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https://de.wikipedia.org/wiki/Nepalesische%20Fu%C3%9Fballnationalmannschaft%20%28U-23-M%C3%A4nner%29
Nepalesische Fußballnationalmannschaft (U-23-Männer)
Die nepalesische U-23-Fußballnationalmannschaft ist eine Auswahlmannschaft nepalesischer Fußballspieler. Sie untersteht dem nepalesischen Fußballverband ANFA und repräsentiert diesen international auf U-23-Ebene, etwa in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, bei U-23-Asienmeisterschaften sowie den Fußballturnieren der Olympischen Sommerspiele, der Asienspiele und der Südasienspiele. Bisher konnte sich die Mannschaft nicht für das olympische Fußballturnier oder die U-23-Asienmeisterschaft qualifizieren. Bei den Südasienspielen 2016 gewann die Mannschaft erstmals die Goldmedaille. An den Asienspielen nahm Nepal einmal teil, schied dabei aber bereits in der Gruppenphase aus. Spielberechtigt sind Spieler, die ihr 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die nepalesische Staatsangehörigkeit besitzen. Bilanzen Weblinks U-23-Auswahl bei Soccerway.com Nepal U 23 Nationalmannschaft Fussball U 23
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jay%20Caufield
Jay Caufield
Jay Caufield (* 17. Juli 1960 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler, der in seiner aktiven Zeit von 1984 bis 1994 unter anderem für die New York Rangers, Minnesota North Stars und Pittsburgh Penguins in der National Hockey League gespielt hat. Karriere Jay Caufield spielte zunächst von 1980 bis 1985 American Football an der University of North Dakota. Anschließend entschied er sich jedoch für eine Karriere als Eishockeyspieler, kam in der Saison 1984/85 jedoch nur zu einem Spiel für die Eishockeymannschaft seiner Universität in der National Collegiate Athletic Association zum Einsatz. Am 8. Oktober 1985 unterschrieb der Flügelspieler einen Vertrag als Free Agent bei den New York Rangers, für die er in der Saison 1986/87 in insgesamt 16 Spielen in der National Hockey League zwei Tore und eine Vorlage erzielte. Die restliche Zeit im Franchise der Rangers verbrachte er allerdings bei deren Farmteams New Haven Nighthawks aus der American Hockey League sowie Toledo Goaldiggers und Flint Spirits aus der International Hockey League. Am 8. Oktober 1987 wurde Caufield zusammen mit Dave Gagner im Tausch gegen Jari Grönstrand und Paul Boutilier an die Minnesota North Stars abgegeben. In der Saison 1987/88 stand er jedoch nur in einem Spiel für Minnesota in der NHL auf dem Eis, während er die gesamte restliche Spielzeit bei deren IHL-Farmteam Kalamazoo Wings verbrachte. Von 1988 bis 1993 spielte der US-Amerikaner für die Pittsburgh Penguins, mit denen er in den Spielzeiten 1990/91 und 1991/92 jeweils den prestigeträchtigen Stanley Cup gewann. Während seiner Zeit bei den Penguins spielte er zudem drei Mal für die Muskegon Lumberjacks in der IHL. In der Saison 1993/94 spielte er noch einmal für sein Ex-Team Kalamazoo Wings in der IHL, ehe er seine Karriere im Alter von 34 Jahren beendete. Erfolge und Auszeichnungen 1991 Stanley-Cup-Gewinn mit den Pittsburgh Penguins 1992 Stanley-Cup-Gewinn mit den Pittsburgh Penguins NHL-Statistik Weblinks Eishockeyspieler (North Dakota Fighting Hawks) Eishockeyspieler (New Haven Nighthawks) Eishockeyspieler (Muskegon Lumberjacks, 1984–1992) Eishockeyspieler (Toledo Goaldiggers) Eishockeyspieler (Kalamazoo Wings, IHL) Eishockeyspieler (Minnesota North Stars) Eishockeyspieler (New York Rangers) Eishockeyspieler (Pittsburgh Penguins) Eishockeyspieler (Flint Spirits) Stanley-Cup-Sieger US-Amerikaner Geboren 1960 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Chwalibogowo
Chwalibogowo
Chwalibogowo ist der Name dreier polnischer Dörfer: Chwalibogowo (Strzałkowo) in der Woiwodschaft Großpolen, Gmina Strzałkowo Chwalibogowo (Września) in der Woiwodschaft Großpolen, Gmina Września Chwalibogowo (Lubień Kujawski) in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern, Gmina Lubień Kujawski
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gisela%20Kessler
Gisela Kessler
Gisela Kessler (* 31. Dezember 1935 in Frankfurt am Main; † 14. Mai 2014 in Nürnberg) war eine deutsche Gewerkschafterin. Sie war stellvertretende Vorsitzende der IG Medien. Bekannt wurde sie durch ihren Einsatz für die Heinze-Frauen. Leben Gisela Kessler erlernte bei der Post in Frankfurt am Main den Beruf der Kontoristin. Dort war sie Jugendvertreterin und später stellvertretende Personalratsvorsitzende der Deutschen Bundespost. 1965 wurde sie schwanger und zog ihren Sohn mit Unterstützung ihrer Mutter groß. Die Gewerkschaft schickte sie 1966 zu einem Jahresstudium an die Akademie der Arbeit in Frankfurt. Von 1967 bis 1971 war sie DGB-Gewerkschaftssekretärin im Rechtsschutz (Arbeitsrecht) in Wiesbaden und vertrat hunderte Arbeitnehmer vor Arbeitsgerichten. In der Gewerkschaftsschule in Springen hielt sie Seminare über Rechtsfragen. Von 1971 bis 1991 war sie Frauensekretärin im Hauptvorstand der IG Druck und Papier und bis 1995 stellvertretende Vorsitzende der IG Medien – danach in ver.di. Ab 1979 organisierte Gisela Kessler die Solidaritätsbewegung mit den Heinze-Frauen und deren Kampf um gleichen Lohn für gleiche Arbeit. 29 weibliche Angestellte aus der Abteilung Filmentwicklung der Gelsenkirchener Firma Photo Heinze klagten auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Der Fall erregte bundesweites Aufsehen. Mit einer Unterschriftenliste, die 45.000 Namen enthielt, wurden die Frauen unterstützt. Die Heinze-Frauen gewannen den aufsehenerregenden Arbeitsgerichts-Prozess 1981 in letzter Instanz. Gisela Kessler sagte nach dem Urteil: In seinem Nachruf schreibt Detlef Hensche: Ohne ihre kollegiale Begleitung wäre der Prozess der Heinze-Frauen nicht ein solcher Erfolg beschieden gewesen. Diese Offenheit und Nähe zu den Menschen war es auch, die Kesslers Beitrag in anderen Bezügen weit über ihre Zuständigkeit als Frauensekretärin hinaus unentbehrlich machte. Kein Arbeitskampf an dessen Vorbereitung und kritischer Nachlese sie nicht entscheidenden Anteil hatte. Die Orientierung auf die 35-Stunden-Woche, die sensible Aufnahme der differenzierten Zeitwünsche von Frauen, von Teilzeitbeschäftigten von Schichtarbeitern wären ohne ihre zahlreichen Impulse kaum denkbar gewesen. 1980 gehörte Gisela Kessler zu den Erstunterzeichnern des Krefelder Appells gegen die Stationierung von Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern in Mitteleuropa. Gisela Kessler war Mitglied der DKP. 2004 eröffnete sie den 1. Bundeskongress des Vereins WAsG. 2005 war sie Gründungsmitglied der Partei WASG und wurde Mitglied im Landesvorstand Bayern. Gisela Kessler war stellvertretende Vorsitzende des Ältestenrates der Partei Die Linke. Sie verstarb am 14. Mai 2014. Literatur Ilse Lenz: Die neue Frauenbewegung in Deutschland – Abschied vom kleinen Unterschied. Wiesbaden 2008, ISBN 3-531-14729-3, S. 175–177. Marianne Kaiser: Wir wollen gleiche Löhne – Dokumentation zum Kampf der 29 „Heinze“-Frauen. Reinbek 1980, ISBN 3-499-14623-1. Der Wind bläst von vorn. In: Die Zeit, Nr. 36/1982, Interview mit Gisela Kessler Porträt in der Wochenzeitung Freitag, 23. Dezember 2005 Hendrik Müller: Gisela Kessler 1935–2014. In: Vom Buchdruckerverband zur Einheitsgewerkschaft. 150 Jahre verdi. Berlin 2016, S. 58–61. Weblinks Veröffentlichungen von Gisela Kessler in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Wir Frauen müssen doppelt kämpfen. Interview mit Gisela Kessler in marx21, Februar 2008, Link vom 8. März 2013 Frank Bsirske und Frank Werneke: Nachruf für Gisela Kessler. (PDF), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft vom 22. Mai 2014 Einzelnachweise IG-Medien-Funktionär DKP-Mitglied Die-Linke-Mitglied WASG-Mitglied Person (Frankfurt am Main) Deutscher Geboren 1935 Gestorben 2014 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Panamerikanische%20Spiele%202023/Squash/Herreneinzel
Panamerikanische Spiele 2023/Squash/Herreneinzel
Der Einzelwettbewerb der Herren bei den Panamerikanischen Spielen 2023 im Squash findet vom 31. Oktober bis 1. November 2023 statt. Das Teilnehmerfeld besteht aus 16 Spielern, davon maximal zwei Spieler pro NOK, die im K.-o.-System den Sieger ermitteln. Goldmedaillengewinner der letzten Austragung 2019 ist Diego Elías, der topgesetzt ins Turnier startet. Ergebnisse Setzliste Hauptrunde Weblinks Ergebnisse auf results-santiago2023.org (englisch) Berichterstattung auf thesquashsite.com (englisch) Einzelnachweise Squash 2023 Squashturnier in Santiago de Chile Squashturnier 2023
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https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilgefangenenlager%20Neufahrwasser
Zivilgefangenenlager Neufahrwasser
Das Zivilgefangenenlager Neufahrwasser war ein Durchgangslager für etwa 10.000 Polen in den ersten Monaten des Zweiten Weltkriegs. Das Lager wurde 1939 in Kasernengebäuden in Neufahrwasser, einem Stadtteil der heute polnischen Stadt Danzig (Gdańsk), eingerichtet. Die Kaserne in Neufahrwasser war vom 7. September 1939 bis zum 31. März 1940 das Hauptquartier aller Zivilgefangenenlager für den annektierten Danziger Freistaat und den polnischen Korridor unter der Leitung von SS-Obersturmbannführer Max Pauly. Aus ihnen ging im weiteren Verlauf das KZ Stutthof hervor. Geschichte Kaserne des Danziger Infanterie-Regiments Nr. 128 Die Gebäude der Kaserne wurden in den Jahren 1883–1885 im Stil des Historismus erbaut. Zuerst war sie Garnison der Füsiliere des Grenadier-Regiments Nr. 5. Seit 1890 erhielt hier das II. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 128 (ab 1902: Danziger Infanterie-Regiment Nr. 128) seine Unterkünfte. Seit 1901 ist das III. Bataillon nachgewiesen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Regiment ab dem 16. Dezember 1918 in Danzig demobilisiert. Aus Teilen wurde im Frühjahr 1919 das Freiwilligen-Infanterie-Regiment 128 aufgestellt. Im Juni 1919 gingen Teile im neu gebildeten Reichswehr-Infanterie-Regiment 34 der Vorläufigen Reichswehr auf. Freie Stadt Danzig Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages wurde Danzig 1920 Freie Stadt und entmilitarisiert. Seit März 1922 war der polnische Staat Eigentümer der Kasernen in Neufahrwasser. Für polnische Staatsbürger, die bei exterritorialen Einrichtungen, wie der polnischen Post oder im Hafen arbeiteten, wurden hier Wohnungen und eine Grundschule eingerichtet. Zu den Einrichtungen gehörte auch eine Turnhalle, eine Unterkunft für Pfadfinder und eine Kapelle. Zweiter Weltkrieg Mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 begannen in der Freien Stadt Danzig Massenverhaftungen. Am ersten Kriegstag wurden etwa 1500 Personen festgenommen, ungefähr 1000 kamen in die Zivilgefangenenlager Viktoriaschule in Danzig, andere in das Gefängnis Schießstange, 150 mussten ab dem 2. September das Zivilgefangenenlager Stutthof (später KZ Stutthof) erweitern. Opfer der Verhaftungen wurden meist Polen, die aktiv am Leben des Kleinstaats beteiligt waren, unter ihnen Lehrer, Ärzte, Priester, sowie Mitglieder von polnischen Organisationen in Danzig. Neben den Vereinen der Polonia waren das vor allem die Polnische Post und der Danziger Hafen. Die Listen der „unerwünschten polnischen Elemente“ hatten die Danziger Nationalsozialisten seit 1936 angelegt. Der Gebäudekomplex in Neufahrwasser wurde noch in der Nacht des 1. September von Polizeitruppen, SS und SA umstellt. Die Gefangenen wurden in das Lager Viktoriaschule gebracht, da in Neufahrwasser mit dem Kampf um die Westerplatte der Weltkrieg begann. Vom 7. bis zum 15. September erfolgten umfangreiche Abtransporte von Gefangenen aus der Viktoriaschule nach Neufahrwasser, aber auch in andere Lager. Das Lager Viktoriaschule wurde am 15. September aufgelöst. Für die Bewachung war der SS-Wachsturmbann Eimann verantwortlich. Viele der Inhaftierten unter ihnen der Priester Robert Wohlfeil wurden zu Aufräumarbeiten auf der Westerplatte gezwungen. In den folgenden Wochen wurden weitere Polen aus dem Korridor eingeliefert. Dort erfolgten Verhaftungen im Rahmen des Unternehmen Tannenberg. Etwa 10.000 Polen, bis zu 3.000 gleichzeitig, waren in Neufahrwasser inhaftiert. Abtransporte erfolgten in Lager in Danzig-Westpreußen, zu Massenhinrichtungen bei Piasnitz und mit der Auflösung im März 1940 vor allem nach Stutthof und seine Außenlager. Auch die Lagerverwaltung unter Max Pauly wurde nach Stutthof verlegt. Gegenwart Heute befindet sich in dem Gebäudekomplex das Hauptquartier der Morski Oddział Straży Granicznej (Küstenwache) der Straż Graniczna (polnischer Grenzschutz). Prominente Gefangene Alojzy Liguda, polnischer Ordenspriester, 1942 im KZ Dachau ermordet. Bolesław Piechowski, polnischer Geistlicher, 1942 in der Tötungsanstalt Hartheim ermordet. Robert Wohlfeil, Priester, 1940 im KZ Sachsenhausen ermordet. Lagerkommandanten Franz Christoffel, SS-Hauptsturmführer Weitere Internierungslager Zivilgefangenenlager Viktoriaschule in Danzig Gefängnis Schießstange in Danzig Zivilgefangenenlager Stutthof, später SS-Sonderlager und KZ Zivilgefangenenlager Grenzdorf in Grenzdorf B, später Außenstelle Grenzdorf des KZ Stutthof Literatur Andrzej Gąsiorowski: Hitlerowskie przygotowania do agresji i eksterminacji Polaków na Pomorzu Gdańskim i w Wolnym Mieście Gdańsku w: Stutthof: hitlerowski obóz koncentracyjny. Warszawa, Interpress 1988. ISBN 83-223-2369-7 Danzig und seine Bauten. 1908 Einzelnachweise Deutsche Besetzung Polens 1939–1945 Erbaut in den 1880er Jahren Bauwerk des Historismus in Danzig Ehemalige Kaserne in Deutschland Umgenutztes Bauwerk in der Woiwodschaft Pommern Backsteinbauwerk des Historismus Internierungslager
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan%20Kunze
Stefan Kunze
Stefan Kunze (* 10. Februar 1933 in Athen; † 3. August 1992 in Bern) war ein deutscher Musikwissenschaftler. Leben Stefan Kunze, Sohn des Klassischen Archäologen Emil Kunze, studierte ab 1952 Musikwissenschaft bei seinem Patenonkel Thrasybulos Georgiades in Heidelberg und München, daneben Klassische Philologie, Flöte und Dirigieren, letzteres bei Kurt Eichhorn. 1961 wurde er in München mit der Arbeit Die Kanzonen und Sonaten G. Gabrielis promoviert, 1970 wurde er in München habilitiert. Von 1973 bis zu seinem Tode war er Professor für Musikwissenschaft an der Universität Bern. Der Schwerpunkt seiner Forschungen lag auf dem Gebiet der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts, besonders der Wiener Klassik. Er war mit der Klassischen Archäologin Erika Kunze-Götte verheiratet. Ihre Söhne sind der Maler Michael Kunze und der Klassische Archäologe Christian Kunze. Schriften Die Instrumentalmusik Giovanni Gabrielis, mit einem Notenanhang z. T. erstmalig veröffentlichter Instrumentalkompositionen G. Gabrielis und seiner Zeitgenossen (= Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte. Bd. 8). Schneider, Tutzing 1963 (überarbeitete und erweiterte Dissertation, Universität München, 1960/61). Don Giovanni vor Mozart. Die Tradition der Don-Giovanni-Opern im italienischen Buffa-Theater des 18. Jahrhunderts (= Münchener Universitäts-Schriften. Reihe der philosophischen Fakultät. Bd. 10). Fink, München 1972. Der Kunstbegriff Richard Wagners. Voraussetzungen und Folgerungen. (= Arbeitsgemeinschaft 100 Jahre Bayreuther Festspiele Bd. 1), Gustav Bosse, Regensburg 1983, ISBN 3-7649-2058-0. Mozarts Opern. Reclam, Stuttgart 1984, ISBN 3-15-010326-6; italienische Ausgabe: Il teatro di Mozart. Dalla Finta semplice al Flauto magico. Marsilio, Venezia 1990, ISBN 88-317-5362-2; spanische Ausgabe: Las Operas de Mozart. Alianza Editorial, Madrid 1990, ISBN 84-206-8548-8. Die Antike in der Musik des 20. Jahrhunderts. Buchner, Bamberg 1987, ISBN 3-7661-5456-7. Die Sinfonie im 18. Jahrhundert. Von der Opernsinfonie zur Konzertsinfonie (= Handbuch der musikalischen Gattungen. Bd. 1). Laaber-Verlag, Laaber 1993, ISBN 3-89007-125-2. De musica. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge. In Zusammenarbeit mit Erika Kunze herausgegeben von Rudolf Bockholdt. Schneider, Tutzing 1998, ISBN 3-7952-0899-8. Literatur Möglichkeiten und Grenzen der musikalischen Werkanalyse. Gedenkschrift Stefan Kunze (1933–1992) (= Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft. Neue Folge, Bd. 15). Herausgegeben von der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft. Haupt, Bern/Stuttgart/Wien 1996, ISBN 3-258-05205-0, S. 15–19, 227–234 (Schriftenverzeichnis) 2008. Thomas Schacher: 75 Jahre Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern 1921–1996. Bern 1996, S. 61–82. + Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek Musikwissenschaftler Hochschullehrer (Universität Bern) Mozart-Forscher Opernforscher Deutscher Geboren 1933 Gestorben 1992 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alliierter%20Kontrollrat
Alliierter Kontrollrat
Der Alliierte Kontrollrat wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Besatzungsmächten als oberste Besatzungsbehörde für Deutschland westlich der Oder-Neiße-Linie eingesetzt und übte die höchste Regierungsgewalt aus. Sein Sitz war in der Reichshauptstadt Berlin. Er bestand aus den Militärgouverneuren der vier Besatzungszonen in Deutschland und erließ sogenannte Kontrollratsgesetze und andere Direktiven, die für alle Besatzungszonen galten und über die einstimmig entschieden werden musste. Ihre Ausführung lag im Ermessen der Militärgouverneure, bei unüberbrückbaren Gegensätzen im Kontrollrat hatte jeder von ihnen das Recht, in seiner Zone auf Weisung seiner Regierung eigene Entscheidungen zu treffen. Deswegen gab es in Fragen der gemeinsamen Deutschlandpolitik der Hauptsiegermächte gleichsam ein Vetorecht, das es jeder Besatzungsmacht erlaubte, in ihrer Zone einen eigenen Weg einzuschlagen. Der Alliierte Kontrollrat für Deutschland trat am 30. Juli 1945, während der Konferenz von Potsdam, zu seiner ersten Sitzung zusammen. Rechtliche Grundlage seiner Tätigkeit waren das Londoner Abkommen über Kontrolleinrichtungen in Deutschland vom 14. November 1944 und die Berliner Viermächteerklärung vom 5. Juni 1945. Er hatte die Aufgabe, „richtunggebende Grundsätze zur Wirtschaftlichen Entmilitarisierung Deutschlands“ auszuarbeiten. Nachdem der sowjetische Vertreter vor dem Hintergrund des beginnenden Kalten Krieges am 20. März 1948 den Kontrollrat und im Juni 1948 die Alliierte Kommandantur verlassen hatte, stellte der Kontrollrat seine Tätigkeit praktisch ein, was im Jahr darauf zur Teilung Deutschlands führte. Der Alliierte Kontrollrat trat als Souverän über Deutschland erst wieder 1990 zusammen; es war das letzte Mal, weil im Zuge der deutschen Wiedervereinigung im Oktober 1990 die vier Siegermächte ihre Rechte und Verantwortlichkeiten für Deutschland und Berlin bis zur Ratifizierung des Zwei-plus-Vier-Vertrages aussetzten. Vorgeschichte Die Hauptalliierten der Anti-Hitler-Koalition hatten sich, beginnend mit der Konferenz von Teheran Ende 1943, mehrfach auf unterschiedlicher Ebene getroffen, um eine Einigung über das Vorgehen für die Zeit nach dem Sieg über das nationalsozialistische Deutsche Reich zu erzielen. So hatten die Teilnehmer der Casablanca-Konferenz die Forderung nach einer bedingungslosen Kapitulation erhoben und die Erklärung von Jalta eine Einteilung in Besatzungszonen sowie eine koordinierte Verwaltung und Kontrolle durch eine Zentrale Kontrollkommission ergeben. Nach dem militärischen Zusammenbruch und dem Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 wurde am 23. Mai im Sonderbereich Mürwik die Geschäftsführende Reichsregierung unter Karl Dönitz und Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk verhaftet. Für Deutschland übernahmen die Regierungen des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion sowie der Provisorischen Regierung der Französischen Republik am 5. Juni 1945 mit der Berliner Erklärung offiziell die oberste Regierungsgewalt in Deutschland; sie stellten darüber hinaus das Kontrollverfahren in Deutschland und obendrein „innerhalb seiner Grenzen, wie sie am 31. Dezember 1937 bestanden“, die vier Besatzungszonen beziehungsweise für Berlin die vier Sektoren fest. Die Festlegung der endgültigen Grenzen Deutschlands (oder irgendeines Teils davon) jedoch sollte ebenso wie die Fixierung seiner Rechtsstellung Sache einer späteren Friedensregelung sein, die dann im Zwei-plus-Vier-Vertrag abschließend ihren Ausdruck gefunden hat. Für das besetzte Österreich, wo die Vorstände der (wieder) entstandenen Parteien SPÖ, ÖVP und KPÖ am 27. April in einer gemeinsamen Proklamation über die Selbständigkeit Österreichs in Berufung auf die Moskauer Deklaration den „Anschluss“ für nichtig und Österreich für unabhängig erklärt sowie eine provisorische Staatsregierung gebildet hatten, wurde am 4. Juli ein entsprechendes Abkommen über die alliierte Kontrolle unterzeichnet und eine Alliierte Kommission eingerichtet. Konstituierung Gemäß den Vereinbarungen über das Kontrollsystem in Deutschland, die die von den USA, der Sowjetunion und Großbritannien gebildete Europäische Beratende Kommission am 12. September und 14. November 1944 (Abkommen über Kontrolleinrichtungen in Deutschland) unterzeichnet hatte und die im Sommer 1945 auf der Potsdamer Konferenz bestätigt wurden, sollte die oberste Regierungsgewalt sowohl innerhalb der Besatzungszonen als auch Deutschlands als Ganzes durch die Oberbefehlshaber der vier Mächte ausgeübt werden. Entsprechend waren diese die Repräsentanten der Siegermächte im Alliierten Kontrollrat: Marschall Schukow für die UdSSR, General Eisenhower für die USA, Feldmarschall Montgomery für Großbritannien und General de Lattre de Tassigny für Frankreich. Am 30. Juli 1945 – am Rande dieser Konferenz – trat der Kontrollrat im US-Hauptquartier Berlin-Dahlem zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Die Geschäftsordnung sah vor, dass alle zehn Tage (also dreimal im Monat) eine Plenarsitzung stattfinden und in der Zwischenzeit ein Koordinierungsausschuss die Sitzungen vorbereiten sollte. Außerdem musste er im Konsens, also einstimmig, entscheiden und sollte eine gemeinsam koordinierte Politik in Bezug auf ganz Deutschland, die wirtschaftliche Einheit und die Zukunft Deutschlands sicherstellen, während jede der Mächte für die Verwaltung in ihrer jeweiligen Besatzungszone vollkommen eigenverantwortlich handelte. Nachdem die Westmächte den sowjetischen Vorschlag verwarfen, sich im weitgehend betriebsbereiten Haus des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums im Sowjetischen Sektor niederzulassen, blieb der Alliierte Kontrollrat im Amerikanischen Sektor und zog samt Koordinierungsausschuss und seinen Unterorganen in das unzerstörte, bisherige Gebäude des Berliner Kammergerichts am Heinrich-von-Kleist-Park im Bezirk Schöneberg ein. Dessen Plenarsaal hatte von August 1944 bis Januar 1945 mehrfach der Volksgerichtshof genutzt. Tätigkeit Aufgaben und Organe Die amerikanische Besatzungszone wurde vom Office of Military Government for Germany (U.S.) (OMGUS) mit Sitz in Berlin und Frankfurt am Main verwaltet, die britische von der Control Commission for Germany/British Element, die sowjetische von der Sowjetischen Militäradministration (jeweils Berlin) und die französische von der zentralen Militärregierung („Gouvernement militaire de la zone française d’occupation“) in Baden-Baden. Nach den Beschlüssen auf der Potsdamer Konferenz hatte jede der vier Mächte politische Handlungsfreiheit in ihrer Zone. Der Kontrollrat sollte die oberste Regierungsgewalt für Deutschland als Ganzes ausüben. Er war besetzt mit den Oberbefehlshabern der vier Besatzungszonen. Der Koordinierungsausschuss bestand aus ihren Stellvertretern Lucius D. Clay für die USA, Brian H. Robertson für Großbritannien, Wassili Sokolowski für die UdSSR und Louis Koeltz für Frankreich. Die Aufgaben des Kontrollrates waren gem. Art. 3 des Abkommens über Kontrolleinrichtungen in Deutschland: die angemessene Einheitlichkeit des Vorgehens der Oberbefehlshaber in ihren jeweiligen Besatzungszonen sicherzustellen; Pläne aufzustellen und im gegenseitigen Einvernehmen Entscheidungen zu treffen über die wesentlichen Deutschland als Ganzes betreffenden militärischen, politischen, wirtschaftlichen und sonstigen Fragen, und zwar gemäß den jedem Oberbefehlshaber von seiner Regierung erteilten Weisungen; die deutsche Zentralverwaltung zu überwachen, die nach Anweisungen des Kontrollrates tätig und diesem für die Sicherstellung der Erfüllung seiner Forderungen verantwortlich sein wird; die Verwaltung Groß-Berlins durch entsprechende Organe zu leiten. Der Kontrollrat sollte einmal innerhalb von zehn Tagen und auf Antrag eines seiner Mitglieder jederzeit zusammentreten. Entscheidungen des Kontrollrates mussten einstimmig ergehen. Der Vorsitz im Kontrollrat wurde der Reihe nach von jedem seiner vier Mitglieder geführt. Dem Kontrollrat wurde ein ständiger Koordinierungsausschuss untergeordnet, der sich aus je einem Vertreter der vier Oberbefehlshaber nicht unter Generalsrang oder dem entsprechenden Rang der Marine oder Luftwaffe zusammensetzte. Die Aufgaben des Koordinierungsausschusses umfassten gem. Art. 5 des Abkommens über Kontrolleinrichtungen in Deutschland: die Ausführung der Kontrollratsentscheidungen; die ständige Überwachung und Kontrolle der Tätigkeit der deutschen Zentralverwaltung und der deutschen Institutionen; die Koordination laufender Probleme, die einheitliche Maßnahmen in allen vier Zonen erfordern; die Vorprüfung und Vorbereitung aller von den einzelnen Oberbefehlshabern unterbreiteten Fragen für den Kontrollrat. Der Koordinierungsausschuss handelte durch den Kontrollstab, der Abteilungen bildete für Heer, Marine, Luftwaffe, Transportwesen, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Reparationen und Leistungen an die Besatzungsmächte sowie Restitutionen, Innere Angelegenheiten und Nachrichtenwesen, Rechtswesen, Kriegsgefangene und Displaced Persons, Arbeit. Die einzelnen Abteilungen wurden von einem Gremium aus vier Vertretern (einer von jeder Macht) geleitet. Die Aufgaben der vier Abteilungsleiter, die gemeinsam handeln sollten, umfassten gem. Art. 6 des Abkommens über Kontrolleinrichtungen in Deutschland: die Ausübung der Aufsicht über die entsprechenden deutschen Ministerien und deutschen zentralen Dienststellen; die Tätigkeit als Ratgeber für den Kontrollrat und – wenn erforderlich – die Teilnahme an dessen Sitzungen; die Übermittlung der vom Koordinierungsausschuss mitgeteilten Entscheidungen des Kontrollrates an die deutsche Zentralverwaltung. Groß-Berlin wurde von der Alliierten Kommandantur unter der allgemeinen Leitung des Kontrollrats verwaltet. Gesetzgebung Formen Der Alliierte Kontrollrat beschloss bis 1948 in über 80 Sitzungen über einhundert Proklamationen, Gesetze, Befehle, Direktiven und Instruktionen für die vier Besatzungszonen. In der Kontrollratsdirektive Nr. 10 vom 22. September 1945 beschrieb der Kontrollrat die unterschiedlichen Formen seiner Gesetzgebung und ihre Bedeutung: Proklamationen verkünden die Angelegenheiten von besonderer Wichtigkeit für die Besatzungsmächte oder das deutsche Volk. Gesetze werden zur allgemeingültigen Anwendung erlassen, soweit sie nicht anderes ausdrücklich bestimmen. Befehle werden erteilt, falls der Kontrollrat Forderungen an Deutschland zu stellen hat und diese nicht in Form eines Gesetzes erfolgen. Direktiven dienen der Bekanntmachung der allgemeinen Absichten oder Entscheidungen des Kontrollrates in verwaltungstechnischen Angelegenheiten. Instruktionen stellen unmittelbare Forderungen an eine besondere Behörde. Proklamationen und Gesetze wurden von den Mitgliedern des Kontrollrates unterzeichnet, Befehle von den Mitgliedern des Kontrollrates oder des Koordinationsausschusses, Direktiven und Instruktionen von den Mitgliedern des Koordinationsausschusses. In Abwesenheit eines Mitglieds des Kontrollrates oder des Koordinationsausschusses konnte sein Stellvertreter für ihn unterzeichnen. Die Akte wurden gem. der Direktive Nr. 11 vom 22. September 1945 im Amtsblatt des Kontrollrats in englischer, russischer und französischer Sprache mit deutscher Übersetzung veröffentlicht. Die Gültigkeit hing jedoch nicht von ihrer Veröffentlichung in deutscher Sprache ab. Mit Wirkung zum 1. Mai 1947 wurde die Direktive Nr. 10 durch die Kontrollratsdirektive Nr. 51 vom 29. April 1947 ersetzt. Der Kontrollrat übte seine gesetzgebende Tätigkeit danach nur noch in Form von Proklamationen, Gesetzen und Befehlen aus. Proklamationen verkündeten dem deutschen Volk weiterhin Angelegenheiten oder Handlungen von besonderer Wichtigkeit. Gesetze behandelten wichtige Angelegenheiten von großer Tragweite, die von dauernder oder zeitweiliger Anwendbarkeit waren oder bestehende gesetzliche Bestimmungen aufhoben, änderten oder zeitweilig außer Kraft setzten. Gesetze waren in der Regel bindend für alle in Deutschland wohnhaften Personen. Befehle behandelten Angelegenheiten von begrenzter Anwendbarkeit oder vorübergehenden Charakters. Auch Befehle waren in der Regel bindend für alle in Deutschland wohnhaften Personen. Gesetze und Befehle konnten als einzige Akte der Gesetzgebung Strafbestimmungen mit unmittelbarer Wirkung enthalten. Enthielten Direktiven solche Strafvorschriften, mussten diese von den Zonenbefehlshabern in Durchführungsbestimmungen in Kraft gesetzt werden. Der Kontrollrat konnte zwecks Bekanntgabe seiner Entscheidungen auch Direktiven und „genehmigte Dokumente“ herausgeben, die jedoch keine Akte der Gesetzgebung waren. Inhalt Die ersten beiden Gesetze betrafen die Aufhebung von nationalsozialistischem Recht und die Auflösung und Liquidierung der NS-Organisationen. In den 1946 erlassenen Befehlen Nr. 3 und Nr. 4 wurde die Aussonderung und Vernichtung von Literatur und Werken nationalsozialistischen und militaristischen Charakters angeordnet sowie eine Registrier- und Arbeitspflicht für alle Personen im erwerbsfähigen Alter. Neben vorläufigen Grenzziehungen (zum Beispiel Oder-Neiße-Linie) und einer versuchten Legitimierung von Vertreibungen und Umsiedlungen war insbesondere die wirtschaftliche Entmilitarisierung relevant für die Arbeit des Kontrollrats. Die wirtschaftliche Demilitarisierung, gekoppelt mit Reparationen (in Form des Abbaus und Abtransportes von Industrieanlagen) wurde jedoch von jeder Besatzungsmacht autonom durchgeführt (insbesondere von der Sowjetunion und Frankreich), ohne dass hierzu eine einheitliche Politik des Kontrollrats bestand. Wende in der Besatzungspolitik und Auswirkungen auf die Kontrollratstätigkeit in Deutschland Der wachsende Ost-West-Konflikt zwischen der Sowjetunion und den Westmächten, etwa im Nahen Osten und in Asien, sowie die sowjetische Politik, Satellitenstaaten aufzubauen (den so genannten Ostblock), führte zu Misstrauen der Westmächte auch in Bezug auf die sowjetische Politik in Deutschland. Obwohl die bisherige Art der Wirtschaftsführung und Praxis der Reparationsentnahmen jeweils in der sowjetischen und französischen Zone akzeptiert wurden, gab es neuartige Forderungen, hauptsächlich von den USA im Kontrollrat, die wirtschaftliche Einheit Deutschlands zu bewahren. Diese sind im Juli 1946 von der UdSSR als Versuch der Einflussnahme zurückgewiesen worden. Ob dies bereits de facto das Scheitern des Kontrollrates darstellte, mag umstritten sein. Dagegen spricht die von der UdSSR veränderte ökonomische Praxis in ihrer Zone mit der Gründung von Sowjetischen Aktiengesellschaften (SAG) und der Einstellung des Abbaus von Produktionsanlagen. Längerfristig sollten wohl Reparationsleistungen besser mit wirtschaftlichem Aufbau als mit Abbau abgesichert werden, was mit einer Besserstellung von SAGs gegenüber der restlichen Wirtschaft von Versorgung bis zur Lohnhöhe ablesbar ist. Zu diesem Zeitpunkt war die Politik der Sowjetunion noch nicht darauf ausgerichtet, ihre Zone abzutrennen oder anderweitig zu separieren, sondern Einfluss über die Sowjetzone hinaus zu gewinnen. Aber wohl auch der zunehmende Ost-West-Konflikt war es zumindest nicht allein, der die einst sich unterstützenden Siegermächte nun immer weiter spaltete und die Arbeit des Kontrollrates erschwerte. Denn Großbritannien bekam zunehmende wirtschaftliche Probleme, die Besatzungskosten zu finanzieren, und hatte ebenso wie die US-amerikanischen Vertreter vor den Parlamenten diese hohen Kosten zu rechtfertigen. Bevorstehende Wahlen in den westlichen Demokratien und Politiker, die wiedergewählt werden wollten, hatten wie an vielen Begebenheiten der Weltgeschichte auch hier einen nicht unerheblichen Beitrag an den Entscheidungen. Somit wuchs das Interesse von Großbritannien und den USA an einer zügigeren Beendigung der Besatzung. Frankreich, das durch den Krieg wirtschaftlich wesentlich angeschlagener war als die anderen beiden Westalliierten, brauchte die Reparationen dringender und wollte wie die Sowjetunion aus gleichen Gründen dies nicht. Außerdem sei daran erinnert, dass trotz oder wegen (hier gibt es zwei unversöhnliche politische Meinungen) des Versailler Vertrags ein weiterer Weltkrieg nicht verhindert werden konnte, worauf hin auch Frankreich nicht an einem baldigen Ende der Besatzung interessiert sein konnte. Daraufhin begannen die USA und Großbritannien ohne Frankreich und die UdSSR, eine wirtschaftliche Zusammenlegung zwischen ihren Zonen zu forcieren. Dies mündete in die vertragliche Vereinbarung dieses ersten Teilzusammenschlusses vom 2. Dezember 1946, durch die Einrichtung einer britisch-amerikanischen Bizone zum 1. Januar 1947. Dass nun sogar die Westmächte zu keiner Einheit mehr fähig waren, zeigt die Tatsache, dass Frankreich seine Zone erst am 8. April 1949, also kurz vor Gründung der Bundesrepublik Deutschland, anschloss. Der letzte Versuch, die unterschiedlichen deutschlandpolitischen Vorstellungen zum Ausgleich zu bringen, scheiterte mit der ergebnislosen Londoner Außenministerkonferenz im November/Dezember 1947. Mit einem weiteren, noch gemeinsamen Beschluss wurde das Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947 erlassen. Hiermit wurde der Staat Preußen aufgelöst. Es ist die letzte als politisch bedeutsam einzuordnende Entscheidung. Im überwiegend administrativen Charakter der letzten noch folgenden Entscheidungen widerspiegelte sich ebenfalls die zunehmende Ohnmacht der obersten Verwaltung der vier Besatzungsmächte gegenüber den immer mehr zu Tage tretenden Zerwürfnissen untereinander. Das am 20. Februar 1948 beschlossene und am 20. März desselben Jahres in Kraft getretene Kontrollratsgesetz Nr. 62 war der letzte gemeinsame gesetzliche Akt des Rates. Ebenfalls am 20. März 1948 vertagte, d. h. blockierte die Sowjetunion aus Protest gegen die Londoner Sechsmächtekonferenz und die Gründung des Brüsseler Paktes die Beschlussfassung des Alliierten Kontrollrats, der erst 1990 wieder zusammentrat und so mehr als vier Jahrzehnte lang ohne Funktion war. Nach Auffassung der UdSSR hatten auf der Londoner Konferenz, bei Nichteinladung sowjetischer Vertreter, die westlichen Mächte nicht nur offen über die Schaffung eines deutschen Separatstaates diskutiert, sondern diesen Staat sowie seine künftige Einbindung in Westeuropa ausdrücklich in der Beschlussfassung empfohlen, aber im Kontrollrat auch nicht darüber berichtet. Entsprechend diesen Verstößen begründete die UdSSR ihre Reaktion mit der Vertagung. Mit der sorgfältig geplanten und koordinierten Währungsreform in den drei Westzonen in der Nacht vom 20. zum 21. Juni 1948 und die vom 24. bis zum 28. Juni folgende Währungsreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde die wirtschaftliche Spaltung Deutschlands in eine Zentralverwaltungswirtschaft im Osten und eine soziale Marktwirtschaft im Westen weiter vertieft und die Spaltung Deutschlands evident, noch bevor überhaupt ein deutsches Staatswesen zugelassen wurde. Das Aufkleben von briefmarkenähnlichen Klebeetiketten als Provisorium für ein neues Geld zeigt, dass von der durch die sowjetische Besatzungsmacht eingesetzten Deutschen Wirtschaftskommission der SBZ keine derart einschneidende Maßnahme wie eine Währungsreform geplant war. Der Versuch der Sowjetunion, mit der Berlin-Blockade West-Berlin ihrem Herrschaftsbereich einzuverleiben, scheiterte. In der Konsequenz konzentrierte sich die Sowjetunion auf die Sicherung der Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Die Parteien in der Sowjetzone wurden zu Blockparteien umgewandelt und Verwaltungen und Parlamente gleichgeschaltet. Da offensichtlich war, dass die Sowjetunion nicht bereit war, eine gesamtdeutsche demokratische Volksvertretung zuzulassen, erfolgte am 1. Juli 1948 durch die westlichen Militärgouverneure, dessen Vertreter Mitglieder des Kontrollrates waren, einseitig die Übergabe der Frankfurter Dokumente an die elf Ministerpräsidenten der Westzonen mit der Aufforderung zur Bildung einer verfassunggebenden Versammlung, der Aufforderung zur Überprüfung der Landesgrenzen innerhalb der westlichen Zonen und der Ankündigung eines Besatzungsstatuts. Umgekehrt versuchte die SED, über den Volkskongress und den Volksrat ein Gegengewicht herzustellen. Als einzige tatsächliche gesamtalliierte Aufgaben blieben die Flugüberwachung durch die Alliierte Luftsicherheitszentrale (Air Safety Control, seit 1945 bis 1990, am Kleistpark) und die Bewachung des unter Vier-Mächte-Verwaltung gestellten Kriegsverbrechergefängnisses Berlin-Spandau, in dem bis 1987 mit Rudolf Heß der letzte der im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess verurteilten NS-Kriegsverbrecher in Haft saß. Im Rahmen der sich überstürzenden Ereignisse der Wiedervereinigung fanden sich am 11. Dezember 1989 die Botschafter der Vier Mächte im Gebäude des Alliierten Kontrollrates in Berlin zusammen. Darauf wurde der Kontrollrat im Jahr 1990 noch ein letztes Mal von Frankreich einberufen. Über den Inhalt der Beratungen ist nichts bekannt. Nachfolge, Auflösung Während der folgenden Teilung Deutschlands blieb die Souveränität der beiden deutschen Staaten eingeschränkt. Für die Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin war die Alliierte Hohe Kommission (AHK) mit drei Hohen Kommissaren (auch „Hochkommissaren“) von 1949 bis 1955 oberstes Kontrollorgan der drei Westmächte. Diese wurde mit Auflösung des Besatzungsstatuts durch Inkrafttreten der Pariser Verträge 1955 aufgelöst, aber das alliierte Vorbehaltsrecht schränkte die staatliche Souveränität weiterhin ein. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) bis 1949 und die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) waren die Überwachungs- und Leitungsinstitution der sowjetischen Besatzungsmacht zur Führung der SBZ beziehungsweise später der Deutschen Demokratischen Republik bis zum 28. Mai 1953. Nach dem Tod Josef Stalins wurde die SKK in die „Hohe Kommission der UdSSR in Deutschland“ umgewandelt. Der damalige politische Berater General Tschuikows, Wladimir S. Semjonow (später stellvertretender Außenminister der Sowjetunion), wurde zum Hohen Kommissar ernannt. Der Alliierte Kontrollrat wurde formal erst 1990 durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag aufgelöst, der die vollständige Souveränität Deutschlands herstellte und den Weg für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten freimachte. Durch die Beendigung der „entsprechenden, damit zusammenhängenden vierseitigen Vereinbarungen, Beschlüsse und Praktiken“ und die Auflösung „alle[r] entsprechenden Einrichtungen der Vier Mächte“ hörte der Kontrollrat zusammen mit der Berliner Kommandantur dann auch formell auf zu existieren. Das AlliiertenMuseum in Berlin dokumentiert das Engagement und die Rolle der Westalliierten in Deutschland und West-Berlin in der Zeit von 1945 bis 1994. Siehe auch Liste der alliierten Einrichtungen in den West-Sektoren Berlins Literatur Elisabeth Kraus: Ministerien für das ganze Deutschland? Der Alliierte Kontrollrat und die Frage gesamtdeutscher Zentralverwaltung (= Studien zur Zeitgeschichte. Bd. 37). Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-486-55661-4. Gunther Mai: Der Alliierte Kontrollrat in Deutschland 1945–1948. Alliierte Einheit – deutsche Teilung? (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Bd. 36). Oldenbourg, München 1995, ISBN 3-486-56123-5 (online). Weblinks Deutsches Historisches Museum: Proklamation Nr. 1 von General Eisenhower an das deutsche Volk, März 1945 Das Alliierten Museum e. V., Berlin-Zehlendorf Proklamation Nr. 1 des Alliierten Kontrollrates: Aufstellung des Kontrollrats vom 30. August 1945 Texte der Kontrollratsgesetze und weiteren Proklamationen des Kontrollrates Wolfgang Benz: Errichtung der Besatzungsherrschaft, Bundeszentrale für politische Bildung, 11. April 2005 Einzelnachweise Alliierte Besetzung Deutschlands Politik (deutsche Nachkriegszeit) Außenpolitik (Vereinigte Staaten) Britisch-sowjetische Beziehungen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten Französisch-sowjetische Beziehungen Verfassungsgeschichte (Deutschland) Besatzungsrecht Gegründet 1945 Aufgelöst 1990 Historische Organisation (Berlin)
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Wolfgang Meyer (Musiker)
Wolfgang Meyer (* 13. August 1954 in Crailsheim; † 17. März 2019 in Karlsruhe) war ein deutscher Klarinettist. Leben und Wirken Meyer studierte von 1966 bis 1972 Klarinette bei Otto Hermann an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart und von 1972 bis 1978 an der Musikhochschule Hannover bei Hans Deinzer. Er war Preisträger verschiedener Wettbewerbe „Jugend musiziert“ und des Hochschulwettbewerbs. 1979 erhielt er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Karlsruhe und war von 1989 bis 2016 dort Professor. Von 2001 bis 2007 war er Rektor der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er hielt Meisterkurse in Brasilien, Italien, Japan, Kanada und Finnland. Als Solist setzte sich Wolfgang Meyer insbesondere für zeitgenössische Werke, unter anderem von Tiberiu Olah, Jean Françaix, Péter Eötvös und Edisson Denissow, ein. Im kammermusikalischen Bereich arbeitete er bevorzugt mit seiner Schwester Sabine Meyer und Reiner Wehle im Trio di Clarone, dem Zemlinsky-Trio, dem Carmina Quartett und dem Quatuor Mosaïques. 1996 führte eine Zusammenarbeit mit dem Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt zu zahlreichen Solokonzerten und einer CD-Produktion des Klarinettenkonzerts von Mozart. Darüber hinaus hat Wolfgang Meyer zahlreiche Schallplattenaufnahmen eingespielt. Weblinks Einzelnachweise Klassischer Klarinettist Hochschullehrer (HfM Karlsruhe) Musiker (Deutschland) Deutscher Geboren 1954 Gestorben 2019 Mann Rektor einer Hochschule in Deutschland
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Boesmans River
Der Boesmans River (Afrikaans/englisch; auch Bushman’s River; Afrikaans: Boesmansrivier; deutsch etwa: „Buschmannfluss“ oder „San-Fluss“) ist ein Fluss in der südafrikanischen Provinz Ostkap (Eastern Cape). Zwei Flüsse in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal und Westkap tragen denselben Namen. Verlauf Der Boesmans River entspringt nördlich von Kirkwood im Gebirge Suurberge. Er fließt ostwärts durch Alicedale, nimmt dort den New Year’s River auf und wendet sich dann in zahlreichen Windungen südostwärts. Dabei passiert er das Shamgari Game Reserve und das Kikuyu Lodge Game Reserve. Rund 33 Kilometer vor der Mündung wird der Fluss zum Ästuar. Zwischen den Orten Boesmansriviermond und Kenton-on-Sea mündet er in den Indischen Ozean. Die Mündung liegt nur wenig südwestlich der Mündung des Kariega River. Hydrometrie Die Abflussmenge des Boesmans River wurde am Pegel Donker Hoek, bei gut der Hälfte des Einzugsgebietes, über die Jahre 1957 bis 2021 in m³/s gemessen. Staudämme Der New Year’s River wird durch den New Year’s Dam gestaut, der Alicedale mit Trinkwasser versorgt. Einzelnachweise Fluss in der Provinz Ostkap 0Boesmans River
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Sasha Springer-Jones
Sasha Springer-Jones (* 17. März 1978 in Port-of-Spain als Sasha Springer) ist eine ehemalige Leichtathletin aus Trinidad und Tobago, die sich auf den Sprint spezialisiert hat. 2007 gewann sie mit der 4-mal-100-Meter-Staffel ihres Landes die Bronzemedaille bei den NACAC-Meisterschaften. Sportliche Laufbahn Erste internationale Erfahrungen sammelte Sasha Springer-Jones, die an der University of South Florida studierte, vermutlich im Jahr 2007, als sie bei den NACAC-Meisterschaften in San Salvador in 11,55 s den fünften Platz im 100-Meter-Lauf belegte und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel in 43,98 s gemeinsam mit Ayanna Hutchinson, Nandelle Cameron und Fana Ashby die Bronzemedaille hinter den Teams aus Jamaika und den Vereinigten Staaten gewann. Anschließend schied sie bei den Panamerikanischen Spielen in Rio de Janeiro mit 11,46 s im Halbfinale über 100 Meter aus und belegte mit der Staffel in 44,33 s den siebten Platz. Daraufhin erreichte sie bei den Weltmeisterschaften in Osaka das Viertelfinale, in dem sie mit 11,56 s ausschied. Im Jahr darauf siegte sie mit der Staffel mit neuem Landesrekord von 43,43 s bei den Zentralamerika- und Karibikmeisterschaften in Cali und nahm anschließend an den Olympischen Sommerspielen in Peking teil. Dort schied sie über 100 Meter mit 11,71 s im Viertelfinale über 100 Meter aus und kam mit der Staffel im Vorlauf nicht ins Ziel. 2009 gewann sie bei den CAC-Meisterschaften in Cali in 43,75 s die Bronzemedaille mit der Staffel hinter den Teams aus Saint Kitts and Nevis und Kolumbien. Im Jahr darauf gelangte sie bei den Zentralamerika- und Karibikspielen in Mayagüez mit 45,01 s auf Rang fünf im Staffelbewerb. Sie setzte ihre aktive Karriere bis ins Jahr 2016 fort und beendete diese dann im Alter von 38 Jahren. 2007 wurde Springer-Jones trinidadisch-tobagische Meisterin in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Persönliche Bestzeiten 100 Meter: 11,31 s (+1,5 m/s), 23. Juni 2007 in Port-of-Spain 60 Meter (Halle): 7,42 s, 8. Februar 2002 in Indianapolis Weblinks 100-Meter-Läufer (Trinidad und Tobago) 4-mal-100-Meter-Staffel-Läufer (Trinidad und Tobago) Olympiateilnehmer (Trinidad und Tobago) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2008 Teilnehmer an den Panamerikanischen Spielen (Trinidad und Tobago) Meister von Trinidad und Tobago (Leichtathletik) Staatsangehöriger von Trinidad und Tobago Geboren 1978 Frau
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Lechner (Begriffsklärung)
Lechner steht für: Lechner, Familienname, zu Namensträgern siehe dort Mount Lechner (2030 m), Berg im Queen-Elizabeth-Land, Antarktika Orte: Lechner (Bayrischzell), historischer Ortsteil von Bayrischzell, Landkreis Miesbach, Oberbayern Lechner (Rechtmehring), Ortsteil von Rechtmehring, Landkreis Mühldorf am Inn, Bayern Lechner (Stubenberg), Ortsteil von Stubenberg, Landkreis Rottal-Inn, Bayern Lechner (Warngau), Ortsteil von Warngau, Landkreis Miesbach, Bayern Siehe auch: Lechner – Lechner – Schallhammer, Unternehmen Georg-Lechner-Biermuseum in Oelde Lechnergraben, Gewässer
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Juan Pablo Rebella
Juan Pablo Rebella (* 3. Dezember 1974 in Montevideo, Uruguay; † 5. Juli 2006 ebenda) war ein uruguayischer Drehbuchautor und Regisseur. Leben Gemeinsam mit Pablo Stoll realisierte er 2001 seinen ersten Spielfilm 25 Watt, der auf Filmfestivals in Rotterdam, Havanna und Buenos Aires ausgezeichnet wurde. Der zweite Film des Duos, Whisky, wurde 2004 beim Filmfestival in Cannes, beim Tokyo International Film Festival und beim Sundance Filmfestival preisgekrönt. Am 5. Juli 2006 nahm sich Rebella in seiner Wohnung in Montevideo das Leben. Weblinks (dort allerdings mit dem Geburtsdatum 1. Januar 1974) (dort allerdings mit dem Geburtsdatum 1. Januar 1974) Einzelnachweise Uruguayer Person (Montevideo) Absolvent der Katholischen Universität von Uruguay Filmregisseur Drehbuchautor Geboren 1974 Gestorben 2006 Mann
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Hoher Stein (Odenwald)
Der Hohe Stein an der heutigen Landesgrenze zwischen Bayern und Hessen ist ein markanter Grenzstein. Er steht im nördlichen Odenwald am ursprünglichen mittelalterlichen Grenzdreieck von Kurmainz, der Herrschaft Breuberg und des Kondominats Umstadt. Daneben steht ein kleinerer, später gesetzter Grenzstein. Geografische Lage Die zwei jeweils mit Wappen versehenen Steine, wovon der größere und ältere eigentlich als Dreiherrenstein ausgeführt sein müsste, befinden sich auf dem 281 m hohen Grenzberg und auf der hier Richtung Nord-Süd verlaufenden hessisch-bayerischen Landesgrenze. Kurioserweise hat der Vermessungspunkt dieselbe Nummer wie die Höhe des Grenzberges: 281. Heute treffen hier die Gemarkungen von Wald-Amorbach und Hainstadt (beides Stadtteile von Breuberg im Odenwaldkreis) und von Mömlingen (unterfränkischer Landkreis Miltenberg) aufeinander. Wenige Dutzend Meter weiter nördlich grenzt noch die Gemarkung von Dorndiel (Stadtteil von Groß-Umstadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg) an. Der Grenzberg ist ein Berg eines seltenen West-Ost verlaufenden Buntsandstein-Querriegels vom Breubergmassiv Richtung Main. Die Grenzsteine stehen auf dem abgeflachten Plateau des Berges, der um die Steine, die auf einer kleinen Erhöhung stehen, ein sehr kleines Moor ausgebildet hat. Westlich und östlich des Grenzberges liegen zwei Pässe. Der westliche ist die heutige L 3413 von Wald-Amorbach nach Hainstadt. Der östliche Pass ist die ältere ursprünglich vom Amorbachtal ins Mümlingtal verlaufende Passstraße und heute nur noch als Forstweg begeh- bzw. befahrbar. Wenige Meter westlich liegt mit dem Bingerloch eine Sandsteindoline, die aus der Kluftverwitterung im Sandstein entstand. Weitere liegen wie eine Perlenkette nach Osten bis zur Schwedenschanze, die bis zu den Ausgrabungen von 2007 durch das Archäologische Spessartprojekt (ASP) als Befestigung des Dreißigjährigen Krieges angesehen wurde. Erst die Ausgrabung zeigte ihre rein geologische, natürliche Beschaffenheit als ca. 300 Meter lange Verwerfungszone. Südlich der zwei Grenzsteine fällt der Grenzberg steil ins Mümlingtal. Hier führt der 1984 angelegte Starkenburger Klettersteig durch alte Hainstädter Sandsteinbrüche. Geschichte Vermutlich verlief hier schon im frühen Mittelalter eine Grenze. Der Name Grenzberg deutet auf diese frühe Grenzziehung hin und ist spätestens ab 1303 als Grensenberg in Lehensurkunden der Kommende Mosbach für die Schelle von Amorbach nachweisbar. Vorläufer Der heutige Hohe Stein hatte (zumindest) einen Vorgänger, der mit der Jahreszahl 1585 und nicht 1595 über dem hessischen Wappen bezeichnet ist, sein kurpfälzer Teil des Doppelwappens ist teilweise abgehauen. Auf der anderen Seite befindet sich das Mainzer Wappen, geviert und die Felder wechselnd mit Mainzer Rad (1 und 4) und Fränkischem Rechen (2 und 3) besetzt. Er befindet sich heute im Keller des Hauses Kirchstraße 4 in Wald-Amorbach als Stützpfeiler eingesetzt. Das Mainzer Wappen steht aber nicht, wie von Scholz falsch behauptet für Wolfgang, Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg, der zu dieser Zeit Erzbischof von Mainz war, da sein Wappen nicht den Fränkischen Rechen, sondern die sechs Lilien der Ursprungsnobilität der Kämmerer von Worms enthält. Das Wappen ist als Wappen von Kurmainz (Besitzungen um Mainz: das Mainzer Rad / Besitzungen um Aschaffenburg in Unterfranken) zu verstehen. Der heutige Hohe Stein Die in der frühen Neuzeit – der ältere und früher nahezu mannshohe Hohe Stein ist mit 1668 bezeichnet – neu errichteten Dreimärker stehen an einem Grenzdreieck des damaligen Kurmainz (Bachgau), der Herrschaft Breuberg und des Kondominats Umstadt. Hier stießen die Grenzen des mainzischen Bachgaus (Dorndiel und Mömlingen) mit dem Löwenstein-Wertheimer Besitz um die Burg Breuberg und des gemeinschaftlichen Besitzes der Kurpfalz und Hessens im Kondominat Umstadt zusammen, wobei der hessische Besitz 1668 zu 3/8 bei der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und zu 1/8 bei der Landgrafschaft Hessen-Kassel lag, was sich aber nicht auf dem Wappen am Stein widerspiegelt. Der ältere oben abgerundete größere Sandstein, der eigentliche Hohe Stein, hat auf seiner östlichen Seite das Wappen für Mainz in einer Ausführung für den Erzbischof von Mainz Johann Philipp von Schönborn, mit seinem Wappentier, dem Schönbornschen Löwen im Herzschild, zweifach umgeben vom Mainzer Rad (auf 12 und auf 6 Uhr), dem Fränkischen Rechen (drei gegeneinanderliegende Zacken in Rot-Weiß) auf 10 Uhr und der Fränkischen Fahne auf 4 Uhr sowie dem Wormser Schlüssel (auf 7 und auf 2 Uhr). Schönborn war zu dieser auch gleichzeitig noch Bischof von Würzburg und von Worms. Aus dem barocken Wappen ragen der gekreuzte Bischofsstab und ein Schwert heraus. In der oberen Rundung des Grenzsteines ist die Jahreszahl 1668 eingemeißelt. Auf der westlichen gegenüberliegenden Fläche befinden sich die Umstädter Kondominats-Wappen für die Kurpfalz (heraldisch rechts) und die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (links). Das hessische Wappen zeigt im Brustschild den rot-weißen hessischen Löwen umgeben von den Wappen für das Fürstentum Hersfeld (Feld 1), der Grafschaft Ziegenhain (Feld 2), der Grafschaft Katzenelnbogen (Feld 3), der Grafschaft Diez (Feld 4), der Grafschaft Nidda und Isenburg-Büdingen (Feld 5) und der Grafschaft Schaumburg (Feld 6). Das Kurpfälzische Wappen ist dreigeteilt und hat im rechten oberen Feld den ursprünglichen Pfalzlöwen linksgewendet, im linken oberen Feld die blau-weißen Wittelsbacher Rauten und mittig unten die Kurfürstenwürde, hier als dreizackiger Hut, normalweise in Gold auf rotem Grund, dargestellt. Gekrönt ist das Wappenbild, heraldisch inkorrekt, von einer Bischofskrone. Dieser größere Stein ist eine Kopie des Originalsteins, aber heute auch schon in Zügen verwittert. Erstaunlicherweise ist kein Wappen der Herrschaft Breuberg, zu dieser Zeit im Besitz von Löwenstein-Wertheim in wechselnden Linien, angebracht. Auch eine Kennzeichnung GHB für die damalige Bezeichnung der Gemeinherrschaft Breuberg, die sich auf vielen Grenzsteinen der Umgebung befindet, ist nicht mehr festzustellen. Der ursprüngliche Grenzstein war vermutlich sogar farbig gefasst oder wurde in späteren Zeiten bemalt. Der kleine Grenzstein Der zweite kleinere Grenzstein erinnert an die wechselvolle Geschichte nach der Besetzung des Territoriums in den Napoleonischen Kriegen. 1810 wurde durch Napoleon das Großherzogtum Frankfurt gebildet. Auf der Vorderseite ist das Mainzer Rad in einem Wappen dargestellt, umgeben von den Buchstaben „GFMP“, die für „Großherzogtum Frankfurt Mainz (oder Main) Primus“ stehen. Die Beschreibung auf der Informationstafel mit „GFFP“ ist dahingehend nicht ganz korrekt. Auch ein „O“ für Departement Aschaffenburg, Distrikt Obernburg ist nicht mehr lesbar. Die Rückseite ist erheblich verwittert und kaum noch zu entziffern. Auf dieser Seite befand sich vermutlich früher der großherzoglich hessische Löwe, da Breuberg seit 1806 und Umstadt seit 1803 vollständig zum Großherzogtum Hessen gekommen waren. 1813 war dieser Grenzstein schon wieder überholt, da das Großherzogtum Frankfurt nach der Völkerschlacht bei Leipzig wieder zerfiel; der Aschaffenburger Anteil kam an das Königreich Bayern. Den Grenzverlauf zeigen die Grenzsteine auch heute noch an, da die Landesgrenze von Hessen und Bayern hier verläuft. Vielfältige Wanderwege queren heute den Hohen Stein und seinen rund 150 Jahre „jüngeren kleineren Bruder“, entweder als Ortswanderwege oder regionale Wanderwege. Die kultur- und geschichtshistorisch bedeutsamen Grenzsteine sind noch nicht als hessisches oder bayerisches Kulturdenkmal ausgewiesen. Einzelnachweise Weblinks Mit Einzeichnung des Grenzsteines Hoher Stein Dreiherrenstein Geographie (Breuberg) Mömlingen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt Kurpfalz Kurmainz Großherzogtum Frankfurt Großherzogtum Hessen Geographie (Landkreis Miltenberg)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Karlshof%20%28L%C3%BCbeck%29
Karlshof (Lübeck)
Karlshof ist ein Stadtbezirk des Lübecker Stadtteils St. Gertrud. Geschichte Der Ursprung dieser Siedlung geht zurück auf die Parzellierung und Vererbpachtung der Israelsdorfer Feldmark im Jahre 1781. Von den 15 Parzellen bilden die Parzellen 1 bis 8 den Siedlungskern von Israelsdorf und die Parzellen 9 bis 15 den von Karlshof. Dazwischen liegt das Waldstück Schellbruch und der Bach Medebek. Die Namensgebung geht zurück auf den russischen Generalkonsul und Kaufmann in Lübeck Karl von Schlözer (1780–1859), der in den Jahren 1845 und 1850 vier Parzellen Land von der Stadt Lübeck pachtete, um dort eine Hofstelle zu errichten (Parzellen 9 bis 12). Er erhielt die Erlaubnis, diese Ansiedlung Karlshof zu nennen. Die ursprüngliche Hofstelle befand sich auf der Parzelle Nr. 9 (Travemünder Allee/Ecke Am Schellbruch). Die Straßenbezeichnung Hofweg erinnert an diese Zeiten. Etwa an dieser Stelle steht heute das Gemeinschaftshaus Karlshof. Schlözer selbst bewohnte sein Sommerhaus in Israelsdorf (Waldstraße/Ecke Buchenweg). Die Hofstelle wurde am 6. Mai 1898 an die Stadt Lübeck verkauft und ab 1900 als Dienstsitz für den städtischen Förster genutzt. Schlözers Schwester Dorothea von Schlözer war die erste Frau in Deutschland, die einen Doktortitel erlangte. Siedlungsgeschichte Der erste Bebauungsplan wurde im Jahre 1910 aufgestellt und umfasste lediglich die Straße Am Schellbruch. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Karlshof durch die Siedlungsbewegung ab 1920 erschlossen und als Wohnstadtteil entwickelt. Insbesondere wurden zwischen 1920 und 1928 von der Gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft Lübeck mehr als 100 Siedlungshäuser in Karlshof gebaut. Heute ist Karlshof eine Lübecker Vorstadtsiedlung, die in den 1950er Jahren weiter stark mit Einfamilienhäusern bebaut wurde. Im oberen Forstmeisterweg, im oberen Torneiweg sowie im Hertzweg wurden von der Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat in den 1950er Jahren mehrere Wohnblocks errichtet. Die Häuser im Hertzweg sowie mehrere Wohnblocks in der Luisenstraße wurden ab 2017 abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Die Siedlung liegt im Nordosten Lübecks an der Travemünder Allee und grenzt im Nordosten an den Stadtteil Israelsdorf. Kirche Zur Siedlung Karlshof gehört die 1956 geweihte ev.-luth. Kirche St. Stephanus nebst Kindergarten am Holzvogtweg/Ecke Dornierstraße. Schule Im Jahr 1966 wurde am Ende des Holzvogtweges und Ende der Dornierstraße die Grundschule Lauerholz eröffnet. Die ursprüngliche Lauerholz-Volksschule war von 1950 bis 1966 am Ende der Straße An der Hülshorst, Ecke Glashüttenweg, gelegen in einem ehemaligen Industriegebäude der Norddeutschen Dornier-Werke, später wurde das staatliche Eichamt hier untergebracht. Zur früheren Lauerholz-Volksschule wie zur heutigen Grundschule gehört die Zweigstelle in Israelsdorf. Gebäude und Grundstücke mit besonderer Bedeutung Flugplatz an der Travemünder Allee Vor dem Ersten Weltkrieg befand sich der Lübecker Flugplatz ab 1912 in Karlshof auf dem Gebiet der heutigen Sportplätze an der Travemünder Allee. 1912 landeten hier die Zeppeline LZ 11 „Viktoria Luise“ und LZ 13 „Hansa“, für 1913 wird von einem Orientierungsflug für Motorflugzeuge nach Schwerin und Wismar berichtet und 1914 wird der Landeplatz Militärflugplatz. Der Flugplatz Karlshof wurde insgesamt von 1912 bis 1919 betrieben. Nach der Fertigstellung des Flughafens Lübeck-Blankensee im Jahre 1917 wurde der Flugbetrieb nach und nach dorthin verlagert. Zur Erinnerung an diese Zeit wurden die Straßen rund um den Flugplatz nach bedeutenden Flugpionieren benannt (siehe dort). An der Hülshorst / Am Schellbruch Hier stand von 1941 bis 1989 (Abriss) ein 70.000 m³ umfassender und 52 m hoher Gasbehälter (Gasometer), der seinerzeit zur Versorgung der Rüstungsindustrie im Glashüttenweg errichtet wurde. Hofweg 11a Auf diesem Grundstück wurde von 1963 bis 1966 das Gemeinschaftshaus Karlshof weitgehend in Eigenleistung und mit Hilfe von Spenden errichtet. Glashüttenweg / Am Wasserbau Ab 1907 Bebauung des Traveufers und Errichtung der Staatswerft. Heute Bauhof des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck. Glashüttenweg 31 Auf diesem Grundstück wurde von 1934 bis 1945 das Rüstungsunternehmen Berlin-Lübecker Maschinenfabrik betrieben. Später erfolgten Erweiterungen auf den Grundstücken Glashüttenweg 29 (Fa. Hannemann) und Glashüttenweg 33-35 (F-Gebäude). Glashüttenweg 44-48 Im Jahre 1937 wurde am Glashüttenweg, der damals in Curt-Helm-Straße umbenannt worden war, ein Militär-Lehrlingsheim und eine Fliegertechnische Vorschule errichtet. Hier waren die bei den Flugzeugwerken am Glashüttenweg beschäftigten Lehrlinge untergebracht. Im gleichen Haus erhielten sie ihren theoretischen Unterricht und ergänzende praktische Unterweisungen. Die kasernenmäßige Unterbringung und ein militärähnlicher Drill, wie er damals bei der Hitler-Jugend üblich war, sollten für Zucht und Ordnung in der Gemeinschaft im Sinne der damals geltenden Führer-Grundsätze sorgen. Gebäude und Außenanlagen sind in ihrer Anordnung bis heute nahezu unverändert geblieben. An einem ursprünglich zweigeschossigen teilweise unterkellerten Hauptgebäude am Glashüttenweg ist L-förmig an der Straße An der Hülshorst ein Nebengebäude angeschlossen. Die dahinter liegende große Hoffläche wird so an zwei Seiten von den Gebäuden flankiert. Im Obergeschoss des Hauptgebäudes befanden sich die Unterkünfte für die Lehrlinge und im Erdgeschoss die Unterrichts- und Laborräume. Der hohe Dachboden wurde für sportliche Übungen genutzt. Im eingeschossigen unterkellerten Nebengebäude befanden sich der Speisesaal und die Küche. Den Abschluss bildete eine zweigeschossige Hausmeisterwohnung. Während des Krieges wurde das Nebengebäude im Bereich des Speisesaals durch einen Bombentreffer zerstört. Nach Entfernung des Trümmerschutts wurde auf der Kellerdecke eine Baracke als Ersatz für den verloren gegangenen Speisesaal errichtet. Der Abdruck des Giebels vom zerstörten Nebengebäude ist heute noch am Hauptgebäude sichtbar. Nach Kriegsende erhielt der Glashüttenweg seinen ursprünglichen Namen zurück. Im Mai 1945 bezog zunächst das englische Militär das Gebäude. Ab 1950 befand sich hier die Lauerholz-Volksschule von Karlshof. Nachdem die Schule Ende 1966 das Gebäude verlassen hatte, bezogen im Januar 1967 das Eichamt Lübeck das Erdgeschoss einschließlich der Baracke und das Gewerbeaufsichtsamt die Räume im Obergeschoss. Ein Hausmeister übernahm die Wohnung im erhalten gebliebenen Teil des ehemaligen Nebengebäudes. Mit dem Wechsel in die damals bundeseigene Liegenschaft am Glashüttenweg schienen beide Ämter einen endgültigen Standort gefunden zu haben und ein erneuter Standortwechsel auf absehbare Zeit nicht mehr notwendig zu werden. Nachdem das Land Schleswig-Holstein Grundstück und Gebäude von der Bundesvermögensverwaltung übernommen hatte, wurde 1973 die Baracke entfernt, auf den Fundamenten des Nebengebäudes eine Betondecke aufgebracht und darauf eine Prüfhalle für das Eichamt errichtet. Zugleich wurde die Hoffläche so befestigt, damit sie auch für schwere Fahrzeuge befahren werden konnte. Durch den Ausbau des Dachgeschosses wurden 1980 weitere Büroräume für das Gewerbeaufsichtsamt geschaffen. Eine Grundinstandsetzung des Gebäudes erfolgte im Jahre 1990. Weil beim Gewerbeaufsichtsamt das Raumbedürfnis am Glashüttenweg nicht mehr befriedigt werden konnte, wechselte es zum Jahresende 1996 seinen Standort. Die dadurch frei gewordenen Räume belegte einige Jahre lang die Steuerfahndung. Anschließend nutzte das Wasser- und Schifffahrtsamt den größten Teil der Räumlichkeiten vorübergehend wegen der Renovierung ihres eigenen Gebäudes. Nach Schaffung der Eichdirektion Nord durch die Zusammenfügung der Eichverwaltungen von Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern wurde aus dem bisherigen Eichamt Lübeck ab 1. Januar 2004 eine „Außenstelle“ der Eichdirektion Nord. Diese verließ im August 2011 ihren Standort am Glashüttenweg und übersiedelte nach Bad Schwartau. Seitdem gibt es keine Eichbehörde mehr in Lübeck. Nach längeren Leerstand nutzt das Amtsgericht Lübeck seit September 2015 das Gebäude für die Dauer der Renovierung ihres eigenen Gebäudes. Gärtnereien in Karlshof Die Geschichte der Gärtnereien geht zurück auf den Gärtner Wilhelm Rose (1843–1909), der 1869 die ca. 11 Hektar große Parzelle Nr. 13 zwischen Travemünder Allee und Torneiweg erwarb. Er errichtete auf dem heutigen Grundstück Travemünder Allee 51 den Wilhelmshof und betrieb auf den Flächen die Wilhelmshöfer Baumschulen. Nach seinem Ableben wurde der Betrieb stark verkleinert und als Gärtnerei Richard Rose (Zugang über das Grundstück Dornierstraße 15/15a) und Gärtnerei Macheit (Travemünder Allee 53) weitergeführt. Letztere existiert noch heute. Sportstätten An der Travemünder Allee zwischen Zeppelinstraße und Jungborn befinden sich an der Stelle des ersten Lübecker Flugplatzes seit 1919 städtische Fußballplätze des Vereins Phönix Lübeck (gegr. 1903) sowie seit 1926 die Anlage des „Lübecker SV von 1913“ bzw. des „Lübecker Sportvereins Gut Heil von 1876“ incl. Turn-, Tennishalle sowie einiger Tennisplätze. Straßennamen Im ursprünglichen (nordöstlichen) Teil erinnern die Straßennamen an die Gründerzeit (Schlözerstraße, Hofweg). Weiter westlich (im Mittelteil) finden sich forstwirtschaftliche Namen (Forstmeisterweg, Jägersteig, Wildhüterweg, Holzvogtweg). Im westlichen Randgebiet wurden bedeutende Physiker/Naturwissenschaftler geehrt (Albert-Einstein-Straße, Max-Planck-Straße, Celsiusweg, Fahrenheitweg, Heisenbergweg). Am südlichen Rand finden sich die Namen bedeutender Flugpioniere (Dornierstraße, Eckenerstraße, Zeppelinstraße, Lilienthalstraße). Die Straße Torneiweg geht zurück auf die schon im Mittelalter gebräuchliche Flurbezeichnung tourneysveld, was als Hinweis auf eine alte Turnierstätte gedeutet werden kann. In einer Landkarte von 1910 findet sich die Flurbezeichnung Auf dem Torney für die freie Fläche zwischen Torneiweg und Glashüttenweg. Die Straße Glashüttenweg geht zurück auf eine gleichnamige Fabrik, die hier 1841 bis ca. 1871 bestand. Bereits seit dem 16. Jahrhundert hieß dieser Weg hinunter zur Trave Weg zur Treidelhütte, da auf der 1882 abgetrennten Teerhofsinsel die Unterkunft des Treidelmeisters lag. Industrie In den 1970er Jahren wurde durch die Straße Glashüttenweg das neue Industriegebiet An der Hülshorst/Niels-Bohr-Ring erschlossen in dem sich Betriebe des Maschinenbaus und der Verpackungsindustrie ansiedelten. Insbesondere die Firmen Wepa (Wellpappen- und Papierfabrik) und H. & J. Brüggen KG (Cerealien, Müslis und weitere Getreideprodukte) im oberen Glashüttenweg sowie die Fa. Lubeca, später Fa. Schmalbach-Lubeca (Blech- und Kunststoffverpackungen aller Art) boten Hunderte von Arbeitsplätzen. Das Gewerbegebiet am Glashüttenweg und der Hafenstraße beherbergt heute u. a. ein Hochregallager der Firma Brüggen, den örtlichen Firmensitz des Windenergieherstellers Vestas, die Zentrale der Konditorei Junge und zahlreiche Dienstleister im Kesselhaus der ehemaligen Schiffswerft von Henry Koch. Gegenwart Dieses Gebiet umfasst heute eine Fläche von ca. 1 km². Die Einwohnerzahl von Karlshof/Israelsdorf/Gothmund ist von ca. 6800 (1989) auf ca. 5900 (2018) zurückgegangen. Literatur und Anmerkungen Uwe Müller: St. Gertrud. Chronik eines vorstädtischen Wohn- und Erholungsgebietes. Heft 2 der Kleine Hefte zur Stadtgeschichte herausgegeben vom Stadtarchiv Lübeck 1986. ISBN 3-7950-3300-4. Peter W. Kallen: Israelsdorf Gothmund Karlshof Herreninsel – Beiträge zur Geschichte der Siedlungen, herausgegeben vom Senat der Hansestadt Lübeck (Amt für Kultur), Lübeck 1989. Uwe Kröger: Eichamt Lübeck, Entstehung und Entwicklung einer kleinen Behörde in der Hansestadt Lübeck – ZVLGL Band 77, 1997 – S. 114–139 Stadtteil von Lübeck
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wat%20Chalong
Wat Chalong
Wat Chalong (in Thai: ) ist der größte und prominenteste der 29 buddhistischen Tempel (Wat) der Insel Phuket (Thailand). Der Tempel liegt etwa 8 km südöstlich der Stadt Phuket an der Straße 4021. Hier werden zwei Mönche verehrt, die während der Zeit des Aufstands der Zinnarbeiter lebten und hier wirkten: Luang Pho Chuang und Luang Pho Chaem. Beide waren berühmt für ihre medizinischen Kenntnisse und Fähigkeiten. In einem dem Wat beigeordneten Teakhaus werden Andenken an die beiden Mönche aufbewahrt, u. a. von ihnen getragene Roben sowie Statuen aus Wachs. Chalong Buddhistischer Tempel in Asien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Burkhardtsgr%C3%BCn
Burkhardtsgrün
Burkhardtsgrün steht für: Burkhardtsgrün (Bösenbrunn), Ortsteil von Bösenbrunn im Vogtlandkreis, Sachsen Burkhardtsgrün (Zschorlau), Ortsteil von Zschorlau im Erzgebirgskreis, Sachsen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Coburger%20Zeitung
Coburger Zeitung
Die Coburger Zeitung war eine Tageszeitung in Coburg. Sie erschien erstmals 1854 und dann zwischen 1861 und 1935. Die Ausgaben liegen inzwischen digitalisiert vor. Einzelnachweise Zeitung (Deutschland, Erscheinen eingestellt) Medien (Coburg) Deutschsprachige Tageszeitung Ersterscheinung 1854 Erscheinen eingestellt 1935 Zeitung (Weimarer Republik) Zeitung (Deutsches Kaiserreich)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Margrit%20Schiller
Margrit Schiller
Margrit Schiller (* 1948 in Bonn) ist eine ehemalige Angehörige der linksextremistischen terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF). Leben Schiller ist das älteste Kind eines Bundeswehr-Majors beim Militärischen Abschirmdienst sowie einer Lehrerin und CDU-Lokalpolitikerin. Sie studierte Psychologie in Bonn und Heidelberg und wurde über ihre Teilnahme am 1970 gegründeten Sozialistischen Patientenkollektiv (SPK) zunächst Unterstützerin und anschließend aktives Mitglied der Rote Armee Fraktion. Am 22. Oktober 1971 wurde Schiller in Hamburg festgenommen, dabei wurde der Polizist Norbert Schmid erschossen, jedoch nicht mit der Waffe Schillers. Der mutmaßliche Schütze Gerhard Müller wurde später Kronzeuge der Bundesanwaltschaft. Nach ihren eigenen Angaben befand sich Schiller im Gefängnis mehrfach in Einzelhaft. Sie beteiligte sich an mehreren Hungerstreiks. Nach ihrer Entlassung aus der Haft 1973 ging sie wieder in den Untergrund, am 4. Februar 1974 wurde sie erneut verhaftet und verbüßte bis 1979 eine Freiheitsstrafe. Die Straftatbestände, auf deren Grundlage sie verurteilt wurde, schlossen Ausweisfälschung, unerlaubten Waffenbesitz sowie die Mitgliedschaft und Unterstützung der RAF ein. Um einer erneuten Verhaftung zu entgehen, setzte sie sich 1985 nach Kuba ab, wo ihr die Regierung politisches Asyl gewährte. Dort heiratete sie einen kubanischen Jazz-Musiker und brachte Zwillinge zur Welt. 1993, auf dem Höhepunkt der kubanischen Wirtschaftskrise nach dem Auslaufen der sowjetischen Hilfsleistungen (Período especial), deren Auswirkungen sie durch eine Erbschaft zunächst etwas abfedern konnte, ging sie mit ihrer Familie nach Uruguay. Dort engagierte sie sich in politischen Projekten in Zusammenarbeit mit der ehemaligen bewaffneten Untergrundbewegung Tupamaros. Nachdem auch Uruguay von einer Wirtschaftskrise betroffen wurde, kehrte sie 2003 mit ihren Kindern nach Deutschland zurück und lebt in Berlin. 2011 veröffentlichte sie eine autobiografische Erzählung, nachdem bereits 2000 ihre mit ihrer Haftentlassung 1979 endende Autobiografie erschienen war. In ihrer Autobiografie behauptete Schiller, im Jahr 1973 für einige Tage in derselben Wohngemeinschaft in Frankfurt wie Joschka Fischer gewohnt zu haben. Diese Behauptung wurde von verschiedenen Zeugen im Rahmen von staatsanwaltlichen Untersuchungen zum OPEC-Prozess im Jahr 2001 bestritten. Laut taz übernachtete Schiller zwar seinerzeit tatsächlich im ersten Stock der Bornheimer Landstraße, allerdings nicht in der Männer-WG von Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit, sondern in der benachbarten Frauenwohnung. Eine ehemalige Bewohnerin habe der taz versichert: „Die war nicht bei Fischer, sondern bei uns. Ich kam spät nach Hause, und da lag die in meinem Bett.“ Die Frau sei ihr nicht etwa deshalb in Erinnerung geblieben, weil sie berühmt oder berüchtigt gewesen wäre. Ihr sei damals nur unangenehm aufgefallen, dass die Besucherin im Gespräch nie einfach nur „USA“ sagen konnte, sondern immerzu das befremdliche, den Redefluss deutlich hemmende „USA/SA/SS“ heruntergehaspelt habe. Später hat auch Schiller ihren Besuch relativiert. Sie habe „an die damals vorgefundenen Wohnverhältnisse keine konkreten Erinnerungen mehr“. Im Januar 1974 soll sich die damals flüchtige Schiller nach Beobachtungen des Verfassungsschutzes nahe Köln mit dem Journalisten Günter Wallraff getroffen haben, womit später der Verdacht der Vorbereitung des Hochverrats begründet wurde, der das Bundesinnenministerium zur Genehmigung einer vom Verfassungsschutz beantragten Telefonüberwachung Wallraffs veranlasste. Nachdem Wallraff erst 1979 über die zweimonatige Abhöraktion informiert worden war, versicherte er in einer eidesstattlichen Erklärung, Schiller weder zu kennen, noch jemals getroffen zu haben. Seine Klage gegen die für die Abhöraktion verantwortlichen Behörden wurde 1982 im Berufungsverfahren vom Oberverwaltungsgericht Münster zurückgewiesen. Publikationen „Es war ein harter Kampf um meine Erinnerung“. Ein Lebensbericht aus der RAF. Hrsg. von Jens Mecklenburg. Konkret-Literatur-Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-89458-181-6. Remembering the Armed Struggle. Life in Baader-Meinhof. Übersetzt von Lindsay Munro. Vorwort von Osvaldo Bayer. Zidane, London 2008, ISBN 978-0-9554-8504-6. So siehst du gar nicht aus! Eine autobiografische Erzählung über Exil in Kuba und Uruguay. Vorwort von John Holloway. Assoziation A, Berlin 2011, ISBN 978-3-86241-408-6. Weblinks Interview, April 2000 Margot Overath: Margrit Schiller – eine Biografie mit Brüchen – Untergrund.Gefängnis.Exil, SWR2–Tandem vom 16. November 2015 Einzelnachweise Mitglied der Rote Armee Fraktion Autor Verurteilte Person Fälscher Autobiografie Deutscher Geboren 1948 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinb%C3%B6singen
Kleinbösingen
Kleinbösingen ist eine politische Gemeinde im Seebezirk (französisch: District du Lac) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der französische Name der Gemeinde lautet Petit-Basens. Geographie Kleinbösingen liegt auf , 3 km westsüdwestlich von Laupen und 10 km nordnordöstlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich leicht erhöht am westlichen Talrand der Saane, im nördlichen Freiburger Mittelland. Die Fläche des 3,0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der vom eiszeitlichen Rhonegletscher überformten Molassehöhen zwischen dem Murtensee und dem Saanetal. Die südöstliche Grenze verläuft entlang des kanalisierten und begradigten Flusslaufs der Saane. Im Süden gehört ein Teil der Staumauer des Schiffenensees sowie ein ganz kleiner Anteil des Sees zu Kleinbösingen. Von der Saane erstreckt sich der Gemeindeboden nach Westen über eine bis zu 500 m breite flache Talniederung (mit dem Naturschutzgebiet Auried) auf die angrenzenden Molassehöhen mit den Plateaus von Grueneburg und Feldmatt. Die nördliche Begrenzung bildet der Waldrand zum bernischen Röseliwald. Auf dem Müllerholz wird mit der höchste Punkt von Kleinbösingen erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 7 % auf Siedlungen, 21 % auf Wald und Gehölze, 68 % auf Landwirtschaft, und etwas mehr als 4 % waren unproduktives Land. Zu Kleinbösingen gehören die Siedlungen Grueneburg () auf einem Plateau am Südostfuss der Waldhöhe des Müllerholzes und Riedacher () am westlichen Talhang der Saane sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Kleinbösingen sind Gurmels, Düdingen und Bösingen im Kanton Freiburg sowie Kriechenwil im Kanton Bern. Bevölkerung Mit Einwohnern (Stand ) gehört Kleinbösingen zu den kleineren Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 94,9 % deutschsprachig, 3,0 % französischsprachig, und 1,2 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Kleinbösingen belief sich 1900 auf 256 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts pendelte die Bevölkerungszahl im Bereich zwischen 230 und 270 Einwohnern. Erst seit 1980 (231 Einwohner) wurde ein deutliches Bevölkerungswachstum mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 20 Jahren verzeichnet. Wirtschaft Kleinbösingen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau und die Viehzucht einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden, unter anderem in einem Betrieb des Metallbaus, im Elektrizitätswerk des Stausees Schiffenen, im Baugewerbe, in einer Schreinerei sowie einem national tätigen IT-/CE-Internetversandhandel. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Steinbrüchen unterhalb der Staumauer des heutigen Schiffenensees Sandstein abgebaut. Ehemalige Kiesgruben im Saanetal wurden renaturiert und bilden heute das Naturschutzgebiet Auried. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Laupen, Freiburg und Bern arbeiten. Verkehr Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von Düdingen nach Murten. Der nächste Anschluss an die Autobahn A12 (Bern-Vevey) befindet sich in Düdingen, rund 7 km vom Ortskern entfernt. Durch den Postautokurs, der von Düdingen nach Kerzers führt, ist Kleinbösingen an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Durch den Fahrplanwechsel im Dezember 2008 ist Kleinbösingen durch eine Busverbindung im Halbstundentakt mit Düdingen und Gurmels verbunden. Ab Gurmels führen zudem Linien nach Courtepin, Murten und Kerzers. Mit dem Auto in 10 Minuten erreichbar ist der Bahnhof Gümmenen. Von hier geht es mit der Bahn im Halbstundentakt in 15 Minuten nach Bern. Geschichte Kleinbösingen war im Mittelalter Teil des Besitzes der Grafen von Thierstein. 1442 kam das Dorf durch Kauf unter die Herrschaft von Freiburg und gehörte fortan zur Alten Landschaft (Spitalpanner). Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Kleinbösingen während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Distrikt Freiburg und ab 1831 zum Deutschen Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Seebezirk eingegliedert wurde. Von 1883 bis 1982 besass Kleinbösingen eine gemeinsame Verwaltung mit der jenseits des Röseliwaldes liegenden Gemeinde Liebistorf (heute nach Gurmels eingemeindet). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es verschiedene Projekte, die meisten Ortschaften im Kanton Freiburg mit Eisenbahnen zu verbinden. Unter anderem existierte ein Projekt, das es allerdings nicht über das Ideenstadium hinaus schaffte, eine Bahnlinie Kerzers – Gurmels – Ueberstorf anzulegen. Diese Bahnlinie wäre bei Kleinbösingen über eine Brücke verlaufen und hätte damit Kleinbösingen an den Bahnverkehr angeschlossen. Naturschutzgebiet Auried In Kleinbösingen befindet sich auf einer Fläche von knapp 28 ha das Auried, ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. Im Gebiet gut vertreten sind der Grasfrosch (Rana temporaria), der Grünfrosch (Pelphylax sp.), die Erdkröte (Bufo bufo) sowie der Teichmolch (Lissotriton vulgaris), der Fadenmolch (Lissotriton helveticus) und der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris); mittelmässig vertreten ist noch der Nördliche Kammmolch. Der Europäische Laubfrosch konnte 2017 nicht mehr zweifelsfrei beobachtet werden. Nach Aebischer lebte der Kammmolch 1998 ausser am Neuenburgersee noch an vier Standorten im Kanton, dazu gehörte das Auried, das er damals als das Gebiet mit der wohl grössten Kammmolchpopulation der Schweiz bezeichnet hatte. Sport In Kleinbösingen hat der Schiesssport 300 Meter einen traditionell sehr hohen Stellenwert. Besonders seit dem Jahr 2000 konnte die Schützengesellschaft SG Liebistorf – Kleinbösingen – Wallenbuch auf nationaler Ebene bedeutsame Erfolge feiern. Unter anderem Schweizermeistertitel in der Elite und Jungschützen Gruppenmeisterschaft, Einzelsieger am Eidgenössischen Schützenfest 2005 sowie mehrere Kantonalmeistertitel und Erfolge an Historischen Schiessanlässen. Kultur Die Kulturkommission der Gemeinde organisiert jedes Jahr verschiedenste Anlässe für die Bürger. Weblinks Offizielle Website der Gemeinde Kleinbösingen Luftaufnahmen des Dorfes Auried Einzelnachweise Ort im Kanton Freiburg Schweizer Gemeinde
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https://de.wikipedia.org/wiki/QMM
QMM
QMM steht für: Flugplatz Massa-Cinquale (IATA-Code), italienischer Flughafen qmm steht für: Quadratmillimeter, veraltete Abkürzung, heute mm² Abkürzung
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https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6lner%20K%C3%A4stchentreffen
Kölner Kästchentreffen
Kölner Kästchentreffen ist eine Kölner Künstlergruppe mit den Schwerpunkten Objektkunst und Papiertheater. Geschichte Im April 1984 verabredete eine Gruppe befreundeter Künstler aus dem Umfeld der Kölner Werkschulen (FH Kunst und Design), ein Objekt zu einem gemeinsam festgelegten Thema zu gestalten und sich die Resultate später bei einem gemeinsamen Abendessen zu zeigen. Sie nannten diese Begegnung informell „Kästchentreffen“ und behielten diesen Namen auch bei ihren zahlreichen weiteren Aktivitäten als Gruppennamen bei. Stilmittel Abweichend von anderen neo-dadaistischen Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst, setzt die Gruppe nicht auf Irritation oder Provokation, sondern organisiert spielerisch den realen Gegenstand als Baustein eines formalästhetischen Kompositionsgerüsts in Bildkästen, Kartonagen oder kleinen Vitrinen. Das Objekt wird Farbträger und agiert in einer bewusst erzählenden Inhaltlichkeit. Nur konsequent erscheint daher gegen Ende der 1980er Jahre die Hinwendung zum Papiertheater. Diese, fast in Vergessenheit geratene Kunst- und Kommunikationsform, die ihre Blütezeit im 19. Jahrhundert erfuhr, wurde zur idealen Ausdrucksform für die beteiligten Künstler, die über viele Jahre einen eigenen Stil des Papiertheaters entwickelt haben: Aus Papier, Holz, Pappe, Fundstücken und Musik oder Musikcollagen entstehen unabhängig voneinander auf selbst entworfenen Bühnen 3 bis 15 Minuten lange Stücke, die meditativ und seltener heftig den unterschiedlichen Temperamenten der Spieler entsprechen, die sich oft wie Träumende in ihren Bildwelten bewegen. Zusammengestellt zu einem Theaterabend, eröffnen sie mit manchmal fast kindlichem Gestus und künstlerischer Präzision poetische Räume. Die Künstler Annette Breuer (* 1961) Theo Kerp (* 1949) Gerd Kuck (* 1959) Barbara Räderscheidt (* 1959) Georg Rhode (* 1959) Astrid Rosner (* 1949) Herbert Rosner (* 1950) Heribert Schulmeyer (* 1954) Charli Weingarten (* 1934; † 2009) Jojo Wolff (* 1958) Max Zimmermann (* 1959) Treffen und Themen 1984 Rheinspaziergang und erste Verabredung 1985 „Expedition“ 1985 „Fehlfarben“ 1986 „Wundertüten“/„Erotisches Objekt“ 1986 „Musikinstrument“ 1987 Erste Papiertheatervorführung von Heribert Schulmeyer („Brighton Pier 5 Uhr morgens“) 1987 „Blaue Stunde“ 1987 „Postpaket“ 1987 „Zauberkästen“ 1988 „Gewürzdosen“ 1988 „Die Seele als Flugobjekt“ 1988 Theatertreffen 1989 „Albrecht Roscher“ 1989 „Spielzeug“ 1990 „Menagerie Imaginaire“ 1990 „Reliqienkästen“ 1991 Zinngießen 1992 „Asyl Pro Arte“ 1992 „Unzinn“ 1992 „Spiegelkästen“ 1993 „Postkarten aus aller Welt“ 1994 Linoldrucke 1995 „Informelles Kästchentreffen“ 1995 Theatertreffen 1996 „Anhängsel“ 1997 „Gartenobjekte“ 1997 „Sommerfest der Rheinländischen Papiertheaterfreunde“ 1998 „Besteckkasten“ 1999 „Egon Island“ 2003 „Künstlerdampfer“ 2006 Theatertreffen 2008 „Werken für Halle“ 2009 Theatertreffen 2010 „Giro Tondo“ 2010 „Stockpuppen“ 2010 Theatertreffen 2011 Theatertreffen Ausstellungen 1986 Simultanhalle, Köln-Volkhoven 1988 Villa Minima, Brühl 1989 Simultanhalle, Köln-Volkhoven 1990 Museum Katharinenhof, Kranenburg 1990 Vitrine Druckerei Zimmermann, Köln, „Reliquien & Delikte“ 1991 Vitrine Druckerei Zimmermann, Köln, „Rheinromantik“ 1991 Villa Waldrich, Kunstverein Siegen, „Unzinn“ 1991 Galerie Rahmel, Köln 1997 Galerie Schaufenster, Erftstadt-Liblar, „Treibhaus“ 2003 Kunstraum Köln-Sülz „Künstlerdampfer“ 2004 Theatermuseum Düsseldorf, „20 Jahre Kölner Kästchentreffen“ 2007 Galerie Wunderkammer, Esslingen 2008 Franckesche Stiftungen, Halle, „In fremden Welten“ 2009 Eifelmuseum Blankenheim 2010 KAT 18, Sommerblutfestival, Köln, „Giro Tondo“, Keramikteller 2013 Max Ernst Museum, Brühl 2015 "Geheimnis Papier", Schloss Burgau, Düren Papiertheateraufführungen 1988 Villa Minima, Kunstverein Brühl 1989 Simultanhalle, Köln-Volkhoven 1990 Museum Katharinenhof, Kranenburg 1991 Galerie 11, Köln 1991 Historisches Rathaus Brühl, zum 100. Geburtstag von Max Ernst 1991 Theater der Welt, Essen 1991 Galerie Rahmel, Köln 1991 Römisch-Germanisches Museum, Köln 1992 Villa Waldrich, Kunstverein Siegen 1992 Kirchen St. Clemens und Liebfrauenkirche, Köln-Mülheim 1992 Internationale Figurentheatertage, Brühl 1992 Kreismuseum Blankenheim (Eifel) 1992 Internationale Biennale der Papierkunst, Düren 1993 Siebengebirgsmuseum, Königswinter 1993 Theatermuseum Düsseldorf 1993 Rheinreise, Vitrine Druckerei Zimmermann, Köln 1991 Theater der Welt, VHS Essen, Essen 1994 Internationale FigurenTheaterTage, Brühl 1994 Kunstraum Bahnhof Rösrath (bei Köln) 1995 Haus Rheinstein, Köln 1995 Alte Feuerwache „Kulturtage Offene Welten“, Köln 1995 Internationaal Micro Festival Dordrecht; NL 1996 Siebengebirgsmuseum, Königswinter 1996 Internationale FigurenTheaterTage, Brühl 1996 Pépinière d’Entreprises, Velo Theatre Apt, Frankreich 1997 Stadthaus Erftstadt-Lechenich 1997 Alte Feuerwache, „La Paloma“, Köln 1996 Siebengebirgsmuseum, Königswinter 2000 Kreta's Papiertheatertage, Krefeld 2000 Theatermuseum Düsseldorf 2000 T Magisch Theatertje, Maastricht 2001 St. Clemens, Köln-Mülheim 2002 Internationales Papiertheaterfestival, Waiblingen 2002 Ausstellungsreihe „Rheinromantik“, Schloss Drachenburg, Königswinter 2002 Siebengebirgsmuseum, Königswinter 2002 Stadtmuseum Köln 2002 Stadtmuseum Bonn 2002 Kunsthaus Seelscheid (bei Köln) 2002 Städtische Galerie Neuwied, Mennonitenkirche 2002 3. Internationales Dr. Kurt Pflüger Papiertheaterfestival, Waiblingen 2003 Atelier Räderscheidt, Köln 2003 Atelier Lisa Kaiser, Köln 2004 Eisenwaren Bosen und Atelier Wirdeier, Köln 2004 Théâtre Papier Festival International, Mourmelon le Grand, Frankreich 2004 Theatermuseum Düsseldorf 2004 Kunsthandel Melsheimer, Köln 2005 Theater der Welt, Bochum 2006 International Puppet Theatre Festival, Dordrecht, NL 2006 Théâtre Papier Festival International, Mourmelon le Grand, Frankreich 2006 Schloss Homburg, Marienheide 2007 Lindenblütenfest in den Franckeschen Stiftungen, Halle 2007 "Das Romantische Prinzip", Städt. Galerie, Wesseling 2007 International Puppet Theatre Festival, Dordrecht, NL (nur A. u. H. Rosner) 2007 Fidena, Bochum 2007 Stadtmuseum Esslingen 2007 MultiArt Galerie, Bonn 2007 Internationales Figurentheaterfestival Wolfsburg 2008 The International Festival of Puppet Theater, Jerusalem, Israel 2008 Kunstforum St. Clemens, Köln 2008 Gasthaus zur Krone, Laas, Südtirol 2009 Eifelmuseum Blankenheim (Eifel) 2009 Lange Nacht der Münchner Museen, Stadtmuseum München (nur A. u. H. Rosner) 2010 International Puppet Theatre Festival, Dordrecht 2010 3. Weitblick-Festival, Figurentheater Fadenschein, Braunschweig 2010 Institut für Moderne im Rheinland, Düsseldorf 2010 Stadthaus Erftstadt-Lechenich 2010 Kunsthaus Rhenania, Köln im Rahmen des Sommerblutfestivals 2011 Ausstellungshaus Daniel Spoerri, Hadersdorf 2012 BBK Köln, „Le Bal“, Köln 2012 Maternushaus, Köln 2012 Kunsthaus Rhenania, „Stromfestival“ 2013 Museum für Angewandte Kunst Köln 2013 Kunsthaus Rhenania, Köln 2013 Liebfrauenkirche, Köln-Mülheim 2013 Max Ernst Museum, Brühl 2014 Theatermuseum Düsseldorf 2014 Schloss Burgau, Düren 2014 Lebender Adventskalender, Bildungswerk Bonn (nur A. u. H.Rosner) 2015 Zweites Papiertheatertreffen, Schloss Burgau, Düren 2016 Internationaal Micro Theater Festival, Dordrecht, NL (nur A. u. H.Rosner) 2016 Drittes Papiertheatertreffen, Schloss Burgau, Düren 2016 Lebender Adventskalender, Bildungswerk Bonn (nur A. u. H.Rosner) 2017 Arp Museum Bahnhof Rolandseck, "Bühnenreif 1", Remagen 2017 Viertes Papiertheatertreffen, Schloss Burgau, Düren 2018 Stadtmuseum/Stadtarchiv Langenfeld, Langenfeld 2018 Kulturstiftung Bernburg, Sachsen-Anhalt (nur A. u. H. Rosner) 2018 Sommerfest in der Villa Zanders, Bergisch Gladbach 2018 Internationale Figurentheatertage, Galerie am Schloss, Brühl 2019 Wesseling "Mythologie der Dinge II.", Städt. Galerie der Stadt Wesseling 2019 "Kleine Bühnen-Großes Theater", Musikhaus-Süd, Annostraße, Köln 2020 Braunschweiger Erzählfestival, KULT, großes Haus, Braunschweig Die Stücke 1987 „Victoria Station“ (Heribert Schulmeyer) 1987 "Brighton Pier 5 Uhr morgens" (Heribert Schulmeyer) 1987 "Weltenende dritter Vorhang" (Max Zimmermann) 1987 "Wupperwahn" (Max Zimmermann) 1988 "Augenwanderung durch fünf Klangbilder" (Theo Kerp) 1988 "Begrüne Dich Du Wald" (Barbara Räderscheidt) 1988 "Die Liebe zu den drei Orangen", Fragment (Herbert Rosner) 1988 "Mezzogiorno" (Heribert Schulmeyer) 1988 "Mogambo" (Jojo Wolff) 1988 "Ratten auf Marimba" (Charli Weingarten) 1989 „3 Szenen von Tarrega“ (Heribert Schulmeyer) 1989 "Himmelsgestalten" (Theo Kerp) 1989 "Kucks Radio Show" (Gerd Kuck) 1989 "Die IDEN des MERZ" (Herbert Rosner) 1990 "Das Schafstück" (Theo Kerp) 1990 "Totentanz – Figurenspiel" (Gerd Kuck) 1990 "Das Gerücht" (Jojo Wolff) 1990 "Das Verhängnis in der Hafengasse" (Charli Weingarten) 1990 "Sister Sun and Brother Moon" (Heribert Schulmeyer) 1991 „Unzinn“ (Heribert Schulmeyer mit Max Zimmermann) 1991 "Zimmer mit Seeblick" (Theo Kerp) 1991 "Rendez-Vous der Freunde" (Herbert Rosner) 1991 "Als Max Ernst einmal anlässlich eines Bartók-Konzertes den ersten Satz verpasste".(Jojo Wolff) 1991 "Blumen für Urania" (Charli Weingarten) 1992 "Der Doppelgänger" (Theo Kerp) 1992 "Pro Asyl – Pro Arte" (Theo Kerp) 1992 "Sunset" (Heribert Schulmeyer) 1992 "Der Schulmeister" (Herbert Rosner) 1992 "Venus Waage Libre – de kleine Hond" (Max Zimmermann) 1992 "Positionswechsel" (Herbert Rosner) 1992 Die Stärke der Naturwissenschaften, oder die Liebe- auch zum Wasser (Max Zimmermann) 1993 "Hinter der Rotdornhecke am Rande der weißen Zeitzone" (Theo Kerp) 1993 "Im Dachauer Moos" (Barbara Räderscheidt) 1993 "Ferry Cross The Mersey" (Heribert Schulmeyer) 1993 "Dampfnudeln" oder "Posen sind nicht verloren" (Max Zimmermann) 1993 "King Lear" (Herbert Rosner) 1994 Dampfnudeln (Max Zimmermann) 1994 "La Paloma" (Jojo Wolff) 1994 "Nancarrow's Barke" (Heribert Schulmeyer) 1994 "Begegnung in Trachila" (Charli Weingarten) 1994 "Linkwood – Glenlivet" (Barbara Räderscheidt) 1994 "Metamorphosen der Bassnachtigall" (Herbert Rosner) 1995 "Hausszenen, sehr einfach" (Heribert Schulmeyer) 1995 "Die letzte Nacht im Kinderzimmer" (Herbert Rosner) 1995 "Portable 2" (Herbert Rosner) 1995 "Lange Nacht auf Beechey Island" (Charli Weingarten) 1995 "Antares in Scorpio" (Charli Weingarten) 1995 "Postcards" (Heribert Schulmeyer) 1995 "Ouvrez les Yeux" (Gerd Kuck) 1996 "Flamingos auf Eis" (Barbara Räderscheidt) 1996 "La Paloma" (Theo Kerp) 1996 "Bar Paloma" (Max Zimmermann) 1996 "Movements of a Blesing" (Gerd Kuck) 1997 "Bluthochzeit" (Herbert Rosner) 1997 "Weil es bei Herrn Waldemar 2 x läutete" (Charli Weingarten) 1997 "La Paloma" (Herbert Rosner) 1998 "Memories" (Gerd Kuck) 2000 "Rheinreise" (Jojo Wolff) 2002 "Warum ist es am Rhein so schön" oder "Hotel Reblaus" (Theo Kerp) 2002 "Weinwiege" (Barbara Räderscheidt) 2002 "Der Traum der Reinemacherfrau" (Heribert Schulmeyer) 2002 "Plongeon – Kopfsprung" (Gerd Kuck) 2003 "Goldene Hochzeit" (Barbara Räderscheidt) 2004 "Partir c’est toujours un peu mourir" (Astrid und Herbert Rosner) 2005 "Bis zum nächsten Mal" (Max Zimmermann) 2005 "Ein Stück vom Ganzen" (Theo Kerp) 2006 „Le chat qui tourne“ (Heribert Schulmeyer) 2006 "Ama" (Barbara Räderscheidt) 2008 "Ex Oriente Lux" (Astrid und Herbert Rosner) 2009 "Von hier aus an den Rhein" (Astrid und Herbert Rosner) 2010 "Silent Rotator" (Heribert Schulmeyer) 2011 "A Casa" (Heribert Schulmeyer) 2012 "Vor der Kreidezeit und nach dem Jägerschnitzel" (Theo Kerp) 2012 "Winterreise" (Astrid und Herbert Rosner) 2012 "Le Bal" (Theo Kerp) 2012 "Le Bal" (Gerd Kuck) 2012 "Le Bal" (Barbara Räderscheidt) 2012 "Le Bal" (Herbert Rosner) 2012 "Le Bal" (Heribert Schulmeyer) 2012 "Le Bal" (Jojo Wolff) 2012 "Le Bal" (Max Zimmermann) 2014 "La Metta Notte" (Max Zimmermann) 2015 "Was denkt mein Pferd, wenn es Hafer frisst" (Theo Kerp) 2015 "Closer" (Max Zimmermann) 2015 "Der vergessene Garten" (Astrid und Herbert Rosner) 2015 "Nochmal das Meer" oder "Blau ist eine schöne Farbe"(Heribert Schulmeyer) 2016 „Der Mann im Mond“ oder „Schacka Bum, Schacka Bum Bum“ (Heribert Schulmeyer mit Barbara Räderscheidt) 2017 „Das blaue Haus“ oder „Seltsame Dinge bei Herrn und Frau Nickolson“ (Heribert Schulmeyer) 2018 "Die Dinge werden komplizierter" (Barbara Räderscheidt) 2018 „Drei Federn“ (Heribert Schulmeyer) 2018 "Amor und Mars" (Astrid und Herbert Rosner) Literatur Vom Reisen und Träumen – Das Papiertheater, Zeitung des Vereins Forum Papiertheater Hanauer Papiertheater Schloss Philippsruhe E. V, Dezember 2013, Seite 8–9. Großes Glück im Kleinformat – Double, Magazin für Puppen-, Figuren- und Objekttheater, Heft 1/2008, Seite 16–17. Weblinks Kölner Kästchentreffen – Seite von Herbert Rosner Blogeintrag „Kölner Kästchentreffen: Modernes Papiertheater“ Papiertheater Kölner Kästchentreffen 2013 – Film von Jan Kerp Papiertheater Kölner Kästchentreffen – Film von Theo Kerp Künstlergruppe (Bildende Kunst) Gegründet 1984
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https://de.wikipedia.org/wiki/William%20Lipscomb
William Lipscomb
William Nunn Lipscomb (* 9. Dezember 1919 in Cleveland, Ohio; † 14. April 2011 in Cambridge, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Chemiker. Lipscomb studierte Chemie und zeitweise auch Physik an der University of Kentucky und dem California Institute of Technology. Er promovierte 1946 am CalTec bei Linus Pauling mit der Arbeit Part 1, Electron diffraction investigations of vanadium tetrachloride, dimethylketene dimer, tetrachloroethylene, and trichloroethylene; Part 2, The crystal structure of methylammonium chloride. Während des Studiums war er an Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im militärischen Bereich beteiligt. Nach Abschluss des Studiums lehrte er von 1946 bis 1959 an der University of Minnesota. Er war seit 1959 Professor an der Harvard University und arbeitete unter anderem auf dem Gebiet der Röntgenstrukturanalyse und der Kristallzüchtung. Für die Erforschung des stereochemischen Aufbaus und der theoretischen Erklärung der Borane erhielt er 1976 den Nobelpreis für Chemie. Er übertrug seine Ergebnisse auch auf verwandte Stoffgruppen wie die Carborane. Später beschäftigte er sich mit dem strukturellen Aufbau und der Funktionsweise von Proteinen, auch mit Hilfe der Proteinkristallographie. Neben anderen Ehrungen erhielt Lipscomb die Ehrendoktorwürde der Universität München. 1960 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1961 in die National Academy of Sciences. Weblinks Einzelnachweise Nobelpreisträger für Chemie Hochschullehrer (Harvard University) Chemiker (20. Jahrhundert) Mitglied der American Academy of Arts and Sciences Mitglied der National Academy of Sciences US-Amerikaner Geboren 1919 Gestorben 2011 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maria%20am%20M%C3%B6sl
Maria am Mösl
U. L. Frau zu Arnsdorf („Maria am Mösl“), ortsüblich nur „Maria im Mösl“, ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche in dem zur Gemeinde Lamprechtshausen gehörenden Ort Oberarnsdorf im Norden des Bundeslandes Salzburg. Die im Kern aus dem Jahr 1520 stammende Kirche zu Unserer Lieben Frau (15. August) ist mit einem Kuratbenefizium ausgestattet und seit dem 13. Jahrhundert der Benediktinerabtei Michaelbeuern inkorporiert. Geschichte Entstehungsgeschichte Der Name Maria am Mösl verweist auf ein früher vorhandenes kleines Moor, mundartlich Mösl genannt. Es handelt sich dabei um eine Verkleinerungsform von Moos, einer Wortvariante zu Moor. Laut Wallfahrtslegende stand bereits, zumindest seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, eine Kapelle am Mösl. 1241 ging der darin verehrte Kultgegenstand verloren. Es wurde beschlossen, eine neue Kapelle an einer leicht erhöhten, weniger feuchten Stelle zu errichten, in der nach dem Wiederfinden der Kultgegenstand aufbewahrt werden sollte. Abt Konrad I. (1230–1258) von Michaelbeuern wählte dazu den Viehberg. Das auf den Viehberg gebrachte Baumaterial fand sich aber laut Legende über Nacht wieder am Standort bei der bisherigen Kapelle. Daher wurde 1242 entweder diese vergrößert, oder an ihrer Stelle eine neue errichtet. Wann die Kapelle als Kirche ausgestaltet und geweiht wurde, ist nicht bekannt. Dies könnte aber 1376 erfolgt sein, als Ulrich und Seibot von Nußdorf für eine tägliche hl. Messe 116 Regensburger Pfenninge stifteten. Der verloren gegangene ursprüngliche Kultgegenstand war nicht wieder aufgefunden worden, die Kapelle wies nach 1242 dennoch Wallfahrtscharakter auf. Des Weiteren wird vermutet, dass sich im Mittelalter in Arnsdorf eine gemeinsame Richtstätte der Gerichte Eching (St. Georgen) und Haunsberg (heutiger Gerichtsbezirk Oberndorf) befunden habe. Baugeschichte In den Jahren 1464–1467 erbaute Meister Hans aus Laufen den heute noch bestehenden großen Kirchturm, vermutlich schon in Hinblick auf einen geplanten Kirchenneubau. Mit dem Neubau wurde aber erst begonnen, als Abt Bernard von Michaelbeuern den Bau einer neuen Kirche anordnete, die Bischof Berthold von Chiemsee am 17. Juni 1520 einweihte. Die Kirche und der Hochaltar wurden der hl. Jungfrau geweiht, der Westaltar auf der bereits 1520 bestehenden Empore der hl. Katharina und dem Evangelisten Markus. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die spätgotische Kirche weiter umgestaltet und durch Anbauten erweitert. Sie erhielt 1677/78 einen neuen barocken Altar, an dem unter anderen der Kunsttischler Matthias Steinle mitgearbeitet hatte. Dieser stellte 1686 auch das früher vorhandene Orgelgehäuse her. Beteiligt war außerdem die Laufener Organistin und Malerin M. Magdalena Rottmayr, Mutter des Barockmalers Johann Michael Rottmayr, die für das Vergolden von zwei Engeln neun Gulden erhielt. 1752 ließ Abt Martin II. Dorner (1731–1762) das Steingewölbe, durch dessen Säulen und Stützbögen die Kirche verfinstert und im Raume beengt wurde, niederbrechen und durch ein leichtes Muldengewölbe ersetzen. Anscheinend wurde beim Abtragen des Gewölbes unsachgemäß gearbeitet, denn es stürzte am 12. April 1752 unvorhergesehen ein und tötete vier Arbeiter, vier weitere wurden schwer verletzt. Der Hochaltar und die Orgel waren dabei ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Der beschädigte Hochaltar wurde darauf umgestaltet und erneut aufgestellt. Er zeigt mittig das Gnadenbild, eine spätgotische Maria mit Kind. Der Westaltar auf der bereits 1520 bestehenden Empore die hl. Katharina und den Evangelisten Markus. Die beiden Altäre der Seitenkapellen von 1722 besitzen Figuren von Georg Itzlfelder, das nördliche Altarblatt zeigt eine Rosenkranzmadonna (1759), das südliche die heilige Familie. Die Orgel wurde 1753 repariert. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Turm erhöht, an seiner Spitze steht ein Erzbischofskreuz. Nach heftigen Stürmen im Jahr 1838 wurde von dem aus zwei Zwiebeln bestehenden ursprünglichen barocken Turmhelm der obere herabgeworfen. Danach wurde der Turmaufsatz ohne der zweiten Zwiebel d. h. in vereinfachter Form wiederhergestellt. Altäre, Orgel und verschiedene Einrichtungsgegenstände waren ursprünglich schwarz/gold gefasst, ihr jetzt prägender blauer Anstrich stammt aus den Jahren 1847/48, zudem wurde der Hochaltar 1904 rot marmoriert. Kultgegenstand Laut Wallfahrtslegende ist der ursprüngliche Kultgegenstand um oder vor 1241 verloren gegangen. Das jetzige Gnadenbild ist eine aus Holz gefertigte gotische Statue der sitzenden Mutter Gottes mit dem Kinde. Der auf dem Schoße Mariens sitzende nackte Jesusknabe, von der Mutter leicht mit der linken Hand gestützt, greift mit der rechten Hand nach ihrem Schleiertuch, mit der linken nach einer Traube, die sie ihm reicht. Die Madonna ist seit 1758 – nach der Reparatur des durch Gewölbeeinsturz 1752 beschädigten barocken Hochaltares – mittig in diesen integriert. Sie trägt eine barocke Krone, ebenso der Jesusknabe. Vermutlich ist die Statue eine Salzburger Arbeit aus der Zeit um 1520. Wallfahrt Eine Besonderheit ist die bis auf den heutigen Tag geübte Tradition, dass sich jeder neugewählte Salzburger Erzbischof auf eine Fußwallfahrt zu Unserer Lieben Frau am Mösl begibt. Votive waren früher Bußsteine und Bußkreuze. Orgel 1686 fertigte der Kunsttischler Matthias Steinle aus Mattsee ein Gehäuse, Schleierbretter und Holzpfeifen für ein Positiv an; welcher Orgelbauer das Instrument selbst schuf, ist bisher nicht bekannt geworden. Dieses Positiv, das 1714 bei der Reparatur durch Johann Franz Xaver Egedacher 4 Register aufwies, wurde 1745 in die Pfarrkirche Lamprechtshausen gebracht. Diese Aufgabe erledigte der kurfürstliche Orgelbauer Andreas Mitterreither aus Altötting, der zugleich eine neue Orgel mit 6 Registern und angehängtem Pedal lieferte. Im Zuge der Errichtung der neuen Orgel 1744/45 wurde das bis zum heutigen Tag erhaltene Gehäuse der Orgel von Joseph Anthoni Schrökher aus Laufen schwarz gefasst und die Schnitzarbeiten daran von ihm vergoldet. 1753, ein Jahr nach dem dramatischen Gewölbeeinsturz, wurde die beschädigte Orgel vom Orgelmachergesellen Johannes Groll wieder hergerichtet. Vielleicht erweiterte Groll die Orgel auch um 2 Register, denn 1820 berichtete Franz Xaver Gruber, dass die Orgel 8 Register habe und, angenommenermaßen, um zwei Halbtöne zu hoch, also im Cornettton gestimmt sei. Bei der Reparatur und Erweiterung der Orgel im Jahre 1753 sind anscheinend auch neue Schnitzarbeiten im Stile des Rokoko am Gehäuse angebracht worden, die möglicherweise von Johann Georg Itzlfeldner stammen, der ab 1752 mit der Gestaltung der Altäre, der Kanzel, des Tabernakels etc. beauftragt war. 1846, mehr als zehn Jahre nach Grubers Abschied von Arnsdorf, wurde die Orgel durch Ludwig Mooser umgebaut. Anlass war die Primiz von Simon Aicher aus Arnsdorf am 24. August 1846. Mooser erweiterte unter anderem den Manualumfang um die 4 fehlenden Töne der kurzen Oktav, indem er geschickt an beiden Seitenflächen je zwei Kanzellen anschäftete, und lötete an einzelne Pfeifen Mitterreiters Verlängerungen, um die Stimmung tiefer zu setzen. In diesem Zustand ist die Orgel erhalten, war aber zwischenzeitlich von Fritz Mertel 1981 verändert und 1993 wieder restauriert worden. Disposition Säkularfeiern Die dritte Säkularfeier gestaltete maßgeblich Franz Xaver Gruber und dauerte vom 17. bis 22. Juni 1820, die vierte vom 2. bis 4. Oktober 1920, die fünfte im Jahr 2020 musste wegen der COVID-19-Pandemie entfallen. Literatur Dehio Salzburg, Wien 1986. Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, hg. von Heinz Dopsch, 2. verbesserte Auflage, Salzburg 1983, Band I, 2. Teil. Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Ein topographisches Handbuch zur religiösen Volkskunde in fünf Bänden, Wien 1958, Band 5. Lamprechtshausen, hg. vom Kath. Pfarramt Lamprechtshausen, Salzburg 1995 (Christliche Kunststätten Österreichs Nr. 121; 2. Auflage). Franz Leitner: Die Wallfahrtskirche zu Unserer lieben Frau in Arnsdorf, Salzburg [1905]. Maria am Mösl zu Arnsdorf. In: Nikolaus Huber: Fromme Sagen und Legenden aus Salzburg. M. Mittermüller, Salzburg 1880, S. 19f. Österreichische Kunsttopographie 10: Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, Wien 1913, Kuratfiliale und Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau. Christina Pfeffer / Josef Haunschmidt: Die Kirchen in Lamprechtshausen und Arnsdorf mit St. Alban. Kirchenführer, Kunstverlag Peda, Passau 2007. Roswitha Preiß: Johann Georg Itzlfeldner 1704/05–1790. Ein Bildhauer des Salzburger Rokoko in Bayern, Weißenhorn 1983. Roman Schmeißner: Franz X. Gruber: „Der Subpaß ist besonders vorzüglich gut“. Aus der Geschichte der „Stille Nacht“-Orgel in „Maria am Mösl“, Lamprechtshausen, die bereits Gruber in seiner Zeit als Lehrer zu schätzen wusste, aber auch Kritisches anmerkte. Blätter der Stille Nacht Gesellschaft, Folge 60, Jg. 2020, S. 12–16. Stiftsarchiv Michaelbeuern: Fach 54, (Conrad) Franz Xaver Gruber: Kurze Schilderung von der Wallfahrts-Kirche zu Arnsdorf, Nr. 72, Arnsdorf 1820 (Handschrift). Gerhard Walterskirchen: Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dissertation Universität Salzburg 1982. Weblinks Wallfahrtskirche Maria im Mösl auf der Lamprechtshausener Tourismus-Website Einzelnachweise Filialkirche in der Erzdiözese Salzburg Kirchengebäude im Land Salzburg Barockbauwerk im Land Salzburg Lamprechtshausen Wallfahrtskirche in der Erzdiözese Salzburg Dekanat St. Georgen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Windmill-Inseln
Windmill-Inseln
Die Windmill-Inseln sind ein Archipel zahlreicher flacher und felsiger Inseln und Felsenriffe mit einer Ausdehnung von 10 km Breite und 27 km Länge vor der Budd-Küste im ostantarktischen Wilkesland. Sie liegen zwischen dem nördlichen Rand des Law Domes und dem südlichen Ausläufer des Vanderford-Gletschers parallel zum Ostufer der Vincennes Bay. Das Advisory Committee on Antarctic Names benannte sie 1955 nach der von Gerald Ketchum geleiteten Operation Windmill (1947–1948), da Mitglieder dieser Expedition auf der Holl-Insel im Südwesten des Archipels landeten, um eine Basis für die Operation Highjump (1946–1947) einzurichten. Der Begriff „Windmill“ ( für Windmühle) ist eine Umschreibung der bei Ketchums Expedition vielfach eingesetzten Hubschrauber. Aus dem Alter und der Metamorphosen der Gesteine kann auf eine geodynamische Entwicklung im Mesoproterozoikum geschlossen werden. Diese Prozesse korrelieren mit denjenigen im westaustralischen Albany-Fraser-Gürtel, welche auf gemeinsame tektonische Prozesse hinweisen. Geographische Struktur Die Windmill-Inseln bestehen aus einer Vielzahl von größeren und kleineren Inseln. Größere Inseln bzw. Inselgruppen sind z. B. die Swain-Inseln am nördlichen Ende des Archipels, Shirley Island, Beall Island, Cronk-Inseln, Ardery-Insel, Odbert-Insel, Holl-Insel, Ford Island, Cloyd Island, Herring Island und Peterson Island. Aufgrund vergleichbarer geodynamischer Entwicklung werden die Clark-Halbinsel, die Bailey-Halbinsel, die Mitchell-Halbinsel, die Halbinsel Robinson Ridge und die Browning-Halbinsel ebenso dem erweiterten Begriff der Windmill-Inseln zugerechnet wie benachbarte Nunatakker. Zu diesen zählen die Alexander-Nunatakker, der Campbell-Nunatak und der Haupt-Nunatak. Auf der Clark-Halbinsel befindet sich die inzwischen aufgegebene US-amerikanische Wilkes-Station, auf der Bailey-Halbinsel die von Australien betriebene Casey-Station. Topographie Die Halbinseln bestehen typischerweise aus niedrigen, abgerundeten Hügeln mit Höhen von nur wenig über 100 Metern und dazwischen liegenden Tälern, die mit Eis bzw. Schnee, Moränen oder Detritus gefüllt sind. Die Inseln wurden anhand ihrer Topographie in drei Gruppen aufgeteilt. Diejenigen, die sich vor den Halbinseln Clark, Bailey und Mitchell befinden, liegen größtenteils tief und nehmen in Richtung Süden allmählich an Höhe zu. Die im Norden vorgelagerten Donovan-Inseln und Frazier-Inseln haben ausgedehnte Klippen, die aus dem Meer herausragen. Die Inseln zwischen der Mitchell-Halbinsel und dem Vanderford-Gletscher sind steil und rau und weisen hohe Klippen auf, die sich aus dem tiefen Wasser des südlichen Teils der Vincennes Bay erheben. Einige dieser Inseln erreichen eine Höhe von etwas über 110 Meter. Geologie Gesteine und Alter Die Windmill-Inseln bestehen überwiegend aus den Windmill Metamorphics mit Metasedimenten, den Ardery Charnockiten und den Ford Graniten sowie Moränensedimenten. Die Windmill Metamorphics sowie die Ardery Charnockite umfassen etwa 70 Prozent der Gesteinsvorkommen. Windmill Metamorphics Die Windmill Metamorphics bilden eine schichtweise abgelagerten suprakrustalen Sequenz aus verschiedenen granatführenden Graniten und granathaltigen folierten Granitgneisen sowie Migmatiten. Die Gesteinschemie der Protolithe (Ausgangsgesteine) legt nahe, dass sie wahrscheinlich aus felsischen und basischen Magmatiten mit eingebetteten Sedimenten bestanden. Letztere hatten ein Spektrum von grauwackeartigen Sandsteinen bis hin zu Schiefern. Die Windmill Metamorphics entwickelten sich hauptsächlich auf den Clark-, Bailey- und Mitchell-Halbinseln sowie den vorgelagerten Inseln und geringfügig auch auf Herring Island. Auf den Halbinseln lagerten sich regional Metapelite und Metapsammite ab. Auf der Mitchell-Halbinsel und den vorgelagerten Inseln bildeten sich stellenweise migmatitische Gneise. Mittels geochronologischer und geochemischer Methoden wurden repräsentative Gesteine hinsichtlich ihrer Alter und geodynamischen Entwicklung untersucht. Proben von unterschiedlichen Graniten und Gneisen weisen ein Alter von ca. 1.250 bis 1.240 mya auf, welches als deren Platznahme interpretiert wird. In ihnen kommen vererbte magmatische Zirkone vor, die ein Alter um 1.370 mya haben, wodurch magmatische Aktivitäten und die Bildung von Protolithen belegt wird. Die Granite und Gneise weisen ähnliche geochemische und isotopische Zusammensetzungen auf. Sie entwickelten sich vermutlich infolge partiellem Aufschmelzen einer paläoproterozoischen unteren Erdkruste in einem Subduktionsregime mit inselbogenänlichen Komplexen, die an den westlichen Mawson-Kratonrand akkretierten. In den sedimentären Metapeliten und Metapsammiten sind vererbte Zirkone enthalten, die aus den Leucosomen von Migmatite stammen, die sich vor den Deformationsphasen bildeten. Sie weisen ein Altersspektrum von ca. 2.600 bis 1.400 mya auf. Ardery Charnockite Die Ardery Charnockite erstrecken sich bogenförmig von der Halbinsel Robinson Ridge über die Odbert- und Ardery-Inseln bis zum Peterson-Island mit den vorgelagerten kleineren Inseln. Sie bilden folierte Intrusionen aus Charnockiten. Sie entstanden wahrscheinlich durch teilweises Aufschmelzen einer mafischen unteren Erdkruste entstanden, die durch aufsteigendes basaltisches Magma während einer Deformationsphase mit Ausbildung der Granulit-Fazies erhitzt wurde. Diese Prozesse ereigneten sich in einem Zeitraum von ca. 1.205 bis vermutlich 1.150 mya, der der Kollision mit dem australischen Albany-Fraser-Orogen entspricht. Die Ardery Charnockite auf Peterson-Island wurden durch zwei gabbronitisch-doleritische Dykeschwärme durchdrungen. Sie intrudierten zwischen ca. 1.140 und 1.110 mya. Ford Granite Die Ford Granite bestehen aus porphyrgischen Graniten und bilden Aufschlüsse auf Ford- und Cloyd-Island. Sie bildeten sich um 1.170 mya. Moränensedimente Entlang der Vorderkante der Inland-Eisbedeckung erstrecken sich weit verbreitete Moränensedimente. Sie bilden die Løken-Moränen in Form eines N-S-tendierenden, küstenparallelen Gürtel, der fast 25 Kilometer lang und mehrere Meter bis mehrere hundert Meter breit ist. Er erstreckt sich von der östlichen Robinson Ridge bis zu den Küstengebieten westlich von Swains-Island. Es wird angenommen, dass sie den Rand des Kontinentaleisschildes darstellen. Die Moränensedimente geben wichtige Auskünfte über die Entwicklung der Windmill-Inseln und deren Inlandbereiche. Sie setzen sich aus sandkorngroßen Gesteinsfragmenten und erratischen Felsbrocken von mehreren Zentimetern bis zu mehreren Metern Größe zusammen. Findlinge bestehen hauptsächlich aus hochgradig metamorphen Gesteinen mit einem vergleichbaren Gesteinsspektrum wie in den Windmill Metamorphics und Ardery Charnockiten. Darüber hinaus kommen Diorite, porphyrische Granodiorite und einige basaltische Vulkanite vor, die auf die Existenz weiterer verschiedener Gesteinsarten unterhalb der eisbedeckten Gebiete südöstlich der Windmill-Inseln hinweisen. Detritische Zirkone ergeben ein Alterspektrum zwischen ca. 1.368 und 1.107 mya. Einige alte Zirkon-Populationen datieren von ca. 2.360 bis 1.411 mya. Sie könnten aus proterozoischen recycelten metapsammitischen Gneise stammen. Das Fehlen von archaischen Zirkonen in den Moränensedimenten deutet auf ein paläoproterozoisches bis mesoproterozoisches Grundgebirge im Inneren von Wilkesland hin. Deformationen und Metamorphosen In den Windmill Metamorphics traten bildeten sich mehrere Deformationen und Gesteinsmetamorphosen. Infolge der Deformationsphasen entstanden unterschiedliche Falten und Verformungen. Diese umfassen regional isoklinale, steil und eng stehende Falten, breitere, weniger enge konzentrische Falten oder sanfte Aufwölbungen, die steil nach Süden abfallen. Der Metamorphosegrad nahm vom Norden nach Süden zu. In den nördlichen Bereichen entstand in dem Zeitraum von 1.340 bis 1.300 mya eine Amphibolit-Fazies in den metasedimentären Ablagerungen auf der Clark-Halbinsel. Diese steht im Zusammenhang mit der Entwicklung von Migmatiten und der Platznahme der frühen Granite. In den südlichen Bereichen der Windmill Metamorphics bildete sich eine Granulit-Fazies aus. Sie ereignete sich zwischen 1.240 und 1.140 mya kurz nach der Platznahme der Granitgneise. Der Übergang zwischen diesen unterschiedlichen Fazies liegt etwa zwischen der Clark- und der Bailey-Halbinsel. Geologische Zusammenhänge Das Fehlen von archaischen Zirkonen in den Moränen legt nahe, dass die Kruste des Law Dome und die Binnengebiete von Wilkesland von Gesteinen aus dem Paläo- bis Mesoproterozoikum dominiert werden. Die Zirkonalter in den Moränen deuten auf eine überwiegend mesoproterozoische Entwicklung der Windmill-Inseln und der subglazialen Grundgebirge vom Law Dome und von Wilkesland hin. Auch haben deren Gesteine eine vergleichbare isotopische Zusammensetzung. Diese bilden wahrscheinlich ein ähnlich hochgradig metamorphes Terran aus dem Mesoproterozoikum wie die Windmill-Inseln. Obwohl die etwa 400 Kilometer nördlich liegenden Bunger Hills und das Gebiet um den Denman-Gletscher von mesoproterozoischen Intrusionen und einer ähnlich hochgradigen Metamorphose wie die Windmill-Inseln betroffen waren, besteht deren Grundgebirge aus meso-neoarchischen bis paläoproterozoischen tonalitischen und granodioritischen Orthogneisen. Dadurch unterscheidet sie sich deutlich von dem der Windmill-Inseln. Außerdem traten in diesen Gebieten tektono-magmatische Prozesse während der Pan-Afrikanischen Orogenese auf, die in den Windmill-Inseln nicht festgestellt wurden. Die mesoproterozoischen Prozesse der Windmill-Inseln und der benachbarten Gebiete um die Bunger Hills und dem Denman-Gletscher werden auf eine Kollision mit Bereichen des australischen Albany-Fraser-Orogens zurückgeführt. Dieser verläuft am südlichen Rand des Gawler-Kratons und des Yilgarn-Kraton. (siehe auch → Albany-Fraser-Orogen). In diesem Zeitraum formierte sich der Superkontinent Rodinia und korreliert etwa mit der Grenville-Orogenese. Gletschergeschichte Mit Beginn des Kanäozoischen Eiszeitalters setzte die Vergletscherung der Antarktis ein. Während des Pleistozäns waren die Windmill-Insel stark vergletschert und von einem etwa 400 Meter dicken Eisschild bedeckt. Das letzte Gletschermaximum war vor ungefähr 18.000 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt lag der eustatische Meeresspiegel um etwa 125 Meter niedriger. Der Vanderford-Gletscher füllte den tiefen Trog in Vincennes Bay südlich der Windmill-Inseln aus und formte auch eine Reihe von U-förmigen Tälern auf der Holl-Insel und Peterson Island sowie der Browning-Halbinsel. Der Eisrückgang erfolgte in zwei getrennten Phasen. Zuerst wurden die südlichen Inseln und die Browning-Halbinsel vor etwa 8.000 Jahren eisfrei. Die nördlichen Inseln und die übrigen Halbinseln verloren vor etwa 5.500 Jahren ihre Eisbedeckung. Seither hat der antarktische Kontinent eine Phase der Abkühlung und Austrocknung durchlaufen. Klima Das Klima der Windmühleninseln wird als kalt-antarktisch beschrieben. Die mittleren Temperaturen für den wärmsten und den kältesten Monat betragen +0,3 bzw. −14,9 °C. Die extremen Temperaturen liegen zwischen +9,2 °C und −41 °C. Der jährliche Niederschlag beträgt 175 Millimeter (Wasseräquivalent), der hauptsächlich als Schnee fällt. Im Sommer kann es jedoch gelegentlich regnen. Starke Winde mit mehr als 54 Kilometer pro Stunde treten häufig auf. Meistens kommen die Winde aus dem Gebiet des Law Domes. Im Bereich der Casey-Station bricht das Meereis normalerweise erst Anfang Januar auf. Im Sommer (Dezember bis Januar) tritt täglich viel Sonnenschein auf, und Schmelzwasserströme sowie Süßwasseransammlungen sind häufig. Faunen Im Bereich der Windmill-Inseln lebt eine vielfältige und reiche Säugetier- und Vogel-Fauna. Säugetiere sind vertreten durch die Weddellrobbe, den Krabbenfresser, der Rossrobbe, den Seeleopard und dem Südlichen See-Elefant. Das Spektrum der Vögel beinhaltet den Kaiserpinguin und den Adeliepinguin sowie verschiedenartige Sturmvögeln, Raubmöwen (Skuas), Möwen und Seeschwalben. Auf den Frazier-Inseln, der Clark-Halbinsel, der Bailey-Halbinsel, der Ardery-Insel und der Odbert-Insel wurden Schutzgebiete eingerichtet. Literatur John Stewart: Antarctica – An Encyclopedia. Band 2, McFarland & Co., Jefferson und London 2011, ISBN 978-0-7864-3590-6, S. 1715 (englisch) E. V. Mikhalsky: Main Stages and Geodynamic Regimes of the Earth’s Crust Formation in East Antarctica in the Proterozoic and Early Paleozoic. In: Geotectonics, 2008, Vol. 42, No. 6, S. 413–429. PDF E. Paul, K. Stüwe, J. Teasdale und B. Worley: Structural and metamorphic geology of the Windmill Islands, east Antarctica: Field evidence for repeated tectonothermal activity. In: Journal of the Geological Society of Australia, Volume 24, 1977 – Issue 5-6, S. 453–469, Published online: 1 Aug 2007. doi:10.1080/08120099508728216, alternativ R. D. Seppelt: Wilkes Land (Casey Station). In: Geoecology of Antarctic Ice-Free Coastal Landscapes, S. 41–49. doi:10.1007/978-3-642-56318-8 4, alternativ Weblinks (englisch) Windmill Islands auf geographic.org (englisch) Karte der Windmill-Inseln (PDF, März 2009) im Australian Antarctic Data Centre (englisch) Windmill Islands im Australian Antarctic Data Centre (englisch) Windmill Islands im Composite Gazetteer of Antarctica (englisch) Einzelnachweise Inselgruppe (Antarktika) Inselgruppe (Südlicher Ozean) Historische Geologie
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https://de.wikipedia.org/wiki/Judith%20Schulte-Loh
Judith Schulte-Loh
Judith Schulte-Loh (* 9. Dezember 1959 in Spellen) ist eine deutsche Hörfunk- und Fernsehmoderatorin und Journalistin. Nach ihrem Abitur studierte sie von 1980 bis 1986 Germanistik, Geschichte sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. Von 1987 bis 1988 war sie Volontärin der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Danach arbeitete Schulte-Loh als Redakteurin, Moderatorin und Reporterin für die aktuellen Magazine des WDR-Hörfunks. In der Zeit von 1992 bis 1994 moderierte sie in der NDR-Talkshow, daran schloss sich eine Moderatorentätigkeit beim ARD-Morgenmagazin an. Von 1997 bis 1999 war sie vom WDR als Redakteurin beurlaubt. In dieser Zeit produzierte sie Beiträge für Das Erste und das WDR Fernsehen aus Moskau, wo sie auch ihre Tochter bekam. Seit 2000 ist sie Freie Mitarbeiterin bei WDR und NDR (WDR 2 Hörfunkmagazin, Servicezeit NDR-Fernsehen). 2001 präsentierte sie die Sendungen Markt (WDR-Fernsehen) und Morgenecho (WDR 5). 2002 bis 2004 war sie abermals als Moderatorin des ARD-Morgenmagazins tätig. Seit April 2004 war oder ist sie Reporterin des ARD-Morgenmagazins, Moderatorin diverser Sendungen bei WDR 5 (u. a. Morgenecho und Europamagazin) sowie seit Januar 2007 Moderatorin des europäischen Magazins ZOOM europa (ARTE). Weblinks Seite bei WDR 5 Fernsehmoderator (Deutschland) Person (ARD) Person (Westdeutscher Rundfunk) Deutscher Person (Voerde (Niederrhein)) Geboren 1959 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20denkmalgesch%C3%BCtzten%20Objekte%20in%20Voderady
Liste der denkmalgeschützten Objekte in Voderady
Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Voderady enthält die vier nach slowakischen Denkmalschutzvorschriften geschützten Objekte in der Gemeinde Voderady im Okres Trnava. Denkmäler Legende Einzelnachweise ! Voderady
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https://de.wikipedia.org/wiki/Meraner%20H%C3%BCtte
Meraner Hütte
Die Meraner Hütte – auch Hermann-Gritsch-Haus – ist eine Schutzhütte der Sektion Meran des Alpenvereins Südtirol in den Sarntaler Alpen in Südtirol, Italien. Lage und Umgebung Die Meraner Hütte befindet sich auf dem Sarntaler Westkamm auf Höhe. In nördliche Richtung erreicht man von hier aus den Hirzer. Nach Nordwesten führt ein Weg auf die Oswaldscharte, von der aus man auf den Ifinger, die Verdinser Plattenspitze und die Hochplattspitze gelangen kann. Östlich liegt der Große Mittager. Auf den nach Süden führenden Wegen kommt man auf den weitläufigen Tschögglberg. Geschichte Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die beiden Schutzhütten der Meraner Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, die Lodnerhütte und die Hirzerhütte, durch den italienischen Staat enteignet und dem Club Alpino Italiano zur Führung überlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Sektion Meran des Alpenvereins Südtirol entstand der Wunsch zur Errichtung einer neuen Hütte als Ersatz. Die mit Spenden während der 1960er Jahre erbaute Meraner Hütte konnte 1970 eingeweiht werden. Zu Ehren des verstorbenen AVS-Sektionsvorsitzenden wurde sie nach Hermann Gritsch benannt. Anbindung Neben der Anbindung durch viele lokale Wege ist die Meraner Hütte Station des Europäischen Fernwanderwegs E5 und der Sarntaler Hufeisentour. Literatur Karten Tabacco Karte Blatt 40: Sarntaler Alpen. ISBN 978-88-83150548 Einzelnachweise Alpenhütte in Südtirol Hafling Erbaut in den 1960er Jahren
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https://de.wikipedia.org/wiki/Paul%20Jacobi%20%28Marineoffizier%29
Paul Jacobi (Marineoffizier)
Paul Jacobi (* 14. Juli 1878 in Posen; † vermutlich in der Nacht vom 12. Februar auf den 13. Februar 1915) war ein deutscher Korvettenkapitän der Kaiserlichen Marine. Leben Paul Jacobi trat im April 1897 in die Kaiserliche Marine ein und erhielt seine Ausbildung auf den Schulschiffen Stein und Moltke. Von 1901 bis 1903 war er als Leutnant zur See Wachoffizier auf unterschiedlichen Torpedobooten, u. a. auf S 104, kam dann für zwei Jahre als Navigationsoffizier auf die Seeadler, welche in Ostasien operierte. 1905 kam er, zurück in Deutschland, erneut zur Torpedowaffe und wurde Kommandant von S 126. Es folgte von 1907 für zwei Jahre sein Einsatz in Tsingtau als Kommandant von S 90. Anschließend kam er dann 1909 in den Admiralstab der Marine. Von Oktober 1911 bis Oktober 1914 war er Chef der 8. Torpedoboots-Halbflottille bzw. der 8. Reserve-Halbflottille und zusätzlich Führer der 2. Kompanie der II. Torpedodivision. Bei einer Nachtübung 1913 wurde S 178, auf welchem er die Übung verbrachte, von der Yorck gerammt und versenkt. Nur 15 Besatzungsmitglieder, unter ihnen Jacobi, konnten gerettet werden. Am 22. März 1914 war er zum Korvettenkapitän befördert worden. Anschließend war er bis zu seinem Tod Chef der neu aufgestellten 17. Torpedoboots-Halbflottille, welche aus den Booten V 25, V 26, V 27, S 31 und S 32 bestand. In der Unterstellung unter die Hochseeflotte führte seine Halbflottille u. a. Vorstoße gegen Hartlepool, Scarborough und Whitby durch. Jacobi kam vermutlich in der Nacht vom 12. Februar 1915 auf den 13. Februar 1915 an Bord von V 25 bei der Amrumbank ums Leben. Die 17. Torpedoboots-Flottille war zum Schutz einer Minensuchdivision eingesetzt worden. Das Boot lief wahrscheinlich auf eine englische Mine und versank. Keiner der Besatzung überlebt den Untergang des Bootes. Die Kriegsmarine benannte ihren Zerstörer Z 5 Paul Jacobi nach ihm. Literatur Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 164. Einzelnachweise Korvettenkapitän (Kaiserliche Marine) Torpedoboot-Kommandant (Kaiserliche Marine) Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich) Namensgeber für ein Schiff Deutscher Geboren 1878 Gestorben 1915 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Grabh%C3%BCgelnekropole%20Wolsfeld
Grabhügelnekropole Wolsfeld
Die Grabhügelnekropole Wolsfeld ist ein eisenzeitlich-römisches Gräberfeld in der Ortsgemeinde Wolsfeld sowie dem Weiler Wolsfelderberg im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Beschreibung Das Gebiet um Wolsfeld war schon in der Frühzeit stark besiedelt, was durch den Fund mehrerer historischer Grabstätten bestätigt werden konnte. Entdeckt wurde unter anderem eine ausgedehnte Grabhügelnekropole im Wolsfelder Wald. Die Nekropole stammt aus der Zeit zwischen 1300 und 800 v. Chr. Archäologische Befunde 1969 entdeckte man westlich von Wolsfeld an der Gemeindegrenze zu Dockendorf im Wolsfelder Wald eine ausgedehntes Feld von Grabhügeln sowie zwei Dämme. Nach einer ersten Begehung konnten 44 Hügel ausgemacht werden. Noch im selben Jahr wurde einer dieser Grabhügel ausgegraben und man konnte zwei urnenfelderzeitliche Bestattungen (1300–800 v. Chr.) beobachten. Einige der Hügel könnten laut Einschätzung von Dirk Krausse jedoch auch aus der Eisenzeit stammen. Die Datierung erstreckt sich somit auf die Zeit zwischen 1300 v. und 800 v. Chr. Weitere Untersuchungen fanden bisher nicht statt. Erhaltungszustand und Denkmalschutz Die Grabhügelnekropole befindet sich innerhalb eines ausgedehnten Waldgebietes und ist vollständig erhalten. Die Grabhügelnekropole ist als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Rheinland-Pfalz (DSchG) unter besonderen Schutz gestellt. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden. Literatur Dirk Krausse: Eisenzeitlicher Kulturwandel und Romanisierung im Mosel-Eifel-Raum. Die keltisch-römische Siedlung von Wallendorf und ihr archäologisches Umfeld: Fundstellenkatalog (= Römisch-germanische Forschungen. Band 63). Römisch-Germanische Kommission, Mainz/Frankfurt am Main/Esslingen 2006, S. 136 (online). Einzelnachweise Wolsfeld Wolsfeld Wolsfeld Archäologischer Fundplatz in Europa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich%20Eberhard
Heinrich Eberhard
Heinrich Eberhard (* 24. Februar 1884 in Ellwangen an der Jagst; † 3. November 1973 in Stuttgart) war ein deutscher Maler. Leben und Werk Heinrich Eberhard besuchte an der Kgl. Akademie der bildenden Künste in Stuttgart ab 1904 zunächst die Zeichenklasse von Robert Poetzelberger und nachfolgend für zwei Jahre die Malklasse Christian Landenbergers. Von 1908 bis 1914 war er Meisterschüler bei Adolf Hölzel, der seine künstlerische Entwicklung entscheidend beeinflusste. Zwar war er nicht 1914 bei der großen Stuttgarter Ausstellung des Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein im sogenannten „Expressionisten-Saal“, den Hölzel zusammengestellt hatte, vertreten, doch in anderen Räumen der Ausstellung mit zwei Ölgemälden. 1916 zählte er zu den Teilnehmern an der legendären Freiburger, 1917 auch in Frankfurt am Main gezeigten Ausstellung „Hölzel und sein Kreis“. Nach Studienreisen nach Griechenland, Russland und Frankreich wurde Eberhard 1920 Mitglied der Stuttgarter „Üecht-Gruppe“, der u. a. Willi Baumeister und Oskar Schlemmer angehörten. Bis ins hohe Alter setzte er sich mit Hölzels Lehre auseinander, galt auch als glaubwürdiger Zeuge für Vorgänge an der Stuttgarter Akademie nach dem Ersten Weltkrieg, was Texte wie „Erinnerungen an Adolf Hölzel“ (1960) und „Adolf Hölzels Abschied“ (1962) bezeugen. Das Œuvre Eberhards umfasst Ölgemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Glasfenster und ist durch einen Stilpluralismus zwischen expressivem Naturalismus, kubistischen Einflüssen und Abstraktion gekennzeichnet. Laut der Kunsthistorikerin Vanessa Sigalas, die Eberhard eine Monographie widmete, war „der Stilpluralismus das Wesen seiner Kunst“. Sein Ölgemälde Vision (45,5 × 45 cm) wurde 1937 in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe beschlagnahmt, in München in den Hofgarten-Arkaden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ vorgeführt und danach vernichtet. 1943 durfte er aber auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München ein Tafelbild ausstellen, welches dem Nazi-Kunstgeschmack entsprach und auch einen Käufer fand. Bis in die 1950er Jahre stieß Eberhard (laut Sigalas) auf „enorme Resonanz“, war auch noch 1961 in der von Wolfgang Venzmer besorgten Stuttgarter Kunstverein-Ausstellung „Hölzel und sein Kreis“ mit einer größeren Werkauswahl präsent, geriet aber seither in Vergessenheit. 2014 wurde ihm in Horb eine Retrospektive gewidmet und Bilder von ihm in der Kunsthalle Bielefeld ausgestellt. Literatur Einzelnachweise Maler (Stuttgart) Künstler (Württemberg) Künstler in Ausstellungen „Entartete Kunst“ Künstler im Beschlagnahmeinventar „Entartete Kunst“ Deutscher Geboren 1884 Gestorben 1973 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke%20Bethlehem%20Junction%E2%80%93Profile%20House
Bahnstrecke Bethlehem Junction–Profile House
|} Die Bahnstrecke Bethlehem Junction–Profile House ist eine ehemalige Eisenbahn in New Hampshire (Vereinigte Staaten). Sie ist rund 15,5 Kilometer lang und verbindet die Bahnstrecke Wing Road–Mount Washington mit einem Hotel am Profile Lake. Die Strecke ist vollständig stillgelegt und abgebaut. Geschichte Am Profile Lake entstand ab 1853 ein Hotelresort gebaut, das als Profile House bekannt war. Damit Touristen das Hotel leichter erreichen konnten, ersuchte man 1874 bei der Boston, Concord and Montreal Railroad um den Bau einer Zweigstrecke von ihrer gerade eröffneten Bahnstrecke Wing Road–Mount Washington. Da die zu erwartenden Einkünfte nicht hoch waren, lehnte die Bahngesellschaft dies ab. Allerdings wurde durch die Gale River Lumber Company im gleichen Jahr eine Waldbahn eröffnet, die in Richtung des Profile House führte. Nachdem die Gesellschaft die Holzernte 1878 eingestellt hatte, wurde die Strecke zwar wieder stillgelegt, aber die neugegründete Profile and Franconia Notch Railroad sicherte sich die Trasse, baute ein drittes Gleis in die normalspurige Strecke ein, da man aus Kostengründen eine Schmalspurbahn wollte, und führte sie über eine neuerbaute Brücke bis zum Bahnhof der Boston, Concord & Montreal. Am 25. Juni 1879 ging die Bahn in der Spurweite von drei Fuß (914 mm) in Betrieb. Die Strecke wurde nur in der Sommersaison betrieben und hatte keine Zwischenstationen. Sie bewährte sich und 1893 wurde die Bahn durch die Concord and Montreal Railroad übernommen, die mittlerweile die in Bethlehem Junction anschließende Strecke besaß. Sie baute auf dieser Strecke bis Zealand Transfer eine dritte Schiene ein, sodass die Personenzüge vom Profile House bis dorthin durchfahren konnten, wo die Fahrgäste auf die Züge der Maine Central Railroad umsteigen konnten. Ab 1895 oblag die Betriebsführung der Boston and Maine Railroad, nachdem diese die Concord&Montreal aufgekauft hatte. Der neue Eigentümer baute nach Ende der Saison 1896 die Strecke auf Normalspur um. In der Saison 1921 wurde die Strecke nicht mehr in Betrieb genommen und im Juli des Jahres offiziell stillgelegt und später abgebaut. Nur einen Monat später brannte das Hotel am Profile Lake komplett ab. Streckenbeschreibung Die Trasse zweigt an der Siedlung Pierce’s Bridge aus der Bahnstrecke Wing Road–Mount Washington ab und überquert zunächst den Ammonoosuc River. Hinter der Brücke befindet sich die Abzweigstelle der Strecke nach Bethlehem. Die Bahn zum Profile House biegt hier zunächst nach Süden ab, und erreicht kurz darauf den U.S. Highway 3, der heute die Trasse bis zum Profile Lake überdeckt. Quellen und weiterführende Informationen Einzelnachweise Literatur Robert M. Lindsell: The Rail Lines of Northern New England. Branch Line Press, Pepperell, MA 2000, ISBN 0-942147-06-5. Bahnstrecke in New Hampshire Spurweite 914 mm Spurweite 1435 mm Bahnstrecke Bethlehem JunctionProfile House Bethlehem (New Hampshire) Franconia (New Hampshire) White Mountains (New Hampshire)
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https://de.wikipedia.org/wiki/William%20Henry%20Young
William Henry Young
William Henry Young (* 20. Oktober 1863 in London; † 7. Juli 1942 in Lausanne, Schweiz) war ein englischer Mathematiker. Leben Young studierte an der Universität Cambridge. Young war mit der Mathematikerin Grace Chisholm Young verheiratet, mit der er auch eng zusammenarbeitete. Beide lernten sich in Cambridge kennen und zusammen gingen sie mehrere Jahre auf den Kontinent, zuerst nach Göttingen, ein Jahr nach Italien, dann ab 1899 wieder in Göttingen und ab 1908 in Genf. Young besuchte dabei regelmäßig Cambridge, wo er Prüfer (Examiner) war. Er war auch Prüfer mehrerer anderer englischer Universitäten wie der Universität London. Er war in Teilzeit 1913 bis 1917 Professor für Mathematik an der Calcutta University, an der er im Winter lehrte, und 1913 bis 1919 Professor für Philosophie und Mathematikgeschichte an der University of Liverpool (wo er während seiner Zeit als Professor in Indien im Sommer lehrte). 1919 bis 1923 war er Professor am University College von Wales in Aberystwyth. Die Familie wohnte ab 1915 in Lausanne. 1924 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Toronto (Some Characteristic Features of Twentieth Century Pure Mathematical Research) und 1928 auf dem in Bologna (The Mathematical Method and Its Limitations). In den 1930er Jahren besuchte er Universitäten weltweit, unter anderem in Südamerika 1936/37. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war er in Lausanne, musste dort getrennt von seiner Familie ausharren und starb dort noch vor Ende des Krieges. Er befasste sich mit der Theorie reeller Funktionen und Fourierreihen und fand unabhängig, aber zwei Jahre später als Henri Lebesgue eine Variante des Lebesgue-Integrals. Nach ihm ist unter anderem die youngsche Ungleichung benannt und nach ihm und Felix Hausdorff die Hausdorff-Young-Ungleichung. Mit Grace Chisholm Young hatte er zwei Söhne und vier Töchter, darunter Rosalind Tanner (genannt Cecily), die auch Mathematikerin wurde. 1907 wurde Young als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society aufgenommen, die ihm 1928 die Sylvester-Medaille verlieh. 1922 bis 1924 war er Präsident der London Mathematical Society, deren De-Morgan-Medaille er 1917 erhielt. 1929 bis 1936 war er Präsident der International Mathematical Union, die er vergeblich aus den vor allem aus der Haltung Frankreichs resultierenden nationalen Zwistigkeiten zu retten versuchte. Er war Ehrendoktor der Universitäten von Kalkutta, Genf, Strassburg. Schriften The fundamental theorems of the differential calculus, 1910 mit Grace Chisholm Young: The first book of geometry, 1905 (ein Geometrie Buch für Kinder) mit Grace Chisholm Young: The theory of sets of points, 1906 Weblinks Mathematiker (19. Jahrhundert) Mathematiker (20. Jahrhundert) Absolvent der University of Cambridge Hochschullehrer (Kalkutta) Hochschullehrer (Universität Liverpool) Mitglied der Royal Society Ehrendoktor der Universität Genf Ehrendoktor der Universität Straßburg Ehrendoktor der University of Calcutta Brite Engländer Geboren 1863 Gestorben 1942 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Peter%20Sterling
Peter Sterling
Peter Sterling ist der Name folgender Personen: * Peter Sterling (Neurowissenschaftler) (* 1940), US-amerikanischer Physiologe Peter Sterling (Rugbyspieler) (* 1960), australischer Rugbyspieler
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https://de.wikipedia.org/wiki/Harry%20Pollitt
Harry Pollitt
Harry Pollitt (* 22. November 1890 in Droylsden, Lancashire; † 16. Juni 1960 auf dem Seeweg von Australien nach England) war ein britischer Kommunist und von 1929 bis 1939 sowie von 1941 bis 1956 Generalsekretär der Communist Party of Great Britain. Leben Herkunft Harry Pollitt wurde als Sohn des Schmieds Sam(uel) Pollitt und der Weberin Maria Louisa (Louise) als eines von sechs Kindern (drei starben aufgrund der Lebensbedingungen noch als Kinder) in Droylsden nahe Manchester in der Region Lancashire geboren. Seine Mutter, die er verehrte, bildete sich selbst politisch weiter und war Mitglied der Independent Labour Party (ILP). Mit 12 Jahren begann er eine Ausbildung als Kesselschmied und mit dem Ende der Ausbildung wurde er Mitglied der Gewerkschaft, der er sein Leben lang angehörte, und in dieser auch aktiv. Trotz dieser Doppelbelastung bildete er sich ab 1909 zusätzlich auf der Abendschule der Manchester School of Technology weiter. Politische Tätigkeit 1907 wurde er, wohl auch durch den Einfluss seine Mutter, Mitglied der ILP. Später wurde er Sekretär der überparteilichen Organisation Socialist Society in Openshaw (heute ein Teil von Manchester). Mit der Gründung der British Socialist Party (BSP) 1911 traten die Socialist Society als auch Pollitt zur BSP über, wo er Parteisekretär wurde. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er auf einer Schiffswerft in Southampton und ging 1918 nach London, wo er als Vertrauensmann der Gewerkschaft tätig wurde. Als Befürworter der Russischen Oktoberrevolution beteiligte er sich 1919 führend an der Kampagne "Hände weg von Rußland", die mit vielen Streiks die Teilnahme englischer Truppen an den Interventionen der Entente verhinderte. Diese Position machte Pollitt im ganzen Land bekannt. 1920 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Kommunistischen Partei Großbritanniens (CPGB) und 1922 in das Exekutivkomitee der Partei gewählt. Ebenfalls 1922 nahm er als Delegierter seiner Gewerkschaft am Parteitag der Labour Party teil. 1925 heiratete er Marjorie Brewer, eine in der Arbeiterbewegung tätige Lehrerin. Ebenfalls 1925 wurde er mit elf anderen Führern der CPGB wegen Staatsverleumdung zu 12 Monaten Haft verurteilt. Seine dreistündige Verteidigungsrede nutzte er auch um die Positionen der CPGB darzulegen. 1929 wurde Pollitt zum Generalsekretär der Partei gewählt. Unter seiner bis 1939 andauernden Leitung wuchs die Partei auf 18.000 Mitglieder an. Kampf gegen den Faschismus und der Zweite Weltkrieg Mit dem Aufkommen des Faschismus und seines Wachstums orientierte Pollitt seine Arbeit und die der Partei vor allem auf den antifaschistischen Kampf. Während des Spanischen Bürgerkrieges war er so beispielsweise fünf Mal in Spanien beim Britischen Bataillon, um die britischen Freiwilligen zu unterstützen. Mit dem Ende des Spanienkrieges konzentrierte er seine Arbeit auf den Kampf gegen den deutschen Faschismus. Die Appeasement-Politik des damaligen britischen Premierministers Neville Chamberlain empfand er als nationale Schande und bezeichnete es als "... größte und beschämendste Kapitulation gegenüber Frieden, Freiheit und Demokratie. Der Frieden der Welt wurde nicht gesichert, er wurde von Hitler in Schutzhaft genommen." Der Deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt und Auseinandersetzungen in der CPGB über die Bewertung der politischen Situation in Europa führten 1939 dazu, dass Pollitt 1939 von seinem Posten als Generalsekretär zurücktrat. Er hatte mit Beginn des Zweiten Weltkrieges den Kampf Englands unterstützen wollen, die restliche Parteiführung sah diesen aber als reine Auseinandersetzung imperialistischer Staaten an. Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion änderte sich diese Einschätzung und die Position Pollitts konnte an Einfluss gewinnen, 1941 wurde er erneut Generalsekretär der Partei. Mit dem Fortgang des Krieges setzte sich die CPGB für die Errichtung einer Zweiten Front zur Entlastung der Sowjetunion ein und organisierte 1942 eine Massenkundgebung auf dem Trafalgar Square auf der auch Pollitt zu den Rednern gehörte. Tätigkeit nach 1945 Nach 1946 suchte er nach Wegen zu einer Zusammenarbeit und sogar Zusammenschluss mit der Labour Party, die aber von dieser heftig zurückgewiesen wurde. Er war stark involviert in der Erarbeitung des Parteiprogrammes "Britain's Road to Socialism" (Der britische Weg zum Sozialismus) von 1951. Auf diese Grundsätze und Ansichten aufbauend versuchten spätere Vertreter des so genannten Eurokommunismus aufzubauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Pollitt auf vielen internationalen Reisen auf Einladung verschiedener linker Parteien und Bewegungen unterwegs. Dies machte ihn zu einem der bekanntesten kommunistischen Vertreter außerhalb der sozialistischen Staaten. Tod Aufgrund vieler Krankheiten legte er im März 1956 sein Amt als Generalsekretär nieder und starb 1960 auf der Rückfahrt von einer Vortragsreise in Australien. Ehrungen 1971 taufte die Sowjetunion ihm zu Ehren ein Schiff auf seinen Namen. Eine Ehrentafel an der Bücherei in Droylsden wurde im März 1995 vom Chef des Verwaltungsdistriktes von Tameside ihm zu Ehren enthüllt. Über ihn gibt es ein Spottlied mit dem Titel The Ballad of Harry Pollitt (Die Ballade von Harry Pollitt). Literatur Kevin Morgan: Harry Pollitt. Manchester University Press, Manchester 1993, ISBN 0-7190-3243-1. ( durch John F. Naylor, American Historical Review, Vol. 100, No. 1 (Feb. 1995), S. 166.) Weblinks Biografie auf der Webseite des Districts Tameside (in Englisch) Eine Biographie von Harry Pollitt, verfasst von der Kommunistischen Partei Großbritanniens (in Englisch) Encyclopedia of Marxism: Glossary of People: Harry Politt Einzelnachweise Mitglied der Kommunistischen Partei Großbritanniens Politiker (20. Jahrhundert) Brite Geboren 1890 Gestorben 1960 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cassidy%20Krug
Cassidy Krug
Cassidy Krug (* 12. Juli 1985 in Pittsburgh) ist eine US-amerikanische Wasserspringerin. Sie startet im Kunstspringen vom 1-m- und 3-m-Brett und im 3-m-Synchronspringen. Sie wird von Rick Schavone trainiert. Da beide Eltern selbst Trainer im Wasserspringen sind, begann auch Krug in jungen Jahren mit dem Sport. Sie gehört seit dem Jahr 2005 zum Nationalkader. Krug errang mehrere dritte Plätze bei Wettbewerben im Rahmen des FINA-Diving-Grand Prix. Ihren größten Erfolg feierte sie bei den Panamerikanischen Spielen 2011 in Guadalajara, wo sie Silber vom 3-m-Brett und mit Kassidy Cook Bronze im 3-m-Synchronspringen gewann. Für Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele konnte Krug sich jedoch teamintern bislang nicht qualifizieren. Sie gewann zwischen 2005 und 2011 bislang neun nationale Meistertitel. Sehr erfolgreich war Krug dagegen bei Collegewettbewerben. Sie studierte an der Stanford University und startete für das Sportteam der Universität, den Cardinals. Sie gewann zwei Titel bei Collegemeisterschaften. Weblinks Biografie auf USA Diving Ergebnisübersicht auf the-sports.org Einzelnachweise Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2012 Wasserspringer (Vereinigte Staaten) US-amerikanischer Meister (Wasserspringen) US-Amerikaner Geboren 1985 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ampulicidae
Ampulicidae
Ampulicidae ist eine Familie der Grabwespen (Spheciformes). Sie ist in Europa mit fünf Arten in zwei Gattungen vertreten. Die Gruppe wird von manchen Autoren als Unterfamilie der Familie Sphecidae betrachtet, ihre taxonomische Stellung ist bislang nicht vollständig geklärt. Äußerlich haben die Wespen Ähnlichkeit mit denen der Tribus Sceliphrini innerhalb der Sphecidae. Merkmale Die Tiere sind an ihrem sehr langgestreckten Prothorax und den über das ganze Mesonotum verlaufenden Längsfurchen (Parapsiden) erkennbar. Ihre Humeraltuberkel reichen bis an die Tegulae, die Deckschuppen der Flügelbasis. Vorkommen und Lebensraum Die Ampulicidae sind weltweit verbreitet, wobei ihr Verbreitungsschwerpunkt in den Tropen liegt. Lebensweise Die Lebensweise der Vertreter der Ampulicidae wird als sehr ursprünglich angesehen. Sie graben anders als die übrigen Grabwespen keine Nester. Die Larvennahrung besteht aus ein bis zwei Schaben, die in einen bereits vorhandenen Hohlraum in der Erde, unter Baumrinde, in Totholz oder in verlassene Nester von Hautflüglern eingebracht werden. Der verwendete Hohlraum wird nach der Verproviantierung und Eiablage mit Holzstückchen, Erde oder Steinchen gut verschlossen. Die Wespen betäuben ihre Beutetiere mit einem Stich nur leicht. Sie werden dann mit den Mandibeln an den Fühlerbasen, den Beinen oder auch am Prothorax gepackt und rückwärts gehend ins Nest gezerrt. Dieser Beutetransport unterscheidet die Familie ebenfalls von den übrigen Grabwespen. Dieses Verhalten tritt ansonsten lediglich bei den Wegwespen (Pompilidae) auf. Systematik Im Folgenden werden alle derzeit anerkannten rezenten Subtaxa bis hinunter zur Gattung sowie die europäischen Arten aufgelistet: Unterfamilie Ampulicinae Shuckard, 1840 Tribus Ampulicini Shuckard, 1840 Gattung Ampulex Jurine, 1807 Ampulex fasciata Jurine, 1807 Ampulex ruficollis Cameron, 1888 Gattung Trirogma Westwood, 1841 Unterfamilie Dolichurinae Dahlbom, 1842 Tribus Aphelotomini Ohl and Spahn, 2009 Gattung Aphelotoma Westwood, 1841 Gattung Riekefella Özdikmen, 2005 Tribus Dolichurini Dahlbom, 1842 Gattung Dolichurus Latreille, 1809 Dolichurus bicolor Lepeletier, 1845 Dolichurus corniculus (Spinola, 1808) Dolichurus haemorrhous A. Costa, 1886 Gattung Paradolichurus Williams, 1960 Außereuropäische Arten (Auswahl) Juwelwespe (Ampulex compressa) (Fabricius, 1781) Ampulex dementor Ohl, 2014 Belege Einzelnachweise Literatur Weblinks
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https://de.wikipedia.org/wiki/Slania%20%28Album%29
Slania (Album)
Slania ist das zweite Musikalbum der Pagan-Metal-Band Eluveitie. Es wurde am 15. Februar 2008 über Nuclear Blast in Deutschland, Österreich und der Schweiz und am 18. März 2008 in den USA veröffentlicht. Neben der normalen CD-Version wurde Slania auch als Digipak mit einer DVD veröffentlicht, die das Video zu Inis Mona und Aufnahmen vom Auftritt der Band auf dem Ragnarök-Festival 2007 enthält. Zusätzlich erschien das Album als Schallplatte. Neben der Version auf schwarzem Vinyl erschien eine auf 500 Stück limitierte Version auf blauem Vinyl. Am 24. Oktober 2008 wurde Slania als „Tour-Edition“ wiederveröffentlicht. Diese enthält neben dem Album selbst als zweite CD das bis dahin erste Livealbum der Band, Live @ Metalcamp 2008, mit dem Auftritt der Band auf dem Metalcamp 2008 in Slowenien. Auf der Exklusiv-CD Slania / Evocation I – The Arcane Metal Hammer Edition, die im April 2009 dem Metal Hammer beilag, sind sechs Songs von Slania sowie ein bisher unveröffentlichtes Medley enthalten. Geschichte Nachdem die Band im Dezember 2006 einen Plattenvertrag mit dem Label Twilight Records unterzeichnet hatte, begannen im Februar 2007 die Arbeiten zum neuen Album. Am 19. August 2007, nach dem Ende der Festival-Saison, begannen Eluveitie mit den Aufnahmen zu Slania im schwedischen Fascination Street Studios in Örebro mit Jens Bogren als Produzent. Dort wurden Bis September 2007 die Schlagzeug-, Bass-, Gitarren- und Gesangsspuren aufgezeichnet. Im Anschluss daran wurden die Geigenstimmen im September 2007 im Devils Studio in Vaduz aufgenommen. Im selben Monat fanden die Aufnahmen mit dem Einspielen der Folk-Instrumente und der Chöre im Ballhorn Studio in Winterthur und in Glanzmanns Heimstudio in Illnau-Effretikon ihren Abschluss. Die Wahl mehrerer kleinerer Studios, zusätzlich zum Fascination Street Studio lag begründet im damaligen Budget der Band, da für die Akustik-Aufnahmen im Fascination Street Studio die finanziellen Mittel nicht ausgereicht hätten. Im November 2007 gab die Band bekannt, dass sich die Veröffentlichung des Albums entgegen der ursprünglichen Planung auf Anfang 2008 verschiebe. Am 14. November unterzeichnete die Band einen Plattenvertrag mit Nuclear Blast und gab als Veröffentlichungstermin für Slania den 15. Februar 2008 bekannt. Am 1. Januar 2008 veröffentlichte die Band das Lied Inis Mona über Myspace. Am 25. Januar stellte die Band das Lied Bloodstained Ground und das Musikvideo zu Inis Mona auf Myspace vor. Stil Musik Ein Grossteil des Songwritings stammt von Glanzmann, aber auch die anderen Bandmitglieder sind am Entstehungsprozess der einzelnen Songs beteiligt. So wurde das Instrumentalstück „Anagantios“ komplett von Anna Murphy und Meri Tadic geschrieben. In einem kurzen Vorabbericht zum Album lobte der Metal Hammer indirekt den gut umgesetzten Melodic-Death-Metal-Einfluss auf dem Album, indem er das Lied Grey Sublime Archon in Bezug auf die Produktion und den Sound mit In Flames vergleicht. Produziert wurde das Album von Jens Bogren und Ivo Henzi. Gastmusiker Max & Leo Rutschmann, Marlo & Jil Boesiger, Ariana Schürmann, Tatjana Jud: Kinderchor in „Slanias Song“. Simon Solomon: Tremolo-Gitarreneffekte im Outro von „Elembivos“. Texte Der Name des Albums bezieht sich auf eine Grabinschrift aus vorchristlicher Zeit: „Slania“ ist ein alter keltischer (lepontischer) Name eines Mädchens, das vor etwa 2500 Jahren im Raum der südost-helvetischen Alpen lebte. Sänger Chrigel meinte dazu, der keltische Name bringe den Inhalt des Albums besonders schön zum Ausdruck: Das Album ist nicht als Konzeptalbum zu verstehen, sondern beschäftigt sich lediglich mit einzelnen Aspekten des keltischen Lebens. Dennoch gibt es einen roten Faden, der sich durch das Werk zieht: Der keltische Kalender unterteilt das Jahr in vier Jahreszeiten, die so einen Jahreskreis mit vier Speichen, das „Grosse Rad“, darstellen. Der Beginn jeder Jahreszeit wurde in der keltischen Kultur mit einem grossen Fest (Hauptfest) gefeiert. Vier Stücke auf dem Album sind den einzelnen Hauptfesten gewidmet, so dass das Album gewissermaßen das keltische Jahresrad durchläuft: Das keltische Jahr beginnt mit dem Winteranfang, „Samonios“, auf den sich der erste Titel „Samon“ bezieht. Entsprechend steht „Anagantios“ für den Frühlingsanfang, „Giamonios“ für den Beginn des Sommers und „Elembivos“ für den Herbstanfang und das Ende des keltischen Jahreslaufs. Artwork Das Booklet zum Album enthält neben den Songtexten viele Anmerkungen zu den gallischen Textteilen und einige Erläuterungen zum Inhalt der einzelnen Songs. Das Cover-Artwork wurde vom Grafik-Künstler Manuel Vargas Lepiz nach den Vorgaben der Band entworfen und produziert. Die Fotografien im Booklet stammen von Astrid Marquardt. Titelliste und Inhalte der Lieder „Primordial Breath“ war das erste Lied, welches für das Album geschrieben wurde. Es stellt eine Art „Liebeserklärung“ an die Natur dar. Das Stück endet mit den Worten eines walisischen Barden aus dem frühen Mittelalter. Inis Mona basiert auf der Melodie des traditionellen bretonischen Liedes Tri martolod, das durch Alan Stivell bekannt wurde, und erzählt die Geschichte eines keltischen Druiden, der auf sein Leben zurückblickt. Dabei ist Inis Mona der Name einer walisischen Insel (heute Anglesey), auf der sich eine keltische Ausbildungsstätte für Druiden befand. Zu dieser Stätte schickten Familien aus dem gesamten keltischen Raum ihre auserkorenen Jungen. Die Ausbildung selbst konnte dabei durchaus zwanzig Jahre betragen. Der Protagonist genoss eine solche Ausbildung und arbeitete danach im Dienst eines keltischen Fürsten. Am Ende seines Lebens angekommen, denkt er an seine Jugend auf Inis Mona zurück, die sein Leben entscheidend prägte. „Gray Sublime Archon“ und „Bloodstained Ground“ handeln von der Schlacht um Bibracte im Gallischen Krieg. Dabei ist „Gray Sublime Archon“ aus der Perspektive eines helvetischen Fürsten in Anlehnung an Divico geschrieben. „Bloodstained Ground“ dagegen schildert die Gedanken eines gallischen Kriegers kurz vor der Schlacht, während er die römischen Truppen am Horizont aufmarschieren sieht. In einem Interview mit dem Metal Hammer sagte Chrigel, von allen Liedern auf Slania bringe „Bloodstained Ground“ die Grundhaltung von Eluveitie am besten zum Ausdruck. „The Somber Lay“ beschäftigt sich inhaltlich mit der Zeit des Herbstes nach dem Fest Elembivos. Es basiert auf dem Gedicht Düsterreigen von Eilthireach, einem Autor einiger Essays zur keltischen Kultur. „Slanias Song“ stellt mit dem in den Vordergrund tretenden weiblichen Gesang eine Besonderheit des Albums dar. Der Text des Stücks ist vollständig in gallischer Sprache gehalten. Der Songtext stammt von David Stifter, der am keltologischen Seminar an der Universität Wien doziert. Es stellt eine patriotische Ode an das Heimatland Helvetien aus Sicht des keltischen Stammes, zu dem auch Slania gehörte, dar. „Tarvos“ erzählt die gallische Parabel „Tarvos Trigaranus“ (zu deutsch „Stier und drei Kraniche“), die von der Entstehung der Jahreszeiten der keltischen Mythologie handelt: Der Stier Tarvos, als Metapher für den Sommer und das Leben, wurde vom Kriegsgott Esus gejagt und schliesslich erlegt. So kam der erste Winter über die Erde und der Rhythmus der Jahreszeiten war geschaffen. „Calling the Rain“ bringt wie „Primordial Breath“ die Hingabe und Ehrfurcht vor der Natur zum Ausdruck. Der Text enthält viele Metaphern, die den Zuhörer zum Nachdenken anregen sollen. „Elembivos“ stellt den Abschluss des Albums und das Ende des keltischen Jahres dar. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes „Andro“, eine alte Tanzweise aus der Bretagne. Als Bonustrack ist eine akustische Version von „Samon“ auf dem Album vertreten. Die Idee, den Song in einer Akustik-Version aufzunehmen, kam der Band laut eigener Aussage spontan im Studio. Der Bonustrack ist auf allen veröffentlichten Versionen des Albums enthalten. Rezension Slania stieg auf Platz 72 in die deutschen Album-Charts ein und war zwei Wochen lang darin vertreten. In der Schweiz stieg das Album auf Platz 35 ein und blieb fünf Wochen lang in den Charts. Das Album stellt den bis dahin grössten kommerziellen Erfolg für die Band dar. Die Kritik auf das Album fiel innerhalb der Szene überwiegend positiv aus. Im Rock Hard erreichte das Album 8 von 10 Punkten; Ronny Bittner lobt in seiner Rezension besonders die Weiterentwicklung gegenüber dem Vorgängerwerk. Im Metal Hammer Soundcheck erhielt das Album 7 Punkte und erreichte damit Platz sechs der Bestenliste im Monat März 2008. In seiner Rezension lobt Marc Halupczok das Album und schließt mit dem Fazit: Beim Webzine metalnews.de vergibt Alexander Eitner die Wertung 6 von 7 und hebt den abwechslungsreichen Aufbau von Slania hervor: Auf whiskey-soda.de vergibt Redakteur Ingo die Note 2 und schreibt zum Album: Auch auf powermetal.de wurde das Album positiv aufgenommen. Julian Rohrer lobt Slania in seiner Rezension für den abwechslungsreichen Aufbau und das anspruchsvolle Songwriting: Weblinks Website der Band Slania bei Nuclear Blast Einzelnachweise Eluveitie-Album Album (Pagan Metal) Album (Folk Metal) Album (Melodic Death Metal) Album 2008
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sierningtal
Sierningtal
Sierningtal steht für: das Tal im niederösterreichischen Schneeberggebiet, siehe Sierning (Schwarza) Landschaftsschutzgebiet und Naturpark Sierningtal-Flatzer Wand
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https://de.wikipedia.org/wiki/Golden%20Globe%20Awards%202023
Golden Globe Awards 2023
Die 80. Verleihung der Golden Globe Awards () fand am 10. Januar 2023 im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt. Die Mitglieder der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) zeichneten dabei die aus ihrer Sicht besten amerikanischen und ausländischen Film- und Fernsehproduktionen sowie Künstler des Vorjahres aus, die im Rahmen eines Galadinners geehrt wurden. Die Verleihung wurde live von NBC sowie vom Streaminganbieter Peacock ausgestrahlt. Die Moderation übernahm der preisgekrönte US-amerikanische Komiker und Schauspieler Jerrod Carmichael. Die Tragikomödie The Banshees of Inisherin, die zuvor die meisten Nominierungen erhalten hatte, gewann in der Sparte Film auch die meisten Preise (Beste Filmkomödie, Bester Hauptdarsteller – Komödie: Colin Farrell, Bestes Drehbuch). In der Sparte Fernsehen erhielt die Sitcom Abbott Elementary ebenfalls die meisten Nominierungen und Auszeichnungen (Beste Serie – Komödie, Beste Hauptdarstellerin: Quinta Brunson, Bester Nebendarsteller: Tyler James Williams). Hintergrund Restrukturierung der HFPA nach Eklat Nachdem Journalisten der Los Angeles Times im Jahr 2021 herausgefunden hatten, dass die Mitglieder der HFPA ein Mangel an Vielfalt auszeichnete (unter diesen befand sich beispielsweise kein schwarzes Mitglied) und fragwürdige Geschäftspraktiken unterhielten, sorgte dies für einen Eklat. Der seit 1996 ausstrahlende US-amerikanische Fernsehsender NBC sagte daraufhin die Übertragung der Gala im Jahr 2022 ab. Die HFPA wurde in der Folge unter ihrem neuen Eigentümer und CEO Todd Boehly zu einer gewinnorientierten Gesellschaft umgewandelt. Ein neuer Vorstand wurde gewählt mit drei Nicht-HFPA-Mitgliedern. Auch wurde die Stelle eines Chief Diversity Officers geschaffen und bisherige HFPA-Mitglieder in einem formellen Überprüfungsprozess erneut akkreditiert. Ebenfalls wurden 103 neue Mitglieder ernannt, was für mehr Diversität sorgen sollte. Die HFPA soll damit aus insgesamt 52 Prozent weiblichen Mitgliedern bestehen, 51,5 Prozent über ethnisch vielfältige Wurzeln verfügen. 19,5 Prozent der Mitglieder sind Latinos, 12 Prozent asiatisch, 10 Prozent schwarzer Abstammung und dieselbe Anzahl stammt aus dem Mittleren Osten. Insgesamt sind 62 verschiedene Länder vertreten. Zuvor soll die Zahl der Mitglieder bei um die 80 gelegen haben. Neue Kategorien und Nominierungsrichtlinien Ende September 2022 gab die HFPA bekannt, die bisherigen Nebendarsteller-Kategorien in der Sparte Fernsehen aufzusplitten. Ab 2023 werden Preisträger in folgenden Kategorien gekürt: Best Supporting Actor in a Television Series/Musical-Comedy or Drama Best Supporting Actress in a Television Series/Musical-Comedy or Drama Best Supporting Actor in a Limited Series/Anthology or Motion Picture Made for Television Best Supporting Actress in a Limited Series/Anthology or Motion Picture Made for Television Zuvor hatte es jeweils für Schauspielerinnen und Schauspieler nur eine Kategorie gegeben, in der Darstellerleistungen aus Serien, Mehrteilern und Fernsehfilmen gegeneinander konkurrierten (siehe Beste Nebendarstellerin bzw. Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film). Theoretisch konnte jede Kino- und Fernsehproduktion nominiert werden, sofern sie im Kalenderjahr 2022 veröffentlicht wurde (für nicht-englischsprachige Spielfilme galt ein längeres Zeitfenster). Filmstudios, Fernsehnetzwerke und Streamingplattformen hatten auch die Möglichkeit, ihre Vorschläge für bestimmte Kategorien direkt bei der HFPA einzureichen. Dabei durften sie auch freiwillig offizielle Filmvorführungen für HFPA-Mitglieder anbieten oder auf anderem Weg ihre Inhalte zur Verfügung stellen. Produktion der Fernsehshow Die Verleihung wurde in den USA live von NBC sowie vom Streaminganbieter Peacock ausgestrahlt und von den Unternehmen Dick Clark Productions and Jesse Collins Entertainment produziert. NBC hatte nach dem Eklat vorerst nur eine Vereinbarung abgeschlossen, die für ein Jahr galt. Als Showrunner und Executive Producer wurden Jesse Collins sowie Dionne Harmon verpflichtet. Beide hatten im Jahr 2022 einen Emmy für die Produktion der Super-Bowl-LVI-Halbzeitshow erhalten. Collins hatte darüber hinaus die letzten beiden Grammy-Verleihungen und die Oscarverleihung 2021 produziert. Im Gegensatz zu früheren Auflagen wurde die Verleihung 2023 an einem Dienstag abgehalten, statt wie bisher traditionell an einem Sonntag. Der Sonntags- und Montagstermin (8.–9. Januar) waren bei NBC durch Sportübertragungen der National Football League (NFL) und College Football Playoff National Championship Games (NCAA) bereits belegt, während den Sonntag darauf die Critics’ Choice Movie Awards (15. Januar) terminiert waren. In der Vergangenheit waren die Golden Globe Awards nach Zuschauerzahlen das am meisten gesehene Nicht-Sport-Fernsehformat bei NBC. Eckdaten Die Eckdaten zur 80. Golden-Globe-Verleihung im Überblick: Preisträger und Nominierte im Bereich Film Bester Film – Drama Die Fabelmans (The Fabelmans) – Regie: Steven Spielberg nominiert: Avatar: The Way of Water – Regie: James Cameron Elvis – Regie: Baz Luhrmann Tár – Regie: Todd Field Top Gun: Maverick – Regie: Joseph Kosinski Bester Film – Komödie/Musical The Banshees of Inisherin – Regie: Martin McDonagh nominiert: Babylon – Rausch der Ekstase (Babylon) – Regie: Damien Chazelle Everything Everywhere All at Once – Regie: Dan Kwan, Daniel Scheinert Glass Onion: A Knives Out Mystery – Regie: Rian Johnson Triangle of Sadness – Regie: Ruben Östlund Beste Regie Steven Spielberg – Die Fabelmans (The Fabelmans) nominiert: James Cameron – Avatar: The Way of Water Dan Kwan, Daniel Scheinert – Everything Everywhere All at Once Baz Luhrmann – Elvis Martin McDonagh – The Banshees of Inisherin Bester Hauptdarsteller – Drama Austin Butler – Elvis nominiert: Brendan Fraser – The Whale Hugh Jackman – The Son Bill Nighy – Living Jeremy Pope – The Inspection Beste Hauptdarstellerin – Drama Cate Blanchett – Tár nominiert: Ana de Armas – Blond (Blonde) Olivia Colman – Empire of Light Viola Davis – The Woman King Michelle Williams – Die Fabelmans (The Fabelmans) Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical Colin Farrell – The Banshees of Inisherin nominiert: Diego Calva – Babylon – Rausch der Ekstase (Babylon) Daniel Craig – Glass Onion: A Knives Out Mystery Adam Driver – Weißes Rauschen (White Noise) Ralph Fiennes – The Menu Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical Michelle Yeoh – Everything Everywhere All at Once nominiert: Lesley Manville – Mrs. Harris und ein Kleid von Dior (Mrs. Harris Goes to Paris) Margot Robbie – Babylon – Rausch der Ekstase (Babylon) Anya Taylor-Joy – The Menu Emma Thompson – Meine Stunden mit Leo (Good Luck to You, Leo Grande) Bester Nebendarsteller Ke Huy Quan – Everything Everywhere All at Once nominiert: Brendan Gleeson – The Banshees of Inisherin Barry Keoghan – The Banshees of Inisherin Brad Pitt – Babylon – Rausch der Ekstase (Babylon) Eddie Redmayne – The Good Nurse Beste Nebendarstellerin Angela Bassett – Black Panther: Wakanda Forever nominiert: Kerry Condon – The Banshees of Inisherin Jamie Lee Curtis – Everything Everywhere All at Once Dolly de Leon – Triangle of Sadness Carey Mulligan – She Said Bestes Drehbuch Martin McDonagh – The Banshees of Inisherin nominiert: Todd Field – Tár Dan Kwan, Daniel Scheinert – Everything Everywhere All at Once Sarah Polley – Die Aussprache (Women Talkling) Steven Spielberg, Tony Kushner – Die Fabelmans (The Fabelmans) Beste Filmmusik Justin Hurwitz – Babylon – Rausch der Ekstase (Babylon) nominiert: Carter Burwell – The Banshees of Inisherin Alexandre Desplat – Guillermo del Toros Pinocchio (Guillermo del Toro’s Pinocchio) Hildur Guðnadóttir – Die Aussprache (Women Talking) John Williams – Die Fabelmans (The Fabelmans) Bester Filmsong „Naatu Naatu“ aus RRR – Musik: M. M. Keeravani, Text: Kala Bhairava, Rahul Sipligunj nominiert: „Carolina“ aus Der Gesang der Flusskrebse (Where the Crawdads Sing) – Musik und Text: Taylor Swift „Ciao Papa“ aus Guillermo del Toros Pinocchio – Musik: Alexandre Desplat, Text: Roeban Katz, Guillermo del Toro „Hold My Hand“ aus Top Gun: Maverick – Musik: Lady Gaga, BloodPop, Benjamin Rice, Text: Lady Gaga, BloodPop „Lift Me Up“ aus Black Panther: Wakanda Forever – Musik und Text: Tems, Rihanna, Ryan Coogler, Ludwig Göransson Bester Animationsfilm Guillermo del Toros Pinocchio – Regie: Guillermo del Toro, Mark Gustafson nominiert: Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch (Puss in Boots: The Last Wish) – Regie: Joel Crawford Inu-Oh (犬王) – Regie: Masaaki Yuasa Marcel the Shell with Shoes On – Regie: Dean Fleischer Camp Rot (Turning Red) – Regie: Domee Shi Bester fremdsprachiger Film Argentinien, 1985 – Nie wieder, Argentinien – Regie: Santiago Mitre nominiert: Close, Belgien / Frankreich / Niederlande – Regie: Lukas Dhont Die Frau im Nebel (Decision to Leave), Südkorea – Regie: Park Chan-wook RRR, Indien – Regie: S. S. Rajamouli Im Westen nichts Neues, Deutschland – Regie: Edward Berger Preisträger und Nominierte im Bereich Fernsehen Beste Serie – Drama House of the Dragon nominiert: Better Call Saul The Crown Ozark Severance Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama Kevin Costner – Yellowstone nominiert: Jeff Bridges – The Old Man Diego Luna – Andor Bob Odenkirk – Better Call Saul Adam Scott – Severance Beste Serien-Hauptdarstellerin – Drama Zendaya – Euphoria nominiert: Emma D’Arcy – House of the Dragon Laura Linney – Ozark Imelda Staunton – The Crown Hilary Swank – Alaska Daily Beste Serie – Komödie/Musical Abbott Elementary nominiert: The Bear: King of the Kitchen (The Bear) Hacks Only Murders in the Building Wednesday Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie/Musical Quinta Brunson – Abbott Elementary nominiert: Kaley Cuoco – The Flight Attendant Selena Gomez – Only Murders in the Building Jenna Ortega – Wednesday Jean Smart – Hacks Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie/Musical Jeremy Allen White – The Bear: King of the Kitchen (The Bear) nominiert: Donald Glover – Atlanta Bill Hader – Barry Steve Martin – Only Murders in the Building Martin Short – Only Murders in the Building Beste Miniserie, Anthologie-Serie oder Fernsehfilm The White Lotus nominiert: Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer (Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story) The Dropout In with the Devil (Black Bird) Pam & Tommy Beste Hauptdarstellerin – Miniserie, Anthologie-Serie oder Fernsehfilm Amanda Seyfried – The Dropout nominiert: Jessica Chastain – George & Tammy Julia Garner – Inventing Anna Lily James – Pam & Tommy Julia Roberts – Gaslit Bester Hauptdarsteller – Miniserie, Anthologie-Serie oder Fernsehfilm Evan Peters – Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer (Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story) nominiert: Taron Egerton – In with the Devil (Black Bird) Colin Firth – The Staircase Andrew Garfield – Mord im Auftrag Gottes (Under the Banner of Heaven) Sebastian Stan – Pam & Tommy Bester Nebendarsteller – Miniserie, Anthologie-Serie oder Fernsehfilm Paul Walter Hauser – In with the Devil (Black Bird) nominiert: F. Murray Abraham – The White Lotus Domhnall Gleeson – The Patient Richard Jenkins – Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer (Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story) Seth Rogen – Pam & Tommy Beste Nebendarstellerin – Miniserie, Anthologie-Serie oder Fernsehfilm Jennifer Coolidge – The White Lotus nominiert: Claire Danes – Fleishman is in Trouble Daisy Edgar-Jones – Mord im Auftrag Gottes (Under the Banner of Heaven) Niecy Nash – Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer (Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story) Aubrey Plaza – The White Lotus Bester Nebendarsteller – Drama- oder Komödien-/Musical-Serie Tyler James Williams – Abbott Elementary nominiert: John Lithgow – The Old Man Jonathan Pryce – The Crown John Turturro – Severance Henry Winkler – Barry Beste Nebendarstellerin – Drama- oder Komödien-/Musical-Serie Julia Garner – Ozark nominiert: Elizabeth Debicki – The Crown Hannah Einbinder – Hacks Janelle James – Abbott Elementary Sheryl Lee Ralph – Abbott Elementary Ehrenpreise Cecil B. DeMille Award: Eddie Murphy Carol Burnett Award: Ryan Murphy Weblinks Offizielle Website (englisch) Einzelnachweise 2023 Preisverleihung 2023 Filmjahr 2023 Medien (Beverly Hills) Preisverleihung in Beverly Hills Kultur (Beverly Hills) The Beverly Hilton
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pieno%20%C5%BEvaig%C5%BEd%C4%97s%20Pasvalys
Pieno žvaigždės Pasvalys
BC Pieno žvaigždės ist ein Basketballverein aus Pasvalys (6800 Einwohner) in Litauen. Er spielt in der Baltic Basketball League (BBL) und der LKL (in beiden seit 2011). Der Club entstand 2003. Der Clubname kommt vom Hauptsponsor Pieno žvaigždės, der größten Unternehmensgruppe der Milchindustrie in Litauen und im Baltikum mit einem Umsatz von 240 Mio. Euro (2014). Der Club spielt in der Pieno žvaigždžių arena (1500 Zuschauer). Quellen Weblinks Website des Clubs (litauisch) Litauischer Basketballverein Rajongemeinde Pasvalys Gegründet 2003
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mandibulo-faziale%20Dysostose-Mikrozephalie-Syndrom
Mandibulo-faziale Dysostose-Mikrozephalie-Syndrom
Das Mandibulo-faziale Dysostose-Mikrozephalie-Syndrom (MFDM) ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit den Hauptmerkmalen Kleinwuchs, Intelligenzminderung, mandibulo-faziale Dysostose, Mikrozephalie und Gaumenspalte. Synonyme sind: Die Namensbezeichnung bezieht sich auf den Erstautor der Erstbeschreibung aus dem Jahre 2000 durch die brasilianische Humangenetikerin Maria Leine Guion-Almeida und Mitarbeiter. Verbreitung Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurden nur wenige Kinder beschrieben. Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant. Ursache Der Erkrankung liegen Mutationen im EFTUD2-Gen im Chromosom 17 am Genort q21.31 zugrunde. Klinische Erscheinungen Klinische Kriterien sind: Manifestation Kleinkindalter mandibulo-faziale Dysostose mit Oberkieferhypoplasie, prominente Glabella, breite Nasenwurzel, häufig Gesichtsasymmetrie Mikrozephalie, Minderwuchs geistige Behinderung, stark verzögerter Sprechbeginn Ohrmuschelfehlbildungen Ösophagusatresie, Tracheo-ösophageale Fistel Differentialdiagnose Abzugrenzen sind: Treacher-Collins-Syndrom Nager-Syndrom CHARGE-Syndrom Diamond-Blackfan-Syndrom Kraniofaziale Mikrosomie Akrofaziale Dysostose AFD Typ Genee-Wiedemann Literatur R. Smigiel, N. Bezniakow, A. Jakubiak, M. Błoch, D. Patkowski, E. Obersztyn, M. M. Sasiadek: Phenotype analysis of Polish patients with mandibulofacial dysostosis type Guion-Almeida associated with esophageal atresia and choanal atresia caused by EFTUD2 gene mutations. In: Journal of applied genetics. Bd. 56, Nr. 2, Mai 2015, S. 199–204, doi:10.1007/s13353-014-0255-4, PMID 25387991. M. L. Guion-Almeida, S. Vendramini-Pittoli, M. R. Passos-Bueno, R. M. Zechi-Ceide: Mandibulofacial syndrome with growth and mental retardation, microcephaly, ear anomalies with skin tags, and cleft palate in a mother and her son: autosomal dominant or X-linked syndrome? In: American journal of medical genetics. Part A. Bd. 149A, Nr. 12, Dezember 2009, S. 2762–2764, doi:10.1002/ajmg.a.32816, PMID 19921636. Einzelnachweise Fehlbildung Seltene Krankheit Erbkrankheit Krankheitsbild in der Kinderheilkunde Krankheitsbild in der Kinderchirurgie Kieferchirurgie
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ahmad%20Schah%20Kadschar
Ahmad Schah Kadschar
Ahmad Schah Kadschar oder Ahmad Schah Qajar (; geboren am 31. Januar 1897; gestorben am 21. Februar 1930) war Schah von Persien vom 16. Juli 1909 bis zum 31. Oktober 1925. Er war der siebte und letzte Herrscher der turkmenischstämmigen Kadscharen-Dynastie. Thronbesteigung Nachdem sein Vater Mohammed Ali Schah am 16. Juli 1909 vom iranischen Parlament abgesetzt worden war, bestimmte es noch am selben Tag Ahmad im Alter von 12 Jahren zum Schah und somit zu Irans erstem verfassungsmäßigen Herrscher. Der kleine untersetzte Junge wurde aus Odessa, wo seine Familie im Exil lebte, nach Teheran verbracht, wo der mit der Situation unzufriedene Knabe zweimal versuchte zu fliehen und einmal mit Suizid drohte. Ali Reza Khan Azod al Molk, das bereits 87 Jahre alte Oberhaupt der Familie, wurde als Regent eingesetzt. Er sollte den Schah bis zu seiner Volljährigkeit vertreten. Azod al Molk starb jedoch im Jahr 1910. Sein Nachfolger wurde Abolqasem Naser al Molk. Nach zweihundertjähriger absolutistischer Herrschaft der Kadscharen und einem soeben überstandenen Versuch Mohammed Ali Schahs, die konstitutionellen Reformen wieder rückgängig zu machen, gestaltete sich der Aufbau einer modernen Verwaltung mehr als schwierig. Das Parlament hatte jetzt zwar das Budgetrecht, mangels eines modernen Steuersystems hatte der im Aufbau befindliche Staatsapparat aber keine nennenswerten Einnahmen. In dieser Notsituation bat der iranische Botschafter in den Vereinigten Staaten von Amerika Mirza Ali Qoli Khan die US-Regierung um Hilfe. Um diplomatische Verwicklungen mit Großbritannien und Russland zu vermeiden, wurde Morgan Shuster, vorgeschlagen von William Taft, dem damaligen Gouverneur der Philippinen und späteren Präsidenten der USA, als „Privatperson“ nach Iran entsandt. Shuster begann seine Arbeit im Frühjahr des Jahres 1911. Putschversuch Mohammad Ali Schahs Im Juni 1911 war der zwei Jahre zuvor abgesetzte Mohammed Ali Schah mit durch russische Unterstützung angeworbenen Truppen über das kaspische Meer kommend in Anzali gelandet. Sein Bruder Abolfath Mirza Salar al Dowleh führte weitere Truppen aus dem heutigen Irak heran. Morgan Shuster, ein amerikanischer Finanzbeamter, der für die Regierung als Schatzkanzler und Finanzberater tätig war, hatte in den wenigen Monaten seiner Tätigkeit eine halbwegs funktionierende Steuerverwaltung aufgebaut, sodass die Soldaten der konstitutionellen Regierung regelmäßigen Sold erhielten, was sich nachhaltig auf die Kampfmoral auswirken sollte. Im September 1911 war Mohammed Ali Schah besiegt. Ein weiteres Mal zog er sich nach Russland ins Exil zurück. Krönung Ende Juni 1914 waren beunruhigende Nachrichten nach Teheran gedrungen. Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie in Sarajevo (damals österreich-ungarisches Gebiet) am 28. Juni 1914 durch den bosnisch-serbischen Gavrilo Princip (Attentat von Sarajevo) löste eine Kettenreaktion aus, die nach einem Monat zum Ersten Weltkrieg führte. In Teheran bereitete man sich unterdessen auf die anstehende Krönung von Ahmad Schah vor. Am 21. Juli 1914 wurde Ahmad Schah mit dem Erreichen der Volljährigkeit mit 18 („persischen“) Jahren offiziell zum Schah von Persien gekrönt. Die Zeremonie war, wie die New York Times berichtete, kurz und schlicht. Zunächst fuhr Ahmad Schah mit einer Kutsche durch die geschmückten Straßen Teherans zum Parlament. Dort legte er den nach der Verfassung vorgeschriebenen Amtseid ab. Anschließend begab er sich in eine nahe gelegene Moschee zum Gebet. Am späten Nachmittag wurde die Krönung im Golestan-Palast vollzogen. Ahmad Schah nahm seine Kopfbedeckung ab und setzte sich nach Tradition der persischen Krönungszeremonie selbst die Kadscharenkrone auf den Kopf. Die Krone war so groß, dass er sie einige Minuten mit beiden Händen über seinem Kopf halten musste, während ein Geistlicher ein Gebet sprach. An die Zeremonie schloss sich ein Empfang des diplomatischen Corps an. Nach der Krönung war eine Rundreise durch die europäischen Hauptstädte geplant, auf welcher der neu gekrönte Schah die wichtigsten Staatsoberhäupter besuchen wollte. Nachdem am 28. Juli 1914 Österreich Serbien den Krieg erklärt hatte und in Europa eine allgemeine Mobilmachung begonnen hatte, wurde die Rundreise vorerst abgesagt. Man ging davon aus, dass der bevorstehende Krieg aufgrund der Überlegenheit der deutschen Armee in wenigen Monaten zu Ende sein würde, und man die Rundreise dann später nachholen könne. Der Erste Weltkrieg Nachdem der Erste Weltkrieg ausgebrochen war, erklärte die iranische Regierung ihre Neutralität in dem Konflikt und forderte die kriegführenden Mächte auf, ihre in Iran stationierten Truppen umgehend abzuziehen. Russische Truppen waren in den Provinzen Aserbaidschan, Gilan, Asterabad und Chorasan stationiert, britische Truppen in einigen Häfen des persischen Golfes, in Chusistan und Schiras und türkische Truppen hatten sich in einigen Grenzstädten von Aserbaidschan einquartiert. Somit befand sich der Iran im Spannungsfeld zwischen den Entente-Mächten Großbritannien und Russland und dem auf der Seite der Mittelmächte kämpfenden Osmanischen Reich. Die Neutralitätserklärung wurde von den Botschaftern der entsprechenden Länder zwar zur Kenntnis genommen, führte aber sonst zu keinen konkreten Maßnahmen, da man bei den Konfliktparteien davon ausging, dass der Iran militärisch nicht in der Lage sei, die auf seinem Territorium stehenden fremden Truppen anzugreifen und aus dem Iran zu vertreiben. Es kam dann auch zu aktiven Kampfhandlungen zwischen den türkischen, russischen und britischen Truppen, die in Iran zu erheblichen Zerstörungen führten. Der türkische Oberbefehlshaber Enver Pascha vertrat die Auffassung, dass man die russischen Truppen, die in den Städten Irans stationiert waren, leicht schlagen könne, und dass damit der Weg nach Aserbaidschan und die Ölfelder am kaspischen Meer sowie nach Zentralasien und Indien offen wäre. Enver Pascha galt als Verfechter des Panturanismus, einer nationalistischen Bewegung, die alle Turkvölker vereinen wollte. Iran hatte aus militärischer Sicht diesen strategischen Überlegungen wenig entgegenzusetzen. Eine nationale Armee gab es nicht. Die kleine, von russischen Offizieren geführte persische Kosakenbrigade und die von schwedischen Offizieren geführte seit 1911 in Aufbau befindliche persische Gendarmerie war kein ernst zu nehmender Gegner für die Armeen der Türken, Russen und Briten. Zum Vergleich: Iran hatte zur Zeit des Ersten Weltkriegs ungefähr 10 Mio. Einwohner. In den Städten wohnte nur eine Minderheit. So hatte Teheran 280.000, Täbris 200.000, Isfahan 80.000, Maschhad, Kerman 60.000 und Yazd 45.000 Einwohner. Hinzu kam, dass weite Teile Nordirans bereits vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten von russischen Truppen besetzt waren. Täbris war während der konstitutionellen Revolution zur Unterstützung Mohammed Ali Schahs 1909 von regulären russischen Truppen besetzt worden. Urmia und Choy folgten 1910. Nach dem Ende der konstitutionellen Revolution 1911 hatten sich die russischen Truppen aus den Städten zurückgezogen, blieben aber im Nordwesten Irans stationiert. Ein Pressebericht aus Istanbul vom 29. November 1914 beschreibt die Lage wie folgt: Die kommunistische Revolution in Russland führte zum Abzug der russischen Truppen aus dem Iran. Die Briten übernahmen mit 200 Soldaten und einer kleinen Flotte die Kontrolle Nord-Irans und des kaspischen Meeres. Im Süden hatten die Briten 1916 die South Persian Rifles (SPR), eine Truppe bestehend aus iranischen Mannschaften befehligt von britischen Offizieren, aufgestellt. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs hatten die Briten die vollständige militärische Kontrolle über den Iran. Selbst die von russischen Offizieren befehligte Kosakenbrigade war vollständig von ihnen abhängig, da ihr Sold von monatlich 300.000 Toman von den Briten beglichen wurde. Der Vertrag von 1919 Ahmad Schah war mit dem Ende des Ersten Weltkrieges 21 Jahre alt geworden. Das Schicksal seines Vaters, der vom Parlament abgesetzt worden war, vor Augen, lag sein Hauptinteresse darin, möglichst schnell möglichst reich zu werden, und sein Vermögen in Europa in Sicherheit zu bringen. Bereits 1919 hatte er an der Pariser Börse zu spekulieren begonnen. Die Politik Irans wurde inzwischen vollständig von London aus gesteuert. So verwundert es nicht, dass im Mai 1918 der britische Botschafter bei Ahmad Schah anfragte, ob denn nicht Hassan Vosouq neuer Premierminister werden solle. Für Ahmad Schah war dies eine Frage des Geldes. Er forderte eine Pension von 25.000 und bekam am Ende aus London eine monatliche Pension von 5.000 Pfund Sterling für den Rest seines Lebens. Die Zustimmung des iranischen Parlaments war für die Briten allerdings auch nicht ganz kostenlos. Das britische Außenministerium willigte ein, die Rückzahlungsverpflichtungen früherer Darlehen auszusetzen, und dem iranischen Parlament monatlich 350.000 Toman als „Betriebskostenzuschuss“ zu überweisen. Weitere 25.000 Pfund wurden in eine von Mullahs und Kaufleuten organisierte pro-Vosouq-Demonstration investiert. Am 5. August 1918 wurde Vosouq dann endlich Premierminister. Ziel der britischen Außenpolitik war es, ein neues Abkommen mit dem Iran zu schließen, das den 1907 mit Russland geschlossenen und nach der kommunistischen Revolution obsolet gewordenen Vertrag von Sankt Petersburg ablösen sollte. Der neue Vertrag sollte den wirtschaftlichen und politischen Einfluss Großbritanniens im Iran dauerhaft sichern. Dem Iran wurde ein mit 7 % zu verzinsendes Darlehen von 2.000.000 Pfund, rückzahlbar in 20 Jahresraten, zugesagt. Vosough forderte für sich und zwei weitere Minister 500.000 Toman in bar für die Unterzeichnung des Vertrages. Diese Forderung schien nur rechtens, da Ahmad Schah seine monatliche Pension von den Briten bekam, und mehrere Gouverneure und Stammesführer ebenfalls monatlich Zuwendungen von den Briten erhielten. Am Ende einigte man sich auf 400.000 Toman (131.000 Pfund Sterling) und das Abkommen war unterzeichnet. Um den Vertrag in Kraft zu setzen, musste allerdings die Zustimmung des Parlaments eingeholt werden. Im September 1919, noch vor der Eröffnung der parlamentarischen Sitzungsperiode nach der Sommerpause, war bekanntgeworden, dass Vosouq und zwei weitere Minister von den Briten erhebliche Bestechungsgelder angenommen hatten. Nun forderten und bekamen auch einige Mullahs und mehrere Abgeordnete von den Briten Geldzuwendungen, sofern sie die Ratifizierung des Abkommens im Parlament unterstützten. Die Debatte über das Abkommen zog sich allerdings monatelang hin. Im Juni 1920 trat Vosouq zurück, ohne dass das Abkommen vom Parlament ratifiziert worden war. Der Aufstieg Reza Chans In der Nachkriegszeit kam Iran nicht zur Ruhe. Aufstände und separatistische Bewegungen führten beinahe zum Zusammenbruch des Staates. Kriminelle Banden machten die Straßen unsicher. Das Parlament und die konstitutionelle Bewegung verloren an politischer Führungskraft. Nach 14 Jahren konstitutioneller Monarchie stand Iran am Abgrund. Das Militär wurde von ausländischen Offizieren befehligt, die Staatskassen waren leer, und die Gehälter der Staatsbediensteten wurden nur noch unregelmäßig gezahlt. Am 4. November 1920 entsandte die britische Regierung General Sir Edmund Ironside, um den Oberbefehl über die britischen Truppen im Iran zu übernehmen. Ironside sollte die von britischen und russischen Offizieren befehligten iranischen Streitkräfte vereinen und unter britisches Kommando stellen. In London hatte man erkannt, dass nur auf die Armee als stabilisierender Kraft im Spannungsfeld der politischen Auseinandersetzungen zu zählen war. Dies war die Stunde des jungen Kosakenobersts Reza Chan (Khan), dem späteren Reza Pahlavi, der über die militärische Laufbahn zur Politik fand. Am 15. Januar 1921 informierte Ahmad Schah den britischen Botschafter, dass er Premierminister Sepahdar ablösen wolle und ein neues Kabinett mit Hassan Mostofi an der Spitze und den Kadscharenprinzen Farmanfarma und Abdol Majid Mirza Eyn-al-Dowleh als wichtigste Minister berufen wolle. Noch wenige Tage zuvor hatte Ahmad Schah dem britischen Botschafter erklärt, Doch dazu sollte es nicht kommen. Mit dem Putsch vom 21. Februar 1921 wurde Premierminister Sepahdar von Seyyed Zia al Din Tabatabai mit Hilfe einer Einheit der persischen Kosakenbrigade unter Führung Reza Chans gestürzt. Die ersten Schritte zur Ablösung der Kadscharendynastie und zum Aufstieg Reza Schahs waren getan. Am 21. Februar 1921 marschierte die Hamadan-Brigade unter dem Kommando von Reza Chan vom Westen kommend in Teheran ein. Am folgenden Tag stellte er die Stadt unter Kriegsrecht. Oberst Reza Chan wurde zum Stadtkommandanten von Teheran ernannt. Am 25. Februar wurde Seyyed Zia al Din Tabatabai Premierminister. Umgehend wurden 70 Mitglieder aristokratischer Familien verhaftet. Wenig später wurde Reza Chan Kommandant der Kosaken und erhielt den Titel Sardar Sepah (Oberbefehlshaber). Ahmad Schah sah hinter diesem Staatsstreich das Bemühen, endlich wieder geordnete Verhältnisse herzustellen und berief Reza Chan zunächst zum Verteidigungs- und am 26. Oktober 1923 zum Premierminister. Die Kadscharenfamilien empfanden den Aufstieg Reza Chans als eine Katastrophe. Das osmanische Reich hatte aufgehört zu existieren. An seine Stelle trat die türkische Republik. Am Hofe der Kadscharen herrschte Endzeitstimmung. Ahmad Schah kümmerte das wenig. Noch am selben Tag, an dem er Reza Chan zum Premierminister ernannt hatte, verließ er das Land Richtung Paris. Die politischen Diskussionen, die früher von den Konstitutionalisten dominiert worden waren, wendeten sich mehr und mehr einem anderen Thema zu. Man hatte erkannt, dass der Rechtsrahmen einer Verfassung eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für den erfolgreichen Aufbau eines modernen Irans war. Junge Iraner, die in Europa studiert hatten, kamen mit nationalistischen Ideen zurück. Ihnen schwebte ein Iran als Nationalstaat vor, und Reza Chan sollte diese Ideen Realität werden lassen. Exil in Paris Ahmad Schah, der sich mehr im Hotel Majestic in Paris als in seinem Palast in Teheran aufhielt, wurde am 31. Oktober 1925 vom Parlament abgesetzt. Durch eine am 6. Dezember 1925 vom Parlament beschlossene Verfassungsänderung wurde die Herrscherwürde auf Reza Pahlavi (nun Reza Schah Pahlavi) und seine Nachkommen übertragen. Die Kadscharen-Dynastie hatte damit den Thron endgültig verloren. Ahmad Schah blieb im bereits zuvor bezogenen Exil in Paris in Frankreich. Dort starb er fünf Jahre später. Er erkannte die Verfassungsänderung und die Dynastie der Pahlavis, die bis 1979 regierte, niemals an. Kinder Ahmad Schah war mit fünf Frauen verheiratet, die ihm vier Söhne und vier Töchter gebaren. Weblinks Ahmad Schah auf Briefmarken Kadscharen-Website Kadscharen-Portal Einzelnachweise Schah (Kadscharen) Herrscher (20. Jahrhundert) Kadschare Träger des Osmanié-Ordens Träger des Leopoldsordens (Großkreuz) Träger des Kaiserlich-Königlichen Ordens vom Weißen Adler Träger des Ordens der Heiligen Anna Träger des Sankt-Stanislausordens (Russland) Träger des Ordens Karls III. Mitglied der Ehrenlegion (Großkreuz) Person (Täbris) Iraner Geboren 1897 Gestorben 1930 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Josephine%20Suhr
Josephine Suhr
Josephine Suhr, geborene Josephine Dörr (* 20. März 1997), ist eine deutsche Volleyballspielerin, welche vereinzelt auch im Beachvolleyball aktiv war. Karriere Josephine Dörr spielte in ihrer Jugend beim SC Potsdam. Parallel dazu wurde sie zunächst ab 2011 beim VC Olympia Dresden und ab 2013 beim VC Olympia Berlin ausgebildet, bei dem sie zwischen 2014 und 2016 zum Kader des Vereins in der Bundesliga gehörte. Ihr Debüt in der Bundesliga gab sie in der Saison 2014/15 am 21. Dezember 2014 beim Spiel gegen die VolleyStars Thüringen, nachdem sie bereits zuvor bei zwei Spielen im Kader stand. Während der Saison 2015/16 änderte sich ihr Name von Josephine Dörr zu Josephine Suhr. Nach ihrer zweiten Spielzeit beim VC Olympia Berlin endete ihre dortige Volleyball-Ausbildung und sie schloss sich der zweiten Mannschaft des Köpenicker SC an, welche in der Nordstaffel der 2. Bundesliga spielte. Mit der Mannschaft beendete sie die Saison 2016/17 auf den vierten Platz. Da der Verein aus Köpenick sowohl seine erste Mannschaft als auch seine zweite Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzog, wechselte Josephine Suhr fast mit der gesamten Mannschaft zum Berlin Brandenburger Sportclub, welcher zu dieser Saison aus der Dritten Liga in die 2. Bundesliga aufstieg. Sie verbrachte insgesamt drei Spielzeiten bei diesen Verein und belegte mit dem Verein beim Corona-bedingten Abbruch der Saison 2019/20 den zweiten Platz. Nach der Saison entschied sich Josephine Suhr dazu, in den professionellen Volleyball zu wechseln und spielte seitdem jeweils eine Spielzeit für Groupe E Valtra aus der Schweiz, für CV Sayre CC La Ballena aus Spanien und für Municipal olympique Mougins Volley-ball aus Frankreich. Zur Saison 2023/24 wechselte sie innerhalb von Frankreich zum Rennes Étudiants Club. Weblinks Josephine Suhr in der Datenbank von Volleybox Josephine Suhr in der Datenbank von WorldofVolley (englisch) Josephine Dörr in der Datenbank von WorldofVolley (englisch) Einzelnachweise Volleyballspieler (SC Potsdam) Volleyballspieler (VC Olympia Dresden) Volleyballspieler (VC Olympia Berlin) Volleyballspieler (Köpenicker SC) Volleyballspieler (Schweiz) Volleyballspieler (Spanien) Volleyballspieler (Frankreich) Deutscher Geboren 1997 Frau
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Stinglwagner
Stinglwagner ist der Familienname folgender Personen: Alois Stinglwagner (1887–1955), deutscher Politiker (CSU) Gerhard Stinglwagner (* 1941), deutscher Sachbuchautor Otto Stinglwagner (1925–2013), deutscher Kommunalpolitiker (SPD)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kulturg%C3%BCter%20in%20Habsburg
Liste der Kulturgüter in Habsburg
Die Liste der Kulturgüter in Habsburg enthält alle Objekte in der Gemeinde Habsburg im Kanton Aargau, die gemäss der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, dem Bundesgesetz vom 20. Juni 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten sowie der Verordnung vom 29. Oktober 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten unter Schutz stehen. Objekte der Kategorie A und B sind vollständig in der Liste enthalten, Objekte der Kategorie C fehlen zurzeit (Stand: 1. Januar 2023). Kulturgüter Weblinks Einzelnachweise Habsburg !Kulturguter
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https://de.wikipedia.org/wiki/Martin%20Stegner
Martin Stegner
Martin Stegner (* 29. November 1967 in Nürnberg) ist ein deutscher Bratschist der klassischen Musik und des Jazz. Leben und Wirken Martin Stegner begann mit 8 Jahren Violine zu lernen, zunächst bei seinem Vater, der Bratschist der Nürnberger Philharmoniker war. Es folgte weiter Unterricht bei Lehrern in Nürnberg und München. In dieser Zeit begann er sich intensiv mit Kammermusik zu beschäftigen. 1989 begann Stegner das Violinstudium an der Musikhochschule Mannheim bei Roman Nodel. Später entschloss er sich zur Bratsche zu wechseln und bekam ein Stipendium der Herbert von Karajan Akademie von den Berliner Philharmonikern. Nach drei Jahren als Solobratschist des Deutschen Symphonie-Orchester wechselte er zu den Berliner Philharmonikern. Er konzertiert als Solist und Kammermusiker in Europa und Japan und unterrichtete für das Gustav Mahler Jugendorchester und das Orquesta Juvenil Centroamericana und gab Kurse an der Yale University und der Hochschule für Musik Hanns Eisler. Seit 1996 musiziert er mit der Pianistin Tomoko Takahashi und setzt sich für die Erweiterung der Violaliteratur ein. Dass Martin Stegner eher zu den ungewöhnlichen klassischen Musikern gehört, zeigt sich für sein Interesse an Jazz. Er tourte mit deutschen Zigeunermusikern durch Europa, spielte auf Jazzfestivals, nahm mehrere Jazz-CDs auf und spielte mit Herbie Mann und Dianne Reeves. Er hob 1999 die Berlin Philharmonic Jazz Group aus der Taufe und gründete 2008 das Ensemble Bolero Berlin, wo er mit Solisten der Berliner Philharmoniker sich der südamerikanischen Musik widmet. In der Konzertreihe Jazz at Berlin Philharmonic arbeitete er mehrmals mit Nils Landgren zusammen. 2010 begann er mit der deutsch-iranischen Sängerin Cymin Samawatie zusammenzuarbeiten. Auswahldiskographie Jazz „Happy Birthday Stephane“ (Joe Bawelino Quartett) Edition Collage (1993) „Lange Nacht des Jazz“ (The Berlin Philharmonic Jazz Group) – IPPNW-Concerts (2001) „The Berlin Philharmonic Jazz Group“ (The Berlin Philharmonic Jazz Group) (2002) „Jazzkonzert in der Philharmonie Berlin“ (The Berlin Philharmonic Jazz Group & Thomas Quasthoff) – IPPNW-Concerts (2002) „Bolero Berlin“ (Bolero, Tango und Jazz Mitglieder der Berliner Philharmoniker) – Bobtale Records (2009) „Bolero Berlin LIVE“ (Bolero, Tango und Jazz Mitglieder der Berliner Philharmoniker) – Bobtale Records (2010) „Bolero Berlin NOCTURNA“ (Bolero, Tango und Jazz Mitglieder der Berliner Philharmoniker) – JAWO Records (2012) Klassische Alben „Der Philharmonische Salon“ (Mitglieder der Berliner Philharmoniker) – IPPNW-Concerts (2005) „Robert Schumann. Lieder ohne Worte“ (2009) Martin Stegner Viola, Tomoko Takahashi Klavier. EAN: 4250317416025 Label: Phil.Harmonie „Robert Schumann. Myrtenlieder“ (2012) Martin Stegner Viola, Tomoko Takahashi Klavier. Label: Phil.Harmonie „Bach Suites For Viola Solo“ BWV 1007- 1009 (2018) EAN: 4050215522671 Literatur Berliner Philharmoniker: Variationen mit Orchester – 125 Jahre Berliner Philharmoniker, Band 2, Biografien und Konzerte, Verlag Henschel, Mai 2007, ISBN 978-3-89487-568-8 Weblinks Stegner auf der Bolero Berlin Website Mitglied der Berliner Philharmoniker Klassischer Bratschist Deutscher Geboren 1967 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Queen%E2%80%99s%20University
Queen’s University
Queen’s University bzw. Queens University steht für: Queen’s University Belfast in Belfast, Nordirland Queen’s University (Kingston) in Kingston, Ontario, Kanada Queens University (Charlotte) in Charlotte, North Carolina, Vereinigte Staaten Siehe auch: Queen’s College
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9%20Carlos%20de%20Mascarenhas%20Relvas
José Carlos de Mascarenhas Relvas
José Carlos de Mascarenhas Relvas (* 5. März 1858 in Golegã; † 31. Oktober 1929 in Alpiarça) war ein portugiesischer Politiker. Vom 27. Januar bis zum 30. März 1919 war er Ministerpräsident seines Landes. José Relvas studierte Rechtswissenschaft an der Universität Coimbra, verließ diese jedoch ohne Abschluss. Seit seiner Jugend war er überzeugter Republikaner und Mitglied der Republikanischen Partei. Am 5. Oktober 1910 rief er vom Balkon des Rathauses in Lissabon die portugiesische Republik aus. In der provisorischen Regierung des Teófilo Braga diente er als Finanzminister. Später vertrat er sein Land als Gesandter in Madrid. 1919 war er für ca. zwei Monate Regierungschef seines Landes, führte eine der vielen instabilen Regierungen der ersten Republik. Außerdem übernahm er noch den Posten des Innenministers. Die Regierung des José Relvas ging als „Regierung der republikanischen Konzentration“ in die Geschichte ein, da in ihr alle verschiedenen Strömungen der Republikaner (Demokraten, Evolutionisten und Unionisten) vertreten waren. Relvas selbst gehörte der Demokratischen Partei an. Premierminister (Portugal) Finanzminister (Portugal) Innenminister (Portugal) Portugiesischer Botschafter in Spanien Freimaurer (19. Jahrhundert) Freimaurer (20. Jahrhundert) Freimaurer (Portugal) Portugiese Geboren 1858 Gestorben 1929 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Shin%20Sang-hoon
Shin Sang-hoon
Shin Sang-hoon (* 1. August 1993 in Seoul) ist ein südkoreanischer Eishockeyspieler, der seit Januar 2022 bei den Atlanta Gladiators aus der ECHL unter Vertrag steht und dort auf der Position des Stürmers spielt. Sein sechs Jahre älterer Bruder Shin Sang-woo ist ebenfalls südkoreanischer Eishockeynationalspieler. Karriere Shin Sang-hoon begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Mannschaft der Jung Dong Highschool. Dort erzielte er in drei Spielzeiten insgesamt 94 Tore und bereitete 96 Treffer vor. Als 19-Jähriger wechselte er in die Mannschaft der Yonsei-Universität. Nach nur einem Jahr dort, machte er sich nach Europa auf und wechselte im Sommer 2013 zu Kiekko-Vantaa in die zweite finnische Liga. Bereits 2014 kehrte er aber nach Südkorea zurück und spielte anschließend für Anyang Halla in der Asia League Ice Hockey. In seiner ersten Saison in der asiatischen Profiliga konnte er mit seinem Team sogleich die Hauptrunde gewinnen, verlor das Playoff-Finale jedoch glatt mit drei Niederlagen gegen die Tōhoku Free Blades aus Japan. 2016 konnte er mit seinem Team dann durch 3:2-Siege im Playoff-Finale gegen den HK Sachalin die Asia League gewinnen. Auch 2017 konnte er mit seiner Mannschaft die Endspielserie gegen das russische Team für sich entscheiden. Zwischen 2017 und 2019 leistete er seinen Militärdienst ab und spielte für Daemyung Sangmu, den Militärsportverein der koreanischen Streitkräfte, in der koreanischen Meisterschaft. Er gehörte zu den letzten Spielern des Eishockeyprogramms der Streitkräfte. 2019 kehrte er zu Anyang Halla zurück und wurde 2020 Torschützenkönig der Asia League. Im Januar 2022 wechselte der Südkoreaner in die Vereinigten Staaten und schloss sich dort den Atlanta Gladiators aus der ECHL an, lief aber in der Spielzeit 2022/23 auch außerdem zehnmal für Anyang Halla auf. International Für Südkorea nahm Shin Sang-hoon bereits an den U18-Junioren-Weltmeisterschaften 2010, als er zum besten Spieler seiner Mannschaft gewählt wurde, und 2011 teil und gehörte dabei mit insgesamt zwölf Toren in zehn Spielen zu den erfolgreichsten Spielern seines Landes. Nachdem er in der B-Gruppe der Division II der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2013 mit neun Toren in fünf Spielen erneut durch seine Torgefährlichkeit aufgefallen war, wurde er für die anschließende Herren-WM 2013 (Division I) nominiert und gab dort sein Debüt in der A-Nationalmannschaft des asiatischen Landes. Bei dieser ersten WM-Teilnahme erzielte er drei Tore, mit denen er jeweils eine gegnerische Führung egalisierte: Zunächst traf er zum 4:4-Ausgleich beim 5:4 nach Penaltyschießen gegen Gastgeber Ungarn, anschließend erzielte er das 2:2 bei der 5:6-Niederlage gegen Japan und schließlich glich er den frühen Führungstreffer durch Robert Dowd beim 4:1-Erfolg gegen den späteren Absteiger Großbritannien aus. Mit diesem erfolgreichen Einstand bei den Erwachsenen trug er maßgeblich zum Klassenerhalt der Südkoreaner in der Gruppe A der Division I bei. Bei der Weltmeisterschaft im Folgejahr traf er lediglich bei der 4:7-Auftaktniederlage gegen Ungarn und musste mit seiner Mannschaft den Abstieg in die B-Gruppe der Division I hinnehmen. 2015 gelang ihm mit den Asiaten die sofortige Rückkehr in die A-Gruppe. Dort konnten sie sich 2016 dank zweier Siege über Polen (4:1) und Japan (3:0) halten, wobei Shin gegen Japan der Treffer zum 3:0 gelang. Bei der Weltmeisterschaft 2017 gelang sogar der erstmalige Aufstieg in die Top-Division. Dort spielte er dann bei der Weltmeisterschaft 2018, musste aber mit seiner Mannschaft den sofortigen Wiederabstieg hinnehmen. Daraufhin spielte er bei den Weltmeisterschaften 2019, 2022 und 2023 erneut in der Division I. Bei den Winter-Asienspielen 2017 belegte er mit den Südkoreanern Platz zwei hinter Kasachstan. Zudem nahm er auch an den Olympischen Winterspielen 2018 im eigenen Land teil und stand bei der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2022 für Südkorea auf dem Eis. Erfolge und Auszeichnungen 2016 Gewinn der Asia League Ice Hockey mit Anyang Halla 2017 Gewinn der Asia League Ice Hockey mit Anyang Halla 2020 Bester Torschütze der Asia League Ice Hockey International 2015 Aufstieg in die Division I, Gruppe A, bei der Weltmeisterschaft der Division I, Gruppe B 2017 Silbermedaille bei den Winter-Asienspielen 2017 Aufstieg in die Top-Division bei der Weltmeisterschaft der Division I, Gruppe A 2019 Bester Torschütze der Weltmeisterschaft der Division I, Gruppe A Statistik (Stand: Ende der Saison 2022/23) Weblinks Einzelnachweise Eishockeynationalspieler (Südkorea) Eishockeyspieler (Kiekko-Vantaa) Eishockeyspieler (Anyang Halla) Eishockeyspieler (Daemyung Sangmu) Eishockeyspieler (Atlanta Gladiators) Olympiateilnehmer (Südkorea) Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2018 Teilnehmer an den Asienspielen (Südkorea) Südkoreaner Geboren 1993 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%A1cido%20Rodr%C3%ADguez
Plácido Rodríguez
Plácido Rodríguez CMF (* 11. Oktober 1940 in Celaya) ist mexikanisch-US-amerikanischer Ordensgeistlicher und emeritierter römisch-katholischer Bischof von Lubbock. Leben Plácido Rodríguez trat der Ordensgemeinschaft der Claretiner bei und empfing am 23. Mai 1968 die Priesterweihe. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 18. Oktober 1983 zum Weihbischof in Chicago und Titularbischof von Fuerteventura. Der Erzbischof von Chicago, Joseph Louis Kardinal Bernardin, spendete ihm am 13. Dezember desselben Jahres die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren die Weihbischöfe Alfred Leo Abramowicz und Nevin William Hayes OCarm, aus Chicago. Am 5. April 1994 wurde er zum Bischof von Lubbock ernannt und am 1. Juni desselben Jahres in das Amt eingeführt. Papst Franziskus nahm am 27. September 2016 seinen altersbedingten Rücktritt an. Weblinks Einzelnachweise Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert) Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert) Weihbischof in Chicago Claretiner US-Amerikaner Mexikaner Geboren 1940 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Steinkind%20von%20Sens
Steinkind von Sens
Das Steinkind von Sens war ein Lithopädion, das 28 Jahre nach dem natürlichen Geburtstermin aus dem Leib seiner Mutter geholt wurde. Befund Madame Colombe Chatri aus Sens (Burgund), die Gattin des Schneiders Loys Carita, zeigte im Jahr 1554 im Alter von 40 Jahren alle Anzeichen einer normalen Schwangerschaft. Diese endete ordnungsgemäß mit dem Durchbruch des Fruchtwassers und Wehen, doch das Kind wurde nicht geboren. Colombe Chatri überlebte dieses Vorkommnis, war aber die nächsten drei Jahre bettlägerig und litt auch später unter Schmerzen. Obwohl sie das ungeborene Kind als harte Schwellung in ihrem Leib fühlte, erreichte sie ein Alter von 68 Jahren. Nach ihrem Tod im Jahr 1582 ließ der Witwer sie von Claude le Noir und Iehan Coutas sezieren. Sie fanden im Leib der Mutter ein großes eiartiges Gebilde vor, das sie nur mit Gewalt aufbrechen konnten. Nachdem sie festgestellt hatten, dass sich im Inneren der Schale ein voll ausgetragenes, aber versteinertes Baby befand, zogen sie etliche Ärzte zur Untersuchung heran, darunter auch Jean d’Ailleboust. Zugleich zog der Fall zahlreiche Neugierige an, und in dem Verlangen, das Kind aus seiner Schale zu befreien und näher studieren zu können, zerstörten die Beteiligten die harte Umhüllung, ehe diese genauer untersucht werden konnte. Auch wurde dabei die rechte Hand des Kindes abgebrochen. Das Kind, ein Mädchen, war in hockender Stellung mit leicht nach rechts geneigtem Kopf fixiert. Die Fontanellen waren offen, und das Baby hatte einen einzigen Zahn. Erste Untersuchungen Die Entdeckung dieses Lithopädions löste eine Sensation aus. D’Ailleboust verfasste eine Beschreibung des Kindes und der Autopsie, die noch 1582 von Jean Sauvine in Sens gedruckt wurde und sich bestens verkaufte. Sie trug den Titel Portentosum Lithopaedion, sive Embryum Petrificatum Urbis Senonensis. Bald darauf erschien auch eine Übersetzung dieses Werks ins Französische, die der Arzt Siméon de Provanchères besorgt hatte: Le prodigieux enfant pétrifié de la ville de Sens. D’Aillebousts Theorie über die Entstehung des Steinkindes – das Blut der Mutter sei zu trocken gewesen – fand bald ihre Kritiker. Schon de Provanchères fügte seiner Übersetzung eine Ergänzung bei, in der er die Ansicht verfocht, der Embryo sei mangels ausreichender Temperatur im Mutterleib ausgetrocknet. François de Bosset, ein Zeitgenosse dieser beiden Ärzte, befasste sich hingegen mehr mit der Substanz, in der das Kind eingeschlossen war. De Bosset nahm an, dass es zu fest mit der Mutter verbunden gewesen und dadurch die Geburt unmöglich gewesen sei. Schon seit der ersten Publikation wurden auch Abbildungen des Steinkindes von Sens veröffentlicht. D’Ailleboust hatte seiner Abhandlung ein Bild beigefügt, das Colombe Chatri in halb sitzender Haltung nackt auf einem Bett zeigte, ihr Bauch war aufgeschnitten und das Kind daneben liegend dargestellt. Jan Bondeson vermutet, dass eine zeitgenössische erotische Zeichnung als Vorbild für diese Darstellung gedient hat, in die das Steinkind nur eingefügt wurde. D’Ailleboust selbst machte keine genauen Angaben über die Herkunft des Bildes, sondern behauptete nur, es sei nach Statuen des Phidias gezeichnet worden. Näher an der Wirklichkeit dürfte jedenfalls die Abbildung sein, die Ambroise Paré seiner Publikation Des monstres et prodiges beifügte. Paré war ein Zeitgenosse d’Aillebousts und hatte Gelegenheit, das Steinkind von Sens genau zu untersuchen. Eine Veröffentlichung mit dem Titel Gyneciorum von Israel Spach, die fälschlicherweise oft auf 1557 datiert wird, stammt in Wirklichkeit aus dem Jahr 1597 und bedient sich der Angaben d’Aillebousts. Die Odyssee des Steinkindes Von Anfang an hatten sich nicht nur Mediziner für den Fall interessiert. In den 1590er Jahren erwarb der reiche Kaufmann Prestesiegle das Steinkind von Sens und brachte es in seinem privaten Museum in Paris unter. Dort hatte auch Louyse Bourgeois Gelegenheit, das Lithopädion zu untersuchen. Sie veröffentlichte d’Aillebousts bildliche Darstellung des Kindes erneut. Das Steinkind ging später in den Besitz des Pariser Goldschmiedes Estienne Carteron über, der es seinerseits am 12. Februar 1628 nach Venedig verkaufte. Der neue Besitzer hieß Gillebert Bodëy und war Juwelenhändler. In Venedig bekam in den 1640er Jahren der dänische Anatom Thomas Bartholin das Steinkind von Sens zu Gesicht. Wahrscheinlich informierte dieser den dänischen König Friedrich III. über das Kuriosum. Friedrich III. baute ab den 1650er Jahren eine umfangreiche Kuriositätensammlung in Kopenhagen auf, der er unter anderem auch die komplette Sammlung von Ole Worm einverleibte. 1653 kaufte er das Steinkind von Sens samt dem Kaufvertrag von 1628 und einer handschriftlichen Kopie des Autopsieberichts von d’Ailleboust samt Illustration. Diese Dokumente sind bis heute in der Königlichen Bibliothek Kopenhagen erhalten geblieben. Über den Kaufpreis, den der König aufbringen musste, gibt es unterschiedliche Angaben – sicher ist nur, dass er hoch gewesen sein muss. Bartholin verfasste eine genauere Beschreibung des Steinkindes, als es in Dänemark war. Sie wurde in seinem 1654 in Amsterdam gedruckten Werk Historiarum Anatomicarum Rariorum, Centuria I–II veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Lithopädion schon sehr gelitten. Beide Arme waren abgebrochen und an einigen Stellen war das Skelett unter der zerstörten Haut und den beschädigten Muskeln sichtbar. Ein Katalog des königlichen Museums, den Bartholins Verwandter Holger Jacobsen 1696 anfertigte, zeigt den Zustand des Präparats zu dieser Zeit. Der Katalog von 1710 erwähnte weitere Schäden – was von der Haut des Kindes noch sichtbar war, hatte sich jetzt größtenteils schwarz verfärbt. Im Jahr 1737 befand sich das Steinkind von Sens immer noch in der königlichen Sammlung; der Katalog aus diesem Jahr vermerkt – ohne Abbildung –, dass die Überreste nun in einem Glaskasten aufbewahrt wurden. In den 1820er Jahren wurde die königliche Sammlung aufgelöst. Ein Teil der Bestände wurde versteigert, ein anderer weggeworfen und ein dritter ging in andere Sammlungen über. Das Steinkind von Sens gelangte 1826 ins Dänische Museum für Naturgeschichte. Im späten 19. Jahrhundert wurden die Bestände dieses Museums vom Zoologischen Museum Kopenhagen übernommen. Das Steinkind von Sens war aber nicht mehr unter den Exponaten, die diesen Ortswechsel mitmachten. Spätere Nachforschungen nach dem Verbleib blieben erfolglos. Bedeutung Das Steinkind von Sens war das erste dokumentierte Lithopädion. Bis 1880 waren laut einer Zusammenstellung von Friedrich Küchenmeister 47 Fälle bekannt, bis Januar 2010 sind etwa 300 Fälle beschrieben worden. Seit Küchenmeister werden Lithopädia in drei Untergruppen eingeteilt: Beim Lithokelyphos sind nur die Membranen, nicht aber der Fötus selbst verhärtet, beim eigentlichen Lithopädion oder Lithoteknon ist das Kind selbst durch Kalkeinlagerungen konserviert worden und beim Lithokelyphopaedion sind sowohl das Kind als auch die umgebende Membran verhärtet. Das Steinkind von Sens gehörte diesem letzten Typus an. Die Mehrzahl aller Fälle trat bei Bauchhöhlenschwangerschaften auf. Berichte über innerhalb der Gebärmutter liegende Steinkinder gibt es aus jüngerer Zeit nicht. Wenn das Steinkind von Sens, wie es der Bericht von d’Ailleboust glauben macht, tatsächlich in einem intakten Uterus gelegen hat, stellt dies eine Besonderheit dar. Bondeson vertritt allerdings die Theorie, dass Colombe Chatri eine Uterusruptur erlitt und das Kind dann in ihre Bauchhöhle geriet, wo es zum Lithopädion umgebildet wurde. Literatur Jan Bondeson: The Two-Headed Boy and Other Medical Marvels. Cornell University Press, Ithaca und London 2004, ISBN 080148958X, S. 39–50 Einzelnachweise Pathologie Medizin (Frühe Neuzeit) 16. Jahrhundert
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard%20Binder%20%28Altphilologe%29
Gerhard Binder (Altphilologe)
Gerhard Binder (* 29. August 1937 in Nürnberg; † 6. März 2023 in Bochum) war ein deutscher Altphilologe und Hochschullehrer. Leben Gerhard Binder studierte Klassische Philologie in Erlangen, wo er 1964 mit der Dissertation Die Aussetzung des Königskindes. Kyros und Romulus promoviert wurde. Seine Habilitation erreichte er 1968 in Köln, wo er 1970 zum außerplanmäßigen Professor und 1971 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt wurde. 1982 wechselte er an die Ruhr-Universität Bochum, wo er bis zu seiner Pensionierung als Professor für Latinistik wirkte. Binders Forschungsschwerpunkte sind die Kultur-, Religions- und Wirkungsgeschichte der Antike sowie die römische Literatur, besonders die der augusteischen Zeit. Gemeinsam mit Bernd Effe gründete er 1996 die Reihe Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium (BAC), in der sowohl Sammelbände als auch Monografien erscheinen. Binder verfasste auch zahlreiche Artikel für den Neuen Pauly (DNP), dessen Fachbereich Kulturgeschichte er als Mitherausgeber betreute. Literatur Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Ausgabe 2003, Band 1, S. 254. Weblinks Gerhard Binder an der Ruhr-Universität Bochum Einzelnachweise Altphilologe (20. Jahrhundert) Altphilologe (21. Jahrhundert) Übersetzer von Vergil Übersetzer aus dem Latein Übersetzer ins Deutsche Hochschullehrer (Ruhr-Universität Bochum) Hochschullehrer (Universität zu Köln) Deutscher Geboren 1937 Gestorben 2023 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Joseph%20Rospatt
Johann Joseph Rospatt
Johann Joseph Rospatt (* 2. August 1801 in Bonn; † 22. Dezember 1881 in Münster) war ein deutscher Lehrer und Historiker. Leben Rospatt war Sohn eines Gutsbesitzers und besuchte das Gymnasium in Bonn. Anschließend studierte er von 1821 bis 1825 Philologie und Geschichte in Bonn und Leipzig und schloss mit der Lehramtsprüfung ab. Von 1826 bis 1850 war er Lehrer am Gymnasium Münstereifel, wo er zum Oberlehrer und Titularprofessor aufstieg. 1850 wurde er promoviert und im gleichen Jahr als ordentlicher Professor der Geschichte an die Universität Münster berufen. Das Kultusministerium war durch seine zahlreichen Veröffentlichungen auf ihn aufmerksam geworden. An der Universität Münster war er vier Mal Dekan der Philosophischen Fakultät und 1858/59 Rektor. Rospatt engagierte sich im Historischen Verein Münster, im Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens sowie in der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Schriften (Auswahl) Kritische Beiträge zur ältesten Geschichte der Franken. Joh. Georg Schmitz, Köln [1835] Die deutsche Königswahl bis auf die Feststellung durch die goldene Bulle: ein historischer Versuch. Habicht, Bonn 1839. Die politischen Parteien Griechenlands, ihre Stellung und Einwirkung auf die Angelegenheiten des Landes bis zu seinem Untergange durch die Makedonier. Lintz, Trier 1844. Die Vertheidigungskriege der Römer am Rhein seit der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts n. Chr. bis zum Untergange der Römerherrschaft in Gallien. In: Programm zu der Prüfung und Schlußfeierlichkeit, welche am Gymnasium zu Münstereifel ... gehalten werden, und wozu die Gönner und Freunde des Gymnasiums hiermit ergebenst einladet, Bonn 1847, S. [3]–28. De Corsica insula a Romanis capta. Regensberg, Münster 1850. De expeditionibus Hannibalis inde a proclis ad locum Trasimenum usque ad cladem Cannensem institutis. In: Index lectionum auspiciis augustissimi ac potentissimi regis Friderici Guilelmi IV. in Academia Theologica et Philosophica Monasteriensi ... publice privatimque habendarum, Münster 1858, S. 1–29. Untersuchungen über die Feldzüge des Hannibal in Italien. Regensberg, Münster 1864. [De ultimis Rebus regni Macedonici]. In: Index lectionum auspiciis augustissimi ac potentissimi regis Guilelmi in Academia Theologica et Philosophica Monasteriensi ... publice privatimque habendarum, Münster 1870. Literatur Bernd Haunfelder: Die Rektoren, Kuratoren und Kanzler der Universität Münster 1826–2016. Ein biographisches Handbuch. (= Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster. 14). Aschendorff, Münster 2020, ISBN 978-3-402-15897-5, S. 108–109. Historiker Deutscher Geboren 1801 Gestorben 1881 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mini-BOT
Mini-BOT
Die Mini BOT oder auch Mini-BOT ist eine geplante Komplementärwährung Form der Staatsanleihen für Italien um die Staatsschuldenquote in Italien zu umgehen. Begriffsbestimmung BOT ist die Initiale von Buono ordinario del tesoro, also „gewöhnliche Schuldscheine der Staatskasse“. Mini bezieht sich auf die Stückelung: Sie sollen in Nennwerten von etwa fünf, zehn, zwanzig oder auch bis zu fünfhundert Euro, die als physische Scheine in der Größe von Banknoten gedruckt und in Kurs gesetzt werden. Als Laufzeiten sind drei, sechs oder zwölf Monate geplant. Funktion Der Grundgedanke ist, dass die Mini-BOT eine italienische Ersatzwährung ist, mit der die Banca d’Italia in die Lage versetzt wird, die Geldmenge zu erhöhen und damit den Euro zu inflationieren. Dies soll vor allem dadurch geschehen, dass es italienischen Staatsbürgern erlaubt ist, damit ihre Steuerschulden zu tilgen. So ist damit zu rechnen, dass die Parallelwährung mit einem zu geringen Disagio im Geldmarkt gehandelt wird, weil es ansonsten lukrativ wäre, durch Ankauf der Mini-BOTs eine legale Minderung der Steuerschuld herbeizuführen. Geschichte 2017 erwog bereits Silvio Berlusconi die Einführung einer solchen Komplementärwährung um den Austritt Italiens aus der Europäischen Währungsunion volkswirtschaftlich vorzubereiten, wie sie Claudio Borghi immer gefordert hatte. Anfänglich sollte diese Währung das Land praktisch mit einem Zahlungsmittel versorgen, wenn es beim Stichtag der Währungsumstellung zu Engpässen kommen sollte. Die Forderung fand 2018 Eingang in den Koalitionsvertrag der Regierung von Fünf-Sterne-Bewegung und Lega. So haben Regierungschef Giuseppe Conte und sein Stellvertreter Matteo Salvini diese Möglichkeit immer wieder ins Spiel gebracht um das Defizitverfahren der EU zu unterbinden und eine höhere Staatsverschuldung zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang wies der Wirtschaftspolitiker Gunther Schnabl daraufhin, dass Italien von der EZB durch die negativen TARGET2-Salden bereits einen Kredit von fast einer halben Billion Euro erhalten habe, ohne Sicherheiten dafür vorzulegen. Im Mai 2018 initiierte er mit Dirk Meyer, Thomas Mayer und Roland Vaubel den Aufruf Der Euro darf nicht in die Haftungsunion führen!. Dieser wurde von über hundert Ökonomen unterstützt. Gleichwohl sprach sich das Italienische Parlament in einer Motion dafür aus, das Instrument zu überprüfen, denn schließlich gab der US-Bundesstaat Kalifornien in einer Budgetkrise 2009 vorübergehend Schuldscheine heraus und auch Argentiniens Regierung lancierte „Patacón-Papiere“ um das Schuldenloch von 2001 zu stopfen. Einzelnachweise Komplementärwährung Geldschein Wirtschaft (Italien) Wirtschaftsgeschichte (Italien) Eurosystem
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Bodendenkm%C3%A4ler%20in%20Osterhofen
Liste der Bodendenkmäler in Osterhofen
Bodendenkmäler der Gemeinde Osterhofen Bodendenkmäler in der Gemarkung Aicha a.d.Donau |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Altenmarkt |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Anning |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Galgweis |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Gergweis |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Göttersdorf |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Kirchdorf b.Osterhofen |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Künzing |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Langenamming |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Niedermünchsdorf |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Osterhofen |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Ottmaring |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Ramsdorf |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Reichstorf |} Bodendenkmäler in der Gemarkung Wisselsing |} Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Osterhofen Anmerkungen Weblinks Einzelnachweise Osterhofen !
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aby
Aby
Aby steht für: Aby (East Lindsey), Ort in East Lindsey, Lincolnshire, England aby steht für: Aneme Wake (ISO-639-3-Code), Papuasprache in Oro Province, Papua-Neuguinea Åby steht für: Åby (Norrköping), Ortschaft in der schwedischen Gemeinde Norrköping Åby ist der Familienname folgender Personen: Eric Åby (1883–1961), schwedischer Opernsänger (Bass) ABY steht für: Air Arabia (ICAO-Code), Fluggesellschaft aus den VAR Southwest Georgia Regional Airport (IATA-Code), Flughafen in Albany (Georgia) Siehe auch: Aaby Aby Branch, Fluss im US-Bundesstaat Mississippi Abkürzung
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https://de.wikipedia.org/wiki/Popowo%20%28Cewice%29
Popowo (Cewice)
Popowo [] (kaschubisch Pòpòwò; Poppow) ist ein Dorf in der Gmina Cewice, in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es liegt 10 km nordöstlich von Cewice (Zewitz), 11 km südöstlich von Lębork (Lauenburg) und 52 km westlich von Danzig. Bis 1945 bildete Poppow eine Landgemeinde im Landkreis Lauenburg i. Pom. in der preußischen Provinz Pommern. Zur Gemeinde gehörte auch der Wohnplatz Occalitz.Gemeinde Poppow im Informationssystem Pommern. Söhne und Töchter des Ortes Alwine Dollfuß (geb. Glienke, 1897–1973), Ehefrau des österreichischen Kanzlers Engelbert Dollfuß Ilse Schulz (1924–2009), deutsche Krankenschwester, Pflegeexpertin und Frauenforscherin Fußnoten Gmina Cewice Ort der Woiwodschaft Pommern Ort in Pommern
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https://de.wikipedia.org/wiki/Oberzell%20%28Sinntal%29
Oberzell (Sinntal)
Oberzell ist ein Ortsteil der Gemeinde Sinntal im osthessischen Main-Kinzig-Kreis. Geographische Lage Oberzell liegt im Tal der Schmalen Sinn in der Rhön. Südlich des Ortes erhebt sich der 585 Meter hohe Haag, die höchste Erhebung des Main-Kinzig-Kreises. Der historische Ortskern von Oberzell wuchs als Pfarrdorf um die zentral gelegene Kirche, daneben gibt es einen zweiten Siedlungskern um eine ehemalige Ziegelhütte an der Landstraße nach Fulda. Oberzell grenzt im Norden an Heubach, im Nordwesten an Gundhelm, im Westen an Weichersbach und im Süden an Züntersbach. Im Osten liegt die Staatsgrenze zu Bayern und dem dortigen Ort Speicherz. Geschichte Ortsgeschichte Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Oberzell erfolgte unter dem Namen Cella im Jahr 1167, als in einer Urkunde der Bischof von Würzburg die Besitzungen des Klosters Schlüchtern bestätigte. Im Jahr 1331 besaß der Abt von Schlüchtern den Zehnten aus der Pfarrei Oberzell. Der Ort gehörte zum Gericht Altengronau, das 1333 als Reichslehen aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Herrschaft Hanau kam. Aus dem Gericht entstand im 15. Jahrhundert das Amt Schwarzenfels der Grafschaft Hanau, ab 1459 die Grafschaft Hanau-Münzenberg. 1643 wurde das Amt Schwarzenfels – und damit auch Oberzell – als Pfand zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen-Kassel übergeben. Es sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren. Den Grafen von Hanau gelang es nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Das Amt wurde in der Folgezeit wie landgräfliches Eigentum verwaltet, auch nachdem Hessen-Kassel 1736, nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg erbte. Im Kurfürstentum Hessen gehörte Oberzell nach der Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern. 1866 war Oberzell Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Dem Ersten Weltkrieg fielen 33 Einwohner zum Opfer. Infolge der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde 1937 im Ortsteil Ziegelhütte ein Lager des Reichsarbeitsdienstes errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Oberzell 43 Gefallene zu beklagen. Zudem blieben 21 Menschen vermisst. Im April 1945 wurde die Ortschaft durch Alliierte Truppen besetzt. Hessische Gebietsreform (1970–1977) Die bis dahin selbstständige Gemeinde Oberzell kam im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1974 kraft Landesgesetz als Ortsteil zur 1972 gebildeten Gemeinde Sinntal und zum neu gebildeten Main-Kinzig-Kreis. Für Oberzell wurde, wie für die übrigen Ortsteile von Sinntal, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet. Verwaltungsgeschichte im Überblick Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Oberzell angehört(e): vor 1458: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Hanau ab 1458: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schwarzenfels ab 1643: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel (als Pfand), Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schwarzenfels ab 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels 1807–1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels (Militärverwaltung) 1810–1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Schwarzenfels ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Schwarzenfels ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Schlüchtern ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Schlüchtern ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Schlüchtern ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Schlüchtern ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Schlüchtern ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Schlüchtern ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Schlüchtern ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Schlüchtern ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Schlüchtern ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis, Gemeinde Sinntal Bevölkerung Einwohnerstruktur 2011 Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberzell 978 Einwohner. Darunter waren 9 (0,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 150 Einwohner unter 18 Jahren, 393 zwischen 18 und 49, 207 zwischen 50 und 64 und 228 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 366 Haushalten. Davon waren 69 Singlehaushalte, 102 Paare ohne Kinder und 162 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 72 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 210 Haushaltungen lebten keine Senioren. Einwohnerzahlen Historische Religionszugehörigkeit Politik Bürgermeister der Gemeinde Oberzell vor der Gebietsreform Bildung Die Alfred-Kühnert-Schule, benannt nach dem Heimatforscher Alfred Kühnert, ist die Grundschule des Ortes. In dieser Zwergschule werden 18 Grundschüler in zwei Klassen (1./2. und 3./4. Klasse) unterrichtet. Literatur Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis = Hanauer Geschichtsblätter 40. Hanau 2003, S. 419. Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter. Diss. Darmstadt u. Marburg, 1986, S. 94, 165, 181. Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 534. Weblinks Anmerkungen und Einzelnachweise Anmerkungen Einzelnachweise Geographie (Sinntal) Ort im Main-Kinzig-Kreis Grafschaft Hanau-Münzenberg Ehemalige Gemeinde (Main-Kinzig-Kreis) Ersterwähnung 1167 Gemeindeauflösung 1974 Ortsteil in Deutschland
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https://de.wikipedia.org/wiki/Salles-Curan
Salles-Curan
Salles-Curan (okzitanisch: Las Salas) ist ein Ort und eine südfranzösische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Aveyron in der Region Okzitanien. Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort und vier Weilern Bouloc, Canabières, Saint-Martin-de-Faux und Larguiès. Lage Der Ort Salles-Curan liegt auf einer ca. 855 m hohen Anhöhe auf dem Plateau von Lévézou, einem Teil der historischen Provinz Rouergue und des Zentralmassivs. Die Stadt Millau ist ca. 36 km (Fahrtstrecke) in südöstlicher Richtung entfernt; die Stadt Rodez liegt ca. 38 km nordwestlich. Der Stausee Lac de Pareloup ist nur etwa 3 km entfernt. Bevölkerungsentwicklung Der Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf den Verlust an Arbeitsplätzen infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen. Wirtschaft Der Ort Salles-Curan diente lange Zeit den ausschließlich landwirtschaftlich orientierten Weilern (hameaux) und Einzelgehöften in der Umgebung als Handwerks-, Handels- und Dienstleistungszentrum. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts spielt auch der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine nicht unbedeutende Rolle für das Wirtschaftsleben des Ortes. In der Umgebung wurde im Jahr 2008 ein Windpark (parc éolien) installiert. Geschichte Salles-Curan war wohl schon in karolingischer Zeit von Bedeutung. Im Mittelalter gehörte er zunächst den Grafen und ab 1237 den Bischöfen von Rodez, die den Ort zeitweise als Sommerresidenz nutzten. Gegen Ende des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) wurde die Burg erneuert und der Ort selbst mit einer Stadtmauer (remparts) umgeben; auch die Kirche wurde neugebaut und in Teilen als Kollegiatkirche genutzt. Sehenswürdigkeiten Das Château de Salles-Curan wurde in den Jahren 1441 bis 1447 von den Bischöfen von Rodez erbaut. Markanteter Bauteil der geschlossenen Hofanlage ist der auf kreisrundem Grundriss erbaute Treppenturm. Es befindet sich in Privatbesitz und wird in Teilen an Gäste vermietet. Das Bauwerk wurde bereits im Jahr 1928 als Monument historique anerkannt. Ein als „Kornspeicher der Bischöfe“ (Grenier des Évêques) bezeichnetes und ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammendes Gebäude inmitten des Ortes zeigt mehrere Kreuzstockfenster, davon eines in einer Ecke. Das Bauwerk wurde ebenfalls im Jahr 1928 als Monument historique eingestuft. Die ehemalige Kollegiatkirche und heutige Pfarrkirche Saint-Géraud ist ein spätgotischer Bau des 15. Jahrhunderts. Das Kirchenschiff wird von Seitenkapellen mit Sterngewölben begleitet; im Chorbereich mit seinen originalen Glasfenstern (vitraux) steht noch das reichbeschnitzte spätgotische Chorgestühl (stalles). Die Kirche ist seit dem Jahr 1927 als Monument historique anerkannt. Larguiès Etwa einen Kilometer nordöstlich von Salles-Curan () steht der auf drei Seiten geschlossene Baukomplex des Château de Larguiès. Der in Teilen dreigeschossige Bau stammt aus der Zeit um 1700; das Innere wurde Ende des 19. Jahrhunderts komplett umgestaltet. Der Hauptwohntrakt (corps de logis) verfügt über seitliche Treppentürme, die an mittelalterliche Bauweisen erinnern. Der Baukomplex ist seit dem Jahr 1981 als Monument historique anerkannt. Bouloc Ende des 12. Jahrhunderts gründete der Johanniterorden, der in der Umgebung über umfangreiche Ländereien verfügte, hier ein kleines (Pilger-)Hospiz, von dem noch das Schiff der Kapelle existiert. Der Chor des kleinen Gotteshauses wurde im 15. Jahrhundert in gotischem Stil erneuert. Canabières Um das Jahr 1120 gründeten die Johanniter hier ebenfalls ein (Pilger-)Hospital. Die Kirche des ehemals selbständigen Ortes wurde im 15. Jahrhundert neugestaltet. Im Eingangsbereich der Kirche befindet sich ein Weihwasserbecken, das aus einem Kapitell herausgearbeitet wurde; die Reste eines doppelseitig bearbeiteten steinernen Friedhofskreuzes sind heute im Chor der Kirche aufgestellt. Weblinks Salles-Curan, Geschichte und Sehenswürdigkeiten – Fotos + Infos (französisch) Salles-Curan, Kirche – Fuftbild, Foto + Kurzinfos (französisch) Salles-Curan, Château de Larguiès – Fotos + Infos (französisch) Einzelnachweise Gemeinde im Département Aveyron Ort in Okzitanien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Paul%20Le%20Seur
Paul Le Seur
Paul Le Seur (* 18. Juli 1877 in Berlin; † 13. März 1963 in Potsdam) war ein deutscher Evangelischer Theologe, Journalist und Hochschullehrer. Ausbildung Le Seur legte zu Michaelis 1895 am Königlichen Friedrich-Wilhelms-Gymnasium seiner Geburtsstadt das Abitur ab und studierte anschließend Theologie an der Berliner Universität. Er gab zunächst Privatunterricht, um sein Studium finanzieren zu können. Er besuchte ab 1896 als Theologiestudent die Vereinsbibelstunde des CVJM und lernte in den Vereinsräumen in der Wilhelmstraße 34 den Vorsitzenden des ersten CVJM in Deutschland, Eberhard von Rothkirch, kennen, der ihm in der Folgezeit ein väterlicher Freund wurde. Rothkirch vermittelte ihm eine bezahlte Stellung als „Sekretär der Bibelkreise für höhere Schüler“. Nach dem Examen wurde er Hauslehrer in Mecklenburg und bekam später eine Stelle als Hilfsprediger in Posen. Ein Freund Rothkirchs, der Konsistorialpräsident der Kirchenprovinz Posen, Curt Balan, hatte Le Seur nach dem Zweiten Examen in Berlin gewonnen, um erstmals in einem evangelischen Kirchenamt in der polnisch-katholischen Umwelt zu wirken. In Posen wurde er am 12. Juni 1904 von dem Generalsuperintendenten Johannes Hesekiel ordiniert. Tätigkeit in der Berliner Stadtmission Le Seur erhielt vom Inspektor der Berliner Stadtmission Ernst Bunke einen Brief im Auftrag von Adolf Stoecker mit dem Angebot, 1905 eine offene Stelle als Hilfsprediger/Pastor bei den geistlichen Inspektoren in der Reichshauptstadt anzutreten. Le Seur und Stoecker hatten sich bei einer Veranstaltung in Rostock kennen gelernt, an der Le Seur zusammen mit der Schriftstellerin Margarete von Oertzen als Versammlungsleiter teilnahm. Nachdem er zur Überzeugung gelangt war, dass sich Stoecker zwar politisch betätigte, aber die Stadtmission keine politischen Zwecke verfolgte und der Stadtmissionsdirektor sich von jeglichem politischen Handeln freihielt, folgte Le Seur dem Ruf nach Berlin. Er arbeitete in nächster Nähe von Stoecker und unterstützte ihn ab 1906 im Predigtdienst. Nach Stoeckers Tod übernahm er dessen Verkündigungsdienst in der Stadtmissionskirche. Als Pastor Karl von Scheven geistlicher Inspektor und Vorstandsmitglied der Berliner Stadtmission sowie Schriftführer des Vorstandes war, übte Le Seur die Funktion eines stellvertretenden Schriftführers aus. Zuvor war Le Seur selbst der Schriftführer. An Stoecker bewunderte Le Seur rückblickend die Menschenkenntnis. Dessen Antisemitismus schätzte er differenziert ein: „Sein Antisemitismus hat mit dem Rassenwahn eines Hitler nichts gemein. Den haben auch schon damals einige Wirrköpfe vertreten, aber die hat er sich ferngehalten. Den Juden, der in Wahrheit Christ geworden war, hat er als Bruder begrüßt. Er wollte nur dem damals übermächtigen Einfluss des jüdischen Geistes auf unser öffentliches Leben wehren.“ Von seinen geistlichen Kollegen bei der Stadtmission hatte es ihm besonders der Inspektor Pastor Walter Thieme angetan, den er als seinen Freund bezeichnete. An Stadtmissionsinspektor Ernst Bunke schätzte er dessen „Mut zur Aufrichtigkeit“ und an Inspektor Max Braun nachträglich dessen „Familienabende“ zur Gewinnung von „Groß und Klein“ durch Singen geistlicher Lieder, Instrumental- und Gedichtvortrag. In der Berliner Stadtmission wirkte Le Seur 20 Jahre, einschließlich der Kriegsjahre 1914–1918, in denen er als Garnisonspfarrer in Brüssel tätig war. Nach der Mobilmachung am 1. August 1914 vertrat gelegentlich der Freiburger Evangelist Samuel Keller den Pastor der Berliner Stadtmission im Predigtdienst. Le Seurs Motto war: „Jesus und die Jugend gehören zusammen“, welches er erstmals bei der Einweihung des Stadtmissionsheimes „Freie Jugend“ in Berlin im Ortsteil Neukölln am 20. September 1912 der Öffentlichkeit zur Kenntnis gab. Mit dem CVJM war er durch seine örtliche Jugendarbeit und besonders seit 1908 durch Aufträge verbunden, im Reisedienst das Evangelium von Jesus Christus vor allem der Jugend zu verkündigen, was er bis 1944 zusätzlich zu seiner Arbeit tat. Daneben gab er ab 1913 das Monatsblatt Der Hochweg heraus. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Berliner Stadtmission hielt Le Seur in einer Abendveranstaltung am 8. März 1927 die Evangelisationsansprache. Wirken in Eisenach 1925 wurde Le Seur von der Universität Greifswald ehrenhalber zum Doktor der Theologie promoviert. Von Juli 1925 bis 1933 leitete er die neu gegründete Jugendhochschule auf dem Hainstein bei Eisenach. Während dieser Zeit schloss er sich der „Sozialen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Männer und Frauen Thüringens“ an, deren Leiter er 1927 wurde. Obwohl sozialkonservativ eingestellt, sah er im Anschluss an Carl Vogl die Sozialdemokratie in Analogie zum biblischen „Barmherzigen Samariter“ und damit als Herausforderung für die Kirche. Die Mitgliederzahl der Arbeitsgemeinschaft stieg unter Le Seur von 500 auf 800 an. Bereits bei einem Vortrag 1927 bezeichnete er „Die soziale Frage als Führerfrage“ – so das Thema seines Referates. Im Oktober 1933 gab er seine Stelle in Eisenach auf und zog nach Potsdam, wo er als freier Evangelist tätig war. Nach 1945 wirkte er weiterhin als pastoraltheologischer Schriftsteller und Dozent an einer Bibelschule der Morgenländischen Frauenmission im damaligen West-Berlin. Auf dem 69. Jahresfest der Berliner Stadtmission 1946 hielt Le Seur auf Einladung von Missionsdirektor Pastor Hans Dannenbaum die Festpredigt. Zum Lebensende hin verlegte sich sein Interesse auf das Wissenwollen um die Zukunft der Verstorbenen. Familie Seine Mutter war die Theaterschauspielerin Marie Le Seur (1843–1898). Paul Le Seur war seit 1906 mit Clara (1887–1949), einer Tochter des Pfarrers Wilhelm van Randenborgh, verheiratet; die Ehe blieb kinderlos. In Berlin lebte er zeitweilig mit seinen beiden Brüdern und deren Familien gemeinsam. Der deutsche Theaterschauspieler und spätere Pfarrer in Berlin-Lichterfelde, Eduard Le Seur (1873–1956), war sein ältester Bruder. Der mittlere, in den 1920er Jahren verstorbene Bruder, Walter Le Seur, war Bankbeamter, der sich ehrenamtlich sowohl für die Kirchengemeinde „Zum Guten Hirten“ in Friedenau als auch in der Kommunalgemeinde engagierte. Er ließ sich bei den Gemeindevertreterwahlen 1919 als Kandidat der Deutschnationalen Volkspartei, Ortsgruppe Friedenau, aufstellen. Werke Herrscher, herrsche – Rufe und Skizzen. Verlag Martin Warneck, Berlin, 1911 Der Sozialismus Jesu. Verlag Martin Warneck, Berlin, 1919 Vom Hochweg-Schreibtisch. 1920 Die Meisterfrage beim Aufbau der Evangelischen Kirche. Ein Wort an die Treuen unter den Freunden und an die Frommen unter den Verächtern der Kirche. Hochweg-Verlag, Berlin, 1924 Die Anklage gegen die Christen. Hochweg-Verlag, Berlin, 1925 D. Adolf Stoecker – Ein Gedenken und ein Ruf. Hochweg-Verlag, Berlin, 1928 Jesus. Drei Reden vom Heiland. Hochweg-Verlag, Berlin, 1929 Adolf Stoecker, der Prophet des Dritten Reiches: Erinnerungen; Neubearbeitung: Paul Le Seur; Hochweg-Verlag, Berlin, 1933 Heldische Lebensgestaltung und die christliche Botschaft. Hochweg-Verlag, Berlin, 1935 Epheser-Kolosser-Philemon. Gustav Schloeßmanns Verlagsbuchhandlung, Leipzig, Hamburg, 1936 Warum glauben wir an Christus?. Hochweg-Verlag, Berlin, 1936 Adolf Stoecker. Persönliche Erinnerungen. Hochweg-Verlag, Wuppertal, 1938 Die Beichte – ein vergessenes Gnadenmittel. Hochweg-Verlag, Wuppertal, 1939 Vom Icherlebnis zum Erlebnis Gottes. Hochweg-Verlag, Wuppertal, 1939 Du trägst Deutschlands Ehre!. Eine Ermahnung an die deutschen Soldaten zum Kriegsbeginn; Kassel: Eichenkreuz, 1939 Nach dem Sterben. Fragen an die Bibel und deren Antworten. Hochweg-Verlag., Wuppertal, 1953 Die Briefe an die Epheser, Kolosser und an Philemon. Evangelische Verlagsanstalt (Ost-)Berlin, 1954 Aus meines Lebens Bilderbuch. 3. Auflage. Oncken Verlag, Kassel, 1957 Die Zukunft der Toten, nach dem Sterben. Antworten der Bibel; bearbeitet von Siegward Busat; Wuppertal: Aussaat, 1974, ISBN 3-7615-0186-2 Literatur Weblinks Porträt. literaturport.de Nachlass BArch N 2174 Einzelnachweise Evangelischer Theologe (20. Jahrhundert) Evangelischer Geistlicher (20. Jahrhundert) Person des Christentums (Berlin) Evangelist (Prediger) Person (Christlicher Verein Junger Menschen) Person der Deutschen Christen Ehrendoktor der Universität Greifswald Deutscher Geboren 1877 Gestorben 1963 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Arvin%20%28Kalifornien%29
Arvin (Kalifornien)
Arvin ist eine US-amerikanische Stadt im Kern County im US-Bundesstaat Kalifornien. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 19.495 ermittelt. Die Stadt liegt bei den geographischen Koordinaten 35,20° Nord, 118,83° West. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 12,5 km². Weblinks Einzelnachweise Gemeindegründung 1910
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jimalalud
Jimalalud
Jimalalud ist eine philippinische Gemeinde in der Provinz Negros Oriental. Sie hat Einwohner (Zensus ). Baranggays Jimalalud ist politisch in 28 Barangays unterteilt. Ort auf den Philippinen Negros
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https://de.wikipedia.org/wiki/Personal%20Service
Personal Service
Personal Service ist eine britische Filmkomödie des Regisseurs Terry Jones aus dem Jahr 1987. Der Film schildert die Erlebnisse der äußerlich erzkonservativen Bordellbetreiberin Christine Painter (Julie Walters) bei dem Kampf um ihr auf sadomasochistische Freier der englischen High Society zugeschnittenes Bordell. Handlung Christine Painter betreibt einen diskreten Salon in London, in dem sie im Zeichen der Nächstenliebe die sadomasochistischen Phantasien der englischen Oberschicht erfüllt, um mit den Einnahmen ihrem Sohn eine elitäre Erziehung zukommen lassen zu können. Die Besucher ihres Etablissements sind überwiegend ältere Herren, vor allem Mitglieder der britischen Oberschicht, unter ihnen Bankiers, Richter, Diplomaten und Parlamentarier. Neben Sex, Bondage und manchmal einer Tasse Tee macht vor allem Mrs. Painters ganz persönlicher Charme den unverwechselbaren Service des Gesamtangebotes aus. Nach einer Razzia kommt das besondere Angebotsspektrum und die prominente Klientel ans Licht, England steht vor einem einzigartigen Skandal. Hintergründe Die Handlung der Komödie basiert auf den Geschehnissen um Cynthia Payne. Cynthia Payne fungierte für den Film als Beraterin. Auszeichnungen British Academy Film Award 1988: nominiert: Julie Walters (Beste Hauptdarstellerin) nominiert: David Leland (Bestes Originaldrehbuch) Evening Standard British Film Award 1988 – Peter Sellers Award für David Leland Weblinks rogerebert.com Kritik Filmtitel 1988 Filmkomödie Britischer Film BDSM im Film
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand%20Wilhelm%20Fricke
Ferdinand Wilhelm Fricke
Ferdinand Wilhelm Fricke (auch: F. W. F.) (* 11. Oktober 1863 in Hannover; † 17. Januar 1927 ebenda) war ein deutscher Lehrer und Gründer des ersten Rasensportvereins in Deutschland. Er trat als einer der Ersten für die Ausbreitung des Sportgedankens in Hannover ein und gilt als „Vater und Schöpfer des hannoverschen Rasensports“. Leben Ferdinand Wilhelm Fricke besuchte das hannoversche „Realgymnasium“ am Georgsplatz Nachdem Engländer den Rugby-Sport auch in Hannover bekannt gemacht hatten, gründete Ferdinand Wilhelm Fricke im Alter von 14 Jahren mit einigen Gleichgesinnten am 14. September 1878 den heute ältesten deutschen Rasensportverein „Deutscher Fußball-Verein Hannover von 1878“ (DFV). Dort wurde er zum Vorsitzenden gewählt und übte diese Funktion bis 1898 aus. 1879 wurde Fricke „Einjähriger“ im DFV, spielte selbst als Rugbyspieler und übte sich als Leichtathlet. Beruflich durchlief Fricke eine Ausbildung zum Lehrer und war als solcher zwei Jahre in Moringen tätig, um dann – wieder in Hannover – bis zu seinem Tode an der Bürgerschule Meterstraße zu unterrichten. 1890 forderte Fricke die „Einführung der Schulspiele“, veröffentlichte dazu Das Fußballspiel, seine Geschichte, Vorzüge und dessen Betriebsweise auf deutschen Spielplätzen. Um eine sportliche Konkurrenz zum DFV zu schaffen, förderte Fricke die Bildung weiterer Rugby-Vereine: „Am 12. April 1896 war es soweit: bisherige Mitglieder des DFV von 1878, allesamt Bürgerschüler, gründeten mit Freunden einen neuen Verein und nannten ihn »Hannoverscher Fußball Club von 1896«“ – Hannover 96 war geboren. Im Jahr 1900 war Fricke zudem Mitbegründer des Deutschen Rugby-Verbands und bis 1905 dessen Vorsitzender. Ebenfalls 1900 gründete er den „Verband Hannoverscher (Rugby-) Fußball-Vereine“. 1925 wurde Fricke Konrektor an der Bürgerschule Meterstraße. Werke Das Fußballspiel, seine Geschichte, Vorzüge und dessen Betriebsweise auf deutschen Spielplätzen. Hannover-Linden 1890. Ehrungen 1924 wurde Ferdinand Wilhelm Fricke zum Ehrenpräsident des DFV gewählt; seitdem galt Fricke als „Vater und Schöpfer des hannoverschen Rasensports“. Laut dem Adressbuch der Stadt Hannover ehrt der 1957 angelegte Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg in der Calenberger Neustadt den Vermittler des Sportgedankens durch seine Namensgebung. Der Weg führt von der Stadionbrücke bei der HDI-Arena entlang der Leine bis zur Papageienbrücke. Literatur Arnd Krüger, Hans Langenfeld (Hrsg.): Sport in Hannover. Von der Stadtgründung bis heute, hrsg. vom Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte, Hoya e.V., Wissenschaftlicher Beirat, Hoya: Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte, 1991, ISBN 3-923478-56-9, S. 72 Kurt Hoffmeister: Wegbereiter – Macher – Sieger des niedersächsischen Sports. 160 Kurzportraits, Braunschweig, Wendentorwall 18: K. Hoffmeister (Eigenverlag), 1998 Dirk Böttcher: FRICKE, (1), Ferdinand Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 122. Dirk Böttcher: Fricke, (1) Ferdinand Wilhelm. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 191f. Einzelnachweise Autor Sportfunktionär (Hannover 78) Sportfunktionär (Hannover 96) Rugby-Union-Spieler (Deutschland) Sportgeschichte (Deutschland) Deutscher Geboren 1863 Gestorben 1927 Mann Schullehrer
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https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich%20Erhard%20von%20R%C3%B6der
Friedrich Erhard von Röder
Friedrich Erhard Leopold von Röder (* 24. Januar 1768 in Rothsürben; † 7. Dezember 1834 ebenda) war ein preußischer General der Kavallerie sowie von 1818 bis 1819 Präsident der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. Leben Herkunft Röders Vater Friedrich Wilhelm von Roeder (1719–1781), verheiratet mit Leopoldine Ernestine von Schmeling, hatte unter Friedrich dem Großen als Generalmajor und Kommandeur des elitären 1. Kürassier-Regiments gedient. Er starb als Generalinspektor der niederschlesischen Reiter-, Dragoner- und Husaren-Regimenter und Amtshauptmann zu Zechlin, Wittstock und Lindow. Militärkarriere Roeder trat am 15. April 1781 als Kornett bei demselben Regiment in Dienst und wurde 1799 zum Major und Inspektionsadjutanten des Fürsten von Hohenlohe befördert. Er machte den Feldzug von 1806 unter Hohenlohe mit, später in den Jahren 1808 bis 1811 war er Flügeladjutant des Königs Friedrich Wilhelm III. Er nahm 1812 im Preußischen Hilfskorps am Napoleon I. Feldzug gegen Russland teil und war damals Chef des Generalstabes unter dem Generalleutnant Julius von Grawert. Als dieser durch Yorck ersetzt wurde, musste Röder, der sich mit Yorck schlecht vertrug, das Regiment verlassen. Am 5. März 1813 wurde Röder zum Generalmajor befördert und erhielt das Kommando der brandenburgischen Brigade beim I. Armee-Korps unter Blücher, ging aber bald als Chef der Reservekavallerie zum II. Armee-Korps über, das unter dem Befehl des Generalleutnants Friedrich von Kleist stand, und verblieb dort bis 1814. Während der 100 Tage Napoleons diente er im I. Armee-Korps unter dem General Hans Graf von Zieten und zeichnete sich in der Schlacht bei Waterloo aus. Nach der Beendigung des Krieges war Röder in den Jahren 1815 bis 1820 Kommandeur der 11. Division in Breslau und erhielt schließlich am 3. April 1820 sein letztes Kommando, das des V. Armee-Korps in Posen. Nach den Wirren, die nach dem polnischen Novemberaufstand von 1830 auch die Provinz Posen nicht verschont und u. a. zum Abgang des Fürsten Anton Radziwiłł als Statthalter geführt hatten, trat Röder am 26. März 1832 in den Ruhestand und zog sich auf sein Gut Rothsürben bei Breslau zurück, wo er 1834 an den Folgen eines Schlaganfalls starb. Familie Röder heiratete Henriette von Bardeleben (1769–1844), eine Tochter des Generalmajors Christoph Karl Friedrich von Bardeleben. Das Paar hinterließ einen Sohn Friedrich (1798–1858), der seit 19. Oktober 1826 mit Blanka von Wildenbruch (1805–1887) verheiratet war, die das Gut Rothsürben erbte. Blanka war die Tochter von Louis Ferdinand Prinz von Preußen (1772–1806) aus einer illegitimen Verbindung mit der Magdeburger Beamtentochter Henriette Fromme (1783–1828). Sie war wie ihr Bruder Louis im Jahr 1810 durch König Friedrich Wilhelm III. in den preußischen Adelsstand erhoben worden. Seine Tochter Marie (1800–1872) war die Frau des späteren Generals Louis von Mutius. Nachwirken Max von Schenkendorf nennt Röder in seinem Abendlied: Schlaf ruhig, Vater Roeder, Du lieber General, Das betet wohl ein Jeder Aus deiner Krieger Zahl. Du bist uns Lust und Segen, In Schlacht und Ungemach, Du schläfst im Sturm und Regen, Wie wir, oft ohne Dach. Literatur Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 4, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], , S. 92–101, Nr. 1246. Georg von Alten: Handbuch für Heer und Flotte. Band X, Berlin 1913. General der Kavallerie (Königreich Preußen) Person in den Koalitionskriegen (Preußen) Ritter des Schwarzen Adlerordens Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse Träger des Pour le Mérite (Militärorden) Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse Mitglied der Ehrenlegion (Ritter) Träger des Militär-Maria-Theresien-Ordens (Ritter) Mitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur Adliger Deutscher Geboren 1768 Gestorben 1834 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Beaucourt-en-Santerre
Beaucourt-en-Santerre
Beaucourt-en-Santerre (picardisch: Boucourt-in-Santérre) ist eine nordfranzösische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Somme in der Region Hauts-de-France. Die Gemeinde liegt im Arrondissement Montdidier, ist Teil der Communauté de communes Avre Luce Noye und gehört zum Kanton Moreuil. Geographie Die Gemeinde in der Landschaft Santerre liegt nördlich der großzügig ausgebauten Départementsstraße D934 (frühere Route nationale 334) von Amiens nach Noyon rund 8 km ostnordöstlich von Moreuil an der Départementsstraße D28. Geschichte Zwischen Beaucourt, Mézières-en-Santerre und Fresnoy-en-Chaussée lag ein römischer Vicus. Die in mehreren Gefechten des Ersten Weltkriegs verwüstete Gemeinde erhielt als Auszeichnung das Croix de guerre 1914 – 1918. Einwohner Verwaltung Bürgermeister (maire) ist seit 2001 Hubert Capelle. Sehenswürdigkeiten Schloss Weblinks Ort in Hauts-de-France Zerstört im Ersten Weltkrieg Träger des Croix de guerre 1914–1918 (Ort in Frankreich)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Missouri%20Mines%20State%20Historic%20Site
Missouri Mines State Historic Site
Die Missouri Mines State Historic Site ist ein zehn Hektar großes Industriedenkmal bei Park Hills im St. Francois County des US-Bundesstaates Missouri. Im östlichen Ozark-Plateau liegt eine Region, die als „Old Lead Belt“ (Alter Bleigürtel) bezeichnet wird. Über einen Zeitraum von mehr als 60 Jahren wurden dort die ertragreichsten Bleierz-Vorkommen der Vereinigten Staaten abgebaut. Die frühesten bergmännischen Aktivitäten zur Bleigewinnung im Südwesten von Missouri reichen bis in das Jahr 1720 zurück. Eine große Bleinachfrage im späten 19. Jahrhundert brachte in der Region große Unternehmen hervor. Ein Streckennetz von mehr als 1600 km verzweigten und miteinander verbundenen Grubenbauen und über 480 km Grubenbahnen zeugen von der 108 Jahre dauernden Erzförderung. Die Firma St. Joseph Lead Co beherrschte die Erzproduktion, wurde das Herzstück des alten Bleigürtels und produzierte bis 1972. 1975 stiftete das Unternehmen 25 Gebäude ihres größten Erzmühlenkomplexes und das umliegende Land dem Missouri Department of Natural Resources. Aus diesen Liegenschaften entstand 1976 der St. Joe State Park und 1980 die Missouri Mines State Historic Site. Das 1765 m² große Kraftwerk der Erzmühle wurde in ein geräumiges Museum für Bergbaugeschichte umgewandelt, in dem ein historischer Maschinenpark und Mineraliensammlungen ausgestellt sind. Einzelnachweise Weblinks http://mostateparks.com/momines.htm http://www.msha.gov/TRAINING/MUSEUM/MO/MO.HTM State Park in Missouri Museum in Missouri Geographie (Missouri) Industriedenkmal Bergbau (Vereinigte Staaten) St. Francois County Technisches Denkmal in den Vereinigten Staaten
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https://de.wikipedia.org/wiki/Anpassungsf%C3%A4higkeit
Anpassungsfähigkeit
Als Anpassungsfähigkeit, auch Adaptivität, Adaptabilität oder Flexibilität, wird die Fähigkeit eines Lebewesens oder einer Gesellschaft zur Veränderung oder Selbstorganisation bezeichnet, dank der auf gewandelte äußere Umstände im Sinne einer veränderten Wechselwirkung zwischen (kollektiven) Akteuren untereinander (Assimilation) oder ihrer Umgebung gegenüber reagiert werden kann. Es ist die Fähigkeit, sich auf geänderte Anforderungen und Gegebenheiten einer Umwelt einzustellen. Sie weist auf eine umstellungsfähige und wenig festgefahrene Bindungs- und Verhaltensstruktur hin (Opportunismus). Das Potenzial der Flexibilität liegt begründet in der Erweiterung des Aktionsraums, der die möglichen Handlungsalternativen in einer Entscheidungssituation umfasst, sowie in der Reduzierung der benötigten Zeit, einzelne Strategien und Aktionen umzusetzen und durchzuführen. Der Begriffskomplex ist eng mit dem Begriff „Lernen“ verwandt. Bei einfachen Verhaltensverstärkungen spricht man von Sensitivierung, das Gegenteil ist die Habituation beziehungsweise Gewöhnung. In Wirtschaft und Gesellschaft bezeichnet Flexibilität die Fähigkeit eines dynamischen Systems, durch bewusste Handlungen das Verhältnis zu seiner durch Unsicherheit gekennzeichneten Systemumwelt, insbesondere im Hinblick auf die verfolgten Systemziele, reaktiv, aktiv und proaktiv selbständig zu gestalten. Insofern beschreibt sie das Potential, das durch die zur Verfügung stehenden Handlungsspielräume und erreichbare Handlungsgeschwindigkeit charakterisiert ist. In der Biologie galt evolutionäre Anpassung als davon anzugrenzender Fall, der sich nur auf die „Natur“ als System (Populationen), nicht aber auf Individuen bezieht. Im Kontext der Epigenetik wird über erweiterte Konzepte des selektiven Ablesens der Geninformation nachgedacht. Beispiele sind: Superkompensation: Anpassung der Kohlenhydratreserven des Organismus als Reaktion auf einen Belastungsreiz Anpassung von endogenen Rhythmen (zum Beispiel der Photoperiodik bei Pflanzen) oder der Schlaf-Wach-Perioden (bei Mensch und Tiere) an äußere Zeitgeber Akklimatisation: die individuelle physiologische Anpassung eines Organismus an sich verändernde Umweltfaktoren Anpassung an die globale Erwärmung von gesellschaftlichen und ökologischen Systemen oder Individuen als Folge des Klimawandels. Anpassung in der Medizin als Adaptive Reaktion oder psychologische Kompensation Anpassung an Gefühlslagen, Gewohnheitseffekt Anpassungen der Sinnesorgane, siehe Adaptation (Auge) und Adaptation (Akustik) Anpassung an Stressfaktoren Assimilation im soziologischen Sinne Assimilation in der Lernpsychologie Dynamik der Anpassung im sozialpsychologischen Sinn nach Alexander Mitscherlich. Untersucht wird die Anpassungsfähigkeit in der Verhaltensbiologie beziehungsweise der experimentellen Psychologie und Soziologie. Anwendung finden Modelle über Anpassungsfähigkeit auch in der Betriebswirtschaft, der Bionik und Adaptronik (Adaptivität von Informationssystemen, Künstliche Intelligenz) und anderen. Ein Bindeglied dabei bildet die Kognitionswissenschaft. Einzelnachweise Verhaltensbiologie Allgemeine Psychologie Kognitionswissenschaft Bionik
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https://de.wikipedia.org/wiki/Anthropologische%20Gesellschaft
Anthropologische Gesellschaft
Anthropologische Gesellschaft (Gesellschaft für Anthropologie, Institut für Anthropologie) ist Name oder Namensbestandteil von: Anthropologische Gesellschaft Londons Anthropologische Gesellschaft in Wien Anthropologische Gesellschaft München Berliner Anthropologische Gesellschaft, heute Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte Schwedische Gesellschaft für Anthropologie und Geographie Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung Deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte Deutsche Anthropologische Gesellschaft Gesellschaft für Anthropologie e.V. (GfA), 1992 gegründet „Institut“: Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland Siehe auch: European Association of Social Anthropologists
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https://de.wikipedia.org/wiki/Un%C3%A4res%20Minus
Unäres Minus
Das unäre Minus ist in der Mathematik ein einstelliger Operator, der das Negative einer Zahl zurückliefert. Das unäre Minus wird üblicherweise mit dem gleichen Zeichen wie das binäre Minus der Subtraktion geschrieben. Die Unterscheidung zwischen unärem und binärem Minus ist in Programmiersprachen wichtig, da in vielen Programmiersprachen (wie z. B. C, C++, Java) das unäre Minus eine höhere Bindungsstärke (Operatorpriorität) besitzt. −a·x wird in diesen Sprachen wie (−a)·x ausgewertet. Je nach Datentyp, Wertebereich und Rechengenauigkeit kann dies ein anderes Ergebnis als −(a·x) ergeben. Diese unterschiedliche Bindungsstärke gilt jedoch nicht in der Mathematik, weswegen dort das unäre Minus meist geklammert werden muss. Beispiel: bedeutet . Meint man , muss dies explizit geklammert werden. Manche Programmiersprachen (wie z. B. BASIC) kennen zwar sowohl unäres als auch binäres Minus, geben dem unären Minus aber keine höhere Priorität. Ein Ausdruck wie −ax wird dort wie −(ax) ausgewertet. Heutige Compiler können in der Regel selbsttätig zwischen dem unären und dem binären Minus unterscheiden. Nur in Ausnahmefällen ist das unäre Minus separat zu klammern. Unares Minus
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https://de.wikipedia.org/wiki/Machiavellische%20Intelligenz
Machiavellische Intelligenz
Als Machiavellische Intelligenz wird in der Intelligenzforschung und Verhaltensbiologie die Fähigkeit eines Lebewesens bezeichnet, sich in einer sozialen Gruppe erfolgreich mit anderen Gruppenmitgliedern auseinanderzusetzen. Der Begriff bezieht sich auf das 1513 von Niccolò Machiavelli verfasste Werk zur Theorie des politischen Handelns Der Fürst. Entwicklung Der Primatenforscher Nicholas Humphrey stellte 1976 die Hypothese auf, dass sich die höheren intellektuellen Fähigkeiten der Primaten nicht durch die Anpassung an die Natur, sondern durch die Anpassung an die Fährnisse des sozialen Lebens entwickelt haben. Dies führe dazu, dass Menschen und andere Primaten Formen des Denkens, die zunächst für die Lösung sozialer Probleme geeignet sind, auch auf andere Gebiete und sogar die unbelebte Natur anwenden. Der Verhaltensforscher Frans de Waal übertrug 1982 die politischen Theorien Machiavellis zur Regierung eines Staates auf soziale Gruppen von Menschen und Menschenaffen einschließlich der Familie. Nach seiner Ansicht bestätigten sich ganze Passagen aus Machiavellis Werk aufgrund seiner Beobachtungen des Verhaltens von Gruppen von Schimpansen. De Waal betrachtet Tiere in sozialen Verbänden in ihrer Beziehung zu potenziellen Sexualpartnern, Konkurrenten, Verbündeten und Feinden. Die Orientierung und Interaktion in so einem komplizierten Netz von Beziehungen erfordere eine hohe Hirnleistung, die jene von Einzelgängern übersteige. Schimpansen und Bonobos könnten sich in die Gefühle anderer Individuen hineinversetzen, heucheln, täuschen und lügen. Solche Fähigkeiten werden mit einem Vorteil bei der Chance zur Fortpflanzung erklärt. Vertreter der These einer Machiavellischen Intelligenz erachten die Anforderungen bei der Auseinandersetzung mit der Natur, wie zum Beispiel den Schutz vor Raubtieren und die Nahrungssuche, als Probleme, die einen bestimmten, aber auch nur begrenzten kognitiven Anspruch stellen. Hingegen sei der treibende Motor bei der Entwicklung der höheren intellektuellen Fähigkeiten die Konkurrenz innerhalb der sozialen Gruppe. Damit wird erklärt, dass beim Vergleich über die verschiedenen Arten der Halbaffen und Primaten der durchschnittliche prozentuale Anteil des Neocortex am gesamten Gehirn eines Individuums mit der Anzahl der Mitglieder der sozialen Gruppe wächst, in der es lebt. Zurzeit ist unbekannt, ob die Anpassung an technische oder an soziale Herausforderungen eine größere Bedeutung für die Entwicklung der Intelligenz des Menschen besitzt. Siehe auch Soziale Intelligenz Literatur Nicholas K. Humphrey: The social function of the intellect (PDF-Datei; 94 kB), in P. P. G. Bateson und R. A. Hinde (Hrsg.): Growing Points in Ethology, Cambridge University Press, Cambridge 1976, Seite 303–317 (englisch) Frans de Waal: Chimpanzee Politics, 1982 (englisch) Richard W. Byrne, Andrew Whiten: Machiavellian intelligence, Oxford University Press, Oxford 1988 (englisch) Thomas Knecht: Was ist machiavellische Intelligenz? Betrachtungen über eine wenig beachtete Seite unserer Psyche, Der Nervenarzt, Heft 75, Nummer 1, Januar 2004, Springer, Berlin, Heidelberg, doi:10.1007/s00115-003-1543-0 Thomas Junker: Die Evolution des Menschen, C.H.Beck, 2006, ISBN 3-406-53609-3 (Beck’sche Reihe 2409) Einzelnachweise Intelligenzforschung Verhaltensbiologie Niccolò Machiavelli
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https://de.wikipedia.org/wiki/Isidor%20Kracauer
Isidor Kracauer
Isidor Kracauer (geboren 16. Oktober 1852 in Sagan, Schlesien; gestorben 24. April 1923 in Frankfurt am Main) war ein Historiker und Kenner des Judentums in Frankfurt am Main. Leben Isidor Kracauer studierte Geschichte, Germanistik und Geographie an der Universität Breslau, an der er auch promoviert wurde. Im Jahre 1875 kam Kracauer nach Frankfurt, wo er bis zu seiner Pensionierung 1919 als Geschichtslehrer am Philanthropin im Frankfurter Nordend arbeitete. In dieser Zeit begann sich Kracauer intensiv mit der Geschichte der Frankfurter Juden zu beschäftigen. Das Resultat seiner ausgiebigen Forschungen sind eine Reihe wichtiger Veröffentlichungen zu diesem Themengebiet. Seine zweibändige Geschichte der Frankfurter Juden gilt inzwischen als Standardwerk. Er war seit den 1880er Jahren bis zu seinem Tod Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in Frankfurt am Main. 1897 wurde ihm der Titel eines Professors verliehen. Aufgrund seiner Forschungen wurde er 1908 mit dem Roten Adlerorden (Vierte Klasse) ausgezeichnet. Er und seine Ehefrau Hedwig geb. Oppenheimer (1862–1944) leiteten von 1885 bis 1917 die Julius und Amalie-Flersheim'sche Stiftung, die sich der Erziehung und Ausbildung von Söhnen bedürftiger Eltern widmete. Hedwig Kracauer wurde 1942 deportiert und Opfer des Holocaust. Er war Onkel des Soziologen und Schriftstellers Siegfried Kracauer, der diesem auch erste geistige Anregungen im Bezug zu dessen weiteren Werdegang gab. In seiner Autobiografie Ginster schildert Siegfried die wissenschaftliche Arbeitsweise seines Onkels Isidor sehr anschaulich. Isidors Bruder Adolf war mit Siegfrieds Mutter Rosette, einer Schwester Hedwigs, verheiratet, die ebenfalls 1942 deportiert und in Treblinka ermordet wurde. Isidor Kracauer ist auf dem Alten jüdischen Friedhof in der Rat-Beil-Straße in Frankfurt bestattet. Werke (Auswahl) Geschichte der Juden in Frankfurt a.M. (1150–1824), 2 Bände, Frankfurt a. M. 1925–1927. Band 1: UB Marburg Band 2: UB Marburg Aus der inneren Geschichte der Juden Frankfurts im XIV. Jahrhundert (Judengasse, Handel und sonstige Berufe). In: Jahresbericht des Philanthropins, Frankfurt a. M. 1914, S. 1–51. Internet Archive Urkundenbuch zur Geschichte der Juden in Frankfurt am Main von 1150 bis 1400. Band 1: Urkunden, Rechenbücher, Bedebücher. Band 2: Bürgerbücher, Gerichtsbücher, Grabinschriften, Register. Frankfurt am Main, 1914. Band 1: MDZ München Band 2: MDZ München Die politische Geschichte der Frankfurter Juden bis zum Jahre 1349. In: Programm des Philanthropins, Frankfurt a. M. 1911, S. 1–46. UB Gießen MDZ München Geschichte der Judengasse in Frankfurt am Main. In: Festschrift zur Jahrhundertfeier der Realschule der israelitischen Gemeinde (Philanthropin), Frankfurt a. M. 1904, S. 307–464. Internet Archive Literatur Kracauer, Isidor. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 14: Kest–Kulk. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2006, ISBN 3-598-22694-2, S. 254–259. Julius Cahn: [Nachruf auf] Isidor Kracauer. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 4. Folge, Heft 2, 1929, S. 6–9. Kracauer, Isidor. In: Jüdische Stiftungen in Frankfurt a.M. Stiftungen, Schenkungen, Organisationen und Vereine mit Kurzbiographien jüdischer Bürger. Hrsg. von Arno Lustiger, Frankfurt am Main 1988, S. 14–15. Christhard Hoffmann: Von Heinrich Heine zu Isidor Kracauer: Das Frankfurter Ghetto in der deutsch-jüdischen Geschichtskultur und Historiographie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. In: Die Frankfurter Judengasse. Jüdisches Leben in der frühen Neuzeit. Hrsg. von Fritz Backhaus, Gisela Engel, Robert Liberles und Margarete Schlüter (= Schriftenreihe des Jüdischen Museums Frankfurt am Main Bd. 9), Frankfurt am Main 2006, S. 33–51. Krakauer, Isidor. In: Paul Arnsberg: Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen 'Revolution. Band 3. Biographisches Lexikon. Eduard Roether, Darmstadt 1983, ISBN 3-7929-0130-7, S. 254. Weblinks Isidor Kracauer auf der Seite Judengasse.de Isidor Kracauer auf der Seite der Deutschen Nationalbibliothek Veröffentlichungen von Isidor Kracauer im Opac der Regesta Imperii Geschichte der Juden in Frankfurt a. M. (1150-1824) von Isidor Kracauer, 2 Bände, kostenloser Download Einzelnachweise Person (Frankfurt am Main) Landeshistoriker Person des Judentums (Frankfurt am Main) Deutscher Geboren 1852 Gestorben 1923 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Iche%20%28Marokko%29
Iche (Marokko)
Iche (auch Ich oder Yich; ) ist eine Bergoase mit etwa 1.000 Einwohnern in der Provinz Figuig in der Region Oriental im äußersten Südosten Marokkos. Die stellenweise weniger als 500 m östlich verlaufende Grenze zum Nachbarland Algerien ist seit Jahren geschlossen. Lage und Klima Die verschiedenen Dörfer (ksour) von Iche liegen am Fuß einer von Bergen umgebenen und von kleinen Bewässerungskanälen durchzogenen Oasenlandschaft etwa 50 km (Luftlinie) aber gut 155 km (Fahrtstrecke) nördlich der Oasenstadt Figuig bzw. gut 100 km östlich von Bouarfa in einer Höhe von ca. . Das Klima ist trocken und heiß; die äußerst spärlichen Niederschläge (ca. 170 mm/Jahr) fallen hauptsächlich im Winterhalbjahr. Bevölkerung Die meisten Einwohner sind arabischer Herkunft vom Stamm der Beni Guil. Umgangssprachen sind Tarifit und Marokkanisches Arabisch. Wirtschaft und Geschichte Wie Felszeichnungen in der Umgebung bezeugen, streiften bereits vor ca. 4000 bis 6000 Jahren Jäger und Sammler durch diese Gegend. Vor etwa 1000 bis 2000 Jahren kamen Nomadenstämme aus Arabien, doch erlaubt die äußerst karge Landschaft heute nur noch eine sehr zurückhaltende Beweidung durch Schafe und Ziegen. Auf kleinen bewässerten Parzellen wird noch heute Gerste und/oder etwas Gemüse (Bohnen, Zwiebeln) angebaut, doch wird dieses heutzutage auf den Märkten von Figuig und Bouarfa oft billiger eingekauft. Der Tourismus spielt kaum eine Rolle. Sehenswürdigkeiten Der Eindruck der Berge mit ihren kleinen Tümpeln (gueltas) und Rinnsalen verbunden mit der beinahe absoluten Stille der umgebenden Landschaft können überwältigend sein. Die Oasenlandschaft wird von Dattelpalmen und kleinen, bewässerten Feldern gebildet, die nur im Frühjahr bewirtschaftet werden. Die alten, ausschließlich auf felsigem Untergrund errichteten Häuser sind aus kleinen Steinen mit ganz wenig Erde als stabilisierendem und isolierendem Hilfsstoff erbaut. Neuere Häuser sind aus Hohlblocksteinen gemauert und verputzt. Die geritzten Felszeichnungen zeigen Tiere und andere, oft abstrakt-geometrische Objekte wie sie in der Region um Figuig auch an anderen Stellen zu finden sind. Weblinks Iche, Reiseimpressionen – Fotos + Infos Iche, Landschaftseindrücke – Kurzvideos Einzelnachweise Ort in Marokko Oase (Marokko) Ort in Afrika fr:Ich
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sulicki
Sulicki
Sulicki ist der Familienname folgender Personen: Edward Sulicki (1826–1884), polnischer Autor Eugen Marschall von Sulicki (1854–1925), deutscher Generalleutnant Friedrich Marschall von Sulicki (1857–1914), deutscher Offizier Karl Marschall von Sulicki (1803–1877), deutscher Generalmajor Wilhelm Marschall von Sulicki (1820–1883), deutscher Generalmajor
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https://de.wikipedia.org/wiki/August%20La%C3%9F%20%28Parteifunktion%C3%A4r%29
August Laß (Parteifunktionär)
August Martin Laß, auch Helmuth Laß (* 21. Oktober 1903 in Berlin; † 18. November 2001 ebenda) war ein deutscher Parteifunktionär der KPD. Er leitete den kommunistischen Jugendverband in Berlin-Brandenburg und war Politischer Leiter der Partei in Danzig. Nach seiner Verhaftung im November 1933 wurde er zum V-Mann und verriet Funktionäre der illegalen KPD an die Gestapo. Leben Der Sohn eines Schmieds erlernte den Beruf eines Mechanikers. Er wurde 1920 Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes und der Kommunistischen Jugend Deutschlands (später: KJVD). Im Februar 1923 schloss er sich der KPD an. Mitte der 1920er-Jahre wurde er Funktionär des KJVD im Bezirk Berlin-Brandenburg. Als Delegierter nahm er 1925 am X. Parteitag der KPD in Berlin teil und heiratete Wilhelmine Pauly. Laß wurde Redakteur der Roten Fahne bzw. bei der Presse der KPD in Danzig. In der Partei war er unter dem Namen „Helmuth“ bekannt. Im Mai 1933 übernahm er die politische Leitung der inzwischen illegalen KPD in Danzig. Er sollte gemeinsam mit dem neuen KPD-Bezirksleiter von Ostpreußen, Walter Kölliker, eine neue Organisation aufbauen. Laß sollte nach Berlin reisen, um mit der Leitung der Partei Kontakt aufzunehmen. Er wurde am 4. November 1933 durch ein Gestapo-Kommando aus Königsberg in Danzig verhaftet und nach Ostpreußen, zunächst nach Marienburg und dann nach Königsberg verbracht. Laß hatte ein Empfehlungsschreiben Köllikers an den Leiter der illegalen zentralen Abteilung Land des ZK der KPD, Rudolf Reutter, bei sich. Im Zuge der Verhöre erklärte er sich bereit, als Lockspitzel in Berlin zu wirken. Am 18. November reiste Laß mit zwei Beamten der Gestapo und zwei Mitarbeitern der SA-Nachrichtenabteilung, darunter Werner Kraus, nach Berlin und nahm Kontakt zu führenden KPD-Funktionären auf. Die Gestapo obervierte die Treffen und nahm 22 illegale Funktionäre fest. Zu den Verhafteten gehörten Rudolf Reutter, der Reichspionierleiter des KJVD, Hans Lübeck, den Kölliker nach Berlin geschickt hatte, um vor Laß zu warnen, der Hauptkassierer des KJVD, Ulrich Brurein, und der Politische Leiter der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg, Lambert Horn. Ferner wurden Schriftmaterial und Kassenabrechnungen beschlagnahmt und die im Aufbau begriffene KPD-Organisation in Ostpreußen zerschlagen. Laß soll die Gestapo auch auf die Bedeutung des bereits inhaftierten Alfred Kattners innerhalb der KPD aufmerksam gemacht haben. Laß verursachte 170 Festnahmen und lieferte durch seine Informationen der Gestapo fast die gesamte KPD-Organisation in Ostpreußen aus. Für seinen Verrat war Laß von der Gestapo Straffreiheit und eine Stelle in Königsberg versprochen worden. Er versuchte, seine Frau Wilhelmine davon zu überzeugen, ihre Tätigkeit für die KPD aufzugeben. Diese übergab seine Briefe jedoch an Herbert Wehner, der zu dieser Zeit die Leitung der KPD in Berlin-Brandenburg innehatte. Auszüge wurden in illegalen KPD-Zeitungen veröffentlicht. Wehner berichtete in seinen Erinnerungen: „Laß hatte seiner Frau in einem Brief erklärt, daß er vor der Wahl gestanden habe, zu sterben, oder diese Rolle zu übernehmen. Er habe sich zum zweiten entschlossen, weil das Sterben schwer sei, besonders für eine verlorene Sache.“ Wilhelmine Laß emigrierte im Dezember 1933 nach Moskau. Die KPD warnte im Februar 1934 in ihrer Zeitschrift Rundschau vor Laß als Verräter. Die Scheidung erfolgte 1935. Ende April 1934 trat Laß in die SS ein. Er arbeitete zunächst als Mechaniker bei den Königsberger Werken und Straßenbahnen. Ab Februar 1936 arbeitete er für den SD-Oberabschnitt Nordost („marxistische Organisationen“). Während des Zweiten Weltkriegs war er von 1939 bis 1943 Gefolgschaftsmitglied bei der Wehrmacht und anschließend Navigationstruppführer bei der Fliegerhorstkompanie in Neuhausen. Er wurde im April 1945 von der Roten Armee bei Königsberg gefangen genommen. Anfang 1949 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Er arbeitete in West-Berlin wieder als Mechaniker. Literatur Udo Grashoff: Gefahr von innen. Verrat im kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Wallstein, Göttingen 2021. Laß, August. In: (online) Einzelnachweise KPD-Funktionär KJVD-Mitglied Journalist (Deutschland) Politiker (Freie Stadt Danzig) SS-Mitglied SD-Personal Gestapo-Agent Person (Berlin) Deutscher Geboren 1903 Gestorben 2001 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Behre
Behre
Behre ist der Familienname folgender Personen: Alfred Behre (1876–1949), deutscher Chemiker Charles Henry Behre (1896–1986), US-amerikanischer Geologe David Behre (* 1986), deutscher Behindertensportler und Paralympics-Teilnehmer der Leichtathletik Gustav Behre (1903–1973), deutscher Maler und Graphiker Herbert Behre (1927–1994), Realschuldirektor Johann Bernhard Behre (1801–1872), Kammerrat und Abgeordneter der schleswig-holsteinischen Landesversammlung Johannes Behre (1897–1960), deutscher Politiker (SPD), Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin Karl-Ernst Behre (* 1935), deutscher Botaniker und Küstenforscher Ulf Behre (* 1975), deutscher American-Football-Spieler Wilfried Behre (* 1956), deutscher Bildhauer Wilhelm Behre (1923–2007), deutscher Heimatforscher und Träger des Bundesverdienstkreuzes Siehe auch: Bere Beere Bähre
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schnurger%C3%BCst
Schnurgerüst
Das Schnurgerüst oder auch der Schnurbock dient im Bauwesen zur Absteckung und Positionierung der Außenkanten eines zu errichtenden Gebäudes und dessen Baugrube. Grundsätzliches Das Schnurgerüst wird als eine der ersten Handlungen auf einer Baustelle eines zu errichtenden Gebäudes (nach dem Aushub) vom Polier der Rohbaufirma zunächst als reines Holzgestell errichtet, damit die Schnüre nach dem Einmessen an den Schnurböcken montiert werden können. Die Errichtung des Schnurgerüstes gehört zu den vertraglichen Nebenleistungen der Baustelleneinrichtung (Kostengruppe 390 nach DIN 276). Dennoch ist es ratsam, diese Arbeit gesondert in Leistungsverzeichnissen aufzuführen und damit zu vergüten. Darüber hinaus sollte auch geklärt werden, ob die Messung gegebenenfalls durch ein Vermessungsbüro (Kostengruppe 700 nach DIN 276) ausgeführt werden soll, und wer die Kosten für die Behördliche Abnahme (Kostengruppe 771 nach DIN 276) zu übernehmen hat. Die Kosten für die Erstellung eines Schnürgerüstes hängen von der Anzahl der Gebäudeecken und der hierfür erforderlichen Schnurböcke ab. Ist ein Grenzabstand einzuhalten, sind zusätzliche Arbeiten für die Untersuchung der Grundstücksgrenze zur Wahrung der Grenzlage erforderlich. Hinweise für die Bauausführung Die Positionen der Schnurböcke befinden sich in der Regel etwa 1 bis 2 m außerhalb der späteren Gebäudekanten und oberhalb der Baugrube. Damit werden diese Böcke so angeordnet, dass sie die Bauarbeiten nicht behindern, oder sich im Böschungswinkel (sofern dieser beim Erdaushub entsteht) befinden. Dazu werden im Bereich der Ecken des Gebäudes je drei etwa 1,5m lange zugespitzte Kanthölzer über Eck in den Boden eingerammt und mit waagerechten Brettern möglichst biegesteif zu Dreiecksböcken verbunden. Dann wird jeweils eine Bohle diagonal über Eck befestigt, was der Konstruktion die nötige Stabilität eines Dreibeins verleiht. Die Einmessung ist laut Baukonstruktionslehre mit geringsten Maßtoleranzen (±2,5 mm) vorzunehmen. Damit sich das Schnurgerüst nicht nach dem Einmessen in seiner Lage verändern kann, sind deshalb Mindestanforderungen an die Ausführung zu stellen. Dachlatten als Pfosten (der Querschnitt sollte min. 80 × 80 mm, oder 100 mm Querschnitt bei halbiertem Rundholz betragen) und dünnere Querlatten (Materialstärke sollte min. 28 × 140 mm betragen) sind deshalb ungeeignet. Im Foto rechts fehlt diese Bohle, die Pfosten sind aus Dachlatten, die Querlatten aus Altholz. Sind die Pfosten nicht ausreichend tief eingeschlagen, fehlen die diagonalen Verbindungen, oder sind die Teilstücke der Böcke nicht über Eck verbunden, können sich sehr leicht Verschiebungen oder versehentliche Manipulationen des Schnurgerüstes ergeben. Ein derartiges Schnurgerüst entspricht damit nicht den vertraglichen Nebenleistungen für Rohbauarbeiten. Insbesondere die immer wieder vorzufindende Verwendung von bereits gebrauchten, gebrochenen oder zu dünnen Brettern verstößt gegen die VOB. Alternativ sind auch stabile Metallkonstruktionen auf dem Markt erhältlich, die mehrfach eingesetzt werden können. Allerdings sind diese nicht vor Manipulationen geschützt. Höhenlage Im Regelfall wird heute die spätere Höhenlage des Bauvorhabens zunächst anhand der NN-Höhen (zum Beispiel durch Übernahme der NN-Höhen von Kanaldeckeln), Festsetzungen des Bebauungsplans oder Anforderung der Baugenehmigung mit Hilfe von Rotationslasern eingemessen und dann festgelegt, welche Höhenlage das Schnurgerüst darstellen soll. Sinnvollerweise sollte die Oberkante der Schnurgerüstlatten die Oberkante des Fertigfussbodens (OKFFB) des Erdgeschosses darstellen. Dies ist insbesondere bei Hanglagen zu empfehlen, weil damit der Vergleich zwischen der OK FFB und der Geländehöhe auch für den Laien sichtbar wird. Damit ist ein Abgleich zwischen der in den Bauantragsunterlagen gemäß Bauvorlageverordnung zwingend in den Ansichten und Schnitten darzustellenden Geländeverläufe vorher / nachher möglich. Gleiches gilt auch für die in den Grundrissen einzutragenden NN Höhen der FFB und Geländehöhen NN Höhen an den Gebäudeecken. Mit Hilfe des Rotationslasers, einer Schlauchwaage oder auch eines Nivelliergerätes wird dann an allen Dreiecksböcken dieselbe Höhe anvisiert. Das kann die Höhe der zukünftigen Bodenplatte, der Meterriss, also 100 cm über Deckenoberkante Erdgeschoss oder auch eine beliebige Höhenkoordinate (z. B. 0,5m bis 1,0m über Geländeoberkante) sein. Es ist üblich, hierbei auch die sogenannte Setzlatte zu verwenden, um die waagerechten Bretter auszurichten. Bei einer Ausführung (gemäß der 3D Animationen) kann dann an den längeren Eckpfosten auch der Meterriss mit einer entsprechende Plakette angebracht werden. Einmessung der Schnüre Für diese Einmessung wird im Regelfall zunächst eine Feststellung und Freilegung der Grenzsteine benötigt und von diesen Punkten eine Übertragung der Gebäudeposition aus dem Lageplan vorgenommen. Da der Rohbauunternehmer für die korrekte Übertragung der Position haftet, sollte für die Einmessung der Eckpunkte immer ein Vermessungsbüro eingeschaltet werden. Anschließend werden die Außenwände abgesteckt und Nägel auf diesen Bohlen so eingeschlagen, dass an ihnen Schnüre befestigt werden können, die parallel zu den Außenwänden verlaufen. Durch gleichmäßige Seitwärtsverschiebung der Nägel wird das Gebäude ausgewinkelt, sodass alle Richtschnüre auch tatsächlich parallel zu den Außenwänden verlaufen. Zusätzlich werden dann später vom Rohbauunternehmer dazu parallel verlaufende Schnüre angebracht, die die Rücksprünge der Betonplatte (Wandaufbau/ Dämmung) berücksichtigen. Dies sollte durch Anmerkungen auf der Querlatte deutlich beschriftet werden, damit es nicht zu Verwechslungen mit den späteren Außenkanten des Gebäudes kommen kann. Die letzte und genaue Position der Nägel sollte zusätzlich mit Leuchtfarbe markiert werden, da es ansonsten, insbesondere bei der unsachgemäßen Verwendung von älteren Brettern, zu Verwechselungen kommen kann, falls der Nagel einmal entfernt werden muss oder beschädigt wurde. Dieses Verfahren ist auch dann der Regelfall, wenn ein Keller ausgehoben werden soll. Dann werden die Kreuzungspunkte mittels Lot auf die Kellergründung und Kellersohle übertragen. Ggf. wird hier noch ein zweites Schnürgerüst benötigt. Abnahme Es kann in der Baugenehmigung auch die behördliche Schnurgerüstabnahme festgesetzt werden. Bei der Schnurgerüstabnahme prüft ein Mitarbeiter des Bauamtes die durch das Schnurgerüst gekennzeichnete Lage des zukünftigen Gebäudes auf dem Grundstück sowie die Höhenlage hinsichtlich Übereinstimmung mit der Baugenehmigung bzw. anderen Vorschriften. Für die korrekte Übernahme der Vorgaben aus der Baugenehmigung trägt grundsätzlich der Bauunternehmer die Verantwortung, da der Bauherr in der Regel nicht die erforderlichen Messgeräte besitzt. Insbesondere gilt dies beim schlüsselfertigen Bauen. Sofern der AN hier nicht vor der Vertragsunterzeichnung die Einschaltung eines Vermessungsbüros fordert, sind diese Arbeiten weder vom AG zu erbringen noch zu vergüten. Dazu wird zum Teil eine Bescheinigung über die Einhaltung der festgelegten Grundfläche und Höhenlage z. B. nach Art. 68 Abs. 6 Satz 2 BayBO i. V. m. § 21 Satz 1 PrüfVBau entsprechend Art. 62 Abs. 4 BayBO verlangt. Rechtliche Bedeutung Auch ohne die behördliche Abnahme hat das Schnurgerüst eine erhebliche rechtliche Bedeutung, weil damit die vorgesehene und geplante Ausführung der Bodenplatte sowohl in Bezug auf die Höhenlage, als auch in Bezug auf Grenzabstände öffentlich vorab vor allem auch gegenüber der Nachbarschaft dargestellt wird. Das Entfernen des Schnurgerüstes darf insofern erst dann komplett vorgenommen werden, wenn die Bodenplatte gegossen worden ist, weil dann diese die baurechtlich relevanten Punkte darstellt. Darüber hinaus steht das Schnurgerüst durch die Befestigung im Erdreich, auch wenn es sich damit nur um ein temporäres Bauteil auf dem Grundstück handelt, unter der alleinigen Eigentumsbefugnis des Bauherrn / Grundstücksbesitzers. Insofern darf es nicht eigenmächtig und ohne Rücksprache mit dem Bauherrn verändert oder entfernt werden, weil damit ggf. auch Beweismittel vernichtet werden könnten, falls es zu Fehlern in der Höhenlage, der Position oder den Abmessungen der Bodenplatte gekommen sein sollte. Das unerlaubte Entfernen des Schnurgerüstes kann strafrechtliche und zivilrechtliche Folgen haben, insbesondere dann, wenn die Beweislage zur Umsetzung der Gebäudeposition oder Höhenlage durch das Entfernen noch nicht durch andere Bauteile (Bodenplatte, Außenmauerwerk) verwirklicht wurde. Die Außenkanten der Fundamente sind häufig einfach ins Erdreich betoniert und können daher nicht die Position exakt wiedergeben. Insofern sollte auf keinen Fall ein vollständiges Entfernen aller Schnurböcke vor der Fertigstellung der Bodenplatte erfolgen. Heute wird die Absteckung meistens mit einem Tachymeter durchgeführt, vor allem bei größeren oder komplizierteren Baustellen von einem Geodäten. Während der Bauzeit muss das Gerüst regelmäßig auf seine Stabilität und richtige Position überprüft werden. Prüfung des Schnurgerüstes Bei einem rechtwinkligen Gebäude müssen die Diagonalen zwischen den von den Schnüren gebildeten Ecken gleich lang sein. Die Diagonale eines 90-Grad-Winkels wird nach dem Satz des Pythagoras berechnet. Beispiel: Es soll ein Gebäude mit den Außenlängen von 6m × 8m errichtet werden. Nach dem Satz des Pythagoras (a² + b² = c²) beträgt die Länge der Diagonalen genau 10 m (6² + 8² = 36 + 64 = 100 = 10²). Sonderformen Während das einfache Schnurgerüst die Außenkanten lediglich in einer horizontalen Ebene (etwa 1 m über Geländeoberkante) wiedergibt, ist es in einigen Regionen, beispielsweise in der Schweiz üblich, oder sogar vorgeschrieben, mithilfe des Schnurgerüstes auch die Höhe des zu errichtenden Neubaus darzustellen und vor Ort zu visualisieren; dies wird dann Baugespann genannt. Hierzu werden entsprechend lange Stangen mit Dreiecksverbindungen an den Gebäudeecken angebracht. Hierdurch wird es möglich, die Wirkung eines Gebäudevolumens in seinem Umfeld zu beurteilen. Literatur Dietmar Grütze: Bau-Lexikon. Hanser Verlag, 2007, ISBN 3446404724, S. 235, Artikel „Schnurgerüst“ Weblinks Konstruktion eines Schnurgerüsts beim Blockhaus Bauverfahren Geodätisches Instrument
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https://de.wikipedia.org/wiki/Yamboo
Yamboo
Yamboo ist eine 1999 gegründete, deutsche Dance-Pop-Mädchengruppe, ursprünglich gegründet aus drei Mitgliedern, später bestehend aus Silvie, Gisele, Michelle und Medi. Ihr größter Hit war die 1999er Single Fiesta de la noche. Werdegang 1998–1999: Anfänge Yamboo gründete sich 1999. Silvie, die deutsche Tochter einer Jugoslawin und eines Rumänen, war Rechtsanwaltsgehilfin, hatte Ballettunterricht und arbeitete als Backgroundsängerin und Tänzerin, z. B. für Oli.P und Gisele, eine Belgierin afrikanischer Abstammung, die als Model, Tänzerin und Backgroundsängerin gearbeitet hatte, war zunächst eines der Gesichter des Acts. 1999–2006: Okama de Mapouka Bereits die erste Single Fiesta de la noche wurde ein Hit und enterte die Top 20 in Deutschland, die Top 30 in Österreich sowie die Top 50 der Schweiz. Bis 2001 konnten auch die Singles Come with Me (Bailamos), Torero (Aya baila), Kalinka und Pata, Pata mittlere Chartplatzierungen erreichen. Kalinka, das 2001 in Berlin vorgestellt wurde, war die letzte Single von Yamboo als Trio, bevor das Projekt zunächst als Duo auftrat. Nachdem Star 2002 unbeachtet blieb, kam es zu einer dreijährigen Pause. 2005 gab es weiter Veröffentlichungen von Yamboo. Sing Hallelujah, eine Coverversion, war die Kollaboration mit dem Originalinterpreten Dr. Alban, Mapouka wurde durch The Real Mapouka Dancers unterstützt. Zu diesem Lied gab es eine spezielle Kampagne, Chakalaka genannt, mit einem Ketchuphersteller. 2006 folgte, zusammen mit der Single Oh Suzanna, das Debütalbum Okama de Mapouka mit allen bisherigen neun Singles. Es folgte eine erneute Pause. 2009: Comeback 2009 bekam das Projekt zwei neue Gesichter, als Michelle und Medi die beiden bisherigen Sängerinnen auf den Bühnen ersetzten, während Sylvie Prvu und Gisele im Hintergrund bleiben. Sie veröffentlichten die Single Discothèque. Seit 2009 folgten keine Veröffentlichungen mehr. Das Projekt gilt als beendet. Mitglieder Silvie Prvu (* 27. Juli 1978 in Schwelm, Deutschland) Gisele (* am 26. März 1974 in Brüssel, Belgien) Michelle Medi Diskografie Alben 2006: Okama de Mapouka 2007: Best Of (Kompilation) Singles Weitere Singles 2002: Star 2006: Oh Suzanna 2008: Discotheque Quellen Weblinks Offizielle Yamboo Webpräsenz Biografie bei Taurus Press Deutsche Band Duo (Musik) Popband
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https://de.wikipedia.org/wiki/Prezzo%20%28Trentino%29
Prezzo (Trentino)
Prezzo (im Trentiner Dialekt: Preč, deutsch veraltet: Pretz) ist eine Fraktion der Gemeinde (comune) Pieve di Bono-Prezzo und war bis 2015 eine eigenständige Gemeinde im Trentino in der autonomen Region Trentino-Südtirol. Geographie Prezzo liegt etwa 40,5 Kilometer westsüdwestlich von Trient in den Judikarien auf einer Höhe von auf der orographischen rechten Talseite des Flusses Chiese. Die Gemeinde gehörte zur Talgemeinschaft Comunità delle Giudicarie. Nachbargemeinden waren Bersone, Castel Condino und Pieve di Bono. Geschichte Am 1. Januar 2016 schlossen sich die Gemeinden Prezzo und Pieve di Bono zur neuen Gemeinde Pieve di Bono-Prezzo zusammen. Einzelnachweise Ort im Trentino Pieve di Bono-Prezzo Ehemalige Gemeinde (Trentino) Gemeindeauflösung 2016
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https://de.wikipedia.org/wiki/Amsterdam%20%28Liebe%20hat%20total%20versagt%29
Amsterdam (Liebe hat total versagt)
Amsterdam (Liebe hat total versagt) ist ein Neue-Deutsche-Welle-Lied des deutschen Popduos Cora aus dem Jahr 1984. Entstehung 1984 schrieb das Popduo Cora für die Schlagersängerin Juliane Werding das Lied Amsterdam (Liebe hat total versagt), welches sie jedoch ablehnte. Frank Farian produzierte den Song dann zusammen mit Cora. Amsterdam war die erste Singleveröffentlichung, auf der Swetlana für den Gesang verantwortlich war. Der Titel avancierte zum Hit in den Airplaycharts. Die knapp ein Jahr später erschienene englischsprachige Version des Liedes erreichte die französischen Charts und hielt sich vier Monate lang unter den Top 30. Eine französischsprachige Version des Hits wurde 1986 von Michèle Torr aufgenommen und als Single in Frankreich veröffentlicht. 2008 wurde es vom Schlagersänger Axel Fischer gecovert, die sich in den deutschen Charts auf Platz 38 platzierte. 2010 gelang Fischer mit der von Cora anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 umgetexteten Version Traum von Afrika erneut eine Chartplatzierung auf Platz 38. Im Oktober 1984 als Singleauskopplung erschienen, war auf der B-Seite Coras Titel Will einen der auf mich steht enthalten. Rezeption Charts und Chartplatzierungen Auszeichnungen für Musikverkäufe Axel Fischer feat. Cora – Amsterdam Weblinks Einzelnachweise Lied 1984 Neue-Deutsche-Welle-Lied Fußball-Weltmeisterschaft 2010
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https://de.wikipedia.org/wiki/Corps%20Hercynia%20Clausthal
Corps Hercynia Clausthal
Das Corps Hercynia ist eine farbentragende und schlagende Studentenverbindung, die dem Dachverband des Weinheimer Senioren-Convents (WSC) angehört. Das Corps Hercynia ist die älteste der am Hochschulort Clausthal gegründeten und heute noch bestehenden Studentenverbindungen. An der Technischen Universität Clausthal bildet Hercynia zusammen mit den Weinheimer Corps Montania und Borussia den Senioren-Convent zu Clausthal. Zirkel, Wahlspruch und Couleur Bis 1900 waren die Farben des Corps Hellblau-Weiß-Hellblau. Da es aber häufig zu Verwechselungen mit den Stadtfarben von Clausthal und einiger anderer Vereine kam, änderte man diese in Hellblau-Weiß-Dunkelblau. Das zweifarbige Fuchsenband hat die Farben Hellblau-Weiß. Mütze und Tönnchen sind hellblau. Anstelle der bei vielen Verbindungen üblichen Pekesche wird bei feierlichen Anlässen der Bergkittel getragen. Der Zirkel setzt sich aus den Anfangsbuchstaben H(ercynia) v(ivat) c(rescat) f(loreat) (lat.: „Hercynia möge leben, wachsen und erblühen“) zusammen. Der Wahlspruch lautet „Famam extendere factis, hoc virtutis opus“ (nach Vergils Aeneis, Buch 10, 467, lat., so viel wie „den Ruhm durch Taten auszudehnen, das ist das Werk der Tapferkeit“), als Waffenspruch wählte man „Glückauf“, um die Verbundenheit mit dem Oberharzer Bergbau zu betonen. Gründung des Corps und erste Jahre An der Bergschule Clausthal verbot die Bergschulordnung von 1859 mit dem sogenannten „Regulativ“ den Zusammenschluss zu „Corps-Verbindungen oder Landsmannschaften“. Die Regelung galt auch noch, nachdem die Bergschule im Jahr 1864 zur Bergakademie erhoben worden war. Dies führte dazu, dass viele Bergschüler an die Bergakademien in Berlin oder Freiberg auswichen, wo schon damals die volle akademische Freiheit herrschte. Trotz dieses Regulativs und obwohl bereits zwei Verbindungen wieder aufgelöst worden waren, wurde das Corps Hercynia am 19. April 1866 im Zechenhaus Voigtslust bei Clausthal unter dem Tarnnamen „Verbindung zur Beförderung der Gemütlichkeit und Einigkeit unter den Mitgliedern“ gegründet. Die Gründungsmitglieder stammten sämtlich aus Clausthaler Bergmannsfamilien und waren am Clausthaler Gymnasium Mitglieder einer Schülerverbindung Concordia gewesen. Bereits in der ersten Verfassung des Corps vom 1. Juni 1866 waren der Charakter einer schlagenden Verbindung, Wahlspruch und Waffenspruch festgelegt worden. Als Farben wählte man „Hellblau-Weiß-Hellblau“ – die Stadtfarben von Clausthal. Die erste Mensur wurde am 15. November 1866 in Göttingen ausgetragen, die erste Clausthaler Mensur am 23. Februar 1867 im Zechenhaus Voigtslust. Erst am 9. Mai 1867 wagte man den nächsten Schritt und erklärte sich öffentlich zum „Corps Hercynia“. In der Folge verkündete Bergrat Roemer, der Direktor der damaligen Bergakademie, am 4. Juli 1867 die Auflösung der Verbindung. Eine von allen Professoren der Bergakademie unterstützte Eingabe der Hercynen beim Berg- und Forstamt, der damals vorgesetzten Stelle der Bergakademie, führte dort zu einem Umdenken, denn man befürchtete, dass bei einem Weiterbestehen des Verbotes noch mehr Studierende an andere Hochschulen abwandern würden. So wurde am 27. Oktober 1867 durch Bergrat von Groddeck, den Nachfolger Roemers, das Verbot von mensurbeflissenen Verbindungen endgültig aufgehoben. Nach Aufhebung dieses Regulativs wurden an der Bergakademie weitere Verbindungen gegründet. Bis zur Jahrhundertwende waren dies 1868 das Corps Montania, 1875 das Corps Borussia, 1890 der Abendschoppen Clausthaler Studierender als Vorgänger der Burschenschaft Schlägel und Eisen, 1892 der Akademische Kegelclub Glück Auf als Vorgänger der Turnerschaft Germania und 1903 der Verein Deutscher Studenten in Clausthal (VdSt). Am 23. November 1867 wurde ein Senioren-Convent (SC) gegründet, dem je drei Mitglieder der Hercynia und des Vereins zum lustigen Arschleder – dem 1867 gegründeten Vorgänger des heutigen Corps Montania – angehörten. Aufgabe des Senioren-Convents war es, die häufigen Streitigkeiten zwischen den Studierenden der Bergakademie zu schlichten. Nach der Gründung des Corps Montania am 11. Juli 1868 ging hieraus der Clausthaler SC hervor. Als drittes Mitglied wurde 1892 das bereits 1875 gegründete Corps Borussia in den Clausthaler SC aufgenommen. Auf Vermittlung des Freiberger SC waren die Corps des Clausthaler SC am 22. Mai 1874 in den WSC aufgenommen worden. 1883 kam es zu Streitigkeiten im WSC, da an den beiden Bergakademien Clausthal und Freiberg nicht das Maturitätsprinzip galt. Studierende konnten hier auch ohne Reifezeugnis als Hospitanten zugelassen werden und nach einer Wartezeit von einem Jahr und einer Aufnahmeprüfung als reguläre Studenten zugelassen werden. Als im WSC ein Antrag, die Corps der beiden Bergakademien aus diesem Grund auszuschließen, scheiterte, traten die anderen Hochschulen aus dem Verband aus und gründeten den WSC im folgenden Jahr neu. Der alte WSC wurde von den Clausthalern und Freibergern noch fünf Jahre weitergeführt. Erst nachdem 1905 durch einen Ministererlass das Maturitätsprinzip auch für Bergakademie Clausthal galt, wurde der Clausthaler SC am 6. Mai 1905 wieder in den WSC aufgenommen. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Bergakademie geschlossen, da sowohl die Studenten als auch ein Teil des Lehrkörpers zum Kriegsdienst eingezogen worden waren. Während dieser Zeit ruhte auch der Corpsbetrieb. Von 1919 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Im Januar 1919 wurde der Vorlesungsbetrieb an der Bergakademie wieder aufgenommen, damit wurde auch der unterbrochene Corpsbetrieb wieder fortgesetzt. In der Folgezeit stieg die Zahl der Studierenden an der Bergakademie kontinuierlich an. Waren im Sommersemester 1919 erst 205 Studenten eingeschrieben, so war deren Zahl 1921 bereits auf 497 gestiegen und erreichte im Wintersemester 1923/24 mit 913 Studierenden ihren Höchststand. In der Folge gründeten sich in Clausthal auch viele neue Verbindungen, die aber nach wenigen Jahren wegen der nun rückläufigen Studentenzahlen wieder suspendieren mussten. Ab 1933 wurde auf das Corps und die anderen Verbindungen zunehmend Druck durch NSDAP und ihre Gliederungen ausgeübt. Die Aktiven mussten dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) beitreten und der Corpsbetrieb wurde weitgehend durch Schulungs- und Kameradschaftsabende der SA verdrängt. Dennoch hatte die Leitung der Clausthaler Studentenschaft bis 1935 in den Händen korporierter Studenten gelegen, obwohl der 1925 gegründete NS-Studentenbund bereits seit 1930/31 an vielen anderen Hochschulen die Mehrheit in den Allgemeinen Studentenausschüssen stellte. Unter dem Druck des NSDStB löste der WSC sich am 20. Oktober 1935 auf, dem folgten die Clausthaler Corps am 6. November 1935. Im Gegensatz zu den Aktivitates blieben aber die Altherrenschaften der Corps erhalten. Die Studenten wurden nun in Kameradschaften des NS-Studentenbundes zusammengefasst, in die alle Erstsemester eintreten mussten. Gab es in Clausthal anfänglich nur eine solche Organisation (die „Urkameradschaft“ ab 1935), so bildeten sich 1937 an der Bergakademie innerhalb des NSDStB drei verschiedene Kameradschaften heraus, die sich im Wesentlichen an den alten Verbandsstrukturen orientierten. Dies waren: „Kameradschaft I“, benannt nach Emil Thuy, bestehend aus ehemaligen Mitgliedern von Germania, Rhenania und Glückauf, Treffpunkt war das Haus der ehemaligen Turnerschaft "Germania" an der "Bremer Höhe". „Kameradschaft II“ (genannt „Schlägel und Eisen“) aus ehem. Mitgliedern von Schlägel und Eisen und des VdSt, Treffpunkt war das Haus der ehem. Burschenschaft "Schlägel und Eisen" an der Adolf-Ey-Straße. „Kameradschaft III“ (benannt nach Kurt Elliesen, einem Clausthaler Hercynen, der 1921 im Kampf gegen Insurgenten gefallen war), bestehend aus den drei Corps, Treffpunkt war das Haus des ehem. Corps Borussia. Diese Kameradschaften blieben auch während des Zweiten Weltkriegs bestehen. Die Fahnen aller Clausthaler Korporationen wurden am 25. September 1937 in einem Festakt dem Rektor der Bergakademie übergeben und in der Aula aufgestellt, wo sie bis 1945 verblieben. Ab 1946 wurden die Fahnen an die wieder erstandenen Verbindungen zurückgegeben. Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Hochschule zunächst geschlossen, aber wegen des Bedarfs an qualifizierten Ingenieuren fand ab Januar 1940 zeitweilig ein Betrieb in Trimestern statt. Ab dem Wintersemester 1941/42 wurde der Lehrbetrieb wieder im vollen Umfang aufgenommen und bis zum Einmarsch der Amerikaner am 13. April 1945 fortgesetzt. Zeit nach 1945 Nachdem Professor Gerhard Krüger, seit Dezember 1945 Rektor der Bergakademie, sich erfolgreich gegen Bestrebungen der britischen Besatzungsmacht gewandt hatte, die Bergakademie zu schließen, wurde der Vorlesungsbetrieb am 12. Juni 1946 wieder aufgenommen. Im ersten Semester war die Zahl der Studierenden noch auf 200 beschränkt worden, stieg aber in der Folgezeit rasch an und im Sommersemester 1950 waren bereits 721 Studenten immatrikuliert. Nach Kriegsende wurden die Kameradschaften aufgelöst, die Bildung von Verbindungen blieb aber vorerst verboten. Zunächst waren nur reine Interessenvertretungen gegenüber der Bergakademie gestattet, wie z. B. in Form des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) und von Fachschaften. Später erlaubte man auch die Gründung von Freundschaftsbünden. Mitte Juli 1946 bildeten ehemalige Mitglieder der Kameradschaft III den „Bergakademischen Verein“ (BAV) als einen solchen Freundschaftsbund. Dieser wurde nach Vorlage der Satzung und des Mitgliederverzeichnisses durch den „Education Officer“ der Militärregierung in Göttingen am 14. Oktober 1946 lizenziert. Im Sommer 1950 fasste die Altherrenschaft des ehemaligen Corps Montania den Beschluss, aus den Mitgliedern des BAV wieder ein eigenes Corps aufzubauen. Bereits am 8. Oktober 1949 war nämlich der Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten neu entstanden, dessen Ziel es war, den WSC als Verband von aktiven Corps neu zu gründen. Infolgedessen wurde von den übrig gebliebenen Mitglieder des BAV das Corps „Hercynia-Borussia“ gegründet und am 17. Februar 1951 der Clausthaler SC mit diesen beiden Corps wieder aufgemacht. Im Sommer 1952 wurde aus dieser Verbindung das alte Corps Borussia restituiert und zum 21. Juni 1952 nahm das Corps „Hercynia-Borussia“ wieder den alten Namen „Hercynia“ an. Seit dieser Zeit besteht der Clausthaler SC wieder in der alten Form mit den drei Corps Hercynia, Montania und Borussia. Corpsheime Nach ihrer Gründung im Zechenhaus Voigtslust (1896 zu einem Kurhaus umgebaut, heute eine Jugendheimschule) tagte das Corps in den Räumen des Zechenhauses. Im Herbst 1866 zog man in das „Hotel Rathaus“ um. Nach dem Tod von Hermann Koch, dem Vater eines der Corpsgründer, bezog man 1877 dessen Elternhaus am Kronenplatz. Nächste Station waren zwei Zimmer des Hotels „Deutscher Kaiser“. Im Jahr 1894 hatte Ukena, ein weiterer Gründerbursche des Corps, ein kleines Haus am unteren Zellbach erworben, das er im Juli 1895 dem Corps überließ. Hier konnte das Corps bis 1912 bleiben. Bereits im Jahr zuvor hatte man eine Kommission gegründet, die Pläne für den Neubau eines Corpshauses erarbeitete. Grundsteinlegung war am 17. Juli 1912 und am 14. Juni 1913 wurde anlässlich des Stiftungsfestes das neue Corpshaus am oberen Zellbach an die Aktivitas übergeben. Als das aktive Corps 1935 aufgelöst wurde, verkaufte die Altherrenschaft das Haus am Zellbach. Danach war das Preußenhaus (Corps Borussia) für lange Zeit Sitz der Hercynen. 1953 konnte der Grundstein für ein eigenes Corpshaus gelegt werden, nachdem man an der Adolf-Ey-Straße ein etwas abseits gelegenes Grundstück erworben hatte. Im November 1954 wurde der noch nicht fertiggestellte Bau bezogen und zum Stiftungsfest im Juni 1955 wurde das neue Haus feierlich eingeweiht. Verband Alter Herren Am 31. Mai 1902 gründeten einige Alten Herren in Bochum den „Alte-Herren-Verband des Corps Hercynia“. Zweck des Verbandes war es, das aktive Corps zu unterstützen. Die erste Mitgliederversammlung fand am 8. November 1903 in Clausthal statt. Am 4. April 1905 wurde der Verband vor dem Königlichen Amtsgericht Zellerfeld unter der Nummer 11 und dem Namen „Verband Alter Herren des Corps Hercynia zu Clausthal“ (VAH) in das Vereinsregister eingetragen. 1935, als das aktive Corps sich auflöste, blieb der VAH bestehen, benannte sich aber in „Verein ehemaliger Clausthaler Hercynen“ um. Nach der Restitution des Corps im Jahre 1952 nahm der Altherrenverband wieder den alten – 1905 gewählten – Namen an. Auswärtige Beziehungen Der erste Freundschaftsvertrag wurde auf Grund der engen Beziehungen zur Bergakademie Freiberg am 4. Dezember 1882 mit dem Corps Montania Freiberg, dem heutigen Corps Saxo Montania Aachen, abgeschlossen. Das Verhältnis endete 1894, als es zu Unstimmigkeiten über die Aufnahme in den neuen WSC kam. Nach der vom Freiberger SC unterstützten Wiederaufnahme des Clausthaler SC in den WSC wurde am 1. Juli 1905 ein Freundschaftsvertrag mit dem Freiberger Corps Franconia (heute Corps Franconia Fribergensis zu Aachen) abgeschlossen. 1926 wurde dieser zu einem Kartellvertrag erweitert, der nach der Restitution des Corps Franconia in Aachen 1955 erneuert wurde und auch heute (2015) noch besteht. Clausthaler Hercynen Robert Biewend (1844–1913), Professor für Eisenhüttenkunde an der Bergakademie Clausthal, Stifter des Corps Jochen Friedrich Kirchhoff (1927–2019), Unternehmer, Vorsitzender des Beirates und des Gesellschafterkreises der Kirchhoff Gruppe Friedrich Klockmann (1858–1937), Mineraloge, Professor für Mineralogie und Petrografie, Rektor der RWTH Aachen. Nach ihm wurde das Mineral Klockmannit benannt. Hugo Koch (1845–1932), Direktor der Berginspektion in Tarnowitz in Oberschlesien, Direktor des staatlichen Blei- und Silbererzbergwerkes Friedrichsgrube, Leiter des Hüttenamtes in Friedrichshütte, Honorarprofessor der Technischen Hochschule Braunschweig, Stifter des Corps Wulf Dietrich Liestmann (* 1937), Stahlmanager Walter Lippe (1885–1963), Bergdirektor, Abgeordneter zum Sächsischen Landtag Karl Schuh (1876–1960), Eisenhütteningenieur, Vorstand der AG für Hüttenbetrieb im Thyssen-Konzern, Vorstand der Vereinigten Stahlwerke, Hüttendirektor des Hüttenbetriebes in Meiderich Gustav Weinholz (1874–1951), Bergbauingenieur, Vorstand der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke AG Literatur Hans Schüler: Weinheimer S.C.-Chronik, Darmstadt 1927, S. 592–619 Michael Doeberl u. a. (Hrsg.): Das akademische Deutschland, Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger, Berlin 1931, S. 714 Siehe auch Liste der Weinheimer Corps Liste der Studentenverbindungen in Clausthal-Zellerfeld Einzelnachweise Corps im Weinheimer Senioren-Convent Studentenverbindung (Clausthal) Corps Hercynia Clausthal
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https://de.wikipedia.org/wiki/Donald%20Ryan
Donald Ryan
Donald Ryan (* in Trinidad) ist ein US-amerikanischer Pianist im Bereich des Ragtime, Jazz und der klassischen Musik sowie Hochschullehrer. Leben Ryan begann bereits mit drei Jahren Klavier zu spielen. Als Jugendlicher war er als Radiopianist tätig. Er zog 1968 in die Vereinigten Staaten, erwarb den Bachelor an der Oral Roberts University und den Master in Musikpädagogik der University of Tulsa. Er begleitete den Sänger Simon Estes, mit dem er ein gemeinsames Album mit Spirituals aufnahm (Steal Away). Mit dem Tenor Kelly Ford legte er das Album Rhythms & Rhymes (2004) vor. Gegenwärtig unterrichtet er an der Oral Roberts University und spielt im Trio im Raum Tulsa mit dem Bassisten Jim Bates und dem Schlagzeuger Ken Leverette, mit dem er einige Alben vorlegte. Als Ryan & Ryan tritt er als Klavierduo mit seinem Sohn, dem Pianisten Barron Ryan, auf. Ryan wurde mit dem Madeyska Preis beim neunten Internationalen Chopin-Wettbewerb 1975 in Warschau ausgezeichnet; 2006 wurde er in die Oklahoma Jazz Hall of Fame aufgenommen. Weblinks Oklahoma Jazz Hall of Fame 2006 Einzelnachweise/Anmerkungen Klassischer Pianist Jazz-Pianist Hochschullehrer (Tulsa) Musiker (Vereinigte Staaten) US-Amerikaner Geboren im 20. Jahrhundert Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Oulchy-le-Ch%C3%A2teau
Oulchy-le-Château
Oulchy-le-Château ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Aisne in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Soissons und zum Kanton Villers-Cotterêts. Geographie Oulchy-le-Château liegt etwa 20 Kilometer südsüdöstlich von Soissons. Umgeben wird Oulchy-le-Château von den Nachbargemeinden Grand-Rozoy im Norden, Beugneux im Osten und Nordosten, Bruyères-sur-Fère im Osten und Südosten, Nanteuil-Notre-Dame im Südosten, Armentières-sur-Ourcq im Süden, Breny im Südwesten, Oulchy-la-Ville im Westen sowie Le Plessier-Huleu im Nordwesten. Bevölkerungsentwicklung Sehenswürdigkeiten Kirche Notre-Dame, Monument historique Kirche Saint-Médard in Cugny-les-Crouttes, Monument historique alte Priorei, Monument historique Persönlichkeiten Gérard Titus-Carmel (* 1942), Maler und Zeichner Weblinks Ort in Hauts-de-France
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bloomfield%20%28Iowa%29
Bloomfield (Iowa)
Bloomfield ist eine Stadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Davis County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 2.682 ermittelt. Geografie Bloomfield liegt im Südosten Iowas am Fox River, einem rechten Nebenfluss des Mississippi. Die geografischen Koordinaten von Bloomfield sind 40°45′06″ nördlicher Breite und 92°24′54″ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 5,91 km² und gehört keiner Township an. Nachbarorte von Bloomfield sind Floris (17,5 km nordöstlich), Pulaski (15,3 km ostsüdöstlich), Milton (26 km in der gleichen Richtung), Moulton (28,4 km westsüdwestlich) und Drakesville (10,8 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Cedar Rapids (192 km nordnordöstlich), Iowa City (158 km nordöstlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (223 km ostnordöstlich), Peoria in Illinois (261 km östlich), Illinois’ Hauptstadt Springfield (309 km ostsüdöstlich), St. Louis in Missouri (373 km südöstlich), Kansas City in Missouri (318 km südwestlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (359 km westnordwestlich) und Iowas Hauptstadt Des Moines (174 km nordwestlich). Verkehr Im Zentrum von Bloomfield treffen der U.S. Highway 63 und der Iowa State Highway 2 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem Bloomfield Municipal Airport befindet sich im Süden des Stadtgebiets ein kleiner Flugplatz. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Des Moines International Airport (168 km nordwestlich), der Eastern Iowa Airport in Cedar Rapids (187 km nordnordöstlich) und der Quad City International Airport (232 km ostnordöstlich). Bevölkerung Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Bloomfield 2640 Menschen in 1122 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 446,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1122 Haushalten lebten statistisch je 2,27 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,3 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,2 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,8 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 54,1 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 22,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 54,0 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 39.397 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.197 USD. 19,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze. Bekannte Bewohner Kent Anderson (* 1962) – Footballtrainer – aufgewachsen in Bloomfield Clem Beauchamp (1898–1992) – Filmschauspieler, Produktionsmanager und Regieassistent – geboren in Bloomfield Beryl F. Carroll (1860–1939) – 20. Gouverneur von Iowa (1909–1913) – lebte in Bloomfield und ist hier beigesetzt John A. Hull (1874–1944) – Militärrichter – geboren und aufgewachsen in Bloomfield John Henry Kyl (1919–2002) – republikanischer Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses (1959–1965, 1967–1973) – lebte mehrere Jahre in Bloomfield Irvin S. Pepper (1876–1913) – demokratischer Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses (1911–1913) – besuchte die Schule in Bloomfield C. William Ramseyer (1875–1943) – republikanischer Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses (1915–1933) – lebte lange in Bloomfield und ist hier beigesetzt Fletcher B. Swank (1875–1950) – demokratischer Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses (1921–1929, 1931–1935) – geboren in Bloomfield James B. Weaver (1833–1912) – 1892 erfolgloser Präsidentschaftskandidat der Populist Party – lebte mehrere Jahre in Bloomfield Einzelnachweise Weblinks Offizielle Website city-data.com - Bloomfield, Iowa County Seat in Iowa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Torhaus%20Br%C3%BChlstra%C3%9Fe
Torhaus Brühlstraße
Das Torhaus Brühlstraße in Hannover ist ein zu Beginn des 21. Jahrhunderts fertiggestelltes sogenanntes „Torhaus“. Standort des markanten, als Eckgebäude errichteten Büro- und Wohnhauses mit Ladennutzungen im Erdgeschoss ist die Brühlstraße 11 und 13 sowie die Andertensche Wiese 2 im hannoverschen Stadtteil Calenberger Neustadt. Geschichte Das Gebäude steht teilweise an Stelle eines von dem Architekten Robert Mühlbach um 1890 errichteten Wohngebäudes unter der Adresse Andertensche Wiese 1, das sich nicht erhalten hat. Stattdessen fand sich dort eine der letzten innerstädtischen Baulücken. Bauherr des heutigen Gebäudes war die Bayerische Architektenversorgung, die durch Bayerische Versorgungskammer in München vertreten wurde. Sie lobte einen Architektenwettbewerb aus, den der in Köln tätige Architekt Erich Schneider-Wessling 1997 für sich entscheiden konnte. Am 16. November 2000, gut zwei Wochen nach der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover mit ihrem Generalthema „Mensch - Natur - Technik“, fand die Grundsteinlegung des seinerzeit noch mit rund 30 Millionen DM veranschlagten Projektes statt. Das im Juni/Juli 2002 fertiggestellte Gebäude entstand dann nach Plänen von Erich Schneider-Wessling und Karsten Unkhoff (Architekturbüro Prof. Erich Schneider-Wessling) sowie dem Architekturbüro Buchalla & Partner aus Hannover, während der zuständige Landschaftsarchitekt Martin Rudolf ebenfalls in dem Kölner Architekturbüro die Pläne entwickelte. Das Torhaus Brühlstraße stand zeitweilig im Programm der Architektenkammer Niedersachsen für geleitete Besichtigungen. Baubeschreibung Die Baukörper des dreigeschossigen „Riegelhauses“ und dem den Riegel übergreifenden siebengeschossigen „Winkelhaus“ sind durch ein „Gelenk“ verbunden. Das Gelenk weist zum einen den Eingang des Gebäudes und soll so den Erschließungsschwerpunkt des Komplexes klar definieren. Zum anderen bildet mit der Baugruppe ein Tor zu dem im Blockinneren gelegenen älteren Gebäude, das bis 2015 von der Neuapostolischen Kirche genutzt wurde, und hält den Blick darauf frei. Zugleich vermittelt der Gebäudekomplex zwischen den unterschiedlichen Höhen der umliegenden Bebauung. Eine Besonderheit des Torhauses Brühlstraße bilden die wasserdurchströmten Betondecken: Mit der sogenannten „Betonkerntemperierung“ können die Räume sowohl beheizt als auch gekühlt werden. Dadurch wird bei vergleichsweise geringen Investitions- und Betriebskosten die Optimierung des Raumklimas gesteuert. Zudem legten die Architekten von Anfang möglichst ökologische Techniken und Materialien, um auch langfristig die Unterhaltungs- und Betriebskosten gering zu halten und dadurch eine nachhaltige Vermietbarkeit zu fördern. Unter den Dächern des Torhauses wurde ein Brutto-Rauminhalt von 33000 Kubikmetern geschaffen mit einer Nutzfläche von 4430 Quadratmetern (tatsächlich genutzten Grundfläche von 4000 m2). Eine Tiefgarage fasst 111 Stellplätze; sie wird durch eine spiralförmige Rampe erschlossen. Nutzung Die Büroflächen werden hauptsächlich vom Hauptsitz der Delticom AG mit einigen Tochterfirmen belegt; im Erdgeschoss sind eine Filiale von Kieser Training sowie ein Laden der Bekleidungsfirma Dainese. Ferner gibt es sechs Wohnungen. Weblinks Frank Wielitzek, Kai Tamms (Verantw.): Torhaus Brühlstraße (1997-2001), Referenzangaben vom Ingenieurbüro Drecoll, Partnerschaftsgesellschaft Jutta Boxheimer: Logo, Einladungskarte, Geschäftsausstattung, Pressemappe, Faltblatt, Internetseiten für das Torhaus Brühlstraße, „entstanden im Büro für Gestaltung Wangler & Abele [im Jahr] 2000“ Einzelnachweise Gebäudekomplex in Hannover Erbaut in den 2000er Jahren Bürogebäude in Hannover Wohngebäude in Hannover Calenberger Neustadt Gebäudekomplex in Europa
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https://de.wikipedia.org/wiki/John%20E.%20Leonard
John E. Leonard
John Edwards Leonard (* 22. September 1845 in Fairville, Chester County, Pennsylvania; † 15. März 1878 in Havanna, Kuba) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1877 und 1878 vertrat er den Bundesstaat Louisiana im US-Repräsentantenhaus. Werdegang John Leonard war ein Großneffe von John Edwards (1786–1843), der zwischen 1839 und 1843 den Staat Pennsylvania im Kongress vertreten hatte. Er besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und danach bis 1863 die Phillips Exeter Academy in Exeter (New Hampshire). Anschließend studierte er bis 1867 an der Harvard University. Nach einem anschließenden Jurastudium in Deutschland und seiner im Jahr 1870 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Monroe (Louisiana) in seinem neuen Beruf zu arbeiten. In den Jahren 1871 und 1872 war Leonard Bezirksstaatsanwalt im 13. Gerichtsbezirk seines Staates. 1876 wurde er beisitzender Richter am Louisiana Supreme Court. Zwischenzeitlich arbeitete er als Rechtsanwalt. Politisch wurde Leonard Mitglied der Republikanischen Partei. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1876 wurde er im fünften Wahlbezirk von Louisiana in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1877 die Nachfolge von William B. Spencer antrat. Er konnte seine eigentlich bis zum 3. März 1879 laufende Legislaturperiode im Kongress aber nicht beenden, weil er am 15. März 1878 verstarb. John Leonard wurde in Middletown (Pennsylvania) beigesetzt. Weblinks Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Louisiana Mitglied der Republikanischen Partei Richter (Louisiana Supreme Court) Staatsanwalt (Vereinigte Staaten) Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten) US-Amerikaner Geboren 1845 Gestorben 1878 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bonneville-et-Saint-Avit-de-Fumadi%C3%A8res
Bonneville-et-Saint-Avit-de-Fumadières
Bonneville-et-Saint-Avit-de-Fumadières (okzitanisch: Bonavila e Sent Avit de Fumadièras) ist eine südwestfranzösische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Lage Bonneville-et-Saint-Avit-de-Fumadières liegt auf dem Nordufer der Dordogne in einer Höhe von etwa 30 Metern ü. d. M. im äußersten Westen des Départements Dordogne nahe der Grenze zum Département Gironde. Die nächstgelegene größere Stadt ist das etwa 40 Kilometer (Fahrtstrecke) östlich gelegene Bergerac, der Hauptort des Arrondissements. Geschichte Die beiden ehemals selbständigen Ortsteile schlossen sich im Jahr 1836 zu einer Gemeinde zusammen. Bevölkerungsentwicklung Im 19. Jahrhundert hatte der Ort meist über 300 Einwohner. Infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft sank die Einwohnerzahl seitdem bis auf die Tiefstwerte in den 1970er und 1980er Jahren ab. Wirtschaft In früheren Zeiten lebten die Einwohner der Gemeinde als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau und ein wenig Viehwirtschaft gehörten. Bereits seit mittelalterlicher Zeit wurde ein Teil des in der Gegend produzierten Weines in Fässern und auf Flößen oder Lastkähnen über die Dordogne und die Häfen an der Gironde nach England verschifft. Die Böden des Gemeindegebietes gehören heute zum Weinbaugebiet Montravel, doch spielt die Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) ebenfalls eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben der Gemeinde. Sehenswürdigkeiten Die Pfarrkirche St-Jean-Baptiste von Bonneville ist ein größtenteils aus Bruchsteinen errichteter unscheinbarer gotischer Bau des 13. Jahrhunderts, dessen Portalfassade im 16. Jahrhundert erneuert wurden. Ebenfalls späteren Datums ist der im 18. Jahrhundert auf der Nordseite hinzugefügte Glockenturm. Das fensterlose Kirchenschiff ist von Rippengewölben bedeckt; die polygonal gebrochene und von fünf Fenstern belichtete Apsis ist von einer rippenunterzogenen Kalotte gewölbt. Im Château du Valadou aus dem 17. Jahrhundert hielt sich Pierre Loti eine Zeitlang auf. Ein Waschhaus (lavoir) aus dem 19. Jahrhundert wird von einer Quelle gespeist, die auch als Brunnen diente. Weblinks Bonneville – Foto + Infos (französisch) Bonneville, Kirche – Foto + Infos (französisch) Ort in Nouvelle-Aquitaine
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https://de.wikipedia.org/wiki/Queenie%20Eye
Queenie Eye
Queenie Eye ist ein Lied von Paul McCartney aus dem Jahr 2013 und die zweite Solosingle aus seinem im gleichen Jahr erschienenen Album New. Produktion Queenie Eye wurde von Paul McCartney und Luke Keohane geschrieben. Aufgenommen wurde es in den Abbey Road Studios in London. Der Titel leitet sich von einem gleichnamigen Ballspiel ab, das McCartney aus seiner Kindheit kannte. Das Musikvideo zu Queenie Eye wurde ebenfalls in den Abbey Road Studios gedreht und zeigt McCartney beim Aufnehmen des neuen Liedes. Während der Aufnahme gesellt sich ein immer größer werdendes Publikum ins Musikstudio, das jedoch scheinbar weder von McCartney noch von seinem Produzenten gesehen werden kann. Zu den Darstellern im Musikvideo gehörten unter anderem Johnny Depp, George Ezra, Jeremy Irons, Chris Pine, Jude Law, Sean Penn, Alice Eve, James Corden, Meryl Streep, Tracey Ullman, Kate Moss, Lily Cole, Laura Bailey, Jack Savoretti, Gary Barlow, Peter Blake und Tom Ford. Die Regie zum Musikvideo führte Simon Aboud. Chartplatzierungen Queenie Eye konnte in insgesamt drei Ländern die Top-100 der Charts erreichen. In Belgien erreichte das Lied Platz 55, in Japan Platz 42. In den US Adult Alternative Charts platzierte sich Queenie Eye auf Rang 27. Sonstiges Paul McCartney spielte Queenie Eye zusammen mit seinem ehemaligen Bandkollegen Ringo Starr bei den Grammy Awards 2014. Weblinks Eintrag zu Queenie Eye auf imdb.com (englisch) Liedtext auf paulmccartney.com (englisch) Fußnoten Lied 2013 Rocksong Paul-McCartney-Lied Lied von Paul McCartney
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https://de.wikipedia.org/wiki/Laplante
Laplante
Laplante oder LaPlante ist der Familienname folgender Personen: Courtney LaPlante (* 1989), US-amerikanische Sängerin Deby LaPlante (* 1953), US-amerikanische Hürdenläuferin Darryl Laplante (* 1977), kanadischer Eishockeyspieler Travis Laplante, US-amerikanischer Musiker und Komponist Siehe auch: La Plante
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89tienne%20Hulot
Étienne Hulot
Étienne Hulot, Baron de Mazerny (* 15. Februar 1774 in Mazerny, Département Ardennes; † 13. September 1850 in Nancy, Département Meurthe-et-Moselle) war ein französischer General der Infanterie. Leben und Wirken Mit neunzehn Jahren meldete sich Hulot 1793 freiwillig zur Armee. In der Schlacht bei Altenkirchen (4. Juli 1796) kämpfte er unter Befehl von Maréchal général Nicolas Jean-de-Dieu Soult. In der Schlacht bei Montenotte (12. April 1796) wurde er Ordonnanzoffizier bei Soult und geriet in österreichische Kriegsgefangenschaft. Nach der Schlacht von Marengo (14. Juni 1800) kam Hulot frei und wurde als Aide-de-camp von Soult in dessen Stab aufgenommen. Er nahm an den Kämpfen bei Ulm (16./19. Oktober 1805) und Austerlitz (2. Dezember 1805) teil und wurde dabei auch mehrfach verwundet. Bei Preußisch Eylau (7./8. Februar 1807) führte Hulot bereits ein eigenes Kommando, wurde aber wiederum verwundet. Nach seiner Gesundung war Hulot kurzzeitig auf verschiedenen Posten der Grande Armée eingesetzt und 1808 zum colonel befördert. Die Invasion in Spanien lief bereits einige Jahre, als Napoleon Bonaparte Anfang 1811 Hulot nach Spanien befahl. Hulot kämpfte am Gévora (19. Februar 1811), bei La Albuera (16. Mai 1811) und vor Fuentes de Oñoro (3./5. Mai 1811). Am 9. August 1812 wurde Hulot zum général de brigade befördert und kämpfte als solcher u. a. vor Hanau (30./31. Oktober 1813) und Paris (30. März 1814). Nach Napoleons Abdikation und dem Vertrag von Fontainebleau (11. April 1814) schloss sich Hulot den Bourbonen an. Er blieb ein Parteigänger König Ludwig XVIII. bis Napoleons Herrschaft der Hundert Tage begann. Hulot schloss sich wieder seinem Kaiser an und kämpfte unter dem Befehl Marschall Étienne-Maurice Gérards in der Schlacht bei Ligny (16. Juni 1815). Nach der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) wurde Hulot in den einstweiligen Ruhestand geschickt. Erst nach Fürsprache von Marschall Laurent de Gouvion Saint-Cyr bestätigte der König 1819 Hulot in seinem Rang und ernannte ihn zum inspecteur d’infanterie und zwei Jahre später zum inspecteur général. Ehrungen Dezember 1805 Offizier der Ehrenlegion Dezember 1813 Kommandeur der Ehrenlegion Dezember 1813 Baron de l’Émpire 1814 Ordre royal et militaire de Saint-Louis Mai 1825 Großoffizier der Ehrenlegion Sein Name findet sich am nördlichen Pfeiler (2. Spalte) des Triumphbogens am Place Charles de Gaulle (Paris) Literatur Jean B. Boulliot: Biographie ardennaise ou histoire de Ardenais qui sont fait remarquer par leurs écrits. leurs actions, leurs vertus et leurs erreurs, Bd. 2. Paris 1830, S. 478–481. Charles Mullié: Biographie des célébrités militaires des armées de terre et de mer de 1789 à 1850, Bd. 1. Poignavant, Paris 1852. Charles Oman: A history of the peninsular war. Greenhill Books, London 2004, ISBN 1-85367-214-9 (9 Bde.) Georges Six: Dictionnaire biographique des généraux et amiraux français de la Révolution et de l’Émpire. 1792–1814, Bd. 1. Saffroy, Paris 1999, ISBN 2-901541-06-2. Jean Tulard (Hrsg.): Dictionnaire Napoléon. Fayard, Paris 1999, ISBN 2-213-60485-1 (2 Bde.) Weblinks Étienne Hulot bei arcdetriomphe.info Lieutenant-général (Frankreich) General der Infanterie Träger des Ordre royal et militaire de Saint-Louis (Ritter) Mitglied der Ehrenlegion (Großoffizier) Franzose Geboren 1774 Gestorben 1850 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Filipiak
Filipiak
Filipiak ist der Familienname folgender Personen: Bolesław Filipiak (1901–1978), Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche Kacper Filipiak (* 1995), polnischer Snookerspieler
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard%20Hammerschmidt-Hummel
Hildegard Hammerschmidt-Hummel
Hildegard Hammerschmidt-Hummel (* 21. Januar 1944 in Bad Wünnenberg) ist eine deutsche Anglistin und Literaturwissenschaftlerin. Werdegang Hildegard Hammerschmidt-Hummel studierte von 1967 bis 1972 Anglistik, Amerikanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Marburg. 1972 wurde sie mit der Dissertation „Das historische Drama in England (1956-1971)“ promoviert. 1977 habilitierte sie sich in Mainz über „Die Importgüter der Handelsstadt London als Sprach- und Bildbereich des elisabethanischen Dramas“. 1978/79 war sie Vorstandsmitglied des Verbandes der Wissenschaftler an Forschungsinstituten e.V. in München. 1978 wurde sie Leiterin des Kulturreferats am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Toronto (). Dort erarbeitete sie u. a. das wissenschaftliche Rahmenprogramm zur Kunstausstellung „German Masters of the Nineteenth Century“ in der Art Gallery of Ontario in Toronto. 1982 nahm Hammerschmidt-Hummel ihre Lehrtätigkeit an der Universität Mainz wieder auf. Sie wurde leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin am dortigen Shakespeare-Bildarchiv, ab 1996 an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, gegründet von Horst Oppel. Im Rahmen des DFG- und Akademie-Projekts „Die Shakespeare-Illustration“ übernahm sie Ausbau und Edition der Sammlung des Shakespeare-Bildarchivs. 1984/85 nahm sie die Gastprofessur British and American Studies an der Universität/Gesamthochschule Kassel wahr, 1996/97 erhielt sie ein DFG-Forschungsstipendium für das Buchprojekt „Authentische Bildnisse William Shakespeares“. Wissenschaftliches Werk Seit 1972 veröffentlichte Hammerschmidt-Hummel zahlreiche werk- und autorzentrierte Beiträge zur Shakespeare-Forschung, darunter ein Kompendium mit 3000 bildkünstlerischen Illustrationen zu Shakespeares Dramen. Publikationen in Auswahl Das Geheimnis um Shakespeares 'Dark Lady'. Dokumentation einer Enthüllung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999 What did Shakespeare Look Like? Authentic Portraits and the Death Mask. Methods and Results of the Tests of Authenticity. AMS, New York 2000. Die verborgene Existenz des William Shakespeare. Dichter und Rebell im katholischen Untergrund. Herder, Freiburg 2001, ISBN 3-451-27417-5 (neu ISBN 978-3-451-27417-6). William Shakespeare. Seine Zeit – Sein Leben – Sein Werk. Philipp von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2958-X. „Die Shakespeare-Illustration (1594-2000). Bildkünstlerische Darstellungen zu den Dramen William Shakespeares“: Katalog, Geschichte, Funktion und Deutung. Mit Künstlerlexikon, klassifizierter Bibliographie und Registern. Mit 3100 Schwarzweissabbildungen. 3 Teile. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04626-0 (neu ISBN 978-3-447-04626-8). Die authentischen Gesichtszüge William Shakespeares. Die Totenmaske des Dichters und Bildnisse aus drei Lebensabschnitten. Georg Olms, Hildesheim 2006. The True Face of William Shakespeare. The Poet’s Death Mask and Likenesses from Three Periods of his Life. Chaucer Press, London 2006. The Life and Times of William Shakespeare 1564-1616. Chaucer Press, London 2007. Weblinks www.hammerschmidt-hummel.de Literaturwissenschaftler Anglist Shakespeare-Forscher Autor Hochschullehrer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) Deutscher Geboren 1944 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Birkhof%20%28Rosenberg%29
Birkhof (Rosenberg)
Birkhof ist ein Wohnplatz der Gemeinde Rosenberg im Ostalbkreis in Baden-Württemberg. Beschreibung Der Einzelhof steht etwa 600 Meter westlich der Bebauung des Rosenberger Hauptortes. Der Ort liegt in den Ellwanger Bergen. Gut 200 Meter westlich des Hofes entspringt der in die Blinde Rot fließende Kaltenbach. Geschichte Der Hof wurde erstmals im Jahre 1344 als „Birken“ erwähnt, als er zur Probstei Hohenberg des Klosters Ellwangen gehörte. Literatur Weblinks Birkhof – Wohnplatz, Seite zu Birkhof auf dem landesgeschichtlichen Online-Informationssystem LEO-BW Blatt Ellwangen (Nr. XXV Nach Herausgabe, Nr. 12 nach Anordnung) des Topographischen Atlasses des Königreichs Württemberg von 1838 Meßtischblatt 6926 Jagſtheim von 1936 in der Deutschen Fotothek Karte von Birkhof und Umgebung auf: Einzelnachweise Ort im Ostalbkreis Geographie (Rosenberg, Württemberg) Ersterwähnung 1344 Kloster Ellwangen Einzelsiedlung
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https://de.wikipedia.org/wiki/Avelin
Avelin
Avelin ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Lille und zum Kanton Templeuve-en-Pévèle. Die Einwohner nennen sich Avelinois(es). Geografie Avelin liegt etwa zehn Kilometer südlich von Lille. Umgeben wird Avelin von den Nachbargemeinden Vendeville im Norden, Fretin im Nordosten, Ennevelin im Osten, Pont-à-Marcq und Mérignies im Südosten, Tourmignies im Süden, Attiches im Südwesten, Seclin im Westen sowie Templemars im Nordwesten. Durch die Gemeinde führt die frühere Route nationale 49 (D549). Der Flughafen Lille-Lesquin liegt zum großen Teil auf dem Gemeindegebiet von Avelin. Bevölkerungsentwicklung Sehenswürdigkeiten Kirche Saint-Quentin in Avelin Kirche Saint-Vincent in Ennetières Britische Militärfriedhöfe in Avelin und Ennetières Literatur Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 1294. Weblinks Ort in Hauts-de-France Ersterwähnung im 11. Jahrhundert
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobikirche%20%28Wilsdruff%29
Jakobikirche (Wilsdruff)
Die Jakobikirche in Wilsdruff ist eine der ältesten in ihrer ursprünglichen Gestalt erhaltenen Dorfkirchen im sächsischen Raum. Sie liegt auf einer Anhöhe oberhalb des Stadtzentrums und wurde letzten Erkenntnissen zufolge Mitte des 12. Jahrhunderts an der Kreuzung bedeutender Wege als Kaufmannskirche im damaligen Wilandesdorf noch vor der eigentlichen Stadtgründung von Wilsdruff erbaut. Möglicherweise entstand sie als Niederlassung für Mönche des Benediktinerordens. Nach Cornelius Gurlitt gilt sie als eine der größten sächsischen Anlagen dieser Art. Seit 2005 ist sie eine Autobahnkirche. Geschichte Unweit der Jakobikirche entstand um 1200 die eigentliche Wilsdruffer Stadtkirche St. Nikolai, wodurch die abseits des Stadtkerns gelegene Jakobikirche an Bedeutung verlor. Nach Einführung der Reformation wurde sie nur noch selten genutzt, blieb jedoch Begräbniskirche der Herren von Schönberg, welche Stadt und Rittergut jahrhundertelang in ihrem Besitz hatten. An diese Nutzung erinnern ein Epitaph des Ritters Hans von Schönberg neben dem Altar sowie Wappen und Bilder an der Herrschaftsempore. Deutlich ist am Gebäude noch der romanische Baustil der Entstehungszeit mit dicken Bruchsteinmauern und schlitzbogenartigen Rundbogenfenstern zu erkennen. Die Kirche ist als Saalkirche angelegt und besteht aus einem geräumigen Kirchenschiff, einem kleinen Chor und der halbkreisförmigen Apsis mit dem Altar. 1591 erhielt sie ihren heutigen, mehrfach erneuerten Dachreiter. 1686 wurden die Fenster der Südseite vergrößert. Von der früheren Ausmalung sind heute nur noch Reste, u. a. einige Weihekreuze und Bildfragmente im Chorraum, erhalten. Eine Besonderheit stellt die um 1250 gegossene, in Bezug auf den heiligen Bischof Benno von Meißen, als Bennoglocke bezeichnete, große Glocke dar. Ihre Wandung zeigt figürliche Ritzzeichnungen, die wahrscheinlich einen Fuchs darstellen, der den Gänsen predigt. Mit diesem Gleichnis sollte von „teuflischen Irrlehren“ abgehalten werden, wobei der Glockenschlag diese Absicht als „Abwehr des Bösen“ noch fördern sollte. Eine endgültige Deutung der Bildszenen steht jedoch noch aus. Auch die Beziehung zu Bischof Benno ist nicht belegt. Das Geläut bestand aus drei Bronzeglocken, eine aus dem 13. Jahrhundert und zwei aus dem 15. Jahrhundert. Die beiden letzteren Glocken wurden um 1985 abgehangen, als die Kirche in urbanen Besitz wanderte. Die älteste Glocke ist seit dem Jahr 1591 eine Dauerleihgabe der Evangelischen-Lutherischen Ortsgemeinde. Im Folgenden eine Datenübersicht: Im Jahr 1919 wurde die Jakobikirche in eine Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen umgewandelt und zugleich ein Ehrenfriedhof angelegt. An diese Opfer erinnert eine Steintafel an der Ostseite: „Zum Gedächtnis ihrer unvergessenen Söhne welche im Weltkriege ihr Leben opferten. Kein Bangen – Fragen – trotz Pein und Not. Voll Mut Ohne Klagen getreu bis in den Tod. Die Kirchgemeinde“ Auch aus dem Zweiten Weltkrieg stammende Ehrengräber befinden sich dort. 1976 wurden Dachreiter und Dach der Jakobikirche durch einen Sturm teilweise zerstört. Erste Pläne sahen daraufhin vor, das Dach komplett abzutragen und die Kirche als Ruine verfallen zu lassen. Letztlich entschloss man sich jedoch, das Gebäude zu sichern und künftig für das Heimatmuseum Wilsdruff zu nutzen, was jedoch durch die Wende nicht zur Umsetzung kam. 1984 wurde der umliegende Friedhof geschlossen und die Kirche an die Stadt übergeben. In diesem Zusammenhang erfolgte der Ausbau des Altars, des Gestühls und der Kanzel. Nach 1990 konnten die Sanierungsarbeiten fortgesetzt werden, wobei die Finanzierung u. a. durch die Stadt Wilsdruff, die Stiftung „Leben und Arbeit“ und private Spender erfolgte. Seit dem 24. Juni 2005 ist die Kirche wieder geweiht und die 30. ökumenische Autobahnkirche in Deutschland. Die Bundesautobahn 4 befindet sich gut 1 km nördlich. Nach Abschluss des Ausbaus sollen hier neben Andachten Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. Sage Laut einer gern erzählten Sage sollte die Kirche ursprünglich auf der nahe gelegenen Hühndorfer Höhe errichtet werden. Angeblich hat ein Hund mit glühenden Augen die verbauten Steine mit dem Maul zur Stelle der heutigen Kirche getragen. Schließlich entschied Bischof Benno die Kirche an dieser Stelle zu errichten. An der Nordwestseite befindet sich ein Eckstein, der u. a. einen Hund zeigt, wobei dieser Anlass zur Sage geboten haben könnte. Literatur Günther Donath: Die ‚Götzenkammer‘ in der Willsdurffer St. Jakobikirche. In: Stefan Dornheim (Hg.): Kultbild – Götze – Kunstdenkmal. Entsorgung, Umdeutung und Bewahrung vorreformatorischer Bildkultur im Luthertum. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2021, ISBN 978-3-96023-415-9, S. 239–258. Lars-Arne Dannenberg, Vincenz Kaiser: Wilsdruff im Hochmittelalter. Überlegungen zur Besiedlung des Wilsdruffer Landes und zur Entstehung der Stadt unter besonderer Berücksichtigung der Jakobikirche. (= Neues Archiv für sächsische Geschichte. 80. Band). Verlagsdruckerei Schmidt, 2009, ISBN 978-3-87707-769-6. Jakobikirche Wilsdruff – Eine neue Autobahnkirche in alten Mauern. (Broschüre der Stadtverwaltung Wilsdruff und der Kirchgemeinde Wilsdruff, 2011). Rainer Thümmel: Glocken in Sachsen. Klang zwischen Himmel und Erde. Hrsg. vom Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens. Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus-Peter Meißner. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2011, ISBN 978-3-374-02871-9. Weblinks Autobahnkirche Wilsdruff private Webseite zur Jakobikirche Wilsdruff Einzelnachweise Kirchengebäude im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Jakobikirche Jakobikirche Jakobskirche Autobahnkirche Bauwerk der Romanik in Sachsen Romanische Kirche Saalkirche in Sachsen Erbaut im 12. Jahrhundert
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nachfolger%20%28Mathematik%29
Nachfolger (Mathematik)
In der Mathematik werden durch die Begriffe Nachfolger und Vorgänger die gedanklichen Konzepte der Abstammung oder Amtsnachfolge und des Zählens formalisiert und verallgemeinert. Nachfolger und Vorgänger beim Zählen und in Ordnungen Beim Zählen ist der Nachfolger einer ganzen Zahl intuitiv die nächstgrößere Zahl: So ist etwa 2 der Nachfolger von 1, 3 der Nachfolger von 2 usw. Beim Abwärtszählen kommt man von 9 zu ihrem Vorgänger 8 usw. Diese an sich naive Entdeckung, die Kinder immer wieder im Spiel nachvollziehen, kann man zu einer mathematischen Charakterisierung der natürlichen Zahlen formalisieren, die von Giuseppe Peano entwickelt wurde und ihm zu Ehren Peano-Axiomensystem heißt. Beim Aufwärts- und Abwärtszählen stellt man fest, dass es auf die Bedeutung der Zahlwörter gar nicht ankommt, sondern nur auf ihre Reihenfolge. Diese Feststellung lässt eine Verallgemeinerung der Zählnachbarn Vorgänger und Nachfolger auf Graphen und geordnete Mengen zu: Definitionen Sei eine strikt geordnete Menge, . Dann heißt Vorgänger oder unterer Nachbar von wenn ist und kein größeres Element als mit dieser Eigenschaft existiert formal: , wenn Nachfolger oder oberer Nachbar von wenn ist und kein kleineres Element als mit dieser Eigenschaft existiert formal: , wenn   Für eine strikte Totalordnung sichert diese Definition zugleich, dass Vorgänger und Nachfolger (falls vorhanden) eindeutig bestimmt sind. Die Funktion, die jedem Element seinen eindeutig bestimmten Nachfolger zuordnet, heißt Nachfolgerfunktion. Im Allgemeinen kann aber ein Element mehrere, untereinander nicht vergleichbare Vorgänger und Nachfolger haben. Dieses allgemeinere Konzept verfolgt die Graphentheorie weiter. Es kommt damit dem vormathematischen Abstammungskonzept nahe. In der Ordnungstheorie definiert man zu : ist Vorgänger von , wenn ist und jedes andere Element mit dieser Eigenschaft kleiner ist formal: , wenn ist Nachfolger von , wenn ist und jedes andere Element mit dieser Eigenschaft größer ist formal: , wenn Somit sind Vorgänger und Nachfolger, sofern vorhanden, auch in nicht total geordneten Mengen eindeutig. Damit wird eher der Zählprozess abgebildet. Beispiel Der abgebildete Graph veranschaulicht die Teilerrelation in der Menge der Teiler der Zahl 12. Die abstrakte Relation 3 < 6 wird hier durch Pfeile dargestellt und hat die Bedeutung 3 teilt 6, 1 teilt 4 usw. Die Ordnung ist nicht total, denn es gibt Elemente, die man nicht miteinander vergleichen kann, zum Beispiel ist 2 weder ein Teiler von 3 noch umgekehrt. Im Sinne der zweiten, ordnungstheoretischen Definition hat die 2 keine Nachfolger aber einen Vorgänger, im Sinne der ersten, allgemeineren Definition hat die 2 einen Vorgänger und zwei Nachfolger. Anwendungen In einer wohlgeordneten Menge (Ordinalzahl) besitzt jedes Element einen eindeutigen Nachfolger, es sei denn, es ist das Maximum der wohlgeordneten Menge. Elemente ohne Vorgänger heißen hier Limeselemente oder auch Grenz-Ordinalzahlen. Die Existenz von Vorgängern und Nachfolgern in geordneten Mengen kann auch mit topologischen Mitteln untersucht werden. Siehe dazu Ordnungstopologie. Den Begriff von Vorgängern und Nachfolgern in gerichteten Graphen wird im Artikel Nachbarschaft (Graphentheorie) erklärt. Verallgemeinerung Die obige Definition kann ohne Weiteres auf strikte partielle Ordnungen ausgedehnt werden. Im allgemeinen Fall, insbesondere im Fall einer (schwachen) totalen oder partiellen Ordnung muss man immer noch fordern, dass es sich beim Vorgänger bzw. Nachfolger um ein anderes Element handelt (was im Fall einer strikten Ordnung immer erfüllt ist). Für mit und heißt ein (unmittelbarer) Vorgänger von ein (unmittelbarer) Nachfolger wird analog definiert. Viele Autoren fassen die Begriffe Vorgänger und Nachfolger allgemeiner, nämlich jeweils ohne die zweite Bedingung. Die hier definierten Begriffe heißen in dieser alternativen Sprechweise dann unmittelbarer (direkter) Vorgänger bzw. Nachfolger. Einzelnachweise Fußnoten Ordnungstheorie Zahl
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https://de.wikipedia.org/wiki/ILP
ILP
ILP steht für: Independent Labour Party, eine 1893 gegründete sozialistische Arbeiterpartei in Großbritannien Isolated Limb Perfusion, isolierte hypertherme Extremitätenperfusion in der Medizin Ganzzahlige lineare Optimierung (engl. Integer linear programming) in der Mathematik Instruction Level Parallelism in der Informatik Induktive logische Programmierung, Teilbereich des Maschinellen Lernens Integrierte lösungsorientierte Psychologie, Arbeitsmethode im Coaching und in der Psychotherapie ilp steht für: Philippinen-Iranun (ISO-639-3-Code), Varietät von Iranun, eine der philippinischen Sprachen in Maguindanao ILP
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lebanon%20%28Indiana%29
Lebanon (Indiana)
Lebanon ist eine Stadt (city) im US-Bundesstaat Indiana und der Verwaltungssitz des Boone County. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 16.662 ermittelt. Geographie Lebanon liegt in Zentrum von Indiana, etwa 29 Meilen (47 km) nordwestlich der Innenstadt von Indianapolis und 36 Meilen (58 km) südöstlich von Lafayette. Geschichte Lebanon wurde 1832 gegründet. Der Name stammt von einem der ersten Siedler, der einen Bestand von Hickory-Bäumen auf dem Gelände sah und sich an die biblischen Zedern des Libanon erinnert fühlte. Das erste Postamt in Lebanon wurde 1832 eingerichtet. Demografie Nach einer Schätzung von 2019 leben in Lebanon 16.065 Menschen. Die Bevölkerung teilt sich im selben Jahr auf in 96,4 % Weiße, 0,9 % Afroamerikaner, 0,1 % amerikanische Ureinwohner, 0,4 % Asiaten und 1,8 % mit zwei oder mehr Ethnizitäten. Hispanics oder Latinos aller Ethnien machten 3,6 % der Bevölkerung aus. Das mittlere Haushaltseinkommen lag bei 53.020 US-Dollar und die Armutsquote bei 8,8 %. Söhne und Töchter der Stadt Edgar William Olive (1870–1971), Botaniker Allen Saunders (1899–1986), Comicautor und -zeichner Sylvia Likens (1949–1965), Mordopfer Weblinks Einzelnachweise County Seat in Indiana
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https://de.wikipedia.org/wiki/Grenze%20zwischen%20Finnland%20und%20Norwegen
Grenze zwischen Finnland und Norwegen
Die Grenze zwischen Finnland und Norwegen ist 736 km lang. Es ist eine Land- und Flussgrenze (291 km) zwischen zwei Dreiländerecks. Das westliche Dreiländereck ist der Treriksröset, ein massives Grenzmal, an dem beide Länder an Schweden grenzen. Das östliche Dreiländereck ist Treriksrøysa, einem hohen Steinhaufen, an dem beide Länder an Russland grenzen. Überwiegend ist die Landgrenze durch unübersehbare Steinhaufen markiert, die mit einem Aufsatz in Form eines Kegelstumpfs wurden und oft mit einer beschrifteten Spitze markiert sind. Die Grenze wurde in einem Vertrag von 1751 festgelegt und war damals ein Teil der Grenze zwischen dem Königreich Schweden und der Krone von Dänemark, die Norwegen beherrschte. In der Zeit von 1738 bis 1751 gab es Felduntersuchungen und Verhandlungen um den Grenzverlauf. Unübersehbare Steinhaufen wurden 1766 als Grenzmarkierungen bis nach Nesseby errichtet. Nachdem Finnland zum Großfürstentum geworden und ein unabhängiges Königreich Norwegen entstanden war, wurde wieder ein Vertrag 1816 mit Russland ausgehandelt, der den östlichsten Teil der Grenzzone fixierte. Zwischen 1920 und 1944 gehörte das Gebiet um Petschenga zu Finnland, so dass sich die finnisch-norwegische Grenze entlang der gegenwärtigen norwegisch-russischen Grenze bis zum Ozean erstreckte. Bereits der Vertrag von 1751 gewährte dem samischen Volk das Recht, die Grenze frei zu überschreiten, einschließlich ihrer Herden, wie sie es als Nomaden bisher immer getan hatten. 1852 wurde die Grenze zwischen Norwegen und Finnland geschlossen, was den Samen Ärger bereitete, die die finnischen Wälder zur Winterweide für Rentiere benötigten. Diese Einschränkung besteht bis heute, weswegen Teile der Grenze mit einem Zaun versehen sind. Am Zaun sind Treppen installiert, um Menschen den freien Grenzübertritt zu ermöglichen. Die finnisch-norwegische Grenze ist offen, da beide Länder Teil des Schengen-Raums sind. Es ist legal, die Grenze überall zu überschreiten, sofern keine Zollanmeldung oder Passkontrolle erforderlich ist. Fast die Hälfte der Grenze verläuft entlang der Flüsse Anárjohka und Tana. Es gibt seit 1766 57 Grenzmarkierungen nördlich von Treriksröset und westlich des Anarjohka-Flusses, nummeriert 293 bis 342 und 343 bis 349 östlich des Tana-Flusses. Später wurden östlich von Nesseby weitere Markierungen an der Grenze zu Finnland mit Nummern bis 353 errichtet, bei denen ein Buchstabe hinter der Nummer steht. Grenzübergänge Siehe auch Liste der Grenzen in Europa Finnischer Grenzschutz Polizei (Norwegen) Anmerkungen und Einzelnachweise Norwegen Norwegische Grenze Finnland Norwegen Finnisch-norwegische Beziehungen