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4563023
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https://de.wikipedia.org/wiki/Heimatbund%20Niedersachsen
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Heimatbund Niedersachsen
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Der Heimatbund Niedersachsen e. V. (HBN) ist ein Verein, der in Kooperation mit Landes- und Kommunalbehörden die allgemeine Bildung zum Oberthema Heimat mit Schwerpunkten in Naturschutz, Umweltschutz, Denkmals- und Kulturpflege zum Ziel hat. Die Mitgliedschaft steht natürlichen und juristischen Personen offen.
Geschichte
Bereits 1898 bildete sich in Hannover ein Stammtisch Niedersachsen, dessen Mitglieder die heimische Sprache, Literatur und Architektur fördern und schützen wollten. Drei Jahre später gründete man im Hotel Vierjahreszeiten am Aegidientorplatz den Heimatbund Niedersachsen als eingetragenen Verein – damit ist der Heimatbund Niedersachsen Deutschlands ältester Heimatverein.
Zu den Gründervätern gehörten neben dem Bankier und Politiker August Basse zahlreiche Literaten und bildende Künstler, unter anderem Julius Kettler, der der erste Vorsitzende wurde, Hermann Löns, die Brüder Friedrich und August Freudenthal, Heinrich Vogeler aus der Künstlerkolonie Worpswede, Lulu von Strauß und Torney, Börries von Münchhausen und Hermann Claudius.
Bereits 1902 initiierte der Heimatbund Niedersachsen den Niedersachsentag (nicht: Tag der Niedersachsen) als zentrale Veranstaltung zur Heimatpflege. Aus dem Organisationsausschuss, Vertretertag genannt, bildete sich beginnend mit der konstituierenden Sitzung am 6. Oktober 1905 eine eigene Trägerorganisation für den Niedersachsentag, die 1934 unter dem Namen Niedersächsischer Heimatschutz in das Vereinsregister eingetragen wurde.
Sieben Jahre nach Vereinsgründung konnte 1908 mit der Eröffnung des Vaterländischen Museums – das heutige Historische Museum – in Hannover ein weiteres Vereinsziel erreicht werden.
In der Zeit des Nationalsozialismus musste der Verein seinen Namen in Hannoversche Heimatfreunde ändern und wurde 1942 in das Gauheimatwerk überführt. Er gründete sich am 10. Mai 1946 wieder unter dem alten Traditionsnamen.
Zum 15. Oktober 2018 übersiedelte die Geschäftsstelle des Heimatbundes Niedersachsen von der Walsroder Straße 89 in Langenhagen in das Gebäude Groß-Buchholzer Kirchweg 73 in Hannover.
Cord-Borgentrick-Stein
2008 lobte der Heimatbund Niedersachsen unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Hannover erstmals den Cord-Borgentrick-Stein für Personen aus, die sich ehrenamtlich für Geschichte, Denkmalpflege oder Tradition in Hannover eingesetzt haben. Der nach dem hannoverschen Bürger Cord Borgentrick benannte Preis wird im Neuen Rathaus verliehen und der zugehörige Stein im Gedenkhain am Döhrener Turm gesetzt.
Preisträger
2008: Christel Wiedemann
2009: Helmut Zimmermann
2010: Georg Wilhelm
2011: Wolfgang Leonhardt
2012: Wolfgang Kartscher
2013: Gesa Klaffke-Lobsien
2014: Georg Ruppelt
2015: Sid Auffarth
2016: Ernst Müller
2017: Klaus Mlynek
2018: Bruno Hanne († Juni 2018)
2019: Herbert Schmalstieg
2021: Carl-Hans Hauptmeyer
2022: Simon Benne
2023: Katja Lembke
Persönlichkeiten
Vorsitzende
1986–2002: Architekt Peter Hübotter
Heinz-Siegfried Strelow, Präsident und Redakteur der Zeitschrift Heimatland
Ehrenmitgliedschaften
Bekannte Ehrenmitglieder waren:
Wilhelm Busch am 15. April 1902
Wilhelm Raabe
Karl Wagenfeld
Arthur Menge am 7. Juni 1931
Wilhelm Blumenberg am 22. Januar 1948
Hinrich Braasch (1878–1968), vor 1951
Lulu von Strauß und Torney am 20. September 1953
Alfred Toepfer am 12. Mai 1961
Viktoria Luise, Herzogin von Braunschweig, am 13. September 1962
Hermann Claudius am 24. Oktober 1978
Bekannte Mitglieder (über die bereits genannten hinaus) waren:
Karl Mohrmann, Vorsitzender von 1912 bis 1914
Walther Lampe (1894–1985), Vorsitzender 1933–1942 und 1946–1973
Publikationen
Heimatland. Zeitschrift für Heimatkunde, Naturschutz, Kulturpflege. Mit ständigen Berichten und Bildern aus dem Historischen Museum am Hohen Ufer Hannover. Herausgegeben vom Heimatbund Niedersachsen e. V., Hannover. Gegründet 1901, Erscheinungsweise vierteljährlich
seit 1987: Schriften zur Heimatpflege, bisher 18 Bände, darin:
Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Heimat bewahren – Heimat gestalten, Beiträge zum 100jährigen Bestehen des Heimatbundes Niedersachsen 2001, Hannover 2001, 200 Seiten, ISBN 3980067742
Heinz-Siegfried Strelow (Hrsg.): 111 Jahre Heimatbund Niedersachsen. Aus unserer Arbeit 2001–2012, Langenhagen: Heimatbund Niedersachsen, 2012, ISBN 978-3-938385-47-0
Literatur
Waldemar R. Röhrbein: Heimatbund Niedersachsen. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 280.
Weblinks
heimatbund-niedersachsen.de
Satzung des Heimatbundes Niedersachsen e. V. in der von der Jahreshauptversammlung am 28. April 2012 beschlossenen Fassung (PDF; 39 kB)
Einzelnachweise
Niedersachsen
Verein (Hannover)
Gegründet 1901
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9064759
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ignacio%20Orbaiceta
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Ignacio Orbaiceta
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Ignacio Orbaiceta Zabalza (geb. 9. April 1923 in Egüés, Navarra; gest. 20. April 2011 in Pamplona, Navarra) war ein spanischer Radrennfahrer.
In den 1930er und 40er Jahren war Orbaiceta einer der besten Sprinter auf Straße und Bahn. Sein größter Erfolg war der Sieg auf der vierten Etappe der Vuelta a España 1946 von Cáceres nach Badajoz. Außerdem gewann er u. a. drei Etappen der Katalonien-Rundfahrt. 1942, 1944 und 1945 gewann er den Gran Premio Pascuas. Er beendete seine Profikarriere im Alter von nur 26 Jahren zum Ende 1949 nach mehr als 30 Siegen auf der Straße, Bahn und im Cyclocross.
Die Familie Orbaiceta begann nach dem Ende seiner Rennfahrerkarriere mit dem Vertrieb von Fahrrädern verschiedener Marken. Außerdem produzierte man Motorräder, später auch Heizgeräte und elektrische Haushaltsgeräte. 1990 hatte man das Vertriebsnetz auf 30 Länder erweitert, und Orbaiceta begann, die eigene Fahrradmarke Conor zu etablieren.
Palmarés
1941
eine Etappe Mallorca-Rundfahrt
1944
eine Etappe Katalonien-Rundfahrt
drei Etappen Victoria de Manresa
Spanischer Meister – Steherrennen
1946
eine Etappe Vuelta a España
zwei Etappen Katalonien-Rundfahrt
eine Etappe Vuelta a Guipúzcoa
Weblinks
Cyclocrossfahrer
Bahnradfahrer
Radsportler (Spanien)
Sportler (Pamplona)
Spanier
Geboren 1923
Gestorben 2011
Mann
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5210515
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https://de.wikipedia.org/wiki/Team%20Milram/Saison%202008
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Team Milram/Saison 2008
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Erfolge des Team Milram in der Saison 2008.
Größte Erfolge 2008
Team
Zugänge – Abgänge 2008
Mannschaft 2008
Weblinks
Radsportteam 2008
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8223994
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https://de.wikipedia.org/wiki/Duke%20of%20Westminster%E2%80%99s%20Medal%20for%20Military%20Literature
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Duke of Westminster’s Medal for Military Literature
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Die Duke of Westminster’s Medal for Military Literature war eine zwischen 1997 und 2015 jährlich durch das Royal United Services Institute (RUSI) in London, einem unabhängigen sicherheitspolitischen Forschungsinstitut, vergebene britische Auszeichnung für lebende Autoren, die einen bemerkenswerten und originellen Buchbeitrag im Bereich der Verteidigungsstudien oder nationalen bzw. internationalen Sicherheitsfragen veröffentlicht hatten. Die Vergabe, die durch den Duke of Westminster unterstützt wurde, war unabhängig von Nationalität, Geschlecht oder Alter des Autors. Neben dem Hauptpreis wurde seit 2005 auch eine Shortlist mit fünf Büchern veröffentlicht. 2008 erhielt der britische Militärschriftsteller Sir Max Hastings für seinen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für die Militärgeschichte als erster und einziger Autor, zusätzlich zur regulären Vergabe, einen Special Lifetime Achievement Award.
Preisträger
1997: Andrew Gordon für The Rules of the Game: Jutland and the British Naval Command
1998: Hew Strachan für The Politics of the British Army
1999: John Keegan für The First World War
2000: Michael Hickey für The Korean War: The West confronts Communism
2001: Norman Friedman für The Fifty-Year War: Conflict and Strategy in the Cold War
2002: Sir Percy Cradock für Know Your Enemy: How the Joint Intelligence Committee Saw the World
2003: Marrick Goulding für Peacemonger
2004: Gerard DeGroot für The Bomb, a Life
2005: Nicholas Rodger für The Command of the Ocean: A Naval History of Britain 1649–1815
2006: Roger Knight für The Pursuit of Victory: The Life and Achievement of Horatio Nelson
2007: Aleksandr Fursenko und Timothy Naftali für Khrushchev’s Cold War: The Inside Story of an American Adversary
2008: Chris Bellamy für Absolute War: Soviet Russia in the Second World War
2009: Sir Lawrence Freedman für A Choice of Enemies: America Confronts the Middle East
2010: Antony Beevor für D-Day: The Battle for Normandy
2011: Sir Rodric Braithwaite für Afgantsy: The Russians in Afghanistan, 1979–89
2012: Sir Max Hastings für All Hell Let Loose: The World at War 1939–1945
2013: Anne Applebaum für Iron Curtain: The Crushing of Eastern Europe 1944–56
2014: Rana Mitter für China’s War With Japan, 1937–1945
2015: Peter Hennessy und James Jinks für The Silent Deep: The Royal Navy Submarine Service since 1945
Weblinks
Informationen zur Duke of Westminster’s Medal for Military Literature beim RUSI
Militärhistoriographie
Geschichtswissenschaftlicher Preis
Wissenschaftspreis (Vereinigtes Königreich)
Literaturpreis (Vereinigtes Königreich)
Erstverleihung 1997
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3929471
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https://de.wikipedia.org/wiki/Milorg
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Milorg
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Milorg (ein Akronym von militær organisasjon, Norwegisch für „Militärorganisation“) war die größte norwegische Widerstandsgruppe im Zweiten Weltkrieg.
Die Widerstandsaktivitäten beinhalteten geheime Treffen, Sabotage, Nachschubaktionen, Überfälle, Spionage, den Transport importierter Güter, Freilassung norwegischer Gefangener sowie die Eskortierung von Bürgern, die über die Grenze ins neutrale Schweden fliehen wollten.
Nach der deutschen Besetzung Norwegens im April 1940 wurde im Mai 1941 Milorg gegründet, um die einzelnen Widerstandsgruppen in einer militärischen Widerstandsorganisation zu bündeln. Zunächst war Milorg nicht mit der britischen Special Operations Executive (SOE) koordiniert, welche Widerstandsgruppen in besetzten Ländern gründete oder unterstützte. Im November 1941 wurde Milorg ins Oberkommando der norwegischen Exilregierung in London integriert, wo sie mit der Abteilung FO. IV zusammenarbeitete, die Sabotageakte plante und durchführte; der britische Gegenpart SOE arbeitete aber immer noch unabhängig. Diese fehlende Koordination führte zu einigen tragischen Zwischenfällen und zu einer Verbitterung in den Reihen der Milorg. Ende 1942 änderte die SOE ihre Strategie, seitdem wurden die Bemühungen der Milorg und der SOE koordiniert.
Milorg war in einen Rat (norw.„rådet“) sowie 14 Distrikte (norw. „distrikter“) gegliedert; Oslo war Distrikt 13.
Hauptsächlich aus Angst vor Vergeltungsaktionen wie dem Massaker von Telavåg hielt sich die Milorg zunächst zurück. Mit dem Voranschreiten des Krieges jedoch wurde sie aktiver, vor allem nachdem Jens Christian Hauge zum Führer wurde.
Bis zur deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 konnte Milorg 40.000 Soldaten trainieren und bereitstellen. Sie stabilisierte Norwegen in dieser kritischen Zeit.
Bekannte Mitglieder
Ole Berg
Lorentz Brinch
Jens Christian Hauge
Oliver H. Langeland
Terje Rollem
Arnold Rorholt
Hjalmar Steenstrup
Weblinks
Milorg im Store norske leksikon (norwegisch)
Widerstandswebsite in norwegischer Sprache
Norwegens Widerstandsmuseum im Schloss Akershus Oslo
Reiret („The Nest“) WWII Norwegian Resistance Base
Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg
Nachrichtendienste im Zweiten Weltkrieg
Norwegische Militärgeschichte
Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus
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212242
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ain%20%28Stern%29
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Ain (Stern)
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Ain ist der Name des Sterns ε Tauri (Epsilon Tauri) im Sternbild Stier. Der Name stammt aus , oder , „Auge des Stiers“. Ein weiterer Name ist Koronis (), eine Nymphe der Hyaden der griechischen Mythologie.
Ain gehört der Spektralklasse G9 an und besitzt eine scheinbare Helligkeit von +3,5 mag. Er ist etwa 146 Lichtjahre entfernt und Teil des offenen Sternhaufens der Hyaden. Der Stern befindet sich in einer späten Phase der Entwicklung und ist aktuell ein Red Clump Star.
Der Stern besitzt einen Begleiter 11. Größenklasse in einer Entfernung von 182 Bogensekunden, entsprechend etwa 8600 AE. Die Umlaufzeit dieses Begleiters wird mit etwa 500.000 Jahren angegeben, sofern er überhaupt an Ain gebunden ist.
Ain kann als ekliptiknaher Stern vom Mond und selten auch von Planeten bedeckt werden.
Im Jahr 2007 wurde ein Exoplanet beobachtet, der 2015 den Namen Amateru erhielt und Ain in einer Entfernung von etwa 1,9 AE mit einer Periode von 1,6 Jahren umkreist.
Weblinks
https://www.universeguide.com/star/ain
Einzelnachweise
Gelber Riese (Typ G)
Hyaden (Astronomie)
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307016
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https://de.wikipedia.org/wiki/Harnruhr
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Harnruhr
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Harnruhr ist ein deutsches Wort für Diabetes:
Diabetes insipidus ist die Wasserharnruhr
Diabetes mellitus ist die Honigharnruhr (auch Zuckerharnruhr genannt)
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168339
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https://de.wikipedia.org/wiki/Malayalam
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Malayalam
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Malayalam (, ) ist eine Sprache aus der dravidischen Sprachfamilie. Sie wird von 37 Millionen Menschen, vor allem im Bundesstaat Kerala an der Südwestküste Indiens, gesprochen. Das Malayalam wird in einer eigenen Schrift geschrieben und ist nah mit dem Tamil verwandt. Sprecher des Malayalam werden als Malayali bezeichnet.
Es ist eine der sechs klassischen Sprachen Indiens, ein Status, der Sprachen mit einem hohen Alter ihrer frühen Texte / aufgezeichneten Geschichte über einen Zeitraum von 1500 bis 2000 Jahren verliehen wird.
Etymologie der Sprachbezeichnung
Der Name Malayalam leitet sich von den tamilischen bzw. malabarischen Wörtern malai „Berg“ und āḷ „Mann“ oder āḻam „Tiefe, Ozean“ ab und bedeutet demnach entweder „Bergbewohner“ oder „Land zwischen Bergen und Ozean“. Tatsächlich erstreckt sich das Malayalam-Sprachgebiet in Kerala zwischen den Westghats und dem Arabischen Meer.
Verbreitung und Sprecherzahl
Das Verbreitungsgebiet des Malayalam deckt sich weitgehend mit dem Bundesstaat Kerala an der Westküste Südindiens, dessen Grenzen 1956 entlang der Sprachgrenze des Malayalam gezogen wurden. Außerdem wird es auf den im Arabischen Meer gelegenen Inselgruppen der Lakkadiven und Amindiven (Unionsterritorium Lakshadweep) gesprochen. Zuwanderungsbedingt gibt es heutzutage größere Zahlen von Malayalam-Sprechern in anderen Teilen Indiens sowie unter den Auslandsindern in den Golfstaaten, Großbritannien und den USA. In Kerala, dem Unionsterritorium Lakshadweep und in der zum Unionsterritorium Puducherry gehörenden Enklave Mahe dient Malayalam als Amtssprache. Daneben ist es auf überregionaler Ebene als eine von 22 Verfassungssprachen Indiens anerkannt.
Laut der indischen Volkszählung 2011 wird Malayalam von knapp 35 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Davon leben gut 32 Millionen in Kerala, wo Malayalam-Sprecher die große Bevölkerungsmehrheit stellen. Malayalam sprechende Minderheiten finden sich auch in den Nachbarbundesstaaten Karnataka (0,8 Millionen) und Tamil Nadu (0,7 Millionen).
Sprachverwandtschaft
Malayalam gehört zur Familie der hauptsächlich in Südindien verbreiteten dravidischen Sprachen. Neben Telugu, Tamil und Kannada ist Malayalam eine der vier großen dravidischen Sprachen. Innerhalb dieser Sprachfamilie gehört Malayalam zum süddravidischen Zweig. Der nächste Verwandte des Malayalam ist Tamil, aus dem es sich erst zwischen 800 und 1000 n. Chr. als eigenständige Sprache entwickelte. Anders als Tamil und noch stärker als die übrigen dravidischen Literatursprachen Telugu und Kannada ist Malayalam stark durch Sanskrit, die klassische Sprache des Hinduismus, beeinflusst worden.
Entwicklung der Schriftsprache
Als ältestes Sprachzeugnis des Malayalam gilt die Vazhappalli-Inschrift aus dem 9. Jahrhundert. Das älteste literarische Werk ist das Ramacharitam aus dem 12. Jahrhundert. Die erste Malayalam-Grammatik, das Lilatilakam wurde im 14. Jahrhundert auf Sanskrit verfasst.
Schrift
Wie viele indische Sprachen besitzt Malayalam eine eigene Schrift, die Malayalam-Schrift. Diese gehört zur Familie der indischen Schriften. Mit den übrigen Schriften Indiens, Tibets und Südostasiens teilt sie den gemeinsamen Ursprung von der Brahmi-Schrift aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und ein gemeinsames Funktionsprinzip: Es handelt sich bei ihnen um eine Zwischenform aus Alphabet und Silbenschrift, sogenannte Abugidas, bei denen jedes Konsonantenzeichen einen inhärenten Vokal a besitzt, der durch diakritische Zeichen modifiziert werden kann. Die Malayalam-Schrift entwickelte sich im 8. Jahrhundert über die Grantha-Schrift aus einer südindischen Brahmi-Variante.
Phonologie
Bei der Phonologie des Malayalam ist zwischen dem einheimischen Kerninventar und den aus dem Sanskrit übernommenen Phonemen zu unterscheiden. Bei einheimischen Wörtern sind Stimmlosigkeit bzw. Stimmhaftigkeit sowie Aspiration nicht bedeutungsunterscheidend. Dafür haben die Plosive (Verschlusslaute) eine große Zahl an Allophonen, d. h., sie werden in Abhängigkeit von ihrer Position im Wort unterschiedlich ausgesprochen. Am Wortanfang und in Verdopplung werden sie stimmlos, nach Nasalen stimmhaft und zwischen Vokalen stimmhaft und spirantisiert gesprochen. Diese Allophone werden bei einheimischen Wörtern nicht in der Schrift gekennzeichnet, obwohl die Malayalam-Schrift durchaus unterschiedliche Zeichen für stimmlose und stimmhafte Plosive besitzt.
Ein auffälliges Merkmal des Malayalam ist die Unterscheidung der Plosive und Nasale nach sechs Artikulationsorten (labial, dental, alveolar, retroflex, palatal und velar). Während der Kontrast von dentalen und retroflexen Lauten für die Sprachen Südasiens typisch ist, ist die dreifache Unterscheidung dental-alveolar-retroflex äußerst selten. Der alveolare Plosiv [] kommt nur in Verdopplung bzw. als stimmhafte Variante [] nach dem entsprechenden Nasal vor. Intervokalisch wird er als Vibrant [] realisiert, der vom Flap [] unterschieden wird. Der alveolare Nasal [] wird in der Schrift nicht vom dentalen Nasal [] unterschieden, obwohl diese beiden Phoneme in Verdopplung kontrastieren (vgl. പന്നി panni [] „Schwein“ und കന്നി kanni [] „erster“).
Anders als im nah verwandten Tamil werden Sanskrit-Lehnwörter weder in der Schreibweise noch in der Aussprache (zumindest von gebildeten Sprechern) an die Malayalam-Phonologie angepasst. Da im Sanskrit zwischen stimmlosen, stimmhaften, stimmlos-aspirierten und stimmhaft-aspirierten Plosiven unterschieden wird, vergrößert sich das Konsonanteninventar des Malayalam durch die aus dem Sanskrit übernommenen Phoneme beträchtlich.
Literatur
Ampattu Paily Andrewskutty: Malayalam: an intensive course. Dravidian Linguistic Association, Trivandrum 1978.
Michail S. Andronov: A grammar of the Malayalam language in historical treatment. Harrassowitz, Wiesbaden 1996.
Ronald E. Asher, T. C. Kumari: Malayalam. Routledge, London 1997.
Leonhard Johannes Frohnmeyer: A progressive grammar of the Malayalam language for Europeans. Basel Mission Book & Tract Depoitory, Mangalore 1889.
Christina Kamp, Jose Punnamparambil: Malayalam für Kerala Wort für Wort. Kauderwelsch Sprechführer, Band 178. Reise Know How Verlag, Bielefeld 2005.
Nagamangala Dasappa Krishnamurthy, Harihara Parameswaran, Uliyar Padmanabha Upadhyaya: Conversational Malayalam: a microwave approach. N. D. K. Inst. of Languages, Bangalore 2005.
Rodney F. Moag: Malayalam: a university course and reference grammar. Center for South and Southeast Asian Studies, Univ. of Michigan, Ann Arbor MI 1980.
I. Vi. En. Namputiri: A brief history of Malayalam language. International Centre for Kerala Studies, Univ. of Kerala, Thiruvananthapuram 2004.
B. Syamala Kumari: An intensive course in Malayalam. Central Inst. of Indian Languages, Mysore 1981.
Weblinks
Unicode-Tabelle Malayalam (PDF; 150 kB)
Website zum Erlernen der Malayalam-Schrift (englisch)
Kurzbeschreibung bei Omniglot (englisch)
Video-Serie - Learn Malayalam in 7 Days (englisch)
Einzelnachweise
Einzelsprache
Wikipedia:Artikel mit Video
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10475361
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hajar%20al-Khaldi
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Hajar al-Khaldi
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Hajar Saad al-Ameeri al-Khaldi (; * 17. März 1995) ist eine bahrainische Leichtathletin, die sich auf den Sprint spezialisiert hat.
Sportliche Laufbahn
Erstmals bei einer internationalen Meisterschaft trat Hajar al-Khaldi bei den Arabischen Juniorenmeisterschaften 2014 in Kairo an, bei denen sie die Silbermedaille im 100-Meter-Lauf sowie Bronze über 200 Meter gewann. Ende September nahm sie erstmals an den Asienspielen im südkoreanischen Incheon teil und schied dort über beide Distanzen in der ersten Runde aus. 2015 gewann sie bei den Arabischen-Meisterschaften in Manama die Goldmedaille über 100 Meter und gelangte bei den Asienmeisterschaften in Wuhan das Halbfinale. Über 200 Meter schied sie in 24,99 s im Vorlauf aus. 2016 erfolgte die Teilnahme an den Hallenasienmeisterschaften in Doha, bei denen sie im 60-Meter-Lauf in 7,46 s den sechsten Platz belegte. Sie qualifizierte sich über 100 Meter auch für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen sie mit 11,59 s in der Vorrunde ausschied.
2017 gewann sie bei den Islamic Solidarity Games in Baku Gold mit der bahrainischen 4-mal-100-Meter-Staffel und belegte über 100 Meter in 11,90 s Rang fünf. 2018 nahm sie erneut an den Asienspielen in Jakarta teil und belegte dort in 11,38 s den vierten Platz über 100 Meter und wurde im 200-Meter-Lauf im Halbfinale disqualifiziert. Am Schlusstag der Spiele gewann sie mit der Staffel in 42,73 s die Goldmedaille vor China. Im Jahr darauf siegte sie in 12,05 s über 100 Meter sowie mit der Staffel. Kurz darauf erreichte sie bei den Asienmeisterschaften in Doha das Halbfinale, in dem sie mit 11,82 s ausschied. Zudem gewann sie mit der Staffel in 43,61 s hinter den Mannschaften aus China und Kasachstan. Im Oktober schied sie bei den Militärweltspielen in Wuhan mit 12,44 s im Vorlauf über 100 Meter aus und gewann mit der Staffel in 44,24 s die Bronzemedaille hinter den Teams aus Brasilien und der Volksrepublik China. Nach einer zweijährigen Wettkampfpause belegte sie 2022 bei den Islamic Solidarity Games in Konya in 11,18 s den vierten Platz über 100 Meter und gewann mit der Staffel in 44,11 s die Silbermedaille hinter dem Team aus Gambia. Im Jahr darauf siegte sie in 23,30 s über 200 Meter bei den Panarabischen Spielen in Algier und sicherte sich über 100 Meter in 11,35 s die Silbermedaille hinter ihrer Landsfrau Edidiong Odiong. Zudem siegte sie mit der Staffel in 44,44 s. Ende September gewann sie bei den Asienspielen in Hangzhou in 11,35 s die Bronzemedaille über 100 Meter hinter der Chinesin Ge Manqi und Shanti Pereira aus Singapur und wurde mit der Staffel disqualifiziert.
Persönliche Bestzeiten
100 Meter: 11,17 s (+1,6 m/s), 9. Juli 2018 in Amman
60 Meter (Halle): 7,46 s, 19. Februar 2016 in Doha
200 Meter: 23,30 s (+1,9 m/s), 7. Juli 2023 in Algier
Weblinks
100-Meter-Läufer (Bahrain)
200-Meter-Läufer (Bahrain)
4-mal-100-Meter-Staffel-Läufer (Bahrain)
Olympiateilnehmer (Bahrain)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2016
Teilnehmer an den Asienspielen (Bahrain)
Teilnehmer an den Islamic Solidarity Games
Asienspielesieger (Leichtathletik)
Sportsoldat (Bahrain)
Bahrainer
Geboren 1995
Frau
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2446363
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gobrecht
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Gobrecht
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Gobrecht ist der Familienname folgender Personen:
Barbara Gobrecht (* 1953), deutsche Erzählforscherin
Christian Gobrecht (1785–1844), US-amerikanischer Medailleur
Ferdinand Gobrecht (Ferdinand Gobrecht von Aspremont-Lynden und Reckheim; 1643–1708), österreichischer General
Georg E. Gobrecht, deutscher Architekt
Günter Gobrecht (1935–2023), deutscher Iranist und Hochschullehrer
Heinrich Gobrecht (1909–2002), deutscher Physiker
Horst Gobrecht (1936–2015), deutscher Politiker (SPD)
Martin Charles Gobrecht (1772–1845), französischer General
Gobrecht steht für:
Gobrecht-Dollar, US-amerikanischer Silberdollar
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11570904
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https://de.wikipedia.org/wiki/Szilvia%20Szab%C3%B3
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Szilvia Szabó
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Szilvia Szabó (* 24. Oktober 1978 in Budapest) ist eine ehemalige ungarische Kanutin.
Karriere
Szilvia Szabó war bei Welt- und Europameisterschaften sehr erfolgreich. Insgesamt 13 Mal wurde sie in verschiedenen Bootsklassen Weltmeisterin. Nachdem sie zunächst mit dem Vierer-Kajak über 500 Meter 1997 in Dartmouth und 1998 in Szeged Silbermedaillen gewonnen hatte, sicherte sie sich in Mailand bei den Weltmeisterschaften 1999 ihre ersten Titel im Vierer-Kajak über 200 und über 500 Meter. Mit dem Zweier-Kajak sicherte sie sich über 500 Meter zudem die Bronzemedaille. 2001 folgten in Posen weitere Titelgewinne mit dem Zweier-Kajak auf der 500-Meter-Strecke sowie im Vierer-Kajak über 500 und über 1000 Meter. Erstmals gewann Szabó auch eine Medaille im Einer-Kajak, als sie auf der 200-Meter-Distanz Dritte wurde. Gleich vier Titel gewann sie 2002 in Sevilla: über 500 und über 1000 Meter im Zweier-Kajak sowie über 200 und über 500 Meter im Vierer-Kajak. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Gainesville verteidigte sie alle Titel bis auf den in der 1000-Meter-Konkurrenz im Zweier-Kajak. 2005 errang Szabó in Zagreb im Vierer-Kajak über 1000 Meter ihren letzten WM-Titel. Auf der 500-Meter-Distanz gewann sie Bronze, im Einer-Kajak wurde sie über 200 Meter Vizeweltmeisterin.
Auch bei den Europameisterschaften sammelte Szabó zahlreiche Titel. 1997 belegte sie in Plowdiw im Vierer-Kajak über 500 Meter noch den zweiten Platz, ehe sie 1999 in Zagreb in dieser Disziplin Europameisterin wurde. Über 200 Meter sowie im Zweier-Kajak über 200 und über 500 Meter schloss sie den Wettbewerb jeweils auf dem zweiten Platz ab. Ein Jahr darauf gewann sie in Posen ihren zweiten EM-Titel, als sie mit dem Vierer-Kajak auf der 200-Meter-Strecke siegreich blieb. Über 500 Meter wurde sie mit dem Vierer-Kajak einmal mehr Zweite. Drei Titelgewinne folgten 2001 in Mailand: sie wurde im Einer-Kajak über 200 Meter ebenso Erste wie auch im Zweier-Kajak und im Vierer-Kajak jeweils über 500 Meter. 2002 verteidigte sie in Szeged ihren Titel im Vierer-Kajak über 500 Meter und eroberte auch im Zweier-Kajak auf der 1000-Meter-Distanz die Goldmedaille. Im Zweier-Kajak über 500 Meter und im Vierer-Kajak über 200 Meter belegte sie jeweils den zweiten Platz. Bei den Europameisterschaften 2004 in Posen gewann Szabó erneut den Wettkampf im Zweier-Kajak über 1000 Meter, im Vierer-Kajak wurde sie über 200 und über 500 Meter jeweils Zweite. Ihre letzte Europameisterschaft bestritt sie ein Jahr darauf, ebenfalls in Posen. Im Einer-Kajak sicherte sie sich auf der 200-Meter-Strecke ihren neunten Titelgewinn, während sie im Vierer-Kajak über 500 Meter ihre zehnte Silbermedaille gewann.
Weitere Erfolge gelangen Szabó bei ihren Olympiateilnahmen. Ihr Olympiadebüt gab sie 2000 in Sydney, bei denen sie in zwei Wettkämpfen antrat. Mit Katalin Kovács gewann sie im Zweier-Kajak ihren Vorlauf und qualifizierte sich damit direkt für den Endlauf. Diesen beendeten sie in 1:58,580 Minuten auf dem zweiten Platz, knapp 1,5 Sekunden hinter den deutschen Olympiasiegerinnen Birgit Fischer und Katrin Wagner sowie zwei Zehntel Sekunden vor den drittplatzierten Polinnen Aneta Pastuszka und Beata Sokołowska. Szabó gehörte auch zur Besatzung des ungarischen Vierer-Kajaks, der zudem mit Rita Kőbán, Katalin Kovács und Erzsébet Viski besetzt war. Auch in diesem Wettbewerb wurde der Vorlauf gewonnen. Im Finale wurden die Ungarinnen einmal mehr nur vom deutschen Kajak geschlagen, der knappe vier Zehntel Sekunden vor ihnen die Ziellinie überquerte. Mit 1:34,946 Minuten hatten sie auf die drittplatzierten Rumäninnen hingegen einen Vorsprung von 2,1 Sekunden, womit Szabó ihre zweite Silbermedaille gewann.
Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gehörte sie erneut zur Besatzung des Vierer-Kajaks, die sich aus Szabó, Katalin Kovács, Erzsébet Viski und Kinga Bóta zusammensetzte. Im Vorlauf platzierten sich die Ungarinnen ebenso hinter dem deutschen Vierer-Kajak auf dem zweiten Rang wie schließlich auch im Finale. Dieses schlossen sie in 1:34,536 Minuten mit einem Rückstand von 0,2 Sekunden auf die siegreichen Deutschen ab. Dritter wurde die ukrainische Mannschaft, die 1,5 Sekunden Rückstand auf Ungarn hatte. Nach ihrer dritten Silbermedaille bei Olympischen Spielen wurde ihr 2004 das Offizierskreuz des Ungarischen Verdienstordens verliehen.
Weblinks
Szilvia Szabó beim Magyar Olimpiai Bizottság (ungarisch)
Szilvia Szabó bei canoeresults.eu (englisch)
Einzelnachweise
Kanute (Ungarn)
Weltmeister (Kanu)
Europameister (Kanu)
Olympiateilnehmer (Ungarn)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2000
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2004
Sportler (Budapest)
Träger des Verdienstordens der Republik Ungarn (Offizier)
Ungar
Geboren 1978
Frau
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1906573
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https://de.wikipedia.org/wiki/Farm%20Security%20Administration
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Farm Security Administration
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Die Farm Security Administration (FSA) wurde 1937 als Nachfolgerin der Resettlement Administration (RA) während der Politik des New Deal unter Franklin D. Roosevelt gegründet. Ihr Ziel war es, den Kleinbauern und der armen Landbevölkerung zu helfen. Die FSA wurde im Jahr 1946 aufgelöst. In Europa ist sie für ihre fotografische Dokumentation des ländlichen Amerika während dieser Zeit bekannt.
Überblick
Entstanden während des New Deal, war die Farm Security Administration ab 1935 ein Experiment zur Kollektivierung der Landwirtschaft, das die Farmer zusammenbrachte, um auf großen regierungseigenen Farmen moderne Techniken unter der Anleitung von Fachleuten zu erproben. Das Programm schlug fehl, weil die Farmer Eigentümer sein wollten, daher wurde das Programm umgewandelt, um die Farmer beim Kauf von Land zu unterstützen. Das Programm ist auch für sein kleines, aber einflussreiches Fotoprogramm bekannt. Die FSA wurde 1935 innerhalb des Landwirtschaftsministeriums aus drei verschiedenen Organisationen gebildet, nämlich der „Subsistence Homestead Division of the Interior Department“, Farmprojekten der „Federal Emergency Relief Administration“ und der „Resettlement Administration“. Ursprünglich durch Erlass entstanden, wurde sie 1937 vom Kongress durch den „Bankhead Jones Farm Tenant Act“ legitimiert. Rexford Tugwell hatte die „Resettlement Andministration“ ursprünglich geplant, war aber 1935 schon nicht mehr im Amt. Der Kopf der FSA war Will W. Alexander. Er war zusammen mit einigen Mitarbeitern auch ein Verfechter der „Civil Rights“, da im äußersten Süden der USA etwa ein Drittel der Klientel des FSA afrikanischer Abstammung war.
Das Hilfsprogramm
Die RA und FSA kauften kleine Landwirtschaftsbetriebe auf, die wirtschaftlich nicht mehr existenzfähig waren, und gründeten 34 das Auskommen sichernde Gemeinschaften, in denen Gruppen von Farmern unter Anleitung von Regierungsmitarbeitern zusammenleben und einen gemeinsamen Landbesitz bearbeiten sollten. Ihnen war der Erwerb ihres Landes nicht gestattet, aus Angst, dass sie wieder in ihre uneffizienten Arbeitsweisen verfielen, wenn sie nicht durch RA und FSA angeleitet würden. Im Jahr 1936 klagte das Republican National Committee die RA an, dass die von ihnen unterstützten Gemeinschaften „kommunistisch orientiert“ (communistic in conception) seien, weiterhin klagten sie, dass Präsident Roosevelts RA staatliche Farmen etabliere, die dem russischen Vorbild folgten. (). Sprecher von RA und FSA sagten, dass sie von Jefferson beeinflusst seien, und bestritten, einem sowjetischen Modell zu folgen. Ernstzunehmendere Opposition kam von den konventionellen Farmern, organisiert im Farm Bureau. Es prangerte „unentschuldbare Vergeudung, Verschwendung und Inkompetenz sowie den Missbrauch von Unterstützungsfonds für das Streben nach sozialistischen Zielen, schädlich für den amerikanischen Weg der Landwirtschaft“ an (inexcusable waste, extravagance, and incompetence, and the misuse of farm relief funds for the pursuit of socialistic objectives inimical to the American way of agriculture). RA und FSA hatten gespannte Verhältnisse sowohl zu den staatlichen landwirtschaftlichen Hochschulen als auch mit ihren extension services. Die FSA erhielt Unterstützung von James C. Patton von der radikaleren „National Farmers Union“ (NFU) und von Floridas Senator Claude Pepper.
Zahlreiche Sandstürme im Dust Bowl in den Great Plains vertrieben tausende besitzende Farmer, Pächter und Arbeiter, viele von ihnen (genannt „Okies“ oder „Arkies“) wanderten nach Kalifornien aus. Das FSA betrieb Camps für sie, beschrieben auch in John Steinbecks Früchte des Zorns.
RA und FSA gaben in der Zeit von 1936 bis 1943 unterweisende Hilfe für 455.000 Farmerfamilien. Im Juni 1936 schrieb Roosevelt: „Sie haben recht, die Farmer büßen durch eigenes Verschulden. Ich wünschte, sie hätten ein Gespräch mit Tugwell darüber, was er tut, um diese Farmer aufzuklären, damit sie Selbstversorger werden. Während des vergangenen Jahres hat seine Organisation 104.000 Farmerfamilien durch Betreuung und Ausbildung anhand von praktischen Beispielen zu Selbstversorgern gemacht. Das ist ein ziemlich gutes Ergebnis!“ ()
Das primäre Ziel der FSA war nicht, Produkte oder Preise zu begünstigen. Roosevelts Agrarpolitik hatte versucht die landwirtschaftliche Produktion zu senken, damit die Preise stiegen. Als jedoch die landwirtschaftliche Produktion gesenkt war, litten die Pächter und kleinen Landbesitzer am meisten darunter, nicht genügend Ware auf den Markt bringen zu können, um die Pacht aufzubringen. Viele Pächter wollten Geld, um eigene Farmen zu kaufen, jedoch hatte das Landwirtschaftsministerium festgestellt, dass es zu viele Farmer gab, und es hatte auch kein Programm zum Aufkauf von Farmen. Statt Weiterbildung als Hilfe zu nutzen, sparten die Armen über einen längeren Zeitraum. Der Kongress jedoch verlangte, dass die FSA Farmpächtern helfen sollte Farmen zu erwerben. Es wurden 191 Millionen Dollar als Anleihen zur Verfügung gestellt, die irgendwann einmal zurückzuzahlen waren. Ein wesentlich größeres Programm, für 950.000 Farmpächter, umfasste 778 Millionen Dollar (mit effektiven Zinsen von 1 %). Ziel war es, die Bewirtschaftung der Farmen effizienter zu machen, deshalb wurden die Anleihen zum Kauf von neuen Maschinen, Lastwagen, Vieh oder zur Rückzahlung alter Schulden verwendet. Zu jeder Zeit wurden die Darlehensnehmer von einem Regierungsbeauftragten beraten. Beratung in Familienfragen stand ebenfalls auf dem Plan, so richtete die FSA ein Gesundheitsvorsorgeprogramm ein und unterrichtete die Farmerfrauen im Kochen und der Kindererziehung. Bis zu einem Drittel der Summe wurde nie zurückgezahlt, da die Farmpächter wegen der besseren Lebensbedingungen in die Stadt zogen.
Das Fotoprogramm
RA und FSA sind auch bekannt für den Einfluss ihres Fotoprogramms. 1935–1944 waren Fotografen und Autoren engagiert, um die Notlage der armen Farmer zu dokumentieren und darüber zu berichten. Die Informationsabteilung der FSA war verantwortlich für die Bereitstellung von Aufklärungsschriften und Pressematerial für die Öffentlichkeit. Unter Roy Stryker machte es sich diese Abteilung zur Aufgabe, „Amerika den Amerikanern nahezubringen“ (introducing America to Americans). Viele der bekanntesten Fotografen der „Great Depression“ wurden von der FSA gefördert. Walker Evans, Dorothea Lange und Gordon Parks waren drei der bekanntesten bei der FSA beschäftigten Fotografen. Das FSA wurde auch in Gordon Parks’ autobiografischem Roman Trotz ungleicher Chancen beschrieben.
Die Fotografen
Die Gruppe der Fotografen der FSA bestand aus:
Charlotte Brooks, Esther Bubley, Marjory Collins, Harold Corsini, Jack Delano, Arnold Eagle, Walker Evans, Theodor Jung, Dorothea Lange, Russell Lee, Sol Libsohn, Carl Mydans, Martha McMillan Roberts, Gordon Parks, Marion Post Wolcott, Edwin Rosskam, Louise Rosskam, Arthur Rothstein, Richard Saunders, Ben Shahn, John Vachon, Todd Webb
Zusammen mit John Steinbecks Früchte des Zorns (ein Nichtregierungsprojekt) und dokumentierender Literatur (z. B. Walker Evans und James Agees Preisen will ich die großen Männer) ist das FSA-Fotografieprogramm mitverantwortlich für das Entstehen des Bildes der Depression in den USA. Viele der Fotografien erschienen in beliebten Zeitschriften. Die Fotografen standen unter der Kontrolle Washingtons as to what overall impression the New Deal wanted to give out. Strykers Programm konzentrierte sich auf sein Vertrauen in die Sozialarbeit, die ärmlichen Lebensbedingungen der Baumwollfarmer und die noch schlechteren der umherziehenden Wanderarbeiter. Darüber hinaus engagierte er sich für soziale Reformen, durch den Eingriff des New Deal in das Leben der Menschen. Stryker verlangte von den Fotografen, dass sie „die Leute mit dem Land in Beziehung setzten und umgekehrt“ (related people to the land and vice versa), weil diese Fotos die Position des RA stärkten, damit die Armut durch „Änderung der landwirtschaftlichen Praxis“ (changing land practices) kontrollierbar sei. Daher schrieb Stryker seinen Fotografen nicht vor, was sie zu fotografieren hätten, er sandte ihnen lediglich Listen möglicher Themen, z. B. Kirchen, Gerichtssitzungen oder Scheunen. Er suchte Bilder von Wanderarbeitern, die eine Geschichte ihres täglichen Lebens erzählten. Er bat Dorothea Lange um Fotos, die das Kochen, Schlafgelegenheiten, religiöses und soziales Leben betonten.
Die RA und FSA ließen 250.000 Bilder ländlicher Armut erstellen. Weniger als die Hälfte der Bilder überdauerte und sind nun in der Abteilung für Drucke und Photos der Library of Congress untergebracht. Die Bibliothek hat nun alle 164.000 entwickelten Negative online gestellt. Von diesen sind ungefähr 77.000 unterschiedliche Originalabzüge und 644 Farbfotos von 1.600 Farbnegativen erstellt worden.
Dokumentarfilme
Die RA förderte außerdem zwei Dokumentarfilme von Pare Lorentz, nämlich The Plow That Broke The Plains über die Erschließung des Dust Bowl und The River über die Bedeutung des Mississippi. Die Filme wurden von der Library of Congress als „kulturell wertvoll“ bezeichnet und für den Erhalt in der National Film Registry ausgewählt.
Das Ende der FSA
Mit Beginn des Weltkrieges gab es Millionen von unbesetzten Fabrikarbeiterstellen in den Städten, so dass es keine Notwendigkeit mehr für die Existenz der FSA gab. Zu Ende des Jahres 1942 verlagerte Roosevelt die Wohnungsbauprogramme in die Nationale Wohnungsbaubehörde, und 1943 strich der Congress größtenteils die Gelder für die FSA. Die fotografische Abteilung wurde für ein Jahr dem United States Office of War Information (Kriegsinformationsministerium) unterstellt, lieferte in dieser Zeit Propaganda und wurde dann aufgelöst. Im Jahr 1946 schließlich waren die Sozialreformer entlassen und die FSA wurde durch eine neue Behörde ersetzt, die Farmers Home Administration, welche die Aufgabe der finanziellen Unterstützung von Farmpächtern, im Besonderen von Kriegsveteranen, beim Erwerb von Land übernahm, ohne diese durch Experten zu überwachen. Sie wurde Teil von Lyndon B. Johnsons Krieg gegen die Armut in den 1960er Jahren, mit einem großzügig ausgestatteten Budget von 4,2 Milliarden Dollar für das ländliche Amerika, um einkommensschwachen Bauernfamilien und Kooperativen ein Darlehen zu ermöglichen.
Literatur
Das Hilfsprogramm
Sidney Baldwin: Poverty and Politics: The Rise and Decline of the Farm Security Administration. University of North Carolina Press, Chapel Hill 1968 (englisch).
Michael Johnston Grant: Down and Out on the Family Farm: Rural Rehabilitation in the Great Plains, 1929–1945. University of Nebraska Press, Lincoln u. a. 2002, ISBN 0-8032-7105-0 (englisch).
Lewis Meriam: Relief and Social Security. Brookings Institution, Washington 1946 (englisch).
Bernard Sternsher: Rexford Tugwell and the New Deal. Rutgers University Press, New Brunswick u. a.1964 (englisch).
Das Fotoprogramm
James Agee: Preisen will ich die großen Männer: drei Pächterfamilien. Schirmer-Mosel, München 1989, ISBN 3-88814-287-3.
James Curtis: Mind's Eye, Mind's Truth: FSA Photography Reconsidered. Temple University Press, Philadelphia 1989, ISBN 0-87722-627-X (englisch).
Pete Daniel: Official Images: New Deal Photography. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. u. a. 1988, ISBN 0-87474-349-4 (englisch).
Cara A. Finnegan: Picturing Poverty: Print Culture and FSA Photographs. Smithsonian Books, Washington D.C. u. a. 2003, ISBN 1-58834-118-6 (englisch).
Andrea Fisher: Let us now Praise Famous Women. Women Photographers for the U.S. Government 1935 to 1944. Pandora Press, London 1987, ISBN 0-86358-123-4 (englisch).
Carl Fleischhauer, Beverly W. Brannan (Hrsg.): Documenting America, 1935–1943. University of California Press, Berkeley u. a. 1988, ISBN 0-520-06221-3 (englisch).
F. Jack Hurley: Portrait of a Decade: Roy Stryker and the Development of Documentary Photography in the Thirties. Da Capo Press, New York 1977, ISBN 0-306-80058-6 (englisch).
Dorothea Lange, Paul Schuster Taylor: An American Exodus: A Record of Human Erosion. Reynal & Hitchcok, New York 1939; zweite Ausgabe Yale University Press, New Haven 1969 (englisch).
Michael Leicht: Wie Katie Tingle sich weigerte, ordentlich zu posieren und Walker Evans darüber nicht grollte. transcript, Bielefeld 2006, ISBN 3-89942-436-0.
Nicholas Natanson: The Black Image in the New Deal: The Politics of FSA Photography. University of Tennessee Press, Knoxville 1992, ISBN 0-87049-724-3 (englisch).
Gordon Parks: Trotz ungleicher Chancen. Econ-Verlag, Düsseldorf/Wien 1967 .
John Steinbeck: Früchte des Zorns. Zsolnay, Wien 2002, ISBN 3-552-05191-0.
Rudolf Stumberger: Klassen-Bilder. Sozialdokumentarische Fotografie 1900–1945. UVK-Verl.-Ges., Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-639-7.
Weblinks
The Library of Congress: America from the Great Depression to World War II
Einzelnachweise
Behörde (Vereinigte Staaten)
Great Depression
Gegründet 1935
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39005
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https://de.wikipedia.org/wiki/Harare
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Harare
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Harare [], früher Salisbury, ist die größte Stadt und Hauptstadt Simbabwes und liegt in der Harare Province im nördlichen Zentralteil des Landes. Im Stadtgebiet leben rund 1,5 Millionen Menschen (Volkszählung 2012), im Ballungsraum sind es ca. 2,9 Millionen (Schätzung 2007). Größter Vorort ist Chitungwiza südlich des Flughafens Harare International mit rund 350.000 Einwohnern (2012).
Geographie
Geographische Lage
Harare liegt im nordöstlichen Drittel Simbabwes. Die Stadt mit den geographischen Koordinaten 17° 50′ südlicher Breite und 31° 3′ östlicher Länge liegt auf einer Höhe von 1490 Meter über dem Meeresspiegel, wo sie sich in der Vegetationszone der Trockensavannen befindet.
Klima
Harare liegt in der tropischen Klimazone, die jährliche Durchschnittstemperatur von 18,0 °C ist aber für diese Klimazone relativ niedrig. Der Grund dafür ist, dass Harare 1490 Meter hoch liegt und damit in den Kalttropen. Die durchschnittliche Tagestemperatur liegt im Januar bei 25,7 °C und im Juli bei 13,6 °C. Die wärmsten Monate sind Oktober und November mit durchschnittlich 21,5 °C und die kältesten Juni und Juli mit 13,8 °C und 13,6 °C im Mittel. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 863 Millimeter, wobei diese Menge an nur 92 Regentagen im Jahr fällt. Der meiste Niederschlag fällt im Januar mit durchschnittlich 213 Millimeter, der geringste im Juli mit durchschnittlich 1 Millimeter.
Stadtgliederung und Stadtteile
Borrowdale
Hatfield
Waterfalls
Mount Pleasant
Avondale
Highfields
Mbare
Geschichte
Harare wurde 1890 als Fort Salisbury von Cecil Rhodes auf dem Gebiet des Shona-Häuptlings Harare gegründet. An dieser Stelle befindet sich heute der African Union Square. Rhodes nannte die Stadt nach dem britischen Premierminister Lord Salisbury. 1923 bekam das Fort mit dem Sitz der Kolonialregierung auch die Stadtrechte. Zwischen 1953 und 1963 war Salisbury Hauptstadt der Föderation von Rhodesien und Njassaland.
Zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Simbabwes im Jahre 1980 wurde der Name nach dem Häuptling des Volks, Neharawa, welches hier ursprünglich lebte, in Harare geändert (18. April 1982). Die Umbenennung der Hauptstadt sowie anderer Orte stellte auch eine Distanzierung zur kolonialen Vergangenheit dar.
Ende Mai 2005 startete die Regierung Simbabwes eine umstrittene Aufräum- und Gebäudeabbruchkampagne, genannt Operation Murambatsvina. Sie führte zu heftigen Reaktionen in der internationalen Gemeinschaft, weil sie ohne Voranmeldung oder das Angebot alternativer Wohnungen für die annähernd 700.000 Betroffenen stattfand. Unter dem Vorwand, der Kriminalität und den Krankheitsrisiken zu begegnen, richtete sich die Kampagne vor allem gegen die informellen Märkte und Vorstädte. Daraufhin hatte die UNO angeboten, internationale humanitäre Hilfe für die Opfer zu organisieren, allerdings wurde dieses Angebot durch die Behörden des Landes mit der Begründung abgelehnt, Hilfe von außen sei nicht nötig.
Bevölkerungsentwicklung
Politik und Verwaltung
Stadtregierung
In Harare gibt es einen Dachverband der Bürgerbewegung, die Combined Harare Residents Association (CHRA), die als kritische Instanz der Stadtregierung und den Parteien gegenübersteht.
Provinz
Die gleichnamige Provinz Harare grenzt an die Provinzen Mashonaland West, Mashonaland East und Mashonaland Central. Zu der Provinz Harare gehören neben der Hauptstadt Harare und einem ländlichen Vorortbereich noch die Städte Epworth und Chitungwiza, drittgrößte Stadt Simbabwes und Schlafstadt der Hauptstadt Harare.
Bürgermeister seit 1981
Die Liste der Bürgermeister seit der Unabhängigkeit:
1981–1984 Tizirai Gwata
1984–1985 Eng Oliver Chidawu
1988–1989 Ald. Jabulani Thembani
1989–1993 Simon Chikwavaire
1993–1995 Charles Tawengwa
1995–1996 Tony Gara
1996–1998 Solomon Tawengwa
2002–2003 Eng Elias Mudzuri
2008–2013 Muchadeyi Masunda
2013–2018 Bernard Manyenyeni
2018–2020 Herbert Gomba
seit September 2020 Jacob Mafume
Städtepartnerschaften
Harare unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:
Nottingham, Vereinigtes Königreich
Cincinnati, Vereinigte Staaten
Prato, Italien
Lago, Italien
München, Deutschland
Wirtschaft
Harare ist ein Handelszentrum für Tabak, Baumwolle und Zitrusfrüchte. Mit dem internationalen Flughafen und wichtigen Straßenverbindungen ist Harare der Verkehrsknoten in Simbabwe.
Gesundheitswesen
Das HI-Virus war in Harare besonders weit verbreitet.
Bildung
University of Zimbabwe
Harare Institute of Technology
Verkehrsinfrastruktur
Straßenverkehr
Durch Harare verläuft der Trans-Africa Highway Nr. 9 von Beira nach Lobito. Die Hauptstraßen der Stadt sind meist asphaltiert und in verhältnismäßig gutem Zustand.
Schienenverkehr
Harare besitzt als Hauptbahnhof einen Kopfbahnhof, der regelmäßig bedient wird. Hier treffen sich die Strecke nach Beira und Bulawayo (Beira-Bulawayo-Eisenbahn).
Luftverkehr
Etwa 10 Kilometer südlich des Stadtzentrums liegt der RG Mugabe International Airport. Er wurde 1957 eröffnet. Aufgrund der Höhenlage verfügt der Flughafen über eine reichlich 4700 Meter lange Start- und Landebahn, die zu den längsten in Afrika zählt.
Religion
Harare ist Sitz der anglikanischen Diözese Harare und des römisch-katholischen Erzbistums Harare. Die anglikanische Diözese erlebte wegen ihrer mehrheitlichen Opposition gegen Robert Mugabes autoritäre Herrschaft in den 2000er Jahren eine innere Spaltung und gewalttätige staatliche Repressionen. Als Übergangsbischof bemühte sich Sebastian Bakare 2007 bis 2009 um Versöhnung und Rechtsstaatlichkeit.
Museen
Im Queen Victoria Museum werden Felsmalereien, Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge und Waffen aus der Geschichte Simbabwes gezeigt.
Die National Gallery of Zimbabwe stellt Gemälde, Reliefs und Plastiken der Moderne aus.
Sport
Der 2001 aufgelöste Fußballklub Black Aces FC war in Harare beheimatet.
Der Harare Sports Club ist eines von drei Test-Cricket-Stadien Simbabwes und eines der Heimstadien der simbabwischen Cricket-Nationalmannschaft. Das Stadion war auch einer der Austragungsorte des Cricket World Cup 2003.
Söhne und Töchter der Stadt
Weblinks
Offizielle Website der Stadt (englisch)
Einzelnachweise
Hauptstadt in Afrika
Ort in Simbabwe
Millionenstadt
Ort in Afrika
Hochschul- oder Universitätsstadt
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834595
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eutelsat%2048A
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Eutelsat 48A
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Eutelsat 48A (vormals Hot Bird 2, Eurobird 9, Eutelsat W48) war ein Fernsehsatellit der European Telecommunications Satellite Organization Eutelsat mit Sitz in Paris. Der im November 1996 gestartete Satellit hatte eine erwartete Lebensdauer von etwa 15 Jahren.
Geschichte
Durch die beiden erfolgreichen Starts der Eutelsat-Satelliten Hot Bird 7A und Hot Bird 8 erfolgte eine Umgruppierung und Umbenennung von Hot Bird 2 auf 13° Ost, zu Eurobird 9 auf 9° Ost. Nach der Ablösung durch Eurobird 9A im Sommer 2009 wurde Eurobird 9 auf die Position 48° Ost verschoben und bekam den Namen Eutelsat W48.
Am 1. März 2012 vereinheitlichte Eutelsat die Namen seiner Satelliten rund um den Markennamen, der Satellit trug seither die Bezeichnung Eutelsat 48A.
Im April 2017 wurde Eutelsat 48A außer Betrieb genommen und in einer Friedhofsorbit versetzt.
Empfang
Sechs Transponder im 12-GHz-Bereich konnten in den 11-GHz-Bereich geschaltet werden. Die 36-MHz-Transponder konnten im Halbtransponderbetrieb genutzt werden.
Der Satellit für TV- und Multimediadienste konnte in Mitteleuropa, den Mittleren Osten und Zentralasien empfangen werden. Die Übertragung erfolgte im Ku-Band.
Weblinks
Technische Daten und Footprints (englisch)
Einzelnachweise
Raumfahrtmission 1996
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9735925
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https://de.wikipedia.org/wiki/Citlalt%C3%A9petl%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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Citlaltépetl (Begriffsklärung)
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Citlaltépetl bezeichnet:
Citlaltépetl, Vulkan in Mexiko
El Rincón Citlaltépetl, Ort im mexikanischen Bundesstaat Puebla
Citlaltépetl (Veracruz), Ort im mexikanischen Bundesstaat Veracruz
Municipio Citlaltépetl, Verwaltungseinheit im mexikanischen Bundesstaat Veracruz
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3802161
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https://de.wikipedia.org/wiki/VIVA%20Comet%202003
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VIVA Comet 2003
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Der 9. VIVA Comet wurde am 15. August 2003 in der Kölnarena in Köln vergeben. Moderiert wurde die Show von Sasha und Yvonne Catterfeld.
Newcomer national
Alexander Klaws
Daniel Küblböck
Juliette Schoppmann
Patrick Nuo
Yvonne Catterfeld
Newcomer international
Avril Lavigne
Evanescence
Gareth Gates
Panjabi MC
t.A.T.u.
Comedy
Ali G
Anke Engelke
Atze Schröder
Helge Schneider
Stefan Raab
Dance
ATB
Kate Ryan
Mark ’Oh
Scooter
Sylver
Live
Eminem
Herbert Grönemeyer
Robbie Williams
Rosenstolz
Xavier Naidoo
Rock
HIM
Linkin Park
Marilyn Manson
Metallica
Red Hot Chili Peppers
Hip-Hop national
ASD
Curse
Kool Savas
Massive Töne
Seeed
Hip-Hop international
50 Cent
Eminem
Jay-Z
Missy Elliott
Nelly
Act international
Blue
Christina Aguilera
Jennifer Lopez
Robbie Williams
Shania Twain
Band national
Bro’Sis
Guano Apes
No Angels
Reamonn
Wolfsheim
Künstler national
Ben
DJ Tomekk
Gentleman
Herbert Grönemeyer
Xavier Naidoo
Künstlerin national
Jeanette
Joy Denalane
Nena
Sarah Connor
Yvonne Catterfeld
Video national
Herbert Grönemeyer – Demo (Letzter Tag)
Rosenstolz – Es tut immer noch weh
Scooter – Weekend
Seeed – Music Monks
Xavier Naidoo – Abschied nehmen
Video international
Craig David – Rise and Fall
Jay-Z feat. Beyoncé – ’03 Bonnie & Clyde
Pink – Family Portrait
Ricky Martin – Jaleo
Sean Paul – Get Busy
Einzelnachweise
2003
Viva Comet
Musikalische Veranstaltung 2003
Preisverleihung in Köln
Musikveranstaltung in Köln
Lanxess Arena
Popmusik (Deutschland)
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11321992
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https://de.wikipedia.org/wiki/Baojun%20E100
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Baojun E100
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Der Baojun E100 ist ein batterieelektrisch angetriebener Kleinstwagen der zum chinesischen Automobilhersteller SAIC GM Wuling gehörenden Marke Baojun.
Geschichte
Der knapp 2,50 Meter lange Zweisitzer wurde zunächst ab Juli 2017 in Liuzhou und ab Februar 2018 in weiteren ausgewählten Städten Guangxis vertrieben. Zwischen Juni 2018 und Dezember 2021 erfolgte der Verkauf in ganz China.
Technische Daten
Angetrieben wird der Kleinstwagen von einem starken Elektromotor, der den Wagen auf bis zu 100 km/h beschleunigt. Die Reichweite zum Verkaufsstart gab der Hersteller mit 155 km nach dem NEFZ-Fahrzyklus an.
Verkaufszahlen
Auf Grund von staatlichen Prämien reduzierte sich der Kaufpreis des E100 je nach Region um bis zu 70 Prozent auf umgerechnet rund 4500 Euro. Für die 200 beim Vorbestellstart verfügbaren Fahrzeuge registrierten sich in Liuzhou innerhalb weniger Tage über 5000 Interessenten.
Weblinks
Offizielle Website (chinesisch)
Einzelnachweise
Kleinstwagen
Kombicoupé
Elektroautomodell
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6998802
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https://de.wikipedia.org/wiki/Es%20begann%20in%20Moskau
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Es begann in Moskau
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Es begann in Moskau (Originaltitel: Never Let Me Go) ist ein US-amerikanisch-britisches Filmdrama von Delmer Daves aus dem Jahr 1953 mit Clark Gable und Gene Tierney in den Hauptrollen. Als literarische Vorlage diente der Roman Come the Dawn von Andrew Garve.
Handlung
Nach dem Zweiten Weltkrieg besucht der in Moskau arbeitende US-amerikanische Zeitungsreporter Philip Sutherland eine Schwanensee-Aufführung des Bolschoi-Balletts. Zu seiner Überraschung will die Ballerina Marya Lamarkina, um die er seit längerem wirbt, ihn endlich heiraten und mit ihm nach San Francisco ziehen. Trotz der Warnung des US-Botschafters, Marya werde Schwierigkeiten haben, ein Ausreisevisum zu bekommen, wird die Trauung vollzogen. Während ihrer Flitterwochen in Tallinn treffen sie den Engländer Christopher Denny, der mit Maryas Freundin Swetlana verheiratet ist. Christopher und Swetlana wollen in Cornwall leben, sobald Swetlana ihr Visum bekommt. Als Christopher jedoch von sowjetischen Sicherheitsleuten wegen unerlaubten Fotografierens festgenommen und anschließend aus der Sowjetunion ausgewiesen wird, bleibt die schwangere Swetlana zurück – das Visum wurde ihr nicht bewilligt.
Philip und Marya kümmern sich nun um Swetlana und ihren zur Welt gekommenen Sohn, der später jedoch an Fieber stirbt. Als sich der Kalte Krieg anbahnt, muss Philip ebenfalls das Land verlassen. Marya soll ihn begleiten, wird am Flughafen jedoch festgenommen, als sich Philip bereits an Bord der Maschine Richtung Amerika befindet. Er muss daher ohne sie fliegen und versucht vergeblich, nach Moskau zurückzukehren. Er nimmt schließlich eine Stelle in London an, wo ihm Christopher geschmuggelte Briefe von Marya überreicht. Zusammen mit dem Seemann Joe Brooks versuchen beide Männer, auf einem holländischen Boot durch die Ostsee bis nach Tallinn zu segeln, wo das Bolschoi-Ballett derzeit gastiert. Steve Quillan, Philips Freund und Kollege, gelingt es unterdessen, mit Marya und Swetlana in Kontakt zu treten und sie über den Plan ihrer Ehemänner zu informieren.
Als Philip, Christopher und Joe die Küste von Tallinn schließlich erreichen, schwimmt nur Swetlana ihrem Beiboot entgegen. Marya sei für eine Sondervorstellung noch immer im Theater. Philip schwimmt an Land und stiehlt dort die Uniform eines Sanitäters. Als solcher verkleidet gelangt er unbehelligt in das Theater und setzt sich ins Publikum, während Marya zu Schwanensee tanzt. Als sie sich nach der Vorstellung verbeugt, wird Marya plötzlich ohnmächtig. Philip wird daraufhin als vermeintlicher Sanitäter hinter die Bühne geholt und verlässt dann mit ihr das Theater. Als sie sich anschicken, in einem Wagen davonzufahren, wird Philip von einer anderen Tänzerin wiedererkannt, worauf sowjetische Polizisten das flüchtige Ehepaar verfolgen. Philip und Marya sind jedoch schneller als ihre Verfolger und erreichen eine Seebrücke. Sie schwimmen zu Joes Beiboot, auf dem sich beide glücklich umarmen und einer gemeinsamen Zukunft in den Vereinigten Staaten entgegenblicken.
Hintergrund
Die Innenaufnahmen wurden in MGMs britischen Studios in Borehamwood gedreht, wo Alfred Junge als Art Director für die Filmbauten zuständig war. Die Außenaufnahmen entstanden in der Grafschaft Cornwall – in den Orten Mevagissey und Newquay sowie im Hafen von Mullion, der im Film als Hafen von Tallinn zu sehen ist.
Es begann in Moskau wurde am 18. März 1953 in London uraufgeführt. In Deutschland wurde der Film erstmals am 12. Oktober 1956 in den Kinos gezeigt.
Kritiken
Dem Lexikon des internationalen Films zufolge biete Es begann in Moskau „[a]müsante und abenteuerliche Unterhaltung vor ideologischem Hintergrund“. Prisma bezeichnete den Film als „spannendes Abenteuer-Melodram“, bei dem jedoch „weniger politische Hintergründe, denn persönliche Schicksalsschläge“ eine Rolle spielten. Der Filmkritiker Leonard Maltin attestierte Clark Gable eine „nicht überzeugende, jedoch lässige Darbietung“.
Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronfassung entstand 1956 im MGM-Synchronisations-Atelier in Berlin.
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 1953
Britischer Film
US-amerikanischer Film
Liebesfilm
Filmdrama
Schwarzweißfilm
Literaturverfilmung
Seefahrt im Film
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11474730
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pauluskirche%20%28Wengen%29
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Pauluskirche (Wengen)
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Die römisch-katholische Pauluskirche in Wengen ist eine Filialkirche der Pfarrei Heiliggeist (Interlaken). Sie wurde 1931–1932 im Heimatstil am Wengiboden 1345 B erbaut.
Geschichte
Nachdem man jahrelang Gottesdienst im Schulhaus mit zeitweise bis 150 Personen gefeiert hatte, entstand Anfangs der 1930er Jahre das Bedürfnis nach einer eigenen Kirche für katholische Gäste und ortsansässige Katholiken. Als Wohltäter übernahm Doktor Vogt die Hauptfinanzierung, er verlangte die Vergabe der Planung und der Bauarbeiten an den Baumeister Hans Boss aus Zweilütschinen. Pfarrer Karl Merke von Interlaken musste, trotz seiner Ablehnung gegen einen reformierten Unternehmer, zustimmen. Weil kein geeignetes Baumaterial vor Ort zur Verfügung stand, wurde alles vom Tal per Bahn herauf ins autofreie Wengen transportiert, was die hohen Kosten von 75'000 Franken alleine für den Rohbau bewirkte. Der Bau stand noch vor Ende 1931 im Rohbau und wurde bis zur Einweihung fertig gestellt. Am 30. Juni 1932 weihte Pfarrer Karl Merke die Kirche auf das Patronat von Apostel Paulus.
Baubeschreibung
Die weissverputzte Kirche hat auf ihrem Satteldach einen Dachreiter mit einem Helm in Form eines Zwiebelturms. Vor dem Eingang ist eine Vorhalle angebaut. Das Dach wird von einer Konstruktion mit Pfetten auf geschweiften Bohlenbindern getragen. Zu deren Herstellung hatte man extra eine Bandsäge angeschafft. 1995 wurde an der Kirchgemeindeversammlung die Renovation der Kirche beschlossen. Nach der erfolgten Neugestaltung wurden der neue Altar und Ambo am 22. Dezember 1996 durch Weihbischof Martin Gächter geweiht.
Innenraum und künstlerische Ausstattung
Die spitzbogige Form der Dachträger setzt sich in den Bögen an der Chorwand fort. Den hellen Altarraum begleiten beidseitig Nebenaltäre in apsidenartig gestalten Nischen. Seit der jüngsten Erneuerung wird durch das Öffnen des Daches Tageslicht in den Altarraum geleitet. Weiter wurden unter den niedrigen Spitzbogenfenstern die Mauern durchbrochen und sechs kleinere Buntglasfenster eingesetzt, welche die vierzehn Stationen des Kreuzwegs darstellen. Die Glasmalereien fertigte Werner Fehlmann (1929–2018) aus Interlaken. Verantwortlich für den Umbau war Architekt Friedrich Graf aus Interlaken.
Siehe auch
Liste der römisch-katholischen Kirchen im Kanton Bern
Weblinks
Website der Pfarrei mit Bildern der Pauluskirche Wengen
Die Pauluskirche im kantonalen Bauinventar (PDF, 138 KB)
Einzelnachweise
Bauwerk in Lauterbrunnen
Wengen
Wengen Pauluskirche
Wengen Pauluskirche
Erbaut in den 1930er Jahren
Wengen
Bauwerk des Heimatstils in der Schweiz
Wengen
Bauwerk des Historismus im Kanton Bern
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6000696
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vuata%20Vatoa
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Vuata Vatoa
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Vuata Vatoa ist ein ringförmiges Korallenriff im Südosten des Lau-Archipels im Pazifischen Ozean. Politisch gehört es zur Eastern Division des Inselstaates Fidschi.
Geographie
Vuata Vatoa liegt nur rund 10 km südwestlich der Insel Vatoa, der zweitsüdlichsten bewohnten Landmasse Fidschis. Das atollartige Riff liegt komplett unter der Meeresoberfläche und weist eine Länge von 7,2 km sowie eine Breite von bis zu 4,1 km auf. Die vollständig von einem Saumriff umschlossene Lagune hat eine Fläche von rund 20 km². Wegen seiner geringen Entfernung zum benachbarten Vatoa – die beiden Saumriffe sind gar nur 2 km voneinander entfernt – stellt das Riff eine große Gefahr für die Seeschifffahrt dar. So verunglückten hier zahlreiche Schiffe, darunter 1825 die Oeno aus Nantucket, jenes Schiff, dem das Atoll Oeno in den Pitcairninseln seinen Namen verdankt.
Weblinks
Über die Schiffsunglücke von Vuata Vatoa (englisch)
Einzelnachweise
Geographie (Fidschi)
Lau-Inseln
Korallenriff
Lau (Provinz)
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1511564
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https://de.wikipedia.org/wiki/La%20Chapelle-d%E2%80%99Abondance
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La Chapelle-d’Abondance
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La Chapelle-d’Abondance, bis 1961 offiziell La Chapelle genannt, ist eine französische Gemeinde im Département Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Geographie
La Chapelle-d’Abondance liegt auf , 25 Kilometer ostsüdöstlich der Stadt Thonon-les-Bains (Luftlinie). Das Straßendorf erstreckt sich im Chablais, auf einem Schwemmkegel an der Einmündung eines Seitentals in das Tal der Dranse d’Abondance, in den nördlichen Savoyer Alpen.
Die Fläche des km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Vallée d’Abondance. Das Tal ist im Bereich von La Chapelle-d’Abondance von Osten nach Westen ausgerichtet und besitzt meist einen rund 500 m breiten flachen Talboden. Nach Süden erstreckt sich das Gemeindeareal bis auf den Gipfel des Mont de Grange, auf dem mit die höchste Erhebung von La Chapelle-d’Abondance erreicht wird. Im Osten verläuft die Gemeindegrenze (zugleich auch Staatsgrenze zwischen Frankreich und der Schweiz) auf dem Berggrat, der das Vallée d’Abondance vom Rhonetal trennt. Markante Gipfel dieses Kammes sind Haut Sex (), Le Linleu (), Tête d’Avalanche () und Sex du Coeur (). In einer Mulde westlich des Linleu liegt der Bergsee Lac d’Arvouin.
Nach Norden reicht das Gemeindegebiet in das Tal des Ruisseau de Chevenne, das von den schroffen Kalkgipfeln des Mont Chauffé () und der Cornettes de Bise () umrahmt wird. Weiter im Norden gehört auch der oberste Teil des Einzugsgebietes der Eau Noire mit der Alpsiedlung Chalets de Bise () und dem in Trockenzeiten jeweils austrocknenden Lac de Bise zum Gemeindeboden von La Chapelle-d’Abondance.
Zu La Chapelle-d’Abondance gehören die Weilersiedlungen Passengué (), La Pantiaz () und La Ville du Nant (), alle an der Hauptstraße im Tal der Dranse d’Abondance gelegen. Nachbargemeinden von La Chapelle-d’Abondance sind Châtel im Süden, Abondance und Vacheresse im Westen, Novel im Norden sowie die schweizerischen Gemeinden Vouvry und Vionnaz im Osten.
Geschichte
Die Ortschaft wird im Jahre 1219 erstmals unter dem Namen La Chapelle des Frasses erwähnt, den sie bis 1660 beibehielt. Danach hieß die Gemeinde vorübergehend Chapelle-en-Chablais und La Chapelle Blanche, bevor sich die einfache Ortsbezeichnung La Chapelle durchsetzte. Per Dekret wurde am 27. Februar 1961 der heutige offizielle Name La Chapelle-d’Abondance eingeführt.
Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche, die sich zwischen La Chapelle-d’Abondance und Passengué befindet, wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Im alten Ort steht eine Kapelle von 1662. Die Chapelle du Nant im Ortsteil La Ville du Nant wurde 1656 erbaut. Die Gemeinde besitzt ein Skimuseum, in dem die Entwicklung dieses Sports von 1890 bis 1960 gezeigt wird.
Bevölkerungsentwicklung
Mit Einwohnern (Stand ) gehört La Chapelle-d’Abondance zu den kleinen Gemeinden des Département Haute-Savoie. In den letzten Jahrzehnten wurde insgesamt ein Wachstum der Einwohnerzahl verzeichnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
La Chapelle-d’Abondance war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Mittlerweile hat sich das Dorf zu einer Sommer- und Wintersportstation mit zahlreichen touristischen Einrichtungen entwickelt. Die Hänge am Mont de Grange und am Bergkamm östlich des Vallée d’Abondance sind durch Bergbahnen und Skiliftanlagen erschlossen. Damit gehört La Chapelle-d’Abondance zum grenzüberschreitenden Wintersportgebiet Portes du Soleil.
Die Ortschaft liegt an der Hauptstraße, die von Thonon-les-Bains durch das Vallée d’Abondance und über den Pas de Morgins nach Monthey im Schweizer Kanton Wallis führt.
Weblinks
Informationen über La Chapelle-d’Abondance
Ort in Auvergne-Rhône-Alpes
Ersterwähnung 1219
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7307941
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kobe%20Universiade%20Memorial%20Stadium
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Kobe Universiade Memorial Stadium
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Das Kobe Universiade Memorial Stadium (jap. , Kōbe sōgō undō kōen yunibā kinen kyōgijō) ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage im Stadtbezirk Suma-ku der japanischen Millionenstadt Kōbe. Die Sportstätte ist Teil des Kobe Sports Park.
Geschichte
Das Stadion wurde für die Sommer-Universiade 1985 errichtet. Nach anfänglich 60.000 Plätzen bietet das Stadion den Besuchern derzeit 45.000 Plätze. Einzig die Haupttribüne der Anlage trägt eine Überdachung. Auf der Tribüne der Nordkurve befindet sich eine Videoanzeigetafel. Das Stadion wird hauptsächlich für die Leichtathletik, Fußball, Rugby und American Football genutzt.
Der Fußballclub Vissel Kōbe aus der J. League Division 1 war bis 2002 im Stadion beheimatet. Nach dem Umzug 2003 in das moderne, mit 30.132 Plätzen ausgestattete Home’s Stadium Kobe, Fußball-WM-Stadion von 2002, wird die Spielstätte für Spiele von Vissel mit hohem Zuschaueraufkommen genutzt. Die englische Fußballnationalmannschaft trug ihr letztes Testspiel vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 gegen Kamerun am 26. Mai des Jahres im Stadion von Kōbe aus.
2006 war die Veranstaltungsstätte ein Austragungsort des Nationalen Sportfestival von Japan. Die Leichtathletik-Asienmeisterschaften machten 2011 Station in Stadion von Kōbe. Im August 2012 war das weite Rund Spielort von sechs Gruppenspielen der U-20-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen.
Die japanische Rugby-Union-Nationalmannschaft traf im Mai 2007 auf die Auswahl der Classic All Blacks (25:36). Des Weiteren finden vereinzelt Spiele der Kobe Steel Kobelco Steelers aus der japanischen Rugby-Union-Top League im Stadion statt.
Zum Kobe Sports Park gehören u. a. noch die Mehrzweckhalle Kobe Green Arena mit 6.000 Plätzen, in der u. a. Gruppenspiele des Volleyball World Grand Prix 2008 stattfanden. Die zweitgrößte Sportstätte des Parks mit 35.000 Plätzen ist das 1988 erbaute Kobe Sports Park Baseball Stadium, das bis 2006 hauptsächlich von den Orix Buffaloes genutzt wurde und zurzeit den Sponsorennamen Hotto Motto Field Kobe trägt.
Recopa Sudamericana
Bisher wurde die Recopa Sudamericana, vergleichbar mit dem UEFA Super Cup, vier Mal (1992, 1994, 1996, 1997) im Kobe Universiade Memorial Stadium ausgetragen.
19. Apr. 1992: CSD Colo-Colo (CHL) – Cruzeiro Belo Horizonte (BRA) 5:4 i. E. (0:0 n. V., 0:0)
3. Apr. 1994: FC São Paulo (BRA) – Botafogo FR (BRA) 3:1 (1:0)
7. Apr. 1996: Grêmio Porto Alegre (BRA) – CA Independiente (ARG) 4:1 (2:1)
13. Apr. 1997: CA River Plate (ARG) – CA Vélez Sársfield (ARG) 2:4 i. E. (1:1 n. V., 0:1)
Galerie
Weblinks
kobe-park.or.jp: Homepage des Kōbe Sport Parks (japanisch)
kobe-park.or.jp: Tribünenplan (PDF, japanisch; 81 kB)
Einzelnachweise
Fußballstadion in Asien
Fußballstadion in Japan
Leichtathletikstadion in Japan
Rugbystadion in Japan
Bauwerk in Kōbe
Vissel Kōbe
Erbaut in den 1980er Jahren
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9625058
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https://de.wikipedia.org/wiki/US%20Sugar%20Corporation
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US Sugar Corporation
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Die US Sugar Corporation ist ein amerikanisches Agrarunternehmen mit Sitz in Clewiston, Florida. Haupttätigkeit ist der Anbau von Zuckerrohr, daneben werden aber auch Saftorangen und Körnermais angebaut. Pro Jahr werden 800.000 t Zucker hergestellt (10 % der US-Produktion).
Das Unternehmen war 1931 von Charles Stewart Mott, einem an der Gründung von General Motors beteiligten Unternehmer, gegründet worden.
Für den Zuckerrohrtransport wird die Eisenbahngesellschaft South Central Florida Express betrieben.
Die US Sugar Corporation besitzt ökologisch wertvolle Flächen rund um den Okeechobeesee. Ein seit mehreren Jahren geplanter Ankauf von Land zur Wiedervernässung durch die öffentliche Hand kam jedoch nicht zustande.
Einzelnachweise
Hersteller von Zucker
Obstverarbeitendes Unternehmen
Produzierendes Unternehmen (Florida)
Hendry County
Gegründet 1931
Lebensmittelhersteller (Vereinigte Staaten)
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9729790
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dobong-gu
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Dobong-gu
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Dobong-gu (도봉구) ist einer der 25 Stadtteile Seouls und liegt am nördlichen Stadtrand. Benannt ist es nach dem Berg Dobong. Die Einwohnerzahl beträgt 335.631 (Stand: 2019).
Bezirke
Dobong-gu besteht aus vierzehn Dongs:
Dobong 1-dong
Dobong 2-dong
Banghak 1-dong
Banghak 2-dong
Banghak 3-dong
Ssangmun 1-dong
Ssangmun 2-dong
Ssangmun 3-dong
Ssangmun 4-dong
Chang 1-dong
Chang 2-dong
Chang 3-dong
Chang 4-dong
Chang 5-dong
Sehenswürdigkeiten
Grab von Yeonsangun
Dobong-Seowon (neo-konfuzianische Akademie)
Naturpark
Ein Teil des Bukhansan-Nationalparks mit dem Berg Dobong befindet sich in Dobong-gu.
Einzelnachweise
Geographie (Seoul)
Ortsteil in Südkorea
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11941735
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https://de.wikipedia.org/wiki/Metukeruikull
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Metukeruikull
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Der Metukeruikull ist ein 115 m hoher Hügel auf der Insel Ngeruktabel im Pazifik.
Geographie
Der Hügel liegt im Südwesten der Insel. Er ist eine wichtige Landmarke im Bereich der Südlichen Lagune der Rock Islands, (Chelbacheb-Inseln).
Einzelnachweise
Berg in Australien und Ozeanien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Glock%2018
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Glock 18
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Die vollautomatische Glock 18 der österreichischen Firma Glock ist eine Weiterentwicklung der Glock 17, einer Standardwaffe des FBI und anderer Polizeibehörden. Obwohl die Größe und das Design der Glock 17 und der Glock 18 nahezu identisch sind, können die meisten der wesentlichen Komponenten dieser Pistolen nicht ausgetauscht werden. Damit sollen Fehlfunktionen bzw. Unfälle durch den unbeabsichtigten Austausch der jeweiligen Komponenten vermieden werden. Die Glock 18 kann als Reihenfeuerpistole bei einmaligem Durchziehen des Abzugs den gesamten Inhalt ihres Magazins verschießen. Durch einen Hebel am linken Ende des Schlittens kann zwischen Einzel- und Dauerfeuer umgeschaltet werden. Durch den beschränkten Einsatzbereich und die damit einhergehende geringe Produktionszahl wurde die Glock 18 bisweilen nur in den ersten drei Generationen (1.–3. Generation) produziert, während die Glock 17 mittlerweile in der 5. Generation produziert wird.
Es gibt die Glock 18 – so wie andere Glockmodelle auch – als Glock 18C (). Der Kompensator ist integraler Bestandteil der Waffenkonstruktion. Durch die in den Lauf erodierten Kompensatorbohrungen und den Fortsatz dieser Bohrungen durch den Schlitten wird ein Teil der sich bei der Schussabgabe ausdehnenden Gase nach oben abgeleitet, was das Hochschlagen der Waffe als Teil des Rückstoßes vermindert. Der Nachteil der Kompensatorkonstruktionen ist, dass durch das zum Teil nach oben geleitete Mündungsfeuer – besonders in Nachtsituationen – der Schütze geblendet werden kann und somit die Verwendung durch Militär, Polizei etc., nur eingeschränkt möglich ist.
Bekanntheit in der Presse erlangte die Glock 18 u. a. auch nach der Festnahme von Saddam Hussein, der in seinem Erdversteck – neben einem Koffer Bargeld – eine Glock 18 bei sich führte. Dieses Exemplar wird derzeit in einem Museum in Dallas ausgestellt.
Weblinks
Glock Webseite
Glock 18 im Dauerfeuer mit 1000 Bildern pro Sekunde
Einzelnachweise
Reihenfeuerpistole
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Wikipedia:Artikel mit Video
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https://de.wikipedia.org/wiki/Novelda
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Novelda
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Novelda ist eine spanische Stadt unweit der Costa Blanca in der Autonomen Region Valencia und Teil der Provinz Alicante. Bekannt ist Novelda für seine Marmorproduktion, Gewürze und seine Jugendstil-Gebäude.
Geografie
Die Gemeinde erstreckt sich am Fuß des Hügels Cerro de la Mola. Novelda liegt im Vinalopó-Tal zwischen den Gebirgsketten des präbetischen Systems, Sierra de las Pedrizas, Sierra del Cid und Sierra de la Horna. Der Fluss Vinalopó durchquert das Ortsgebiet. Die Provinzhauptstadt Alicante ist 24 Kilometer entfernt. Es herrscht mediterran-arides Klima vor.
Geschichte
Archäologische Funde belegen eine erste Besiedlung des Vinalopó-Tals um Novelda in der Kupfersteinzeit.
Novelda wurde im Rahmen der Reconquista zwischen 1243 und 1252 von den kastilischen Königen erobert und Teil des Königreiches Murcia. 1252 wurde Novelda der Stadt Alicante angegliedert. 1296 fiel es an das Königreich Valencia.
Die Burgherren von Novelda durften sich ab 1448 Barone von Novelda nennen. Verschiedene Adelsgeschlechter wechselten sich in der Herrschaft ab. Im 15. oder 16. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben, doch der Ort entwickelte sich weiter. Wurden 1510 noch 230 Familien gezählt, so betrug die Einwohnerzahl 1595 schon 2.115 Personen, die meisten davon Moriscos. Deren Vertreibung durch Spaniens König Philipp III. im Jahr 1609 bedeutete für die Stadt einen Aderlass, von dem sie sich erst um 1800 wieder erholte.
Im Spanischen Erbfolgekrieg stand Novelda auf Seiten des Erzherzogs Karl. 1901 wurde Novelda zur Stadt ernannt.
Wirtschaft
Novelda gehört zu den weltgrößten Produktionszentren für Marmor und Naturstein.
Wichtigstes landwirtschaftliches Produkt sind Tafeltrauben, die in speziellen Papiertüten an den Rebstöcken reifen. Dadurch verzögert sich die Reifung und die Haut der Trauben wird dünner. Trauben aus Novelda und dem Vinalopó-Tal werden in ganz Spanien traditionell zu Silvester gegessen.
Zudem werden in Novelda Safran, Gewürze und Tees verarbeitet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Castillo de la Mola
Das Kastell wurde von den Mauren im 12. Jahrhundert auf der Ruine einer römischen Festung erbaut. Eine Besonderheit ist der Torre de los Tres Picos, ein dreieckiger Wehrturm, der im 14. Jahrhundert gebaut wurde. Zu dieser Zeit stand die Burg bereits unter christlicher Herrschaft. Der Turm ist zweistöckig und kann bestiegen werden.
Santuario de Santa María Magdalena
Die Arbeiten an dieser Kirche, die Maria Magdalena geweiht ist, dauerten von 1918 bis 1945. Für den Bau wurden Novelda-Marmor ebenso verwendet wie Fliesen, Ziegelsteine und Flussgeröll aus dem Vinalopó. Der Baumeister José Sala Sala stammte aus Novelda, hatte aber in Katalonien die Werke Antoni Gaudís studiert. Deutliches Vorbild ist die Kirche Sagrada Família in Barcelona.
Die beiden Türme sind jeweils 25 Meter hoch. An der Außenmauer ist ein Fliesenbild angebracht, auf dem Maria Magdalena vor einem Totenschädel betet. Im Kircheninneren sind große Gemälde mit Szenen aus dem Leben der Heiligen zu sehen.
Casa Modernista
Noveldas Jugendstil-Museum ist in einem vollständig erhaltenen Herrenhaus in der Altstadt eingerichtet, das um 1900 erbaut wurde. Auch das Mobiliar ist erhalten, eine Sammlung von Jugendstil-Skulpturen und -Postkarten vervollständigt die Ausstellung. Das Gebäude beherbergt auch eine Bibliothek zum Jugendstil mit 5.000 Bänden. In einem Teil des Museums wird an den Seefahrer Jorge Juan y Santacilia erinnert.
Veranstaltungen
Das Fest Moros y Cristianos wird jährlich im Juli gefeiert. Höhepunkt der Feiern ist der Tag der Ortspatronin Maria Magdalena am 22. Juli.
Persönlichkeiten
Jorge Juan y Santacilia (1713–1773), Seefahrer und Forscher
Literatur
Hans-Jürgen Fründt: Costa Blanca. Reise-Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2004, ISBN 3-8317-1301-4.
Bernhard Hampp: Edel-Stein aus Alicante. In: Costa Blanca Rundschau Nr. 62/2006, , S. 17.
Susanne Lipps, Oliver Breda: Merian Live Costa Blanca, Costa del Azahar, Costa Cálida. Travel House Medi, München 2004, ISBN 3-7742-0794-1.
Francisco Escolano Gómez: Sólo por que no se olvide (Novelda, 1998) ISBN 84-923771-0-0.
Weblinks
Tourist-Info der Stadt Novelda
Einzelnachweise
Ort in der Valencianischen Gemeinschaft
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11986525
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https://de.wikipedia.org/wiki/Magistralni%20put%20M12%20%28Montenegro%29
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Magistralni put M12 (Montenegro)
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Der Magistralni put M12 ist eine Nationalstraße in Montenegro, die Herceg Novi nach Norden mit Bosnien und Herzegowina verbindet. Die Länge der Straße beträgt 18,9 Kilometer.
Der M12 trägt diese Bezeichnung seit der Neuordnung des montenegrinischen Straßenwesens im Jahr 2016.
Verlauf
Der M12 führt von seinem Anschluss an den heutigen Magistralni put M1 (Europastraßen 65 und 80) in Meljine östlich von Herceg Novi in nordwestlicher Richtung. Von der Bucht von Kotor steigt sie steil auf eine Höhe von fast an. Über Kameno und Mokrine führt sie zur Grenze mit Bosnien und Herzegowina. Jenseits der Grenze bildet die Regionalstraße 249 ihre Fortsetzung.
Einzelnachweise
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Magistralni put M012 (Montenegro)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Johann%20Heinrich%20Sutermeister%20%28Zinngiesser%29
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Johann Heinrich Sutermeister (Zinngiesser)
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Johann Heinrich Sutermeister (getauft 1757 in Zofingen; † 1804 ebenda) war ein Schweizer Zinngiesser.
Sutermeister war Grossweibel in Zofingen. 1786 heiratete er Elisabeth Ringier († 1817). Von 1803 bis zu seinem Tod 1814 war er Mitglied des Zofinger Stadtrats. Sutermeister ist bekannt für sein Geschirr, das im Museum Zofingen ausgestellt ist. Sein Schüler und Nachfolger war Daniel Frikart.
Literatur
Joh. Heinrich Sutermeister. In: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde. Neue Folge 19, 1917, S. 111–112.
Einzelnachweise
Metallurg
Schweizer
Geboren 1757
Gestorben 1804
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Barfleur-Klasse
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Barfleur-Klasse
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Die Barfleur-Klasse war eine Klasse von vier nominell 90-Kanonen-Linienschiffen 2. Ranges der britischen Marine, die von 1770 bis 1819 in Dienst stand.
Allgemeines
Die auf den Linien der Royal William basierende Klasse wurde von dem Surveyor of the Navy Sir Thomas Slade entworfen und war sein dritter Entwurf eines 90-Kanonen-Linienschiffes, nach den drei Einheiten der Sandwich-Klasse (1756) und der London (1759).
Einheiten
Technische Beschreibung
Die Klasse war als Batterieschiff mit drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge auf diesen von 53,95 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 15,25 Metern und einen Tiefgang von 6,4 Metern. Sie waren Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten.
Die Besatzung hatte eine Stärke von 750 Mann. Die Bewaffnung der Klasse bestand bei Indienststellung aus 90 Kanonen, die sich aber durch hinzufügen von acht Kanonen auf dem Achterdeck auf 98 Kanonen erhöhte.
Literatur
Weblinks
Barfleur-Klasse auf threedecks.org (englisch)
Prince George auf threedecks.org (englisch)
Royal George auf threedecks.org (englisch)
Princess Royal auf threedecks.org (englisch)
Formidable auf threedecks.org (englisch)
Militärschiffsklasse (Vereinigtes Königreich)
Linienschiffklasse
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https://de.wikipedia.org/wiki/Crystal%20%28Minnesota%29
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Crystal (Minnesota)
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Crystal ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Hennepin County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 23.330 ermittelt.
Crystal ist Bestandteil der Metropolregion Minneapolis–Saint Paul.
Geografie
Crystal liegt im nordwestlichen Vorortbereich von Minneapolis auf 45°01′58″ nördlicher Breite und 93°21′37″ westlicher Länge und erstreckt sich über 15,23 km², die sich auf 14,97 km² Land- und 0,26 km² Wasserfläche verteilen.
Benachbarte Orte von Crystal sind Brooklyn Park (an der nördlichen Stadtgrenze), Brooklyn Center (an der nordöstlichen Stadtgrenze), Robbinsdale (an der östlichen Stadtgrenze), Golden Valley (an der südlichen und südöstlichen Stadtgrenze) sowie New Hope (an der westlichen Stadtgrenze).
Das Stadtzentrum von Minneapolis liegt 10,6 km südöstlich; das Zentrum von Saint Paul, der Hauptstadt von Minnesota, befindet sich 33,6 km ostsüdöstlich.
Verkehr
Die vierspurig ausgebaute Minnesota State Route 100 führt als westliche Umgehungsstraße der Twin Cities durch die südöstlichen Stadtteile von Crystal. Bei allen weiteren Straßen handelt es sich um innerstädtische Verbindungsstraßen.
In Crystal kreuzen sich zwei Eisenbahnlinien der BNSF Railway und der Canadian Pacific Railway.
Der nächstgelegene Flughafen ist der im Norden des Stadtgebiets gelegene Crystal Airport, der größere Minneapolis-Saint Paul International Airport befindet sich 35,3 km südöstlich von Crystal.
Demografische Daten
Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Crystal 22.151 Menschen in 9183 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 1479,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 9183 Haushalten lebten statistisch je 2,39 Personen.
Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 78,1 Prozent Weißen, 10,5 Prozent Afroamerikanern, 0,7 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 3,9 Prozent Asiaten sowie 3,0 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 3,8 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 6,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
21,6 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 64,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 13,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich.
Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 61.171 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 28.422 USD. 10,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.
Einzelnachweise
Weblinks
Offizielle Website
www.city-data.com – Crystal, Minnesota
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7405926
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mark%20Broom
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Mark Broom
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Mark Broom (* 6. Mai 1971 in London) ist ein britischer Techno-Musiker und -DJ.
Werdegang
Zur Zeit des Second Summer of Love 1989 hörte Broom während eines Urlaubs auf Teneriffa erstmals von neuen Musikrichtungen wie Chicago House und Acid House. Bei seiner Rückkehr nach Hause erwarb er seine ersten Schallplattenspieler und verfolgte fortan seine musikalische Karriere. Im Umfeld des Londoner Plattenladens FatCat lernte er unter anderem Baby Ford sowie Ed Handley und Andy Turner von Black Dog Productions kennen. Zusammen mit Handley und Turner entstanden erste Veröffentlichungen für General Productions Records. Mit Steve Pickton veröffentlichte er unter dem Projektnamen Kapè Ill Miester ab 1994 mehrere Singles.
Gemeinsam mit Dave Hill gründete er 1994 Pure Plastic Recordings, auf dem 1996 Brooms Debütalbum Angie Is A Shoplifter erschien. Broom, Hill, Handley und Turner veröffentlichten gemeinsam unter dem Namen Repeat ein Album und verschiedene EPs.
Gemeinsam mit Hill folgte unter dem Projektnamen Rue East die Alben Summer Of Blood (1998) und Indoor Culture (2001). Broom und Hill veröffentlichten unter zahlreichen weiteren Projektnamen wie Midnight Funk Association, Sympletic, Visitor, Voyectra, und White Lines.
Neben seinen eigenen Veröffentlichungen ist Broom auch als Remixer für andere Musiker tätig und lieferte unter anderem Neubearbeitungen für Tracks von Dubfire, Edit Select, Deepgroove, DJ 3000 und Wally Lopez.
Diskografie (Auswahl)
Alben
1995: Repeat – Repeats (A13)
1996: Mark Broom – Angie Is A Shoplifter (Pure Plastic)
1998: Rue East – Summer Of Blood (Pure Plastic)
2001: Rue East – Indoor Culture
2010: Mark Broom – Acid House (Saved Records)
2021: Mark Broom – Fünfzig (Rekids)
Weblinks
Mark Broom bei Myspace
Einzelnachweise
DJ
Techno-Produzent
Brite
Geboren 1971
Mann
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5221759
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hughes%20Glomar%20Explorer
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Hughes Glomar Explorer
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Die Hughes Glomar Explorer (HGE), bei der United States Navy ehemals USNS Glomar Explorer (T-AG-193) genannt, war ein Schiff, das 1972 von den Vereinigten Staaten zur Bergung eines sowjetischen U-Boot-Wracks aus 5.000 Metern Tiefe gebaut wurde. Nach Ende der Operation war das Schiff bis 1997 fast ausschließlich in der Reserveflotte der US Navy aufgelegt, wurde dann aber an Global SantaFe (GSF) verkauft und zum Tiefsee-Bohrschiff umgerüstet. 2015 wurde sie abgewrackt. Ihr letzter Name war GSF Explorer.
Geschichte
Nachdem das sowjetische U-Boot K-129 1968 gesunken war, fand die United States Navy das Wrack rund 1500 Seemeilen nordwestlich von Hawaii in einer Tiefe von rund 5000 Metern; die sowjetische Marine hingegen kannte den Ort des Untergangs nicht. Die Central Intelligence Agency (CIA) ließ daraufhin ein Spezialschiff bauen, das das Wrack heimlich bergen sollte. Die Operation wurde Azorian-Projekt getauft. Um die Geheimhaltung nicht zu gefährden, wurde Howard Hughes gebeten, das Schiff bauen zu lassen; angeblich sollte es Erze, insbesondere Manganknollen, vom Meeresboden abbauen. Die Kosten sollen bei rund 350 Millionen US-Dollar gelegen haben.
Bauwerft für die Hughes Glomar Explorer war Sun Shipbuilding in Chester, Pennsylvania. Am 9. November 1972 lief das Schiff vom Stapel, nach Erprobungsfahrten verließ die Hughes Glomar Explorer die Werft im April 1973, allerdings ohne die geheime Ausrüstung für die U-Boot-Bergung. Das Schiff wurde am 1. Juli 1973 in Dienst gestellt. Ab Ende 1973 wurde die Ausrüstung für die Bergung des gesunkenen U-Bootes in Long Beach, Kalifornien installiert. Um den Greifarm an Bord zu bringen, wurde extra eine abtauchbare Schute, die Hughes Mining Barge, entwickelt. Die Hughes Glomar Explorer manövrierte über sie und nahm durch die Ladeluke im Rumpf den Greifarm auf. Im Juni 1974 begann die Fahrt zur Untergangsstelle des U-Bootes. Im Juli und August gelang es der Hughes Glomar Explorer lediglich, das Bugsegment von K-129 zu bergen, das beim Hebevorgang vom Rumpf abbrach.
Als 1975 erst die Los Angeles Times und Wochen später Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh in The New York Times jedoch den wahren Zweck der Hughes Glomar Explorer enthüllt hatten, hatte die US-Regierung keine Verwendung mehr für das Schiff. Die General Services Administration versuchte erfolglos, es zu verleasen, fand jedoch keine Leasingnehmer. 1977 wurde es daher aufgelegt. 1978 wurde das in Glomar Explorer umbenannte Schiff tatsächlich zu Versuchen zum unterseeischen Erzabbau verwendet, dann aber wieder aufgelegt.
1997 wurde die Glomar Explorer für 30 Jahre an Global Marine Drilling verleast, die das Schiff 1998 bei Atlantic Marine zum Tiefseebohrschiff ausrüsten ließ. Für das inzwischen als GlobalSantaFe Corporation firmierende Unternehmen fuhr das Schiff als GSF Explorer; bis Juli 2014 war es für ONGC vor Indien unterwegs. Mitte April 2015 gab Transocean die kommende Abwrackung der GSF Explorer bekannt.
Technik
Das Schiff war 188 Meter lang und 35,3 Meter breit. Es verdrängte voll beladen rund 63.000 Standardtonnen. Das Äußere wurde von dem mittschiffs 80 Meter über den Kiel herausragenden „Bohrturm“ dominiert und den beiden kleineren Gittertürmen davor und dahinter. Hauptmerkmal war eine Ladebucht im Schiffsboden, aus der ein rund 50 Meter langer Greifarm zum Meeresgrund hinuntergelassen werden konnte. Er wurde von Gestängen in Position gehalten, die über einen rund 80 Meter hohen Förderturm eingefädelt werden mussten. An Bord befanden sich 600 rund neun Meter lange Teile des Gestänges. Die beiden neben dem Förderturm stehenden Gittertürme hielten den Greifarm unter dem Schiff fest.
Die Gittermasten waren zudem absenkbar, um den Greifarm von unten in die Ladeluke ziehen und so einbauen zu können.
Die Seilwinden waren dafür ausgelegt, die rund 7000 Tonnen des Gewichts von K-129, der Gestänge und des Greifarms zu heben. Dies alles wurde auf einer Plattform gelagert, die in der Lage war, Wellengang auszugleichen und die Türme immer senkrecht zur Wasseroberfläche zu halten. Über fünf Strahlruder konnte ein Computer das gesamte Schiff exakt über auf dem Meeresgrund ausgesetzten Sonartranspondern halten. Die Glomar Explorer soll nach Schätzungen 350 Millionen Dollar gekostet haben. Die Besatzung bestand aus rund 160 Mann.
Der Antrieb des Schiffes erfolgte dieselelektrisch. Er bestand aus sechs Dieselmotoren und fünf Elektromotoren mit einer Leistung von 13.200 Wellen-PS auf zwei Wellen. So erreichte das Schiff eine Geschwindigkeit bis zu 10,8 Knoten.
Literatur
Project Azorian: The Story of the Hughes Glomar Explorer. In: Studies in Intelligence, Langley, Virginia, 1985, ISBN 978-1365730702
Olaf Kanter: Projekt Jennifer. In: mare. Heft 36 (2003), S. 62–67
Jost Herbig: Im Labyrinth der Geheimdienste. Der Fall Jennifer Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1985, ISBN 978-3-596-24226-9.
Josh Dean: The Taking of K-129: How the CIA Used Howard Hughes to Steal a Russian Sub in the Most Daring Covert Operation in History. Dutton, New York 2017, ISBN 978-1101984437
Michael White und Norman Polmar: Azorian - The Raising of the K-129. Naval Institute Press 2010, ISBN 9781612510002
Weblinks
Glomar Explorer. (PDF; 983 kB) asme.org (englisch)
ABS Record (englisch)
Datenblatt des Schiffes als GFS Explorer (PDF; 88,8 kB)
Matthew Aid, William Burr, Thomas Blanton: Project Azorian: The CIA's Declassified History of the Glomar Explorer, The National Security Archive at the George Washington University, 12. Februar 2010
Steven Aftergood: Überblick über die Glomar Explorer auf der Webseite der Federation of American Scientists (englisch)
Anja Jardine: Wie die CIA im Kalten Krieg heimlich ein U-Boot der Sowjets barg. Neue Zürcher Zeitung vom 22. Februar 2019
Einzelnachweise
Hilfsschiff (Vereinigte Staaten)
Bohrschiff
Schiff mit dieselelektrischem Antrieb
Howard Hughes
Sun Shipbuilding
Verschrottung in Alang
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1104767
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https://de.wikipedia.org/wiki/Concursus%20dei
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Concursus dei
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Mit concursus Dei bzw. concursus divinus (Latein: „Mitwirkung Gottes“ bzw. „göttliche Mitwirkung“) ist die theologische und philosophische Lehre von dem Wirken Gottes auch nach Beendigung seiner Schöpfung gemeint. Sie steht der deistischen Vorstellung entgegen, Gott greife nach vollendeter Schöpfung nicht mehr in den Lauf der Welt ein.
Die Vorstellung eines in die Schöpfung hineinwirkenden Gottes zeichnet sich dagegen durch das Bild eines lebendigen, dialogbereiten Gottes aus, der sich durch Gebete beeinflussen lässt. Er wird in einer anthropomorphen Sichtweise oft mit einem Hirten, Richter, Erzieher oder Elternteil verglichen, der etwa auch in die Welt herabsteigen (Inkarnation), Engel beauftragen und durch Propheten zu den Menschen reden kann, um sie zur Umkehr zu bewegen. Dadurch erscheint der göttliche Heilsplan in gewissem Sinn veränderbar und nicht deterministisch vorherbestimmt gedacht. Das wirft philosophisch-theologische Fragen auf, wie etwa das Verhältnis zur menschlichen Willensfreiheit zu bestimmen sei oder ob gar Gott auch für die menschlichen Sünden mitverantwortlich ist.
Ein weiteres Problem der Concursus-Dei-Lehre fördert die Frage der Vereinbarkeit von Gottes Wirkmächtigkeit mit seiner Allmacht zutage. Denkt man nämlich die Mitwirkungsbereitschaft Gottes zusammen mit seiner umfassenden Allmächtigkeit, stellt sich die Theodizee-Frage mit neuer Brisanz: Wie konnte ein „mitwirkender“ Gott etwa den Zweiten Weltkrieg mit der Schoa und den Atombombenabwürfen zulassen?
Siehe auch
Gnadenstreit, Luis de Molina, gratia congrua des Francisco Suárez
Occasionalismus
Creatio continua
Lateinische Phrase
Natürliche Theologie
Religionsphilosophie
Christliche Theologie
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6901419
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https://de.wikipedia.org/wiki/Grameen
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Grameen
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Grameen steht für:
Grameen Bank, Mikrofinanz-Institut
Grameen Shakti, Energieunternehmen in Bangladesh
Grameenphone, Mobilfunkanbieter in Bangladesh
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3393670
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https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Peter%20%28Merzig%29
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St. Peter (Merzig)
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St. Peter in Merzig (Kreis Merzig-Wadern) ist die größte erhaltene romanische Kirche des Saarlandes. Das Gotteshaus trägt das Patrozinium des Apostels Simon Petrus. In der Denkmalliste des Saarlandes ist das Kirchengebäude als Einzeldenkmal aufgeführt.
Geschichte
Merzig ist einer der ältesten Orte des Saarlandes, ein römischer Vicus wurde von einem fränkischen Königshof abgelöst. Ende des 9. Jahrhunderts gelangte der Ort in den Besitz der Trierer Erzbischöfe. Die Klosterkirche St. Peter ist aber erst ab 1152 als ein von Springiersbach besiedeltes Augustinerchorherrenstift bezeugt. 1182 wurden das Kloster in ein Prämonstratenserpriorat umgewandelt, das von der Abtei Wadgassen besiedelt wurde. In dieser Zeit kam es zum völligen Neubau der Klosterkirche, im Wesentlichen der heute bestehende Bau.
Im Gefolge der völligen Zerstörung Merzigs durch die Truppen Herzog Karls I. des Kühnen von Burgund im Jahr 1475 erlitt die Kirche Schäden am Langhaus, die im gleichen Jahr behoben wurden, wobei es aber zu Veränderungen am Kirchenbau kam. Ende des 16. Jahrhunderts stürzte das Langhaus ein, wobei auch der Westturm beschädigt wurde. In den Jahren 1595 bis 1597 erfolgte der Wiederaufbau des Langhauses und die Restaurierung des Westturmes. Im Zeitraum von 1657 bis 1714 führten fünf Brände in Merzig zu Beschädigungen an St. Peter. Von 1714 bis 1725 wurde das Gotteshaus unter Einbeziehung der ursprünglichen Bausubstanz restauriert und der Westturm einer Erweiterung unterzogen. In einem Visitationsbericht von 1739 wurden die Chorflankentürme als „ruinös“ beschrieben, und im darauffolgenden Jahr als „dachlos“. Es kam daraufhin zur Abtragung der Türme bis auf die Traufhöhe des Querschiffs. Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgten Umbaumaßnahmen, in deren Rahmen die gotischen Fenster durch romanische Rundbögen ersetzt wurden. 1760 kam es zu weiteren Umbauten: die Nordwand des Querschiffs erhielt ein großes Fenster und im Westen wurden die Seitenschiffe verkürzt. 1764 wurde die Kirche einer Restaurierung unterzogen. Laut Charta Topographica fehlten 1770 die Joche in den Seitenschiffen.
In der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgehoben. In den Jahren 1887 bis 1898 erfolgte eine grundlegende Restaurierung, dabei wurde die Kirche im Inneren auch vollständig ausgemalt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ausmalung übertüncht, aber bei einer im Jahr 1985 abgeschlossenen Innenrenovierung in großen Teilen wiederhergestellt. Die Kirche ist heute Pfarrkirche des Seelsorgebezirks Merzig.
Architektur
Die Anfang des 13. Jahrhunderts vollendete Klosterkirche ist ein Bau der Spätromanik. Sie gehört – einzigartig im Saarland – zu einer Gruppe von Bauten im Rheinland, im östlichen Belgien und in den Süd-Niederlanden, die von Kubach/Verbeek der „Rhein-Maas-Romanik“ zugeordnet werden.
Im Grundriss ist sie eine kreuzförmige dreischiffige Basilika mit Westturm, ursprünglich flach gedecktem Langhaus, gewölbtem Querhaus und Chor mit runder Apsis, Chorflankentürmen und Nebenapsiden. Vor allem in der Ostpartie ist eine Verwandtschaft zu Maria Laach und Knechtsteden offenkundig, der wesentliche Unterschied ist das Fehlen eines Vierungsturms. Eine Merziger Eigenheit sind die den Chorflankentürmen angesetzten runden Treppentürmchen, die in ihrer oberen Partie wie schlanke Apsiden erscheinen.
Die Ostpartie ist im Außenbau reich gegliedert durch Schachbrettfriese, Lisenen und Blendbögen, Kleeblattarkaden auf Säulchen am Giebeldreieck des Vorchores, eigentümliche schwalbenförmige Fensteröffnungen an den Dachgiebeln der Chorflankentürme, am Vorchorgiebel und den Querhausfenstern, insgesamt charakteristisch für die sogenannte „Rhein-Maas-Romanik“, die Büschel stilisierten Blattwerks in den Zwickeln der Apsis-Bögen verweisen jedoch auf lothringisch-Metzer Vorbilder.
Das Langhaus ist in der Hochwand ungegliedert, an den Seitenschiffen durch die Fenster überhöhte Dreier-Arkaturen und wenig vorspringenden Strebepfeiler.
Die Westpartie ist gänzlich neuzeitlich. Der durch seine gedoppelten Schallarkaden romanisch anmutende Turm stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die aufgrund einer Zeichnung des 17. Jahrhunderts angenommene These einer Doppelturmfassade ließ sich durch archäologische Untersuchungen von 1963 nicht bestätigen (die zwei Türme auf der Zeichnung markieren wohl die Chorflankentürme), vielmehr bestand offenbar immer ein Westturm.
Im Inneren war das Langhaus im Mittelschiff ursprünglich flachgedeckt. Zu den Seitenschiffen öffnen sich leicht spitzbogige Arkaden auf massiven Rundpfeilern. Durch diese Säulenreihen entsteht ein gewaltiger Raumeindruck. Dass das Mittelschiff auf Säulenpfeilern ruht ist selten in der romanischen Architektur im Rheinland. Man kann hier von einem „Ravenna an der Saar“ sprechen, wie man es analog auch bei St. Georg in Köln tut. Die Gewölbe wurden nach einem bezeugten Brand im 15. Jahrhundert eingezogen und sind mit der Stiftskirche in Marsal vergleichbar.
Querhaus und Vierung sind kreuzrippengewölbt, der Vorchor mit Tonnengewölbe ausgestattet. Die Apsis ist durch Blendarkaden über Säulenbündeln mit Halbkuppelgewölbe mit zehn Rippen (vgl. Domchor von Trier) reich gegliedert. Im südlichen Querhaus befindet sich ein Türsturz aus dem 12. Jahrhundert, vermutlich vom Vorgängerbau.
Ausstattung
Zur Ausstattung der Kirche gehört ein überlebensgroßes hochmittelalterliches Gabelkreuz im Triumphbogen, entstanden um 1300 (Arme und Kreuz 1959 ergänzt). Im 14. Jahrhundert erfolgte wahrscheinlich eine Überarbeitung.
Weitere Ausstattungsgegenstände sind um 1700 entstandene barocke Sandsteinfiguren von Christus und den 12 Aposteln, die 1966 von ihrem ursprünglichen Platz im Mittelschiff in die Querhausarme versetzt wurden. 1984/85 erfolgte die Rückversetzung der Apostelfiguren in die Mittelschiffobergaden.
In der Kapelle des nördlichen Chorwinkelturmes befindet sich eine Beweinungsgruppe aus dem 17. Jahrhundert, in der Marienkapelle im Westen eine Marienfigur des 18. Jahrhunderts, im Nordflügel des Querhauses ein um 1700 entstandenes Wanddrehtaufbecken mit der Taufe Christi. Ferner befinden sich in der Kirche ein um 1750 geschaffener zierlicher Rokoko-Hochaltar des Bildhauers Balthasar Ferdinand Ganal (Saarlouis), eine Pietà aus dem 17. Jahrhundert, sowie 14 geschnitzte Kreuzwegstationen von 1961 nach Entwürfen des Architekten und Glasmaler György Lehoczky (Saarbrücken).
Glocken
Im Jahr 1954 goss die Saarlouiser Glockengießerei in Saarlouis-Fraulautern, die von Karl (III) Otto von der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen und dem Saarländer Alois Riewer 1953 gegründet worden war, für St. Peter drei Bronzeglocken mit den Tönen: c′ – as′ – b′. Nachdem die Saarlouiser Glockengießerei Ende 1960 ihren Betrieb eingestellt hatte, lieferte die Ottosche Glockengießerei aus Bremen-Hemelingen in 1966 noch zwei weitere Glocken (b0 – g′). Die Otto-Glocken haben folgende Schlagtöne: b0 – c′ – g′ – as′ – b′. Die Glocken haben folgende Durchmesser: 1839 mm, 1651 mm, 1093 mm, 1030 mm, 927 mm und wiegen: 3400 kg, 3025 kg, 750 kg, 700 kg, 525 kg.
Orgel
Die Orgel auf der kleinen Empore im Westchor wurde 1960 von der Orgelbaufirma Johannes Klais (Bonn) erbaut. Das Instrument hat 35 Register (Schleifladen) auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch. Den Prospekt des Rückpositives bildet die seltene Venezianerflöte.
Koppeln: I/II, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
Spielhilfen: Zwei freie Kombinationen, eine freie Pedalumschaltung
Umgebung und ehemalige Kirche St. Walburga
Nördlich der Stiftskirche bestand lange Zeit die Pfarrkirche St. Walpurgis, die im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, wahrscheinlich jedoch wesentlich älter war. In den Jahren 2013 und 2014 hat die Stadt Merzig umfangreiche Baumaßnahmen auf dem Kirchplatz durchgeführt, die durch archäologische Grabungen begleitet wurden. Dabei konnten, wie erwartet, Fundamente einer der dem Patrozinium der hl. Walburga unterstellten Kirche freigelegt werden. Merzig hatte also zeitweise zwei bedeutende romanische Kirchen direkt nebeneinander stehen. St Walburga war ein Vier-Konchen-Bau mit einem quadratischen Mittelteil, an dem vier halbrunde Apsiden/Konchen angesetzt waren. Über dem Mittelquadrat hat sich ein Turm erhoben, der das Merziger Stadtbild damals mit dominiert hat. Im Zuge der Erdarbeiten fand man stellenweise bis zu drei Schichten aus Sand- und Bruchsteinen, aber stellenweise nur noch die Sohle der Fundamentgrube.
Der Grundriss hat einen Durchmesser von fast 14 Metern bei Wandstärken von rund 1,2 Metern. Nachdem der Pfarrgottesdienst 1725 nach St. Peter verlegt worden war, wurde St. Walpurgis 1752 abgebrochen. Auf dem Kirchplatz ist der Grundriss der Kirche durch Sandsteinplatten sichtbar rekonstruiert worden. Eine 1964 errichtete Bronzeskulptur von Werner Bauer auf dem Platz stellt die Heilige Walburga dar.
Im Osten steht die Marienkapelle, ein kleiner klassizistischer Saalbau mit Säulenportikus vom Beginn des 19. Jahrhunderts.
Literatur
Konstantin von Briesen: Urkundliche Geschichte des Kreises Merzig im Regierungsbezirk Trier, Merzig 1863.
Dehio: Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag, München 1985.
Alfred Diversy: Merziger Bauwerke erzählen Geschichte, Merzig 1982.
Alfred Diversy und Fritz Ludwig Schmidt: Merziger Bilderbuch, Saarbrücken 1986.
Alfred Diversy und Heribert Schreiner (Hrsg.): Merzig, Bilder einer Stadt, Merzig 1971.
Anton Jakob: Merziger Geschichte im 17. Jahrhundert, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, 9. Jg., S. 267–275, Saarbrücken 1959.
Katholisches Pfarramt St. Peter Merzig (Hrsg.): 750 Jahre St. Peter – Merzig 1200 Jahre Pfarrei, Festschrift aus Anlaß der Restaurierung der Propstei- und Pfarrkirche St. Peter Merzig, Merzig 1966.
Johann Heinrich Kell: Geschichte der Stadt Merzig und des Merziger Landes, Merzig 1958.
Karl Kirsch: Die Ausgrabungen an der katholischen Pfarrkirche St. Peter in Merzig im Sommer 1963, in: Beiträge zur saarländischen Archäologie und Kunstgeschichte, 11. Bericht der Staatlichen Denkmalpflege im Saarland, Saarbrücken 1964.
Martin Klewitz, St. Peter in Merzig. (Rheinische Kunststätten), Neuss 1972.
Martin Klewitz: Die romanischen Türsturzsteine von Fechingen, Merzig und Pachten, in: Saarbrücker Hefte, Saarbrücken 8/1958.
Hans-Günther Marschall: Die Pfarrkirche St. Peter in Merzig, Saarbrücken 1988.
Pfarrführer St. Peter Merzig, hrsg. vom Katholischen Pfarramt St. Peter Merzig, Merzig 1960.
Matthias Reiß: Erklärungen der Mosaikbilder in der Pfarrkirche zu Merzig, Saarlouis 1889.
Karl August Schleiden: Innenrestaurierung St. Peter in Merzig, in: Saarheimat 9, Saarbrücken 1984.
Michael Tritz: Geschichte der Abtei Wadgassen, Zugleich eine Kultur- und Kriegsgeschichte der Saargegend, unveränderter Nachdruck der Ausgabe Wadgassen 1901 mit einer Einleitung von Hans-Walter Herrmann und einem Register, Saarbrücken 1978.
Einzelnachweise
Weblinks
Homepage des Seelsorgebezirks Merzig
Homepage der Pfarrei St. Peter Merzig
Vollgeläut der katholischen Pfarrkirche St. Peter in Merzig
Merzig
Merzig
Merzig Peter
Merzig
Merzig, St. Peter
Bauwerk in Merzig
Baudenkmal in Merzig
Merzig
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11873739
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https://de.wikipedia.org/wiki/Giganten%20der%20Urzeit
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Giganten der Urzeit
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Giganten der Urzeit (Originaltitel: Monsters Resurrected) ist eine mehrteilige Dokumentation des Discovery Channel aus dem Jahr 2009 über prähistorische Tiere. In der Dokumentation geht es hauptsächlich um große, gefährliche und fleischfressende Urzeittiere und ihre Umwelt auf der Basis von fossiler Beweislage. Erstmals wurde die Dokumentation in den USA am 3. Dezember 2009 ausgestrahlt. In Deutschland wurde die Sendung erstmals am 18. Februar 2010 auf DMAX veröffentlicht. In der Dokumentation werden sowohl CGI-Szenen von Dinosauriern und anderen Urzeittieren in ihrer Umwelt als auch Interviews mit Wissenschaftlern gezeigt, die über die dargestellten Tiere sprechen. Manchmal werden Körperteile, etwa Klauen, der dargestellten Tiere nachgebaut und ihre Effektivität an verschiedenen Objekten getestet, welche das Fleisch ihrer jeweiligen Beute simulieren.
Episoden
Die Bestie aus dem Sumpf
Vor rund 100 Jahren fand der deutsche Paläontologe Ernst Stromer von Reichenbach in Ägypten Teile eines bis dahin unbekannten Raubdinosauriers. Er nannte diesen neuen Theropoden Spinosaurus. Die wenigen Überreste, welche gefunden wurden, waren in einem Naturkundemuseum in München ausgestellt. Allerdings wurden sie in einem Bombenangriff der Alliierten auf München im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seitdem waren das einzige, was man von Spinosaurus kannte, einige Fotos seiner großen Rückenwirbel im Museum jener Zeit. Von diesem Zeitpunkt an konnte man nur spekulieren, wie dieser große Theropode ausgesehen und wie er gelebt haben könnte. Viele Jahrzehnte später fand man Kiefer von Spinosaurus, welche denen moderner Krokodile ähnelten.
In der Episode wird Spinosaurus als großes, unbezwingbares Riesenraubtier dargestellt, dass unangefochten an der Spitze der Nahrungskette steht: So ernährt er sich beispielsweise von kleineren Fleischfressern wie dem 9 Meter langen Rugops, oder er jagt große Pflanzenfresser wie den Sauropoden Paralititan. Auch mit Fleischfressern seiner Zeit kann Spinosaurus es aufnehmen: So benutzt er beispielsweise seine Krallen, um Sarcosuchus, einen Verwandten der Krokodile, zu zerfleischen. Carcharodontosaurus, einen kleineren Fleischfresser seiner Zeit, kann er mit seinen kräftigen Klauen niederschlagen. Um die Schlagkraft seiner Arme zu erforschen, wird ein Arm von Spinosaurus als Metallmodell nachgebaut. In Versuchen stellt sich heraus, dass Spinosaurus mit einem kräftigen Schlag seiner Arme selbst Autotüren stark beschädigen könnte.
Umso rätselhafter ist sein Aussterben vor ca. 94 Mio. Jahren. Wahrscheinlich begünstigte eine Klimaveränderung kleinere Fleischfresser wie Rugops. Am Ende der Episode wird gezeigt, wie ein Rudel von Rugops-Exemplaren einen Spinosaurus gemeinsam angriff und tötete.
Der Riesenvogel
Vor etwa 2 Mio. Jahren lebte auf dem amerikanischen Kontinent ein gefährliches Raubtier, wie es Amerika bis dahin nicht kannte: Ein über 2 Meter hoher, flugunfähiger, fleischfressender Vogel mit dem Namen Titanis. Er wird in der Episode als „Terrorvogel“ bezeichnet. Er war, wie alle Vögel, ein Verwandter der Raubdinosaurier, so auch von Tyrannosaurus rex.
In der Episode wird auf das Jagd- und Fressverhalten des Titanis eingegangen: Vermutlich besaß der Riesenvogel wie heutige Raubvögel ein gutes Sehvermögen und nutzte seinen hakenförmigen Schnabel beim Fressen ähnlich, wie es auch heutige Raubvögel tun. Allerdings jagte er eine ganz andere Beute als heutige Raubvögel: So konnten Titanis auch wesentlich größere Beutetiere, wie etwa Riesenfaultiere, erschlagen und überwältigen. Man geht davon aus, dass der Titanis ein ausdauernder Läufer war, der seine Beute hetzte und diese dabei mit seinen kraftvollen Schnabelschlägen verletzte, bis diese zusammenbrach. Um die Angriffskraft des Riesenvogels zu ermitteln, fertigt man ein Metallmodel seines Schädels an und testet die Schlagkraft des Schnabels an einem Rinderschädel. Dieser hält dem Angriff nicht stand und zerbricht. Vermutlich würgte Titanis, ähnlich wie heutige Raubvögel, unverdauliche Bestandteile der Beute in Form eines Gewölles wieder hoch.
Vor etwa 2 Mio. Jahren entstand Mittelamerika, über das die „Terrorvögel“ nach Nordamerika vordrangen. Dort hatten sie jedoch ernste Konkurrenz durch andere Raubtiere wie die Säbelzahnkatze Smilodon oder den Canis edwardii, einen Verwandten der heutigen Wölfe, der in Rudeln jagte und so gemeinsam auch den Titanis erlegen konnte, wenn ein ganzes Rudel angriff. Des Weiteren waren die Eier des Titanis, die dieser oft in einem Nest auf dem Boden ausbrütete, eine leichte Beute für Raubtiere wie Canis edwardii. Da er der Konkurrenz durch Smilodon und Canis edwardii nicht gewachsen war, starb der Titanis nach einigen Mio. Jahren wieder aus.
Ungeheuer der Tiefe
Bereits vor über 200 Jahren fand man erste Fossilien riesiger Meeresreptilien in den Niederlanden. Doch erst viel später erforschte man die Ursprünge dieser Wesen: Vor ca. 95 Mio. Jahren war es an Land sehr gefährlich: Große Raubsaurier machten die Welt zu einem sehr gefährlichen Ort für kleinere Tiere, wie die eidechsenähnlichen Aigialosaurier. Aus diesem Grund flüchteten diese kleinen Reptilien ins Meer, dem sie sich über Millionen von Jahren immer mehr anpassten und sich so zu den gigantischen Mosasauriern entwickelten. Eine dieser Übergangsformen der kleinen, landlebenden Echsen zu den riesigen Meeresreptilien war der 1995 in Texas entdeckte Dallasaurus, der zwar bereits überwiegend im Meer lebte, allerdings mit einem Meter Länge noch deutlich kürzer als spätere Mosasaurier war.
Am Anfang ihrer Entwicklung war der Ozean für die Mosasaurier noch alles andere als sicher: Nicht selten kam es vor, dass vor allem junge Mosasaurier Beute von Haien wie Cretoxyrhina (in der Dokumentation als „Ginzuhai“ bezeichnet) wurden. Auch gab es einige weitere Meeresreptilien in den nordamerikanischen Meeren der Oberkreide: Beispielsweise gab es langhalsige Plesiosaurier, welche sich von kleineren Fischen ernährten, oder Dolichorhynchops (in der Dokumentation als „kurzhalsiger Plesiosaurier“ beschrieben), die ebenfalls kleine Fische jagten. Am Ende der Evolution der Mosasaurier standen jedoch riesige Raubtiere wie Tylosaurus (in der Dokumentation als „Mosasaurier“ bezeichnet), welche erfolgreich Jagd auf Tiere wie die langhalsigen Plesiosaurier machten. Diese verließen daraufhin die nordamerikanischen Meere und wanderten in Gebiete ab, in denen es keine Mosasaurier gab
Mosasaurier waren effektive Jäger: Ein Stahlgerüst, welches dem Schädel eines echten Mosasauriers nachempfunden ist, demonstriert, wie dieser seine Beute zermalmen konnte. Selbst die Paarung war bei Mosasauriern wahrscheinlich nicht friedlich: So wurden Artgenossen nach der Paarung oftmals gebissen (Paarungsbiss).
Aber auch die Herrschaft der Mosasaurier währte nicht ewig: Am Ende der Kreide schlug ein Meteorit vor der mexikanischen Halbinsel Yucatan ein. Im darauf folgenden Massensterben starben Dinosaurier, Plesiosaurier und Mosasaurier aus.
Die Stachelechse
Vor 110 Mio. Jahren lebte einer der größten Raubdinosaurier auf dem amerikanischen Kontinent, den es jemals gab: Acrocanthosaurus war fast genauso groß wie Tyrannosaurus rex und ein Spitzenprädator seiner Zeit. Er hatte zwar einen schwächeren Biss als Tyrannosaurus rex, dafür aber deutlich kräftigere Arme und Klauen.
Er konnte unter den Beutetieren seiner Zeit frei wählen: So jagte er beispielsweise den auf den ersten Blick harmlos wirkenden Ornithopoden Tenontosaurus. Dieser verfügte jedoch über eine äußerst effektive Waffe: einen langen Schwanz, welchen er kräftig schwingen konnte, um Acrocanthosaurus zu verletzen. Dieser war allerdings wesentlich größer als der Pflanzenfresser und konnte diesen mit seinen kräftigen Kiefern schwer verletzen. In Versuchen, in denen seine Krallen als Metallmodel nachgebaut wurden, stellte sich heraus, dass er mit seinen Klauen Fleischstücke aus der Beute reißen konnte, wenn er diese in die Beute bohrte. Aber fossile Fußspuren am Paluxy River in Texas weisen auch darauf hin, dass Acrocanthosaurus wesentlich größere Beute erlegen konnte: So weisen die Fußspuren eines Acrocanthosaurus neben denen von Paluxysaurus darauf hin, dass ein Acrocanthosaurus die Herde verfolgte und ein Exemplar dieser gewaltigen Sauropoden angriff, dieses schwächte und so erlegte. In der Episode wird der Kampf auf folgende Weise rekonstruiert: Eine Paluxysaurus-Herde zieht an der Küste entlang. Eine Gruppe von Acrocanthosaurus verfolgt das letzte Mitglied der Herde, welches versucht, vor seinen Verfolgern zu fliehen. Ein erster Acrocanthosaurus versucht den Paluxysaurus zu verletzen, doch dieser schwingt seinen Schwanz gegen den Angreifer und tötet diesen. Ein zweiter Acrocanthosaurus holt den fliehenden Sauropoden ein und beißt sich an diesem fest, wodurch dieser Blut verliert und langsam geschwächt wird. Als der Sauropode schließlich keine Kraft mehr hatte, tötete der Acrocanthosaurus den Paluxysaurus und fraß ihn.
Jahrmillionen war Acrocanthosaurus in Nordamerika sehr erfolgreich. Daher war sein Aussterben umso rätselhafter. In der Dokumentation werden vor allem zwei Gründe für sein Aussterben angeführt: Zum einen verschwanden seine Hauptbeutetiere, die riesigen Sauropoden. Dafür erschienen kleinere Pflanzenfresser wie Sauropelta, die zwar kleiner, aber auch schwer gepanzert waren und daher für Acrocanthosaurus keine leichte Beute waren, da dieser sich auf die Jagd nach großen, schwerfälligen Beutetieren spezialisiert hatte. Außerdem erschienen Raubsaurier wie der Deinonychus, welche zwar klein, aber dafür sehr intelligent waren und im Rudel jagten. So waren Deinonychus-Rudel vor allem für jüngere Acrocanthosaurus ernstzunehmende Konkurrenten, da sie diese gemeinsam von ihrer Beute vertreiben konnten. Da er zunehmend von kleineren Raubsauriern verdrängt wurde und er nicht gut dazu ausgerüstet war, kleinere, aber gepanzerte Beute zu jagen, starb Acrocanthosaurus aus.
Der Killerbär
Vor 19. Mio. Jahren ging in Nordamerika ein extrem gefährliches und kräftiges Raubtier auf die Jagd: Vor Amphicyon, dem Bärenhund, rettete nur Schnelligkeit.
Vermutlich wanderten die Bärenhunde, zu denen Amphicyon gehörte, über eine Landverbindung von Asien nach Nordamerika ein. Zunächst waren es kleine Tiere: So war der Unterkiefer eines frühen amerikanischen Bärenhundes gerade mal so groß wie der eines Fuchses. An der Spitze der Nahrungskette in Nordamerika herrschte der riesige Entelodont Daeodon (in der Dokumentation als „Dinohyus“ bezeichnet). Obgleich Amphicyon ein erfolgreicher Jäger war, konnte er sich nicht mit dem Daeodon messen. Doch im Laufe einiger Millionen Jahre nahmen Körpergröße, Kraft und Aggressivität von Amphicyon zu, so, dass er sich immer besser gegen Entelodonten behaupten konnte und sie so verdrängte. Nachdem Daeodon ausstarb, wurde Amphicyon zum Apexprädator Nordamerikas.
Was die Tiere zu so effektiven Räubern machte, waren vor allem eine Beweglichkeit, wie sie Löwen besitzen, ein kräftiges Gebiss, das dem eines Hunds ähnelte und der kraftvolle Körperbau eines Bären. Zwar waren die Pfoten eines Bärenhunds nicht so beweglich wie die eines Bären, doch sie reichten aus, um auch große Beutetiere zu fangen und zu töten. Vermutlich griff Amphicyon aus dem Hinterhalt an und überwältigte seine Beute, anstatt sie über längere Strecken zu verfolgen.
Amphicyon war ein sehr gefährliches Raubtier, das als ausgewachsenes Tier nur von Artgenossen etwas zu befürchten hatte. Daher stellt sich die Frage, wie ein so erfolgreiches Raubtier, das Nordamerika über mehrere Millionen Jahre beherrscht hat, aussterben konnte. In der Dokumentation wird Amphicyons Aussterben dadurch erklärt, dass sich neue, in Rudeln jagende, hundeartige Raubtiere wie Epicycon entwickelt hatten, die Amphicyon von seiner Beute verjagten. Amphicyon hatte Epicyon gegenüber einen großen Nachteil, da Amphicyon allein jagte, wohingegen Epicyon in Rudeln jagte und andere Jäger so leichter von ihrer Beute verscheuchen konnte. Des Weiteren konnten vor allem Jungtiere von Amphicyon, die in Bauen ähnlich wie bei Wölfen aufgezogen wurden, leicht Opfer von Epicyon werden. Des Weiteren änderte sich das Klima, und in Nordamerika gab es weniger Bäume, wodurch sich Amphicyon nicht mehr richtig auf die Lauer legen und erfolgreich jagen konnte. Aus diesen beiden Gründen starb Amphicyon aus.
Die tödlichen Jäger
Vor 65 Mio. Jahren ging das Zeitalter der Reptilien mit dem Aussterben der Dinosaurier zu Ende. Die Säugetiere traten die Herrschaft über die Erde an, allerdings mit einer Ausnahme: Australien. Dort herrschten im Pleistozän riesige Beuteltiere, etwa das 250 Kilogramm schwere Urzeitkänguru Procoptodon oder der riesige Wombat Diprotodon. Doch das größte Tier des Kontinents war der riesige Waran Megalania. Von diesem waren über lange Zeit jedoch lediglich wenige Fragmente bekannt. Der Paläontologe Dr. Scott A. Hocknull hat Schädelfragmente zusammengetragen, um erstmals ein vollständiges Bild des Warans zu entwerfen.
Auch wird die Jagdmethode des Riesenwarans rekonstruiert: Megalania konnte mit seiner gespaltenen Zunge die Richtung, aus der der Geruch eines Beutetieres kam, schnell feststellen. Die Jagd auf große Beuteltiere wie Procoptodon oder das Diprotodon war jedoch sehr gefährlich: So konnte Procoptodon Megalania etwa mit seinen kräftigen Hinterläufen treten. Jedoch war Megalania ein schneller Läufer und konnte Procoptodon einholen und diesen zu Fall bringen und ihn mit einem Biss töten. Auch größere Beutetiere wie Diprotodon wurden erlegt. Dafür nutzte Megalania vermutlich ein Gemisch aus Speichel und Gift, ähnlich wie rezente Komodowarane. Beim Biss floss dieses Gemisch in die Wunde des Beutetieres, was es schwächte und Megalania so ermöglichte, seine Beute zu töten.
Zu jener Zeit war Megalania jedoch nicht das einzige gefährliche Raubtier Australiens. Auch der Beutellöwe, Thylacoleo carnifex, lebte auf dem Kontinent. Er war ein geschicktes Raubtier, welches seiner Beute auflauerte. Obgleich er ein Nahrungskonkurrent von Megalania gewesen sein dürfte, war die Megalania dem Beuteltier im Kampf wahrscheinlich überlegen: So konnte der Waran den Beutellöwen mit einem Treffer seines Schwanzes schwer verletzen.
Vermutlich starb Megalania vor etwa 50.000 Jahren aus, da mit den Vorfahren der Aborigines erstmals Menschen den Kontinent betraten und Megalania aufgrund ihrer Intelligenz überlegen waren.
Rezeption
Die Dokumentation erhielt gemischte bis positive Kritiken. So erhielt sie auf der Internet Movie Database 5 von 10 möglichen Sternen. Riley Black vom Smithsonian Magazine störte vor allem das nach ihrer Meinung unrealistisch brutale, aggressive Verhalten der Urzeittiere in der Dokumentation.
Einzelnachweise
Dokumentarreihe
Computeranimationsserie
Fernsehserie der 2000er Jahre
Dinosaurier im Film
Fernsehserie (Vereinigte Staaten)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Martin%20Sch%C3%B6pflin
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Martin Schöpflin
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Martin Schöpflin (* 1962 in Hamburg) ist ein deutscher Jurist und Hochschullehrer.
Leben
Schöpflin studierte ab 1982 die Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg. 1988 schloss er sein Studium mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen ab. 1991 promovierte er unter Dirk Olzen, 1993 legte er sein Zweites Staatsexamen ab. Im Anschluss war er zwei Jahre lang als Rechtsanwalt in Hamburg tätig, bevor er 1995 zurück in den Universitätsbetrieb kehrte. Am Lehrstuhl von Volker Beuthien an der Philipps-Universität Marburg arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent. 2002 habilitierte er sich und erhielt die venia legendi für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht und Zivilprozessrecht.
Es folgten Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Heidelberg, Berlin, Freiburg und Leipzig. 2004 trat er eine Professur an der Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Hildesheim an. Deren Fakultät für Rechtspflege wurde zum 30. September 2007 in die Norddeutsche Fachhochschule für Rechtspflege umgewandelt, sodass Schöpflin seit Oktober 2007 an dieser Körperschaft beschäftigt war. 2006 erwarb Schöpflin seinen LL.M. an der Northumbria University. Von 2011 bis 2014 war er Prorektor der Norddeutschen Hochschule für Rechtspflege, von 2014 bis 2022 deren Rektor.
Schriften
Weblinks
Martin Schöpflin auf der Website der Norddeutschen Fachhochschule für Rechtspflege
Einzelnachweise
Rechtswissenschaftler (20. Jahrhundert)
Rechtswissenschaftler (21. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1962
Mann
Absolvent der Universität Hamburg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Migrationstreck%20von%20Zentralamerika%20bis%20zur%20Grenze%20zwischen%20Mexiko%20und%20den%20Vereinigten%20Staaten
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Migrationstreck von Zentralamerika bis zur Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten
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Der Migrationstreck von Zentralamerika bis zur Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten war ab Oktober 2018 ein Zug von mehreren tausend Migranten – vorwiegend Menschen aus der landlosen, vielfach indigenen Landbevölkerung – aus zentralamerikanischen Ländern wie El Salvador, Guatemala oder Honduras, die sich in Fußmärschen über bis zu 2000 km weit durch Mexiko in Richtung der US-amerikanischen Außengrenze bewegten zwecks Einwanderung in die Vereinigten Staaten. Mitte November 2018 trafen mindestens 2000 von ihnen in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana ein. Der Treck erhielt weltweite mediale Aufmerksamkeit, wie auch die Reaktionen der US-Regierung und des amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Die USA verlegten mehrere tausend Soldaten an die mexikanische Grenze und setzten schließlich Mitte Juli 2019 das Asylrecht, mit dessen Hilfe die Migranten die USA betreten hatten, weitgehend außer Kraft. Dies bewirkte Stand 2021 jedoch nicht, dass sich die Migrationsbewegungen reduzierten (siehe Flüchtlingskrise in Amerika).
Hintergrund, Vorgeschichte
Flucht und Migration großer Personenzahlen aus Südamerika über Mexiko Richtung USA sind seit Jahrzehnten an der Tagesordnung. 2017 z. B. begaben sich mindestens 400.000 Menschen auf diesen Weg, in der Regel allerdings vereinzelt oder in kleineren Gruppen. Als Grundursache der Migration werden wirtschaftliche Motive und die in diesen Ländern herrschende Kriminalität genannt.
Der Auslöser für das Anwachsen zu einem Treck im Oktober 2018 war eine von Aktivisten über soziale Medien organisierte Gruppe von 160 Migranten aus Honduras. Über weitere Medienberichterstattung wurden dann viele andere angelockt. Der Treck mit teils ganzen Familien wurde von den Beteiligten selbst als „Karawane“ betitelt: Die größere Menge biete unterwegs Schutz vor Gewalt, sexuellen Übergriffen sowie Überfällen und erhöhe, so die Hoffnung der Flüchtenden, die Aussicht auf eine Aufnahme in den Vereinigten Staaten.
Bereits im April 2018 hatte eine Migrations-„Karawane“ aus Zentralamerika, initiiert von der mexikanischen Hilfsorganisation Pueblo Sin Fronteras, für Aufmerksamkeit in den USA gesorgt, als US-Präsident Trump und Mitglieder seines Kabinetts die Betroffenen als „Gefahr für die nationale Sicherheit“ bezeichneten. Anfang Mai beantragten diese Migranten nach ihrem letzten Reiseabschnitt durch Mexiko Asyl in der US-Grenzstadt San Diego.
Verlauf
Oktober 2018
Laut Presseberichten formierte sich ein großer Zug in der zweiten Oktoberwoche 2018 in der honduranischen Stadt San Pedro Sula. In der Folgewoche wuchs der Treck in Guatemala auf 2000 Personen an, die sich zu Fuß oder durch Trampen fortbewegten. Auch Menschen aus El Salvador schlossen sich an. Im Verlauf der dritten Oktoberwoche 2018 wuchs der Treck laut der mexikanischen Tageszeitung El Universal auf über 7000 Menschen an; zusätzlich machten sich erneut weitere 1500 bis 3000 Menschen aus Honduras auf den Weg Richtung Mexiko und den USA.
Am 19. Oktober riss eine der „Karawanen“ an der guatemaltekisch-mexikanischen Grenze nach kurzem Innehalten zunächst den Grenzzaun nieder, um dann am Grenzübergang über den Río Suchiate zunächst von einer Polizei- und Grenzsperre aufgehalten zu werden, worauf später hunderte Flüchtende durch den Fluss wateten.
Zum Ende der dritten Oktoberwoche legte eine Gruppe von auch nach UNO-Schätzung mittlerweile 7000 Menschen in der südmexikanischen Stadt Huixtla eine Pause ein, ca. 1600 km und etwa weitere vier Wochen Fußmarsch vor der mexikanisch-amerikanischen Grenze. Sie errichtete dort auch zur medizinischen Versorgung ein provisorisches Lager. Von Einheimischen erhielten die Flüchtenden Nahrung und Kleidung. In der Karawane etablierten sich basisdemokratische Vollversammlungen. Am 26. Oktober wurden nach ihrer Aufgabe des Vorhabens ca. 150 Menschen mit einem Polizeiflugzeug nach Honduras zurückgebracht; zuvor hatte die Regierung von Staatspräsident Juan Orlando Hernández Sozialprogramme in Aussicht gestellt.
Am 27. Oktober blockierte die mexikanische Polizei die Landstraße zwischen den nationalen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca auf einer Brücke und stoppte so den Zug damit vorerst. Dies geschah auch, um den Migranten das Angebot des Staatspräsidenten näherzubringen: Sechs Wochen vor Ende seiner Amtszeit bot der mexikanische Präsident Peña Nieto den Migranten für die südlichen mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca z. B. Zugang zu Bildung, nationaler Gesundheitsversorgung, zeitlich begrenzte Arbeitserlaubnisse und Ausweispapiere an, nachdem sie in Mexiko eine Aufenthaltsgenehmigung und Asyl beantragt haben. Chiapas und Oaxaca gehören zu den mexikanischen Bundesstaaten mit der höchsten Arbeitslosigkeit und Armut. Führungspersonen der Migranten wiesen dieses Angebot aus Furcht vor anschließender Abschiebung ab: man wolle weiter in die USA, wo viele Familienangehörige haben. Unter anderem nach Intervention der Nationalen Menschenrechtskommission hob die Polizei die Blockade der Brücke schließlich auf.
Laut Pueblo Sin Fronteras reduzierte sich die Zahl des einen Konvois bis Anfang November auf ca. 4000 Menschen im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Ca. 1700 hätten sich für einen Verbleib in Mexiko, viele für eine Heimreise entschieden. Ende Oktober sprach der mexikanische Innenminister von rund 2300 Menschen, welche eine Aufenthaltsgenehmigung im Land beantragt hätten, Anfang November von 3230; mittlerweile war auch von drei „Karawanen“ die Rede. Die Stimmung in Mexiko hinsichtlich der Migranten wurde zunehmend ablehnend. Mehr als 100 mehrheitlich minderjährige Migranten wurden unterwegs durch das Zetas-Kartell verschleppt, mutmaßlich in den Menschenhandel.
November: Ankunft in Tijuana
Mitte November 2018 erreichten die ersten Migranten bei Tijuana die Grenze zu den USA. Es trafen bald ca. 2000 Menschen in der mexikanischen Grenzstadt ein; sie galten als Vorhut ca. 5000 bis 10.000 weiterer Migranten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich im Bereich Tijuana bei den US-Behörden bereits über 6000 Menschen um einen Termin zur Stellung eines Asylantrags beworben.
Am darauf folgenden Wochenende demonstrierten in Tijuana ca. 1000 Menschen mit nationalistischen Parolen gegen die Migranten. Da Woche für Woche Zehntausende Amerikaner u. a. für billige Einkäufe in die Stadt kommen, befürchtete man eine von US-Präsident Trump wiederholt angedrohte Grenzschließung durch die US-Behörden. Tijuanas Bürgermeister hatte die Migranten zuvor diffamiert, indem er von „Kiffern und Faulpelzen“ unter ihnen sprach. Flüchtlingshelfer in Tijuana warfen Pueblo Sin Fronteras vor, die Karawane bis an die Grenze geführt, sich dann aber aus der Verantwortung gestohlen zu haben, als es dort nicht mehr weiter ging. In der boomenden Stadt Tijuana wurde staatlicherseits eine Stellenbörse eröffnet, die sich auch an Migranten richtet und (November 2018) etwa 7000 Jobangebote machte.
Weitere Entwicklungen
Bis Anfang Dezember erreichten etwa 7000 Menschen die Grenze zu den USA. Verschiedentlich versuchten ab Ende November, im Dezember und im Januar Gruppen von 150, über 400 und bis zu 1000 Migranten, die Grenze zu den USA zu überwinden. Die US Border Patrol drängte diese zurück bzw. nahm sie in Gewahrsam. Sie setzte dabei auch Tränengas ein.
Das US-Heimatschutzministerium und das mexikanische Außenministerium gaben Mitte Dezember bekannt, dass Migranten künftig in Mexiko auf die Bearbeitung ihres Asylantrages zu warten haben. Aus Sicht des mexikanischen Außenministeriums ist dies eine temporäre Einigung.
Ein vom US-Außenministerium finanziertes Rückkehrerprogramm, in dessen Rahmen die Internationale Organisation für Migration seit 4. November 2018 die Rückreise von Teilnehmern des Migrationstrecks in ihre Heimatländer anbietet, wurde bis 30. November von 453 Menschen in Anspruch genommen.
Nachdem diverse Nichtregierungsorganisationen bei einem Gericht in San Francisco zunächst erfolgreich gegen die Praktik der Regierung geklagt hatten, Asylsuchende bis zur Entscheidung über ihre Anträge nach Mexiko zu schicken, gewann die US-Regierung Anfang Mai 2019 vor einem Bundes-Appellationsgericht das Recht, diese Praxis bis zu einer endgültigen Entscheidung fortzusetzen.
Reaktionen
US-Regierung
Mitte Oktober twitterte US-Präsident Trump, er werde Finanzmittel für die mittelamerikanischen Staaten Honduras, Guatemala und El Salvador kürzen bzw. streichen, da sie nicht in der Lage seien, die Menschen von einer illegalen Einreise in die USA abzuhalten: Seit 2014 hatten die USA hier Hilfen in Höhe von 2,6 Mrd. US-Dollar bereitgestellt, für 2019 waren für Programme zur Stärkung von Sicherheit und Menschenrechten, für Demokratieaufbau sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklung z. B. in Honduras 65,7 Mio. US-Dollar geplant.
Trump schloss eine Einreise der Migranten in die USA zunächst kategorisch aus: Er kolportierte, unter die Migranten hätten sich Nahost-Terroristen und weitere „dunkle Gestalten“ gemischt, musste später allerdings eingestehen, dafür keine Belege zu haben („Fake News“). Am 27. Oktober bezeichnete Trump via Twitter den Treck als „nationalen Notstand“ für die USA. Seine Tweets sowie die Berichterstattung in den Medien könnten eine auslösende Funktion beim Attentat in Pittsburgh gehabt haben, bei dem ein Einzeltäter am 27. Oktober in der Tree-of-Life-Synagoge elf Menschen erschoss und sechs verletzte. Stunden vor dem Anschlag soll der Täter beim Kurznachrichtendienst Gab folgenden Beitrag erstellt haben: I can’t sit by and watch my people get slaughtered. Screw your optics, I’m going in („Ich kann nicht rumsitzen und zusehen, wie mein Volk abgeschlachtet wird. Scheiß aufs Image, ich gehe rein“).
Ende der vierten Oktoberwoche kündigte unter anderem der US-Verteidigungsminister James Mattis die Entsendung von 800 US-Soldaten zur logistischen Unterstützung der Grenzschutzkräfte an der US-Grenze nach Mexiko an; über 2000 Mitglieder der US-Nationalgarde befanden sich bereits seit April vor Ort. Das US-Militär verlegte Beton-Barrieren an die Grenze nach Mexiko. Die Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen warnte die Migranten vor illegalen Grenzübertritten.
Eine Woche vor den Halbzeitwahlen in den Vereinigten Staaten (midterm elections) kündigten die USA am letzten Oktoberwochenende „zum Schutz vor einer Invasion“ die Entsendung weiterer 5200 Soldaten an die mexikanische Grenze an; anschließend Präsident Trump die Errichtung „sehr schöner“ Zeltstädte durch das US-Militär für die Asylsuchenden, wo sie ausharren sollten, bis ihre Asylanträge geprüft seien. Trump äußerte auch seinen Willen, die Zahl der an die Südgrenze der USA zu verlegenden US-Truppen auf 15.000 zu erhöhen.
Anfang November drohte Trump mit Schusswaffengebrauch durch das US-Militär als Antwort auf etwaige Steinwürfe der Flüchtenden. Das US-Militär darf jedoch laut Posse Comitatus Act im Inland weder Grenzschutz- noch polizeiliche Aufgaben wahrnehmen.
Nach den Midterms erließ Trump Ende der ersten Novemberwoche ein Dekret zu Verschärfung der amerikanischen Asyl-Regeln, nach dem für zunächst neunzig Tage aus Mexiko in die USA Kommende Asylanträge nur noch an einem offiziellen Grenzübergang stellen dürften; Asylbegehren von illegal Eingewanderten sollten nicht mehr bearbeitet werden. Damit revidierte er seine anfängliche Aussage, dass kategorisch kein Zuwanderer des Trecks in die Vereinigten Staaten gelangen werde, eine Aussage, die mit dem Recht der Vereinigten Staaten kollidierte, in welchem seit 1980 die Ziele des internationalen Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge verankert sind, darunter die Gewähr, dass jedes Asylgesuch geprüft wird. Ein Richter in Kalifornien stellte klar, dass dieses Recht grundsätzlich auch für Menschen gelte, die die Grenzen der Vereinigten Staaten ohne Einreisedokumente und ohne Erlaubnis übertreten.
Mitte November waren rund 5600 Soldaten im Einsatz, darunter etwa 2800 im US-Bundesstaat Texas, 1500 in Arizona sowie 1300 in Kalifornien, der größte Militäreinsatz an der US-Südgrenze seit der Mexikanischen Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts. Verteidigungsminister James Mattis besuchte zusammen mit der Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen die in die Grenzregion verlegten US-Truppen.
Der Versuch der Trump-Regierung, den Migrationsdruck auf die US-Südgrenze durch sogenannte Sichere-Drittstaaten-Regelungen mit Staaten südlich der USA zu verringern, scheiterte Anfang Juli 2019 mit dem Rückzug Guatemalas aus den Verhandlungen. Zwei Tage später kündigte die US-Regierung eine Änderung des Asylrechts an, nach der vom 15. Juli 2019 an nur noch Personen Asyl beantragen können, die nicht aus einem Transitland kommend die USA erreichen. Die neue Regelung würde fast jeden Antragssteller betreffen, der kein mexikanischer Staatsbürger ist. Gruppen für Migrantenrechte kündigten rechtliche Schritte gegen die Verordnung an.
Iberoamerika-Gipfel
Auf dem XXVI. Iberoamerika-Gipfel Mitte November 2018 in Antigua Guatemala zeigten sich die Staats- und Regierungschefs besorgt über die aktuellen regionalen Migrationsbewegungen, man müsse mehr zur Vorsorge tun.
Weblinks
spiegel.de, 12. November 2018, Silke Fokken: „Trump hat gewonnen, ich gebe auf“
truthout.org, 2. November 2018, Interview von Amy Goodman mit Noam Chomsky: Migrant Caravan Is Fleeing From Horrors Created by US (Englisch, „Die Migrantenkarawane flieht vor dem von den USA verursachten Horror“)
zeit.de, 23. Oktober 2018: In die USA, egal wie
Einzelnachweise
Demonstrationen
Migration (Amerika)
Migration (Mexiko)
Migrationsgeschichte (21. Jahrhundert)
Geschichte Mittelamerikas
Immigration (Vereinigte Staaten)
Migrationspolitik (Vereinigte Staaten)
Ereignis 2018
Beziehungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten
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https://de.wikipedia.org/wiki/Luciano%20Zampatti
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Luciano Zampatti
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Luciano Zampatti (* 12. Mai 1903 in St. Moritz, Schweiz; † 1. Dezember 1957 in Ponte di Legno) war ein italienischer Skispringer.
Zampatti gewann 1928 hinter Luigi Bernasconi und Vitale Venzi bei den italienischen Meisterschaften die Bronzemedaille. Bei den Olympischen Winterspielen 1928 in St. Moritz sprang Zampatti von der Normalschanze auf den 24. Platz. 1934 musste sich Zampatti bei den italienischen Meisterschaften nur Mario Bonomo geschlagen geben und gewann Silber.
Weblinks
Einzelnachweise
Skispringer (Italien)
Olympiateilnehmer (Italien)
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1928
Italiener
Geboren 1903
Gestorben 1957
Mann
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11140792
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https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCrer%20im%20Seesturm
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Dürer im Seesturm
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Das Transparentgemälde Dürer im Seesturm war das vierte Bild eines siebenteiligen Bilderzyklus, der für ein Fest zu Ehren Albrecht Dürers 300. Todestagesauf dem Dürer-Fest in Nürnberg ausgestellt worden war. Den Entwurf für das Transparent lieferte der deutsche Künstler Ferdinand Fellner (1799–1859). Das Original wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört, jedoch existieren Kopien aus der Hand zeitgenössischer Künstler.
Komposition und Ikonographie
Der Horizont und der Mast bilden ein Kreuz, auf deren Mittelachse Dürers Kopf steht. Die aufsteigende Diagonale (Stab mit Segeltuch) trennt das Bild in zwei Hälften: Der hintere Teil des Bildes wird von Ruhe (sanfte Wellen, Stadt) beherrscht, auch der senkrechte Mast simuliert Ruhe im Bild. Im vorderen Teil des Bildes befindet sich alles in Unruhe, da die bewegten Wellen, die dramatisch dargestellten Figuren und das sinkende Boot rechts unten aus dem Bild zu kippen scheinen. Besonders auffällig ist, dass trotz des Seesturms, Dürers Gesichtsausdruck extrem ruhig (im Vergleich zu den anderen Figuren) gezeigt wird. Außerdem hält Dürer sich am senkrechten Mast mit Leichtigkeit fest.
Das Werk zeigt auch ein typisches Thema der nazarenischen Kunst: Rettung durch Gott. Eine christliche Personifikation ist im Mittelpunkt des Bildes in Form von Dürer dargestellt. Die zwei Frauen mit Kopftuch im Vordergrund wurden wie Marien dargestellt.
Hintergrund
Am 8. Dezember 1520 kam Albrecht Dürer in der Stadt Arnemuiden (Provinz Zeeland) an, wo er über Nacht verblieb. Dort kam es jedoch zunächst zu einem Unglück. Als das Schiff sich dem Land näherte, drang ein weiteres, größeres Schiff neben ihnen ein, wodurch die Wellen ihnen große Probleme bereiteten (daher Seesturm). Dürers Reisetagebuch zufolge blieben während des Seesturms noch sechs Leute auf dem Schiff, einschließlich des Handelsmannes Georg Kölzler (1471–1529), der aus einer alten Nürnberger Bürgerfamilie stammte. Das Geschehen des Unfalls wurde wie folgt beschrieben.„zu Armuyd, do ich anfuhr, do geschah mir ein grosser unrath. Do wir am lande stissen und unser saibl anwurffen, da trüng ein grosser schiff neben uns so kräfftig, und was eben in aussteigen, das ich ihm gedräng jederman für mir ließ außsteigen, also das niemand dan ich, Görg Köczler, zwey alte weiber und der schiffmann mit einen klainen buben in schiff blieben. Als sich nun das ander schiff mit uns trung und ich noch also mit den genanden vf dem schiff waren und nit auß konten weichen, do zerriß das starcke saihl, und so kam in selben ein starcker sturmwind, der trieb unser schiff mit gewahlt hinter sich.“
– Dürer Schriftlicher NachlassDie Reaktion der Genannten auf dem Schiff wurden von Dürer im Tagebuch ins Detail wiedergegeben, wodurch man diese Bedrohung durch den Tod mit anderen vergleichen konnte. Der Vergleich wurde virtuell im Transparent Dürer im Seesturm an fünfter Stelle der chronologischen Reihenfolge der Abbildungen auf dem Dürerfest 1828 in Nürnberg dargestellt.
Einzelnachweise
Gemälde (19. Jahrhundert)
Albrecht Dürer als Namensgeber
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https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich%20Baucke
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Heinrich Baucke
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Heinrich Karl Baucke (* 15. April 1875 in Düsseldorf; † 12. April oder 13. April 1915 in Ratingen) war ein deutscher Bildhauer des Neobarock.
Leben
Heinrich Baucke studierte von 1891 bis 1900 an der Kunstakademie bei Karl Janssen Bildhauerei. Sein erster Erfolg war die Bronzefigur Sieger im Faustkampf, die heute in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen ist. Er ließ sich in Düsseldorf als freier Bildhauer nieder und engagierte sich im dortigen „Verein akademischer Bildhauer“, der die Interessen der rheinischen Bildhauer gegen die Berliner Konkurrenz zu vertreten suchte. 1903 übersiedelte er nach Berlin, wo er mehrere Aufträge Kaiser Wilhelms II. ausführte, darunter auch die Statue Wilhelms III. von Oranien-Nassau auf der Lustgartenterrasse des Berliner Schlosses. Heinrich Bauke starb am 12. oder 13. April 1915 in Ratingen.
Werke
1897: Bronzefigur Sieger im Faustkampf, Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf, Replikat vor der Nationalgalerie Berlin
1900: Büste des Deutschen Kaisers Wilhelm I. für das Denkmal in Rotthausen
1902: König Friedrich I.-Standbild, auf dem Neumarkt, Moers
1904: Kurfürstin Louise Henriette-Standbild, Gemahlin des Großen Kurfürsten, vor dem Schloss, Moers
1907: Standbild Wilhelm III. von Oranien-Nassau, Lustgartenterrasse des Berliner Schlosses, Berlin (zerstört, ein zweiter Guss steht im Kensington Palace, London)
1909: Bronzestatuen des Königs Friedrich I. in Preußen und der Königin Sophie Charlotte am Charlottenburger Tor, Berlin
1909: Wilhelm Greef-Brunnen als Denkmal für den Seminarlehrer und Gründer des Moerser Männergesangvereins, Schlosspark Moers
Fassadenstandbild König Friedrich Wilhelm III. am Rathaus, Elberfeld (eingeschmolzen)
Moltke- und Bismarck-Büsten, Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld
Galerie
Weblinks
Einzelnachweise
Bildhauer (Deutschland)
Deutscher
Geboren 1875
Gestorben 1915
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard%20Stapelfeldt
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Gerhard Stapelfeldt
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Gerhard Stapelfeldt (* 26. Oktober 1947 in Hamburg) ist ein deutscher Soziologe. Er war Professor am Institut für Soziologie der Universität Hamburg.
Biographie und Werk
Stapelfeldt studierte in Hamburg Architektur (Dipl.-Ing.), Soziologie, Philosophie, Politikwissenschaft und Psychologie. Er promovierte 1978 über Das Problem des Anfangs in der Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx. Die Habilitation erfolgte 1997 über die Kritik der ökonomischen Rationalität, Bände I und II. Von 1979 bis 2009 lehrte er am Institut für Soziologie der Universität Hamburg.
Der Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre ist die Kritik der politischen Ökonomie im Anschluss an Karl Marx und die kritische Theorie der Gesellschaft im Anschluss an Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse. Seine Schriften sind zudem geprägt von der Philosophie Georg Wilhelm Friedrich Hegels und der Psychoanalyse Sigmund Freuds.
Sein umfangreiches Werk umfasst Schriften zur Philosophie und Soziologie, vor allem aber Abhandlungen zur Entstehung und Entwicklung der Politischen Ökonomie des Kapitalismus in seinen Stadien: Merkantilismus, Liberalismus, Imperialismus, Staatsinterventionismus, Neoliberalismus. Die Darstellung verbindet eine theoriegeschichtliche und gesellschaftsgeschichtliche Aufklärung der politisch-ökonomischen Strukturen.
Sein vierbändiges Hauptwerk zur Kritik der ökonomischen Rationalität ist eine Darstellung der Entstehung sowie der logischen, institutionellen und empirischen Struktur des staatsinterventionistischen und des neoliberalen Kapitalismus. Es umfasst einen allgemeinen, an der Dialektik der Aufklärung orientierten geschichtsphilosophischen Teil sowie Untersuchungen der Politik-Ökonomie der Bundesrepublik Deutschland, der Europäischen Union und der Weltökonomie.
Das gesellschaftliche Interesse Stapelfeldts ist die aufklärende Bildung in der Absicht weltverändernder Praxis. Dieses Interesse geht vor allem zurück auf die Erfahrung der Verdrängung der nationalsozialistischen Verbrechen in Westdeutschland einerseits, auf die Erfahrung des „ökonomischen Völkermords“ in Lateinamerika andererseits.
Diesem Interesse folgend kritisiert Stapelfeldt die Kritische Theorie Horkheimers, Adornos und Marcuses, weil sie noch als Kritik des Marxismus der Zweiten Internationale dessen Aporien erlegen sei. Durch diese Kritik bewahrt Stapelfeldt den Erfahrungsgehalt der Dialektik der Aufklärung, die Aufklärung der „Barbarei“, indem er die Kritische Theorie auf ihren Ursprung als Kritik der Politischen Ökonomie zurückführt. Die Marxsche Kritik wird durch diese Denkbewegung nicht philologisch rekonstruiert, sondern zu einer Kritik der irrational-rationalen kapitalistischen Politik-Ökonomie in den beiden Formen des staatsinterventionistisch-rationalistischen und des neoliberal-irrationalen Kapitalismus entwickelt.
Werke
Schriften zur Philosophie
Bildung – Von der Utopie zur neoliberalen Wissensgesellschaft, Kovač, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8378-8. Das Buch ist hervorgegangen aus der 2003 im Lit-Verlag, Münster, publizierten Arbeit: Geist und Geld
Der Aufbruch des konformistischen Geistes. Thesen zur Kritik der neoliberalen Universität, Kovač, Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-2898-7. Zweite, überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hamburg 2011, ISBN 978-3-8300-6119-9
Mythos und Logos. Antike Philosophie von Homer bis Sokrates, Kovač, Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-3250-2
Aufstieg und Fall des Individuums. Kritik der bürgerlichen Anthropologie, Ça Ira, Freiburg 2014, ISBN 978-3-86259-117-6
Der Geist des Widerspruchs. Studien zur Dialektik. Erster Band, Verlag ça ira, Freiburg 2012, ISBN 978-3-86259-113-8
Der Geist des Widerspruchs. Studien zur Dialektik. Zweiter Band, Freiburg 2013, ISBN 978-3-86259-114-5
Der Geist des Widerspruchs. Studien zur Dialektik. Dritter Band, in zwei Teilbänden, Freiburg 2021, ISBN 978-3-86259-115-2.
Schriften zur Geschichte und Kritik der Politischen Ökonomie
Der Merkantilismus. Die Genese der Weltgesellschaft vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, Ça Ira: Freiburg 2001
Der Liberalismus. Die Gesellschaftstheorien von Smith, Ricardo, Marx, Ça Ira, Freiburg 2006
Das Problem des Anfangs in der Kritik der politischen Ökonomie, Campus, Frankfurt am Main / New York 1979
Das Problem des Anfangs in der Kritik der Politischen Ökonomie von Karl Marx. Zum Verhältnis von Arbeitsbegriff und Dialektik, 2. erw. Auflage (hgg. von Bastian Bredtmann und Hanno Plass), Kovač, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-3963-1
Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29, Erster Band: Politische Ökonomie, Kovač, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3654-8
Der Imperialismus – Krise und Krieg 1870/73 bis 1918/29, Zweiter Band: Anthropologie und Rationalität, Kovač, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3655-5
Schriften zur Kritik der ökonomischen Rationalität
Das Buch erschien 1998 und 2004 unter dem Titel 'Geschichte der ökonomischen Rationalisierung' im Lit-Verlag, Münster und Hamburg
Wirtschaft und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Kritik der ökonomischen Rationalität. Zweiter Band, Lit, Münster 1998
Europäische Union: Integration und Desintegration. Kritik der ökonomischen Rationalität. Dritter Band, Lit, Münster 1998
Schriften zur Soziologie und Gesellschaftstheorie
Peru – im Namen der Freiheit ins Elend, Fischer, Frankfurt am Main 1984
Verelendung und Urbanisierung in der Dritten Welt. Der Fall Lima/Peru, Breitenbach, Saarbrücken 1990
Theorie der Gesellschaft und empirische Sozialforschung. Zur Logik der Aufklärung des Unbewussten, Ça Ira, Freiburg im Breisgau 2004
Zur deutschen Ideologie. Soziologische Theorie und gesellschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland, Lit, Münster 2005
Kritik des soziologischen Individualisierungstheorems (Ulrich Beck). 2014 (Link)
Soziologische Gegenaufklärung. Vorträge und Aufsätze zur Kritik der Soziologie, Kovač, Hamburg 2017, ISBN 978-3-8300-9426-5
Über Antisemitismus – Zur Dialektik der Gegenaufklärung, Kovač, Hamburg 2018, ISBN 978-3-339-10182-2
Revolte der Natur und konformistischer Protest. Über die Klimaschutzbewegung 'Fridays for Future', Kovač, Hamburg 2020, ISBN 978-3-339-11824-0
Literatur
Katharina Böttcher, Ulrike Flader, Gerald Gönen, Paul Kramer (Hgg.): Wege zur Reflexion. Unbehagen – Aufklärung – Gesellschaftskritik. Für Gerhard Stapelfeldt zum 60. Geburtstag, Kovač, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3220-5
Anja Kindler, Björn Oellers, Hanno Plass (Hrsg.): Theorie und Praxis. Beiträge zur Kritik der Gesellschaft, Lit, Münster 2011. ISBN 978-3-643-11495-2 (Ein Gerhard Stapelfeldt gewidmeter, von seinen ehemaligen Studentinnen und Studenten verfasster Aufsatzband).
Bastian Bredtmann (Hrsg.): Widerspruchsgeist. Beiträge zur Gesellschaftstheorie. Gerhard Stapelfeldt zum 75. Geburtstag, Edition Kritik, Hamburg 2023 (www.edition-kritik.de). ISBN 978-3-00-074464-8
Weblinks
Einzelnachweise
Vertreter der Kritischen Theorie
Soziologe (20. Jahrhundert)
Soziologe (21. Jahrhundert)
Hochschullehrer (Universität Hamburg)
Deutscher
Geboren 1947
Mann
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5894822
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gianni%20Marzotto
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Gianni Marzotto
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Conte Giannino Massimo „Gianni“ Marzotto (* 13. April 1928 in Valdagno; † 14. Juli 2012 in Padua) war ein italienischer Autorennfahrer und Unternehmer.
Karriere
Gianni Marzotto war der jüngste der vier Marzotto-Brüder – Paolo, Umberto und Vittorio –, die allesamt Ende der 1940er- und Anfang der 1950er-Jahre als Amateure in Italien Motorsport betrieben. Gianni Marzotto wurde in eine vermögende adelige Familie hinein geboren. Sein Großvater Luigi Marzotto gründete ein Textilunternehmen, das zu einem der größten italienischen Modekonzerne wurde. Außerdem verwaltete der Konzern eine Vielzahl an Immobilien. Heute gehört der Marzotto-Konzern zur Valentino Fashion Group. Alle vier Marzotto-Brüder waren zu ihrer aktiven Zeit in Italien sehr populär. Aus dieser Popularität ragte der Jüngste noch heraus. Einerseits war es sein Alter. Ein knapp 20 Jahre junger und dazu noch erfolgreicher Rennfahrer war zu dieser Zeit, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, etwas sehr ungewöhnliches. Erfolgreiche Motorsportler waren damals gestandene Herren, zum Teil weit über 40 Jahre alt. Nach seinem zweiten Gesamtsieg bei der Mille Miglia 1953 war er kurzzeitig der populärste Sportler Italiens. Teil seiner Popularität war auch seine elegante Erscheinung. Stets war er perfekt gekleidet und im Rennwagen saß er mit extra für ihn geschneiderten Overalls.
Seine Karriere begann er im Alter von 20 Jahren 1948 bei der Targa Florio. Auf einer Lancia Aprilia konnte er das Rennen aber nicht beenden. 1950 war er bereits Werksfahrer bei Ferrari, als er seine erste Mille Miglia gewann. (1948 hatte der bei diesem Rennen debütiert). Er siegte auf einem Ferrari 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans. Im selben Jahr feierte er auch Erfolge beim 3-Stunden-Rennen von Rom und bei der Coppa d’Oro delle Dolomiti. Zur Heldenverehrung in Italien kam es dann nach seinem zweiten Gesamtsieg bei der Mille Miglia 1953. Seinen Zweikampf mit dem argentinischen Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio verfolgten Millionen an den Radios.
Einmal war er auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start. 1953 wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Paolo Fünfter in der Gesamtwertung. 1954, nach seinem Ausscheiden bei der Mille Miglia, im Alter von nur 26 Jahren, trat er vom Rennsport zurück um im familieneigenen Textilunternehmen zu arbeiten.
Zeitweilig unterhielten die Marzotto-Brüder in Valdagno in der Provinz Vicenza unter maßgeblicher Führung von Gianni Marzotto auch ein eigenes Rennteam, die Scuderia Marzotto SpA. Anfang der 1950er-Jahre stand er in engem Kontakt zum Karosseriebauer und Gelegenheitsrennfahrer Paolo Fontana; von dessen Karosseriebaubetrieb Carrozzeria Paolo Fontana ließen sich Gianni Marzotto und seine Brüder je nach Sichtweise vier bis fünf Rennsportwagen, teils mehrfach, mit besonders leichten, sportlich-kompakten, meist offenen Karosserien einkleiden.
Er starb im Juli 2012.
Statistik
Le-Mans-Ergebnisse
Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Literatur
Cesare De Agostini: La saga dei Marzotto. G. Nada, Vimodrone 2003, ISBN 88-7911-311-9.
Weblinks
Informationen zu Gianni Marzotto bei statsf1.com (englisch)
Einzelnachweise
Rennfahrer (Italien)
Rennfahrer des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sportwagen-WM-Rennfahrer
Italiener
Geboren 1928
Gestorben 2012
Mann
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2016745
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir%20Iwanowitsch%20Jakunin
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Wladimir Iwanowitsch Jakunin
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Wladimir Iwanowitsch Jakunin (; * 30. Juni 1948 in Melenki, Oblast Wladimir) ist ein russischer Unternehmer. Er war von Juni 2005 bis zu seinem Rücktritt im August 2015 Präsident der staatlichen russischen Eisenbahngesellschaft (RŽD).
Kindheit und Jugend
Jakunin wurde in Melenki, einer Stadt im Kreis Gus-Chrustalnyj der Region Wladimir, geboren. Bis zum Alter von 14 Jahren lebte er in Pärnu (Estland). Sein Vater war Pilot bei den Grenztruppen der Sowjetunion, seine Mutter arbeitete als Buchhalterin. 1964, nach der Entlassung des Vaters aus der Armee, zog die Familie nach Leningrad um, das Jakunin als seine Heimatstadt betrachtet.
Karriere
1972 schloss Jakunin sein Studium zum Bau von Fluggeräten am Leningrader Mechanischen Institut ab. Als Maschinenbauingenieur spezialisierte er sich auf die Projektierung und Wartung von ballistischen Raketen mit großer Reichweite. Seine berufliche Laufbahn begann er am Staatlichen Institut für Angewandte Chemie, wo er von 1972 bis 1975 arbeitete. 1975 wurde er zum Wehrdienst in die Sowjetarmee eingezogen.
Nach dessen Ableistung arbeitete er von 1977 bis 1982 als leitender Ingenieur in der Verwaltung des Staatskomitees für Außenhandel beim Ministerrat der UdSSR. Von 1982 bis 1985 war er Leiter der Auslandsabteilung am Physikalisch-Technischen Joffe-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Zwischen 1985 und 1991 gehörte Wladimir Jakunin der sowjetischen diplomatischen Mission bei den Vereinten Nationen an, ab 1988 als erster Sekretär. Anfang 1991 schied er aus dem Staatsdienst aus, wurde Unternehmer und Vorstandsvorsitzender des Business Centers „Internationales Zentrum für wirtschaftliche Zusammenarbeit“.
1997 kehrte er in den Staatsdienst zurück und übernahm die Leitung der Nord-West-Regionalinspektion der Hauptkontrollverwaltung im Präsidialamt der Russischen Föderation. Vom 7. Dezember 2000 bis zum Februar 2002 war Jakunin Stellvertreter des russischen Verkehrsministers Sergej Frank und verantwortlich für die Entwicklung der Handelsflotte sowie den Betrieb der Seehäfen in Russland.
Am 8. Februar 2002 wurde er zum ersten Stellvertreter des Eisenbahnministers Gennadi Fadejew ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 22. Oktober 2003 aus. Am 10. Januar 2003 wurde Jakunin zum Wirklicher Staatsrat 1. Klasse der Russischen Föderation befördert.
Am 24. Oktober 2003 wurde Jakunin Vizepräsident der Russische Eisenbahnen AG, an deren Spitze Gennadij Fadejew stand. Die RZD AG war mit dem Regierungsbeschluss Nr. 585 vom 18. September 2003 gebildet worden. Die Gründung des Unternehmens erfolgte im Ergebnis der ersten Etappe der Bahnreform. Am 15. Juni 2005 wurde Wladimir Jakunin zum Chef der Russischen Eisenbahnen berufen (Regierungsverordnung 786-r vom 14. Juni 2005). Im Weiteren wurde er dreimal im Amt bestätigt (Regierungsverordnungen 843-r vom 12. Juni 2008, 987-r vom 10. Juni 2011 und 1606-r vom 25. August 2014). Am 12. Dezember 2012 wurde Jakunin auf der Generalversammlung des Internationalen Eisenbahnverbandes zu dessen Vorsitzenden ernannt. Am 3. Dezember 2014 wurde er einstimmig für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.
Im Jahre 2012 wurde Jakunin Präsident des Internationalen Eisenbahnverbandes (UIC); am 26. August 2015 teilte die UIC mit, dass der UIC-Vizepräsident bis zur nächsten Generalversammlung dieses Amt geschäftsführend wahrnimmt.
Am 17. August 2015 kündigte Jakunin seinen Rücktritt von der Leitung der RZD an; er werde als Senator für Kaliningrad kandidieren. Später teilte er mit, doch nicht als Senator fungieren zu wollen. Medwedew hatte im August 2015 Oleg Belosjorow zum neuen RŽD-Präsident ernannt.
Jakunin gilt als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er wird den Silowarchen zugerechnet. Dem Politologen Stefan Meister zufolge, ist Jakunin innerhalb der russischen Elite einer der .
Wissenschaftliche Tätigkeit
Seit Januar 2006 ist Jakunin wissenschaftlicher Berater und Vorsitzender des Kuratoriums am Zentrum für Problemanalyse und staatlich gemanagte Projektierung bei der Russischen Akademie der Wissenschaften.
2005 hat er seine Dissertation zum Kandidaten der Wissenschaften verteidigt, das Thema lautete „Der Mechanismus der Entwicklung von Geostrategien im heutigen Russland (am Beispiel des Transport- und Eisenbahnwesens)“. Er besitzt einen Doktorgrad in Politikwissenschaften, hat 2007 seine Dissertation zum Thema „Prozesse und Mechanismen bei der Gestaltung der staatlichen Politik im heutigen Russland“ verteidigt. Zu den wissenschaftlichen Werken (Monografien) Jakunins gehören: „Die Entwicklung von Geostrategien in Russland: die Verkehrskomponente“ (2005), „Politologie des Verkehrs: die politische Dimension der Verkehrsentwicklung“ (2006), „Die Entwicklung einer staatlichen Politik im heutigen Russland: Probleme in Theorie und Praxis“ (2006).
Seit Ende 2010 leitet er den Lehrstuhl für staatliche Politik der Fakultät für Politikwissenschaften an der Lomonossow-Universität Moskau. Jakunin ist Gastprofessor an der Handelshochschule Stockholm.
Stiftungen
Wladimir Jakunin ist Kuratoriumsmitglied am Großen Towstonogow-Dramentheater, Kuratoriumsvorsitzender am Zentrum des nationalen Ruhms und bei der Stiftung St.-Andreas-Fahne. Diese Organisationen finanzieren Projekte in Zusammenhang mit der Tätigkeit der Russisch-Orthodoxen Kirche. Außerdem leitet er das Kuratorium der 2007 gegründeten Kinderhilfestiftung „Breite deine Flügel aus!“, die behinderte, schwerkranke und Waisenkinder finanziell unterstützt.
2016 gründete Jakunin gemeinsam mit dem Göttinger Politikwissenschaftler Peter W. Schulze und dem österreichischen Juristen und ehemaligen Politiker Walter Schwimmer in Berlin das Forschungsinstitut Dialog der Zivilisationen (DOC), dessen Aufsichtsrat er vorsteht. Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung hatte das „Forschungsinstitut“ weder eigene Räumlichkeiten noch Wissenschaftler vorzuweisen. Der Tagesspiegel sprach deshalb von einer „Potemkinschen Denkfabrik“. Er gründete ein weiteres Forum, das Jugendforum von Rhodos, das von der Bewegung Youth Time betrieben wird.
Als Redner propagierte Jakunin rechtsnationale Ideen, so Hans-Henning Schröder
Mit anderen Oligarchen hat Jakunin ein ganzes Netzwerk aus Stiftungen sowie Organisationen aufgebaut, viel Geld sei etwa an ultrareligiöse Gruppierungen in Europa geflossen, zum Kampf gegen die Abtreibung.
Auszeichnungen und Ehrungen
Verdienstorden für das Vaterland, IV. Klasse (16. Juni 2008) – für den herausragenden Beitrag zur Entwicklung des Bahntransports und langjährige gewissenhafte Arbeit
Orden der Ehre (10. August 2006) – für den herausragenden Beitrag zur Entwicklung des Bahntransports und langjährige gewissenhafte Arbeit
Medaille „Für die Entwicklung der Eisenbahn“ (22. Oktober 2007) – für den herausragenden Beitrag zur Entwicklung des Bahntransports und die Errungenschaften bei der Arbeit
Medaille „Für Verdienste im Kampf“ (Sowjetunion)
Kommandeur des Ordens des litauischen Großfürsten Gediminas (14. Juni 2002) Ehrenzeichen „Verdienter Eisenbahner der Russische Eisenbahnen AG“
Orden „Für Verdienste um die Region Altai“, I. Klasse (25. September 2009) – für den herausragenden Beitrag zur sozialökonomischen Entwicklung der Region Altai
Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Österreich, 2011)
Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Republik Kirgisien und der Russischen Föderation Orden „Danaker“ (Kirgisien, 21. Juni 2006) – für den herausragenden Beitrag zu den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Republik Kirgisien und der Russischen Föderation
Orden der Freundschaft (Aserbaidschan, 2009) – für besondere Verdienste bei der Festigung der Zusammenarbeit und der bilateralen Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Russland
Großoffizier des Verdienstordens der Italienischen Republik (9. Juni 2011, Italien) – für den Beitrag zur Entwicklung der kulturellen, ökonomischen und politischen Beziehungen zwischen Russland und Italien
Orden der Ehre (Armenien) – für den bedeutenden Beitrag zur Festigung und Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Republik Armenien und der Russischen Föderation auf wirtschaftlichem Gebiet
Orden des Heiligen Fürsten Daniel von Moskau, I. Klasse (Russisch-Orthodoxe Kirche, 2008)
Orden des Heiligen Andrej Rubljow, I. Klasse (Russisch-Orthodoxe Kirche, 2009)
Orden des Heiligen Seraphim von Sarow, II. Klasse (Russisch-Orthodoxe Kirche, 2005)
Orden „Al-Fahr“, I. Klasse (Muftirat Russlands, 2008) – für den bedeutenden Beitrag zur Entwicklung und Festigung der Idee des Dialogs der Zivilisationen, die Verbreitung der Ideale eines friedlichen Miteinanders der Völker und religiösen Traditionen, sowie zum 60. Geburtstag
St.-Sava-Orden, I. Klasse (Serbisch-Orthodoxe Kirche, 17. Dezember 2005) – für aktive Liebe zum serbischen Brudervolk und zur Serbisch-Orthodoxen Kirche
Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem (Griechisches Patriarchat von Jerusalem, 2004) – für den herausragenden Beitrag zur Entwicklung des Dialogs der Zivilisationen und Völker sowie zum panorthodoxen Gebet „Betet für den Frieden von Jerusalem“
Orden der Heiligen Kyrill und Methodius (Orthodoxe Kirche der Tschechischen Länder und der Slowakei, 2009) – für den Beitrag zur Festigung der Freundschaft zwischen den Völkern Russlands, Tschechiens und der Slowakei
Großkreuz des Zivilverdienstordens (Spanien, 9. August 2012) – für herausragende Verdienste um die Festigung der bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Spanien
Goldmedaille der Gesellschaft La Renaissance francaise (25. Juni 2012) – für den Beitrag zur Entwicklung und Festigung der Beziehungen zwischen Russland und Frankreich
Kommandeur des Ordens der Heiligen Apostel Peter und Paul (Griechisch-Orthodoxes Patriarchat von Antiochia, 2010) – für das Schaffen zum Wohle der Orthodoxen Kirche
Orden des Heiligen Innokenti, II. Klasse (Orthodoxe Kirche in Amerika, 2010)
Ehrenurkunde der Regierung der Russischen Föderation (30. Juni 2008) – für den herausragenden persönlichen Beitrag zur Gewährleistung eines effektiven Betriebs des Bahntransports und langjährige gewissenhafte Arbeit
Pawel-Melnikow-Medaille (Verkehrsministerium Russlands, 2005) – für den herausragenden persönlichen Beitrag zur Entwicklung des Transportwesens in Russland
Medaille „Für Unterstützung bei der Umsetzung spezieller Programme“ (GUSP, 2009) – für die hervorragende Organisation der Arbeit zur Ausführung des Präsidentenerlasses „Fragen der Mobilisierung der Russischen Föderation“
Medaille „90 Jahre Transportmiliz“ (Verkehrspolizei beim Innenministerium Russlands, 2009) – für den gewichtigen Beitrag zum Schutz der öffentlichen Ordnung und im Zuge des 90. Jahrestages der Bildung von Stellen für innere Angelegenheiten im Transportwesen
Internationaler Preis für „Glaube und Treue“ der St. Andreas Stiftung (2000) – für den Beitrag zur Festigung der russischen Staatlichkeit und die aktive Teilnahme an der Errichtung des Zentrums des nationalen Ruhms
Auszeichnung für „gesellschaftliche Arbeit im Interesse des Gemeinwohls“ der britischen Organisation GCGI (Globalization for the Common Good Initiative)
Regierungspreis auf dem Gebiet von Wissenschaft und Technik
Ehrenlegion – die ranghöchste Auszeichnung Frankreichs
Orden der Freundschaft, II. Klasse (Kasachstan, 2011)
Im Oktober 2007 wurde Jakunin das Ehrenzeichen „Verdienter Eisenbahner der Russische Eisenbahnen AG“ verliehen.
Sanktionen
Am 20. März 2014 wurde Jakunin auf die Sanktionsliste nach der Krimannexion durch Russland der US-Regierung gesetzt, die eine Antwort auf Russlands Hybridkrieg in der Ukraine waren. Das bedeutet ein Einreiseverbot in die USA, das Einfrieren aller dortigen Vermögenswerte Jakunins sowie ein Verbot von Geschäftsbeziehungen von Bürgern und Unternehmen der USA mit Jakunin und seinen Unternehmen.
Weblinks
Hans Henning Schröder: Ein Obskurant und Philanthrop - Die Geschäfte des Herrn Wladimir Iwanowitsch Jakunin, 25. Juli 2016
Einzelnachweise
Unternehmer (Russland)
Manager (Schienenverkehr)
Politiker (Russische Föderation)
Wirklicher Staatsrat 1. Klasse der Russischen Föderation
Sowjetischer Diplomat
Träger des Verdienstordens für das Vaterland
Träger des Alexander-Newski-Ordens
Träger des russischen Ordens der Ehre
Träger des Ordens der Freundschaft
Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
Träger des litauischen Großfürst-Gediminas-Ordens
Träger des Polarsternordens
Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Großoffizier)
Träger des Zivilverdienstordens (Spanien)
Mitglied der Ehrenlegion
Ritter (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem)
Russe
Sowjetbürger
Geboren 1948
Mann
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1901948
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https://de.wikipedia.org/wiki/August%20Piepenhagen
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August Piepenhagen
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August Friedrich Piepenhagen (* 2. August 1791 in Soldin, Preußen; † 27. September 1868 in Prag, Österreich-Ungarn) war ein Prager Landschaftsmaler.
Leben
August Piepenhagen entstammte bescheidenen Verhältnissen und trat zunächst eine Knopf- und Schnürmacherlehre an. Die Gesellenwanderung führte ihn in die Schweiz, wo ihn die eindrucksvolle Landschaft zu autodidaktischen Malversuchen anregte. 1831 kam er auf seiner Wanderung nach Prag, wo er künftig bleiben sollte. Es folgten erste Ausstellungen und seine Verheiratung in Prag. Piepenhagen hatte zeit seines Lebens damit zu tun, seine Familie zu ernähren, obwohl er sehr viele seiner Landschaftsbilder verkaufen konnte. Seine beiden Töchter Charlotte (1821–1902) und Louise (1825–1893) wurden von ihm ebenfalls zu Malerinnen ausgebildet. Piepenhagen starb auf dem Gut Jenerálka bei Prag. Er wurde auf dem evangelischen Friedhof der Prager Vorstadt Karolinenthal (Karlín) beigesetzt. Sein Grab wurde vom Bildhauer Thomas Seidan gestaltet.
Werke
August Piepenhagen war reiner Landschaftsmaler, der sich sein Können hauptsächlich autodidaktisch aneignete und seine Bilder immer nur neben seinem eigentlichen Brotberuf schaffen konnte. Seine Landschaften, die romantisch und stimmungsvoll gestaltet waren, erfreuten sich beim Prager Publikum großer Beliebtheit. Seine Bilder wurden regelrecht gesammelt, waren allerdings auch nicht sehr teuer beim Ankauf. Adalbert Stifter, selbst auch Landschaftsmaler, schätzte Piepenhagen außerordentlich und meinte, er sei „der dichtungsvollste Landschafter, den ich jetzt kenne.“
Alte Dorfbrücke (Wien, Österreichische Galerie), Öl auf Leinwand
Waldesdickicht I (Prag, Kloster Strahov), Öl auf Holz, 18,7 × 12,2 cm
Waldesdickicht II (Prag, Kloster Strahov), Öl auf Holz, 18,4 × 12 cm
Landschaft (Prag, Narodni Galerie, Inv. Nr. 17958), Öl auf Holz, 31 × 24 cm
Landschaft (Prag, Narodni Galerie, Inv. Nr. 17959), Öl auf Holz, 24 × 32 cm
Küste (Sammlung Kooperativa, Wiener Städtische Versicherung), um 1830, Öl auf Leinwand, 17 × 24,5 cm
Gebirgslandschaft mit See und Kirche (Leitmeritz, Nordmährische Galerie), um 1833
Literatur
Weblinks
Landschaftsmaler
Maler der Romantik
Person (Prag)
Person (Kaisertum Österreich)
Geboren 1791
Gestorben 1868
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/BMC%20Records
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BMC Records
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BMC Records ist das Plattenlabel des Budapest Music Center, das der Posaunist László Gőz 1996 als Musikinformationszentrum und Veranstaltungsforum in Budapest gründete.
Geschichte
Das Label BMC Records wurde 1998 gegründet; der Katalog hat inzwischen 200 Veröffentlichungen überschritten. Es veröffentlichte zunächst ungarische Künstler aus den Bereichen der zeitgenössischen klassischen Musik und des Jazz. Werke von Béla Bartók, György Ligeti, György Kurtág, László Vidovszky, Peter Eötvös oder anderer Komponisten wurden von Interpreten wie Pierre-Laurent Aimard, Adrienne Krausz, Gábor Csalog oder dem Ensemble Modern eingespielt.
Im Bereich des Jazz ist neben das Repertoire von Mihály Dresch, Elemér Balázs, Gábor Gadó, Jazz+Az, György Szabados, Béla Szakcsi Lakatos, Gábor Winand oder Mihály Borbély auch das von Hans Lüdemann, Archie Shepp, Daniel Erdmann, Aki Takase, Michiel Braam und Joachim Kühn getreten.
Im Laufe der Jahre konnte BMC Records für eine Reihe ungarischer Künstler die internationale Anerkennung fördern und eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ungarischen und internationalen Musikern z. B. von Miklós Lukács und Michael Schiefel initiieren. Der Labelmanager ist Bognár Tamás.
Weblinks
BMC-Webpräsenz
Ungarisches Musiklabel
Klassik-Label
Jazz-Label
Independent-Label
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1520307
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https://de.wikipedia.org/wiki/Palisaden-Wolfsmilch
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Palisaden-Wolfsmilch
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Die Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Der wissenschaftliche Name stammt aus den Griechischen (charakías) und bedeutet: als Zaun, Palisade oder Weinpfahl geeignet.
Merkmale
Die ausdauernde krautige Pflanze mit verholzender Basis ist meist behaart und enthält wie alle Wolfsmilcharten einen weißen Milchsaft. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 cm. Die kräftigen, aufrechten Stängel sind unverzweigt und oben dicht beblättert. Die ganzrandigen Laubblätter sind linealisch-lanzettlich und werden bis 13 Zentimeter lang und bis 1 Zentimeter breit.
Der große Blütenstand ist endständig. Die Hochblätter sind rundlich bis dreieckig und zu einer becherförmigen gelblichgrünen Scheinblüte verwachsen. Die vier Nektardrüsen sind nierenförmig und rotbraun. Die dreifächrige Kapselfrucht ist behaart.
Die Blütezeit reicht von Februar bis Juli.
Die Chromosomenzahl beträgt für beide Unterarten 2n = 20.
Vorkommen
Die Palisaden-Wolfsmilch bevorzugt als Standort Macchien, Garigues, Brach- und Weideflächen, lichte Wälder und Ruderalstandorte.
Systematik
Die Art kommt in zwei geographisch getrennten Unterarten vor:
Die Unterart Euphorbia characias subsp. characias ist von Portugal und Marokko über Italien bis Kreta, Libyen und der Türkei verbreitet.
Die Unterart Euphorbia characias subsp. wulfenii (Syn.: Euphorbia wulfenii ) kommt von Südfrankreich bis Kleinasien vor.
Literatur
Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, 1753, S. 455 (online).
Einzelnachweise
Weblinks
Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Wolfsmilch
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dorfkirche%20Strasen
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Dorfkirche Strasen
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Die evangelische Dorfkirche Strasen befindet sich in Strasen, einem Ortsteil der Landstadt Wesenberg im mecklenburgischen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Baugeschichte
Nachdem die Vorgängerkirche bei einem Dorfbrand 1764 gänzlich abgebrannt war, begann man 1782 unter Leitung des Forstingenieurs Draeseke mit dem Bau einer neuen Kirche. 1784 wurde sie nach zweijähriger Bauzeit geweiht. Der Fachwerkbau hat eine Fläche von 230 m² und ist 5,60 m hoch. An den Seiten wird der Fachwerkbau von einem Fundament aus Ziegelsteinen getragen. An jeder Seite hat die Kirche je zwei Paar Fenster. An der Eingangsseite befindet sich ein Kreuz am Giebel. Die Decke ist eine verputzte Balkendecke mit Voute darunter. Der Kirchturm wurde wegen Baufälligkeit 1969 abgetragen.
Ausstattung
Kanzelaltar
Der hölzerne, palastartig wirkende Kanzelaltar ist in hellen Farbtönen gehalten und stammt aus der Bauzeit. Der Kanzelkörper hat eine Tulpenform. Geziert wird der Kanzelaltar von weißen und schwarzen Linien. Die weiße Altarschranke ist schlicht und wird von einem Kreuz geziert.
Links neben dem Altar befindet sich ein kleiner Tisch mit einem Kruzifix.
Orgel
Die auf der Empore befindliche Orgel wurde 1876 von Carl Peters in Neustrelitz gebaut.
Glocken
Im nicht mehr existierenden Turm waren zwei Glocken vorhanden. Die größere Glocke mit einem Durchmesser von 81 cm wurde von Hackenschmidt in Berlin gegossen. Die kleinere Bronzeglocke mit einem Durchmesser von 69 cm wurde 1584 gegossen und ist mit Minuskeln verziert; sie wurde 1918 ausgebaut, konnte 1920 aber wieder zurückgekauft werden, da sie nicht eingeschmolzen worden war.
Gemälde
An der Wand links vom Altar hängt ein Gemälde, das Maria mit dem Jesuskind darstellt. Es handelt sich um eine von vielen Kopien des Originals von Leonardo da Viinci. Neben dem Gemälde hängen in einem Rahmen zwei Kränze, die an eine Goldene Hochzeit aus dem Jahre 1861 erinnern.
Gemeinde
Heute gehört die Dorfkirche Strasen zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wesenberg in der Propstei Neustrelitz im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Weblinks
Kirche Strasen in Heimat Mecklenburgische Seenplatte
Kirchengebäude im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Baudenkmal in Wesenberg (Mecklenburg)
Kirchengebäude der Propstei Neustrelitz
Fachwerkkirche in Mecklenburg-Vorpommern
Saalkirche in Mecklenburg-Vorpommern
Erbaut in den 1780er Jahren
Bauwerk in Wesenberg (Mecklenburg)
Strasen
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2042738
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https://de.wikipedia.org/wiki/Moawad
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Moawad
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Moawad ist der Familienname folgender Personen:
Ahmed Amr Ahmed Moawad, ägyptischer Diplomat
Nayla Moawad (* 1940), Ministerin für Soziale Angelegenheiten im Libanon
René Moawad (1925–1989), libanesischer Staatspräsident
Sayed Moawad (* 1979), ägyptischer Fußballspieler
Siehe auch:
Mouawad
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https://de.wikipedia.org/wiki/August%20Meinel
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August Meinel
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August Meinel (* 31. Oktober 1868 in Markneukirchen in Sachsen; † 8. April 1961 in Liestal) war ein in Deutschland geborener Geigenbauer, der in der Schweiz ansässig wurde.
Leben
August Meinel war der zweite Sohn des Gitarrenmachers Karl (oder Carl) August Meinel, genannt „Meinel-Fuchs“; und der Bruder von Paul Meinel. Er arbeitete schon in jungen Jahren in der Werkstatt seines Vaters mit. Nach der Schule absolvierte er eine Lehre und besuchte in seinem Heimatort die Musik- und Fachschule für Instrumentenmacher bei Paul Otto Apian-Bennewitz. Seine Wanderjahre führten ihn an verschiedene Orte, zuletzt als Militärmusiker nach Dresden. 1890 kam er in die Schweiz nach Basel und fand dort bei seinem Bruder Paul Meinel eine Anstellung als Geigenreparateur in dessen neugegründetem Geschäft. Nach zwei Jahren wanderte er weiter nach Meran, von wo er nach fünf Jahren zurück in die Schweiz kam. 1902 war er in Liestal Mitbegründer der schweizerischen Geigenbaugesellschaft. Er wurde 1905 technischer Leiter der Gesellschaft und zugleich Dirigent der Stadtmusik. Als sich zwei Jahre später diese Gesellschaft auflöste, übernahm Meinel den Betrieb als Einzelfirma unter der Bezeichnung „Schweizerische Geigenbaugesellschaft A. Meinel & Co“. Er baute zahlreiche Instrumente, von denen einige an Händler gingen, die ihre Firmenzettel einklebten. Er baute unter anderem Gitarren, Lauten und Flachmandolinen nach eigenen Modellen. Ab 1920 hat Meinel jedoch alle seine Instrumente mit dem eigenen Nummernzettel versehen. Dank seines Fleisses hat er es auf mehrere Hundert gebracht. Daneben bildete er auch Schüler aus, darunter Fritz Baumgartner I (Basel), Hans Huber (Flawil), Adolf König (Geigenbauer) (Brienz), Robert Reinert (La-Chaux-de-Fonds), sowie sein Sohn Karl Walter Meinel (* 1895 in Meran). Auch Henry Werro verbrachte kurze Zeit bei ihm. 1955 gab Meinel sein Geschäft auf und starb 1961.
Literatur
Hans Boltshauser: Die Geigenbauer der Schweiz. Haelg-Verlag, Degersheim 1969 (Online-Version (PDF)), S. 75–76.
Josef Zuth: Handbuch der Laute und Gitarre. Verlag der Zeitschrift für die Gitarre (Anton Goll), Wien 1926 (1928), S. 192.
Weblinks
August Meinel im Lexikon des Schweizer Verbands der Geigenbauer und Bogenmacher
August Meinel im Personenlexikon des Kanton Basel-Landschaft
August Meinel Violine aus dem Jahr 1926, Liestal: Abbildungen und Hintergrundinformationen
Geigenbauer
Musikinstrumentenbauer (Schweiz)
Schweizer
Geboren 1868
Gestorben 1961
Mann
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8587975
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried%20Hagemann
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Gottfried Hagemann
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Gottfried Hagemann (* 26. Januar 1864 in Wildungen; † 19. August 1918 in Marienburg (Westpreußen)) war ein deutscher Verwaltungsjurist.
Gottfried Hagemann studierte an der Friedrichs-Universität Halle. 1885 wurde er im Corps Borussia Halle recipiert. Nach Abschluss des Studiums und dem Referendariat trat er in den preußischen Staatsdienst. 1901 wurde er Landrat im Kreis Karthaus. 1910 wechselte er als Landrat in den Kreis Marienburg (Westpreußen), wo er bis zu seinem Tod 1918 im Amt blieb.
Auszeichnungen
Geheimer Regierungsrat (1917)
Einzelnachweise
Verwaltungsjurist
Landrat (Kreis Marienburg (Westpreußen))
Landrat (Provinz Westpreußen)
Geheimer Regierungsrat
Corpsstudent (19. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1864
Gestorben 1918
Mann
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4036304
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https://de.wikipedia.org/wiki/Krajcik
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Krajcik
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Krajcik ist der Familienname folgender Personen:
Filip Krajcik (1955–2001), österreichischer Tennisspieler und -trainer
Johann Krajčik (1804–1890), böhmischer Theologe
Joseph S. Krajcik, Pädagoge
Matej Krajčík (* 1978), slowakischer Fußballspieler
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https://de.wikipedia.org/wiki/Borasseae
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Borasseae
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Die Borasseae sind eine Tribus der Palmengewächse (Arecaceae).
Merkmale
Die Vertreter der Borasseae sind stets zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Blätter sind palmat oder costapalmat, die Segmente sind induplicat (V-förmig gefaltet). Die männlichen und teils die weiblichen Blüten stehen in tiefen Gruben, die durch Verwachsung der Tragblätter entstehen. Die männlichen Blüten sind selten einzeln, meist stehen sie in Wickeln von zwei bis vielen Blüten. Die Staubblätter ragen aus der Grube heraus aufgrund einer Verlängerung des Blüten-Receptaculums. Die weiblichen Blüten stehen einzeln und besitzen zwei Tragblätter. Die Früchte sind ein- bis dreisamig mit dickem, hartem Endokarp, dem Steinkern.
Verbreitung
Die Tribus hat eine altweltliche Verbreitung. Die Vertreter kommen in den Gebieten rund um den Indischen Ozean und auf dessen Inseln vor.
Systematik
Die Borasseae werden innerhalb der Familie Arecaceae der Unterfamilie Coryphoideae zugeordnet. Die Tribus im Sinne von Dransfield et al. (2008) ist eine natürliche Verwandtschaftsgruppe (Monophylum). Ihre Schwestergruppe sind die Corypheae.
Die Tribus zerfällt in zwei natürliche Gruppen, die als Subtriben klassifiziert werden:
Subtribus Hyphaeninae
Bei den Vertretern der Subtribus Hyphaeninae sind männliche und weibliche Blütenstände ähnlich. Die Blüten beider Geschlechter sind in Gruben eingesenkt. Die Brakteolen der Blüten sind mit Haarbüscheln bewachsen. Die Früchte sind gestielt und meist einsamig, selten zwei- bis dreisamig. Das Endokarp bildet keinen Steinkern.
Bismarckia
Satranala
Doumpalmen (Hyphaene )
Medemia
Subtribus Lataniinae
Die Blütenstände der beiden Geschlechter sind ungleich. Die Blütengruppen der männlichen Pflanzen sind in Gruben eingesenkt. Ihre Tragblätter tragen keine Haarbüschel. Die weiblichen Blüten sind ungestielt in der Achsel von großen, lederigen Tragblättern. Die Frucht ist ebenfalls sitzend, annähernd symmetrisch, ein- bis dreisamig. Das Endokarp bildet einen Steinkern.
Latania
Lodoicea
Borassodendron
Borassus
Belege
John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. 2. Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 308ff.
Weblinks
Palmengewächse
Arecaceae
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rob%20Morgan%20%28Schauspieler%29
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Rob Morgan (Schauspieler)
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Rob Morgan (* 24. Februar 1973) ist ein US-amerikanischer Filmschauspieler, der durch seine Rolle als Turk Barrett in den Marvel-Serien Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage, Iron Fist, The Defenders und The Punisher von Netflix bekannt wurde.
Leben
Rob Morgan nahm Schauspielunterricht am American Theatre of Harlem. Ab 2015 war Morgan in der Rolle des Turk Barrett in den Fernsehserien Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage, Iron Fist, The Defenders und The Punisher zu sehen. In der Literaturverfilmung Mudbound von Dee Rees aus dem Jahr 2017 übernahm er die Rolle des Farmpächters Hap Jackson, dessen Ehefrau Florence von Mary J. Blige gespielt wurde.
In dem von Joe Talbot inszenierten Film The Last Black Man in San Francisco, der beim Sundance Film Festival 2019 Premiere hatte, spielte er Jimmie Fails’ Vater James Sr. Im gleichen Jahr stellte Destin Daniel Cretton seinen Film Just Mercy beim Toronto International Film Festival vor, der auf einem Buch von Bryan Stevenson basiert und in dem Morgan den Todeskandidaten Herbert Richardson spielt. Im Mai 2019 stellte Annie Silverstein in Cannes ihr Filmdrama Bull vor, in dem Morgan in der Hauptrolle des ehemaligen Rodeo-Stars Abe zu sehen ist. Es folgten Engagements in den Filmen The Photograph, Cut Throat City und dem Kriegsdrama Greyhound – Schlacht im Atlantik, in dem er an der Seite von Tom Hanks zu sehen ist und das am 10. Juli 2020 auf Apple TV+ seine Premiere feierte.
Ende Juni 2020 wurde Rob Morgan ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Filmografie (Auswahl)
2015: All Hale
2015–2016: Marvel’s Daredevil (Fernsehserie, 7 Folgen)
2016–2018: Marvel’s Luke Cage (Fernsehserie, 3 Folgen)
seit 2016: Stranger Things (Fernsehserie)
2017: Steps
2017: Mudbound
2017: Brawl in Cell Block 99
2017–2019: Marvel’s The Punisher (Fernsehserie, 2 Folgen)
2018–2019: This Is Us – Das ist Leben (This Is Us, Fernsehserie, 5 Folgen)
2018: Monsters and Men
2019: Bull
2019: The Last Black Man in San Francisco
2019: Just Mercy
2020: The Photograph
2020: Greyhound – Schlacht im Atlantik (Greyhound)
2020: Cut Throat City – Stadt ohne Gesetz (Cut Throat City)
2021: The United States vs. Billie Holiday
2021: The Unforgivable
2021: Don’t Look Up
2022: Smile – Siehst du es auch? (Smile)
Auszeichnungen
Black Reel Award
2021: Nominierung als Bester Hauptdarsteller (Bull)
Independent Spirit Award
2021: Nominierung als Bester Hauptdarsteller (Bull)
South by Southwest Film Festival
2020: Auszeichnung mit dem Louis Black “Lone Star” Award – Special Jury Recognition for Acting (Bull)
Weblinks
Einzelnachweise
Filmschauspieler
US-Amerikaner
Geboren 1973
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Elle%20Purrier%20St.%20Pierre
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Elle Purrier St. Pierre
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Elinor Purrier St. Pierre (* 20. Februar 1995 in Montgomery, Vermont als Elinor Purrier) ist eine US-amerikanische Leichtathletin, die im Mittel- und Langstreckenlauf an den Start geht.
Sportliche Laufbahn
Erste Erfahrungen bei internationalen Meisterschaften sammelte Elle Purrier St. Pierre im Jahr 2014, als sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Eugene in 10:21,59 min den neunten Platz über 3000 m Hindernis belegte. Bereits im Vorjahr begann sie ein Studium für Ernährung an der University of New Hampshire in Durham und schloss dieses 2018 ab. 2019 startete sie im 5000-Meter-Lauf bei den Weltmeisterschaften in Doha und gelangte dort bis ins Finale und belegte dort mit 14:58,17 min den elften Platz. 2021 siegte sie in 3:58,36 min bei den USATF Golden Games im 1500-Meter-Lauf und nahm anschließend über diese Distanz an den Olympischen Sommerspielen in Tokio teil und erreichte dort das Finale, in dem sie sich mit 4:01,75 min auf dem zehnten Platz klassierte. Im darauffolgenden Jahr gewann sie bei den Hallenweltmeisterschaften in Belgrad in 8:42,04 min die Silbermedaille im 3000-Meter-Lauf und musste sich damit nur der Äthiopierin Lemlem Hailu geschlagen geben. Im Juli gelangte sie bei den Weltmeisterschaften in Eugene bis ins Halbfinale über 1500 Meter und schied dort mit 4:09,84 min aus.
2021 wurde Purrier St. Pierre US-amerikanische Meisterin im 1500-Meter-Lauf und 2022 wurde sie Hallenmeisterin über 3000 m.
Persönliche Bestleistungen
800 Meter: 1:59,99 min, 15. Mai 2021 in Irvine
800 Meter (Halle): 2:03,64 min, 24. Februar 2018 in Boston
1500 Meter: 3:58,03 min, 21. Juni 2021 in Eugene
1500 Meter (Halle): 4:00,20 min, 8. Februar 2020 in New York City
Meile: 4:30,30 min, 18. August 2019 in Birmingham
Meile (Halle): 4:16,85 min, 8. Februar 2020 in New York City (Nordamerikarekord)
3000 Meter: 8:46,43 min, 16. Juli 2018 in Cork
3000 Meter (Halle): 8:36,41 min, 13. Februar 2021 in New York City
2 Meilen (Halle): 9:10,28 min, 13. Februar 2021 in New York City (nordamerikanische Bestleistung)
5000 Meter: 14:58,17 min, 5. Oktober 2019 in Doha
Weblinks
Einzelnachweise
1500-Meter-Läufer (Vereinigte Staaten)
3000-Meter-Läufer (Vereinigte Staaten)
5000-Meter-Läufer (Vereinigte Staaten)
Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2020
US-amerikanischer Meister (Leichtathletik)
Absolvent der University of New Hampshire
US-Amerikaner
Geboren 1995
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kellinkthorpe
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Kellinkthorpe
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Kellinkthorpe war ein im Jahre 1220 erstmals erwähnter Ort in Steinburg.
Lage
Kellinkthorpe lag im Gebiet des 155 Jahre später erst erwähnten Bahrenfleth.
Es verschwand vermutlich um dieselbe Zeit, in der Bahrenfleth entstand, und ist nach dem Datum der Ersterwähnung das zweitälteste Dorf der Kremper Marsch gewesen.
Einzelnachweise
Bahrenfleth
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https://de.wikipedia.org/wiki/KK%20Zabok
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KK Zabok
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KK Zabok ist ein Basketballverein aus Zabok, Kroatien.
Zurzeit spielt der Verein in der kroatischen ersten Liga.
Geschichte
Der Verein wurde 1977 gegründet und spielte in der Vergangenheit eher eine untergeordnete Rolle auf dem Balkan.
Aufsehen erregte der Verein aus der 9000 Einwohner umfassenden kleinen Gemeinde im Jahr 2007, als er zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die erste Liga aufstieg.
Siehe auch: Basketball in Kroatien
Weblinks
Offizielle Website
Zabok
Sport (Gespanschaft Krapina-Zagorje)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Moradores
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Moradores
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Moradores (Einzahl: Morador; Portugiesisch für Bewohner) war die Bezeichnung für verschiedene militärische Einheiten der Portugiesen.
Ursprung
König Sancho I. von Portugal (1185–1211) gründete bäuerliche Kavallerien, die die einzelnen Bezirke des jungen Königreichs verteidigen sollten. Die Moradores wurden erst nach und nach durch reguläre Streitkräfte ersetzt, bis die letzten Einheiten unter Manuel I. (1495–1521) aufgelöst wurden.
Moradores in den Kolonien
Verschiedene Militäreinheiten, die man in den portugiesischen Kolonien aus Einheimischen rekrutierte, wurden ebenfalls als Moradores bezeichnet.
An der Ostküste Afrikas verteidigten zum Christentum bekehrte Schwarze als Moradores die portugiesischen Stützpunkte. Ähnliche Einheiten gab es in Brasilien und den Besitzungen in Asien.
Portugiesisch-Timor
In Portugiesisch-Timor dienten einheimische Timoresen, die von den loyalen Liurais, den traditionellen Herrschern, proportional nach der Bevölkerungszahl der einzelnen Reiche der Kolonie rekrutiert wurden. Als Arraias, irreguläre Hilfstruppen, bildeten sie zusammen mit den Bidau und den Sica den Großteil der portugiesischen Streitmacht auf Timor. Alle drei Gruppen lebten in eigenen Vierteln der Hauptstadt Dili.
Ab 1860 wurden Timoresen als Moradores in einer Kompanie zusammengefasst, behielten aber ihren Status als irreguläre Streitkräfte. Sie erhielten keinen Sold oder Uniformen. In den 1880ern gab es zudem Moradores in Batugade (mit jenen in Dili 70 Personen) und in Manatuto (56 Personen).
1887 kam es zur Revolte der Moradores, bei der der portugiesische Gouverneur Alfredo de Lacerda Maia ermordet wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren nur 100 bis 150 europäische Soldaten in der Kolonie stationiert. Die Zahl der Moradores und indischer Soldaten war etwa gleich hoch. Die Revolte wurde schließlich niedergeschlagen.
Unter Gouverneur José Celestino da Silva (1894–1908) erhielten die Moradores erstmals eine eigene Uniform, entlehnt an die einheimische Tracht. Doch nach dem Sieg der Portugiesen gegen die Rebellion von Manufahi erlangte die Kolonialmacht die totale Kontrolle über ihre Besitzung. Man brauchte die Moradores nicht mehr und löste die Einheiten auf.
Heute sind diese Verbände folkloristische Gruppen, die in Osttimor bei Feierlichkeiten auftreten, vergleichbar mit den bayerischen Gebirgsschützen. Sie werden als traditioneller Ursprung der professionellen timoresischen Armee angesehen. Auch die Ehrenwache am Präsidentenpalast trägt eine traditionelle Tracht und Schwerter (Surik).
Weblinks
Einzelnachweise
Portugiesische Militärgeschichte
Geschichte Portugiesisch-Timors
Personenbezeichnung (Militär)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sarbinowo
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Sarbinowo
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Sarbinowo ist der Name mehrerer Orte in Polen
Sarbinowo (Poniec), ein Dorf in der Gemeinde Poniec, Powiat Gostyński, Woiwodschaft Großpolen
Sarbinowo (Swarzędz), ein Dorf in der Gemeinde Swarzędz, Powiat Poznański, Woiwodschaft Großpolen
Sarbinowo (Dobiegniew), ein Dorf in der Gemeinde Dobiegniew, Powiat Strzelecko-Drezdenecki, Woiwodschaft Lebus
Sarbinowo (Żnin), ein Dorf in der Gemeinde Żnin, Powiat Żniński, Woiwodschaft Kujawien-Pommern
Sarbinowo Drugie, ein Dorf in der Gemeinde Janowiec Wielkopolski, Powiat Żniński, Woiwodschaft Kujawien-Pommern
Sarbinowo (Dębno), ein Dorf in der Gemeinde Dębno, Powiat Myśliborski, Woiwodschaft Westpommern
Sarbinowo (Mielno), ein Dorf in der Gemeinde Mielno, Powiat Koszaliński, Woiwodschaft Westpommern
Sarbinowo (Myślibórz), ein Dorf in der Gemeinde Myślibórz, Powiat Myśliborski, Woiwodschaft Westpommern
Sonstiges:
Sarbinowo, ehemaliger Ortsname von Srebrinowo
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lockerbie
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Lockerbie
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Lockerbie (schottisch-gälisch: Logarbaidh) ist eine Kleinstadt im schottischen Verwaltungsbezirk Dumfries and Galloway. Sie liegt rund 120 Kilometer (75 Meilen) südöstlich von Glasgow und rund 32 Kilometer (20 Meilen) von der Grenze zu England entfernt. Laut Zensus von 2011 leben in Lockerbie 4287 Menschen.
Die Stadt war zu ihrer Gründungszeit ein Handelsposten für Rinder und Schafe, auf Grund ihrer Grenzlage vor allem auch mit England. Noch heute finden Nutztierversteigerungen in Lockerbie statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten 450 ukrainische Kriegsgefangene, Mitglieder der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische Nr. 1), in einem Kriegsgefangenenlager in der Nähe der Stadt. Sie bauten eine Kapelle in Hallmuir (drei Kilometer von Lockerbie entfernt).
Der Lockerbie-Anschlag
Der Ort Lockerbie wurde durch den Sprengstoffanschlag auf ein Flugzeug der PanAm am 21. Dezember 1988 international bekannt. Das Flugzeug wurde durch einen etwa 400 Gramm schweren Sprengsatz zum Absturz gebracht, der von libyschen Terroristen im aufgegebenen Gepäck versteckt worden war. Dabei wurden 270 Menschen getötet – alle 259 Insassen der Maschine und elf Einwohner, die starben, als die mit Treibstoff gefüllten Sektionen der beiden Tragflächen im Ort aufschlugen und explodierten. Die Zeitschaltung der Bombe sollte das Flugzeug eigentlich über dem Meer zum Absturz bringen; aufgrund einer 25-minütigen Verspätung war es zum Zeitpunkt der Explosion aber noch über dem Festland.
Als Mahnmal gibt es auf dem Friedhof von Lockerbie den Garden of Remembrance („Garten der Erinnerung“ in Lockerbie).
Persönlichkeiten
Anna Sloan (* 1991), Curlerin
Einzelnachweise
Weblinks
Ort in Dumfries and Galloway
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https://de.wikipedia.org/wiki/%281251%29%20Hedera
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(1251) Hedera
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(1251) Hedera ist ein Asteroid des Hauptgürtels, der am 25. Januar 1933 vom deutschen Astronomen Karl Wilhelm Reinmuth in Heidelberg entdeckt wurde.
Der Name des Asteroiden ist von der botanischen Bezeichnung der Pflanzengattung des Efeu abgeleitet.
Siehe auch
Liste der Asteroiden
Hauptgürtelasteroid unter 50 km Durchmesser
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https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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Synagoge (Begriffsklärung)
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Synagoge steht für:
Synagoge, ein jüdisches Versammlungs- und Gotteshaus
eine jüdische Gemeinde, siehe Kehillah
Synagoge canonum oder Synagoga L titulorum, eine byzantinische Rechtssammlung
Synagoge (Lexikon), ein byzantinisches Lexikon
Synagoga, eine mittelalterliche Allegorie des Judentums, meist genannt im Begriffspaar Ecclesia und Synagoge
Siehe auch:
Alte Synagoge
Neue Synagoge
Liste der Listen von Synagogen
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https://de.wikipedia.org/wiki/San%20Sossio%20Baronia
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San Sossio Baronia
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San Sossio Baronia ist eine italienische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) in der Provinz Avellino in der Region Kampanien. Sie ist Teil der Bergkomune Comunità Montana dell’Ufita.
Geografie
Die Nachbargemeinden sind Anzano di Puglia (FG), Flumeri, Monteleone di Puglia (FG), San Nicola Baronia, Trevico, Vallesaccarda und Zungoli. Die Ortsteile lauten Bosco di Montigliano, Civita und Molara.
Weblinks
Gemeinde San Sossio Baronia
Einzelnachweise
Ort in Kampanien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rats%20%28Lied%29
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Rats (Lied)
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Rats ( für Ratten) ist ein Lied der der schwedischen Heavy-Metal-Band Ghost. Es erschien am 12. April 2018 als erste Single des vierten Studioalbums Prequelle. Das Lied wurde bei den Grammy Awards 2019 in der Kategorie Best Rock Song nominiert.
Inhalt
Rats ist ein Heavy-Metal-Lied, das vom Ghost-Sänger Tobias Forge und Tom Dalgety geschrieben wurde. Der Text ist in englischer Sprache verfasst. Rats ist 4:21 Minuten lang, wurde in der Tonart D-Moll geschrieben und weist ein Tempo von 124 BPM auf. Produziert wurde das Lied von Tom Dalgety. Aufgenommen wurde der Titel in den Artery Studios in Stockholm und den Westlake Studios in Hollywood. Das Lied wurde von Andy Wallace gemischt und von Joe LaPorta gemastert. Tobias Forge schrieb das Lied, um neben dem im Jahre 2016 veröffentlichten Titel Square Hammer ein weiteres „großes Eröffnungsstück“ zu haben. Forge wollte verhindern, dass Square Hammer zu einem Start Me Up wird. Bei diesem Lied der Rolling Stones hätte man immer das Gefühl, dass es am besten immer zuerst gespielt wird. Forge wollte dagegen in der Lage sein, aus mehreren Liedern das erste Lied bei einem Konzert zu wählen.
In dem Lied geht es um die Pest, insbesondere um den Schwarzen Tod, der zwischen 1346 und 1353 in Europa geschätzte 25 Millionen Todesopfer forderte. Einer Legende nach brachten Handelsschiffe die Seuche von der Krim in den Hafen von Messina. Ratten, die den Erreger in sich trugen, verließen die Schiffe und sorgten für Ausbruch der Pest. Ferner geht es in Rats darum, wie sich die Menschheit in den letzten zehn Jahren durch die Sozialen Medien zu mittelalterlichen Zeiten zurückentwickelt und ein Mobgebaren entwickelt hat. Es gibt laut Forge viele Menschen, die es lieben, andere Menschen zu zerstören.
Für das Lied wurde ein Musikvideo gedreht, bei dem „Roboshobo“ alias Robert Schober Regie führte. Dennis Drögemüller vom deutschen Magazin Visions verglich die synchronen Tanzszenen mit Michael Jacksons ikonischen Video für das Lied Thriller. Boris Kaiser vom deutschen Magazin Rock Hard zog ebenfalls den Vergleich zu Michael Jackson und ergänzte, dass in dem Video Jacques Demys Die Regenschirme von Cherbourg „in eine Art Gotham City ausgelagert“ wurde.
Rezeption
Rezensionen
Laut Jonas Erbers vom Onlinemagazin Metal.de würden Ghost mit Rats der Pest „ein melodisches Comeback bescheren“. Das „energiegeladene Riff-Gewitter“ wäre „ansteckend wie der Schwarze Tod selbst“. Andreas Schiffmann vom Onlinemagazin Musikreviews.de beschrieb Rats als „Über-Ohrwurm“ mit einem „hintersinnigen Text“. Kritischer zeigte sich Nils Macher vom Onlinemagazin Powermetal.de, der das Lied als „musikalisch nichts Besonderes bezeichnete“. Dennis Drögemüller vom deutschen Magazin Visions als „eine AOR-Hymne mit noch etwas poppigerem Riffing“. „Mehr Journey“ wäre „noch nie bei Ghost gewesen“.
Chartplatzierungen
Darüber hinaus erreichte Rats Platz eins der Billboard Mainstream Rock Songs und blieb für 24 Wochen in diesen Charts, die Lieder der Anzahl der Radioübertragungen listet. Für Ghost war es die zweite Nummer eins in diesen Charts.
Weblinks
Rats bei Genius.com
Einzelnachweise
Lied 2018
Metalsong
Ghost-Lied
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https://de.wikipedia.org/wiki/Steins%3BGate
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Steins;Gate
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Steins;Gate (OT: jap. , Shutainzu Gēto) ist ein japanisches Adventure, das in einer Kooperation der beiden japanischen Spieleentwickler 5pb. und Nitroplus entstand. Es war nach Chaos;Head die zweite Kooperation der Unternehmen und wurde im Oktober 2009 für die Xbox 360 veröffentlicht. Es folgten Portierungen für Windows-PCs, Sonys PlayStation Portable in den Jahren 2010 und 2011, Android 2013 sowie Adaptionen in Form von Manga-Reihen, einer Anime-Fernsehserie und eines Anime-Kinofilms.
Handlung
Szenario und Konzeption
Die Handlung baut auf der Annahme auf, dass Zeitreisen in begrenztem Umfang möglich sind. Entsprechend spielen sowohl bestimmte Zeitpunkte als auch die Prinzipien der Kausalität eine wesentliche Rolle. Wissenschaftlern ist es möglich, Informationen und später selbst den Geist eines Menschen in die Vergangenheit zurückzuschicken. Mit jeder Zeitreise verändern sich entsprechend den Prinzipien die Gegenwart und die Zukunft. Diese Entdeckung birgt ein hohes Missbrauchspotenzial, was Aufhänger für die weitere Entwicklung der Geschichte ist. Die Protagonisten werden durch die staatliche Organisation SERN bedroht, die nicht vor Morden zurückschreckt.
Als wesentlicher Schauplatz wurde Akihabara, ein Stadtteil Tokios, gewählt. Verschiedene real existierende Gebäude erscheinen wiederholt im Spiel. Eines davon ist das Radio Kaikan Gebäude, auf dessen Dach die Handlung beginnt. Nach Angaben von Chiyomaru Shikura, der die Entwicklung des Spiels leitete, wurde Akihabara als Handlungsort genommen, da es historisch bedingt ein Ort ist, an dem es leichtfällt, an ausgefallene Hardware heranzukommen. Somit ist es der ideale Ort für Menschen wie den Protagonisten des Spiels, die mit Dingen herumspielen und nach Innovationen suchen.
Die Organisation SERN ist eine Anspielung auf die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN). Neben den Versuchen mittels Teilchenbeschleuniger wird ihr in der Handlung die Antagonisten-Rolle angedacht. Die fiktive Organisation SERN soll dabei auch mit Zeitreisen und Schwarzen Löchern experimentiert haben, was zahlreiche Menschen das Leben kostete. Die Zeitreise in die Vergangenheit gelang zwar, jedoch überstanden die Opfer die Reise nicht.
Handlungszusammenfassung
Die Handlung spielt in Akihabara und handelt von einem Experiment des sehr eigenartigen, teils als verrückt beschriebenen Wissenschaftlers Rintarō Okabe. Es gelingt ihm dabei einen Mikrowellenherd so umzufunktionieren, dass er mit ihm Textnachrichten in die Vergangenheit schicken kann. Was ihm jedoch erst später bewusst wird, ist die Tatsache, dass er damit jeweils seine eigene Gegenwart beeinflusst und genau dies ihn verrückt erscheinen lässt. Jedoch ist er nicht der einzige Forscher auf dem Gebiet. Schon bald sieht er sich mit einer Organisation namens SERN konfrontiert, die sowohl ihm als auch den anderen Eingeweihten des Experiments nachstellt. Nach mehrmaligem Verändern der Zukunft durch diese Nachrichten verfängt sich Okabe dabei in einer Weltlinie, in welcher seine Kindheitsfreundin Mayuri stirbt. Um ihren Tod zu umgehen, reist er zurück in die Vergangenheit und versucht alles Mögliche, jedoch ohne Erfolg. Erst als er sich mit Kurisu berät, erhält er von ihr den entscheidenden Hinweis. Er muss nämlich alle Textnachrichten, die er bis jetzt verschickt hat, rückgängig machen. Doch bevor Okabe die letzte Nachricht verschicken will, realisiert er, dass in der ursprünglichen Weltlinie seine Liebe Kurisu stirbt. Durch diesen Gedanken verfällt Okabe in einen widerwilligen und verzweifelten Zustand, denn er will nicht, dass Kurisu stirbt. Nachdem ihm jemand aus der Zukunft erzählt, dass man Kurisu doch retten kann, fängt Okabes letzte Operation an. In seinem ersten Versuch scheitert er und Makise Kurisu stirbt, allerdings bekommt er dadurch eine Nachricht von sich selbst aus der Zukunft, die ihm Instruktionen für den Plan gibt. Letztlich gelingt es Okabe, Kurisu zu retten und er bewegt sich aus den ursprünglichen Weltlinien in die neue Steins Gate Linie, in der Mayuri und Kurisu überleben.
Spielmechanik
Von den Entwicklern selbst wird das Spiel als Sōtei Kagaku ADV (, dt. „Hypothetische-Wissenschaft-Adventure“) beschrieben. Es folgt einer linearen Handlung mit vorbestimmten Ereignissen und Möglichkeiten der Interaktion. Der Spieler ist die meiste Zeit damit beschäftigt die Dialoge zwischen den Figuren und die inneren Monologe des Protagonisten zu verfolgen. Wie in vielen anderen japanischen Adventures gibt es in unregelmäßigen Abständen Entscheidungspunkte, an denen er mit seinen Aktionen die Handlung in eine gewisse Richtung lenken kann. Dabei verzweigt sich das Spiel in verschiedene Routen, die zu unterschiedlichen Ereignissen und Enden führen.
Die Entscheidungen fällt der Spieler in Steins;Gate mittels eines Phone trigger (). Die Entscheidungen stellen also Antworten des Protagonisten auf eingehende Anrufe und Textnachrichten dar. Im Falle eines Anrufs kann er sich für eine Antwort entscheiden oder auch die Annahme des Gespräches verweigern. Bei Textnachrichten sind unterdessen einzelne Begriffe farbig unterlegt, die dann die entsprechende Antwort zu dem Thema darstellen. Diese Art der Steuerung ist mit der des Vorgängers Chaos;Head vergleichbar, wobei der Spieler nicht auf jeden Anruf oder jede Nachricht reagieren muss. An einigen Stellen ist dies aber nötig um die Handlung in eine gewisse Richtung zu lenken.
Entstehung und Veröffentlichungen
Steins;Gate entstand 2009 als zweites Resultat der Zusammenarbeit zwischen den Spielentwicklern 5pb. und Nitroplus. Aus der vorherigen Zusammenarbeit war das konzeptionell teils vergleichbare Spiel Chaos;Head entstanden, das im zweiten Quartal des Jahres 2008 erschien. Im Gegensatz zum Vorgänger sollte die Handlung stärker in der Realität verwurzelt sein. Entsprechend gaben die Entwickler bekannt, dass man sich vorgenommen hatte ein Konzept zu entwerfen das zu „99 % auf Wissenschaftlichen Fakten (Realität) und 1 % Phantasie“ bestehen sollte. Die Planungen dazu leitete Chiyomaru Shikura von 5pb. Aufbauend auf der Idee entwarf Ryohei Fuke (auch „Huke“ genannt) das Charakterdesign, während die im Spiel auftauchenden Gegenstände von Sh@rp entworfen wurden. Das Szenario wurde von Naotaka Hayashi von 5pb. zusammen mit Vio Shimokura als Assistent von Nitroplus geschrieben. Als Produzent des Spiels wurde Tatsuya Matsuhara (5pb.) genannt, während die künstlerische Leitung von Tosō Pehara übernommen wurde. Die Musik entstand in einer Zusammenarbeit mit Zizz Studio. So waren sowohl Takeshi Abo (5pb.) als auch Toshimichi Isoe (Zizz) daran beteiligt. Damit arbeitet im Wesentlichen das gleiche Team zusammen wie bei dem Vorgänger.
Adaptionen
Anime
Das Computerspiel wurde 2011 durch das Studio White Fox animiert, welches zuvor bereits das Computerspiel Tears to Tiara als Anime umsetzte. Regie führten Takuya Satō und Hiroshi Hamasaki als Chefregisseure, sowie Kanji Wakabayashi. Das Character Design als auch die Animationsleitung erfolgten durch Kyūta Sakai und das Drehbuch stammt von Jukki Hanada. Ausgestrahlt wurde die Serie ab 6. April 2011 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf TV Saitama und Sun TV. Binnen einer Woche folgten Chiba TV, TV Aichi, Tokyo MX, TV Kanagawa und landesweit per Satellit auf AT-X oder per Stream auf Nico Nico Channel. Eine englisch untertitelte Fassung wurde am jeweiligen Ersterscheinungstag auf Crunchyroll gestreamt bzw. im Vereinigten Königreich auf Anime on Demand. In Deutschland wurde der Anime mit deutscher Synchronisation im Herbst 2015 bei Peppermint Anime auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Die deutschsprachige Erstausstrahlung im Fernsehen erfolgte am 25. Oktober 2015 durch den deutschen Pay-TV-Sender Animax.
Am 20. April 2013 kam der Kinofilm Steins;Gate: Fuka Ryōiki no Déjà vu () in die japanischen Kinos mit gleichen Produktionsstab wie die Animeserie.
Synchronisation
Die deutschen Synchronarbeiten fanden in den Oxygen Sound Studios in Berlin unter der Dialogregie von René Dawn-Claude statt.
Rezeption
Für diesen ungewöhnlichen Ansatz, der auf den Wahnvorstellungen des Protagonisten aus Chaos;Head basiert, wurde das Spiel überaus gelobt und die Sprecher sollen wie für diese Rollen geschaffen worden sein.
Weblinks
Offizielle Website von Steins;Gate (japanisch)
Offizielle Website der Anime-Adaption (japanisch)
Eintrag des Animes in der Enzyklopädie von Anime News Network (englisch)
Einzelnachweise
Computerspiel 2009
Adventure
Xbox-360-Spiel
Windows-Spiel
PlayStation-Portable-Spiel
Manga (Werk)
Literatur (21. Jahrhundert)
Anime-Fernsehserie
Zeichentrickserie
Science-Fiction-Fernsehserie
Fernsehserie der 2010er Jahre
Zeitreisen im Film
Android-Spiel
Visual Novel
IOS-Spiel
PlayStation-3-Spiel
PlayStation-4-Spiel
Science-Fiction-Computerspiel
PlayStation-Vita-Spiel
Nintendo-Switch-Spiel
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https://de.wikipedia.org/wiki/Passungsrost
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Passungsrost
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Als Passungsrost bezeichnet man im Maschinenbau eine Verschleißerscheinung, die auf Reibkorrosion und Tribooxidation zurückzuführen ist.
Die Ursache für Passungsrost sind Mikrogleitbewegungen im hochbelasteten Kontakt zweier Bauteile, die häufig bei zu geringem Übermaß auftreten. Passungsrost wird zudem durch Mangelschmierung begünstigt, entsteht also häufig bei Grenz- oder Mischreibungszuständen. Außerdem trägt Schwingungsbeanspruchung stark zur Bildung von Passungsrost bei, weshalb diese Verschleißerscheinung üblicherweise in die Kategorie Schwingungsverschleiß eingeteilt wird. Dementsprechend stoppt die tribochemische Reaktion, die zur Bildung von Passungsrost führt, sofort, wenn die Schwingungszufuhr unterbrochen wird. Im Kontakt zweier Stahloberflächen, wie er im klassischen Maschinenbau sehr häufig auftritt, kommt es zunächst zur Bildung von rötlichen Eisenoxiden (Fe2O3), die sich unter Umwandlung zu Fe3O4 schwarz verfärben können. Für die Bildung von Passungsrost ist es jedoch ausreichend, wenn einer der Kontaktpartner eisenhaltig ist. So tritt Passungsrost zum Beispiel auch im Kontakt Stahl/Bronze sowie bei einigen weiteren Werkstoffpaarungen auf.
Die Reibkorrosion tritt vor allem bei Welle-Nabe-Verbindungen im Bereich des klassischen Maschinenbaus auf, wo sie zu einer herabgesetzten Bauteilfestigkeit führt. Beispiele hierfür sind Lagersitze auf einer Welle oder in einem Gehäuse, Sitze von Zahnrädern auf einer Welle oder Passfederverbindungen aller Art. Bei letzteren begünstigt insbesondere Reversierbetrieb, das heißt häufigere Drehrichtungsumkehr, die Reibkorrosion und damit die Entstehung von Passungsrost.
Die beste konstruktive Maßnahme zur Vorbeugung von Passungsrost ist es, einen ausreichenden Festsitz vorzusehen. Herkömmliche Schmierstoffe eignen sich hingegen meist nicht, um Passungsrost zu unterbinden, da diese bei den oszillierenden Reibbewegungen keine ausreichende Schmierleistung erbringen. Aus diesem Grund kommen vor allem fettähnliche helle, meist weiße Pasten, die Festschmierstoffpartikel enthalten, oder spezielle Beschichtungen zum Einsatz.
Einzelnachweise
Korrosionsart nach Ursache
Verschleißerscheinung
Tribokorrosion
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https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel%20Novick
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Marcel Novick
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Marcel Novick, vollständiger Name Marcel Novick Rettich, (* 11. Oktober 1983 in Montevideo) ist ein uruguayischer Fußballspieler.
Karriere
Verein
Der nach Vereinsangaben 1,68 Meter, nach anderen Quellen 1,71 Meter große Mittelfeldakteur Marcel Novick ist Enkel des Basketballspielers und Sportfunktionärs Héctor Novick, Sohn des Sportfunktionärs Edgardo Novick, der 2008 Bewerber um das Präsidentenamt beim Club Atlético Peñarol war, Bruder des Fußballspielers Hernán Novick und der Schauspielerin Victoria Novick. Bernardo, der älteste Bruder der vier Geschwister, ist ein Wirtschaftswissenschaftler mit Master-Abschluss an der Harvard University. Zu Beginn seiner Karriere stand Marcel Novick 2005 in Reihen von Centro Atlético Fénix. 2006 folgte eine Station beim Rocha FC. Von 2006 bis 2008 war er Spieler bei El Tanque Sisley. Ebenfalls 2008 gehörte er dem Kader von Villa Española an. In der Saison 2009/10 lief er in 22 Partien der Primera División für die Rampla Juniors auf und schoss ein Tor. In den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 stehen dort 23 bzw. 14 Erstligaeinsätze für ihn zu Buche, bei denen er keinen weiteren Treffer erzielte. Im Januar 2012 schloss er sich dem Club Atlético Peñarol an. Bis zum Saisonende wurde er achtmal (kein Tor) in der Primera División aufgestellt. Auch zwei absolvierte Begegnungen der Copa Libertadores stehen für ihn bei den „Aurinegros“ in jenem Jahr zu Buche. In der nachfolgenden Spielzeit 2012/13 trug er mit 26 Ligaeinsätzen (kein Tor) zum Gewinn der uruguayischen Meisterschaft bei. Überdies weist die Statistik sechs weitere Spiele (kein Tor) in der Copa Libertadores für ihn aus. 2013/14 stand er 17-mal in der Primera División, dreimal in der Copa Libertadores und einmal in der Copa Sudamericana 2013 auf dem Platz, jeweils ohne persönlichen Torerfolg. In der Spielzeit 2014/15 wurde er siebenmal (kein Tor) in der höchsten uruguayischen Spielklasse eingesetzt. Es folgten in der Saison 2015/16, in der seine Mannschaft abermals den Landesmeistertitel gewann, 13 weitere Erstligaeinsätze (ein Tor) und zwei (kein Tor) in der Copa Libertadores 2016.
Erfolge
Uruguayischer Meister: 2012/13, 2015/16
Einzelnachweise
Fußballspieler (Centro Atlético Fénix)
Fußballspieler (Rocha FC)
Fußballspieler (El Tanque Sisley)
Fußballspieler (Club Social y Deportivo Villa Española)
Fußballspieler (Rampla Juniors)
Fußballspieler (Club Atlético Peñarol)
Uruguayischer Meister (Fußball)
Geboren 1983
Uruguayer
Mann
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1824674
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https://de.wikipedia.org/wiki/Benton%20County%20%28Tennessee%29
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Benton County (Tennessee)
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Das Benton County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 15.864 ermittelt. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Camden.
Geografie
Das County liegt im mittleren Nordwesten von Tennessee. Es ist im Norden etwa 40 km von Kentucky entfernt und hat eine Fläche von 1130 Quadratkilometern, wovon 107 Quadratkilometer Wasserfläche sind.
Das Benton County liegt am Westufer des zum Kentucky Lake aufgestauten Tennessee River. Im Westen wird das County vom Big Sandy River begrenzt, der an der Nordgrenze des Countys in den Kentucky Lake mündet.
An das Benton County grenzen folgende Nachbarcountys:
Das Tennessee National Wildlife Refuge liegt teilweise im Benton County.
Geschichte
Das Benton County wurde am 19. Dezember 1835 aus ehemaligen Teilen des Henry County und des Humphreys County gebildet. Benannt wurde es nach David Benton (1779–1860), einem Veteranen des Krieges von 1812 und frühem Siedler in diesem Gebiet.
Vier Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 9. August 2018).
Bevölkerung
Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Benton County 16.489 Menschen in 7271 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 16,1 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 7271 Haushalten lebten statistisch je 2,21 Personen.
Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,4 Prozent Weißen, 1,9 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
20,5 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 19,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,0 Prozent der Bevölkerung war weiblich.
Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 31.917 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 19.706 USD. 20,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.
Orte im Benton County
Census-designated place (CDP)
Unincorporated Communities
Gliederung
Das Benton County ist in neun durchnummerierte Distrikte eingeteilt:
Siehe auch
Liste der Einträge im National Register of Historic Places im Benton County
Einzelnachweise
Weblinks
Offizielle Website
www.city-data.com – Benton County
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https://de.wikipedia.org/wiki/Patrick%20James%20Zurek
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Patrick James Zurek
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Patrick James Zurek (* 17. August 1948 in Wallis, Texas) ist ein US-amerikanischer römisch-katholischer Bischof von Amarillo.
Leben
Patrick James Zurek empfing am 29. Juni 1975 von Papst Paul VI. die Priesterweihe für das Bistum Austin.
Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 5. Januar 1998 zum Weihbischof des Erzbistums San Antonio sowie zum Titularbischof von Thamugadi. Der Erzbischof von San Antonio, Patrick Fernández Flores, spendete ihm daraufhin am 16. Februar desselben Jahres die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Tyler, Edmond Carmody, sowie John Edward McCarthy, Bischof von Austin.
Am 3. Januar 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Amarillo, am 22. Februar 2008 fand die Inthronisation statt.
Weblinks
Titularbischof
Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
Person (Amarillo, Texas)
US-Amerikaner
Geboren 1948
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Carl%20Johann%20Ludwig%20Dham
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Carl Johann Ludwig Dham
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Carl Johann Ludwig Dham (auch D'ham, * 27. August 1809 in Schmallenberg (Sauerland); † 21. Februar 1871 in Paderborn) war ein deutscher Jurist und Politiker. 1848/49 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
Leben
Dham war Sohn des Arztes Clemens Ludwig Dham, wurde katholisch erzogen und studierte von 1830 bis 1833 Rechtswissenschaften in Bonn, Greifswald und Heidelberg. Während seines Studiums wurde er Mitglied in mehreren Burschenschaften: Alte Bonner Burschenschaft (1831), Burschenschaft Populonia Bonn (1831), Alte Heidelberger Burschenschaft Franconia (1831), Alte Greifswalder Burschenschaft (1832). Nach seinem Studium war er zunächst Auskultator am Hofgericht in Arnsberg. Die Mitgliedschaft in dieser damals oppositionellen Burschenschaftsbewegung, seine Teilnahme am Hambacher Fest und demokratische Äußerungen führten 1833 zu einem Strafverfahren und Verurteilung wegen Hochverrats. Als Folge verbüßte Dham bis 1840 eine Festungshaft in Magdeburg. In einem weiteren Verfahren 1836 wurde das Strafmaß auf 25 Jahre erhöht und Dham aus dem juristischen Dienst entlassen. Er ist im Schwarzen Buch der Frankfurter Bundeszentralbehörde (Eintrag Nr. 296) festgehalten. Im Jahr 1840 wurde Dham begnadigt und konnte seine berufliche Tätigkeit im Justizwesen wieder aufnehmen. Bei aller Härte der politischen Verfolgung während der Restaurationsepoche zeigt die Wiederanstellung doch, dass die Staaten des Deutschen Bundes weit von einer Diktatur des 20. Jahrhunderts entfernt waren.
Nach der Haftentlassung arbeitete Dham als Oberlandesgerichtsassessor zunächst in Marsberg und Brilon und von 1846 bis zum Frühjahr 1848 in Arnsberg. Anschließend kehrte er nach Brilon zurück und wurde dort 1850 Kreisrichter und später Gerichtsrat (Rechtsanwalt). Ab 1866 bis zu seinem Tod war er Rechtsanwalt in Paderborn.
Während der Revolution von 1848/49 wurde Dham für den Wahlkreis Meschede in die Nationalversammlung gewählt und war dort Mitglied der Fraktion des „Württemberger Hofes.“ Er trat damit für die Schaffung einer parlamentarischen Monarchie mit starker Volksvertretung und eine bundesstaatliche Verfassung in großdeutscher Gestalt ein. In der Tat stimmte Dham mit diesen Grundsätzen überein, wie etwa ein Zeitungsbeitrag aus dem Jahr 1849 zeigt. Darin hat er klar erkannt, dass die Märzerrungenschaften keineswegs gesichert seien. Er plädierte für eine konstitutionelle Monarchie mit einer „freisinnigen Verfassung“ und einem Einkammerparlament und forderte ein freiheitliches Preßgesetz und die Verantwortlichkeit der Minister. Als Basis sei allerdings auch eine freisinnige Gemeindeverfassung und eine Reform der Staatsverwaltung nötig. Dasselbe gelte für das Gerichtswesen. Er plädierte für öffentliche und mündliche Verhandlungen sowie die Einrichtung von Geschworenengerichten. Allerdings entfernte sich Dham bald von den großdeutschen Positionen und gehörte zu denjenigen, die sich einer kleindeutschen Lösung zuwandten; so wählte er Friedrich Wilhelm IV. mit zum Kaiser der Deutschen.
In den 1860er Jahren verfasste er eine politische Schrift, in er sich als vormaliger Demokrat teils nationalliberalen und teils konservativen Positionen annäherte.
Schriften
Ein Rückblick auf das Jahr 1848. In: Mescheder Zeitung vom 27. Januar 1849. Abgedruckt In: Magdalena Padberg (Hrsg.): Als wir preußisch wurden. Das Sauerland von 1816–1849. Fredeburg, 1982. S. 364f.
Antrag des Abgeordneten Dham, aus Westphalen, eine neue politische Eintheilung Deutschlands betreffend: ein Beitrag zur deutschen Reichsverfassung, Verlag Wilmans, Frankfurt am Main, 1848
März-Brief an das deutsche Volk. Einheit oder Untergang? Leipzig, 1861.
Literatur
Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 8). Droste, Düsseldorf 1996, ISBN 3-7700-5193-9, S. 123–124.
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 1: A–E. Winter, Heidelberg 1996, ISBN 3-8253-0339-X, S. 197–198.
Einzelnachweise
Rechtsanwalt (Deutschland)
Richter (Preußen)
Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
Teilnehmer am Hambacher Fest
Burschenschafter (19. Jahrhundert)
Person (Schmallenberg)
Person (Brilon)
Deutscher
Geboren 1809
Gestorben 1871
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Richard%20Stachnik
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Richard Stachnik
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Richard Stachnik (* 7. Juli 1894 in Schneidemühl, Provinz Posen; † 28. Februar 1982 in Coesfeld, Nordrhein-Westfalen) war ein römisch-katholischer Theologe, Lehrer und Vorsitzender der Zentrumspartei in der Freien Stadt Danzig.
Leben
Er war der Sohn des Bauunternehmers Richard Stachnik und dessen Frau Katharina geborene Talaska. Stachnik studierte katholische Theologie und Philosophie am Priesterseminar Pelplin seit 1913. Am 11. Februar 1917 erhielt er seine Priesterweihe. Im Jahr 1923 wurde er zum Dr. theol. an der Universität Freiburg promoviert.
In diesem Jahr wurde Richard Stachnik Vikar an der Marienkirche in Danzig. Seit 1928 war er Religionslehrer am Städtischen Gymnasium und wurde 1930 dort zum Studienrat ernannt.
Seit 1933 war Richard Stachnik hauptberuflich in der Politik tätig. Er wurde im März Vorsitzender des Danziger Zentrums. Als Abgeordneter gehörte er dem Volkstag, dem Parlament der Freien Stadt Danzig an.
Am 21. Oktober 1937 wurde das Zentrum verboten. Stachnik wurde von den nationalsozialistischen Machthabern zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und bei Verlust des Pensionanspruches entlassen. 1939 erhielt er ein Rede-, Predigt- und Unterrichtsverbot. 1944 wurde er erneut verhaftet und in das Konzentrationslager Stutthof verbracht.
Nach der Eroberung Danzigs durch die Rote Armee wurde er von den neuen Machthabern in das Narviklager in Danzig-Langfuhr überführt. Ihm gelang im Februar 1946 die Flucht.
Richard Stachnik gelangte nach Herne, wo er 1946 bis 1953 als Religionslehrer und ab 1957 bis zu seinem Tod 1982 als Hausgeistlicher (Monsignore und Prälat) im Mutterhaus der „Schwestern Unserer Lieben Frau“ tätig war.
1967 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt.
Publikationen (Auswahl)
Richard Stachnik verfasste einige Schriften zur Kirchengeschichte, vor allem über Dorothea von Manatau und Kirchen und Priester in Danzig.
Die Bildung des Weltklerus im Frankenreiche von Karl Martell bis auf Ludwig den Frommen. Eine Darstellung ihrer geschichtlichen Entwicklung, Paderborn 1926, Dissertation, Freiburg
St. Nikolai–Danzig 1227–1927 : Gedenkschrift zum 700-jährigen Jubiläum der Gründung des Danziger Dominikanerklosters. die Geschichte des Dominikanerklosters : die St. Nikolaikirche, ihr Bau und ihre Ausstattung, Danzig, o. J. [1927]
Die selige Dorothea von Montau, Klausnerin von Marienwerder, Danzig 1935
Material zur Geschichte der Verehrung der seligen Dorothea von Montau, Danzig 1940
St. Brigitten Danzig : Geschichte des Brigittinnenklosters und der St. Brigittenkirche in Danzig, Danzig 1940, mit Emil Moske
Die katholische Kirche in Danzig, Entwicklung und Geschichte, Münster 1959
Danziger Priesterbuch 1920–1945, 1945–1965. Die katholischen Geistlichen des Bistums Danzig von 1920 bis 1945. Mit einer Zusammenstellung der aus Danzig stammenden von 1945 bis 1965 geweihten Weltpriester, und der Ordenspriester, die im Bistum Danzig vor 1945 tätig waren, oder aus ihm hervorgegangen sind., Hildesheim 1965
Dorothea von Montau eine preußische Heilige des 14. Jahrhunderts ; anläßlich ihrer Heiligsprechung, Münster 1976, mit Anneliese Triller
Die Akten des Kanonisationsprozesses Dorotheas von Montau von 1394 bis 1521, Köln 1978
Historia Residentiae Gedanensis Societatis Jesu ab anno 1585 = Geschichte der Jesuitenresidenz in Danzig von 1585–1642, Köln 1986, mit Anneliese Triller
Literatur
Anneliese Triller: Richard Stachnik. In: Christian Krollmann u. a. (Hrsg.): Altpreußische Biographie, Band 4, ISBN 3770808045, S. 1155
Weblinks
Richard Stachnik Encyklopedia Gdańska (polnisch)
Werke von Richard Stachnik bei WorldCat
Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
Zentrum-Mitglied
Landtagsabgeordneter (Danzig)
Pädagoge (20. Jahrhundert)
Kirchenhistoriker (Theologe)
Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
NS-Opfer
Deutscher
Geboren 1894
Gestorben 1982
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ilona%20Andrews
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Ilona Andrews
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Ilona Andrews ist das Pseudonym des Schriftsteller-Ehepaares Ilona und Andrew Gordon.
Leben
Ilona Gordon wurde 1976 in der Sowjetunion geboren. Mit 15 lernte sie Englisch. Durch ein Stipendium kam sie in die USA. Sie hat einen Abschluss von der Rabun Gap Nachoochee High School in Georgia. Sie war an der Western Carolina University mit dem Hauptfach in Biochemie eingeschrieben, als sie ihren Ehemann Andrew, einen Sergeant der US-Army, traf. Sie hat das College nie beendet. Seit zwölf Jahren sind Ilona und Andrew Gordon verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Töchter und lebt in Portland im Bundesstaat Oregon. Sie schreiben Urban Fantasy mit etwas Humor, leichten romantischen Elementen und ein wenig Horror.
Werke
'Magic' Serie
Magic Bites 2007, ISBN 978-0-441-01489-7.
Stadt der Finsternis 01: Die Nacht der Magie 2009, ISBN 978-3-8025-8214-1.
Magic Burns 2008, ISBN 978-0-441-01583-2.
Stadt der Finsternis 02: Die dunkle Flut 2009, ISBN 978-3-8025-8213-4.
Magic Strikes 2009, ISBN 978-0-441-01702-7.
Stadt der Finsternis 03: Duell der Schatten 2010, ISBN 978-3-8025-8219-6.
Magic Bleeds 2010, ISBN 978-0-441-01852-9.
Stadt der Finsternis 04: Magisches Blut 2011, ISBN 978-3-8025-8342-1.
Magic Slays 2011, ISBN 978-0-441-02042-3.
Stadt der Finsternis 05: Ruf der Toten2012, ISBN 978-3-8025-8343-8.
Gunmetal Magic 2012, ISBN 978-0-425-25613-8.
Stadt der Finsternis 06: Geheime Macht 2013, ISBN 978-3-8025-8939-3.
Magic Rises 2013, ISBN 978-0-425-25613-8.
Stadt der Finsternis 07: Tödliches Bündnis 2014, ISBN 978-3-8025-8344-5.
Magic Breaks 2014, ISBN 978-0-425-25622-0.
Stadt der Finsternis 08: Ein Feind aus alter Zeit 2015, ISBN 978-3-8025-9749-7.
Magic Shifts 2015, ISBN 978-0-425-27067-7.
Stadt der Finsternis 09: Ein neuer Morgen 2016, ISBN 978-3-7363-0167-2.
Magic Binds 2016, ISBN 978-0-425-27069-1.
Stadt der Finsternis 10: Unheiliger Bund 2017, ISBN 978-3-7363-0451-2.
Magic Triumphs 2018, ISBN 978-0-425-27071-4.
Stadt der Finsternis 11: Stunde der Macht 2019, ISBN 978-3-7363-0700-1.
Kurzgeschichten und begleitende Szenen aus der gleichen Serie
Magic Mourns. kürzere Geschichte in der Must Love Hellhounds Anthologie. 2009, ISBN 978-0-425-22959-0.
Die Früchte der Unsterblichkeit. ISBN 978-3-8025-9288-1.
A Questionable Client. Kurzgeschichte in der Dark and Stormy Nights Anthologie. 2010, ISBN 978-0-312-59834-1.
Magic Dreams. kürzere Geschichte in der Hexed Anthologie. 2011, ISBN 978-0-425-24176-9.
Curran, Volume 1 - Companion scenes to Kate Daniels series. nur als E-Book, 2010.
Curran, Ausgabe 1 - Begleitende Szenen zur Kate Daniels Reihe. nur als E-Book. 2010.
Fathers and Sons (Curran POV). nur als E-Book. 2011.
Magic Gifts. 2012.
Die magische Gabe. ISBN 978-3-8025-9509-7.
'The Iron Covenant' Serie
Iron and Magic 2018
'The Edge' Serie
On the Edge. 2009, ISBN 978-0-441-01780-5.
Land der Schatten 1: Magische Begegnung. ISBN 978-3-8025-8345-2.
Bayou Moon. 2010, ISBN 978-0-441-01945-8.
Land der Schatten 2: Spiegeljagd. ISBN 978-3-8025-8341-4.
Fate's Edge. 2011, ISBN 978-0-441-02086-7.
Land der Schatten 3: Schicksalsrad. 2013.
Steel's Edge. 2012.
Land der Schatten 4: Seelenträume. 2014.
'World of Kinsmen' Serie
Silent Blade. nur als E-Book, ISBN 978-1-60504-574-0.
Silver Shark. nur als E-Book.
'Hidden Legacy' Serie
Burn for Me (Hidden Legacy-Das Erbe der Magie). ISBN 978-0-06-228923-0.
White Hot (Hidden Legacy-Tanz des Feuers). 2017
Wildfire (Hidden Legacy-Wilde Schatten). 2017
Diamond Fire (Hidden Legacy-Kalte Flammen). 2018
Sapphire Flames(Hidden Legacy-Saphirflammen). 2019
Emerald Blaz (Hidden Legacy-Smaragdfeuer). 2020
Ruby Fever (Hidden Legacy-Rubinglut). 2022
'Innkeeper Chronicles' Serie
Clean Sweep. 2013
Dina – Hüterin der Tore. 2015
Sweep in Peace. 2015
One fell sweep. 2016, ISBN 978-1-5408-5721-7
Sweep of the Blade. 2019
Andere Werke
Grace of Small Magics. Kurzgeschichte in der The Mammoth Book of Paranormal Romance Anthologie. 2009, ISBN 978-0-7624-3651-4.
Of Swine and Roses. nur als E-Book
Questing Beast. nur als E-Book
Alphas: Origins. Kurzgeschichte in der Angels of Darkness Anthologie. 2011, ISBN 978-0-425-24312-1.
Weblinks
Website von Ilona Andrews
Fantastic Fiction
Einzelnachweise
Literatur (21. Jahrhundert)
Literatur (Englisch)
Literatur (Vereinigte Staaten)
Fantasyliteratur
Horrorliteratur
Roman, Epik
Kurzgeschichte
Erzählung
Sammelpseudonym
Ehepaar
Autorenduo
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alain%20Bieri
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Alain Bieri
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Alain Bieri (* 13. März 1979 in der Schweiz) ist ein ehemaliger Schweizer Profifussball-Schiedsrichter. Ab 2011 war er internationaler FIFA-Schiedsrichter. Daneben arbeitete er in einer HR-Kaderposition bei der Migros Aare.
In der Super League leitete er 230 Partien. In der UEFA Champions League 2019/20 arbitrierte Bieri zwei Spiele. Per Ende 2022 trat er als Schiedsrichter zurück.
Im Herbst 2023 kandidiert Bieri für die Grünliberale Partei im Kanton Bern für die Nationalratswahlen.
Weblinks
Einzelnachweise
FIFA-Schiedsrichter (Schweiz)
GLP-Mitglied
Schweizer
Geboren 1979
Mann
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90480
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https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BClzburg
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Wülzburg
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Die Wülzburg ist eine historische Festung, die zwischen 1588 und etwa 1610 erbaut wurde. Sie befindet sich oberhalb der Großen Kreisstadt Weißenburg in Bayern (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) auf dem Wülzburger Berg, einer Erhebung des als Weißenburger Alb bezeichneten Teils der Südlichen Frankenalb.
Die Festung war ursprünglich ein Benediktinerkloster, das 1588 durch die Markgrafen von Ansbach in eine Festung umgewandelt wurde. Heute bildet sie mit den südlich davon stehenden Wohnhäusern den Stadtteil Wülzburg von Weißenburg. Neben der Zitadelle Jülich (1549 ff.), der Festung Dömitz (1559 bis 1565) und der Zitadelle Spandau (1560 ff.) ist die Wülzburg eine der vier engverwandten Renaissance-Festungen, die im deutschsprachigen Raum erhalten sind. Sie verdeutlichen in einmaliger Folge den zeittypischen Wehrbau der Renaissance.
Geographische Lage
Die Wülzburg befindet sich im Naturpark Altmühltal etwa 2,5 km ostsüdöstlich vom Stadtkern der Weißenburger Kernstadt. Sie steht auf dem zur Weißenburger Alb gehörenden Wülzburger Berg, der mit nach dem ostnordöstlich benachbarten Laubbichel () die höchste Bergkuppe der südlichen Frankenalb ist. Die Plattform ihrer Nordost-Bastion (Roßmühle genannt) liegt auf Höhe.
Nordöstlich des an seinen Flanken teils bewaldeten Wülzburger Bergs liegt unterhalb der Wülzburg das Dorf Kehl, südlich Schleifer am Berg, westlich Glaserhaus, Häuser am Wülzburger Berg und Birkhof und nordöstlich der Ort Kehl; sie alle gehören zu Weißenburg. Die Wülzburg liegt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Fledermauswinterquartiere in der Südlichen Frankenalb (FFH-Nr. 6932-371; 7 ha).
Siehe auch: Abschnitt Verkehr und Wandern des Artikels Wülzburger Berg
Geschichte
Gründungssagen
Bei Alfred Kriegelstein findet sich folgende Sage zur Gründung des Klosters auf der Wülzburg:
Das ursprüngliche Kloster Wülzburg wurde mehrmals von Karl dem Großen besucht, zumindest behauptet das die Sage um den Karlsgraben.
Kloster
Über die Kirche und das Kloster vor dem 11. Jahrhundert ist nichts Näheres bekannt. Als Benediktinerkloster mit dem Patrozinium Peter und Paul soll es in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts als salische Stiftung gegründet worden sein und gehörte zur Diözese Eichstätt. In der Vita des Heiligen Otto, Bischof von Bamberg, ist das Kloster Wülzburg genannt:
Der Eichstätter Bischof Konrad I. von Morsbach (1153–1171) war vorher Abt des Klosters Wülzburg.
1188 wird ein advocatium (dt.: Vogtei) in Wilzenburch in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien, in dem die Ehe von Friedrichs Sohn Konrad mit Alfons Tochter Berengaria vereinbart wurde, erwähnt. Diese Vogtei, die in Wülzburg vermutet wird, gehörte mit weiteren 29 staufischen Gütern zur Morgengabe der Braut. Allerdings wurde diese Ehe niemals in die Praxis umgesetzt.
1254 erlaubte der Papst Innozenz IV. dem Abt von Wülzburg die Absolution von Mönchen, die gegen die Gelübde der Armut und des Gehorsams verstoßen hatten und wegen Anschlägen auf die beiden Vorgängeräbte exkommuniziert worden waren. 1395 ereigneten sich zwei Morde im Kloster, die das Umland erschütterten. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts gelangte das Kloster in die Hände der Burggrafen von Nürnberg (seit 1415 Markgrafen von Brandenburg). Das hatte im 15. und 16. Jahrhundert verheerende Folgen, als es immer wieder in kriegerische Auseinandersetzungen hineingezogen wurde.
Im zweiten großen Städtekrieg raubten 1451 Weißenburger Bürger das Kloster Wülzburg aus und steckten es in Brand. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Kloster aufgelöst, es diente von nun an als Bauernhof. Von 1523 bis 1536 gab es noch ein Kollegiatstift, das acht Kanoniker und vier Vikare zählte. Die Aufhebung erfolgte 1537. 1588 wurden die Klostergebäude eingeebnet.
Äbte des Klosters
Festung
An Stelle der Benediktinerabtei St. Petrus und Paulus zu Wülzburg wurde im Jahre 1588 die Festung Wülzburg begonnen. Bauherr war Markgraf Georg Friedrich d. Ä. von Brandenburg-Ansbach und -Kulmbach (1539–1603). Den Bau leitete zunächst der Hofbaumeister Blasius Berwart, darauf fertigte 1590 der kurbrandenburgische Baumeister Rochus Graf zu Lynar neue Pläne, deren Verwirklichung bis um 1605 in den Händen der Baumeister Caspar Schwabe, Blasius Berwart d. J., Albrecht von Haberland, Thomas Martinatus und Gideon Bacher lag. Die Fertigstellung erfolgte etwa 1610.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Festung 1631 kampflos an die kaiserlichen Truppen unter Tilly übergeben und gelangte erst 1649 an Brandenburg-Ansbach zurück. Trotz langer schwedischer Blockaden blieb die Festung unerobert. 1639 zerstörte ein Brand Teile der Anlage. Vom 17. bis 19. Jahrhundert diente die Festung auch als Staatsgefängnis (Siehe dazu auch den Bericht über die Große Fränkische Diebes- und Räuberbande). 1791 fiel das Markgrafentum Ansbach und mit ihm die Wülzburg an Preußen; 1806 kam die Wülzburg an das Königreich Bayern. Das Bayerische Kriegsministerium ließ nun umfangreiche Renovierungen durchführen, damit die Festung für die Armee wieder nutzbar war. 1867 wurde nach dem Aufenthalt des Infanterie-Regiments die Festungseigenschaft der Wülzburg aufgehoben und das Bauwerk 1882 mit Ausnahme des südlichen Schlossflügels an die Stadt Weißenburg verkauft, in deren Besitz die Festung bis heute ist.
20. Jahrhundert
Im Ersten Weltkrieg wurde die Wülzburg als Kriegsgefangenenlager genutzt. Im Jahr 1918 war hier der spätere französische Präsident Charles de Gaulle bis zum Kriegsende im November 1918 (allerdings unterbrochen durch einen Fluchtversuch) inhaftiert. Eine Erinnerungstafel an ihn befindet sich im Inneren des Torgangs. Am 20. Juni 1929 wurde auf der Wülzburg das erste Schullandheim in Bayern eröffnet. Während des Zweiten Weltkrieges war die Wülzburg ein Internierungslager, deshalb befindet sich am Fallgarten der sogenannte Russische Friedhof, in dem neben den Gräbern von 40 sowjetischen Handelsmatrosen auch das Grab des Prager Komponisten Erwin Schulhoff zu finden ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wülzburg ein Flüchtlingslager, von 1952 bis 1968 im staatlichen Südflügel ein Kreisaltersheim. 1968 erhielt die Wülzburg als vorzüglich erhaltene Renaissancefestung den Rang eines National bedeutenden Baudenkmals. Seit 1969 wird die Festung saniert. Heute beheimatet der Schlossbau unter anderem eine Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung, Schwerpunkt: Lernen, die von der Rummelsberger Diakonie geleitet wird.
21. Jahrhundert
Bis ungefähr zum Jahr 2000 wurden Kosten für die Unterhaltungs- und Restaurierungsarbeiten an der fast vollständig im Besitz der Stadt Weißenburg befindlichen Festungsanlage vom Freistaat Bayern, vom Bezirk Mittelfranken und aus dem laufenden Haushalt der Stadt Weißenburg aufgebracht. Jährlich wurden mehrere Millionen Mark bzw. Euro in die Bestandssicherung investiert.
Nachdem der Freistaat und der Bezirk ihre Zuschüsse gekürzt bzw. eingestellt haben, sieht sich die Stadt Weißenburg nicht mehr in der Lage, die Bausubstanz in der bisherigen Form zu erhalten. Sie kann nur noch rund 350.000 Euro pro Jahr aufbringen. Beim Neujahrsempfang der Stadt 2006 zitierte der damalige Oberbürgermeister Reinhard Schwirzer die Meinung eines Ingenieurbüros, dass man zukünftig aufgrund des fehlenden Geldes daran denken müsse, gezielt Teile der Festung nicht mehr zu erhalten und einstürzen zu lassen. Das verursachte erhebliches Aufsehen und es gelang, eine umfangreiche Sanierungskampagne für mehrere Millionen Euro in den kommenden Jahren zu initiieren.
Baubeschreibung
Architektur
Die 73.000 Quadratmeter große Festung ist eine nahezu regelmäßige fünfeckige Bastionäranlage im neuitalienischen Stil. Diese Form erlaubt eine Verteidigung der Festung ohne Tote Winkel. Die fünf Bastionen tragen vom Eingang im Süden gegen den Uhrzeigersinn die Namen: Jungfrau, Krebs, Roßmühle, Kaltes Eck und Hauptwache. Die gesamte Anlage ist aus dem anstehenden Kalkstein gemauert, der bis zu 10 Metern tiefe und 23 Metern breite Trockengraben ist teilweise aus dem Fels gemeißelt, teilweise durch das Aufschütten des Hanges entstanden. Ab dem 25. Juni 1588 wurde mit dem Bau des Grabens begonnen.
Von der im 17. bis 19. Jahrhundert reichen Innenhofbebauung ist nur noch das zweiflügelige Schloss im Süden und Westen erhalten, sowie ein Wirtschaftsbau des Jahres 1814 südlich der Hofmitte. Im Innenhof befindet sich ebenfalls eine Relaisstation der Deutschen Bundesbahn. Ein etwa 50 Meter hoher Funkmast an der Relaisstation wurde 2007 abgebaut. Bemerkenswert sind die großen Kasematten in den Bastionen, die teilweise über 6 Meter Höhe erreichen. Höhepunkt ist die Kuppelhalle der ehemaligen Roßmühle mit einem Durchmesser von mehr als 14 Metern.
Der Gedeckte Weg um die Festung mit seinen Waffenplätzen aus dem 18. Jahrhundert ist bei der Wülzburg sehr gut erhalten, ein Ausnahmefall unter den deutschen Festungen, bei denen diese äußersten Wehrbauten oft als erstes eingeebnet wurden. Auf der Wülzburg besteht der Gedeckte Weg aus einer teilweise übermannshohen Trockensteinmauer, die früher noch mit Palisaden verstärkt war. In den letzten Jahren hat die Stadt Weißenburg begonnen, diesen Gedeckten Weg zu sanieren und die Einstürze zu beheben. Zudem wurde ein Teil der Bäume auf dem Glacis gefällt, so dass die Bergfestung wieder von fern zu sehen ist – auch auf dem 1 Kilometer langen Rundgang ist der Bau so besser erleb- und nachvollziehbar.
Nach dem als Prunktor errichteten Portal mit dem darauf abgebildeten Wappen des Markgrafen Georg Friedrich II. und seiner Frau Sophie folgt eine repräsentative Reitrampe aus dem 16. Jahrhundert, welche um einen großen eckigen Pfeiler bis zum Dachboden hinaufführt.
Auf der Geschützplattform der Bastion Jungfrau befindet sich ein um 1900 errichteter Wasserhochbehälter für die Wasserversorgung der Festung und benachbarter Weiler. An drei der fünf Bastionen befinden sich quadratische Scharwachttürme, der die Sicht auf die Glacis ermöglicht. An der Bastion Hauptwache befindet sich die sechseckige Hauptwache mit Zwiebeldach.
Zum Eingangstor führt ein Straßendamm, der 1882 errichtet wurde; zuvor befand sich dort eine Holzbrücke.
Brunnen und Zisterne
Als Wasserversorgung diente ursprünglich der Tiefe Brunnen im Westflügel. Mit 143,2 Metern (nach erfolgter Freilegung) ist er einer der tiefsten Festungsbrunnen Deutschlands. Er wurde um das Jahr 1600 angelegt und hat einen Durchmesser von 2,5 Metern. Zwischen 1823 und 1831 wurden vom Königreich Bayern sechs Regenwasserzisternen (nach Plänen des bayerischen Ingenieurhauptmanns Franz von Hörmann) errichtet; fünf davon in den Wallmauern, die größte Zisterne zentral im Innenhof. Diese, genannt Ludwigszisterne (nach König Ludwig I. von Bayern), war die größte ihrer Art im gesamten Königreich und ist bis heute ein Spitzenprodukt der Ingenieursbaukunst. Die Ludwigszisterne fasst 1,3 Millionen Liter, das von jeweils vier Pumpen- und Ziehbrunnen entnommen werden kann.
Gedenkstätten
Auf der Festung Wülzburg finden sich mehrere Gedenkstätten. Am 15. Februar 1997 wurde das Mahnmal an die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg als zentrale Gedenkstätte im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eingeweiht. In mehrere Platten sind die Namen zahlreicher schlesischer, preußischer und sudetendeutscher Orte eingraviert. An den Kriegsgefangenen und späteren Präsidenten Charles de Gaulle erinnert eine Gedenktafel. An die sonstigen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs mahnt ein Obelisk. An Erwin Schulhoff gedenkt eine am 2. Oktober 2004 eingeweihte Büste vor dem Hauptgebäude.
Schlosskapelle und sonstige Gebäude
Die kleine evangelische Kirche St. Nikolaus im südlichen Schlossflügel wurde um 1605 errichtet. Die Ausstattung der Kirche stammt aus den Jahren 1738 und 1864. Mit knapp 20 Mitgliedern hat die Kirche die kleinste Kirchengemeinde Bayerns.
Durch die im Besitz der Stadt Weißenburg befindliche Festung werden Führungen angeboten. In einem in den Jahren 1652/1662 errichteten Gebäude ist eine Gaststätte untergebracht. Zwischen 1986 und 1979 wurde der Hauptbau zur Berufsfachschule für Altenpflege und -hilfe sowie Kinderpflege der Rummelsberger Diakonie umgebaut wurde.
Von der Wülzburg wird das Programm von Radio 8 auf 88,5 MHz mit 50 W ERP abgestrahlt. Der 40 m hohe Sendemast/-turm steht auf Höhe.
Pfarrdorf Wülzburg
Südlich der Festung, kurz vor ihrem Eingang, liegt das Pfarrdorf Wülzburg mit einigen Wohnhäusern und einem eigenen Friedhof, das ein amtlich benannter Gemeindeteil Weißenburgs ist.
Häuser am Wülzburger Berg
Westlich unterhalb der Festung liegt der Weißenburger Gemeindeteil Häuser am Wülzburger Berg, welcher auch Siedlung Wülzburg genannt wird. Die Siedlung befindet sich auf Höhen zwischen und im Zwickel zwischen der Bundesstraße 13 und der Ostumgehung. Nahe der Siedlung befinden sich die Aumühle, der Birkhof, das Glaserhaus und die Sommerkeller. Südlich davon befinden sich die Weiher Erlweiher, der Alte Badeweiher und der Schafweiher. Von Weißenburg werden die Häuser am Wülzburger Hang nur von der Umgehungsstraße (gemeinsamer Abschnitt der Bundesstraßen 2 und 13) getrennt.
Siehe auch
Liste von Klöstern
Liste von Festungen
Liste der Kriegsgefangenenlager in Deutschland 1914–1918
Literatur
Wülzburg. In: Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay. (= Denkmäler in Bayern. Band V 70/2). Edition Lipp, München 2001, ISBN 3-87490-582-9, S. 269–281.
Thomas Biller: Die Wülzburg. Architekturgeschichte einer Renaissancefestung. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-06154-1 (Digitalisat).
Daniel Burger: Die Landesfestungen der Hohenzollern in Franken und Brandenburg im Zeitalter der Renaissance (= Schriftenreihe zur Bayerischen Landesgeschichte. Band 128). München 2000, ISBN 3-925162-20-8, S. 130–182.
Daniel Burger: Weißenburg in Bayern. Festung Wülzburg (= Burgen, Schlösser und Wehrbauten in Mitteleuropa. Band 10). Schnell & Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3-7954-1475-X.
Florian Koch: Die Sicherung der Veste Wülzburg. In: Denkmalpflege Informationen. Nr. 141, November 2008, , S. 21 f.
Wilhelm Korte: Altes und Neues über Wülzburg. Ansbach 1869.
(Wilhelm Korte): Kloster Wülzburg. In: Jahresbericht des Historischen Vereins für Mittelfranken. Band 36. Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 1868, S. 1–53 (Digitalisat) [weitgehend identisch mit dem Kapitel in der Monografie desselben Autors 1869, s. o.].
Gerhard Leidel: Geschichte der Benediktinerabtei Wülzburg (= Mittelfränkische Studien. Band 4). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 1983.
Gerhard Leidel: Die Pfarreien des Klosters Wülzburg (= Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns. Band 61). Degener, Neustadt a. d. Aisch 1986, ISBN 3-7686-4113-9.
Hartwig Neumann: Die Festung Wülzburg. Streifzüge durch Vergangenheit und Gegenwart der ehemals ansbachischen Festungsanlage. Lühker, Weißenburg 1980, ISBN 3-921354-07-2.
Otto Rieder: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt und Reichspflege Weißenburg am Nordgau. Band 1. Braun und Elbel, Weißenburg 2002, S. 729–768 [Druck eines Manuskripts von etwa 1900–1920, aber bezüglich Weißenburg absolut gründliche und grundlegende Quellenarbeit des ehemaligen bayerischen Reichsarchivrats].
Georg Voltz: Chronik der Stadt Weissenburg im Nordgau und des Klosters Wülzburg. Mit 10 lithographirten Blättern von Fräulein Amalie v. Peters. Weissenburg 1835 (Volltext).
Weblinks
, auf wug2000.de
Hohenzollernfestung Wülzburg, auf weissenburg.de
Lage der Festung Wülzburg im
Einzelnachweise
Festung in Bayern
Festung Wulzburg
Bauwerk in Weißenburg in Bayern
Baudenkmal in Weißenburg in Bayern
Ehemalige militärische Einrichtung (Deutschland)
Erbaut im 17. Jahrhundert
Festung in Europa
Wasserbehälter in Bayern
Nach der Haager Konvention geschütztes Kulturgut in Bayern
Charles de Gaulle
Bildungseinrichtung in Bayern
Ortsteil von Weißenburg in Bayern
Flüchtlingslager (deutsche Nachkriegszeit)
Deutsches Kriegsgefangenenlager
Kriegsgefangenenlager (Erster Weltkrieg)
Denkmalschutzmedaille des Freistaates Bayern
Bildung in Weißenburg in Bayern
Organisation (Weißenburg in Bayern)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltungsgemeinschaft%20Rochlitz
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Verwaltungsgemeinschaft Rochlitz
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Die Verwaltungsgemeinschaft Rochlitz ist eine Verwaltungsgemeinschaft im Freistaat Sachsen. Sie liegt im Nordwesten des Landkreises Mittelsachsen etwa 35 km nördlich von Chemnitz. Landschaftlich befindet sich das Gemeinschaftsgebiet im Mittelsächsischen Hügelland, im Tal der Zwickauer Mulde. Durch die Verwaltungsgemeinschaft verläuft in Ost-West-Richtung die Bundesstraße 7, welche kurz hinter Rochlitz an der B 175 endet. In Rochlitz kreuzen sich auch die Bundesstraßen 175 und 107, welche das Gemeinschaftsgebiet in Nord-Süd-Richtung durchquert. Rochlitz liegt auch an der Bahnstrecke Chemnitz–Grimma, welche aber stillgelegt wurde.
Die Gemeinden mit ihren Ortsteilen
Rochlitz mit den Ortsteilen Rochlitz (Stadt), Breitenborn, Noßwitz, Penna, Stöbnig, Wittgendorf und Zaßnitz
Königsfeld mit den Ortsteilen Königsfeld, Leupahn, Leutenhain, Schwarzbach, Weißbach, Doberenz, Heide, Köttwitz und Stollsdorf
Seelitz mit den Ortsteilen Seelitz, Beedeln, Bernsdorf, Biesern, Döhlen, Fischheim, Gröblitz, Gröbschütz, Kolkau, Köttern, Neudörfchen, Neuwerder, Neuzschaagwitz, Pürsten, Seebitzschen, Sörnzig, Spernsdorf, Städten, Steudten, Winkeln, Zetteritz, Zöllnitz, Zschaagwitz und Zschauitz
Zettlitz mit den Ortsteilen Ceesewitz, Hermsdorf, Kralapp, Methau, Rüx und Zettlitz
Einzelnachweise
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sommergewinn
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Sommergewinn
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Der Sommergewinn in Eisenach gilt als eines der größten Frühlingsfeste in Deutschland. Es wird am Wochenende vor dem Sonntag Laetare gefeiert. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat den Sommergewinn im Dezember 2016 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Historischer Ursprung
Bereits in vorchristlicher Zeit kannte man den Brauch des Winteraustreibens und Sommereinholens, welcher seit dem Mittelalter unter dem Begriff Todaustragen geläufig ist. Der Brauch soll auf das heidnische Neujahrsfest zurückgehen, wie es vorwiegend in slawischen Ländern begangen wurde. Zu dieser Zeit kannte man nur die Jahreszeiten Sommer und Winter, weshalb dieser Brauch nach heutiger Jahreszeitenteilung zum Frühlingsanfang begangen wird.
Bereits im frühen Mittelalter rollte man Räder, an denen eine brennende Strohpuppe befestigt war, von den Berghängen des Metilstein über die noch unbestellten Felder ins Tal hinab. Junge Männer versuchten, etwas von dem Feuer zu fangen, um es als Herdfeuer zu verwenden. Der Legende nach sollten so die bösen Geister durch den Schornstein verjagt werden. Danach wurde auf dem Eisenacher Festplatz eine mit bunten Bändern geschmückte Tanne aufgestellt.
Geschichte
Der Brauch wurde erstmals Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt und soll seit dem 15. Jahrhundert regelmäßig durchgeführt worden sein. Seine erste schriftliche Erwähnung als Sommergewinn fand das Fest um 1704 in der von Johann Michael Koch, damals Rektor des Eisenacher Gymnasiums, begonnenen, aber nicht vollendeten Stadtchronik.
Die im Westen Eisenachs gelegene Georgenvorstadt rund um den Ehrensteig gilt als Wiege des heutigen Brauchtums; viele der Gedichte und Theaterstücke sind daher in der Stiegker Mundart verfasst. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit wurde der erste Sommergewinnsumzug am 25. April 1897 vom Weststädtischen Bezirksverein Eisenach veranstaltet. Schauplatz des Umzuges und des Volksfestes war die Katharinenstraße westlich des Zentrums der Stadt. Von da an wurde das Fest regelmäßig jedes Jahr am Wochenende um Laetare gefeiert, bis die Veranstaltung wegen des Ersten Weltkriegs fast ein Jahrzehnt nicht stattfand.
In den 1920er Jahren wurden die in den Wochen vor Laetare gefeierten, aus der Tradition des Kommers hervorgegangenen Kommerschabende, gesellige Abende bei Musik und Tanz, die zumeist im Volkshaus Stern abgehalten wurden, zum festen Bestandteil des Sommergewinns. Anlässlich dieser Veranstaltungen wurden eine Reihe von volkstümlichen Theaterstücken aufgeführt, so u. a. „Sommers Wettstreit mit dem Winter“ von der Eisenacher Pädagogin Auguste Möder (1830–1897). Die am 8. März 1931 uraufgeführte Komödie „Miele“ von Fritz Reinhardt gilt als Geburtsstunde der Sommergewinns-Figuren Henner und Frieder, gespielt von den Eisenacher Volksschauspielern Albert Fehr (1898–1979) und Kurt Hesse (1898–1975).
Nachdem die Nationalsozialisten versucht hatten, das Fest zu ideologisieren, fand es während und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht statt. Erst 1950 wurde der Sommergewinn wieder gefeiert. Bis 1961 drehten sich die Festumzüge thematisch um die Figuren des Sommergewinns, erst ab 1962 standen auch geschichtliche und kulturelle Ereignisse der Stadtgeschichte Eisenachs auf dem Programm. Ab 1967 verlagerte sich das Fest auf den Marktplatz, der seitdem Kulisse des Streitgesprächs zwischen Frau Sunna und Herrn Winter ist. Seit 1974 steht der Festumzug unter einem jeweils aktuellen Motto.
1985 wurde das von Günther Laufer geschaffene Sommergewinns-Denkmal eingeweiht. Es zeigt die traditionellen Symbole Hahn, Ei und Brezel und steht vor dem Eingang der Stadtbibliothek. 1990 wurde der Sommergewinn abgesagt, nachdem es zwischen den Organisatoren und der SED-Kreisleitung Unstimmigkeiten gegeben hatte, die mit dem Rücktritt des Sommergewinns-Vorstandes endeten.
Im Jahre 1992 wurde der Verein Sommergewinnszunft Eisenach e. V. gegründet, der seitdem für die Organisation des Festes verantwortlich zeichnet. 2010 wurde das historische Feuerradrollen wieder in das Festprogramm aufgenommen. 2020 und 2021 wurde das Fest wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt.
Symbolik
Häuserschmuck
Ursprünglich war die Georgenvorstadt mit grünen Tannenzweigen geschmückt, die mit bunten Bändern dekoriert waren. In den 1950er Jahren wurden die Häuser am Ehrensteig, an der Frankfurter Straße sowie der Katharinenstraße erstmals mit von Hand geformten Blumen aus Krepppapier geschmückt. Dieser Brauch ist seit den 1990er Jahren auch in anderen Straßen Eisenachs zu beobachten.
Frau Sunna und Herr Winter
Der vergehende Winter wird durch Herrn Winter symbolisiert, der seinen Ursprung in der Vorstellung eines „Eiskönigs“ hat. Seine Gegenspielerin ist die Sonnengöttin, Frau Sunna genannt. Beide liefern sich am Ende des Festumzugs ein Streitgespräch, das stets Frau Sunna gewinnt. Als Symbol des weichenden Winters wird nach dem Streitgespräch eine Strohpuppe verbrannt.
Hahn, Ei und Brezel
Zu den Symbolen des Sommergewinns gehören der Hahn als Verkünder des Lichtes und des Tagesbeginns, ein mit Binsen verziertes Ei als Symbol der Fruchtbarkeit und die Brezel als Symbol der Unendlichkeit im Wechsel der Jahreszeiten. Die Binseneier wurden erstmals 1823 erwähnt. Im Zusammenhang mit dieser Tradition entstand der Ruf der Sommergewinnszunft „Gut Ei und Kikeriki“.
Feuerrad
Ein weiteres Symbol sind die Feuerräder; ein ähnlicher Brauch besteht noch heute im „Osterräderlauf“ von Lügde.
Originale
Der Sommergewinn hat eine Reihe von Originalen hervorgebracht. Die ältesten sind Henner und Frieder, denn schon Ende des 19. Jahrhunderts waren die „Henner-und-Frieder-Witze“ in der Stadt verbreitet. Der Eisenacher Karikaturist Paul Hempe gab den Figuren 1928 erstmals ein Gesicht, 1931 erwachten sie im Volksstück „Miele“ zum Leben.
In der Folge kamen Mäxer (1964), Tante Frieda (1971) und Mäxens Sohn Mike (1974) hinzu. Tante Frieda erhielt 1989 mit Minchen eine Freundin, 2002 schließlich kamen mit Schorsch und Hermine zwei Kinder von Tante Frieda hinzu.
Quellen
Historie des Sommergewinns auf der Webseite der Sommergewinnszunft Eisenach e.V.
Scholz, Martin und Lorenz, Reinhard: Kulturkonzeption der Stadt Eisenach 2003–2020, Stand Oktober 2003, S. 176 ff.
Küster, Jürgen: Wörterbuch der Feste und Bräuche im Jahreslauf. Eine Einführung in den Festkalender. 1985, S. 44
Weblinks
Einzelnachweise
Frühlingsfest
Volksfest in Thüringen
Kultur (Eisenach)
Immaterielles Kulturerbe (Deutschland)
Veranstaltung in Eisenach
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dorfbach%20%28Nu%C3%9Fbach%29
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Dorfbach (Nußbach)
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Der Dorfbach ist ein etwa zwei Kilometer langer rechter Zufluss des Nußbaches im
rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel auf dem Gebiet der zur Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein gehörenden Ortsgemeinde Nußbach.
Geographie
Verlauf
Der Dorfbach entspringt im Naturraum Lichtenberg-Höhenrücken des Nordpfälzer Berglandes auf einer Höhe von in einem Wald am Westhang des Anzentaler Hübels () knapp eineinhalb Kilometer nördlich der Ortschaft Nußbach.
Der Bach fließt zunächst südwärts am bewaldeten Westhang des Anzentaler Hübels entlang. Er zwängt sich dann begleitet von starkem Gehölz in der Flur Nußbäch durch ein enges Tal zwischen dem Erlenberg () im Westen und dem Mittelberg () im Osten. In der Flur Schleifmühlengraben wird er danach auf seiner linken Seite von dem aus dem Nordosten kommenden Kreuzbach gespeist.
Der Dorfbach läuft, weiterhin von starkem Bewuchs aus Büschen und Bäumen begleitet, nun südsüdwestwärts zwischen Feldern der Flur Höhläcker auf seiner rechten Seite und dem Grünland der Flur Nächstwiesen auf der linken. Er passiert dann bei der Flur Biengarten einen kleinen Teich, erreicht danach den Nordrand der Ortsgemeinde Nußbach und verschwindet dort nördlich der Bachstraße verrohrt in den Untergrund.
Südlich der Landesstraße 386 taucht er wieder an der Oberfläche auf und mündet gleich darauf auf einer Höhe von am Südrand des Ortes in den aus dem Südosten heranziehenden Nußbach.
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet des Dorfbach liegt im Naturraum Lichtenberg-Höhenrücken des Nordpfälzer Berglandes innerhalb der Gemarkung der Ortsgemeinde Nußbach und hat eine Größe von 3,5 km².
Das Gebiet des Dorfbaches liegt im Rotliegenden des Permokarbon in der Unteren Glan-Subgruppe. Die Sedimentschichten bestehen aus Wechsellagerungen von vorwiegend grauem, teilweise auch rotem Ton-, Silt- und Sandsteinen. Vereinzelt kommen auch Tuff, Kalkstein und Kohle vor.
Die höchste Erhebung des Einzugsgebietes ist im Norden der Roßberg mit einer Höhe von . Weitere nennenswerte Anhöhen sind der Anzentaler Hübel (), der Erlenberg (), der Borbacherschlag (), der Wolfbacher Berg (), der Flettersberg (), sowie der Mittelberg ().
Das Einzugsgebiet des Dorfbaches wird im Westen vom Nußbach und im Nordwesten vom Odenbachzufluss Becherbach begrenzt. Im Norden berührt es das Gebiet des Glanzuflusses Reiffelbach, im Osten konkurriert der Dorfbach mit der Moschel und im Südwesten mit dem Nußbachzufluss Bittenbacher Graben.
In den Bachtälern und an den Berghängen überwiegt Wald, ansonsten sandig-lehmige Äcker und Wiesen. Das gesamte Einzugsgebiet des Dorfbaches, außer dem Mündungsbereich mit der Ortsgemeinde Nußbach, ist unbewohnt.
Zuflüsse
Kreuzbach, (links), 0,7 km, 1,2 km²
Natur und Umwelt
Das Tal des Dorfbaches gehört zum schutzwürdigen Biotop Biotopkomplex mit Magergrünland, Wald und Fließgewässer entlang des Dorfbachs, N Nußbach (Gebietsnummer: BK-6312-0019-2009). Das Biotop ist insgesamt 33,98 ha groß.
Das Dorfbachtal ist wegen seines hohen Arten- und Strukturreichtums von örtlicher Bedeutung und ist ein wertvolles Quellbachbiotop besonders für blütenbesuchende und wärmeliebende Arten. Als repräsentativ gelten die ausgeprägten Magerwiesen im Übergang zu Bereichen mit Halbtrockenrasen an den Hängen des Tals.
Der Dorfbach ist ein naturnaher Waldbach, den Erlen und Eschen säumen. Ein kleinerer Teil seines Laufes führt durch Schluchtwald. An seinen Hängen, im Bereich eines ehemaligen Wildparks, gedeihen sehr arten- und blütenreiche Magerwiesen mit zum Teil Halbtrockenrasen, Gebüschen und Feldgehölzen.
Seine Ränder wurden großflächig aufgeforstet. Östlich des Baches steht eine sekundäre, bis zu 5 m hohe, nach Süden gerichtete Silikatfelswand mit artenreichem Bewuchs. Oberhalb davon liegt ein wärmeliebender Eichenwald.
Weblinks
Verlauf des Dorfbaches auf
Der Dorfbach mit Teileinzugsgebieten auf dem
Einzelnachweise
Gewässer in der Westpfalz
Gewässer im Landkreis Kusel
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4554130
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nienhagen%20%28Gilten%29
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Nienhagen (Gilten)
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Nienhagen ist ein Teil der Gemeinde Gilten (Samtgemeinde Schwarmstedt) im Landkreis Heidekreis in Niedersachsen.
Das Dorf hat 209 Einwohner und verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus sowie eine Freiwillige Feuerwehr.
Geschichte
Am 1. März 1974 wurde Nienhagen in die Gemeinde Gilten eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Weblinks
http://www.schwarmstedt.de/
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Heidekreis
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Heidekreis)
Gemeindeauflösung 1974
Gilten
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7096467
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https://de.wikipedia.org/wiki/August%20M%C3%BCller%20%28Mediziner%2C%201864%29
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August Müller (Mediziner, 1864)
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August Müller (* 4. März 1864 in Mönchengladbach; † 5. September 1949) war ein deutscher Mediziner und einer der Erfinder der Kontaktlinse.
Leben
Geboren wurde August Müller als Sohn eines Maschinenfabrikbesitzers in Mönchengladbach. Nach seiner Schulzeit am Stiftisch-Humanistischen Gymnasium studierte er Medizin.
Im Jahre 1889 veröffentlichte er seine Doktorarbeit „Brillengläser und Hornhautlinsen“ in der er seine Bemühungen beschrieb, aus mundgeblasenem Glas Skleraschalen zu schleifen. Die Doktorarbeit widmete er den Fehlsichtigen: „Dem Normalsehenden mag die Zeit, die dieselben (nachfolgenden drei Aufsätze) gekostet haben, vielleicht übel angewandt erscheinen. Meine Schicksalsgefährten werden mein Betreiben begreiflich finden.“ Mit dem Ergebnis seiner Arbeit war es ihm möglich seine eigene Kurzsichtigkeit von −14 Dioptrien bis hin zu nur 0,5 Dioptrien zu korrigieren.
Müllers Landsmann Adolf Fick veröffentlichte seine Arbeit über Kontaktlinsen schon im Jahre 1887. Aber seine Linsen waren schwer und konnten nur für eine kurze Zeit getragen werden. Müllers Linsen waren leichter und so geformt, dass sie mit dem Verlauf der Hornhaut übereinstimmten. Er hatte die Idee, dass die Linsen durch den Tränenfilm zwischen Hornhaut und Linse auf dem Auge durch Kapillarwirkungen halten würden. Durch die entsprechende Krümmung der Linse, könne man dann Fehlsichtigkeiten korrigieren.
Sein Wunsch Augenarzt zu werden scheiterte jedoch an seinem beeinträchtigten Sehvermögen. Er ergriff den Beruf des Orthopäden und erhielt bald den Spitznamen „Knochen-Müller“. Im Jahr 1899 eröffnete er seine Praxis, aber arbeitete weiter an seiner Kontaktlinsenidee. Probeweise ließ er drei Linsen von Carl Zeiss Jena herstellen und nannte dann seine Erfindung Hornhautlinsen.
Seine Bemühungen um eine neue Korrektionslinse waren letztlich erfolglos, da er selbst aufgrund des Druckes die Linse nur eine halbe Stunde tragen konnten, weniger lang als die von Fick. Zusätzlich mussten die Linsen unter Wasser eingesetzt werden, um Lufteinschlüsse zu vermeiden und es musste Kokain verabreicht werden, um die Augen zu betäuben. Die Firma Zeiss war aufgrund dessen nicht an einer Weiterentwicklung interessiert. Aber trotz allem legte er den Grundstein für spätere Forschungen und seine Ideen und Erkenntnisse über den Tränenfluss und den abgerundeten Kanten der Kontaktlinsen sind noch heute Grundlagen für die Kontaktlinsenanpassung.
Im Jahre 1932 spendete August Müller die drei von Zeiss hergestellten Linsen dem Deutschen Museum in München.
Literatur
Müller A.: Brillenglaser und hornhautlinsen. Inaugural-Dissertation, University of Kiel; p 20.(1889).
Hard Contact Lenses Royal College of Optometrists. URL accessed 09 March 2006
Weblinks
Die unsichtbare Brille auf rp.online
Mediziner (19. Jahrhundert)
Mediziner (20. Jahrhundert)
Orthopäde, Unfallchirurg
Deutscher
Geboren 1864
Gestorben 1949
Mann
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2877515
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https://de.wikipedia.org/wiki/MS%20Franziska
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MS Franziska
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MS Franziska ist eine achtteilige Fernsehserie über die Rheinschifffahrt, die der Südwestfunk 1977 in Zusammenarbeit mit der SRG produziert hat. Sie erzählt das letzte Jahr von Jakob Wilde als Partikulier. Weil er für sein veraltetes Motorschiff Franziska kaum noch an lukrative Transporte gelangt, lässt er es schließlich abwracken. In Nebenhandlungen werden weitere Aspekte der Rheinschifffahrt gezeigt.
Episoden
Familientag
Wie in jedem Jahr, so versammelt sich die Familie auch zu Tante Marthas 60. Geburtstag in Leutesdorf, wo die Familie direkt an der Anlegestelle ein Haus besitzt. Dabei werden die Mitglieder vorgestellt:
Paul lebt mit seiner holländischen Frau Aavje, sie stammt aus Dordrecht, und der gerade noch nicht schulpflichtigen Tochter Christa auf der Franziska. Allerdings führt immer noch sein Vater Jakob das Kommando – dabei hat Paul ebenfalls das Kapitänspatent. Die Franziska hat einen kleinen Motorschaden, so dass man verspätet zur Feier eintrifft und schnell wieder abreisen muss. Es stellt sich heraus, dass man den Motor unbedingt überholen muss.
Pauls Bruder Bruno ist neuerdings Kapitän auf dem Schubboot Mannesmann III und hat dabei immer 14 Tage Dienst und eine Woche frei, so dass er schon zu Mittag bei Tante Martha sein kann. Dort lernt er die Bankkauffrau Petra kennen, die neuerdings in seinem alten Zimmer zur Miete wohnt. Bruno ist das einzige Familienmitglied, das in der Serie als Autofahrer vorkommt.
Pauls weiterer Bruder Ernst fährt als Kapitän auf der Britannia, einem modernen Flusskreuzfahrt-Schiff der KD. Seine Frau Ruth ist mit dem Bau eines Eigenheims in Köln-Riehl beschäftigt, wobei ihr die Finanzierung aus den Händen geglitten ist. Sie hofft, mit einer Hypothek auf das Haus in Leutesdorf oder der Prämie für das Verschrotten der Franziska das Problem lösen zu können. Diese Vorschläge sollen bei der Feier zur Sprache kommen. Paul und Ruth reisen per Rheinpfeil von Köln nach Leutesdorf. Niko, der Sohn der beiden, fährt als Lehrling auf der Franziska.
Im Grünen Hahn
Die Franziska fährt mit ihrer inzwischen überholten Maschine wieder einwandfrei.
Der Hafenpastor wird vorgestellt, ein Freund von Jakob, den alle wegen seiner schwarzen Kleidung Blacky nennen. Er besitzt keinen Führerschein und ist meistens mit dem Fahrrad unterwegs oder auf dem Kirchenboot St. Nikolaus anzutreffen. Er ist dem Alkohol nicht abgeneigt und ein großer Fußballfan.
Niko muss für zehn Wochen auf das Schulschiff Rhein nach Duisburg. Dort lernt er Manfred kennen: Bei einem verbotenen Besuch des Grünen Hahns, einer Gaststätte in Sichtweite des Schulschiffs, gießt Manfred heimlich Schnaps in Nikos Bier, woraufhin er die Nacht im Bett der Wirtin Elsi verbringt. Die Gaststätte lag an der Adresse Hafenstraße 54, dort, wo sich heute das Kristall befindet.
Kurze Reise
Beim Liegen in einem französischen Kanal kommt ein Mann an Bord, der die Fremdenlegion verlassen hat und nun von der Gendarmerie gesucht wird. Er kann sich aber in Nikos Koje am Bug des Boots so gut verstecken, dass er nicht gefunden wird. Jakob wird nichts davon erzählt, er hat aber längst gemerkt, dass sich der Gesuchte auf der Franziska befindet. In Deutschland springt der Gast schließlich von Bord.
Jakob unterschreibt bei einem kurzen Besuch auf der Britannia den Hypothekenbrief für Ernsts Hausbau.
Auf der Britannia fährt eine Schmugglerin mit, die Juwelen aus einem Millionenraub bei sich hat und schließlich von einem als Passagier getarnten Ermittler überführt wird.
Probefahrt
Die Franziska liegt wegen eines Schraubenschadens auf der Werft in Duisburg, weswegen Paul und Aavje in Leutesdorf sind. Als sich Paul beim Hausputz ausruhen muss, schlägt ihm der ebenfalls anwesende Bruno vor, einen Tag auf der Mannesmann III zu verbringen, um sich die Arbeit anzusehen. Bei der vorzeitigen Abreise lässt er Petra sitzen, weil er vor dem Heiraten zurückschreckt.
Während Aavje befürchtet, wegen eines Arbeitsplatzwechsels ihres Mannes zukünftig an Land bleiben zu müssen, wird dieser wegen eines Blinddarmdurchbruchs mit dem Rettungshubschrauber von Bord geholt und in ein Duisburger Krankenhaus gebracht.
Auf dem Schulschiff besteht Manfred nur mit Nikos Hilfe die Prüfung. Im Gegenzug zeigt er Niko für den abschließenden Wettbewerb das Rudern, so dass dieser passabel abschneidet. Manfred erzielt die Bestzeit aller Jahrgänge.
Jakob hat einen lukrativen Transport bekommen und nimmt Erwin Lehmann als Ersatz für Paul mit an Bord, der bislang auf einem Taucherglockenschiff gearbeitet hat, was seine Gesundheit aber nicht mehr mitmacht.
Pfannkuchen und Genever
Bruno findet zu Beginn seiner freien Woche keine Frau, die für ihn Zeit hat, um etwas zu unternehmen. So fährt er nach Leutesdorf, erfährt aber, dass Petra inzwischen ausgezogen ist. Sie richtet gerade mit einem Arbeitskollegen ihre neue Wohnung ein und spricht mit Bruno kein Wort.
Die Franziska ist mit Düngemittel nach Holland unterwegs, eine Bord-zu-Bord-Ladung für die Jastarnia Bor, ein polnisches Seeschiff. Dabei lädt der Kapitän zu einem Essen ein, wobei Niko von der Größe des Schiffs so überwältigt ist, dass er später selber gerne zur See fahren möchte. Anschließend sucht Jakob verzweifelt nach einem Transport für die Rückfahrt, während sich Aavje, Paul und Christa Rotterdam ansehen. Schließlich fährt man leer zurück und hält beim alten Bekannten Pieter Voorman an, einem Kapitän im Ruhestand, obwohl er jünger als Jakob ist. Es gibt Pfannkuchen und Genever, wobei Jakob nicht viel davon verträgt und vorzeitig ins Bett gebracht werden muss. Niko lernt vor dem Haus eine Pop-Gruppe kennen, die nach Essen zu einem Festival möchte, deren Kleinbus aber liegengeblieben ist. Er schlägt vor, zu fragen, ob sie auf der Franziska mitgenommen werden können. Die Band musiziert noch ein wenig im Wohnzimmer der Voormans und darf dann auf der Franziska übernachten, die Sängerin Femke, sie kommt aus Den Haag, in Nikos Bett. Den Kleinbus bringt man heimlich am nächsten Morgen auf die Franziska, so dass Jakob erst während der Fahrt etwas davon merkt und keinen Widerspruch mehr einlegen kann.
Verspätung
Erwin Lehmann fängt wieder auf dem Taucherglockenschiff Carl Straat an, allerdings als Koch. Dabei wird der Tauchvorgang gezeigt.
Ruth und Ernst laden zur Hauseinweihung nach Köln. Jakob bekommt für die Franziska eine lukrative Ladung, die es erlaubt, rechtzeitig dort zu sein. Das findet Niko besonders interessant, da Femke per Telegramm mitgeteilt hat, dass sie am gleichen Tag im Kölner Hauptbahnhof umsteige und man sich treffen könne.
Bruno besucht ein Bundesliga-Fußballspiel und trifft vor dem Wedaustadion auf Blacky. Dabei werden Ausschnitte aus der Begegnung MSV Duisburg gegen Tennis Borussia Berlin gezeigt, die tatsächlich am Gründonnerstag, dem 7. April 1977 stattfand, in der Serie aber auf einem Freitagabend liegt.
Eine Kollision mit unvorsichtigen Sportbootfahrern verzögert die Reise der Franziska. Niko kann mit dem Zug noch rechtzeitig zu Femke eilen, erfährt aber, sie gehe nach Amerika, weswegen die Beziehung keinen Sinn mehr habe. Darauf betrinkt er sich und kommt erst am späten Abend zur Einweihungsparty, wo er auf Bruno trifft. Dieser hat gerade erfahren, dass Petra in Tante Marthas Wohnung auf die Katzen aufpasst, sieht eine Chance, die Beziehung mit ihr fortzusetzen, und fährt sofort zu ihr.
Talfahrt
Petra und Bruno sind wieder zusammen und wollen bald heiraten. In Straßburg nimmt Jakob einen Transport an, der zeitlich kaum zu schaffen ist. Zu allem Überfluss kündigt sich Nebel an und die Franziska besitzt kein Radar. Paul geht daraufhin von Bord und Niko soll ihn im Auftrag von Aavje in allen Gaststätten suchen. Er findet ihn mit einer Flasche Pflaumenschnaps und bringt ihn mit Mühe wieder auf die Franziska. Man fährt doch und Jakob lässt sich selbst durch den Nebel nicht zum Anhalten bewegen. Beim Ehrenthaler Werth kommt es schließlich zu einer Havarie. Aavje und Christa werden von Bruno nach Leutesdorf geholt und das Schiff nach Duisburg in die Werft geschleppt. Dabei beschließt Jakob, sein Patent zurückzugeben. Niko kann seine Ausbildung auf einem Koppelverband fortsetzen.
Ruth gelingt die Hausfinanzierung immer noch nicht, woraufhin sie das Haus für ein Jahr an die Familie eines Abteilungsleiters vermietet und zur Überraschung ihres Mannes an Bord der Britannia kommt. Dort übernimmt sie den Souvenir-Verkauf.
Auf Sloophelling
Petra und Bruno heiraten auf dem Kirchenboot. Ein paar Tage später besucht Paul die beiden. Er erzählt, die Versicherung habe den Schaden an der Franziska voll übernommen, und fragt, ob er immer noch bei Mannesmann auf einem Schubboot anfangen könne, doch die Lage ist im letzten halben Jahr schwieriger geworden. So arbeitet er zunächst als Auslieferungsbeifahrer für eine Supermarktkette und geht dann zum Radar-Lehrgang auf das Schulschiff, wo er mit anderen Teilnehmern den Kauf eines modernen Schiffs erörtert. Man sieht sich sogar ein gebrauchtes Schubboot an.
Jakob wohnt ein paar Wochen bei Blacky und versucht, die Franziska in Einzelteilen für möglichst viel Geld zu verkaufen. Dabei weiß niemand in seiner Familie, ob er sie überhaupt verschrotten oder noch einmal reparieren lassen will. Schließlich bittet er seine Söhne nach Leutesdorf, um zu fragen, ob man für die gut 100.000 DM Erlös Paul nicht wieder flott machen solle. Er habe in einer Kneipe schon von Pauls Besichtigung gehört und fände die Idee gut, dass sich mehrere Kapitäne zusammenschließen. Ernst und Bruno stimmen dem sofort zu und Aavje kann es kaum fassen, bald wieder auf einem Schiff zu leben, so dass man am nächsten Tag den Schuber probefährt.
Die Schiffe
MS Franziska
Im Film ist die Franziska 1902 als Schleppkahn gebaut worden und erst später zum Motorschiff umgebaut worden. Ihre Daten sind 1262 t Tragfähigkeit, 660 PS Leistung der Maschine, 80 m Länge und 9,2 m Breite. Der Heimathafen ist Leutesdorf.
Tatsächlich hieß das Schiff MS Barbara Krüger 2, der ursprünglicher Name laute Freischütz. Abmessungen, Gewichte und Maschinenleistung entsprachen den Angaben in der Serie, das Baujahr mit 1929 aber nicht. Bei den Szenen auf der Brücke ist in der Seitenscheibe der nachlässig entfernte Originalname erkennbar. Eigner war Heinrich Krüger aus Celle, der Heimathafen Dorfprozelten. Das Schiff wurde nach einer Havarie Mitte 1979 verschrottet, die bei Main-Kilometer 160 im Oberwasser der Schleuse Eichel bei Wertheim geschah. Havariegegner war die Vitesse 2 aus Lübeck, die inzwischen als Tokaj 2 unterwegs ist.
Beim Abwracken auf der Sloophelling wird ein anderes Schiff gezeigt, was sich bei genauem Hinsehen beispielsweise am kleineren Steuerstand erkennen lässt. Allerdings wird nicht explizit erwähnt, dass es sich um die Franziska handelt.
Mannesmann III
Das Schubboot Mannesmann III wurde 1973 in Dordrecht gebaut. Seine Daten waren 140 t Tragfähigkeit, drei 10-Zylinder-Motoren mit jeweils 1500 PS, 35 m Länge, 13 m Breite und 1,80 m Tiefgang.
Ab 1991 hieß es Hercules V, da Krupp Binnenschifffahrt die Mannesmann-Flotte übernahm, 1999 wurde es verkauft und ist inzwischen verschrottet.
Britannia
Das Kabinenfahrgastschiff Britannia gehörte tatsächlich zur Flotte der KD. Gleiches galt für die in der Serie beiläufig erwähnte, aber nicht gezeigte Deutschland.
Erstausstrahlung
Die Sendungen wurden zu folgenden Terminen ausgestrahlt:
In Deutschland war MS Franziska die erste Serie, die nach einer großen Programmreform von ARD und ZDF auf dem Sendeplatz am Montag um 20.15 Uhr lief, der zuvor politischen Magazinen vorbehalten war.
DVD-Veröffentlichung
Seit 2007 liegt die Serie auf DVD vor.
Weblinks
TV-Nostalgie: MS Franziska
Fernsehserie (Deutschland)
Südwestfunk
Binnenschifffahrt im Film
Rheinschifffahrt
Fernsehserie der 1970er Jahre
Familienfernsehserie
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10511761
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https://de.wikipedia.org/wiki/Der%20Sohn%20der%20Hagar%20%28Film%29
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Der Sohn der Hagar (Film)
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Der Sohn der Hagar ist ein 1926 entstandenes, deutsches Stummfilm-Melodram von Fritz Wendhausen mit Mady Christians und Werner Fuetterer in den Hauptrollen. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen, schlesischen Heimatroman (1907) von Paul Keller.
Handlung
Im schlesischen Ort Teichau, zur Jahrhundertwende. Dort tauchen eines Tages vier Wandermusikanten auf und stoßen auf den Arzt und Amtsvorsteher Dr. Friedlieb, der in seiner sozialen Fürsorge die Bettelmusiker dazu überreden will, sich hier niederzulassen. Friedlieb sorgt sogar dafür, dass jeder von ihnen eine Arbeitsstelle findet. Einer von ihnen, der Jüngste mit Namen Robert Hellmich, erzählt dem Arzt den Grund, weshalb er einst auf der Straße gelandet ist und seitdem umhervagabundierend sein Geld verdient: Seine leibliche Mutter Martha Hellmich sei bei seiner Geburt auf einem Feld verblutend gestorben und der ihm unbekannte Vater habe sich nie um ihm geschert. Der gleichfalls anwesende Gastwirt, der alte Hartmann, ahnt sofort, dass nur er der Erzeuger Roberts, der seinen unbekannten Vater abgrundtief hasst, sein kann. Hartmann hatte aus rein wirtschaftlichen Gründen Martha sitzengelassen und an ihrer Stelle eine vermögende Frau, Anna Hartmann, geehelicht. Aus dieser Verbindung gingen die Kinder Berthold und Christine hervor. Aus Angst, sich seinem eigenen schäbigen Verhalten von einst stellen zu müssen, verweigert sich Hartmann der Bitte Friedliebs, Robert als Knecht aufzunehmen. Der alte Knecht Gottlieb Peukert weiß von Hartmanns dunklem Geheimnis und droht dem Gastwirt, Robert alles zu erzählen, sollte er nicht zumindest etwas für den Jungen tun und ihn von der Straße holen.
Bald erfährt auch Christine Hartmann, dass Robert Hellmich ihr Halbbruder ist, bewahrt aber das Geheimnis für sich. Auch sie fordert von ihrem Vater, sich für Robert einzusetzen. Anna Hartmann hingegen ist strikt dagegen, den für sie völlig fremden jungen Mann bei sich daheim unterzubringen und kann das Engagement ihrer Tochter für Robert überhaupt nicht verstehen. Christine zeigt sich Robert gegenüber besonders zuvorkommend, woraufhin dieser irrtümlicherweise glaubt, dass das Mädel in ihn verliebt sei. Er hat jedoch nur Augen für Lore, die elternlose Nichte des alten Hartmann, die gleichfalls unter dessen Dach haust. Sie ist eine außerordentlich bezaubernde Person, will sich aber trotz Roberts Bemühungen noch nicht so früh binden. Durch einen unüberlegten Fehltritt wird jedoch Lore schwanger; der Kindesvater hat allerdings keinerlei Absicht, das Mädchen zu heiraten. Hartmann, der eine Parallele zu seinem eigenen Verhalten von einst erkennt, will nun unbedingt Robert mit Lore verkuppeln und ist auch bereit, dafür ordentlich Geld springen zu lassen. Doch Hartmanns Ehefrau sperrt sich erneut und jagt die schwangere Lore aus ihrem Haus. Lore zuliebe, die ihm sehr wichtig geworden ist, begleitet Robert das Mädchen in die Stadt und spricht mit dem Kindsvater, der an sich kein übler Kerl ist. Er übergibt ihm Hartmanns Geld, um den beiden eine Existenzgrundlage als Ehepaar zu ermöglichen.
Als der alte Hartmann einen Schlaganfall erleidet und Roberts große Stütze Lore fort ist, hat Robert unter Annas Herrschaft nur noch sehr wenig Freude. Obwohl sie ihn nicht liebt, lässt sich derweil Christine auf Dr. Friedlieb ein, nicht zuletzt deshalb, um Robert klarzumachen, dass sie ihn nicht liebe. Friedlieb wiederum ist sehr wohl in Christine verliebt, will aber, wohl wegen des beträchtlichen Altersunterschieds, seine Gefühle nicht eingestehen. Nach einigem Hin und Her heiraten die beiden, und Robert verliert mit Christine seine letzte Fürsprecherin im Hause Hartmann. Anna und ihr Sohn Berthold machen fortan Robert das Leben zur Hölle. Robert erfährt nun endlich durch einen Zufall, dass er der Sohn des alten Hartmann ist, und nun werden ihm so manche Handlung des Alten klar. Einerseits ist er dem Alten dankbar, andererseits hat er sehr lange den Hass auf denjenigen Mann in sich getragen, der seine schwangere Mutter einst im Stich ließ. Robert liest bei seinen Großeltern Hellmich in der Bibel diejenige Stelle aus dem Ersten Buche Mose, die von Abraham und der von ihm verstoßenen Hagar mitsamt Sohn Ismael erzählt. Tief berührt von dem auf ihn zutreffenden, alttestamentarischen Gleichnis, will Robert das Hartmann-Haus verlassen, wo es für ihn kein Recht oder Gerechtigkeit, sondern lediglich Almosen gab. Nach einem letzten Streit mit Frau Hartmann verlässt Robert das Anwesen und auch Teichau.
Roberts ehemalige Musikerkumpane, die alten Bettelmusikanten, sind schon seit langem weitergezogen. Als Robert zu ihnen aufschließt, sehen sie, dass sich Robert komplett verändert hat. Nach kurzer Zeit trennt er sich wieder von ihnen und versucht, sich in der Stadt als Fabrikarbeiter durchzuschlagen. Roberts Seele ist voll von Zorn, Hass und innerem Unfrieden, was sich bald auf seine Gesundheit niederschlägt. Er erkrankt an der Lunge und muss daraufhin ins Krankenhaus. Dort hört er ein Gespräch der Ärzte mit, dem er entnimmt, dass er nur noch kurz zu leben habe. Robert beschließt, ein letztes Mal Lore aufzusuchen. Bei diesem Treffen erfährt er, dass sie nicht ihren jetzigen Ehemann, sondern immer nur Robert geliebt habe. Für Robert ist es Zeit, in seinem Leben reinen Tisch zu machen. Vom Tode gezeichnet, macht er sich ein letztes Mal nach Teichau auf, um sich mit dem alten Hartmann, seinem Vater auszusöhnen. Er erreicht aber nicht mehr die Häuser des Dorfes, sondern bricht nach einem Blutsturz am Ortsrand zusammen – und schaut, wie einst seine bei seiner Geburt verblutende Mutter, auf einem Feld dem Tode ins Gesicht. Dem Sterbenden erscheint Jesus Christus in einer Vision und verheißt ihm eine tröstliche Ewigkeit im Himmelreich.
Produktionsnotizen
Der Sohn der Hagar entstand im November und Dezember 1926 in den Filmstudios von Staaken. Der Film passierte am 28. Februar 1927 die Zensur und wurde am 24. März 1927 in Berlins Mozartsaal uraufgeführt. Der Film besaß acht Akte, verteilt auf 2693 Meter, und wurde für die Jugend freigegeben. Der Sohn der Hagar erhielt das Prädikat „volksbildend“.
Erich Kettelhut und Karl Vollbrecht entwarfen die Filmbauten, der üblicherweise als Kameramann arbeitende Karl Freund war hier im Auftrag der Deutsche Fox-Defa, einem deutsch-amerikanischen Firmenkonsortium, als Produzent tätig.
Kritik
In der Neuen Freien Presse hieß es in der Ausgabe vom 9. September 1927: „Im wesentlichen ist dieser ‚Sohn der Hagar‘ ein gut deutsches und – gutes Filmwerk. (…) Fritz Valk … stellt als der alte Hartmann eine prächtige Charakterstudie auf [die] Beine, die in ihrer Breitspurigkeit gleich knorrigen Wurzeln ins Erdreich der Scholle sich einzugraben scheint. (…) Regie und Technik sehr einfallsreich und sehr sauber. Nur eine Kleinigkeit, mit Verlaub: War es unbedingt nötig, die, wenn auch nicht große Szene, in der auf malerischer Hügelhöhe ein Liebespaar sitzt, im Atelier zu bauen? Der grauweiße, ganz unräumlich wirkende Pappendeckelhimmel stört recht empfindlich.“
Einzelnachweise
Weblinks
Filmtitel 1927
Deutscher Film
Schwarzweißfilm
Stummfilm
Filmdrama
Literaturverfilmung
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10814424
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https://de.wikipedia.org/wiki/Topalian%20%26%20Milani%20Verlag
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Topalian & Milani Verlag
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Der Topalian & Milani Verlag mit Sitz in Oberelchingen war ein deutscher Verlag. 2015 von Florian L. Arnold und Rasmus Schöll gegründet, musste er 2021 sein Buchgeschäft aufgeben.
Benannt war der Verlag nach den Großeltern der Verleger. Die Gestaltung aller Bücher wurde von namhaften Künstlern ausgeführt. Programmschwerpunkte des Verlags bildeten die Bereiche Belletristik und Kunstbuch; im Verlagsprogramm fanden sich Bücher unter anderem von Anna Kim, Philip Krömer, Lutz Seiler oder Stefan Zweig. 2017 erschien der Roman Goldgefasste Finsternis von Arno Tauriinen auf der Hotlist.
Ein Teil des Programms wird durch die Edition Hibana, die Arnold auch weiterhin verlegt, verfügbar gehalten.
Einzelnachweise
Independent-Verlag (Deutschland)
Unternehmen (Landkreis Neu-Ulm)
Elchingen
Kultur (Landkreis Neu-Ulm)
Gegründet 2015
Aufgelöst 2021
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11580730
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https://de.wikipedia.org/wiki/Chonggoui
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Chonggoui
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Chonggoui ist eine Siedlung auf der Komoreninsel Anjouan im Indischen Ozean.
Geografie
Der Ort liegt oberhalb der Südwestküste im Tal des Mro Choungoui bei Dar Salam.
Klima
Nach dem Köppen-Geiger-System zeichnet sich Chonggoui durch ein Tropisches Klima mit der Kurzbezeichnung Am aus.
Einzelnachweise
Ort auf den Komoren
Ort in Afrika
Ndzuwani
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6492061
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stribrny
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Stribrny
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Stribrny oder Stříbrný ist der Familienname folgender Personen:
Bernhard Stribrny (* 1952), deutscher Geologe
Jiří Stříbrný (1880–1955), tschechoslowakischer Politiker (Česká strana národně sociální) und Journalist
Václav Stříbrný (1853–1933), tschechischer Botaniker
Wolfgang Stribrny (1935–2011), deutscher Historiker
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10781973
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hans%20Hartz%20%28Fotograf%29
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Hans Hartz (Fotograf)
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Hans Hartz (* 4. Juli 1902 in Kiel; † 1. März 1971 in Hamburg) war ein deutscher Berufsfotograf.
Leben
Hartz lernte zunächst Elektrotechnik und absolvierte von 1924 bis 1926 die Höhere Schiffs- und Maschinenbauschule Kiel mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieur. Den Beruf übte er jedoch nicht aus, sondern gründete in Kiel 1926 mit Max Tams die Bromographische Anstalt Tams & Hartz.
1927 heiratete er seine Frau Frieda und zog mit ihr 1928 nach Hamburg. Im gleichen Jahr eröffnete er dort mit dem Verleger Hans Andres einen Bildverlag und Ansichtskartenvertrieb. 1929 brachte seine Frau die Zwillinge Inge und Ursel zur Welt. Einige Zeit arbeitete er als Bordfotograf auf Passagierschiffen, wobei er neben den Sehenswürdigkeiten der Reiseziele auch das Bordleben als Motiv wählte. Später spezialisierte er sich auf Stadtansichten und Landschaftsaufnahmen, die er als Ansichtskarten vorwiegend an Reisende verkaufte, was ihm den Spitznamen „Mister Postcard“ eintrug.
Er fotografierte auf Platten im Format 13 cm × 18 cm, die Ansichtskarten wurden im Bromsilberdruck-Verfahren gedruckt. Der Mittelpunkt seiner Tätigkeit war sein Heimatort Hamburg, er bereiste jedoch auch den Rest Deutschlands, wobei er touristische Motive im jahreszeitlichen Wechsel aufnahm. 1956 gründete er in Hamburg einen Color-Dia-Verlag und war noch bis 1968 als Verleger aktiv. Nach seinem Tod 1971 führten seine Ehefrau und seine Tochter Ursel das Unternehmen weiter, bis es 1994 aufgelöst wurde.
Das Fotoarchiv ging an die Staatliche Landesbildstelle Hamburg, ein Teil davon wurde an das Deutsche Historische Museum weiterverkauft. Auch das Stadtarchiv Kiel hat Fotografien von Hans Hartz.
Literatur
Klaus P. Kiedel: Kurs Hamburg. Mit dem Fotografen Hans Hartz im Hamburger Hafen in den 1930er Jahren. Bremerhaven 2012, ISBN 978-3-86927-083-8.
Weblinks
Einzelnachweise
Fotograf (20. Jahrhundert)
Fotograf (Hamburg)
Deutscher
Geboren 1902
Gestorben 1971
Mann
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4313070
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maurer%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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Maurer (Begriffsklärung)
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Maurer steht für:
als Kurzform für Freimaurer, siehe Freimaurerei
Maurer, ein Beruf
Maurer SE, Stahl-, Maschinen- und Anlagenbauer mit Sitz in München
Maurer (Familienname), bekannte Persönlichkeiten siehe dort
Maurer-Schema, ein Verfahren zur Risikobewertung bei Großveranstaltungen
Maurer-Union in Nürnberg, ehemaliger Automobil- und Lastkraftwagenhersteller
Maurer und Schlosser, Oper von Daniel-François-Esprit Auber
eine ehemalige Nürnberger Motorradmarke, siehe Nürnberger Motorradindustrie#Maurer
ein beim Skatspiel sein Blatt zum Zweck eines Kontras nicht ausreizender Spieler (Schimpfwort)
Kabinett Maurer, mehrere rumänische Regierungen
Siehe auch:
Maurer-Cartan-Form
Maurersche Fleckung, Malariapigment
Maur
Mauren
Villa Maurer, Gera
Villa Maurer, Potsdam
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1997043
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mofatuning
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Mofatuning
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Als Mofatuning (umgangssprachlich auch Mofa-Frisieren genannt) wird das Tuning von Mofas mit einem maximalen Hubraum von 50 cm³ und einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h (in Deutschland), 30 km/h (in der Schweiz) bzw. 45 km/h (in Österreich) bezeichnet. Diese Fahrzeuge können durch Tuningmaßnahmen auf Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h gebracht werden. Die einfache Konstruktion der Zweitaktmotoren und ihr hohes Tuningpotential machen dies möglich.
Damit trotz solcher Umbauten die Betriebserlaubnis erhalten bleibt, ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Ummeldung beim TÜV möglich und erforderlich. Zudem wird für das Führen dieser Fahrzeuge ein Führerschein benötigt und die Mofa-Prüfbescheinigung reicht nicht mehr aus. Werden die modifizierten Fahrzeuge nur abseits des öffentlichen Straßenverkehrs gefahren, kann die Umwidmung beim TÜV entfallen. Allerdings lässt sich nicht jedes modifizierte Mofa umwidmen.
Umgangssprachlich wird von frisieren gesprochen, wenn Gegenstände durch gezielte Modifikation aufgewertet werden; man spricht dann zum Beispiel von frisierten Mofa.
Tuningmaßnahmen
Resonanzauspuff
Die originale, einfache Auspuffanlage kann durch einen Resonanzauspuff ersetzt werden. Dieser besteht aus gegeneinander angeordneten Konen und reflektiert die vom Zylinder ausgehende Abgaswelle zum Teil. Dadurch wird ein Teil des beim Zweitaktmotor konstruktionsbedingt in den Auspuff entweichenden Frischgases (Spülverlust genannt, siehe: Umkehrspülung) wieder in den Brennraum gedrückt.
Größerer Vergaser
Es ist möglich, einen Vergaser mit größerem Durchlass-Querschnitt zu montieren, so dass mehr Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Zylinder gelangt, falls zusätzlich der Einlasskanal im Zylinder angepasst wurde. Eine kostengünstigere Variante, die aber einiges an handwerklichem Geschick erfordert, ist das sogenannte Aufbohren des Vergasers. Hierbei wird durch mechanische Bearbeitung der Vergaserquerschnitt erhöht und außerdem eine größere Hauptdüse verwendet.
Es ist darauf zu achten, dann auch die direkten Anbauteile wie den Ansaugstutzen und den Luftfilter entsprechend größer zu dimensionieren. Nur ein größerer Vergaser ohne passenden Ansaugstutzen erzielt keine Wirkung auf die Motorleistung und erschwert das Abstimmen des Vergasers erheblich. Ein Rennluftfilter ist nicht immer nötig, oft sogar sehr unsinnig. Der Standardluftfilter zieht, Voraussetzung ist ein sauberer Filtereinsatz, meist mehr als genug Luft für Tuning an einem 50 cm³-Zylinder. Außerdem weist er Vorteile wie das Dämpfen des Ansauggeräusches auf.
Wenn die Luft nicht reicht, ist es auch weit verbreitet, in den originalen Luftfilterkasten Löcher zu bohren, und mit textilen Geweben über dem Luftfilter zu filtern.
Ändern der Übersetzung
Die einfachste Möglichkeit, eine Veränderung der Geschwindigkeit oder der Beschleunigung zu erzielen, ist die Veränderung der Übersetzung vom Motor auf das angetriebene Rad. Hierbei muss zwischen verschiedenen Antriebsarten unterschieden werden. Zum einen gibt es den Kettenantrieb. Hier können sowohl das Ritzel als auch das Kettenblatt getauscht werden. Je größer das Ritzel gegenüber dem Kettenblatt gewählt wird, desto höher ist die resultierende Endgeschwindigkeit zu Lasten der Beschleunigung; je kleiner es ist, desto größer wird die Beschleunigung zu Lasten der Höchstgeschwindigkeit. Genau andersherum verhält es sich bei Veränderung der Größe des Kettenblattes.
Weiter gibt es noch den Riemenantrieb, bei dem aber auch zwischen Mono-Antrieb und Variator-Antrieb unterschieden werden muss. Bei der Mono-Übersetzung gilt im Prinzip dasselbe wie beim Kettenantrieb, allerdings werden hier die Riemenscheiben ausgetauscht. Bei Mofas mit Variator-Getriebe ist der Tausch der Riemenscheiben nicht möglich, hier muss direkt der Variator oder die komplette Baugruppe getauscht werden.
Bei Mofas, welche ohne Kette angetrieben werden, wie zum Beispiel beim Hersteller Puch oder weiteren geht das nur durch spezielle Anbauteile.
Bearbeitung des Kolbens
Da die Steuerung von Ein- und Auslasszeiten beim Zweitaktmotor meistens durch Schlitze in der Zylinderwand erfolgt, die vom Kolben verschlossen bzw. freigegeben werden, ist es möglich, durch mechanische Bearbeitung des Kolbens diese Vorgänge zu beeinflussen. Hier werden grundsätzlich zwei Vorgehensweisen unterschieden. Es kann entweder das Kolbenhemd, der Teil des Kolbens, welcher an der Wandung des Zylinders entlang gleitet, an den betreffenden Stellen um das richtige Maß gekürzt werden, um somit die Schlitze für den Einlass früher und länger zu öffnen. Dies hat eine Veränderung der Laufeigenschaften und eine Verschiebung der Maximalleistung in zumeist höhere Drehzahlen zur Folge. Durch die Kürzung der Lauffläche des Kolbens neigt dieser aber nun mehr zum Kippen und seine Stabilität nimmt ab, was unter manchen Umständen zu Motorschäden führen kann. Die zweite Möglichkeit, den Kolben zu modifizieren, ist die Bearbeitung seiner Oberseite, die paradoxerweise Kolbenboden genannt wird. Die Vorgehensweise ist hier grundsätzlich dieselbe. Bei einigen Motoren gibt der Kolben die Auslass- und Überströmschlitze nicht ganz frei, wenn er sich auf dem untersten Punkt seiner Laufbahn, dem unteren Totpunkt befindet. Es wird nun an den entsprechenden Stellen des Kolbenbodens Material abgenommen, sodass der Kolben die Schlitze vollständig freigeben kann.
Bearbeitung des Zylinders
Am Zylinder können vielerlei Modifikationen vorgenommen werden, die sich hauptsächlich auf die Umgestaltung der Steuerschlitze in der Zylinderwandung beziehen. Es ist möglich, diese Schlitze in Form und Größe zu verändern, um die Steuerzeiten und somit die Laufeigenschaften des Motors anzupassen und zu optimieren. Meist betreffen diese Änderungen den Auslass und den Einlass, um diese früher öffnen zu lassen und durch deren Vergrößerung den Fluss von Frisch- und Abgas zu verbessern. So wird die maximale Leistung des Motors zumeist in höhere Drehzahlbereiche gelegt. Seltener werden die Überströmkanäle modifiziert, denn wegen ihrer erschwerten Zugänglichkeit ist hierfür die Verwendung spezieller Werkzeuge erforderlich.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verdichtungserhöhung durch Abdrehen des Zylinders oder des Zylinderkopfes. Dabei ist mit einem Leistungszuwachs zu rechnen. Ebenfalls kann nach dieser Veränderung ein Kraftstoff mit höherer Klopffestigkeit notwendig sein.
Kubiksätze
Eine andere Möglichkeit zu tunen ist, den Hubraum durch sogenannte Kubiksätze zu vergrößern. Durch Zylinder und Kolben mit größerem Bohrungsdurchmesser wird eine größere Kolbenbodenfläche erreicht, auf die der Verbrennungsdruck wirkt. Durch größere Ein- und Auslässe sind Rennvergaser mit einem größeren Querschnitt und Auspuffe mit einem größeren Rohr vonnöten. Meist sind den Kubiksätzen noch zusätzliche Überströmer (Boostports) eingearbeitet. Mit solchen Zylinderkits ist eine recht hohe Leistungsausbeute von etwa 14–35 PS möglich.
Optisches Tuning
Zum Verschönern des Mofas werden häufig Teile des Mofas umlackiert oder spezielle Anbauteile, (durch das mittlerweile größere Angebot immer mehr aus der Scootertuningszene) wie z. B. Seitenständer, andere Handgriffe usw. verwendet. Es werden auch immer häufiger sogenannte "Unterbodenbeleuchtungen" (Neonröhren in verschiedenen Farben) verbaut. Eine weitere Art der optischen Veränderung ist das Verchromen verschiedener Teile wie z. B. des Tanks.
Häufig werden Rahmenteile auch mit sogenanntem Flipfloplack lackiert, der einen mehrfarbigen Effekt im Licht erzeugt. Auch ist das Ummontieren des Rückspiegels am Lenker verbreitet, so dass der Spiegel unten am Lenker hängt. Ebenfalls werden wie in der Motorradszene Alu-Flammenmodelle am Auspuff und Tank montiert (siehe Bild rechts).
Auch Lenker anderer Bauformen, z. B. "M-Lenker" oder leicht gebogenen, fast geraden Lenkerstangen werden montiert.
Außerdem sind seitlich angebrachte Versicherungskennzeichen beliebt.
Durch manch technische, nicht eintragungsfähige bzw. eingetragene Veränderung kann die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erlöschen.
Rechtliche Folgen
Wer ein Mofa "frisiert", muss es, vorausgesetzt man will damit im öffentlichen Straßenverkehr fahren, beim TÜV ummelden lassen. Dies ist aber meist relativ teuer sowie aufwendig und die geltenden Anforderungen an das Fahrzeug, auf welche bei einer Abnahme stets strikt geachtet wird, müssen sehr genau beachtet werden. Schon kleinere Abweichungen können eine Ummeldung scheitern lassen. Meist scheitert das Vorhaben schon an der Bremsanlage und dem Fahrgestell, da diese für höhere Geschwindigkeiten nicht ausgelegt sind und deshalb verstärkt oder umgebaut werden müssen. Des Weiteren ist die vom Gesetzgeber bestimmte Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h für Mofas relativ niedrig angesetzt, was dazu führt, dass viele Fahrer ihre Mofas frisieren und damit illegal am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Wird man das erste Mal von der Polizei erwischt, wird das Strafverfahren meistens gegen Auflagen eingestellt. Die Auflagen können Verkehrserziehungen oder auch Erziehungsmaßregeln (Sozialstunden) sein. Die Verfahrenseinstellung richtet sich nach dem Divisionsverfahren. Dies setzt voraus, dass der Täter Einsicht zeigt und sein Tun bereut. Die Polizei schickt meistens eine Meldung an die Führerscheinstelle. Bis das Verfahren abgeschlossen und die Auflagen erfüllt sind, ist man für weitere Führerscheinprüfungen gesperrt. Wird man das zweite Mal erwischt, wird eine Einstellung nach dem Divisionsverfahren nicht mehr praktiziert. Bei einer Verurteilung bekommt man möglicherweise wiederum Sozialstunden auferlegt, jedoch gibt es zusätzlich 6 Punkte nach dem Mehrfachtäter-Punktsystem (Flensburger Verkehrsregister). Fällt man bei der Führerscheinbehörde zweimal wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis auf, hat das zur Folge, dass man vor Antragstellung einer Fahrerlaubnis zu einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) muss. Die dafür anfallenden Kosten können je nach Bundesland und Stadt von 300–700 Euro reichen.
Versicherung und Tuning
Die Versicherung des Fahrzeughalters muss bei einem Unfall den gegnerischen Schaden zahlen, es besteht jedoch eine Ausnahme: Ist nachweislich das Tuning für den Unfall verantwortlich, hat die Kfz-Haftpflichtversicherung die Möglichkeit, bis zu 5000 € Regressanspruch zurückzufordern. Auch eine Kaskoversicherung muss den entstandenen Schaden am Mofa in solch einem Fall nicht zahlen. Aufgrund des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Versicherungsschutzes und Erlöschen der Betriebserlaubnis nimmt der Fahrer illegal am öffentlichen Straßenverkehr teil, deswegen ist es nicht selten der Fall, dass bei einem Verkehrsunfall, bei dem Personen zu Schaden gekommen sind, hohe Geldstrafen oder monatliches bzw. einmaliges Schmerzensgeld dem Fahrer angehängt werden – im schlimmsten Fall kann sogar eine Gefängnisstrafe drohen, da durch das Tuning fahrlässig gehandelt wurde. Dies kann sogar passieren, wenn den Fahrer nur eine Teilschuld belastet.
Toleranzen
Die Fertigungstoleranz beträgt 10 %. Dabei orientiert man sich an der Bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs. Bei einem Mofa liegt die Toleranz bei ca. 3 km/h – was eine maximale Endgeschwindigkeit von 28 km/h ergibt.
Einzelnachweise
Fahrzeugtuning
Hobby
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84978
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https://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%B4te%20d%E2%80%99Azur
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Côte d’Azur
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Als [] ( [] oder [], , ) wird ein Teilstück der französischen Mittelmeerküste bezeichnet, das gleichzeitig einen großen Teil der provenzalischen Küste darstellt. Der Name ist eine Schöpfung des Dichters Stéphen Liégeard, der 1887 ein Buch mit dem Titel La Côte d’Azur veröffentlichte. Die Côte d’Azur ist nach azurblauem Wasser benannt.
Die Bezeichnung Französische Riviera ist gleichbedeutend (vgl. Riviera). Im Englischen wird üblicherweise die Bezeichnung verwendet.
Neben den Residenzen vieler prominenter Persönlichkeiten und der zahlreicheren Ruheständler ist die französische Riviera seit dem 18. Jahrhundert ein beliebtes Urlaubsgebiet der Franzosen und ausländischer Touristen.
Geographie
Die Côte d’Azur erstreckt sich nach den französischen Lexika („Petit Robert“, „Petit Larousse“) von Cassis (bei Marseille) bis Menton an der Grenze zu Italien. Manche Quellen geben allerdings Toulon, Hyères oder Saint-Tropez als westlichen Anfangspunkt an. Andere beschränken die Côte d’Azur auf die Küste des Départements Alpes-Maritimes.
Die Côte d’Azur ist Teil der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur mit den Küstengrenzen der Départements Bouches-du-Rhône, Var und Alpes-Maritimes sowie dem Fürstentum Monaco und bildet somit den Großteil der provenzalischen Mittelmeerküste. Bekannte Orte sind Saint-Tropez, Cannes, Antibes, Nizza, Monaco und Menton.
Das Hinterland ist mit den Seealpen, den provenzalisch-nizzardischen Voralpen und dem Massif des Maures sehr gebirgig. Charakteristisch für die westliche Côte d’Azur sind die roten Felsen der Küste, die sich vom Esterel-Gebirge bis zur Abgrenzung durch die Calanques ausstrecken. Im Osten fallen die Alpen bei Monaco und Menton steil ins Meer und grenzen die Côte d’Azur von der Italienischen Riviera (Ligurien) ab.
Küstengemeinden
Nachfolgend sind alle 46 eigenständigen Gemeinden, die gemäß den französischen Lexika (Petit Robert und Petit Larousse) zur Côte d’Azur zählen und unmittelbar an das Mittelmeer grenzen, mit ihren Einwohnerzahlen und administrativen Zugehörigkeit zum jeweiligen Département aufgelistet. Von den 46 Gemeinden gehören 27 verwaltungsrechtlich zum Département Var, 16 zum Département Alpes-Maritimes und zwei Gemeinden zum Département Bouches-du-Rhône. Ferner zählt das Fürstentum Monaco zur Côte d’Azur und grenzt direkt an das Mittelmeer. Die bevölkerungsreichsten Gemeinden sind Nizza (Nice, Einwohner), Toulon (), Antibes () und Cannes (); die einwohnerkleinsten Gemeinden sind Rayol-Canadel-sur-Mer (), Théoule-sur-Mer () und Saint-Jean-Cap-Ferrat ().
Ereignisse
Internationale Aufmerksamkeit genießen die Internationalen Filmfestspiele von Cannes, die seit 1946 jährlich im Mai stattfinden.
Ebenfalls alljährlich findet im Dezember das Internationale Zirkusfestival von Monte-Carlo unter der Schirmherrschaft der monegassischen Fürstenfamilie statt, sowie im Frühjahr das Autorennen Der Große Preis von Monaco statt.
In Saint-Tropez findet seit 2021 das jährliche Tennisturnier Saint-Tropez Open und in Roquebrune-Cap-Martin seit 1969 das Tennisturnier Monte Carlo Masters der ATP Masters Series statt.
Während der Hauptsaison sind die Strände und Städte zum Teil sehr überlaufen. Auf den Küstenstraßen entstehen häufig Staus.
Es kommt regelmäßig zu großflächigen Wald- und Buschbränden, da im Sommer die Natur austrocknet.
Klima
Die Côte d’Azur ist für ihr angenehmes mediterranes Klima bekannt. Selbst im Winter kann es an sonnigen Tagen zwischen 15 °C und 20 °C warm werden. Im Sommer klettern die Temperaturen selten deutlich über 30 °C. Die Côte d’Azur kommt im Jahr auf ca. 300 Sonnentage.
Literatur
Philippe Cros: Die Provence − Eine Landschaft und ihre Maler, Belser Vlg., Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7630-2529-9. 240 S., großformatiger Bildband, der die Malerei der Provence und der Côte d’Azur umfassend darstellt. Es werden die international bekannten Künstler und die Künstler der Region den einzelnen Landschaftsabschnitten und Städten zugeordnet und diese bildlich durch Gemälde, Skizzen sowie einige Fotografien der Maler dokumentiert. Der Band wird ergänzt durch eine Bibliografie und ein Verzeichnis von 160 präsentierten und erwähnten Künstlern.
Der grüne Reiseführer: Côte d’Azur Französische Riviera. Michelin, Karlsruhe 2005, ISBN 2-06-000246-X.
Barbara F. Freed und Alan Halpern: Artists and their museums on the riviera. Harry N. Abrams, Inc., New York 1998, ISBN 0-8109-2761-6
Lutz Hachmeister: Hotel Provençal. Eine Geschichte der Côte d’Azur. Verlag C.Bertelsmann, München 2021, ISBN 978-3-570-10432-3
Manfred Hammes: „Erzähl mir vom Süden“. Eine literarische Reise durch Provence, Languedoc und Côte d’Azur. Wunderhorn Verlag, Heidelberg 2005, ISBN 3-88423-230-4
Erika und Klaus Mann: Das Buch von der Riviera. München 1931. Neuausgabe: Hamburg 2002 u. 2004, ISBN 3-499-23667-2
Ralf Nestmeyer: Provence und Côte d’Azur. Literarische Reisebilder aus dem Midi. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-608-93654-8
Jean-Charles Pinheira (Fotografien), Jean-Paul Caracalla u. a. (Text): Côte d’Azur, Stürz Vlg., Würzburg 1992, ISBN 3-8003-0349-3. 240 S., großformatiger Bildband unter besonderer Berücksichtigung von Schriftstellern und Künstlern, ihren Häusern, Ateliers und Gemälden
Jens Rosteck: Gebrauchsanweisung für Nizza und die Côte d’Azur. Piper, München 2007. 3. Auflage, München 2013, ISBN 978-3-492-27554-5
Britta Sandberg: Côte d’Azur. 5., aktualisierte Auflage. DuMont Reiseverlag Ostfildern 2016, ISBN 978-3-7701-7359-4
Rolf Toman (Hrsg.)/ Christian Freigang (Text)/ Achim Bednorz (Fotografien): Provence − Côte d’Azur, Architektur•Kunst•Landschaft, Könemann Vlg., Köln 1999, ISBN 3-8290-2711-7. 400 S., großformatiger Bildband
Riviera Côte d’Azur Zeitung: Die deutschsprachige Presse für Südfrankreich, Monaco und die Italienische Riviera bietet monatlich Nachrichten und aktuelle Informationen zu den Bereichen: Wirtschaft, Kunst und Kultur, Menschen und Lifestyle sowie Service-, Veranstaltungs- und Immobilienberichte. Die Zeitung erscheint im Verlag Mediterraneum Editions und existiert seit 17 Jahren.
Weblinks
Offizielles Portal des Regionalen Tourismuskomitees Côte d’Azur Frankreich (französisch, englisch)
Côte d’Azur – Informationen der französischen Tourismuszentrale Atout France (mehrsprachig)
Einzelnachweise
Küste in Frankreich
Küstenregion des Mittelmeeres
Geographie (Provence-Alpes-Côte d’Azur)
Geographie (Monaco)
Küste in Europa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bill%20Dineen
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Bill Dineen
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William Patrick „Bill“ Dineen (* 18. September 1932 in Arvida (heute Stadtteil von Saguenay), Québec; † 10. Dezember 2016 in Lake George, New York, USA) war ein kanadischer Eishockeyspieler (Rechtsaußen) und -trainer, der von 1953 bis 1958 für die Detroit Red Wings und Chicago Black Hawks in der National Hockey League spielte. Für seine Verdienste in der American Hockey League wurde der Kanadier 2014 mit der Aufnahme in die AHL Hall of Fame geehrt.
Karriere
Dineen spielte während seiner Juniorenzeit bei den Toronto St. Michael’s Majors in der Ontario Hockey Association.
In der Saison 1953/54 kam er bei den Detroit Red Wings zu seinem Debüt in der National Hockey League. In seinen beiden ersten Jahren konnte er mit den Red Wings den Stanley Cup gewinnen. Im Laufe der Saison 1957/58 wurde er an die Chicago Black Hawks abgegeben. Dort beendete er die Saison, die seine letzte in der NHL sein sollte. Weitere 13 Jahre spielte er in den unteren Ligen. In der American Hockey League trug er das Trikot der Buffalo Bisons, Cleveland Barons, Rochester Americans und Quebec Aces, bevor er 1964 zu den Seattle Totems in der Western Hockey League wechselte. Bis 1970 blieb er dort, bevor er innerhalb der Liga zu den Denver Spurs wechselte. Dort war er als Spielertrainer tätig und löste Rudy Pilous ab, der in Chicago sein Trainer war.
Nur noch als Trainer war er bei den Houston Aeros tätig. Er war der erste Trainer des Teams, das in der neu gegründeten World Hockey Association spielte, und er blieb in der sechsjährigen Geschichte des Teams auch der einzige. Nachdem das Team aufgelöst worden war, betreute er in der letzten WHA-Saison die New England Whalers.
Vier Jahre später übernahm er beim Farmteam der Detroit Red Wings, den Adirondack Red Wings, in der AHL wieder einen Cheftrainerposten. Sechs Jahre blieb er in Adirondack.
In der Saison 1991/92 löste er Paul Holmgren als Trainer der Philadelphia Flyers ab. Neben Dineen selbst verpflichteten die Flyers auch seinen jüngsten Sohn Kevin, der der sportlich erfolgreichste seiner Söhne werden sollte. Der Älteste, Peter, stand in Adirondack in seinem Kader und brachte es nur auf 13 Einsätze in der NHL, der dritte seiner Söhne, Gord, spielte nie unter seinem Vater und bestritt 528 Spiele in der NHL. Nachdem die Flyers in der Saison 1992/93 mit dem hoch gehandelten Eric Lindros in dessen erster Saison nicht die Playoffs erreichen konnte, trennte sich das Flyers-Management nach nur einem Jahr von Dineen.
NHL-Statistik
Sportliche Erfolge
Stanley Cup: 1954 und 1955
Avco World Trophy: 1974 und 1975 (als Trainer)
Calder Cup: 1986 und 1989 (als Trainer)
Persönliche Auszeichnungen
WHL Second All-Star Team: 1967
Teilnahme am NHL All-Star Game: 1954 und 1955
Howard Baldwin Trophy: 1977 und 1978
Louis A. R. Pieri Memorial Award: 1985 und 1986
Aufnahme in die AHL Hall of Fame: 2014
Weblinks
Eishockeyspieler (Toronto St. Michael’s Majors, OHA)
Eishockeyspieler (As de Québec)
Eishockeyspieler (Cleveland Barons, 1937–1973)
Eishockeyspieler (Rochester Americans)
Eishockeyspieler (Detroit Red Wings)
Eishockeyspieler (Chicago Blackhawks)
Eishockeyspieler (Buffalo Bisons, 1940–1970)
Eishockeyspieler (Seattle Totems, WHL)
Eishockeyspieler (Denver Spurs, WHL)
Eishockeytrainer (New England Whalers)
Eishockeytrainer (Houston Aeros, WHA)
Eishockeytrainer (Philadelphia Flyers)
Person (Adirondack Red Wings)
Mitglied der World Hockey Association Hall of Fame
Mitglied der AHL Hall of Fame
Stanley-Cup-Sieger
Kanadier
Geboren 1932
Gestorben 2016
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Homer%20Historic%20District
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Homer Historic District
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Homer Historic District ist der Name folgender im NRHP gelisteten Objekte:
Homer Historic District (Georgia), ID-Nr. 85003110
Homer Historic District (Louisiana), ID-Nr. 86001994
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11148265
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https://de.wikipedia.org/wiki/Carl%20zu%20Dohna
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Carl zu Dohna
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Carl zu Dohna ist der Name folgender Personen:
* Carl zu Dohna-Schlobitten (1857–1942), deutscher Rittergutsbesitzer und Verwaltungsbeamter
Carl Friedrich zu Dohna-Lauck (1799–1873), preußischer Standesherr und Mitglied des preußischen Herrenhauses
Siehe auch:
Karl Hannibal von Dohna (1588–1633), Landvogt der Oberlausitz
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12397039
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https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Johannes%20der%20T%C3%A4ufer%20%28Uetzing%29
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St. Johannes der Täufer (Uetzing)
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Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Uetzing, einem Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels, wurde 1144 erstmals erwähnt. Die Pfarrei gehört zum Seelsorgebereich Gottesgarten im Dekanat Coburg des Erzbistums Bamberg.
Geschichte
Uetzing ist eine Würzburger Urpfarrei. Die Kirche gehörte vielleicht zu den vierzehn Slawenkirche Karls des Großen in Oberfranken. Das Patronatsrecht oblag ursprünglich dem Würzburger Kloster St. Burkard, das 1144 die Pfarrkirche zu „Utzingen“ mit ihren Zehnten an das Kloster Michelsberg zu Bamberg gegen Güter im Bistum Würzburg veräußerte. Das Kloster Michelsberg war Dorfherr bis zu seiner Auflösung im Jahre 1803. Mit dem Oberpfarrer Friedrich Karl von Truhendingen wurde 1313 der erste Geistliche der Pfarrei erwähnt. Der Pfarrsprengel umfasste im 16. Jahrhundert die Ortschaften Weisbrem, Gößmitz, Serkendorf, Oberlangheim, Kümmersreuth, Adermansdorf (heute Kaider), Frauendorf, Schwabthal, Stublang, Krögelhof, Mährenhüll und 1610 auch noch Degendorf sowie das Zisterzienser-Abtei Langheim.
Der Chor wird auf das 14. Jahrhundert und das Chorgewölbe auf das 15. Jahrhundert datiert. Ein Um- oder Neubau des Langhauses erfolgte gemäß Inschrift im Jahr 1559. Der im Kern hochmittelalterliche Kirchturm erhielt seinen Helm 1589. Im Jahr 1710 wurden die beiden nördlichen Chorfenster vergrößert und 1719 errichtete der Staffelsteiner Maurermeister Johann König ein verlängertes Langhaus unter Einbeziehung älterer Teile. Die Zimmerarbeiten führte der Uetzinger Hans Groh aus, die Stuckierung der Bamberger Hofstuckateur Johann Jakob Vogel. Danach hatte die Pfarrkirche ihre heutige Gestalt. Vogel war auch 1730 im Chor und bei den Emporenuntersichten tätig. 1726 stürzten zwei Scharwachttürmchen ab. Der Oberleiterbacher Zimmermeister Johann Weiß baute sie wieder auf. Nachdem 1779 die Langhausdecke abgefallen war, führte der Mistelfelder Heinrich Seelmann 1781 eine Neustuckierung der Langhausdecke aus. Im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine neugotische Ausstattung. Im Jahr 1955 ließ die Kirchengemeinde die neugotischen Altäre durch mehrere Altarblätter des Malers Paul Plontke ersetzen. Renovierungen erfolgten unter anderem 1913 und 1956.
Baubeschreibung
Die Kirche steht erhöht am Hang eines Ausläufers des Alten Staffelberges. Sie beherrscht zusammen mit dem ummauerten Friedhof, dem Pfarrhof und dem alten Schulhaus das Ortsbild. Der Außenbau besteht aus verputztem Brocken- und Quadermauerwerk mit Gliederungen in Sandstein.
Die Kirche hat einen eingezogenen Chor von einem Joch mit dreiseitigem Schluss. Überspannt wird der Chorraum von einem Kreuzgewölbe mit gekehlten Rippen, das mit Deckenstuck verziert ist und unter anderem mit kleinen Feldern mit Blüten und Blattschnüren, dazwischen Rosetten, bemalt ist. Fünf zweibahnige Spitzbogenfenster mit Maßwerk und geschrägtem Sandsteingewände belichten den Chorraum. Kräftige Strebepfeiler, in der Höhe versetzte Kaffgesimse und ein Traufgesims gliedern die Fassade. Der Dachstuhl des abgewalmten Chordaches stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Das Langhaus ist eine Saalbau mit fünf Achsen. Toskanische Pilaster und an den Kanten genutete Ecklisenen gliedern die Fassade. In der Nordseite vier, in der Südseite fünf und in der Westseite zwei ausgerundet spitzbogige Fenster, jeweils mit geschrägtem Sandsteingewände, belichten den Innenraum, der von einer mit Deckenstuck verzierten Flachdecke überspannt wird. Den Deckenspiegel schmücken drei kurvierte Rahmenfelder. Das östliche zeigt das Auge Gottes, das mittlere die Taube des heiligen Geistes und das westliche ein Marienmonogramm. Rechteckige Zugänge haben die West- und Südseite. Auf der Außenseite sind die Portale mit einer profilierten Rahmung sowie einem Scheitelstein und darüber mit einem Segmentbogengiebel versehen. Im Giebelfeld sind zwei Okuli angeordnet. In den beiden westlichen Fensterachsen steht eine eingeschossige, umlaufende Holzempore von 1720, die auf profilierten Unterzügen und Stützen ruht. Die Brüstungen sind einfach gefeldert. Vor ihnen stehen auf Konsolen kleine Figuren der vierzehn Nothelfer.
Der an den Chor angelehnte, viergeschossige Kirchturm besitzt einen quadratischen Grundriss. Ecklisenen, geschoßteilende Kehlgesime und ein Traufgesims gliedern seine Fassade. Das Glockengeschoss hat allseitig zweibahnige Spitzbogenfenster mit Maßwerk. Ein hoher, achtseitiger Spitzhelm mit Knauf und Kreuz bekrönt den Turm. Radial dem Helm zugeordnet sind vier sechsseitige Scharwachttürmchen mit kleinen quadratischen Öffnungen. Ein Kreuzrippengewölbe mit einem Scheibenschlussstein mit reliefierter Rose überspannt den Raum im Turmerdgeschoss.
Südlich des Chorjoches steht der zweigeschossige Sakristeianbau, dessen Erdgeschoss von 1627 stammt. Im Winkel zwischen Sakristei und Langhaus befindet sich das Ölberghäuschen mit einem Kreuzgratgewölbe. Es stammt aus dem Jahr 1713 und hat eine fünffigurige Ölberggruppe.
Ausstattung
Der Hochaltar besteht seit 1956 aus einem spätmittelalterlichen, verputzten Steinstipes und einem Aufbau in Form eines Gemälderetabels von Paul Plontke. Die Altarblätter sind im Stil eines mittelalterlichen Flügelaltars angeordnet. Auch die Seitenaltäre haben ebenfalls einen Steinstipes. Darüber befinden sich Holzfiguren, links Immaculata und rechts der heilige Josef, eine Arbeit Mitte des 18. Jahrhunderts.
Orgel
Der Nürnberger Orgelbauer Augustin Bittner stellte die Orgel 1865 auf. Sie hat elf Register auf einem Manual und Pedal. Orgelbau Rohlf restaurierte das Instrument 2004.
Literatur
Karl Ludwig Lippert: Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Staffelstein (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 28). Deutscher Kunstverlag München 1968, S. 258–260.
Weblinks
Einzelnachweise
Pfarrkirche des Erzbistums Bamberg
Johannes-der-Täufer-Kirche
Baudenkmal in Bad Staffelstein
Kirchengebäude in Bad Staffelstein
Barockbauwerk in Bayern
Ersterwähnung 1144
Barocke Kirche
Kirchengebäude in Europa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Baltischer%20Bahnhof
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Baltischer Bahnhof
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Baltischer Bahnhof bezeichnet die zentralen Bahnhöfe von
Sankt Petersburg, siehe Baltischer Bahnhof (Sankt Petersburg)
Tallinn, siehe Balti jaam
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6831587
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nemonien
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Nemonien
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Nemonien ist der Name eines ostpreußischen Ortes und auch eines Flusses in der heutigen Oblast Kaliningrad in Russland:
Nemonien (Dorf), 1938–1946 Elchwerder, Kreis Labiau, seit 1946: Golowkino, Siedlung im Rajon Polessk
Nemonien (Fluss) (), ein in das Kurische Haff mündender Fluss
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https://de.wikipedia.org/wiki/Horst%20Auer
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Horst Auer
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Horst Auer (* 17. Juli 1934 in Nürnberg; † 2007 in München) war ein deutscher Architekt, Medailleur und Professor an der Technischen Universität München.
Leben
Horst Auer studierte von 1955 bis 1960 Architektur an der Technischen Universität München, wo er im Anschluss als Assistent am Lehrstuhl für Grundlagen der Gestaltung und Darstellung tätig war. 1967 wurde er mit der Dissertation Farbiger Putz zur Steigerung der architektonischen Erscheinung von Bauten. Eine chronologische Darstellung der Entwicklung am Beispiel der städtischen Wohnhausfassade in Deutschland von 1900-1960 promoviert.
Seit 1968 nahm der Student als Künstler an verschiedenen Wettbewerben für Gedenkmünzen teil.
1975 wurde Auer habilitiert und übernahm anschließend umfangreiche Lehraufträge als Privat- und Universitätsdozent. 1982 wurde er zum Professor für Grundlagen der Gestaltung und Darstellungsmethodik an den Fakultäten für Architektur und Landespflege der Technischen Universität München berufen.
In dem 1988 auf Anregung des Grafikers und Medailleurs Reinhart Heinsdorff in Zusammenarbeit mit der damaligen Hauptkonservatorin der Staatlichen Münzsammlung München, Ingrid Szeiklies-Weber entstandenen Künstlerkreis der Medailleure München zählte Horst Auer zu den Gründungsmitgliedern, wandte sich aber erst ab den frühen 1990er Jahren intensiver der Kunst der Medaille zu. Die internationalen Medaillen-Ausstellung der Fédération internationale de la médaille d'art (FIDEM) von 1992 in London bis 2002 in Paris beschickte Auer regelmäßig mit eigenen Werken.
2002 erkrankte der Künstler so schwer, dass eine weitere künstlerische Arbeit nicht mehr möglich war. Er starb 2007.
Werke (Auswahl)
1997: Jahresmedaille der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst, mit Darstellung des Weltmodells und einer Kugel über sieben Ebenen
Veröffentlichungen
Farbiger Putz zur Steigerung der architektonischen Erscheinung von Bauten. Eine chronologische Darstellung der Entwicklung am Beispiel der städtischen Wohnhausfassade in Deutschland von 1900-1960 . Maschinenschriftliche Dissertation, Fakultät für Bauwesen, TU München 1967
Literatur
Die Kunstmedaille in Deutschland, hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst:
Wolfgang Steguweit (Hrsg.): Ausgabe 10 (1999), S 64f.;
Ausgabe 18 (2003), S. 69–74;
Ulf Dräger (Hrsg.): Ausgabe 23 (2007), S. 120f.
Einzelnachweise
Architekt (München)
Medailleur
Hochschullehrer (Technische Universität München)
Deutscher
Geboren 1934
Gestorben 2007
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/AT-X
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AT-X
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AT-X bzw. Anime Theater X (jap. , Anime Shiatā X) ist der Pay-TV-Fernsehsender des japanischen Medienunternehmens K.K. AT-X (, Kabushiki kaisha Ē Tī Ekkusu, engl. AT-X, Inc.) mit Sitz in Minato, Tokio, der auf die Ausstrahlung von Anime-Fernsehserien spezialisiert ist.
Das Programm wird hauptsächlich per Satellit übertragen. Es existieren aber auch regionale Kabelangebote.
Geschichte
Am 24. Dezember 1997 startete TV Tokyo in Kooperation mit dessen Tochtergesellschaft von TV Tokyo Medianet ein Fernsehprogramm auf dem DirecTV-Satellitenservice. Am 30. November 1998 wurde das Programm um Bandais Programmschiene für Kinder Otakku Beam () erweitert, das zuvor auf dem Satellitenservice SkyPort lief. 1999 startete die erste Eigenproduktion .
Am 26. Juni 2000 wurde das Unternehmen K.K. AT-X gegründet, das mehrheitlich zu TV Tokyo und TV Tokyo Medianet gehört, und seitdem den Sender betreibt. Am 1. Oktober 2000 wechselte der Sender den Satellitenservice von DirecTV auf Sky PerfecTV!. Im Juli 2002 kam Sky PerfecTV! 2 (heute: Sky PerfectTV! e2) hinzu.
Im Mai 2001 strahlte mit Figure 17: Tsubasa & Hikaru () seine erste, unter eigener Beteiligung entstandene, Animeserie aus.
Am 26. Januar 2004 und v12. Juni 2005 starteten die Onlineshopping-Websites bzw. des Senders, auf welcher hauptsächlich auf Anime bezogene Waren angeboten werden.
Am 1. Oktober 2009 startete der HD-Sender AT-X HD! auf Sky PerfecTV! HD.
Aufgabenfelder
Das Unternehmen hat sich auf die Ausstrahlung von animierten Filmen und Serien spezialisiert, wobei es diese als Pay-TV-Sender im Gegensatz zu anderen Sendern auch öfter unzensiert ausstrahlt. Es handelt dabei vorrangig mit Lizenzen eigener und fremder Produktionen, um sein Fernsehangebot zu betreiben. So war AT-X unter anderen an der Produktion vieler Animeserien beteiligt. Als Fernsehsender ist AT-X auch in der Werbebranche tätig.
Weblinks
Offizielle Homepage des Unternehmens (japanisch)
Fernsehsender (Japan)
Unternehmen (Minato, Tokio)
Pay-TV
Japanischsprachiger Fernsehsender
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich%20Pfisterer%20%28Kunsthistoriker%29
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Ulrich Pfisterer (Kunsthistoriker)
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Ulrich Pfisterer (* 30. Dezember 1968 in Kirchheim unter Teck) ist ein deutscher Kunsthistoriker mit Schwerpunkt im Bereich der Kunst Italiens. Er ist Professor der allgemeinen Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Kunst Italiens an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor am Zentralinstitut für Kunstgeschichte.
Leben
Ulrich Pfisterer studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität München. Er wurde 1997 an der Universität Göttingen mit einer Arbeit zu „Donatello und die Entdeckung der Stile, 1430–1445“ promoviert und war danach Postdoktorand am Kunsthistorischen Institut in Florenz mit Lehraufträgen an der Universität Göttingen. Von 1999 bis 2002 war er Assistent, von 2002 bis 2006 Juniorprofessor am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. 2006 habilitierte er sich dort mit der Schrift „Lysippus und seine Freunde. Liebesgaben und Gedächtnis im Rom der Renaissance – oder: Das erste Jahrhundert der Medaille“. Er ist mit der Kunsthistorikerin Cornelia Logemann verheiratet.
Ulrich Pfisterer war Stipendiat an der Bibliotheca Hertziana in Rom, am Kunsthistorischen Institut in Florenz, an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, am The Getty Research Institute in Los Angeles und am Center for Advanced Study in the Visual Arts CASVA/The National Gallery of Art in Washington, D.C. Er war Directeur d’études invité an der École pratique des hautes études/Université Paris-Sorbonne und Fellow der Kolleg-Forschergruppe „BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik“ der Freien Universität Berlin.
Seit Oktober 2006 ist er Professor der allgemeinen Kunstgeschichte am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München (Lehrstuhlinhaber seit 2008), seit Juni 2015 Direktor des Zentralinstituts für Kunstgeschichte (2015–2017 gemeinsam mit Wolf Tegethoff).
Mitgliedschaften
2012–2017 Mitglied im Senatsausschuss für die Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Seit 2014 Mitglied der Academia Europaea
Seit 2017 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Schriften
Monographien
Kunstgeschichte zur Einführung. Junius, Hamburg 2020.
Raffael: Glaube, Liebe, Ruhm. Beck, München 2019.
Sistine Chapel – Paradise in Rome, übersetzt von David Dollenmayer. Getty Publications, Los Angeles 2018 (engl. Übers. von Ulrich Pfisterer, Die Sixtinische Kapelle, München: Beck 2013).
L‘artista procreatore. L‘amore e le arti nella prima età moderna. Campisano, Rom 2018 (überarb. ital. Übers. von Ulrich Pfisterer: Kunst-Geburten. Kreativität, Erotik, Körper, Berlin: Wagenbach 2014).
Kunst-Geburten. Kreativität, Erotik, Körper. Wagenbach, Berlin 2014.
La Cappella Sistina. Campisano editore, Rom 2014 (erweiterte italienische Ausgabe mit einem Anhang zum literarischen Ruhm der Sixtinischen Kapelle).
Die Sixtinische Kapelle. Beck, München 2013.
Pierre II Woeiriot de Bouzey, Antiquarum statuarum Vrbis Romae liber primus (um 1575). Manutius, Heidelberg 2012.
Lysippus und seine Freunde. Liebesgaben und Gedächtnis im Rom der Renaissance oder: Das erste Jahrhundert der Medaille. Akademie, Berlin 2008 (Habilitationsschrift).
Donatello und die Entdeckung der Stile, 1430–1445 (Studien der Bibliotheca Hertziana, 17). Hirmer, München 2002 (Dissertation).
Die Kunstliteratur der italienischen Renaissance: Eine Geschichte in Quellen. Reclam, Stuttgart 2002.
mit Anna S. Rühl: Renaissance. Das 16. Jahrhundert (Galerie der großen Meister). DuMont, Köln 2000.
Herausgeberschaft
mit Wolfgang Augustyn und Iris Lauterbach: ZI 75 – Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München: zum 75-jährigen Bestehen. Sieveking-Verlag, München 2022.
mit Franz Hefele: Willibald Sauerländer und die Kunstgeschichte. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2022.
mit Annalena Brandt, Franz Hefele und Hanna Lehner: Pantheon und Boulevard: Künstler in Porträtserien des 19. Jahrhunderts. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2021.
mit Matthias Krüger und Léa Kuhn: Pro domo: Kunstgeschichte in eigener Sache. Brill Fink, Paderborn 2021.
mit Cristina Ruggero: Phönix aus der Asche: Bildwerdung der Antike – Druckgrafiken bis 1869. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2019.
mit Annalena Döring und Franz Hefele: Platz da im Pantheon! Künstler in gedruckten Porträtserien bis 1800. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2018.
mit Christine Tauber: Einfluss, Strömung, Quelle. Aquatische Metaphern der Kunstgeschichte. Transcript, Bielefeld, 2018.
mit Martin Hirsch: Die andere Seiten. Funktionen und Wissensformen der frühen Medaille. Numismatische Zeitschrift 122/123, 2017.
Figurationen des Übergangs. Die Große Kette der Wesen in der Renaissance, Wolfenbütteler Renaissance-Mitteilungen 37, 2016.
Fritz Burger (1877–1916) – ‚eine neue Kunstgeschichte‘. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2016.
mit Matteo Burioni und Burcu Dogramaci: Kunstgeschichten 1915. 100 Jahre Heinrich Wölfflin: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2015.
mit Hans-Christian Hoenes: Aby Warburg – Fragmente zur Ausdruckskunde (Gesammelte Schriften – Studienausgabe, Bd. IV). De Gruyter, Berlin 2015.
mit Maria Heilmann, Nino Nanobashvili, Tobias Teutenberg: Lernt Zeichnen! Techniken zwischen Kunst und Wissenschaft | 1525–1925, Ausst.-Kat. Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Universitätsbibliothek Heidelberg. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2015.
mit Maria Heilmann, Nino Nanobashvili, Tobias Teutenberg: Punkt, Punkt, Komma, Strich. Zeichenbücher in Europa ca. 1525–1925, Ausst.-Kat. Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Universitätsbibliothek Heidelberg. Dietmar Klinger Verlag, Passau 2014.
mit Walter Cupperi, Martin Hirsch und Anette Kranz: Wettstreit in Erz. Porträtmedaillen der deutschen Renaissance, Ausst.-Kat. Staatliche Münzsammlung München, Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien, Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2013.
mit Matthias Krüger und Christine Ott: Die Biologie der Kreativität. Ein meta-ästhetisches Denkmodell in der Moderne. Diaphanes, Zürich/Berlin 2013.
Giorgio Vasari: Das Leben des Donatello und Michelozzo. Wagenbach, Berlin 2013.
mit Maria Effinger und Cornelia Logemann: Götterbilder und Götzendiener in der Frühen Neuzeit. Europas Blick auf fremde Religionen, Ausst.-Kat. Heidelberg. Winter, Heidelberg 2012.
mit Gabriele Wimböck: Novità: Neuheitskonzepte in den Bildkünsten um 1600. Diaphanes, Zürich/Berlin 2011.
mit Jan-Dirk Müller, Fabian Jonietz & Anna Kathrin Bleuler: Aemulatio. Kulturen des Wettstreits in Text und Bild (1450–1620) (Pluralisierung und Autorität, Bd. 27). De Gruyter, Berlin/New York 2011.
Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen, Methoden, Begriffe (2. erw. Aufl.). J.B. Metzler, Stuttgart 2011.
Paul Fürst: Theoria Artis Pictoriae, das ist: Reiß-Buch, bestehend in kunstrichtiger, leichter und der naturgemässer Anweisung zu der Mahlerey ... (Nürnberg 1656). Universitätsbibliothek der Universität Heidelberg, Heidelberg 2009 (Fontes; 36).
Giulio Strozzi, La Venetia edificata ... poema eroico (Venedig 1624): das 11. Kapitel zur Personifikation der 'Kunst' und zur "Galleria del Cielo". Universitätsbibliothek der Universität Heidelberg, Heidelberg 2008 (Fontes; 10).
Klassiker der Kunstgeschichte Band 2: Von Panofsky bis Greenberg. Beck, München 2008.
Klassiker der Kunstgeschichte Band 1: Von Winckelmann bis Warburg. Beck, München 2007.
Giovanni Luigi Valesio, Parere dell'instabile academico incaminato intorno ad una postilla del Conte Andrea dell'Arca contra una particella, che tratta della pittura ... in difesa d'un sonetto del Cavalier Marino (Bologna 1614). Universitätsbibliothek der Universität Heidelberg, Heidelberg 2007 (Fontes; 3).
Animationen/Transgressionen: Das Kunstwerk als Lebewesen (Hamburger Forschungen zur Kunstgeschichte; 4). Akademie, Berlin 2005.
mit Valeska von Rosen: Der Künstler als Kunstwerk. Selbstporträts vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Reclam, Stuttgart 2005.
Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen, Methoden, Begriffe. J.B. Metzler, Stuttgart 2003.
mit Max Seidel: Visuelle Topoi. Erfindung und tradiertes Wissen in den Künsten der italienischen Renaissance (Italienische Forschungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, 4. F., Bd. 3). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003.
Weblinks
Homepage des Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Ulrich Pfisterer auf Academia.edu
Homepage des Instituts für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München
Einzelnachweise
Kunsthistoriker
Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Mitarbeiter des Zentralinstituts für Kunstgeschichte
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Mitglied der Academia Europaea
Deutscher
Geboren 1968
Mann
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1834121
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https://de.wikipedia.org/wiki/Britischer%20Friedhof%20an%20der%20Heerstra%C3%9Fe
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Britischer Friedhof an der Heerstraße
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Der Britische Friedhof an der Heerstraße ist ein Ehrenfriedhof im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, an der Südseite der Heerstraße nahe dem Forst Grunewald. Hier liegen rund 3600 britische Soldaten begraben, die im Zweiten Weltkrieg in und um Berlin gefallen waren. In erster Linie handelt es sich um Besatzungsmitglieder abgeschossener Bomber der Royal Air Force.
Allgemeines
Der britische Soldatenfriedhof an der Heerstraße entstand in den Jahren 1955 bis 1957 als Ersatz für den einige Jahre zuvor angelegten britischen Soldatenfriedhof an der Trakehner Allee, der 1959 aufgelöst werden musste. Das Gelände war für die – letztlich doch nicht erfolgte – Errichtung eines Fernsehturmes vorgesehen. Die Toten von dort wurden auf die neue Begräbnisstätte an der Heerstraße umgebettet. Der neue Soldatenfriedhof entstand nach dem Entwurf des Architekten Philip Dalton Hepworth auf einem rund 3,8 Hektar großen Gelände. Seine Gestaltung entspricht im Wesentlichen dem Muster anderer britischer Soldatenfriedhöfe, so beispielsweise des britischen Friedhofs auf dem Gelände des Südwestkirchhofs Stahnsdorf oder des Commonwealth-Ehrenfriedhofs auf dem Kölner Südfriedhof; charakteristisch sind hierbei einheitliche schlichte Grabsteine aus englischem Portlandsandstein, das Cross of Sacrifice mit Bronzeschwert, der zentral platzierte Erinnerungsstein mit Gedenkinschrift (hier: Their name liveth for evermore) sowie gepflegter, kurz geschnittener Rasen. Den Eingangsbereich bildet ein aus drei Arkaden gebildeter Torbau aus Muschelkalk mit schmiedeeisernen Pforten.
Wie auch die anderen britischen Ehrenfriedhöfe in Deutschland, wird dieser Friedhof von der Commonwealth War Graves Commission verwaltet. Die meisten der hier Bestatteten sind britische Luftwaffenangehörige, die bei Angriffen auf Berlin fielen; außerdem liegen in Gefangenenlagern verstorbene Soldaten hier begraben, daneben auch einige zivile Angehörige der britischen Besatzungstruppen nach 1945. Neben Briten wurden hier auch Soldaten aus anderen Commonwealth-Staaten wie z. B. überwiegend Kanada beerdigt, ferner Soldaten unbekannter Nationalitäten sowie fünf polnische Kriegstote. Insgesamt beherbergt der Ehrenfriedhof 3.576 Einzelgräber. Der Soldatenfriedhof steht unter besonderem Schutz der britischen Krone.
Siehe auch
Liste der alliierten Einrichtungen in den West-Sektoren Berlins
Berliner Bestattungswesen
Liste von Kriegsgräberstätten
Liste der Friedhöfe in Berlin
Weblinks
Der Britische Friedhof Heerstraße auf stadtentwicklung.berlin.de
Literatur
Klaus Hammer: Historische Friedhöfe & Grabmäler in Berlin. Stattbuch-Verlag, Berlin 1994, ISBN 3-922778-32-1, S. 178.
Paul Ortwin Rave (Hrsg.): Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Charlottenburg. Teil 2: Irmgard Wirth: Stadt und Bezirk Charlottenburg. Textband. Mann, Berlin 1961, S. 483–484.
Friedhof im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Berlin
Kriegsgräberstätte in Berlin
Gedenkstätte des Zweiten Weltkriegs
Berlin-Westend
Vereinigtes Königreich im Zweiten Weltkrieg
Geschlossener Friedhof
Commonwealth War Graves Commission
Heerstraße (Berlin)
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9636185
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ellen%20Verbeek
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Ellen Verbeek
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Ellen Verbeek (* 13. August 1958 in Enschede) ist eine niederländische Journalistin und war von 1994 bis 2005 Chefredakteurin des Cosmopolitan in Russland.
Leben
Nachdem Verbeek 1976 ein Gymnasium der Niederlande absolviert hatte, begann sie mit dem Studium an der Universität von Amsterdam. Von 1980 bis 1983 arbeitete Verbeek als Copywriter für Ogilvy & Mather. Von 1983 bis 1985 war sie als Journalistin beim niederländischen Magazin Nieuwe Revu tätig. 1989 übersiedelte sie mit ihrem Ehemann Derk Sauer nach Moskau. 2004 wurde Ellen Verbeek Creative Director der Sanoma Independent Media. Heute (2016) ist sie Chefredakteurin der russischen Ausgabe des Magazins Yoga Journal.
Schriften
Dido Michielsen: Moscow Times. Het Russische avontuur van Derk Sauer en Ellen Verbeek. Amsterdam, Uitgeverij Nieuw Amsterdam, 2013. ISBN 9789046814727
Derk Sauer & Ellen Verbeek: Tussen Russen. Berichten uit het dagelijks leven te Moskou. Weert, M&P Document, 1992. ISBN 90-6590-585-5
Weblinks
Yoga Journal ()
Einzelnachweise
Journalist (Niederlande)
Journalist (Russland)
Chefredakteur
Niederländer
Geboren 1958
Frau
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Subsets and Splits
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