppe nach Möglichkeit um eine Notenstufe von der nächsthöheren unterscheidet“. Im Notensystem der Leistungsgruppen ist demnach ein Einser („Sehr gut“) in der 2. Leistungsgruppe gleichbedeutend mit einem Zweier („Gut“) in der 1. Leistungsgruppe. In der 1. und 2. Leistungsgruppe gibt es keinen Fünfer („Nicht genügend“), denn bei negativer Beurteilung in der 1. oder 2. Leistungsgruppe wird der Schüler in die darunterliegende Leistungsgruppe abgestuft. Die Leistungsgruppen sind besonders für die nachfolgende Schule oder die Lehr- oder Berufsmöglichkeiten entscheidend, da sich anhand der Leistungsgruppe ein besonders lernschwacher oder -starker Schülertyp herauslesen lässt.
Siehe auch
Deutsches Schulwesen
Deutsches Bildungssystem
Joseph Anton Sickinger, deutscher Schulreformer um 1900
Schultypen in Österreich
Werkrealschule
Bildungsbenachteiligung in der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
Zum Überblick
Herbert Gudjons: Pädagogisches Grundwissen. Überblick – Kompendium – Studienbuch. Klinkhardt, Bad Heilbronn 1993, ISBN 3-7815-0727-0; 10. aktualisierte Auflage ebenda 2008, ISBN 978-3-7815-1607-6.
Dietmar J. Bronder, Heinz-Jürgen Ipfling, Karl G. Zenke (Hrsg.): Handbuch Hauptschulbildungsgang. 3 Bände. Klinkhardt, Bad Heilbronn
Grundlegung. 1998, ISBN 3-7815-0947-8.
Praxisberichte. 2000, ISBN 3-7815-0996-6.
Länderberichte. 2004, ISBN 3-7815-1336-X.
Jürgen Rekus, Dieter Hintz, Volker Ladenthin: Die Hauptschule. Alltag, Reform, Geschichte, Theorie. Juventa-Verlag, Weinheim / München 1998, ISBN 3-7799-0359-8.
Zur Vertiefung
Werner Helsper, Christine Wiezorek: Zwischen Leistungsforderung und Fürsorge. Perspektiven der Hauptschule im Dilemma von Fachunterricht und Unterstützung. In: Die Deutsche Schule. 98, 4, 2006, S. 436–455.
Klaus Klemm: Was wissen wir über ein gutes Schulsystem? In: Pädagogik. 58, 7–8, 2006, S. 76–80.
Albert Scherr, Marcus Emmerich: „Innere Schulreform“ in der Hauptschule. Eine empirische Untersuchung über die Möglichkeiten und Grenzen des Organisationslernens. Wochenschau-Verlag, Schwalbach 2007, ISBN 3-89974-338-5.
Ulrich Trautwein, Jürgen Baumert, Kai Maaz: Hauptschulen = Problemschulen? In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Nr. 28, 2007.
Karl G. Zenke: Wege aus der Hauptschulkrise. Innere und äußere Reformen gehören zusammen. In: Die Deutsche Schule. 99, 4, 2007, S. 447–459.
Mareke Niemann: Der 'Abstieg' in die Hauptschule. Vom Hauptschülerwerden zum Hauptschülersein – ein qualitativer Längsschnitt. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-06372-6 (Inhaltsverzeichnis).
Zur Diskussion
Michael Hartmann: Topmanager. Die Rekrutierung einer Elite. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-593-35513-2.
Ernst Rösner: Hauptschule am Ende. Ein Nachruf. Waxmann, Münster u. a. 2007, ISBN 978-3-8309-1890-5.
Weblinks
Schulstatistik des Statistischen Bundesamtes
Bildungsgang Hauptschule Hessen auf dem Bildungsserver Hessen
, Dokumentation und Kommentar im Magazin Deutsch
Anja Burkel: Eine Schule lernt um. Der Alltag in Klassen mit 50 Prozent Ausländeranteil. In: Süddeutsche Zeitung, 14. März 2003.
Alex Rühle Besuch in einer Hauptschule – Wo Deutschlands Kinder verloren gehen und Endstation Hauptschule – Jugend ohne Traum. In: Süddeutsche Zeitung, 11./19. Mai 2010
„Irgendwer muss ja mal anfangen“. In: Die Zeit Nr. 50, 2004. Streitgespräch über den Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit zwischen Ute Erdsiek-Rave und Jürgen Oelkers
Endstation Hauptschule?, Interview mit Mirijam Günter auf der Website Ganztagsschulen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, 11. April 2006
Christian Füller: Hauptschulpreis gehen die Schulen aus. In: taz, 11. Mai 2007
Einzelnachweise
Schulwesen (Deutschland)
Pflichtschulsektor (Österreich)
Schultyp
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7077371
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lausarot
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Lausarot
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Lausarot ist der Familienname folgender Personen:
Ariel Lausarot (* 1952), uruguayischer Politiker
Rudi Lausarot (* 1975), uruguayischer Sportschütze
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9647466
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische%20Gesellschaft%20f%C3%BCr%20Musikwissenschaft
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Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft
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Die Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft (ÖGMW) ist ein musikwissenschaftlicher Fachverband mit österreichischen und ausländischen Mitgliedern.
Die Gründung erfolgte im Jahr 1973. Sie ist eine von mehreren österreichischen Gesellschaften auf dem Gebiet der Musikforschung und Musikhistoriographie. Darüber hinaus fungiert sie als Forum der mit der österreichischen Musikwissenschaft verbundenen Institutionen und Persönlichkeiten.
Mit rund 250 Mitgliedern im In- und Ausland verfolgt sie die Intensivierung der wissenschaftlichen Forschung im Rahmen von Tagungen und Veröffentlichungen. Interdisziplinäre Ansätze und der Einbezug junger Musikwissenschaftlerinnen und Musikwissenschaftler sind primäres Ziel der Gesellschaft.
Literatur
Weblinks
Offizielle Website
Musikwissenschaftliche Gesellschaft
Musik (Österreich)
Verein (Wien)
Gegründet 1973
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3845812
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https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei%20Saint%20Peter-Muenster
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Abtei Saint Peter-Muenster
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Die Abtei Saint Peter-Muenster (Lat. Abbatia Sancti Petri apud Muenster; engl. St. Peter’s Abbey) ist ein Kloster des Benediktinerordens in Muenster, Saskatchewan, Kanada. Es ist das älteste Kloster Kanadas. Die Abtei gehört zur Amerikanisch-Cassinensischen Benediktinerkongregation.
Geschichte
1892 gründete die Benediktiner-Erzabtei St. Vincent (Saint Vincent Archabbey), Latrobe, Pennsylvania, USA das Priorat Cluny in Wetaug, Illinois. Erster Prior war Oswald Moosmueller. Sein Nachfolger, der von der römischen Kurie eingesetzte Alfred Mayer, verlegte den Sitz von den USA nach Saskatchewan in Kanada mit Erlaubnis des hiesigen Bischofs von Prince-Albert Albert Pascal OMI. 1903 siedelten sich die ersten Benediktiner-Mönche in Muenster an, zunächst in Holzhütten. Der erste Abt Bruno Doerfler ließ 1910 die erste Abteikirche errichten, die 1919 durch ein Kuppelgemälde von Berthold Imhoff vervollständigt wurde; 1911 wurde das Kloster zur Abtei erhoben. 1914 wurde ein Kloster der Ursulinen aus Deutschland angesiedelt. Papst Benedikt XV. erhob das Benediktinerkloster mit dem von ihm betreuten umliegenden Gebiet 1921 zur Abbatia nullius (Gefreiten Abtei). Im gleichen Jahr wurde unter Abt Michael Ott das St. Peter’s College errichtet, das 1972 zur Highschool wurde, später Teil der University of Saskatchewan. Abt Jerome Ferdinand Weber ließ 1962 das Kloster erweitern und neu erstellen; 1989 wurde eine neue Klosterkirche eingeweiht.
Status
Saint Peter-Muenster war von 1921 bis 1998 eine Territorialabtei, eine bistumsähnliche römisch-katholische Teilkirche, deren Territorium 1998 dem Bistum Saskatoon zugeschlagen wurde. Seither ist St. Peter-Muenster wieder normale Abtei.
Äbte
Abtordinarien der Territorialabtei
Bruno Doerfler, OSB, 1911–1919
Michael Ott, OSB, 1921–1926
Severin Jacob Gertken, OSB, 1926–1960
Jerome Ferdinand Weber, OSB, 1960–1990
Peter Wilfred Novecosky, OSB, 1990–1998
Äbte seit 1998
Peter Wilfred Novecosky, OSB, seit 1998
Weblinks
Webseite der Benediktinerabtei St. Peter-Muenster (englisch)
Eintrag über St. Peter-Muenster auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Benediktinerkloster
Kloster in Kanada
Kloster (19. Jahrhundert)
Bauwerk in Saskatchewan
Religion (Saskatchewan)
Ehemalige Territorialabtei
Abtei Saint Peter-Muenster
Abtei Saint Peter-Muenster
Organisation (Saskatchewan)
Römisch-katholische Kirche in Kanada
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https://de.wikipedia.org/wiki/Noemi%20Batki
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Noemi Batki
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Noemi Bátki (* 12. Oktober 1987 in Budapest, Ungarn) ist eine italienische Wasserspringerin und Sportsoldatin. Sie startet sowohl beim Kunstspringen vom 3-m-Brett als auch beim 10-m-Turmspringen sowie im Synchronspringen.
Bátki erzielte ihre erste internationale Medaille bei den Europameisterschaften 2008 in Eindhoven, als sie zusammen mit Tania Cagnotto Bronze im 10-m-Synchronwettbewerb gewann. 2010 gewann sie bei den Europameisterschaften in ihrer Heimatstadt Budapest Silber im Einzel-Turmspringen. Ein Jahr später konnte sie in Turin bei den Europameisterschaften erstmals die Goldmedaille bei einem internationalen Wettkampf feiern.
Batki nahm an den Olympischen Spielen 2008 in Peking teil und wurde an der Seite von Francesca Dallapé im 3-m-Synchronwettbewerb Sechste.
Weblinks
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2008
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2012
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2016
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2020
Europameister (Wasserspringen)
Wasserspringer (Italien)
Olympiateilnehmer (Italien)
Universiadeteilnehmer (Italien)
Teilnehmer der Sommer-Universiade 2007
Sieger bei den World University Games (Wasserspringen)
Sportsoldat (Italien)
Italiener
Geboren 1987
Frau
Teilnehmer der Sommer-Universiade 2011
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9748728
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https://de.wikipedia.org/wiki/Polizei%20%28Polen%29
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Polizei (Polen)
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Die amtliche Bezeichnung der Polizei der Republik Polen lautet Policja. Sie ist dem polnischen Innenministerium unterstellt, zentral organisiert und hat regionale Kommandanturen in allen Woiwodschaften (wobei in der Woiwodschaft Masowien zwei Kommandanturen tätig sind: eine für die Stadt Warschau samt benachbarten Landkreisen und eine für das übrige Gebiet).
Geschichte
In der Zweiten Polnischen Republik (1918–1939) hießen die Polizeikräfte Policja Państwowa (deutsch Staatspolizei). Sie umfassten vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges rund knapp über 32.500 Beamte sowie weitere Reservisten, die zentral organisiert waren. Lediglich die Woiwodschaft Schlesien besaß zwischen 1920 und 1939 eine eigene regional organisierte Polizei.
Während der Besetzung Polens von deutschen und sowjetischen Truppen im Zweiten Weltkrieg wurden die Polizeikräfte von den Besatzern aufgelöst. Auf deutscher Seite wurde auf Befehl des Generalgouverneurs Hans Frank die sogenannte Polnische Polizei im Generalgouvernement (polnisch Granatowa Policja, für marineblaue Polizei) aufgestellt. Diese Polizeieinheiten rekrutierten sich aus früheren Polizisten und hatten eine Stärke von rund 10.000 Mann. Sie unterstanden vollständig den deutschen Besatzungsbehörden und wurden bei der Bekämpfung von Kriminalität und Schwarzhandel herangezogen sowie teilweise bei Razzien zur Ergreifung von Zwangsarbeitern und bei Deportationen von jüdischen Polen in die deutschen Vernichtungslager eingesetzt. Auf sowjetischer Seite wurden im April 1940 neben Offizieren auch Polizisten erschossen. Insgesamt handelt es sich um 22.000 bis 25.000 Opfer. Deren Familienmitglieder wurden nach Kasachstan deportiert und dort der Leichtindustrie oder metallerzeugenden Unternehmen als Arbeitskräfte zugewiesen. Zuvor wurden gemäß dem Historiker Adrzej Friszke während der Eroberung der ostpolnischen Gebiete selbst 2500 Soldaten und Polizisten gefangen genommen und ermordet.
Der polnische Untergrundstaat unterhielt während der deutschen Besatzungszeit zwischen 1940 und 1944 eine eigene Polizei namens Państwowy Korpus Bezpieczeństwa (deutsch Staatliches Sicherheitscorps), die in den eigenen Reihen für Ordnung sorgte, Agenten aufspürte und sich aktiv am Widerstand gegen die deutschen Besatzer beteiligte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Milicja Obywatelska (deutsch Bürgermiliz) gegründet. Sie war die offizielle Polizei in der Volksrepublik Polen und unterstand in ihren Anfangsjahren dem neu gebildeten polnischen Ministerium für öffentliche Sicherheit. 1956 wurde sie mit dem polnischen Inlandsgeheimdienst zusammengelegt. Nach dem Systemwechsel ab 1988 wurde nach einer umfassenden Umstrukturierung die Bezeichnung für die Polizei in Polen 1990 wieder in Policja geändert.
Organisation
Rund 100.000 Beamte und 25.000 zivile Angestellte arbeiten für die polnische Polizei. Sie ist zentral aufgebaut und untersteht dem polnischen Innenministerium. Regional ist die Polizei in Woiwodschaftskommandanturen gegliedert. Das Zentralamt für Ermittlung (polnisch Centralne Biuro Śledcze Policji) bildet die Spezialeinheit der polnischen Polizei. Sein Status gleicht dem einer regionalen Kommandantur.
Bei der Policja funktioniert ein forensisches Forschungsinstitut: Centralne Laboratorium Kryminalistyczne Policji.
Abteilungen
In den meisten Kommandanturen gibt es folgende Abteilungen:
Kriminalpolizei (Policja Kryminalna) – Gewaltverbrechen und schwere Kriminalität
Steuerpolizeieinheiten und Drogeneinheiten gehören auch zur Kriminalpolizei
Spurensicherung und Forensik
Schutzpolizei (Policja Prewencyjna) – schutzpolizeiliche Aufgaben, einschließlich Terrorabwehr und Bereitschaftspolizei
Verkehrspolizei (Policja Ruchu Drogowego) – Verkehrskontrolle und Autobahnpolizei
Polnisch-Deutsche Zusammenarbeit
2014 wurde ein deutsch-polnisches Polizeiabkommen unterzeichnet. Seitdem sind Festnahmen im jeweils anderen Land möglich und formal wurde das Grenzgebiet von einem grenznahen Streifen auf ganze Bundesländer ausgedehnt. Dies ermöglicht deutschen und polnischen Beamten, Straftäter auf dem Territorium des jeweiligen Nachbarlandes vorläufig festzunehmen. In Deutschland umfasst das formale Grenzgebiet die Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Stadtpolizei
Neben der nationalen Polizei werden einige polizeiliche Aufgaben auch von der Stadtpolizei (Straż Miejska, deutsch Stadtwache) wahrgenommen, die kommunal organisiert ist und vor allem der öffentlichen Ordnung dient.
Grenzschutz
Nach der Auflösung der Wojska Ochrony Pogranicza wurden die Aufgaben des Grenzschutzes von der Straż Graniczna übernommen. Diese polizeiliche Behörde ist dem Innenministerium unterstellt, ihre Dienstgrade und Uniformen ähneln jedoch denen des Militärs. Sie ist in neun Trupps organisiert (mit Kommandanturen in Danzig, Kętrzyn, Białystok, Warschau, Chełm, Przemyśl, Nowy Sącz, Racibórz, Krosno Odrzańskie). Bildungseinrichtungen des Grenzschutzes sind in Koszalin, Kętrzyn und Lubań ansässig; das Zentralarchiv in Stettin.
Die Grenzschutzeinheit Polens an der Oder-Neiße-Grenze und die deutsche Bundespolizei betreiben seit 2016 drei deutsch-polnische Dienststellen. Die Einheiten bestehen gemischt aus polnischen und deutschen Beamten, die gemeinsam ermitteln und Straftäter im jeweils anderen Land verfolgen dürfen.
Ausstattung
Die Polizei in Polen ist bewaffnet und trägt eine marineblaue Uniform in verschiedenen Ausführungen. Die Streifenwagen sind seit 2007 dem Standard der Europäischen Union angepasst und somit silbern lackiert sowie blau-weiß beklebt. Sie tragen die Aufschrift Policja.
Einzelnachweise
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1363403
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https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Andreas%20von%20Liebenberg
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Johann Andreas von Liebenberg
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Johann Andreas von Liebenberg (* 29. November 1627 in Wien; † 10. September (nach manchen Quellen 9. September) 1683 ebenda) war ab 1680 Bürgermeister von Wien.
Ab 1653 war er Leiter der Städtischen Kanzlei, 1678–1680 Stadtrichter und ab 1680 bis zu seinem Tod Bürgermeister von Wien. Seine Familie wurde bereits 1622 nobilitiert und hatte den Namen Liebenberger von Liebenberg.
Er erwarb sich 1679 große Verdienste bei der Pestbekämpfung.
Bei der zweiten Wiener Türkenbelagerung überwachte er die Vorbereitungen für die Verteidigung und die Schanzarbeiten und organisierte die Bürgerwehr. Er starb zwei Tage vor dem Sieg des Entsatzheeres über Kara Mustafa an der Ruhr.
Im Jahr 1865 wurde in Wien Innere Stadt (1. Bezirk) die Liebenberggasse nach ihm benannt. Am 12. September 1890 wurde ihm zu Ehren ein Denkmal vor der Mölker Bastei, gegenüber der Universität Wien, enthüllt. Weiters ist er in der Ankeruhr verewigt.
Weblinks
Detaillierte Beschreibung des Denkmals vor der Mölkerbastei
1683–1933 Österreichische Briefmarke
Bürgermeister (Wien)
Person (Habsburgermonarchie vor 1804)
Geboren 1627
Gestorben 1683
Mann
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8070994
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hannoverscher%20Staatsrat%201865
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Hannoverscher Staatsrat 1865
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Der Hannoversche Staatsrat im Jahr 1865, vor der Regierungsumbildung 1865/66.
Präsident: Wilhelm von Borries, Staatsminister a. D.
Ordentliche Mitglieder
Gesamtminister und Kriegsminister Eberhard von Brandis, General der Infanterie
Außenminister Adolf Ludwig Karl von Platen-Hallermund
Minister des königlichen Hauses Carl Ernst von Malortie, Geheimer Rat, Oberhofmarschall und Kammerherr
Innenminister Wilhelm von Hammerstein-Loxten
Justizminister Ludwig Windthorst
Kultusminister Carl Lichtenberg
Finanzminister Carl Erxleben
Oberappellationsgerichtspräsident Otto von Düring
Bischof von Hildesheim Eduard Jakob Wedekin
Konsistorialdirektor in Hannover Heinrich Bergmann
Schatzkollegiumspräsident und Generalsteuerdirektor Victor von Alten
Generalzolldirektor Karl Franz Georg Albrecht
Vortragender Generaladjudant Wilhelm von Tschirschnitz, Generalleutnant
Generaldirektor der Eisenbahnen und Telegraphen Dr. Friedrich Georg Hartmann
Generalpostdirektor August von Brandis (Postdirektor)
Generalpolizeidirektor Louis von Engelbrechten
Landdrost von Bar, Geheimer Rat
Obergerichtsdirektor in Hannover von August Carl Ernst Werlhof
Oberjustizrat Dr. Adolph Leonhardt
Oberjustizrat Francke
Chef des Generalstabs Louis von Sichart, Generalleutnant
Außerordentliche Mitglieder
Herzog Prosper Ludwig von Arenberg
Fürst Alexius zu Bentheim und Steinfurt
Erbprinz Engelbert-August von Arenberg
Erbprinz Ludwig zu Bentheim und Steinfurt
General Bernhard zu Solms-Braunfels
Graf zu Stolberg-Stolberg
Erbmarschall Graf Georg Herbert zu Münster
Generalerbpostmeister Graf von Platen-Hallermund, Geheimer Rat und Kammerherr a. D.
Oberappellationsgerichtsvizepräsident August von Rössing, Staatsminister a. D.
Graf von Kielmansegg, Geheimer Rat und Kammerherr
Landdrost Georg Heinrich Bacmeister, Staatsminister a. D.
Carl Jacobi, General a. D.
Busch, Geheimer Rat
August Heinrich Rumann, Kammerdirektor a. D.
Oberappellationsgerichtsvizepräsident von Pape, Geheimer Rat
Freiherr Hermann von Wangenheim, Klosterkammerdirektor a. D.
Generalleutnant Müller
Abt zu Loccum Konsistorialrat Dr. Friedrich Rupstein
Graf zu Inn- und Knyphausen, Oberappellationsrat a. D.
Oberappellationsgerichtsvizepräsident von Schlepegrell
Landrat Graf von Bernstorff-Gartow
Meyer, Oberjustizrat a. D.
Geheimer Finanzdirektor von Bar
von der Decken, Kammerrat a. D.
Geheimer Oberregierungsrat Theodor von Stoltzenberg
Landschaftsdirektor von dem Knesebeck
Kronoberanwalt Harry Martin
Obergerichtsdirektor Reinecke
Oberappellationsrat Dr. Meyer
Staatsrat Zimmermann
Stadtdirektor Rasch
Generalmajor Schomer
Geheimer Kabinettsrat Dr. Carl Adolf von Lex
Geheimer Finanzrat Dr. Lang
Oberregierungsrat Wendt
Geheimer Oberregierungsrat Dr. Küster
Generalschuldirektor Dr. Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch
Obergerichtsvizedirektor Friedrich Ernst Witte
Forstdirektor Burckhardt
Regierungsrat von Harling
Regierungsrat von Borries
Dr. Tiedemann, Hofrat a. D.
Obergerichtsdirektor von Müller
Geheimer Finanzrat Brüel
Oberkonsistorialrat Werner
Oberkonsistorialrat Dr. Brandis
Abt zu Bursfelde Oberkonsistorialrat Professor Dr. Friedrich Ehrenfeuchter
Friedrich Wilhelm August Zachariae, Oberamtmann a. D. († 3. November 1865)
Baurat Ernst
Geheimer Justizrat Professor Dr. Herrmann
Hofrat Professor Dr. Johann Heinrich Thöl
Land- und Schatzrat Alexander von Rössing
Regierungsrat Schow
Müller, Steuerdirektor a. D.
Gymnasialdirektor Brandt
Oberappellationsrat von der Wense
Regierungsrat Theodor Witte
Regierungsrat August Hoppenstedt
Staatsrat Prof. Dr. Heinrich Albert Zachariä
Kriegsrat Rudolf Bairactar Flügge
Literatur
Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover 1866, siehe :s:de:Staatshandbücher und -kalender#Kurfürstentum und Königreich Hannover, 1866 nicht als Digitalisat
Michael Wrage: Der Staatsrat im Königreich Hannover 1839-1866. Münster 2001. ISBN 3825854019 Digitalisat
Einzelnachweise
Liste (Politiker)
Hannoverscher Staatsrat (Organ)
Politik 1865
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8566848
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eusebio%20Leal
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Eusebio Leal
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Eusebio Leal Spengler (* 11. September 1942 in Havanna; † 31. Juli 2020 ebenda) war Stadthistoriker der kubanischen Hauptstadt Havanna. Er war Historiker und als Direktor für die Restaurierung der Altstadt von Havanna und das historische Zentrum, UNESCO-Weltkulturerbe, zuständig. Er war Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und Abgeordneter der Nationalversammlung Asamblea Nacional del Poder Popular.
Unter Leals Führung wurde 1994 die dem Büro des Stadthistorikers angegliederte Firma Habaguanex S. A. gegründet, in der die mit der Altstadt-Restaurierung zusammenhängenden kommerziellen Aktivitäten im Bereich des Tourismus gebündelt sind. Zu Habaguanex gehört eine wachsende Zahl von Hotels, Restaurants und Ladengeschäften, die in restaurierten Gebäuden der Altstadt entstanden sind und deren Gewinne zur Restaurierung weiterer Gebäude beitragen. Einschließlich seiner diversen Tochterunternehmen beschäftigt das Büro des Stadthistorikers rund 10.000 Menschen (Angabe von 2012).
Im Dezember 2014 beschloss der kubanische Staatsrat per Dekret, das Büro des Stadthistorikers dem Ministerrat zu unterstellen und die Position eines beigeordneten Generaldirektors zu schaffen, der dem Stadthistoriker zuarbeitet.
Einer größeren Öffentlichkeit wurde er durch die von ihm geleiteten und unter dem Titel „Andar La Habana“ (ungefähr: Spaziergänge durch Havanna) im regionalen Hörfunk und Fernsehen von Havanna ausgestrahlten Sendungen bekannt, in denen er historisch bedeutsame Orte der Stadt vorstellte.
Leal war „Good-Will-Botschafter“ der Vereinten Nationen sowie der Universität von Havanna. Er war Präsident der Kommission für Denkmäler in der Stadt Havanna und Spezialist für Archäologische Wissenschaften. Leal ist Träger mehrerer internationaler Verdienstorden, darunter ab 2016 der japanische mehrfarbige Orden der Aufgehenden Sonne am Band, ab 2017 des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und des vom spanischen Staat verliehenen Orden de Isabel la Católica, sowie ab 2018 des russischen Ordens der Freundschaft. 2019 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Eusebio Leal starb am 31. Juli 2020 an den Folgen eines Krebsleidens. Sein Grab befindet sich im Jardín Madre Teresa de Calcuta auf dem Gelände der Basilica Menor del Convento de San Francisco de Asís in der Altstadt Havannas.
Am 15. November 2021 wurden in Havanna in Erinnerung an Leal eine Statue und eine Gedenkplatte enthüllt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Hijo de mi tiempo (2017)
Regresar en el tiempo (2011)
Weblinks
eusebioleal.cu, offizielle persönliche Webseite (spanisch)
Eusebio Leal on Havana Cultural Patrimony
Andar La Habana fünf Folgen der von Leal präsentierten TV-Sendung, auf YouTube (spanisch)
Die Dollar-Oase, Artikel über die Arbeit des Büros des Stadthistorikers, in: Brand Eins vom Oktober 2005, abgerufen am 23. März 2015
Eusebio Leal: The man who would save Old Havana in The Washington Post, 20. Mai 2012
Einzelnachweise
Stadthistoriker
PCC-Mitglied
Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
Träger des Maiordens
Träger der Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste
Träger des Ordre des Palmes Académiques (Ausprägung unbekannt)
Träger des Rio-Branco-Ordens
Träger des Verdienstordens der Republik Polen (Komtur)
Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großoffizier)
Träger des Verdienstordens Pro Merito Melitensi (Ausprägung unbekannt)
Träger des Ordre des Arts et des Lettres
Träger des Ordens der Aufgehenden Sonne (Großoffizier)
Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)
Mitglied der Academia Mexicana de la Lengua
Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
Person (Havanna)
Kubaner
Geboren 1942
Gestorben 2020
Mann
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7379594
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https://de.wikipedia.org/wiki/Amra%20Sadikovic
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Amra Sadikovic
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Amra Sadikovic (* 6. Mai 1989 in Prilep, SFR Jugoslawien) ist eine ehemalige Schweizer Tennisspielerin mazedonischer Herkunft.
Karriere
Amra Sadikovic lebt in Birr und besitzt seit 2007 den Schweizer Pass. Sie begann im Alter von neun Jahren Tennis zu spielen. Auf dem ITF Women’s Circuit gewann sie acht Titel im Einzel und 15 im Doppel.
Den ersten Titel gewann Sadikovic im Juni 2008 beim $10.000-Turnier in Davos. 2011 gewann sie als Qualifikantin ein $50.000-Turnier in Toronto.
Im April 2009 spielte sie erstmals für die Schweiz im Fed Cup, als es gegen Australien um den Verbleib in der Weltgruppe ging. Ihre erste Partie gegen Samantha Stosur verlor sie klar in zwei Sätzen. Inzwischen weist ihre Fed-Cup-Bilanz sieben Siege bei sechs Niederlagen aus.
Die gebürtige Mazedonierin musste wegen eines Burnout-Syndroms 18 Monate pausieren.
Im Mai 2014 erklärte sie ihren sofortigen Rücktritt. Bereits Mitte 2015 nahm sie jedoch ihre Wettkampfkarriere wieder auf.
In Wimbledon konnte sie sich 2016 erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers qualifizieren; gegen die Nummer eins, Serena Williams, musste sie sich in der ersten Runde allerdings mit 2:6 und 4:6 geschlagen geben.
Ihr letztes Profiturnier bestritt Sadikovic im Oktober 2018 und wird seit September 2019 nicht mehr in den Weltranglisten geführt.
Turniersiege
Einzel
Doppel
Weblinks
Website von Amra Sadikovic
Einzelnachweise
Billie-Jean-King-Cup-Spielerin (Schweiz)
Schweizer
Geboren 1989
Frau
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6993040
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liberty%20Township%20%28Clinton%20County%2C%20Iowa%29
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Liberty Township (Clinton County, Iowa)
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Die Liberty Township ist eine von 18 Townships im Clinton County im Osten des US-amerikanischen Bundesstaates Iowa.
Geografie
Die Liberty Township liegt im Osten von Iowa rund 60 km westlich des Mississippi, der die Grenze zu Illinois bildet. Die Grenze zu Wisconsin befindet sich rund 80 km nördlich.
Die Liberty Township liegt auf 41°54′20″ nördlicher Breite und 90°50′53″ westlicher Länge und erstreckt sich über 94 km². Die Township wird von Nordwest nach Südost vom Wapsipinicon River durchflossen, einem rechten Nebenfluss des Mississippi.
Die Liberty Township liegt Westen des Clinton County und grenzt im Nordwesten an das Jones sowie im Westen an das Cedar County. Innerhalb des Clinton County grenzt die Liberty Township im Norden an die Sharon Township, im Nordosten an die Brookfield Township, im Osten an die Grant Township, im Südosten an die Olive Township und im Süden an die Spring Rock Township.
Verkehr
Durch die Liberty Township führen keine überregionalen Fernstraßen. Alle Straßen sind County Roads sowie weiter untergeordnete und zum Teil unbefestigte Fahrwege.
Die nächstgelegenen Flugplätze sind der rund 25 km nordöstlich der Township gelegene Maquoketa Municipal Airport und der rund 50 km östlich gelegene Clinton Municipal Airport. Der nächstgelegene größere Flughafen ist der rund 70 km südöstlich gelegene Quad City International Airport.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte die Township 332 Einwohner. Neben Streubesiedlung existiert in der Liberty Township mit Toronto eine selbstständige Kommune (mit dem Status „City“).
Einzelnachweise
Weblinks
www.city-data.com - Liberty Townschip
Histopolis - Liberty Township
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cusanus-Gymnasium%20%28St.%20Wendel%29
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Cusanus-Gymnasium (St. Wendel)
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Das Cusanus-Gymnasium ist ein Gymnasium in St. Wendel in der Trägerschaft des Landkreises St. Wendel. Es ist nach dem Philosophen Nikolaus von Kues benannt.
Geschichte
Vorläufer des Gymnasiums waren die 1902 von der Stadt gegründete Höhere Töchterschule, die bis zur Mittleren Reife führte, und das Lehrerseminar, 1911 von der Schulabteilung der preußischen Rheinprovinz für katholische Jungen beziehungsweise junge Männer eingerichtet. Im Jahr 1922 liefen die Höhere Töchterschule und das Lehrerseminar aus; die Regierungskommission des Saargebiets überführte die Bildungseinrichtungen in eine Landesstudienanstalt für katholische Mädchen, die als Vorläuferin des Gymnasiums angesehen wird. Zur Unterbringung externer Schülerinnen wurde die Studienanstalt 1927 um ein Internat, das Hildegardisheim, erweitert. Im folgenden Jahr kam zur Landesstudienanstalt in staatlicher Trägerschaft eine dreijährige Frauenoberschule hinzu, deren Trägerin die Stadt St. Wendel war. Standort war das Schlossschulhaus hinter der evangelischen Kirche. 1931 zog die Schule in das bisherige Gebäude des Gymnasiums in der Gymnasialstraße um. Ab 1937 wurde die Landesstudienanstalt nach und nach in eine achtjährige Oberschule für Mädchen umgewandelt, die bisherige Frauenoberschule bildete die Oberstufe.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Unterricht im Oktober 1945 als neunjähriges Mädchenrealgymnasium aufgenommen. Ein weiterer Umzug folgte 1965 in die Missionshausstraße, wo ein Neubau errichtet worden war.
Mit der Aufnahme von Jungen wurde 1969 die Koedukation eingeführt. Der Fremdsprachenunterricht wurde erweitert um Englisch neben Französisch als Eingangsfremdsprache. In diesem Jahr wurde auch der Schulverein gegründet.
1970 erhielt die Schule den Namen „Realgymnasium St. Wendel“. Zwei Jahre später wurde zur Vergrößerung der Raumkapazitäten ein Pavillon aufgestellt. Ab 1973 wurde mit einem Unterrichtsversuch Informatik gelehrt.
1974 erhielt die Schule den Namen Nikolaus Cusanus. Eine Schultheatergruppe wurde 1981 gegründet, außerdem eine Schulbigband. Seit 1988 erscheint die Schulzeitung Cusanus-Kurier. 1989 nahm die Schule zum ersten Mal nur Schüler mit der Eingangsfremdsprache Englisch auf. Schrittweise begann neben dem Lateinzweig der Aufbau eines rein neusprachlichen und eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweiges.
1992 wechselte die Trägerschaft vom Land zum Kreis, die Schule wurde in Cusanus-Gymnasium des Landkreises St. Wendel umbenannt. Als dritte moderne Fremdsprache wurde ab 1993 Spanisch angeboten.
Die 600-Jahr-Feier des Namenspatrons Nikolaus von Kues (Cusanus) beging die Schule im Jahr 2001. Das neue Logo wurde eingeführt und das Internetcafe der Schule eröffnet.
Seit 2012 ist das Cusanus-Gymnasium im Exzellenz-Netzwerk MINT-EC organisiert und gehört damit zu den deutschlandweit besten Schulen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Schüler und Schülerinnen können für besondere Leistungen das MINT-EC-Zertifikat erhalten.
Im Laufe des Jahres 2022 sollen die Arbeiten an einem neuen Erweiterungsbau abgeschlossen werden. Der Neubau soll Platz für Klassenräume, zwei Musiksäle sowie Aufenthaltsbereiche für den gebundenen Ganztag schaffen.
Aktivitäten
Schüleraustausch und Partnerschulen
Das Cusanus-Gymnasium unterhält Schüleraustausch mit dem Collège La Providence (Dieppe, Frankreich), dem Balbriggan Community College (Irland) sowie der Deutschen Schule Istanbul (Türkei).
Wettbewerbe
Schülerinnen und Schüler des Cusanus-Gymnasiums nehmen jährlich diversen Wettbewerben teil.
Unter anderem:
Mathematikolympiade
Bundeswettbewerb Mathematik
Känguru der Mathematik
Informatik-Biber
Bundeswettbewerb Informatik
Bundeswettbewerb der MNU Physik
Jugend trainiert für Olympia „Fußball“
Jugend trainiert für Olympia „Tischtennis“
Mathematik ohne Grenzen
Internationale Biologie-Olympiade
ChemEx-Saar
Schüler experimentieren/Jugend forscht
Jugend präsentiert
Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels
Bundeswettbewerb Fremdsprachen
Internationale JuniorScienceOlympiade
Arbeitsgemeinschaften
Das Cusanus-Gymnasium bietet Arbeitsgemeinschaften und Workshops an. Dazu gehören der Schulchor und das Vokalensemble, die AG ExperiMINT, die Biologie AG und der Mathezirkel, die AG Geschichte, Misheni Moyo, die Juniortheater-AG, die Theater-AG und die Tanz-AG „Always in Motion“, die Fußball-AG, das Talentförderprogramm DFB und die Volleyball-AG.
Weblinks
Offizielle Website
Einzelnachweise
St Wendel
Bauwerk in St. Wendel
Sankt Wendel
Gegründet 1902
Organisation (St. Wendel)
MINT-EC-Schule
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https://de.wikipedia.org/wiki/Steffen%20Reiche
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Steffen Reiche
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Steffen Reiche (* 27. Juni 1960 in Potsdam, DDR) ist ein evangelischer Geistlicher und war ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 1994 bis 1999 Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur und von 1999 bis 2004 Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. Von 2005 bis 2009 war er Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben
Nach dem Abitur 1979 begann Steffen Reiche ein Studium der evangelischen Theologie am Sprachenkonvikt Berlin, welches er 1982/1983 unterbrach, um eine Lehre als Tischler zu machen. 1986 schloss er sein Theologiestudium ab und war von 1988 bis 1990 Pfarrer in Christinendorf.
Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag arbeitete Reiche wieder als Pfarrer der evangelischen Epiphaniengemeinde in Berlin-Charlottenburg sowie als Interimspfarrer in der Gemeinde Berlin-Nikolassee. Seit dem 25. November 2013 ist er ordentlicher Pfarrer an der Nikolasseer Kirche. Beim Privatsender Hauptstadt.TV verantwortet er seit März 2020 das Format „Worte zum Tag“ bzw. „Wort zum Sonntag“. Das Thema der knapp fünfminütigen Impulsen gibt dabei die jeweilige Tageslosung vor, die zu Beginn jeder Sendung verlesen wird. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Berlin und Potsdam, Organisator der sogenannten „Brennpunktgespräche“, einer Vortrags- und Diskussionsreihe zum christlich-muslimischen Dialog sowie Mitglied im Verein „Glaube, Mut und Freiheit – Christen in der DDR und danach“, der Interviews mit Christen aufzeichnet, die im Widerstand gegen das sozialistische Regime waren. Die Evangelische Nachrichtenagentur idea ernannte ihn 2014 zum „Politiker des Jahres“.
Steffen Reiche ist verheiratet und hat drei Töchter.
Partei
Reiche gehörte am 7. Oktober 1989 zu den Mitbegründern der Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP) und wurde sogleich Mitglied des Vorstandes.
Nach der Vereinigung der SDP mit der SPD war er bis Juli 2000 Landesvorsitzender der SPD Brandenburg.
Abgeordneter
Von März 1990 bis zur Deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 war er Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR.
Von Oktober 1990 bis zur Niederlegung seines Mandates am 20. Oktober 2005 gehörte Reiche dem Landtag von Brandenburg an. Zuletzt war er 2004 als Kandidat um das Direktmandat im Wahlkreis Teltow-Fläming II angetreten und über die Landesliste seiner Partei eingezogen.
Von 2005 bis 2009 war Reiche Mitglied des 16. Deutschen Bundestages und gehörte dort dem Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion an. Er war außerdem Vorsitzender der Deutsch-Kaukasischen Parlamentariergruppe und Mitglied des Parlamentarischen Beirats der Stiftung für das sorbische Volk. Steffen Reiche zog mit 37,6 % der Erststimmen als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Cottbus – Spree-Neiße in den Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl 2009 verlor er sein Direktmandat an Wolfgang Nešković, den Kandidaten der Linken, der 2,1 % mehr Erststimmen erhielt. Da Reiche nicht über die Landesliste abgesichert war, schied er aus dem Bundestag aus.
Öffentliche Ämter
Nach der Landtagswahl 1994 wurde Reiche am 11. Oktober 1994 als Minister für Wissenschaft, Forschung und Kultur in die von Ministerpräsident Manfred Stolpe geführte Landesregierung von Brandenburg berufen (Kabinett Stolpe II). Nach der Landtagswahl 1999 übernahm er am 29. September 1999 die Leitung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (Kabinett Stolpe III). In diesem Amt gehörte er auch der ab Juni 2002 von Matthias Platzeck geleiteten Regierung an. Nach der Landtagswahl 2004 schied er am 19. September 2004 aus dem Kabinett aus.
Reiche war von 2006 bis 2018 Präsident des Brandenburger Leichtathletikverbandes. Er wurde 2018 zum Ehrenpräsidenten des Verbandes ernannt.
Publikation
Tief träumen und hellwach sein – Politiker und Pfarrer mit Leidenschaft – Ein autobiografischer Essay. 263 Seiten, Bonn 2020, ISBN 978-3-8012-0461-7
Literatur
Weblinks
Steffen Reiches Profil bei abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
Abgeordneter der Volkskammer
Bundestagsabgeordneter (Brandenburg)
Landesminister (Brandenburg)
Landtagsabgeordneter (Brandenburg)
DDR-Opposition
Politiker (20. Jahrhundert)
Politiker (21. Jahrhundert)
Vorsitzender der SPD Brandenburg
Evangelischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
Evangelischer Geistlicher (21. Jahrhundert)
DDR-Bürger
Deutscher
Geboren 1960
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Federico%20Capasso
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Federico Capasso
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Federico Capasso (* 24. Juni 1949 in Rom) ist ein italienisch-US-amerikanischer Physiker.
Leben
Capasso wurde 1973 an der Universität Rom (La Sapienza) promoviert, forschte dann in Faseroptik an der Fondazione Bordoni in Rom, bevor er 1976 zu den Bell Laboratories in den USA ging. 1984 wurde er dort Distinguished Member of the Technical Staff und 1997 Fellow. 1987 bis 2000 leitete er dort das Semiconductor Physics Research Department und 2000 bis 2002 war er Vizepräsident für Forschung in der Physik. Ab 2003 war er Robert Wallace Professor of Applied Physics an der Harvard University.
Capasso ist bekannt für die Entwicklung des Quantenkaskadenlaser, dessen ursprüngliche Idee von den Russen Rudolf Kazarinov und Robert Suris stammt (1971).
Capasso hält 50 Patente (2009).
Auszeichnungen
1994 Welker Award
1997 John Price Wetherill Medal des Franklin Institute
2000 Willis-E.-Lamb-Preis (mit Alfred Y. Cho)
2001 R. W. Wood Prize der Optical Society of America
2002 Dennis Gabor Medal and Prize
2004 Arthur-L.-Schawlow-Preis für Laserphysik
2004 IEEE Edison Medal
2005 König-Faisal-Preis
2010 Berthold Leibinger Zukunftspreis
2010 Julius-Springer-Preis für angewandte Physik
2013 Humboldt-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung
2015 Rumford-Preis
2016 Balzan-Preis
2018 Premio Enrico Fermi
2019 Matteucci-Medaille
2021 Frederic Ives Medal
Ehrendoktor der Universität Bologna
Mitgliedschaften
1986 Fellow der American Physical Society
1992 Fellow der American Association for the Advancement of Science
1995 Mitglied der National Academy of Sciences
1998 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
2015 Wahl in die Academia Europaea
Mitglied der National Academy of Engineering
Ehrenmitglied des Franklin Institute
Veröffentlichungen
Federico Capasso, Giorgio Margaritondo (Hrsg.): Heterojunction Band Discontinuities. Physics and Device Applications. North-Holland, Amsterdam [u. a.] 1987, ISBN 0-444-87060-1
Federico Capasso (Hrsg.): Physics of Quantum Electron Devices (= Springer Series in Electronics and Photonics, Band 28). Springer, Berlin [u. a.] 1990, ISBN 3-540-51128-8
Federico Capasso: Avventure di un designer quantico. Di Renzo, Roma 2005, ISBN 88-8323-105-8 (Autobiographie)
Federico Capasso: From Quantum Cascade Lasers to Flat Pptics for the Twenty-first Century. Leo S. Olschki, Firenze 2019, ISBN 978-88-222-6678-1
Federico Capasso, Dennis Couwenberg (Hrsg.): Frontiers in Optics and Photonics. Walter de Gruyter, Berlin [2021], ISBN 978-3-11-070973-5
Weblinks
Homepage seiner Gruppe in Harvard
Einzelnachweise
Physiker (20. Jahrhundert)
Balzan-Preisträger
IEEE Fellow
Fellow der American Physical Society
Fellow der American Association for the Advancement of Science
Mitglied der National Academy of Sciences
Mitglied der National Academy of Engineering
Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
Mitglied der Academia Europaea
Ehrendoktor der Universität Bologna
Italiener
Geboren 1949
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Judith%20Mackrell
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Judith Mackrell
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Judith Mackrell ist eine der wichtigsten Tanzkritikerinnen Großbritanniens. Sie schreibt für den Guardian und ist die Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher, darunter die Biografie der russischen Ballerina Lydia Lopokova, mit der sie 2008 auf der Shortlist für den Costa Biography Award stand.
Werke
Bloomsbury Ballerina: Lydia Lopokova, Imperial Dancer and Mrs John Maynard Keynes (2009).
Flappers: Six Women of a Dangerous Generation (2013).
Die Flapper. Rebellinnen der wilden Zwanziger. Übersetzt von Susanne Hornfeck und Viola Siegemund. Insel 2022, ISBN 978-3-458-64290-9.
The Unfinished Palazzo: Life, Love and Art in Venice (2017).
Der unvollendete Palazzo. Übersetzt von Andrea Ott und Susanne Hornfeck. Insel 2019, ISBN 978-3-458-17820-0.
The Correspondents (2021).
Weblinks
Judith Mackrell | The Guardian
Einzelnachweise
Brite
Geboren im 20. Jahrhundert
Frau
Tanzkritiker
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https://de.wikipedia.org/wiki/Extraliga%20%28Tschechien%29%202007/08
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Extraliga (Tschechien) 2007/08
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Die Spielzeit 2007/08 war die 15. reguläre Austragung der tschechischen Extraliga. Im Playoff-Finale setzte sich der HC Slavia Prag mit 4:3 gegen den HC Energie Karlovy Vary durch und gewann damit den zweiten tschechischen Meistertitel der Vereinsgeschichte. Der letztjährige Aufsteiger aus der 1. Liga Tschechiens, der HC Slovan Ústečtí Lvi, belegte nur den letzten Platz in der Abstiegsrunde der Extraliga und musste daher gegen den Meister der 1. Liga eine Relegationsserie spielen. Diese verlor die Mannschaft aus Ústí nad Labem mit 1:4 gegen den BK Mladá Boleslav, der somit in der folgenden Saison den Platz des HC Slovan in der Extraliga einnimmt.
Modus
In 52 Spielen spielen alle Teams jeweils viermal gegeneinander, jedes Team hat in der gesamten Saison 26 Heim- und 26 Auswärtsspiele. Die Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 6 qualifizieren sich direkt für die Play-offs, die im Best-Of-Seven-Modus ausgetragen werden. Die Mannschaften auf den Plätzen 7 bis 10 spielen die beiden weiteren Playoff-Plätze im Best-Of-Five untereinander aus. Die restlichen vier Mannschaften spielen eine Abstiegsrunde (Play-out), in der der Teilnehmer an der Liga-Relegation gegen den Meister der 1. Liga in einer weiteren Doppelrunde (jeweils 6 Heim- und Auswärtsspiele) ermittelt wird.
Teilnehmer
Reguläre Saison
Tabelle
Quelle: hokej.cz
Statistik
Feldspieler
Torhüter
Playoffs
Pre-Playoffs
HC Oceláři Třinec – HC Znojemští Orli
HC Geus Okna Kladno – HC Lasselsberger Plzeň
In der Playoff-Qualifikation setzte sich der HC Geus Okna Kladno mit 3:1 und der HC Oceláři Třinec mit 3:0 durch.
Turnierbaum
Viertelfinale
HC České Budějovice (1.) – (8.) HC Geus Okna Kladno
HC Slavia Prag (2.) – (7.) HC Oceláři Třinec
Bílí Tygři Liberec (3.) – (6.) HC Sparta Prag
HC Energie Karlovy Vary (4.) – (5.) HC Litvínov
Halbfinale
HC České Budějovice (1.) – (4.) HC Energie Karlovy Vary
HC Slavia Prag (2.) – (3.) HC Bílí Tygři Liberec
Finale
HC Slavia Prag (2.) – (4.) HC Energie Karlovy Vary
Meister der Saison 2007/08 wurde der HC Slavia Prag, der sich gegen den HC Energie Karlovy Vary mit 4:3 durchsetzte. Damit gewann Slavia Prag den sechsten Titel der Vereinsgeschichte, während die Mannschaft aus Karlsbad mit der Finalteilnahme den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte erreichte.
Meistermannschaft
Playoff-Statistik
Feldspieler
Torhüter
Playouts
Relegation
Damit steigt der HC Slovan Ústečtí Lvi nach einem Jahr Erstklassigkeit wieder in die zweite Spielklasse, die 1. Liga ab, während der BK Mladá Boleslav zur nächsten Saison in die Extraliga aufsteigt. Großer Rückhalt der Mannschaft aus Mladá Boleslav war Torhüter Martin Růžička, der alleine in der Relegation zwei Shutouts schaffte, sowie die Stürmer Václav Eiselt und Richard Král.
Auszeichnungen
Trophäen
All-Star-Team
Weblinks
Tschechisches Eishockeyportal
Einzelnachweise
E2007
Eishockeysaison 2007/08
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4134011
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fundaci%C3%B3n%20Hondure%C3%B1a%20de%20Investigaci%C3%B3n%20Agr%C3%ADcola
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Fundación Hondureña de Investigación Agrícola
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Die (Honduranische Stiftung für Agrarforschung), kurz FHIA, ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung mit Sitz in San Pedro Sula im Departamento Cortés in Honduras.
Das wesentliche Forschungsfeld sind Entwicklung krankheitsresistener Pflanzen, insbesondere von Dessertbananen und Kochbananen, aber auch anderer Arten der örtlichen Agrarpflanzen wie Kakao. Die Stiftung führt dabei das Entwicklungsprogramm der United Fruit Company (später aufgegangen in Chiquita Brands International) fort, die schon seit 1958 an der Züchtung neuer Bananensorten arbeitete. Die Stiftung erhält heute neben Gelder des honduranischen Staates auch Mittel aus dem der United States Agency for International Development.
Forscher der FHIA entwickelten 1988 die erste Banane, die gegen die Krankheitsbedrohungen der 'Cavendish'-Banane resistent ist. Die FHIA-01 'Goldfinger' wurde 1994 zum Patent angemeldet (US-Patent PP08983) und die spätere Züchtung der FHIA-03 'Sweetheart' wird bereits in Kuba angebaut. Geschmacklich näher an den heutigen Handelsbananen liegt dagegen die FHIA-17, während die Weiterentwicklung der FHIA-23 'Gros Michel' noch nicht anbaufähig ist.
Einzelnachweise
Weblinks
Fundacion Hondureña de Investigación Agricola (spanisch)
Forschungsinstitut in Honduras
Wirtschaft (Honduras)
Landwirtschaftliches Forschungsinstitut
Wissenschaftsstiftung
San Pedro Sula
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1946267
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https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph%20Avenol
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Joseph Avenol
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Joseph Louis Anne Avenol (* 9. Juni 1879 in Melle, Frankreich; † 2. September 1951 in Duillier, Schweiz) war ein französischer Politiker und Diplomat. Er war von 1933 bis 1940 Generalsekretär des Völkerbundes. Avenol sah sich wegen seiner Politik, die teilweise eher den vermeintlichen Interessen seiner Heimat Frankreich denn denen des Genfer Bundes zu dienen bestimmt war, oft starker Kritik ausgesetzt. Zudem wird ihm eine zu große Nähe zu den Achsenmächten und dem Vichy-Regime vorgeworfen.
Leben
Aufstieg
Avenol, der aus einer bürgerlichen katholischen Familie stammte, arbeitete seit 1905 als Finanzinspektor für das französische Finanzministerium und erhielt 1910 den begehrten Posten als Generalinspektor der Finanzen. Während des Ersten Weltkriegs war er ab 1916 Delegierter für Finanzfragen bei der französischen Botschaft in London. Zugleich diente er als Repräsentant Frankreichs im Inter-Allied Food Council sowie in der Inter-Allied Commission for Reconstruction. Nach dem Kriegsende wurde er 1919 in den ständigen Ausschuss des Supreme Economic Council entsandt. Nach dem Friedensvertrag mit Deutschland wurde er Mitglied der Wirtschafts- und Finanzorganisation des Völkerbundes und vertrat Frankreich auf mehreren internationalen Konferenzen. 1922 wurde er als Finanzexperte zum Völkerbund nach Genf entsandt und wurde Anfang 1923 ohne größere politische Erfahrung als Nachfolger Jean Monnets stellvertretender Generalsekretär des Völkerbundes, um in dieser Funktion die Finanzen der Organisation zu kontrollieren. Er spielte eine größere Rolle beim ökonomischen Wiederaufbau Mittel- und Osteuropas und wurde 1928/29 auch in einer Mission nach China entsandt.
Im Jahr 1932 zeichnete sich ab, dass der seit der Gründung des Genfer Bundes amtierende Generalsekretär, der Schotte Eric Drummond, nicht mehr für eine Verlängerung seiner Amtszeit kandidieren wollte. Obwohl Drummond bei den kleineren neutralen Mitgliedern nach einem Nachfolger suchte, um Avenol zu verhindern, konnte Frankreich dessen Wahl durchsetzen. Dies gelang zum einen wegen einer Geheimabsprache im Jahr 1920 zwischen London und Paris, die im Austausch für die Unterstützung der Kandidatur Drummonds in diesem Jahr einen Franzosen als dessen Nachfolger festsetzte. Zum anderen sicherte sich Avenol der Unterstützung der vier anderen Großmächte, die zu diesem Zeitpunkt Mitglied des Völkerbundes waren, indem er zusagte, vier der fünf wichtigsten Posten in der Verwaltung des Bundes mit Beamten aus Italien, Japan, dem Vereinigten Königreich und Deutschland zu besetzen.
Generalsekretär des Völkerbundes
Avenol übernahm das Amt zu einem Zeitpunkt, in dem der Völkerbund stark unter Druck stand. Wenige Monate zuvor war Japan wegen der Verurteilung der japanischen Invasion Nord-Chinas während der Mandschurei-Krise durch die Genfer Liga ausgetreten, während sich in Deutschland das völkerbundfeindliche Nazi-Regime durchsetzte und ebenfalls – innerhalb eines halben Jahres nach Avenols Amtsantritt – den Austritt aus der Liga erklären sollte.
Während der Krise in der Mandschurei zeigte sich erstmals die weitestgehende Machtlosigkeit des Völkerbundes, gegen Verstöße gegen seine Grundsätze wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Dieser Eindruck der Machtlosigkeit wurde später durch Avenols Unfähig- und Unwilligkeit, die Rechte der Bundes und seiner Mitglieder zu schützen, bekräftigt.
Dies zeigte sich erstmals zu Beginn des Krieges Italiens gegen das Kaiserreich Abessinien (das heutige Äthiopien), beides Mitglieder des Völkerbundes, 1935, als Avenol versuchte, den Völkerbund offiziell neutral zu halten. Er zeigte sich aber der Errichtung eines italienischen Protektorats über Äthiopien gegenüber offen, offiziell, weil das ostafrikanische Kaiserreich die Sklaverei noch tolerierte, tatsächlich aber, weil er einen Völkerbundaustritt Italiens nach dem Vorbild Japans und Deutschlands fürchtete und er Italien als möglichen Verbündeten Frankreichs nicht isolieren sowie zu den Deutschen treiben wollte. Erst starke Proteste der kleineren Völkerbundmitglieder, an deren Spitze sich die UdSSR setzte, führten zu zaghaften und letztlich wirkungslosen wirtschaftlichen Sanktionen. Mit der Annexion Äthiopiens durch Italien im Sommer 1936 verlor der Völkerbund seine letzte moralische Autorität. Der Austritt Italiens erfolgte trotzdem Ende 1937.
Später sorgte Avenol dafür, dass der Völkerbund auf die Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich lediglich mit der Streichung Österreichs von der Mitgliederliste sowie der Entlassung österreichischer Völkerbundmitarbeiter reagierte. Der deutsche Angriff auf Polen sowie auf das Mandatsgebiet Danzig wurden hingenommen und nicht einmal offiziell von den Gremien des Bundes behandelt.
Noch vor dem Sieg der deutschen Wehrmacht in Frankreich begann Avenol, massiv Personal zu entlassen; unmittelbar nach dem Waffenstillstand vom 22. Juni 1940 entließ er die restlichen britischen Mitarbeiter des Bundes und richtete eine Ergebenheitsadresse an das Vichy-Regime unter Henri Philippe Pétain, dem er seinen Rücktritt anbot.
Rücktritt und Tod
Avenol blieb nach der Niederlage Frankreichs im Westfeldzug noch bis Ende August 1940 im Amt, das er in seinem Rücktrittsgesuch als überholt und nunmehr nicht mehr benötigt beschrieb. Er gab zudem an, dass sein späterer Nachfolger, der Ire Seán Lester, den Völkerbund bereits seit Ende Juli 1940 faktisch leitete. Avenol ging nach seinem Rücktritt nach Vichy, um sich dem dortigen Regime anzudienen.
Silvester 1943 musste er jedoch aus Furcht vor einer Verhaftung durch deutsche Truppen zurück in die Schweiz fliehen. Als Kollaborateur konnte er nach Ende der deutschen Besatzung nicht nach Frankreich heimkehren, sondern verblieb im Schweizer Exil, wo er im April 1946 die Selbstauflösung der Genfer Liga erlebte. Avenol starb schließlich im Spätsommer 1951 an einem Herzinfarkt.
Veröffentlichungen
zusammen mit Jan Christiaan Smuts: Die Zukunft des Völkerbundes. Rundfunkbotschaften gesprochen über den Völkerbundsender „Radio Nations“. SdN, Genf 1938.
Literatur
James Barros: Betrayal from Within. Joseph Avenol, Secratary-General of the League of Nations, 1933–1940. Yale University Press, New Haven CT u. a. 1969.
Arthur W. Rovine: The first fifty years. The secretary-general in world politics 1920–1970. Sijthoff, Leyden 1970, ISBN 90-218-9190-5.
Einzelnachweise
Weblinks
Kurzbiografie mit Foto auf rulers.org (englisch)
Generalsekretär des Völkerbundes
Politiker (Frankreich)
Französischer Diplomat
Honorary Knight Commander des Order of the British Empire
Franzose
Geboren 1879
Gestorben 1951
Mann
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10585411
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https://de.wikipedia.org/wiki/Parzac
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Parzac
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Parzac ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Poitou-Charentes); sie gehört zum Arrondissement Confolens und zum Kanton Charente-Bonnieure. Die Einwohner werden Parzacois genannt.
Geographie
Parzac liegt etwa 38 Kilometer nordöstlich von Angoulême. Parzac wird umgeben von den Nachbargemeinden Turgon im Norden, Le Grand-Madieu im Nordosten und Osten, Saint-Claud im Südosten, Cellefrouin im Süden und Südwesten sowie Beaulieu-sur-Sonnette im Westen.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Roch
alte Mühle
Weblinks
Ort in Nouvelle-Aquitaine
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https://de.wikipedia.org/wiki/Anthony%20F.%20Tauriello
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Anthony F. Tauriello
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Anthony Francis Tauriello (* 14. August 1899 in Buffalo, New York; † 21. Dezember 1983 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1949 und 1951 vertrat er den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus.
Werdegang
Anthony Tauriello besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat. Nach einem anschließenden Jurastudium an der Cumberland University in Lebanon (Tennessee) und seiner 1929 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Nashville in diesem Beruf zu arbeiten. Später kehrte er in den Staat New York zurück. Zwischen 1933 und 1937 gehörte er dem Bezirksrat im Erie County an; von 1938 bis 1941 saß er im Stadtrat von Buffalo. Anschließend war er in dieser Stadt bis 1945 stellvertretender Kämmerer. In den Jahren 1946 und 1947 arbeitete er hintereinander für die Reconstruction Finance Corporation und die War Assets Administration. 1948 wurde er erneut in den Stadtrat von Buffalo gewählt. Politisch war er Mitglied der Demokratischen Partei. Im Juni 1936 nahm er als Delegierter an der Democratic National Convention in Philadelphia teil, auf der Präsident Franklin D. Roosevelt zur Wiederwahl nominiert wurde.
Bei den Kongresswahlen des Jahres 1948 wurde Tauriello im 43. Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1949 die Nachfolge des Republikaners Edward J. Elsaesser antrat. Da er im Jahr 1950 nicht bestätigt wurde, konnte er bis zum 3. Januar 1951 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Ereignissen des beginnenden Kalten Krieges geprägt.
Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus arbeitete Anthony Tauriello als Verkäufer von alkoholischen Getränken. Im Jahr 1952 strebte er erfolglos seine Rückkehr in den Kongress an. Zwischen 1954 und 1957 saß er nochmals im Stadtrat von Buffalo. Von 1961 bis 1973 war er für die Buffalo Municipal Housing Authority tätig. Er starb am 21. Dezember 1983 in Buffalo, wo er auch beigesetzt wurde.
Weblinks
Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für New York
Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten)
US-Amerikaner
Geboren 1899
Gestorben 1983
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lafage-sur-Sombre
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Lafage-sur-Sombre
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Lafage-sur-Sombre (La Faja auf Okzitanisch) ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Corrèze in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Einwohner nennen sich Fageous.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Zentralmassiv und ist von ausgedehnten Wäldern umgeben. Tulle, die Präfektur des Départements liegt ungefähr 30 Kilometer westlich und Égletons etwa 15 Kilometer nördlich sowie Ussel rund 35. Kilometer nordöstlich.
Nachbargemeinden von Lafage-sur-Sombre sind Montaignac-sur-Doustre im Norden, Saint-Hilaire-Foissac im Nordosten, Saint-Merd-de-Lapleau im Süden, Marcillac-la-Croisille im Westen sowie Champagnac-la-Noaille im Nordwesten.
Wappen
Beschreibung: In Blau drei (2;1) goldene Roch unter einem silbernen Schildhaupt mit laufenden schwarzen Hund.
Einwohnerentwicklung
Weblinks
Lafage-sur-Sombre auf annuaire-mairie.fr
Ort in Nouvelle-Aquitaine
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1324144
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https://de.wikipedia.org/wiki/Neumayer
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Neumayer
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Neumayer ist der Familienname folgender Personen:
Andree Neumayer (* 1995), österreichischer Fußballspieler
Burkard Neumayer (* 1956), deutscher Mathematiker, Maler und Hochschullehrer
Carlos Neumayer, deutsch-mexikanischer Fußballspieler
Christopher Neumayer (* 1992), österreichischer Skirennläufer
Dominik Neumayer (* 1993), deutscher Webvideoproduzent und Livestreamer
Edmund Paul Neumayer (1908–1934), deutscher SA-Angehöriger und Opfer des Röhm-Putsches
Friedrich Neumayer (1857–1933), deutscher Rechtsanwalt und Manager
Fritz Neumayer (1884–1973), deutscher Politiker (FDP, FVP)
Georg von Neumayer (1826–1909), deutscher Geophysiker und Polarforscher
Hans Neumayer (* 1956), deutscher Radrennfahrer
Jörg Neumayer (* 1984), österreichischer Politiker (SPÖ)
Josef Neumayer (1844–1923), österreichischer Politiker
Karl Neumayer (1874–1975), deutscher Landrat
Karl Heinz Neumayer (1920–2009), deutscher Jurist und Universitätsprofessor
Leonhard Neumayer (* 1929), österreichischer Politiker (ÖVP)
Lukas Neumayer (* 2002), österreichischer Tennisspieler
Maximilian Georg Joseph Neumayer (1789–1866), französischer General deutscher Abstammung
Michael Neumayer (* 1979), deutscher Skispringer
Peter Alexander Neumayer (1926–2011), österreichischer Sänger und Schauspieler, siehe Peter Alexander
Rudolf Neumayer (1887–1977), österreichischer Finanzfachmann und Politiker
Silke Neumayer (* 1962), deutsche Buch- und Drehbuchautorin
Nach dem Geophysiker und Polarforscher Georg von Neumayer benannt:
deutsche Forschungsstationen in der Antarktis:
Georg-von-Neumayer-Station (1981–1993)
Neumayer-Station II (1992–2009)
Neumayer-Station III (seit 2009)
Neumayer (Mondkrater)
Neumayer-Kanal, Meerenge im Palmer-Archipel, Antarktis
Neumayersteilwand, Felsenkliffs im Königin-Maud-Land, Antarktika
Neumayer-Gletscher, Gletscher auf Südgeorgien, Südatlantik
Kap Neumayer, Kap der Trinity-Insel, Palmer-Archipel, Antarktis
Mount Neumayer, Berg im Viktorialand, Antarktika
Siehe auch:
Villa Neumayer
Neumaier, Neumayr, Neumair, Neumeier, Neumeyer, Niemeyer
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4861615
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nigula
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Nigula
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Nigula ist:
der Familienname des estnischen Dirigenten Priit Nigula (1899–1962)
ein historisches Kirchspiel in Estland, siehe Nigula (Kirchspiel) (deutsch Kirchspiel Pönal)
ein Dorf in der estnischen Landgemeinde Lääne-Nigula, Kreis Lääne, siehe Nigula (Lääne-Nigula)
ein Dorf in der estnischen Landgemeinde Tartu, Kreis Tartu, siehe Nigula (Tartu)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Baudenkmale%20in%20Pirow
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Liste der Baudenkmale in Pirow
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In der Liste der Baudenkmale in Pirow sind alle Baudenkmale der brandenburgischen Gemeinde Pirow und ihrer Ortsteile aufgelistet. Grundlage ist die Veröffentlichung der Landesdenkmalliste mit dem Stand vom 31. Dezember 2020.
Baudenkmale
Bresch
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Hülsebeck
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Pirow
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Ehemalige Baudenkmale
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Weblinks
Einzelnachweise
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Pirow
Baudenkmaler Pirow
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12658912
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hans%20R%C3%A4bel
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Hans Räbel
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Hans Räbel (* 3. Juni 1872 in Weißenohe; † 3. Januar 1941 in Forchheim) war ein deutscher Politiker (Zentrum und BVP).
Leben
Nach seinem Abitur 1891 in Bamberg studierte er ein Semester am dortigen Lyzeum und anschließend in München Geschichte und Philosophie. Seit 1892 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania München im CV. 1895 legte er das Staatsexamen ab und 1904 promovierte er. Er war seit 1901 Gymnasiallehrer und wurde später Professor am Leopold-Gymnasium in Forchheim.
1911 wurde er Ehrenbürger von Forchheim.
Räbel war von 1912 bis 1918 für den Wahlkreis Ebermannstadt Mitglied der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtags und von 1919 bis 1920 dem Bayerischen Landtag für den Stimmkreis Ebermannstadt.
Zudem wurde er 1919 zweiter Bürgermeister von Forchheim.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer
Mitglied des Bayerischen Landtags in der Weimarer Republik
Bürgermeister (Forchheim)
Ehrenbürger von Forchheim
BVP-Mitglied
Zentrum-Mitglied
Korporierter im CV
Gymnasiallehrer
Deutscher
Geboren 1872
Gestorben 1941
Mann
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2059098
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https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%BCttmann
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Püttmann
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Püttmann ist der Familienname folgender Personen:
Andreas Püttmann (* 1964), deutscher Politikwissenschaftler, Journalist und Publizist
Carsten Püttmann (* 1970), deutscher Mathematiker und Pädagoge
Friedhelm Püttmann (1926–1995), deutscher Pädagoge, Ministerialbeamter im Bereich Berufsausbildung
Gabriele Püttmann (* 1956), überlebendes Gewaltopfer des Serienmörders Joachim Kroll
Gerlinde Püttmann (* 1950), deutsche Marathonläuferin
Hermann Püttmann (1811–1874), deutscher demokratischer und sozialistischer Publizist des Vormärz, Mitbegründer der deutschsprachigen Presse in Australien
Jan Dirk Püttmann, deutscher Politiker (CDU), Bürgermeister von Dülmen (1999 bis 2009)
Josias Ludwig Ernst Püttmann (1730–1796), deutscher Jurist
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11918193
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https://de.wikipedia.org/wiki/Thammayut%20Rakbun
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Thammayut Rakbun
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Thammayut Rakbun (, * 7. März 1997), auch als Beet bekannt, ist ein thailändischer Fußballspieler.
Karriere
Thammayut Rakbun stand bis 2018 beim BGC FC unter Vertrag. Der Verein spielte in der vierten Liga, der Thai League 4. Hier trat der Klub in der Bangkok Metropolitan Region an. 2019 wechselte er zum Erstligisten BG Pathum United FC. Hier kam er in der ersten Liga nicht zum Einsatz. Nach einem Jahr verließ er den Verein und schloss sich dem Drittligisten Raj-Pracha FC an. Mit dem Bangkoker Verein trat er in der Western Region der dritten Liga an. Am Ende der Saison wurde er mit Raj-Pracha Vizemeister der Region und qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele zur zweiten Liga. Hier wurde man Gesamtdritter und stieg in die zweite Liga auf. Sein Zweitligadebüt gab Thammayut Rakbun am 4. September 2021 (1. Spieltag) im Auswärtsspiel gegen den Chainat Hornbill FC. Hier stand er in der Startelf und wurde in der 81. Minute gegen den Brasilianer Douglas Mineiro ausgewechselt. Das Spiel endete 1:1. Nach 17 Zweitligaspielen und zwei erzielten Toren wechselte er nach der Hinserie 2021/22 im Dezember 2021 zu seinem ehemaligen Verein, dem Erstligisten BG Pathum United FC. Am 20. Mai 2023 stand BG das Endspiel des Thai League Cup. Das Finale wurde gegen Buriram United mit 2:0 verloren. Im Sommer 2023 wurde sein Vertrag nicht verlängert. Im Juni 2023 unterschrieb er einen Vertrag beim Zweitligaaufsteiger MH Nakhonsi City FC. Nachdem dem Verein keine Lizenz für die zweite Liga erteilt worden war, wurde sein Vertrag wieder aufgelöst. Am 8. Juli 2023 unterzeichnete er einen Vertrag beim Drittligisten Phatthalung FC. Mit dem Verein tritt er in der Southern Region der Liga an.
Erfolge
Raj-Pracha FC
Thai League 3 – Bangkok: 2020/21 (3. Platz)
BG Pathum United FC
Thailändischer Vizemeister: 2021/22
Thailändischer Ligapokalfinalist: 2022/23
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballspieler (Siam FC)
Fußballspieler (BG Pathum United FC)
Fußballspieler (Raj-Pracha FC)
Fußballspieler (MH Nakhonsi City FC)
Fußballspieler (Phatthalung FC)
Thailänder
Geboren 1997
Mann
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6646839
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aufbauten%20%28Baurecht%29
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Aufbauten (Baurecht)
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Aufbauten sind z. B. die auf einem Grundstück befindlichen transportablen Garagen oder transportable Hütten, die nicht dem Eigentümer des Grundstücks gehören müssen. Im Rechtssinne sind es bewegliche Sachen, die nicht wesentlicher Bestandteil eines Grundstücks sind. Sie werden im Falle einer Grundstücksübertragung nicht automatisch mit dem Grundstück mitübertragen, sondern müssen als bewegliche Sache gesondert übertragen werden.
Sachenrecht (Deutschland)
Sachenrecht (Schweiz)
Sachenrecht (Österreich)
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5456403
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gabi%20Dolff-Bonek%C3%A4mper
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Gabi Dolff-Bonekämper
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Gabriele „Gabi“ Dolff-Bonekämper (* 1952 in Münster) ist eine deutsche Kunsthistorikerin, Denkmalpflegerin und Hochschullehrerin.
Lebenslauf
Gabi Dolff-Bonekämper studierte von 1971 bis 1984 Kunstgeschichte, Christliche Archäologie und Romanistik (Französisch) an der Universität Marburg und an der Universität Poitiers sowie am Centre d'études supérieures de civilisation médiévale (CESCM). 1984/85 wurde sie in Marburg bei Hans-Joachim Kunst und Heinrich Klotz mit einer Arbeit zur Geschichte der Denkmalpflege in Hessen promoviert.
Von 1984 bis zum Ende des Funkkollegs Kunst im Jahre 1985 war sie Redakteurin am Deutschen Institut für Fernstudien (DIFF) an der Universität Tübingen. Danach lehrte sie bis 1988 an der Universität Stuttgart und arbeitete dort an einem EDV-Projekt des Instituts für Kunstgeschichte mit.
Von 1988 bis 2002 arbeitete sie als Inventarisatorin beim Landesdenkmalamt Berlin. Diese Tätigkeit nahm sie nach einem Aufenthalt am Getty Conservation Institute in Los Angeles Ende 2001 bis Anfang 2002 wieder auf.
Von 2002 bis 2005 lehrte sie als Gastprofessorin am Institut für Stadt- und Regionalplanung (ISR) der Technischen Universität Berlin. Seit 2005 war sie dort Professorin für das Fachgebiet Denkmalpflege. Seit 2016 hat sie zudem zusammen mit Hans-Rudolf Meier die Funktion der Sprecherin des Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft inne.
Im Herbst 2021 wurde sie in den Ruhestand verabschiedet, am Graduiertenkolleg Identität und Erbe ist sie weiterhin tätig. Ihre Nachfolgerin als Professorin an der Technischen Universität Berlin wurde die Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin Stephanie Herold.
Arbeitsschwerpunkte
Theorie der Denkmalpflege
Denkmale der Zeitgeschichte
Öffentlicher Raum
„Das fremde Erbe“
Konstruktionen des Kulturerbes und Kulturgutschutzes
Kulturelles Gedächtnis
Erinnerungskultur
Publikationen (Auswahl)
Monografien
Die Entdeckung des Mittelalters. Studien zur Geschichte der Denkmalerfassung und des Denkmalschutzes in Hessen-Kassel bzw. Kurhessen im 18. und 19. Jahrhundert. Hessische Historische Kommission u. a., Darmstadt und Marburg 1985, ISBN 3-88443-149-8 (überarbeitete Fassung der Dissertation Marburg 1983).
Das Hansaviertel. Internationale Nachkriegsmoderne in Berlin. Verlag Bauwesen, Berlin 1999, ISBN 3-345-00639-1 (mit Fotos von Franziska Schmidt).
Artikel
Raum-Erleben, Raum-Erfassen, Raum-Beschreiben. Für einen selbst-bewußten Umgang mit mittelalterlicher Architektur. In: Ilsebill Barta u. a. (Hrsg.): FrauenBilder, MännerMythen. Kunsthistorische Beiträge. Reimer, Berlin und Hamburg 1987, ISBN 3-496-00910-1, S. 421–438.
Die Restaurierung der Hainaer Glasmalereien im 19. Jahrhundert oder Vom Reparieren zum Restaurieren. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft. Bd. 22, 1989, , S. 203–214.
Bau und Gegenbau oder der Wettstreit der Systeme: Stalinallee und Hansaviertel in Berlin. In: Ulrike Wendland (Hrsg.): Altstadt – City – Denkmalort: Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland 1995. Christians, Hamburg 1997, ISBN 3-7672-1269-2, S. 171–173.
Säkularisierung und Kunstgewinn. Zur Neubewertung religiöser Bild- und Bauwerke des Mittelalters im 18. und frühen 19. Jahrhundert. In: Irene Crusius (Hrsg.): Zur Säkularisation geistlicher Institutionen im 16. und im 18./19. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, ISBN 3-525-35440-1, S. 180–197.
Kunstgeschichte als Zeitgeschichte. Das Thälmann-Denkmal in Berlin. In: Wolfgang Kersten (Hrsg.): Radical art history. Internationale Anthologie Subject O. K. Werckmeister. ZIP, Zürich 1997, ISBN 3-909252-01-X, S. 134–145, Ill. 238–243.
Der geliehene Schmerz. Das Holocaust-Denkmal und die politische Emotionalität. In: Michael Jeismann (Hrsg.): Mahnmal Mitte. Eine Kontroverse. DuMont, Köln 1999, ISBN 3-7701-4820-7, S. 184–188.
Das KdF-Bad Prora auf Rügen. Ein Versuch über Architektur und Moral. In: Annette Tietenberg (Hrsg.): Das Kunstwerk als Geschichtsdokument. Festschrift für Hans-Ernst Mittig. Klinkhardt & Biermann, München 1999, ISBN 3-7814-0419-6, S. 144–157.
Les monuments de l’histoire contemporaine à Berlin. Ruptures, contradictions et cicatrices. In: Régis Debray (Hrsg.): L'abus monumental? Entretiens du Patrimoine Paris 23–25 nov. 1998. Éditions Fayard, éditions du patrimoine, Paris 1999, ISBN 2-213-60342-1.
Sentimientos confusos, pensamientos borrosos. In: Pasajes. Revista de pensamiento contemporáneo. Bd. 1, Nr. 1, 1999, , S. 37–40.
Berlin-Tempelhof. In: Berlin-Tempelhof, Liverpool-Speke, Paris-Le Bourget. Années 30 Architecture des aéroports, Airport Architecture of the Thierties, Flughafenarchitektur der dreißiger Jahre. Éditions du patrimoine, Paris 2000, ISBN 2-85822-328-9, S. 32–61.
Das Berliner Kulturforum. Architektur als Medium politischer Konflikte. In: Hans-Rudolf Meier (Hrsg.). Bauten und Orte als Träger von Erinnerung. Die Erinnerungsdebatte und die Denkmalpflege. vdf, Zürich 2000, ISBN 3-7281-2732-9, S. 133–143.
Sites of Hurtful Memory. In: Conservation. The Getty Conservation Institute Newsletter. Jg. 17, Nr. 2, 2002 (Summer 2002), , S. 4–10. (PDF).
The Berlin Wall. An Archaeological Site in Progress. In: William Gray Johnson, Colleen M. Beck (Hrsg.): The Archaeology of 20th Century Conflict. Routledge, London 2002, ISBN 0-415-23387-9 (One World Archaeology. Bd. 44), S. 236–248.
La Neue Wache (Nouvelle Maison de la Garde Royale) à Berlin. In: Les Temps Modernes, Revue bimestrielle. Jg. 58, Nr. 625, 2003, , S. 164–185.
Lieux de mémoire et lieux de discorde. La valeur conflictuelle des monuments. In: Gennaro Toscano, Fabien Jamois (Bearb.): Victor Hugo et le débat patrimonial. Institut national du patrimoine, Paris 2003, ISBN 2-85056-709-4, S. 121–144.
Le Forum de la culture à Berlin. Monument d’histoire contemporaine. In: Maria Gravari-Barbas, Sylvie Guichard-Anguis (Hrsg.): Regards croisés sur le patrimoine dans le monde à l'aube du XXIe siècle Presses de l'université de Paris-Sorbonne, Paris 2003, ISBN 2-84050-277-1, S. 277–285.
Figuration and abstraction. Berlin in the 1960s. Two modi in East-West art and art politics. In: Charlotte Benton (Hrsg.): Abstraction / Figuration. Ashgate and the Henry Moore Institute, Aldershot (Hampshire) 2004, ISBN 0-7546-0693-7, S. 147–168.
Wahr oder falsch. Denkmalpflege als Medium nationaler Identitätskonstruktionen. In: Otto Gerhard Oexle u. a. (Hrsg.): Bilder gedeuteter Geschichte. Das Mittelalter in der Kunst und Architektur der Moderne. Teilband 2. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-796-9 (Göttinger Gespräche zur Geschichtswissenschaft. Bd. 21), S. 231–285.
Kulturforum II. Konkurrierende Leitbilder in der Stadtplanung. Oder: Was passiert, wenn auf Bau und Gegenbau ein Gegen-Gegenbau folgen soll? In: Hans-Rudolf Meier (Hrsg.): Denkmale in der Stadt – die Stadt als Denkmal. Probleme und Chancen für den Stadtumbau. Tudpress, Dresden 2006, ISBN 3-938863-43-9 (Schriftenreihe Stadtentwicklung und Denkmalpflege. Bd. 1), S. 155–162.
Orte des Geschehens – Orte der Kunst – Orte der Erinnerung. In: Günter Schlusche (Hrsg.): Architektur der Erinnerung. NS-Verbrechen in der europäischen Gedenkkultur. Nicolai, Berlin 2006, ISBN 3-89479-352-X, S. 114–117.
Denkmaltopographien, Erinnerungstopographien und Gedächtniskollektive. In: Thomas Schilp, Barbara Welzel (Hrsg.): Die Dortmunder Dominikaner und die Propsteikirche als Erinnerungsort. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2006, ISBN 3-89534-628-4 (Deutsche Mittelalter-Forschungen. Bd. 8), S. 361–374.
Mostar. Un pont suspendu dans l’histoire. In: Les cahiers de science et vie. Nr. 91, février 2006, , S. 100–103.
Erinnerungstopographien und Gedächtniskollektive. In: Moritz Csáky, Elisabeth Großegger (Hrsg.): Jenseits von Grenzen. Transnationales, translokales Gedächtnis. Praesens, Wien 2007, ISBN 978-3-7069-0475-9 (Akten des 7. Internationalen Kongresses des Forschungsprogramms „Orte des Gedächtnisses“ der Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005; Gedächtnis – Erinnerung – Identität. Bd. 8), S. 63–73.
Sites of memory and sites of discord. Historic monuments as a medium for discussing conflict in Europe. In: Graham J. Fairclough u. a. (Hrsg.): The heritage reader. Routledge, London 2008, ISBN 978-0-415-37285-5, S. 134–138.
Die Denkmaltopographie der Diktatur in Buenos Aires. Vorschlag für ein thematisches Inventar. In: Gabi Dolff-Bonekämper, Birgit Franz (Hrsg.): Sozialer Raum und Denkmalinventar. Vorgehensweisen zwischen Erhalt, Verlust, Wandel und Fortschreibung. Sandstein, Dresden 2008, ISBN 978-3-940319-42-5 (Veröffentlichung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e. V. Nr. 17), S. 87–91.
Les objets du musée. Appropriation et appartenance. In: Jean-Claude Duclos (Hrsg.): Musées et Société d'aujourd'hui. Musée dauphinois, Grenoble 2008, ISBN 978-2-35567-021-3 (Actes du Colloque tenu les 24 et 25 Mai 2007 à Grenoble au Musée Dauphinois), S. 140–146.
National – regional – global? Alte und neue Modelle gesellschaftlicher Erbekonstruktionen. In: Acta Historiae Artium. Bd. 49, 2008, , S. 235–241.
Topografien der Erinnerung und Gedächtniskollektive. In: Peter Birle u. a. (Hrsg.): Urbane Erinnerungskulturen im Dialog. Berlin und Buenos Aires. Metropol, Berlin 2009, ISBN 978-3-938690-96-3, S. 26–36.
Les cadres sociaux et spatiaux du patrimoine. Quoi de neuf dans la Convention de Faro? In: Conseil de l'Europe (Hrsg.): Le patrimoine et au delà. Council of Europe Publishing – Éditions du Conseil de l’Europe, Strasbourg 2009 (PDF; 6,3 MB), ISBN 978-92-871-6635-7.
The social and spatial frameworks of heritage – What is new in the Faro Convention? In: Council of Europe Publishing (Hrsg.). Heritage and Beyond. Council of Europe Publishing – Éditions du Conseil de l’Europe, Strasbourg 2009 (PDF; 6,2 MB), ISBN 978-92-871-6636-4, S. 69–74.
Berlin capitale. Le patrimoine des promesses de bonheur échouées. In: Corinne Jacquand, Ewa Bérard (Hrsg.): Architectures au-delà du mur. Berlin, Varsovie, Moscou 1989–2009. Editions A. & J. Picard, Paris 2009, ISBN 978-2-7084-0855-5, S. 145–162.
Gegenwartswerte. Für eine Erneuerung von Alois Riegls Denkmalwerttheorie. In: Hans-Rudolf Meier, Ingrid Scheurmann (Hrsg.): DENKmalWERTE. Beiträge zur Theorie und Aktualität der Denkmalpflege. Georg Mörsch zum 70. Geburtstag. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2010, ISBN 978-3-422-06903-9, S. 27–40.
Georg Dehio (1850–1932). In: Michel Espagne und Bénédicte Savoy (Hrsg.). Dictionnaire des historiens d’art allemands. CNRS Editions, Paris 2010, ISBN 978-2-271-06714-2, S. 53–60, 388–389.
Denkmalverlust als soziale Konstruktion. In: Adrian von Buttlar, Gabi Dolff-Bonekämper, Michael S. Falser, Achim Hubel, Georg Mörsch (Hrsg.). Denkmalpflege statt Attrappenkult. Gegen die Rekonstruktion von Baudenkmälern - eine Anthologie. Bauverlag, Birkhäuser, Gütersloh, Berlin, Basel 2010, ISBN 978-3-0346-0705-6 (Bauwelt Fundamente. Bd. 146), S. 134–165.
Ähnlichkeit erwünscht - Zum sozialen und formalen Wert von wiederaufgebauten Denkmalen. Grundsätzliches zur Frage der "Echtheit" von Ersatzbauten. In: Manfred Rettig (Hrsg.): Rekonstruktion am Beispiel Berliner Schloss aus kunsthistorischer Sicht. Ergebnisse der Fachtagung im April 2010. Essays und Thesen. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2011 [erschienen Mitte Dez. 2010], ISBN 978-3-515-09826-7 (Impulse – Villa Vigoni im Gespräch. Bd. 2), S. 63–71.
Memorable moments – chosen cultural affiliations. In: Muriel Blaive, Christian Lindenberger und Thomas Gerbel (Hrsg.): Clashes in European memory. The case of communist repression and the holocaust. Studien-Verlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2011, ISBN 978-3-7065-4812-0 (European history and public spheres. Bd. 2), S. 143–153.
Herausgeberschaften
mit Hiltrud Kier: Städtebau und Staatsbau im 20. Jahrhundert. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 1996, ISBN 3-422-06165-7.
mit Edward van Voolen: Denkmale und kulturelles Gedächtnis nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation. Dokumentation der internationalen Fachtagung vom 18. bis 22. November 1998 in Berlin. Hrsg. v. d. Akademie der Künste Berlin. Jovis, Berlin 2000, ISBN 3-931321-23-1.
Patrimoine européen des frontières. Points de rupture, espaces partagés. Council of Europe Publishing – Éditions du Conseil de l'Europe, Strasbourg 2004 (PDF; 5,5 MB), ISBN 978-92-871-5545-0.
Dividing lines, connecting lines. Europe's cross-border heritage. Council of Europe Publishing – Éditions du Conseil de l'Europe, Strasbourg 2004 (PDF; 5,5 MB), ISBN 978-92-871-5546-7.
Mitgliedschaften
Ulmer Verein - Verband für Kunst- und Kulturwissenschaft e. V.
Verband Deutscher Kunsthistoriker e. V.
Deutsches Nationalkomitee von ICOMOS (International Council on Monuments and Sites)
Beirat der Kritischen Berichte - Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften
Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege (AKTLD)
Membre titulaire des Comité International d'Histoire de l'Art (CIHA) (2004–2007)
Bürgerverein Hansaviertel e.V., Berlin
„Arbeitsgemeinschaft Gefährdete Nachkriegsmoderne (ARGE)“ an der TU Berlin
Mitherausgeberin der Schriftenreihe Stadtentwicklung und Denkmalpflege des Jovis Verlages.
Sprecherin des Forschungsclusters „Identität und Erbe“ im Innovationszentrum „Gestaltung von Lebensräumen“ der TU Berlin (Fakultät VI Planen Bauen Umwelt)
Membre du comité scientifique de Perspective. Revue de l’Institut national d’histoire de l’art
Weblinks
Literatur von und über Gabi Dolff-Bonekämper im Katalog Kubikat des Kunstbibliotheken-Fachverbundes Florenz-München-Rom
private Homepage
persönliche Seite am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin
– Zum Denkmalwert von Plattenbauten, Portraitfilm mit Gabi D.-Bonekämper
Einzelnachweise
Kunsthistoriker
Architekturhistoriker
Denkmalpfleger (Deutschland)
Hochschullehrer (Technische Universität Berlin)
Deutscher
Geboren 1952
Frau
Absolvent der Philipps-Universität Marburg
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4772200
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ezequiel%20Uricoechea
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Ezequiel Uricoechea
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Ezequiel Uricoechea (* 9. April 1834 in Bogotá (Kolumbien); † 28. Juli 1880 in Beirut (Libanon)) war einer der ersten Naturwissenschaftler und ein Universalgelehrter Kolumbiens.
Leben
Uricoechea begann 1849 ein Doppelstudium der Medizin und der Mathematik an der Yale University in New Haven (Connecticut) und wurde dort zum Dr. med. promoviert. Anschließend machte er eine Europareise und nahm 1852 bis 1854 an der Universität Göttingen ein naturwissenschaftliches Studium auf. Dort promovierte er 1854 ein weiteres Mal bei dem Chemiker Friedrich Wöhler mit einer Dissertation Über das Iridium und seine Verbindungen.
Von 1857 bis 1867 war er Professor für Chemie und Mineralogie an der Universität Bogota. Daneben interessierte er sich eingehend für die heimische Archäologie, Kartographie, Naturheilkunde und Bibliographie. Er war 1859 Gründer der Sociedad de Naturalistas Colombianos. Als Linguist setzte er sich mit den südamerikanischen Sprachen auseinander.
Uricoechea reiste 1868 erneut nach Europa und wurde 1878 in Brüssel auf einen Lehrstuhl für Arabisch berufen.
Günther Schütz hat Uricoechea zahlreiche Publikationen gewidmet.
Schriften
Mapoteca colombian, London 1860
Collection linguistique américaine, 5 Bände, Paris 1871–1878
Antigüedades Neogranadinas, Digitalisat der Digital Library of the Caribbean
Ehrungen
Ezequiel Uricoechea wurde 1980 mit einer Göttinger Gedenktafel geehrt, die vom damaligen kolumbianischen Botschafter in der Bundesrepublik Jaime Jaramillo Uribe vorgeschlagen worden war.
Literatur
Walter Nissen, Christina Prauss, Siegfried Schütz: Göttinger Gedenktafeln. Ein biografischer Wegweiser. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-525-39161-7, S. 216.
Günther Schütz, Uricoechea y sus socios, Bogotá 1998
Linguist
Historiker
Chemiker (19. Jahrhundert)
Mediziner (19. Jahrhundert)
Hochschullehrer (Universidad Nacional de Colombia)
Hochschullehrer (Université libre de Bruxelles)
Person (Göttingen)
Kolumbianer
Geboren 1834
Gestorben 1880
Mann
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10838377
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https://de.wikipedia.org/wiki/Britta-Heide%20Garben
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Britta-Heide Garben
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Britta-Heide Garben (* 2. April 1971 in Stadthagen) ist eine deutsche Agrarökonomin und Politikerin der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Von 2018 bis 2019 war sie zusammen mit Susan Sziborra-Seidlitz Vorsitzende des Landesverbandes ihrer Partei in Sachsen-Anhalt.
Leben und Wirken
Garben studierte Wirtschaftswissenschaften und baute dann zusammen mit ihrem Partner einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb auf. Sie absolvierte ein Studium in Bernburg und erwarb den Master in Agrarmanagement. Seit 2013 arbeitet sie im Bereich Erneuerbare Energien als Energiewirtin. 2013 trat sie in die Partei Bündnis 90/Die Grünen ein.
Garben forderte 2019, den Klimaschutz als neues Staatsziel in die Landesverfassung Sachsen-Anhalts aufzunehmen und unterstützte damit eine Forderung der Landtagsfraktion ihrer Partei.
Im Juli 2019 sorgte Garben mit einer Plagiatsaffäre für Aufsehen. Sie hatte mehrere Blogbeiträge verfasst, in denen sie Textstellen übernommen hatte, ohne die Urheber kenntlich zu machen. In der Folge kündigte sie ihren Rücktritt als Landesvorsitzende an.
Garben lebt in Siegersleben in der Magdeburger Börde.
Einzelnachweise
Bündnis-90/Die-Grünen-Mitglied
Agrarökonom
Politiker (Sachsen-Anhalt)
Politiker (21. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1971
Frau
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8991598
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https://de.wikipedia.org/wiki/Intercity%202
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Intercity 2
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Intercity 2 oder InterCity 2 steht für:
Intercity 2, Doppelstock-Intercityzüge der DB Fernverkehr, siehe Intercity 2 (Deutsche Bahn)
InterCity 2, Doppelstock-Intercityzüge der finnischen Eisenbahn VR-Yhtymä, siehe InterCity (Finnland)
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4674440
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gattschinski%20rajon
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Gattschinski rajon
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Der Gattschinski rajon () liegt südlich von Sankt Petersburg in der Oblast Leningrad im Föderationskreis Nordwestrussland in Russland. Auf 2.868,7 km² leben dort 132.010 Menschen (Stand 2002).
Geschichte
Der Rajon wurde 1927 als Krasnogwardeiski rajon () gegründet und 1944 in den heutigen Namen umbenannt. Als 1953 der Pawlowski rajon aufgelöst wurde, wurden Teile in den Gattschinski rajon eingegliedert. Von 1963 bis 1965 ging der Lomonossowski rajon im Gattschinski rajon auf. Gleichzeitig wurden Teile des Gattschinski rajon in den Luschski rajon eingegliedert. 1965 wurde der Rajon jedoch in seinen alten Grenzen wiederhergestellt.
Verkehr
Durch den Rajon verlaufen die Fernstraße R23 (ehemals M20), zugleich Europastraße 95. Die Fernstraße A180, Teil der Europastraße 20, führt nur auf kurzer Strecke durch den Rajon.
Weblinks
Offizielle Website
Gattschina
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6595323
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gottern
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Gottern
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Gottern ist der Name folgender Orte:
Altengottern, Ortsteil der Gemeinde Unstrut-Hainich im Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen
Großengottern, historisch auch Bischofsgottern, Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis, Thüringen
Siehe auch:
Göttern, Ortsteil von Magdala
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2087846
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https://de.wikipedia.org/wiki/Edmond%20Rothschild
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Edmond Rothschild
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Baron Edmond James de Rothschild (* 19. August 1845 in Boulogne-Billancourt im Département Hauts-de-Seine; † 2. November 1934 ebenda) war ein französischer Philanthrop, Zionist, Mäzen und Sammler.
Edmond de Rothschild war der jüngste Sohn des Barons James de Rothschild, Stammvater des Pariser Zweiges der Rothschilds. Er nahm nie aktiv an der Entwicklung der Bank Rothschild Frères der Familie teil. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 diente er in der Nationalgarde. Er heiratete Adelheid von Rothschild aus dem deutschen Zweig der Familie.
Im Jahr 1873 erwarb er das Weingut Château Clarke. 1916 wurde Rothschild in die Académie des Beaux-Arts (Libres, Fauteuil X) aufgenommen.
Engagement für den Zionismus
1882 begann er Grundstücke in Palästina zu erwerben, förderte die Gründung von Zichron Ja'akov und Rischon leTzion und wurde somit ein aktiver Unterstützer des Zionismus. 1899 übergab er 25.000 Hektar des Agrarlandes samt den sich darauf befindenden Ansiedlungen an die Jewish Colonization Association. Weiterhin ermöglichte er russischen Juden in den 1880er Jahren sich wegen dort stattfindender Pogrome in Palästina anzusiedeln und legte dort Weinanbaugebiete an, scheiterte aber beim Versuch dort eine Parfümindustrie anzusiedeln.
Rothschild gründete 1924 die Palestine Jewish Colonization Association, die mehr als 500 Quadratkilometer Fläche in Israel erwarb, und unternahm insgesamt zwischen 1887 und 1925 fünf Reisen nach Palästina, um die Entwicklung seiner „Kolonien“ sowie der Pioniersiedlung Rischon leTzion zu verfolgen.
Es wird geschätzt, dass er für diese Unternehmungen mehr als 50 Millionen Dollar ausgab. Sein ältester Sohn James Armand und dessen Ehefrau Dorothy de Rothschild engagierten sich an seiner Seite für den Zionismus.
Edmond de Rothschild und seine Frau Adelheid wurden zunächst auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt, erhielten aber am 6. April 1954 ihr endgültiges Grab im Rahmen eines Staatsbegräbnisses nahe der Stadt Zichron Ja'akov am Hügel Ramat haNadiv („Hügel des Wohltäters“).
Nachkommen
Aus Edmond Rothschilds im Jahr 1877 geschlossener Ehe mit Adelaïde de Rothschild (1853–1935) gingen drei Kinder hervor:
1878: James Armand († 1957) ⚭ 1913 Dorothy Pinto, genannt Dolie († 1988 in London)
1881: Maurice († 1957)
1884: Miriam († 1965)
Weblinks
Einzelnachweise
Edmond
Mäzen
Kunstsammler
Mitglied der Académie des Beaux-Arts
Person (Zionismus)
Person des Judentums (Frankreich)
Person (Metulla)
Franzose
Geboren 1845
Gestorben 1934
Mann
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7406365
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https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche%20Volleyball-Bundesliga%201989/90%20%28M%C3%A4nner%29
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Deutsche Volleyball-Bundesliga 1989/90 (Männer)
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Die Saison 1989/90 der Volleyball-Bundesliga war die sechzehnte Ausgabe dieses Wettbewerbs. Der TSV Bayer Leverkusen verteidigte seinen Titel als Deutscher Meister erfolgreich. Dachau, Berlin und Osnabrück mussten absteigen.
Mannschaften
In dieser Saison spielten folgende zehn Mannschaften in der Bundesliga:
SCC Berlin
SC Fortuna Bonn
ASV Dachau
VfB Friedrichshafen
Hamburger SV
TSV Bayer Leverkusen
TSV Milbertshofen
Moerser SC
GSV Osnabrück
VBC Paderborn
Aufsteiger aus der 2. Bundesliga waren der GSV Osnabrück (Nord) und der ASV Dachau (Süd). Die Mannschaft vom VdS Berlin wechselte zum SCC Berlin. Die Mannschaft vom TSV 1860 München wechselte zum TSV Milbertshofen.
Ergebnisse
Nach der Hauptrunde gab es eine Playoff-Runde, um den neuen Meister zu ermitteln.
Hauptrunde
Play-offs
Literatur
Deutsche Volleyball-Zeitschrift, 25 Jahre Bundesliga Männer, 1998, S. 13
Weblinks
Volleyball-Bundesliga
Ranglisten 1990 (PDF-Datei; 4,6 MB)
1989/90
Volleyballsaison 1989/90
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8090677
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https://de.wikipedia.org/wiki/FO%26O
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FO&O
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FO&O, ehemals bekannt als The Fooo bzw. The Fooo Conspiracy, ist eine schwedische Boygroup aus Stockholm, die sich aus Felix Sandman, Oscar Enestad und Omar Rudberg zusammensetzt.
Name
Zu Beginn ihrer Karriere hieß die Band The Fooo. Der Name setzte sich zusammen aus den ersten Buchstaben der Vornamen der Bandmitglieder (Felix, Oscar, Omar, Olly). Im September 2014 fügten sie das Wort „Conspiracy“ (dt. „Verschwörung“) an. Es entstand durch skandinavische Medien, die die Beziehung der Band zu ihren Fans, genannt „Foooers“, immer öfter als „Verschwörung“ bezeichneten. Ende 2016 verließ Oscar „Olly“ Molander die Band, woraufhin die Umbenennung in FO&O erfolgte.
Bandgeschichte
Enestad, Molander und Sandman kannten sich seit ihrer frühen Kindheit. Sie besuchten zusammen die Dance Academy Stockholm und spielten dort Theater und Musical. Zusammen tanzten sie auch in der in Stockholm bekannten Tanzschule Base23. Im Jahr 2012 wurden die drei Mitglieder bei einem Wettbewerb des Artist House Stockholm angemeldet. Jeder trat für sich als Einzelakteur auf, aber die drei wurden anschließend als Band gecastet. Das vierte Mitglied, Omar Rudberg, wurde in Venezuela geboren, wuchs aber in der schwedischen Kleinstadt Åsa in der Nähe von Göteborg auf. Er gewann im Alter von 13 Jahren erste Singwettbewerbe und wurde von seiner Cousine Katia Mosally, die beim Artist House arbeitete und den Job der Managerin von The Fooo übernommen hatte, nach Stockholm geschickt und in die Band aufgenommen.
Anfang 2013 trat die Band mehrfach im schwedischen Fernsehen auf, unter anderem bei der Tillsammans Gala und beim Finale des schwedischen Talentwettbewerb Idol (die schwedische Variante von Pop Idol). The Fooo drehte ein erstes Musikvideo zu ihrem Song Kangaroos und veröffentlichte dies auf YouTube. Dieses Video führte zu einem Engagement als Vorgruppe für Justin Bieber bei dessen Auftritt im Ericsson Globe (Stockholm).
Es folgte die erste, nach der Band benannte EP, die am 16. August 2013 über Artist House Stockholm als Download veröffentlicht wurde, und am 2. April 2014 brachten sie ihr erstes Album Off the Grid auf den Markt. Dieses erreichte Platz 1 der schwedischen Musikcharts. Am 27. August 2014 folgte die zweite EP Conspiration. Anschließend erfolgte die Umbenennung in The Fooo Conspiracy und die Veröffentlichung der dritten EP Coordinates.
Die Band nahm 2017 an Melodifestivalen 2017, dem schwedischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2017 teil. Sie erreichten mit dem Song Gotta Thing About You zuerst die Andra Chansen Runde, in der sie ihr Duell gegen De Vet Du gewannen, und kamen somit ins Finale am 11. März 2017 in der Friends Arena in Stockholm.
Auszeichnungen
Schwedischer Grammy: Entdeckung des Jahres 2014
MTV Europe Music Award for Best Swedish Act 2014
MTV Europe Music Award for Best Swedish Act 2016
Nickelodeon Kids’ Choice Awards 2014 und 2015: Bester schwedischer Star
Diskografie
Alben
EPs
Singles
Weitere Singles
2014: Doo-Wop
2014: Roller Coaster
Quellen
Boygroup
Popband
Schwedische Band
Teilnehmer am Melodifestivalen
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12018539
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cressa
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Cressa
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Cressa steht für:
Cressa (Piemont), eine Gemeinde in der italienischen Provinz Novara, Region Piemont
Cressa (Gattung), eine Pflanzengattung aus der Familie der Windengewächse
Cressa, eine Gattung aus der Unterordnung Gammaridea der Flohkrebse
Siehe auch:
Kressa
Kresa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hart%20Lake
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Hart Lake
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Hart Lake (engl. für „Hirschsee“) ist der Name folgender Seen:
in Kanada:
Hart Lake (Alberta)
Hart Lake (Cariboo, British Columbia)
Hart Lake (Fraser-Fort George, British Columbia)
Hart Lake (Colchester, Nova Scotia)
Hart Lake (Guysborough, Nova Scotia)
Hart Lake (Algoma District, Ontario)
Hart Lake (Muskoka District Municipality, Ontario)
Hart Lake (Parry Sound District, Ontario)
Hart Lake (Sudbury District, Ontario)
Hart Lake (Saskatchewan)
Hart Lake (Yukon)
in den Vereinigten Staaten:
Hart Lake (Florida)
Hart Lake (Indiana)
Hart Lake (Kent County, Michigan)
Hart Lake (Leelanau County, Michigan)
Hart Lake (Muskegon County, Michigan)
Hart Lake (Oceana County, Michigan)
Hart Lake (Anoka County, Minnesota)
Hart Lake (Hubbard County, Minnesota)
Hart Lake (Mahnomen County, Minnesota)
Hart Lake (Nebraska)
Hart Lake (North Carolina)
Hart Lake (Oregon)
Hart Lake (Bayfield County, Wisconsin)
Hart Lake (Lincoln County, Wisconsin)
Hart Lake (Washington)
Siehe auch:
Lake Hart
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ockenfels%20%28Schiff%2C%201910%29
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Ockenfels (Schiff, 1910)
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Die 1910 in den Dienst gekommene zweite Ockenfels der Deutschen Dampfschiffahrtsgesellschaft Hansa (DDG „Hansa“) war das Typschiff einer Serie von acht Frachtschiffen, die von 1910 bis 1913 auf den deutschen Werften Joh. C. Tecklenborg und AG Weser gebaut wurden.
Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wurde die Ockenfels 1914 in Boston aufgelegt. 1917 von den USA beschlagnahmt und als Transporter eingesetzt, wurde sie 1918 in USS Pequot umbenannt. Anfangs gechartert, kaufte die DDG „Hansa“ am 28. Juni 1923 das Schiff zurück und setzte es bis 1932 als Argenfels ein.
Geschichte des Schiffes
Die acht Schiffe der Ockenfels-Klasse der DDG „Hansa“ folgten auf den Hauptlinien nach Vorderindien den acht Schiffen der Rheinfels-Klasse, die von 1905 bis 1907 an die Reederei geliefert wurden, von denen aber noch vier in Großbritannien gebaut wurden, während die neuen Schiffe erstmals alle in Deutschland gebaut wurden. Die Ockenfels wurde 1910 mit zwei Schwestern von der Tecklenborg-Werft gebaut, die schon 1906 mit der ersten Rotenfels ein ähnliches Schiff der Rheinfels-Klasse geliefert hatte, aber vor den ersten drei und vor dem vierten Schiff der Ockenfels-Klasse auch Schiffe der kleineren Warturm-Klasse an die DDG „Hansa“ lieferte.
Den Namen der Burg Ockenfels nahe Linz am Rhein hatte 1895 erstmals ein bei Dixon gebauter Dampfer von 3589 BRT für den Ostindien-Dienst erhalten. Er war am 3. Juli 1909 auf der Ausreise vor Gibraltar nach einer Kollision mit dem britischen Dampfer Duart (1901, 3108 BRT) als letzter Vorkriegsverlust der Reederei gesunken.
Die neue Ockenfels von 5684 BRT war das Typschiff der acht Neubauten umfassenden Serie. Sie lief am 9. April 1910 vom Stapel und wurde am 28. Mai 1910 abgeliefert. Das Schiff hatte, wie die vier von Tecklenborg gelieferten Schwesterschiffe, eine Länge von 138, 68 m über alles, eine Breite von 16,83 m und einen Tiefgang von 7,63 m. Die von der Bauwerft gelieferte Vier-Zylinder-Vierfach-Expansionsmaschine von 2500 PS ermöglichte dem Schiff eine Geschwindigkeit von 11 Knoten (kn). Der Neubau hatte eine Tragfähigkeit von 8976 tdw und wurde mit einer Besatzung von 63 Mann betrieben, wobei die Mehrzahl des Maschinenpersonals in Indien angeworben wurde. Die beiden ersten Schwesterschiffe folgten noch 1910 in den Dienst. 1912 lieferte dann die AG Weser ihren ersten Bau dieser Serie und die Tecklenborgwerft einen vierten Neubau. Die Serie wurde mit drei weiteren Neubauten der AG Weser 1913 abgeschlossen. Dieser Baureihe folgten als letzte Vorkriegsserie gleichzeitig ab 1913 die Schiffe der Rappenfels-Klasse.
Einsatzgeschichte
Die Ockenfels kam mit den beiden ersten Schwesterschiffen noch 1910 in den Dienst der Bremer Reederei. Keines der acht Schiffe befand sich beim Kriegsausbruch 1914 in der Heimat, drei wurden sofort von den Briten beschlagnahmt, drei weitere kamen durch den Kriegsbeitritt der Zufluchtsländer in den Dienst der Entente. Nur die Kandelfels und Huberfels blieben ohne Kriegseinsatz, da sie Antwerpen wegen der Neutralität der Niederlande nicht verlassen konnten.
Kriegseinsatz
Die Ockenfels verblieb beim Kriegsausbruch 1914 in Boston. Dort hatten auch der Schnelldampfer Kronprinzessin Cecilie (19.501 BRT), die Köln, Wittekind und Willehad des Norddeutschen Lloyd sowie die Passagierdampfer Cincinnati (16.339 BRT) und Amerika der Hapag Zuflucht gefunden.
Bei Kriegseintritt der USA wurden um die 100 deutsche Schiffe im amerikanischen Machtbereich beschlagnahmt und zum Kriegseinsatz herangezogen. Neben der Ockenfels gehörten dazu auch die Hansa-Schiffe Adamsturm in New York, Liebenfels in Charleston (South Carolina) und O.J.D. Ahlers in Honolulu.
Wie bei der Mehrzahl der deutschen Schiffe hatte auch auf der Ockenfels die Besatzung die Maschine unbrauchbar gemacht. So kam das Schiff nach notwendiger Reparatur erst am 28. Oktober 1918 als USS Pequot (ID-2998) in Dienst. Bewaffnet mit einem 127-mm- und einem 76-mm-Geschütz wurde das Frachtschiff bis zum 11. Juli 1919 von US Navy eingesetzt.
Wieder unter deutscher Flagge
1923 erwarb die „California Steamship“ Co. in Panama die Pequot ex Ockenfels vom US Shipping Board, vercharterte sie aber an die DDG „Hansa“, die am 28. Juni 1923 ihr ehemaliges Schiff erwarb und in Cardiff übernahm. Das Schiff erhielt den Namen Argenfels, da der ursprüngliche Taufname mit der am 28. Juli 1921 vom Stapel gelaufenen dritten Ockenfels der Frauenfels-Klasse bereits wieder vergeben war.
Benannt nach dem Schloss Arenfels bei Hönningen am Rhein war die erste Argenfels 1901 in den Dienst der DDG „Hansa“ gekommen. 1914 wurde sie von den Franzosen in Saigon beschlagnahmt. Das 5654 BRT große, bei Wigham Richardson & Co gebaute Schiff wurde 1921 nach Griechenland verkauft und war dort als Demetrios Diacakis, dann Dimitrios M. Diacakis bis zum Abbruch 1932 im Dienst.
Die zweite Argenfels ex Ockenfels blieb neun Jahre ohne Umbauten im Dienst der DDG Hansa, ehe es am 24. Dezember 1932 im Rahmen der Reduzierung der Flottenbestände während der Weltwirtschaftskrise zum Abbruch an Blohm & Voss in Hamburg verkauft wurde.
Nach ihrem Abbruch waren noch vier Schiffe der Klasse weltweit im Dienst. Zwei von ihnen gingen im Zweiten Weltkrieg verloren; die beiden letzten Schiffe wurden 1950 bzw. 1958 abgebrochen.
Die Schiffe der Ockenfels-Klasse
Erneute Verwendung der Schiffsnamen
Die zweite Ockenfels musste bei ihrem Rückkauf umbenannt werden, da inzwischen der vierte Neubau der Frauenfels-Klasse den Namen Ockenfels erhalten hatte. Das bei Tecklenborg 1921 fertiggestellte, 7574 BRT große Schiff ging 1943 durch Minentreffer in der Nordsee verloren.
Die vierte Ockenfels der Reederei kam 1956 in Dienst. Die AG Weser lieferte dieses Schwergutmotorschiff der „Picasso“-Klasse, das bis 1977 im Dienst blieb und dann nach Griechenland verkauft wurde. Erst 1985 wurde das Schiff abgebrochen.
Auch gab es nach dem Ende der Ocken-/Argenfels (2) 1944 noch eine dritte Argenfels. Sie war ein bei Wilton-Fijenoord gebautes großes Hansa-Standardschiff. Unfertig sank es im November 1944 bei einem Bombenangriff in Hamburg. 1949 endgültig gehoben, kam das fertiggebaute und modernisierte Schiff 1950 doch noch zur DDG „Hansa“. 1960/61 erfolgte der Umbau der dritten Argenfels zu einem Motorschiff. Anfang 1978 wurde das Schiff zum Abbruch nach Pakistan verkauft.
Einzelnachweise
Weblinks
Die Ockenfels (2)/ Argenfels auf ddghansa
Die erste Ockenfels
S.S. Ockenfels (American, ex-German, Freighter, 1910). Renamed Pequot in 1917
Pequot
Literatur
Hans Georg Prager: DDG Hansa – vom Liniendienst bis zur Spezialschiffahrt, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1976, ISBN 3-7822-0105-1
Reinhardt Schmelzkopf: Die deutsche Handelsschifffahrt 1919–1939. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg, ISBN 3-7979-1847-X.
Reinhold Thiel: Die Geschichte der DDG Hansa. Band 1: 1881–1918. H. M. Hauschild, Bremen, 2010, ISBN 3-89757-477-2
Peter Kiehlmann, Holger Patzer: Die Frachtschiffe der DDG Hansa. H. M. Hauschild, Bremen 2000, ISBN 3-931785-02-5
Schiff (DDG Hansa)
Dampfmaschinenschiff
Frachtschiff (Deutschland)
Joh. C. Tecklenborg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fort%20Moorwarfen
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Fort Moorwarfen
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Das Fort Moorwarfen war eine Befestigungsanlage zum Schutz des Kriegshafens Wilhelmshaven.
Lage und Aufbau
Das Fort wurde als geschlossene Lünette errichtet. Die Anlage war für zwei Züge Infanterie (~80 Mann) ausgelegt. Es befand sich östlich von Jever. Nördlich schloss das Große Moorwarder Tief an. Heute ist das Gelände des Forts teilweise mit der Ortsumgehung Jever überbaut. Die Anlage hatte eine Länge von 200 Metern und eine Breite von 90 Metern.
Geschichte
Das Fort Moorwarfen wurde vor dem Ersten Weltkrieg als Außenfort des strategisch wichtigen Kriegshafens Wilhelmshaven angelegt. Südlich des Forts lag im Ersten Weltkrieg die Flakbatterie Moorwarfen, südöstlich der Anlage war die Flakbatterie Flörenkamp. Im Zweiten Weltkrieg wurde hier ein 150 cm Flakscheinwerfer für die Marine-Flak installiert. Im Jahr 1945 wurde die Anlage gesprengt.
Einzelnachweise
Befestigungsanlage in Niedersachsen
Ehemalige militärische Einrichtung (Deutschland)
Bauwerk in Jever
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https://de.wikipedia.org/wiki/Myrtle%20%28Vorname%29
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Myrtle (Vorname)
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Myrtle ist ein weiblicher Vorname.
Herkunft und Verbreitung
Er leitet sich vom englischen Wort myrtle für die Myrte ab und hat sich vor allem im 19. Jahrhundert im englischen Sprachraum, gemeinsam mit anderen Pflanzenbezeichnungen, als Vorname verbreitet. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat die Popularität des Namens wieder stark abgenommen.
Namensträgerinnen
Myrtle Augee (* 1965), britische Kugelstoßerin
Myrtle Bachelder (1908–1997), US-amerikanische Chemikerin
Myrtle Cook (1902–1985), kanadische Leichtathletin
Myrtle Dorsey (1885–2000), US-amerikanische Supercentenarian
Myrtle Fillmore (1845–1931), US-amerikanische Kirchengünderin
Myrtle Lange, deutsche Squashspielerin
Myrtle Maclagan (1911–1993), englische Cricketspielerin
Myrtle McAteer (1878–1952), US-amerikanische Tennisspielerin
Myrtle Morrison (1885–1938), US-amerikanische Politikerin
Myrtle Reed (1874–1911), US-amerikanische Autorin
Myrtle Robertson, 11. Baroness Wharton (1934–2000), britische Adelige und Politikerin
Weblinks
Myrtle auf behindthename.com (englisch)
Weiblicher Vorname
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https://de.wikipedia.org/wiki/Paul%20C%C3%A9zanne
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Paul Cézanne
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Paul Cézanne (* 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence; † 22. Oktober 1906 ebenda) war ein französischer Maler. Cézannes Werk wird unterschiedlichen Stilrichtungen zugeordnet: Während seine frühen Arbeiten noch von Romantik – wie die Wandbilder im Landhaus Jas de Bouffan – und Realismus geprägt sind, gelangte er durch intensive Auseinandersetzung mit impressionistischen Ausdrucksformen zu einer neuen Bildsprache, die den zerfließenden Bildeindruck impressionistischer Werke zu festigen versucht. Er gab die illusionistische Fernwirkung auf, brach die von den Vertretern der Akademischen Kunst aufgestellten Regeln und strebte eine Erneuerung traditioneller Gestaltungsmethoden auf der Grundlage des impressionistischen Farbraumes und farbmodulatorischer Prinzipien an.
Seine Malerei rief in der zeitgenössischen Kunstkritik Unverständnis und Spott hervor. Bis in die späten 1890er Jahre waren es hauptsächlich Künstlerkollegen wie Pissarro, Monet und Renoir sowie Kunstsammler und der Galerist Ambroise Vollard, denen sich Cézannes Schaffen erschloss und die zu den ersten Käufern seiner Gemälde zählten. Vollard eröffnete im Jahr 1895 in seiner Pariser Galerie die erste Einzelausstellung, die zu einer breiteren Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers führte.
Aus der Vielzahl der Künstler, die sich nach Cézannes Tod an dessen Werk orientierten, sind im Besonderen Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und André Derain zu nennen. Die gegensätzliche Ausrichtung der malerischen Werke der genannten Künstler lässt die Komplexität des Cézanne’schen Werks erkennen. Cézanne zählt mit seinen Werken aus kunsthistorischer Sicht zu den Wegbereitern der Klassischen Moderne.
Cézannes Bildthemen waren oft Badende, die Landschaft um das Gebirge Montagne Sainte-Victoire, Stillleben und Porträts seines Modells, seiner Geliebten und späteren Frau, Hortense Fiquet.
Leben
Kindheit und Ausbildung
Paul Cézanne wurde als Sohn des Huthändlers und späteren Bankiers Louis-Auguste Cézanne und der Anne-Elisabeth-Honorine Aubert in der Rue de l’Opera 28 in Aix-en-Provence geboren. Seine Eltern heirateten erst nach der Geburt Pauls und seiner Schwester Marie (* 1841) am 29. Januar 1844. Seine jüngste Schwester Rose kam im Juni 1854 zur Welt. In den Jahren von 1844 bis 1849 besuchte er die Grundschule; es schloss sich die Ausbildung an der École de Saint-Joseph an. Mitschüler waren der spätere Bildhauer Philippe Solari und Henri Gasquet, Vater des Schriftstellers Joachim Gasquet, der 1921 sein Buch Cézanne herausbringen sollte.
Ab 1852 besuchte Cézanne das Collège Bourbon (heute Lycée Mignet), wo er Freundschaft mit dem späteren Romancier Émile Zola und dem späteren Ingenieur Jean-Baptistin Baille schloss. Sie wurden im Collège als die „Unzertrennlichen“ bezeichnet. Es war die wohl unbeschwerteste Zeit seines Lebens, als die Freunde an den Ufern des Arc schwammen und fischten. Sie debattierten über Kunst, lasen Homer und Vergil und übten sich im Verfassen eigener Gedichte. Cézanne verfasste seine Verse oft in lateinischer Sprache. Zola forderte ihn auf, die Dichtung mit größerem Ernst zu betreiben, doch Cézanne sah darin nur einen Zeitvertreib. Am 12. November 1858 bestand Cézanne die Prüfung zum Baccalauréat.
Auf Wunsch des autoritären Vaters, der in seinem Sohn traditionell den Erben seiner 1848 gegründeten Bank Cézanne & Cabassol sah, die ihm den Aufstieg vom Händler zum erfolgreichen Bankier gebracht hatte, immatrikulierte sich Paul Cézanne 1859 an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Aix-en-Provence und belegte Vorlesungen für das Studium der Jurisprudenz. Er verbrachte zwei Jahre mit dem ungeliebten Studium, vernachlässigte es jedoch zunehmend und widmete sich lieber zeichnerischen Übungen und dem Verfassen von Gedichten. In Abendkursen nahm Cézanne ab 1859 Unterricht an der École de dessin d’Aix-en-Provence, die im Kunstmuseum von Aix, dem Musée Granet, untergebracht war. Sein Lehrer war der akademische Maler Joseph Gibert (1806–1884). Im August 1859 gewann er dort den zweiten Preis im Kurs für Figurenstudien.
Sein Vater kaufte im selben Jahr das Anwesen Jas de Bouffan (Haus des Windes). Diese zum Teil verfallene barocke Residenz des ehemaligen Provinzgouverneurs wurde später für lange Zeit Wohnhaus und Arbeitsplatz des Malers. Das Gebäude und die alten Bäume im Park des Anwesens gehörten zu den Lieblingsmotiven des Künstlers. Im Jahr 1860 erhielt Cézanne die Erlaubnis, die Wände des Salons auszumalen; es entstanden die großformatigen Wandgemälde der vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter (heute im Petit Palais in Paris), die Cézanne ironisch mit Ingres signierte, dessen Werke er nicht schätzte. Das Winterbild enthält zusätzlich die Datierung 1811, sie bildet eine Anspielung auf Ingres’ Gemälde Jupiter und Thetis, das zu dieser Zeit gemalt wurde und im Musée Granet ausgestellt ist. Vermutlich entstanden zuerst die Bilder Sommer und Winter, in denen sich noch eine gewisse Unbeholfenheit im Umgang mit der Maltechnik zeigt. Frühling und Herbst erscheinen besser durchgearbeitet. Gemeinsam ist der Jahreszeitenfolge eine romantisierende Ausstrahlung, wie sie später in Cézannes Werken nicht mehr anzutreffen ist.
Studium in Paris
Zola, der im Februar 1858 mit seiner Mutter nach Paris gezogen war, legte Cézanne in Briefwechseln eindringlich nahe, seine zögerliche Haltung aufzugeben und ihm dorthin zu folgen. Unter der Bedingung, ein ordentliches Studium anzutreten, gab Louis-Auguste Cézanne dem Wunsch des Sohnes endlich nach, da er die Hoffnung aufgegeben hatte, in Paul den Nachfolger für das Bankgeschäft zu finden.
Cézanne zog im April 1861 nach Paris. Die großen Hoffnungen, die er in Paris gesetzt hatte, erfüllten sich nicht, da er sich an der École des Beaux-Arts beworben hatte, dort jedoch abgewiesen wurde. Er besuchte die freie Académie Suisse, wo er sich dem Aktzeichnen widmen konnte. Dort traf er den zehn Jahre älteren Camille Pissarro und Achille Emperaire aus seiner Heimatstadt Aix. Er kopierte oft im Louvre nach Werken alter Meister wie Michelangelo, Rubens und Tizian. Doch die Stadt blieb ihm fremd, und er dachte bald an eine Rückkehr nach Aix-en-Provence.
Zolas Glaube an Cézannes Zukunft war erschüttert, so schrieb er schon im Juni an den gemeinsamen Jugendfreund Baille: „Paul ist immer noch der vortreffliche und seltsame Bursche, wie ich ihn in der Schule gekannt habe. Zum Beweis dafür, daß er nichts von seiner Originalität eingebüßt hat, brauche ich dir nur zu sagen, daß er, kaum hier eingetroffen, davon sprach, zurückzukehren.“ Cézanne malte ein Porträt Zolas, das dieser von ihm erbeten hatte, um dem Freund Mut zu machen; doch Cézanne war mit dem Ergebnis nicht zufrieden und zerstörte das Bild. Im September 1861 kehrte Cézanne, enttäuscht durch die Ablehnung an der École, nach Aix-en-Provence zurück und arbeitete erneut in der Bank seines Vaters.
Doch schon im Spätherbst 1862 zog er erneut nach Paris. Sein Vater sicherte sein Existenzminimum mit einem monatlichen Wechsel von über 150 Franc ab. Die traditionsbehaftete École des Beaux-Arts lehnte ihn erneut ab. Er besuchte daher wieder die Académie Suisse, die den Realismus förderte. In dieser Zeit lernte er viele junge Künstler kennen, nach Pissarro auch Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley.
Cézanne stand im Gegensatz zum offiziellen Kunstleben Frankreichs unter dem Einfluss Gustave Courbets und Eugène Delacroix’, die nach einer Erneuerung der Kunst strebten und die Darstellung ungeschönter Wirklichkeit forderten. Courbets Anhänger nannten sich „Realisten“ und folgten seinem bereits 1849 formulierten Grundsatz Il faut encanailler l’art („Man muss die Kunst in die Gosse werfen“), was bedeutet, die Kunst müsse von ihrer idealen Höhe heruntergeholt und zu einer Sache des Alltags gemacht werden. Den endgültigen Bruch mit der historischen Malerei vollzog Édouard Manet, dem es nicht auf die analytische Betrachtung, sondern auf die Wiedergabe seiner subjektiven Wahrnehmung ankam und auf die Befreiung des Bildgegenstands von symbolischer Befrachtung.
Der Ausschluss der Werke Manets, Pissarros und Monets vom offiziellen Salon, dem Salon de Paris, im Jahr 1863 rief eine solche Empörung unter den Künstlern hervor, dass Napoleon III. neben dem offiziellen Salon einen „Salon des Refusés“ (Salon der Abgelehnten) einrichten ließ. Dort wurden auch Cézannes Werke ausgestellt, denn wie in den folgenden Jahren wurde er nicht zum offiziellen Salon zugelassen, der weiterhin die klassische Malweise nach Ingres forderte. Diese Sichtweise entsprach dem Geschmack des bürgerlichen Publikums, das die Ausstellung im „Salon des Refusés“ ablehnte.
Im Sommer 1865 kehrte Cézanne nach Aix zurück. Zolas Erstlingsroman La Confession de Claude wurde veröffentlicht. Er ist den Jugendfreunden Cézanne und Baille gewidmet. Im Herbst 1866 führte Cézanne eine ganze Serie von Bildern in Spachteltechnik aus, vor allem Stillleben und Porträts. Das Jahr 1867 verbrachte er überwiegend in Paris, die zweite Hälfte des Jahres 1868 in Aix. Anfang 1869 kehrte er nach Paris zurück und lernte an der Académie Suisse die elf Jahre jüngere Buchbindergehilfin Hortense Fiquet kennen, die als Malermodell arbeitete, um sich einen kleinen Nebenverdienst zu erwerben.
L’Estaque – Auvers-sur-Oise – Pontoise 1870–1874
Am 31. Mai 1870 war Cézanne Trauzeuge auf Zolas Hochzeit in Paris. Cézanne und Hortense Fiquet lebten während des Deutsch-Französischen Krieges im Fischerdorf L’Estaque bei Marseille, das Cézanne später häufig aufsuchen und malen sollte, da ihn die mediterrane Atmosphäre des Ortes faszinierte. Der Einberufung zum Wehrdienst hatte er sich entzogen. Obgleich Cézanne im Januar 1871 als Fahnenflüchtiger denunziert worden war, gelang es ihm sich zu verstecken. Näheres ist nicht bekannt, da Dokumente aus dieser Zeit fehlen.
Nach der Niederschlagung der Pariser Kommune kehrte das Paar im Mai 1871 nach Paris zurück. Paul fils, der Sohn von Paul Cézanne und Hortense Fiquet, wurde am 4. Januar 1872 geboren. Cézanne verbarg seine nicht standesgemäße Familie vor dem Vater, um die finanziellen Zuwendungen nicht zu verlieren, die dieser ihm zum Leben als Künstler zukommen ließ.
Als Cézannes Freund, der verkrüppelte Maler Achille Emperaire, aus finanzieller Not heraus im Jahr 1872 in Paris Unterschlupf bei der Familie suchte, verließ er das Quartier in der Rue Jussieu bald wieder: „[…] es war notwendig, denn sonst wäre ich nicht dem Schicksal der andern entgangen. Ich fand ihn hier von allen verlassen. […] Von Zola, Solari und all den anderen ist nicht mehr die Rede. Er ist der seltsamste Kerl, den man sich vorstellen kann.“
Von Ende 1872 bis 1874 lebte Cézanne mit Frau und Kind in Auvers-sur-Oise, wo er den Arzt und Kunstfreund Paul Gachet kennenlernte, den späteren Arzt des Malers Vincent van Gogh. Gachet war außerdem ein ambitionierter Freizeitmaler und stellte Cézanne sein Atelier zur Verfügung.
Cézanne folgte 1872 einer Einladung des Freundes Pissarro zur Zusammenarbeit nach Pontoise im Tal der Oise. Pissarro als einfühlsamer Künstler wurde für den menschenscheuen, reizbaren Cézanne zum Mentor; er konnte ihn zur Abkehr von den dunklen Farben auf seiner Farbpalette bewegen und gab ihm den Rat: „Malen Sie immer nur mit den drei Grundfarben (Rot, Gelb, Blau) und ihren unmittelbaren Abweichungen.“ Außerdem solle er auf lineare Konturierung verzichten, die Gestalt der Dinge ergebe sich durch die Abstufung der farblichen Tonwerte. Cézanne spürte, dass ihn die impressionistische Technik seinem Ziel näher brachte, und folgte dem Rat des Freundes. Sie malten oft gemeinsam vor dem Motiv. Später berichtete Pissarro: „Wir waren ständig zusammen, aber trotzdem bewahrte sich jeder von uns das, was allein zählt: die eigene Empfindung.“
Ein deutliches Beispiel ist in zwei der hier gezeigten Gemälde zu sehen: Im Gegensatz zu den dunklen Farben und den starken Konturen der Schneeschmelze in L’Estaque zeigt das spätere Werk Blick auf Auvers die von Pissarro erlernte Technik, verbunden mit Cézannes genauer Beobachtung der Landschaft.
Erste impressionistische Gruppenausstellungen ab 1874
Die jungen Maler in Paris sahen im Salon de Paris keine Förderung ihrer Werke und griffen daher Claude Monets bereits im Jahr 1867 gefassten Plan einer eigenen Ausstellung auf. Vom 15. April bis zum 15. Mai 1874 fand die Gruppenausstellung der Société anonyme des artistes, peintres, sculpteurs, graveurs statt, der später so genannten Impressionisten. Dieser Name geht auf den Titel des ausgestellten Gemäldes Impression soleil levant von Monet zurück. Der Kritiker Louis Leroy bezeichnete in der satirischen Zeitschrift Le Charivari die Gruppe als „Impressionisten“ und schuf damit den Begriff dieser neuen Kunstrichtung. Ausstellungsort war das Atelier des Fotografen Nadar am Boulevard des Capucines.
Pissarro setzte Cézannes Teilnahme gegen die Bedenken einiger Mitglieder durch, die befürchteten, Cézannes kühne Bilder könnten der Ausstellung schaden. Neben Cézanne stellten unter anderem Renoir, Monet, Alfred Sisley, Berthe Morisot, Edgar Degas und Pissarro aus. Manet lehnte eine Beteiligung ab, für ihn war Cézanne „ein Maurer, der mit der Kelle malt“. Besonders Cézanne erregte mit seinen Gemälden wie der Landschaft bei Auvers und der Modernen Olympia großes Aufsehen, Entrüstung und Hohngelächter bei den Kritikern. In Eine moderne Olympia, geschaffen als Bildzitat von Manets 1863 entstandenem, vielfach geschmähtem Gemälde Olympia, suchte Cézanne eine noch drastischere Darstellung und zeigte neben Prostituierter und Dienerin auch den Freier, in dessen Gestalt Cézanne persönlich vermutet wird.
Die Ausstellung erwies sich als finanzieller Misserfolg; bei der Schlussabrechnung ergab sich ein Defizit von über 180 Francs für jeden der teilnehmenden Künstler. Cézannes Werk Das Haus des Gehängten gehörte zu den Bildern, die trotz der Verrisse verkauft werden konnten. Der Sammler Graf Doria erwarb es für 300 Francs.
Im Jahr 1875 traf Cézanne den Zollinspektor und Kunstsammler Victor Chocquet, der, vermittelt durch Renoir, drei seiner Arbeiten kaufte und sein treuester Sammler wurde. An der zweiten Ausstellung der Gruppe nahm Cézanne nicht teil, präsentierte dafür im Jahr 1877, in der dritten Ausstellung, gleich 16 seiner Werke, die sich wiederum erhebliche Kritik zuzogen. Es war das letzte Mal, dass er gemeinsam mit den Impressionisten ausstellte. Ein weiterer Förderer war der Farbenhändler Julien „Père“ Tanguy, der die jungen Maler unterstützte, indem er ihnen Farben und Leinwand lieferte und dafür Gemälde erhielt.
Im März 1878 erfuhr Cézannes Vater durch eine unbedachte briefliche Äußerung Victor Chocquets von der lange verborgen gehaltenen Beziehung zu Hortense und dem gemeinsamen unehelichen Sohn Paul. Er kürzte darauf den monatlichen Wechsel um die Hälfte, und für Cézanne begann eine finanziell angespannte Zeit, in der er Zola um Hilfe bitten musste.
1881 arbeitete Cézanne in Pontoise mit Paul Gauguin und Pissarro zusammen; Cézanne kehrte am Ende des Jahres nach Aix zurück. Er warf Gauguin später vor, dass er ihm seine „kleine Empfindung“ gestohlen habe und dieser andererseits jedoch nur Chinoiserien male. Mit Antoine Guillemet wurde 1882 ein Freund Cézannes Mitglied der Jury des Salons. Da jedes Jurymitglied das Privileg hatte, ein Bild eines seiner Schüler zu zeigen, gab er Cézanne als seinen Schüler aus und erreichte dessen erste Teilnahme beim Salon. Das Werk, es war ein Porträt seines Vaters aus den sechziger Jahren, wurde an eine schlecht belichtete Stelle eines abgelegenen Saals in die oberste Reihe gehängt und erfuhr keinerlei Beachtung.
Cézanne arbeitete im Frühjahr 1882 mit Renoir in Aix und – erstmals – in L’Estaque zusammen, einem kleinen Fischerort bei Marseille, den er auch 1883 und 1888 aufsuchte. Bei einem der ersten beiden Aufenthalte entstand Die Bucht von Marseille, von L’Estaque aus gesehen. Im Herbst 1885 und in den folgenden Monaten hielt sich Cézanne in Gardanne auf, einer kleinen, auf einem Hügel gelegenen Stadt in der Nähe von Aix-en-Provence, wo er mehrere Gemälde schuf, deren facettierte Formen bereits den Malstil des Kubismus antizipieren.
Bruch mit Zola, Heirat 1886
Die lange freundschaftliche Beziehung zu Émile Zola war distanzierter geworden. Der weltgewandte, erfolgreiche Schriftsteller hatte sich 1878 ein luxuriöses Sommerhaus in Médan in der Nähe von Auvers eingerichtet, wo ihn Cézanne in den Jahren 1879 bis 1882 sowie 1885 wiederholt besucht hatte; doch der aufwändige Lebensstil des Freundes hatte ihm, der ein anspruchsloses Leben führte, seine eigene Unzulänglichkeit vor Augen geführt und veranlasste ihn zum Selbstzweifel.
Zola, der den Jugendfreund inzwischen als einen Gescheiterten betrachtete, veröffentlichte im März 1886 seinen Schlüsselroman L’Œuvre aus dem Romanzyklus der Rougon-Macquart, dessen Protagonist, der Maler Claude Lantier, die Verwirklichung seiner Ziele nicht erreicht und Selbstmord begeht. Um die Parallelen zwischen Fiktion und Biografie noch zu steigern, stellte Zola in seinem Werk dem Maler Lantier den erfolgreichen Schriftsteller Sandoz zur Seite. Monet und Edmond de Goncourt sahen in der Romanfigur des Malers eher Édouard Manet beschrieben, doch Cézanne fand sich als Person in vielen Einzelheiten widergespiegelt. Er bedankte sich förmlich für die Zusendung des vermeintlich auf ihn bezogenen Werks. Der Kontakt der beiden Jugendfreunde brach daraufhin für immer ab.
Am 28. April 1886 heirateten Paul Cézanne und Hortense Fiquet in Anwesenheit seiner Eltern in Aix. Die Verbindung zu Hortense wurde nicht aus Liebe legalisiert, da ihre Beziehung schon seit längerem zerrüttet war. Cézanne hatte eine Scheu vor Frauen und eine panische Angst vor Berührungen, ein Trauma, das aus seiner Kindheit stammte, als ihm nach eigener Aussage auf der Treppe ein Mitschüler hinterrücks einen Fußtritt von hinten versetzt hatte. Durch die Heirat sollte vielmehr der inzwischen vierzehnjährige Sohn Paul, den Cézanne sehr liebte, als ehelicher Sohn in seinen Rechten gesichert werden.
Trotz der belasteten Beziehung war Hortense die Person, die Cézanne am häufigsten porträtierte. Vom Beginn der siebziger bis zu den frühen neunziger Jahren sind 26 Gemälde von Hortense bekannt. Sie ließ die anstrengenden Sitzungen bewegungslos und geduldig über sich ergehen. Das gezeigte Bild entstand um 1890 in der Wohnung auf der Île Saint-Louis in Paris am Quai d’Anjou 15.
Im Oktober 1886, nach dem Tod des Vaters, erbten Cézanne, seine Mutter und Schwestern dessen Vermögen, zu dem auch das Landgut Jas de Bouffan gehörte, sodass Cézannes finanzielle Lage wesentlich entspannter wurde. „Mein Vater war ein genialer Mann“, sagte er rückblickend, „er hinterließ mir ein Einkommen von 25.000 Francs.“
Ausstellung bei Les Vingt 1890
Cézanne lebte in Paris und zunehmend in Aix ohne seine Familie. Renoir besuchte ihn dort im Januar 1888, und sie arbeiteten gemeinsam im Atelier des Jas de Bouffan. Im Jahr 1890 erkrankte Cézanne an Diabetes; durch die Krankheit wurde er noch schwieriger im Umgang mit seinen Mitmenschen.
In der Hoffnung, die gestörte Beziehung zu Hortense könne sich stabilisieren, verbrachte Cézanne mit ihr und seinem Sohn Paul einige Monate in der Schweiz. Der Versuch missglückte, daher kehrte er in die Provence zurück, Hortense und Paul nach Paris.
Im selben Jahr stellte er drei seiner Werke bei der Gruppe Les Vingt in Brüssel aus. Die Société des Vingt, kurz Les XX oder Les Vingt, deutsch Die XX oder Die Zwanzig, war eine um 1883 gegründete Vereinigung von belgischen oder in Belgien lebenden Künstlern, darunter Fernand Khnopff, Théo van Rysselberghe, James Ensor und das Geschwisterpaar Anna und Eugène Boch.
Cézannes erste Einzelausstellung in Paris 1895
Im Mai 1895 besuchte er zusammen mit Pissarro die Ausstellung Monets in der Galerie Durand-Ruel. Er war begeistert, nannte aber später bezeichnenderweise das Jahr 1868 als Monets stärkste Zeit, als dieser noch mehr unter dem Einfluss Courbets stand.
Mit seinem Studienkameraden aus der Académie Suisse, Achille Emperaire, begab sich Cézanne in das Gebiet um den Ort Le Tholonet, wo er im „Château Noir“ wohnte, das am Sainte-Victoire-Gebirge liegt. Besonders das Gebirge nahm er in seinen Gemälden oft zum Thema. Er mietete sich am nah gelegenen Steinbruch Bibémus eine Hütte; Bibémus wurde ein weiteres Motiv für seine Gemälde.
Ambroise Vollard, ein aufstrebender Galerist, eröffnete im November 1895 Cézannes erste Einzelausstellung. Er zeigte in seiner Galerie eine Auswahl von 50 aus etwa 150 Werken, die ihm Cézanne als Paket zugeschickt hatte. Über die Ausstellung eines Manet-Konvoluts in seinem kleinen Laden hatte Vollard 1894 Degas und Renoir kennengelernt, die bei ihm Manet-Arbeiten gegen eigene Werke eintauschten. Vollard knüpfte ebenfalls Beziehungen zu Pierre Bonnard und Édouard Vuillard, und als im selben Jahr der bekannte Farbenhändler Père Tanguy starb, konnte Vollard aus dessen Nachlass sehr günstig Arbeiten von drei damals noch Unbekannten kaufen: Cézanne, Gauguin und van Gogh. Der erste Käufer eines Cézanne-Gemäldes war Monet, es folgten Kollegen wie Degas, Renoir, Pissarro und später dann Kunstsammler. Die Preise für Werke Cézannes stiegen um das Hundertfache, und Vollard profitierte wie stets von seinen Lagerbeständen.
Im Jahr 1897 wurde zum ersten Mal ein Cézanne-Gemälde von einem Museum angekauft. Hugo von Tschudi erwarb Cézannes Landschaftsmalerei Die Mühle an der Couleuvre bei Pontoise in der Galerie Durand-Ruel für die Berliner Nationalgalerie.
Cézannes Mutter starb am 25. Oktober 1897. Im November 1899 verkaufte er auf Drängen seiner Schwester das nun praktisch verwaiste Anwesen „Jas de Bouffan“ und bezog eine kleine Stadtwohnung in der 23, Rue Boulegon in Aix-en-Provence; der geplante Kauf des Anwesens „Château Noir“ hatte sich nicht realisieren lassen. Er stellte eine Haushälterin ein, Mme Bremond, die ihn bis zu seinem Tod betreuen sollte.
Hommage à Cézanne
Der Kunstmarkt reagierte inzwischen weiterhin positiv auf Cézannes Werke; so schrieb Pissarro im Juni 1899 aus Paris von der Versteigerung der Sammlung Chocquets aus dessen Nachlass: „Dazu gehören zweiunddreißig Cézannes ersten Ranges […]. Die Cézannes werden sehr hohe Preise bringen und sind bereits mit vier- bis fünftausend Francs angesetzt.“ In dieser Auktion wurden erstmals marktgerechte Preise für Bilder Cézannes erzielt, sie lagen jedoch noch „weit unter denen für Gemälde Manets, Monets oder Renoirs.“
Im Jahr 1901 stellte Maurice Denis sein 1900 entstandenes großes Gemälde Hommage à Cézanne in Paris und Brüssel aus. Das Bildthema ist die Galerie von Ambroise Vollard, in der ein Bild – Cézannes Gemälde Stillleben mit Obstschale – präsentiert wird, das früher im Besitz von Paul Gauguin war. Der Schriftsteller André Gide erwarb Hommage à Cézanne und gab es 1928 an das Musée du Luxembourg. Gegenwärtig ist es im Bestand des Musée d’Orsay, Paris. Zu den porträtierten Personen: Odilon Redon steht links im Vordergrund, er hört Paul Sérusier zu, der sich ihm gegenüber befindet. Von links nach rechts sind weiterhin Edouard Vuillard, der Kritiker André Mellerio mit Zylinder, Vollard hinter der Staffelei, Maurice Denis, Paul Ranson, Ker-Xavier Roussel, Pierre Bonnard mit Pfeife, und ganz rechts Marthe Denis, die Ehefrau des Malers, abgebildet.
Die letzten Jahre
1901 erwarb Cézanne ein Grundstück nördlich der Stadt Aix-en-Provence, wo er nach seinen Bedürfnissen 1902 das Atelier des Lauves am Chemin des Lauves bauen ließ. Für großformatige Gemälde wie Die Großen Badenden, die im Atelier des Lauves entstanden, ließ er an der Außenwand einen langen schmalen Mauerspalt errichten, durch den natürliches Licht fließen konnte. In diesem Jahr starb Zola, was Cézanne trotz der Entfremdung in Trauer versetzte.
Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich mit zunehmendem Alter; zu seiner Zuckerkrankheit kamen Altersdepressionen hinzu, die sich in wachsendem Misstrauen gegenüber seinen Mitmenschen bis hin zum Verfolgungswahn äußerten. Allerdings machten es ihm die Aixer Mitbürger und Teile der Presse nicht leicht. Trotz der zunehmenden Anerkennung des Künstlers erschienen gehässige Pressetexte, und er erhielt zahlreiche Drohbriefe. „Ich verstehe die Welt nicht, und die Welt versteht mich nicht, darum habe ich mich von der Welt zurückgezogen“, so äußerte sich der alte Cézanne gegenüber seinem Kutscher.
Als Cézanne im September 1902 sein Testament bei einem Notar hinterlegte, schloss er seine Frau Hortense vom Erbe aus und erklärte darin seinen Sohn Paul zum Alleinerben.
Im Jahr 1903 stellte er zum ersten Mal im neu gegründeten Salon d’Automne (Pariser Herbstsalon) aus. Der Maler und Kunsttheoretiker Émile Bernard besuchte ihn erstmals im Februar 1904 für einen Monat und veröffentlichte im Juli einen Artikel über den Maler in der Zeitschrift L’Occident. Cézanne arbeitete damals an einem Vanitas-Stillleben mit drei Schädeln auf einem orientalischen Teppich. Bernard berichtete, dass während seines Aufenthalts dieses Gemälde jeden Tag seine Farbe und Form wechselte, obgleich es vom ersten Tag an als vollendet erschien. Er sah dieses Werk später als Cézannes Vermächtnis an und resümierte: „Wahrlich, seine Art zu arbeiten war ein Nachdenken mit dem Pinsel in der Hand.“ In den mehrfach geschaffenen Memento-mori-Stillleben zeigte sich Cézannes zunehmende Altersdepression, die in seinen Briefen seit 1896 mit Bemerkungen wie „das Leben beginnt für mich von einer tödlichen Monotonie zu sein“ anklang. Mit Bernard entspann sich ein Briefwechsel bis zu Cézannes Tod; er veröffentlichte seine Erinnerungen Souvenirs sur Paul Cézanne erstmals 1907 im Mercure de France, und 1912 erschienen sie in Buchform.
Vom 15. Oktober bis zum 15. November 1904 war ein ganzer Raum des Salon d’Automne mit den Werken Cézannes ausgestattet. 1905 fand eine Ausstellung in London statt, in der auch seine Arbeiten gezeigt wurden; die Galerie Vollard stellte im Juni seine Werke aus, und der Salon d’Automne schloss sich wiederum vom 19. Oktober bis zum 25. November mit 10 Gemälden an.
Der Kunsthistoriker und Mäzen Karl Ernst Osthaus, der 1902 das Museum Folkwang gegründet hatte, besuchte Cézanne am 13. April des Jahres 1906, in der Hoffnung, ein Gemälde des Künstlers erwerben zu können. Seine Frau Gertrud machte die vermutlich letzte fotografische Aufnahme Cézannes. Osthaus schilderte seinen Besuch in seiner im selben Jahr veröffentlichten Schrift Ein Besuch bei Cézanne.
Trotz der späten Erfolge konnte Cézanne sich seinen Zielvorstellungen immer nur annähern. Am 5. September 1906 schrieb er an seinen Sohn Paul: „Schließlich will ich Dir sagen, daß ich als Maler vor der Natur hellsichtiger werde, doch daß bei mir die Realisierung meiner Empfindungen immer sehr mühselig ist. Ich kann nicht die Intensität erreichen, die sich vor meinen Sinnen entwickelt, ich besitze nicht jenen wundervollen Farbenreichtum, der die Natur belebt.“
Am 15. Oktober geriet Cézanne beim Malen vor dem Motiv in ein Unwetter; er verlor die Besinnung, wurde von den Kutschern eines Wäschekarrens aufgelesen und nach Hause gebracht. Aufgrund der Unterkühlung zog er sich eine schwere Lungenentzündung zu. Am nächsten Tag ging Cézanne noch in den Garten, um an seinem letzten Gemälde, dem Bildnis des Gärtners Vallier, zu arbeiten, und schrieb einen ungehaltenen Brief an seinen Farbenhändler, in dem er die Verzögerung der Farbenlieferung beklagte. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich jedoch zusehends. Seine Frau Hortense und Sohn Paul wurden telegrafisch von der Haushälterin informiert, doch sie kamen zu spät. Am 22. Oktober 1906 starb Cézanne in Aix-en-Provence.
Cézannes Werk
Chronologie
Paris 1861–1871
Cézannes frühe „dunkle“ Periode war beeinflusst von den Werken der französischen Romantik und des beginnenden Realismus; Vorbilder waren Eugène Delacroix und Gustave Courbet. Seine Gemälde sind gekennzeichnet durch einen dicken Farbauftrag, kontrastreiche, dunkle Töne mit ausgeprägten Schatten, die Verwendung von reinem Schwarz und anderen mit Schwarz vermischten Farbtönen, braun, grau sowie preußisch-blau; gelegentlich kommen einige weiße Tupfen oder grüne und rote Pinselstriche zum Aufhellen hinzu, welche die monochrome Eintönigkeit beleben. Themen seiner Bilder aus dieser Zeit sind Porträts der Familienmitglieder oder dämonisch-erotischen Inhalts, in denen eigene traumatische Erlebnisse anklingen. Beispiele sind Die Entführung und Der Mord.
Paris/Provence 1872–1882
In seiner zweiten – der impressionistischen – Periode orientierte er sich an Werken von Camille Pissarro und Édouard Manet, gab seine dunkle Malweise auf und benutzte nun eine rein auf den Grundtönen, Gelb, Rot und Blau, basierende Farbpalette. Dadurch löste er sich von seiner Technik des schweren, oft überladen wirkenden Farbauftrags und übernahm die lockere, aus nebeneinander gesetzten Pinselstrichen bestehende Maltechnik seiner Vorbilder. Porträts und figürliche Kompositionen traten in diesen Jahren zurück. Cézanne schuf in Folge Landschaftsgemälde, in denen der illusionistische Tiefenraum immer deutlicher aufgehoben wurde. Die „Gegenstände“ werden weiterhin als Volumina aufgefasst und auf ihre geometrischen Grundformen zurückgeführt. Diese Gestaltungsmethode wird auf die gesamte Bildfläche übertragen. Der malerische Gestus behandelt die „Ferne“ nun in ähnlicher Weise wie die „Gegenstände“ selbst, sodass sich der Eindruck einer Fernwirkung einstellt. Auf diese Weise verließ Cézanne einerseits den traditionellen Bildraum, arbeitete andererseits jedoch dem zerfließenden Eindruck impressionistischer Bildwerke entgegen. Unter anderem entstanden Gemälde mit Motiven vom Jas de Bouffan und von L’Estaque.
Provence 1883–1895
Es folgte die „Periode der Synthese“, in der sich Cézanne nun gänzlich von der impressionistischen Malweise löste. Er verfestigte die Formen durch flächig-diagonalen Farbauftrag, hob die perspektische Darstellung zur Erzeugung der Bildtiefe auf und richtete sein Augenmerk auf die Ausgewogenheit der Komposition. In dieser Periode schuf er vermehrt Landschafts- und Figurenbilder. In einem Brief an seinen Freund Joachim Gasquet schrieb er: „Die farbigen Flächen, immer die Flächen! Der farbige Ort, wo die Seele der Flächen bebt, die prismatische Wärme, die Begegnung der Flächen im Sonnenlicht. Ich entwerfe meine Flächen mit meinen Farbabstufungen auf der Palette, verstehen Sie mich! […] Die Flächen müssen deutlich in Erscheinung treten. Deutlich […] aber sie müssen richtig verteilt sein, ineinander übergehen. Alles muss zusammenspielen und doch wieder Kontraste bilden. Auf die Volumen allein kommt es an!“
Die Stillleben, die Cézanne schon ab den späten 1880er Jahren malte, sind ein weiterer Schwerpunkt seines Werks. Er verzichtete auf die linearperspektivische Wiedergabe der Motive und stellte sie stattdessen in den für ihn kompositorisch sinnvollen Dimensionen dar; so kann beispielsweise eine Birne überdimensional groß sein, um das innerbildliche Gleichgewicht und eine spannungsreiche Komposition zu erreichen. Er baute seine Arrangements im Atelier auf. Neben den Früchten sind es Krüge, Töpfe und Teller, gelegentlich ein Putto, oft umgeben von einem weißen, gebauschten Tischtuch, das dem Sujet barocke Fülle verleiht. Nicht die Gegenstände sollen Aufmerksamkeit erregen, sondern die Anordnung der Formen und Farben auf der Fläche. Cézanne entwickelte die Komposition aus einzelnen, über die Leinwand verteilten Farbtupfen, aus denen sich allmählich Form und Volumen des Gegenstands aufbauen. Die Erreichung des Gleichgewichts dieser Farbflecken auf der Leinwand erfordert eine langsame Arbeitsweise, sodass Cézanne an einem Gemälde oft lange Zeit arbeitete.
Nachdem Cézanne zunächst nur Familienmitglieder oder Freunde porträtiert hatte, gestattete es ihm seine bessere Finanzlage, für das 1888–1890 geschaffene Porträt Der Knabe mit der roten Weste, das zu seinen bekanntesten Gemälden gehört, ein Berufsmodell zu verpflichten, einen jungen Italiener namens Michelangelo di Rosa. Er wurde insgesamt auf vier Gemälden und zwei Aquarellen dargestellt.
Ein weiteres berühmtes Bild aus dieser Zeit ist Der Raucher mit aufgestütztem Arm (Le fumeur accoudé) von 1890. Fritz Wichert erwarb das Bild 1912 von Paul Cassirer in Berlin gegen den entschiedenen Widerstand der damaligen städtischen Ankauf-Kommission für den von ihm geschaffenen „Franzosensaal“ der Kunsthalle Mannheim.
Cézanne malte in den Jahren 1890 und 1895 fünf Versionen des Bildes Die Kartenspieler (Les Joueurs de cartes), in denen die gleiche Person in verschiedenen Varianten dargestellt ist. Für Die Kartenspieler standen ihm Bauern und Tagelöhner Modell, die auf den Feldern beim Jas de Bouffan arbeiteten. Es sind keine Genrebilder, auch wenn sie Szenen aus dem Alltagsleben zeigen; das Motiv ist nach strengen Farb- und Formgesetzen aufgebaut.
Provence 1896–1906
Eine Hinwendung zu frei erfundenen Figuren in der Landschaft bestimmt viele Werke des Spätwerks, der sogenannten „lyrischen Periode“, wie etwa der Zyklus der Badenden; Cézanne schuf etwa 140 Gemälde und Skizzen zum Thema der Badeszenen. Hier findet sich seine Verehrung für die klassische Malerei wieder, die in arkadischen Idyllen Mensch und Natur in Harmonie zu vereinigen sucht. In den letzten sieben Jahren schuf er drei großformatige Fassungen von Die Großen Badenden (Les Grandes Baigneuses), wobei das in Philadelphia ausgestellte Werk im Format 208 × 249 cm das größte ist. Cézanne ging es um die Komposition und das Zusammenspiel von Formen und Farben, von Natur und Figuren. Für seine Gemälde in dieser Zeit benutzte er als Vorlage Skizzen und Fotografien, da ihm die Gegenwart nackter Modelle nicht behagte.
Die Gegend um das Gebirge Montagne Sainte-Victoire war einer der wichtigsten Themenkreise der späten Jahre. Von einem Aussichtspunkt oberhalb seines Ateliers aus, später Terrain des Paintres genannt, malte er mehrere Ansichten des Berges. Eine genaue Naturbeobachtung war Voraussetzung für Cézannes Malerei: „Um eine Landschaft richtig zu malen, muß ich auch zuerst die geologische Schichtung erkennen.“ Insgesamt malte er mehr als 30 Ölbilder sowie 45 Aquarelle des Gebirges, und er war stets darauf bedacht, „Konstruktionen und Harmonien parallel zur Natur“ zu finden.
Cézanne befasste sich vor allem in seinem Spätwerk mit der Aquarellmalerei, da ihm klar geworden war, dass die spezifische Anwendung seiner Mittel in diesem Medium besonders offenkundig dargelegt werden konnte. Die späten Aquarelle wirkten auch auf seine Ölmalerei zurück, beispielsweise bei der Studie mit Badenden (1902–1906), in der eine Darstellung voller farbig flankierter „Leerstellen“ als vollendet erscheint. So betonte auch der Maler und Kunstkritiker Roger Fry in seiner grundlegenden Cézanne-Publikation Cézanne: A Study of His Development aus dem Jahr 1927, dass nach 1885 die Technik des Aquarells stark auf seine Malerei mit Ölfarben eingewirkt habe. Einem größeren Interessentenkreis sind die Aquarelle in Vollards Cézanne-Monographie 1914 und in Julius Meier-Graefes 1918 edierter Bildmappe mit zehn Faksimiles nach den Aquarellen bekannt geworden. Nur leicht mit Farbe versehene Bleistiftstudien, die vereinzelt in Skizzenalben vorkamen, stehen neben sorgfältig ausgemalten Werken. Viele Aquarelle sind den Realisationen auf der Leinwand ebenbürtig und bilden eine autonome Werkgruppe. In der Themenstellung dominieren die Landschaftsaquarelle, gefolgt von Figurenbildern und Stillleben, während Porträts im Gegensatz zu den Gemälden und Zeichnungen seltener sind.
Methode
Wie für die Antike und die alten Meister ist für Cézanne die Grundlage der Malerei das Zeichnen, die Voraussetzung aller Arbeit aber die Unterordnung unter den Gegenstand, beziehungsweise das Auge oder das reine Schauen: „Das ganze Wollen des Malers muss schweigen. Er soll in sich verstummen lassen alle Stimmen der Voreingenommenheit. Vergessen! Vergessen! Stille schaffen! Ein vollkommenes Echo sein. […] Die Landschaft spiegelt sich, vermenschlicht sich, denkt sich in mir. […] Ich steige mit ihr zu den Wurzeln der Welt. Wir keimen. Eine zärtliche Erregung ergreift mich und aus den Wurzeln dieser Erregung steigt dann der Saft, die Farbe. Ich bin der wirklichen Welt geboren. Ich sehe! […] Um das zu malen muss dann das Handwerk einsetzen, aber ein demütiges Handwerk, das gehorcht und bereit ist, unbewusst zu übertragen.“
Cézanne als Methodiker der Farbe hat neben Ölbildern und Aquarellen ein umfangreiches Werk von mehr als 1200 Zeichnungen hinterlassen, das, zu Lebzeiten in den Schränken und Mappen des Ateliers verborgen, erst in den 1930er Jahren die Sammler zu interessieren begann. Sie bilden das Arbeitsmaterial für seine Werke und zeigen Detailskizzen, Beobachtungsnotizen und Nachzeichnungen auf Cézannes teilweise nur schwer entzifferbaren Stationen auf dem Weg zur Bildrealisation. Ihre an den Entstehungsprozess des jeweiligen Werkes gebundene Aufgabe bestand darin, die Gesamtstruktur und die Objektbezeichnungen innerhalb des Bildorganismus zu geben. Noch im hohen Alter entstanden Porträt- und Figurenzeichnungen nach Vorbildern antiker Bildwerke und Barockgemälde aus dem Louvre, die ihm über die Vereinzelung plastischer Erscheinungen Klarheit verschafften. Daher bildete das Schwarzweiß der Zeichnungen eine wesentliche Voraussetzung für Cézannes Gestaltungen aus der Farbe.
Paul Cézanne war der erste Künstler, der damit begann, Objekte in einfache geometrische Formen zu zerlegen. Er schrieb in seinem häufig zitierten Brief vom 15. April 1904 an den Maler und Kunsttheoretiker Émile Bernard, der Cézanne in dessen letzten Jahren kennengelernt hatte: „Man behandle die Natur gemäß Zylinder, Kugel und Kegel und bringe das Ganze in die richtige Perspektive, so daß jede Seite eines Objektes, einer Fläche nach einem zentralen Punkt führt […]“ In den Werkgruppen Montagne Sainte-Victoire und den Stillleben verwirklichte Cézanne seine Ideen der Malerei. So wird in seiner Bildauffassung selbst ein Berg als eine Übereinanderschichtung von Formen, Räumen und Strukturen aufgefasst, die sich über dem Boden erheben.
Émile Bernard schrieb über Cézannes ungewöhnliche Arbeitsweise: „Er begann mit den Schattenteilen und mit einem Fleck, auf den er einen zweiten, größeren setzte, dann einen dritten, bis alle diese Farbtöne, einander deckend, mit ihrem Kolorit den Gegenstand modellierten. Da begriff ich, dass ein Harmoniegesetz seine Arbeit leitete und dass diese Modulationen eine im voraus in seinem Verstand festgesetzte Richtung hatten.“ In dieser vorherbestimmten Richtung liegt für Cézanne das eigentliche Geheimnis der Malerei im Zusammenhang von Harmonie und der Illusion der Tiefe. Gegenüber dem Sammler Karl Ernst Osthaus betonte Cézanne am 13. April 1906 bei dessen Besuch in Aix, dass die Hauptsache in einem Bild das Treffen der Distanz sei. Die Farbe müsse jeden Sprung ins Tiefe ausdrücken. Daran ist das Können des Malers zu erkennen.
Aller sur le motif, sensation und réalisation
Cézanne verwendete vorzugsweise diese Begriffe, wenn er sein malerisches Verfahren beschrieb. Da ist zunächst das „Motiv“, mit dem er nicht nur den gegenständlichen Begriff des Bildes meinte, sondern ebenfalls die Motivation für seine unermüdliche Arbeit des Beobachtens und Malens. Aller sur le motif, wie er seinen Gang zur Arbeit nannte, bedeutete demnach, in eine Beziehung zu einem äußeren Objekt zu treten, das den Künstler innerlich bewegt und das es bildnerisch umzusetzen gilt.
Sensation (Empfindung) ist ein weiterer Schlüsselbegriff in Cézannes Vokabular. Zunächst meinte er die visuelle Wahrnehmung im Sinne der „Impression“, also einen vom Objekt ausgehenden optischen Sinnesreiz. Zugleich umfasst er die Emotion als psychische Reaktion auf das Wahrgenommene. Ausdrücklich stellte Cézanne nicht das darzustellende Objekt, sondern die sensation in den Mittelpunkt seiner malerischen Bemühungen: „Nach der Natur malen bedeutet nicht den Gegenstand kopieren, es bedeutet seine Empfindungen zu realisieren.“ Das Medium, das zwischen den Dingen und den Empfindungen vermittelte, war die Farbe, wobei Cézanne offenließ, wieweit sie den Dingen entspringt oder aber eine Abstraktion seines Sehens ist.
Mit dem dritten Begriff réalisation bezeichnete Cézanne die eigentliche malerische Aktivität, vor dessen Scheitern er sich bis zuletzt fürchtete. Zu „realisieren“ galt es Mehreres zugleich: zunächst das Motiv in seiner Vielfalt, des Weiteren die Empfindungen, die das Motiv in ihm auslöste, und schließlich das Gemälde selbst, dessen Verwirklichung die anderen „Realisierungen“ ans Licht bringen konnte. „Malen“ hieß demnach, jene gegenläufigen Bewegungen des Aufnehmens und Abgebens, der „Impression“ und der „Expression“ in einer einzigen Geste ineinander aufgehen zu lassen. Die „Realisierung in der Kunst“ wurde zu einem Schlüsselbegriff in Cézannes Denken und Handeln.
Poussin nach der Natur
„Stellen Sie sich Poussin ganz und gar aus der Natur wiedergewonnen vor“, hatte sich Cézanne gegenüber Joachim Gasquet geäußert, „das ist die Klassik, die ich anstrebe.“ Der Kunsthistoriker Ernst Gombrich deutet dieses Zitat anlässlich Cézannes 100. Todestages im Jahr 2006: „Er sah seine Aufgabe darin, nach der Natur zu malen, das heißt sich der Entdeckungen der Impressionisten zu bedienen und dennoch gleichzeitig die innere Gesetzmäßigkeit und Notwendigkeit wiederzugewinnen, die die Kunst Poussins ausgezeichnet hatte.“
Datierung
Die teils längeren Zeitangaben zur Entstehung in den Œuvrekatalogen deuten nicht immer darauf hin, dass die Datierung nicht genau zu klären ist, auch wenn Cézanne seine Bilder kaum datierte, zumal er an manchen Bildern monate- wenn nicht jahrelang arbeitete, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war. Der Künstler selbst hat viele seiner Bilder als unvollendet betrachtet, denn Malen war für ihn ein unaufhörlicher Prozess.
Die Katalogisierung von Cézannes Werken gestaltete sich zu einer schwierigen Aufgabe. Lionello Venturi gab 1936 den ersten Katalog heraus. Cézannes Werke wurden mit seinem Namen katalogisiert, so ist beispielsweise das letzte von Cézanne bearbeitete Gemälde des Gärtners Vallier mit „Venturi 718“ versehen. John Rewald setzte nach Venturis Tod dessen Arbeit fort. Rewald bildete eine Arbeitsgemeinschaft, in der beschlossen wurde, den von Venturi geschaffenen Werkkatalog zu trennen; Rewald übernahm die Kataloge für Ölgemälde und Aquarelle, der Historiker Adrien Chappuis widmete sich Cézannes Zeichnungen. Dessen Katalog The Drawings of Paul Cézanne – A Catalogue Raisonné erschien 1973 bei Thames and Hudson in London. Rewalds Paul Cézanne – The Watercolours: A Catalog Raisonné wurde bei Thames and Hudson, London mit 645 Abbildungen im Jahr 1983 veröffentlicht.
Die fehlende Datierung der Gemälde (Rewald fand insgesamt nur eine) und unpräzise Formulierungen des Bildmotivs wie Paysage oder Quelques pommes stifteten Verwirrung. In seiner frühen Bearbeitung des Venturi fertigte Rewald eine Liste an, auf der alle Werke aufgenommen wurden, deren Datierung ohne stilistische Analyse vorgenommen werden konnte, denn eine solche Analyse lehnte Rewald als unwissenschaftlich ab. Er setzte seine Liste fort, indem er den verschiedenen Aufenthaltsorten Cézannes folgte, die durch Dokumente nachgewiesen werden konnten. Ein anderes Schema seiner Vorgehensweise war es, auf die Erinnerungen porträtierter Personen zu vertrauen, besonders, wenn diese Cézannes Zeitgenossen waren. Aufgrund eigener Interviews nahm er zeitliche Zuordnungen vor. Unter den Werken, die mit Sicherheit datiert werden konnten, waren Cézannes Gemälde Porträt des Kritikers Gustave Geffroy, das der Porträtierte mit dem Jahr 1895 bestätigte, und Der See von Annecy, den der Künstler nur einmal, nämlich im Jahr 1896, besucht hatte.
Rewald starb 1994, sein Werk konnte er nicht vollständig abschließen. Gab es irgendwelche Zweifel, war es Rewalds Tendenz, eher ein- als auszuschließen. Diese Methode wurde von seinen engsten Mitarbeitern Walter Feilchenfeldt jr., Sohn des Kunsthändlers Walter Feilchenfeldt, und Jayne Warman übernommen, die den Katalog vollendeten und ihn mit Einleitungen versahen. Der Katalog erschien im Jahr 1996 unter dem Titel The Paintings of Paul Cézanne: A Catalogue Raisonne – Review. Er umfasst die 954 Werke, die Rewald aufnehmen wollte.
Rezeption
Wirkung zu Lebzeiten
Cézannes erste Gemälde in einem deutschen Museum
Im Jahr 1897 erfolgte der erste Ankauf eines Cézanne-Gemäldes für ein Museum durch die Berliner Nationalgalerie unter dessen Direktor Hugo von Tschudi, der die französischen Impressionisten in deutschen Museen bekannt machen wollte. Er erwarb Cézannes Landschaftsmalerei Die Mühle an der Couleuvre bei Pontoise in der Galerie Durand-Ruel. 1904 und 1906 folgten zwei weitere Ankäufe von Cézannes Stillleben. Zurückzuführen war Tschudis Interesse für die aktuelle französische Kunstströmung auf den Maler Max Liebermann, der Tschudi 1896 auf dessen erster Dienstreise nach Paris begleitet hatte, um die neue französische Kunstrichtung zu begutachten. Die französischen Museumsdirektoren dagegen verhielten sich weiterhin zurückhaltend, was zur Folge hatte, dass ihre Bestände später durch Schenkungen und Legate aufgefüllt werden mussten, um ihren Landsmann angemessen vertreten zu können.
Zeugnisse zeitgenössischer Freunde und Maler
Cézannes Jugendfreund, der Schriftsteller Émile Zola, zeigte sich früh skeptisch über Cézannes menschliche und künstlerische Eigenschaften und äußerte bereits im Jahr 1861, dass „Paul das Genie eines großen Malers haben mag, aber nie das Genie besitzen wird, tatsächlich einer zu werden. Das kleinste Hindernis bringt ihn zur Verzweiflung.“ Tatsächlich waren es Cézannes Selbstzweifel und die Weigerung, künstlerische Kompromisse einzugehen, sowie seine Absage an gesellschaftliche Zugeständnisse, die seine Zeitgenossen dazu bewogen, ihn als Sonderling zu betrachten.
Im Kreis der Impressionisten zollte man Cézannes Arbeiten jedoch in besonderem Maße Anerkennung; so sprachen Camille Pissarro, Auguste Renoir, Claude Monet und Edgar Degas begeistert über sein Werk, und Pissarro äußerte: „Ich glaube, es werden noch Jahrhunderte vergehen, bis man sich davon Rechenschaft gibt.“
Ein Porträt von Cézanne malte sein Freund und Mentor Pissarro im Jahr 1874, und 1901 schuf der Mitbegründer der Künstlergruppe Nabis, Maurice Denis, Hommage à Cézanne, das Cézannes Gemälde Stillleben mit Früchten
auf der Staffelei inmitten von Künstlerfreunden in der Galerie Vollard zeigt. Hommage à Cézanne gehörte ursprünglich Paul Gauguin und wurde später von dem französischen Schriftsteller und Freund Denis’, André Gide, erworben, der es bis zum Jahr 1928 in seinem Besitz hatte. Heute ist es im Musée d’Orsay ausgestellt.
Zeitgenössische Kunstkritik
Die erste gemeinsame Impressionistenausstellung in Paris im April/Mai 1874 zog extensive Kritik auf sich. Publikum und Kunstkritiker, für die „das Ideal“ der École de Beaux Arts der Beweis für das Vorliegen von Kunst war, brachen in Gelächter aus. Von Monet behauptete ein Kritiker, er male, indem er seine Farben in ein Gewehr lade und auf die Leinwand schieße. Vor einem Bild Cézannes führte ein Kollege einen Indianertanz auf und rief: „Hugh! […] Ich bin die wandelnde Impression, das rächende Palettenmesser, der ‚Boulevard des Capucines‘ von Monet, ‚Das Haus des Gehängten‘ und ‚Die moderne Olympia‘ von Herrn Cézanne. Hugh! Hugh! Hugh!“
Der französische Schriftsteller Joris-Karl Huysmans antwortete 1883 Pissarro brieflich auf dessen Vorwurf, Cézanne sei in Huysmans Buch L’Art moderne nur kurz erwähnt, indem er die Vermutung äußerte, Cézannes Blick auf die Motive sei durch Astigmatismus verfälscht: „[…] aber es ist bestimmt ein Augenfehler im Spiele, dessen er sich, wie mir versichert wird, auch bewusst ist.“ Fünf Jahre später wurde sein Urteil in der Zeitschrift La Cravache positiver, als er Cézannes Werke als „fremdartig und doch real“ und als „Offenbarung“ bezeichnete.
Der Kunsthändler Ambroise Vollard kam erstmals 1892 durch den Farbenhändler Tanguy mit Werken Cézannes in Berührung, die dieser gegen Lieferung von Malutensilien in seinem Laden in der Rue Clauzel auf dem Montmartre ausgestellt hatte. Vollard erinnerte sich an die mangelnde Resonanz: Der Laden sei selten aufgesucht worden, „da es damals noch nicht Mode war, die ‚Greuelwerke‘ teuer, ja nicht einmal billig zu kaufen.“ Tanguy führte sogar Interessenten in des Malers Atelier, zu dem er einen Schlüssel hatte, wo es zum festen Preis von 40 Francs kleine und 100 Francs große Bilder zu erwerben gab. Das Journal des Artistes gab den allgemeinen Ton von damals wieder, indem es besorgt fragte, ob seine empfindsamen Leserinnen beim Anblick „dieser bedrückenden Abscheulichkeiten, die das Maß des gesetzlich erlaubten Übels übersteigen, nicht von Übelkeit befallen werden“.
Der Kunstkritiker Gustave Geffroy gehörte zu den wenigen Kritikern, die Cézannes Werk zu Lebzeiten gerecht und vorbehaltlos beurteilten. Bereits am 25. März 1894 schrieb er im Journal über das damals aktuelle Verhältnis der Malerei Cézannes zu den Bestrebungen der jüngeren Künstler, dass Cézanne eine Art Vorläufer geworden sei, auf den sich die Symbolisten beriefen, und dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Malerei Cézannes und der Gauguins, Bernards und sogar Vincent van Goghs bestehe. Ein Jahr später, nach der erfolgreichen Ausstellung in der Galerie Vollard im Jahr 1895, führte Geffroy wiederum im Journal aus: „Er ist ein großer Wahrheitsfanatiker, feurig und naiv, herb und nuanciert. Er wird in den Louvre kommen.“ Zwischen diesen beiden Chroniken war das von Cézanne gemalte Porträt Geffroys entstanden, das Cézanne jedoch in unvollendetem Zustand beließ, weil er mit ihm nicht zufrieden war.
Postume Wirkung
Retrospektiven nach Cézannes Tod in Paris 1907
Zwei Retrospektiven würdigten postum im Jahr 1907 den Künstler. Vom 17. bis zum 29. Juni zeigte die Pariser Galerie Bernheim-Jeune 79 Aquarelle von Cézanne. Der V. Salon d’Automne widmete ihm anschließend vom 5. Oktober bis zum 15. November eine Hommage und stellte im Grand Palais 49 Gemälde und sieben Aquarelle in zwei Räumen aus. Zu den deutschen Besuchern zählten der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe, der im Jahr 1910 die erste Cézanne-Biografie schreiben sollte, Harry Graf Kessler und Rainer Maria Rilke. Die beiden Ausstellungen motivierten viele Künstler, wie beispielsweise Georges Braque, André Derain, Wassily Kandinsky, Henri Matisse und Pablo Picasso, zu ihren für die Kunst des 20. Jahrhunderts entscheidenden Einsichten.
Ausstellungen in London und in den Vereinigten Staaten
Im Jahr 1910 wurden einige von Cézannes Gemälden in der Ausstellung Manet and the Post-Impressionists in London gezeigt (eine weitere folgte 1912). Die Ausstellung war vom Maler und Kunstkritiker Roger Fry in den Grafton Galleries initiiert worden, die englische Kunstinteressierte mit dem Werk von Édouard Manet, Georges Seurat, Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Cézanne bekannt machen wollte. Fry schuf mit dem Namen die Bezeichnung für den Stil des Post-Impressionismus. Obwohl die Ausstellung von Kritikern und Publikum negativ beurteilt wurde, sollte sie doch bedeutsam für die Geschichte der modernen Kunst werden. Fry erkannte den außergewöhnlichen Wert des Weges, den Künstler wie van Gogh und Cézanne eingeschlagen hatten, indem sie ihre persönlichen Gefühle und ihre Weltsicht durch ihre Gemälde ausdrückten, auch wenn die damaligen Besucher dies noch nicht nachvollziehen konnten. Die erste Ausstellung Cézannes in den Vereinigten Staaten fand 1910/11 in der Galerie 291 in New York statt.
Im Jahr 1913 wurden seine Werke in der Armory Show in New York ausgestellt; sie war eine bahnbrechende Ausstellung von Kunstwerken und Skulpturen der Moderne, obgleich auch hier die Exponate Kritik und Spott ernteten.
Heutzutage werden diese Künstler, die selbst von ihren eigenen Kunstakademien zu Lebzeiten kritisiert und lächerlich gemacht wurden, als die Väter der modernen Kunst angesehen.
Einfluss auf die Moderne und Missdeutungen
In der Rezeption der Werke und der vermeintlichen Absichten Cézannes liegen viele „produktive“ Missverständnisse verborgen, die auf den weiteren Verlauf und die Entwicklung der modernen Kunst erheblichen Einfluss genommen hatten. So zeigt die Liste jener Künstler, die sich mehr oder weniger berechtigt auf ihn beriefen und einzelne Elemente aus der Fülle seiner gestalterischen Ansätze für eigene Bildfindungen ummünzten, eine nahezu lückenlose Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Schon Apollinaire stellte 1910 fest, dass „die meisten der neuen Maler behaupten, Nachfolger dieses ernsten, nur an der Kunst interessierten Malers zu sein“.
Unmittelbar nach Cézannes Tod im Jahr 1906 begann, angeregt durch eine umfassende Ausstellung seiner Aquarelle im Frühjahr 1907 in der Galerie Bernheim-Jeune sowie eine Retrospektive im Oktober 1907 auf dem Salon d’Automne in Paris, eine lebhafte Auseinandersetzung mit seinem Werk. Unter den jungen französischen Künstlern wurden zuerst Matisse und Derain von der Leidenschaft für Cézanne ergriffen, es folgten Picasso, Fernand Léger, Georges Braque, Marcel Duchamp und Piet Mondrian. Diese Begeisterung war dauerhaft, so äußerte noch der achtzigjährige Matisse im Jahre 1949, dass er der Kunst Cézannes am meisten verdanke. Ferner bezeichnete Braque den Einfluss Cézannes auf seine Kunst als „Initiation“ und äußerte 1961: „Cézanne war der erste, der sich von der gelehrten mechanisierten Perspektive abwandte.“ Picasso gestand, „er war für mich der einzige Meister …, er war eine Vaterfigur für uns: er war es, der uns Schutz bot.“
Der Cézanne-Experte Götz Adriani merkt jedoch an, dass etwa die kubistische Rezeption Cézannes – im Besonderen der Salonkubisten Albert Gleizes und Jean Metzinger, die in ihrer Abhandlung Du cubisme aus dem Jahre 1912 Cézanne an den Anfang ihrer Art zu malen stellten – insgesamt recht willkürlich war. So ließen sie die aus der Naturbeobachtung gewonnene Motivation weitgehend außer Acht. Er weist in diesem Zusammenhang auf die formalistischen Missdeutungen hin, die sich auf die von Bernard veröffentlichte Schrift des Jahres 1907 beziehen. Hier heißt es unter anderem, „man behandle die Natur gemäß Zylinder, Kugel und Kegel“. Weitere Missdeutungen dieser Art finden sich in dem von Malewitsch 1919 veröffentlichten Text „Von den neuen Systemen in der Kunst“. So bezweckte Cézanne etwa in seinem Zitat keine Umdeutung der Naturerfahrung im Sinne der Orientierung an kubischen Formelementen, ihm ging es vielmehr darum, den Gegenstandsformen und ihrer Farbigkeit unter den verschiedenen Aspekten im Bilde zu entsprechen.
Als eines unter vielen Beispielen der Einflüsse Cézannes auf die Moderne sei das Gemälde Mardi Gras, das Sohn Paul mit seinem Freund Louis Guillaume zeigt und ein Sujet aus der Commedia dell’arte umfasst, genannt. Picasso inspirierte es zu einem Harlekin-Thema in seiner rosa Periode. Matisse wiederum griff das Thema des klassischsten Gemäldes aus der Badenden-Folge, Die Großen Badenden aus dem Philadelphia Museum of Art, zu seinem Gemälde Die Badende aus dem Jahr 1909 auf.
Die eben genannten Künstler bilden erst den Anfang einer Reihe von Inspirierten. Die früh verstorbene Malerin Paula Modersohn-Becker hatte bereits 1900 bei Vollard Cézannes Gemälde gesehen, die sie tief beeindruckt hatten. Sie schrieb kurz vor ihrem Tod in einem Brief vom 21. Oktober 1907 aus Worpswede an Clara Westhoff: „Ich denke und dachte diese Tage stark an Cézanne und wie das einer von den drei oder vier Malerkräften ist, der auf mich gewirkt hat wie ein Gewitter oder ein großes Ereignis.“ Paul Klee notierte 1909 in seinem Tagebuch: „Cézanne ist mir ein Lehrmeister par excellence“, nachdem er in der Münchner Secession mehr als ein Dutzend Gemälde von Cézanne gesehen hatte. Die Künstlergruppe Der Blaue Reiter bezog sich 1912 in ihrem Almanach auf ihn, indem Franz Marc von der Geistesverwandtschaft zwischen El Greco und Cézanne berichtete, deren Werke er jeweils als Eingangspforten einer neuen Epoche der Malerei verstand. Wiederum bezieht sich Kandinsky, der Cézannes Gemälde auf der Retrospektive 1907 im Salon d’Automne gesehen hatte, in seiner 1912 veröffentlichten Schrift „Über das Geistige in der Kunst“ auf Cézanne, in dessen Werk er ein „starkes Mitklingen des Abstrakten“ erkannte und den spirituellen Anteil seiner Überzeugungen bei ihm vorgegeben fand. Max Beckmann sah in seiner 1912 erschienenen Schrift Gedanken über zeitgemäße und unzeitgemäße Kunst in Cézanne ein Genie ebenso wie Franz Marc. El Lissitzky betonte um 1923 seine Bedeutung für die Russische Avantgarde, und Lenin regte 1918 an, für die Heroen der Weltrevolution Denkmäler zu errichten; auf der Ehrenliste standen Courbet und Cézanne.
Neben Matisse beschäftigte sich Alberto Giacometti am eingehendsten mit Cézannes Darstellungsweise. Aristide Maillol arbeitete 1909 an einem Cézanne-Denkmal, das jedoch an der Ablehnung durch die Stadtverwaltung von Aix-en-Provence scheiterte. Auch für Künstler der neueren Generation war Cézanne eine wichtige Instanz. So bezeichnete Jasper Johns ihn neben Duchamp und Leonardo da Vinci als wichtigstes Vorbild. A. R. Penck wiederum wies auf die konzeptionellen Errungenschaften Cézannes hin und betonte: „Mit Cézanne fängt auch das an, was wir heute Untergrund nennen. Die Behauptung eines eigenen Raumes und einer eigenen Zielvorstellung gegen die herrschende Tendenz der Zeit.“ Der Däne Per Kirkeby äußerte 1989 in der Beschäftigung mit Cézannes Werken, dass hier einer sein „Künstlerleben als Pfand gegeben hat für etwas, das das meiste, womit wir uns üblicherweise beschäftigen, als ängstliche Originalitätssucht und Oberflächlichkeit erscheinen läßt“.
Der deutsche Künstler Willi Baumeister, der ursprünglich vom Impressionismus beeinflusste figurative Werke geschaffen hatte, wandte sein Interesse schon um 1910 dem Kubismus und Paul Cézanne zu, dessen Werk er sein Leben lang verbunden blieb. In der Einführung zu einer 1947 erschienenen Bildmappe über Cézanne führte er aus: „Es gibt zwei Beugungswinkel in der Geschichte der neueren Kunst. Der eine Beugungswinkel liegt zwischen Cimabue und Giotto. […] Der zweite Beugungswinkel in der Geschichte der Kunst liegt bei Cézanne. Es beginnt die Abwendung vom ‚naturgetreuen Abbild‘ und die Hinwendung zur unabhängigen Formschöpfung und Farbschöpfung. […] Vergrößert man gewisse Bildteile bei Cézanne, […] so bemerkt man ein rhythmisches Gefüge, das kubistisch zu nennen ist und das der Kubismus übernahm.“
Cézannes Einfluss auf Rainer Maria Rilke
„Wenn ich mich erinnere, wie befremdet und unsicher man die ersten Sachen sah“, schrieb Rainer Maria Rilke an seine Frau nach der Besichtigung der großen Cézanne-Retrospektive im Pariser Salon d’Automne von 1907, auf die ihn Paula Modersohn-Becker aufmerksam gemacht hatte: „[…] lange nichts und plötzlich hat man die richtigen Augen.“ Rilke machte mit dieser Aussage sein großes Interesse an der Malerei deutlich, von der er sich Lösungen für seine schriftstellerischen Probleme erhoffte: „Es ist gar nicht die Malerei, die ich studiere […]. Es ist die Wendung in dieser Malerei, die ich erkannte, weil ich sie selbst eben in meiner Arbeit erreicht hatte.“ Bei Cézanne sah er, wie die „Stimmungsmalerei“ überwunden werden konnte. Dies entsprach seiner Auffassung vom Dichten, die in den Neuen Gedichten schon umgesetzt wurde. Nach der Ausstellung setzte er Der Neuen Gedichte anderer Teil fort, an der die Anwendung des Prinzips vom „sachlichen Sagen“ in dem Gedicht Die Flamingos deutlich wird. Dass Rilke nicht der einzige modernistische Autor war, für den die Frage nach den unterschiedlichen Formen und Funktionen von Bildern und Bildlichkeit in der Literatur zentrale Bedeutung erlangte, wird unter anderem auch in der Auswirkung auf die Literatur um 1900 beispielsweise in den Werken Hugo von Hofmannsthals mit dem „Eindringen der Farbe in die Sprache“ deutlich.
Handkes Die Lehre der Sainte-Victoire
Peter Handke resümiert in seinem im Jahr 1980 erschienenen Buch Die Lehre der Sainte-Victoire: „Ja, dem Maler Paul Cézanne verdanke ich es, dass ich an jener freien Stelle zwischen Aix-en-Provence und dem Dorf Le Tholonet in den Farben stand und sogar die asphaltierte Straße mir als Farbsubstanz erschien […]“ Und er fährt fort: „[…] so habe ich [Bilder] wohl von Anfang an als bloßes Zubehör gesehen und mir von ihnen lange nichts Entscheidendes erwartet.“ Handke gelingt in seinem Buch die Annäherung eines Autors an die bildende Kunst durch die in den Text eingebetteten kunsttheoretischen Hinweise der Sicht Cézannes auf die Wirklichkeit.
Cézanne und die Philosophie
Der französische Philosoph Jean-François Lyotard führt in seinem Werk Das Elend der Philosophie aus, Cézanne habe sozusagen den Sechsten Sinn: Er empfinde die im Entstehen befindliche Realität, bevor sie sich in der normalen Wahrnehmung vervollständigt. Der Maler rührt also ans Erhabene, wenn er das Überwältigende der Gebirgslandschaft erblickt, die man weder mit der normalen Sprache noch mit der gewohnten Maltechnik darstellen könne. Lyotard resümiert: „Man kann auch sagen, daß das Unheimliche der dem Gebirge und den Früchten gewidmeten Ölgemälde und Aquarelle sowohl von einem tiefen Sinn des Verschwindens der Erscheinungen herrührt, als auch von dem Untergang der sichtbaren Welt.“
Filme über Cézanne
Une visite au Louvre, 2004. Film und Regie von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet über Cézanne, basierend auf den postum veröffentlichten Konversationen mit dem Maler, die dessen Bewunderer Joachim Gasquet überliefert hat. Der Film beschreibt einen Spaziergang Cézannes im Louvre entlang der Bilder seiner Künstlerkollegen.
Zum 100. Todestag Cézannes im Jahr 2006 sind zwei Dokumentarfilme aus den Jahren 1995 und 2000 über Paul Cézanne beziehungsweise über sein Motiv La Montagne Sainte-Victoire neu veröffentlicht worden. Der Triumph Cézannes wurde für das Jubiläumsjahr 2006 neu gedreht.
Die Gewalt des Motivs, 1995. Ein Film von Alain Jaubert. Ein Berg in der Nähe seiner Heimatstadt Aix-en-Provence wird zu Cézannes Hauptmotiv. Über 80-mal zeigt er La Montagne Sainte-Victoire aus verschiedenen Perspektiven, zu verschiedenen Jahreszeiten. Das Motiv wird zu einer Obsession, der Jaubert mit seinem Film auf den Grund geht.
Cézanne – der Maler, 2000. Ein Film von Elisabeth Kapnist. Die Geschichte einer Passion und einer lebenslangen künstlerischen Suche: Der Maler Cézanne, seine Kindheit, die Freundschaft mit Zola und seine Begegnung mit dem Impressionismus werden geschildert.
Der Triumph Cézannes, 2006. Ein Film von Jacques Deschamps. Deschamps nimmt den 100. Todestag Cézannes im Oktober 2006 zum Anlass, dem Entstehen einer Legende nachzuspüren. Cézanne stieß auf Ablehnung und Unverständnis, bevor er in den Olymp der Kunstgeschichte und des internationalen Kunstmarkts aufsteigen durfte.
Meine Zeit mit Cézanne, 2016. Ein Film von Danièle Thompson über Cézannes Freundschaft mit Émile Zola.
Auf Cézannes Spuren in der Provence
Besucher von Aix-en-Province können vom Stadtzentrum aus die Landschaftsmotive Cézannes auf fünf gekennzeichneten Wegen entdecken. Sie führen nach Le Tholonet, zum Jas de Bouffan, zum Steinbruch von Bibémus, zu den Ufern des Flusses Arc und zum Atelier von Les Lauves.
Das Atelier Les Lauves ist bereits seit dem Jahr 1954 der Öffentlichkeit zugänglich. Eine amerikanische Stiftung, initiiert von James Lord und John Rewald, hatte dies durch von 114 Spendern bereitgestellte Gelder möglich gemacht. Sie kaufte es dem Vorbesitzer Marcel Provence ab und übertrug es an die Universität von Aix. Im Jahr 1969 wurde das Atelier der Stadt Aix übereignet. Der Besucher findet hier Cézannes Möbel, Staffelei und Palette, die Gegenstände, die auf seinen Stillleben erscheinen sowie einige Originalzeichnungen und Aquarelle.
Zu Lebzeiten hatte ein Großteil der Aixer Einwohner ihren Mitbürger Cézanne verspottet. In neuerer Zeit benannten sie nach ihrem weltberühmt gewordenen Künstler sogar eine Universität: Im Jahr 1973 wurde sie in Aix-en-Provence gegründet, die Universität Paul Cézanne Aix-Marseille III mit den Fachbereichen Recht und Politikwissenschaft, Betriebswirtschaftslehre sowie Naturwissenschaft und Technik. Im Jahr 2011 wurde sie aufgelöst und mit den anderen beiden Universitäten in Aix und Marseille zur Universität Aix-Marseille zusammengefasst.
Als Folge der Ablehnung seiner Werke in der Vergangenheit musste das Musée Granet in Aix mit einer Leihgabe von Gemälden aus dem Louvre vorliebnehmen, um den Besuchern Cézanne, den Sohn ihrer Stadt, präsentieren zu können. Das Museum erhielt im Jahr 1984 acht Gemälde und einige Aquarelle, darunter ein Motiv aus der Reihe der Badenden und ein Porträt der Mme Cézanne. Dank einer weiteren Stiftung im Jahr 2000 werden dort jetzt neun Gemälde Cézannes ausgestellt.
Cézannes Werke auf dem Kunstmarkt
Welche Wertsteigerung Cézannes Gemälde auf dem Kunstmarkt erreicht haben, ist aus dem Ergebnis einer Versteigerung am 10. Mai 1999 in New York ersichtlich: Das Stillleben mit Vorhang, Krug und Obstschale wurde für 60,5 Millionen US-Dollar versteigert. Es war damals die höchste Summe, die für ein Bild Cézannes je gezahlt wurde. Das Auktionshaus Sotheby’s hatte den Wert des Gemäldes nur auf 25 bis 35 Millionen Dollar geschätzt.
Für eine ähnliche Entwicklung steht die Versteigerung seines Aquarells Nature morte au melon vert; es hat bei Sotheby’s im Mai 2007 für einen Preis von 25,5 Millionen Dollar den Besitzer gewechselt. Das Stillleben aus der späten Schaffensphase des Künstlers zwischen 1902 und 1906 zeigt eine grüne Melone. Ursprünglich war der Verkaufspreis auf 14 bis 18 Millionen Dollar geschätzt worden.
Im Frühjahr 2011 soll sein Werk Die Kartenspieler – eines von fünf Versionen – für 275 Millionen Dollar verkauft worden sein. Die genaue Summe und der neue Besitzer sind bislang nicht bekannt. Das wäre der höchste Preis, den ein Gemälde zu diesem Zeitpunkt je erzielte.
Ein fast 60 Jahre verschollen geglaubtes Aquarell aus der Kartenspieler-Serie wurde am 1. Mai 2012 an einen ebenfalls anonymen Bieter in New York zum Preis von 19 Millionen Dollar versteigert.
Im Mai 2019 wurde sein Gemälde Bouilloire et fruits (1888–1890) für über 59 Millionen US-Dollar bei Christie’s versteigert.
Am 9. November 2022 kam eine Version von Cézannes Bild La Montagne Sainte-Victoire (1888–1890) aus der Sammlung des Microsoft-Mitgründers Paul Allen bei Christie’s in New York zur Versteigerung. Zuvor war der Wert des Bildes auf etwa 100 Millionen US-Dollar geschätzt worden. Ein anonymer Bieter erwarb das Bild bei dem Auktionator und Europa-Präsidenten von Christie’s, Jussi Pylkannen, für 138 Millionen US-Dollar (mit Steuern). Dieses Ergebnis überbot den bisherigen (gesicherten) Cézanne-Rekord, der im Mai 1999 erreicht worden war.
Postume Ausstellungen (Auswahl)
1907: Galerie Bernheim-Jeune, Paris, Salon d’Automne, Paris, Retrospektiven
1910/1911: Erste Ausstellung in den USA in der Galerie 291, New York
1913: Armory Show, New York. Cézanne war vertreten mit den Bildern Mont Sainte-Victoire und Alte Frau mit Rosenkranz
1936: Jeu de Paume, Paris
1964: documenta III, Kassel
1977: John Rewald zusammen mit William Rubin: Cézanne: The Late Work exhibition im Museum of Modern Art, New York
1995/1996: Grand Palais, Paris
1996: Tate Gallery, London
1996: Philadelphia Museum of Art, Philadelphia
2004: Cézanne – Aufbruch in die Moderne. Museum Folkwang, Essen
2006: Cézanne en Provence. Musée Granet, Aix-en-Provence
2006: Cézanne et Pissarro 1865–1885. Musée d’Orsay, Paris
2008/2009: Philadelphia Museum of Art, Philadelphia
2011/2012: Cézanne Renoir Picasso & Co: 40 Jahre Kunsthalle Tübingen, Kunsthalle Tübingen.
2012/2013: Paul Cézanne and the Past, Szépművészeti Múzeum, Budapest.
2014: Cézanne Site/Non-Site, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, 4. Februar bis 18. Mai 2014
2017/18: Portraits de Cézanne, Musée d’Orsay, Paris, 13. Juni bis 24. September 2017; anschließend National Portrait Gallery, London, 26. Oktober 2017 bis 11. Februar 2018
2017/2018 Cézanne. Metamorphosen. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, 28. Oktober 2017 bis 11. Februar 2018
2020: Van Gogh, Cézanne, Matisse, Hodler. Die Sammlung Hahnloser. Albertina, Wien, 27. August bis 15. November 2020
2021: Cézanne Drawing. Museum of Modern Art, New York, 6. Juni bis 25. September 2021
2022: Paul Cézanne. Art Institute of Chicago, Chicago, 15. Mai bis 5. September 2022
2022/23: Cezanne. Tate Modern, London, 5. Oktober 2022 bis 12. März 2023
Literatur und neue Medien
Cézanne in Selbstzeugnissen
Paul Cézanne: Über die Kunst, Gespräche mit Gasquet. Herausgegeben von Walter Hess, in: Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft, hrsg. von Ernesto Grassi, Rowohlt Verlag Hamburg 1957; Mäander Kunstverlag, Mittenwald 1980, ISBN 3-88219-058-2 (Joachim Gasquet: Cézanne. 1921)
Paul Cézanne: Briefe. Herausgegeben von John Rewald, Diogenes Verlag, Zürich, 1962; Taschenbuchausgabe 3. Aufl. 2002, ISBN 3-257-21655-6
Gespräche mit Cézanne. Herausgegeben von Michael Doran, übersetzt von Jürg Bischoff, Diogenes Verlag, Zürich, Neuausgabe 1998, ISBN 3-257-21974-1
Dino Heicker (Hrsg.): Cézanne – Zola. Porträt einer Männerfreundschaft. Vollständiger Briefwechsel und in neuer deutscher Übersetzung von Dino Heicker und Alexandre Pateau. Parthas, Berlin 2015, ISBN 978-3-86964-054-9
Sekundärliteratur
Götz Adriani: Paul Cézanne. Leben und Werk (C. H. Beck Wissen in der Beck’schen Reihe), C. H. Beck Verlag, München 2006, ISBN 978-3-406-54690-7.
Götz Adriani: Cézanne. Gemälde, DuMont Buchverlag, Köln 1993, ISBN 3-7701-3088-X
Götz Adriani: Cézanne. Aquarelle, DuMont Buchverlag, Köln 1982, ISBN 3-7701-1346-2
Kurt Badt: Die Kunst Cézannes, Prestel Verlag, München 1956
Felix A. Baumann, Walter Feilchenfeldt, Hubertus Gaßner: Cézanne. Aufbruch in die Moderne. Hatje Cantz Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7757-1487-1
Ulrike Becks-Malorny: Cézanne, 1839–1906. Wegbereiter der Moderne. Taschen Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-5583-6
Kai Buchholz: Die Kunsttheorie Paul Cézannes und ihr Entstehungshintergrund. In: Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft. 44 (1999), S. 85–102
Paul Cézanne, Felix A. Baumann, Evelyn Benesch, Walter Feilchenfeldt: Cézanne – Vollendet – Unvollendet, Hatje Cantz Verlag, Zürich 2000, ISBN 3-7757-0878-2
Lorenz Dittmann: Die Kunst Cézannes. Farbe – Rhythmus – Symbolik. Böhlau, Köln 2005. ISBN 3-412-11605-X
Hajo Düchting: Cézanne. (Prestel Art Guide). Prestel Verlag, München 2004, ISBN 3-7913-3201-5
Peter Handke: Die Lehre der Sainte-Victoire. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-518-37570-9
Heinz-Georg Held: DuMont Schnellkurs. Cézanne. Die Entstehung der modernen Kunstbetrachtung. DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-8321-7677-8
Peter Kropmanns: Cézanne. Eine Biographie. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-15-010610-5
Kurt Leonhard: Cézanne. Rowohlt Verlag, Reinbek, 13. Aufl. 2003, ISBN 3-499-50114-7
Michael Lüthy: Relationale Ästhetik: Über den ‘Fleck’ bei Cézanne und Lacan, in: Blickzähmung und Augentäuschung. Zu Jacques Lacans Bildtheorie, hrsg. von Claudia Blümle und Anne von der Heiden, Zürich/Berlin 2005, S. 265–288, ISBN 3-935300-80-8
Jean-François Lyotard: Das Elend der Philosophie. Passagen-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85165-551-6
Rainer Maria Rilke: Briefe über Cézanne, Insel Verlag, Frankfurt/Main, 7. Aufl. 2005, ISBN 978-3-458-32372-3 Die Auswahl wurde von Rilkes Frau Clara erstmals 1952 zusammengestellt.
Meyer Schapiro: Paul Cézanne (9. Auflage / Originalausgabe New York 1952). DuMont, Köln 2003, ISBN 3-8321-7338-2
Ambroise Vollard: Paul Cézanne. Gespräche und Erinnerungen, übersetzt von Margaretha Reischach-Scheffel. Diogenes Verlag, Zürich, 5. Aufl. 2002, ISBN 3-257-21749-8
Angela Wenzel: Paul Cézanne – Ein Leben für die Malerei. Prestel Verlag, München 2005, ISBN 3-7913-3295-3
Christoph Wetzel: Paul Cézanne. Leben und Werk, Belser-Verlag, Stuttgart/Zürich 1989, ISBN 978-3-7630-1933-5
Werkverzeichnisse:
Adrien Chappuis: The Drawings of Paul Cézanne – A Catalogue Raisonné. Zwei Bände, Thames and Hudson, London 1973, ISBN 0-500-09088-2
John Rewald: Paul Cézanne – The Watercolours: A Catalog Raisonné. Thames and Hudson, London 1983, ISBN 0-500-09164-1
John Rewald: Paintings of Paul Cézanne – A Catalogue Raisonné. Zwei Bände. New York 1996, ISBN 978-0-8109-4044-4. Die Werkverzeichnisse sind eine Erweiterung der Version Lionello Venturis von 1936, dessen Archiv nach seinem Tod John Rewald übergeben wurde.
Cézanne im Kriminalroman:
Peter Mayle: Cézanne gesucht!. Goldmann Verlag, München 2000, ISBN 978-3-442-44568-4
Barbara Pope: Im hellen Licht des Todes. List Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-60832-7
Film
Straub-Huillet: Paul Cézanne, 1989, nach Joachim Gasquet, 35 mm, Farbe, zwei Sprachfassungen, 51/63 min
Janice Sutherland: Three Colours Cézanne, Dokumentation auf CD, 55 Min., Arthaus Musik GmbH 2008 (BBC 1996), ISBN 978-3-939873-05-1
Meine Zeit mit Cézanne (Originaltitel Cézanne et moi), Filmbiografie 2016, 117 Min., Drehbuch und Regie Danièle Thompson
Weblinks
Paul Cézanne auf Kunstaspekte
Webseite der National Gallery of Art, Washington mit Biografie und Gemälden
Einzelnachweise
Landschaftsmaler
Stilllebenmaler
Porträtmaler
Maler des Impressionismus
Maler (Frankreich)
Künstler (documenta)
Person (Aix-en-Provence)
Person als Namensgeber für einen Asteroiden
Person als Namensgeber für einen Merkurkrater
Namensgeber für eine Universität
Franzose
Geboren 1839
Gestorben 1906
Mann
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5427752
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https://de.wikipedia.org/wiki/Abbilddidaktik
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Abbilddidaktik
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Abbilddidaktik ist eine Fehlform didaktischer Unterrichtsplanung, die die Systematik der Fachwissenschaft unreflektiert auf den Unterrichtsprozess überträgt, ohne auf die Sichtweise und den Lernstand der Schüler zu achten.
Beispiele sind aus dem Geschichtsunterricht die Übertragung einer hochkomplexen historischen Kausalität in die Unterrichtsdarstellung für junge Schülerinnen und Schüler, aus dem Sprachunterricht die Einführung sachlich korrekter, aber komplizierter Regelwerke. Geboten ist jeweils eine didaktische Reduktion auf das verständliche Maß. Dies schließt spätere Ergänzungen nicht aus. Diese Reduktion nutzt auch der naturwissenschaftliche Unterricht, wenn er Atommodelle einführt, die nach dem heutigen Kenntnisstand längst überholt sind.
Durch die Didaktische Analyse werden Stoffe oder Inhalte auf ihren Bildungsgehalt hin untersucht. Aus der Struktur des Gegenstandes lässt sich aber keine Struktur deduzieren, wie der Lernweg besonders günstig gestaltet wird. Die Lernsubjekte müssen von vornherein mitbedacht werden, nicht nur als „Störgrößen“ des Prozesses.
Sprachlich könnte hinter dem Ausdruck die vermeintliche platonische Erkenntnis der reinen Idee als der wahren Sache stecken, deren „Abbild“ oder Schatten in der „getrübten“ Wirklichkeit erscheint.
Literatur
Werner Jank, Hilbert Meyer: Didaktische Modelle. 3. Auflage, 5. Druck. Cornelsen Scriptor, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-589-21012-5, S. 415–417.
Didaktik
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8586781
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Wiener%20Gemeindebauten/Floridsdorf
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Liste der Wiener Gemeindebauten/Floridsdorf
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Diese Liste zählt die Gemeindebauten im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf auf.
Es werden nur solche Objekte angeführt, die seit Beginn des sozialen Wohnbaus errichtet wurden. Ältere Häuser, die im Besitz der Stadt Wien sind und in denen ebenfalls Gemeindewohnungen vergeben werden, fehlen daher.
Zuerst sind die Bauten nach Adresse angeführt, dann die Siedlungen, die aus der von der Stadt Wien in den 1920er-Jahren unterstützten Siedlerbewegung hervorgegangen sind.
Bauten
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Siedlungen
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Weblinks
Das Hausinformationssystem von Wiener Wohnen
Literatur
DEHIO Wien – X.–XIX. und XXI-XXIII. Bezirk. Schroll, Wien 1996, ISBN 3-7031-0693-X.
Helmut Krebs (Red.), Stadtbauamt der Stadt Wien (Hrsg.): Der soziale Wohnungsbau der Stadt Wien, Buchreihe Der Aufbau, Heft 32, Verlag für Jugend und Volk, Wien 1956 (mit Listen aller Bauten 1919–1955).
Hans und Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934. Wien 1980.
Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934. Wien 1985/2002.
Irene Nierhaus: Kunst-am-Bau im Wiener kommunalen Wohnbau der fünfziger Jahre, Wien u. a., Böhlau, 1993 ISBN 3-205-05567-5.
Einzelnachweise
21
!Gemeindebauten
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3492941
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hensel%20%28Unternehmen%29
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Hensel (Unternehmen)
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Die Gustav Hensel GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen aus der Elektroinstallations- und Verteilungstechnik mit Sitz in Lennestadt. Das in mehr als 80 Länder exportierende Unternehmen beschäftigt 800 Mitarbeiter, 550 an deutschen Standorten, weitere 250 in ausländischen Tochtergesellschaften. Im Lexikon der deutschen Weltmarktführer wird das Unternehmen gelistet.
Produkte
Hensel ist tätig in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb elektrischer Verteilersysteme sowie Niederspannungsschaltanlagen. Das Unternehmen gilt seit der Gründung als Spezialist für Feuchtraum-Elektroinstallationstechnik. Es produziert unter anderem Kabelabzweigkästen von 1,5–240 mm², Kleinverteiler mit 3–54 Teilungseinheiten, Leergehäuse für industrielle Anwendungen nach DIN EN 62208, Verteilersysteme aus Thermoplast bis 250 A bzw. 630 A, Photovoltaik-Verteiler, Niederspannungs-Schaltanlagen bis 5.000 A sowie KT-Kabelträger und Leitungsführungssysteme.
Geschichte
Der Elektroingenieur Gustav Hensel († 1977) entwickelte Ende der 1920er Jahre einen quadratischen duroplastischen Kabelabzweigkasten aus Kunststoff, der im Gegensatz zu den zu dieser Zeit gebräuchlichen Guss- und Blechkästen die Nutzung des elektrischen Stroms sicherer (Isolation) und preiswerter machte. Er gründete – während der Weltwirtschaftskrise – am 1. Juli 1931 in Radevormwald mit seinem damaligen Geschäftsfreund, dem Unternehmer Ernst Bisterfeld, die Gustav Hensel KG. 1936 stieß der Vetter Gustav Hensels, der Elektroingenieur Max Hensel († 1989), als dritter Gesellschafter ins Unternehmen und trieb die technische Entwicklung voran. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog das Unternehmen 1947 nach Altenhundem (Lennestadt), wo eine von Bombardierungen verschont gebliebene Fabrik (ehemalige Textilkleiderfabrik Tobüren) angemietet und 1953 ein neues Werk auf der grünen Wiese gebaut wurde. Das Unternehmen fertigte von Beginn an hauptsächlich Feuchtraum-Elektroinstallationstechnik, was bis heute das Firmen-Image prägt. Zwischen 1970 und 1990 stellte Hensel die Produktion von duroplastischen zu thermoplastischen Kunststoffen um. 1973 wurde in Kirchhundem-Würdinghausen ein weiteres Werk gebaut, heute Hensel Kunststofftechnik GmbH & Co. KG (HKT), in dem thermoplastische Verteilersysteme hergestellt werden. In den 1970er Jahren hatte Hensel bei Zähleranlagen für Wohnungen in Deutschland einen starken Marktanteil und wurde vom Abschwung der Baukonjunktur hart getroffen. 1979 wurde ein Betrieb der Metallverarbeitung im Siegener Stadtteil Kaan-Marienborn übernommen und 1993 neu erbaut, der seit 1988 als Hensel Metall-Technik GmbH & Co. KG selbständig in der Hensel-Firmengruppe tätig ist. Nach der Wende 1989 expandierte das Unternehmen ins osteuropäische Ausland und gründete weltweit 8 Tochtergesellschaften für Vertrieb und Montage. 1990 entstand die Hensel-Schaltanlagenbau GmbH & Co. KG (HSG) in Grimma. 1993 wurden Tochtergesellschaften in Tschechien, Polen und Ungarn gegründet, 1998 in China, 2003 in Russland und Indien, 2008 in der Türkei, 2019 im Vereinigten Königreich. Durch einen Auslandsumsatz in 45 Ländern erwirtschaftet Hensel 30 % des Gesamtumsatzes. Die Internationalisierung half den Abschwung der Baukonjunktur Ende der 1990er in Deutschland für das Unternehmen abzufedern.
Seit 1991 können Mitarbeiter Genussrechte erwerben. Das Genussrechtskapital beträgt knapp 4 Millionen Euro.
Die „Gustav Hensel GmbH & Co. KG“ beteiligte sich an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft.
Hensel wird heute von Philipp C. Hensel, dem Enkel des Unternehmensgründers, sowie den Mit-Geschäftsführern Frank Dubberke und Michael Lehr geführt.
Tochtergesellschaften
Inland: Hensel Kunststofftechnik (Lennestadt), Hensel Metall-Technik (Siegen), Hensel Schaltanlagenbau (Grimma).
Ausland: Hensel Electrotechnical Installation Systems Co. Limited (China, Qingdao), Hensel Electric India Pvt. Ltd. (Indien), Hensel Polska Sp.z o.o. (Polen), OOO Hensel + Mennekes Elektro (Russland), Hensel s.r.o. (Tschechien), Hensel Elektrik Turkey Ltd (Türkei), Hensel Hungária Villamossági Kft. (Ungarn), Hensel Electric FZE (UAE), Hensel Electric UK Ltd. (UK)
Weblinks
www.hensel-electric.de
Hensel Metall-Technik GmbH & Co. KG
Anmerkungen
Produzierendes Unternehmen (Kreis Olpe)
Elektrotechnikhersteller
Unternehmen (Lennestadt)
Gegründet 1931
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https://de.wikipedia.org/wiki/Burgpalast
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Burgpalast
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Der Budapester Burgpalast (), auch genannt die Budapester Burg, ist das größte Gebäude Ungarns und eine Sehenswürdigkeit der Hauptstadt Budapest. Es nimmt den gesamten Südteil des Burgviertels auf dem Burgberg ein.
Die Budapester Burg überragt die Millionenmetropole als das höchstgelegene Gebäude und ist von allen Richtungen in ihren ganzen Ausmaßen gut zu erkennen. Ihre Geschichte reicht bis in die Anfänge des 13. Jahrhunderts zurück, als Béla IV. hier eine Burg errichten ließ. Ab dieser Zeit war der Palast der Wohn- und Regierungssitz der ungarischen Könige. In den folgenden Jahrhunderten hinterließ jede Herrscher- und Stilepoche ihre Spuren an dem Gebäudekomplex, der immer wieder erweitert, umgestaltet und ausgebaut wurde. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile des Palastes zerstört, welche man aber durch Rekonstruktionsarbeiten zum Teil vereinfacht wiederherstellen konnte, wobei die verbliebenen Innenräume durch die kommunistischen Machthaber komplett vernichtet wurden. Genutzt wird der Burgpalast heute überwiegend von Museen, aber auch für repräsentative Anlässe der ungarischen Regierung. Seit 2014 werden im Rahmen des Nationalen Hauszmann-Programms zahlreiche Bereiche der Burg in den Zustand vor der Zerstörung versetzt. Äußerlich erhält das Gebäude wieder seine neobarocke Fassade sowie die Kuppel mit Stephanskrone. Im Innenraum sollen der Speise- und der Ballsaal bis 2026 komplett rekonstruiert werden. Nach Fertigstellung soll der Wiederaufbau des Großen Thronsaals und des Habsburgersaals folgen.
Geschichte
Gründung unter Béla IV.
Die ehemalige Königliche Burg (Királyi Vár) ist im südlichen Teil des Burgberges zu finden. Bis zur Vereinigung der vorher selbständigen Gemeinden Buda (deutsch Ofen), Óbuda (Alt-Ofen) und Pest im Jahre 1873 zur königlichen Hauptstadt Budapest hieß sie Budaer Burg bzw. Ofener Burg.
Nach 1242, also nach dem Mongolensturm von 1241, wurde die erste Burg auf dem Budaer Burgberg gebaut. König Béla IV. ließ auf dem 50–60 Meter hohen, 1,5 Kilometer langen und relativ schmalen Plateau eine befestigte Stadt erbauen. Die älteste erhaltene Urkunde stammt aus dem Jahr 1255. Es entstand ein gotischer Palast, von dem auch heute noch Reste zu sehen sind.
An der Stelle einer kleinen Burg mit einem Turm ließ König Ludwig I. (der Große) von Neapel aus dem Haus Anjou um 1370 eine neue Residenz errichten. Im Norden wurde ein zweiter Hof angelegt mit Wohnbauten auf der West- und Ostseite.
Unter König Sigismund (1387 bis 1437) ging die Burg durch weitere zahlreiche Erweiterungen.
Der bedeutendste Teil des phasenweise ausgeführten Baus fand in den 1410er und 1420er Jahren statt. Durch die Verlegung der königlichen Kanzlei und des Hofes 1408 von Visegrád nach Buda wurde die Burg zu einer permanenten Residenz. Die erste Bauphase betraf höchstwahrscheinlich nur den Inneren Hof aus der Anjou-Zeit. Am Hang des Hügels auf der Südspitze wurde ein Wohnbau errichtet. Der teilrekonstruierte Gewölbesaal im Erdgeschoss dieses Neubaus (Gotischer Saal) ist aus dieser Bauphase erhalten und dient heute als Ausstellungsraum.
Die beiden Türme, die die Ecken im Nordosten und im Nordwesten der zweihöfigen Anlage sicherten, wurden wahrscheinlich ebenfalls damals gebaut. Der kleinere, nordöstliche Turm diente später als Torturm und seine Überreste sind noch gut sichtbar. Der im Nordwesten stehende Turm (Csonka-Turm) hatte als Wohnturm eine größere Grundfläche. Reste dieser Konstruktion, die von sehr dicken Außenwänden umschlossen waren, konnten teilweise ausgegraben werden. Sein Grundriss ist im Innenhofes des modernen Schlosses markiert. Da der Bau dieses Turms nicht abgeschlossen wurde, wurde er auch als Turris Manca in den mittelalterlichen Quellen bezeichnet.
In der nächsten Bauphase wurde die Fläche des Schlosses wiederum deutlich vergrößert. Es entstand im Norden der alten Burg mit ihren zwei Höfen ein neuer, größerer Innenhof (Sigismund-Hof). Für diesen Ausbau musste der Teil der Stadt, der sich dort bis an die alte Burg erstreckte, abgerissen werden. Der neue Innenhof wurde von der Stadt durch einen neuen, tiefen Graben, den Zweiten Trockengraben, getrennt. Auf der Ostseite des neuen Hofes lagen zwei kürzere Bauten in Nord-Süd-Ausrichtung, und auf der Nordseite erstreckte sich ein dritter, längerer Flügel mit einer Ost-West-Achse. Im südlichen Bereich des Ostflügel lag die Schlossküche mit ihren Schornsteinen.
Der dritte Palastflügel, der etwa im rechten Winkel zu den beiden anderen stand, war eines der größten Gebäude seiner Zeit. In diesem Flügel (Sigismund-Palast) befand sich der Große Saal mit den gewaltigen Abmessungen von ca. 75 mal 20 Metern.
Der Haupteingang auf diesen Innenhof lag auf der Nordseite, und eine Brücke führte von einem Vorhof über den zweiten Trockengraben.
Aus dieser Zeit stammen auch die berühmten gotischen Statuen, die 1974 bei archäologischen Ausgrabungen entdeckt wurden. Nach der Restaurierung wurden Reste von 60 verschiedenen Statuen identifiziert, die sehr wahrscheinlich Teil einiger Wohnbauten oder Kapellen aus der Zeit Sigismunds waren. Sie sind heute im Nationalmuseum im Untergeschoss der Burg ausgestellt.
Die damals durchgeführten Bauarbeiten sollten nicht nur den Palast um neue Flügel erweitern, sondern auch die Befestigungen verbessern und erweitern. Innerhalb dieser gewaltigen Festung entwickelte sich eine Bürgerstadt, mit ihren rund 400 Häusern, Klöstern, sieben Schulen und einer Universität, zum Zentrum des Landes.
Ausbau unter Matthias Corvinus
Während der Regentschaft (1458–1490) von König Matthias Corvinus, der ein großer Förderer von Kunst und Wissenschaft war, wurde die spätmittelalterliche Königsburg zu einem prächtigen Renaissance-Schloss ausgebaut. Nach der Heirat des Königs mit Beatrix von Aragón im Jahr 1476 kamen vermehrt italienische Humanisten, Künstler und Handwerker nach Buda. Der König erweiterte das Schloss im Stil der frühen Renaissance vor allem nach Florentiner Vorbildern.
Zunächst wurden ab etwa 1477/78 von Florentiner Handwerkern die Innenräume auf der Ostseite des zweiten Hofes in der Nähe der Kapelle aus der Zeit der Luxemburger durch neue Kassettendecken, Türen, Fenster und Kamine modernisiert. Ein (nicht mehr erhaltener) Kamin zeigte die Jahreszahl 1479. Hier entstanden auch die beiden Bibliotheksräume mit Fenstern zur Donau hin.
Ab etwa 1480 wurden auch die Fassaden des Ehrenhofs (Zweiter Hof) modernisiert und auf drei Seiten um eine zweigeschossige Loggia im italienischen Stil mit Balusterbrüstungen erweitert. In der Mitte des zweiten Hofes befand sich ein Brunnen mit einer Statue von Pallas Athene.
Auf der Westseite des Inneren Hofes aus der Anjouzeit errichtete der König um 1484 einen Hängenden Garten über einer tonnengewölbten Zisterne im Untergeschoss (diese noch erhalten). In den letzten Jahren seiner Regierungszeit begann Matthias Corvinus mit dem Bau eines weiteren Wohnbaus auf der Ostseite des Äußeren Hofes. Der Bau blieb wegen des frühen Todes des Königs unvollendet. Die ummauerten Gärten des Schlosses lagen an den Westhängen des Schlossberges. In der Mitte der Anlage wurde von Matthias eine vorstädtische Villa gebaut. Von dieser sogenannten Aula Marmorea ist nur eine Säule erhalten. Mit seinen Kunstschätzen wurde der Burgpalast schließlich zum Zentrum der Renaissance-Kultur für große Teile Mittel- und Osteuropas. Nach dem Tod von Matthias Corvinus setzte sein Nachfolger König Wladislaw die Werke seines Vorgängers fort, insbesondere nach seiner Heirat mit Anne de Foix-Candale 1502.
Osmanen und Habsburger
Nach jahrelanger Belagerung der Burg gelang es im Jahr 1541 schließlich den Türken, die Budaer Burg einzunehmen. In den folgenden 145 Jahren der Besatzung begann der langsame Verfall der Burg. So wurden die Räume des Burgpalastes als Lagerräume, Pulverkammern oder Ställe benutzt. Am Pfingstsonntag 1578 explodierte nach einem Blitzschlag die Pulverkammer des Palastes. Etwa 2000 Menschen starben und der Palast wurde großenteils zerstört.
In einigen Teilen des Palastareals wurden hingegen die Befestigungsanlagen stark erweitert und verstärkt. Den wiederholt gegen die Burg anrennenden christlichen Heeren gelang es nicht, den Türken die Burg zu entreißen.
Im Jahr 1686 wurde die Burg abermals belagert, diesmal unter der Führung von Herzog Karl V. von Lothringen. Zwei Monate lag der Burgberg unter dem Beschuss der Befreiungskämpfer. Bei den folgenden Erstürmungsversuchen kam es zu unzähligen erbitterten Kämpfen mit den Türken, die letztendlich zur fast vollständigen Zerstörung der Burg führten. Der entscheidende Angriff, der auch mit der erfolgreichen Eroberung der Burg endete, fand schließlich am 2. September 1686 um 17 Uhr statt. Da die Furcht vor einer erneuten Besetzung der Burg durch die Türken so groß war, wurden sofort wieder die Mauern und die Bastionen der Burg provisorisch instand gesetzt. Allerdings war der Palast so stark zerstört, dass es nicht möglich war, ihn wieder aufzubauen.
1711 bis 1740 wurden schließlich viele Teile der Burg abgerissen und Karl III. machte sich 1714 daran, einen kleinen Palast im Barockstil zu erbauen. Unter Maria Theresia wurde anschließend begonnen, ein großes wohnliches Schloss zu errichten. 1770 konnte man nach 56-jähriger Bauzeit die Fertigstellung des Palais verkünden.
1769 wurde die dem Heiligen Sigismund geweihte Burgkirche fertiggestellt. Erzherzog Joseph Anton, Palatin von Ungarn, ließ 1838 die Krypta unter dieser Kirche als Erbbegräbnis für sich und seine Nachkommen ausbauen. In dieser Palatinusgruft sind heute 26 Personen bestattet.
Zur Zeit des ungarischen Freiheitskampfes von 1848 bis 1849, wurde der Palast abermals belagert, Teile von ihm brannten. Die entstandenen Schäden wurden recht zügig wieder behoben.
Zu seiner heutigen Größe wurde das Palais 1890 bis 1903 unter Leitung der Architekten Miklós Ybl und Alajos Hauszmann ausgebaut. Im Zuge der Ausbauarbeiten erhielt der Palast auch seine heutige neobarocke Form.
20. und 21. Jahrhundert
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Burg während der Schlacht um Budapest im Januar und Februar 1945 zu einem Hauptbrennpunkt der Kämpfe. Hauptgrund dafür war, dass in den alten Höhlensystemen unter der Burg tief im Burgberg das deutsche Hauptquartier eingerichtet war. Bei den heftigen Kämpfen wurde die Burg fast vollständig zerstört, und zahlreiche wertvolle Einrichtungsgegenstände sowie Gemälde fielen den Flammen zum Opfer. Bauelemente, die den Krieg überstanden hatten, wurden in einer radikalen Modernisierung vernichtet.
Diese zweite Zerstörung ermöglichte es jedoch auch, die alte ursprüngliche Burg zu erforschen und zu rekonstruieren. Diese war von dem ab dem 18. Jahrhundert erbauten Palais überdeckt worden. Durch die Freilegung der alten Grundfesten bekam man Einblick auf historische Räumlichkeiten, von denen man bis dahin nicht gewusst hatte. Als wichtigste sind hierbei die Burgkapelle und der große Gotische Saal zu nennen, welchen man nur anhand der erhaltenen Erdgeschossmauern und zweier Säulen, die das Kreuzgewölbe trugen, originalgetreu zu rekonstruieren schaffte. Durch die Arbeit der Historiker konnte ein großes Stück verloren geglaubter Budapester und Ungarischer Geschichte erfolgreich wiederbelebt werden.
1961 wurde die 1769 fertiggestellte Burgkirche abgerissen. 1968 wurden die ausgegrabenen und wiederhergestellten Teile der alten Burg und des Palastes der Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben. 1978 schloss man die Restaurierungsarbeiten ab. Seitdem finden auch in regelmäßigen Abständen Grabungen und in Teilbereichen Rekonstruktionen statt.
1987 wurde der Burgpalast zusammen mit dem Uferbereich der Donau und der Andrássy út von der UNESCO als Teil des Weltkulturerbes erklärt.
Es bestehen Pläne der Regierung, die Schäden des Zweiten Weltkrieges sowie die folgenden Beschädigungen der Kommunisten zu beseitigen und das Schloss wieder außen sowie innen zu restaurieren. Außen geht es vor allem um die Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes der Kuppel sowie der Dachformen.
Im Rahmen des Nationalen Hauszmann-Plans wurden bis Sommer 2019 die Reithalle und das Hauptwachgebäude an der Nordseite des Burgpalastes rekonstruiert. Außerdem wurde bis Sommer 2021 der Sankt Stephans-Saal im Burginneren wiederaufgebaut.
Architektur
Fassaden
Die heutige Burg vereinigt gotische und Renaissance-Stilelemente zu einem prächtigen Gesamtbild. Sie beeindruckt in ihren Ausmaßen und trägt daher zu Recht den Titel „größte Burg Ungarns“. Die 400 Meter lange und bis zu 200 Meter breite Anlage ist in Höfe und Vorburgen aufgeteilt. Untereinander waren diese teilweise mit kleinen Gräben bzw. Halsgräben voneinander getrennt. Heute kann man diese nur noch an einem restaurierten Teilstück eines Halsgrabens mit einer auf Pfeilern ruhenden Brücke, die einst als Burgzugang diente, erahnen. Neben den Wehranlagen wurde das Aussehen Burg auch durch ihre stattlichen Zivilgebäude geprägt, die vom Stephansturm weit hin sichtbar überragt wurden.
Das Löwentor wurde 1904 vom ungarischen Bildhauer János Fadrusz errichtet. Geht man hindurch, gelangt man in den Löwenhof. Seinen Namen bekamen das Tor und der Hof von den vier brüllenden Löwenstatuen, welche den Durchgang bewachen.
Die gesamte Burganlage wurde bei der Schlacht um Budapest 1944 schwer beschädigt. Der Wiederaufbau unter den kommunistischen Machthabern erfolgte nur bedingt. Einige Teile wurden in stark reduzierter Form wieder hergerichtet, andere Teile wurden absichtlich zerstört wie die Habsburger-Stiege, die Figurengruppe am Tympanon auf der Donauseite sowie Stuckverzierungen an den Fenstern und Dachaufbauten an den Eckpavillons. Die zum Teil erhalten gebliebenen Innenräume aus der Habsburgerzeit wurden unter dem kommunistischen Regime komplett vernichtet.
Schon von weitem ist die Kuppel des Palastes zu erkennen, die nach dem Krieg im neuklassizistischen Stil wieder errichtet wurde. Die ursprüngliche Kuppel war neubarock und wurde von einer stilisierten Stephanskrone bekrönt, fiel allerdings wie viele Teile des Gebäudekomplexes zum Ende des Krieges den Flammen zum Opfer.
Brunnen
Der Matthiasbrunnen wurde 1904 von Alajos Stróbl errichtet und soll die Geschichte von König Matthias Corvinus und dem Mädchen Ilona erzählen. Der Brunnen lehnt sich an die Nordwand des C-Flügels auf der südlichen Seite des westlichen Vorhofes des Burgpalastes an. Eingefasst wird der in römischer Barockbauart errichtete Brunnen von korinthischen Säulenpaaren. An der Wand über dem Brunnen ist Matthias Corvinus als stehende Bronzefigur dargestellt. Alajos Stróbl hat als Motiv den jugendlichen König auf der Jagd versucht darzustellen. Unterhalb der Statue findet man eine sitzende Mädchengestalt, welche die Beliebtheit des Königs beim ungarischen Volk dokumentieren soll. Einer Legende zufolge soll sich das dargestellte Bauernmädchen Ilona in Matthias Corvinus verliebt haben, als dieser inkognito auf die Jagd ging. Kurz darauf soll sie erkannt haben, dass ihre große Liebe ihr König war, und sie fiel darauf in tiefe Trauer.
Auf der Savoyen-Terrasse findet man unweit der Turul-Figur außerdem den Brunnen der fischenden Kinder von Károly Senyei.
Statuen
Prinz Eugen von Savoyen als einer der Helden der ungarischen Geschichte wird mit einem Bronzedenkmal auf der zur Donau zeigenden Savoyen-Terrasse geehrt. Geschaffen wurde dieses neubarocke Reiterstandbild 1900 von József Róna. Prinz Eugen gilt als Türkenbezwinger durch seinen Sieg in der Schlacht bei Zenta über die Osmanen, wodurch er den Vormarsch der Osmanen in Richtung Norden aufhielt. Die unmittelbare Folge zwei Jahre darauf war der Friede von Karlowitz 1699, bei dem Österreich Türkisch-Ungarn, Siebenbürgen und Slawonien erwarb und so den Status einer Großmacht errang.
Am nordöstlichen Ende der Savoyen-Terrasse findet sich am Sankt-Georgs-Platz (ungarisch: Szent György tér) eine Plastik des Vogels Turul. Das Fabelwesen hat sowohl Ähnlichkeit mit einem Adler wie auch mit einem Falken. Der Name stammt aus dem Türkischen. In der Geschichte der Ungarn spielt diese Gestalt eine große Rolle. Laut einer Sage soll ein Turul im Jahr 819 Emese im Schlaf geschwängert und ihr im Traum prophezeit haben, dass sie einen Sohn zur Welt bringen würde, der der Urahn vieler Könige sein würde. Die am Palast aufgestellte Vogelfigur sitzt auf einem Stein mit weit geöffneten Flügeln und trägt in ihren Krallen ein Schwert.
In der Nähe des Matthiasbrunnens findet man eine weitere Plastik. Der Pferdehirt wurde 1898 von György Vastagh geschaffen. Seit dem Wiederaufbau der Reithalle steht der Pferdehirt wieder neben ihrem Eingang.
Innenräume
Bei der Schlacht um Budapest 1944 wurden weite Teile der Residenz zerstört oder schwer beschädigt, weitere Teile jedoch überstanden den Krieg. Dennoch entschieden sich die kommunistischen Machthaber, die Innenräume nicht zu reparieren, sondern diese komplett zu beseitigen. Deckenmalereien, die den Krieg überlebt haben, wie im Großen Ballsaal, wurden zerstört. Die Kapelle und der Habsburg-Saal wurden nicht repariert, sondern absichtlich vernichtet, um modernen Museumsräumen Platz zu schaffen. Von den einstigen Prunkräumen und Zimmern hat sich nichts erhalten.
Museen
Ungarische Nationalgalerie
Die Ungarische Nationalgalerie (ungarisch: Magyar Nemzeti Galéria) nimmt drei Flügel des Palastes ein und erstreckt sich dort über insgesamt vier Etagen. Sie ging 1957 aus den ausgelagerten Abteilungen des Museums der Bildenden Künste sowie verschiedenen städtischen und privaten Sammlungen hervor. Ausgestellt werden Kunstwerke vom frühen Mittelalter bis in die Moderne sowie Sammlungen von Medaillen.
Historisches Museum Budapest
Das Budapester Historische Museum (ungarisch: Budapesti Történeti Múzeum) findet sich im südöstlichen Flügel des Burgpalastes. Hier widmet man sich der Geschichte Budapests von der Ur- bis in die Neuzeit. Unter anderem wird hier anschaulich die Entwicklung Budapests dargestellt, dabei wird auch die Geschichte der drei bis 1873 eigenständigen Stadtteile Óbuda, Buda und Pest näher beleuchtet. Außerdem sind hier Überreste des mittelalterlichen Königspalastes zu besichtigen.
Der Mordgang im östlichen Teil des Palastes ist einer der ältesten Gebäudeteile und verbindet das Historische Museum mit der Széchenyi-Nationalbibliothek. Im südlichen Teil des Komplexes kann man die rekonstruierten Teile der mittelalterlichen Befestigungsanlage der Burg besichtigen, ursprünglich wurden sie in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Des Weiteren findet man hier den Keulenturm (ungarisch: Buzogány torony) neben dem Ferdinandstor. Davor findet sich das Südrondell wohinter sich der Torturm (umgangssprachlich: Verschnaufturm) mit Fallgitter und einer Zugbrücke befindet.
Széchenyi-Nationalbibliothek
Die Széchényi-Nationalbibliothek (ungarisch: Országos Széchényi Könyvtár) findet sich seit 1985 im nordöstlichen Flügel des Burgpalastes. Ins Leben gerufen wurde sie 1802 von Graf Széchényi und ist seither die größte und bedeutendste Bibliothek Ungarns. Sie umfasst 8 Mio. bibliographische Einheiten, in Form von Büchern, Manuskripten, Handschriften (625.000) und Landkarten (183.000).
Ein Highlight der Sammlung sind die Budapester Blätter, welche zu den wohl ältesten mittelalterlichen Liederhandschriften zählen dürften. Außerdem bewahrt die Széchenyi-Bibliothek Teile aus der Bibliothek von Matthias Corvinus. Schon zu Lebzeiten Corvinus war diese einst 2000 Bände umfassende Handschriftensammlung weit über die Grenzen Ungarns hinaus bekannt.
Palatinusgruft
Im Jahre 1769 wurde eine dem Hl. Sigismund geweihte Schlosskirche auf der Burg fertiggestellt. Unterhalb dieser Kirche befindet sich eine Gruft die ab 1820 als Grablege des ungarischen Zweiges der Habsburger genutzt wurde. (Palatinusgruft)
Umgebung
Burgviertel
Das mittelalterliche Burgviertel bildet die Stadt um die Burg herum. Sie wurde von einer mit Rondellen bastionisierten Mauer umrandet, die den Bewohnern bereits zur Zeit der Türkenkriege Schutz bot. Fast alle Teile der Stadt mit ihren Kirchen und Gassen stehen heute unter Denkmalschutz. Sehenswürdigkeiten der mittelalterlichen Burgstadt sind unter anderem die Matthiaskirche, einst die Krönungskirche ungarischer und Habsburger Könige, sowie die 1895 bis 1902 erbaute Fischerbastei.
Direkt neben dem Burgpalast, auf dem Sankt-Georgs-Platz (ungarisch: Szent György tér), befinden sich das Palais Sándor, welches seit 2003 Sitz des ungarischen Staatspräsidenten ist, die Reste des ehemaligen Honvédministeriums, das Burgtheater sowie ein weitläufiges Areal mit Palastruinen aus dem 15. Jahrhundert. Auf dem Sankt-Georgs-Platz fand am 30. Dezember 1916 auch der Ritt des neu gekrönten Königs Karl IV. auf den Krönungshügel statt.
Sonstiges
Zu erreichen ist die Budapester Burg unter anderem über den Széll Kálmán tér (Metró Linie 2). Ab dort kann man mit dem Várbusz (Nr. 10 oder 110) bis zur Burg hinauffahren. Eine andere interessante Alternative stellt die Standseilbahn dar, die bis zur Burg hinauf fährt. Die Haltestelle dazu findet man an der Kettenbrücke auf der Budaer Seite (Bus 16 ab Déak Ferenc tér).
Am Fuße des Berges befindet sich der Burggarten-Basar, der Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. 2014 wurde er mit EU-Fördermitteln wieder restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Außerhalb der Burgmauern finden sich auch ein paar Grabmale, welche aus der Türkenzeit stammen und zu besichtigen sind.
Unter der Burg befinden sich zwei Höhlensysteme. Besichtigt werden können ein kleines Labyrinth, das auf die türkische Besatzungszeit zurückgeht, und ein Höhlensystem, das im Zweiten Weltkrieg der deutschen Armee als Hauptquartier diente. Die ca. 1 km lange Höhlenanlage erreicht man von der Straße Úri utca (Haus Nr. 9) im Burgviertel aus. In einem Wachsfiguren-Panoptikum wird die ungarische Geschichte dargestellt.
Literatur
Thomas Bauer, Jörg Lauterbach und Norbert Nußbaum: Die Königssäle Wladislaws II. in Buda und Prag. In: INSITU 2018/2, S. 227–242.
Hans-Joachim Böttcher: Die Türkenkriege im Spiegel sächsischer Biographien. Gabriele Schäfer Verlag Herne 2019, ISBN 978-3-944487-63-2. S. 127–144 (Die Befreiung von Ofen 1686).
Péter Farbaky: Florence and/or Rome? The Origins of Early Renaissance Architecture in Hungary. In: Péter Farbaky and Louis A. Waldman, eds. Italy and Hungary: Humanism and Art in the Early Renaissance. Cambridge MA 2011, S. 345–367.
Rózsa Feuer-Tóth: Mittelalterlicher Königspalast in der Burg von Buda - Führer durch die Ausstellung. Budapest o. J. [1970].
György Lörinczy: Die Burg von Buda. Corvina-Verlag, Budapest 1967.
Zsolt Szaboky u. György Szaraz: Die Burg Buda. Budapest 1990, ISBN 963-13-3025-7
Franz Weller: Die kaiserlichen Burgen und Schlösser in Bild und Wort: Aufgrund von Quellenwerken dargestellt. Hofburg zu Wien über Augarten, Belvedere, Prater ...Gödöllő, Ischl ...bis über Miramar sind alle kaiserlichen Schlösser erklärt dargelegt. k.k. Hof-Buchdruckerei, Wien (1880), ISBN 0-00-322171-7
Weblinks
Informationen zum Burgpalast
Luftaufnahmen des Burgpalasts
Luftbild Galerie über Burgpalast
Einzelnachweise
Schloss in Budapest
Bestandteil einer Welterbestätte in Europa
Neobarockes Bauwerk
Bauwerk des Historismus in Budapest
Historistisch überarbeitetes Bauwerk
Bauensemble des Historismus
Rekonstruiertes Bauwerk in Ungarn
I. Budapester Bezirk
Schloss in Europa
Bestandteil einer Welterbestätte in Ungarn
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6359116
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https://de.wikipedia.org/wiki/La%20Octava%20Dimensi%C3%B3n
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La Octava Dimensión
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La Octava Dimensión ist eine kolumbianische Salsaband.
Werdegang
La Octava Dimensión wurde 1974 vom Sänger Santiago Mejia und Bassisten Reynaldo „Aldo“ Vargas in Cali gegründet und spielte damals Coverhits der großen Salsagruppen aus Puerto Rico und New York City. Reynaldo „Aldo“ Vargas war damals der musikalische Leiter der Gruppe von acht Musikern, die sich aus diesem Grunde auch La Octava Dimensión nannten. Heute besteht die Gruppe aus 13 Musikern. Mitte der 1980er Jahre etablierte sich La Octava Dimensión fest in der internationalen Salsaszene. La Octava Dimensión gehören zusammen mit Orquesta Canela, Grupo Galé, Grupo Niche, Fruko y sus Tesos, Joe Arroyo, La Cali Charanga, La Gran Banda Caleña, La Misma Gente, Orquesta Guayacán, Orquesta D’Cache, Orquesta Matecaña, La Sonora Carruseles, Los del Caney, Los Nemos del Pacífico, Los Niches, Nelson y sus Estrellas, Piper Pimienta, Quinto Mayor, Son de Cali und The Latin Brothers zu den bekannten Vertretern des kolumbianischen Salsastils.
Zu ihren bekannten Hits gehören:
„Nunca Cambies“, „Mentiras“, „Mañana No Pensare En Ti“, „Candelario“, „Es Mi Cali“, „Ilusiones“, „Prefieres Marcharte“, „Trajiste A Mi“, „Loco de Atar“, „Compartir Mi Vida“, „Se Que No Debo Quererla“, „Eres Toda una Mujer“, „O Me Quieres O Me Dejas“, „Abusadora“, „Te Amo“, „Punto Final“ und „Alma de Piedra“.
Diskografie
He Aqui la Salsa
Salsa Para
Toque de Clase
A Manos Llenas (1998)
30 Aniversário (2004)
Weblinks
La Octava Dimensión – Mentiras
Anmerkungen und Einzelnachweise
Kolumbianische Band
Salsamusiker
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9443538
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lespinassi%C3%A8re
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Lespinassière
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Lespinassière [] (okzitanisch Lespinassièra) ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Aude in der Region Okzitanien. Sie gehört zum Arrondissement Carcassonne und zum Kanton Le Haut-Minervois.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden von Lespinassière sind Albine im Nordosten, Citou im Südosten, Cabrespine im Südwesten und Castans im Nordwesten.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kirche Notre-Dame-de-la-Nativité (1935), einzige Art-déco-Kirche in Südfrankreich
Weblinks
Einzelnachweise
Ort in Okzitanien
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12442691
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https://de.wikipedia.org/wiki/Heidi%20Krings
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Heidi Krings
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Heidi Krings (* 30. März 1983 in Salzburg) ist eine ehemalige österreichische Snowboarderin.
Werdegang
Krings, die für den SC Obertauern startete, fuhr im Dezember 1999 in Zell am See erstmals im Snowboard-Weltcup und belegte dabei den 28. Platz im Snowboardcross. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2000 in Berchtesgaden gewann sie die Silbermedaille im Parallel-Riesenslalom. Zudem errang sie dort den 55. Platz im Parallelslalom. Im folgenden Jahr holte sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Nassfeld im Parallel-Riesenslalom sowie im Parallelslalom jeweils die Silbermedaille. Nach Platz eins im Parallel-Riesenslalom beim Europacup in Kaunertal zu Beginn der Saison 2001/02, erreichte sie in Mont Sainte-Anne mit Platz drei im Parallelslalom ihre erste Podestplatzierung im Weltcup. Im weiteren Saisonverlauf siegte sie dreimal im Europacup und kam beim Weltcup in Bardonecchia im Riesenslalom sowie im Snowboardcross jeweils auf den dritten Platz und in Sapporo auf den zweiten Platz im Parallelslalom. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2002 in Rovaniemi holte sie die Goldmedaille im Parallel-Riesenslalom. Die Saison beendete sie auf dem siebten Platz im Gesamtweltcup und auf dem ersten Rang in der Parallel-Riesenslalomwertung des Europacups. In der Saison 2002/03 wurde sie mit zehn Top-Zehn-Platzierungen Achte im Gesamtweltcup und Vierte im Parallel-Weltcup. Dabei errang sie jeweils einmal den dritten und zweiten Platz und holte im Parallel-Riesenslalom am Serre Chevalier ihren einzigen Weltcupsieg. Beim Saisonhöhepunkt, den Snowboard-Weltmeisterschaften 2003 am Kreischberg, wurde sie Neunte im Parallelslalom. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2003 in Prato Nevoso wurde sie Fünfte im Parallel-Riesenslalom.
Nachdem Krings in den folgenden zwei Jahren vorwiegend Platzierungen im Mittelfeld belegte, errang sie in der Saison 2005/06 mit zwei Top-Zehn-Ergebnisse, darunter Platz zwei im Parallel-Riesenslalom im Le Relais, den 14. Platz im Parallel-Weltcup. Bei ihrer einzigen Olympiateilnahme im Februar 2006 in Turin wurde sie Zehnte im Parallel-Riesenslalom. In der Saison 2006/07 erreichte sie mit sechs Platzierungen unter den ersten Zehn, den 13. Platz im Parallel-Weltcup. Beim Saisonhöhepunkt, den Snowboard-Weltmeisterschaften 2007 in Arosa, fuhr sie auf den neunten Platz im Parallel-Riesenslalom. In ihrer letzten aktiven Saison 2008/09 belegte sie bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 2009 in Gangwon den 14. Platz im Parallelslalom und bei ihren letzten Weltcup in Chiesa in Valmalenco den 23. Platz im Parallel-Riesenslalom. Ihre Schwester Doresia Krings war ebenfalls als Snowboarderin aktiv.
Teilnahmen an Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen
Olympische Winterspiele
2006 Turin: 10. Platz Parallel-Riesenslalom
Snowboard-Weltmeisterschaften
2003 Kreischberg: 9. Platz Parallelslalom
2007 Arosa: 9. Platz Parallel-Riesenslalom
2009 Gangwon: 14. Platz Parallelslalom
Weltcupsiege und Weltcup-Gesamtplatzierungen
Weltcupsiege
Weltcup-Gesamtplatzierungen
Weblinks
Snowboarder (Österreich)
Olympiateilnehmer (Österreich)
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2006
Sportler (Land Salzburg)
Österreicher
Geboren 1983
Frau
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1242827
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alternate%20Frame%20Rendering
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Alternate Frame Rendering
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Der Begriff Alternate Frame Rendering wird in der 3D-Computergrafik im Zusammenhang mit Multi-GPU-Techniken benutzt.
Er bezeichnet:
Einen Multi-GPU-Betriebsmodus: Alternate Frame Rendering (Modus)
Eine Multi-GPU-Technik von ATI Technologies: Alternate Frame Rendering (Technik)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Victor%20Sigismund%20von%20Oertzen
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Victor Sigismund von Oertzen
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Victor Sigismund von Oertzen (* 15. Februar 1844 in Trollenhagen; † 24. Juni 1915 in Rostock) war ein deutscher Offizier, Gutsbesitzer und Verwaltungsjurist.
Leben
Oertzen war ein Sohn des Rittergutbesitzers Hermann von Oertzen in Trollenhagen. Nach dem Abitur auf dem Johanneum Lüneburg studierte er an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft. 1865 wurde er im Corps Vandalia Heidelberg und im Corps Suevia Tübingen recipiert. Nach dem Examen trat er 1867 als Fahnenjunker in das Rheinische Dragoner-Regiment Nr. 5 in Frankfurt am Main ein. Er wurde 1868 zum Sekondeleutnant befördert und 1872 zum 1. Pommerschen Ulanen-Regiment Nr. 4 in Diedenhofen versetzt. 1875 wurde er Reitlehrer an der Kriegsschule Anklam. 1876 zum Premierleutnant befördert, nahm er 1877 seinen Abschied (Militär) und widmete sich der Bewirtschaftung des väterlichen Gutes Repnitz. 1886 wurde er Landrat des Kreises Mogilno, 1889 Landrat des Kreises Hohensalza. 1898 trat er in den Ruhestand, den er in Güstrow und zuletzt in Rostock verbrachte.
Einzelnachweise
Landrat (Provinz Posen)
Corpsstudent (19. Jahrhundert)
Oberleutnant (Preußen)
Person (Mecklenburg)
Sigismund
Deutscher
Geboren 1844
Gestorben 1915
Mann
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4451381
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https://de.wikipedia.org/wiki/Harrold
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Harrold
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Harrold ist der Name mehrerer
Orte in den Vereinigten Staaten:
Harrold (South Dakota), im Hughes County
Harrold (Texas)
im Vereinigten Königreich:
Harrold (Bedfordshire)
Personen:
Kathryn Harrold (* 1950) US-amerikanische Schauspielerin
Keyon Harrold (* 1980), US-amerikanischer Jazzmusiker
Mary Jean Harrold (1947–2013), US-amerikanische Informatikerin und Hochschullehrerin
Peter Harrold (* 1983), US-amerikanischer Eishockeyspieler
Thomas Leonard Harrold (1902–1973), US-amerikanischer Generalleutnant
Siehe auch:
Harrold, Ortschaft in der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten, siehe Harold (Gemeinde Friesach)
Harold
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9753079
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sepp%20Renggli
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Sepp Renggli
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Josef «Sepp» Renggli (* 1. April 1924 in Kriens; † 9. Januar 2015) war ein Schweizer Sportjournalist und Buchautor.
Schon im Alter von acht Jahren nahm Sepp Renggli sich vor, Sportreporter zu werden. Nach Abschluss der Schule machte er zunächst eine kaufmännische Ausbildung, dann wurde als er als Sekretär bei der Zeitung Sport angestellt. Es gelang ihm in der Wechsel in die Redaktion, nachdem er zunächst mit dem Verfassen kleiner Beiträge betraut worden war.
Anschliessend ging Renggli zum Radio Beromünster. Dort initiierte er populäre Sendungen wie «Café Endspurt», «Sport und Musik», «Auto-Radio Schweiz» und den Musikwettbewerb «Grand Prix Brunnenhof». Von 1961 bis 1986 leitete Sepp Renggli beim Schweizer Radio das Ressort «Sport und Touristik», von 1976 bis 1989 war er Direktor des Radiostudios Zürich. Von 1982 an betätigte er sich als Sportkolumnist, unter anderem für die «Weltwoche».
Im Laufe seines beruflichen Lebens berichtete Renggli von 47 Austragungen der Tour de Suisse, von 16 Olympischen Spielen, von Rad-, Ski-, Bob- und Ruder-Weltmeisterschaften, von der Tour de France und dem Giro d’Italia. 1994 wurde er mit der Goldmedaille des Verbandes Schweizer Sportjournalisten ausgezeichnet. Er verfasste 29 Sportbücher, von denen das letzte, «Unser schönster Sieg», nach seinem Tod erschien.
Sepp Renggli war verheiratet und hatte zwei Söhne: Thomas (1972) und Felix Renggli (1975), die ebenfalls Sportjournalisten wurden. Er starb 2015 im Alter von 90 Jahren. In ihrem Nachruf auf den «legendären Sportreporter» rühmte ihn die NZZ als «Meister der Wortspiele» und «Avantgardist im Sport». In einem weiteren Nachruf stand zu lesen: «Ohne Bilder, dafür in einer bildhaften Sprache vermittelte uns Sepp Renggli am Radio die Siege und Niederlagen aus der Sportwelt, die Momente des Jubels, die Sekunden des Schreckens und die Dramen auf und neben den Spiel- und Kampfstätten. Seine Stimme war die Stimme des packenden Sports.»
Publikationen (Auswahl)
Mit Arnold Wehrle: Mexico 68. Olympische Sommerspiele 1968. Gloria-Verlag, Bergdietikon 1968.
Der Rössli-Spurt ... und weitere 66 Sportgeschichten. Mit Cartoons von JÜSP. Nebelspalter-Verlag, Rorschach 1989, ISBN 3-85819-143-4.
Mit Toni Nötzli: Joseph Voegeli: Ein Leben für zwei Räder. Die Geschichte des erfolgreichsten Sportmanagers der Schweiz. Züri-Woche, Glattbrugg 1992, ISBN 3-9520302-0-1.
Die Slalom-Bastarde. Habegger, Derendingen 1992, ISBN 3-85723-313-3.
Beat Breu. Ringier, Zürich 1994, ISBN 3-85859-287-0.
Schweizer Radsport gestern, heute, morgen. Silva, Zürich 1998, ISBN 3-908487-36-6.
Das olympische Schäferstündchen. Nebensächliches von der schönsten Nebensache. Anekdoten, Episoden und Geschichten aus 60 Jahren Sportjournalismus. Seetal-Medien, Hochdorf 2005, ISBN 3-906978-03-6.
Mit Thomas Renggli: Kick-off. Fussballgeschichten, Fussballgeschichte. Aktiv-Verlag, Stans 2007, ISBN 978-3-909191-38-3.
Mit Hanspeter Born und Martin Born: Hugo Koblet – Der «Pédaleur de charme». 2. Auflage. AS Verlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-909111-18-3.
Mit Thomas Renggli: Schweizer Wintersporthelden. Von den Anfängen bis Heute. Faro, Lenzburg 2010, ISBN 978-3-03-781008-8.
Mit Martin Born: Tour de Suisse. 75 Jahre 1933–2008. Herausgegeben von Peter Schnyder. AS-Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3-909111-53-4.
Mit Martin Born: Rennbahn Oerlikon. 100 Jahre Faszination Radsport. Herausgegeben von Peter Schnyder. AS-Verlag, Zürich 2012, ISBN 978-3-909111-95-4.
Unser schönster Sieg. Erinnerungen an epochale Schweizer Sporttriumphe und bittere Niederlagen. Werd & Weber, Thun/Gwatt 2015, ISBN 978-3-03818-055-5.
Einzelnachweise
Sportjournalist
Journalist (Schweiz)
Kolumnist
Sachbuchautor (Sport)
Schweizer
Geboren 1924
Gestorben 2015
Mann
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4589799
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https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A9bastien%20Bisaillon
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Sébastien Bisaillon
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Sébastien Bisaillon (* 8. Dezember 1986 in Mont-Laurier, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2003 und 2022 unter anderem 388 Spiele für die Diables Rouges de Briançon, Ducs d’Angers und Brûleurs de Loups de Grenoble in der französischen Ligue Magnus auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Bisaillon, der insgesamt dreimal Französischer Meister wurde, absolvierte zudem zwei Partien für die Edmonton Oilers in der National Hockey League (NHL) und war eine Spielzeit für die Kassel Huskies in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aktiv.
Karriere
Sébastien Bisaillon begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den Foreurs de Val-d’Or, für die er von 2003 bis 2007 in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec (LHJMQ) aktiv war. In diesem Zeitraum wurde er am 27. September 2006 als Free Agent von den Edmonton Oilers unter Vertrag genommen, für die er gegen Ende der Saison 2006/07 sein Debüt in der National Hockey League (NHL) gab. Dabei blieb er in zwei Spielen punkt- und straflos. In den folgenden beiden Spielzeiten lief der Verteidiger ausschließlich für deren Farmteams, die Springfield Falcons aus der American Hockey League (AHL) und Stockton Thunder aus der ECHL, auf.
Für die Saison 2009/10 erhielt Bisaillon einen Vertrag bei den Kassel Huskies aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Dort war der Franko-Kanadier ein Spieljahr aktiv, ehe er nach Nordamerika zurückkehrte. Er verbrachte die Spielzeit 2010/11 bei den Wheeling Nailers in der ECHL. Danach wechselte Bisaillon abermals nach Europa. Dort schloss er sich für ein Jahr den Graz 99ers aus der österreichischen Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) an. Danach war der Abwehrspieler die Saison 2012/13 vereinslos. Zur Saison 2013/14 kehrte er in den aktiven Spielbetrieb zurück und verbrachte die Saison bei den Diables Rouges de Briançon, mit denen er Französischer Meister wurde. Anschließend lief er eine Spielzeit für den Ligakonkurrenten Ducs d’Angers auf.
Mit Beginn der Saison 2015/16 war Bisaillon sieben Jahre für die Brûleurs de Loups de Grenoble aktiv. Mit dem Klub gewann er in den Jahren 2019 und 2022 jeweils die Französische Meisterschaft sowie im Jahr 2017 den Coupe de France. Im April 2022 beendete der 35-Jährige seine aktive Karriere.
Erfolge und Auszeichnungen
Karrierestatistik
Weblinks
Eishockeyspieler (Foreurs de Val-d’Or)
Eishockeyspieler (Edmonton Oilers)
Eishockeyspieler (Springfield Falcons)
Eishockeyspieler (Stockton Thunder)
Eishockeyspieler (Kassel Huskies)
Eishockeyspieler (Wheeling Nailers)
Eishockeyspieler (Hamilton Bulldogs, 2002–2015)
Eishockeyspieler (Graz 99ers)
Eishockeyspieler (Diables Rouges de Briançon)
Eishockeyspieler (Association des Sports de Glisse d’Angers)
Eishockeyspieler (Grenoble Métropole Hockey 38)
Französischer Meister (Eishockey)
Kanadier
Geboren 1986
Mann
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710371
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https://de.wikipedia.org/wiki/Spring%20Grove
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Spring Grove
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Spring Grove ist der Name folgender Orte:
in den Vereinigten Staaten:
Spring Grove (Illinois)
Spring Grove (Indiana)
Spring Grove (Iowa)
Spring Grove (Kentucky)
Spring Grove (Maryland)
Spring Grove (Michigan)
Spring Grove (Minnesota)
Spring Grove (Missouri)
Spring Grove (Ohio)
Spring Grove (Pennsylvania)
Spring Grove (Rhode Island)
Spring Grove (South Dakota)
Spring Grove (Virginia)
Spring Grove (Wisconsin), im Green Lake County
Spring Grove (Town, Green County), Town(ship) in Wisconsin
Spring Grove Heights, Indiana
in Neuseeland:
Spring Grove, Ort in Neuseeland, siehe Brightwater
in England:
Spring Grove, Stadtteil des London Borough of Hounslow
Siehe auch:
Spring Grove Township
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11691065
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https://de.wikipedia.org/wiki/Prague%20Challenger%201991
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Prague Challenger 1991
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Der Prague Challenger 1991 war ein Tennisturnier, das vom 29. April bis 5. Mai 1991 in Prag stattfand. Es war Teil der ATP Challenger Series 1991 und wurde im Freien auf Sandplatz ausgetragen.
Das Teilnehmerfeld der Einzelkonkurrenz bestand aus 32 Spielern, jenes der Doppelkonkurrenz aus 16 Paaren.
Einzel
Setzliste
Ergebnisse
Doppel
Setzliste
Ergebnisse
Weblinks und Quellen
Ergebnisse auf atptour.com (englisch)
Turnier der ATP Challenger Series 1991
Tennisturnier in Prag
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10595480
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https://de.wikipedia.org/wiki/IC%202263
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IC 2263
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IC 2263 ist ein Stern im Sternbild Cancer. Das Objekt wurde am 9. Januar 1901 von Max Wolf entdeckt und fälschlicherweise in den Index-Katalog aufgenommen.
Einzelnachweise
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10353590
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https://de.wikipedia.org/wiki/Geigenbach%20%28Gro%C3%9Fer%20Regen%29
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Geigenbach (Großer Regen)
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Der Geigenbach, auch Arberseebach genannt, ist ein Bach im Landkreis Regen im Bayerischen Wald, der am Großen Arber entspringt und den Großen Arbersee durchfließt.
Geographie
Verlauf
Der Geigenbach entspringt an den Südosthängen des Großen Arbers (1456 m), dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes, auf etwa im Naturschutzgebiet Großer Arbersee und Arberseewand. Er verläuft nach Südosten über den Geigenbachfall und durchfließt auf den Großen Arbersee. Danach unterquert der Geigenbach am Arberseehaus die Staatsstraße 2137 und verläuft parallel zu ihr zur Seebachschleife. Dort mündet er von rechts in den Großen Regen.
Zuflüsse
Steinbach (links)
Tiefe Seige (rechts)
Weblinks
Einzelnachweise
Gewässer im Landkreis Regen
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9920850
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https://de.wikipedia.org/wiki/Shane%20O%E2%80%99Brien%20%28Ruderer%29
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Shane O’Brien (Ruderer)
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Shane Joseph O’Brien (* 27. September 1960 in Auckland, Neuseeland) ist ein ehemaliger neuseeländischer Ruderer, der 1984 Olympiasieger im Vierer ohne Steuermann wurde.
Der 2,03 m große O’Brien bildete 1984 zusammen mit Conrad Robertson, Keith Trask und Les O’Connell den neuseeländischen Vierer; die anderen drei hatten im Vorjahr zusammen mit Gregory Johnston und Steuermann Brett Hollister den Weltmeistertitel im Vierer mit Steuermann gewonnen. Von den Medaillengewinnern bei den Weltmeisterschaften 1983 waren 1984 im Vierer ohne Steuermann die Westdeutschen Weltmeister und die schwedischen Dritten am Start, nur die russischen Vizeweltmeister fehlten wegen des Olympiaboykotts der Ostblockstaaten. Im ersten Vorlauf siegten die Neuseeländer mit einer Sekunde Vorsprung vor den Deutschen, die drittplatzierten Dänen lagen im Ziel sechs Sekunden hinter den Deutschen. Im Finale steigerten sich die Neuseeländer um fast fünf Sekunden, sie gewannen mit über zwei Sekunden vor dem US-Boot und den Dänen, während die deutschen Weltmeister nur den vierten Platz erreichten.
Mit Tong Ross für Conrad Robertson belegte der neuseeländische Vierer bei den Weltmeisterschaften 1985 den vierten Platz. Bei den Weltmeisterschaften 1986 ruderte O’Brien im Achter, der als Sieger des B-Finales insgesamt den siebten Platz erreichte.
Weblinks
Fußnoten
Olympiasieger (Rudern)
Olympiateilnehmer (Neuseeland)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1984
Ruderer (Neuseeland)
Neuseeländer
Geboren 1960
Mann
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11688723
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https://de.wikipedia.org/wiki/Anna%20Lutz
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Anna Lutz
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Anna Lutz (* 4. Januar 2000 in Basel) ist eine Schweizer Beachvolleyballspielerin.
Karriere
Lutz wurde 2017 mit Mara Betschart Neunte der U18-Europameisterschaft in Kasan. 2018 kam sie bei der U22-Europameisterschaft in Jūrmala mit Lea Buser auf den 25. Platz. 2019 wurde sie mit Menia Bentele beim U20-Turnier in Göteborg und bei der nächsten U22-EM in Antalya jeweils Neunte. Auf der FIVB World Tour trat sie bei einigen Ein-Stern-Turnieren an, wobei sie mit Buser Neunte in Budapest und mit Bentele Siebzehnte in Tel Aviv-Jaffa wurde. Mit beiden Partnerinnen spielte sie ausserdem nationale Turniere der Coop Beachtour 2019. Bei der Schweizer Beachvolleyball-Meisterschaft 2019 schieden Buser/Lutz in der ersten KO-Runde aus. Vom Schweizer Verband Swiss Volley wurde sie als Nachwuchsspielerin des Jahres ausgezeichnet.
2020 konnte sie wegen der COVID-19-Pandemie in der Schweiz nur internationale Turniere absolvieren. Beim Ein-Stern-Turnier der World Tour in Baden kam sie mit Laura Caluori auf den 21. Platz. Bei der U22-EM in Izmir wurde sie mit Bentele Neunte. Im März 2021 nahmen Caluori/Lutz an der zweiten Ausgabe der German Beach Trophy in Düsseldorf teil.
Seit 2022 spielt Lutz wieder mit Menia Bentele.
Weblinks
Einzelnachweise
Beachvolleyballspieler (Schweiz)
Schweizer
Geboren 2000
Frau
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11644825
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https://de.wikipedia.org/wiki/Carl%20Ehrlich
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Carl Ehrlich
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Carl Ehrlich ist der Name folgender Personen:
* Carl Gotthilf Ehrlich (1776–1857), deutscher Pädagoge
Carl S. Ehrlich (* 1956), US-amerikanischer Biblischer Archäologe
Siehe auch:
Karl Ehrlich (1896–1962), österreichischer Filmproduzent
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8123392
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https://de.wikipedia.org/wiki/Karl%20August%20Bl%C3%B6de
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Karl August Blöde
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Karl August Blöde (auch Carl August Blöde und Carl A. Blöde; * 14. August 1773 in Freiberg (Sachsen); † 28. August 1820) war ein Geheimer Finanzrat, Naturwissenschaftler und Autor sowie Namengeber des Minerals Blödit.
Blöde war Initiator zur Gründung der Gesellschaft für Mineralogie in Dresden, die er zusammen mit Abraham Gottlob Werner zum 23. Dezember 1816 ins Leben rief. Über Werner schrieb Blöde 1819 auch die Biografie „Kurzer Nekrolog Abraham Gottlob Werners“.
Blöde war ferner Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Moskau und der Kurfürstlich-Sächsisch Weimarer Mineralogischen Gesellschaft in Jena.
Sein Sohn war der Revolutionär Gustav Blöde. Seine Tochter Ida heiratete Robert Prutz, seine Tochter Elise Albert Oppermann. Sein Sohn Viktor heiratete Henriette Nietzsche, eine Schwester von Arnold Ruges Frau Agnes.
Weblinks
Einzelnachweise
Geboren 1773
Gestorben 1820
Autor
Naturforscher
Deutscher
Mann
Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
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6935681
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https://de.wikipedia.org/wiki/Giuseppe%20Masini
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Giuseppe Masini
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Giuseppe Masini (* 1. August 1916 in Pisa) ist ein italienischer Filmschaffender.
Leben
Masini studierte nach einem Abschluss in Rechtswissenschaften an der „Accademia d'Arte Drammatica“ in Florenz. Ab den 1940er Jahren arbeitete er parallel zu seiner militärischen Karriere bei der Luftwaffe als Assistent von Giovacchino Forzano und Luigi Chiarini. Anschließend profilierte er sich als Dokumentarfilmer für das Istituto Luce und führte bei Werbefilmen für die Streitkräfte Regie. 1952 inszenierte er nach eigenem Drehbuch einen ersten Spielfilm, L'ingiusta condanna, dem nur noch zwei weitere Kinowerke folgten, bis er 1961 bei der italienischen Version von Die Herrin von Atlantis die Regie innehatte. In den 1960er Jahren entstanden drei Drehbücher aus seiner Feder; sonst war er als Produktionsleiter aktiv, u. a. bei einigen Filmen Antonio Margheritis.
Nachdem er 1969 die Filmkarriere zugunsten seiner militärischen aufgegeben hatte, kehrte er 1992 für eine Reihe von Fernsehfilmen über die Geschichte der Luftfahrt hinter die Kameras zurück.
Masini ist auch Autor eines Buches über die Luftwaffe Italiens.
Filmografie (Auswahl)
1957: Himmel in Flammen (Il cielo brucia) (Regie, Drehbuch)
1960: Die Herrin von Atlantis (Antinea l'amante della città sepolta) (Regie der italienischen Version)
1960: Das Schwert des roten Giganten (I giganti della Tessaglia)
1967: Der Tod zählt keine Dollar (La morte non conta i dollari) (Drehbuch)
Weblinks
Einzelnachweise
Filmregisseur
Dokumentarfilmer
Drehbuchautor
Italiener
Geboren 1916
Mann
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6584561
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https://de.wikipedia.org/wiki/Huckelheimer%20Wald
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Huckelheimer Wald
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Der Huckelheimer Wald war bis 31. Dezember 2018 ein 6,73 km² großes gemeindefreies Gebiet im Landkreis Aschaffenburg und lag im nördlichen Teil des bayerischen Spessarts. Jetzt gehört es zu den Gemeinden Kleinkahl und Westerngrund.
Geographie
Das Gebiet ist zu 96,0 Prozent bewaldet. Der Rest sind im Wesentlichen Wege (2,3 Prozent) und Unland (1,4 Prozent).
Lage
Das Gebiet liegt unmittelbar an der Grenze zu Hessen, nordöstlich der Gemeinde Westerngrund, mit dem namensgebenden Ortsteil Huckelheim. Im Süden reicht die Gemarkung fast bis an die Staatsstraße 2305 und die dahinter verlaufende Kahl. Der Hohe Querberg ist mit die höchste Erhebung im Huckelheimer Wald. An seinem Südwesthang liegt der Arzborn, die Quelle des Querbaches.
Die Gemarkung innerhalb des Gebietes trägt den Namen Huckelheim, welche nicht mit der gleichnamigen in der Gemeinde Westerngrund zu verwechseln ist. Nach dem Gemarkungsverzeichnis von Bayern handelt es sich um eine Gemarkung Huckelheim, mit Gemarkungsteilen in der Gemeinde Westerngrund (ehemalige Gemeinde Huckelheim) und dem gemeindefreien Gebiet. Mit der beschlossenen Auflösung des Gemeindefreien Gebietes zum Stichtag 1. Januar 2019 werden die Gemarkungsteile mit dem jeweiligen Namen Huckelheim vereinigt, wobei aber das an die Gemeinde Kleinkahl gehende Drittel zur gleichnamigen Gemarkung Kleinkahl kommt.
Nachbargemeinden
Berge
Berggipfel im Huckelheimer Wald sind (nach Höhe sortiert):
Hoher Querberg (473 m)
Lindenberg (465 m)
Menschenkopf (465 m)
Habersberg (428 m)
Herzberg (427 m)
Historische Gliederung
Forstdistrikte (von West nach Ost):
Weißer Stein (im Wesentlichen Flurstück 1432)
Aspensschlade (1434)
Sange (1435)
Hohenfiebig (1437)
Querberg (1439)
Herzrain (1443)
Habersberg (1446 1446/3)
Menschenkopf (1445)
Ruheschlag (1447)
Lindenberg (1449)
Geschichte
Der Huckelheimer Wald war im Mittelalter im Besitz der Adelsfamilien Ulner und Groschlag von Dieburg. Im Jahr 1666 wurde der Wald an die Grafen von Schönborn verkauft. Seitdem findet sich für das Gebiet auf älteren Karten der Eintrag „Schönbornsche Waldung“. Die Grafen von Schönborn betrieben im und um den Huckelheimer Wald mehrere Erzbergwerke und am Wesemichshof das erste Bergwerk-Waschhaus im Spessart. Nach einem Rechtsstreit mit Kurmainz mussten diese aufgegeben werden. Der Huckelheimer Wald wurde im 19. Jahrhundert mehrfach verkauft. In den 1930 ließ der Besitzer weite Flächen des Waldes für Grubenholz fällen. Die daraufhin nötig gewordene Aufforstung wurde so mangelhaft durchgeführt, dass der Huckelheimer Wald auf Drängen des Staatlichen Forstamtes verkauft wurde.
Das gemeindefreie Gebiet Huckelheimer Wald wurde zum Stichtag 1. Januar 2019 aufgelöst und zwischen den Gemeinden Westerngrund (Westen) und Kleinkahl (Süden) aufgeteilt.
Siehe auch
Liste der gemeindefreien Gebiete in Bayern
Weblinks
Gemeindefreies Gebiet Huckelheimer Wald in OpenStreetMap (Abgerufen am 24. August 2017)
Einzelnachweise
Ehemaliges gemeindefreies Gebiet in Bayern
Geographie (Spessart)
Waldgebiet im Landkreis Aschaffenburg
Geographie (Kleinkahl)
Geographie (Westerngrund)
Waldgebiet in Europa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Isonormaler%20Gau%C3%9F-Prozess
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Isonormaler Gauß-Prozess
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Ein isonormaler Gauß-Prozess ist ein Gauß-Prozess assoziiert zu einem separablen Hilbertraum , der auch eine lineare Isometrie ist. Der wichtige Spezialfall, wenn der Hilbertraum ein L2-Raum über einem σ-endlichen Maßraum ist, nennt man weißes Rauschen. Der Begriff wurde 1954 von Irving Segal eingeführt.
Isonormaler Gauß-Prozess
Sei ein separabler Hilbertraum über . Ein isonormaler Gauß-Prozess auf ist ein stochastischer Prozess
definiert auf einem gemeinsamen vollständigen Wahrscheinlichkeitsraum , so dass
eine Familie von zentrierten reellen gaußschen Zufallsvariablen ist und
für alle gilt.
Erläuterungen
Aus der Definition folgt, dass die Abbildung eine lineare Isometrie
ist, denn für und gilt
Somit -fast sicher .
Aus der Linearität folgt auch sofort, dass wirklich ein Gauß-Prozess ist. Der Raum ist der Raum der zentrierten gaußschen Zufallsvariablen und stimmt zu gleich mit dem ersten hermiteschen Wiener-Chaos überein.
Existenz
Fixiere eine Orthonormalbasis und betrachte iid und .
Für ein beliebiges definiere , wobei die Reihe fast sicher und in konvergiert, da
Sei nun , dann gilt
.
Beispiel
Weißes Rauschen
Sei , wobei ein messbarer Raum mit σ-endlichem und atomlosen Maß . Dann definieren wir den Prozess
durch
Wir betrachten dadurch ein Gaußsches Maß , so dass
falls . nennt man Weißes Rauschen basierend auf und ist ein isonormaler Gauß-Prozess.
Ist und das Lebesgue-Maß, dann ist das -parametrige brownsche Blatt, ein weiterer isonormaler Gauß-Prozess.
Analog für mit und Lebesgue-Maß definiert
das -Brownsche Blatt mit Kovarianz
für die Stetigkeit lässt sich der Satz von Kolmogorow-Tschenzow verwenden.
Sei nun , dann ist das Wiener-Itô-Integral bezüglich
und somit ein isonormaler Gauß-Prozess .
Einzelnachweise
Carl Friedrich Gauß als Namensgeber
Stochastischer Prozess
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nott%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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Nott (Begriffsklärung)
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Nott steht für:
Nott, Begriff aus der nordischen Mythologie
Nott ist der Familienname folgender Personen:
Abraham Nott (1768–1830), US-amerikanischer Politiker
Ben Nott, australischer Kameramann
Benjamin Nott, australischer Bogenschütze
David Nott (* 1956), britischer Chirurg
Eliphalet Nott (1773–1866), US-amerikanischer Geistlicher, Erfinder und Erzieher
Ernie Nott (1902–1954), britischer Motorradrennfahrer
John Nott (* 1932), britischer Politiker
Jonathan Nott (* 1962), englischer Dirigent
Josiah C. Nott (1804–1873), US-amerikanischer Arzt und Rassentheoretiker
Julian Nott (* 1960), englischer Filmkomponist
Lewis Nott (1886–1951), australischer Politiker
Peter Nott (1933–2018), britischer Theologe; Bischof von Norwich
Roger Nott (1908–2000), australischer Politiker
Roger Lane-Nott (* 1945), britischer Konteradmiral und Wirtschaftsmanager
Tara Nott (* 1972), US-amerikanische Gewichtheberin
William Nott (1782–1845), General der Britischen Ostindien-Kompanie
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https://de.wikipedia.org/wiki/FSP%20Gold%20River%20Women%E2%80%99s%20Challenger%202016
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FSP Gold River Women’s Challenger 2016
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Das FSP Gold River Women’s Challenger 2016 war ein Damen-Tennisturnier in Sacramento. Das Hartplatzturnier war Teil des ITF Women’s Circuit 2016 und fand vom 17. bis 24. Juli 2016 statt.
Einzel
Setzliste
Ergebnisse
Doppel
Setzliste
Ergebnisse
Weblinks und Quellen
Turnierplan auf der ITF Homepage
Tennisturnier des ITF Women’s Circuit 2016
Tennisturnier in Sacramento
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nicolas%20B%C3%BChrer
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Nicolas Bührer
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Nicolas Claude Bührer (* 14. Februar 1944 in Biel) ist ein Schweizer Unternehmer und ehemaliger Autorennfahrer.
Unternehmer
Nicolas Bührer ist Miteigentümer und langjähriger Geschäftsführer der Bührer & Co. AG, eines 1937 gegründeten Bauunternehmens, in dem auch Baumaschinen vertrieben und repariert werden. Eine Verbindung der Familie von Nicolas Bührer mit der Bührer Traktorenfabrik AG in Hinwil lässt sich aus den vorliegen Quellen nicht erschliessen.
Karriere als Rennfahrer
Nicolas Bührer war in den 1970er- und 1980er-Jahren in der Sportwagenszene als Fahrer aktiv und startet in der Gegenwart mit einem Porsche 911 Carrera RSR und einem BMW M1 bei Bergrennen mit historischen Rennwagen. 1981 gewann er gemeinsam mit Angelo Pallavicini auf einem Porsche 934 das 3-Stunden-Rennen von Hockenheim. Er startete 1974 in der deutschen Rennsport-Meisterschaft, beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 1975 und 1976 in Le Mans.
Statistik
Le-Mans-Ergebnisse
Weblinks
Nicolas Bührer bei 24-h-en-piste
Nicolas Bührer bei Racing Sports Cars
Einzelnachweise
Rennfahrer (Schweiz)
Rennfahrer des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Unternehmer (Schweiz)
Schweizer
Geboren 1944
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hackettstown
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Hackettstown
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Hackettstown ist eine Stadt im Warren County, New Jersey, USA am U.S. Highway 46.
Die Stadt beherbergt den Sitz von Mars Chocolate USA, einem Tochterunternehmen der Mars Incorporated.
Am 16. Juni 1925 ereignete sich ein schwerer Eisenbahnunfall bei Hackettstown. Ein Zug entgleiste, 45 Menschen starben.
Persönlichkeiten
John T. Bird (1829–1911), Politiker
Jim Courter (* 1941), Politiker
Eric Millegan (* 1974), Schauspieler
Jimmi Simpson (* 1975), Schauspieler
Henry Seely White (1861–1943), Mathematiker
Ort in New Jersey
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8569955
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https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge%20%28Velhartice%29
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Synagoge (Velhartice)
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Die Synagoge in Velhartice (deutsch Wellartitz, früher Welhartitz), einer Gemeinde im Okres Klatovy in Tschechien, wurde 1845 errichtet. Die profanierte Synagoge wird heute als Feuerwehrhaus genutzt.
Geschichte
Der Bau im Stil des Klassizismus wurde bis zur deutschen Besetzung 1938 von der jüdischen Gemeinde genutzt. 1950 erfolgte der Umbau zum Feuerwehrhaus mit darüberliegender Wohnung.
Weblinks
Beschreibung (tschechisch, abgerufen am 27. Januar 2015)
Velhartice
Velhartice
Velhartice
Velhartice
Kulturdenkmal im Okres Klatovy
Erbaut in den 1840er Jahren
Judentum in Velhartice
Umgenutztes Bauwerk in Tschechien
Sakralbau im Okres Klatovy
Velhartice
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5878013
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bangor%20Abbey
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Bangor Abbey
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Bangor Abbey () war eine Abtei in Bangor im County Down in Nordirland. Der Grundstein wurde 558 vom heiligen Comgall gelegt. Im Mittelalter war Bangor Abbey ein Ausbildungs- und Studienzentrum für Missionare. Bekannt als „Light of the World“, begann von hier aus der Heilige Columban seine bekannte Missionsreise durch Europa. Die Abtei ist in Kategorie A (Grade A) der Statutory List of Buildings of Special Architectural or Historic Interest gelistet und steht unter Denkmalschutz.
Von der ursprünglichen Abtei blieben nach wiederholten Angriffen dänischer Wikinger und nach der Zerstörung im Jahre 824 nur wenige Gebäudeteile übrig.
Der erste Abt war der heilige Comgall, unter dessen Leitung bis zu 3000 Mönche den Weg in das Kloster fanden. Viele Neugründungen nahmen hier ihren Ursprung. Im 7. und 8. Jahrhundert befand sich im Kloster ein Skriptorium, so entstand hier von ca. 680 bis 691 das Antiphonarium Benchorense, von dem eine Kopie im Ortsmuseum zu sehen ist. Das Original befindet sich heute in der Biblioteca Ambrosiana in Mailand.
Die Abtei wurde im 12. Jahrhundert vom heiligen Malachias wiederaufgebaut. Im 14. Jahrhundert wurde der noch heute erhaltene Kirchturm errichtet. Im Jahre 1469 wurde der Bau den Franziskanern zur Nutzung überlassen. Ein Jahrhundert später wurde die Abtei von Augustiner-Chorherren betrieben. Unter König Jakob I. (1566–1625) wurde die Abtei schließlich aufgelöst.
Sir James Hamilton restaurierte das Kirchengebäude 1617, in dem er nach seinem Tod 1644 begraben wurde.
Auf einem Wandgemälde im Kircheninnern ist die Himmelfahrt Jesu mit den Heiligen Comgall, Gallus und Columban zu seinen Füßen dargestellt.
Weblinks
Bangor Abbey Homepage
Ehemaliges Franziskanerkloster
Kloster (6. Jahrhundert)
Ehemaliges Augustiner-Chorherren-Stift in Nordirland
Bangor (Nordirland)
Grade-A-Bauwerk in Ards and North Down
Klosterbau in Nordirland
Klosterbau in Europa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Distrikt%20Laraos%20%28Yauyos%29
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Distrikt Laraos (Yauyos)
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Der Distrikt Laraos liegt in der Provinz Yauyos in der Region Lima im zentralen Westen von Peru. Der am 4. August 1821 gegründete Distrikt hat eine Fläche von 403,76 km². Beim Zensus 2017 lebten 546 Einwohner im Distrikt. Im Jahr 1993 lag die Einwohnerzahl bei 1188, im Jahr 2007 bei 960. Die Distriktverwaltung befindet sich in der hoch gelegenen Ortschaft Laraos mit 397 Einwohnern (Stand 2017). Daneben gibt es noch die Ortschaft Lanca im Osten des Distrikts.
Geographische Lage
Der Distrikt Laraos befindet sich im zentralen Osten der Provinz Yauyos in der peruanischen Westkordillere und erstreckt sich über das Flusstal des Río Laraos, einen linken Nebenfluss des Río Cañete. Der Ostteil des Distrikts, der jenseits der kontinentalen Wasserscheide liegt, wird zum Río Mantaro hin entwässert. Der Fluss Río Cañete fließt entlang der westlichen Distriktgrenze in Richtung Südsüdwest. Der Ort Laraos liegt knapp 20 km nordöstlich von Yauyos, wo sich die Provinzverwaltung befindet. Der westliche Teil des Distrikts liegt innerhalb des Schutzgebietes Reserva Paisajística Nor Yauyos Cochas. Der Hauptkamm der Westkordillere verläuft mittig durch den Distrikt. Dort erheben sich die Berge Nevado Tanranloc und Nevado Toroyoc, beide mit Höhen um .
Der Distrikt Laraos grenzt im Westen an die Distrikte Carania und Miraflores, im Norden an den Distrikt Alis, im Osten an die Distrikte Yanacancha (Provinz Chupaca) und Chongos Alto (Provinz Huancayo) sowie im Süden an den Distrikt Huantán.
Weblinks
Municipalidad Distrital de Laraos
Peru: Region Lima (Provinzen und Bezirke) bei www.citypopulation.de
INEI Perú
Distrikt in der Provinz Yauyos
Distrikt in Peru
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20von%20Trilobiten-Forschern
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Liste von Trilobiten-Forschern
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Die Liste von Trilobiten-Forschern führt Wissenschaftler und Sammler auf, die sich um die Erforschung von Trilobiten verdient gemacht haben.
Gerhard K. B. Alberti (1931–2019), Paläontologe in Hamburg, Trilobiten aus Marokko
Joachim Barrande (1799–1883), französischer Paläontologe und Ingenieur, Erforscher der Trilobiten Böhmens
Martin Basse (* 1960), deutscher Trilobitenexperte am Senckenberg-Museum, besonders Devon der Eifel
Charles Emerson Beecher (1856–1904), US-amerikanischer Paläontologe, Peabody Museum of Natural History der Yale University, Fundstelle sehr gut erhaltener ordovizischer Trilobiten in New York (Beecher’s Trilobite Bed)
Jan Bergström (1938–2012), schwedischer Paläontologe und Evolutionsforscher, Studien zur frühen Evolution der Arthropoden und besonders Trilobiten.
Elkanah Billings (1820–1876), kanadischer Paläontologe
Carsten Brauckmann (* 1947), deutscher Paläontologe, Prof. in Clausthal
David Bruton (* 1939), britischer Paläontologe in Oslo
Morten Thrane Brünnich (1737–1827), dänischer Zoologe
Hermann Burmeister (1807–1892), deutscher Naturforscher, veröffentlichte 1843 eine Systematik der Trilobiten
Brian Chatterton (* 1943), kanadischer Paläontologe
N. E. Chernysheva, sowjetische Paläontologin und Trilobitenexpertin, wichtige Veröffentlichungen zur Stratigraphie und zu Trilobiten aus dem Kambrium von Sibirien
John Mason Clarke (1857–1925), Staatspaläontologe von New York, Devon-Spezialist
Euan Clarkson (* 1937), schottischer Paläontologe
Ivo Chlupáč (1931–2002), tschechischer Paläontologe, Trilobiten aus dem Barrandium
Robin Cocks (1938–2023), britischer Paläontologe, Natural History Museum London, unter anderem Soom-Schiefer
Johan Wilhelm Dalman (1787–1828), schwedischer Arzt und Entomologe an der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Stockholm
Gregory Edgecombe (* 1964), kanadischer Paläontologe
Niles Eldredge (* 1943), US-amerikanischer Evolutionsforscher, der mit Stephen Jay Gould 1972 Punktualismus (punctated equilibria) einführte und das an Trilobiten studierte
Hermann Friedrich Emmrich (1815–1879), hauptberuflich Gymnasiallehrer in Meiningen, auch Geologe
Richard Fortey (* 1946), britischer Paläontologe vom Natural History Museum London, Herausgeber des Treatise of Invertebrate Paleontology über Trilobiten, er veröffentlichte auch populärwissenschaftliche Bücher über Trilobiten
William H. Fritz (1928–2009), USA/Kanada, Stratigraphie und Trilobiten in den USA und Kanada
Gerd Geyer (* 1956), Professor in Würzburg, unter anderem Kambrium Marokkos
Winfried Haas (1934–2007), Universität Bonn
Gerhard Hahn (Paläontologe) (* 1933), Universität Marburg
Horacio Harrington (1910–1973), Geologische Landesaufnahme Argentiniens, University of Kansas, besonders Trilobiten aus Argentinien, Mitarbeiter am Trilobitenteil des Treatise on Invertebrate Paleontology.
Benjamin Franklin Howell (1890–1976), Professor in Princeton, Trilobiten des Kambrium
Nigel C. Hughes, britisch-US-amerikanischer Trilobitenexperte und Paläontologe, Prof. in Bristol, u. a. Kambrium des Himalaya
Pierre Hupé (1907–2003), französischer Paläontologe, Trilobiten aus Marokko, Systematik
James B. Jago, australischer Paläontologe, Trilobiten aus Kambrium und Ordovizium
Rudolf Kaufmann (1909 bis um 1941), wies Artbildung am Beispiel von schwedischen kambrischen Trilobiten nach.
Zofia Kielan-Jaworowska (1925–2015), polnische Paläontologin, befasste sich in den 1940ern und 1950ern mit Trilobiten, später mit primitiven Säugern
Gerald J. Kloc (* 1948), US-amerikanischer Experte für Trilobiten aus New York
Teiichi Kobayashi (1901–1996), japanischer Paläontologe, Geologe und Zoologe, Trilobiten des Pazifikraums
Ed Landing (* 1949), Staatspaläontologe von New York, Staatsmuseum von New York, Stratigraphie von Kambrium-Ordovizium von New York
N. P. Lazarenko, sowjetische Paläontologin, Trilobiten aus dem Kambrium von Sibirien
E. V. Lermontova (1889–1942), sowjetische Paläontologin, Trilobiten aus dem Kambrium von Sibirien
Bruce S. Lieberman (* 1966), US-amerikanischer Paläontologe und Evolutionsforscher
Riccardo Levi-Setti (1927–2018), Physiker der Universität Chicago, Trilobiten Sammler und Paläontologe
Gustaf Lindström (1829–1901), Kurator am Reichsmuseum in Stockholm, Spezialist für das Silur Gotlands, veröffentlichte 1901 über die Augen von Trilobiten.
Edward Lhuyd (1660–1709), beschrieb als erster 1699 Trilobiten, ohne diese als eigenständige Tiergruppe zu erkennen
Rolf Ludvigsen (* 1944), kanadischer Paläontologe, wichtige Studien über kambrische und ordovizische Trilobiten
George Frederic Matthew (1837–1923), kanadischer Paläontologe, Trilobiten in New Brunswick
Kenneth J. McNamara (* 1950), britisch-australischer Paläontologe, Forschungsarbeiten zur Evolution von frühen Arthropoden, speziell Trilobiten, und Dinosauriern.
John Mitchell (Paläontologe) (1848–1928), australischer Paläontologe und Lehrer, Trilobiten in Australien (New South Wales)
Roderick Murchison (1792–1871), schottischer Geologe und Paläontologe, führte das Silur ein und verwendete Trilobiten für die Stratigraphie
Armin Alexander Öpik (1898–1983), estnisch-australischer Paläontologe, Trilobiten aus Estland, Australien
Allison R. Palmer („Pete Palmer“) (* 1927), US-amerikanischer Geologe und Paläontologe, Spezialist für kambrische Trilobiten und Stratigraphie
Tatyana V. Pegel, russische Paläontologin, wichtige Veröffentlichungen zur Stratigraphie und über Trilobiten aus dem Kambrium und Ordovizium von Sibirien.
Peng Shanchi, chinesischer Trilobitenexperte, bedeutende Studien über kambrische und ordovizische Trilobiten aus China, dem Himalaya und Iran.
O. K. Poletaeva (1900–1982), Paläontologin aus der Sowjetunion, wichtige Arbeiten über Trilobiten aus dem Kambrium und Ordovizium von Sibirien
Ferdinand Prantl (1907–1971), tschechoslowakischer Paläontologe, Trilobitenexperte, Arbeiten besonders zu silurischen und devonischen Trilobiten aus dem Barrandium (Böhmen).
Alois Přibyl (1914–1988), tschechoslowakischer Paläontologe, Trilobitenexperte, Arbeiten besonders über devonischen Trilobiten aus dem Barrandium (Böhmen).
Franco Rasetti (1901–2001), italienisch-US-amerikanischer Physiker und Mitarbeiter von Enrico Fermi, auch Trilobitenexperte
Percy Raymond (1879–1952), Professor in Harvard
Lada N. Repina, Paläontologin aus der Sowjetunion bzw. Russland, Trilobitenexpertin, wichtige Veröffentlichungen über Stratigraphie und Trilobiten aus dem Kambrium von Sibirien
Charles E. Resser (1889–1943), Trilobitenexperte am Smithsonian
Emma Richter (1888–1956), arbeitete eng mit ihrem Mann Rudolf Richter am Senckenberg-Museum über Trilobiten
Rudolf Richter (Geowissenschaftler) (1881–1957), führender deutscher Trilobiten-Forscher und Direktor des Senckenberg-Museums
Marie Rouault (1813–1881), Franzose, ursprünglich Friseur in Rennes, Fossiliensammler, Trilobiten der Bretagne
Richard A. Robison (* 1933), US-amerikanischer Paläontologe, Spezialist für frühe Arthropoden, wichtige Studien über Trilobiten aus den USA und Grönland
A. V. Rozova, Paläontologin aus der Sowjetunion bzw. Russland, wichtige Arbeiten über Trilobiten aus dem Kambrium und Ordovizium von Sibirien
Adrian W. A. Rushton, britischer Paläontologe, Natural History Museum London, Spezialist für kambrische Trilobiten aus Großbritannien und Skandinavien
John William Salter (1820–1869), britischer Paläontologe
Friedrich Schmidt (Geologe) (1832–1908), Akademie der Wissenschaften Sankt Petersburg, Trilobiten vor allem des Baltikums des Silur
Charles Schuchert (1858–1942), US-amerikanischer Paläontologe, bedeutende Arbeiten zu devonischen und karbonischen Trilobiten und andere Arthropoden aus Nordamerika
Adam Sedgwick (1785–1873), britischer Geologe, führte Kambrium, Devon ein
John H. Shergold (1938–2006), britisch-australischer Paläontologe, vor allem Arbeiten über kambrische und ordovizische Trilobiten aus Australien und der Antarktis.
Milan Šnajdr (1930–1989), tschechoslowakischer Paläontologe, Trilobitenexperte, Arbeiten zu kambrischen und ordovizischen Trilobiten aus dem Barrandium (Böhmen).
Wolfgang Struve (1924–1997), besonders Devon der Eifel, Senckenberg-Museum
James Stubblefield (1901–1999), britischer Paläontologe
Frederick A. Sundberg, US-amerikanischer Paläontologe, bedeutende Arbeiten zu Trilobiten aus den USA und China.
N. P. Suvorova, Paläontologin aus der Sowjetunion, grundlegende Arbeiten über kambrische Trilobiten aus Sibirien
Johann Ernst Immanuel Walch (1725–1778), er führte die Bezeichnung Trilobiten ein
Charles Doolittle Walcott (1850–1927), US-amerikanischer Paläontologe, Spezialist für das Kambrium und Entdecker und Erforscher der Burgess Shale
Mark Webster, britisch-amerikanischer Paläontologe, Spezialist für kambrische Trilobiten
Stephen R. Westrop (* um 1952), britisch-US-amerikanischer Paläontologe, Bachelor 1976 an der University of Wales in Swansea, promovierte 1984 an der University of Toronto, Prof. an der University of Oklahoma, Trilobitenexperte, Studien über kambrische und ordovizische Trilobiten aus Nordamerika
Zhang Wentang (1925–2013), chinesischer Paläontologe, Trilobitenexperte, bedeutende Arbeiten über kambrische und ordovizischen Trilobiten aus China
Anton H. Westergård (1880–1968), schwedischer Paläontologe
Harry Blackmore Whittington (1916–2010), britischer Paläontologe und führender Trilobitenforscher sowie Experte der Burgess Shale. Früherer Herausgeber des Trilobiten Bandes des Treatise on Invertebrate Paleontology.
Lu Yanhao (1913–2003), chinesischer Trilobitenforscher, grundlegende Arbeiten über kambrische und ordovizische Trilobiten aus China
Sun Yunzhu (Y. C. Sun) (1895–1979), chinesischer Paläontologe
Literatur
D. Mikulic, E. Landing, J. Kluessendorf (Hrsg.): Fabulous Fossils. 300 years of worldwide research on Trilobites, New York State Museum, Bulletin Nr. 507, 2007
Weblinks
Liste von Trilobiten-Forschern bei Trilobita, enthält auch einige allgemeine Evolutionsforscher
Einzelnachweise
Palaontologen
Palaontologen
Trilobitenforscher
!Trilobitenforscher
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https://de.wikipedia.org/wiki/Inhomogene%20lineare%20Differentialgleichung
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Inhomogene lineare Differentialgleichung
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Eine inhomogene lineare Differentialgleichung ist eine Differentialgleichung 1. Ordnung der Form
mit stetigen Funktionen , oder allgemeiner eine Differentialgleichung n. Ordnung der Form
mit stetigen Funktionen . Die Funktion wird als Inhomogenität der Differentialgleichung bezeichnet.
Lösung
Inhomogene lineare Differentialgleichungen können mit der Methode der Variation der Konstanten gelöst werden:
Man bestimmt zunächst ein Fundamentalsystem von Lösungen der zugehörigen homogenen Gleichung . (Im Fall 1. Ordnung verwendet man nur eine Lösung der Gleichung .)
Dann wählt man den Ansatz und löst die sich ergebenden Differentialgleichungen für die Konstanten .
Beispiel 1
Wir betrachten die Differentialgleichung
.
Die zugehörige homogene Gleichung hat die Lösungen .
Wir wählen deshalb den Ansatz
,
woraus sich für die Differentialgleichung
mit Lösung ergibt.
Die Lösungen der inhomogenen Gleichung sind also von der Form
.
Beispiel 2
Gegeben sei eine Differentialgleichung (DGL), wie sie z. B. für lineare zeitinvariante Systeme oder in der Zustandsraumdarstellung für dynamische Systeme Verwendung findet:
Die zugehörige homogene Differentialgleichung hat folgende Lösung:
Die Lösung der inhomogenen DGL erfolgt mit der Methode Variation der Konstanten. Dazu wird auf die Lösung der homogenen DGL aufgebaut. Die Lösungs-Konstante wird „variiert“ und im Folgenden C(t) genannt:
Lösungs Ansatz:
Ableitung mit Kettenregel:
Beides eingesetzt in die ursprüngliche inhomogene DGL und durch Multiplikation mit nach aufgelöst:
Beide Seiten dieser Gleichung werden integriert. Der linke Term ergibt sich aus der Überlegung, dass die Ableitung von ja ergibt:
.
Auflösung nach und Verwendung von :
Eingesetzt in obigen Lösungs-Ansatz ergibt sich das Ergebnis nach einigen Umformungen:
Die Lösung für die inhomogene DGL der Zustandsraumdarstellung ergibt sich schließlich zu:
Literatur
Wolfgang Walter: Gewöhnliche Differentialgleichungen. 3. Auflage. Springer Verlag, 1986, ISBN 3-540-16143-0
Gewöhnliche Differentialgleichung
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1950128
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nowy%20Tomy%C5%9Bl
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Nowy Tomyśl
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Nowy Tomyśl ( bis 1875 Neutomysl, danach Neutomischel) ist die Kreisstadt des Powiat Nowotomyski der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Mit den 18 umliegenden Dörfern bildet sie die gleichnamige Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 27.000 Einwohnern.
Geographische Lage
Die Stadt liegt etwa 60 Kilometer westlich der Stadt Posen und 40 Kilometer Luftlinie südöstlich der Stadt Międzyrzecz (Meseritz).
Geschichte
Archäologische Funde deuten auf eine Besiedlung der Region schon vor 11.000 Jahren hin.
Im 18. Jahrhundert wurde die damals sehr waldreiche Grafschaft von hauländischen Kolonisten besiedelt. Siedler konnten vom Grafen Feliks Szołdrski zu günstigen Konditionen Waldflächen an den Flüssen Dojca, Czarna Woda (Schwarzwasser) und Szarka erwerben, um diese urbar zu machen. Von dieser Möglichkeit machten auch Polen sowie aus Brandenburg, Schlesien und Pommern kommende Deutsche Gebrauch.
Die eigentliche Stadtgeschichte Neutomischels beginnt etwa 1780. Um diese Zeit kamen Scharen evangelischer Einwanderer aus Brandenburg ins damals noch polnische Dorf Tomysl, die ihre Heimat aufgrund der dort angewandten rigiden Rekrutierungsmaßnahmen verlassen hatten. Sie wurden unter anderem im Hopfenanbau eingesetzt, der um diese Zeit in der Grafschaft zu florieren begann.
Für diese zumeist protestantischen deutschen Siedler wurde 1778/79 mit Unterstützung Szołdrskis, der selbst Katholik war, eine Kirche errichtet. Szołdrski sorgte auch dafür, dass um die Kirche herum eine Stadt als Zentrum für die umliegenden Siedlungen entstand. Am 8. April 1786 erhielt die neue Ortschaft, die zunächst Neu-Tomysl hieß, das Stadtrecht; das Dorf Tomysl wurde in Alt-Tomysl (Stary Tomyśl) umbenannt.
Am 14. November 1804 wurden in Neu-Tomysl durch eine Feuersbrunst, die abends gegen 23 Uhr ausgebrochen war, siebzehn Wohngebäude und zwei mit Getreide gefüllte Scheunen vernichtet, wovon dreißig Familien betroffen waren.
Mit der Teilung Polens 1793 kam die Stadt an Preußen. Unter dem Einfluss Napoleons gehörte die Stadt von 1807 bis 1815 zum Herzogtum Warschau. Als Ergebnis des Wiener Kongresses fiel sie wieder an Preußen, 1848 wurde sie Kreisstadt. Bei der Volkszählung 1905 waren 92 % der Bevölkerung von Neutomischel deutschsprachig.
Nach dem Ersten Weltkrieg brachten am 3. Januar 1919 rund dreihundert mit Gewehren, Maschinengewehren und Handgranaten bewaffnete polnische Milizionäre die Stadt in ihre Gewalt und besetzten die öffentlichen Gebäude. Im Rahmen des Versailler Vertrags wurde so die Stadt nach etwa 125 Jahren wieder polnisch. Sie war bis zu diesem Zeitpunkt Verwaltungssitz des Kreises Neutomischel in der preußischen Provinz Posen gewesen.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ging der Anteil der deutschen Bevölkerung im Powiat Nowotomyski deutlich zurück und die deutsche Bevölkerung war Repressalien ausgesetzt. So weigerte sich beispielsweise 1937 die polnische Behörde, ein in Neutomischel neuerbautes Privatschulhaus in Betrieb nehmen zu lassen, weshalb 57 deutsche Eltern in den Schulstreik traten. Umgekehrt hatte nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1939 die polnische Bevölkerung unter der Germanisierungspolitik während des Zweiten Weltkrieges zu leiden; nicht wenige Einwohner wurden zu Zwangsarbeit verpflichtet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte am 27. Januar 1945 die Rote Armee die Stadt. Die verbliebene deutsche Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
Einwohnerzahlen
1800: 430, in 60 Wohnhäusern (davon eines mit Ziegeldach), vorwiegend Evangelische, keine Juden
1805: 435 Deutsche, in 65 Häusern
1816: 597
1837: 748
1861: 1188
1885: 1801, darunter 302 Katholiken und 171 Juden
1905: 1985, hauptsächlich Protestanten sowie 359 Katholiken und 113 Juden (1.823 Deutsche, 162 Polen)
Politik
Wappen
Das Wappen Nowy Tomyśls stellt ein gelbes hölzernes Boot auf rotem Grund dar.
Städtepartnerschaften
Mit dem brandenburgischen Amt Biesenthal-Barnim wurde am 13. Dezember 1999 nach mehreren Treffen ein Partnerschaftsvertrag über gegenseitige kommunale Zusammenarbeit unterzeichnet.
Mit der deutschen Stadt Goch (Niederrhein) besteht seit dem 15. März 1997 eine Partnerschaft, die 1994 initiiert wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Museum für Korbmacherei und Hopfenanbau
Bauwerke
Mehrere Bauwerke aus der Anfangszeit der Stadt sowie aus dem 19. Jahrhundert sind erhalten geblieben, wie die 1778 errichtete, bis 1945 evangelische, danach katholische Herz-Jesu-Kirche, die 1895 für Katholiken errichtete Kirche der Muttergottes der unablässigen Hilfe, das Rathaus (1879), die Mühle (1885) und der Wasserturm.
Während der Zeit der holländischen Besiedlung entstanden die umliegenden Dörfer als Streusiedlungen, mehrere Gehöfte aus dieser Zeit sind erhalten geblieben.
Seit 2012 stehen in Nowy Tomyśl die höchsten Windkraftanlagen der Welt.
Parks
1972 wurde im Südosten der Stadt ein 34 ha großer Erholungspark angelegt. Etwa 10 % davon nimmt der 1974 eingerichtete zoologische Garten ein. Er beherbergt exotische und geschützte Tierarten, der Eintritt war bis Ende des Jahres 2014 kostenlos.
Gemeinde
Die Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) umfasst neben dem Hauptort Nowy Tomyśl 18 Dörfer mit Schulzenämtern.
Söhne und Töchter der Stadt
Johann Gottlieb Otto Tepper (1841–1923), deutsch-australischer Entomologe
Conrad Matschoss (1871–1942), Ingenieur und Hochschullehrer
Heinrich Klumbies (1905–1994), Maler
Amei-Angelika Müller (1930–2007), Autorin
Tomasz Tomiak (1967–2020), Ruderer
Paweł Najdek (* 1973), Gewichtheber
Mateusz Kościukiewicz (* 1986), Filmschauspieler
Alicja Konieczek (* 1994), Hindernisläuferin
Literatur
Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 385.
Arno Kraft: … und dazwischen Neutomischel. Eigenverlag Arno Kraft, Berlin 1998, ISBN 3-00-002419-0.
Weblinks
Website der Stadt
Fußnoten
Ort der Woiwodschaft Großpolen
Gmina Nowy Tomyśl
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