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https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton%20Saint-Amour
Kanton Saint-Amour
Der Kanton Saint-Amour ist ein französischer Wahlkreis im Département Jura in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Er umfasst 35 Gemeinden im Arrondissement Lons-le-Saunier und hat seinen Hauptort (frz.: bureau centralisateur) in Saint-Amour. Im Rahmen der landesweiten Neuordnung der französischen Kantone wurde er im Frühjahr 2015 erheblich erweitert. Gemeinden Der Kanton besteht aus 33 Gemeinden mit insgesamt Einwohnern (Stand: ) auf einer Gesamtfläche von km²: Bis zur landesweiten Neuordnung der französischen Kantone im März 2015 gehörten zum Kanton Saint-Amour die 16 Gemeinden Balanod, Chazelles, Chevreaux, Digna, Graye-et-Charnay, L’Aubépin, Loisia, Montagna-le-Reconduit, Nanc-lès-Saint-Amour, Nantey, Saint-Amour, Saint-Jean-d’Étreux, Senaud, Thoissia, Val-d’Épy und Véria. Sein Zuschnitt entsprach einer Fläche von 101,86 km2. Er besaß vor 2015 einen anderen INSEE-Code als heute, nämlich 3925. Veränderungen im Gemeindebestand seit der landesweiten Neuordnung der Kantone 2019: 1. Januar: Fusion Beaufort und Orbagna → Beaufort-Orbagna 1. Januar: Fusion Les Trois Châteaux und Saint-Jean-d’Étreux → Les Trois Châteaux 2018: 1. Januar: Fusion La Balme-d’Épy und Val d’Épy → Val-d’Épy 2017: 1. Januar: Fusion Villeneuve-lès-Charnod und Aromas (Kanton Moirans-en-Montagne) → Aromas 1. Januar: Fusion Dessia, Lains und Montagna-le-Templier → Montlainsia 1. Januar: Fusion Mallerey und Trenal (Kanton Lons-le-Saunier-2) → Trenal 1. Januar: Fusion Bonnaud, Grusse, Vercia und Vincelles → Val-Sonnette 1. Januar: Fusion Bourcia, Louvenne, Saint-Julien und Villechantria → Val Suran 2016: 1. Januar: Fusion Varessia (Kanton Moirans-en-Montagne), Arthenas (Kanton Moirans-en-Montagne), Essia (Kanton Moirans-en-Montagne) und Saint-Laurent-la-Roche → La Chailleuse 1. April: Fusion Chazelles, L’Aubépin und Nanc-lès-Saint-Amour → Les Trois Châteaux 1. Januar: Fusion Florentia, Nantey, Senaud und Val-d’Épy → Val d’Épy Politik Einzelnachweise SaintAmour
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https://de.wikipedia.org/wiki/Clare%20Sheridan
Clare Sheridan
Clare Consuelo Sheridan (* 9. September 1885 in London; † 31. Mai 1970) war eine britische Bildhauerin, Journalistin und Autorin. Sheridan war eine Tochter des Ökonomen Moreton Frewen und eine Cousine von Winston Churchill. In den 1920er-Jahren besuchte sie die Sowjetunion, wo sie Skulpturen von den führenden Kommunisten Lenin, Trotzki, Dserschinski und Kamenew schuf. Im September 1922 war sie zudem nach Smyrna gereist, um Mustafa Kemal Atatürk, den Sieger im Griechisch-Türkischen Krieg zu interviewen und erlebte dabei als Augenzeugin den verheerenden Brand von Izmir. Schriften Ich, meine Kinder und die Grossmächte der Welt. Ein Lebensbuch unserer Zeit. List, Leipzig 1928. Arabisches Zwischenspiel. Erlebnisse und Erinnerungen. von Schröder, Hamburg 1937. Weblinks Kurt Tucholsky: Herr und Frau Wichtig lassen zu Tisch bitten. In: Die Weltbühne 25-1 (1929), S. 55–60 https://archive.org/stream/DieWeltbhne25-11929#page/n71/ Boris Jegorow: Für die Briten unverzeihlich: War Winston Churchills Cousine eine sowjetische Spionin? In: Russia Beyond DE, 15. Oktober 2019. Autor Bildhauer (Vereinigtes Königreich) Journalist (Vereinigtes Königreich) Kriegsreporter Zeitungsjournalist Brite Geboren 1885 Gestorben 1970 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%AD%C5%A1kov%C3%A1
Plíšková
Plíšková ist der Familienname folgender Personen: Karolína Plíšková (* 1992), tschechische Tennisspielerin Kristýna Plíšková (* 1992), tschechische Tennisspielerin
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hindernisfreie%20Wege
Hindernisfreie Wege
Als Hindernisfreie Wege werden in der Schweiz Wanderwege bezeichnet, die speziell für Rollstuhlfahrer geeignet und markiert sind. Sie sind in das System der lokalen Wanderwege mit dreistelliger Nummerierung integriert, können aber auch Teile von regionalen (zweistellig) oder nationalen (einstellig) Wegen sein. Sie führen entlang der gelben Markierungen, sind aber auf weißen Schildern angebracht. Derzeit sind es 81 Wege mit Nummern zwischen 145 und 992. Die Nummern unterscheiden sich von denen der lokalen Routen und tragen zusätzlich ein Rollstuhlsymbol. Am unteren Rand befindet sich noch ein Farbbalken für den Schwierigkeitsgrad; dabei bedeutet blau leicht, rot mittel und schwarz schwer. Beispiele für derartige Routen: 558 Rigi-Chänzeli-Weg / * 560 Luzerner Seeuferweg / * 586 Engelberger Rundweg 603 Urnersee-Uferweg / * 848 Rigi-Panoramaweg / * 893 Albisgrat-Höhenweg 896 Rheinfall-Rundweg / * 919 Bodensee-Uferweg Weitere Wege Informationen bezüglich der Wege im Allgemeinen finden sich unter Schweizer Wanderwege und SchweizMobil. Die weiteren hindernisfreien Wege sind über den Nachweis-Link mit Filter-Funktion aufrufbar. Weblinks Rigi-Chänzeli-Weg, Luzerner Seeuferweg, Engelberger Rundweg, Urnersee-Uferweg, Rigi-Panoramaweg, Rheinfall-Rundweg, Bodensee-Uferweg, alle bei «SchweizMobil» Nachweis Wanderweg in der Schweiz Barrierefreiheit
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https://de.wikipedia.org/wiki/UAE%20Arabian%20Gulf%20Cup
UAE Arabian Gulf Cup
Der UAE Arabian Gulf Cup ist ein seit 2008 ausgetragener Fußball-Pokalwettbewerb für die Vereine der UAE Arabian Gulf League. Format Das aktuelle Format besteht aus einer Gruppenphase von zwei Gruppen mit je sieben Mannschaften, wobei jede Mannschaft jeweils einmal gegen die Konkurrenten spielt. Die zwei besten Mannschaften jeder Gruppe spielen ein Halbfinale (jeweils der Erste der einen Gruppe gegen den Zweiten der anderen Gruppe). Die Sieger tragen das Finale aus. Sieger und Finalisten Rekordsieger Siehe auch UAE Arabian Gulf League UAE President’s Cup Einzelnachweise Gulf Cup
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ali%20Mueller
Ali Mueller
Alison „Ali“ Mueller ist eine US-amerikanische Schauspielerin und Filmproduzentin. Leben Mueller sammelte erste schauspielerische Erfahrungen als Statist in der Seifenoper All My Children. Sie besuchte die Texas A&M University, die sie mit dem Bachelor of Arts verließ. Nach The Castle von 2013 folgten mit Ophelia, Hartley und Marie drei Kurzfilme, wo sie als Schauspielerin und Produzentin in Erscheinung trat: Ophelia, wo sie die Hauptrolle übernahm, wurde am 12. Juli 2016 auf dem Revelation Perth International Film Festival und Hartley am 24. März 2017 auf dem Black Warrior Film Festival uraufgeführt. Im Fernsehfilm Category 5 war sie in einer Nebenrolle zu sehen. Filmografie Schauspieler 2011: The Representative 2013: The Castle (Mini-Fernsehserie) 2014: Category 5 (Fernsehfilm) 2015: Sleepless Nights (Kurzfilm) 2015: To Live Forever (Kurzfilm) 2016: Ophelia (Kurzfilm) 2017: Hartley (Kurzfilm) 2018: Marie (Kurzfilm) 2019: What Looks Back (Kurzfilm) Produzent 2013: The Castle (Mini-Fernsehserie) 2016: Ophelia (Kurzfilm) 2017: Hartley (Kurzfilm) 2018: Marie (Kurzfilm) Weblinks Einzelnachweise Filmschauspieler Filmproduzent US-Amerikaner Geboren im 20. Jahrhundert Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sopia%20Schapatawa
Sopia Schapatawa
Sopia Schapatawa (, englische Transkription: Sofia Shapatava; * 12. Januar 1989 in Tiflis, Georgische SSR) ist eine georgische Tennisspielerin. Karriere Schapatawa ist seit 2004 Profispielerin, ihr bevorzugtes Terrain ist der Hartplatz. Ihre besten Weltranglistenplatzierungen erreichte sie im Einzel im September 2014 mit Platz 186, im Doppel im November 2015 mit Platz 132. Auf der ITF Women’s World Tennis Tour gewann sie bislang zwei Einzel- und 32 Doppeltitel. Ihren bislang größten Erfolg im Einzel erzielte sie 2012 beim $100.000-ITF-Turnier in Astana, Kasachstan, als sie dort ins Halbfinale einzog, in dem sie Marta Sirotkina aus Russland mit 2:6, 0:6 unterlag. Im September gelang ihr auf der WTA Tour in Taschkent ein Sieg in der ersten Qualifikationsrunde, in Runde zwei verlor sie erneut gegen Sirotkina (6:70, 3:6). Im Doppel gewann Schapatawa mit ihrer Partnerin Ekaterine Gorgodse das $25.000-Turnier von Rancho Mirage, wo sie im Finale die Paarung Walerija Solowjowa / Lenka Wienerová in drei Sätzen mit 6:2, 3:6, [10:6] besiegten. Seit 2009 hat Schapatawa bereits 54 Partien für die georgische Fed-Cup-Mannschaft bestritten. Ihre Bilanz weist 29 Siege bei 25 Niederlagen aus (Einzel 12:16, Doppel 17:9). Turniersiege Einzel Doppel Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren Einzel Weblinks Billie-Jean-King-Cup-Spielerin (Georgien) Georgier Geboren 1989 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Meike%20Strydom
Meike Strydom
Meike Strydom (* 25. August 2000) ist eine südafrikanische Kugelstoßerin, die auch im Diskuswurf an den Start geht. Sportliche Laufbahn Erste internationale Erfahrungen sammelte Meike Strydom bei den U20-Weltmeisterschaften 2018 in Tampere, bei denen sie mit einer Weite von 15,89 m den fünften Platz belegte. Anschließend gewann sie bei den Afrikameisterschaften in Asaba mit 15,99 m die Bronzemedaille hinter ihrer Landsfrau Ischke Senekal und Jessica Inchude aus Guinea-Bissau. Im Jahr darauf belegte sie bei den Juniorenafrikameisterschaften in Abidjan mit 43,28 m den fünften Platz im Diskuswurf und bei den Afrikaspielen in Rabat gewann sie mit 14,64 m die Bronzemedaille hinter der Nigerianerin Oyesade Olatoye und Landsfrau Senekal. Persönliche Bestleistungen Kugelstoßen: 16,08 m, 15. März 2018 in Pretoria Diskuswurf: 45,59 m, 4. November 2016 in Paarl Weblinks Kugelstoßer (Südafrika) Diskuswerfer (Südafrika) Teilnehmer an den Afrikaspielen (Südafrika) Südafrikaner Geboren 2000 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alaki
Alaki
Alaki ist ein Ort der Inselgruppe Tongatapu im Süden des pazifischen Königreichs Tonga. Geographie Der Ort liegt am Südufer der Fangaʻuta Lagoon und ist heute ein Vorort von Tatakamotonga, dem Hauptort im Distrikt Tatakamotonga, vor Holonga im Westen. Nördlich des Ortes liegt die Insel Moʻungatapu in der Lagune. Sehenswürdigkeiten sind die historische Captain Cook Landing Site und der Captain Cook’s Tree. Klima Das Klima ist tropisch heiß, wird jedoch von ständig wehenden Winden gemäßigt. Ebenso wie die anderen Orte der Tongatapu-Gruppe wird Alaki gelegentlich von Zyklonen heimgesucht. Literatur A. H. Wood: History and Geography of Tonga, Wilton and Horton, Nukuʻalofa 1938. Einzelnachweise Ort in Tonga Tongatapu
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kollegiatstift%20Mattighofen
Kollegiatstift Mattighofen
Das Kollegiatstift Mattighofen ist ein mit Unterbrechungen seit 1438 bestehendes Kollegiatstift in der Stadtgemeinde Mattighofen im Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich, dem u. a. die Betreuung der Pfarrkirche Mattighofen anvertraut ist. Geschichte Gründung Anfang des 15. Jahrhunderts fasste Konrad V. von Friedburg aus dem Geschlecht der Kuchler den Entschluss, in Mattighofen ein Kollegiatstift zu errichten. Da er früh starb und keine Erben vorhanden waren, wurde der Plan von seinem Bruder Hans und seiner Frau Katharina von Kraig in die Tat umgesetzt. Am 29. November 1438 unterzeichnete der Bischof von Passau, Leonhard von Laiming, den Stiftungsbrief. Das Kollegium bestand aus acht weltlichen Chorherren, allesamt Priester, die unter der Leitung eines Dechanten standen. Zum ersten Dechanten Mattighofens wurde Friedrich Peterlechner (1439–1457) ernannt, der damalige Kanonikus von Mattsee und Pfarrer von Pischelsdorf. Für die Ordnung und Besetzung des Kollegiums war anfänglich das Kollegiatstift Spital am Phyrn verantwortlich. Diese Stiftung in Mattighofen wurde unter anderem von den Päpsten Nikolaus V. und Pius II. bestätigt. Nach dem Aussterben der Kuchler übernahmen die Wittelsbacher als Herzöge von Niederbayern in Landshut die weltliche Oberaufsicht über das Kollegium in Mattighofen. Reformationszeit Durch zum Teil unfähige Leitung kam es jedoch bald zu einem Niedergang des Kollegiatstifts Mattighofen und Besitzungen, die man von den Gründern geerbt hatte, mussten veräußert werden. In der Reformationszeit wurden für das Kollegiatstift Mattighofen überhaupt keine neuen Kanoniker mehr ernannt und die Anlage sollte in ein Jesuitenkonvent umgewandelt werden. Kurfürst Maximilian Emanuel von Bayern, unter dessen Oberaufsicht das Stift stand, holte sich daraufhin von Papst Innozenz XI. und dem Fürstbischof von Passau, Johann Philipp von Lamberg, die Genehmigung, das Stift zu einer Propstei umzuwandeln. Im Jahre 1685 wurde mit Johann Friedrich Ignaz Graf von Preysing der erste Stiftspropst mit Ring und Kapitelkreuz am Bande feierlich investiert. Propstei ab 1685 Nach der Ernennung des ersten Stiftspropstes von Mattighofen im Jahre 1685 gab es in Mattighofen zwar wieder Säkularkanoniker, doch konnte auch die neue Organisationsform nicht dauerhaft den Bestand einer Priestergemeinschaft in Mattighofen sichern. Durch den Frieden von Teschen im Jahre 1779 kamen das Kollegiatstift und der Markt Mattighofen als Teil des Innviertes zu Österreich, 1784 wurde das Gebiet vom Fürstbistum Passau getrennt und der Diözese Linz unterstellt. Im Jahre 1864 verlieh Papst Pius IX. den Stiftspröpsten das Recht zum Gebrauch der Pontifikalien, doch unterschied sich das tägliche Leben der meisten Pröpste von Mattighofen auch in der Folgezeit – eben mangels einer größeren vor Ort ansässigen geistlichen Gemeinschaft – kaum von der Tätigkeit eines Pfarrers in einer normalen Pfarre. 1983 wurde Walter Plettenbauer zum Pfarrer von Mattighofen und Stiftspropst ernannt, doch lebte auch er allein in den Stiftsgebäuden und das Kollegiatstift bestand zu dieser Zeit nur mehr kirchenrechtlich. Erneuerung 2008 2008 erhielt das Kollegiatstift Mattighofen durch den Bischof von Linz Ludwig Schwarz ein neues Statut. Dem Stiftskapitel gehören jetzt 10 Kanoniker an: der Propst, fünf Kapitularkanoniker und vier Ehrenkanoniker. Am 31. Oktober 2008 fand unter der Leitung von Bischof Ludwig Schwarz ein Pontifikalamt statt, in dem zusätzlich zu Stiftspropst Walter Plettenbauer die ersten beiden neuen Kapitularkanoniker und Walter Brugger, der seine Dissertation über das Stift geschrieben hatte, zum ersten neuen Ehrenkanonikus ernannt wurden. Bauliche Anlage Die baulichen Anlagen des Kollegiatstifts Mattighofen umfassen die Stifts- und Propsteipfarrkirche einerseits sowie das Propsteigebäude und den heutigen Pfarrhof andererseits, die westlich an die Kirche angebaut sind und heute die Hausnummern Stadtplatz 2 und Römerstraße 12 tragen. Die letzteren beiden Gebäude sind über einen Übergang über die Römerstraße miteinander verbunden. Die Bauten des Kollegiatstifts stehen unter . Stiftskirche Die Stifts- und Propsteikirche ist der Himmelfahrt Mariens geweiht und dient als Pfarrkirche der Pfarre Mattighofen. Stiftsgebäude Unter dem Propsteigebäude ist ein Raum aus der Gründungszeit des Stiftes erhalten, welcher durch sein schönes gotisches Gewölbe besticht und im Volksmund „Krypta“ genannt wird. Der ursprünglicher Verwendungszweck dieses Gewölbes ist unbekannt, es wird aber davon ausgegangen, dass es sich entweder um ein Dormitorium oder Refektorium der Kanoniker gehandelt hat. Auch eine Verwendung als Vorratslager ist nicht auszuschließen. Vor der Oberösterreichischen Landesausstellung 2012 wurde er renoviert und dient nun als Veranstaltungsstätte. Angehörige des Stifts Nach dem Statut von 2008 hat das Stiftskapitel von Mattighofen zehn Kanoniker zu umfassen: den Propst, fünf Kapitularkanoniker sowie vier Ehrenkanoniker. Die Mitglieder des Stiftskapitels tragen das Kapitelkreuz am blauen, weißgeränderten Band, eine schwarze Soutane mit violetten Knöpfen und Nähten sowie als Kopfbedeckung ein violettes Birett. Pröpste von Mattighofen 1772–1777: Karl Freiherr von Vöhlin 1777–1787: Franz Xaver von Mutschelle 1891–1892: August Heilmann 1905–1920: Ernest Lanninger († 1920) 1920–1957: Engelbert Baischer († 1957) 1957–1960: Johann Lohninger († 1960) 1960–1982: Berthold Peßl († 2001) seit 1983: Walter Plettenbauer (* 1950) Stiftskapitel (Stand 2018) Propst: Monsignore Walter Plettenbauer Kapitularkanoniker: Leon Sireisky, GR, Pfarrer von Mattighofen, Pfarradministrator von Pischelsdorf Johann Enichlmayr, KsR, emeritierter Dechant, Herausgeber der Zeitschrift „Neuevangelisierung“ Marek Michalowski, Pfarrer von Friedburg, Pfarradministrator von Lengau und Schneegattern Monsignore Ewald Kiener, KsR, Grabesritter-Prior, emeritierter Dekan der Militärdiözese Robert Neumann, Priester der Erzdiözese Wien, verbrachte in Mattighofen seine Hauptschulzeit Ehrenkanoniker: Prälat Walter Brugger, Priester der Erzdiözese München-Freising, Kurat der Wieskirche zu Freising Monsignore Stefan Hofer, KsR, emeritierter Dechant und Stadtpfarrer von Braunau Marek Duda, Pfarrer von Emmersdorf (diese Pfarre war dem Kollegiatstift Mattighofen bis ins 16. Jh. als „Weinpfarre“ inkorporiert) Jozef Pawula, Pfarrer von Kirchberg bei M., Palting und Auerbach Verstorbene Mitglieder Karl Wanka (1933–2014), GR, Seelsorger in St. Marienkirchen bei Schärding, Obertraun, Freinberg und Mattighofen. Er wohnte seit 1989 im Kollegiatstift Mattighofen, 2008 zum Kapitularkanonikus bestellt. Walter Heinzl (1941–2018), KsR, emeritierter Superior der Militärdiözese, Pfarradministrator von Niederneukirchen und Kurat in Enns-St. Laurenz, Ehrenkanonikus des Kollegiatstiftes Mattighofen seit 2009, Kapitularkanonikus des Kollegiatstiftes Mattighofen seit 2015. Literatur Walter Brugger: Mattighofen. Stifts- und Propsteipfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Peda-Kunstführer Nr. 938/2014), Passau 2014, ISBN 978-3-89643-938-3. Franz Sonntag: Bildchronik Mattighofen. Ried 1997. Walter Brugger: Die Gründung des Kollegiatstiftes Mattighofen. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs. Band 13, Linz 1981, S. 5–106, , . Mattighofen, Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. S. 193–194. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Oberösterreich. Von Erwin Hainisch, Neubearbeitet von Kurt Woisetschläger, Vorworte zur 3. Auflage (1958) und 4. Auflage (1960) von Walter Frodl, Sechste Auflage, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1977. Weblinks Das Kollegiatstift Mattighofen Stiftspfarramt Mattighofen Stadt Mattighofen Einzelnachweise Kollegiatstift Kollegiatstift Mattighofen Organisation (Oberösterreich)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Municipio%20San%20Marcos
Municipio San Marcos
San Marcos bezeichnet folgende Municipios: Municipio San Marcos Sierras in der Provinz Córdoba, Argentinien Municipio San Marcos Sud in der Provinz Córdoba, Argentinien Municipio San Marcos (San Salvador) im Departamento San Salvador, El Salvador Municipio San Marcos (Guatemala) im Departamento San Marcos, Guatemala Municipio San Marcos de Colón im Departamento de Choluteca, Honduras Municipio San Marcos de la Sierra im Departamento Intibucá, Honduras Municipio San Marcos de Caiquín im Departamento Lempira, Honduras Municipio San Marcos (Ocotepeque) im Departamento Ocotepeque, Honduras Municipio San Marcos (Santa Bárbara) im Departamento Santa Bárbara, Honduras Municipio San Marcos (Guerrero) im Bundesstaat Guerrero, Mexiko Municipio San Marcos (Jalisco) im Bundesstaat Jalisco, Mexiko Municipio San Marcos Arteaga im Bundesstaat Oaxaca, Mexiko Municipio San Marcos (Sucre) im Departamento Sucre, Kolumbien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred%20Barth%20%28Fu%C3%9Fballspieler%29
Manfred Barth (Fußballspieler)
Manfred Barth (* 4. Juni 1944) ist ein ehemaliger deutscher Fußballtorwart. In den 1960er und 1970er Jahren spielte er für den 1. FC Lokomotive Leipzig in der DDR-Oberliga, der höchsten Spielklasse im DDR-Fußball. Sportliche Laufbahn Zu Beginn der Saison 1968/69 wechselte 24-jährige Manfred Barth von der viertklassigen Betriebssportgemeinschaft (BSG) Lokomotive Delitzsch zum 1. FC Lokomotive Leipzig, dem Fußballschwerpunkt der Region. Er wurde zunächst als Torwart für die Bezirksligamannschaft 1. FC Lok II vorgesehen, kam aber auch zu zwei Einsätzen in der Oberliga. Er spielte als Innenstürmer, eine Position, für die Trainer Georg Rosbigalle bisher keine befriedigende Lösung gefunden hatte. Da der 1. FC Lok die Saison als Absteiger beendete, musste er 1969/70 in der DDR-Liga antreten. Barth gehörte wieder nicht zum Stammaufgebot und war nur mit einem Torwarteinsatz am sofortigen Wiederaufstieg des Leipziger Clubs beteiligt. Als Zweitligist gewann der 1. FC Lok in dieser Saison den DDR-Fußballpokal, daran war Barth mit einem Einsatz im Viertelfinalspiel Dynamo Dresden – 1. FC Lok (1:2) beteiligt. Zur Saison 1970/71 wurde Barth hinter Werner Friese als zweiter Torwart nominiert, den er aber nur zweimal in der Oberliga und erneut im Pokal-Viertelfinalspiel (FC Carl Zeiss Jena – 1. FC Lok 2:1) vertreten durfte. 1971/72 spielte Barth ausnahmslos in der Bezirksligamannschaft. Seine erfolgreichste Oberliga-Spielzeit hatte er 1972/73, als er in der Hinrunde den langzeitverletzten Stammtorwart Werner Friese in sechs Spielen vertreten durfte. Daneben spielte er zweimal für die 2. Mannschaft, die in die DDR-Liga aufgestiegen war. Zur Saison 1973/74 kehrte Barth zu Lok Delitzsch zurück, wo er noch bis 1984 in der Bezirksliga spielte. Literatur Deutsches Sportecho: Jahrgänge 1968–1973. Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 60. Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 328. Weblinks Manfred Barth Einsatzübersicht bei lok-leipzig-db.com Fußballtorhüter (DDR) Deutscher Geboren 1944 Mann Fußballtorhüter (1. FC Lokomotive Leipzig) DDR-Bürger
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https://de.wikipedia.org/wiki/Goddard%20Institute%20for%20Space%20Studies
Goddard Institute for Space Studies
Das NASA Goddard Institute for Space Studies (GISS) an der Columbia University in New York City ist Bestandteil der Abteilung für Erd-Sonne-Beobachtung am Goddard Space Flight Center sowie des Earth Institute. Das GISS konzentriert sich besonders auf Forschung zur globalen Erwärmung. Das Institut wurde von Robert Jastrow gegründet und nahm im Mai 1961 seine Arbeit auf. Anfangs beschränkte es sich auf Weltraumforschung, um die Goddard-Programme zu unterstützen. Damals hieß es noch Goddard Space Flight Center Institute for Space Studies. Das GISS wurde bis Ende des Jahres 2013 von James E. Hansen geleitet. Bekannte Mitarbeiter sind Drew Shindell und Gavin Schmidt, der im Juni 2014 zum dritten Direktor des Instituts ernannt wurde. Forschung zum Klimawandel Einer der Beiträge des GISS zur Klimaforschung ist GISTEMP, eine globale Temperaturdatenbank, mit deren Hilfe die Entwicklung des Weltklimas nachverfolgt werden kann. Weblinks Website des Goddard Institute for Space Studies (GISS) Einzelnachweise NASA Organisation (Klimatologie) Meteorologische Organisation (Vereinigte Staaten) Gegründet 1961
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https://de.wikipedia.org/wiki/Andy%20Fraser
Andy Fraser
Andy Fraser (* 3. Juli 1952 in London; † 16. März 2015 in Temecula, Kalifornien) war ein britischer Musiker. Er war als Bassist Teil der Erstbesetzung von Free, gründete danach weitere Bands und trat außerdem als Solokünstler in Erscheinung. Biografie Kindheit und Jugend (1952–1967) Fraser wurde 1952 in London als Sohn eines Plantagenbesitzers aus Britisch-Guyana und einer Schottin geboren. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er sieben Jahre alt war. Bereits im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Klavierspielen. Mit zwölf Jahren spielte er zunächst Gitarre, die er nach kurzer Zeit gegen einen Bass austauschte. Er spielte ab dem Alter von 13 Jahren in mehreren lokalen Bands unterschiedlicher Genres, wie Rhythm and Blues, Ska und Soul. Als Einfluss gab er zu dieser Zeit Binky Mackenzie an, der eine Zeitlang der feste Freund seiner älteren Schwester und eine lokale Jazz-Größe war. Mit 15 Jahren entdeckte er die Beatles für sich und näherte seine Frisur an die seiner neuen Idole an. Dadurch geriet er mit den Autoritäten seiner damaligen Schule St Clement Danes aneinander und wurde schließlich der Schule verwiesen. Er wechselte an das College of Further Education in Hammersmith. Dort lernte er Sappho Korner, Tochter von Alexis Korner kennen, die ihn mit John Mayall bekannt machte. Free (1968–1972) Er spielte ein Jahr als Bassist in Mayalls Band Bluesbreakers, wurde dann aber ersetzt. Zusammen mit Paul Kossoff, Simon Kirke und Paul Rodgers gründete er die erfolgreiche Band Free. Fraser war unter anderem Co-Autor des Hits All Right Now. Bis 1972 spielten Free sechs Alben ein. Fraser stieg 1972 aus, ein Jahr vor der Auflösung von Free. Als 1976 Kossoff an Herzversagen starb, machte dessen Vater Fraser für den Tod verantwortlich, außerdem wurde er nicht zur Beerdigung eingeladen. Diese Vorgänge belasteten Fraser zeit seines Lebens. Sharks und Andy Fraser Band (1973–1975) Fraser gründete nach dem Split von Free die Band Sharks, stieg aber direkt nach der Veröffentlichung des Debütalbums First Water wieder aus, um die Andy Fraser Band mit Nick Judd (Keyboard) und Kim Turner (Schlagzeug) zu gründen. Das selbstbetitelte Debütalbum und In Your Eyes erschienen beide 1975. Danach löste sie sich auf. Weitere Karriere (ab 1975) 1975 zog er nach Kalifornien und lernte in dieser Zeit seine spätere Frau Henrietta („Ri“) kennen. Aus der später wieder geschiedenen Ehe entstammen zwei Töchter. Nach missglückten Bandversuchen arbeitete Andy Fraser als Studiomusiker und Songwriter für Künstler, z. B. Robert Palmer, Joe Cocker, Chaka Khan, Rod Stewart und Paul Young. 1984 veröffentlichte er sein drittes Soloalbum Fine, Fine Line., auf dem er den Gesang übernahm. Kurz nach den Aufnahmen wurde bei ihm Krebs diagnostiziert und er musste sich behandeln lassen. Die Krankheit brach immer wieder aus, insgesamt musste er sich 29-mal in Therapie begeben. Später erkrankte er zusätzlich an AIDS. Deshalb machte er sich in der Öffentlichkeit und musikalisch sehr rar, mit der Ausnahme eines Auftritts 1994 auf dem Woodstock-II-Festival, wo er Paul Rodgers am Bass begleitete. Zur Veröffentlichung des Albums Naked … and Finally Free im Jahre 2005 outete sich Fraser als homosexuell, was er bereits seit den 1980ern ausgelebt habe. Ein Jahr später, im April 2006, war Fraser zum letzten Mal live zu sehen, als er zwei Solokonzerte in Temecula, Kalifornien, spielte. Dort starb er am 16. März 2015 im Alter von 62 Jahren. Musikstil Free hatte mit Paul Kossoff nur einen Gitarristen. Daher musste Andy Fraser durch seine außergewöhnliche Spielweise den fehlenden zweiten Gitarristen mit entsprechenden Bassläufen ersetzen. Obwohl Free eindeutig Bluesrock spielte, sind viele Bassläufe eher dem Jazz entlehnt. Sein Hauptinstrument war ein semi-akustischer Gibson-EB-2-Bass, der über eine s. g. Bass-Boost-Schaltung verfügte (Baritone-Switch). Aber auch der Solidbody EB-3 von Gibson gehörte zu den von ihm bevorzugten Instrumenten. War der Bass bis zur Mitte der 1960er Jahre ein reines Rhythmusinstrument, so zeigten Bassisten wie Andy Fraser, Jack Bruce und John Entwistle vollkommen neue Wege auf und machten den Bass zu einem eigenständigen melodieführenden Instrument. Diskografie Mit Free 1968: Tons of Sobs 1969: Free 1970: Fire and Water 1970: Highway 1971: Free Live! 1972: Free at Last Mit Sharks 1973: First Water Solo/Andy Fraser Band 1975: s/t 1975: In Your Eyes 1984: Fine, Fine Line 2005: Naked … and finally free Weblinks Einzelnachweise Bassist Free (Band) Brite Geboren 1952 Gestorben 2015 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rewaco
Rewaco
Rewaco ist ein Trike-Hersteller mit Hauptsitz in Lindlar im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Die rewaco Spezialfahrzeuge GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Trikes. Einkauf, Marketing, Verkauf von Fahrzeugen und Ersatzteilen sowie Verwaltung und Entwicklung befinden sich in der Firmenzentrale in Lindlar. Daneben gibt es auch noch eine Produktionsstätte in Koszalin. Geschichte Die Firma wurde 1990 gegründet und stellte im Januar 1991 ein erstes Trike vor. Heutzutage erfolgt der Absatz der Fahrzeuge zu ca. 60 Prozent in Deutschland, exportiert wird bis nach Australien, in die Volksrepublik China, Japan, Südafrika, die USA und Kanada, überwiegend jedoch in das benachbarte westliche Ausland. rewaco vertreibt neben selbst entwickelten Trikes für zwei bis drei Personen sowie einem Leistungsspektrum zwischen 51 kW/70 PS und 148 kW/201 PS mit Schalt- oder Automatikgetriebe auch sogenannte BikeConversions – umgebaute Serienmotorräder mit einem auf Doppelspur modifizierten Heck. Mit jährlich rund 500 produzierten Fahrzeugen und 130 Verkaufsstellen weltweit ist rewaco der führende Trike- und BikeConversions-Hersteller Europas. rewaco ist der erste KBA-zertifizierte Hersteller in diesem Fahrzeugsegment, der eine volle zweijährige Fahrzeuggarantie ohne Kilometerbegrenzung gewährt. Technik Als erster Trikehersteller, der serienmäßig einen geregelten Drei-Wege-Katalysator in allen Modellen anbietet, sind rewaco trikes darüber hinaus mit einem stufenlosen Getriebe von Punch Powertrain ausgestattet. Weblinks rewaco.com – Offizielle Website Einzelnachweise Verkehrstechnikhersteller Produzierendes Unternehmen (Oberbergischer Kreis) Lindlar Gegründet 1990
12496480
https://de.wikipedia.org/wiki/Bunzl%20%26%20Biach
Bunzl & Biach
Die Bunzl & Biach GmbH ist ein Unternehmen im Altpapierbereich mit Sitz in Wien-Floridsdorf, welches mit ihren Tochterfirmen in Österreich, Deutschland, Tschechien und der Slowakei im Besitz der Heinzel Holding GmbH und der Essity Austria GmbH ist. Weitere Standorte befinden sich außerdem in Wien-Matzleinsdorf und Linz. Geschichte Bunzl & Biach geht auf die Gründung der Firma Emanuel Biach’s Eidam zurück, die 1854 von Moritz Bunzl (1820–1875) in Preßburg gegründet wurde. Die Firma betrieb den „Hadernhandel“, das heißt, sie sammelte Textilabfälle und bereitete sie für die Verwertung durch die Textil- und Papierindustrie auf. Ab 1883 mit Zentrale in Wien organisierte das Unternehmen ein sich über Mittel-, Ost- und Südosteuropa erstreckendes Netz zum Zwecke des „Hadernhandels“, erwarb jedoch selbst auch Fabriken zur Weiterverarbeitung. Neben dem Firmensitz in Wien war auch der Standort der in 1917 gegründeten Papierfabrik in Ortmann bei Pernitz in Niederösterreich für den Konzern von großer Bedeutung. Nach dem Zerfall von Österreich-Ungarn im Jahr 1918 wurden in den Nachfolgestaaten eigene Tochtergesellschaften gegründet, zudem wurden zahlreiche weitere Beteiligungen erworben. Um dieses Firmengeflecht unter einem Dach zu vereinen wurden 1936 die bis dahin bestehenden Firmen und Gesellschaften in Kapitalgesellschaften umgewandelt. Die österreichischen Gesellschaften sowie die Gesellschaften mit Österreichbezug wurden in die neu gegründete Bunzl & Biach AG in Wien eingebracht. Weiters wurde eine Bunzl-Holding AG mit Sitz in Zug in der Schweiz gegründet. Die Bunzl Holding besaß neben der Bunzl & Biach AG in Wien zahlreiche Betriebe und Beteiligungen in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie sowie im Deutschen Reich. Die Eigentümer der Bunzl-Holding AG waren sechs Brüder, die mitsamt ihren Familien nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 als Juden verfolgt und vertrieben, teilweise auch ermordet wurden. Der Konzern der Bunzl & Biach AG wurde 1938 durch die Österreichische Kontrollbank für Industrie und Handel „arisiert“ und im September 1941 in Kontropa Kontinentale Rohstoff und Papierindustrie Aktiengesellschaft umbenannt. Im Jahr 1946 erhielt die Familie alle österreichischen Unternehmungen zurück und 100 Jahre nach der Firmengründung bildeten Unternehmungen in England, Amerika, Österreich, Schweiz Deutschland, Italien und Südafrika mit nahezu 4000 Mitarbeitern den Bunzl-Konzern. Im Zuge mehrerer Umstrukturierungen und Eigentümerwechsel wurde im Jahr 1990 eine eigenständige Gesellschaft, die Bunzl & Biach GmbH, gegründet, welche zu jeweils 50 % im Eigentum der SCA Laakirchen AG und der SCA Hygiene Products GmbH in Ortmann stand. 2013 erwarb die Heinzel Holding 100 % der Anteile an der Papierfabrik Laakirchen Papier AG vom SCA-Konzern. Durch den Kauf eines Prozents des an ihr gehaltenen Stammkapitals ihrer zweiten Muttergesellschaft Essity Austria GmbH seitens der Laakirchen Papier AG, erlangte die Heinzel Gruppe indirekt mit 51 % die Mehrheit an der Bunzl & Biach GmbH. Weblinks Website von Bunzl & Biach Einzelnachweise Recyclingunternehmen Entsorgungsunternehmen Altpapier Gegründet 1990 Unternehmen (Wien)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20von%20Kirchengeb%C3%A4uden%20im%20Bistum%20Regensburg
Liste von Kirchengebäuden im Bistum Regensburg
Die Liste von Kirchengebäuden im Bistum Regensburg ist nach Dekanaten des Bistums Regensburg gegliedert. Liste Liste der Kirchengebäude im Dekanat Abensberg-Mainburg Liste der Kirchengebäude im Dekanat Alteglofsheim-Schierling Liste der Kirchengebäude im Dekanat Amberg-Ensdorf Liste der Kirchengebäude im Dekanat Bogenberg-Pondorf Liste der Kirchengebäude im Dekanat Cham Liste der Kirchengebäude im Dekanat Deggendorf-Plattling Liste der Kirchengebäude im Dekanat Dingolfing Liste der Kirchengebäude im Dekanat Donaustauf Liste der Kirchengebäude im Dekanat Eggenfelden Liste der Kirchengebäude im Dekanat Frontenhausen-Pilsting Liste der Kirchengebäude im Dekanat Geiselhöring Liste der Kirchengebäude im Dekanat Geisenfeld Liste der Kirchengebäude im Dekanat Kelheim Liste der Kirchengebäude im Dekanat Kemnath-Wunsiedel Liste der Kirchengebäude im Dekanat Kötzting Liste der Kirchengebäude im Dekanat Laaber Liste der Kirchengebäude im Dekanat Landshut-Altheim Liste der Kirchengebäude im Dekanat Leuchtenberg Liste der Kirchengebäude im Dekanat Nabburg Liste der Kirchengebäude im Dekanat Neunburg-Oberviechtach Liste der Kirchengebäude im Dekanat Neustadt an der Waldnaab Liste der Kirchengebäude im Dekanat Pförring Liste der Kirchengebäude im Dekanat Regensburg Liste der Kirchengebäude im Dekanat Regenstauf Liste der Kirchengebäude im Dekanat Roding Liste der Kirchengebäude im Dekanat Rottenburg Liste der Kirchengebäude im Dekanat Schwandorf Liste der Kirchengebäude im Dekanat Sulzbach-Hirschau Liste der Kirchengebäude im Dekanat Straubing Liste der Kirchengebäude im Dekanat Tirschenreuth Liste der Kirchengebäude im Dekanat Viechtach Liste der Kirchengebäude im Dekanat Vilsbiburg Liste der Kirchengebäude im Dekanat Weiden in der Oberpfalz Siehe auch Liste von Sakralbauten in Deutschland Weblinks Bistum Regensburg Liste (Listen) Liste (Kirchengebäude in Deutschland)
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https://de.wikipedia.org/wiki/International%20Boxing%20Federation
International Boxing Federation
Die International Boxing Federation (IBF) ist ein Boxverband, der offizielle Kämpfe ausrichtet und die IBF-Weltmeistertitel im Profiboxen verleiht. Sie gehört neben der World Boxing Association (WBA), der World Boxing Organization (WBO) und dem World Boxing Council (WBC) zu den vier größten Verbänden im Profiboxen. Gründung und erste Jahre Die IBF entstammt der USBA (United States Boxing Association), einer regionalen Meisterschaftsorganisation. 1983, während einer jährlichen Versammlung in Puerto Rico, unterlag USBA-Präsident Bob Lee bei der Wahl zum Vorsitzenden der WBA gegen Gilberto Mendoza. Lee und andere traten nach der Versammlung zurück und beschlossen, eine neue Organisation aufzubauen, die weltweit agiert. Zuerst hieß der Verband IBF-USBA. New Jersey wurde als Unternehmenssitz auserwählt. Die IBF befindet sich dort auch heute noch. Der erste Weltmeister der neuen Organisation wurde Marvin Camel, ein früherer WBC-Weltmeister im Cruisergewicht. Nachdem das erste Jahr für die IBF schwer verlaufen war, erklärte der Verband Larry Holmes, Aaron Pryor, Marvin Hagler und Donald Curry zu IBF-Weltmeistern, obwohl diese bereits in anderen Organisationen einen Titel trugen. Holmes gab seinen WBC-Titel ab, um als IBF-Weltmeister anerkannt zu werden. Damit stellte die IBF damals die dritte große Boxorganisation dar. Nachdem die beiden Konkurrenzverbände WBC und WBA 1982 bzw. 1987 die Dauer für ihre Welttitelkämpfe von 15 auf 12 Runden heruntergesetzt hatten, hielt die IBF noch bis August 1988 an der 15-Runden-Distanz fest, dann wechselte sie auch. IBF-Gründer Bob Lee muss ins Gefängnis 1999 erlitt der Verband einen schweren Imageverlust, als der damalige Präsident Bob Lee wegen illegaler Handlungen zurücktreten musste. Ab 1997 hatte das FBI ermittelt, nachdem Michael Moorer, auf Grundlage des RICO-Acts, gegen die IBF bezüglich der Einstufung von Francois Botha geklagt hatte, nachdem der Don-King-Boxer auf den Ranglistenplatz Nummer 1 gesetzt worden war. Im November 2001 wurde gegen Lee, gegen seinen Sohn und IBF-Mitarbeiter Bill Brennan Anklage erhoben. Lee Sr. wurde 2001 zu 22 Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche verurteilt. Obwohl die Aussage des damaligen Ratings-Verantwortlichen Doug Beavers eindeutig dahingehend war, dass Promoter wie Don King Lee bestochen hatten, erkannten die Geschworenen nicht auf Bestechlichkeit Lees. Lee weigerte sich, gegen King auszusagen. Bob Arum und Cedric Kushner gaben zu, die IBF mit je 100.000 US-$ bestochen zu haben, um Axel Schulz gegen George Foreman einen Titelkampf zu verschaffen. Zurück zur „Normalität“ Infolgedessen wurde Hiawatha Knight als erste Frau Präsidentin eines Boxverbandes. Prompt waren in den Ratings Don-King-Fighter wie Raul Frank (Weltergewicht) und Ross Thompson (Halbmittelgewicht) zu finden, die sportlich nichts geleistet hatten und in unabhängigen Ranglisten nicht auftraten. Für die Rankings war jetzt der ehemalige Punktrichter Joe Dwyer zuständig. Auf Knight folgte 2004 Marian Muhammad auf den Chefsessel, Dwyer wurde gefeuert. Auch danach waren wieder Don-King-Boxer wie Ray Austin, ohne nachvollziehbare Leistung, auf vorderen Ranglistenplätzen zu finden. Titel der IBF Asiatischer Meister (IBF Asia Champion) Afrikanischer Meister (IBF Continental Africa Champion) Austral-asiatischer Meister (IBF Australasian Champion) Interkontinentaler Meister (IBF Inter-Continental Champion) Internationaler Meister (IBF International Champion) Jugendweltmeister (IBF Youth Champion) Latino-Meister (IBF Latino Champion) Mittelmeerraum-Meister (IBF Mediterranean Champion) Nordamerikanischer Meister (IBF North American Champion) Ost/West-Europäischer Meister (IBF East/West Europe Champion) Pan-pazifischer Meister (IBF Pan Pacific Champion) Pan-pazifischer Jugendmeister (IBF Pan Pacific Youth Champion) Weltmeister (IBF World Champion) United States Boxing Association (USBA) Siehe auch Liste amtierender Boxweltmeister Liste der Boxweltmeister der IBF Weblinks Offizielle Website IBF ca. ab Seite 6, Englisch Skandal 30. Januar 2000 Betrugsskandal 2. Februar 2000 Boxverband Internationaler Sportverband Gegründet 1983 Organisation (Union County, New Jersey) Springfield Township (Union County, New Jersey) Sport (New Jersey) Sportverband (Vereinigte Staaten)
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https://de.wikipedia.org/wiki/John%20Anthony%20Crook
John Anthony Crook
John Anthony Crook (* 5. November 1921 in London; † 7. September 2007 in Cambridge) war ein britischer Althistoriker. John Anthony Crook war Einzelkind und entstammte einfachen Verhältnissen. Seine Ausbildung erhielt er in Dulwich College und seit 1939 am St John’s College in Cambridge. Im Februar 1942 wurde er in die 9. Royal Fusiliers eingezogen und diente im Nahen Osten und Nordafrika. Bei der Landung in Italien wurde er gefangen genommen und kam nach Schlesien, wo er fließend Deutsch erlernte. Er war Assistant Lecturer in Classics (Klassische Altertumswissenschaft) 1948/49 und von 1949 bis 1951 Lecturer an der University of Reading. 1951 kehrte Crook als Fellow an das St John’s College zurück, wo er bis zu seinem Lebensende bleiben sollte; 1956–1964 war er Tutor an diesem College, von 1971 bis 1975 dessen Präsident. An der Universität Cambridge war er zunächst von 1953 bis 1955 Assistant Lecturer in Classics, anschließend bis 1971 Lecturer. 1971 wurde er Reader in Römischer Geschichte und Recht (bis 1979), von 1974 bis 1979 Brereton Reader. 1979 erhielt er den Lehrstuhl für Alte Geschichte und lehrte bis zu seiner Emeritierung 1984 als Professor. Crooks Forschungsschwerpunkte waren die römische Geschichte und das römische Recht. Seine Darstellung Consilium principis (1955) über die kaiserliche Ratsversammlung wurde zum Standardwerk und machte ihn in der Fachwelt bekannt. Seine Darstellung Law and life of Rome (1967) war sein bedeutendstes Werk. Crook war einer der Herausgeber des renommierten Handbuches The Cambridge Ancient History. Von 1970 bis 1980 war Crook Fellow der British Academy. Schriften Law and life of Rome. Cornell University Press, Ithaca 1967. Consilium principis. Imperial councils and counsellors from Augustus to Diocletian. University Press, Cambridge 1955. Literatur P. D. A. Garnsey: John Anthony Crook, 1921–2007. In: Proceedings of the British Academy. Band 161, 2009, S. 111–131. (online). Weblinks Peter Linehan: Professor John Crook. Professor of Ancient History at Cambridge University who was an authority on the law and life of Rome. In: The Independent, 15. September 2007. Althistoriker Hochschullehrer (University of Cambridge) Mitglied der British Academy Brite Geboren 1921 Gestorben 2007 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ten%20American%20Painters
Ten American Painters
Die Ten American Painters (auch kurz The Ten) waren Maler, die aus Protest über den herrschenden Kunstbetrieb Ende 1897, Anfang 1898 geschlossen aus der Society of American Artists austraten. Alle zehn Künstler waren vom französischen Impressionismus beeinflusst und jeder entwickelte diesen Stil individuell weiter. Sie lebten und wirkten nicht als „Schule“ oder als Künstlerkolonie, sondern eher als kooperierende Individuen zwischen New York und Boston, Massachusetts. Bei Entstehung der Künstlergruppe wurden auch die Maler Abbott Thayer und Winslow Homer aufgefordert, sich anzuschließen, doch beide lehnten ab. Als 1902 der Maler John Henry Twachtman starb, wurde von der Gruppe William Merritt Chase zu seinem Nachfolger gewählt. Mitglieder Frank Weston Benson William Merritt Chase (ab 1902) Joseph DeCamp Thomas Wilmer Dewing Childe Hassam Willard Leroy Metcalf Robert Reid Edward Simmons Edmund Charles Tarbell John Henry Twachtman (bis 1902) Julian Alden Weir Weblinks Bildende Kunst (Vereinigte Staaten) Künstlergruppe (Malerei) Künstlergruppe (Vereinigte Staaten) Gegründet 1898
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https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker%20von%20Ip
Massaker von Ip
Das Massaker von Ip fand am Morgen des 14. September 1940 im Dorf Ip im Kreischgebiet statt, als die ungarische Armee bei ihrem Einmarsch nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch, offenbar von lokaler Bürgerwehr unterstützt, 158 rumänische Zivilisten tötete. Hintergrund Nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch vom 30. August 1940 fiel der Nordwesten Siebenbürgens an Ungarn zurück. Das von Rumänien abgetretene Gebiet umfasste den nordwestlichen Teil von Transsylvanien und das Szeklerland. In diesem Rahmen wurde auch der Kreis Sălaj an Ungarn angeschlossen. Am 7. September 1940 traf die ungarische Zweite Armee in Ipp (dem heutigen Ip) ein, wo sie einen kurzen Zwischenstopp einlegte. Bei den Vorbereitungen zur Abreise explodierten in einem Wagen mehrere Granaten, wobei zwei oder drei Soldaten starben. Die Nachlässigkeit bei der ordnungsgemäßen Lagerung wurde schnell festgestellt, doch schon bald gab es Gerüchte, dass es sich um eine vorsätzliche Handlung handelte. Diese Ansicht eskalierte schnell. Am 13. September wurde der Militärkommandant des Bezirks Szilágysomlyó (heute Șimleu Silvaniei) darüber informiert, dass in mehreren Dörfern in der Umgebung von Ip bewaffnete rumänische Gruppen plündern würden. Dem Bericht zufolge lag ihre Zahl zwischen 80 und 100. Aufgrund dieses Berichts beauftragte das in Zilah stationierte 32. Regiment der Zweiten Ungarischen Armee eine Gruppe mit der Untersuchung des Gebiets. Auf dem Weg dorthin gelangten sie nach Szilágynagyfalu (heute Nușfalău), wo sie sofort eine Razzia durchführten. Über Nacht hielten sich die ungarischen Truppen in der örtlichen Schule auf, als sie gegen 03:00 Uhr morgens von der Straße aus mit einem Maschinengewehr beschossen wurden (einige Zeugen bestätigten, dass die Schüsse aus einer Wohnung im Zentrum kamen, und fünf Personen mit Maschinengewehren wurden gefangen genommen). Als Vergeltungsmaßnahme wurden zwischen 152 und 158 ethnische Rumänen getötet. Die Soldaten gingen von Haus zu Haus und erschossen wahllos jeden. In den nahe gelegenen Wäldern wurden 55 Menschen getötet. In Sălaj sollen 477 Rumänen getötet worden sein. Am 14. September wurde auf dem Dorffriedhof eine 24 Meter lange und 4 Meter breite Grube ausgehoben, in der die Leichen der Ermordeten ohne religiöse Zeremonie Kopf an Kopf in zwei Reihen beigesetzt wurden. Gedenken 1990 wurde in Ip ein Denkmal zum Andenken an die Opfer errichtet, und die rumänische Armee produzierte einen Dokumentarfilm für das rumänische Fernsehen. Literatur Ip și Trăznea, Atrocități maghiare și acțiune diplomatică, Dr. Petre Țurlea, ed. Enciclopedică, București, 1996 Ardealul pământ românesc. Problema Ardealului văzută de un american, Milton G. Lehrer, ed. Vatra Românească, 1991 Urmașii lui Atilla, Radu Theodoru, Editura Miracol, București, 1999, ISBN 973-9315-38-0. Teroarea horthysto-fascistă în nord-vestul României (septembrie 1940 – octombrie 1944), Mihai Fătu, Mircea Mușat (coord.), Ed. Politică, București, 1985. Siehe auch Massaker von Treznea Einzelnachweise Rumänien im Zweiten Weltkrieg Ungarn im Zweiten Weltkrieg Ip Kreis Sălaj Konflikt 1940 Ip
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https://de.wikipedia.org/wiki/VR-Bank%20Fl%C3%A4ming-Elsterland
VR-Bank Fläming-Elsterland
Die VR-Bank Fläming-Elsterland eG mit Sitz in Luckenwalde im Land Brandenburg ist eine Genossenschaftsbank. Die Bank entstand im Jahre 2021 aus der Fusion der VR-Bank Fläming eG mit der Volksbank Elsterland eG. Geschichte Die Wurzeln der VR-Bank Fläming-Elsterland eG liegen in verschiedenen Spar- und Darlehnskassen bzw. Sparvereinen des 19. Jahrhunderts. Der älteste Ursprung stammt aus dem Marktbereich Jessen und ist der 1863 gegründete Vorschuß-Verein zu Jessen eG. Im Marktbereich Luckenwalde wurde 1875 die „Vorschußbank zu Trebbin eGmuH“ gegründet. In Jessen (Elster) und Trebbin befinden sich heute noch Geschäftsstellen der Bank. Geschäftsphilosophie Die Bank ist eine regional tätige Universalbank für Privat- und Geschäftskunden. Durch Kooperationen innerhalb der Genossenschaftlichen Finanzgruppe wird der Bedarf an Finanzprodukten gedeckt. Sicherungsinstrumente Die VR-Bank Fläming-Elsterland eG ist der amtlich anerkannten BVR Institutssicherung GmbH und der zusätzlichen freiwilligen Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken angeschlossen. Organe Das operative Geschäft leitet der Vorstand, der durch den Aufsichtsrat überwacht wird. Die Vertreterversammlung entscheidet über die Satzung, die Feststellung des Jahresabschlusses, die Gewinnverwendung und weitere wesentliche Belange der Genossenschaft. Die Mitglieder wählen ihre Vertreter aus den eigenen Reihen. Jedes Mitglied hat dabei unabhängig von der Anzahl der gehaltenen Geschäftsanteile eine Stimme. Ausbildung Die VR-Bank Fläming-Elsterland eG bietet die Berufsausbildung zur Bankkauffrau / zum Bankkaufmann an. Diese wird durch zusätzliche Bildungsmaßnahmen unterstützt. Gesellschaftliches Engagement Die VR-Bank Fläming-Elsterland eG setzt sich in ihrem Geschäftsgebiet für soziale und kulturelle Belange ein. Sie führt verschiedene Wettbewerbe wie bspw. „jugend creativ“ und den „VR-Bank Fläming CUP“ durch und unterstützt Vereine mit Geld- bzw. Sachspenden. Zweimal jährlich bietet die Bank regionalen Berufskünstlern die Möglichkeit, ihre Werke im Schulze-Delitzsch-Haus in Luckenwalde zu präsentieren. Unter dem Motto „VRmobil – Wir bringen Norddeutschland in Bewegung“ unterstützt das Kreditinstitut seit 2007 die Tätigkeit von gemeinnützigen Vereinen und Institutionen durch finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Fahrzeugen für deren tägliche Arbeit. Weblinks Website der VR-Bank Fläming-Elsterland eG Einzelnachweise Flaming Unternehmen (Landkreis Teltow-Fläming) Friedrich Wilhelm Raiffeisen als Namensgeber Luckenwalde
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https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie%20in%20Estland
COVID-19-Pandemie in Estland
Die COVID-19-Pandemie in Estland tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus. Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein. Am 27. Februar 2020 wurde in Tallinn der erste Fall bestätigt. Bis zum 11. März wurde bei 15 Personen das Virus diagnostiziert, die sich vor allem in Italien angesteckt hatten. Am 12. März traten die ersten Fälle von lokal übertragenen Infektionen auf; am 13. März rief die Regierung den Notstand bis zum 1. Mai 2020 aus. In der Folge wurden alle Schulen und Universitäten geschlossen und alle öffentlichen Versammlungen, einschließlich Sport- und Kulturveranstaltungen, verboten. Der Landkreis Saare ist der am stärksten von der COVID-19 betroffene Landkreis Estlands – er hat nur 2,5 % der Bevölkerung Estlands, aber mehr als die Hälfte aller hospitalisierten Patienten. Das Coronavirus wurde von dem italienischen Volleyballclub Power Volley Milano dorthin gebracht, der an den Spielen des CEV Challenge Cup 2019–20 teilnahm, die am 4. und 5. März auf der Insel Saaremaa stattfanden. Verlauf 27. Februar: Estland bestätigte den ersten COVID-19-Fall, ein iranischer Bürger erkrankte an Bord eines Busses von Riga, Lettland nach Tallinn und rief sich selbst einen Krankenwagen, der 34-jährige Mann wurde positiv getestet. Er war ursprünglich aus dem Iran abgereist und von der Türkei nach Riga geflogen. 3. März 2020: Eine zweite Person wurde positiv getestet, die aus Bergamo kam. Es folgten weitere Personen, die aus Bergamo eingeflogen waren. Am 5. März wurde das Kristiine Gümnaasium in Tallinn für zwei Wochen geschlossen. 11. März: Das Gesundheitsamt bestätigte vier weitere Fälle, darunter eine Person aus Tallinn, die aus einem Risikogebiet zurückgekehrt war, und eine Person in Tartu, die aus Mailand zurückgekehrt war. Die ersten beiden Fälle in Saaremaa wurden bestätigt: Die Patienten hatten während der Spiele des CEV Challenge Cup 2019–20, die am 4. und 5. März auf Saaremaa stattfanden, Kontakt mit den Mitgliedern des Power-Volley-Milano-Teams gehabt. Am 9. März war bei fünf Mailänder Spielern vor einem Ligaspiel Fieber diagnostiziert worden. Zu den Infizierten auf Saaremaa gehörte auch der Geschäftsführer des Volleyballclubs Saaremaa VK. 14. März: Die Zahl der Infizierten betrug 115. Insgesamt wurden 853 Proben getestet. 15. März: Aufgrund der weiten Verbreitung der Krankheit wurden die Kriterien für die Tests geändert, so dass nur Personen mit ernsteren Symptomen, Risikogruppen, Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Personen, die lebenswichtige Dienstleistungen erbringen, getestet werden sollten. 25. März: Erster Tod eines Coronavirus-Patienten in Estland. Ende Februar und ab Anfang März 2021 nimmt die Anzahle der Coronafälle dramatisch zu (um 1500 Fälle/Tag). Statistik Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie in Estland wie folgt: Infektionen Todesfälle Ausnahmezustand und andere Einschränkungen Am 13. März 2020 rief die estnische Regierung den Notstand bis zum 1. Mai aus. Öffentlichen Versammlungen wurden verboten; Schulen und Universitäten wurden geschlossen; die Grenzkontrollen wieder eingeführt. Der Verkauf von Passagiertickets für die Kreuzfahrtfähren zwischen Tallinn und Stockholm wurde gestoppt. Es folgten vollständiger Grenzkontrollen ab dem 17. März 2020; Einreisen nur für Esten, Personen mit ständigem Wohnsitz in Estland, ihre Verwandten und Transportarbeiter. Ab dem 14. März 2020 wurden die westlichen Inseln für alle außer den Inselbewohnern gesperrt. Es wurde ein Betriebsverbot für Erholungs- und Freizeiteinrichtungen ausgesprochen. Am 24. März 2020 beschloss die Regierung, dass an öffentlichen Orten ein Mindestabstand von 2 Metern zwischen Personen eingehalten werden sollte und dass maximal zwei Personen an öffentlichen Orten zusammenkommen dürfen. Die estnische Reederei Tallink beschloss, ihren Fährdienst auf der Strecke Tallinn-Stockholm ab 15. März 2020 einzustellen. Die lettische Fluggesellschaft airBaltic stellte ab dem 17. März alle Flüge, auch die vom Flughafen Tallinn, ein. Weblinks Health Board: Information about Coronavirus disease COVID-19 Government of Estonia: Emergency situation Johns Hopkins CSSE: Coronavirus COVID-19 Global Cases. Webseite World of Meters: Echtzeit-Daten der Corona-Virus-Pandemie Einzelnachweise Estland Estnische Geschichte Gesundheit (Estland)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hungaroring%20%28Computerspiel%29
Hungaroring (Computerspiel)
Hungaroring ist ein Computerspiel für den Videoton TV Computer (TVC) und die Commodore-264-Serie. Es erschien 1986 und wurde vom ungarischen Unternehmen Octasoft-Elektrocomp entwickelt. 1992 erschien es auch auf dem C64. Spielprinzip und Technik Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Rennfahrers und muss auf dem namensgebenden Hungaroring ein Rennen absolvieren. Ziel ist es, eine möglichst schnelle Rundenzeit zu fahren und das Rennen zu gewinnen. Dabei sollte man Kollisionen mit anderen Fahrzeugen vermeiden. Das Spiel kann per Tastatur oder Joystick gesteuert werden. Produktionsnotizen Die Musik des Spiels wurde nach einer Komposition von François Couperin erstellt. Weblinks Hungaroring als Let’s Play (TVC-Version) auf YouTube Hungaroring bei GameBase64.com Einzelnachweise USK ohne Einstufung Computerspiel 1986 Rennspiel C64-Spiel
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kreis%20Stendal
Kreis Stendal
Der Kreis Stendal war ein Landkreis im Bezirk Magdeburg der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er ohne Gebietsänderung als Landkreis Stendal im Land Sachsen-Anhalt fort. Sein Gebiet liegt heute im 1994 vergrößerten Landkreis Stendal und im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Stendal. Geographie Lage Der Kreis Stendal lag in der Altmark am linken Elbufer. Das wichtigste Gewässer neben der Elbe war der Tanger. Nachbarkreise Der Kreis Stendal grenzte bis 1987 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Osterburg, Havelberg, Tangerhütte, Gardelegen und Kalbe (Milde). Ab 1988 grenzte er im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Osterburg, Havelberg, Genthin, Burg, Wolmirstedt und Gardelegen. Geschichte Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Der damalige Landkreis Stendal gab Gemeinden an die Kreise Osterburg, Kalbe (Milde) und Tangerhütte ab. Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde der neue Kreis Stendal mit Sitz in Stendal gebildet. Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Magdeburg zugeordnet. Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Stendal um Teile des aufgelösten Kreises Tangerhütte vergrößert. Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Stendal umbenannt. Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zugesprochen. Bei der Kreisreform, die am 1. Juli 1994 in Kraft trat, ging er in den neuen Landkreisen Stendal und Börde auf. Einwohnerentwicklung Städte und Gemeinden Nach der Verwaltungsreform von 1952 gehörten dem Kreis Stendal die folgenden Städte und Gemeinden an: Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Stendal um die folgenden Städte und Gemeinden des aufgelösten Kreises Tangerhütte erweitert: Wirtschaft Wichtige Betriebe waren unter anderen: Stahlmöbel- und Wärmegerätewerk (STIMA) Stendal VEB Geologische Erkundung Stendal VEB Hansa-Getränke Stendal VEB Dauermilchwerke Stendal Reichsbahnausbesserungswerk Stendal Kernkraftwerk Stendal (nicht fertiggestellt) VEB Schiffswerft Tangermünde VEB Obst- und Zuckerverarbeitung Tangermünde VEB Leimfabrik Tangermünde Verkehr Die F 188 von Gardelegen über Stendal nach Rathenow und die F 189 von Magdeburg über Stendal nach Wittenberge dienten dem überregionalen Straßenverkehr. Dem Eisenbahnverkehr dienten die Strecken Berlin–Stendal–Oebisfelde, Stendal–Salzwedel, Magdeburg–Stendal–Wittenberge, Borstel–Niedergörne und Stendal–Tangermünde. Kfz-Kennzeichen Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren HT, HU und MU und nach der Auflösung des Kreises Tangerhütte die diesem Kreis mit dem Buchstabenpaar HV zugestandenen Unterscheidungszeichen von Anfang 1988 bis Ende 1990 zugewiesen. Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war HY 45-01 bis HY 99-99. Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen SDL. Einzelnachweise Stendal Stendal Stendal Bezirk Magdeburg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mauro%20J%C3%B6rg
Mauro Jörg
Mauro Jörg (* 29. April 1990 in Domat/Ems) ist ein Schweizer Eishockeyspieler, der seit der Saison 2020/21 beim HC Fribourg-Gottéron in der Schweizer National League unter Vertrag steht. Karriere Mauro Jörg begann seine Karriere im Nachwuchs des EHC Chur und wurde während der Saison 2006/07 an den EHC Arosa ausgeliehen. Dort machte er erste Erfahrungen in einer Herrenmannschaft, bevor er zum Saisonende nach Chur zurückkehrte. Während der Spielzeit 2007/08 debütierte er in der ersten Mannschaft seines Heimatvereins in der National League B und sammelte in 40 Partien 20 Scorerpunkte. Am Saisonende wechselte er vom EHC Chur zum HC Lugano, für den er in den Relegationsspielen der National League A debütierte. In der folgenden Spielzeit spielte Mauro Jörg parallel für die Elite-A-Junioren und die Profimannschaft des HC Lugano, des Weiteren bekam er Einsätze in der Schweizer U20-Eishockeynationalmannschaft und beim HC Ceresio. In der Saison 2009/10 gehörte er fest zum NLA-Kader des HC Lugano, bevor nach Ausscheiden des Clubs in den Playoffs an den EHC Visp aus der NLB ausgeliehen wurde. Während des NHL Entry Draft 2010 wurde er in der siebten Runde an 204. Stelle von den New Jersey Devils ausgewählt. Im März 2012 wechselte der Linksschütze innerhalb der National League A zu den Rapperswil-Jona Lakers und unterzeichnete einen Kontrakt bis zum Saisonende 2013/14. Für die Lakers absolvierte er in den folgenden zwei Spieljahren über 100 NLA-Partien, schaffte aber den Durchbruch zum Leistungsträger nicht. Daher entschied er sich 2014 für einen Wechsel zum HC Davos. Mit den Bündnern wurde 2015 Schweizer Meister. Im Juni 2018 wurde sein Vertrag beim HCD aufgelöst und Jörg kehrte zum HC Lugano zurück. Seit der Saison 2020/21 spielt Jörg beim HC Fribourg-Gottéron. International Mit dem eidgenössischen Nachwuchs, für den er bereits in der U17 gespielt hatte, nahm Jörg an der U18-Weltmeisterschaft 2008 in der Top-Division, der U20-Weltmeisterschaft 2009 in der Division 1 und – nachdem dort der Aufstieg gelungen war – an der U20-Weltmeisterschaft 2010 wiederum in der Top-Division teil. Zu ersten Einsätzen in der Schweizer Herren-Auswahl kam er in der Spielzeit 2014/15. Er wurde aber noch nicht in großen Turnieren eingesetzt. Erfolge und Auszeichnungen 2009 Aufstieg in die Top-Division bei der U20-Weltmeisterschaft der Division I, Gruppe A 2015 Schweizer Meister mit dem HC Davos Karrierestatistik 1 Spiele wurden in der Relegation absolviert. International Weblinks Einzelnachweise Eishockeynationalspieler (Schweiz) Eishockeyspieler (EHC Chur) Eishockeyspieler (HC Lugano) Eishockeyspieler (EHC Visp) Eishockeyspieler (EHC Arosa) Eishockeyspieler (HC Sierre) Eishockeyspieler (SC Rapperswil-Jona Lakers) Eishockeyspieler (HC Davos) Eishockeyspieler (Fribourg-Gottéron) Schweizer Meister (Eishockey) Schweizer Geboren 1990 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cautio%20Treuhand
Cautio Treuhand
Die Cautio Treuhand GmbH war zum Schein eine private Holdinggesellschaft. Tatsächlich war sie ein Instrument des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels. Ihr Gründer und Leiter war Max Winkler. Im Auftrag des nationalsozialistischen Staates kaufte sie von 1933 bis 1942 die Aktienmehrheiten aller Filmproduktionsgesellschaften auf. Dies konnte notfalls auch unter Miteinbeziehung von politischen Druckmitteln, wie zum Beispiel im Fall der österreichischen Tobis-Sascha-Filmindustrie AG, durchgesetzt werden. Als 1942 die Filmindustrie vollständig verstaatlicht wurde, fungierte die neugegründete UFA-Film GmbH (UFI), geleitet von Reichsfilmintendant Fritz Hippler, als Dachgesellschaft für 11 Tochtergesellschaften, darunter die UFA-Filmkunst, Terra-Filmkunst, Tobis-Filmkunst, Bavaria-Filmkunst, Wien-Film, Prag-Film und Continental-Film. Die Cautio fungierte dabei weiter als Treuhandgesellschaft. Siehe auch Nationalsozialistische Filmpolitik Liste deutscher Filmproduktionsgesellschaften Wirtschaftsorganisation (Deutsches Reich, 1933–1945) Film (Nationalsozialismus) Filmorganisation (Deutschland) Ehemaliges Unternehmen (Deutschland)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Prince
Prince
Prince Rogers Nelson (* 7. Juni 1958 in Minneapolis, Minnesota; † 21. April 2016 in Chanhassen, Minnesota) war ein US-amerikanischer Sänger, Komponist, Songwriter, Multiinstrumentalist, Musikproduzent und Schauspieler. Er war ab 1978 im Musikgeschäft tätig. Vor allem in den 1980er Jahren beeinflusste er die internationale Musikszene, indem er unterschiedliche Musikgenres miteinander kombinierte. Die stilistische Bandbreite seiner Musik reichte von Contemporary R&B, Funk, Soul, Pop und Rock über Blues bis hin zum Jazz. Seine Liedtexte schrieb Prince selbst, zudem komponierte, arrangierte und produzierte er seine Songs. Außerdem spielte er Instrumente wie Gitarre, E-Bass, Klavier, Keyboard und Schlagzeug. Bei den meisten seiner Studioaufnahmen spielte er alle Instrumente selbst. Den internationalen Durchbruch schaffte Prince im Jahr 1984 mit der Single und dem Album Purple Rain zum gleichnamigen Film, in dem er auch die Hauptrolle spielt. Zu Lebzeiten wurden weltweit mehr als 100 Millionen seiner Tonträger verkauft und er gewann sieben Grammy Awards, 1985 einen Oscar sowie 2007 einen Golden Globe Award. 2004 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. In den 1990er Jahren verfocht Prince entschieden die Rechte an seinem geistigen Eigentum, was er unter anderem durch seinen Widerstand gegen Schallplattenfirmen zeigte. Aufgrund von Differenzen mit seiner damaligen Plattenfirma Warner Bros. Records legte er von 1993 bis 2000 seinen Künstlernamen ab. In dieser Zeit trug er statt eines aussprechbaren Namens ein Symbol als Pseudonym und wurde häufig als The Artist Formerly Known As Prince („Der früher als Prince bekannte Künstler“) oder kurz TAFKAP bezeichnet. Nach dem Vertragsende mit Warner nannte sich der Musiker ab Mai 2000 wieder Prince. Anfang des 21. Jahrhunderts grenzte er sich zunehmend von der Musikindustrie ab und wählte unkonventionelle Vertriebskanäle für seine Tonträger; einige seiner Alben waren zeitweise nur über das Internet oder als Zeitungsbeilage erhältlich. Postum würdigten unter anderem Barack Obama, Bono, Bruce Springsteen, Elton John, Madonna, Mark Knopfler, Michael Jordan und Mick Jagger die Karriere von Prince. Seit 2017 werden sämtliche Tonträger-Veröffentlichungen des Musikers offiziell von The Prince Estate („Der Prince-Nachlass“) verwaltet. Leben Kindheit und Jugend Prince Rogers Nelson wurde 1958 in Minneapolis geboren. Benannt wurde er nach dem Bühnennamen „Prince Rogers“ seines Vaters John Louis Nelson (* 29. Juni 1916; † 25. August 2001), der hauptberuflich Angestellter der Firma Honeywell International in Minneapolis war und in seiner Freizeit auf einer lokalen Bühne als Jazz-Pianist mit seiner Band The Prince Rogers Trio auftrat. Bei einem seiner Auftritte im Jahr 1956 in Minneapolis hatte Nelson die Jazzsängerin Mattie Della Shaw (* 11. November 1933; † 15. Februar 2002) kennengelernt, die schwarze und weiße Vorfahren hatte. Er engagierte sie als Sängerin in seiner Jazz-Band, und am 31. August 1957 heirateten die beiden. Aus erster Ehe mit seiner Frau Vivian (* 1920; † 1973) brachte Nelson drei Töchter und einen Sohn mit. Auch Mattie Shaw hatte bereits einen Sohn (* 1953; † 2019) mit ihrem ersten Ehemann (* 1918; † 1992). In einem späteren Interview erklärte John L. Nelson, er habe den ersten Sohn in seiner zweiten Ehe Prince genannt, damit dieser das verwirklichen könne, was Nelson sich selbst vorgenommen hatte. Am 18. Mai 1960 bekamen die Nelsons noch eine gemeinsame Tochter. Das Ehepaar lebte mit sieben Kindern aus drei verschiedenen Beziehungen gemeinsam in einem Haus in Minneapolis, bis es sich 1965 räumlich trennte und am 24. September 1968 scheiden ließ. John L. Nelson zog aus, und Prince blieb bei seiner Mutter, die ab 1967 mit Hayward Julius Baker (* 23. September 1915; † 29. Dezember 2010) liiert war und ihn später heiratete. „Ich konnte ihn von Anfang an nicht leiden“, sagte Prince über seinen Stiefvater in einem späteren Interview. Im Oktober 1970 bekamen Mattie Shaw und Baker einen gemeinsamen Sohn, der damit zu den insgesamt sechs Halbgeschwistern von Prince zählt. Wegen Streitigkeiten mit Baker zog Prince 1970 im Alter von zwölf Jahren zu seinem leiblichen Vater. Doch John L. Nelson verbannte seinen Sohn 1972 aus dem Haus, weil dieser sich mit einem Mädchen getroffen hatte. Fortan wohnte Prince bei seiner Tante, der Schwester von Nelson, bis er schließlich 1973 von Bernadette Anderson (* 1932; † 2003) aufgenommen wurde. Diese war geschieden und hatte ebenfalls sechs Kinder. Ihren Sohn André Simon Anderson (* 1958), der sich später André Cymone nannte, hatte Prince bereits 1965 in der Schule kennengelernt. Im Juni 1976 bestand Prince seine Abschlussprüfung an der Central Highschool, und im Dezember 1976 bezog er im Alter von 18 Jahren seine erste eigene Wohnung in Minneapolis. Familie Von August 1985 bis Ende April 1986 war der 160 cm große Sänger Prince mit Susannah Melvoin verlobt und wohnte mit ihr in Chanhassen in Minnesota. Ab 1987 war er mit Sheila E. verlobt, die die Beziehung 1988 beendete. Die Partnerschaft und die Verlobung hielt das Paar damals geheim. Erst im September 2014 machte Sheila E. in ihrer Autobiografie beides öffentlich. Am 8. August 1990 lernte Prince bei seiner Nude-Tour in Mannheim die 15 Jahre jüngere Tänzerin Mayte Garcia kennen. Mit der damals minderjährigen Garcia stand Prince anschließend permanent in Verbindung; er integrierte sie 1992 als Tänzerin und Hintergrundsängerin in seine Begleitband The New Power Generation. Am 14. Februar 1996 heirateten die beiden in Minneapolis, und aus der Ehe stammte ein Sohn, der am 16. Oktober 1996 in Minneapolis geboren wurde. Das Kind war eine Frühgeburt, litt am Pfeiffer-Syndrom Typ 2 mit körperlichen und geistigen Behinderungen und starb nach einer Woche am 23. Oktober 1996. Im August 1997 war Garcia erneut schwanger, erlitt aber drei Monate später eine Fehlgeburt. Im Sommer 1998 trennten sich Prince und Garcia, die nach Marbella in ein Herrenhaus zog, das Prince ihr gekauft hatte. Im Mai 2000 wurde die Ehe geschieden. Das zweite Mal heiratete Prince am 25. Dezember 2001 auf Hawaii, diesmal die Kanadierin Manuela Testolini (* 19. September 1976), die er 1997 auf seiner damaligen Love-4-One-Another-Charities-Tour kennengelernt hatte, bei der sie als Beraterin arbeitete. Die Ehe blieb kinderlos und am 24. Mai 2006 reichte Testolini die Scheidung ein, die im Oktober 2007 vollzogen wurde. Von Herbst 2014 bis zu seinem Tod war Prince mit der Sängerin Judith Hill (* 1984) liiert, was Hill erst am 16. Juni 2016 – zwei Monate nach Prince’ Tod – bekanntgab. Meldungen und Berichte, die sein Privatleben betrafen, kommentierte Prince ausgesprochen selten und schirmte es rigoros ab. Tod Am Abend des 14. April 2016 beendete Prince sein zweites Konzert an diesem Tag im Fox Theatre in Atlanta in Georgia. Auf dem nächtlichen Heimflug verlor er das Bewusstsein und sein gemieteter Privatjet machte um 01:00 Uhr in Moline in Illinois eine Notlandung, etwa 60 Flugminuten vor der geplanten Ankunft in seiner Heimatstadt Minneapolis. Er hatte eine Überdosis des Schmerzmittels Percocet eingenommen, ein Kombinationspräparat aus Oxycodon – einem starken Opioid – und Paracetamol, worauf ihm Rettungspersonal noch auf dem Flugplatz den Opioidantagonisten Naloxon als Gegenmittel verabreichte. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Er war laut The New York Times seit Jahren medikamentenabhängig und Sheila E. sagte nach Prince’ Tod, als Folge von jahrelangem Tanzen in Highheels habe er an Hüft- und Knieschmerzen gelitten. Prince verließ das Krankenhaus in Moline am Morgen des 15. April und flog zurück nach Minneapolis. Am 20. April kontaktierte sein Management aufgrund eines „schweren medizinischen Notfalls“ den in Kalifornien ansässigen Arzt Howard Kornfeld, der auf Patienten mit einer Medikamentenabhängigkeit spezialisiert ist. Da Kornfeld verhindert war, flog sein Sohn Andrew, Mitarbeiter und damals Medizinstudent, nach Minneapolis, um Prince am folgenden Tag zu besuchen. Am 21. April 2016 wurde Prince in seinem Paisley Park Studio in Chanhassen in einem Fahrstuhl von seinem persönlichen Assistenten und Mitarbeiter Kirk Johnson leblos aufgefunden, worauf Andrew Kornfeld den Rettungsdienst alarmierte. Der Versuch einer Wiederbelebung blieb erfolglos, und Prince wurde um 10:07 Uhr Ortszeit für tot erklärt. Er wurde 57 Jahre alt. Am nächsten Tag wurde der Leichnam eingeäschert. Prince’ Urne ist als Miniaturmodell seines Paisley Park Studios gestaltet, dekoriert mit dem lilafarbenen Symbol, das er von 1993 bis 2000 als Künstlernamen trug. Die Urne befindet sich im Paisley Park Studio, kann aber nicht mehr offiziell besichtigt werden. Am 2. Juni 2016 veröffentlichten die in Minnesota zuständigen Rechtsmediziner den Obduktionsbericht; als Todesursache wurde eine Überdosis des Schmerzmittels Fentanyl festgestellt, die sich Prince selbst verabreicht hatte. Der Tod des Musikers wird als Unfall bezeichnet. Im August 2016 gaben Ermittler bekannt, bei einer Durchsuchung am 21. April 2016 im Paisley Park Studio Tabletten gefunden zu haben, bei denen es sich laut Aufdruck auf der Medikamentenverpackung um das Schmerzmittel Hydrocodon handelte; tatsächlich enthielten die Tabletten aber das weitaus stärkere Opioid Fentanyl, für das Prince kein Rezept gehabt habe. Ärzte stellten ihm Rezepte nicht unter seinem Realnamen aus, sondern benutzten einen Decknamen, um seine wahre Identität zu verschleiern. Die Beweislage besagt, nichts deute darauf hin, dass Prince wissentlich Fentanyl eingenommen habe. Woher der Musiker die gefälschten Schmerzmittel erhalten habe, konnte nicht geklärt werden. Prince zählt somit zu den Opfern der Opioidepidemie in den USA. Zwei Jahre nach Prince’ Tod beendete die Staatsanwaltschaft am 19. April 2018 ihre Ermittlungen ohne Anklage; es seien keine Beweise für ein bösartiges Motiv, eine Straftat, Vorsatz oder Komplott gefunden worden. Nach Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen reichte Prince’ Familie gegen die behandelnden Ärzte des Musikers Klagen ein, die aber alle Ende 2019 von den US-Gerichten abgewiesen wurden. Nachlass Da Prince kein Testament verfasst hatte, wurden im Mai 2017 seine leibliche Schwester Tyka Evene Nelson (* 1960) sowie seine damals noch fünf lebenden Halbgeschwister Sharon Louise Nelson (* 1940), Norrine Patricia Nelson (* 1941), John Rodger Nelson (* 13. Januar 1945; † 3. September 2021), Alfred Frank Alonzo Jackson Jr. (* 6. Juli 1953; † 29. August 2019) und Omarr Julius Baker (* 1970) per Gerichtsbeschluss als Erben bestimmt. Doch über Prince’ Nachlass entstand ein Rechtsstreit, der sowohl den Immobilienbesitz als auch den Wert seines Musikkatalogs sowie Aufnahmen mit unveröffentlichten Tonträgern umfasste. Vor allem die Comerica Bank & Trust, zuständiges Nachlassgericht für den Prince-Nachlass, und die Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten Internal Revenue Service konnten sich nicht auf eine einheitliche Summe einigen. Dabei wurden die drei jüngeren Geschwister Tyka Nelson, Alfred Jackson und Omarr Baker durch den US-Musikverlag Primary Wave vertreten, da dieser im Sommer 2020 alle oder die meisten Interessen von den dreien aufkaufte und somit einen Anteil von 42 Prozent besitzt. Die drei älteren Geschwister Sharon Nelson, Norrine Nelson und John Rodger Nelson wurden von Charles F. Spicer Jr, einem gerichtlich bestellten Berater sowie Regisseur und Musikproduzent, und Rechtsanwalt L. Londell McMillan (* 1966) vertreten, der in den 1990er und 2000er Jahren mit Prince zusammenarbeitete und ihn in rechtlichen Fragen beriet. Im Januar 2022, also knapp sechs Jahre nach Prince’ Tod, einigten sich alle Parteien schließlich auf eine Summe von 156,4 Millionen US-Dollar (damals ungefähr 140 Millionen Euro). Das Vermögen wird zwischen Primary Wave und Prince’ drei ältesten Geschwistern oder deren Familien aufgeteilt. Die Abwicklung von Prince’ Nachlass galt als einer der kompliziertesten und teuersten Nachlassfälle in der Geschichte von Minnesota, da die Steuerbehörde einen zweistelligen Millionenbetrag aus dem Vermögen von Prince einbehalten haben soll. Karriere Musikalische Anfänge Als Prince’ Vater John L. Nelson von seiner Familie wegzog, ließ er sein Klavier im Haus zurück. Prince nutzte das, um selbst Klavierspielen zu lernen. Als er ab 1973 in der Familie von André Anderson wohnte, unternahmen die beiden Jugendlichen viel zusammen und lernten Gitarre, E-Bass, Keyboards, Schlagzeug und später auch Synthesizer spielen. Zusammen mit einem Cousin zweiten Grades von Prince gründeten sie ihre erste Band Phoenix. Sie wurde nach einem Album der Band Grand Funk Railroad aus dem Jahr 1972 benannt, und Prince übernahm den Gesang und spielte E-Gitarre, wobei er ein Telecaster-Modell der Marke Hohner bevorzugte. Nachdem Phoenix in Soul Explosion umbenannt worden war, wurde im Jahr 1974 Grand Central Corporation der neue Name der Band. Sie coverte Songs bekannter Interpreten. Das Schlagzeug bei Grand Central Corporation übernahm noch im selben Jahr Morris Day, der später Frontsänger der Band The Time wurde. 1975 wurde Prince von dem Musiker Pepé Willie (* 1948) als Studiomusiker engagiert und nahm mit dessen Band 94 East diverse Songs auf, die aber erst 1986 auf dem Album Minneapolis Genius veröffentlicht wurden. Im Frühjahr 1976 wurde Grand Central Corporation in Shampayne umbenannt und Prince nahm mit der Band im Studio MoonSound in Minneapolis weitere Songs auf. Dieses Studio gehörte dem gebürtigen Engländer Chris Moon (* 1952), der Gedichte und Texte schrieb, die er vertonen wollte. Prince half ihm dabei und durfte im Gegenzug kostenlos seine eigene Musik im Studio MoonSound aufnehmen. Dadurch konnte er sein Wissen in Tontechnik weiterentwickeln und sich auch als Musiker fortbilden. Die Band Champagne löste sich in dieser Zeit auf. Chris Moon riet Prince dazu, seinen Nachnamen Nelson abzulegen und unter dem Künstlernamen „Prince“ aufzutreten. Jedoch lehnte Moon ab, Manager von Prince zu werden. Stattdessen kontaktierte er Owen Husney (* 1947), Besitzer einer Werbeagentur in Minneapolis, und spielte ihm Songs von Prince vor. Im Dezember 1976 wurde Husney per Vertrag der erste Manager von Prince, und Anfang April 1977 flogen die beiden nach Kalifornien. Dort hatte Husney Treffen mit Vertretern von diversen Schallplattenunternehmen organisiert, um einen Künstlervertrag für Prince abzuschließen. Am 25. Juni 1977 unterzeichnete Prince bei Warner Bros. Records seinen ersten Schallplattenvertrag, der ihm unter anderem ein Budget von 180.000 US-Dollar für die ersten drei Alben zusicherte. Bei Warner Bros. Records stand Prince bis zum 31. Dezember 1999 unter Vertrag. Die ersten Schritte im Musikgeschäft (1978–1981) Das Debütalbum For You erschien im April 1978. Kommerziell erfolgreich war das Album jedoch nicht, es verfehlte den Goldstatus in den USA. Zudem waren die Produktionskosten so hoch, dass das für die ersten drei Alben geplante Budget von 180.000 US-Dollar mit dem ersten bereits fast aufgebraucht war. Im Frühjahr 1979 engagierte Prince die Management-Agentur Bob Cavallo (* 1939) und Joseph Ruffalo, aufgrund ihrer italienischen Herkunft damals auch scherzhaft Spaghetti Inc. genannt. Diese übernahmen zusammen mit Partner Steven Fargnoli (* 1949; † 2001) bis zum 31. Dezember 1988 beratende Funktionen für den Künstler. Sein zweites Album Prince war wesentlich erfolgreicher als sein erstes, doch Prince betrachtete es als ein Zugeständnis an den öffentlichen Musikgeschmack. Er selbst hätte lieber andere musikalische Richtungen eingeschlagen und Neues ausprobiert. 1980 erschien sein drittes Album Dirty Mind, mit dem Prince sich endgültig von dem Image verabschiedete, eventuell der neue Stevie Wonder zu werden. Er trennte sich von seinem Afrolook und legte sich eine Kurzhaarfrisur zu. Außerdem trat er in dieser Zeit oftmals in Tanga und Trenchcoat, kombiniert mit Overknees-Strümpfe und Highheels in der Öffentlichkeit auf. In musikalischer Hinsicht wurde Prince zunehmend experimentierfreudiger und widmete sich Musikrichtungen, die auf seinen ersten beiden Alben nicht vorkamen. Prince’ Musik enthielt unterschiedliche Stilrichtungen und sprach somit keine eindeutige Zielgruppe an. Sein androgynes Erscheinungsbild und sein außergewöhnlicher Kleidungsstil verliehen ihm frühzeitig das Image eines Exzentrikers. Seine zum Teil sehr anzüglichen Liedtexte und seine Medienscheu ließen ihn zudem geheimnisvoll wirken. In einem seiner seltenen Interviews sagte Prince damals, er sei Fremden gegenüber „wirklich sehr schüchtern“. Von 1982 bis 1990 gab er lediglich fünf Interviews. Der nationale und internationale Durchbruch (1982–1986) Das im Oktober 1982 veröffentlichte Doppelalbum 1999 spielte zunächst keine große Rolle in den US-Charts, bis der Fernsehsender MTV im Dezember 1982 das Musikvideo zur Single 1999 in seine Rotation aufnahm. Das Album sowie die Singleauskopplungen Little Red Corvette und Delirious wurden 1983 zu Prince’ ersten Top-Ten-Platzierungen in den USA. Damit hatte er den kommerziellen Durchbruch und den Crossover auf nationaler Ebene geschafft. Doch hinter den Kulissen kam es zu Spannungen zwischen ihm und seinen Bandmitgliedern. Prince ließ sich von einem persönlichen Bodyguard abschirmen. Lediglich bei Liveauftritten war er mit seinen Musikern noch zusammen. Im August 1983 präsentierte Prince schließlich eine neue Begleitband und nannte diese The Revolution. 1984 folgte das kommerziell erfolgreichste Jahr in Prince’ Karriere. Das Album Purple Rain erschien und belegte 24 Wochen ununterbrochen Platz eins der US-Albumcharts. Außerdem gewann es zwei Grammy Awards. Bereits die Vorabsingle When Doves Cry stand fünf Wochen lang auf Platz eins der US-Singlecharts. Die Purple Rain-Tour avancierte zur erfolgreichsten Tournee in Prince’ Karriere; für den Musikfilm Purple Rain erhielt er einen Oscar für die beste Filmmusik. Auch international gelang Prince der kommerzielle Durchbruch. Die Rockballade Purple Rain und das gleichnamige Album erreichten in einer Reihe von Ländern Top-Ten-Platzierungen. Purple Rain ist mit 25 Millionen Tonträgern Prince’ weltweit meistverkauftes Album. Inzwischen legte Prince bei seinen Auftritten mehr Wert auf Choreografien; eigenwillige Kostümierungen gehörten weiterhin zu seinem Image. Auffallend an Prince’ Bühnen-Outfit in den Jahren 1984 und 1985 waren neben seinen Highheels enge Hosen mit Rüschenhemden und Spitzenmanschetten sowie ein lilafarbener Trenchcoat. Unmittelbar nach der Preisverleihung der American Music Awards am 28. Januar 1985, bei der Prince in drei Kategorien gewann, trafen sich zahlreiche Musiker, um für das Musikprojekt USA for Africa den Song We Are the World aufzunehmen. Für Prince war eine Textzeile vorgesehen und ihm wurde ein Platz im Studio reserviert, damit er sie direkt neben Michael Jackson einsingen konnte. Ohne Angabe von Gründen erschien Prince jedoch nicht und steuerte stattdessen später einen eigenen Song für das Album bei. Damit festigte er seinen Ruf als Egozentriker. 1985 gründete Prince mit finanzieller Beteiligung von Warner Bros. Records das Musiklabel Paisley Park Records. Bei diesem Label erschien im selben Jahr sein Album Around the World in a Day. Es erreichte nicht die Verkaufszahlen von Purple Rain, stand aber dennoch drei Wochen lang auf Platz eins der US-Albumcharts. Ende März 1986 erschien Parade, das letzte Album, das Prince in Zusammenarbeit mit The Revolution aufnahm. Es enthält mit Kiss eine seiner erfolgreichsten Singles. Parade dient als Soundtrack des zweiten Prince-Films Under the Cherry Moon, der allerdings nicht annähernd den Erfolg des Films Purple Rain erreichte. Am 17. Oktober 1986 wurde offiziell die Trennung von The Revolution bekannt gegeben. Sign “☮” the Times bis zur Namensänderung (1987–1992) Im März 1987 erschien das Doppelalbum Sign “☮” the Times, das nach Ansicht von Kritikern einen Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Prince darstellt. Warner Bros. Records wollte in dieser Zeit, dass Prince in den USA auf Tournee geht, was dieser aber ablehnte. Am 11. September 1987 eröffnete Prince das Paisley Park Studio in Chanhassen in Minnesota, ein damals zehn Millionen US-Dollar teurer Gebäudekomplex. Das Anwesen war bis zu seinem Tod sein privater Hauptwohnsitz sowie sein privates Musikstudio und verfügte über diverse Tonstudios sowie Räume für Konzert-, Video- und Filmaufnahmen. Postum kann das Paisley Park Studio gebührenpflichtig offiziell besichtigt werden. Prince’ Halbschwester Sharon Nelson (* 1940) sagte: „Er wollte, dass es ein Museum wird. Alle Gegenstände sind strategisch platziert. Das werden die Fans sehen. Prince hat das genau geplant. Er hatte eine Vision und die hat er umgesetzt.“ Das darauffolgende Album von Prince hätte im Dezember 1987 unter dem Namen Black Album erscheinen sollen. Doch eine Woche vor dem Veröffentlichungstermin sagte Prince die Auslieferung des Albums ab. Zur Begründung sagte er 1990, er habe erkannt, dass man jeden Moment sterben könne und danach beurteilt werde, was man zurückgelassen habe. Das Black Album wurde mit über 250.000 Exemplaren zu einem der meistverkauften Bootlegs der Musikgeschichte, bevor es im November 1994 doch noch offiziell von Warner Bros. Records veröffentlicht wurde. Trotz guter Kritiken für seine letzten Alben sank 1988 Prince’ Popularität in den USA, und sein kommerzieller Erfolg ging dort zurück. Dagegen wuchs seine Beliebtheit in Europa. Zum ersten Mal verkaufte sich mit Lovesexy ein Prince-Album in Europa besser als in seiner Heimat. Als im Juni 1989 der Kinofilm Batman anlief, kehrte der nationale kommerzielle Erfolg für Prince zurück. Sein gleichnamiges Album erschien als Soundtrack zum Kinofilm und wurde, wie auch die Single Batdance, Nummer eins der US-Charts. Im darauffolgenden Jahr diente sein Album Graffiti Bridge als Soundtrack seines gleichnamigen Musikfilms, der jedoch zum Misserfolg geriet. Anders als der Batman-Film wurde Graffiti Bridge in den Kinos kaum besucht. Daraufhin entließ Prince Ende 1990 sein damaliges Management. Seither hatte er keinen Manager mehr und wickelte seine Geschäfte in Eigenregie ab. Ende 1990 gründete Prince seine neue Begleitband The New Power Generation, kurz The NPG genannt. Diese Band, deren Besetzung er im Laufe der Jahre wechselte, unterstützte ihn fortan bei Konzerten und Studioaufnahmen. Dank der Single-Erfolge Gett Off und Cream avancierte sein 13. Album Diamonds and Pearls (1991) zu Prince’ weltweit am zweitbesten verkauften Album nach Purple Rain. Doch ähnlich wie 1983 kam es während der Diamonds-and-Pearls-Tour im Jahr 1992 hinter den Kulissen zu Spannungen zwischen Prince und seinen Musikern. Beispielsweise fuhr die Band gemeinsam in einem Tourbus, während Prince separat mit Bodyguards und Tänzerinnen in einer Limousine fuhr. Am 31. August 1992 verlängerte Prince seinen laufenden Vertrag bei Warner Bros. Records für sechs weitere Alben bis zum 31. Dezember 1999. Alle Informationen über finanzielle Details der Vertragsinhalte sind jedoch Spekulation, da es darüber nur sehr unterschiedliche Angaben gibt, aber keine offiziellen Meldungen. Für die gemessen an Diamonds and Pearls mäßigen Verkaufszahlen des nachfolgenden Albums Love Symbol machte Prince 1992 die Plattenfirma Warner Bros. Records verantwortlich. Er warf ihr vor, sie hätte das Album nicht intensiv genug beworben. Zudem war Prince über die Verkaufsstrategie generell anderer Meinung als die Schallplattenfirma. Diese hatte ihn in der Vergangenheit mehrfach dazu gedrängt, nicht zu viele Alben hintereinander zu veröffentlichen, um den Musikmarkt nicht mit seiner Musik zu übersättigen. Alan Leeds (* 1947), damaliger Geschäftsführer vom Paisley Park Studio, sagte nach Prince’ Tod im Jahr 2016 über den Musiker: „Aber wenn sich etwas nicht nach seinem Willen entwickelte, beschloß er, daß das Management und die Plattenfirma schuld waren, und ignorierte Entscheidungen, die er selbst getroffen hatte.“ Die namenlose Zeit (1993–2000) Anfang 1993 kam es schließlich zum offenen Konflikt zwischen Prince und Warner Bros. Records. Die Schallplattenfirma verlangte eine Schaffenspause und wollte ein Greatest-Hits-Album von ihm auf den Markt bringen. Prince sah sich daraufhin in seiner künstlerischen Freiheit eingeschränkt. Am 7. Juni 1993, dem 35. Geburtstag des Musikers, gab das Paisley Park Studio per Pressemitteilung bekannt, Prince ändere seinen Künstlernamen in ein unaussprechbares Symbol, das er unter der Bezeichnung „Love Symbol #2“ urheberrechtlich schützen ließ. In seinem privaten Umfeld störte es Prince nicht, wenn Familienmitglieder und langjährige Freunde ihn weiterhin „Prince“ nannten, aber in der Öffentlichkeit wollte er nicht mehr mit seinem alten Künstlernamen angesprochen werden. In den Massenmedien wurde er nun unter anderem „The Artist Formerly Known As Prince“ – abgekürzt auch „TAFKAP“ – oder einfach „The Artist“ genannt und Prince schrieb sich den Begriff „Slave“ („Sklave“) auf die Wange. Als Begründung erklärte er dazu: „Wenn einem die eigenen Master nicht gehören, gehört man dem Master.“ Diese Aussage spielte darauf an, dass Warner Bros. Records zum damaligen Zeitpunkt die Urheberrechte an allen Songs besaß, die Prince in seiner Karriere für sie aufnahm. Er fühle sich „gebeutelt und eingeschränkt“, äußerte Prince 1994 in einem Interview. In der Folgezeit distanzierte sich Prince zunehmend von dem laufenden Vertrag mit Warner Bros. Records. Er selbst veranstaltete nur noch minimale oder gar keine Werbung mehr für seine von Warner veröffentlichten Alben und Singles. Ab 1993 lieferte Prince vorwiegend älteres und qualitativ schwächeres Songmaterial an die Plattenfirma ab, um den Vertrag zu erfüllen. Warner-Anwälte nahmen jedoch davon Abstand, den Künstler deswegen zu verklagen. Eine ähnliche Klage von Geffen Records gegen Neil Young im Jahr 1983 hatte zu einem langwierigen Prozess geführt, und man befürchtete bei Warner Bros. Records mögliche Imageschäden. 1994 beendete Warner Bros. Records die Zusammenarbeit mit Prince’ Label Paisley Park Records, worauf dieser im selben Jahr sein Label NPG Records gründete, das bis heute (2023) existiert. 1995 brüskierte Prince Warner Bros. Records mit der Aussage, er habe 50 neue Songs und arbeite seit geraumer Zeit an einem Album namens Emancipation, was sein erstes Album sein werde, wenn er wieder frei sei. Im Booklet des Albums Chaos and Disorder (1996) war dann folgender Text zu lesen: „Originally intended 4 private use only, this compilation serves as the last original material recorded by O(+> 4 warner brothers records“ („Ursprünglich nur zur privaten Nutzung beabsichtigt, dient diese Zusammenstellung als das letzte Originalmaterial, das O(+> für Warner Brothers Records aufgenommen hat“). Im Zeitraum von 1994 bis 2000 schloss Prince unter dem Namen des unaussprechbaren Symbols auch Verträge mit verschiedenen anderen Schallplattenfirmen ab, bei denen er – parallel zum bei Warner Bros. Records laufenden Vertrag – mehrere Alben veröffentlichte. In allen Plattenverträgen, die Prince nach seiner letzten Unterschrift bei Warner Bros. Records abschloss, sicherte er sich die Urheberrechte an seinen eigenen Songs. Diejenigen Alben, die Prince als „Symbol“ bei Schallplattenfirmen wie EMI oder Arista Records herausbrachte, vermarktete er sehr intensiv. Anlässlich der Veröffentlichung des Albums Emancipation (1996) war Prince beispielsweise Gesprächsgast in The Oprah Winfrey Show, und im Rahmen der internationalen Werbekampagne von Rave Un2 the Joy Fantastic (1999) trat er als musikalischer Gast in Die Harald Schmidt Show erstmals im deutschen Fernsehen auf. Am 23. August 1997 traf Prince bei einer Aftershow in Nashville in Tennessee den Bassisten Larry Graham, wonach sich eine Freundschaft zwischen den beiden Musikern entwickelte. Ab 1998 war Graham regelmäßiger Gastmusiker bei Konzerten von Prince und wirkte auch als Studiomusiker bei Prince-Produktionen mit. Graham gehörte damals wie heute (2023) zu den Zeugen Jehovas; Prince trat 2001 ebenfalls dieser Glaubensgemeinschaft bei und blieb Mitglied bis zu seinem Tod. Im Januar 1998 veröffentlichte Prince das Album Crystal Ball. Nach seinen jahrelangen Differenzen mit Warner Bros. Records grenzte er sich nun zum ersten Mal von der Schallplattenindustrie generell ab: Er vertrieb sein Album ausschließlich im Internet über seine damalige Website. Dort konnte eine limitierte 5-CD-Set-Auflage bestellt werden, die nur bei seinem eigenen Label NPG Records erschien. Am 31. Dezember 1999 endete der Vertrag mit Warner Bros. Records und am 16. Mai 2000 kündigte The Artist Formerly Known As Prince auf einer Pressekonferenz in New York an, wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen Prince anzunehmen. Prince und das Internet (2001–2004) Nach dem Vertragsende mit Warner Bros. Records arbeitete Prince mehr als vier Jahre lang mit keinem Major-Label zusammen. Stattdessen schuf er im Februar 2001 seine Website NPG Music Club.com, auf der man sich damals als lebenslanges Mitglied kostenpflichtig registrieren lassen konnte. Mit Hilfe dieser Website führte Prince von 2001 bis Anfang 2004 seinen Musikvertrieb durch. So konnte er selbst entscheiden, wie viele und welche Songs er wann veröffentlichen wollte, da er nicht mehr von Entscheidungen einer Schallplattenfirma abhängig war. Außerdem konnte er seine Musik schneller zugänglich machen, einige seiner Alben waren ausschließlich als Download zu beziehen. Für einige Alben schloss Prince auch Verträge mit Independent-Labels ab, die die Alben auf herkömmliche Art und Weise vertrieben. Mitglieder von NPG Music Club.com konnten sich die Alben vier Wochen vor der regulären Veröffentlichung für den freien Verkauf herunterladen oder vorbestellen. Prince bot Mitgliedern noch weitere Optionen an; beispielsweise konnten diese sich die besten Plätze für die One-Nite-Alone-Tour (2002) über die Website reservieren lassen und hatten Zutritt zu Soundchecks, die Prince gewöhnlich vor jedem Konzert gab. Prince wurde mit dem Webby Lifetime Achievement Award geehrt, wobei sein Gebrauch des Internets gewürdigt wurde. Einerseits hatte er als erster in der Musikbranche bereits etablierter Künstler ein Album – Crystal Ball im Jahr 1998 – exklusiv über das Internet verkauft, andererseits hatte er mit NPG Music Club.com im Jahr 2001 eine damals neuartige Kontakt- und Vertriebsplattform geschaffen. NPG Music Club.com, die nicht nur als offizielle Website diente, sondern mit seinen umfangreichen Informations-, Chat- und Downloadmöglichkeiten eine beliebte Fanplattform war, schloss Prince im Juli 2006. Das Comeback (2004–2007) Prince’ Bekanntheitsgrad war über die Jahre gesunken und in den internationalen Hitparaden war er kaum noch vertreten, als ihm 2004 ein Comeback gelang. Bei der Grammy-Verleihung im Februar 2004 trat er gemeinsam mit Beyoncé auf und sang mit ihr im Duett seinen Hit Purple Rain. Die Grammy-Verleihung wurde in diversen Ländern im Fernsehen übertragen, so dass er international wieder ins Gespräch kam. Im April 2004 veröffentlichte er sein Album Musicology. Nach fünf Jahren erschien damit wieder ein Album, das auf konventionellem Weg mit Unterstützung eines Major-Labels, Columbia Records, weltweit vermarktet wurde. Musicology erreichte in den USA Doppelplatinstatus und wurde mit zwei Grammys ausgezeichnet. Die Musicology-Tour war die weltweit erfolgreichste Tour des Jahres 2004. 2006 veröffentlichte er bei Universal das Album 3121, das gute Kritiken bekam. Es wurde nach Purple Rain (1984), Around the World in a Day (1985) und Batman (1989) seine vierte und zu Lebzeiten letzte Nummer eins in der US-amerikanischen Albumhitparade. Anfang Februar 2007 hatte Prince einen Live-Auftritt in der Halbzeitpause des Super Bowl XLI in Miami, was seine wiedererlangte nationale Popularität widerspiegelte. Der Auftritt wurde von ungefähr 140 Millionen US-amerikanischen Fernsehzuschauern verfolgt. Auch international war er wieder erfolgreich; beispielsweise waren die Karten für seinen Auftritt beim Montreux Jazz Festival im Juli 2007 innerhalb von zehn Minuten ausverkauft. Abgrenzung von der Musikindustrie (2007–2013) Trotz des wiedererlangten Erfolgs wollte Prince sich weiterhin keiner Schallplattenfirma unterordnen. Das Ende Juli 2007 von Sony Music veröffentlichte Album Planet Earth erhielten Leser der britischen Sonntagszeitung The Mail on Sunday bereits am 15. Juli 2007 als Gratisbeilage, denn Prince hatte einen eigenen Vertrag mit dieser Zeitung abgeschlossen. Sony BMG Music England betrachtete das als Affront und brachte daraufhin das Album Planet Earth in Großbritannien nicht heraus. Ein Jahr später veröffentlichte Prince das Coffee Table Book 21 Nights. Der 256-seitige Fotoband dokumentiert Prince’ Aufenthalt in London während seiner Konzertreihe von August bis September 2007. Zusätzlich enthält das Buch die CD Indigo Nights, ein Zusammenschnitt verschiedener Aftershows im Musikclub indigO2, die Prince nach den regulären Londoner Konzerten gab. Indigo Nights erschien ausschließlich als Buchbeilage und gelangte nicht in den freien CD-Verkauf. Im März 2009 erschienen die beiden Alben Lotusflow3r und MPLSound, die nur über Prince’ damaliger Website und über die US-amerikanischen Handelskette Target Corporation käuflich zu erwerben waren, mit der er einen Vertrag abgeschlossen hatte. Damit ging Prince wiederum Schallplattenfirmen aus dem Weg und organisierte seinen CD-Verkauf über alternative Kanäle. Er betrieb in den USA aufwändige Werbung für die Alben und trat in diversen Fernsehsendungen auf. Außerhalb der USA waren die Alben damals nur als Import erhältlich. Prince’ im Juli 2010 veröffentlichtes Album 20Ten wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausschließlich als Beilage der Augustausgabe des Musikmagazins Rolling Stone verkauft. Auch in anderen Ländern Europas war die CD nur als Beilage einer Zeitung erhältlich. Damit grenzte sich Prince erneut von der Musikindustrie ab und vertrieb ein Album auf ähnliche Art und Weise wie bereits im Jahr 2007. Nach zehn Jahren gab er wieder einer britischen Zeitung ein Interview. Gegenüber der Tageszeitung Daily Mirror vertrat er die Meinung, das Internet sei „vollständig vorbei“. Es werde keine Downloads seiner neuen Songs geben, weil er die Akzeptanz des Bezahlsystems bezweifle. Er glaube jedoch, neue Wege zu finden, seine Musik zu verbreiten. Zwar unterzeichnete Prince im Oktober 2011 einen Vertrag bei dem Schweizer Independent-Label Purple Music, sagte aber im September 2012, ein neues Album wolle er zurzeit nicht aufnehmen: „Wir befinden uns wieder auf einem Single-Markt. Es scheint mir verrückt, da mit einem neuen Album reinzukommen.“ Im Dezember 2012 gründete Prince eine neue Begleitband mit Namen 3rdEyeGirl. Diese Band bestand aus den drei Musikerinnen Donna Grantis an der E-Gitarre, Hannah Ford am Schlagzeug sowie Ida Kristine Nielsen am E-Bass. Letzte Schaffensphase (2014–2016) Da am 31. März 2014 der für Prince seit dem Jahr 2005 bestehende Schallplattenvertrag bei dem Major-Label Universal endete, unterschrieb er im April einen neuen Vertrag bei Warner Bros. Records über eine Dauer von zwölf Monaten und kehrte zu dem Label zurück. Nach Angaben des Unternehmens besaß er nun sämtliche Rechte an Songs, die er für Warner aufgenommen hatte. Zu finanziellen Details der Vertragsinhalte wurde nichts bekannt gegeben. Ende September 2014 brachte Prince bei Warner Bros. Records mit Art Official Age und PlectrumElectrum zwei Studioalben heraus. Ferner löschte er Ende November seine Benutzerkonten bei Facebook, Instagram und YouTube. Eine offizielle Begründung dafür gab Prince nicht. Im Dezember 2015 veröffentlichte Prince sein 39. Studioalbum mit Namen HITnRUN Phase Two, das somit sein letztes zu Lebzeiten erschienenes Album ist. HITnRUN Phase Two wurde über sein eigenes Musiklabel NPG Records vertrieben. Am Abend des 16. April 2016 trat Prince das letzte Mal in der Öffentlichkeit auf; er spielte im Rahmen einer „Dance-Party“ in seinem Paisley Park Studio zwei Songs am Klavier und kündigte ein neues Livealbum mit Namen Piano & A Microphone an. The Prince Estate (seit 2017) Seit 2017 werden alle Tonträger-Veröffentlichungen von Prince von Comerica in Zusammenarbeit mit The Prince Estate (Der Prince-Nachlass) offiziell verwaltet. Kuratoren von The Prince Estate sind Troy Carter (* 1972) und Michael Howe; Carter war früherer Musikmanager von Lady Gaga und ist seit September 2018 auch Berater bei Spotify. Howe war von 2014 bis 2017 als Vizepräsident bei Warner Bros. Records für die Abteilung Artists and Repertoire zuständig. Ende Juni 2018 gab The Prince Estate bekannt, dass das Major-Label Sony Music Entertainment die Vertriebsrechte für 35 zuvor veröffentlichte Prince-Alben erworben hat. Der Vertrag bestimmte zwei Phasen: Ab Vertragsabschluss konnte Sony 23 Alben veröffentlichen, die Prince zwischen 1995 und 2010 herausgebracht hatte, inklusive in dieser Zeit veröffentlichte Singles, B-Seiten, Remixe, Non-Album-Tracks, Liveaufnahmen und Musikvideos. Die zweite Phase begann ab 2021 und umfasst zwölf weitere Prince-Alben aus den Jahren 1978 bis 1996 sowie Songs der Jahre 2014 bis 2015. Die Kaufsumme wurde nicht bekanntgegeben. Bis 2021 besaß Warner Bros. Records die Vertriebsrechte an Prince-Songs von 1978 bis 1994 und von 2014 bis 2015. 2019 sagte Michael Howe, es sei „Detektivarbeit“, das Prince-Archiv zu katalogisieren, weil viele Aufnahmen unbeschriftet seien. Zudem sei die Menge an Musik, die Prince produziert und dann verworfen habe, „gewaltig“. Das Archiv sei mittlerweile vom Paisley Park Studio in Minneapolis „an einen geheimen und sicheren Ort in Hollywood“ gebracht worden, wo es „sehr gut bewacht“ werde; man könne es „eine Festung“ nennen. Über jede Prince-Veröffentlichung entscheiden Prince’ Erben in Kooperation mit The Prince Estate, sagte er weiter. Zudem stehe Howe mit einigen Fan-Experten in Kontakt. Viele Tonbänder seien jedoch in keinem guten Zustand, da diese „seit Jahrzehnten Staub angesetzt haben“. Aber „unrettbar“ sei bislang nichts gewesen. Howe wisse, dass Prince einige Male gesagt habe, ihm sei bewusst, dass der Inhalt seines Archivs postum veröffentlicht würde. Es wäre genug Material vorhanden, um „viele, viele, viele Jahre lang Prince-Alben“ zu veröffentlichen. Doch die Rechtslage sei nicht einfach, weil verschiedene Plattenfirmen und Musiker beteiligt seien. Ende Oktober 2023 brachte The Prince Estate das Siebenfach-Album Diamonds and Pearls Deluxe heraus, das unter anderem zuvor unveröffentlichte Songs aus den Jahren 1990 bis 1992 enthält. Das Originalalbum Diamonds and Pearls veröffentlichte Prince im Oktober 1991. Musik Bereits seit Prince’ Debütalbum For You im Jahr 1978 ist der Satz „Produced, Arranged, Composed and Performed by Prince“ („Produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen von Prince“) auf den von ihm veröffentlichten Tonträgern zu finden, es kann fast als sein Markenzeichen gelten. Prince verfasste alle Liedtexte und Melodien seiner Songs, er spielte auch viele Musikinstrumente auf seinen Studioalben selbst ein. Die Begleitmusiker, die ihn bei den Aufnahmen seiner Studioalben unterstützten, spielten lediglich bei einzelnen Songs Instrumente wie Bass, Schlagzeug oder Gitarre. Regelmäßige Gastmusiker bei Prince’ Studioalben waren seit den 1980er Jahren Clare Fischer und Sheila E., seit den 1990er Jahren Candy Dulfer, Larry Graham und Maceo Parker sowie seit 2002 Posaunist Greg Boyer. Ferner arbeitete Prince 2003 mit der Violinistin Vanessa-Mae und 2007 mit den ehemaligen The-Revolution-Mitgliedern Wendy Melvoin und Lisa Coleman zusammen. Musikalischer Stil Das typische Merkmal des musikalischen Werks von Prince ist seine stilistische Vielfalt. Erstens bewegte er sich in seiner Karriere auf ganz unterschiedlichem musikalischem Terrain, zweitens verknüpfte er in seinen Alben und Songs wiederholt verschiedene Musikstile miteinander. Er kann daher nicht ausschließlich einem bestimmten Musikgenre zugeordnet werden. Seine musikalische Entwicklung begann in den 1970er Jahren. Als Jugendlicher spielte er mit seinen damaligen Bands Songs nach, etwa von Interpreten wie Earth, Wind and Fire, Grand Funk Railroad, James Brown, Jimi Hendrix, Parliament, Sly & the Family Stone und Stevie Wonder. Außerdem wurde Prince von Carlos Santana und Joni Mitchell beeinflusst. Auf seinen ersten beiden Alben For You (1978) und Prince (1979) dominieren Contemporary R&B sowie Funk, Rock und Pop mit Disco-Einflüssen. In den 1980er Jahren erweiterte er sein musikalisches Spektrum und wurde zunehmend einfallsreicher bei der Kombination unterschiedlicher Musikstile. Songs aus dem New-Wave-, Rockabilly- und Rock-’n’-Roll-Genre kamen auf den Alben Dirty Mind (1980) und Controversy (1981) hinzu. 1999 (1982) und Purple Rain (1984) sind zudem von Electro Funk und Elektronischer Tanzmusik geprägt. Auf Around the World in a Day (1985) entdeckte Prince die Hippie-Ära und kreierte ein Album aus Psychedelic Soul, Psychedelic Rock und R&B-Songs. Auffällig in dieser Zeit war, dass er zunächst auf für R&B-Musik typische Standardinstrumente wie Bläser verzichtete. An Stelle von Saxophon und Trompeten benutzte er Synthesizer. Erst bei seinem Album Parade (1986) setzte er – teilweise in Zusammenarbeit mit dem Arrangeur Clare Fischer – auch Blas- und Streichinstrumente ein. Gleichzeitig kamen erste Jazz-Einflüsse in seiner Musik vor. Die stilistische Bandbreite seines Albums Sign “☮” the Times (1987) reicht von Gospel- und Soulballaden über R&B und Funk bis hin zum Rock. Auf dem Album Batman (1989) verwendete er erstmals in einigen seiner Songs Samples, die aus Filmzitaten des Batman-Films stammen. 1981 setzte Prince zum ersten Mal den Linn LM-1 als Drumcomputer ein und benutzte dieses für die Aufnahmen einiger seiner Songs bis einschließlich 1987. Zuvor und in den darauffolgenden Jahren spielte er die Beats üblicherweise per Schlagzeug ein. Erst auf den Alben Rave Un2 the Joy Fantastic (1999) und 20Ten (2010) benutze Prince wieder den für die 1980er Jahre typischen Linn LM-1 für Aufnahmen einiger seiner Songs. Ein weiteres typisches Merkmal seiner Studioalben sind gitarrenlastige Songs, weswegen Prince gelegentlich mit Jimi Hendrix verglichen wurde, wobei Prince selbst die Meinung vertrat, ähnlich wie Carlos Santana zu klingen. 1983 beauftragte Prince die US-Gitarrenfirma Knut-Koupee Enterprises mit dem Bau seiner „Cloud“-E-Gitarre, deren Form an die einer Wolke angelehnt ist und von David Rusan entworfen wurde. In den 1990er Jahren spielte er auch ein von David Auerswald entworfenes „Symbol“-Modell, das später von Schecter hergestellt wurde. In den 1980er Jahren galt Prince als rebellischer Pionier, der sich nicht scheute, unterschiedliche Musikstile gepaart mit teilweise sehr anzüglichen Texten miteinander zu verknüpfen. Doch diesen Ruf verlor er in den 1990er Jahren allmählich. In seinen Alben Diamonds and Pearls (1991) und Love Symbol (1992) widmete er sich unter anderem Musikrichtungen wie Hip-Hop und Rap, die damals zunehmend die internationale Musikszene beeinflussten. Prince folgte zum ersten Mal Trends, nachdem er vorher selbst welche gesetzt hatte. Kritiker warfen ihm in den 1990er Jahren schwindende Kreativität vor. Das von akustischen Gitarren dominierte Unplugged-Album The Truth (1998) wurde kaum beachtet, da es nur über seine damaligen Websites erschien. Das Gleiche galt für das Album Crystal Ball (1998), auf dem unter anderem Songs aus dem Blues- und Reggae-Genre zu finden sind. Anfang des 21. Jahrhunderts waren Prince’ Alben von Jazz-Einflüssen geprägt. Dazu zählt The Rainbow Children (2001) genauso wie 2003 die instrumentalen Fusion-Alben C-Note, N.E.W.S und Xpectation. Das Album One Nite Alone (2002) ist erneut ein Akustikalbum, auf dem Prince diesmal alle Songs auf dem Klavier spielt. Seit seinem Album Musicology aus dem Jahr 2004 knüpfte Prince wieder an die Mischung aus Musikstilen an, die ihn in den 1980er Jahren bekannt und erfolgreich gemacht hatte; R&B-, Funk-, Soul-, Pop- und Rock-Elemente, unterstützt von Blas- und Streichinstrumenten, waren auf den folgenden Alben vertreten. Liedtexte Prince’ Liedtexte handeln meist von Liebe, zwischenmenschlichen Beziehungen oder Sexualität. Aber auch politische und gesellschaftskritische Themen sowie religiöse und spirituelle Inhalte kommen in seinen Texten vor. In den 1970er, 1980er und 1990er Jahren widmete sich Prince in seinen Liedtexten unter anderem verschiedenen Facetten der Sexualität. 1979 singt er beispielsweise im Song Bambi von lesbischer Liebe, und die Liedtexte des Albums Dirty Mind (1980) galten seinerzeit als obszön. Ob es dabei um Geschlechtsverkehr, Anspielungen auf Oralverkehr oder um Inzest ging – Prince provozierte auf ganzer Ebene. In seinen Texten benutzte er verschiedentlich Metaphern. Beispielsweise scheint der Song Little Red Corvette (1982) nicht von einem Sportwagen, sondern von einer Vagina zu handeln. Autos und Pferde dienen in diesem Fall als Lustmetapher. Der Song Darling Nikki aus dem Album Purple Rain war 1984 ausschlaggebend dafür, dass in den USA auf Initiative von Tipper Gore der Warnhinweis „Parental Advisory – Explicit Lyrics“ („Hinweis für Eltern – allzu deutliche Liedtexte“) auf Musikveröffentlichungen eingeführt wurde. Tipper Gore war brüskiert, als ihre damals elfjährige Tochter in dem Song eine Textzeile mit Bezug zu Masturbation hörte. Prince griff aber auch in den darauffolgenden Jahren Obszönitäten und Anzüglichkeiten in seinen Liedtexten auf. Die Single Sexy MF (1992) wurde damals vorwiegend in einer zensierten Version im Radio gespielt, da im Refrain das Wort „Motherfucker“ vorkommt. Wie nur schon durch Songtitel wie Orgasm (1994) und Pussy Control (1995) klar wird, scheute sich Prince auch weiterhin nicht vor Liedtexten mit sexuellen Inhalten. Seit dem 21. Jahrhundert distanzierte sich Prince jedoch von seinen allzu deutlichen Texten und spielte entsprechende Songs nicht mehr live. 2001 erklärte er in einem Interview, dass er alle Kraftausdrücke aus seinen Liedtexten entfernen wolle. Seitdem richtete Prince sich danach. Erst auf postumen Tonträgerveröffentlichungen sind wieder Liedtexte mit sexuellen Inhalten von ihm zu hören. Wenn seine Texte politische oder gesellschaftskritische Inhalte behandeln, schildert Prince typischerweise eine Situation oder ein Thema, ohne dabei seine eigene Meinung kundzutun. Beispielsweise thematisiert er im Song Annie Christian (1981) den Mord an John Lennon. In den Songs 1999 (1982), America (1985) und Crystal Ball (1998) schildert er Ängste vor Atomkriegen. Weitere apokalyptische Tendenzen finden sich in den Songs Sign “☮” the Times (1987), in dem er über AIDS und die Challenger-Katastrophe singt, und Planet Earth (2007), in dem er die Klimaveränderung beschreibt. Auch auf den zweiten Golfkrieg nimmt Prince in den Songs Money Don’t Matter 2 Night (1991) und Live 4 Love (1991) Bezug. Im Song Cinnamon Girl (2004) beschäftigt er sich mit den Terroranschlägen am 11. September 2001, und im Album Welcome 2 America (2021) behandelt Prince Themen wie Ausbeutung, Kapitalismus, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit. In manchen seiner Liedtexte widmete sich Prince religiösen und zuweilen spirituellen Themen. Im Song Controversy (1981) zitierte er das Vaterunser, und vor allem die Texte des Albums Lovesexy (1988) sind von mystischer Erleuchtung und christlichen Motiven beeinflusst; sie handeln von Gott, Teufel, Schuld und Sühne. Im Song Dolphin (1995) singt Prince von Reinkarnation, und auf dem Konzeptalbum The Rainbow Children (2001) lassen sich Anspielungen auf die Zeugen Jehovas finden. Gesang Charakteristisch für Prince war sein zuweilen hoher Falsettgesang. Da Prince auf seinen ersten beiden Alben For You und Prince überwiegend mit einer sehr hohen Kopfstimme singt, verglich das Musikmagazin Rolling Stone seinen Gesang 1979 mit dem von Smokey Robinson. Weitere Beispiele für Prince’ Falsettgesang finden sich auf den Singleauskopplungen Kiss (1986), The Most Beautiful Girl in the World (1994) und Breakdown (2014). Bei einigen Songs kreierte Prince einen Stimmeffekt, den er „Camille“ nannte. Dabei läuft das Tonband während der Gesangsaufnahme langsamer als normal. Beim Abspielen des Tonbands im Normaltempo entsteht ein Pitch-Shifting-Effekt, durch den Prince’ Stimme etwas höher und schneller wirkt, etwa als würde er unter Einfluss von Helium singen. Insbesondere auf dem Album Sign “☮” the Times (1987) ist dieser Stimmeffekt bei einigen Songs zu hören. „Camille“ wird als Alter Ego von Prince – seine böse Seite – interpretiert. Der zu „Camille“ entgegengesetzte Stimmeffekt hat zur Folge, dass Prince’ Stimme wesentlich langsamer und sehr tief, der von Barry White ähnlich, klingt. Zu hören ist diese tiefe Stimme beispielsweise in dem Song Bob George (1994) oder auf dem Album The Rainbow Children (2001). Die meisten seiner Texte singt Prince melodisch vertont, gelegentlich finden sich aber auch Passagen von Sprechgesang in seinen Stücken. Beispiele hierfür sind Songs wie Controversy (1981), Girls & Boys (1986) oder Dead on It (1994), das Prince ursprünglich im Jahr 1986 aufnahm und für das Black Album vorgesehen hatte. In diesem Song stottert er einen Text, der sich über die Musikrichtung Rap lustig macht. Dennoch griff Prince vor allem in den 1990er Jahren gelegentlich auf diese Vortragsform zurück und trägt in einigen Songs einen Rap-ähnlichen Gesang vor. Prince übernahm in seinen Songs sowohl den Hauptgesang als auch weitere mehrstimmige Gesangsspuren, beispielsweise in dem A-cappella-Stück For You (1978) oder in den Songs When Doves Cry (1984) und Gold (1995). Der Begleitgesang in seinen Songs stammt ebenfalls vorwiegend von ihm, gelegentlich wird er dabei aber auch von Bandmitgliedern unterstützt. Vereinzelt singen Bandmitglieder komplette Textzeilen in Prince’ Songs, etwa Wendy Melvoin und Lisa Coleman in Songs der 1980er Jahre, Rosie Gaines in Songs aus den 1990er Jahren, Shelby J. in Songs der 2000er Jahre und 3rdEyeGirl in Songs ab 2013. Bei einzelnen Songs singt Prince mit Gastsängerinnen wie beispielsweise Apollonia Kotero (1984), Sheena Easton (1987 und 1989), Carmen Electra (1992), Nona Gaye (1994), Gwen Stefani (1999), Angie Stone (2001), Lianne La Havas (2014) sowie Judith Hill, Ledisi und Rita Ora (alle 2015) zusammen im Duett. Als Gastrapper wirkten unter anderem Doug E. Fresh (1998), Chuck D (1999), Eve (1999), Q-Tip (2009) und Lizzo (2014) bei einzelnen seiner Songs mit. Einfluss auf andere Künstler Der musikalische Einfluss von Prince spiegelt sich in diversen Bereichen der internationalen Musikszene wider. The Boston Globe schrieb 2002, dass Prince zu den meistgecoverten Künstlern seiner Zeit zähle und viele zeitgenössische Musiker in ihrem Sound Elemente Prince’ musikalischen Stils verarbeiteten. Musiker aus unterschiedlichen Genres nahmen Coverversionen von Prince-Songs auf, unter anderem The Pointer Sisters (1982), Cyndi Lauper (1983), Tina Turner (1985), Billy Cobham (1987), The Art of Noise featuring Tom Jones (1988), Allen Toussaint (1989), Simple Minds (1989), Big Audio Dynamite (1990), Gary Numan (1992), The Jesus and Mary Chain (1994), TLC (1994), Herbie Hancock (1995), Ginuwine (1996), Laibach (1996), Arto Lindsay (1997), Mariah Carey (1997), Ice-T (1999), Rod Stewart (2001), Patti Smith (2002), Foo Fighters (2003), Etta James (2006), Nina Simone (2008), Robert Randolph and the Family Band (2010), Glee Cast (2011), Sufjan Stevens (2012) und Lambchop (2017). Verschiedene Musiker geben Prince als Vorbild oder prägenden Einfluss an, etwa Adam Levine, Alicia Keys, Beck, Bruno Mars, D’Angelo, Lenny Kravitz, Macy Gray und OutKast. Auch deutsche Musiker wie beispielsweise das Palast Orchester featuring Max Raabe (2001), Joy Denalane (2004), Roger Cicero mit Soulounge (2004), Texas Lightning (2005), Uwe Schmidt unter dem Pseudonym Señor Coconut (2008), Lisa Wahlandt (2010), Barbara Morgenstern (2011) und David Garrett (2017) interpretierten Songs von Prince neu. Die erste deutschsprachige Version eines Prince-Titels nahm Michy Reincke im Jahr 1992 auf; seine Version Ich bin nicht Dein Mann basiert auf dem Song I Could Never Take the Place of Your Man vom Album Sign “☮” the Times und Adel Tawil macht im Song Lieder (2013) Anspielungen auf die Songs Purple Rain und When Doves Cry. Ferner nahm Schlagersängerin Helene Fischer Purple Rain in die Setlist ihrer Farbenspiel-Tournee (2014) auf. Die Schweizer Rockband Züri West nahm mit I ha di gärn gha (1994) eine schweizerdeutsche Version von When You Were Mine vom Album Dirty Mind auf und der österreichische Jazzmusiker David Helbock veröffentlichte 2012 ein Album mit Songs von Prince. Einige Songs von Prince wurden nicht durch ihre Originalversion, sondern erst durch Neuaufnahmen anderer Musiker bekannt. Chaka Khan verzeichnete 1984 mit I Feel for You einen internationalen Top-Ten-Hit, und Sinéad O’Connor erzielte 1990 mit der Single Nothing Compares 2 U einen Welterfolg. Ursprünglich hatte Prince diesen Song für die Band The Family – sein damaliges Nebenprojekt – geschrieben, die Nothing Compares 2 U bereits im August 1985 auf ihrem Album The Family veröffentlichte. Eine von Prince selbst interpretierte Version erschien erst 1993 auf The Hits/The B-Sides, gesungen als Live-Duett mit Rosie Gaines. Prince seinerseits coverte sehr selten Songs anderer Künstler, um sie auf eigenen Studioalben zu veröffentlichen; lediglich auf Emancipation (1996), Rave Un2 the Joy Fantastic (1999), One Nite Alone … (2002), Lotusflow3r (2009) und PlectrumElectrum (2014) sind von ihm interpretierte Songs anderer Musiker zu finden. Zudem komponierte Prince, zum Teil unter Pseudonymen wie beispielsweise Alexander Nevermind, Camille, Christopher, Jamie Starr und Joey Coco, Songs für diverse Künstler. Zu diesen gehören Stevie Nicks (1983 Stand Back), Sheena Easton (1984 Sugar Walls), The Bangles (1985 Manic Monday), Kenny Rogers (1986 You’re My Love), Madonna (1989 Love Song), Patti LaBelle (1989 Yo Mister), Joe Cocker (1991 Five Women), Martika (1991 Love… Thy Will Be Done), Paula Abdul (1991 U), Céline Dion (1992 With This Tear), Earth, Wind and Fire (1993 Super Hero) und No Doubt (2001 Waiting Room). Ferner schrieb Prince Songs für Miles Davis, die dieser aber nie als Studioversionen herausbrachte. Am 31. Dezember 1987 trat Davis als Gast bei einem Prince-Konzert im Paisley Park Studio für zirka fünf Minuten auf. Als Miles Davis am 28. September 1991 starb, schrieb Prince zwei Tage später als Erinnerung an ihn das Instrumentallied Letter 4 Miles, das er aber nicht veröffentlichte. Außerdem gründete Prince Bands wie Apollonia 6, Madhouse, The Family, The New Power Generation und The Time. Er schrieb und produzierte für diese Bands Songs und unterstützte als Mentor unter anderem die Karrieren von Andy Allo, Carmen Electra, Jill Jones und Sheila E. Als die musikalischen Laufbahnen von Chaka Khan, George Clinton und Mavis Staples kommerziell in einem Tief waren, nahm Prince diese Künstler bei seinen Labels Paisley Park Records beziehungsweise ab 1994 NPG Records unter Vertrag. Er schrieb für sie Songs, so dass die genannten Musiker ihre Karrieren fortsetzen konnten. Gelegentlich agierte Prince als Gastmusiker; beispielsweise sang er im Jahr 1999 den Begleitgesang für Ani DiFranco, spielte 2002 Keyboard für Common, 2005 E-Gitarre für Stevie Wonder, 2013 Bassgitarre für Janelle Monáe und 2015 diverse Instrumente für Judith Hill. Konzerte Prince ging in seiner Karriere auf über 30 Tourneen. Er übernahm an seinen Konzerten nicht nur den Gesang, sondern betätigte auch verschiedene Musikinstrumente. So spielte er bei seinen Auftritten regelmäßig Gitarre oder Klavier, an dem er zuweilen ein zirka 15-minütiges Medley gab. Gelegentlich griff er auch zu Schlagzeug, Bass oder Synthesizer. Die typischen Prince-Konzerte der 1980er und 1990er Jahre waren glamouröse Bühnenshows mit ausgefeilten Choreografien und dutzenden Kostümwechseln. Ab dem 21. Jahrhundert verzichtete Prince weitgehend auf solche Showeffekte und konzentrierte sich stärker auf seine eigentlichen musikalischen Fähigkeiten; beispielsweise gestaltete er jedes Konzert durch eine andere Songauswahl individuell. Bei seinen Livekonzerten wurde Prince von den Musikern und Hintergrundsängerinnen begleitet, die auch bei den Aufnahmen seiner jeweils aktuellen Studioalben mitwirkten. Sheila E. gastierte von 1984 bis 2011 gelegentlich bei Prince auf der Bühne. Sein Konzertdebüt gab Prince am 5. Januar 1979 in Minneapolis vor zirka 300 Zuschauern. Vor diesem Konzert hatte er gestanden, er finde es extrem schwierig, vor einem Publikum zu spielen. 1980 trat Prince mit seiner damaligen Band als Vorgruppe von Rick James auf und begleitete ihn zwei Monate lang bei dessen Fire-It-Up-Tour und sammelte dadurch Live-Erfahrung. Im Frühjahr 1981 gab Prince erstmals Konzerte in Europa, doch die Club-Auftritte in Amsterdam, London und Paris fanden keine größere Beachtung; er war damals in Europa noch zu unbekannt. Ein Tiefpunkt in seiner Karriere waren im Oktober 1981 zwei Konzerte im Los Angeles Memorial Coliseum. Damals trat er mit seiner Band als Vorgruppe von The Rolling Stones auf, um Werbung für sein viertes Album Controversy zu machen. Doch die Auftritte wurden zum Debakel: Buhrufe und fliegende Wurfgeschosse sorgten dafür, dass Prince sein erstes Konzert am 9. Oktober nach 15 Minuten abbrach; das zweite Konzert am 11. Oktober spielte er trotz erneut fliegender Wurfgeschosse zu Ende. Drei Jahre danach stand Prince auf dem kommerziellen Höhepunkt seiner Karriere, und die Purple-Rain-Tour von 1984 bis 1985 avancierte mit 1,75 Millionen Besuchern in den USA zu seiner erfolgreichsten Tournee in seiner Karriere. Seine erste Welttournee führte ihn 1986 unter anderem erstmals nach Deutschland und Japan. Nachdem Prince 1993 seinen Künstlernamen geändert hatte, wählte er die Songs für seine Konzerte anders aus. So verzichtete er in den Jahren 1994 bis 1996 auf Hits wie When Doves Cry, Purple Rain oder Kiss. Stattdessen spielte er unter anderem Songs, die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht waren. Erst 1997 bei der erfolgreichen Jam-of-the-Year-Tour durch die USA und Kanada griff Prince wieder auf Songs zurück, die ihn bekannt gemacht hatten. Die Tournee spielte 30 Millionen US-Dollar ein. Auch die Musicology-Tour im Jahr 2004 war erfolgreich, sie wurde in den USA von ungefähr 1,5 Millionen Menschen besucht und spielte 87 Millionen US-Dollar ein. „Real music 4 real music lovers“ („Echte Musik für richtige Musikliebhaber“) lautete der Slogan dieser Tournee, bei der jeder Konzertbesucher ein Exemplar der Album-CD geschenkt bekam. Vom 1. August bis zum 21. September 2007 gab Prince 21 Konzerte in der O2-Arena in London, die alle ausverkauft waren und 22 Millionen US-Dollar einspielten. Jeder Konzertbesucher bekam mit Planet Earth erneut ein Exemplar einer Prince-CD geschenkt, und am 13. September gastierte Elton John bei ihm live auf der Bühne. Im 21. Jahrhundert spielte Prince mehrfach bei Musikfestivals, was er zuvor selten getan hatte. So trat er in den Jahren 2007, 2009 und 2013 beim Montreux Jazz Festival auf, nahm 2008 am Coachella Valley Music and Arts Festival teil und trat 2010 beim Roskilde-Festival auf. Von Dezember 2010 bis September 2012 war Prince mit The New Power Generation mit der Welcome-2-America-Tour weltweit unterwegs. Während des Tourabschnitts in den USA traten diverse Gastmusiker auf, beispielsweise Alicia Keys, Carlos Santana, Janelle Monáe, Nicole Scherzinger und Whitney Houston. In den Jahren 2013 und 2014 trat Prince vorwiegend mit seiner Begleitband 3rdEyeGirl live auf. Am 13. Juni 2015 gab Prince ein Livekonzert vor 500 geladenen Gästen im Weißen Haus. Gastgeber waren Barack Obama und seine Ehefrau Michelle Obama. Unter anderem trat Stevie Wonder bei Prince auf der Bühne auf und unter den Zuschauern befanden sich beispielsweise Politiker wie Arne Duncan, Eric Holder und Susan Rice, Schauspieler wie Angela Bassett, Connie Britton, Tracee Ellis Ross und Tyler Perry sowie Musiker wie Ciara, James Taylor und Jon Bon Jovi. Anlass des Prince-Konzerts war der „African-American Music Appreciation Month“ („Monat der afro-amerikanischen Musik“), der jedes Jahr im Monat Juni in den USA gefeiert wird. Prince’ letzte Tournee Piano & A Microphone vom 16. Februar bis zum 14. April 2016 führte durch Australien, Neuseeland, Kanada und die USA. Aftershows Ab 1986 spielte Prince nach seinen Konzerten gelegentlich Aftershows. Manchmal wurden diese Zusatzkonzerte nach dem Ende seiner Hauptkonzerte über Lautsprecher angekündigt, manchmal wurde die Location über Mundpropaganda und Twitter publik gemacht. Seine Aftershows begannen nach Mitternacht und fanden in kleineren Musikclubs vor zirka 300 bis 1.000 Zuschauern statt. Bei den Aftershows entstand meist eine intimere Atmosphäre zwischen Prince und dem Publikum, da er auf Bühnenshows, Choreografien und die aufwendigen Lightshows seiner Hauptkonzerte verzichtete. Die Songauswahl gestaltete Prince anders als bei seinen Hauptkonzerten; er verzichtete oftmals auf seine Top-Ten-Hits. Keine Seltenheit waren dagegen zehnminütige Instrumentalversionen von beispielsweise Billy-Cobham-, Duke-Ellington- oder Miles-Davis-Songs und Coverversionen von Aretha Franklin, Carlos Santana, James Brown, Jimi Hendrix, Mother’s Finest, Parliament / Funkadelic oder Sly & the Family Stone. Seine Begleitsänger nahmen eine wesentlich größere Rolle als beim Hauptkonzert ein und interpretierten gelegentlich als Solisten Songs, bei denen Prince sich dann auf die Begleitung durch Instrumente wie Gitarre, Schlagzeug oder Bass konzentrierte. Höhepunkte mancher Aftershows von Prince waren Gastauftritte bekannter Musiker. Bei solchen Live-Anlässen spielte er unter anderem zusammen mit Eric Clapton (14. August 1986 in London), Ron Wood (26. Juli 1988 in London), Buddy Miles (6. April 1993 in Chicago), Bono (31. März 1995 in Dublin), Rufus Thomas (24. August 1997 in Memphis), Hans Dulfer und Lenny Kravitz (beide am 24. Dezember 1998 in Utrecht), Alicia Keys (10. April 2002 in New York), Amy Winehouse (22. September 2007 in London), Janelle Monáe (30. Dezember 2010 in New York) sowie Flavor Flav und Seal (beide am 13. Mai 2012 in Sydney). Verteidigung geistigen Eigentums In den 1990er Jahren begann Prince, sein geistiges Eigentum konsequent zu schützen; so brachte er insbesondere in den 2000er Jahren verschiedene Fälle von Urheberrechtsverletzungen vor Gericht. Im Jahr 1992 verklagte Prince die Hip-Hop-Gruppe Arrested Development, weil die Band unerlaubterweise das Wort „Tennessee“ für ihre gleichnamige Single aus Prince’ Top-Ten-Hit Alphabet St. (1988) gesampelt hatte. Arrested Development musste schließlich 100.000 US-Dollar an Prince bezahlen. Prince’ damaliger Rechtsanwalt L. Londell McMillan verbot im Jahr 1998 Reportern, bei Interviews ein Aufnahmegerät mitlaufen zu lassen. Zur Begründung sagte er, Prince wolle verhindern, dass sein Image, sein Abbild oder seine Stimme in einer Weise verwendet werde, wie sie ursprünglich nicht vorgesehen gewesen sei. Anfang 1999 beauftragte Prince eine Anwaltskanzlei, gerichtlich gegen diverse Fanseiten im Internet vorzugehen. Er warf den Betreibern der Webseiten vor, von seinem Image zu profitieren und bewusst den Eindruck zu vermitteln, er billige ihre Seiten. Zudem wurde ihnen Urheberrechtsverletzung vorgeworfen, weil sie das Prince-Symbol für ihre Zwecke nutzten. 2006 reichte Prince eine Klage vor dem Landgericht Berlin ein, weil in Deutschland eine DVD mit einem illegalen Prince-Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1983 vertrieben wurde. Das zuständige Gericht gab seiner Klage in allen Teilen statt und die DVD durfte nicht mehr verkauft werden. Ab September 2007 ging Prince mit Hilfe des Unternehmens Web Sheriff juristisch gegen Fälle angeblicher Urheberrechtsverletzungen unter anderem auf dem Videoportal YouTube vor. Eine Mutter aus Pennsylvania hatte ein 29-sekündiges Video auf YouTube veröffentlicht, auf dem ihr Kleinkind zum Song Let’s Go Crazy von Prince tanzt. Prince ließ das Video entfernen und befand sich anschließend in einem Rechtsstreit mit der Mutter, doch im August 2008 wurde der Fall zugunsten der Mutter entschieden. Auch das Musikvideo zu seiner Coverversion des Songs Creep der Band Radiohead ließ Prince 2008 von YouTube entfernen, weil er sich als Copyrightinhaber betrachtete. Thom Yorke, Sänger von Radiohead, setzte sich jedoch dafür ein, dass das Video wieder online angeschaut werden kann. Dennoch ging Prince weiterhin in entsprechenden Fällen juristisch vor. So durften keine Handyvideo-Aufnahmen von Prince-Konzerten im Internet veröffentlicht werden. John Giacobbi vom Unternehmen Web Sheriff sagte, durch die Warner-Bros.-Auseinandersetzung sei Prince klüger bezüglich des Schützens seiner Rechte geworden; sei es damals um Schallplatten und CDs gegangen, so kämpfte er im Digitalzeitalter für seine Online-Rechte. Im Jahr 2010 ließ Prince das Symbol, das er im Zeitraum von 1993 bis 2000 als Pseudonym benutzt hatte, vom Albumcover der Michael-Jackson-CD Michael noch vor deren Veröffentlichung entfernen. Im Juni 2011 bemerkte Prince gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian, er sollte „ins Weiße Haus gehen, um darüber zu sprechen, wie man das Urheberrecht schützen kann.“ 2013 reichte er bei Twitter Inc. eine Unterlassungserklärung ein, da über das Videoportal Vine in acht Videos bewegtes Bildmaterial mit Tonaufnahmen von ihm gezeigt worden sind, die er dafür nicht freigegeben habe. Daraufhin entfernte Vine die Videos. Im Januar 2014 reichte Prince eine Klage bei einem Gericht in San Francisco in Kalifornien über 22 Millionen US-Dollar gegen 22 Raubkopierer ein, die Bootlegs von Konzert-Mitschnitten des Musikers produzierten und über das Internet verbreiteten und hochgeladen haben sollen. „Niemand verklagt Fans“, sagte Prince in einem Interview. Musik miteinander zu teilen sei „cool“, aber nicht der Verkauf von Bootlegs. Bereits im Februar zog Prince die Klage wieder zurück, da die Beklagten sämtliche illegalen Downloads entfernt hatten. Film Prince als Schauspieler und Filmregisseur In den Jahren 1984 bis 1990 war Prince als Schauspieler und Filmregisseur tätig. An sein erfolgreiches Schauspieldebüt im Musikfilm Purple Rain konnte er jedoch anschließend nicht mehr anknüpfen. Zwar ist er Hauptdarsteller dreier weiterer Filme, in denen er zusätzlich auch Regie führte, doch keiner von diesen erreichte nur annähernd den kommerziellen Erfolg seines Leinwanddebüts. Purple Rain lief am 27. Juli 1984 in den US-amerikanischen Kinos an. Mit einem Budget von sieben Millionen Dollar gelang es Regisseur und Drehbuchautor Albert Magnoli, einen kommerziellen Erfolg zu erzielen, da der Film damals knapp 70 Millionen US-Dollar in US-amerikanische Kinokassen einspielte und weltweit 156 Millionen US-Dollar. Prince spielt in dem Film einen jungen Musiker, der im Musikclub First Avenue in Minneapolis den Durchbruch schaffen möchte. Die Hauptdarstellerin ist Apollonia Kotero. 1985 erhielt Prince für den Film einen Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik (Best Original Song Score). Die US-Premiere des Schwarzweißfilms Under the Cherry Moon fand am 1. Juli 1986 statt. Prince, diesmal selbst Filmregisseur, spielt einen Gigolo, der sich an der Côte d’Azur in eine Tochter aus reichem Hause verliebt. Diese wird von Kristin Scott Thomas gespielt, die damals ihr Kinodebüt gab. Doch der Film geriet zum Misserfolg: Er kostete zwölf Millionen US-Dollar, spielte aber nur zehn Millionen US-Dollar ein und erhielt mehrere Goldene Himbeeren. Prince erhielt diesen Negativpreis bei der Verleihung 1987 in den Kategorien „schlechtester Hauptdarsteller“ und „schlechteste Regie“ sowie „schlechtester Filmsong“ für den Song Love or Money – die B-Seite der Grammy-gekrönten Single Kiss. Zudem wurde Jerome Benton zum „schlechtesten Nebendarsteller“ gewählt und Under the Cherry Moon zum „schlechtesten Film“ des Jahres 1986. Dessen ungeachtet führte Prince erneut Regie in einem Film, diesmal bei dem Konzertfilm Prince – Sign O’ the Times, der am 20. November 1987 in US-amerikanischen Kinos anlief. Der Film besteht überwiegend aus Konzertaufnahmen in Rotterdam und Antwerpen während Prince’ Europatournee 1987. Ergänzend wurden einige Szenen im Paisley Park Studio in Chanhassen gedreht. Nach dem kommerziellen Misserfolg des Vorgängerfilms Under the Cherry Moon unterstützte die Filmabteilung von Warner Bros. den Film jedoch nicht, so dass Prince einen anderen Verleih suchen musste. Prince – Sign O’ the Times kostete 2,5 Millionen US-Dollar und spielte drei Millionen US-Dollar ein. Von Kritikern wurde der Film sehr positiv bewertet. Graffiti Bridge ist der letzte Film, in dem Prince Regie führte. Er übernahm abermals die Hauptrolle und war auch als Drehbuchautor tätig. Madonna war ursprünglich als Hauptdarstellerin vorgesehen, doch sie lehnte die Rolle ab, nachdem sie das Drehbuch gelesen hatte. Stattdessen übernahm Ingrid Chavez (* 1965) die weibliche Hauptrolle. Ferner wirkten George Clinton, Jill Jones, Jimmy Jam und Terry Lewis, Mavis Staples und Tevin Campbell in kleinen Nebenrollen mit, indem sie sich selbst spielen. Er wolle kein Francis Ford Coppola werden, gab Prince nach der US-amerikanischen Kinopremiere am 2. November 1990 zu. Graffiti Bridge war als Fortsetzung des Kinoerfolgs Purple Rain konzipiert, blieb jedoch wiederum hinter den Erwartungen zurück: Der Film kostete sieben Millionen US-Dollar, spielte jedoch in den USA nur 4,2 Millionen Dollar ein. Prince wurde erneut mehrfach für die Goldene Himbeere nominiert, blieb bei der Verleihung 1991 jedoch von einem Preis verschont. Sonstige Filmprojekte Ohne selbst als Schauspieler aufzutreten, wirkte Prince an verschiedenen weiteren Filmprojekten mit. Im Juni 1989 lief der Film Batman in den US-amerikanischen Kinos an, der zu einem der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres wurde. Prince steuerte den gleichnamigen Soundtrack bei, diverse Songs des Albums Batman sind im Film zu hören. Im März 1996 kam der Film Girl 6 von Spike Lee in die US-amerikanischen Kinos und der Soundtrack des Films besteht aus Musik von Prince-Kompositionen. 1997 trat er als Gast bei Muppets Tonight! auf und im Jahr 2014 in einer Episode der US-Sitcom New Girl. Bei beiden Auftritten spielt er sich selbst. Seinen einzigen Golden Globe Award erhielt Prince 2007 in der Kategorie Bester Filmsong für den Song The Song of the Heart, den er zum Soundtrack des Computeranimationsfilms Happy Feet beisteuerte. Zudem wird Prince seit den 1980er Jahren gelegentlich im US-amerikanischen Film thematisiert oder zitiert; so macht Spike Lee in seinem Film Do the Right Thing aus dem Jahr 1988 positive Anspielungen auf Prince als Identifikationsfigur für Afroamerikaner. Ein anderes Beispiel ist der 1990 erschienene Kinofilm Pretty Woman, in dem die von Julia Roberts gespielte Titelfigur einige Zeilen des Songs Kiss in der Badewanne singt und kurz darauf über Prince spricht. Ferner sind Prince-Songs in verschiedenen Filmen zu hören, wie beispielsweise in Lockere Geschäfte (1983), Showgirls (1995), Striptease (1996), William Shakespeares Romeo + Julia (1996), Scream 2 (1997), Get Rich or Die Tryin’ (2005), P.S. Ich liebe Dich (2007), Nie wieder Sex mit der Ex (2008), Gullivers Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu (2010), BlacKkKlansman (2018) und Der Prinz aus Zamunda 2 (2021). Rezeption Zu Lebzeiten wurden in Prince’ Karriere über 100 Millionen seiner Tonträger verkauft. Nachdem er 1993 seinen Künstlernamen in ein unaussprechbares Symbol geändert hatte, nahm sein kommerzieller Erfolg ab. Vor der Namensänderung hatten die meisten seiner Albumveröffentlichungen in den USA Platinstatus erreicht, die Alben danach erreichten diesen Status nur noch sehr selten. Erst nachdem Prince im Jahr 2000 wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen angenommen hatte und 2004 zu einem Major-Label zurückgekehrt war, erreichte er wieder Top-Ten-Platzierungen in den internationalen Hitparaden. Von 1978 bis 2015 brachte Prince 39 Studioalben heraus, von denen in den USA 19 die Top Ten erreichten und vier davon Platz eins der Charts. In den US-Singlecharts war er mit 19 Singles in den Top Ten vertreten, davon erreichten fünf die Spitzenposition. In Deutschland brachte Prince 13 Alben in die Top Ten, doch Platz eins blieb ihm verwehrt. In den deutschen Singlecharts kamen vier seiner Songs in die Top Ten, die höchste Platzierung erzielte Kiss, das 1986 Platz vier erreichte. Prince galt als Workaholic und schrieb nach offiziellen Angaben knapp 900 Songs, von denen einige nicht durch ihn selbst, sondern durch andere Musiker veröffentlicht wurden. Zudem komponierte er viele Songs und einige Alben wie Camille und Dream Factory, die er nicht veröffentlichte; 1986 sagte er in einem Radiointerview, er habe noch 320 unveröffentlichte Songs in seinem Safe liegen. Letztendlich schrieb Prince in seinem Leben über 1.000 unveröffentlichte Songs. 1980er Jahre Den kommerziellen Erfolg von Prince in den 1980er Jahren analysierte Der Spiegel: „Ganz wesentlich hängt dieser Erfolg zusammen mit seinen überdurchschnittlichen Talenten als Komponist, Produzent, Texter und als Erfinder synthetischer Klangfarben. Außerdem ist er ein virtuoser musikalischer Handwerker.“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) nannte Prince einen „hochtalentierten Komponisten“ und schrieb: „Dieses Talent, vom Selbstzitat weitestgehend entfernt, hat Prince etwas ermöglicht, was im Popgeschäft sonst kaum denkbar erscheint, nämlich hohen musikalischen Anspruch mit kommerzieller Wirklichkeit zu verbinden. Auf der einen Seite ‚Music for musicians sake‘ machen zu können – also von aktiven Musikerkollegen wie etwa Sting oder Bryan Ferry gehört und geschätzt zu werden – und anderseits die breite Masse anzuziehen.“ In einem weiteren Artikel meinte die FAZ jedoch: „Prince verkauft sich mit der für amerikanische Idole häufig typischen Mischung aus weltanschaulicher Naivität und gezielter Image-Strategie.“ Der Melody Maker konstatierte bezogen auf Prince schlicht: „Dieser Mann ist wahrlich ein Genie!“ Der Musikjournalist Barry Graves hielt Prince für sehr polarisierend: Man empfinde Prince gegenüber „nur völlige Abneigung oder totale Sympathie.“ Außerdem schrieb Graves: „Prince bietet eben mehr als nur eine geile Geste, er führt Lust und Frust, großes Drama und sachte Poesie, Power und Verletzlichkeit vor – die komplette Potential-Palette der Rockmusik. […] Er kann alles und zeigt alles her“. Musikerkollegen äußerten sich ebenfalls über Prince; Bob Dylan bezeichnete ihn als „Wunderknabe“ und Eric Clapton meinte: „Es gibt niemanden, den ich je getroffen habe, der einfach sagen kann: ‘Nun, er ist OK’. Entweder hasst man ihn oder man liebt ihn.“ Randy Newman gab zu: „Ich bewundere Prince. Er hat etwas zu sagen. Ich ziehe ihn Springsteen und eigentlich auch jedem anderen Musiker vor. Er probiert neue Dinge aus. Und er riskiert auch einmal Sachen, die die Leute in seiner Musik vielleicht nicht auf Anhieb mögen.“ Miles Davis sagte: „Sie würden staunen, wie viel Prince über Musik weiß. Und er spielt so gut wie jeder Jazzmusiker, den ich kenne.“ Eine andere Auffassung vertrat Rick James: „Prince ist ein junger Geistesgestörter. Er ist völlig daneben. Man kann seine Musik nicht ernst nehmen. Er singt Lieder über oralen Sex und Inzest.“ Auch Keith Richards hielt nicht viel von Prince’ Musik, er meinte: „Prince halte ich für total oberflächlich. Er reitet auf einer Welle wie früher The Monkees. Er jongliert sehr geschickt mit den Medien, aber seine Musik ist Kinderkram.“ In den 1980er Jahren berichteten verschiedene Medien über einen angeblichen Konkurrenzkampf zwischen Prince und Michael Jackson, die beide in dieser Zeit kommerziell sehr erfolgreich waren. Auf derartige Vergleiche anspielend, bezeichnete die britische Zeitschrift The Face Prince damals als „Luzifers Antwort auf Michael Jackson.“ Der Stern schrieb, die Musik von Prince sei „aufregender als alles, was Michael Jackson je einfallen wird: eine Mischung aus Hardrock und Soul, Punk und Blues, getragen von einer Falsett-Stimme, garniert mit schrillen Gitarren-Soli, die des Meisters Verehrung für Jimi Hendrix deutlich erkennen lassen.“ Das exzentrische Image von Prince beschrieb die Stuttgarter Zeitung im Jahr 1987: „Er belegt im Hotel ‚Graf Zeppelin‘ 27 Einzel-, zehn Doppelzimmer und drei Suiten, weil er ja allein schon fünf Leibwächter dabei hat. Vom Koch ganz zu schweigen, der den Zeppelin-Kollegen über die Schulter schauen soll, damit sie dem Prinzle nicht das Frühstücksei versalzen. Hoheit selbst geruhen zwei Suiten mit ihrer Anwesenheit zu adeln, weil ein Bechsteinflügel und das ganze Body-Building Gerät einfach Platz brauchen. Die eigene Bettwäsche hat er auch einfliegen lassen: weißer Satin mit gelben und rosa Blümchen drauf, als Garnitur zwei Schaffelle. Der Mann will’s gemütlich haben, soviel steht fest.“ Dagegen sagte Cat Glover, Prince’ Tänzerin im Jahr 1987, nach dem Tod des Musikers: „Wir waren im Tourbus; Prince fuhr mit uns zu McDonald’s und bestellte Cheeseburger für alle. Das war seine Art zu sagen: ‘Ich kann auch ganz normal sein.’“ In einem Rückblick auf die 1980er Jahre schrieb der Melody Maker 1990 über Prince: „Er war für die achtziger, was Little Richard, Bob Dylan und Johnny Rotten für die fünfziger, sechziger und siebziger Jahre waren.“ Die Süddeutsche Zeitung meinte: „Wenn Elvis die fünfziger Jahre, die Beatles die sechziger Jahre und David Bowie die siebziger Jahre dominierten, dann ist diese Dekade die Dekade eines körperlich kleinen, aber schöpferisch großen Pop-Genies aus Minneapolis.“ Der Musikkritiker Karl Bruckmaier sagte: „Prince ist weit voraus auf seinem Weg ins nächste Jahrzehnt, und wir alle können uns glücklich schätzen, in seinem Tross mitreisen zu dürfen.“ 1990er Jahre In den 1990er Jahren sank Prince’ Popularität zunehmend. Mitverantwortlich dafür war seine Namensänderung im Jahr 1993, über die sich in verschiedenen Medien lustig gemacht wurde. In Anlehnung an die Textzeile „My Name Is Prince – and I am funky“ (1992) schrieb der New Musical Express: „Mein Name ist O(+> – und ich bin übergeschnappt!“ Der US-amerikanische Radiojournalist Howard Stern nannte Prince „Der Künstler, der den Leuten früher mal etwas bedeutete“. Das US-Musikmagazin Rolling Stone schrieb: „Normale Künstler leisten sich mal einen Patzer, aber dieser Typ hat sich auf Public-Relations-Katastrophen spezialisiert, die seine loyalen Fans verwirren und seinen Status als großer genreüberschreitender Innovator des letzten Jahrzehnts gründlich aushöhlen.“ Im Zeitraum von 1993 bis 2000 gab Prince so viele Interviews wie nie zuvor in seiner Karriere, dabei sprach er während dieser Zeit manchmal von sich in der dritten Person. Beispielsweise sagte er dem britischen Magazin Time Out im Jahr 1995: „Prince hat früher nie Interviews gegeben. Sie müssen da schon Prince fragen, weshalb er so gehandelt hat, und im Moment reden sie ja nicht mit ihm. Sie reden mit mir.“ 1999 äußerte er gegenüber der Welt Online: „Ich? Ich hatte keinen Erfolg in den Achtzigern. Prince hatte Erfolge in den Achtzigern.“ Über Prince’ musikalische Qualitäten in den 1990er Jahren urteilte die Entertainment Weekly: „Dieser clevere Bursche kommt immer wieder mit ein paar guten Tricks, aber die Löcher dazwischen werden auf jeder Platte größer“ und die Chicago Sun-Times fragte: „Prince: was ist passiert? In den Achtzigern beherrschte Prince Roger [sic] Nelson die Popmusik ebenso, wie Elvis Presley den Fünfzigern seinen Stempel aufdrückte und John Lennon und Paul McCartney die Sechziger formten. Die mutige Experimentierlust bei Songs wie Kiss und When Doves Cry mit ihren minimalistischen Rhythmustracks und den kantigen Gitarrensoli wurde durch plumpe Anbiederei an den Rapmarkt ersetzt – und durch eine Ästhetik, die mehr von Gleichgültigkeit als von Innovation geprägt ist. Die frische Kraft, die seine besten Songs antrieben – angefangen mit Titeln wie 1999 aus dem Jahr 1982 und auch noch 1990 auf Graffiti Bridge –, scheint mit jeder Platte schwächer zu werden, die in den Neunzigern erscheint.“ Als künstlerischen Lichtblick betrachtete der Rolling Stone 1995 die Veröffentlichung des Albums The Gold Experience: „Bei dieser LP zeigt sich unser ehemaliger Prince von seiner vielseitigsten Seite seit der 1987 erschienenen Sign “☮” the Times.“ In ähnlicher Weise äußerte sich die Detroit Press 1996: „Emancipation erinnert mit Macht daran, dass der frühere Prince zu den kreativsten und innovativsten Musikern des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts zählt – jedenfalls, wenn er sich Mühe gibt.“ Prince hatte seine eigene Sicht über diese Jahre seiner Karriere; als er 1999 von der The New York Times gefragt wurde, ob sein Album Rave Un2 the Joy Fantastic so etwas wie ein Comebackversuch sei, antwortete Prince: „Ich war doch nie weg.“ Die Entertainment Weekly resümierte, „dass Prince kein auf dem Reißbrett entworfener Popstar ist, sondern ein ungewöhnlicher und brillanter Sonderling mit Kultpotenzial, der nebenbei ein paar Riesenhits gehabt hat.“ Als Prince im Jahr 2000 wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen annahm, sagte er auf der anberaumten Pressekonferenz in New York, das unaussprechbare Symbol sei ein Mittel gewesen, sich von „unerwünschten Beziehungen“ zu lösen. 21. Jahrhundert 2004 wurde Prince in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Alicia Keys und OutKast hielten die Laudatio, wobei Keys folgendes über Prince sagte: „Es gibt nur einen Mann, der so laut ist, dass er dich ganz weich machen kann, so stark, dass er dich schwach macht, und so ehrlich, dass du dich beschämt fühlst.“ Prince hielt ebenfalls eine Rede und sagte unter anderem: „Ohne wahre spirituelle Begleitung kann zu viel Freiheit dazu führen, dass die Seele verdirbt. Daher ein Wort an die jungen Künstler: Ein echter Freund und Mentor steht nicht auf eurer Gehaltsliste. Ich wünsche euch allen das Beste auf diesem faszinierenden Weg. Es ist noch nicht zu spät.“ In der Folge interessierten sich die Medien wieder stärker für Prince. Ebenfalls 2004 erschien sein Album Musicology, in dem mehrere Kritiker ein Comeback von Prince sahen. So schrieb das US-Musikmagazin Rolling Stone: „Seit den frühen Neunzigern schien er sich in seinen eigenen bizarren fixen Ideen zu verrennen – der schwammige, religiös geprägte Fusion-Jazz des 2001 erschienenen Albums The Rainbow Children und die ziellosen Instrumentalimprovisationen von N.E.W.S aus dem Jahr 2003 waren da nur die jüngsten Beispiele. Musicology hingegen ist nun ein so ansprechendes, auf den Punkt gebrachtes und absolut zufrieden stellendes Album, wie Prince es seit ewigen Zeiten nicht mehr aufgenommen hat.“ Die britische Tageszeitung The Guardian befand, „dass Prince endlich aus der selbstmitleidigen Starre erwacht ist, die nun schon zehn Jahre währt.“ Das E-Zine PopMatters zelebrierte Prince als „einen der Letzten einer aussterbenden Gattung: der generationsübergreifend attraktiven Popikone. Noch ist kein Nachfolger in Sicht, und daher sollten wir dankbar sein, dass ihm noch nicht der Saft ausgegangen ist.“ Doch es gab auch weniger enthusiastische Stimmen. Der New Musical Express meinte, es sei „leider Wunschdenken, wenn man sich einreden wollte, dass Musicology das erste wirklich gute Prince-Album seit seiner besten Zeit in den Achtzigern sei.“ Die Website Pitchfork Media äußerte: „Ich kann nicht nachvollziehen, wie man ernsthaft von einem Comeback sprechen oder andeuten kann, dass er hier zu seiner früheren Bestform zurückkehrt.“ Im Jahr 2010 wurde Prince mit einem BET Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Stephen G. Hill, Präsident der BET-Gesellschaft, hob seinen „einzigartigen Stil“ hervor und sagte: „Prince ist dynamisch, Prince ist genial, Prince ist Musik.“ 2011 aktualisierte der Rolling Stone seine Liste der 100 größten Musiker aller Zeiten, in der es Prince auf Platz 27 setzte. 2013 wurde Prince hinter Bruce Springsteen auf Platz 2 der „Derzeit 50 besten Live-Acts“ vom Rolling Stone gewählt, und 2015 erstellte die gleiche Zeitschrift eine Liste der 100 größten Songwriter aller Zeiten, in der es ihn auf Rang 18 platzierte. Ferner wurde Prince als Mitglied in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufgenommen, die jedes Jahr die Oscar-Gewinner wählt. Postum Nach Prince’ Tod am 21. April 2016 äußerten sich sehr viele Prominente über den Musiker, beispielsweise sagte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama: „Heute hat die Welt eine kreative Ikone verloren. Nur wenige Künstler haben den Klang und die Entwicklung der populären Musik deutlicher beeinflusst oder so viele Menschen mit ihrem Talent berührt. Er war ein virtuoser Instrumentalist, ein brillanter Bandleader und ein elektrisierender Künstler.“ Bono von U2 twitterte: „Ich traf nie Mozart, ich traf nie Duke Ellington oder Charlie Parker. Ich traf nie Elvis. Aber ich traf Prince“. Bruce Springsteen äußerte: „Ich fühlte eine große Verwandtschaft mit Prince. Seit den sechziger und siebziger Jahren und Ihren Sam & Daves und Ihren James Browns ist er einer der größten Show-Leute, die es gibt“. Madonna schrieb bei Instagram, Prince habe die Welt verändert und sei ein wahrer Visionär gewesen. Elton John meldete sich ebenfalls bei Instagram und meinte: „Der beste Künstler, den ich je gesehen habe. Ein wahres Genie. Musikalisch jedem von uns weit voraus.“ Mark Knopfler sagte: „Er war ein vielseitiger Songwriter, Sänger, Instrumentalist und Produzent, der so vielen große Freude bereitete“. Michael Jordan meinte: „In einer Welt kreativer Künstler war Prince ein Genie. Sein Einfluss nicht nur auf die Musik, sondern auch auf die Kultur ist wirklich nicht messbar“, und Katy Perry schrieb: „Und einfach so...hat die Welt viel Magie verloren“. Mick Jagger meinte: „Prince war ein revolutionärer Künstler sowie ein wunderbarer Musiker und Komponist. Seine Texte waren originell und er war ein exzellenter Gitarrist. Sein Talent war unerschöpflich. Er gehörte zu den herausragendsten Künstlern der letzten 30 Jahre.“ Zudem äußerten sich unter anderem Aretha Franklin, Dwayne Johnson, Eric Clapton, Keith Richards, Kevin Bacon, Magic Johnson, Olivia Wilde, Paul McCartney, Reese Witherspoon, Russell Crowe, Samuel L. Jackson, Slash und Susan Sarandon. The Recording Academy, die jedes Jahr die Grammy Awards verleiht, schrieb: „Niemals konformistisch hat er unsere musikalische Landschaft neu definiert und für immer verändert. Prince war ein Original, das so viele beeinflusst hat, und sein Erbe wird für immer fortleben.“ Er sei einer der begabtesten Künstler aller Zeiten gewesen. Prince starb am 90. Geburtstag der Queen, weswegen unter anderem die Niagarafälle lilafarben angestrahlt wurden. Fälschlicherweise wurde in verschiedenen Massenmedien berichtet, dieses sei zu Ehren des Musikers geschehen, was nicht den Tatsachen entsprach; das Vorhaben wurde bereits eine Woche zuvor angekündigt, weil die Farbe Lila unter anderem mit den Royals assoziiert wird. Erst als Prince’ Tod im Laufe des Tages vom 21. April 2016 bekannt wurde, teilten die Organisatoren spontan mit, die Niagarafälle auch zu Ehren des Musikers lila anzustrahlen. Kurz nach Prince’ Tod kam es in vielen Ländern zum Wiedereinstieg älterer Alben und Songs des Musikers in den internationalen Hitparaden; beispielsweise konnten sich in Deutschland sieben Alben und vier Singles postum in den Top 100 platzieren. In den USA wurden vom 21. April bis zum 28. April 2016 insgesamt 4,41 Millionen Prince-Alben verkauft und im Mai stellte Prince postum einen neuen Rekord auf; innerhalb einer Woche waren 19 seiner Alben gleichzeitig in den Billboard 200 vertreten, was zuvor keinem Künstler gelang. Zudem waren fünf seiner Alben in den Top Ten zu finden, was zuvor ebenfalls noch kein Künstler schaffte. Vor Prince hielten The Beatles im Jahr 2004 mit 13 Alben gleichzeitig in den Top 200 den Rekord. 2017 nahm das US-amerikanische Unternehmen Pantone LLC einen violetten Farbton zu Ehren des Musikers mit Namen seines Pseudonyms „Love Symbol #2“ von 1993 bis 2000 offiziell ins Farbregister auf. Am 26. September 2018 verlieh die University of Minnesota einen Ehrendoktor an Prince für seinen Einfluss auf die internationale Musikszene sowie auf seine Heimatstadt Minneapolis, und am 29. Oktober 2019 veröffentlichte der Heyne Verlag das Buch The Beautiful Ones – Die unvollendete Autobiografie, an der Prince in den letzten drei Monaten seines Lebens noch mitgearbeitet hatte. Anlässlich der Grammy Awards 2020 fand am 28. Januar 2020 im Los Angeles Convention Center in Los Angeles ein Tribut-Konzert für Prince statt, bei dem unter anderem Chris Martin, Earth, Wind and Fire, Foo Fighters, John Legend, Mavis Staples, Misty Copeland, Sheila E., Susanna Hoffs, The Revolution, The Time und Usher auftraten. Das Konzert wurde am 21. April 2020, dem vierten Todestag von Prince, im US-Fernsehen ausgestrahlt. Am 7. Mai 2021 gab der französische Fußballverein Paris Saint-Germain bekannt, mit The Prince Estate zusammenzuarbeiten und veröffentlichte mit Partyman (1989) eine limitierte Vinyl-Single sowie eine Streetwear-Kollektion. 2023 wählte ihn der Rolling Stone auf Platz 14 der 100 größten Gitarristen aller Zeiten sowie auf Platz 16 der 100 größten Sänger aller Zeiten. Ende Oktober 2023 aktualisierte das Wirtschaftsmagazin Forbes seine Liste der „Bestbezahlten toten Prominenten“, in der Prince mit Einnahmen von 30 Millionen US-Dollar auf Platz sechs rangiert. Auszeichnungen Prince erhielt zu Lebzeiten unter anderem einen Oscar sowie sieben Grammy Awards. Postum wurde er bei den Grammy Awards 2022 in der Kategorie „Best Historical Album“ für das Album Sign o’ the Times Super Deluxe Edition erneut für einen Grammy nominiert. Außerdem wurde der von ihm komponierte Song Nothing Compares 2 U in der Version von Chris Cornell in der Kategorie „Grammy Award for Best Rock Performance“ nominiert, doch beide Tonträger gewannen nicht. Diskografie Filmografie 1984: Purple Rain 1986: Under the Cherry Moon – Unter dem Kirschmond 1987: Prince – Sign O’ the Times 1990: Graffiti Bridge Literatur Alex Hahn: Besessen – Das turbulente Leben von Prince. Hannibal Verlag, Höfen 2016, ISBN 978-3-85445-610-0, . Arthur Lizie: Prince FAQ: All That’s Left to Know About the Purple Reign. Backbeat Books, Guilford (Connecticut) 2020, ISBN 978-1-61713-670-2, . Ben Greenman: Dig If You Will the Picture – Funk, Sex and God in the Music of Prince. 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Weblinks The Prince Estate, offizielle Website von The Prince Estate Einzelnachweise Popsänger Rocksänger Contemporary-R&B-Sänger Funk-Musiker Rockmusiker Soulmusiker Bandleader Musikproduzent Songwriter Komponist (Vereinigte Staaten) Multiinstrumentalist (Popularmusik) Gitarrist Filmschauspieler Drehbuchautor Filmregisseur Autobiografie Pseudonym Oscarpreisträger Grammy-Preisträger Golden-Globe-Preisträger Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame Ehrendoktor einer Universität in den Vereinigten Staaten Rekordhalter Person (Minnesota) US-Amerikaner Geboren 1958 Gestorben 2016 Mann Wikipedia:Artikel mit Video
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https://de.wikipedia.org/wiki/Joxe%20Azurmendi
Joxe Azurmendi
Joxe Azurmendi Otaegi (* 19. März 1941 in Zegama, Baskenland) ist ein in Euskara, d. h. der baskischen Sprache schreibender baskischer Schriftsteller, Philosoph, Essayist und Dichter. Er hat zahlreiche Artikel und Bücher zu Themen wie Ethik, Politik, Philosophie der Sprache, der Technik, baskische Literatur und allgemeine Philosophie veröffentlicht. Joxe Azurmendi ist Direktor der Veröffentlichungsreihe Jakin irakurgaiak, in der unter seiner Leitung bisher über 40 Bücher herausgegeben wurden. Darüber hinaus hat er an der Übersetzung philosophischer Werke ins Baskische für den Verlag Klasikoak mitgewirkt. Er war einer der Gründer der Baskischen Sommeruniversität Udako Euskal Unibertsitatea. Derzeit hat er den Lehrstuhl für moderne Philosophie inne und unterrichtet an der baskischen Universität Euskal Herriko Unibertsitatea. Im Jahr 2010 wurde er von der Akademie der Baskischen Sprache Euskaltzaindia zum akademischen Ehrenmitglied ernannt. Joxe Azurmendi ist für viele einer der genialsten und bewandertsten Denker des Baskenlandes. Biografie Joxe Azurmendi studierte Philosophie und Theologie an der Baskischen Universität sowie in Rom und Münster. Zu Beginn der 1960er Jahre schloss Azurmendi sich der kulturellen Bewegung um die Zeitschrift Jakin an. Er war Direkter der Zeitschrift, als sie zum ersten Mal von dem Franco-Regime verboten wurde. Seit der Wiederaufnahme ihres Erscheinens ist Azurmendi ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift. In den frühen 1970er Jahren widmete er sich der Verbreitung grundlegender Texte in baskischer Sprache zu Themen im Baskenland diskutierten Themen: Nation, Sozialismus, Internationalismus, etc. In den 80er Jahren begann er an der Baskischen Universität zu lehren. 1984 stellte er seine Dissertation über Jose Maria Arizmendiarrieta, den Gründer der Genossenschaftsbewegung von Mondragón, vor. In ihr vertritt Azurmendi die These, dass Arizmendiarrieta mit diesem Projekt beabsichtigte, das Individuum und die Gesellschaft im Rahmen einer Organisation zusammenzuführen, in der sich Sozialismus und französischer Personalismus vereinen können. 1992 veröffentlichte er Espainolak eta euskaldunak [Spanier und Basken], sein bekanntestes Werk. Es war eine Reaktion auf einen Text von Claudio Sánchez-Albornoz, in dem es heißt: „Die Basken sind die letzten, die sich in Spanien zivilisiert haben; im Vergleich zu allen anderen Völkern fehlen ihnen tausend Jahre Zivilisation… Es sind rüde, simple Menschen, die sich zudem für Söhne Gottes und Erben seines Himmelreiches halten. Dabei sind sie nichts anderes als nicht romanisierte Spanier.“ In seinem Werk widerlegte Azurmendi die Stereotype einiger spanischer Intellektueller über die Basken. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erreichte sein Werk den Höhepunkt mit der Trilogie Espainiaren arimaz [Die Spanische Seele] (2006, Elkar), Humboldt. Hizkuntza eta pentsamendua [Humboldt. Sprache und Denken] (2007, UEU) und Volksgeist. Herri gogoa (2008, Elkar). Diese Trilogie spiegelt die bedeutendsten Aspekte seines Denkens wider. Sein Denken Das Werk von Azurmendi entsteht und entwickelt sich in einer Epoche der kulturellen, politischen und Wertekrise, die er nicht als etwas Negatives, sondern als Chance sieht. Sein gesamtes Denken kreist um die Verteidigung der Freiheit in allen Bereichen, vor allem aber der Gewissens- und Gedankenfreiheit. Folglich geht es in seinem Werk nicht darum, dieser Krise zu entfliehen; vielmehr stellt Azurmendi Überlegungen an, wie man in einer solchen Situation leben kann. Dabei bedient er sich einer relativistischen Betrachtungsweise und kämpft, nachdem die Modernität die Menschen jeder soliden Grundlage beraubt hat, gegen die Überreste des Dogmatismus, zu dem eine Krisengesellschaft neigt. Er kritisiert den modernen Staat, dem er vorwirft, die neue Kirche zu sein, die das Bewusstsein kontrolliert, ebenso wie die Instrumentalisierung der Moral und die Politiker, die statt der Probleme in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich zu lösen sich auf das Gebiet der Moral flüchten, um ihre Verantwortung unter dem Deckmäntelchen vermeintlich absoluter Prinzipien zu verbergen. Von großer Bedeutung ist sein Beitrag zur Infragestellung kanonischer Sichtweisen bezüglich bestimmter Themen. Hervorzuheben ist seine Interpretation Azurmendis der deutschen Aufklärung, die auf seinen fundierten Studien in Deutschland beruht. Mit ihr widerlegt er den anscheinenden Gegensatz zwischen der französischen Aufklärung und der deutschen Romantik und eröffnet eine neue Perspektive auf die verschiedenen Aspekte dieses Gegensatzes. Anders als einige spanische und französische Intellektuelle wie Alain Finkielkraut vertritt er die These, dass der Nationalismus in Frankreich entstand (Montesquieu, Voltaire, Rousseau, Ernest Renan) und anschließend von den deutschen Aufklärern und Romantikern neu interpretiert wurde. Damit stellt er die Art und Weise infrage, in der Autoren wie Goethe, Schiller, Herder oder Humboldt ein metaphysischer Nationalismus zugeschrieben wird. Einen nicht unbedeutenden Teil seines Werkes widmete Azurmendi darüber hinaus baskischen Denkern, die er aus der Vergessenheit holte, neu interpretierte und deren Rezeption er von verschiedenen Stereotypen befreite. Hier seien u. a. seine Arbeiten zu Jon Mirande, Orixe und Unamuno genannt. Joxe Azurmendi ist ein Autor, der aus der baskischen Kultur heraus und für diese denkt. Sprachlich wurde er von den baskischen Autoren der Nachkriegszeit beeinflusst. Auf dem Gebiet der Sprache hat er auch Forschungen über Autoren wie Heidegger, Wittgenstein, George Steiner oder Humboldt durchgeführt. Die Tatsache, dass er sein umfangreiches Werk in baskischer Sprache verfasst hat, steht in vollständiger Kohärenz zu seinem Denken, das sich auch in seinen Gedichten ausdrückt: Werk Die Datenbank der Baskischen Wissenschaftsgemeinschaft Inguma führt über 180 Veröffentlichungen von Azurmendi. Essays Hizkuntza, etnia eta marxismoa (Sprache, Ethnie und Marxismus) (1971, Euskal Elkargoa) Kolakowski (Kołakowski) (1972, EFA). In Zusammenarbeit mit Joseba Arregi Kultura proletarioaz (Über die proletarische Kultur) (1973, Jakin EFA) Iraultza sobietarra eta literatura (Die sowjetische Revolution und die Literatur) (1975, Gero Mensajero) Gizona Abere hutsa da (Der Mensch ist nichts als ein Tier) (1975, EFA) Zer dugu Orixeren kontra? (Was spricht gegen Orixe?) (1976, EFA Jakin) Zer dugu Orixeren alde? (Was spricht für Orixe?) (1977, EFA Jakin) Artea eta gizartea (Kunst und Gesellschaft) (1978, Haranburu) Errealismo sozialistaz (Sozialistischer Realismus) (1978, Haranburu) Mirande eta kristautasuna (Mirande und das Christentum) (1978, GAK) Arana Goiriren pentsamendu politikoa (Das politische Denken von Arana Goiri) (1979, Hordago Lur) Nazionalismo Internazionalismo Euskadin (Nationalismus-Internationalismus im Baskenland) (1979, Hordago Lur) PSOE eta euskal abertzaletasuna (Die PSOE und der baskische Patriotismus) (1979, Hordago Lur) El hombre cooperativo. Pensamiento de Arizmendiarrieta (Der kooperative Mensch. Das Denken Arizmendiarrietas) (1984, Lan Kide Aurrezkia) Filosofía personalista y cooperación. Filosofía de Arizmendiarrieta (Personalistische Philosophie und Kooperation. Die Philosophie Arizmendiarrietas) (1984, EHU) Schopenhauer, Nietzsche, Spengler, Miranderen pentsamenduan (Schopenhauer, Nietzsche, Spengler im Denken Mirandes) (1989, Susa) Miranderen pentsamendua (Das Denken Mirandes) (1989, Susa) Gizaberearen bakeak eta gerrak (Frieden und Kriege des Tiermenschen) (1991, Elkar) Espainolak eta euskaldunak (Die Spanier und die Basken) (1992, Elkar) Karlos Santamaria. Ideiak eta ekintzak (Karlos Santamaria. Sein Denken und Handeln) (1994, Gipuzkoako diputazioa (Unveröffentlicht)) La idea cooperativa: del servicio a la comunidad a su nueva creación (Die kooperative Idee: Vom Dienst an der Gesellschaft zu ihrer Neugestaltung) (1996, Gizabidea Fundazioa) Demokratak eta biolentoak (Demokraten und Gewalttäter) (1997, Elkar) Teknikaren meditazioa (Überlegungen zur Technik) (1998, Kutxa Fundazioa) Oraingo gazte eroak (Die verrückte Jugend von heute) (1998, Enbolike) El hecho catalán. El hecho portugués (Die katalanische Gegebenheit. Die portugiesische Gegebenheit) (1999, Hiru) Euskal Herria krisian (Das Baskenland in der Krise) (1999, Elkar) La violencia y la búsqueda de nuevos valores (Die Gewalt und die Suche nach neuen Werten) (2001, Hiru) La presencia de Nietzsche en los pensadores vascos Ramiro de Maeztu y Jon Mirande (Die Präsenz Nietzsches in den baskischen Denkern Ramiro de Maeztu und Jon Mirande) (2002, Euskalerriaren Adiskideen Elkartea) Etienne Salaberry. Bere pentsamenduaz (Etienne Salaberry. Sein Denken) (1903–2003) (2003, Egan) Espainiaren arimaz (Die spanische Seele) (2006, Elkar) Volksgeist. Herri gogoa (2007, Elkar) Humboldt. Hizkuntza eta pentsamendua (Humboldt. Sprache und Denken) (2007, UEU) Azken egunak Gandiagarekin (Die letzten Tage mit Gandiaga) (2009, Elkar) Bakea gudan (Frieden im Krieg) (2012, Txalaparta) Barkamena, kondena, tortura (Vergebung, Strafe, Folter) (2012, Elkar) Karlos Santamariaren pentsamendua (Das Denken Karlos Santamarias) (2013, Jakin/EHU) Historia, arraza, nazioa (Geschichte, Rasse, Nation) (2014, Elkar) Gizabere kooperatiboaz (Über die kooperative menschliche Tier) (2016, Jakin) Hizkuntza, Nazioa, Estatua (Sprache, Nation, Staat) (2017, Elkar) Beltzak, juduak eta beste euskaldun batzuk (Schwarze, Juden und andere Basken) (2018, Elkar) Pentsamenduaren historia Euskal Herrian (Gedankengeschichte im Baskenland) (2020, EHU-Jakin) Europa bezain zaharra (So alt wie Europa) (2023, Jakin) Poesie Hitz berdeak [Unreife Worte] (1971, EFA) XX. mendeko poesia kaierak – Joxe Azurmendi (2000, Susa), [Hefte der Poesie des 20. Jahrhunderts – Joxe Azurmendi] Ausgabe von Koldo Izagirre. Artikel in Zeitschriften Artikel in der Zeitschrift Jakin Artikel in der Zeitschrift Anaitasuna Artikel in der Zeitschrift RIEV Auszeichnungen und Anerkennungen 1976: Andima Ibiñagabeitia, Literaturpreis, für das Werk Espainolak eta euskaldunak 1978: Irun Hiria, Literaturpreis, für das Werk Mirande eta kristautasuna [Mirande und das Christentum]. 1998: Irun Hiria, Literaturpreis, für das Werk Teknikaren meditazioa [Überlegungen zur Technik]. 2005: Juan San Martin Preis, für das Werk Humboldt: Hizkuntza eta pentsamendua [Humboldt: Sprache und Denken]. 2010: Baskischer Literaturpreis Euskadi Literatura Saria in der Kategorie Essays, für Azken egunak Gandiagarekin [Die letzten Tage mit Gandiaga]. 2012: Eusko Ikaskuntza Preis der Gesellschaft für Baskische Studien. 2012: Auszeichnung Dabilen Elea 2014: Digitalisierung des gesamten Werks von Joxe Azurmendi, die der Rat von Gipuzkoa veranlasste 2015: Baskischer Literaturpreis Euskadi Literatura Saria in der Kategorie Essays, für Historia, arraza, nazioa [Geschichte, Rasse, Nation] 2019: Azurmendi-Kongress Literatur Aizpuru, A. (koord.): Euskal Herriko pentsamenduaren gida, Bilbo: Udako Euskal Unibertsitatea, 2012 ISBN 978-84-8438-435-9. Aizpuru, A.: Suak erreko ez balu. (I) In: hAUSnART. 3 (2013), S. 102–121. Altzibar, X.: "XX. mendeko euskal literatura: saiakera" in Mari Jose Olaziregi, Euskal literaturaren historia, Donostia: EIZEI, 2011 ISBN 978-84-615-0546-3. Englisch Ausgabe: Olaziregi, Mari Jose (2012). Basque Literary History, Reno, Center for Basque Studies/University of Nevada ISBN 978-1-935709-19-0 (pbk.) Arrieta, A.: "Eranskina: Joxe Azurmendiren Azken egunak Gandiagarekin", in: Arimak eta balioak, Donostia: Jakin, 2013 ISBN 978-84-95234-48-3 Azurmendi, Haritz 2019: Joxe Azurmendiren nazioa Nazionalismo Ikerketen argitan. Abertzaletasun kulturalaren defentsa Euskal Herri garaikidean, Doktorarbeit, EHU. del Olmo, K. 2013: "Joxe Azurmendi: Espainolak eta euskaldunak (1992)", in: Egungo euskal saiakeraren historia, Bilbo: EHU. ISBN 978-84-9860-829-8 Olariaga, A. 2019: Erlatibismoaren egiak, Bilbo, UEU. ISBN 978-84-8438-691-9 Hegats. Literatur aldizkaria. Nr. 45 (2010), . Jakin. Nr. 237 (2020) ISSN O211/495X. Sudupe, P.: 50eko Hamarkadako Euskal Literatura II, Donostia: Utriusque Vasconiae, 2011 ISBN 978-84-938329-5-7 Einzelnachweise Weblinks Verspätetes Manifest Ein Denkmal der Achtung und Liebe. Humboldt über die baskische Landschaft (PDF; 108 kB) The democrats and the violent (PDF; 270 kB) Joxe Azurmendi auf der Website von jakingunea Joxe Azurmendi in dem Literatur-Portal Literaturaren Zubitegia Das Gedicht Prometeo mixerablea, Musik von Imanol Ubeda. Interview von Elkarri mit Joxe Azurmendi. Das Denken Karlos Santamarias. Schopenhauer, Nietzsche, Spengler im Denken Mirandes (1989, Susa) Hefte der Poesie des 20. Jahrhunderts – Joxe Azurmendi (2000, Susa) Joxe Azurmendi auf der Website von Lapiko Kritikoa Autor Essay Lyrik Philosoph (20. Jahrhundert) Philosoph (21. Jahrhundert) Kulturphilosoph Sprachphilosoph Politischer Philosoph Moralphilosoph Literaturkritik Person (Baskenland) Hochschullehrer (Universität des Baskenlandes) Spanier Geboren 1941 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/FID
FID
FID steht für: Fachinformationsdienste für die Wissenschaft, ein Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft FIDE, Weltschachbund – Kürzel für Spieler, die nicht für eine Nation spielen Firmendirektversicherung, Durchführungsweg der betrieblichen Altersversorgung, siehe Direktversicherung Federation for Information and Documentation, bis 2002 bestehende Institution zur Vernetzung und Verfügbarmachung von bibliothekarischem Wissen Flächenidentifikator, Kennzeichnung eines Feldstücks in einer Feldstückskarte Flammenionisationsdetektor, ein Detektor für organische Verbindungen, der überwiegend in Verbindung mit Gaschromatographen (GC) eingesetzt wird Fall-ID in Ärzteberichten Forschungsinstitut für Fragen des Donauraumes, Vorgänger des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa free induction decay (freier Induktionszerfall) in der Kernspinresonanzspektroskopie/-tomographie Fid steht für: Fid, Werkzeug der Seilmacher, siehe Spleiß Siehe auch: The Fid, Berg im Grahamland, Antarktika Feed Abkürzung
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kokoda%20Front%20Line%21
Kokoda Front Line!
Kokoda Front Line! ist ein australischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 1942. Handlung Der Kameramann Damien Parer filmte australische Einheiten bei ihrem Kampf um den Kokoda Track im Juli und August 1942. Gezeigt werden Abwürfe von Nachschub, das Evakuieren Verwundeter durch einheimische Träger und australische Soldaten, die ihr Camp in Richtung Front verlassen. Auszeichnungen 1943 wurde der Film in der Kategorie Bester Dokumentarfilm neben drei anderen mit dem Oscar ausgezeichnet. Hintergrund Uraufgeführt wurde der Film am 18. September 1942 in Australien. Produziert wurde der Film vom Australian News and Information Bureau. Der Film ist die erste mit einem Oscar ausgezeichnete australische Produktion. Weblinks Filmtitel 1942 Australischer Film Schwarzweißfilm Kurzfilm Dokumentarfilm Zweiter Weltkrieg im Film
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https://de.wikipedia.org/wiki/Segundo%20Luis%20Moreno
Segundo Luis Moreno
Segundo Luis Moreno Andrade (* 3. August 1882 in Cotacachi; † 18. November 1972 in Quito) war ein ecuadorianischer Komponist. Leben Moreno studierte am Conservatorio Nacional in Quito und unterrichtete dort von 1909 bis 1913 Musiktheorie. Bis 1937 wirkte er als Militärkapellmeister und wurde dann Leiter des staatlichen Konservatoriums in Cuenca. Von 1945 bis 1952 leitete er das Konservatorium in Guayaquil. Er komponierte zahlreiche Werke für Blasorchester, daneben auch zwei Ouvertüren, drei Orchestersuiten, ein sinfonisches Präludium, eine Orchester-Elegie und eine Kantate. Außerdem verfasste er mehrere Werke über die Musik und Tänze der Inkas. Literatur Charles Sigmund: Segundo Luis Moreno (1882–1972): Ecuador’s Pioneer Musicologist. In: Anuario Interamericano de Investigacion Musical, Volume 8, 1972, S. 71–104, . Segundo Luis Moreno. In: Paulo de Carvalho-Neto: Antologia del folkore ecuatoriano. 2. Auflage. Asociación Ecuatoriana de Ejecutivas de Empresas Turísticas / Ed. Abya-Yala, Quito 1994, ISBN 9978-04-038-2, S. 124–127. Weblinks Segundo Luis Moreno Andrade. In: Diccionario Biográfico del Ecuador Komponist klassischer Musik (20. Jahrhundert) Komponist (Blasmusik) Militärmusiker Komponist (Ecuador) Musikwissenschaftler Ecuadorianer Geboren 1882 Gestorben 1972 Mann
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William Higby
William Higby (* 18. August 1813 in Willsboro, Essex County, New York; † 27. November 1887 in Santa Rosa, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1863 und 1869 vertrat er den Bundesstaat Kalifornien im US-Repräsentantenhaus. Werdegang William Higby besuchte die öffentlichen Schulen in Westport und studierte danach bis 1840 an der University of Vermont in Burlington. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner 1847 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Elizabethtown in diesem Beruf zu arbeiten. Im Jahr 1850 zog Higby in das Calaveras County in Kalifornien, wo er ebenfalls als Anwalt praktizierte. Zwischen 1853 und 1859 war er dort Bezirksstaatsanwalt. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Republikanischen Partei eine politische Laufbahn ein. In den Jahren 1862 und 1863 saß er im Senat von Kalifornien. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1862 wurde Higby im zweiten Wahlbezirk von Kalifornien in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1863 die Nachfolge von Aaron Augustus Sargent antrat. Nach zwei Wiederwahlen konnte er bis zum 3. März 1869 drei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Diese waren bis 1865 von den Ereignissen des Bürgerkrieges geprägt. Seit 1865 war die Arbeit des Kongresses von den Spannungen zwischen der Republikanischen Partei und Präsident Andrew Johnson überschattet, die in einem nur knapp gescheiterten Amtsenthebungsverfahren gipfelten. In den Jahren 1865 und 1868 wurden der 13. und der 14. Verfassungszusatz ratifiziert. Seit 1865 war William Higby Vorsitzender des Bergbauausschusses. Im Jahr 1868 wurde er von seiner Partei nicht mehr zur Wiederwahl nominiert. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus arbeitete Higby für einige Jahre als Zeitungsverleger. Zwischen 1877 und 1881 war er Leiter der örtlichen Finanzbehörde in seiner kalifornischen Heimat. Außerdem widmete er sich dem Gartenbau. Er starb am 27. November 1887 in Santa Rosa und wurde in Oakland beigesetzt. Weblinks Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Kalifornien Mitglied des Senats von Kalifornien Mitglied der Republikanischen Partei Staatsanwalt (Vereinigte Staaten) Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten) US-Amerikaner Geboren 1813 Gestorben 1887 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Concorso%20d%E2%80%99Eleganza%20Villa%20d%E2%80%99Este
Concorso d’Eleganza Villa d’Este
Der Concorso d’Eleganza Villa d’Este ist ein Schönheitswettbewerb für historische Automobile und Motorräder, der im Grand Hotel Villa d’Este in Cernobbio am Comer See stattfindet. Allgemeines In Europa hat sich der Concorso d’Eleganza Villa d’Este zu einem Treffpunkt für Liebhaber hochwertiger klassischer Automobile entwickelt. Auch aktive Automobil-Designer suchen dort Anregungen für ihre Arbeit. Außerdem erhält die Veranstaltung durch die direkt am See gelegene Villa d’Este, ein ehemaliger Kardinalspalast mit Park, einen gepflegten Rahmen und eine gesellschaftliche Note. Am Sonntag werden Fahrzeuge für das breite Publikum auf dem Gelände der benachbarten Villa Erba gezeigt. Die Veranstaltung findet traditionell am dritten Maiwochenende jeden Jahres statt. Eine Jury entscheidet über die beiden Preise „Best of Show“ und „BMW Group Trophy“. Das Publikum vergibt als weiteren Preis den „Coppa d’Oro Villa d’Este“. Perfekter Zustand vorausgesetzt sind die Kriterien Schönheit, Seltenheit und Emotionalität. Bereits in früheren Jahren prämierte Fahrzeuge können nicht erneut ausgezeichnet werden. Seit 2002 werden ebenfalls zeitgenössische Prototypen oder Konzeptfahrzeuge ausgezeichnet. Geschichte Die Veranstaltung fand erstmals am 1. September 1929 mit 80 Teilnehmern statt und wurde dann in loser Folge fortgesetzt. Damals wurden alljährlich herausragende Neuerscheinungen auf dem Automobilmarkt mit der Coppa d’Oro Villa d’Este prämiert. So gewann 1949 ein von dem Karosseriehersteller Touring gestylter Alfa Romeo 6C 2500 diesen Preis. Dieser Wagen ist bisher der Einzige, der den Namen Villa d’Este auch in seiner Typenbezeichnung trägt. Diese klassische Form der Veranstaltung endete im Jahr 1952. Mitte der 1980er Jahre wurde die Veranstaltung mit dem heutigen Konzept zur Prämierung von edlen Oldtimern wiederbelebt. Besitzer gepflegter alter Autos können dort auf Einladung das Ergebnis ihrer Leidenschaft zeigen. Im Jahr 1999 übernahm die BMW Group die Schirmherrschaft über die Veranstaltung. Seit 2005 veranstaltet die BMW Group Classic gemeinsam mit dem Grand Hotel Villa d’Este den Concorso d’Eleganza Villa d’Este. Von 2011 bis 2019 fand wie beim Pebble Beach Concours d’Elegance in Kalifornien im Rahmen der Veranstaltung auch eine Oldtimer-Versteigerung statt. 2020 fiel die Veranstaltung wegen der COVID-19-Pandemie aus; 2021 wurde sie deshalb von Mai auf Anfang Oktober verlegt. Für den Kern der Veranstaltung waren nur 800 Menschen zugelassen; alle mussten geimpft sein. Sonst kommen bis zu 1200 geladene Gäste. 2022 fand der Concorso wieder im Mai statt. Neu war, dass unter dem Motto „Wheels and Weißwürscht“ Clubs aller Marken zur Villa Erba eingeladen waren; 150 Wagen waren dazu registriert worden. Siehe auch Concours d’Elegance Pebble Beach Concours d’Elegance Weblinks Offizielle Website der Concorso d'Eleganza Villa d'Este (englisch, italienisch) Concorso d’Eleganza Villa d’Este. In: Comer-See-Italien.com Bildgalerien. In: Supercars.net Boris Schmidt: Concorso d'Eleganza Villa d'Este – Hollywood am See. In: FAZ.net, 4. Juni 2018 Einzelnachweise Automobildesign Veranstaltung in Italien Cernobbio BMW Veteranentreffen Erstveranstaltung 1929
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https://de.wikipedia.org/wiki/Katrina%20Powell
Katrina Powell
Katrina „Triny“ Maree Powell (* 8. April 1972 in Canberra) ist eine ehemalige australische Hockeyspielerin, die mit der Australischen Hockeynationalmannschaft 1996 und 2000 Olympiasiegerin war. Sportliche Karriere Katrina Powell trat in 252 Länderspielen für Australien an und erzielte 141 Tore. Die jüngere Schwester von Lisa Powell rückte 1996 in die Nationalmannschaft auf. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta trafen die Australierinnen im Finale auf die Südkoreanerinnen und gewannen den Titel mit 3:1, wobei Katrina Powell den letzten Treffer im Finale erzielte. Bei der Weltmeisterschaft 1998 in Utrecht bezwangen die Australierinnen im Finale die Niederländerinnen mit 3:2. Vier Monate später fanden in Kuala Lumpur die Commonwealth Games statt, im Finale siegten die Australierinnen mit 8:1 gegen die Engländerinnen. 1997 und 1999 siegten die Australierinnen bei der Champions Trophy der Damen. 2000 fanden die Olympischen Spiele in Sydney statt. Im Finale gegen die Argentinierinnen siegten die Australierinnen mit 3:1. 2002 gewann Powell die Bronzemedaille bei den Commonwealth Games in Manchester. 2004 belegten die Australierinnen in der Vorrunde der Olympischen Spiele in Athen den vierten Platz und konnten daher nur um die Plätze 5–8 spielen. Mit Siegen über die Südkoreanerinnen und die Neuseeländerinnen erreichten sie den fünften Platz. Weblinks Weltmeisterschaften bei sport-komplett.de Fußnoten Hockeynationalspieler (Australien) Olympiasieger (Hockey) Weltmeister (Feldhockey) Sieger bei den Commonwealth Games (Hockey) Olympiateilnehmer (Australien) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1996 Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2000 Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2004 Teilnehmer an den Commonwealth Games (Australien) Australier Geboren 1972 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Parataxe%20%28bildende%20Kunst%29
Parataxe (bildende Kunst)
Die Aneinanderreihung gleichartiger Elemente wird in der Bildenden Kunst als Parataxe bezeichnet. Architektur In der Architektur werden gleiche Bauglieder, die entlang einer gemeinsamen Grundlinie gleichmäßig nebeneinander angeordnet sind, als parataktisch bezeichnet. Gleichheit. Die Bauglieder haben gleiche Größe und gleichen Aufbau. Beispiel: Die Fenster und die Joche der Villa Farnesina sind zueinander deckungsgleich. Gleichmäßigkeit. Die Bauglieder sind gleich weit voneinander entfernt oder direkt miteinander verbunden. Beispiele: Die Fassadenfenster der Villa Farnesina sind in gleichen Abständen voneinander angeordnet. Die Apsiden der Kirche Santo Spirito sind durch eine gemeinsame Stütze direkt miteinander verbunden. Gemeinsame Grundlinie. Beispiele: Bei der Villa Farnesina bildet das Sohlbankgesims die gemeinsame Grundlinie der Fenster und das Sockelgesims die Grundlinie der Joche. Die Figuren im Tympanongewände des Straßburger Münsters sind entlang einer gebogenen Linie (Spitzbogen) angeordnet. Malerei und Bildhauerei Bei Gemälden, Zeichnungen, Grafiken und Reliefs werden gleichartige Elemente als parataktisch bezeichnet, wenn sie eine der beiden folgenden Anforderungen erfüllen: Die Elemente sind entlang einer gemeinsamen Grundlinie gleichmäßig nebeneinander angeordnet. Beispiele: Auf manchen ägyptischen Siegelamuletten stehen mehrere Figuren (Pharao und Götter) ohne erkennbare Interaktion in Reihe nebeneinander. In dem Stilleben mit Gefäßen von Francisco de Zurbarán werden vier Gefäße zusammenhanglos in einer Linie nebeneinander aufgereiht. Die Elemente sind auf einer Fläche beliebig verteilt, oft dicht beieinander, aber nicht miteinander verbunden. Beispiel: In Hieronymus Boschs Gemälde Der Garten der Lüste sind die szenischen Figurengruppen über die ganze Bildfläche verteilt. Die meisten Gruppen bilden eine Einheit für sich ohne Bezug zu anderen Gruppen. Übersetzungen Das Zeichen ' vor einer Silbe bedeutet, dass die Silbe betont wird. Wortherkunft Das Wort Parataxe leitet sich ab von altgriechisch παράταξις (parátaxis) „Aufstellung in Reih und Glied“ aus παρά (pará) „neben“ und τάξις (táxis) „Ordnung“. Der ursprünglich militärische Begriff bezeichnet im übertragenen Sinn die Anordnung gleichartiger Elemente neben- oder beieinander. Literatur In allgemeinen Wörterbüchern, Lexika und Enzyklopädien und in Kunstnachschlagewerken werden die Begriffe Parataxe und parataktisch als Fachbegriff der Bildenden Kunst nicht berücksichtigt. Parataktische Anordnung: Accumulatio. In: Stefan Fischer: Hieronymus Bosch : Malerei als Vision, Lehrbild und Kunstwerk, Köln 2009, Seite 187–192 () Ulrich Fürst: Schule des Sehens – Neue Medien der Kunstgeschichte : Einführung in die Architektur der Renaissance und des Barock, Online ohne Ort und Jahr: Lektion I, Kapitel 2; Lektion I, Kapitel 3; Lektion VIII, Kapitel 4; Lektion XI, Kapitel 1. Ralf Grüßinger: Dekorative Architekturfriese in Rom und Latium. Ikonologische Studien zur römischen Baudekoration der späten Republik und Kaiserzeit, Heidelberg 2001, passim (Online bei der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) Fassaden mit parataktischer Fensterreihung. In: Elisabeth Heil: Fenster als Gestaltungsmittel an Palastfassaden der italienischen Früh- und Hochrenaissance, Hildesheim 199, Seite 451–481. Henry George Liddell; Robert Scott: A Greek-English Lexicon, revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones, with the assistance of Roderick McKenzie, Oxford 1940, Stichwort παράταξις (Online bei der Tufts University) Peter Lodermeyer: Transformationen des Stillebens in der nachkubistischen Malerei Pablo Picassos, Münster 1998, Seite 194 () Cesare Cesariano (1521): Die öffentliche oder „parataktisch-offene Kolossalfassade“. In: Monika Melters: Die Kolossalordnung : zum Palastbau in Italien und Frankreich zwischen 1420 und 1670, Berlin 2008, Seite 81–84. Andrea Palladio (1570): Der frontespicio als Pseudoportikus und die private oder „parataktisch-geschlossene Kolossalfassade“ des Stadtpalastes. In: Monika Melters: Die Kolossalordnung : zum Palastbau in Italien und Frankreich zwischen 1420 und 1670, Berlin 2008, Seite 93–97. André Wiese: Zum Bild des Königs auf ägyptischen Siegelamuletten, Freiburg 1990, Seite 108, Abb. 131–138 () Claudia Wölfel: Mythos und politische Allegorie auf Tafelsilber der römischen Kaiserzeit, Berlin 1996, Seite 137, 139 (Online bei der Freien Universität Berlin) Einzelnachweise Architekturtheorie Kunstgeschichte Archäologischer Fachbegriff
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https://de.wikipedia.org/wiki/Zusammenbruchstheorie
Zusammenbruchstheorie
Unter Zusammenbruchstheorie wird im Marxismus eine Theorie verstanden, wonach der Kapitalismus notwendigerweise zusammenbrechen muss. Geschichte Der deutsch-polnische Ökonom Henryk Grossmann (1881–1950) formulierte 1929 in seiner Schrift Das Akkumulations- und Zusammenbruchsgesetz des kapitalistischen Systems: „Unsere Aufgabe besteht darin, zu zeigen, wie der kapitalistische Reproduktionsprozess durch Ursachen, die aus dem Wirtschaftskreislauf selbst entspringen, notwendig in zyklischen, also periodisch sich wiederholenden Auf- und Abstiegsbewegungen verläuft und schließlich zum Zusammenbruch des kapitalistischen Systems führt.“ (S. 79). Allerdings drückt er sich auch schwächer aus: „Wie, auf welche Weise kann die Akkumulation die kapitalistische Produktion zum Zusammenbruch bringen, wenn wir zunächst von den entgegenwirkenden Tendenzen, von welchen Marx spricht, absehen?“ (S. 79). Grossmann spricht sowohl vom „Zusammenbruchsgesetz“ als auch von der „Zusammenbruchstendenz“. Ursprünglich wurde der Begriff kritisch von Eduard Bernstein gegen Karl Marx verwendet. Bernstein kritisierte Teile der marxschen Theorie, indem er behauptete, dass ein Zusammenbruch, ein großer „Kladderadatsch“ – ein Altberliner Ausdruck, der etwa „etwas fällt herunter und bricht mit Krach in Scherben“ bedeutet – des Kapitalismus nicht zwangsläufig sei, dass deshalb auch kein gewaltsamer Umsturz, keine Revolution erforderlich sei, sondern dass vielmehr durch eine Reihe von Reformen allmählich politisch der Sozialismus erreicht werden könnte. Damit löste er den Revisionismusstreit in der SPD aus. Dagegen argumentierte Rosa Luxemburg, dass das Kapital immer äußere Räume brauche, um seine Waren verkaufen zu können. Sobald die ganze Welt kapitalistisch sei und es keine äußeren Räume mehr gebe, müsste notgedrungen die auf dem Kapital beruhende Wirtschaft zusammenbrechen. Das Kapital kann also von selbst nicht genügend Nachfrage nach seinen Produkten entwickeln, weshalb es auf Nachfrage von außen angewiesen sei. Dabei wird dieses „Außen“ aber selbst Teil der kapitalistischen Wirtschaft, sodass schließlich nichts außerhalb von ihr mehr übrig sein werde. Heute gehen viele Marxisten allerdings davon aus, dass das Kapital in der Lage ist, seine eigene Nachfrage zu schaffen und in diesem Punkt nicht auf nichtkapitalistische Räume angewiesen ist. Grossmann geht von einer eigenen Version des marxschen Gesetzes des tendenziellen Falls der Profitrate aus. Der Kapitalismus müsse schließlich zusammenbrechen, weil die durch den technischen Fortschritt erforderlichen Investitionen größer seien, als insgesamt produziert werden könne (siehe ausführliche Darstellung unter Henryk Grossmann). Neben mangelnder Nachfrage (Luxemburg) oder mangelndem Mehrwert (Grossmann) kommen auch andere Zusammenbruchsgründe in Frage, etwa die zunehmende Verelendung der Arbeitermassen oder Bewusstseinsprozesse in ihnen. Inwieweit Marx selbst an einen Zusammenbruch glaubte, ist umstritten. Kritik Kritiker von Zusammenbruchstheorien wie Nikolai Kondratjew lehnen ein deterministisches Zusammenbruchsgesetz ab. Die Geschichte habe gezeigt, dass sie nicht deterministisch verläuft, dass also auch regelmäßige Krisen und große Krisen nicht notwendig zu einem Zusammenbruch führen müssen. So bestreiten diese Marxisten auch, dass sich aus der Theorie von Karl Marx eine Zusammenbruchstheorie ableiten lässt, auch wenn sich einzelne Aussagen bei Marx und Engels finden lassen, die anzuzeigen scheinen, dass beide an einen nahen Zusammenbruch zumindest zeitweise geglaubt haben, darunter die Andeutungen in Marx’ Frühwerk „Grundrisse“. Michael Heinrich schreibt der Zusammenbruchstheorie des Kapitals vor allem eine historische Entlastungsfunktion zu. „Egal wie schlimm die aktuellen Niederlagen auch waren, das Ende des Gegners war letztlich doch gewiss.“. Krisen seien im Kapitalismus aber nicht nur zerstörerisch, „vielmehr wird in Krisen die Einheit von Momenten, die (wie Produktion und Konsum) zwar zusammengehören, aber gegeneinander verselbständigt sind (Produktion und Konsum gehorchen unterschiedlichen Bestimmungen), gewaltsam wieder hergestellt.“. Literatur Rainer Diederichs: Die Dritte Industrielle Revolution und die Krise des Kapitalismus – Zusammenbruchstheorien in der neomarxistischen Diskussion, Tectum Verlag, Marburg 2004, ISBN 3-8288-8750-3. Henryk Grossmann: Das Akkumulations- und Zusammenbruchsgesetz des kapitalistischen Systems. Leipzig 1929 Neuausgabe: Archiv sozialistischer Literatur 8, Verlag Neue Kritik, Frankfurt 1970, ISBN 3-8015-0065-9. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Westfälisches Dampfboot, Münster 2003, ISBN 3-89691-454-5. Rosa Luxemburg: Die Akkumulation des Kapitals – Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus. Berlin 1913. Oliver Nachtwey: Weltmarkt und Imperialismus – Zur Entstehungsgeschichte der klassischen marxistischen Imperialismustheorie. ISP Wissenschaft & Forschung 21. Köln 2005. ISBN 3-89900-021-8. Einzelnachweise Marxistische Wirtschaftstheorie Wirtschaftskrise
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https://de.wikipedia.org/wiki/Zden%C4%9Bk%20Miler
Zdeněk Miler
Zdeněk Miler (* 21. Februar 1921 in Kladno, Tschechoslowakei; † 30. November 2011 in Nová Ves pod Pleší nahe Dobříš) war ein tschechischer Zeichner und Zeichentrickfilmer. Leben Zdeněk Miler begann 1936 ein Studium an der staatlichen Graphikschule in Prag-Smíchov und studierte anschließend von 1939 bis 1942 Photographie an der Kunstgewerbeschule Prag. 1942 begann er seine Arbeit im Zeichentrickstudio des Baťa-Konzerns in Zlín. Dort lernte er die wichtigsten handwerklichen Fähigkeiten und spezialisierte sich auf Animationsfilme. Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte er zu der Zeichentrickfirma Bratři v triku und arbeitete zunächst als Zeichner, Regisseur und Autor. Später wurde er deren Direktor. Ab 1957 zeichnete Miler die Filme mit dem kleinen Maulwurf, die ihn international bekannt machten. Er illustrierte 40 Kinderbücher, die sich mehr als fünf Millionen Mal verkauften. Am 28. Oktober 2006 wurde Miler vom Staatspräsidenten Václav Klaus die tschechische Verdienstmedaille als Ehrung für sein Lebenswerk verliehen. Von seinem Verdienst leistete er sich ein kleines Häuschen in einem Prager Villenviertel. Nachdem er 2002 mit dem Zeichnen aufhören musste, lebte er die letzten Jahre als Hochbetagter in einem Seniorenwohnheim in Nová Ves pod Pleší. Der kleine Maulwurf Miler entwickelte etwa 70 Filme. In ungefähr 50 von ihnen spielt seine bekannteste Figur, der kleine Maulwurf, die Hauptrolle. Die Idee dazu kam ihm, als er 1956 den Auftrag bekam, eine Geschichte für Kinder zu verfilmen. Da ihm das Drehbuch nicht gefiel und er sehr stark von Walt-Disney-Filmen beeinflusst war, suchte er nach einem Tier, welches die Leitfigur in dem Film übernehmen könnte. Später erklärte er die Wahl der Tierart damit, dass er eines Tages bei einem Spaziergang über einen Maulwurfshügel gestolpert und ihm dadurch die Idee gekommen sei, den Maulwurf als seine Figur zu verwenden. 1957 entstand dann der erste Film Wie der Maulwurf zu seiner Hose kam (Jak krtek ke kalhotkám přišel), der einen Silbernen Löwen bei den internationalen Filmfestspielen in Venedig gewann. Anfangs hat der Maulwurf noch gesprochen. Da Miler aber wollte, dass sein Maulwurf überall in der Welt verstanden wurde, verlieh er ihm später nur noch kurze Ausrufe, um seine Gefühle auszudrücken. Dabei verwendete er die Stimmen seiner Töchter. Diese waren es auch, die die Filme zuerst zu sehen bekamen. So konnte Miler sehen, ob seine Geschichten auch bei den Kindern ankamen. Wie sehr Zdeněk Miler sich mit dem Maulwurf identifizierte, kann man an einem Zitat ablesen: „Ich brauchte lange, es zu begreifen, aber wenn ich den Maulwurf zeichne, dann zeichne ich mich selbst.“ Von Beginn an war der Maulwurf in der Tschechoslowakei ein großer Erfolg und heute ist der Maulwurf in über 80 Ländern zu sehen. In der deutschen Sendung mit der Maus erscheinen seit 1972 regelmäßig Folgen vom Maulwurf. Der amerikanische Astronaut Andrew Jay Feustel schenkte Zdeněk Miler eine Plüschversion des kleinen Maulwurfs, die er an Bord der letzten Endeavour-Mission dabeihatte. Eine Fanseite über den Kleinen Maulwurf ließ Miler 2005 durch seine Anwältin und die Rechtsabteilung des WDR schließen. 2015 restaurierte der WDR das Filmmaterial aufwändig und strahlte die Serie ab Silvester zuerst im Kindersender KIKA in neuer Qualität aus. Filmografie Der kleine Maulwurf Weitere Filme 1948: O milionáři, který ukradl slunce nach Jiří Wolker (deutsch: Über den Millionär, der die Sonne raubte) 1953: O kohoutkovi a slepičce (deutsch: Der Hahn und die Henne) 1958: Měsíční pohádka (deutsch: Eine Mondgeschichte) 1959: Modrý kocourek (deutsch: Der blaue Junge) 1960: Jak štěňátko dostalo chuť na med (deutsch: Wie der Welpe Appetit auf Honig bekam) 1960: O štěňátku (deutsch: Über den kleinen Welpen) 1960: Jak štěňátko chtělo malé pejsky (deutsch: Wie der Welpe kleine Hunde wollte) 1960: Jak sluníčko vrátilo štěňátku vodu (deutsch: Wie die Sonne dem kleinen Welpen sein Wasser zurückgab) 1961: O nejbohatším vrabci na světě (deutsch: Über den reichsten Spatz der Welt) 1963: Rudá stopa (deutsch: Die rote Spur) 1963: O Čtverečkovi a Trojúhelníčkovi (deutsch: Über das kleine Viereck und das kleine Dreieck) 1967: Sametka (deutsch: Das Samtkropfband) 1977: Romance helgolandská (deutsch: Eine Helgoländische Romanze) 1978: Cvrček a stroj (deutsch: Die Grille und die Maschine) 1978: Cvrček a pavouk (deutsch: Die Grille und die Spinne) 1978: Cvrček a housličky (deutsch: Die Grille und die Geige) 1979: Cvrček a slepice (deutsch: Die Grille und das Huhn) 1979: Cvrček a pila (deutsch: Die Grille und die Säge) 1979: Cvrček a bombardón (deutsch: Die Grille und das Bombardon) 1979: Cvrček a basa (deutsch: Die Grille und der Kontrabass) Weblinks Einzelnachweise Animator Filmregisseur Illustrator (Tschechien) Kinder- und Jugendliteratur Träger der tschechischen Verdienstmedaille Person (Prag) Tscheche Geboren 1921 Gestorben 2011 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Le%20Fay
Le Fay
Le Fay ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Louhans. Der Ort hat Einwohner (Stand ), sie werden scherzhaft als Les Saqués bezeichnet. Geografie Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, im Osten des Arrondissements Louhans. Das südliche Gemeindegebiet wird von der Departementsstraße D 678 in ost-westlicher Richtung durchzogen, sie bildet die Verbindung zwischen Louhans und Lons-le-Saunier und geht schon auf die Römerstraße zurück. Der Bourg selber liegt allerdings an der Departementsstraße D170, die nach Saillenard führt. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich zahlreiche Étangs, die durch den Ruisseau de l’Étang du Villard im Nordwesten, den Ruisseau de l’Étang des Claies im Süden und Osten und schließlich den zentralen Bief de Crépot nach Südwesten in die Seille entwässert werden. Im Norden der Gemeinde entspringt zudem La Boissine, die nach Norden entwässert und erst nach einem großen Bogen die Seille erreicht. Die Gemeinde weist nur wenige und kleine Waldflächen auf. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Blancs, Bois-Oudot, Bois-Saint-Maurice, Bois-Sire, Bonot, Boucheru, Buissons, Chaligny, Champ-du-Vernay, Charrières, Claies, Courlart, Crépot, Dombe, Enrageois, Folliets, Gêne, Genot, Grand-Molambief, Grués, Guillotière, Haut-du-Fay, Maître-Camp, Montbertière, Montceau, Petit-Molambief, Pontot, Pont-Rouge, Prudents, Rippe, Ruesses, Seillère, Villerots. Klima Das Klima in Le Fay ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 10,9 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 839 mm. Toponymie Courtépée erwähnt den Ort als A Fago (lat: bei der Buche), deren Vorkommen wohl namensgebend sein dürfte. Le Fay wird bereits 1190 in den Urkundenbüchern von Baume-les-Messieurs erwähnt. Geschichte Le Fay wird 1075 erstmals urkundlich erwähnt, im Zusammenhang mit einem Hugo de Fay, Mitte des 14. Jahrhunderts wird Jean du Fay in der Abtei von Le Miroir beerdigt. Durch die Heirat von Marguerite du Fay, seiner einzigen Tochter, mit Philippe Bouton gelangt die Herrschaft 1358 in deren Besitz. Jean Bouton stiftete die Kapelle von Le Fay und wurde 1436 dort begraben. Er war, wie viele seiner Vorfahren, Kastellan von Sagy. Das wurde auch sein Sohn Jacques, Vater von Émart Bouton, der seinerseits Berater und Kammerherr von Herzog Philipp dem Guten und Karl dem Kühnen, später von König Louis XI. le prudent wurde. Das Schloss von Fay, das Sitz der Boutons und anderer Adliger war, hatte elf Türme und war stark befestigt. Man erzählt sich, es habe ein Gang vom Schloss zur Kapelle bestanden. Dazu hätte es Oublietten (von französisch: oublier = vergessen) gehabt, also Kerkerräume, in denen die lebenslang Verurteilten vergessen wurden. Es seien auch Brunnen und Löcher im Keller vorhanden gewesen, in denen man sich Ungeliebter unbemerkt entledigen konnte. Das Schloss war bereits zu Zeiten von Courtépée zerstört. Hingegen erwähnt er, das Gemeindegebiet sei außerordentlich waldreich gewesen, es hätten vier Mühlen bestanden und bei der Trockenlegung des Étang des Claies seien 1760 die Reste einer Römerstraße entdeckt worden, die offensichtlich von Châteaurenaud über Savigny-en-Revermont nach Montmorot führte. Die Kirche ist dem Heiligen Christophorus geweiht und stammt aus dem Jahr 1525, sie wurde 1864 mit Seitenkapellen und Chor ergänzt. Heraldik Die Gemeinde verwendet das Wappen, das auf die Familie Bouton zurückgeht. Angehörige eines Zweiges der Familie, die Bouton de Fay, waren vom 14. bis 18. Jahrhundert die Herren von Le Fay. Anscheinend ist die Familie ausgestorben, so dass die Gemeinde das Wappen verwenden darf. Blasonierung: In Rot ein goldener Balken. Bevölkerung Wirtschaft und Infrastruktur In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche, 20 Landwirtschaftsbetriebe, 1 Bäckerei, 1 Metzgerei, 6 Betriebe der Baubranche, 1 Garagen- und 5 Dienstleistungsbetriebe. Als AOC-Produkte sind in Le Fay Crème et beurre de Bresse, ferner Volaille de Bresse und Dinde de Bresse zugelassen. Bildungseinrichtungen In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon untersteht und von 46 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A. Literatur Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897. Paul-Louis Fonrojat: La Bresse bourgignonne à travers les âges. L’écomusée de la Bresse bourgignonne, Pierre-de-Bresse, 2011. Weblinks Webpräsenz der Gemeinde Le Fay, französisch, abgerufen am 28. November 2015 Einzelnachweise Ort in Bourgogne-Franche-Comté
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https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BDde%C4%8D
Rýdeč
Rýdeč (deutsch: Ritschen) ist ein Ortsteil der Gemeinde Malečov im Okres Ústí nad Labem in Tschechien. Das Straßendorf liegt im Böhmischen Mittelgebirge zwischen dem Nordhang des Spitzberges und dem Südhang des Steinberges. Geschichte Ende des 19. Jahrhunderts war Ritschen eine bekannte Sommerfrische. Der alte Straßenort wurde schon vor 1250 genannt. Im Jahr 1787 gab es dort 50 Häuser und 1930 54 Häuser mit 274 deutschen und 1 tschechischen Einwohner. 1991 hatte der Ort 56 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 36 Wohnhäusern, in denen 76 Menschen lebten. Heute (2005) werden die Bauernhäuser vor allem von der Stadtbevölkerung als Freizeitobjekte in Anspruch genommen. Literatur Wilfried Brosche u. a.: Leitmeritz und das böhmische Mittelgebirge. Ein Heimatbuch über den Kreis Leitmeritz in Böhmen, umfassend die Gerichtsbezirke Leitmeritz, Lobositz, Auscha und Wegstädtl. 2., erweiterte Auflage. Heimatkreisverband Leitmeritz e.V., Fulda 1994. Ortsteil in Tschechien Malečov
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bernard%20Julia
Bernard Julia
Bernard L. Julia (* 1952 in Paris) ist ein französischer theoretischer und mathematischer Physiker. Julia studierte ab 1970 an der École normale supérieure. Er promovierte 1978 an der Universität Paris-Süd über Eichtheorien, veröffentlichte aber schon seit 1973 unter anderem mit André Neveu über Polarisation durch Mehrfachreflexion an der Trennfläche zweier homogener Medien (mit einer weiteren Arbeit über Elementarteilchenphysik Gegenstand seiner Diplomarbeit 1974) und 1975 mit Anthony Zee über Anregungen mit elektrischer und magnetischer Ladung (Dyon genannt) in nichtabelschen Eichtheorien. 1976 war er am Institute for Advanced Study. Er ist Forschungsdirektor des CNRS an der École normale supérieure. Mit Eugène Cremmer und Joël Scherk konstruierte er 1978 die Supergravitation in 11 Dimensionen. Kurz darauf konstruierte er mit Cremmer N=8 Supergravitation und untersuchte den Higgs-Mechanismus in der Supergravitation. Er war danach in der Stringtheorie und deren Weiterentwicklungen aktiv. 1994 wurde er mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Preis ausgezeichnet und 1986 mit dem Paul-Langevin-Preis. Weblinks Einzelnachweise Physiker (20. Jahrhundert) Physiker (21. Jahrhundert) Franzose Geboren 1952 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tesser
Tesser
Tesser ist der Familienname folgender Personen: Abraham Tesser (* 1941), US-amerikanischer Psychologe Attilio Tesser (* 1958), italienischer Fußballspieler und -trainer Neil Tesser (* 1951), US-amerikanischer Jazzjournalist und -autor
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sternb%C3%BCchlein
Sternbüchlein
Das Sternbüchlein war ein kleines astronomisches Jahrbuch, das von Robert Henseling ab dem Jahr 1910 jährlich beim Kosmos-Verlag (Stuttgart, damals noch Franckh-Verlag) herausgegeben wurde. Das Sternbüchlein beinhaltete monatliche Sternkarten mit Erläuterungen des Sternhimmels, Beschreibungen der Planetenläufe während des Jahres sowie Tabellen und Übersichten (zum Beispiel Ephemeriden), die der Hobby-Astronom benötigte. Besonders große Verbreitung fand es durch die 1921 erfolgte Gründung des Bundes der Sternfreunde, des damals größten Astrovereins in Deutschland. Verlage und Erscheinungsweise Für die Jahre 1915 und 1916 erschien kein Sternbüchlein, da Henseling nach seinem Einberufungsbefehl am Ersten Weltkrieg teilnehmen musste. 1940 trennte sich Henseling vom Kosmos- bzw. Franckh-Verlag, der daraufhin die Tradition des Sternjahrbuches in Form des Himmelsjahres in Zusammenarbeit mit anderen Autoren fortsetzte. Henseling brachte sein Sternbüchlein bis einschließlich 1954 noch bei diversen anderen Verlagen heraus (Reclam (Leipzig)) bis 1943, Reimer (Berlin) 1944 und dann wieder 1949 und 1950, Langenthal (Berlin) 1946 und 1947, Dulk (Hamburg) 1948, Lux (München) 1951 bis 1953 (als Orion-Heft) sowie Kurrer (München) 1954. Für das Jahr 1945 erschien abermals kein Sternbüchlein wegen der wirtschaftlichen Folgen des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. (Anderen Quellen zufolge wurde das fast fertige Manuskript ein Opfer des Bombenkriegs.) Aus denselben Gründen erschien die Ausgabe 1946 stark verspätet. Daher präsentierte Henseling das erste Halbjahr als gestraffter Rückblick und nur das zweite Halbjahr als ausführlichere Vorschau. Bedeutung Einige Ausgaben des Sternbüchleins sind heutzutage von nicht unbeträchtlichem antiquarischem Wert, da sie aufgrund ihres Alters und der äußeren Umstände ihres Erscheinens besondere Raritäten darstellen. Dazu zählen die ältesten Ausgaben, insbesondere der Jahrgang 1911, die Ausgaben des späteren Ersten Weltkrieges (1917 und 1918), die der Wirtschaftskrise (1923 und 1924) sowie die der unmittelbaren Nachkriegszeit (1946 bis 1948). Durch das "Sternbüchlein" angeregt, entstanden auch in anderen Ländern astronomische Jahrbücher für die Bedürfnisse von Amateurastronomen. Fast gleichzeitig mit Henseling begann der spätere Wiener Univ.Professor Oswald Thomas in Siebenbürgen mit ähnlichen Publikationen und gründete 1907 für Österreich-Ungarn den Astronomischen Verein. Hundertjähriges Jubiläum Aus Anlass des hundertjährigen Jubiläums des Sternbüchleins erschien im Franckh-Kosmos-Verlag eine Jubiläumsausgabe, die (neben dem Kosmos Himmelsjahr 2010 und zwei CDs mit der Himmelsjahr-Software und der Launcher-Version von Redshift 7) auch ein Reprint der Erstausgabe des Sternbüchleins von 1910 enthält. Einzelnachweise Astronomisches Jahrbuch Franckh-Kosmos Ersterscheinung 1910 Erscheinen eingestellt 1954 Deutschsprachiges Jahrbuch
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hans%20Karl%20Friedrich%20von%20Br%C3%BCnnow
Hans Karl Friedrich von Brünnow
Hans Karl Friedrich von Brünnow, (* um 1780/1782 in Spandau; † 7. August 1814 in Berlin) war ein preußischer Major und Chef einer Husaren-Eskadron im Schill’schen Freikorps. Leben Herkunft Hans Karl Friedrich war ein Angehöriger des kurländisch-pommerschen Adelsgeschlechts von Brünnow. Er war der dritte Sohn des preußischen Oberst Friedrich Siegmund von Brünnow. General Friedrich Georg von Sohr war sein Schwager. Werdegang Brünnow war um die Mitte des Jahres 1793 in die Preußische Armee eingetreten. Im Jahre 1806 war er der 12. Sekondeleutnant mit Patent von Januar 1799 im Leib-Husaren-Regiment mit Garnison in Fürstenwalde. Zu Beginn des Jahres 1807 schloss er sich Schill und wurde bei der Formation des 2. Brandenburgischen Husarenregiments als Premierleutnant einrangiert. Am 21. April 1807 erhielt er, nachdem er sich bei zahlreichen Gelegenheiten auszeichnete, den Orden Pour le Mérite. Über die Zeit bei Schill hat Brünnow ein Kriegstagebuch in Form einer Autobiographie verfasst. 1812 stand er als Stabsrittmeister wider beim Leib-Husaren-Regiment. Sein Ersuchen um Abschied wurde gewährt, woraufhin er in die Russisch-Deutsche Legion eintrat. Brünnow wurde in Folge häufigen Alkoholkonsums dienstunfähig und starb vor seiner Zeit im Rang eines Majors. Er wurde am 10. August im Gewölbe der Garnison Kirche in Berlin bestattet. Familie Brünnow vermählte sich 1807 mit Johanna Luise Wilhelmine Clar (* um 1784; † 19. November 1808) mit der zwei in Fürstenwalde geborene Söhne hatte. Hans Karl Friedrich von Brünnow (* 5. Oktober 1807) Gustav Eduard Alexander von Brünnow (* 7. November 1808) Beide Söhne sind vor dem Vater verstorben. Literatur Georg Bärsch: Ferdinand von Schill’s Zug und Tod im Jahre 1809. Berlin 1860, insbesondere: S. 233–234 u. S. 299 Genealogisches Handbuch der Baltischen Ritterschaften (Neue Folge), Hamburg 2011, Band 1, S. 245–246 Lars Severin: Eine Familie preußischer Offiziere von Brünnow kurländischen Stammes. In: Brandenburgische Genealogische Nachrichten, 1/2018, S. 168–171 Militärische Laufbahn des Lieutenant von Brünnow, geschrieben 1810, in: Der Soldatenfreund, 20. Jg Einzelnachweise Angehöriger der Russisch-Deutschen Legion Kavallerist (Preußen) Major (Preußen) Person in den Koalitionskriegen (Preußen) Mitglied im Schillschen Freikorps Militärschriftsteller Träger des Pour le Mérite (Militärorden) Träger des Ordens des Heiligen Wladimir Hans Karl Friedrich Adliger Geboren im 18. Jahrhundert Gestorben 1814 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt%20Kr%C3%BCger%20%28Politiker%29
Kurt Krüger (Politiker)
Kurt Krüger (* 16. Mai 1894 in Bromberg; † nach 1944) war ein deutscher Politiker (NSDAP). Er war unter anderem Abgeordneter im preußischen Landtag und Bürgermeister von Neuruppin. Leben In seiner Jugend besuchte Krüger sechs Jahre lang die Volksschule in Bromberg und vier Jahre lang die Oberrealschule. Anschließend absolvierte er eine dreijährige Ausbildung. Am 26. September 1914 trat Krüger in die Preußische Armee ein. Vom 26. September 1914 bis zum Juni 1917 nahm er mit dem 3. Pommerschen Infanterieregiment Graf Schwerin Nr. 5 als Infanterist am Ersten Weltkrieg teil. Im Juni 1917 wurde er zur Fliegertruppe überwiesen und mit der Fliegerabteilung 12 von Juni 1917 bis zum November 1918 als Kampfpilot eingesetzt. Im November 1918 schied er als Unteroffizier aus der Fliegertruppe aus. Im Krieg wurde Krüger mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und dem Verwundetenabzeichen in Schwarz ausgezeichnet. Von Dezember 1918 bis April 1919 beteiligte Krüger sich mit dem Detachment des Majors Boehmaim Grenzschutz Ost in Bromberg. Im Januar 1919 wurde er zum Vizefeldwebel befördert. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee im April 1919 arbeitete Krüger in einem Geschäft in Bromberg. Zu dieser Zeit heiratete er am 26. Juli 1919 Charlotte Semeran (* 12. Mai 1894 in Bromberg). Aus der Ehe ging eine Tochter hervor (* 15. Oktober 1920). Später arbeitete er im Angestelltenverhältnis als Buchhalter und Geschäftsführer in Berlin-Spandau. Im Dezember 1926 trat Krüger in die Sturmabteilung (SA) ein. In dieser gehörte er zunächst von Dezember 1926 bis zum 8. Juni 1927 dem SA-Sturm 10 an. Mitglied der NSDAP wurde Krüger am 19. April 1927 (Mitgliedsnummer 59.950). Vom 8. Juni 1927 bis August 1929 amtierte Krüger als Standartenführer I der Gruppe Berlin-Brandenburg: In dieser Zeit stellte er auf Befehl von Walther Stennes Einheiten in Ost- und West-Priegnitz, Ruppin und Havelland auf. Außerdem wurde er am 1. Oktober 1928 zum SA-Standartenführer befördert. Vom August 1929 bis 10. September 1930 führte er die Standarte VII. Vom 10. September 1930 bis zum 15. April 1931 war er Führer der Standarten VII und XXVI. Nach der Niederschlagung der Stennes-Revolte führte Krüger ab dem 15. April 1931 kommissarisch den Gausturm Brandenburg (Führer SA-Grenzmark). Vom November 1929 bis zum April 1932 war er zudem Bezirksverordneter von Spandau. Anlässlich der Neuaufstellung der SA im Juli 1932 – nach ihrem vorübergehenden Verbot durch die Regierung Brüning im April 1932 – wurde Krüger am 9. September 1932 zum Adjutant der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg ernannt. De facto blieb er dies bis zum 31. Oktober 1932, als er die SA verließ, um auf Wunsch von Kurt Daluege in die Schutzstaffel (SS) zu wechseln (SS-Nr. 50.820). Offiziell wurde ihm die Genehmigung zum Übertritt in die SS mit dem Führerbefehl des Obersten SA-Führers Nr. 11 vom 25. Januar 1933 mit Wirkung vom 1. Februar 1933 erteilt. Gleichzeitig schied er aus seiner Funktion als Adjutant der Gruppe Berlin-Brandenburg aus, die faktisch bereits einige Monate zuvor von Gustav Schäfer übernommen worden war. Krügers letzter Rang in der SA war der eines SA-Oberführers, zu dem er durch den Führerbefehl Nr. II des Obersten SA-Führers vom 9. September 1932 befördert worden war. Im April 1932 war Krüger zudem als Kandidat der NSDAP in den Preußischen Landtag gewählt worden, dem er fortan bis zur Auflösung dieser Körperschaft im Oktober 1933 als Abgeordneter angehörte. Gollert zufolge ragte Krüger in dieser Eigenschaft heraus, da er „als einziger Abgeordneter der NSDAP niemals einen Ordnungsruf erhalten hatte.“ In der SS gehörte Krüger zunächst vom 29. März 1933 bis 26. Juni 1933 dem Stab der SS-Gruppe Ost an. Danach fungierte er vom 22. Juni bis 13. November 1933 als Staffelführer in der Motorgruppe der SS-Gruppe Ost. Später übernahm er vom 21. März 1934 bis zum 1. August 1938 die Führung der 15. SS-Standarte (Neuruppin). Anschließend war er vom 1. August 1938 bis 14. November 1939 dem Stab des Oberabschnitts Ost bzw. vom 14. November 1939 bis November 1944 (oder Kriegsende) dem Stab des Oberabschnitts Spree zugeteilt. Als SS-Führer wurde er am 24. März 1933 zum SS-Standartenführer und am 9. November 1934 zum SS-Oberführer befördert. Eine 1944 vom Führer des SS-Oberabschnitts Spree Max Schneller vorgeschlagene Beförderung zum SS-Brigadeführer wurde dagegen nicht gewährt. Von 1934 bis zum Ende des NS-Herrschaft im Mai 1945 amtierte Krüger als Nachfolger des 1933 im Amt verstorbenen Ernst Blümel als Bürgermeister bzw. (ab 1. August 1938) Oberbürgermeister von Neuruppin. Daneben gehörte er als Beisitzer in SS-Sachen dem Gaugerichts Kurmark an. Am 6. November 1944 wurde Krüger zum Führer des II. Volkssturmbataillons beauftragt. Literatur Ernst Kienast (Hrsg.): Handbuch für den Preußischen Landtag, Ausgabe für die 5. Wahlperiode, Berlin 1933, S. 352. SS-Dienstalterslisten: 1934, 1938, 1944 Einzelnachweise Mitglied des Preußischen Landtags (Freistaat Preußen) NSDAP-Mitglied SA-Mitglied SS-Mitglied Deutscher Geboren 1894 Gestorben im 20. Jahrhundert Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Radfernwege%20in%20Polen
Liste der Radfernwege in Polen
Das ist die Liste der Radfernwege in Polen zum Stand im Jahre 2019. Die Radfernwege werden mit R-1, R-1a, R-1b, R-3, R-4, R-4a, R-4b, R-4c, R-4d und R-4e gemäß den Vorgaben der PTTK nummeriert und grün, blau, gelb, rot oder schwarz ausgewiesen. EuroVelo Folgende EuroVelo-Wege führen durch Polen: Hauptstadt-Route (EV2) Mitteleuropa-Route (EV4) Baltisch-Adriatische Route (EV9) Ostseeküsten-Route (EV10) Osteuropa-Route (EV11) Iron Curtain Trail (EV13) VeloMazovia In Masowien gibt es 22 Fernradwege mit jeweiligen Längen von 26 km bis 302 km, die im Verbund VeloMazovia zusammengefasst sind. Östlicher Weichsel-Fernradweg Westlicher Weichsel-Fernradweg Mittiger Fernradweg Narew-Fernradweg Bug-Fernradweg Kampinos-Fernradweg Bzury-Fernradweg Wkrzańska-Fernradweg Ciechanów-Fernradweg Radom-Fernradweg Otwock-Fernradweg Siedlce-Fernradweg Pułtusk-Fernradweg Warschauer Fernradweg Kozienice-Fernradweg Liw-Fernradweg Świder-Fernradweg Ring-Fernradweg Grójec-Fernradweg Truskaw-Fernradweg Karpaten-Fernradwegnetz Sieben Fernradwege werden im Karpaten-Fernradwegnetz zusammengefasst. Hauptkarpatenfernradweg Sandezer Fernradweg Multikultureller Fernradweg Weinbau Fernradweg Historischer Königsfernradweg Grenzüberschreitender Fernradweg Vorgebirgsfernradweg Großpolnisches Fernradwegnetz Neun Fernradwege werden im Großpolnischen Fernradwegnetz zusammengefasst. Piasten Fernradweg Fernradweg der hundert Seen Fernradwegering um Posen Nördlicher Großpolnischer Fernradweg Südlicher Großpolnischer Fernradweg Landesfernradweg Östlicher Warthe-Fernradweg Westlicher Warthe-Fernradweg Bernstein-Fernradweg Jura Fernradweg der Adlerhorstburgen Jura Fernradweg der Adlerhorstburgen Greenways Fernradweg Greenways Fernradweg Krakau-Mähren-Wien Östlicher Fernradweg Green Velo Östlicher Fernradweg Green Velo Oderfernradweg Blue Velo Oder-Fernradweg Blue Velo Literatur Karte PTTK Einzelnachweise !Radfernwege Radfernwege in Polen Radfernwege in Polen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Elaine%20Fantham
Elaine Fantham
Rosamund Elaine Fantham (geborene Crosthwaite; * 25. Mai 1933 in Liverpool; † 11. Juli 2016 in Toronto) war eine britische Klassische Philologin. Elaine Fantham studierte an der University of Oxford sowie an der University of Liverpool. In Liverpool wurde sie 1962 mit einer Dissertation A Commentary on the Curculio of Plautus bei Roland Gregory Austin und Otto Skutsch promoviert. Anschließend lehrte sie mehrere Jahre Klassische Philologie an der Indiana University, bevor sie 1968 Professorin an der University of Toronto war. 1986 wurde sie auf die Giger-Stiftungsprofessur nach Princeton berufen. Dort lehrte sie bis zu ihrer Emeritierung 2000. Von 1989 bis 1992 stand sie dem Department of Classics von Princeton vor. Nach ihrer Emeritierung setzte sie ihre Lehr- und Vortragstätigkeit in vielfältiger Form fort, bis sie sich 2009 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Lehrbetrieb zurückzog. Fantham war eine international anerkannte Fachfrau für lateinische Literatur. Sie beschäftigte sich mit der römischen Komödie, der lateinischen Epik und Rhetorik sowie der römischen Religion und der Sozialgeschichte der römischen Frauen. 2008 wurde sie mit dem Distinguished Service Award der American Philological Association (Society for Classical Studies) ausgezeichnet. 2004 stand sie der Organisation als Präsidentin vor. Sie übersetzte Teile des Werkes von Erasmus von Rotterdam ins Englische und kommentierte Werke von Ovid, Lukan und Seneca. Schriften (Auswahl) Herausgeber mit Anthony A. Barrett und John C. Yardley: The Emperor Nero. A Guide to the Ancient Sources, Princeton University Press, Princeton/New Jersey 2016, ISBN 9780691156514. Latin Poets and Italian Gods, University of Toronto Press, 2009, ISBN 1442640596. Julia Augusti. The Emperor’s Daughter, London 2006, ISBN 0-415-33146-3. Ovid’s Metamorphoses, Oxford 2004, ISBN 0195154096. The Roman World of Cicero’s De Oratore, Oxford 2004, ISBN 0-19-926315-9. (Rezension; PDF; 53 kB) Ovid: Fasti, Book IV, Cambridge Greek and Latin Classics, Cambridge 1998, ISBN 0521449960. Roman Literary Culture. From Cicero to Apuleius, Baltimore 1995, ISBN 0-8018-5204-8. deutsch: Literarisches Leben im antiken Rom. Sozialgeschichte der römischen Literatur von Cicero bis Apuleius, Übers. v. Theodor Heinze, Metzler, Stuttgart-Weimar 1998 ISBN 3-476-01592-0. Women in the Classical World: Image and Text, New York u. a. 1995, ISBN 0-19-506727-4. Lucan: De Bello Civili, Book II, Cambridge Greek and Latin Classics, Cambridge 1992, ISBN 0521422418. Seneca’s Troades: a Literary Introduction, Text, Translation and Commentary, Princeton University Press 1982, ISBN 069103561X. Comparative Studies in Republican Latin Imagery, Toronto 1972, ISBN 0802052622. Literatur Rolando Ferri, Mira J. Seo und Katharina Volk (Hrsg.): Callida Musa. Studi in onore di Elaine Fantham (Pisa, 2008) Weblinks Persönliche Website Society for Classical Studies: Tribute to R. Elaine Fantham, 12. Juli 2016 Altphilologe (20. Jahrhundert) Altphilologe (21. Jahrhundert) Hochschullehrer (Bloomington, Indiana) Hochschullehrer (University of Toronto) Hochschullehrer (Princeton University) Brite Geboren 1933 Gestorben 2016 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Y%20Combinator
Y Combinator
Y Combinator ist ein im März 2005 gegründetes US-amerikanisches Gründerzentrum mit Sitz in Mountain View, Kalifornien. Y Combinator nimmt Jahr für Jahr einen Spitzenplatz unter US-amerikanischen Gründungszentren ein. Geschichte Das Unternehmen wurde 2005 von Paul Graham, Robert Tappan Morris, Trevor Blackwell und Jessica Livingston gegründet. Y Combinator versorgt Startups in der Gründungsphase für einen Zeitraum von drei Jahren mit Geld, Ratschlägen und Kontakten und verlangt dafür 6 % Firmenanteile. Bis 2013 hat Y Combinator 500 Firmen in über 30 verschiedenen Marktsegmenten bei der Gründung geholfen, darunter Brex Inc., Coinbase, Scribd, reddit, Airbnb, Justin.tv, 280 North, Heroku, OMGPOP, OpenSea, Loopt, Cloudkick, Zecter, Wufoo, Dropbox und Disqus. Der Gesamtwert der durch Y Combinator geförderten Unternehmen wurde im Jahr 2012 auf 7,8 Milliarden US-Dollar geschätzt, was einem Durchschnittswert von 45,2 Millionen US-Dollar pro Firma entsprach. Zusätzlich betreibt Y Combinator die Website und Community Hacker News. Das Unternehmen bediente sich bei der Namenswahl eines gleichnamigen Ausdrucks aus dem Lambda-Kalkül, den man auch Fixpunkt-Kombinator nennt. Seit Januar 2022 werden Startups mit 500.000 US-Dollar unterstützt. Siehe auch Paul Graham Initialized Capital Weblinks www.ycombinator.com Website des Unternehmens The Future of Venture Capital and High-Tech Entrepreneurship - Talk given at Stanford University by Paul Buchheit from Ycombinator. (video archive) Einzelnachweise Unternehmen (Mountain View, Kalifornien) Gegründet 2005
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https://de.wikipedia.org/wiki/Communaut%C3%A9%20de%20communes%20de%20la%20Norma
Communauté de communes de la Norma
Die Communauté de communes de la Norma war der Zusammenschluss (Communauté de communes) der zwei Gemeinden Villarodin-Bourget und Avrieux im Département Savoie der Region Rhône-Alpes. Der Gemeindeverband war nach dem Skigebiet La Norma benannt. Die Organisation bestand vom 15. Dezember 1988 bis zum 31. Dezember 2013. Die beiden beteiligten Gemeinden wurden danach Teil der größeren Communauté de communes Terra Modana. Norma Gegründet 1988 Aufgelöst 2014
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gerichtsreferendar
Gerichtsreferendar
Ein Gerichtsreferendar ist ein Jurist mit dem ersten juristischen Staatsexamen, der sein Referendariat (den praktischen Teil der Juristenausbildung) bei Gericht absolviert. Bis ins 19. Jahrhundert wurde auch der Begriff Auskultator (von lat. auscultator: Zuhörer; manchmal auch „Auskulator“ geschrieben, vor allem österreichisch „Auskultant“) verwendet, mit dem die passive, vom Lernen durch Zuhören bestimmte erste Phase eines Referendariats gemeint war. Heute werden die Bezeichnungen (Rechts-)Referendar bzw. (Rechts-)Referendarin verwendet. Beruf (Rechtspflege) Rechtsgeschichte (Deutschland)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cestrum%20aurantiacum
Cestrum aurantiacum
Cestrum aurantiacum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hammersträucher (Cestrum). Beschreibung Cestrum aurantiacum ist ein 1,5 bis 6,5 m hoher Strauch oder gelegentlich bis zu 8,5 m hoch werdender Baum. Die Zweige sind unbehaart oder spärlich filzig behaart. Die Laubblätter sind eiförmig bis elliptisch, 7 bis 17 cm lang und 2,5 bis 5,5 cm breit. Beide Blattseiten sind unbehaart, die Spitze ist zugespitzt oder kurz spitz zulaufend, die Basis ist zugespitzt bis abgestumpft oder gelegentlich kurz verjüngend. Die Blattstiele sind 1 bis 3 cm lang und unbehaart. Die end- oder achselständigen, doldigen oder traubigen Blütenstände bestehen aus einigen bis wenigen Blüten. Die Blütenstandsachse ist fein behaart oder unbehaart, die Tragblätter linealisch und später abfallend. Die Blüten sind aufsitzend, beinahe aufsitzend oder stehen an bis zu 1,5 mm langen Blütenstielen. Der Kelch ist röhrenförmig, 5 bis 6,5 (selten auch bis zu 9) mm lang und bis auf die (0,7) 1 bis 2 (3) mm langen, bewimperten Kelchzipfel unbehaart. Diese sind pfriemförmig und lang-stachelspitzig oder abgerundet und lang-stachelspitzig und laufen an der Kelchröhre als fünf Nervenbahnen weiter nach unten. Die orange oder selten auch gelbe Krone besitzt eine 17,5 bis 20 mm lange Kronröhre, die Kronzipfel sind 3 bis 3,5 (5,5) mm lang, eiförmig oder lanzettlich. Am Rand sind sie nach außen papillös-behaart. Die Staubfäden sind 4 bis 6,5 mm lang, geschwollen und knieförmig umgebogen, rinnenartig oder fast anhängselartig. Die Basis und die Leitbündel der Staubfäden sind behaart. Der Griffel ist 16,5 bis 18,5 mm lang. Als Früchte bilden sie weiße, 8 bis 12 mm lange Beeren mit sieben bis neun Samen, die etwa 3 bis 5 mm lang sind. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16. Vorkommen und Standorte Diese Art ist in einem Gebiet verbreitet, das vom südlichen Mexiko bis nach Nicaragua reicht. Dort ist sie in feuchten Dickichten oder Wäldern zu finden, oftmals in Kiefer-Eichen-Wäldern in Höhen zwischen 1000 und 2600 m. Verwendung In Huehuetenango (Guatemala) sollen die zerstoßenen Blätter zusammen mit Seife und kaltem Wasser verwendet werden, um Flecken aus der Kleidung zu entfernen. Botanische Geschichte Die Erstbeschreibung dieser Art erfolgte 1844 durch John Lindley, der sie anhand einer in England gezogenen Pflanze beschrieb. Die Samen wurden ihm durch George Ure Skinner zugesandt, der sie in Chimalapa (Guatemala) gesammelt haben soll. Literatur Johnnie L. Gentry Jr. und Paul Standley: Flora of Guatemala. Solanaceae, Fieldiana:Botany, Volume 24, Teil X, Nummer 1 und 2. Field Museum of Natural History, 1974. Weblinks Kurzbeschreibung in der Flora of China. (engl.) Einzelnachweise Hammersträucher aurantiacum
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https://de.wikipedia.org/wiki/Troph%C3%A9e%20Ron%20Lapointe
Trophée Ron Lapointe
Die Trophée Ron Lapointe () ist eine Eishockey-Trophäe der Québec Major Junior Hockey League. Sie wird seit 1993 jährlich an den besten Cheftrainer der Liga verliehen. Die Trophäe ist nach Ron Lapointe benannt, der unter anderem als Cheftrainer der QMJHL-Teams Montréal Juniors, Québec Remparts und Shawinigan Cataractes tätig war. Im März 1992 starb er im Alter von 42 Jahren an Nierenkrebs. Gewinner Erläuterungen: Farblich unterlegte Trainer haben im selben Jahr den Brian Kilrea Coach of the Year Award gewonnen. Quelle Québec Major Junior Hockey League Guide 2012–13, S. 233 Weblinks Liste der Gewinner LHJMQ-Trophäe
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gennersbrunn
Gennersbrunn
Gennersbrunn ist ein Weiler auf der Gemarkung der Stadt Schaffhausen im Kanton Schaffhausen, Schweiz. Lage Der Weiler liegt auf einer Höhe von eingebettet zwischen Feldern und Wäldern an der Verbindungsstrasse von Schaffhausen-Herblingen nach Dörflingen. Geschichte Der im Jahre 1122 erstmals als Gennaerisbrunnin erwähnte Weiler bestand ursprünglich aus zwei Höfen und wurde nie ein eigenständiges Dorf. Er gehörte bis 1307 zum Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen. Es wurde Acker- und Rebbau betrieben. Danach gehörte Gennersbrunn zum Benediktinerinnenkloster Sankt Agnesen in Schaffhausen. 1494 kaufte das Kloster einige Vogteirechte, 1552 die Stadt Schaffhausen die restlichen Rechte. Von der Landgrafschaft Nellenburg erwarb die Stadt Schaffhausen 1723 die hohe Gerichtsbarkeit über die Dörfer des Reiats. Gennersbrunn wurde als Lehenhof geführt und gehörte zur Obervogtei Buch. Im Jahre 1850 wechselte Gennersbrunn zur Gemeinde Thayngen und 1900 zu Herblingen. Seit der Eingemeindung von Herblingen in die Stadt Schaffhausen im Jahre 1964 gehört der Weiler Gennersbrunn wieder zur Stadt Schaffhausen. Gennersbrunn gehörte kirchlich zuerst zu Büsingen am Hochrhein, ab 1855 zu Dörflingen und seit 1900 zu Herblingen. Im Jahre 2009 wohnten sechs Familien in Gennersbrunn. Wirtschaft/Tourismus Der Weiler ist stark von der Landwirtschaft geprägt. Seit 1606 gibt es einen Landgasthof in Gennersbrunn. Der Landgasthof mit seiner Gartenwirtschaft ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wanderwege von Schaffhausen, Thayngen und Dörflingen führen durch Gennersbrunn. Nordöstlich des Weilers liegt der Roderichstein. Sehenswürdigkeiten Galerie Literatur Weblinks Website Gennersbrunner Hof Ort im Kanton Schaffhausen Geographie (Schaffhausen)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Opipramol
Opipramol
Opipramol ist ein beruhigend, stimmungshebend sowie angst- und spannungslösend wirkender Arzneistoff. Er wird zur Gruppe der trizyklischen Antidepressiva gezählt, unterscheidet sich jedoch deutlich von deren üblicher Wirkungsweise (siehe Abschnitt Pharmakologie). Opipramol ist in Deutschland ein häufig verordnetes Psychopharmakon (Stand: 2016). Der beruhigende Effekt tritt vor Einsetzen des stimmungshebenden ein. Chemisch gehört Opipramol zur Klasse der Dibenzazepine und wird arzneilich in Form des Opipramoldihydrochlorids verwendet. Trotz seines Namens ist es kein Opioid. Indikationen Opipramol wird eingesetzt bei Verstimmungszuständen einhergehend mit Angst, Unruhe, Spannung, Schlafstörungen oder Depression. Des Weiteren wird es angewendet bei generalisierter Angststörung und somatoformen Störungen. Die Schlafqualität soll durch Opipramol nicht negativ beeinflusst werden. Nebenwirkungen Nebenwirkungen können unter anderem sein: Müdigkeit, Schwindel, gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit, sexuelle Funktionsstörungen wie z. B. Potenzstörungen. In hoher Dosierung können eventuell die Nebenwirkungen von Neuroleptika eintreten, also extrapyramidale (motorische) Störungen. Zumeist treten die Nebenwirkungen aber nur in der Anfangszeit (erste Tage bis Wochen) der Einnahme auf und sind nur schwach ausgeprägt. Opipramol darf nicht zusammen mit bzw. 14 Tage nach oder vor der Behandlung mit einem MAO-Hemmer gegeben werden. Zusätzlich sollte der Konsum alkoholischer Getränke vermieden werden, da dies zu Benommenheit führen kann. Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit Es liegen keine ausreichenden Fallzahlen für eine fundierte Risikobewertung vor. Opipramol soll während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation verordnet werden. Opipramol soll in der Stillzeit nicht angewendet werden, da der Wirkstoff in geringen Mengen in die Muttermilch übertritt. Absetzsyndrom Opipramol gilt als nicht abhängig machend, zumindest besteht kein bekanntes vom Wirkstoff selbst ausgehendes körperliches Abhängigkeitspotenzial. Die beruhigende Wirkung von Opipramol kann jedoch beim Absetzen ins Gegenteil umkehren und eventuell noch bestehende Störungen wieder demaskieren, so dass der Wirkstoff kontrolliert und langsam abgesetzt werden sollte. Pharmakologie Opipramol hat im Gegensatz zu den meisten übrigen Vertretern der trizyklischen Antidepressiva keine hemmende Wirkung auf die Rückaufnahme von biogenen Aminen (z. B. Serotonin, Noradrenalin). Des Weiteren weist Opipramol eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem Antiepileptikum Carbamazepin auf, Opipramol hat jedoch keine antiepileptischen Wirkungen. Die Wirkungsweise vieler Psychopharmaka, so auch die von Opipramol, ist nach wie vor Gegenstand der Forschung. So ist z. B. auch unklar, warum die Wirkung strukturverwandter Substanzen stark variieren kann. Aus diesem Grund wird die vor circa 40 Jahren in der Schweiz entwickelte Substanz heute primär als „stimmungsaufhellendes Anxiolytikum“ bezeichnet (Stand 2013). Nachgewiesen sind die folgenden Wirkmechanismen: Aktiviert als Ligand/Agonist primär den σ1-Rezeptor und hat auch eine niedrige Affinität zum σ2-Rezeptor. Diese Eigenschaft wird sowohl für antidepressive als auch anxiolytische Wirkungen von Opipramol verantwortlich gemacht. Es blockiert mit geringer Affinität den Serotonin-Rezeptor 5-HT2A, der mit Angst, Unruhe, Panik, Zwang und Depression in Verbindung gebracht wird. Es blockiert mit geringer Affinität auch den Dopamin-Rezeptor D2. Diese Rezeptorblockade ist eine typische Eigenschaft der sog. Neuroleptika, welche u. a. bei Psychosen und Schizophrenie verwendet werden. Diese multiple Wirkung im ZNS erklärt die Mittelstellung von Opipramol zwischen klassischen Antidepressiva (klassische ADs wirken auf das serotonerge, noradrenerge und seltener dopaminerge System durch Rückaufnahmehemmung der Neurotransmitter am (prä-)synaptischen Spalt oder durch Modulation der Neurotransmitter-Rezeptoren am Neuron) und Neuroleptika. Der Dopamin-D2-Rezeptor wird in Zusammenhang gebracht mit Angst, Wahnvorstellungen, paranoiden Symptomen, unsinnigen Handlungen und Zwangshandlungen sowie pathologischen Bewusstseinszuständen, wie sie bei Psychosen auftreten können. Außerdem werden auch Histamin-H1-Rezeptoren blockiert, allerdings mit wesentlich geringerer Affinität. Dies hat eine leicht sedierende Wirkung zur Folge. Antihistaminika der älteren Generation, welche vor allem gegen Allergien eingesetzt wurden und heute durch neuere Antihistaminika ersetzt wurden, hatten die Sedierung und Beruhigung als unerwünschte Nebenwirkung. Heute sind noch einige alte Antihistaminika als Schlafmittel verkäuflich (z. B. Diphenhydramin) Eine sehr gering ausgeprägte anticholinerge Wirkung, die in erster Linie für die Nebenwirkungen verantwortlich zu machen ist (wie z. B. Mundtrockenheit) Der anxiolytische (Angst lösende, entspannende, beruhigende) Effekt ist wahrscheinlich auf die Summe der oben genannten Wirkmechanismen zurückzuführen. Bei Beginn der Einnahme von Opipramol-Präparaten setzt zunächst rasch eine beruhigende Wirkung ein, erst nach etwa ein bis zwei Wochen wird dieser Effekt durch eine stimmungsaufhellende Wirkkomponente ergänzt. Die sedierende Wirkung kann schon bei erster Einnahme eintreten. Die Halbwertszeit von Opipramol im menschlichen Körper ist individuell verschieden und beträgt zwischen 6 und 11 Stunden; bei dauerhafter Einnahme verlängert sich die Halbwertszeit nicht. Handelsnamen und Hersteller Opipramol wird unter dem Handelsnamen Insidon von Laboratoires Juvise Pharmaceuticals vertrieben, es existieren mehrere Generika, beispielsweise Opipram. Weblinks Verordnungszahlen für Psychopharmaka Einzelnachweise Piperazin Dibenzazepin Beta-Aminoalkohol Anxiolytikum Antidepressivum Sedativum Arzneistoff Synthetische psychotrope Substanz Psychotroper Wirkstoff
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https://de.wikipedia.org/wiki/Olta%20Xha%C3%A7ka
Olta Xhaçka
Olta Xhaçka (* 25. Dezember 1979 in Tirana) ist eine albanische Politikerin der Partia Socialiste e Shqipërisë (PS). Von September 2017 bis Januar 2021 war sie Verteidigungsministerin Albaniens im Regierungskabinett von Ministerpräsident Edi Rama (Kabinett Rama II), danach bis September 2023 Außenministerin (Kabinett Rama II und Rama III). Biografie Xhaçka hatte Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen für Öffentliche Verwaltung an der Clark University studiert. An der University of New York Tirana hatte sie internationale Beziehungen gelehrt. Bei den Parlamentswahlen 2009 wurde Olta Xhaçka erstmals ins albanische Parlament gewählt. 2013 und 2017 wurde sie wiedergewählt. Sie wurde im März 2017 als Ersatz für Blendi Klosi, Minister für soziale Angelegenheiten und Jugend, in die Regierung berufen. Zeitgleich wurden drei weitere Ministerämter neu besetzt, darunter das Innenministerium und das Gesundheitsministerium. Die Änderung wurde damit begründet, dass die wichtigsten Personen der Partei mehr Zeit für die anstehenden Parlamentswahlen haben müssten. Xhaçka wurde zwei Monate später durch Xhulieta Kërtusha ersetzt. Dies war die Folge eines Kompromisses zwischen Ministerpräsident Edi Rama und Oppositionsführer Lulzim Basha nach einem 90-tägigen Parlamentsboykott der Opposition. Diese durfte gemäß der Vereinbarung sieben parteilose Minister bestimmen, die vor den Wahlen eine „technische Regierung“ bildeten, wodurch ein fairer Wahlverlauf garantiert werden sollte. Nach den Wahlen wurde sie im Sommer 2017 Verteidigungsministerin. Sie war nach Mimi Kodheli die zweite Frau in diesem Amt. Zu Beginn des Jahres 2021 übernahm sie das Außenministerium – nach Arta Dade (2001/2002) ebenfalls als zweite Frau in dieser Funktion. Sie behielt das Amt auch nach den Wahlen 2021 im neuen Kabinett bei. In ihre Amtszeit fallen die Aufnahme Albaniens in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (für 2022 und 2023) sowie der Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen mit dem Screening im Juli 2022. Im September 2023 wurde sie als Ministerin durch Igli Hasani abgelöst, nachdem Vorwürfe laut geworden waren, dass ihr Ehemann als Investor in Luxusimmobilien profitieren konnte, die auf staatlichem Land an der Albanischen Riviera erbaut worden waren. Weblinks Einzelnachweise Außenminister (Albanien) Minister (Albanien) Abgeordneter (Albanien) PS-Mitglied (Albanien) Politiker (21. Jahrhundert) Albaner Geboren 1979 Frau Verteidigungsminister (Albanien)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Halden%20%28Blaichach%29
Halden (Blaichach)
Halden ist ein Dorf in der bayerischen Gemeinde Blaichach im Landkreis Oberallgäu. Halden liegt südlich von Blaichach und nordwestlich am Rand der Kreisstadt Sonthofen. Der Ortsteil hat (Stand 2010) 50 Einwohner. Rundfunksender Der Sender Burgberg/Halden ist ein Füllsender des Bayerischen Rundfunks (BR) für Hörfunk in Halden. Über die Sendeanlage werden die Hörfunkkanäle Bayern 1 (89,1 MHz), Bayern 2 (92,2 MHz), Bayern 3 (96,9 MHz), BR-Klassik (90,2 MHz) und B5 aktuell (107,5 MHz) gesendet. Der Sender wird am 28. Februar 2023 stillgelegt. Einzelnachweise Literatur Richard Dertsch: Landkreis Sonthofen. (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Teil Schwaben, Bd. 7), München 1974, ISBN 3 7696 9871 1. Weblinks Ort im Landkreis Oberallgäu Ort in Oberschwaben Geographie (Blaichach) Dorf
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https://de.wikipedia.org/wiki/Saar-Pfalz-Mobil
Saar-Pfalz-Mobil
Die Saar-Pfalz-Mobil GmbH, ehemals A. Philippi GmbH, mit Sitz in Bexbach wurde 1927 als Busunternehmen durch Alois Philippi gegründet. Neben dem Linienverkehr wurde auch touristischer Busverkehr betrieben. Geschichte Das Busunternehmen A. Philippi wurde 1927 in Quierschied gegründet und setzte von Anfang an sowohl auf Linienverkehr als auch auf touristische Fahrten. Im Zweiten Weltkrieg kam der Verkehr kriegsbedingt zum Erliegen. Nach 1945 etablierte sich das Unternehmen zunächst über die Fahrten zu den Gruben und begann allmählich auch wieder den Linienverkehr aufzubauen. Die erste Verbindung führte von Göttelborn nach Saarbrücken. Diese Linie wurde nach dem Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland von der Deutschen Bundesbahn weiterbetrieben und durch Philippi-Busse bedient. Bis Ende der 1990er Jahre betrieb das damals noch als bustouristik a. philippi GmbH fungierende Unternehmen als Geschäftszweig neben dem Linienverkehr noch Reiseverkehr. Bis Mitte der 1990er Jahre war die Fa. A. Philippi im Besitz eigener Linienkonzessionen für die Verbindungen Göttelborn – Quierschied – Sulzbach/Saar und Altenwald – Sulzbach/Saar. Mit Übernahme der bustouristik A. Philippi Mitte der 1990er Jahre durch die Regionalbus-Saar-Westpfalz GmbH (RSW), Saarbrücken, gingen die eigenen Linien an die damalige RSW über und das Reiseverkehrsgeschäft wurde bis Ende des 20. Jahrhunderts schrittweise zurückgefahren. In diesem Zuge wurden auch alle Reisebusse verkauft und man konzentrierte sich später auf den Linien- und Schulbusverkehr. Seit dem 22. Januar 2013 firmiert das Unternehmen als Saar-Pfalz-Mobil GmbH und hat den Sitz nach Bexbach verlegt. Zuletzt fuhr das Unternehmen, eine 100-prozentige Tochter der damaligen Saar-Pfalz-Bus GmbH (zu DB Regio), die Stadtverkehre in Homburg („BUSSI“) und bis Ende 2015 St. Ingbert („INGO“) ohne eigene Fahrzeuge im Auftrag der Muttergesellschaft. Darüber hinaus wurden im Auftrag der Saar-Pfalz-Bus GmbH weitere Linienfahrten mit teils eigenen, teils bei der Muttergesellschaft angemieteten Bussen im Saar-Pfalz-Kreis, im Regionalverband Saarbrücken sowie bis zum 31. Dezember 2015 auch im Landkreis Merzig-Wadern und in den Verbandsgemeinden Landstuhl (Rheinland-Pfalz) und Ramstein-Miesenbach (Rheinland-Pfalz) durchgeführt. Zum 3. August 2016 wurde das Unternehmen in die Rheinpfalzbus GmbH, nun DB Regio Bus Mitte GmbH, verschmolzen. Einzelnachweise Busunternehmen (Saarland) Ehemaliges Busunternehmen (Deutschland) Quierschied Ehemaliges Unternehmen (Regionalverband Saarbrücken) SaarPfalzMobil
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dietmar%20Brehm
Dietmar Brehm
Dietmar Brehm (* 11. März 1947 in Linz) ist ein österreichischer Maler, Filmemacher und Hochschullehrer an der Kunstuniversität Linz. Leben Brehm begann 1962 mit zeichnerischen Arbeiten, 1968 kamen druckgrafische Arbeiten, Radierung, Lithografie, Siebdruck und Tintenstrahldrucke hinzu. Von 1967 bis 1972 studierte Brehm an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz Malerei. Später unterrichtete er als Professor an der Kunstuniversität Linz in der Abteilung Malerei und Grafik. Mit der Filmarbeit begann Brehm im Jahre 1974. Bis 1989 entstanden 74 Super-8 Filme, von 1990 bis 2009 83 16-mm-Filme. Weiters entstanden seit 2006 über 25 Videoarbeiten. Die Filme von Dietmar Brehm wurden seit 1977 über 990 mal in ganz Europa gezeigt. Zu sehen waren sie bereits in den Fernsehsendungen von ORF, 3sat, dem Kunstkanaal Amsterdam, Arte und weiteren europäischen Fernsehsendern. Mehrere seiner Bilder sind heute in den Museen und öffentlichen Bauten der Städte Linz, Graz, St. Pölten und Wien zu sehen. Der Künstler zählt zur Künstlervereinigung MAERZ. Auszeichnungen Als Maler und Filmemacher erhielt Dietmar Brehm mehrere Preise in Europa und den USA, darunter den Talentförderpreis des Landes Oberösterreich im Jahre 1974, den Adolf-Schärf-Fonds-Z-Preis aus Wien 1988, den Oberösterreichischen Landeskulturpreis für experimentellen Film im Jahre 1990, den Österreichischen Würdigungspreis für Filmkunst (1992), den Award for best Surrealism – Humboldt International Film/Video Festival in Arcata in den USA im Jahre 1996, sowie den Paul Pierre Standifer Award for Cinematography – Cinematexas International Short Film Festival in Austin in den USA im Jahre 2003. Für sein Lebenswerk wurde Brehm 2020 mit dem großen Kulturpreis des Landes Oberösterreich, dem Alfred-Kubin-Preis, ausgezeichnet. Werke Von Dietmar Brehm sind drei DVDs erschienen, welche alle in Wien produziert wurden. Film/Video Neben zahlreichen Vorführungen, Festivalbeteiligungen, TV-Präsentationen und Retrospektiven im In- und Ausland gab es seit 1984 zahlreiche Werkpräsentationen und TV-Porträts. DVD Editionen Dietmar Brehm. Black Garden. The Murder Mystery / Blicklust / Party / Macumba / Korridor / Organics und BonustracK: Interview mit Dietmar Brehm 120 Minuten, Index-DVD-Edition / Sixpackfilm #016, Wien, 2006 Recycling Film History Found-Footage-Filme von Sabine Hiebler, Gerhard Ertl, Gustav Deutsch, Lisl Ponger, Siegfried A. Fruhauf, Mara Mattuschka, Thomas Draschan, Stella Friedrichs, Dietmar Brehm, Peter Tscherkassky, Martin Arnold. 123 Minuten. Der Österreichische Film #11, Edition Der Standard, Wien, 2006 Dietmar Brehm. Perfekt. 9 Experimentalfilme 1976–2008. 92 Minuten, Der Österreichische Film #110, Edition Der Standard, Wien, 2008 Ausstellungen Der Maler und Filmemacher Dietmar Brehm hat mehrere Einzelausstellungen vorzuweisen. Darunter in Linz, Wien, Graz, Steyr und Pasching. Auswahl 1988/1991/1994/1999 Galerie Ariadne, Wien 2008 Kunst Net Österreich Galerie in der Schmiede 2009 Icon Galerie 2009 Museum Nordico Linz 2009 – „Linz Blick – Stadtbilder in der Kunst 1909-2009“, Lentos Kunstmuseum Linz Weblinks Voglhofer - Kunst / Meierhof zu Schloss Schwertberg Sixpackfilm Einzelnachweise Maler (Österreich) Filmproduzent Absolvent der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz Hochschullehrer (Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz) Träger des Kulturpreises des Landes Oberösterreich Österreicher Geboren 1947 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rio%20Bomba
Rio Bomba
Der Rio Bomba ist ein Quell-Fluss des Rio Abade im Distrikt Mé-Zóchi auf der Insel São Tomé im Inselstaat São Tomé und Príncipe. Geographie Der Fluss entsteht im Zentralen Bergmassiv der Insel bei Abade und mündet nach kurzem Lauf in den Rio Abade. Einzelnachweise Rio Bomba 1Bomba
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kader%20Firoud
Kader Firoud
Der meist kurz Kader Firoud genannte Abdelkader Firoud (; * 11. Oktober 1919 in Oran; † 3. April 2005 in Nîmes) war ein französischer Fußballspieler und -trainer. Der Fußballspieler Vereinskarriere Kader Firoud wuchs in Algerien auf, das damals ein Teil Frankreichs war; seine ersten fußballerischen Stationen waren US Musulmane, danach Mouloudia Algier, wo er sich einen Ruf als torgefährlicher Stürmer erwarb. Das blieb französischen Vereinen nicht lange verborgen, zumal Mannschaften aus Algerien am französischen Pokalwettbewerb teilnahmen. Im Zweiten Weltkrieg wechselte Firoud zu Toulouse FC, für den er von 1942 bis 1945 in den Kriegsmeisterschaften antrat, 1943 Meister der Südstaffel wurde und 1945 im Pokalendspiel stand. Nach Kriegsende wechselte er zu AS Saint-Étienne, für die er zunehmend im Mittelfeld die Fäden spann. In seinen drei Jahren bei den Stéphanois wurde er Vizemeister (1946) und vor seinem Weggang noch einmal Vierter der Division 1. 1948 wechselte er zu Nîmes Olympique, mit dem er zwei Jahre später in die höchste französische Spielklasse aufstieg und dort nacheinander die Plätze 5, 6, 5 und 9 belegte. In dieser Zeit wurde Kader Firoud aufgrund seiner beständigen Leistungen auch erstmals in die Französische Fußballnationalmannschaft berufen. 1954 musste er, nach einem schweren Verkehrsunfall, seine Laufbahn als Spieler beenden. Der Nationalspieler Zwischen Oktober 1951 und Mai 1952 spielte Kader Firoud sechsmal für die Équipe Tricolore; sein erstes Länderspiel bestritt er wenige Tage vor seinem 32. Geburtstag. Nach einer Auszeit auf internationaler Ebene war er gerade wieder für den französischen Nationalkader bei der Weltmeisterschaft 1954 nominiert worden, als ein Autounfall seine Spielerkarriere von einem Tag auf den anderen beendete. Der Trainer Der bedeutendere Teil seiner Tätigkeit im Fußball jenseits des Rheins begann 1955, als Firoud die Mannschaft als Trainer übernahm, für die er zuvor auch schon sechs Jahre gespielt hatte: bis 1964 und erneut zwischen 1969 und 1978, insgesamt also 18 Jahre lang, saß er bei Nîmes Olympique auf der Trainerbank. Zwischen 1964 und 1969 trainierte er drei Jahre den Toulouse FC (ebenfalls ein Verein, in dessen Ligaelf er selbst gespielt hatte) und war zwei Jahre als Berater für den algerischen Fußballverband tätig. Insbesondere Nîmes führte der Trainer in die absolute französische Spitze: 1957–1963 und 1970–1975 stand der Klub aus der kleinen südfranzösischen Stadt durchgehend auf einem einstelligen Tabellenplatz, wurde viermal Vizemeister und scheiterte zweimal (1958 gegen Stade de Reims und 1961 gegen UA Sedan-Torcy) erst im Finale des Pokals. 1971 wurde Firoud zum Trainer des Jahres gewählt. Von 1980 bis 1982 führte er noch bei Montpellier HSC Regie, stieg mit diesem Klub auch auf Anhieb in die Division 1 auf, konnte in seiner allerletzten Spielzeit aber (das einzige Mal in seiner langen aktiven Zeit) den sofortigen Wiederabstieg nicht verhindern. Nach einer letzten Beratertätigkeit (1983/84 für den französischen Fußballverband FFF) setzte sich Firoud zur Ruhe – natürlich in unmittelbarer Nachbarschaft von Nîmes, wo er 2005 verstarb. Insgesamt hat Kader Firoud in 782 Erstligaspielen an der Seitenlinie gewirkt; das schien ein französischer Rekord „für die Ewigkeit“ zu sein – bis er 2002 von Guy Roux, wenn auch als bisher einzigem, übertroffen wurde. Palmarès Als Spieler Französischer Fußballmeister: Vizemeister 1946 (mit Saint-Étienne) Französischer Pokalsieger: Finalist 1945 (mit Toulouse) 6 A-Länderspiele für Frankreich Als Trainer Französischer Fußballmeister: Vizemeister 1958, 1959, 1960 und 1972 (mit Nîmes) Französischer Pokalsieger: Finalist 1958 und 1961 (mit Nîmes) 782 Spiele als Erstligatrainer Französischer Trainer des Jahres: 1971 Fußballnationalspieler (Frankreich) Fußballspieler (USM Algier) Fußballspieler (MC Alger) Fußballspieler (FC Toulouse) Fußballspieler (AS Saint-Étienne) Fußballspieler (Olympique Nîmes) Fußballnationaltrainer (Algerien) Fußballtrainer (Olympique Nîmes) Fußballtrainer (FC Toulouse) Fußballtrainer (HSC Montpellier) Person (Oran) Algerier Franzose Geboren 1919 Gestorben 2005 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Horn%C3%AD%20He%C5%99manice%20v%20%C4%8Cech%C3%A1ch
Horní Heřmanice v Čechách
Horní Heřmanice (deutsch Oberhermanitz, auch kurz Hermanitz, Herbordsdorf und 1304 Hermansdorf) ist eine Gemeinde im Bezirk Ústí nad Orlicí in der ostböhmischen Region Pardubický kraj in Tschechien. Lage Das Bergdorf liegt direkt an der früheren böhmisch-mährischen Grenze, etwa 25 Kilometer südlich der tschechisch-polnischen Grenze unterhalb der östlichsten Spitze des Adlergebirges auf einer Höhe von etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel. Nachbargemeinden sind Cotkytle (Zottkittl ), Výprachtice (Weipersdorf) und Štíty (Schildberg). Geschichte Das Dorf wurde vermutlich durch einen Lokator namens Herman gegründet. Im Jahre 1304 wurde Horní Heřmanice urkundlich erstmals als Hermansdorf erwähnt. Damals wurde eine Schenkung von mehreren Orten im Jahre 1292 von König Wenzel II. an das von ihm gegründete Kloster Königssaal neu bestätigt. Das Kloster trat 1358 Heřmanice, da es weit entfernt war, als Eigentum an Johannes von Neumarkt, den Bischof von Naumburg, Leitomischl, Olmütz und Elekt von Breslau im Tausch gegen andere Besitzungen und Geld ab. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Herrschaft des Bistums Leitomischl. 1409 wurde der Ort von Johann von Bucca aus der geistigen Herrschaft getrennt und an Jan Smiřický ze Smiřic (deutsch Johann von Schmiritz, Johann Smiřický von Smiřice) weltlich verpfändet. Nach Schwarz scheint die Hussitenzeit (1419–1434) das Deutschtum unter anderem in Hermansdorf geschwächt zu haben, „sei es, daß es zur Minderheit geworden ist, sei es, daß dt. Orte verödeten und als tsch(echische) wiedererstanden sind.“ 1453 gehörte das Pfandrecht Markéta ze Zásady, der Frau von Václav Preger, dem Hauptmann der Burg Lanšperk; im selben Jahr wurde neben anderen Orten Heřmanice an Zdeněk Kostka von Postupitz übertragen, der Dolni und Horní Heřmanice in die Herrschaft Lanšperk brachte. Zu Beginn der 40er Jahre des 16. Jahrhunderts war der Ort im Besitz von Johann von Pernstein. Im Jahre 1544 war dieser wegen hoher Schulden gezwungen, die Burg Lanšperka, drei kleine Städte und eine Reihe von umliegenden Dörfern, darunter Dolní und Horní Heřmanice, an Peter Bohdanecký von Hodkov zu verkaufen. Zwanzig Jahre später, 1564, kaufte der Sohn von Johann von Pernstein, Vratislav von Pernstein, diesen Teil von Peters Erben und verband ihn mit dem kürzlich erworbenen Lanškroun. Seitdem sind beide Teile (Lanškroun und Lanšperk) getrennt aufgeführt, jedoch immer als Teil einer Verwaltungseinheit – der Herrschaft Lanškroun. Sowohl Dolní als auch Horní Heřmanice gehörten zu dem Bezirk, bis die Patrimonialverwaltung abgeschafft wurde. Nach 1850 wurden sie unabhängige und selbstverwaltete Gemeinden. Beim Zensus von 1921 lebten in den 168 Häusern von Horní Heřmanice 859 Personen, darunter 844 Tschechen und 14 Deutsche. Im Jahre 1930 hatte Oberhermanitz 742 Einwohner; 1939 waren es 739. Im Zweiten Weltkrieg wurde Horní Heřmanice in den Landkreis Landskron im Reichsgau Sudetenland eingegliedert und bildete darin eine tschechische Sprachinsel. In der Nachkriegsgeschichte des Dorfes wurde 1953 eine landwirtschaftliche Genossenschaft gegründet, die bald zerfiel und einige Jahre später im Jahr 1959 erneuert wurde. 1971 wurden Horní Heřmanice, Dolní Heřmanice und Rýdrovice zu einer Gemeinde zusammengefasst, die aus drei getrennten Katastergebieten (Ortsteilen) besteht. Gemeindegliederung Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen: Horní Heřmanice (Ober-Hermanitz, auch Oberhermanitz) Dolní Heřmanice (Nieder-Hermanitz, auch Niederhermanitz, Unter Hermanitz) Rýdrovice (Riedersdorf) Grundsiedlungseinheiten sind Chudoba, Dolní Heřmanice, Horní Heřmanice, Rýdrovice und Záhora. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dolní Heřmanice v Čechách, Horní Heřmanice v Čechách und Rýdrovice. Sehenswürdigkeiten Barockkirche St. Georg mit einem älteren quadratischen Turm in der Westfassade, einer Halle auf der Südseite und einem dreiseitigen Presbyterium mit Sakristei an der Nordseite. Die Kirche wurde von dem italienischen Architekten Antonio Sala erbaut. Der Grundstein wurde im Jahr 1702 (nach anderen 1706) gelegt, die Einweihung erfolgte 1712, wie die Inschrift auf der Portalübersetzung bestätigt. Die Innenausstattung ist einheitlich, hochbarock. Das Baptisterium mit der Schnitzerei der Taufe Christi in Jordanien stammt aus dem Jahr 1749. Auf dem Hauptaltar befindet sich eine Replik des Wallfahrtsgemäldes von Chrudimský Salvátor. Andere Altäre sind der Heiligen Familie und St. Nepomuck gewidmet. Die Kanzel und die Aussicht auf die Orgel sind ebenfalls barock gestaltet. Der gesamte Kirchenbereich einschließlich des Friedhofstors und der Kapelle gilt als Kulturdenkmal. Das Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1749. Ein Barockes Leichenschauhaus mit rundem Grundriss nordöstlich der Kirche Auf dem Pfarrhof befindet sich eine Statue von St. Johannes von Nepomuk aus dem Jahr 1760, vor der Kirche ein Kreuz von 1788 Wassermühle von 1748 (Hausnummer 103) Alte, hölzerne Landhäuser als Zeugnis der Volksarchitektur (Hausnummer 85 und andere) Altes Gehöft mit Scheune (Hausnummer 42) Literatur Josef Cibulka, Jan Sokol: Soupis památek historických a uměleckých v okresu Lanškrounském. (= Soupis památek historických a uměleckých v království Českém. Teil 47). Prag, 1935, S. 99–111. (tschechisch) Weblinks Einzelnachweise Ersterwähnung 1304
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rastenis
Rastenis
Rastenis ist ein litauischer männlicher Familienname. Weibliche Formen Rastenytė (ledig) Rastenienė (verheiratet) Namensträger Gediminas Rastenis (* 1954), Schachtrainer, Fernschachspieler Vytautas Rastenis (* 1952), Politiker, Seimas-Mitglied Familienname Litauischer Personenname
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ch%C3%A9sopelloz
Chésopelloz
Chésopelloz (Freiburger Patois ) war bis zum 31. Dezember 2016 eine politische Gemeinde im District de la Sarine (deutsch: Saanebezirk) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Am 1. Januar 2017 fusionierte sie mit Corminboeuf. Geographie Chésopelloz liegt auf , 6 km westlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich am westlichen Talhang der Sonnaz, östlich des Piamont, im Freiburger Mittelland. Die Fläche des 1,7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Molassehöhen zwischen der Broyeebene und dem Saanetal. Das Gebiet wird von Südwesten nach Nordosten von der Talmulde der Sonnaz durchquert; die nördliche Grenze verläuft entlang des linken Seitenbachs Ruisseau du Moulin. Im Westen erstreckt sich der Gemeindeboden bis an den Waldrand des Piamont, wo mit der höchste Punkt von Chésopelloz erreicht wird. Südöstlich der Sonnaz reicht das Gebiet in den Wald von Verdilloud und auf die Höhe von Corminboeuf. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 2 % auf Siedlungen, 26 % auf Wald und Gehölze, 71 % auf Landwirtschaft, und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land. Zu Chésopelloz gehören der Weiler Le Haut () am östlichen Talhang der Sonnaz sowie mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Chésopelloz sind Belfaux, Corminboeuf, Avry, Noréaz und Ponthaux. Bevölkerung Mit 123 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2015) gehörte Chésopelloz zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 82,6 % französischsprachig, 13,8 % deutschsprachig, und 1,8 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Chésopelloz belief sich 1850 auf 118 Einwohner, 1900 auf 152 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl durch starke Abwanderung bis 1980 um fast 60 % auf 65 Personen ab. Seither wurde wieder ein rasches Bevölkerungswachstum verzeichnet. Wirtschaft Chésopelloz war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau, die Milchwirtschaft und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Einige weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Die Wasserkraft der Sonnaz wurde früher für den Betrieb einer Mühle genutzt. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Freiburg arbeiten. Verkehr Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, die Hauptzufahrt erfolgt von Corminboeuf. Der nächste Anschluss an die Autobahn A12 (Bern-Vevey) befindet sich rund 6 km vom Ortskern entfernt. Durch eine Buslinie der Transports publics Fribourgeois, die von Freiburg nach Chésopelloz führt, ist das Dorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Geschichte Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1229 unter dem Namen Chissapenlo. Später erschienen die Bezeichnungen Cheseaupenlo (1406), Chesaupello (1445) und Chesopelo (1668). Der Ortsname setzt sich aus dem altfranzösischen Wort chésal (kleines Haus) und dem Personennamen Pennilo zusammen und bedeutet damit Haus des Pennilo. Chésopelloz gelangte 1317 von den Herren von Estavayer durch einen Abtausch an die Abtei Hauterive. Durch Kauf kam das Dorf spätestens 1442 unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Alten Landschaft (Spitalpanner) zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Chésopelloz während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Saanebezirk eingegliedert wurde. Eine Fusion von Granges-Paccot, Givisiez, Corminboeuf und Chésopelloz war bis 2014 unter dem Namen '2C2G' in Vorbereitung – der neue Ort sollte Englisbourg heissen (nach der Familie Englisberg, die in allen vier Orten gewirkt hat). Dies scheiterte an der Ablehnung durch die Bürger Granges-Paccots. Sehenswürdigkeiten Die Ulrichskapelle stammt von 1683; Chésopelloz gehört zur Pfarrei Belfaux. Weblinks Offizielle Website der Gemeinde Chésopolloz (franz.) Einzelnachweise Ort im Kanton Freiburg Ehemalige politische Gemeinde in der Schweiz Ersterwähnung 1229 Corminboeuf Gemeindeauflösung 2017
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jennifer%20Chandler
Jennifer Chandler
Jennifer Kay Bellamy Chandler (* 13. Juni 1959 in Langdale, Chambers County, Alabama) ist eine ehemalige US-amerikanische Wasserspringerin. Bei den Olympischen Spielen 1976 siegte sie im Kunstspringen. Chandler gewann 1975 bei der AAU-Hallenmeisterschaft vom Ein-Meter-Brett. Bei den Panamerikanischen Spielen 1975 in Mexiko-Stadt siegte sie vor der Kanadierin Elizabeth Carruthers und ihrer Landsfrau Cynthia McIngvale. In Montreal bei den Olympischen Spielen 1976 erreichte keine Kanadierin das Finale, drei US-Amerikanerinnen standen drei Springerinnen aus der DDR und zwei Springerinnen aus der UdSSR gegenüber. Jennifer Chandler ging bereits mit dem ersten Sprung in Führung und hatte am Ende des Wettbewerbs 36 Punkte Vorsprung auf Christa Köhler, Cynthia McIngvale erhielt Bronze. Zwei Jahre später bei den Schwimmweltmeisterschaften 1978 in Berlin konnte Jennifer Chandler noch einmal Bronze hinter Irina Kalinina aus der UdSSR und ihrer Landsfrau Cynthia Potter gewinnen. Mit 21 Jahren beendete Chandler nach zahlreichen Verletzungen ihre sportliche Laufbahn. Neben ihrem Studium an der University of Alabama arbeitete sie gelegentlich als Fernsehkommentatorin bei Sprungwettbewerben. 1985 wurde sie in die Alabama Sports Hall of Fame aufgenommen, bei der sie heute beruflich tätig ist. Literatur Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. Mexiko-Stadt 1968 – Los Angeles 1984. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00741-5. Weblinks Alabama Sports Hall of Fame Wasserspringer (Vereinigte Staaten) Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1976 Olympiasieger (Wasserspringen) Mitglied der International Swimming Hall of Fame US-Amerikaner Geboren 1959 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Proton%20Design
Proton Design
Proton Design war ein brasilianischer Hersteller von Automobilen. Unternehmensgeschichte Pedro Virgínio Onofre Barbosa gründete 1980 das Unternehmen in Fortaleza. Eine andere Quelle nennt den 4. März 1988 als Gründungstag. Er begann mit der Produktion von Automobilen und Rennwagen. Der Markenname lautete Proton. Nach seinem Tod im Januar 2012 wurde das Unternehmen am 29. Januar 2013 aufgelöst. Fahrzeuge Das erste Modell war der VW-Buggy Búzios. Er basierte auf einem Fahrgestell von Volkswagen do Brasil. Die offene Karosserie kam ohne Türen aus. Lediglich drei Fahrzeuge entstanden. Der Cucaracha war ein zweisitziger Sportwagen. Das Coupé hatte einen luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor von VW mit 1600 cm³ Hubraum im Heck, der die Hinterräder antrieb. Die Buggies Tatuí und Tatuí 2 folgten. Ab den 1990er Jahren lag der Schwerpunkt auf Rennwagen. Das letzte Modell P 2 war eine moderne Interpretation eines Buggies, entworfen in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Pedro Virgínio. Ein wassergekühlter Motor von VW mit 2000 cm³ Hubraum und Turbolader im Heck trieb die Fahrzeuge an. Weblinks João F. Scharinger: Lexicar Brasil (portugiesisch) Einzelnachweise Ehemaliger Pkw-Hersteller (Brasilien) Unternehmen (Ceará) Organisation (Fortaleza) Gegründet 1980 Aufgelöst 2013
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wernauer%20Lehmgrube
Wernauer Lehmgrube
Das Gebiet Wernauer Lehmgrube ist ein mit Verordnung vom 15. April 1986 des Regierungspräsidiums Stuttgart ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 1.143) im Gebiet der Stadt Wernau im baden-württembergischen Landkreis Esslingen in Deutschland. Lage und Schutzzweck Das 5,5 Hektar (ha) große Naturschutzgebiet liegt am südöstlichen Ortsrand auf einer Höhe von 310 bis 320 Meter NN und gehört zur naturräumlichen Einheit der „Schlierbacher Platte“ im Mittleren Albvorland. Es handelt sich um ein Sekundärbiotop in fortgeschrittenem Sukzessionsstadium mit Trocken- und Naßflächen, Steilhängen und Wasserflächen. Die ehemalige Lehmgrube ist eine ökologisch wertvolle Ausgleichsfläche im ortsnahen Bereich. Das Gebiet bietet Lebensraum für zahlreiche besonders gefährdete Tiere, vor allem für landesweit im Bestand bedrohter Amphibien, Vögel und Insekten. Schutz findet hier neben Wasserfrosch, Grasfrosch, Erdkröte, Teichmolch auch die Gelbbauchunke. Auch seltene Vögel wie Goldammer, Grün- und Buchfink, Girlitz, Garten- und Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Weidenlaubsänger, Bachstelze und Zilpzalp sind anzutreffen. Besonders ausgeprägt ist die Wasserinsektenfauna, zu der Wasserskorpion, Rücken- und Grundschwimmer, Kolbenwasserkäfer und Larven mehrerer Libellenarten zählen. Bereits seit 1986 wird das Gebiet vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Wernau, gepflegt und betreut. Siehe auch Liste der Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Esslingen Literatur Reinhard Wolf, Ulrike Kreh (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-5176-2, S. 503–505 Weblinks Lage und Ausdehnung des Naturschutzgebiets in OpenStreetMap Naturschutzgebiet im Landkreis Esslingen Geographie (Wernau (Neckar)) Ehemalige Ton- oder Lehmgrube Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Europa Schwäbischer Albverein
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https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor%20von%20Pistorius
Theodor von Pistorius
Theodor Gottlieb Andreas Pistorius, seit 1904 von Pistorius, (* 12. November 1861 in Tübingen; † 31. Januar 1939 in Stuttgart) war ein Beamter und Hochschullehrer. Von 1914 bis 1918 war er Finanzminister des Königreichs Württemberg und von 1920 bis 1932 Professor für Staats- und Wirtschaftswissenschaften an der TH Stuttgart. Leben und Politik Pistorius begann seinen beruflichen Werdegang 1878 als Praktikant im mittleren Postdienst. Von 1881 bis 1882 tat er Dienst in der Württembergischen Armee und kehrte sodann in den Postdienst zurück. Von 1883 bis 1886 studierte er Rechts- und Sozialwissenschaften an der Universität Tübingen. Die beiden Finanzdienstprüfungen bestand er mit ausgezeichnetem Ergebnis und trat 1887 als Kameralamtsbuchhalter in Mergentheim in den Finanzdienst des Königreichs Württemberg. 1890 promovierte er in Tübingen zum Dr. sc. pol. Sodann arbeitete Pistorius einige Jahre bei der Domänendirektion in Stuttgart. Die nächsten Jahre war er am Departement der Finanzen beim Steuerkollegium tätig und stieg in der Karriereleiter 1894 zum Assessor, 1898 zum Finanzrat und 1902 zum Ministerialrat auf. Die württembergische Steuerreform des Jahres 1903 entstand unter seinem entscheidenden Einfluss. An die Stelle der bisherigen Ertragssteuer trat nun die allgemeine Einkommensteuer, wie sie schon im Königreich Preußen und im Großherzogtum Baden bestand. Als Steuerexperte der Regierung trat er mehrfach während der Haushaltsdebatten ans Rednerpult in der Kammer der Abgeordneten des Württembergischen Landtags. Durch die Verleihung des Ehrenkreuzes des Ordens der Württembergischen Krone wurde er 1904 in den persönlichen Adelstand erhoben. Er war außerdem Kommentur II. Klasse des Friedrichs-Ordens und Ritter II. Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael. 1910 wurde Pistorius Ministerialdirektor und Stellvertreter des Finanzministers Wilhelm von Geßler. Am 13. April 1914 trat er dessen Nachfolge in der Regierung Weizsäcker an und wurde auch Bevollmächtigter beim Bundesrat. In den nachfolgenden vier Jahren des Ersten Weltkriegs verstand es Pistorius, den württembergischen Staatshaushalt durch eiserne Disziplin und Erhebung einer 1915 mit Zustimmung der Landstände eingeführten Vermögenssteuer auf Kurs zu halten und nicht wie in den anderen Ländern in eine gefährliche Schieflage geraten zu lassen. Am 7. November 1918 trat Pistorius auf Wunsch König Wilhelms II. in die erste parlamentarische Regierung Liesching ein, welche jedoch nur zwei Tage im Amt blieb und bereits am 9. November 1918 durch die revolutionäre Regierung Blos ersetzt wurde. Als überzeugter Monarchist verließ Pistorius die Regierung, obwohl ihm die weitere Leitung des Finanzministeriums von Wilhelm Blos angeboten worden war. Von 1920 bis 1932 war er ordentlicher Professor für Staats- und Wirtschaftswissenschaften an der TH Stuttgart und von 1922 bis 1929 zusätzlich Honorarprofessor für Steuerrecht und Finanzwissenschaften an der Universität Tübingen. Von 1928 bis 1934 versah er die Studienleitung an der neu errichteten württembergischen Verwaltungsakademie. Über vierzig Jahre veröffentlichte Pistorius zahlreiche Beiträge zu Steuerfragen und dem politischen Zeitgeschehen im Schwäbischen Merkur. Er war Mitglied des Württembergischen Geschichts- und Altertumsvereins und gehörte von 1930 bis 1937 der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte an. Familie Theodor Pistorius entstammte einfachen Verhältnissen. Die evangelische Familie Pistorius ist seit der Reformationszeit in Württemberg nachweisbar. Der Großvater Gottlieb Friedrich Pistorius (1797–1839) diente als Militärmusiker bei der 4. Infanteriebrigade in Ulm, der Vater Christoph Gottlieb Pistorius (1828–1907) betätigte sich als Secklermeister und Bandagist in Tübingen. Dessen Ehefrau Katharine Pistorius geb. Karrer (1832–1889), die Mutter von Theodor Pistorius, entstammte einer Weingärtnerfamilie aus Tübingen. 1895 heiratete Theodor Pistorius Mina Kuhn (* 1870), die Tochter des Professors Wilhelm Kuhn, welcher am Realgymnasium in Stuttgart unterrichtete. Aus der Ehe von Theodor und Mina Pistorius gingen drei Kinder hervor. Ehrungen 1920 Ehrenbürger der TH Stuttgart 1929 Dr. jur. h. c. der Universität Tübingen Werke Die Staatsgerichtshöfe und die Ministerverantwortlichkeit nach heutigem deutschen Staatsrecht. Dissertation 1891. Gesetz über die Einkommensteuer in Württemberg nebst Ausführungsbestimmungen und einem Anhang betreffend die Kapitalsteuer. 1903. Die württembergische Steuerreform. In: Finanzarchiv 21. 1904, S. 1–114. Denkschriften über die Fortführung der Steuerreform. 1909 und 1913/14. Unser Steuerrecht. 1919. Staats- und Verwaltungskunde. 1926. Frankenfahrten und sonstige Wanderungen und Betrachtungen auf deutschem Boden von einem Heimatfreund. 1933. Die letzten Tage des Königreichs Württemberg, mit Lebenserinnerungen und Lebensbekenntnissen. 1935. Literatur Hermann Degener, Wer ist's. 1912. Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender. 1931. Schwäbischer Merkur. Nr. 29, 3. Februar 1939, S. 5. K. Weller, In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte. 3, 1939, S. 235–239. 150 Jahre Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. Biographien der Doktoren, Ehrendoktoren und Habilitierten 1830 bis 1980. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1984, S. 32 und 711 (Abbildung) Finanzminister (Württemberg) Ökonom (20. Jahrhundert) Hochschullehrer (Universität Stuttgart) Hochschullehrer (Eberhard Karls Universität Tübingen) Träger des Ordens der Württembergischen Krone (Ehrenkreuz) Kommentur II. Klasse des Friedrichs-Ordens Ritter II. Klasse des Verdienstordens vom Heiligen Michael Ehrenbürger der Universität Stuttgart Ministerialdirektor (Württemberg) Ehrendoktor der Eberhard Karls Universität Tübingen Bevollmächtigter zum Bundesrat (Deutsches Reich) Nobilitierter (Württemberg) Württemberger Deutscher Geboren 1861 Gestorben 1939 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf%20Hilf
Rudolf Hilf
Rudolf Hilf (* 1. März 1923 in Asch, Tschechoslowakei; † 20. April 2011 in Hamburg) war ein deutscher Historiker, Politikwissenschaftler und Vertriebenenpolitiker. Leben Der 1923 geborene Rudolf Hilf diente von 1942 bis 1945 als Soldat in der Luftwaffe. Nach Ende des Krieges wurde seine Familie aus ihrer Heimat vertrieben und ließ sich in Bayern nieder. Er studierte Geschichte an der Universität München, die ihn 1951 mit einer Arbeit über ein politikwissenschaftliches Thema promovierte. Danach arbeitete er bis 1959 als außenpolitischer Referent des ersten Sprechers der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Deutschland, Rudolf Lodgman von Auen. Von 1960 bis 1966 war er Privatsekretär des Prinzen Max Egon von Hohenlohe-Langenburg, einem Vertreter des böhmischen Hochadels. Von 1967 bis 1973 war er Geschäftsführer des Landesverbandes Bayern des Bundes der Vertriebenen. Danach war er bis zu seiner Pensionierung 1988 Referent in der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Seit 1995 war er Mitglied des Sudetendeutschen Rates und des Vorstandes der Landesgruppe Bayern der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Zusammen mit Josef Stingl, dem früheren Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, sowie den Professoren Felix Ermacora, Theodor Veiter, Otto Kimminich und weiteren Persönlichkeiten gründete er 1977 das Internationale Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus (Intereg). Zudem war er Initiator der bald nach 1990 gegründeten deutsch-tschechischen grenzüberschreitenden Region „Euregio Egrensis“ und Autor zahlreicher Bücher, Studien und Artikel. Ehrungen Ehrenbürger der Stadt Asch (Aš) (1993) Sudetendeutscher Kulturpreis (2006) Weblinks Lebenslauf auf sudeten.de (PDF; 25 kB) Einzelnachweise Politikwissenschaftler BdV-Mitglied Vertriebenenfunktionär Träger des Sudetendeutschen Kulturpreises Ehrenbürger in Tschechien Tschechoslowake Deutscher Geboren 1923 Gestorben 2011 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Taussac
Taussac
Taussac (okzitanisch gleichlautend) ist ein Ort und eine südfranzösische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Aveyron in der Region Okzitanien (vor 2016 Midi-Pyrénées). Der Ort gehört zur ehemaligen Grafschaft Carladès in der historischen Provinz Rouergue. Taussac ist Teil des Arrondissements Rodez und des Kantons Aubrac et Carladez. Die Einwohner werden Taussacois genannt. Lage Taussac liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Aurillac an der Grenze zum Département Cantal. Umgeben wird Taussac von den Nachbargemeinden Raulhac im Norden, Mur-de-Barrez im Nordosten und Osten, Brommat im Osten, Lacroix-Barrez im Süden, Murols im Südwesten, Vezels-Roussy Südwesten und Westen sowie Cros-de-Ronesque im Westen und Nordwesten. Bevölkerungsentwicklung Sehenswürdigkeiten Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption in Taussac Kirche Notre-Dame in Manhaval Kirche von Mayrinhac Kirche von Peyrat Kapelle Notre-Dame von Lez Schloss Taussac Weblinks Gemeinde im Département Aveyron Ort in Okzitanien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mirfelderbusch
Mirfelderbusch
Mirfelderbusch oder Mirfelder Busch ist ein Waldgebiet sowie ein gleichnamiger Ortsteil Mirfelds in der Großgemeinde Amel im deutschsprachigen Osten Belgiens. Heute befinden sich dort 4 Häuser. Der Ort befindet sich rund 1,5 Kilometer nordöstlich von Mirfeld an der Nationalstraße N658 von Amel nach Büllingen. Das beiderseits dieser Straße gelegene Waldgebiet erstreckt sich zwischen den benachbarten Dörfern Heppenbach und Möderscheid. Die weitere Umgebung ist durch landwirtschaftliches Grünland geprägt. Auch gibt es in Mirfelderbusch noch einige gut erhaltene Blausteinkreuze, die alle auf das späte 18. Jahrhundert datiert werden können. Geschichte Seit dem 16. Jahrhundert hat es in Mirfelderbusch nachweislich einen großen, jährlich abgehaltenen Viehmarkt gegeben, den Aegidiusmarkt. Jeden Montag nach dem Ägidiustag wurden dort bis zu 1500 Stück Vieh zusammengetrieben. Während der Ardennenoffensive wurde ein amerikanisches Nachschublager im Wald angelegt; somit war der Mirfelderbusch ein strategisch wichtiger Punkt für die Amerikaner. Tourismus In Mirfelderbusch existiert ein Privatmuseum, das historische landwirtschaftliche Geräte ausstellt, von denen einige noch aus dem 19. Jahrhundert stammen. Die Sammlung umfasst 2500 Exponate. Eine angebliche altbekannte Heilquelle, der Lincksborn, befindet sich am nördlichen Ausgang des Waldes. Einzelnachweise Ortsteil von Amel Waldgebiet in der Provinz Lüttich
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nikola%20Grmoja
Nikola Grmoja
Nikola Grmoja (* 28. Juli 1981 in Metković, SR Kroatien) ist ein kroatischer Politiker der Partei Most nezavisnih lista. Leben Nikola Grmoja wurde 1981 in der dalmatinischen Stadt Metković geboren und besuchte dort die Grundschule und das Gymnasium. Anschließend studierte Grmoja Soziologie und Geschichte an der Universität Zadar. Nach seinem Studium unterrichtete Nikola Grmoja als Geschichtslehrer zuerst an der Mittelschule „Tin Ujević“ in Vrgorac, danach in seiner Geburtsstadt Metković an der dortigen Grundschule „Stjepan Radić“. Ab 2014 widmet er sich ausschließlich der Politik. Zunächst in seiner Heimatstadt, wo er mit seinem Parteikollegen Božo Petrov die Partei MOST mitgegründet hat, danach auf Landesebene. Seit den Parlamentswahlen 2015 ist er Abgeordneter im kroatischen Parlament. Nikola Grmoja ist mit der Englischlehrerin Pava Grmoja verheiratet. Gemeinsam hat das Ehepaar eine Tochter. Weblinks Biografie auf Seiten des kroatischen Parlaments (kroatisch) Ausführliche Biografie (kroatisch) Sabor-Abgeordneter Politiker (21. Jahrhundert) Kroate Geboren 1981 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bistum%20Puerto%20Iguaz%C3%BA
Bistum Puerto Iguazú
Das Bistum Puerto Iguazú (lat.: Dioecesis Portus Iguassuensis, span.: Diócesis de Puerto Iguazú) ist eine in Argentinien gelegene römisch-katholische Diözese mit Sitz in Puerto Iguazú. Geschichte Das Bistum Puerto Iguazú wurde am 16. Juni 1986 durch Papst Johannes Paul II. mit der Päpstlichen Bulle Abeunt alterna vice aus Gebietsabtretungen des Bistums Posadas errichtet und dem Erzbistum Corrientes als Suffraganbistum unterstellt. Am 13. Juni 2009 gab das Bistum Puerto Iguazú Teile seines Territoriums zur Gründung des Bistums Oberá ab. Bischöfe von Puerto Iguazú Joaquín Piña Batllevell SJ, 1986–2006 Marcelo Raúl Martorell, 2006–2020 Nicolás Baisi, seit 2020 Siehe auch Römisch-katholische Kirche in Argentinien Liste der römisch-katholischen Diözesen Weblinks Puerto Iguazu Puerto Iguazú Gegründet 1986
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https://de.wikipedia.org/wiki/Saint-F%C3%A9liu-d%E2%80%99Amont
Saint-Féliu-d’Amont
Saint-Féliu-d’Amont (katalanisch Sant Feliu d'Amunt) ist eine französische Gemeinde im Département Pyrénées-Orientales in der Region Okzitanien. Die Gemeinde hat eine Fläche von 6,11 km² und hat Einwohner (Stand: ). Saint-Féliu-d’Amont gehört zum Arrondissement Prades und ist Teil des Kantons La Vallée de la Têt (bis 2015: Kanton Millas). Die Einwohner werden Corneillanais(es) genannt. Geographie Saint-Féliu-d’Amont wird im Norden vom Fluss Têt begrenzt und liegt in der Landschaft Ribéral. In das Gemeindegebiet reicht das Weinbaugebiet Côtes du Roussillon-Villages hinein. Umgeben wird Saint-Féliu-d’Amont von den Nachbargemeinden Corneilla-la-Rivière im Norden, Saint-Féliu-d’Avall im Osten, Castelnou im Süden, Camélas im Süden und Südwesten sowie Millas im Westen und Nordwesten. Im Norden der Gemeinde führt die Route nationale 116 entlang. Bevölkerungsentwicklung Sehenswürdigkeiten Romanische Kirche Notre-Dame-de-l'Assomption (Sainte-Marie) aus dem 12. Jahrhundert Brunnen Sainte-Apollonie Persönlichkeiten Christian Bourquin (1954–2014), Politiker Weblinks Ort in Okzitanien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Primera%20Fuerza%201913/14
Primera Fuerza 1913/14
Die Saison 1913/14 war die zwölfte Spielzeit der in Mexiko eingeführten Fußball-Liga, die in der Anfangszeit unter dem Begriff Primera Fuerza firmierte. Teilnehmer Veränderungen Neu hinzu kam die Mannschaft des Amicale Française Mexique, die am Ende den letzten Platz belegte und auf dem grünen Rasen sieglos blieb. Ihr einziger Sieg resultierte aus einer Wertung am grünen Tisch, da der Vorjahresmeister Club México nicht angetreten war. Die Mannschaft der französischen Gemeinde in Mexiko-Stadt stieg nach dieser Spielzeit bereits wieder aus, um zu Beginn der 1920er Jahre nochmal ein kurzes Comeback zu geben. Ebenso zog der bisherige Rekordmeister und Gründungsmitglied Reforma Athletic Club der britischen Gemeinde seine Mannschaft nach dieser Saison aus der Liga zurück. Beide Entscheidungen waren durch den Beginn des Ersten Weltkriegs bedingt, weil sowohl eine größere Anzahl von Spielern der Franzosen als auch der Briten für ihre Länder in den Krieg zogen. Der im letzten Jahr neu hinzugekommene Club España, der im Vorjahr den letzten Platz belegt hatte, kam in dieser Spielzeit zu seinem ersten Meistertitel. Abschlusstabelle 1913/14 |} Kreuztabelle Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe. A Pachuca trat nicht an, weshalb die Partie (mit dem Torstand von 0:0) zu Gunsten des Club España gewertet wurde. B Rovers reiste nicht an, weshalb die Partie (mit dem Torstand von 0:0) zu Gunsten des Pachuca AC gewertet wurde. C Aufgrund von Ruppigkeiten zwischen beiden Mannschaften verließ die Mannschaft des Pachuca AC beim Stand von 1:1 vorzeitig den Platz. Das Spiel wurde (mit dem Ergebnis von 1:1) zu Gunsten des Club México gewertet. D Amicale Française trat die Reise nach Pachuca nicht an, so dass die Partie (mit dem Torstand von 0:0) zu Gunsten des Pachuca AC gewertet wurde. E Der Club México trat nicht an, weshalb die Partie (mit dem Torstand von 0:0) zu Gunsten von Amicale Française gewertet wurde. Siehe auch Primera Fuerza Weblinks Die Saison 1913/14 der mexikanischen Primera Fuerza bei RSSSF.com Fußballsaison 1913/14
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eishockey-Regionalliga%202017/18
Eishockey-Regionalliga 2017/18
In der Saison 2017/18 waren die Regionalligen Nord, Ost, West und Süd-West sowie die diesen gleichgestellte Bayernliga die vierthöchsten Ligen im deutschen Eishockey. Regionalliga Nord Die Regionalliga Nord wurde vom Landeseissportverband Niedersachsen (NEV) für Mannschaften der Bundesländer Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet. Neu in der Liga war der Verbandsligameister EC Nordhorn. Der REV Bremerhaven zog sich aus der Liga zurück. Ebenso zog sich die in Langenhagen spielende Mannschaft Hannover Scorpions 1b kurz vor Saisonbeginn zurück, da die Langenhagener Eishalle geschlossen wurde. Teilnehmer Weserstars Bremen Hamburger SV (Titelverteidiger) Adendorfer EC TAG Salzgitter Icefighters EC Nordhorn (Aufsteiger) Modus Die fünf Teilnehmer spielten eine Doppelrunde (16 Spiele). Die ersten vier Mannschaften qualifizieren sich für die Play-offs, die im Modus Best-of-Five ausgetragen werden. Der Meister ist sportlich für die Oberliga Nord qualifiziert. Der Tabellenletzte spielt mit den beiden ersten der Verbandsliga Nord eine Relegation aus. Hauptrunde Endstand, Quelle: Icehockeypage Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore, (M) = Meister der Vorsaison. N = Neuling Für die Playoff-Spiele qualifiziert Regionalliga-Qualifikation Endstand, Quelle: Icehockeypage Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore ECW Sande und Crocodiles Hamburg sind für Regionalliga Nord 2018/19 qualifiziert, Nordhorn wäre sportlich abgestiegen. Playoffs Endstand, Quelle: Icehockeypage Halbfinale Finale Die Weserstars Bremen sind damit Meister der Regionalliga Nord Regionalliga West Die Regionalliga West wurde vom Eishockeyverband Nordrhein-Westfalen (EHV-NRW) für Clubs aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz ausgerichtet. Teilnehmer Die Regionalliga West wurde von zwölf auf neun Mannschaften verkleinert. Der Landesliga-Meister Bergisch Raptors verzichtete auf den Aufstieg. Modus Die neun teilnehmenden Mannschaften spielten eine Doppelrunde. Die ersten acht Mannschaften spielten in Play-offs im Modus Best-of-five um den Meistertitel und den Aufstieg in die Oberliga Nord. Der Tabellenneunte spielt in eine Relegation mit den vier besten Mannschaften der Landesliga. Hauptrunde Endstand, Quelle: Icehockeypage Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore, (M) = Meister der Vorsaison. N = Neuling Für die Playoff-Spiele qualifiziert Aufstieg zur Regionalliga West Der Tabellenletzte Neusser EV nahm an der Aufstiegsrunde der Landesliga NRW mit den ersten drei der Hauptrunde der Landesliga teil: Wiehl Penguins, Troisdorf Dynamite und Grefrath Phoenix. Damit sind Neuss und Wiehl sportlich für die Regionalliga West 2018/19 qualifiziert. Zusätzlich qualifiziert sich die Löwen Frankfurt 1b als Meister der Hessenliga. Playoffs Endstand, Quelle: Icehockeypage, Best-of-Five Viertelfinale Halbfinale Finale Der Herforder EV ist damit Meister der Regionalliga West. Regionalliga Ost Die Regionalliga Ost umfasst das Gebiet der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ausrichter ist der Sächsische Eissportverband. Teilnehmer Neu in der Liga sind FASS Berlin, die sich aus der Oberliga Nord zurückzogen. Ebenso neu sind die Schönheider Wölfe, der Nachfolgeverein des in Insolvenz gegangenen Absteigers aus der Oberliga Süd, dem EHV Schönheide 09. Modus Die neun Mannschaften spielten eine Eineinhalbfachrunde (24 Spiele). Die vier besten Mannschaften qualifizieren sich für die Play-offs, die im Modus Best-of-Three ausgetragen werden. Der Meister ist für die Oberliga qualifiziert und wurde dort, je nach örtlicher Lage, in die Gruppe Süd bzw. Nord eingeteilt. Hauptrunde Endstand, Quelle: Icehockeypage Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore, A = Absteiger, (M) = Meister der Vorsaison. Für die Playoff-Spiele qualifiziert. Playoffs Endstand Damit ist Tornado Niesky Meister der Regionalliga Ost 2018 Regionalliga Süd-West Die Regionalliga Süd-West umfasst das Gebiet des Bundeslandes Baden-Württemberg. Ausrichter ist der Eissport-Verband Baden-Württemberg. Traditionell nimmt auch der EHC Zweibrücken aus Rheinland-Pfalz an der Liga teil. Teilnehmer Modus Die neun Teilnehmer spielten eine Eineinhalbfachrunde (24 Spiele). Die ersten vier Mannschaften spielten Play-offs im Modus Best-of-Three. Der Meister ist sportlich für die Oberliga Süd qualifiziert. Es gibt keinen Absteiger, die Liga soll mit dem Meister der Landesliga Baden-Württemberg auf zehn Mannschaften aufgestockt werden. Hauptrunde Endstand, Quelle: Icehockeypage Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore, (M) = Meister der Vorsaison. (N) = Neuling Für die Playoff-Spiele qualifiziert Playoffs Endstand, Quelle: Icehockeypage, Best of Three Damit ist der SC Bietigheim 1b Meister der Regionalliga Süd/West Bayernliga Die Eishockey-Bayernliga wurde vom Bayerischen Eissport-Verband ausgerichtet. Über die neu eingeführte Verzahnungsrunde gelang den Mannschaften des ECDC Memmingen und des TEV Miesbach der Aufstieg in die Oberliga 2017/18. Die beiden Abgänge aus der Liga wurden durch den Höchstadter EC, Absteiger aus der Oberliga Süd und den EV Füssen, Aufsteiger aus der Bayerischen-Landesliga, ersetzt. Da der Relegationssieger EC Bad Kissinger Wölfe durch den BEV keine Spielerlaubnis für die Bayernliga-Saison 2017/18 erhielt, konnte die EA Schongau, trotz sportlichen Abstiegs, in der Bayernliga verbleiben. Teilnehmer Modus Die 14 Mannschaften spielten eine Hauptrunde (Einfachrunde) und ermitteln den Meister der Bayernliga 2017/18. Die besten acht Teams qualifizieren sich für eine Verzahnungsrunde mit den Mannschaften von Platz 9 bis 12 der Oberliga Süd (EV Lindau, ECDC Memmingen, EHC Waldkraiburg, TEV Miesbach). Diese wurde in zwei Gruppen (A u. B) à sechs Mannschaften gespielt (10 Spieltage), wobei sich die jeweils ersten vier für die Play-offs qualifizierten. Die Play-offs wurden im Viertelfinale mit Best of Seven und ab dem Halbfinale mit Best of Three ausgespielt. Die besten 4 Teams (Halbfinalisten) sind für die Oberliga 2018/19 qualifiziert. Der Finalsieger war BEV Playoff-Meister. Die Mannschaften auf den Rängen 9 bis 14 der Bayernliga-Hauptrunde werden mit den besten 10 Teams der Bayerischen-Landesliga verzahnt und spielten in zwei Gruppen (C u. D) eine Qualifikationsrunde (Einfachrunde) aus. Die Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 3 jeder Gruppe sind für die Bayernliga 2018/19 qualifiziert. Die bestplatzierten Landesligisten der Gruppen C + D ermittelten im Modus „Best-of-Three“ den Bayerischen Landesligameister, bei dem sich die EC Bad Kissinger Wölfe mit 2:1 gegen den EHC Klostersee durchsetzen konnten. Quelle: bev-eissport.de Aktuelle Tabelle: bev-eissport.de Hauptrunde Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore, N = Neuling (Aufsteiger), A = Absteiger. Qualifikationsrunde Der Höchstadter EC ist als Sieger der Hauptrunde "Meister der Bayernliga 2018" Verzahnungsrunde Mit den EV Lindau Islanders, den ECDC Memmingen Indians, den EHC Waldkraiburg und dem TEV Miesbach, gehen die letzten vier platzierten der Oberliga-Süd in die Relegation für die Oberliga 2018/19 wo sie sich mit den acht stärksten Mannschaften der Bayernliga in der Verzahnungsrunde messen. Die Spiele werden vom 19. Jan. bis 18. Feb. 2018 (Einfachrunde) ausgetragen. Endstand, Quelle: Icehockeypage Gruppe A Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore Für die Aufstiegsspiele zur Oberliga 2018/19 qualifiziert. Der TEV Miesbach konnte sich in der Verzahnungsrunde nicht durchsetzen und steigt damit in die Bayernliga ab. Gruppe B Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore Für die Aufstiegsspiele zur Oberliga 2018/19 qualifiziert. Playoffs Endstand, Quelle: Icehockeypage Die Playoff-Spiele werden vom 23. Feb. bis 27. März 2018, die Aufstiegsspiele mit Best-of-Seven und ab dem Halbfinale mit Best-of-Three, ausgetragen. Die vier Sieger der Aufstiegsspiele sind sportlich für die Oberliga qualifiziert. Die Verlierer treten 2018/19 in der Bayernliga an. Die siegreichen Teams spielten in den Playoffs den BEV Playoff-Meister 2018 aus. Aufstiegsspiele Qualifiziert für die Oberliga 2018/19 fett gedruckt. Meister-Playoff Endstand Damit ist der ECDC Memmingen BEV Playoff-Meister 2018 Qualifikationsrunde Die Spiele wurden vom 19. Jan bis 11. März 2018 ausgetragen. Endstand, Quelle: Icehockeypage Gruppe C Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore Für die Bayernliga 2018/19 qualifiziert. Der ESV Buchloe, der EC Pfaffenhofen und der EV Moosburg konnten sich nicht qualifizieren und sind damit die Absteiger in die "Bayerische Landesliga". Gruppe D Abkürzungen: Sp = Spiele, S3 = Siege, S2 = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N1 = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N0 = Niederlagen, T = Tore Für die Bayernliga 2018/19 qualifiziert. Die Wanderers Germering konnten sich nicht qualifizieren und steigen damit in die BLL ab. Norddeutscher Eishockeypokal Der Niedersächsische Eissport-Verband trägt zusätzlich zum Ligenbetrieb einen Pokalwettbewerb für Mannschaften bis zur Regionalliga aus. Hintergrund ist die geringe Anzahl von Spielen in der Regionalliga Nord und das Nichtzustandekommen einer geplanten Verzahnung der Gruppen Nord und Ost. Gruppenphase Halbfinale Finale Weblinks Offizielle Spielpläne und Tabellen: Regionalliga Nord Regionalliga Süd/West Regionalliga West Regionalliga Ost Bayernliga Einzelnachweise Regionalliga 2018
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https://de.wikipedia.org/wiki/Predigerstuhl
Predigerstuhl
Der Predigerstuhl (auch Predigtstuhl genannt) ist ein Felsen im Wienerwald bei Gießhübl. Er liegt auf einem kleinen Geländerücken und ragt nur wenige Meter über diesen Rücken empor. Sein höchster Punkt am oberen Ende der „Lehne“ des Stuhls, liegt bei (in alten Landkarten ). Der Name bezieht sich auf die Form des Felsgipfels, die einem großen Stuhl ähnelt. Am höchsten Punkt ist ein eisernes Kreuz angebracht, in dessen Zentrum sich eine Rose befindet. Als Predigerstuhl wird in Landkarten oder Geoinformationssystemen auch die westliche Umgebung (mit der Predigerstuhlwiese) bezeichnet. Auch ein kleiner Rastplatz an der Wegkreuzung nördlich wird als „Rastplatz Predigerstuhl“ bezeichnet. Der Name bezieht sich auf die Sitzgelegenheit des Predigers ( praedicare „öffentlich aussagen“), üblicherweise als Redner zu einem bestimmten Thema (Inhalt der „Predigt“) im Rahmen einer religiösen Feier. Geologie Der Felsen besteht aus Dolomit-Brekzie aus der untersten Gosau-Gruppe und ist Teil der Lunzer Decke. Eine Herkunft aus dem Turonium wird zur Diskussion gestellt. Lage Der Predigerstuhl liegt im südlichen Teil der Gemeinde Kaltenleutgeben und ist von Wald umgeben (keine Aussicht). Von der Höhenstraße, die als breiter Wanderweg genützt wird, führt ein schmaler Steig in ca. einer Gehminute zum Felsen. Der Predigerstuhl wird nur wenig besucht, der Steig begann ab 2000 mit Buschwerk zu verwachsen und wurde nur hin und wieder auf private Initiative etwas freigelegt. Westlich vom Predigerstuhl liegt ein kleines Tal, in dem sich das „Rote Bründl“, befindet, eine kleine Waldquelle. Das Gebiet des Predigerstuhls liegt im Naturpark Föhrenberge. Eigentümerin der Grundstücke des Predigerstuhls und seiner Umgebung ist die Republik Österreich über deren 100-%-Tochter-Aktiengesellschaft, die Österreichischen Bundesforste. Geschichte Jenseits des Tals mit dem Roten Bründl befindet sich die nach dem Felsen benannte Predigerstuhlwiese. Dort fand am 15. Juli 1934 eine Veranstaltung von Mitgliedern der damals bereits verbotenen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei statt. Das Zusammentreffen wurde von damaligen Ordnungskräften aufgelöst. Dabei wurden die Fahnenträger Johann (Hans) Fröhlich und Richard Lehmann, beide aus Liesing bei Wien, erschossen. Ein Gedenkstein am Beginn des Weges zum Predigerstuhl erinnert daran. Aufstieg Der kürzeste Weg führt von Gießhübl über die Höhenstraße mit ca. einer halben Stunde Fußweg. Weblinks Einzelnachweise Berg in den Alpen Wienerwald Gießhübl Kaltenleutgeben
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https://de.wikipedia.org/wiki/Freunde%20%28Erz%C3%A4hlung%29
Freunde (Erzählung)
Freunde ist eine Erzählung von Hermann Hesse aus den Jahren 1907/08. Handlung Hans Calwer, Erwin Mühletal und Heinrich Wirth studieren in Heidelberg Philologie. Die drei jungen Männer suchen ihre Bestimmung. Der Bauernsohn Heinrich Wirth geht den Weg, den Buddha ging. „Unabhängigkeit von Lust und Reizen des äußeren Lebens“ ist ihm notwendige Vorbedingung für „ernstliches geistiges Leben“. Heinrich ist Vegetarier, ernährt sich von Milch, Brot und Früchten. Erwin verspottet ihn deshalb als „Kohlrabifresser“. Seine bäurische Kleidung erinnert an Tolstoi, er hat sich aufs Land zurückgezogen, ist ein Aussteiger und Einsiedler, der die heiligen Schriften der Inder studiert. Der eifersüchtige Erwin nennt ihnen einen "Sonderling", "Waldmenschen" und "schmierigen Heiligen". In Heinrich Wirth findet Calwer "einen neuen, ganz anders geliebten Freund", einen "Führer und Kameraden". Ja, es entwickelt sich geradezu eine "Jüngerschaft". Sein zurückbleibender Studienfreund Erwin tröstet sich mit einer Berlinerin, will sich mit ihr verloben und vielleicht in Leipzig Medizin studieren. Hans dagegen lebt abstinent wie sein vier Jahre älteres Vorbild Heinrich. Er will den Weg gehen, der nach Nirwana führt und mit den Namen Jesus und Buddha bezeichnet ist. Sein Ziel ist ein religiöses. Jedoch, er hält nicht durch, er kann das Opfer seiner selbst nicht bringen. Calwer vermisst seine Zigaretten, den Wein und das Klavierspiel. Heinrich Wirth muss einsehen, dass Calwer anders ist als er, "schwächer, aber auch feiner", ein Künstler, der andere Bedürfnisse als er selbst, der nichts anderes sucht, als den Tod und die Furcht zu überwinden. Die langjährige Freundschaft der beiden Studenten Hans und Erwin, die seit der Schulzeit hält, bröckelt arg, als Hans Calwer, angewidert vom geselligen Studentenleben, sang- und klanglos das Kommersbuch hinwirft und sich von der Verbindung trennt. Erwin will Hans nicht nachlaufen. Nach dem Eklat bangt er, Hans zu begegnen. Als sich Calwer immer mehr von Erwin abwendet, gerät dessen heile Welt vollends aus den Fugen. Erwin lernt im verrufenen Blauen Husaren abtrünnige Studenten und Fräulein Elvira, die Tochter der Wirtin, kennen. Mit der Zeit gerät er unter Elviras Gewalt. Seine Abhängigkeit gipfelt in beträchtlichen Zechschulden. Erwin kann sich vermöge seines Schwagers, eines biederen Kaufmanns, aus der Umklammerung lösen, wendet sich wieder ganz seinem Burschenkonvent zu und steigt in der Burschenherrlichkeit auf. In den Semesterferien kleidet er sich neu ein und findet zu Hause seine spätere Verlobte. Viel schwerer macht es sich Hans. Er wagt sich an Schopenhauers Philosophie heran, spielt wieder Klavier, vergisst Erwin ganz, verlässt endlich die Heidelberger Bude, quartiert sich auf dem Dorf, in Blaubachhausen, in der Nähe von Heinrich ein und führt ein enthaltsames Leben. Am Ende verlässt er die „veraltete, schlecht organisierte Schule“, nämlich die Universität. Auch von Heinrich Wirth trennt er sich – äußerlich – und bleibt ihm doch im Herzen als seinem Freund und Bruder verbunden. Autobiographischer Hintergrund In der Erzählung verarbeitet Hesse seine Erfahrungen mit dem Naturpropheten, Wanderer und Einsiedler Gustav Gräser und seine innere Trennung von Ludwig Finckh. Im Frühjahr 1917 hatte er in Gräsers Felsgrotte im Wald von Arcegno bei Ascona einige Tage oder Wochen in Gemeinschaft mit seinem Freund verbracht. "Blaubachhausen", der Wohnort von Heinrich Wirth, ist also als "Ascona" zu lesen. Die Exerzitien in freier Natur, die Hesse damals auf sich nahm, hat er später in den Notizen eines Naturmenschen geschildert. Hesse versuchte die Lebensweise Gusto Gräsers zu übernehmen, scheiterte aber an diesem Versuch und zog sich ins bürgerliche Leben zurück. Der Spott seines Gaienhofener Freundes und Kollegen Ludwig Finckh, der ihn einen „Kohlrabiapostel“ nannte, führte zu einer wachsenden Entfremdung. Trotz zeitweiliger Abwendung erhielt sich dagegen Hesses Verehrung für Gusto Gräser über die Jahre hinweg. In seiner Lebenskrise von 1916 fand er zu seinem „Freund und Führer“, zu Gusto Gräser, zurück. Die Erzählung bezeugt auch, dass Hesse von Gräser-Wirth in die Weisheit des Ostens eingeführt wurde. Wie Jesus oder Buddha zu werden und den Frieden des Nirvana zu finden, galt den beiden Freunden damals als Ziel und Ideal. Buchausgaben Die Erzählung wurde erstmals in der Zeitschrift Velhagen & Klasings Monatshefte Jg. 23, 3. Band (1909), S. 49–83, veröffentlicht. Im Januar 1949 erschien sie als Fortsetzungsgeschichte in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). 1957 wurde eine bibliophile Ausgabe zum 80. Geburtstag Hesses gedruckt, in einer Auflage von 750 nummerierten Exemplaren. 1965 wurde sie von Ninon Hesse in den Sammelband Prosa aus dem Nachlass aufgenommen. Erst 1986 kam eine Einzelausgabe als Taschenbuch im Suhrkamp Verlag auf den Markt. Freunde. Eine Erzählung. Zürich 1949 (Separatabdruck aus der NZZ). Freunde. Erzählung. Vereinigung Oltner Bücherfreunde, Olten 1957. Freunde. Erzählung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-518-37784-1 (st 1284). Werk von Hermann Hesse Literarisches Werk Literatur (20. Jahrhundert) Literatur (Deutsch) Erzählung
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https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%20Hugo%20Rie%C3%9F%20von%20Scheurnschlo%C3%9F
Franz Hugo Rieß von Scheurnschloß
Georg Franz Hugo Rieß (vor der Nobilitierung meist Ries), ab 1832 Rieß von Scheurnschloß (* 19. Juli 1781 in Marburg; † 20. Juni 1857 in Kassel) war ein kurhessischer Minister. Abstammung Sein Vater, Franz Benjamin Ries (seltener auch Rieß; * 7. Juni 1750 in Kassel, † 2. Dezember 1823 in Marburg) war Direktor der hessen-kasselischen Regierung in Marburg. Seine Mutter Margarethe Viktoria von Gehren (1753–1831) war die Tochter des Marburger Regierungssekretärs Reinhold Reinhard von Gehren (1714–1797) und dessen Ehefrau Maria Margarethe Victoria Kirchmeier. Das Grabmal der Eltern Ries befindet sich auf dem Alten Friedhof am Barfüßer Tor in Marburg. Seines Vaters Schwester Johanna (27. Okt 1743–28. Aug 1818) war die Mutter seines Vetters, des preußischen Staatsmanns Friedrich von Motz. Laufbahn Franz Hugo Rieß studierte von 1797 bis 1800 Rechtswissenschaften an der Universität Marburg. Er wurde danach zunächst Assessor bei der Regierung in Marburg und dann in Hanau. 1814 wurde er Regierungsrat, zugleich auch Direktor der Polizeidirektion in Hanau, 1821 Vortragender Ministerialrat im kurhessischen Justiz-, ab 1826 im Innenministerium. Im Januar 1831 wurde er zum Provinzialvorstand der Provinz Hanau ernannt, ein Amt, das er aber nur vom 4. bis 18. Januar 1831 innehatte, um dann zum Innenminister des Kurfürstentums mit dem Titel „Geheimrat“, ernannt zu werden. Er blieb Innenminister bis zu seiner Ablösung durch Karl Michael Eggena im Januar 1832. Ab 1832 war er kurhessischer Gesandter beim Deutschen Bundestag in Frankfurt am Main, zugleich Gesandter in Darmstadt und Stuttgart. 1846 übernahm er zusätzlich die Gesandtschaften in Den Haag und in Brüssel, 1847 bei der Freien Stadt Frankfurt. Er wurde im April 1848 in den Ruhestand versetzt und ging zurück nach Kassel. Familie Rieß heiratete 1814 Louise Sophie (1789–1841), Tochter des Geheimen Regierungsrat Carl Albrecht Wilhelm von Auer. Ehrungen Am 6. Juni 1832 wurde Franz Hugo Rieß unter Namensmehrung durch von Scheurnschloß – dem Namen eines im hessischen Hachborn ansässigen, 1593 im Mannesstamm ausgestorbenen Adelsgeschlechts – in den kurhessischen Adelsstand erhoben. Literatur Ewald Grothe: Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt. Das Kurfürstentum Hessen in der ersten Ära Hassenpflug 1830–1837, Duncker & Humblot, Berlin 1996 (= Schriften zur Verfassungsgeschichte, 48), ISBN 3-428-08509-4. Harald Höffner: Kurhessens Ministerialvorstände der Verfassungszeit 1831–1866, phil. Diss., Gießen 1981. Hellmut Seier (Hrsg.): Akten und Briefe aus den Anfängen der kurhessischen Verfassungszeit 1830–1837, N.G. Elwert, Marburg 1992 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, 48,4; Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, 8), ISBN 3-7708-0993-9. Einzelnachweise Innenminister (Kurfürstentum Hessen) Nobilitierter (Hessen-Kassel) Person (Kassel) Deutscher Geboren 1781 Gestorben 1857 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Meistbeg%C3%BCnstigungsprinzip%20%28Verfahrensrecht%29
Meistbegünstigungsprinzip (Verfahrensrecht)
Das Meistbegünstigungsprinzip wurde von der Rechtsprechung entwickelt und kommt im Verfahrensrecht zur Anwendung. Es besagt, dass nicht nur im sozialgerichtlichen Verfahren, sondern auch im Verwaltungsverfahren gestellte Anträge bzw. Rechtsbehelfe ohne Bindung an den Wortlaut nach dem wirklichen Willen des Antragstellers auszulegen sind. Hiermit wird sichergestellt, dass die sozialen Rechte des Antragstellers möglichst weitgehend verwirklicht werden und dem Rechtsmittelführer das Risiko abgenommen wird, dass er ein falsches Rechtsmittel einlegt. Normalerweise wird ein unstatthaftes Rechtsmittel nämlich als unzulässig verworfen. Auf diese Weise kann eine gerichtliche Entscheidung, die in der falschen Form getroffen wurde (z. B. Beschluss statt Urteil), auf Grund des Meistbegünstigungsprinzips sowohl mit dem Rechtsmittel angefochten werden, das der Form entspricht, als auch mit dem Rechtsmittel, das bei der richtigen Entscheidungsform gegeben wäre. Im deutschen Strafrecht ist das Meistbegünstigung in § 2 Abs. 3 StGB dergestalt verwirklicht, dass für den Fall, dass zwischen Tatbegehung und Entscheidung die zur Anwendung gelangende Norm zwischenzeitlich geändert würde, die jeweils mildere Version zur Anwendung kommt. Würde eine Strafnorm demnach verschärft werden, käme die Fassung der zur Zeit der Tatbegehung zur Anwendung und umgekehrt bei Milderung der Norm die Fassung zum Zeitpunkt der Entscheidung. Ein Verstoß gegen das strafrechtliche Meistbegünstigungsprinzip kann einen Revisionsgrund darstellen. Einzelnachweise Prozessrecht (Deutschland)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gaulois
Gaulois
Gaulois bezeichnet: Gaulois (Schiff, 1792), ein französisches Linienschiff, vormals Trajan Gaulois (Schiff, 1812), ein französisches Linienschiff Gaulois (Schiff, 1899), ein französisches Schlachtschiff Siehe auch: Gauloise
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aluminiumammoniumsulfat-Dodecahydrat
Aluminiumammoniumsulfat-Dodecahydrat
Aluminiumammoniumsulfat-Dodecahydrat, Summenformel: NH4Al(SO4)2 · 12 H2O, Trivialname: Ammoniumalaun, als Inhaltsstoff von Kosmetika auch als Ammonium Alum bezeichnet, ist ein Ammonium-Aluminium-Doppelsalz, das Kristallwasser enthält. Es bildet wasserlösliche, farblose kubische Kristalle mit einer relativen Molekülmasse Mr von 453,33, einer Dichte von 1,64 g/cm³ und einem Schmelzpunkt von 93,5 °C. Verwendung Das Ammoniumalaun wird vielfältig verwendet, unter anderem in Deodorants, der Papierindustrie, der Gerberei, zur Wasserreinigung oder Herstellung von Ätz- oder Flammschutzmitteln, in der Medizin als Adstringens,in der Kosmetikindustrie als sogenanntes „Deokristall“ und in der Gärtnerei zum Umfärben von Hortensienblütenblätter in die Farbe blau. In der Lebensmittelindustrie wird es als Festigungsmittel und Stabilisator eingesetzt. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff unter der Bezeichnung E 523 zugelassen mit einer erlaubten Tagesdosis von einem Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht. Siehe auch Alaunstein Einzelnachweise Ammoniumverbindung Aluminiumverbindung Sulfat Lebensmittelzusatzstoff (EU)
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https://de.wikipedia.org/wiki/SMS%20W%C3%BCrttemberg
SMS Württemberg
SMS Württemberg ist der Name folgender Schiffe: * SMS Württemberg (1878) SMS Württemberg (1917)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert%20Berger%20%28Diplomat%29
Norbert Berger (Diplomat)
Norbert Berger (* 22. März 1913 in Berlin; † 14. Oktober 1998 in Bonn) war ein deutscher Diplomat. Er war unter anderem von 1970 bis 1973 Botschafter in Pakistan sowie von 1973 bis 1978 in Peru. Leben Nach dem Abitur studierte Berger Rechtswissenschaften und befand sich von 1938 bis 1939 mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zu einem Gaststudienaufenthalt in Santiago de Chile. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ließ er sich in Lima nieder und lebte dort zwei Jahre lang. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er in den auswärtigen Dienst ein und war nach Abschluss der Laufbahnprüfung 1954 Konsul in Bilbao sowie im Anschluss von 1956 bis 1959 Botschaftsrat an der Botschaft in Spanien. Danach wurde er als Legationsrat Erster Klasse Leiter des Generalkonsulats in Salisbury. Nach weiteren Verwendungen an Auslandsvertretungen wurde der der CDU nahestehende Berger im Auswärtiges Amt in Bonn als Ministerialdirigent Leiter der Unterabteilung B der Abteilung für Handels- und Entwicklungspolitik. Am 29. Januar 1970 erfolgte seine Ernennung zum Nachfolger von Günther Scholl als Botschafter in Pakistan. In seiner Amtszeit fand 1970 unter Aufsicht der Bundesbaudirektion die Grundsteinlegung für das heutige Botschaftsgebäude in Islamabad statt, das 1972 eingeweiht wurde. Im Anschluss wurde er 1973 Botschafter in Peru und war dort Nachfolger von Robert von Förster, während Ulrich Scheske neuer Botschafter in Pakistan wurde. 1978 wurde er in den Ruhestand verabschiedet und von Hans Werner Loeck als Botschafter in Peru abgelöst. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand engagierte er sich im Ibero-Club Bonn, einem Verein zur Förderung der Beziehungen von Deutschland zu Spanien und lateinamerikanischen Staaten und war vom 15. März 1984 bis zum 13. Juli 1987 dessen Präsident. Literatur Walter Habel (Begründer): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 34. Ausgabe, Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 1995, ISBN 3-7950-2017-4, S. 88 Einzelnachweise Deutscher Botschafter in Pakistan Deutscher Botschafter in Peru Ministerialdirigent (Bund) Jurist im auswärtigen Dienst Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse Träger des Ordens El Sol del Perú (Großkreuz) Deutscher Geboren 1913 Gestorben 1998 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Intarsie
Intarsie
Eine Intarsie (über , „einlegen“, vom gleichbedeutenden arabischen Verbalsubstantiv ) ist eine Dekorationstechnik, bei der auf einer planen Oberfläche verschiedene Hölzer und andere Materialien so in- oder aneinandergelegt werden, dass eine ebene Fläche entsteht, die verschiedenfarbige und unterschiedlich strukturierte Einschlüsse enthält. Sind die Intarsien eher Ornamente, spricht man von Holzmosaik. Das Trägermaterial dieser Einlegearbeit erfährt keine plastische Ausformung (mit Ausnahme der Reliefintarsie im 16. Jahrhundert), da die eingelegten Holzstückchen bündig mit der Oberfläche abschließen. Ursprünge Bereits die ältesten bekannten Hochkulturen kannten Techniken zur Verzierung von Holzgegenständen. Die wenigen erhaltenen Funde zeigen eine beachtliche Fertigkeit der jeweiligen Künstler. Zu den ältesten bekannten Gegenständen zählt dabei ein mit Einlegearbeiten verzierter Zedernholzsarg aus dem Ägypten der 12. Dynastie (etwa 2012–1792 v. Chr.). Geschmückt wurden auch Toilettengerät, Sitze und andere Möbel; zur Anwendung kamen dabei neben Glaspaste auch Elfenbein und fremdländische Hölzer wie Ebenholz aus Äthiopien. Die verwendeten Dekorationstechniken waren ebenso vielfältig wie die Materialien und umfassten neben der reinen Holzintarsie auch Inkrustationen und Gravuren. Auf der Krim wurde beispielsweise graviertes und farbig bemaltes Furnier vom Ende des 5. Jh. v. Chr. gefunden. Hauptmerkmal aller dieser Techniken ist, dass die entsprechend verzierten Objekte eine weitgehend ebene Oberfläche aufweisen. Das ist nicht nur praktisch für den Gebrauch, sondern verleiht den Gegenständen auch ein edles, dezent-elegantes Aussehen. Plinius der Ältere (23/24–79 n. Chr.) schreibt im 16. Buch seiner berühmten Naturgeschichte deswegen sogar, dass mit dem „Belegen der Hölzer“ die Zeit des Luxus begann. Islam und Europa Im Mittelalter kam die Intarsienherstellung in Europa wahrscheinlich vollständig zum Erliegen. Zwar wurden Einlegearbeiten in Stein, besonders berühmt sind die Werke der Kosmaten, in Goldschmiedearbeiten oder bei Mosaiken weiter ausgeführt. Holz blieb jedoch unverziert oder wurde ausschließlich mit Schnitzereien versehen. Es brauchte den Anstoß von außen, damit erst in Spanien, dann in Italien die Intarsie zu einer einzigartigen Blüte gelangte. In anderen Ländern war diese Dekorationstechnik ohne Unterbrechung ausgeübt und weiterentwickelt worden, so beispielsweise die in Japan und China beliebte Technik namens Shibayama zaiku, bei der Perlmutt, Korallen, Schmucksteine und (Edel-)Metall in gelacktes Holz oder Elfenbein eingelegt werden. Für Europa sollte aber der vom Islam geprägte Raum in dieser Hinsicht besonders wichtig werden. Mit der Eroberung Spaniens brachten die Mauren auch ihre Kunst und Kultur mit auf die iberische Halbinsel, von wo sie über Handelsverbindungen in andere Gebiete gelangen konnte. Der in Córdoba gefertigte Sitz für eine Moschee im heutigen Marokko ist genau in derselben Technik gefertigt wie das Lesepult im Dom von Orvieto in Italien und zeigt deutlich diese Verbindung. Mit den entsprechenden Techniken wurde vermutlich auch der Begriff tarṣīʿ aus dem Arabischen übernommen. 13. bis erste Hälfte des 16. Jahrhunderts Die künstlerische und wirtschaftliche Blüte der italienischen Stadtstaaten vom 13. bis in das beginnende 16. Jahrhundert, welche unter dem Begriff Renaissance Einzug in die Geschichtsbücher fand, förderte auch die Kunsttischlerei. Private Auftraggeber ließen sich prächtige Betten, Tische und Cassoni (Truhen) herstellen, deren Preis nicht selten den Wert eines Wohnhauses überstieg. Um die starke Nachfrage befriedigen zu können, bildeten sich große Werkstätten heraus, die in der Regel vom Vater auf den Sohn übergingen. Beispiel dafür ist die Werkstatt der Gebrüder Giuliano und Benedetto da Maiano, die von Florenz aus bis nach Neapel und Ungarn lieferte. Im Jahre 1474 berichtete Benedetto Dei, dass es in Florenz über 80 dieser Werkstätten (legniauoli di tarssie) gegeben habe. Eine dieser Botteghe schuf wahrscheinlich auch das berühmte Studierzimmer für Federico di Montefeltro in Urbino (um 1474). Ein weiteres Zentrum der Intarsienherstellung war Siena, dessen Handwerker auch das Chorgestühl in Orvieto fertigten. Dokumentiert ist, dass bereits 1408 ein Agent des kunstliebenden Herzogs von Berry versuchte, einen Intarsienhersteller nach Burgund abzuwerben, dieser es jedoch vorzog, in Siena zu bleiben. Ein späterer Zeitgenosse aus derselben Stadt, Antonio Barili, stellte sich auf einer Intarsie selbst bei der Arbeit dar. Kennzeichnend ist, wie dieser stolz in die Tafel schnitzte, dass er sein Werk mit dem Messer und nicht mit dem Pinsel ausgeführt habe. Später verlagerten sich die Zentren der Intarsienproduktion immer weiter gegen Norden und besonders die Klöster der Olivetaner stellten in mühevoller und jahrelanger Arbeit prächtige Chorgestühle und Sakristeimöbel her. Der Dominikaner Fra Damiano (1490–1559) wurde in Bologna sogar vom Papst und vom Kaiser aufgesucht, da sie ihm, so schreibt ein zeitgenössischer Chronist, bei seiner Tätigkeit zuschauen wollten. 16. bis 19. Jahrhundert Von Italien über Tirol und Süddeutschland verbreitete sich die Technik der Intarsienherstellung über ganz Europa. Waren Handwerker aus Italien schon immer in ganz Europa tätig gewesen, bildeten sich in den Ländern nun eigene Werkstätten. Besonders früh zeigten sich eigene Arbeiten in Böhmen und Ungarn, wo der König Matthias I. Corvinius Meister aus Florenz an seinen Hof geholt hatte. Heute kann man in den Budapester Museen Intarsien sehen, welche bei aller Eigenständigkeit den italienischen Einfluss noch klar verraten. In Deutschland hatte die Holzbearbeitung zwar selbst schon eine längere Tradition, doch die neuen Anregungen aus dem Süden wurden dankbar aufgenommen. Als Zentren bildeten sich vor allem Nürnberg (Peter Flötner und andere) und Augsburg (Lorenz Stöer, Lienhart Strohmeier und andere) heraus; Intarsien aus dieser Zeit findet man aber auch in Köln und Lübeck. Hervorzuheben ist besonders der heute in Münster aufbewahrte Wrangelschrank benannt nach Carl Gustav Wrangel von 1566. Frankreich zeigte in der Folgezeit eine besonders eigenständige Entwicklung. Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Amt eines Marqueteur du Roi geschaffen, welches anfangs italienische und deutsche Meister einnahmen. Die Techniken für die Einlegearbeiten wurden nun jedoch beispielsweise durch neue Färbemethoden abermals verfeinert. Im 17. Jahrhundert kamen Schildpatt und Zinn als Einlegematerial in Mode. Als unerreicht in dieser Technik gilt André-Charles Boulle dessen Möbel durch eine besonders raffinierte Kombination von Metall, Schildpatt und Bronzeapplikationen eine einzigartige Wirkung erzielen. Andere Kunsttischler machten sich die neu verfügbaren Hölzer, wie Mahagoni, Satin- oder Zitronenholz, zunutze und schufen so Variationen der Intarsie, welche in Frankreich Marquetrie (Marketerie) genannt wurde (daher auch die häufige Verwechslung der Begriffe). Aus Neuwied bei Koblenz stammte David Roentgen, dessen Ruhm ebenfalls bis in unsere Zeit hinüberreicht. Er schaffte es, nachdem er 1780 in Paris die Meisterwürde erlangt hatte, als Außenstehender auf dem hochentwickelten französischen Markt Fuß zu fassen. Eine außergewöhnliche Sonderform war die Reliefintarsie, die nur in Eger (Böhmen) zwischen ca. 1625 und 1740 gepflegt wurde. Als Hauptmeister der als Relief geschnitzten Intarsie gelten Adam Eck, Johann Georg Fischer sowie Johann Karl und Johann Nicolaus Haberstumpf. Gegenwart Im 20. Jahrhundert begann zusammen mit der „Arts-and-Crafts-Bewegung“ eine weitere Blüte der Intarsienkunst. Im Elsass entdeckte Charles Spindler (1865–1938) durch, wie er sagte, Zufall die Möglichkeiten der Intarsien neu. Jugendstilmöbel, mit Einlegearbeiten verziert, fanden ihren Platz in den großen Kunstgewerbeausstellungen und wurden von den führenden Architekten entworfen. In heutiger Zeit gibt es einen wachsenden Kreis von Interessierten, welche zum Teil die Fertigung von Intarsien nur als Hobby betreiben. Die wissenschaftliche Erforschung dieses künstlerischen Mediums steckt dagegen immer noch in den Kinderschuhen, und auch die Sammlungen und Eigentümer von alten Intarsienarbeiten beginnen erst langsam, den historischen Wert von Intarsien als Zeugnisse einer alten Handwerkskunst anzuerkennen. Siehe auch Marketerie Opus sectile Parkett Ebenist Literatur Massimo Ferretti: I maestri della prospettiva. (Storia dell'arte italiana; Bd. 11). Turin 1982, ISBN 88-06-05464-3, S. 459–580. Helmut Flade: Intarsia. Europäische Einlegekunst aus sechs Jahrhunderten. Beck, München 1986, ISBN 3-406-31578-X. Friedrich Krauss (Autor), Harald Krauß (Bearb.): Intarsien. Herkunft, Herstellung und Verwendung. 7. Auflage. Fachbuchverlag, Leipzig 1983. John Fleming, Hugh Honour: Lexikon Antiquitäten und Kunsthandwerk („Penguin dictionary of decorative arts“). Beck, München 1984, ISBN 3-406-30315-3. Olga Raggio: The Gubbio studiolo and its conservation. Metropolitan Museum, Press, New York 1999. Olga Raggio: Federico da Montefeltro’s palace at Gubbio and its studiolo. ISBN 0-87099-924-9. Antoine M. Wilmering: Italian Renaissance intarsia and the conservation of the Gubbio studiolo. ISBN 0-87099-925-7. Thomas Rohark: Intarsien. Entwicklung eines Bildmediums in der italienischen Renaissance. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-47908-7 (Rekonstruktion der Künste; 9). Jochen Voigt: Für die Kunstkammern Europas. Reliefintarsien aus Eger. Katalog der Ausstellung vom 19. März bis 18. Juli 1999 im Museum für Kunsthandwerk Leipzig. Edition Stekovics, Halle 1999, ISBN 3-932863-33-X. Ingraban Dietmar Simon: Strohintarsien, Strohmosaik aus dem 20. Jahrhundert, Dreieich-Museum, Dreieichenhain/ Eigenverlag 1999, Download Online-Ausgabe Deutsche Nationalbibliothek 2018 Ingraban Dietmar Simon: Strohintarsien, Strohmosaik aus den 20. Jahrhundert. Bildtafeln Teil 1: Europa Download Online-Ausgabe Deutsche Nationalbibliothek 2018 sowie Bildtafeln Teil 2: Afrika, Amerika, Asien, Internationales Strohmuseum in Berlin, Dreieich-Museum, Dreieichenhain/ Eigenverlag 2018 Download Online-Ausgabe Deutsche Nationalbibliothek 2018 Weblinks Das große Kunstlexikon von P.W. Hartmann: Intarsie Einzelnachweise Künstlerische Technik Kunsttischlerei Bildende Kunst (Islam) Ornament (Bauteil)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Spule
Spule
Spule (von althochdeutsch spuola „abgespaltenes Holzstück“, zum Aufwickeln von Fäden) steht für: Spule (Elektrotechnik), ein passives elektrisches Bauelement, das durch Windungen eines Leiters eine Induktivität bildet und bei Stromfluss ein Magnetfeld konzentriert Spule (Rolle), eine Rolle zum Aufwickeln eines Fadens, Drahtes oder anderen linear erstreckten Objekts oder auch eines Ton-, Magnet- oder anderen Bands einen Teil der Vogelfeder in der Biologie, nämlich der untere (dickste und hohle) Teil des früher zum Schreiben verwendeten Federkiels eine Form antiker Keramik, siehe Spule (Antike) Spule, Spul oder Spuhl als Garnmaß, siehe Spuhl (Einheit)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bin%C3%A4rcode
Binärcode
Ein Binärcode ist ein Code, in dem Informationen durch Sequenzen von zwei verschiedenen Symbolen (zum Beispiel 1/0 oder wahr/falsch) dargestellt werden. Die Basis dieses Systems ist die Zahl 2. Die Bezeichnung leitet sich von der lateinischen Vorsilbe bi ab, welche die Bedeutung zwei oder doppelt hat. Binärcodes bilden auf Grund ihrer Einfachheit in aller Regel die Grundlage für die Verarbeitung digitaler Informationen und werden deshalb häufig im Zusammenhang mit deren Verarbeitung genannt; „Computer funktionieren mit diesem Code“. Viele der Binärcode-Arten sind im Gebiet der Informationstechnik entstanden und werden dort verwendet; der Ausdruck „Binärcode“ wird im Computer-Sprachgebrauch auch als Synonym für Maschinencode, Maschinenprogramm oder Maschinensprache verwendet. Binärcodes lassen sich technisch sehr leicht abbilden und verarbeiten, z. B. durch Spannungen: Spannung liegt an → entspricht 1 oder logisch wahr, Spannung liegt nicht an → entspricht 0 oder logisch falsch. Diese kleinste Informationseinheit aus 1/0 bzw. wahr/falsch bezeichnet man in der Informatik auch als Bit. Durch logische Verknüpfung mittels Boolescher Algebra oder technische Verschaltung mehrerer dieser einfachen Werte mittels Logikgatter lassen sich komplexere, höherwertige Informationen abbilden. Wie eine höherwertige Information abgebildet wird, wird durch den jeweiligen Code genau festgelegt. Zum Beispiel gilt im ASCII-Code die Bitfolge 1000001 als „A“, 1100001 als „a“ – für Menschen sind allerdings die Buchstaben verständlicher als die entsprechenden Bitfolgen. Die Darstellung und Interpretation von Information mittels Binärcodes ist nicht an ein bestimmtes Medium gebunden, sondern ist überall dort anwendbar, wo der Wechsel zwischen zwei Zuständen erzeugt und wieder gemessen werden kann. So wäre es beispielsweise sogar möglich (wenn auch aufgrund der geringen Datenübertragungsrate unsinnig), Informationen binär mit Rauchzeichen zu übertragen (langes Rauchen → logisch 1, kurzes Rauchen logisch 0). Anwendung Wie Claude Shannon Ende der 1930er Jahre bewies, ist es mit Schalterzuständen (wie 0 oder 1) möglich, logische Operationen durchzuführen. Derartige Binärcodes lassen sich in der Technik durch elektronische oder elektromagnetische Signale abbilden. Die so gespeicherten Informationen sind mit komplexen Algorithmen verarbeitbar, die auf integrierten Schaltkreisen realisiert sind, wie sie in Prozessoren unterschiedlichster Computer verwendet werden. Numerische Werte Mit Binärcodes können ganze Zahlen mit einem von der Anzahl der verwendeten Bits abhängigen Wertebereich 0 bis n dargestellt werden. Die Basis ist das Dualsystem. Auch andere Zahlentypen lassen sich mit jeweils eigenen Konventionen darstellen, z. B. Gleitkommazahlen (IEEE 754), negative Werte (Zweierkomplement). Auch Texte und Sonderzeichen werden mit Binärcodes dargestellt, wobei hier jedes Zeichen einer zum Code festgelegten Bitkombination entspricht, deren Elemente jeweils dualcodiert sind. Sicherung gegen Übertragungsfehler Bei der Datenübertragung werden häufig besondere Codes eingesetzt, durch die Übertragungsfehler erkannt und u. U. sogar korrigiert werden können. Diese Codes haben eine höhere Redundanz, verwenden also mehr Bits als für die Darstellung der zu übertragenden Information notwendig wären. Codekonvertierung Zum Transport, zur Verarbeitung oder zur Darstellung von Daten werden in der Regel unterschiedliche Codesysteme verwendet. Dazu werden die vorhandenen Daten, meist automatisch als Teil der Verarbeitung, in einen anderen Code konvertiert. So z. B. wurden auf Lochkarten (in einem 1-aus-n-Code) gespeicherte numerische Daten zur Verarbeitung im Computer beim Lesevorgang in den EBCDIC-Code umgewandelt; als Dualzahl gespeicherte Betragsfelder werden zur Darstellung (zum Beispiel in einem Rechnungsformular oder Kontoauszug) in einen Zeichencode wie ASCII konvertiert; beim Drucken konvertiert der Druckertreiber oder der Drucker selbst die zu druckenden Informationen in einen druckerspezifischen Code. Zum Konvertieren von Codes können sogenannte Zeichensatztabellen, auch „Codepage“ genannt, verwendet werden. Erkennung / Identifikation von Binärcodes Obwohl die Bitmuster gespeicherter Daten rein optisch die Verwendung eines bestimmten Codes vermuten lassen, ist die sichere Identifikation des Codes meist nicht eindeutig möglich. Im Allgemeinen enthalten die Daten keine explizite Information darüber, nach welchem Code sie gespeichert sind. Vielmehr muss beim Zugriff bzw. der Verarbeitung von Daten deren Code(format) 'implizit bekannt sein'. Beispiele: Maschinencode eines Computerprogramms: Er existiert als eine lange Folge von Bits. Diese Bits sind z. B. zu ASCII-Texten, Fest- oder Gleitkommazahlen, Adressangaben (in jeweils individueller Länge) und zu Maschinenbefehlen 'gebündelt' und liegen scheinbar ohne Struktur im Hauptspeicher oder in Programmbibliotheken. Alleine die im Quelltext beschriebenen Anweisungen/Deklarationen bestimmen das Format dieser Codeteile und damit auch den Code. Diesen Festlegungen entsprechend verwendet der Programmierer Befehle, die, als Maschinenbefehle vom Übersetzer erzeugt, zu den definierten Datentypen und Codes passen. Ebenso verhält es sich mit auf Datenträgern gespeicherten Dateien: Sie müssen mit passenden Programmen verarbeitet werden, z. B. mit Programmen zur Tabellenkalkulation, zur Textverarbeitung, zur Grafikanzeige etc. (wozu in manchen Betriebssystemen die Dateiendungen ein Hilfsmittel sind) – und/oder er muss die Daten vor der Verarbeitung entsprechend konvertieren. Ohne diese Anpassung sind die Daten nicht verarbeitbar, oder z. B. ein normaler Texteditor zeigt andere als in ASCII codierte Daten als wirren 'Datensalat' an. In einem Datenbestand bzw. Datensatz können, abhängig von dessen Struktur, unterschiedliche Binärcodes Anwendung finden. So wird beim Festlegen der Datenstruktur die Folge von Datenfeldern und deren Format definiert (deklariert). Daraus ergibt sich je Feld der anzuwendende Code. Beispiel: Feld 'Satzlänge' = Dualcode 2Byte; Satzart = ASCII 2 Byte, Gültig-ab-Datum = hexCode (JJJJMMTT) 4 Bytes; Betrag = Festkommazahl 2Dez-Stellen 16 Bytes. Beispiele Klassifikationsmöglichkeiten Binärcodes sind Festlegungen, nach denen eine bestimmte Menge an Bits verknüpft wird, um damit definierte höherwertige (als nur duale Wahr-Falsch-Informationen) darstellen zu können. Die zahlreichen Varianten von Binärcodes lassen sich nach unterschiedlichen Kriterien klassifizieren: Existenzform der binären Code-Elemente (mit Beispielen): sichtbare Zeichen (Rauch-/Lichtzeichen, QR-Code) hörbare Geräusche/Töne (Trommel) fühlbare Zeichen (Blindenschrift) mechanisch auswertbare Trägermedien (Lochkarte mit Löchern, Stiftwalze einer Spieldose für Musik) elektrische/elektronische Medien (Daten im Computer oder auf elektronischen Datenträgern wie Festplatten oder bei der leitungsgebundenen Datenübertragung; Funktechnik (WLAN)) damit im Zusammenhang: Art der Verarbeitung des Codes: manuell ohne Hilfsmittel, mechanisch, elektronisch Art der höherwertigen Information: Codes für Festkommazahlen, Gleitkommazahlen, alphanumerische Zeichen Anzahl der im Code zu höherwertigen Informationen zusammengefassten Bits: BCD-Code = 4 (für Zahlen von 0 bis 9), Hex-Code = 4 (für Wertigkeiten von 0 bis F, entspricht numerisch 0 bis 15), ASCII = 7, EBCDIC = 8 Fixe oder variable Struktur des Codes: fix bei den meisten Zeichencodes, variabel z. B. bei JPG-Fotos oder bei Maschinencode Verwendung von Prüfbits im Code: Nein, Ja (z. B. beim Gray-Code) Codebeispiele Dualcode Der Dualcode ist der älteste und am häufigsten verwendete Binärcode, welcher ganze Zahlen im Dualsystem abbilden kann. Er wurde bereits Anfang des 18. Jahrhunderts beschrieben. Unter Verwendung des Dualcodes kann man, beispielsweise mit den zehn Fingern beider Hände, jede ganze Dezimalzahl von 0 bis 1023 (  ) darstellen. Zum Code ist festgelegt, wie viele Bits zur Zahlendarstellung verwendet werden, häufige Beispiele sind: 1 Byte (= 8 Bits), 2, 4 oder 8 Bytes. BCD-Code Im BCD-Code werden die Ziffern 0 bis 9 in vier Bits codiert. Dabei können die Zahlen von 0000 bis 1001 entstehen. Der BCD-Code wird auch als 8-4-2-1-Code bezeichnet. EBCDIC-Code Der von IBM entwickelte EBCDIC-Code ist eine 8-Bit-Zeichencodierung, die auf dem älteren BCD-Code basiert und mit dem i. W. Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und die Ziffern 0 bis 9 codiert werden. EBCDIC wird fast ausschließlich auf Großrechnern verwendet. ASCII-Code Der American Standard Code for Information Interchange codiert alle Zeichen inklusive der englischen Sonderzeichen in sieben Bits. Insgesamt können mit dem ASCII-Code 128 (  ) verschiedene Zeichen codiert werden. In computerinternen Verarbeitungen, die auf die Speichereinheit Byte ausgerichtet sind, wird das nicht benutzte Bit in der Regel mit '0' belegt. Maschinencode Der von Computerprozessoren direkt ausführbare Code ist im Befehlssatz einzelner Prozessortypen festgelegt und enthält immer einen Opcode und ggf. weitere zur Ausführung des Befehls erforderliche Angaben wie Adressen, Literale etc. in exakt definierter Struktur, z. B. Opcode 8 Bits, Adressangaben 16 Bytes, Registerangaben 4 Bits. Exzesscode Mit dem Exzesscode lassen sich auch Zahlen mit Vorzeichen in Binärcode umwandeln. Dabei wird hauptsächlich der Wertebereich verschoben. Stibitz-Code Der Stibitz-Code ist ein komplementärer BCD-Code, manchmal wird er auch Exzess-3-Code genannt. Auch er ermöglicht die Codierung der Dezimalzahlen von 0 bis 9. Aiken-Code Auch der Aiken-Code ist ein komplementärer BCD-Code. Er ordnet allen Dezimalziffern 4 Bit zu. Vom BCD-Code unterscheidet er sich nur durch die Gewichtung der einzelnen Bits. 1-aus-n-Code Der 1-aus-n-Code, auch 1-aus-10-Code genannt, codiert eine Dezimalzahl in n Bits, von denen immer nur ein Bit 1 sein kann. Die Quersumme der codierten Zahl ergibt also immer 1. Allerdings ist diese Codierung nicht sehr effizient, da mit n Bits theoretisch bis zu verschiedenen Zahlen codiert werden können. Ein Beispiel für die Verwendung dieses Codes ist die Lochkarte, wo bei rein numerischen Daten die Lochpositionen 0 bis 9 alternativ benutzt wurden. Gray-Code Der Gray-Code ist ein stetiger bzw. einschrittiger Code. Seine Besonderheit besteht darin, dass sich benachbarte Werte um nur ein Bit unterscheiden. Der Vorteil ist, dass kleine Ungenauigkeiten beim Auslesen nicht direkt zu Fehlinformationen führen. Siehe auch Hamming-Distanz Einzelnachweise Zeichenkodierung
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pour%20une%20nuit
Pour une nuit
One Night Stand (Originaltitel: Pour une nuit) von Émilie Jouvet aus dem Jahr 2006 ist der erste französische Pornofilm, in dem ausschließlich lesbischer und transgender Sex gezeigt wird. Handlung Im Gegensatz zu klassischen Pornofilmen gibt es keine Rahmenhandlung. In acht Episoden treffen sich unterschiedliche Paare (davon zwei mit einem Transmann) zu einem zufälligen One-Night-Stand an verschiedenen Orten (in Bars, auf der Toilette, auf dem Sofa, zuhause im Bett). Auf Dialoge wird dabei nahezu verzichtet. Gezeigt werden die verschiedensten lesbischen und queeren Sexpraktiken: Heavy-Petting, Oralverkehr und Strap-On-Sex werden genauso lustvoll ausgelebt wie Spanking, Flogging etc. Hierbei geht es nicht um eine stilisierte Inszenierung, sondern die Darsteller leben ihre persönlichen Fantasien und Vorstellungen von Sexualität aus, wodurch ein Eindruck von Authentizität vermittelt wird. Dies wird dadurch verstärkt, dass zu Beginn des Films die Darsteller ihre verschiedenen Beweggründe, bei dem Film mitzuwirken, erläutern. Jede Episode ist mit lauter Musik aus dem Queer-Punk unterlegt und bestimmt dadurch maßgeblich die Atmosphäre des Settings. Hintergrund Die Schauspieler sind keine professionellen Pornodarsteller. Im Gegensatz zu üblichen Pornofilmen mit männlich-heterosexueller Zielgruppe vermittelt One Night Stand so ein vielseitiges und realistischeres Bild von Sex zwischen nicht-männlichen Personen. Der Film wird vorrangig in der Queer-Community rezipiert, da ausschließlich lesbischer bzw. transgender Sex gezeigt wird. Safer Sex wird thematisiert, indem die Darsteller in einigen Szenen auf Gleitgel und Latexhandschuhe zurückgreifen. Auszeichnungen Der Film hat 2006 den lesbischen Jury-Preis beim Pornfilmfestival Berlin und 2007 den Sonderpreis beim Kopenhagener Gay and Lesbian Film Festival gewonnen. Weblinks Siehe auch Liste feministischer Pornofilme Feministischer Pornofilm Filmtitel 2006 Französischer Film
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https://de.wikipedia.org/wiki/Behavioral%20and%20Brain%20Sciences
Behavioral and Brain Sciences
Behavioral and Brain Sciences ist eine wichtige englischsprachige kognitionswissenschaftliche Zeitschrift, in der Artikel aus den Themenbereichen Psychologie, Neurowissenschaft, Informatik, Linguistik und Philosophie veröffentlicht werden. Die 1978 von Stevan Harnad gegründete Zeitschrift erscheint alle zwei Monate bei Cambridge University Press. Der Social Sciences Citation Index führt Behavioral and Brain Sciences als eines der meistzitierten Periodika im Bereich Psychologie. Die Zeitschrift ist spezialisiert auf breite Diskussionen zu theoretischen Artikeln. Dabei folgt auf einen langen Artikel (target article) eine Reihe von kurzen Kommentaren (open peer commentary), deren Länge auf 1000 Wörter beschränkt ist. Der Artikelautor hat zum Schluss eine Gelegenheit auf die Kommentare zu antworten (author’s response). Artikel, die in der Zeitschrift veröffentlicht werden sollen, müssen sich einem ausführlichen Peer-Review unterziehen. Die Kommentare kommen von „assoziierten Mitgliedern“, zu denen Persönlichkeiten wie John R. Anderson, Ned Block, Jean-Pierre Changeux, David Chalmers, Daniel Dennett, Steven Pinker oder John Searle gehören. 2012 betrug der Impact Factor der Zeitschrift 18,571. Damit lag sie in der Statistik des ISI Web of Knowledge auf Rang 1 von 49 Journals in der Kategorie Verhaltenswissenschaft und auf Platz 3 von 251 Journals in der Kategorie Neurowissenschaft. Einzelnachweise Weblinks Homepage von Behavioral and Brain Sciences Kognitionswissenschaft Philosophie des Geistes Wissenschaftliche Zeitschrift Philosophiezeitschrift Englischsprachige zweimonatliche Zeitschrift Internationale Zeitschrift Ersterscheinung 1978
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https://de.wikipedia.org/wiki/Emilio%20Vidal
Emilio Vidal
Emilio Vidal Tena (* 2. April 1929 in Alobres) ist ein ehemaliger venezolanischer Radrennfahrer. Sportliche Laufbahn Vidal war im Straßenradsport aktiv und Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1960 in Rom. Im olympischen Straßenrennen kam er auf den 62. Platz. Weblinks Radsportler (Venezuela) Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1960 Olympiateilnehmer (Venezuela) Venezolaner Geboren 1929 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst%20Willemsen
Ernst Willemsen
Ernst Willemsen (* 6. September 1913; † 4. August 1971) war ein deutscher Restaurator. Daneben war er auch als freischaffender Kunsthistoriker und Maler tätig. Leben Willemsen war von 1953 bis zu seinem Tod 1971 Leiter der Restaurierungswerkstatt beim Landeskonservator Rheinland. Er legte in zahlreichen Schriften die Grundlagen für die heutigen, verbindlichen restaurierungsethischen Grundsätze. Willemsen war gegen eine rekonstruierende Restaurierung, also gegen die Wiederherstellung von Unversehrtheit, seine Grundsätze beruhten auf dem Respekt gegenüber dem Original. Aus heutiger Sicht wird daher von fachlicher Seite die Rigidität kritisiert, mit der er bei eigenen Restaurierungsprojekten spätere Übermalungen von Skulpturen oder Gemälden restlos entfernte. Dieses Vorgehen entspricht nicht mehr den heute geltenden Vereinbarungen, die nicht nur das ursprüngliche Kunstwerk, sondern auch dessen weitere Geschichte respektieren und wenn möglich dokumentieren sollen. Ein unbestrittenes Verdienst erwarb sich Willemsen mit seinem Engagement für eine einheitlich geregelte und geprüfte Ausbildung für Restauratoren. „Seine präzisen Vorschläge sind als Grundlage und Vorbereitung der späteren Hochschulausbildungen anzusehen.“ Als Willemsens wichtigste Unternehmung gilt die Ausstellung Farbige Bildwerke des Mittelalters im Rheinland (1967). Willemsen hatte ein enzyklopädisches Wissen über die Kunstgeschichte, er korrespondierte u. a. mit Paul Klee und Ernst Wilhelm Nay. Er übersetzte den norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun ins Deutsche, eine Erzählung hat er auch mit eigenen Illustrationen versehen. Sein Sohn Roger bekannte, von ihm „seine hohe Wertschätzung für sprachliche Differenzierung“ erworben zu haben. Janis urteilt zusammenfassend zu Willemsen, dass „die Klarheit seiner Gedankengänge, die Virtuosität und Präzision seiner Sprache sowie die unmittelbare Einsichtigkeit seiner grundsätzlichen Überlegungen ganz wesentlich zum Verständnis der komplexen Vorgänge in der Konservierung und Restaurierung bei[tragen]“. Willemsen starb im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung und wurde in Oedekoven bei Bonn beigesetzt. Willemsen hinterließ seine Frau Regine und drei Kinder, darunter den Moderator und Autor Roger Willemsen. Veröffentlichungen (Auswahl) Museale Gemälderestaurierung. Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf (Hrsg.), Düsseldorf 1950, S. 3–16. Restaurieren – ein technisches Problem? In: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege, Bd. 27, 1967, S. 257–262. Wiederabdruck in: Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung, , Sonderheft, Worms 1989, S. 34–40. mit Hans Peter Hilger: Farbige Bildwerke des Mittelalters im Rheinland. Gesamtkatalog zur Ausstellung des Landeskonservators Rheinland im Rheinischen Landesmuseum Bonn im Sommer 1967. Rheinland Verlag, Düsseldorf 1967 Ein Vorschlag: Prüfungen für Restauratoren. In: Günther Borchers (Hrsg.), Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 28 (1971), S. 137–143. mit Heinz Althöfer und Rolf E. Straub: Beiträge zur Untersuchung und Konservierung mittelalterlicher Kunstwerke. (= Forschungen und Berichte der Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg, Bd. 4.) [Landesdenkmalamt Baden-Württemberg], Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1974, ISBN 3-422-00664-8. Literatur Berichte über die Tätigkeit der Restaurierungswerkstatt 1965–1970, in: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 28 (1971), S. 5–10, (mit Bibliographie auf S. 10). Katrin Janis: Vorstellung und Analyse restaurierungstheoretischer Fachtexte im 20. Jahrhundert – ein Überblick, Kap. 2.3.1 Ernst Willemsen, in: dies., Restaurierungsethik im Kontext von Wissenschaft und Praxis. (= Forum Denkmal und Restaurierung.) Dissertation Universität Bamberg, 2002. m press, München 2005, ISBN 978-3-89975-513-8, S. 34–42, Inhaltsverzeichnis. Vgl. Katrin Janis: Was darf ich, was darf ich nicht, was soll ich tun? Konservierung und Restaurierung im Wandel der Zeit. In: Die Kunst zu bewahren, hrsg. vom Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Band 8, Potsdam 2006, Akademie-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-05-004532-0, S. 35–47. Weblinks Einzelnachweise Restaurator Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Rheinischen Landesmuseums Bonn Deutscher Geboren 1913 Gestorben 1971 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert%20Liedtke%20%28Fu%C3%9Fballspieler%29
Herbert Liedtke (Fußballspieler)
Herbert Liedtke (* 18. Oktober 1950; † 13. September 2016 in Hamburg) war ein deutscher Fußballspieler. Von 1971 bis 1972 hat der Offensivspieler für Rot-Weiß Oberhausen in der Fußball-Bundesliga zehn Ligaspiele absolviert. Laufbahn Der A-Jugendstürmer des Hamburger SV – zuvor bei Rasensport Elmshorn – debütierte am 22. September 1968 in Augsburg beim Länderspiel gegen Jugoslawien in der Jugendnationalmannschaft des DFB. Er agierte bei der 1:4-Niederlage im deutschen Angriff an der Seite von Paul Breitner und Klaus Scheer. Im März 1969 gehörte er der DFB-Elf an, die sich mit zwei Siegen in den Qualifikationsspielen gegen Schweden für das UEFA-Juniorenturnier im Mai in der DDR qualifizierte. Im Turnier selbst kam er in den zwei Gruppenspielen gegen Bulgarien (0:1) und Spanien (2:1) zum Einsatz. Zur Saison 1969/70 unterschrieb er einen Vertrag beim FC St. Pauli in der Fußball-Regionalliga Nord. Zuvor hatte auch der 1. FC Köln Interesse an ihm gezeigt und ihm der Hamburger SV einen Lizenzspielervertrag angeboten. Mit Liedtke waren auch Alfred Hußner und Horst Wohlers zur Millerntor-Elf gekommen. Unter Trainer Erwin Türk debütierte Liedtke am 17. September 1969 bei der 0:1-Auswärtsniederlage beim VfB Lübeck in der Regionalliga Nord. Er wurde in der zweiten Halbzeit für Wohlers eingewechselt. St. Pauli belegte am Rundenende den vierten Rang und der Jugendnationalspieler hatte in 31 Einsätzen 14 Tore erzielt. In seiner zweiten Saison, 1970/71, erreichte St. Pauli mit einem Punkt Rückstand zu Meister VfL Osnabrück die Vizemeisterschaft, aber die persönliche Bilanz des jungen Angreifers hatte sich auf 24 Spiele mit drei Treffern reduziert. In der Bundesligaaufstiegsrunde kam er lediglich am 26. Mai 1971 bei der 1:3-Auswärtsniederlage bei Fortuna Düsseldorf zum Einsatz. Nach 55 Regionalligaspielen mit 17 Toren von 1969 bis 1971 für den FC St. Pauli nahm er das Angebot von Rot-Weiß Oberhausen zur Saison 1971/72 an und wechselte zur „Kleeblattelf“ in das Stadion Niederrhein, um sich in der Bundesliga zu beweisen. Neben Liedtke nahm RWO aber noch die weiteren Spieler Ulrich Kallius, Willi Mumme, Bernd Hoffmann, Fred Hoff, Ludwig Denz, Gerd Wörmer und aus der eigenen Jugend Franz-Josef Tenhagen unter Vertrag. Unter Trainer Günter Brocker debütierte Liedtke zwar bereits am ersten Spieltag, den 14. August 1971, beim 1:0-Auswärtserfolg bei Arminia Bielefeld durch Einwechslung in der ersten Halbzeit für Tenhagen in der Bundesliga; zum Stammspieler schaffte er es aber nicht. Er kam nach Bielefeld in der Hinrunde lediglich noch in den Begegnungen gegen den VfL Bochum, 1. FC Köln und Borussia Dortmund zum Einsatz und in der Rückrunde nur noch in den drei Spielen gegen Borussia Dortmund, FC Schalke 04 und am 23. Juni 1972 bei der 0:4-Auswärtsniederlage bei Borussia Mönchengladbach. Im Angriff setzte man bei RWO auf Willi Mumme (32-2), Hans Schumacher (25-6) und Fred Hoff (20-6). Kallius, Hoffmann und Liedtke waren Ergängzungsspieler. In seinem zweiten Jahr in Oberhausen, 1972/73, war er zwar am dritten, vierten und fünften Spieltag in der Angriffsformation neben Mumme und Ditmar Jakobs, aber alle drei Spiele gegen den 1. FC Köln (1:3), Werder Bremen (0:1) und Eintracht Braunschweig (0:1) wurden verloren. Danach kam er zu keinem Einsatz mehr und schloss sich in der Winterwechselperiode dem Westregionalligisten SVA Gütersloh an. Liedtke debütierte am 3. Dezember 1972 unter Trainer Günter Luttrop beim 1:1-Auswärtsremis gegen Bayer 04 Leverkusen im Angriff vom SV Arminia. Insgesamt kam er für Gütersloh auf zehn Regionalligaspiele und erzielte drei Tore an der Seite der Mitspieler Erhard Ahmann, Edmund Brylewski, Detlef Kemena, Günter Srowig, Werner Waddey und Willi Zander. Die Arminia erkämpfte sich mit dem 16. Rang den Klassenerhalt. Im Sommer 1973, vor dem letzten Jahr der alten zweitklassigen Regionalliga, schloss er sich der SpVgg Bayreuth an und wechselte nach Süddeutschland in die Wagnerstadt. Unter Trainer Jenö Vincze und an der Seite der Leistungsträger Wolfgang Böhni und Manfred Größler debütierte der Hamburger am 15. August 1973 beim 0:0-Remis beim Freiburger FC in der Elf der Schwarz-Gelben. Am Rundenende belegte die Spielvereinigung den fünften Rang im Süden und Liedtke hatte in zwölf Spielen vier Tore erzielt. Mit den Oberfranken belegte er im ersten Jahr der neu eingeführten 2. Fußball-Bundesliga, 1974/75, den neunten Rang. Er hatte dazu aber lediglich in elf von 38 Spielen mitgewirkt und zwei Tore erzielt. Nach den zwei Jahren in Bayreuth, 1973–75, führte der fußballerische Weg den einstigen Jugendnationalspieler in das Amateurlager. Es folgten Stationen beim 1. FC Pforzheim, der SpVgg Büchenbach, dem SV Sandhausen und dem SV Neckargerach, ehe eine schwere Knieverletzung seine Laufbahn im Leistungssport vorzeitig beendete. Dabei kehrte er mit dem SV Neckargerach kurz auf die große Bühne des Fußballs zurück, als der Viertligist nach einem Erstrundensieg über die Würzburger Kickers im DFB-Pokal 1981/82 in der zweiten Runde im Olympiastadion München auf den FC Bayern München traf. Bei der 1:5-Niederlage erzielte er für den oftmals mit Szenenapplaus bedachten Außenseiter den vielumjubelten Ehrentreffer. Er spielte noch bis 1987 in der Verbandsliga bei Raspo Elmshorn. Liedtke studierte Erziehungswissenschaft. Ende August 1990 trat er beim FC St. Pauli die Nachfolge von Manager Georg Volkert an. Zuvor hatte sich Liedtke beim Stadtrivalen Hamburger SV beworben, dort aber eine Absage erhalten. In seiner Anfangszeit seiner Tätigkeit für den FC St. Pauli verschaffte Liedtke dem Verein mehrere neue Geldgeber. Durch Liedtkes Verbindung kamen St. Paulis Verpflichtungen von Bernd Hollerbach und Markus Sailer zustande. Bereits Ende 1991 wurde das Ende der Zusammenarbeit zwischen dem FC St. Pauli und dem eine Unternehmensberaterfirma leitenden ehemaligen Spieler angekündigt. Liedtke waren unter anderem Verfehlungen im Umgang mit Geldgebern und persönliche Bereicherung, Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen, seine Bewerbung beim Hamburger SV, ein angespanntes Verhältnis zu einem Großteil der Mannschaft sowie sich von anderen Vereinen umworbenen St. Pauli-Profis als persönlicher Berater angeboten zu haben, vorgeworfen worden. Liedtke wies die Vorwürfe zurück. Im Januar 1992 endete Liedtkes Amtszeit bei St. Pauli, als er vom Vereinsvorstand beurlaubt und mit einem Hausverbot für die Geschäftsstelle belegt wurde. Herbert Liedtke starb am 13. September 2016 im Alter von 65 Jahren in einem Krankenhaus in Hamburg. Literatur Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 9: Spielerlexikon 1963–1994. Bundesliga, Regionalliga, 2. Liga. Agon-Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-214-4. Ronny Galczynski, Bernd Carstensen: FC St. Pauli. Vereinsenzyklopädie. Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2009. ISBN 978-3-89533-613-3 Weblinks Jugendauswahl 1969: Torschütze gegen Schweden Einzelnachweise Fußballspieler (FC St. Pauli) Fußballspieler (Rot-Weiß Oberhausen) Fußballspieler (SVA Gütersloh) Fußballspieler (SpVgg Bayreuth) Fußballspieler (1. FC Pforzheim) Fußballspieler (SV Sandhausen) Fußballspieler (SV Neckargerach) Deutscher Geboren 1950 Gestorben 2016 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/United%20Free%20Church%20of%20Scotland
United Free Church of Scotland
Die United Free Church of Scotland (Vereinigte Freikirche von Schottland, UFC) ist eine presbyterianische Freikirche in Schottland. 1900 bis 1929 Die United Free Church of Scotland entstand 1900 durch den Zusammenschluss der überwiegenden Mehrheit der Free Church of Scotland mit der United Presbyterian Church of Scotland und umfasste in dieser Zeit über 1600 Gemeinden mit etwa einer halben Million Mitgliedern. Sie war damit nach der Church of Scotland (CoS) die zweitgrößte protestantische Kirche im Lande. Nach Verhandlungen schlossen sich die UFC und die CoS 1929 zusammen. 1929 bis heute Eine kleine Minderheit der United Free Church of Scotland unter der Führung des Pastors und Labour-Abgeordneten James Barr, welche das Prinzip einer Staatskirche oder staatlich privilegierten Kirche ablehnte, widersetzte sich der Vereinigung beider Kirchen und blieb selbständig. Die sich zunächst bis 1934 United Free Church (Continuing) nennende Kirche umfasste bei ihrer Gründung ca. 14.000 Mitglieder und wuchs bis Mitte der 1950er Jahre. 1929 führte sie als erste presbyterianische Kirche in Schottland die Frauenordination ein, 1935 wurde mit Elizabeth Barr die erste Frau Pastorin der UFC. Die United Free Church of Scotland umfasst heute rund 75 Gemeinden und ist Mitglied der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, des Ökumenischen Rats der Kirchen und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Weblinks Offizielle Website (englisch) Vereinigte Freikirche von Schottland auf der Website des ÖRK Protestantismus in Schottland Scotland Reformiertentum im Vereinigten Königreich Organisation (Schottland) Reformierte Freikirche Gegründet 1900 Mitgliedskirche des Ökumenischen Rates der Kirchen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Polly%20Adler%20%E2%80%93%20Eine%20Frau%20sieht%20rosa
Polly Adler – Eine Frau sieht rosa
Polly Adler – Eine Frau sieht rosa ist ein österreichischer Fernsehfilm aus dem Jahr 2005. Er basiert auf der fiktiven Zeitungskolumnistin Polly Adler, die von Angelika Hager ins Leben gerufen wurde. Als Regisseur fungierte Peter Ily Huemer. Die Komödie wurde am 29. Dezember 2005 auf dem Fernsehsender ORF 1 erstmals ausgestrahlt. Handlung Die Handlung des Films wurde so umgesetzt, dass die fiktive Kolumnistin Polly Adler erstmals in ein Gesellschaftsumfeld eingebaut wurde. Sie hat eine Tochter in der Pubertät, die ihr Sorgen bereitet. Außerdem will ihr Ehemann, ein Architekt, sich scheiden lassen, da dieser sich in eine Klientin verliebt hat. Nachdem sie einen politischen Skandal aufgedeckt hat, wirkt sie in der Öffentlichkeit als selbstbewusste, erfolgreiche Frau, während sie im Privatleben mit ihren Problemen nur schwer zurechtkommt. Der auf Spannung/Entspannung zielende Höhepunkt im Handlungsstrang ist Polly Adlers (an ihrer Seite Florian Teichtmeister) investigativ-journalistische Leistung, einem Regierungsmitglied (August Schmölzer) Homosexualität nachzuweisen und, zu guter Letzt, ihn zu überzeugen, einem Outing im Wege einer Titelgeschichte im Magazin von Pollys Arbeitgeber Anatol Grünberg (Wolfgang Böck) zuzustimmen. Produktion Der Film wurde von der österreichischen Firma CULT-Film produziert. Außerdem an der Produktion beteiligt waren teamWorx und der österreichische Rundfunk. Die Handlung spielt in Wien, Schauplätze waren unter anderem das Burgtheater und die Eden Bar im ersten Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Da die Erstausstrahlung in Österreich überraschend gute Quoten erzielen konnte, wurde eine vorerst vierteilige Comedyserie zum Film produziert. Im September 2007 wurde die Produktion auch erstmals in Frankreich auf TV1 unter dem Namen Les Chroniques de Polly im Nachmittagsprogramm gezeigt. Den Titelsong zum Film spendete das österreichische Popduo Papermoon mit On My Way. Weblinks Anmerkungen Filmtitel 2005 Österreichischer Film Filmkomödie
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https://de.wikipedia.org/wiki/%2879271%29%20Bellagio
(79271) Bellagio
(79271) Bellagio ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 28. September 1995 von dem italienischen Astronomen Valter Giuliani und dem italienischen Amateurastronomen Graziano Ventre am Osservatorio Astronomico Sormano (IAU-Code 587) in der Nähe der lombardischen Gemeinde Sormano entdeckt wurde. Der Asteroid wurde am 23. Mai 2005 nach Bellagio benannt, einer Gemeinde am Comer See, die nur wenige Kilometer nördlich des Observatoriums liegt. Siehe auch Liste der Asteroiden Weblinks (79271) Bellagio in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory der NASA am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Kalifornien (englisch) Discovery Circumstances von (79271) Bellagio gemäß dem Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union beim Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massachusetts (englisch) Hauptgürtelasteroid unter 50 km Durchmesser Asteroid ohne zugewiesene Asteroidenfamilie
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https://de.wikipedia.org/wiki/NGC%20553
NGC 553
NGC 553 ist eine linsenförmige Galaxie vom Hubble-Typ S0 im Sternbild Fische auf der Ekliptik. Sie ist schätzungsweise 235 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 40.000 Lj. Im selben Himmelsareal befinden sich u. a. die Galaxien NGC 515, NGC 517, NGC 528, IC 1692. Das Objekt wurde am 13. September 1784 von dem deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt. Weblinks SIMBAD Astronomical Database CDS Portal Einzelnachweise Linsenförmige Galaxie
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maria%20Poulsen
Maria Poulsen
Maria Poulsen (* 29. Oktober 1984 in Hvidovre Kommune) ist eine dänische Curlerin. Karriere Poulsen begann ihre internationale Karriere bei der Junioren-B-Weltmeisterschaft 2001 als Lead im Team von Madeleine Dupont. Sie qualifizierte sich für die Juniorenweltmeisterschaft 2001 und wurde dort Neunter. Ihr größter Erfolg im Juniorenbereich war der Gewinn der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2006. Bei den Erwachsenen spielte sie erstmals bei der Weltmeisterschaft 2003 als Ersatzspielerin. Ihre beste Platzierung erreichte sie bei der Weltmeisterschaft 2011 mit einem vierten Platz als Lead im von Lene Nielsen geführten Team. Bei den Europameisterschaften gewann sie 2005 und 2007 die Bronzemedaille. Poulsen war Teil des dänischen Curling-Olympiateams bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin. Sie spielte auf der Position des Alternate neben ihren Teamkolleginnen Skip Dorthe Holm, Third Denise Dupont, Second Lene Nielsen und Lead Malene Krause. Das Team belegte gemeinsam mit dem US-amerikanischen Team den achten Platz. Ihre zweite Olympiateilnahme folgte 2014 als Lead des dänischen Teams. Zusammen mit Skip Lene Nielsen, Third Helle Simonsen, Second Jeanne Ellegaard und Alternate Mette de Neergaard kam sie nach vier Siegen und fünf Niederlagen auf den sechsten Platz. Weblinks Curler (Dänemark) Olympiateilnehmer (Dänemark) Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2006 Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2014 Däne Geboren 1984 Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Peter%20Nell
Peter Nell
Peter Nell, eigentlich Kurt Heinze (* 10. Oktober 1907 in Berlin; † 27. November 1957 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und Politiker (SED). Er war von 1950 bis 1952 Abgeordneter des Brandenburger Landtags. Leben Nell, Sohn eines Arbeiters, wurde kaufmännischer Angestellter und trat mit 16 Jahren der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ) und 1927 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Er schrieb für Die Rote Fahne und war 1931/32 Korrespondent in der Sowjetunion. Nach 1933 leistete er in der illegalen KPD in Berlin aktiven Widerstand. Er arbeitete von 1934 bis 1939 im Berliner Osthafen und entging mit knapper Not der Verhaftung. Von 1939 bis 1945 musste er Kriegsdienst in der Wehrmacht leisten und wurde schwer verwundet. Nach Kriegsende wurde er wieder Mitglied der KPD und 1946 der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Er arbeitete als Redakteur und Chefredakteur von Zeitungen in Berlin und Potsdam. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Kulturbundes und war Landesvorsitzender in Brandenburg. Vom 3. November 1950 bis 25. Juli 1952 vertrat Nell den Kulturbund als Abgeordneter des Brandenburger Landtags in der 2. Wahlperiode. Anschließend war er Abgeordneter des Bezirkstags Potsdam. Er wurde Vorstandsmitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes und war von 1953 bis 1955 dessen Sekretär. 1953 gehörte er zur Gründungsredaktion der Zeitschrift Wochenpost. Von 1955 bis zu seinem Tod leitete er die Hauptabteilung für schöne Literatur im Ministerium für Kultur der DDR. Zu seine Freunden gehörte Max Schwimmer. Nell starb im Alter von 50 Jahren nach schwerer Krankheit in der Charité und wurde in der Grabanlage Pergolenweg auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde bestattet. Der Schriftsteller Heinz Knobloch setzte Nell in Berliner Grabsteine ein kleines literarisches Denkmal. Werke 1948 Menschen in der großen Stadt 1950 Nachbarland im Frühling – Reportage über Polen 1953 Der Fischer von Sylt 1955 Der Junge aus dem Hinterhaus 1958 (postum) Liebesbriefe aus Wiepersdorf. Volksverlag Weimar; mit Illustrationen von Max Schwimmer Literatur Meyers Taschenlexikon. Schriftsteller der DDR. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1975, S. 398. Joachim Hoffmann: Berlin-Friedrichsfelde. Ein deutscher Nationalfriedhof – Kulturhistorischer Reiseführer. Das Neue Berlin, Berlin 2001, ISBN 3-360-00959-2, S. 161f. Weblinks Peter Nell in Literaturport (abgerufen am 3. September 2017). 50. Todestag Zentralfriedhof Friedrichsfelde (abgerufen am 3. September 2017). Friedparks in Berlin (abgerufen am 3. September 2017). Siehe auch Liste der Mitglieder des Landtags Brandenburg (1946–1952, 2. Wahlperiode) Einzelnachweise Autor Pseudonym Journalist (Deutschland) Journalist (DDR) Chefredakteur Literatur (20. Jahrhundert) Literatur (Deutsch) DDR-Literatur Erzählung KPD-Mitglied SED-Mitglied Funktionär des Kulturbundes der DDR Landtagsabgeordneter (Brandenburg 1946–1952) Deutscher Geboren 1907 Gestorben 1957 Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/The%20Dell%20%28Southampton%29
The Dell (Southampton)
Das The Dell an der Milton Road in Southampton war von 1898 bis 2001 das Heimatstadion des englischen Fußballclubs FC Southampton. Geschichte Am 3. September 1898 wurde das Fußballstadion mit dem Eröffnungsspiel gegen Brighton United eröffnet. Das Spiel endete 4:1 für Southampton. Das Stadion war für rund 10.000 £ von George Thomas gebaut worden. 1929 wurde The Dell ausgebaut und die Kapazität auf etwa 30.000 Plätze erhöht. Der Grund für diesen Ausbau war ein Feuer an der Osttribüne, das von einer Zigarette ausgelöst worden war. Das letzte Spiel in der Spielstätte fand am 19. Mai 2001 zwischen dem FC Southampton und dem FC Arsenal (3:2) statt und im gleichen Jahr wurde das Stadion abgerissen. Auf dem Grundstück steht heute ein Wohnhaus-Komplex. Der FC Southampton trägt seitdem seine Heimspiele im St. Mary’s Stadium aus. Weblinks oldgrounds.co.uk: Bilder des Stadions (englisch) worldstadia.com: Daten zum Stadion (englisch) stadiumguide.com: Daten und Bilder zum Stadion (englisch) Einzelnachweise Bauwerk in Southampton Ehemalige Sportstätte für Fußball in England Fußballstadion in Europa Erbaut in den 1890er Jahren Abgegangenes Bauwerk in England Zerstört in den 2000er Jahren Sport (Southampton)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Charles%20Crisp
Charles Crisp
Charles Crisp ist der Name folgender Personen: * Charles Frederick Crisp (1845–1896), US-amerikanischer Politiker Charles R. Crisp (1870–1937), US-amerikanischer Politiker
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https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-jemenitische%20Beziehungen
Deutsch-jemenitische Beziehungen
Die Deutsch-jemenitischen Beziehungen bestehen seit den 1960er Jahren. Im Rahmen des Bürgerkrieg im Jemen hat die Bundesrepublik Deutschland humanitäre Hilfe an das Land geleistet. Geschichte Bereits im Jahre 1606 gelangte der Landsknecht Hans Wild in den Jemen und veröffentlichte später Erlebnisberichte über die islamische Welt. Im 18. und 19. Jahrhundert bereisten und erkundeten deutschsprachige Forscher wie Carsten Niebuhr, Ulrich Jasper Seetzen, Alfred von Kremer, Adolph von Wrede und Eduard Glaser das Land. Anfang des 20. Jahrhunderts bemühte sich das Deutsche Kaiserreich vergeblich um die Pachtung einer Marinebasis in Al-Hudaida. Im Rahmen der Stotzingen-Mission wollte Deutschland während des Ersten Weltkriegs eine militärische Nachrichtenstation in Al-Hudaida zu errichten, was ebenfalls scheiterte. 1933 und 1935 bereiste der Komponist Hans Helfritz den Jemen und drehte im Auftrag der UFA Filme. Dabei umging er bewusst die von Joseph Goebbels verordnete Richtlinie, fremde Völker als kulturell minderwertig darzustellen. Das Königreich Jemen blieb während des Zweiten Weltkriegs eine neutrale Macht. In der Nachkriegszeit bereiste der BRD-Gesandte in Kairo 1953 gemeinsam mit dem deutschen Konsul in Dschidda die Stadt Aden und den britisch besetzten Südjemen. Drei Jahre später besuchte Muhammad al-Badr die DDR und bald darauf errichtete diese eine Handelsvertretung mit konsularischer Vollmacht im Königreich Jemen (ab 1962 Arabische Republik Jemen bzw. Nordjemen). Diplomatische Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der Arabischen Republik Jemen wurden 1962 etabliert und die BRD leistete bedeutende Beträge zur Entwicklung des bis dahin abgeschotteten Landes und deutsche Entwicklungshelfer, Lehrer, Mediziner und Archäologen kamen ins Land. 1967 wurden auch diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik Jemen bzw. Südjemen aufgenommen. Im selben Jahr kam der ARD-Korrespondent Walter Mechtel in Aden ums Leben. Die DDR etablierte ab 1969 enge Beziehungen zur sozialistischen Volksrepublik Jemen und nahm 1972 auch Beziehungen zur Arabischen Republik Jemen auf. Die Wiedervereinigung der beiden jemenitischen Staaten erfolgte im Jahre 1990 und damit nahezu parallel zur deutschen Wiedervereinigung. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage im Land musste die Deutsche Botschaft Sanaa im Jahre 2015 geschlossen werden. Der folgende Bürgerkrieg führte zu einer ausländischen Intervention im Land und zu einer schweren humanitären Krise. In dem Krieg werden auch deutsche Waffen eingesetzt, da deutsche Rüstungsunternehmen Waffen an Beteiligte der ausländischen Koalition im Jemen wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert hatten. 2017 bot die Bundesregierung unter Angela Merkel an, eine Vermittlerrolle zwischen den Kriegsparteien anzunehmen. 2019 nahmen Angehörige der Bundeswehr an UN-Missionen im Jemen teil. Wirtschaft Im Jahre 2013 exportierte Deutschland Waren im Wert von 227 Mio. Euro in den Jemen und importierte im Gegenzug Waren im Wert von 4 Millionen Euro. Mit dem Beginn des Bürgerkriegs 2015 ist der Warenaustausch zwischen beiden Ländern gesunken. 2021 lag das bilaterale Handelsvolumen noch bei 180 Millionen Euro, womit der Jemen den 123. Platz in der Rangliste der deutschen Handelspartner belegte. Zwischen beiden Ländern besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen für den Luftfahrtsektor (2007) und ein Investitionsschutzabkommen (2008). Aufgrund der schwierigen Lage im Land kam es allerdings bisher kaum zu Investitionen deutscher Unternehmen. Entwicklungszusammenarbeit Deutschland leistet seit den 1960er Jahren Entwicklungshilfe im Jemen. 1983 eröffnete die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ein Büro in Sanaa. Die Jemen-Kinderhilfe Aichach e. V. wurde 2003 gegründet. Die Schwerpunkte der Deutschen Entwicklungshilfe liegen auf den Bereichen Bildung und Wasserversorgung. 2021 stellte die Bundesregierung 200 Millionen Euro zur Bekämpfung der humanitären Krise und des Hungers im Land zur Verfügung. Kultur Das Deutsche Archäologische Institut war an dem Erhalt des kulturellen Erbes des Jemen beteiligt und einige Jemeniten haben in Deutschland studiert. Deutsche Kultur und Forschung verfügt im Jemen über einen guten Ruf, allerdings wird der kulturelle Austausch durch die schlechte Sicherheitslage im Jemen behindert. Die Deutsch-Jemenitische Gesellschaft fördert seit 1970 den kulturellen Kontakt zwischen beiden Gesellschaften und gibt jedes Jahr den Jemen-Report heraus. Migration Im Jahre 2021 lebten knapp 9.000 Jemeniten in Deutschland, knapp 1200 mehr als zwei Jahre zuvor. Zu den bekannten Deutsch-Jemeniten gehört der Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir. Diplomatische Standorte Deutschland hat eine Botschaft in Sanaa. (wird von seit 2015 von Amman aus betrieben) Der Jemen hat eine Botschaft in Berlin und ein Generalkonsulat in Frankfurt am Main. Weblinks Deutsch-Jemenitische Gesellschaft Stiftung-Jemenhilfe-Deutschland Jemen-Kinderhilfe Einzelnachweise