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11979130
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ferrars
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Ferrars
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Ferrars ist der Familien- bzw. Künstlername folgender Personen:
Elizabeth Ferrars (1907–1995), britische Schriftstellerin
Max Henry Ferrars (1846–1933), britischer Kolonialbeamter, Autor, Fotograf und Hochschullehrer
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3631355
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus%20Gr%C3%B6be
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Nikolaus Gröbe
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Nikolaus Gröbe (* 6. Dezember 1972) ist ein deutscher Schauspieler, Musicaldarsteller und Tänzer.
Leben
Nikolaus Gröbe wurde schon während seines Studiums an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin am BE – Berliner Ensemble in ersten praktischen Bühnenengagements besetzt. In der Regie des bekannten DDR-Regisseurs Frank Beyer verkörperte er seine erste Filmhauptrolle in Der Verdacht. Bereits im selben Jahr folgte die nächste Hauptrolle in Einmal Arizona, einer Filmarbeit unter der Regie von Hans Günther Bücking. Bald folgten weitere Engagements in Fernsehen und Film. So stand er für die ARD, ZDF, MDR und Sat.1 für verschiedene Produktionen vor der Kamera.
1997 wuchs seine deutschlandweite Bekanntheit durch die Rolle des Björn Hempken in der ARD-Vorabendserie Marienhof. Anfang 2008 drehte er für die ARD-Krimireihe Polizeiruf 110 eine neue Folge.
Auch seinen Weg als Theaterschauspieler geht Gröbe bis heute weiter. So war er in dem Stück Der Raub der Sabinerinnen in einer Doppelrolle an der Komödie Dresden, dem Winterhuder Fährhaus Hamburg und am Theater am Kurfürstendamm in Berlin zu sehen.
In Die Geschichte vom Soldaten zeigte er sich in der Titelrolle an der Komischen Oper Berlin. An diesem Haus zeigte er sich in einem weiteren Genre auch mit dem Kinderstück Momus Suche nach dem verlorenen Traum nach einer Erzählung der Kinderbuchautorin Sylvia Hahnisch. Deutschlandweit ist er auch mit dem Kindermusical Ein Momu in der S-Bahn in der Rolle des Theo Tintenklecks unterwegs. Dieses Musical soll Kinder zum Nachdenken und Mitmachen bewegen, er inszenierte es auch selbst.
In der Staatsoper Unter den Linden in Berlin trat er in einer Schauspielrolle in Takemitsu – my way of life auf, das auch in Paris und Tokio im Rahmen von Gastspielen gezeigt wurde.
Im Herbst 2006 war Nikolaus Gröbe als Cliff Bradshaw in der Hauptrolle des Musicals Cabaret in der Media City Leipzig zu sehen. Hier trat er neben den Darstellern der ARD-Serie In aller Freundschaft, Andrea Kathrin Loewig, Thomas Koch und Uta Schorn auf. Des Weiteren hat Gröbe auch Bühnenverpflichtungen im Kabarett Kneifzange und am Berliner Kriminaltheater absolviert. Außerdem war er 2007 neben Jürgen Heinrich am Renaissance-Theater Berlin zu sehen.
Er inszenierte Nussknacker und Mäusekönig der Berliner Staatsoper Unter den Linden, die im Dezember 2008 Premiere feierte.
Regelmäßig wird er auch in Hörspielproduktionen und als Synchronsprecher besetzt. Nikolaus Gröbe ist auch als lyrischer Bariton und im Bühnentanz ausgebildet, außerdem spielt er Gitarre, Klavier und Saxophon. Er lebt seit vielen Jahren in Berlin-Friedrichshain.
Filmografie (Auswahl)
1991: Der Verdacht
1991: Einmal Arizona
1992–1997: Derrick (Fernsehserie, sechs Folgen)
1993: Das letzte U–Boot
1997, 1998: Leinen los für MS Königstein (Fernsehserie, 2 Folgen)
1997, 1998: Der Alte (Fernsehserie, 2 Folgen)
1998–1999, 2000: Marienhof (Fernsehserie, elf Folgen)
1998: Winnetous Rückkehr (Fernsehfilm)
2000: Zurück auf Los!
2000: Herzschlag – das Ärzteteam Nord (Fernsehserie, eine Folge)
2001: Schloss Einstein (Fernsehserie, eine Folge)
2001: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen – Wege der Entscheidung
2002: Siska (Fernsehserie, eine Folge)
2005: Küstenwache (Fernsehserie, eine Folge)
2006: In aller Freundschaft (Fernsehserie, 2 Folgen)
2008: Polizeiruf 110 – Verdammte Sehnsucht
2010: Tatort – Familienbande (Fernsehreihe)
2011: Tatort – Auskreuzung
Weblinks
Nikolaus Gröbes Agenturseite
Filmschauspieler
Theaterschauspieler
Deutscher
Geboren 1972
Mann
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7236552
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https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl%20in%20Hessen%201966
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Landtagswahl in Hessen 1966
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Die Landtagswahl in Hessen 1966 fand am 6. November 1966 statt. Es war die Wahl für die 6. Wahlperiode des Hessischen Landtags.
Wahlergebnisse
Die SPD konnte ihre absolute Mehrheit behaupten, ihr bisheriger Koalitionspartner GDP/BHE scheiterte an der Sperrklausel. Ministerpräsident Zinn bildete in der Folge eine SPD-Alleinregierung. Bundesweite Beachtung fand der erstmalige Einzug der NPD in ein deutsches Länderparlament.
Die NPD profitierte von der sich im Bund abzeichnenden Großen Koalition, die nach dem Koalitionsbruch zwischen CDU/CSU und FDP im Oktober wahrscheinlich geworden war. Durch dieses Bündnis schien die CDU in die Mitte zu rücken und der NPD gelang es, unzufriedene Wähler vom rechten Rand zu gewinnen.
Die Wahlstatistik belegte, dass die Wähler der NPD Hessen bei dieser Wahl weitaus überwiegend Männer mittleren Alters waren:
Die NPD Hessen konnte bei den Kommunalwahlen in Hessen 1968 noch einmal einen kleinen Erfolg verzeichnen, wurde aber 1970 nicht mehr in den Landtag gewählt.
Siehe auch
Hessischer Landtag#Wahlergebnisse
Kabinett Zinn V
Liste der Mitglieder des Hessischen Landtags (6. Wahlperiode)
Weblinks
Einzelnachweise
1966
Hessen Landtagswahl
Hessische Geschichte (20. Jahrhundert)
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6596795
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https://de.wikipedia.org/wiki/Macrochaetus%20collinsi
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Macrochaetus collinsi
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Macrochaetus collinsi ist eine Art der Gattung Macrochaetus aus dem Stamm der Rädertierchen (Rotatoria).
Beschreibung und Verbreitung
Die Tiere werden ungefähr 230 µm lang und sind an Kopf, Rumpf und Fuß gepanzert, die Panzerränder sind fein gezähnelt. Auf dem Rücken befinden sich zehn lange Cuticulastacheln. Auf dem Kopf befindet sich ein rotes Auge. Die Tiere bewegen sich sehr langsam. Sie leben vor allem in subtropischen und tropischen Gewässern, in der gemäßigten Zone sind sie extrem selten.
Verwandte Arten (Auswahl)
Macrochaetus subquadratus – Panzerrücken mit 14 Stacheln.
Quellen
Heinz Streble, Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers. Ein Bestimmungsbuch. 10. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10807-4.
Weblinks
Bilder von Macrochaetus collinsi
Rädertierchen
Rotatoria
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9468907
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pakistanische%20Cricket-Nationalmannschaft%20in%20Bangladesch%20in%20der%20Saison%202011/12
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Pakistanische Cricket-Nationalmannschaft in Bangladesch in der Saison 2011/12
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Die Tour der pakistanischen Cricket-Nationalmannschaft nach Bangladesch in der Saison 2011/12 fand vom 29. November bis zum 21. Dezember 2011 statt. Die internationale Cricket-Tour war Bestandteil der Internationalen Cricket-Saison 2011/12 und umfasste zwei Tests, drei ODIs und ein Twenty20. Pakistan gewann die Test-Serie 2–0, die ODI-Serie 3–0 und die Twenty20-Serie 1–0.
Vorgeschichte
Bangladesch spielte zuvor eine Tour gegen die West Indies, für Pakistan war es die erste Tour der Saison. Die letzte Tour der beiden Mannschaften gegeneinander fand in der Saison 2008 in Pakistan statt.
Stadien
Die folgenden Stadien wurden für die Tour als Austragungsort vorgesehen und am 26. Oktober 2011 bekanntgegeben.
Kaderlisten
Pakistan benannte seinen Kader am 21. November 2011.
Bangladesch benannte seinen ODI- und Twenty20-Kader am 25. November und seinen Test-Kader am 7. Dezember 2011.
Twenty20 Internationals
Erstes Twenty20 in Dhaka
One-Day Internationals
Erstes ODI in Dhaka
Zweites ODI in Dhaka
Drittes ODI in Chittagong
Tests
Erster Test in Chittagong
Zweiter Test in Dhaka
Statistiken
Die folgenden Cricketstatistiken wurden bei dieser Tour erzielt.
Player of the Series
Als Player of the Series wurden die folgenden Spieler ausgezeichnet.
Player of the Match
Als Player of the Match wurden die folgenden Spieler ausgezeichnet.
Weblinks
Die Serie auf Cricinfo
Einzelnachweise
Internationale Cricket-Saison 2011/12
Tour der pakistanischen Cricket-Nationalmannschaft in Bangladesch
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20von%20Parkanlagen%20in%20New%20York%20City
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Liste von Parkanlagen in New York City
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In dieser Liste sind die Parkanlagen der Stadt New York aufgeführt.
In New York City gibt es drei Behörden, die für die Verwaltung und Pflege der Parks zuständig sind. Bei diesen Behörden handelt es sich um:
US National Park Service (NPS) – Zuständig für die Verwaltung der US-Nationalparks und anderer Naturschutzgebiete und Gedenkstätten (Federal)
New York State Office of Parks, Recreation and Historic Preservation (NYSP) – Zuständig für die Verwaltung der New York State Parks (State)
New York City Department of Parks and Recreation (DPR) – Zuständig für die Parks der Stadt New York (Municipal)
Weiterhin gibt es einige Parks in der Stadt die privat verwaltet werden. Die bekanntesten sind der Bryant Park und der Gramercy Park in Manhattan. Der Zugang zu diesen privaten Parks kann eingeschränkt sein.
Die zehn größten Parks der Stadt
1. Pelham Bay Park, Bronx, 11,2 km²
2. Staten Island Greenbelt, Staten Island, 7,2 km²
3. Van Cortlandt Park, Bronx, 4,6 km²
4. Flushing Meadows-Corona Park, Queens, 3,6 km²
5. Central Park, Manhattan, 3,4 km²
6. Fresh Kills Park, Staten Island, 3,3 km²
7. Marine Park, Brooklyn, 3,2 km²
8. Bronx Park, Bronx, 2,9 km²
9. Alley Pond Park, Queens, 2,7 km²
10. Franklin D. Roosevelt Boardwalk, South and Midland Beaches, Staten Island, 2,6 km²
Liste der Parks nach Stadtteilen
Bronx
Bronx Park
Claremont Park
Roberto Clemente State Park
Crotona Park
Devoe Park
Ferry Point Park
Henry Hudson Park
Julius Richman Park (ehemals Echo Park)
Pelham Bay Park
Playground 52
Soundview Park
Saint Mary’s Park
University Woods
Van Cortlandt Park
Brooklyn
Amersfort Park
Bensonhurst Park
Breukelen Ballfields Park
Brooklyn Bridge Park
Brower Park
Bushwick Park
Byrne Park
Cadman Plaza
Canarsie Beach Park
Carroll Gardens
Calvert Vaux Park (ehemals Dreier-Offerman Park)
Continental Army Plaza
Dyker Beach Park
Empire-Fulton Ferry State Park
Fort Greene Park
Frank M Charles Memorial Park (Brooklyn)
Gravesend Park
Herbert Von King Park
J.J Byrne Park
Kelly Park
Leon S Kaiser Playground
Lincoln Terrace Park
Linton Park
Manhattan Beach Park
Marine Park
Martha P. Johnson State Park
McCarren Park
McGolrick Park
McKinley Park
Mount Prospect Park
Owl’s Head Park
Prospect Park
Red Hook Park
Red Hook Playground
Seaside Park
Seth Low Park
Spring Creek Park
St. Johns Park
Sunset Park
Tompkins Park
Manhattan
Abingdon Square Park
Albert Capsouto Park (ehemals CaVaLa Park)
Battery Park
Bennett Park
Bowling Green (ältester Park der Stadt)
British Memorial Garden
Bryant Park
Carl Schurz Park
Central Park
City Hall Park
Collect Pond Park
Columbus Park
Dag Hammarskjöld Plaza
Damrosch Park (Lincoln Center)
Dante Park
DeWitt Clinton Park
Drumgoole Plaza
Duane Park
Duffy Square
East River Park
Finn Square
Foley Square
Fort Tryon Park
Fort Washington Park
Gramercy Park
Hamilton Fish Park
High Line
Highbridge Park
Horace Greeley Square
Hudson River Park
Inwood Hill Park
J. Hood Wright Park
Jackson Square Park
John Jay Park
Juan Pablo Duarte Square
Liberty Park
Madison Square Park
Marcus Garvey Park
Morningside Park
Murphy’s Brother’s Playground
Paley Park
Peter Cooper Park
Ralph Bunche Park
Randall’s Island
Richard Tucker Square
Riverbank State Park
Riverside Park
Robert Moses Playground
Roosevelt Triangle
Sakura Park
Samuel N. Bennerson 2nd Playground
Sara Delano Roosevelt Park
Septuagesimo Uno
Sheridan Square
Sherman Square
St. Nicholas Park
Straus Park
Stuyvesant Square
Swindler Cove Park
Theodore Roosevelt Park
Thomas Paine Park
Tompkins Square Park
Tribeca Park (auch bekannt als Beach Street Park)
Union Square
Verdi Square
Wards Island Park
Washington Market Park
Washington Square Park
Winston Churchill Park
Worldwide Plaza
Zuccotti Park (auch bekannt als Liberty Plaza)
Queens
Alley Pond Park
Astoria Park
Baisley Pond Park
Brookville Park
Clearview Park
Cunningham Park
Doughboy Park
Flushing Meadows-Corona Park
Forest Park
Frank Golden Memorial Park
Gantry Plaza State Park
Jacob Riis Park
Juniper Valley Park
Kissena Park
Liberty Park
Little Bay Park
Major Mark Park
Maurice Park
Oakland Lake
Roy Wilkens Park
Rainey Park
Rockaway Beach and Boardwalk
Rufus King Park
Springfield Park
Staten Island
Aesop Park
Amundsen Circle
Austen House Park
Bloomingdale Park
Blue Heron Park Preserve
Bradys Park
Buono Beach
Conference House Park
Clove Lakes Park
Franklin D. Roosevelt Boardwalk
Fresh Kills Park
Great Kills Park
High Rock Park Preserve
Lemon Creek Park
Long Pond Park
Midland Beach
Miller Field
Silver Lake Park
Staten Island Greenbelt
South Beach
Tappen Park
Willowbrook Park
Wolfe’s Pond Park
Einzelnachweise
Weblinks
Interaktive Karte der Parks vom City of New York City, Parks and Recreation
New York
Parkanlage in Nordamerika
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9453432
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https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerpark%20Marzahn
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Bürgerpark Marzahn
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Der Bürgerpark Marzahn (anfangs Wohngebietspark genannt) ist eine Parkanlage im Berliner Ortsteil Berlin-Marzahn. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hat die Erholungsanlage bis zum Jahr 1992 gestalten lassen.
Geschichte
Die zuerst acht Hektar große Parkanlage wurde im Jahr 1992 der Öffentlichkeit übergeben. Ein Jahr später eröffnete nach dreijähriger Bauzeit im Park ein von den Berliner Bäder-Betrieben betriebenes Freibad, das Platsch genannte Kinderbad Marzahn. Außerdem entstand für die Kinder und Jugendlichen ein Spielplatz mit verschiedenen Spielmöglichkeiten sowie eine Skateboard-Anlage und eine Rodelbahn. Ein in der Nähe stehendes elfgeschossigen Wohngebäudes in der Ludwig-Renn-Straße stand einige Jahre leer und wurde dann abgerissen. Die frei gewordene Grundfläche von 9500 Quadratmetern diente dazu, den Park im Jahr 2009 entlang der Ludwig-Renn-Straße zu erweitern. Die Gesamtkosten für die Erweiterung betrugen 218.000 Euro und entstammten dem Projekt Stadtumbau Ost.
Der Weg zwischen der Ludwig-Renn-Straße (Höhe Terrassenhaus) und der Straßenbahnhaltestelle Bürgerpark Marzahn dient Kindern als Schulweg; dessen Übersichtlichkeit und Sicherheit ließ das Bezirksamt im Jahr 2014 verbessern. Die Bürger des Quartiers haben sich am Planungsprozess im Rahmen eines Pilotprojektes der Initiative Aktionsräume plus beteiligt. Die Baukosten betrugen 139.600 Euro.
Kurze Beschreibung samt Umgebung
Der Park verfügt über ein ausgebautes Wegenetz, das auch von Radfahrern benutzt wird, zwei Teiche, zwei große Liegewiesen sowie zahlreiche Beete. Busch- und Baumflächen bieten eine erholsame Freizeitanlage für Anwohner und Gäste. Auch Skulpturen und Sitzgelegenheiten gehören zum Park.
In der Nähe, an der Ludwig-Renn-Straße befindet sich der Hochzeitspark Marzahn-Hellersdorf, in dem Brautleute und andere Spender Bäume gepflanzt haben. An dessen nördlichem Rand (an der Mehrower Allee) gibt es seit 2006 den Garten der Begegnung, einen ehemaligen Schulgarten, in dem einerseits die Anwohner kleine Beete anlegen können, andererseits mit Sitzecken ein kultureller Treffpunkt entstanden ist.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Parkanlage in Berlin
Berlin-Marzahn
Erbaut in den 1990er Jahren
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6140375
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https://de.wikipedia.org/wiki/Beastly
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Beastly
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Beastly (Verweistitel: Beastly – Schau in sein wahres Gesicht) ist eine Mischung aus Liebes- und Fantasyfilm von Regisseur und Drehbuchautor Daniel Barnz aus dem Jahr 2011. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Alex Flinn und ist an das Märchen Die Schöne und das Biest angelehnt, verlegt aber die Handlung in das heutige New York. Die Hauptrollen werden von Alex Pettyfer und Vanessa Hudgens gespielt.
Handlung
Kyle Kingston ist der arrogante Sohn des äußerst erfolgreichen Nachrichtensprechers Rob Kingston. An seiner Schule kandidiert er mit einer flammenden Rede gegen hässliche Menschen für das Amt des Umweltvorsitzenden. Obwohl er keine Inhalte in seinem Wahlkampf hat und das Amt nur anstrebt, um seine Vita aufzupolieren, gewinnt er. Zu einem Ball, der anlässlich seines Sieges veranstaltet wird, lädt er die Hexe Kendra ein, um sie sodann vor versammelter Mannschaft zu demütigen. Bei diesem Ball lernt er auch die sozial engagierte Lindy kennen, mit der er flirtet. Doch gegen Ende der Nacht belegt ihn Kendra mit einem Fluch. Er verwandelt sich in einen glatzköpfigen Mann mit grotesken Narben und Tätowierungen. Sollte er nicht innerhalb eines Jahres ein Mädchen finden, das ihn wirklich liebt, wird er sein Aussehen für immer behalten.
Sein Vater schiebt ihn in ein Appartement in New York City ab und teilt ihm die Haushälterin Zola und den blinden Hauslehrer Will zu. Obwohl er Kyle versichert, ihn unterstützen zu wollen, sagt er sämtliche Treffen mit ihm ab. In nicht freiwillig gewählter Isolation verbringt Kyle ein halbes Jahr im Verborgenen. Als er sich dann auf ein Kostümfest wagt, trifft er Lindy wieder und spricht sogar mit ihr. In der Folgezeit beobachtet er die junge Frau, ohne dass sie ihn bemerkt. Als Lindys drogensüchtiger Vater im Streit einen Schläger tötet und einem weiteren Rache schwört, sieht er seine Chance gekommen. Er überzeugt Lindys Vater davon, dass seine Tochter bei ihm sicher und am besten aufgehoben sei. Lindy lässt man in dem Glauben, dass Kyles Vater freundschaftlich mit ihrem Vater verbunden sei. Kyle schützt sein Gesicht durch eine schwarze Maske, da er noch nicht bereit ist, sein Äußeres zu enthüllen. Ganz langsam tastet er sich an Lindy heran, unterstützt von Will und Zola. Im Verlauf der Zeit entwickelt sich eine Romanze zwischen beiden.
Da ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, setzt Kyle alles auf eine Karte und fährt mit Lindy ins Ferienhaus seines Vaters. Gerade in dem Moment, als beide sich sehr nahe kommen, erhält die junge Frau einen Anruf, dass ihr Vater aufgrund einer Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Kyle übergibt ihr vor Abfahrt des Zuges seine handgeschriebenen Liebesbriefe. Er ist jedoch davon überzeugt, dass nun sowieso alles verloren ist, meldet sich nicht mehr bei Lindy und reagiert auch nicht auf ihre Anrufe. Als sich die ihm zugebilligte Frist unweigerlich dem Ende zuneigt, können Will und Zola Kyle dazu bringen, Lindy endlich aufzusuchen. Er nimmt allen Mut zusammen und besucht Lindy in der Schule, kurz bevor sie eine schon lange geplante Reise nach Machu Picchu antreten will. Lindy ist glücklich ihn zu sehen, küsst ihn und sagt die magischen drei Worte. Kyle erhält sein ursprüngliches Aussehen zurück und erklärt ihr alles. Als glückliches Paar gehen sie gemeinsam auf Reisen.
Aber auch für Will und Zola wendet sich alles zum Guten. Bei einem zwischenzeitlichen Treffen mit Kendra, hatte Kyle mit ihr ausgehandelt, dass Will sein Augenlicht zurückerhält und Zola wieder mit ihren Kindern vereint werde, wenn er jemanden finde, der ihn unabhängig von seinem Aussehen liebt. In der Schlussszene betritt Kendra als neue Assistentin von Kyles Vater dessen Büro.
Hintergrund
Der Film basiert auf Alex Flinns Romanvorlage Beastly. CBS Films kaufte die Rechte im Dezember 2007. Ursprünglich sollten die Dreharbeiten 2008 beginnen, doch ein Streik der Writers Guild of America verhinderte dies. Im Februar 2009 wurde Daniel Barnz als Regisseur und Drehbuchautor verpflichtet. Susan Cartsonis von Storefront Films produzierte den Film mit Koproduzent Roz Weisberg.
Amy Baer von CBS Films drückte ihre Begeisterung über die Verpflichtung von Barnz folgendermaßen aus:
Beim Drehbuch wurde Barnz zusätzlich von dem Filmdrama Teen Lover inspiriert. Barnz erklärte mehrfach, dass es ihm gefallen würde, dass diese an Die Schöne und das Biest angelehnte Geschichte von Flinn aus der Perspektive des Biests erzählt würde und sich mehr auf die Romanze, als auf die fantastischen Elemente konzentriere.
Pettyfers Make-up war kompliziert und erforderte mehrere Schichten Make-up und Prothesen. Es bestand aus 67 Einzelteilen sowie 60 Tattoos und Narben. Sieben Stunden dauerte es, um das gesamte Make-up anzulegen, für das Gesicht wurden drei Stunden benötigt. Das Aussehen des Charakters unterschied sich jedoch von den Beschreibungen der Vorlage. Für das Design waren
Tony Gardner und Alterian, Inc. verantwortlich. Jamie Kelman legte das Make-up an. Die Kostüme stammten von Suttirat Anne Larlarb.
Beastly ist einer der ersten Spielfilme von CBS Films. Der Film hatte ein Budget von 17 Millionen US-Dollar. Die Dreharbeiten begannen am 13. Juni 2009 in Montreal, Québec, Kanada und dauerten bis August. Der erste Trailer wurde an der Walter Payton College Prep High School in Chicago gedreht. Weitere Drehorte waren Vieux-Montreal und Laval, sowie der Parc du Mont-Royal in Montreal (im Film der Central Park in New York) und das Diner Place Milton in Montreal. Insgesamt wurden 45 Drehtage genutzt.
Der Soundtrack wurde von Marcelo Zarvos komponiert. Im Film sind außerdem Lieder von Natalia Kills und der schwedischen Independent-Band Marching Band.
Unterschiede zum Roman
Der Film unterscheidet sich in diversen Bereichen vom Roman. Viele dieser Punkte sind Parallelen zur Geschichte Die Schöne und das Biest (Verwandlung in ein haariges Monster, Leben im Schloss...) und gehen im Film verloren:
Im Buch ist es ein normaler Schulball. Das Thema „Umwelt“ kommt nicht vor.
Kyle wird im Buch in ein haariges Monster mit Klauen verwandelt. Er nennt sich Adrian und nicht Hunter.
Im Buch bricht ein Kuss den Fluch, nicht die Worte „Ich liebe dich“. Außerdem hat Kyle zwei Jahre Zeit die Liebe zu finden.
Kyles Vater schiebt ihn in ein schlossähnliches Haus nach Brooklyn ab. Die Haushälterin heißt Magda.
Der Zauberspiegel kommt im Film nicht vor. Kendra wird weniger mitfühlend dargestellt.
Kyle bittet seinen Vater selbst um einen Hauslehrer.
Im Buch begegnet er auf dem Kostümfest einem anderen Mädchen, das er verletzt.
Die Reise nach Machu Picchu kommt nicht vor.
Kendra nimmt sich nicht Kyles Vater an. Stattdessen erweist sie sich als Haushälterin Magda und kehrt dank Kyles selbstlosem Wunsch zu ihrer Familie zurück.
Kyles Nachname ist Kingsbury.
Veröffentlichung
Alliance Films aus Montreal veröffentlichten den Film in Kanada, Sony Pictures übernahm den internationalen Vertrieb. Der US-amerikanische Kinostart sollte eigentlich am 30. Juli 2010 stattfinden. CBS Films und Alliance Films entschlossen sich jedoch den Filmstart auf den Monat März 2011 zu verlegen, um ihn nicht der Konkurrenz mit der Literaturverfilmung Wie durch ein Wunder auszusetzen. Der Kinostart erfolgte schließlich am 4. März 2011. In Deutschland lief der Film am 7. April 2011 an.
Kritiken
Der Film stand auf einer von The Times erstellten Liste mit den meist erwarteten Filmen 2010 auf Platz #45. Hudgens und Pettyfer wurden von der National Association of Theatre Owners (NATO) als „Stars von Morgen“ geehrt. Nachdem der Film veröffentlicht worden war, erhielt er in den USA jedoch eine Reihe von schlechten Kritiken.
Die Redaktion von Filmstarts war der Ansicht, dass der Regisseur mit seiner Verfilmung „spektakulär scheiter[e]. Neben den durchweg platten Dialogen ist es vor allem der jederzeit konstruiert wirkende Verlauf der Handlung, der ‚Beastly‘ in die Bedeutungslosigkeit abstürzen lässt.“ Weiter heißt es: „Regisseur Daniel Barnz inszeniert das alles ohne Raffinesse und oft unfreiwillig komisch. Alle Szenen stellen ihre dramaturgische Funktion unübersehbar heraus und lassen ‚Beastly‘ zu jeder Zeit konstruiert erscheinen, zumal das Drehbuch die Wendungen und Schlüsselmomente nicht aus den Figuren heraus entwickelt, sondern permanent Behauptungen aufstellt. Kyles zentrale Entwicklung vom fiesen Schönling zum empathischen Freak büßt auf diese Weise über Gebühr an Glaubhaftigkeit ein.“
Weblinks
Offizielle Website zu Beastly
Einzelnachweise
Liebesfilm
Fantasyfilm
Literaturverfilmung
US-amerikanischer Film
Filmtitel 2011
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7760458
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kulturg%C3%BCter%20in%20Uttigen
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Liste der Kulturgüter in Uttigen
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Die Liste der Kulturgüter in Uttigen enthält alle Objekte in der Gemeinde Uttigen im Kanton Bern, die gemäss der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, dem Bundesgesetz vom 20. Juni 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten sowie der Verordnung vom 29. Oktober 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten unter Schutz stehen.
Objekte der Kategorie A sind im Gemeindegebiet nicht ausgewiesen, Objekte der Kategorie B sind vollständig in der Liste enthalten, Objekte der Kategorie C fehlen zurzeit (Stand: 1. Januar 2023). Unter übrige Baudenkmäler sind geschützte Objekte zu finden, die im Bauinventar des Kantons Bern als «schützenswert» verzeichnet sind.
Kulturgüter
Übrige Baudenkmäler
Hinweis: Anstelle der KGS-Nummer wird als Objekt-Identifikator (ID) die Grundstücksnummer verwendet.
Weblinks
Einzelnachweise
Uttigen
!Kulturguter
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11367171
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wurzel-Jesse-Fenster%20%28Clermont%29
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Wurzel-Jesse-Fenster (Clermont)
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Das Wurzel-Jesse-Fenster in der katholischen Pfarrkirche St-Samson in Clermont, einer Gemeinde im Département Oise der französischen Region Hauts-de-France, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts geschaffen. Im Jahr 1906 wurde das Bleiglasfenster als Monument historique in die Liste der geschützten Objekte (Base Palissy) in Frankreich aufgenommen.
Die Wurzel Jesse ist ein weit verbreitetes Bildmotiv der christlichen Kunst des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Es wird der Stammbaum Christi in Gestalt eines Baumes dargestellt, der aus der Figur Jesses herauswächst, dem Vater König Davids. Jesse wird schlafend gezeigt und als folgende Zweige des Baumes erscheinen David und weitere elf Könige Israels. Den Abschluss bildet die Darstellung Marias mit Kind. Im Maßwerk ist Gott der Vater zu sehen.
Das drei Meter breite und sieben Meter hohe Fenster Nr. 11, das aus drei Lanzetten besteht, wurde 1863 vom Atelier Gsell restauriert.
Neben dem Wurzel-Jesse-Fenster sind noch weitere fünf Fenster aus dem 16. Jahrhundert in der Kirche erhalten.
Literatur
Louis Grodecki, Françoise Perrot, Jean Taralon (Hrsg.): Les vitraux de Paris, de la région parisienne, de la Picardie et du Nord-Pas-de-Calais. (= Corpus Vitrearum Medii Aevi). Recensement des vitraux anciens de la France. Band 1, Éditions du Centre National de la Recherche Scientifique, Paris 1978, ISBN 2-222-02263-0, S. 190.
Weblinks
Einzelnachweise
Clermont
Clermont
Glasmalerei (16. Jahrhundert)
Clermontr
Monument historique (Glasmalerei)
Monument historique seit 1906
Monument historique in Clermont (Oise)
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7077586
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9%20Ram%C3%B3n%20Ballina
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José Ramón Ballina
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José Ramón Ballina war ein mexikanischer Fußballspieler, der in den 1920er und 1930er Jahren für den Club Asturias spielte und mit diesem Verein in der Saison 1922/23 den Titel der Hauptstadtliga gewann, der gemäß Datenbank der RSSSF mit dem Gewinn der mexikanischen Meisterschaft gleichzusetzen ist.
Es ist davon auszugehen, dass Ballina (fast) während seiner gesamten Laufbahn für Asturias spielte und das Libro de Oro del Fútbol Mexicano bestätigt seine Zugehörigkeit zu den Asturianos zumindest für die Jahre 1922/23, 1925/26, 1927, 1932/33 und 1936.
Für den Neustart des CF Monterrey, der sich am Ende der Saison 1945/46 aus der Primera División zurückziehen musste, in der Segunda División zu Beginn der Saison 1952/53 entwarf Ballina die blau-weiß gestreiften Trikots nach Vorbild des Club Asturias.
Erfolge
Mexikanischer Meister: 1922/23
Einzelnachweise
Mexikanischer Meister (Fußball)
Fußballspieler (CF Asturias)
Geboren im 19. oder 20. Jahrhundert
Mexikaner
Mann
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4281677
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https://de.wikipedia.org/wiki/Marcella%20De%20Marchis
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Marcella De Marchis
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Marcella De Marchis (* 17. Januar 1916 in Rom; † 25. Februar 2009 in Sarteano) war eine italienische Kostümbildnerin.
Leben und Werk
De Marchis, auch als Marcella De Marchis Rossellini bekannt, war die erste Ehefrau des Regisseurs Roberto Rossellini und hatte mit ihm zwei Söhne. Die Ehe wurde 1936 geschlossen und hielt nur bis 1942; trotzdem blieben sich De Marchis und Rossellini sowohl privat als beruflich verbunden.
De Marchis arbeitete als Kostümbildnerin und Set Designerin in über 25 Filmen, unter ihnen Klassiker wie Der Bandit von Neapel und Teorema, aber auch etliche Western, so u. a. Django und Navajo Joe.
Schriften
Una piccola donna fra due millenni (1916-200?). Graus & Boniello, Neapel 2005, ISBN 88-8346-038-3 (Autobiografie).
Weblinks
Quellen
Meldung zum Tod
Roberto Rossellini
Kostümbildner (Italien)
Italiener
Geboren 1916
Gestorben 2009
Frau
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12547864
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https://de.wikipedia.org/wiki/November%202023
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November 2023
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Dieser Artikel behandelt tagesbezogene Nachrichten und Ereignisse im November 2023. Eine Artikelübersicht zu thematischen „Dauerbrennern“ und zu länger andauernden Veranstaltungen findet sich auf der Seite zu den laufenden Ereignissen.
Tagesgeschehen
Mittwoch, 1. November 2023
Donnerstag, 2. November 2023
Freitag, 3. November 2023
Samstag, 4. November 2023
Sonntag, 5. November 2023
Wien/Österreich: Verleihung des Nestroy-Theaterpreises 2023
Montag, 6. November 2023
Dienstag, 7. November 2023
Liberia: In der Stichwahl der Präsidentschaftswahl treten George Weah und Joseph Boakai gegeneinander an.
Washington, D.C./Vereinigte Staaten: US-Wahlen 2023
Mittwoch, 8. November 2023
Donnerstag, 9. November 2023
Warschau/Polen: International Opera Awards 2023
Freitag, 10. November 2023
Samstag, 11. November 2023
Sonntag, 12. November 2023
Montag, 13. November 2023
Dienstag, 14. November 2023
Mittwoch, 15. November 2023
Straßburg/Frankreich: Liechtenstein übernimmt turnusmäßig für sechs Monate den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarats.
Donnerstag, 16. November 2023
Freitag, 17. November 2023
Samstag, 18. November 2023
Sonntag, 19. November 2023
Ahmedabad/Indien: Endspiel des ICC Cricket World Cup.
Buenos Aires/Argentinien: In der Stichwahl um die Präsidentschaft stehen sich Sergio Massa und Javier Milei gegenüber.
Montag, 20. November 2023
Dienstag, 21. November 2023
Mittwoch, 22. November 2023
Den Haag/Niederlande: Parlamentswahl
Donnerstag, 23. November 2023
Freitag, 24. November 2023
Samstag, 25. November 2023
Hamburg/Deutschland: Faustverleihung 2023
Sonntag, 26. November 2023
Bern/Schweiz: Volksabstimmung
Cheste/Spanien: Auf dem Circuit Ricardo Tormo findet die Motorrad-Weltmeisterschaft ihren Abschluss.
Montag, 27. November 2023
New York/USA: 33. Verleihung des Filmpreises Gotham Award
Dienstag, 28. November 2023
Mittwoch, 29. November 2023
Donnerstag, 30. November 2023
Dänemark/Norwegen/Schweden: Beginn der Handball-WM der Frauen (bis 17. Dezember)
Dubai/Vereinigte Arabische Emirate: Beginn der 28. UN-Klimakonferenz (bis 12. Dezember)
Siehe auch
Nekrolog November 2023 für Todesfälle in diesem Monat
Liste von jährlich wiederkehrenden Gedenk- und Aktionstagen im November
Kategorie für Gedenk-, Feier- oder Aktionstage im November
Weblinks
2023
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8015100
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https://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahnhof%20Heumarkt
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U-Bahnhof Heumarkt
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Der U-Bahnhof Heumarkt ist eine Station der Stadtbahn Köln, die durch die Linie 5 bedient wird. Die Linien 1, 7 und 9 sowie mehrere Buslinien fahren den oberirdischen Teil der Haltestelle an.
Lage
Der U-Bahnhof liegt südlich des Heumarkts und westlich der Auffahrt der Deutzer Brücke.
Geschichte
Nach der Eröffnung der Deutzer Brücke 1915 wurde der Heumarkt zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt des Kölner Straßenbahnnetzes, da hier die meisten Vorortbahnlinien ihren Ausgangspunkt hatten. Diese zentrale Funktion endete mit der Zerstörung der Brücke im Februar 1945. Das im Zuge des Wiederaufbaus neugeordnete Straßenbahnnetz überließ dem Heumarkt lediglich die Funktion einer Haltestelle der von der Brücke kommenden Ost-West-Strecke. Umsteigeknotenpunkt zu den Vorortstrecken wurde der Neumarkt.
Erste Pläne für eine U-Bahn in Köln gab es etwa 1912, diese hätte die Kölner Innenstadt in einer Nord-Süd-Linie durchfahren sollen, die in ihrer Streckenführung ähnlich der jetzigen Nord-Süd-Stadtbahn gewesen wäre. Wegen des Ersten Weltkriegs wurde diese U-Bahn jedoch nicht gebaut.
Beim Bau der ersten Kölner Tunnelstrecke in den 1960er Jahren wurde ein möglicher Streckenast vom Dom/Hauptbahnhof Richtung Süden zum Anschluss der Rheinuferbahn geplant. Jedoch hatten andere Streckenneubauten zunächst eine höhere Priorität.
Der Bau des Deutzer Tunnels am rechtsrheinischen Ende der Deutzer Brücke fand 1980 seine Fortsetzung im stadtbahngerechten Ausbau der Brücke und einer oberirdischen Stadtbahnhaltestelle an der linksrheinischen Brückenrampe. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde am Heumarkt als Bauvorleistung für den späteren Bau einer U-Bahn in Ost-West-Richtung eine Tunnelrampe westlich der Haltestelle in Richtung Neumarkt gebaut. Da jedoch zunächst keine Tunnelverlängerung geplant war, wurde die Rampe an der Augustinerstraße vorerst zugeschüttet. Die damaligen Pläne für die zukünftige Nord-Süd-Stadtbahn sahen eine Streckenführung etwa 100 m weiter östlich vor, d. h. die Haltestelle in Ost-West-Richtung war nicht als Provisorium gedacht, sondern sollte unterirdisch gekreuzt werden.
1992 wurde die heutige Streckenführung der unterirdischen Nord-Süd-Stadtbahn beschlossen, nach Ablauf des Planfeststellungsverfahrens 2002 wurde 2004 mit dem Bau der U-Bahn begonnen, begleitet von umfangreichen archäologischen Ausgrabungen. Im November 2004 wurden in der Kirche St. Maria im Kapitol unweit des Heumarkts Schäden an einem romanischen Rundbogen und der Gewölbedecke festgestellt, der Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn war deutlich.
Zwischen der Station Heumarkt und der zukünftigen nächsten Station Severinstraße stürzte am 3. März 2009 durch die Bauarbeiten am Tunnel das Historische Archiv der Stadt Köln ein, unter den Trümmern starben zwei Menschen.
Im Januar und Februar 2010 wurden zusätzliche Schotten in die Station Heumarkt eingebaut, um diese wegen des erwarteten Rheinhochwassers zwecks Grundwasserdruckausgleichs fluten zu können. Weil kurzfristig noch eine Zwischendecke betoniert werden konnte, die die Baugrube zusätzlich aussteifte, musste nicht geflutet werden.
Der Bahnhof wurde am 14. Dezember 2013 feierlich eröffnet und einen Tag später zum Fahrplanwechsel in Betrieb genommen, wegen des weiterhin klaffenden Lochs zwischen Heumarkt und Severinstraße am eingestürzten Historischen Stadtarchivs mit eingeschränktem Verkehr:
Die Linie 5 fährt aus nördlicher Richtung von Dom/Hbf und Rathaus kommend ein, endet dort und fährt wieder zurück. Da der einzige Gleiswechsel der Nord-Süd-Stadtbahn zwischen Heumarkt und Severinstraße liegen wird, wird am Rathaus und am Heumarkt in beiden Richtungen nur das spätere Gleis Richtung Süden genutzt, nördlich der Station Rathaus wechseln nordwärts fahrende Züge über eine provisorische Weiche auf das „richtige“ Gleis.
Die Linien 16 und 17 fahren am Heumarkt bis zur für 2028/29 geplanten Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn noch nicht.
Die unterirdische Führung der Linien 1, 7 und 9 in Ost-West-Richtung ist geplant, allerdings in absehbarer Zukunft nicht zu erwarten. Hierfür ist mit der großen Halle in der zweiten unterirdischen Ebene eine nennenswerte Bauvorleistung erbracht, sodass sich später ein unterirdischer Turmbahnhof ergeben würde.
Der Bau der Station hat 90 Millionen Euro gekostet. 60 Prozent davon wurden durch die Bundesrepublik Deutschland, 30 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen und 10 Prozent durch die Stadt Köln getragen.
Gestaltung der Station
Die größte Kölner U-Bahn-Station ist sehr offen gehalten. Gestaltet wurde sie vom Architekturbüro Prof. Ulrich Coersmeier GmbH. Zwei Verteilerebenen, welche über lange Rolltreppen miteinander verbunden sind, prägen das Erscheinungsbild. In der untersten Ebene verkehren die Stadtbahnzüge. Auf Gleis 2 gibt es eine Kunstinstallation: Ghosttrain ist der Name dieses Projekts. Täglich zwischen 20 Uhr und Mitternacht wird ein Sonderzug angekündigt. Man hört zwar, wie der Zug vorbeifährt, sieht ihn aber nicht. Mit dieser Installation will der Künstler auf die ständige Rastlosigkeit der heutigen Zeit aufmerksam machen.
Bedienung
Unterirdisch
Oberirdisch
Trivia
Eine Briefmarke mit einem Bild der unterirdischen Station erschien am 4. August 2022 in der Serie "U-Bahn-Stationen" der Deutschen Post.
Weblinks
Fotos U-Bahn-Station Heumarkt
Einzelnachweise
Heumarkt
Heumarkt
Altstadt-Nord
Erbaut in den 2010er Jahren
Heumarkt
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9959909
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pokerface%20%E2%80%93%20Oma%20zockt%20sie%20alle%20ab
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Pokerface – Oma zockt sie alle ab
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Pokerface – Oma zockt sie alle ab ist ein Fernsehfilm aus dem Jahr 2016. Die unter der Regie von Erhard Riedlsperger entstandene österreichisch-deutsche Koproduktion wurde am 16. März 2016 im ORF und am 6. Mai 2016 im Ersten erstmals ausgestrahlt.
Handlung
Nach außen hin ist eigentlich alles in bester Ordnung, der pensionierte Kurt Hofer ist seit 35 Jahren mit Rosa verheiratet, sie verfügen über ein schönes Haus. Allerdings nimmt er sie nicht wirklich ernst, auf Fragen zu finanziellen Angelegenheiten reagiert er kurz angebunden, etwa wenn sie wissen möchte, welches erfolgreiche Geschäft er mit seinem Schwiegersohn, dem Zahnarzt Udo Zimmermann, feiert. Abends folgt Rosa heimlich ihrem Schwiegersohn und landet dabei in Köhns Flamingo-Bar, wo sie den Barmann Charly kennenlernt. Seiner Frau Beatrix erzählte Udo allerdings, dass er Steuerangelegenheiten in seiner Zahnarztpraxis erledigen musste und daher so spät nach Hause gekommen ist. Am nächsten Tag besucht Rosa nochmals die Flamingo-Bar und entdeckt im Hinterzimmer einen Pokertisch. Charly erklärt ihr, dass ihr Schwiegersohn spielsüchtig ist. Außerdem hat er eine Affäre mit seiner Zahnarzthelferin Jutta, die ihn darauf drängt, seiner Frau die Beziehung zu gestehen.
Nachdem Udo Kurt überzeugen konnte, ihm wegen einer geplanten Gesetzesänderung der Schenkungssteuer sein Haus zu schenken, überschreibt ihm Kurt beim Notar sein Haus. Trixi erhält einen Brief von der Bank, wonach die letzten acht Monatsraten für die Praxis, das Haus und das Auto überfällig seinen und die Schulden 300.000 Euro betragen würden, später stellt sich heraus, dass sich die gesamten Verbindlichkeiten auf eine Million Euro belaufen. Das Haus soll versteigert werden. Udo selbst geht auf Tauchstation, seiner Geliebten Jutta erzählt er, dass er mit ihr ein komplett neues Leben aufbauen möchte, seiner Frau erklärt er hingegen, dass er auf Spekulanten hereingefallen sei, wo er das gesamte Vermögen investiert hatte. Nachdem er diesen gedroht habe zur Polizei zu gehen, hätten diese ihn zusammengeschlagen. Trixi und Kurt wollen Rosa keinen Glauben schenken, als sie ihnen eröffnet, dass Udo das gesamte Vermögen beim Poker verloren hat. Kurt erleidet aufgrund der ganzen Aufregung einen Herzinfarkt und wird ins Krankenhaus eingeliefert.
Nachdem sich Rosa nicht mit ihrem Schicksal und dem Verlust des Hauses abfinden will, möchte sie bei einem Pokerturnier Haus und Geld zurückgewinnen. Charly soll ihr die Regeln beibringen, dieser weigert sich jedoch zunächst, weil er selbst einmal alles verloren hatte, erklärt sich später aber dann doch dazu bereit. Zwischen Charly und Rosa beginnt sich eine Liebesbeziehung zu entwickeln. Rosa gelingt es schließlich das Turnier zu gewinnen und ihr Haus zurückzuerhalten. Sie verlässt ihren Kurt und beginnt mit Charly ein neues Leben.
Produktion
Die Dreharbeiten fanden im Oktober und November 2014 statt, gedreht wurde hauptsächlich in Graz, Drehorte war unter anderem das dortige Casino, der Hauptbahnhof, der Griesplatz und der Jakominiplatz, die Klosterwiesgasse, das Kunsthaus Graz und der Grazer Schloßberg. Produziert wurde der Film von der MR Film, beteiligt waren der Österreichische Rundfunk und die ARD (Degeto Film), unterstützt wurde die Produktion von Cinestyria und der Stadt Graz. Für das Szenenbild zeichnete Conrad Reinhardt verantwortlich, für das Kostümbild Caterina Czepek und für den Ton Axel Traun und Herbert Verdino.
Rezeption
Den Film verfolgten bei Erstausstrahlung im Ersten 3,92 Millionen Zuseher, dies entsprach einem Marktanteil von 14,6 Prozent. Im ORF erreichte der Film bis zu 804.000 Seher.
Tilmann P. Gangloff von tittelbach.tv befand, dass der Film „dem dämlichen Titel zum Trotz eine schon allein wegen der bösen Dialoge amüsante Degeto-Komödie“ sei. Der Titel würde nach anspruchsloser Klamotte klingen, davon könne aber wegen der sehenswerten schauspielerischen Leistungen und den subtil boshaften Dialogen keine Rede sein. „Die Nebenfiguren sind als Entwurf wie auch in der Darstellung etwas eindimensional, aber Froboess und Karl Fischer als Rosas Lehrmeister sind sehenswert.“
Weblinks
Pokerface – Oma zockt sie alle ab auf der Website der MR Film
Einzelnachweise
Österreichischer Film
Deutscher Film
Filmtitel 2016
Fernsehfilm (ORF)
Glücksspiel im Film
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5406790
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst%20K%C3%A4hler
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Ernst Kähler
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Ernst Kähler (* 7. Juni 1914 in Duisburg-Meiderich; † 17. November 1991 in Greifswald) war ein deutscher evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker.
Herkunft und wissenschaftliche Karriere
Ernst Kähler stammte aus einer Akademikerfamilie, die mehrere bekannte Theologen hervorgebracht hat, darunter seinen Großvater Martin Kähler (1835–1912) sowie seinen Sohn Christoph Kähler (* 1944). Er war seit 1943 mit Sibylla von Kirchbach (1922–2009) verheiratet. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor.
Kähler studierte nach dem Abitur und dem Arbeitsdienst Evangelische Theologie an den Universitäten Tübingen, Göttingen, Halle und Basel, u. a. bei Karl Barth. Im Herbst 1939 legte er das Erste Theologische Examen vor der Prüfungskommission des Bruderrates der Bekenntnissynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ab und wurde Vikar der Bekennenden Kirche. Vom Januar 1940 bis zum Mai 1945 war er zum Militär eingezogen und wurde dabei mehrfach schwer verwundet. Von 1942 bis 1951 verwaltete er die Stelle eines wissenschaftlichen Assistenten in der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle. Dort trat er Anfang 1946 der CDU bei, die er aber im Mai 1950 aus Protest gegen die zunehmende Veränderung zur Blockpartei wieder verließ. Ein Lehrauftrag im Fach Landeskirchen- und kirchliche Kunstgeschichte an der Universität Halle wurde ihm aus politischen Gründen 1950 entzogen. Eine Berufung zum Dozenten für Kirchengeschichte an die Kirchliche Hochschule Bethel lehnte er 1948 ab, da er sich der Hallenser Fakultät verpflichtet fühlte.
Kähler wurde im September 1948 an der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen bei seinem Lehrer Ernst Wolf mit einer Arbeit zum Thema Karlstadt und Augustin. Eine Einführung in den Kommentar des Andreas Bodenstein von Karlstadt zu Augustins Schrift „De spiritu et litera“ promoviert. Die Habilitation folgte 1952 in Halle mit der Edition Karlstadt und Augustin. Sanctissimi Augustini de spiritu et litera liber. Der Kommentar des Andreas Bodenstein von Karlstadt zu Augustins Schrift „de spiritu et litera“. Beide Schriften wurden 1952 in einem Band veröffentlicht. Anfang 1951 übernahm er als Rektor und Dozent für Kirchengeschichte den weiteren Aufbau des Katechetischen Oberseminars Naumburg zu einer Kirchlichen Hochschule, an der ein vollständiges Theologiestudium für künftige Pfarrer und Oberschulkatecheten angeboten wurde. In dieser Zeit begründete er ebenfalls das Kirchliche Proseminar Naumburg, an dem solche Jugendliche ein humanistisches Abitur ablegen konnten, die aus politischen Gründen an den staatlichen Oberschulen der DDR nicht zugelassen wurden. Im September 1954 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag für Kirchengeschichte an die Theologische Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald berufen. 1958 wurde er dort Professor mit vollem Lehrauftrag; im Juli 1960 Professor mit Lehrstuhl für Kirchengeschichte. 1978 erfolgte die Emeritierung.
Kähler hatte eine Reihe von kirchlichen und theologisch-wissenschaftlichen Ämtern inne, u. a. war er Mitglied in der gesamtdeutschen Kommission zur Herausgabe der Werke Martin Luthers (Weimarer Ausgabe), gemeinsam mit Walter Kreck 1963–1968 Vorsitzender des Theologischen Ausschusses der Evangelischen Kirche der Union sowie Mitglied der Synode der Evangelischen Landeskirche Greifswald. 1957 erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät Göttingen.
Kähler machte sich insbesondere als Herausgeber theologischer Schriften von Martin Luther sowie als Reformationshistoriker einen Namen.
Schriften
Karlstadt und Augustin. Eine Einführung in den Kommentar des Andreas Bodenstein von Karlstadt zu Augustins Schrift „De spiritu et litera“, Niemeyer, Halle 1952 (Hallische Monographien, Nummer 19)
Studien zum Te Deum und zur Geschichte des 24. Psalms in der Alten Kirche, Evangelische Verlags Anstalt, Berlin 1958; auch: Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1958 (Veröffentlichungen der Evangelischen Gesellschaft für Liturgieforschung, Heft 10)
Bugenhagen und Luther, In: Johann Bugenhagen. Beiträge zu seinem 400. Todestag. Hrsg. von Werner Rautenberg, Berlin 1958, 108–122.
Die Wirklichkeit Gottes und die Wirklichkeit der Welt im Werk Johann Bugenhagens, In: Evangelische Theologie 19 (1959), 453–469.
Reformation 1517 - 1967, Berlin: Evangelische Verlagsanstalt, o. J. [1968].
Als Herausgeber
Martin Kähler: Geschichte der protestantischen Dogmatik im 19. Jahrhundert, Evangelische Verlags Anstalt, Berlin 1962
Parallelausgabe: Kaiser, München 1962 (Theologische Bücherei, Band 16)
Martin Kähler: Jesus und das Alte Testament, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1965 (Biblische Studien, Heft 45)
Martin Kähler: Aufsätze zur Bibelfrage, Evangelische Verlags Anstalt, Berlin 1967
Parallelausgabe: Kaiser, München 1967 (Theologische Bücherei, Band 37. Systematische Theologie)
Reformation 1517–1967. Wittenberger Vorträge, Evangelische Verlags Anstalt, Berlin 1968
Arndt von Kirchbach: Lebenserinnerungen, 5 Bde., Göppingen 1985–87
Literatur
Lothar Mertens: Lexikon der DDR-Historiker. Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 324.
Weblinks
Evangelischer Theologe (20. Jahrhundert)
Kirchenhistoriker (Theologe)
Hochschullehrer (Universität Greifswald)
Hochschullehrer (Naumburg (Saale))
Person der Bekennenden Kirche
Person (Pommersche Evangelische Kirche)
Ehrendoktor der Georg-August-Universität Göttingen
DDR-Bürger
Deutscher
Geboren 1914
Gestorben 1991
Mann
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10094068
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eigentliche%20Paradiesv%C3%B6gel
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Eigentliche Paradiesvögel
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Die Eigentlichen Paradiesvögel (Paradisaeinae) sind eine Unterfamilie der Paradiesvögel (Paradisaeidae) und zählen damit zu den Sperlingsvögeln (Passeriformes). Die 36 Arten dieser Unterfamilie, die in elf Gattungen unterteilt werden, kommen schwerpunktmäßig in Neuguinea sowie angrenzenden Inseln und Inselgruppen vor. Bei vielen Arten haben die Männchen ein farbenprächtiges Gefieder mit teils intensiv glänzenden Partien und einem verlängerten mittleren Steuerfederpaar. Anders als bei den Arten der Phonygamminae, der zweiten Unterfamilie der Paradiesvögel, sind die Arten dieser Unterfamilie polygyn, das heißt, das Männchen paart sich mit möglichst vielen Weibchen. Die Weibchen ziehen den Nachwuchs alleine groß. Die Männchen haben eine zum Teil sehr auffällige Balz, bei der die verlängerten Federn des Schwanzgefieders, der Brust oder der Körperseiten eine Rolle spielen. Der Geschlechtsdimorphismus ist in der Regel stark ausgeprägt. Lediglich bei den beiden Paradigalla-Arten ist er auf einen Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen begrenzt.
Die meisten Arten der Paradiesvögel werden als nicht gefährdet eingestuft. Die am stärksten gefährdeten Arten, nämlich Blauparadiesvogel, Breitschwanz-Paradieshopf und der Lavendel-Paradiesvogel, gehören zur Unterfamilie der Eigentlichen Paradiesvögel. Sie werden von der IUCN als gefährdet (vulnerable) eingestuft.
Merkmale
Alle Arten haben zehn Armschwingen und 12 Steuerfedern. Bei der überwiegenden Zahl finden sich außerdem an der Schnabelbasis kleine, nach vorne gerichtete Federn, die die Nasenlöcher bedecken. Die kleinste Art der Eigentlichen Paradiesvögel ist der Königs-Paradiesvogel, bei dem die adulten Weibchen häufig lediglich 38 Gramm wiegen und die Männchen ohne das verlängerte mittlere Steuerfederpaar eine Körperlänge von 16 Zentimeter erreichen. Der Breitschwanz-Paradieshopf als die größte Art erreicht mit seinem stark verlängerten Schwanzgefieder, seinem vergleichsweise langem Hals und Schnabel eine Körperlänge von mehr als einem Meter. Sie wiegen trotz dieser Körpergröße durchschnittlich nur 227 Gramm.
Bei vielen Arten weisen die Männchen stark modifizierte Federn auf, die in der Balz eine Rolle spielen. Auffällig sind dabei insbesondere die bei einer Reihe von Arten stark verlängerten Flankenfedern, das stark verlängerte und häufig drahtförmig endende mittlere Steuerfederpaar und die stark irisierenden Federn an Brust und Kopf. Letztere schimmern abhängig vom Lichteinfall in einem Farbenspektrum von Grün, Blaugrün bis Magenta. Zumindest bei einer Art, nämlich dem Fadenhopf findet sich auch ein Gelbton, der von seiner Ernährung beeinflusst ist. Bei den in Museen aufbewahrten Typusexemplare dieser Art weist das Flankengefieder nicht mehr diesen intensiven Gelbton auf. Es verblasst nach dem Tod des Vogels sofort zu einem weißlichen Ton. Das Artepitheton melanoleuca weist darauf hin. Es bedeutet schwarz und weiß.
Zusätzlich zu dem Schmuckgefieder sind häufig auch die Beine, die Augen, die unbefiederten Kopfpartien sowie das Schnabelinnere auffällig bunt gefärbt. Die auffällig gelben und sich wachsartig anfühlenden Gesichtslappen bei den Paradigma-Arten findet sich bei beiden Geschlechtern und selbst die Nestlinge weisen diese bereits auf. Gleiches gilt für die abweichende Färbung des Schnabelinneren, die sich unter anderem bei Arten der Reifelvögel, allen Arten der Gattung Epimachus und beim Kragenparadiesvogel finden. Bei den ausgewachsenen Männchen ist die Färbung jedoch leuchtender. Beim Wimpelträger ist das Schnabelinnere leuchtend Aquamaringrün und wird bei der Balz dem Weibchen präsentiert. Die Irisfärbung der einzelnen Arten ist sehr unterschiedlich und ändert sich bei Arten wie dem Prachtparadiesvogel mit zunehmenden Lebensalter. In der Regel haben beide Geschlechter jedoch die gleiche Irisfarbe. Lediglich beim Breitschwanz-Paradieshopf haben die Männchen eine rote Iris, während die Weibchen eine braune haben. Der Schnabel ist bei der überwiegenden Anzahl der Arten schwarz. Zu den Ausnahmen zählen die Sichelschwänze, der Fadenhopfs und der Bänderparadiesvogel und die meisten Arten, die zur Gattung der Eigentlichen Paradiesvögel zählen.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Eigentliche Paradiesvögel sind in ihrer Verbreitung auf Australasien begrenzt. Die Mehrzahl der Arten ist auf Neuguinea und unmittelbar an die Küsten Neuguineas angrenzenden Inseln verbreitet. Einige wenige Arten wie der Lavendel-Paradiesvogel sind Insel-Endemiten. Zur Avifauna Australiens gehören lediglich drei Arten: Dort kommen der Viktoria-, der Pracht- und der Schild-Paradiesvogel vor. Sie gehören zu den Paradiesvögeln, deren Lebensweise gut erforscht ist.
Die Verbreitungsgebiete der einzelnen Arten sind häufig klein und gelegentlich auf einzelne Gebirgszüge begrenzt. Ein Beispiel für eine Art mit einem solch kleinen Verbreitungsgebiet ist die Langschwanz-Paradigalla. Sie kommt nur im Arfakgebirge im Nordosten der neuguinesischen Halbinsel Vogelkop vor. Es gibt eine weitere Paradigalla-Population im Fakfakgebirge auf der Fakfakhalbinsel am westlichen Südende der Insel Neuguinea, die früher dieser Art zugeordnet wurde. Mittlerweile wird für diese Population jedoch vermutet, dass es sich um eine bislang nicht wissenschaftlich beschriebene, nur auf dieses Gebirge begrenzte Art der Gattung Paradigalla handelt.
Anders als bei den meisten Familien der Sperlingsvögel kommen die Arten nicht in einer großen Bandbreite von Habitaten vor, sondern sind in ihrem Lebensraum auf Regenwälder und ähnliche dichte Vegetationstypen begrenzt. Dies gilt auch für die drei in Australien vorkommenden Arten, wo die vorherrschenden Lebensräume lichte Waldgebiete, Savannen und Wüsten sind.
Lebensweise
Eigentliche Paradiesvögel halten sich überwiegend in den Baumkronen auf und fressen Früchte und Wirbellose. Der Anteil, der die beiden Nahrungsbestandteile bei der Deckung des Nahrungsbedarfes hat, schwankt von Art zu Art, bei den meisten Arten dominieren jedoch Früchte. Einige Arten haben lange, etwas gebogene Schnäbel, die geschickt eingesetzt werden, um Palmkronen, Astlöcher und Baumrinde nach Wirbellosen zu untersuchen.
Die Männchen sind polygyn, das heißt, sie paaren sich mit einer möglichst großen Anzahl von Weibchen. Die Partner gehen nach der Paarung keine eheähnliche Gemeinschaft ein, sondern trennen sich danach sofort wieder. Die Weibchen bauen alleine das Nest und ziehen alleine den Nachwuchs groß.
Gattungen und Arten
Die folgenden Arten gehören zur Unterfamilie der Eigentlichen Paradiesvögel:
Paradieselstern (Astrapia) – 5 Arten
Schmalschwanz-Paradieselster (Astrapia mayeri)
Schwarzkehl-Paradieselster (Astrapia nigra)
Rothschild-Paradieselster (Astrapia rothschildii)
Pracht-Paradieselster (Astrapia splendidissima)
Stephanie-Paradieselster (Astrapia stephaniae)
Sichelschwänze (Cicinnurus) – 3 Arten
Königs-Paradiesvogel (Cicinnurus regius)
Sichelschwanz-Paradiesvogel (Cicinnurus magnificus)
Nacktkopf-Paradiesvogel (Cicinnurus respublica)
Drepanornis – 2 Arten
Gelbschwanz-Paradieshopf (Drepanornis albertisi)
Braunschwanz-Paradieshopf (Drepanornis bruijnii)
Epimachus – 2 Arten
Breitschwanz-Paradieshopf (Epimachus fastosus)
Schmalschwanz-Paradieshopf (Epimachus meyeri)
Lophorina – 5 Art
Kragenparadiesvogel (Lophorina superba)
Papuaparadiesvogel (Lophorina intercedens, Syn.: Ptiloris intercedens)
Prachtparadiesvogel (Lophorina magnificus, Syn.: Ptiloris magnificus)
Schild-Paradiesvogel (Lophorina paradiseus, Syn.: Ptiloris paradiseus)
Viktoria-Paradiesvogel (Lophorina victoriae, Syn.: Ptiloris victoriae)
Paradigalla – 2 Arten
Kurzschwanz-Paradigalla (Paradigalla brevicauda)
Langschwanz-Paradigalla (Paradigalla carunculata)
Eigentliche Paradiesvögel (Paradisaea) - 7 Arten
Großer Paradiesvogel (Paradisaea apoda)
Schmuck-Paradiesvogel (Paradisaea decora)
Kaiser-Paradiesvogel (Paradisaea guilielmi)
Kleiner Paradiesvogel (Paradisaea minor)
Raggi-Paradiesvogel (Paradisaea raggiana)
Roter Paradiesvogel (Paradisaea rubra)
Blauparadiesvogel (Paradisaea rudolphi)
Strahlenparadiesvögel (Parotia) - 5 Arten
Berlepschparadiesvogel (Parotia berlepschi)
Carola-Strahlenparadiesvogel (Parotia carolae)
Blaunacken-Strahlenparadiesvogel (Parotia lawesi)
Arfak-Strahlenparadiesvogel (Parotia sefilata)
Langschwanz-Strahlenparadiesvogel (Parotia wahnesi)
Der lange als eigenständige Art eingestufte Helena-Paradiesvogel gilt heute als Unterart des Blaunacken-Paradiesvogels und wird entsprechend als Parotia lawesii helenae geführt.
Pteridophora – 1 Art
Wimpelträger (Pteridophora alberti)
Seleucidis - 1 Art
Fadenhopf (Seleucidis melanoleucus)
Semioptera - 1 Art
Bänder-Paradiesvogel (Semioptera wallacii)
Literatur
Michael Apel, Katrin Glas, Gilla Simon (Hrsg.): Natur- und Kulturgeschichte der Paradiesvögel. München 2011, ISBN 978-3-00-035219-5.
Brian J. Coates: The Birds of Papua New Guinea. Band 2, Dove Publications, 1990, ISBN 0-9590257-1-5.
Clifford B. Frith, Bruce M. Beehler: The Birds of Paradise - Paradisaeidae. Oxford University Press, Oxford 1998, ISBN 0-19-854853-2.
Clifford B. Frith, Dawn W. Frith: Birds of Paradise. Nature, Art, History. Frith&Frith, Malanda, Queensland 2010, ISBN 978-0-646-53298-1.
P. J. Higgins, J. M. Peter, S. J. Cowling: Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds. Band 7: Boatbill to Starlings. Teil A: Boatbill to Larks. Oxford University Press, Melbou.
Eugene M McCarthy: Handbook of Avian Hybrids of the World. Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 0-19-518323-1.
Einzelnachweise
Weblinks
Paradiesvögel: Zählappell im Paradies. Von National-Geographic-Autor Mel White. – Spiegel online 24. November 2012
Ausstellung zu Paradiesvögeln im Naturkundemuseums Bamberg
Englischsprachiger Artikel zur Hutmode mit Paradiesvögeln: The Bird hat - Murderous millinery
Paradiesvögel
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4270390
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https://de.wikipedia.org/wiki/Truxton
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Truxton
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Truxton ist der Name mehrerer Orte in den Vereinigten Staaten:
Truxton (Arizona)
Truxton (Missouri)
Truxton (New York)
außerdem:
Truxton (Computerspiel), SF-Shooter aus dem Jahr 1988
Siehe auch: Truxtun
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5468681
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Kreisstra%C3%9Fen%20im%20Landkreis%20Ansbach
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Liste der Kreisstraßen im Landkreis Ansbach
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Die Liste der Kreisstraßen im Landkreis Ansbach ist eine Auflistung der Kreisstraßen im bayerischen Landkreis Ansbach mit deren Verlauf.
Abkürzungen
AN: Kreisstraße im Landkreis Ansbach
ANs: Kreisstraße in Ansbach
FÜ: Kreisstraße im Landkreis Fürth
K: Kreisstraße in Baden-Württemberg
NEA: Kreisstraße im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
RH: Kreisstraße im Landkreis Roth
St: Staatsstraße in Bayern
WUG: Kreisstraße im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Liste
Nicht vorhandene bzw. nicht nachgewiesene Kreisstraßen werden in Kursivdruck gekennzeichnet, ebenso Straßen und Straßenabschnitte, die unabhängig vom Grund (Herabstufung zu einer Gemeindestraße oder Höherstufung) keine Kreisstraßen mehr sind.
Der Straßenverlauf wird in der Regel von Nord nach Süd und von West nach Ost angegeben.
Quellen
OpenStreetMap: Landkreis Ansbach – Landkreis Ansbach im OpenStreetMap-Wiki
!Kreisstrassen
Ansbach 2
!Kreisstrassen
Ansbachlandkreis
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4364098
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https://de.wikipedia.org/wiki/Langsville
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Langsville
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Langsville ist ein gemeindefreies Gebiet im westlichen Rutland Township, Meigs County, Ohio, Vereinigte Staaten. Obgleich es gemeindefrei ist, hat es ein Postamt mit der Postleitzahl 45741.
In Langsville steht eine alte Holzkirche aus dem Jahr 1889. Sie wurde seit dem Bau an der Front- und der Rückseite erweitert. Auf dem Friedhof auf dem Hügel über der Kirche sind Veteranen aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg begraben.
Bildung
Langsville ist dem Meigs Local School District zugeteilt. Im District gibt es vier Schulhäuser, für jede Altersstufe eine: Meigs Primary School (Jahrgangsstufen K-2), Meigs Intermediate School (Jahrgangsstufen 3–5), Meigs Middle School (Jahrgangsstufen 6–8), und Meigs High School (Jahrgangsstufen 9–12).
Einzelnachweise
Weblinks
Holzkirche in Langsville
Ort in Ohio
Meigs County (Ohio)
Ort in Nordamerika
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https://de.wikipedia.org/wiki/Optrode
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Optrode
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Optrode, oder auch Optode, (opto-altgriechisch ὤψ (ops) für Auge) ist eine Bezeichnung für einen optischer Sensor, welcher unter Verwendung eines chemischen Energiewandlers zur Messung der Konzentration von Substanzen (wie beispielsweise des Sauerstoffgehalts in einer Wasserprobe) dient. Die Bezeichnungen wurden 1975 von Lübbers und Opitz präsentiert und sollen verdeutlichen, dass optische und nicht elektrische Signale gemessen werden. Optroden werden aufgrund ihrer geringen Kosten, niedrigen Energieanforderungen und langer Stabilität immer beliebter. Sie stellen brauchbare Alternativen zu Elektrodensensoren oder komplizierteren analytischen Instrumenten dar, vor allem im Gebiet der Umweltüberwachung.
Aufbau
Eine Optrode ist aus drei Hauptkomponenten aufgebaut:
Ein chemischer Energiewandler, der mit dem Analyten reagiert
Ein Polymer um den chemischen Energiewandler zu immobilisieren
Technische Bauteile (eine Lichtquelle, ein Detektor, Lichtleitkabel bzw. Glasfaserkabel und andere elektronische Komponenten)
Der Energiewandler wird spezifisch für die Messung des zu untersuchenden Analyten ausgewählt. Die Polymermatrix der Optroden ist hierbei meist an der Spitze der Lichtleitkabel angebracht. Bei Verwendung von Evaneszenzwellen ist sie hingegen auf einem Abschnitt des Leitkabels aufgetragen, der nicht umhüllt wurde.
Funktionsweise
Allgemeines Prinzip
Optroden können verschiedene optische Messprinzipien anwenden, wie zum Beispiel Reflexion, Absorption, Evaneszenz, Lumineszenz (Fluoreszenz und Phosphoreszenz), Chemilumineszenz oder Oberflächenplasmonenresonanz. Das geläufigste Messprinzip ist hierbei allerdings die Verwendung von Lumineszenz, diese folgt in Lösung der linearen Stern-Volmer-Gleichung.
Zunächst emittiert die Optrode Licht einer spezifischen Wellenlänge, dabei kommen zumeist LEDs oder Laserdioden zum Einsatz, hierdurch wird die Fluoreszenz des spezifisch ausgewählten Energiewandlers angeregt. Diese Fluoreszenz wird durch den Analyten teilweise ausgelöscht, weshalb der Analyt auch als Quencher bezeichnet werden kann. Weil der fluoreszierende Energiewandler in einer Polymermatrix immobilisiert wird, entstehen Myriaden an Mikroumgebungen, welche in Bezug zum Analyten variierende Diffusionskoeffizienten aufweisen. Dies führt zu einem nicht-linearen Zusammenhang zwischen der messbaren Fluoreszenz und dem Quencher (Analyten). Mehr Quencher-Moleküle führen zu einem niedrigeren Emissionssignal, welches ein Maß für die Konzentration in der Probe darstellt.
Sauerstoff-Optrode
Wird Sauerstoff als Quencher verwendet, z. B. in Verbindung mit Rutheniumkomplexen als Fluoreszierender Energiewandler, spricht man von einer Sauerstoff-Optrode. Sie wurden 1939 von Kautsky entwickelt. Bei der Sauerstoffmessung haben sich Ru(II), Ir(II), Pt(II) und Pd(II) als Metallionen und verschiedene Bipyridine, Phenanthroline und (fluorierte) Porphyrine als Liganden bewährt. Die eigentliche Optrode ist bei niedriger Sauerstoffkonzentration am empfindlichsten da Sauerstoff die Lebensdauer der Fluoreszenz verringert, die Optrodensensoren können jedoch im gesamten Bereich von 0–100 % Sauerstoffsättigung in Wasser arbeiten. Die Kalibrierung erfolgt in gleicher Weise wie beim Clark-Sensor. Da kein Sauerstoff verbraucht wird ist der Sensor unempfindlich gegenüber Rühren, das Signal wird sich hierdurch jedoch schneller stabilisieren. Messungen können somit in einem stationären System durchgeführt werden. Der Druck während einer Messung kann diese in zwei Weisen beeinflussen, er destabilisiert den fluoreszierenden Energiewandler und verringert zudem das Quenching. Großer Kritikpunkt ist allerdings die geringere Auflösung, verglichen mit modernen kathodischen Mikrosensoren. Sauerstoff-Optroden finden häufig Anwendung in Sauerstoffmessungen von Gewässern. Gemessen wird hierbei der „freie“ gelöste Sauerstoff und nicht die in den Wassermolekülen enthaltenen Sauerstoffatome. Diese Messungen sind seit 2006 in der Umweltüberwachung von immenser Bedeutung, vor allem in Sauerstoffarmen Regionen wie u. a. flachen Küstengebieten mit signifikanten Algenblüten, Fjorden oder andere Gebieten mit begrenztem Austausch von Wasser, um Fischfarmen oder in Gebieten von Interesse für das Abladen von Müll.
Auch in der Biotechnologie kommen Sauerstoff-Optroden zur Anwendung. In Form von optischen Lichtleiterfasern oder planaren Sensorspots oder -filmen ermöglichen sie hier eine kontinuierliche online-Sauerstoffmessung in (mikro)biologischen Kulturen. Entscheidende Vorteile der Optroden sind hierbei, dass bei der Messung kein Sauerstoff verbraucht wird und keine Probennahme erforderlich ist. Außerdem benötigen Optroden im Vergleich zu Elektrochemischen Sensoren sehr wenig Wartung, was sie für Langzeitmessungen optimal macht. Die kontaktlose Sauerstoffmessung durch die Wandung des Kulturgefäßes ermöglichte es die Sauerstoffversorgung der Kulturen stets auf einem Optimum zu halten, was insbesondere beim up- und down scaling biotechnologischer Produktionsprozesse, vom Screening im Multiwellplattenformat, über kleinvolumige Laborfermenter, bis hin zu großtechnischen Produktionsanlagen, wichtig ist. Mit Optroden konnten Nachweisgrenzen von 5 ppbv (O2, ≈ 5,1 · 10−6 hPa) erzielt werden, was einer Konzentration in Wasser von 7 pM entspricht.
Glucose-Optrode
Glucose-Optroden sind biochemische Sensoren zur Bestimmung der Konzentration von Glucose in einer Lösung unter Verwendung optischer Messprinzipien. Meist wird hierbei Glucose-Oxidase (GOD) in einer Matrix oder Membran immobilisiert, ein Enzym das die Oxidation von Glucose katalysiert. Es wird auch in nicht-optischen Messmethoden verwendet, wie zum Beispiel im GOD-Test.
D-glucose + O2 -> D-gluconolacton + H2O2
Somit kann die Abnahme von Sauerstoff in Korrelation gesetzt werden zu der Glucosekonzentration. Gemessen wird folglich nicht direkt Glucose, sondern Sauerstoff, weshalb sie genauer betrachtet auch als modifizierte Sauerstoff-Optrode beschrieben werden kann. Alternative Messmethoden verwenden pH sensitive Farbstoffe um die Änderung der Lichtabsorption des Farbstoffes während der GOD-Oxidation zu messen. Jedoch sind diese Abhängig von der Pufferkapazität des Mediums, weshalb die Verwendung von Sauerstoff-Optroden, trotz ihrer Limitierungen hinsichtlich Auflösung, bevorzugt wird.
Ein weiteres Messprinzip wurde 1982 von Schulz et al. beschrieben; die Verwendung eines Immunaffinität-Glucose-Sensors, basierend auf der reversiblen kompetitiven Bindung von Glucose und Fluorescein-markiertem Dextran an die Zuckerbindungsstelle des Proteins Concanavalin A. In einer Hohlfaser wird durch Membranen ein abgetrenntes Messvolumen geschaffen. In diesem Messvolumen befinden sich, an das an der Innenfläche der Hohlfaser immobilisierte Protein Concanavalin A gebundene, Fluorescein-markierte Dextranmoleküle, welche zur Fluoreszenz angeregt werden können. Glucose kann durch die Membran in das Messvolumen eindringen und konkurriert nun mit dem Dextran um die Plätze am Protein und es stellt sich ein Gleichgewicht ein. Die Optrode misst nun die Fluoreszenzänderung und setzt diese in Korrelation zu der Glucosekonzentration. Das Prinzip kann somit in der Praxis unter Verwendung einer Dialysehohlfaser zur Bestimmung der Glucosekonzentration im Blut verwendet werden, da das Dextran die Membran nicht durchdringen kann und in den Blutkreislauf gelangt. Jedoch haben Messungen mit dieser Methode nur eine sehr langsame Reaktionszeit.
Einzelnachweise
Optisches Instrument
Sensor
Spektroskopie
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rita%20Wilden
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Rita Wilden
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Rita Wilden (* 9. Oktober 1947 in Leipzig als Rita Jahn) ist eine ehemalige, für die Bundesrepublik Deutschland startende, Leichtathletin und Olympiateilnehmerin, die als Sprinterin erfolgreich war.
Werdegang
Rita Jahn kam mit sieben Jahren mit ihren Eltern nach Alsdorf, wo sie bis zum 23. Lebensjahr wohnen blieb, zur Schule ging und eine kaufmännische Lehre absolvierte. Angeregt durch ihren älteren Bruder begann sie mit 15 Jahren aktiv mit dem Laufsport und trat der Leichtathletikabteilung der Alemannia Aachen bei. Schnell traten erste überregionale Erfolge ein und sie wurde 1964 Deutsche Jugend-Meisterin im 100-Meter-Lauf. Vier Jahre später erreichte sie in dieser Disziplin, nun aber in der Frauenklasse, den zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften und wurde zudem erstmals Deutsche Meisterin im 200-Meter-Lauf, womit sie die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 1968 in Mexiko erfüllte. Hier kam sie jedoch nicht in die Endläufe.
Nachdem Rita Jahn 1969 ihren Erfolg als Deutsche Meisterin im 200-Meter-Lauf wiederholen konnte, gewann sie bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1969 Silber in der 4-mal-100-Meter-Staffel. Anschließend zog sie nach Leverkusen, heiratete dort einen Herrn Wilden und wechselte ab der Saison 1970 zum TuS 04 Leverkusen. Unter ihrem neuen Trainer Gerd Osenberg erreichte sie den Höhepunkt ihrer Karriere.
Nach einem sechsten Platz bei den Europameisterschaften 1971 im 200-Meter-Lauf wechselte Rita Wilden in der Folgezeit auf die 400-Meter-Strecke. Bereits ein Jahr später gewann sie in dieser Disziplin bei den Olympischen Spielen 1972 in München die Silbermedaille hinter der DDR-Starterin Monika Zehrt und vor der US-Amerikanerin Kathy Hammond. In der erstmals für Frauen bei Olympischen Spielen ausgetragenen 4-mal-400-Meter-Staffel wurde sie mit der Staffel der Bundesrepublik Deutschland Dritte (3:26,5 min, zusammen mit Anette Rückes, Inge Bödding und Hildegard Falck) hinter den Mannschaften der DDR (Gold) und der USA (Silber). Zwei Jahre später holte sie bei den Europameisterschaften 1974 Bronze über 400 Meter (50,88 s).
Für die Olympischen Spiele 1976 qualifizierte sie sich erneut, wurde jedoch nur Fünfte mit der 4-mal-400-Meter-Staffel und schied in der Einzelwertung des 400-Meter-Laufes im Halbfinale aus.
Insgesamt wurde Rita Wilden-Jahn in den Jahren 1968, 1969 und 1971 dreimal Deutsche Meisterin im 200-Meter-Lauf sowie von 1972 bis 1976 fünfmal Deutsche Meisterin in Folge im 400-Meter-Lauf. Darüber hinaus wurde sie 1976 Hallen-Europameisterin im 400-Meter-Lauf.
Für ihre sportlichen Leistungen erhielt Rita Wilden am 11. September 1972 das Silberne Lorbeerblatt.
Literatur
Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
Karl-Heinz Keldungs: Rita Wilden. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 176f.
Weblinks
Hubert Meisen: Sprinterin Rita Wilden: Ein eleganter Laufstil und viele Erfolge, in: Aachener Zeitung vom 7. November 2017
Einzelnachweise
200-Meter-Läufer (Deutschland)
400-Meter-Läufer (Deutschland)
4-mal-400-Meter-Staffel-Läufer (Deutschland)
Europameister (400-Meter-Lauf)
Deutscher Meister (Leichtathletik)
Olympiateilnehmer (Deutschland)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1968
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1976
Träger des Silbernen Lorbeerblattes
Sportler (Alemannia Aachen)
Sportler (Leipzig)
Deutscher
Geboren 1947
Frau
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7444906
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https://de.wikipedia.org/wiki/Weihersberg%20%28Trabitz%29
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Weihersberg (Trabitz)
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Weihersberg ist ein Dorf in der Oberpfalz. Es ist ein Ortsteil von Trabitz im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in Bayern.
Geschichte
Die Familie Hirschberg hatte von 1625 bis in das 19. Jahrhundert das Landsassengut in Weihersberg in ihrem Besitz. Die Landgemeinde Weihersberg wurde 1818 durch das Gemeindeedikt in Bayern errichtet. Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Weihersberg nach Preißach eingemeindet. Am 20. Oktober 1978 wurde Preißach nach dem Ortsteil Trabitz umbenannt, in dem schon seit 1962 die Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat.
Sehenswürdigkeiten
Schloss Weihersberg, dreigeschossiger Satteldachbau mit achteckigem Treppenturm, im Kern 16. Jahrhundert
Kapelle Hl. Franz von Paola
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Neustadt an der Waldnaab)
Trabitz
Gemeindegründung 1818
Gemeindeauflösung 1975
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tour%20de%20France%202012/Prolog
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Tour de France 2012/Prolog
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Der Prolog der Tour de France 2012 fand am 30. Juni statt und war ein 6,4 km langes Einzelzeitfahren im Zentrum der belgischen Stadt Lüttich. Das Streckenprofil war weitgehend flach mit einem kleinen Anstieg im letzten Streckendrittel. Alle 198 gemeldeten Fahrer gingen an den Start.
Strecke
Die Strecke war fast identisch mit jener des Prologs 2004, der von Fabian Cancellara gewonnen worden war. Der Start befand sich in der Avenue Rogier auf der Höhe des Parc d’Avroy. Danach führte die Strecke nordwärts über den Boulevard d’Avroy und den Boulevard de la Sauvenière. Sie folgte anschließend der Maas entlang. Weiter ging es über den Place Saint-Lambert zurück zum Boulevard d’Avroy und zum Ziel am Boulevard de la Sauvenière.
Rennverlauf
Als erster Fahrer nahm der Niederländer Tom Veelers das Rennen in Angriff, der eine Zeit von 7:47 min aufstellte. Simon Gerrans unterbot diese gleich anschließend um fünf Sekunden. Auch seine Führung hielt nicht lange an, da der ukrainische Meister Andrij Hrywko (der spätere Zehntplatzierte) ganze 14 Sekunden schneller war. Hrywko führte über eine Stunde lang das Klassement an, bis er von Brett Lancaster um vier Sekunden geschlagen wurde (7:24 min). Der wenig später gestartete Edvald Boasson Hagen unterbot Lancasters Zeit um wenige Hundertstelsekunden.
Mit 7:20 min stellte der französische Meister Sylvain Chavanel eine neue Bestzeit auf, die bis zu den letzten zehn Startern anhielt. Bei der Zwischenzeit lag Bradley Wiggins sechs Sekunden hinter Chavanel, konnte aber in der zweiten Streckenhälfte noch um eine halbe Sekunde an ihm vorbeiziehen. Peter Sagan und Tony Martin, die beide zu den Favoriten gezählt hatten, verloren durch einen Fahrfehler bzw. durch einen Defekt wertvolle Sekunden und fielen im Klassement zurück. Fabian Cancellara, der als Zweitletzter startete, unterbot Wiggins’ Zeit um über sieben Sekunden und entschied somit den Prolog für sich.
Punktewertung
Die einzige Punktewertung des Prologs entsprach den vorderen Platzierungen des Schlussklassements.
Weblinks
Ergebnisse und Wertungen des Prologs (Website der Tour de France)
Rennverlauf (siehe Depeschen)
Prolog
201200
Radsportwettbewerb in Lüttich
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3026163
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtverweisung
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Gesamtverweisung
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Gesamtverweisung, auch IPR-Verweisung oder bedingte Verweisung genannt, ist eine Art der kollisionsrechtlichen Verweisung bei Rechtsfällen mit Auslandsbezug in Verweisungsnormen. Rechtsfolge der Gesamtverweisung ist die Anwendung eines ausländischen Sachrechts im Inland, der lex causae, auf den die Rechtsfrage enthaltenden Sachverhalt, unter der Bedingung, dass das ausländische IPR die Verweisung „annimmt“. Gegenstück ist die Sachnormverweisung.
Die Gesamtverweisung stellt im autonomen deutschen Internationalen Privatrecht die Regel dar ( Abs. 1 S. 1 EGBGB). Ebenso sieht das IPR-Gesetz Österreichs den Grundsatz der Gesamtverweisung vor. Das IPR-Gesetz der Schweiz sieht nur ausnahmsweise eine Gesamtverweisung vor. Der Grundsatz ist die Sachnormverweisung . Auch Art. 16 des belgischen IPR-Gesetzes geht vom Grundsatz der Sachnormverweisung aus („à l´exclusion des règles de droit international privé“).
Gesamtverweisung und Sachnormverweisung
Eine Gesamtverweisung verweist auf das Recht eines anderen Staates unter Einschluss von dessen nationalem Kollisionsrecht. Die Gesamtnormverweisung wird daher auch als „IPR-Verweisung“ oder bedingte Verweisung bezeichnet. Verweist das ausländische IPR auf eine dritte Rechtsordnung, ist diese Rechtsordnung anzuwenden. Ob diese zweite Verweisung ebenfalls eine Gesamtnormverweisung darstellt, ist nicht aus Sicht des inländischen IPR zu beurteilen, sondern aus Sicht der Rechtsordnung, welche die („Weiter-“)Verweisung ausgesprochen hat.
Eine Sachnormverweisung oder unbedingte Verweisung verweist unmittelbar auf Sachnormen einer anderen Rechtsordnung unter Ausschluss des fremden Kollisionsrechts.
Eine Sachnormverweisung liegt nur vor, wenn das Gesetz es ausdrücklich vorsieht (so Rom I-VO und Rom II-VO) oder eine Gesamtnormverweisung dem Sinn der Verweisung widerspräche. Das kann insbesondere dann eintreten, wenn bei Alternativanknüpfungen, die dem Günstigkeitsprinzip dienen, mehrere fakultative Anknüpfungen wie z. B. bei I EGBGB möglich sind. Art. 19 I EGBGB soll die Feststellung der Abstammung durch mehrere alternative Anknüpfungspunkte erleichtern, wobei zur Anwendung das Recht berufen ist, das für das Kind günstiger ist. Eine Gesamtverweisung mit ihren offenen Rück- und Weiterverweisungsmöglichkeiten wäre hier fehl am Platz und würde den Kreis der möglichen Rechtsordnungen, aus denen das Günstigkeitsprinzip schöpfen könnte, wieder einschränken.
Eine Verweisung ist unbedingt, wenn das fremde Sachrecht auf Grund einer Rechtswahl des Betroffenen ( Abs. 2 EGBGB) anzuwenden ist.
Einschränkungen der Gesamtverweisung werden noch durch zwischenstaatliche Vereinbarungen in Staatsverträgen, durch den ordre public vorgenommen.
Rück- und Weiterverweisung
Wird auf Grund einer Gesamtverweisung auch auf das IPR des ausländischen Staates verwiesen, wird auch dessen Weiter- und Rückverweisung aus Sicht des Forumstaates berücksichtigt. Die ausländische Rechtsordnung (lex causae) nimmt die Verweisung des inländischen Rechts an, wenn sie die Verweisungsbegriffe ebenso qualifiziert, wie das inländische Recht und auch dieselben Verweisungsmomente verwendet. Sonst kommt es zu einer Rückverweisung (renvoi au premier degré) oder zu einer Weiterverweisung (renvoi au second degré).
Unproblematisch ist, wenn das ausländische Recht die Verweisung des inländischen Rechts annimmt oder eine weitere Sachnormverweisung ausspricht. Ordnet das ausländische Recht dagegen eine bedingte Rückverweisung an oder Weiterverweisung auf eine Rechtsordnung an, die ihrerseits rückverweist oder auf das inländische Recht weiterverweist (Kreisverweisung), stellt sich das Problem, welche Rechtsordnung nun anwendbar sein solle. Zur Lösung dieses Problems muss die Verweisungskette unterbrochen werden. Dabei gibt es drei Ansätze:
es findet die Rechtsordnung Anwendung, auf die zum ersten Mal doppelt verwiesen wird; bei der sofortigen Rückverweisung auf das Heimatrecht oder bei der Verweisung einer dritten Rechtsordnung auf das Heimatrecht, findet dann immer das Heimatrecht Anwendung (Heimwärtsstreben)
maßgebend ist der Standpunkt der Rechtsordnung des Staates, auf welchen das eigene IPR verweist;
die Entscheidung, wo die Verweisungskette unterbrochen wird, obliegt dem fremden Recht (double renvoi)
Das deutsche Recht hat sich für den Fall eines sofortigen Rückverweises oder eines Verweises auf die deutsche Rechtsordnung durch einen Drittstaat für das Heimwärtsstreben entschieden ( Abs. 1 Satz 2 EGBGB). Der Fall eines Rückverweises auf eine fremde Rechtsordnung bleibt offen. Österreich ordnet ebenfalls die Heimwärtsstrebentheorie an, verallgemeinert diese aber auch für den Fall des Rückverweises auf eine fremde Rechtsordnung ( Abs. 2 IPR-Gesetz Österreich). Die Schweiz will den Rückverweis nur bei Angelegenheiten des Personen- oder Familienstandes beachten ( Abs. 2 IPR-Gesetz-CH).
Schutz des internationalen Entscheidungseinklangs
Der Grund für eine Gesamtverweisung ist die Wahrung des internationalen Entscheidungseinklangs. Es hätte wenig Sinn eine ausländische Rechtsordnung durch inländische Stellen anzuwenden, wenn die Gerichte dieses ausländischen Staates selbst eine andere Rechtsordnung für die Entscheidung heranzögen.
Durch die Technik der Gesamtverweisung wird aus Sicht des angerufenen Gerichtes anerkannt, ob die ausländische Rechtsordnung auf die sich aus dem Sachverhalt ergebende Rechtsfrage überhaupt angewandt werden will.
Will sie es nicht, d. h. verweist sie in ihren Kollisionsnormen auf eine andere ausländische Rechtsordnung weiter oder auf das Recht des Forumstaates zurück, wird diese Entscheidung aus Sicht der Rechtsordnung des Forumstaates akzeptiert.
Prüfung
Bei der Prüfung, welches Sachrecht bei einer Gesamtverweisung als Prüfungsmaßstab auf den Rechtsfall nun zur Anwendung gelangt, kann man wie folgt vorgehen:
Ermittlung und Anwendung der maßgeblichen ausländischen IPR-Normen auf den Sachverhalt: Auslegung nach der Auffassung der ausländischen Rechtsordnung; (es gilt in der Regel an dieser Stelle die lex fori des ausländischen Staates bei der Qualifikation der Rechtsfrage des Sachverhaltes)
Prüfung der Verweisung der maßgeblichen ausländischen IPR-Normen:
Ergebnis 1: Weiterverweisung auf ein drittes Recht:
als Gesamtverweisung ⇒ Rechtsfolge: IPR des dritten Staates zu beachten und ggf. weitere Rück- und Weiterverweisungen zu prüfen
als Sachnormverweisung ⇒ Rechtsfolge: Sachrecht des dritten Staates anwendbar, lex causae (Sachnormen) des dritten Staates im Forumstaat anwendbar
Ergebnis 2: Rückverweisung auf das Recht des Forumstaates, bei dem die Prüfung der Rechtsfrage begonnen hat ⇒ Rechtsfolge: lex causae (Sachnormen) des Forumstaates im Forumstaat anwendbar (Rückverweisungskette wird gemäß I Satz 2 EGBGB unterbrochen, sog. "Heimwärtsstreben" im Fall des "Renvoi")
Ergebnis 3: Annahme der Verweisung der Kollisionsnorm aus dem Forumstaat ⇒ Rechtsfolge: lex causae (Sachnormen) des ausländischen Staates, auf dessen Rechtsordnung verwiesen wurde, im Forumstaat anwendbar
Rechtsgeschichte
Eine der ersten Entscheidungen zur Gesamtverweisung ist das Urteil des Oberappellationsgerichts der vier Freien Städte vom 21. März 1861. Eine der ersten Kodifikationen findet sich im Zürcher Gesetzbuch 1854/87.
Einzelnachweise
Internationales Privatrecht
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https://de.wikipedia.org/wiki/Asinius%20Lepidus
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Asinius Lepidus
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Asinius Lepidus (sein Praenomen ist nicht bekannt) war ein im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. lebender römischer Politiker.
Durch zwei Inschriften auf römischen Meilensteinen, die an verschiedenen Orten auf dem Gebiet der ehemaligen römischen Provinz Cappadocia gefunden wurden und die auf 222/223 datiert sind, ist belegt, dass Lepidus Statthalter (Legatus Augusti pro praetore) dieser Provinz war; er amtierte vermutlich von 222/223 bis 224/225 in der Provinz. Da die Position des Statthalters in der Provinz Cappadocia von konsularem Rang war, hatte er zuvor ein Suffektkonsulat erreicht.
Gaius Asinius Lepidus Praetextatus, Konsul im Jahr 242, war sein Sohn.
Siehe auch
Liste der Statthalter von Cappadocia
Literatur
Bernard Rémy: Les carrières sénatoriales dans les provinces romaines d'Anatolie au Haut-Empire (31 av. J.-C. – 284 ap. J.-C.) (Pont-Bithynie, Galatie, Cappadoce, Lycie-Pamphylie et Cilicie), Publications de l'Institut Français d'Études Anatoliennes, 1989, ISBN 2-906059-04X, (Online).
Einzelnachweise
Statthalter (Cappadocia)
Lepidus, Asinius
Römer
Mann
Geboren im 2. Jahrhundert
Gestorben im 3. Jahrhundert
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https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas%20M%C3%BCller%20%28Politiker%2C%201934%29
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Andreas Müller (Politiker, 1934)
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Andreas Müller (* 12. Februar 1934 in Leuggern; heimatberechtigt in Lengnau AG) ist ein ehemaliger Schweizer Politiker des Landesrings der Unabhängigen (LdU).
Leben
Familie und Beruf
Der katholisch getaufte, gebürtige Leuggerner Andreas Müller, Sohn des Lehrers William Müller sowie dessen Ehegattin Alice geborene Santandrea, absolvierte nach dem Pflichtschulabschluss in seiner Heimatgemeinde von 1949 bis 1953 eine Lehre als Steinbildhauer. Andreas Müller, der zeitgleich die Kunstgewerbeschule in St. Gallen besuchte, war im Anschluss in seinem erlernten Beruf tätig. Nach dem Erwerb der eidgenössischen Maturität wechselte Müller 1956 an das Lehrerseminar nach Wettingen, das er 1958 abschloss. In der Folge war Müller bis 1962 als Primarlehrer angestellt. In den 1960er-Jahren widmete er sich berufsbegleitend dem Studium der Geschichte und Journalistik an der Universität Zürich und der Universität Münster, 1967 erwarb er den akademischen Grad eines Dr. phil. Daran anschließend übernahm er eine Lehrerstelle an der Alten Kantonsschule Aarau, 1994 wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Andreas Müller heiratete 1960 Charlotte, die Tochter des John Gotthold Muischneek. Er trat insbesondere durch Beiträge zur Politik sowie Geschichte des Kantons Aargau hervor.
Politischer Werdegang
Der dem Landesring der Unabhängigen (LdU) beigetretene Andreas Müller wurde 1976 vom Aargauer Volk in den Nationalrat gewählt, 1990 schied er aus. Darüber hinaus hielt er von 1984 bis 1989 eine Mitgliedschaft in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates inne. Andreas Müllers politisches Engagement galt im Besonderen dem Bereich der staatspolitischen Organisation.
Siehe auch
Liste der Nationalräte des Kantons Aargau
Publikationen
Geschichte der politischen Presse im Aargau : das 19. Jahrhundert, in: Beiträge zur Aargauergeschichte, Bd. 9, Sauerländer, Aarau, 1998
Bienenfleiss und Wespenstich : 63 Jahre politisches Wächteramt im Kanton Aargau : eine Geschichte des Landesrings der Unabhängigen im Aargau, A. Müller, Unteres Tannenmoos 314, Gontenschwil, 2001
Geschichte der politischen Presse im Aargau : das 20. Jahrhundert, in: Beiträge zur Aargauergeschichte, Bd. 11, Sauerländer, Aarau, 2002
Franz Jakob Müller : eine kleine Wirtschaftsgeschichte von Lengnau ; 1848 bis 1890, A. Müller, Unteres Tannenmoos 314, Gontenschwil, 2004
Achilles Zschokke : der Sohn des Dichters ; Biografie eines Landpfarrers, Historische Vereinigung Wynental, Reinach, 2007
Literatur
"Die Botschaft", Bürli AG, Klingnau : [dann] Döttingen, 5. April 2006, S. 26.
Ernst Ludwig Rochholz, Karl Schröter (Stadtpfarrer in Rheinfelden): Argovia, Band 119, Hier + Jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden, 2007, S. 56.
Weblinks
Nationalrat (Aargau)
Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats für die Schweiz
LdU-Mitglied
Schweizer
Geboren 1934
Mann
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11782628
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tiberius%20Claudius%20Sacerdos%20Iulianus
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Tiberius Claudius Sacerdos Iulianus
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Tiberius Claudius Sacerdos Iulianus war ein im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. lebender Angehöriger des römischen Ritterstandes (Eques), der in den Senatorenstand aufstieg. In den Fasti Ostienses und in einer Inschrift wird er als Tiberius Claudius Sacerdos bezeichnet.
Durch eine Inschrift in griechischer Sprache ist belegt, dass Iulianus Statthalter (Procurator) der Provinz Thracia war; er übte diese Funktion vermutlich zwischen 85 und 95 aus. Die Ämter, die er zuvor im Rahmen seiner ritterlichen Laufbahn übernommen hatte, sind nicht bekannt.
Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wurde er in den Senatorenstand aufgenommen; vermutlich geschah dies bald nach seiner Statthalterschaft in Thrakien.
Durch die Fasti Ostienses und eine Inschrift, die auf den 29. Dezember 100 datiert ist, ist belegt, dass Iulianus 100 zusammen mit Lucius Roscius Aelianus Maecius Celer Suffektkonsul war; die beiden übten dieses Amt für zwei Monate, vom 1. November bis zum 31. Dezember, aus. Sein Name ist auch in den Arvalakten für 101 erhalten.
Siehe auch
Liste der römischen Konsuln
Liste der Statthalter von Thracia
Literatur
Einzelnachweise
Konsul (Römische Kaiserzeit)
Statthalter (Thracia)
Eques
Römer
Mann
Geboren im 1. Jahrhundert
Gestorben im 2. Jahrhundert
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https://de.wikipedia.org/wiki/WAR-Datei
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WAR-Datei
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WAR-Datei steht für:
Web Application Archive, Datei, die eine vollständige Webanwendung nach der Java-Servlet-Spezifikation enthält
WAR-Datei (KDE), komprimierte Datei, die vom Webbrowser Konqueror angelegt wird
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https://de.wikipedia.org/wiki/Percy%20Brice
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Percy Brice
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Percy Brice (* 25. März 1923 in New York City; † 2020) war ein US-amerikanischer Jazz-Schlagzeuger und Perkussionist.
Percy Brice studierte Klavier und Violine; er begann seine Karriere in der Band von Luis Russell 1944. Danach arbeitete er 1945/46 bei Benny Carter und 1947 bei Mercer Ellington, dann in Rhythm and Bluesbands etwa bei Eddie „Cleanhead“ Vinson, Tab Smith, sowie bei Cootie Williams, Oscar Pettiford, Lucky Thompson und Tiny Grimes. In den 1950er-Jahren leitete Brice auch kurz eine eigene Formation; dann arbeitete er in den Piano-Trios von Billy Taylor (1954–56) und George Shearing bis 1958. Außerdem wirkte Bruce mit Shearing in einem Film mit (The Big Beat). Ende der 1950er-Jahre war er als freischaffender Musiker rund um New York City tätig und spielte unter anderem mit Künstlern wie Herbie Mann, Kenny Burrell und Sarah Vaughan. Mit ihr ging er auch auf eine Südamerika-Tournee. Ab 1961 arbeitete er in der Begleitband von Harry Belafonte; eine Zusammenarbeit, die annähernd acht Jahre dauern sollte, danach für Carmen McRae, Mary Lou Williams (Black Christ of the Andes, 1964) und Ahmad Jamal.
In den 1970er-Jahren arbeitete Brice vorwiegend in Broadway-Showbands und begleitete eine Stepptanz-Gruppe namens The Copasetics. Außerdem trat er auf Jazzfestivals auf und war an verschiedenen Plattensessions beteiligt. Mit Tab Smith bildete er vor dessen Tod ein Duo, dessen Repertoire Jazzmusik von den 1920er- bis zu den 1950er-Jahren umfasste. In den 1980ern arbeitete er mit Illinois Jacquet.
Diskographische Hinweise
Billy Taylor Trio with Earl May and Percy Brice (Prestige Records, 1954/55)
Quellen
Carlo Bohländer, Karl Heinz Holler: Reclams Jazzführer (= Reclams Universalbibliothek. Nr. 10185). 2., revidierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 1977, ISBN 3-15-010185-9.
Richard Cook, Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6. Auflage. Penguin, London 2002, ISBN 0-14-051521-6.
Bielefelder Katalog Jazz 2001
Leonard Feather, Ira Gitler: The Biographical Encyclopedia of Jazz. Oxford University Press, New York 1999, ISBN 0-19-532000-X.
Weblinks
[ Percy Brice Biography] von Eugene Chadbourne im All Music Guide
Percy Brice Jr
Jazz-Schlagzeuger
Musiker (Vereinigte Staaten)
US-Amerikaner
Geboren 1923
Gestorben 2020
Mann
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196807
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https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth%20Mann%20Borgese
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Elisabeth Mann Borgese
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Elisabeth Veronika Mann Borgese, C.M., (* 24. April 1918 in München; † 8. Februar 2002 in St. Moritz, Schweiz) war eine Seerechtsexpertin und Ökologin sowie Publizistin, Sachbuchautorin, Autorin von Erzählungen und Gründerin der wissenschaftlichen Zeitschrift Ocean Yearbook. Im Laufe ihres Lebens hatte sie vier Staatsbürgerschaften, die deutsche, die tschechoslowakische, die US-amerikanische und die kanadische. Charakteristisch für Mann Borgese war, dass sie sich unabhängig davon in allen Ländern zuhause gefühlt hat. Dass im internationalen Seerecht heute die Meere als schützenswertes und überlebenswichtiges Gemeingut angesehen werden, fußt auf Mann Borgeses Arbeiten ab Ende der 1960er Jahre. 1970 wurde sie Gründungsmitglied und erstes weibliches Mitglied des Club of Rome, und sie war maßgeblich an dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 beteiligt. Auch dass es seit 1996 einen Internationalen Seegerichtshof gibt, ist ihr zu verdanken.
Leben
Elisabeth Mann wuchs als fünftes Kind und jüngste Tochter von Katia Mann geb. Pringsheim und Thomas Mann in München in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Dort besuchte sie das Luisengymnasium. Elisabeth Mann gilt als das Lieblingskind ihres Vaters Thomas, der sie im Gesang vom Kindchen und als „Lorchen“ in der Novelle Unordnung und frühes Leid porträtierte. Als einziges der sechs Geschwister konnte sie von einer glücklichen Kindheit und einem Leben berichten, das nicht durch die Berühmtheit ihres Vaters belastet wurde.
1933 folgte sie ihren Eltern über Frankreich ins Schweizer Exil und machte 1935 am Freien Gymnasium in Zürich ihr Abitur. Mit fünfzehn Jahren verliebte sie sich unglücklich in Fritz Landshoff, den Freund und Verleger ihres Bruders Klaus, der ihre Liebe nicht erwiderte, während er ihre Schwester Erika sehr verehrte.
Im November 1936 erhielt Elisabeth Mann die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft, kurz bevor das nationalsozialistische Regime ihr (zusammen mit ihren Geschwistern Golo und Michael und den beiden Eltern) die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannte. 1937 machte Elisabeth Mann ihr Lehrexamen am Konservatorium Zürich, an dem sie sich zur Pianistin ausbilden ließ. 1938 siedelte sie mit den Eltern in das US-amerikanische Exil nach Princeton über. Am 23. November 1939 heiratete sie dort Giuseppe Antonio Borgese, den antifaschistischen Intellektuellen, Literaturprofessor und Schriftsteller. Er war 1931 aus dem faschistischen Italien emigriert und sechsunddreißig Jahre älter als sie. Sein Buch Der Marsch des Faschismus hatte sie schon fasziniert, bevor sie ihn im Haus ihrer Eltern kennenlernte. Ihre Pianistenlaufbahn gab sie nach der Eheschließung endgültig auf. Mit Borgese hatte sie die Kinder Angelica (* 1940) und Dominica (* 1944) und lebte in Chicago. 1941 erhielt sie die US-amerikanische, 1983 wählte sie die kanadische Staatsbürgerschaft.
Nach Kriegsende kehrte sie mit ihrer Familie in die Heimat ihres Mannes nach Florenz zurück. Borgese verstarb 1952 an einem Hirnschlag, und Mann Borgese wohnte mit den beiden Töchtern vorübergehend bei ihren Eltern, die sich zwischenzeitlich am Zürichsee in Kilchberg niedergelassen hatten.
1953 kehrte sie nach Italien zurück und ließ sich in San Domenico bei Fiesole nieder. Der italienische Psychiater, Autor und Redaktionskollege Corrado Tumiati (1885–1967) wurde ihr Lebensgefährte für die nächsten Jahre. Ab 1955 bis zu dessen Tod wohnte Mann Borgese mit Tumiati zusammen in San Domenico und in Forte dei Marmi, wo sie sich ein Ferienhaus gebaut hatte. Von 1964 bis 1967 lebte Mann Borgese aus beruflichen Gründen abwechselnd in San Domenico und in Kalifornien, in Santa Barbara. 1967 lernte Mann Borgese dort Arvid Pardo kennen, den UN-Botschafter Maltas, der später ihr Lebensgefährte wurde.
Ab 1967 bis zu ihrem Tod 2002 war Mann Borgese beruflich weltweit unterwegs zu internationalen meerespolitischen Konsultationen, Institutsgründungen, Festlichkeiten und Ehrungen, ab 1978 neben ihrer Tätigkeit als Professorin für Internationales Seerecht in Kanada.
Elisabeth Mann Borgese starb mit 83 Jahren während eines Skiurlaubs im Engadin und wurde in Kilchberg bei Zürich im Familiengrab beigesetzt.
Werk
In den 1940er Jahren arbeitete Mann Borgese als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Komitee für eine Weltverfassung an der Universität von Chicago und wurde Präsidentin dieser Organisation. In den 1950er Jahren war sie als Übersetzerin tätig, unter anderem erschien 1954 ihre Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische von Heinrich Schenkers Standardwerk Harmonielehre (Harmony) bei der University of Chicago Press. Als Redakteurin arbeitete Mann Borgese in diesen Jahren bei der italienischen Ausgabe der Kulturzeitschrift Perspectives (Prospetti) sowie beim Kulturmagazin Diogenes der UNESCO.
1963 publizierte Mann Borgese ihren wissenschaftlichen Essay Ascent of Woman (dt. Aufstieg der Frau – Abstieg des Mannes? 1965), das Ergebnis aus zwei Jahrzehnten Forschung. Darin befasst sich Mann Borgese fachlich interdisziplinär mit der Frage, wie sich aus ungeschlechtlichem Leben im Tierreich im Laufe der Zeit Geschlechter entwickelt haben. Mann Borgese nutzt diese Perspektive, um aufzuzeigen, wie bei Menschen Geschlechterrollen funktionieren und welche Bedeutung dabei Reproduktionsaufgaben spielen. Im letzten Kapitel, Mein eigenes Utopia, schildert sie ihren persönlich-biografischen Antrieb für diese Studie und nennt den Grund, warum sie auf Fotos ihrer Kindheit nie lächelt. Mann Borgese kommt unter anderem zu dem Schluss, dass Familien krisenhafte Arrangements sind, und resümiert – in utopischer Sicht: „Letzten Endes siegte immer die Kooperation über den Konflikt, der einen Mangel an Kooperation darstellt.“
Seit 1964 war Mann Borgese wissenschaftliche Assistentin von Robert Hutchins im kalifornischen Center for the Study of Democratic Institutions. Ab 1967 arbeitete Mann Borgese gegen die Verschmutzung und Überfischung der Weltmeere, konnte Hutchins von der Dringlichkeit dieses Themas überzeugen und legte 1968 einen Vorentwurf für eine Seerechtsverfassung vor.
Schon zwei Jahre später, 1970, im Jahr der Gründung des Club of Rome, in dem sie als einzige Frau Gründungsmitglied war, organisierte Mann Borgese die erste internationale Seerechtskonferenz, die in Malta stattfand.
Mann Borgese gründete 1972 das International Ocean Institute auf Malta und wurde dessen erste Direktorin. Außerdem rief sie die Unabhängige Weltkommission für Meere, eine Organisation mit UN-Beobachterstatus, ins Leben.
Die dritte UN-Seerechtskonferenz von 1974 befasste sich zentral mit den von Mann Borgese ins Gespräch gebrachten umweltpolitischen Aspekten. Ihr Buch Das Drama der Meere von 1975 wurde in dreizehn Sprachen übersetzt.
1978 nahm sie eine Gastprofessur an der kanadischen Dalhousie University in Halifax an, 1980 wurde sie dort an der Fakultät für Politikwissenschaften als Professorin für Internationales Seerecht berufen. Ebenfalls 1978 gründete Mann Borgese die wissenschaftliche Zeitschrift Ocean Yearbook und fungierte als langjährige Mitherausgeberin.
Das UN-Seerechtsübereinkommen von 1982 geht maßgeblich auf Mann Borgeses Arbeiten zurück.
Breitenwirkung im deutschsprachigen Raum
In Deutschland wurde Elisabeth Mann Borgese einem breiten Publikum durch den Dokumentar-Spielfilm Die Manns – Ein Jahrhundertroman im Jahre 2001 bekannt, in dem sie erstmals, angeregt durch den Interviewer Heinrich Breloer, tiefe Einblicke in die Geschichte ihrer Familie gab.
In den 1990er Jahren regte Mann Borgese mit publizistischem Weitblick die Gründung einer deutschsprachigen Publikumszeitschrift zum Thema Meere an, wodurch mare. die Zeitschrift der Meere entstand, die seit 1999 monatlich erscheint.
Die meisten ihrer Bücher verfasste Mann Borgese auf Englisch, ebenso wie alle ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Die deutsche Übersetzung ihrer populären Sachbücher erzielten teils hohe Auflagen und sind auch mehr als ein Jahrzehnt nach ihrem Tod weiterhin im Handel erhältlich.
Ehrungen
Elisabeth-Mann-Borgese-Meerespreis, wurde von 2006 bis 2009 von der Landesregierung Schleswig-Holstein an herausragende Persönlichkeiten verliehen, die sich um den Schutz und Erhalt der Meere kümmern.
„Elisabeth Mann Borgese“, wurde 2011 ein deutsches Forschungsschiff des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) benannt, das vorher unter dem Namen „Schwedeneck“ bei der Marine im Einsatz war.
Mann Borgese wurde im Jahr 2000 zum Ehrenmitglied der IUCN gewählt.
Mit dem Erstausgabetag 12. April 2018 gab die Deutsche Post AG anlässlich des 100. Geburtstags von Elisabeth Mann Borgese ein Postwertzeichen im Nennwert von 370 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt von der Grafikerin Nicole Elsenbach aus Hückeswagen.
2004 wurde die Elisabeth-Mann-Borgese-Straße in München nach ihr benannt.
Werke (Auswahl)
Bücher
To Whom it May Concern.
dt. Zwei Stunden. Geschichten am Rande der Zeit. Erzählungen. 1957.
Ascent of Woman. 1963.
dt. Aufstieg der Frau – Abstieg des Mannes? List Verlag, München 1965.
Wie man mit den Menschen spricht. 1965
The Drama of the Oceans. 1975.
dt. Das Drama der Meere. S. Fischer, Frankfurt am Main 1977.
Seafarm: The Story of Aquaculture. 1981
Die Zukunft der Weltmeere. Ein Bericht für den Club of Rome. 1985.
Der unsterbliche Fisch. Erzählungen. 1998.
Mit den Meeren leben. Über den Umgang mit den Ozeanen als globaler Ressource. 1999.
Wie Gottlieb Hauptmann die Todesstrafe abschaffte. Erzählungen. 2001.
Übersetzungen ins Englische
Heinrich Schenker: Harmonielehre. [1906]. Englischer Titel: Harmony. Chicago University Press, Chicago 1954.
Wissenschaftliche Publikationen (Auswahl)
mit Francois Bailet: Technology Cooperation and Transfer, Piracy and Armed Robbery at Sea: A Discussion Paper in Two Parts for UNICPOLOS II†. In: Ocean Yearbook online. 17/ 2003. DOI:10.1163/221160003X00186
UNICPOLOS: The Second Session. In: Ocean Yearbook online. 16/2001. DOI:10.1163/221160002X00105
Maxwell Bruce, O.C., QC (1920-2001): In Memoriam. In: Ocean Yearbook online. 16/2002. DOI:10.1163/221160002X00015
UNICPOLOS: The First Session. In: Ocean Yearbook online. 16/2002. DOI:10.1163/221160002X00097
The Crisis of Knowledge 1. In: Ocean Yearbook online. 15/2001. DOI:10.1163/221160001X00034
Issues and Prospects: The Oceanic Circle. In: Ocean Yearbook online. 14/2000. DOI:10.1163/221160000X00053
Publizistische Arbeiten (Auswahl)
Das gemeinsame Erbe der Menschheit. Zuerst in: mare. die Zeitschrift der Meere. Nr. 5, Dezember 1997, abgerufen am 25. Mai 2013.
Wo tote Materie das Leben gebiert. Zuerst in: mare. die Zeitschrift der Meere. Nr. 13, April 1999, abgerufen am 25. Mai 2013.
Was kommt hinter dem Horizont? Zuerst in: mare. die Zeitschrift der Meere. Nr. 16, Oktober 1999, abgerufen am 25. Mai 2013.
Literatur
Interviews und Gespräche mit Mann Borgese
Gero von Boehm: Elisabeth Mann Borgese. 1. Juli 1989. Interview in: Gero von Boehm: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 210–217.
Wolf Gaudlitz, Elisabeth Mann Borgese et al.: Elisabeth Mann Borgese – die jüngste Tochter von Thomas Mann. Ein Hörporträt. 4 CDs (245 Minuten). Audiobuch, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-89964-387-9.
Wolf Gaudlitz, Elisabeth Mann Borgese: Mein Vater der Zauberer – Meine Liebe das Meer. Im Gespräch mit Wolf Gaudlitz. Hörbuch. Produktion des BR. Audiobuch, Freiburg 2001, ISBN 3-933199-66-2.
Zum wissenschaftlichen und weltpolitischen Werk
Visionäre Frauen im Einsatz für den Umweltschutz – 1899 bis heute. Katalog zur Ausstellung. Kuratierung: Sabine Diemer und Anna-Katharina Wöbse; Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), 2013, S. 96–98.
Holger Pils, Karolina Kühn (Hrsg.): Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere. Mare Verlag, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86648-187-9.
Biographien
Kerstin Holzer: Elisabeth Mann Borgese. Ein Lebensportrait. Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-596-15725-0.
Mann Borgese im Familienbezug
Da war dieses grässliche Gefühl der Unsicherheit. In: Ueli Haldimann (Hrsg.): Hermann Hesse, Thomas Mann und andere in Arosa. Texte und Bilder aus zwei Jahrhunderten. AS Verlag und Buchkonzept, Zürich 2001, ISBN 3-905111-67-5, S. 158 f.
Barbara Hoffmeister (Hrsg.): Die Familie Mann. Ein Lesebuch. Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-23197-2.
Hildegard Möller: Die Frauen der Familie Mann. Piper 2005, ISBN 3-492-24576-5.
Uwe Naumann (Hrsg.): Die Kinder der Manns. Ein Familienalbum. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-04688-8.
Michael Stübbe: Die Manns. Genealogie einer deutschen Schriftstellerfamilie. Degener & Co, 2004, ISBN 3-7686-5189-4.
Hans Wißkirchen: Die Familie Mann. Rowohlt, Reinbek 1999, ISBN 3-499-50630-0.
Weblinks
„Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere“ – Ausstellung im Buddenbrookhaus (vom 17. Juni bis 26. Oktober 2012, danach Kiel und Berlin und im Literaturhaus München.)
In memoriam Elisabeth Mann Borgese. (PDF) Artikel im Jahrbuch Ökologie. (PDF-Datei; 199 kB)
Heide Soltau: 24.04.1918 - Geburtstag von Elisabeth Mann Borgese WDR ZeitZeichen vom 24. April 2018. (Podcast)
Einzelnachweise
Ökologe
Hochschullehrer (Dalhousie University)
Literatur (Englisch)
Erzählung
Sachbuchautor
Essay
Übersetzer aus dem Deutschen
Übersetzer ins Englische
Elisabeth
Mitglied des Club of Rome
Member of the Order of Canada
Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1952)
Ehrenbürger von Palermo
Namensgeber für ein Schiff
Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
Deutscher Emigrant in den Vereinigten Staaten
Person (München)
Deutscher
US-Amerikaner
Kanadier
Tschechoslowake
Italiener
Geboren 1918
Gestorben 2002
Frau
Thomas Mann
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5581371
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stephanie%20Hildburg
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Stephanie Hildburg
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Stephanie Hildburg, eigentlich Stephanie Marx (* 1862 in Graz, Österreich; † 1942), war eine österreichische Schauspielerin.
Leben
Stephanie Hildburg war die Tochter des Schriftstellers Friedrich Marx. Erzogen als Höhere Tochter begann sie bereits als Jugendliche anlässlich privater Feiern bei kleinen Aufführungen mitzuwirken. 1886 verlebte sie zusammen mit ihrer Familie die Sommerfrische in Tirol. Dabei lernte sie den Theaterdirektor Ignaz Czernitz kennen und konnte ihm als „Clärchen“ eine Szene aus Goethes Egmont vorsprechen.
Czernitz war begeistert und engagierte Hildburg sofort für einen Gastauftritt. Bereits am 14. Dezember desselben Jahres konnte sie als „Jeanne d’Arc“ am Innsbrucker Theater erfolgreich debütieren. Durch Czernitz’ Vermittlung erhielt Hildburg ab dieser Zeit auch Schauspielunterricht von der Hofschauspielerin Louisabeth Röckel. Ab dieser Zeit benutzte sie auch das Pseudonym „Hildburg“ und führte es zeit ihres Lebens.
Mit Wirkung vom 1. Oktober 1887 wurde Hildburg offiziell Mitglied des Innsbrucker Ensembles. Im Sommer 1888 kam sie am Deutschen Theater in Brünn unter Vertrag und bereits ein Jahr später holte sie der Verband vereinigter Stadttheater nach Hamburg. Zwischen 1896 und 1897 war sie am Deutschen Landestheater in Prag zu sehen. Ab Herbst 1897 spielte sie am königlichen Hoftheater in Hannover und als Mitglied dieses Ensembles hatte sie einen vielbeachteten Gastauftritt in Berlin; anlässlich der Centenar-Feier Kaiser Wilhelms I. trat sie im königlichen Schauspielhaus auf.
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte Hildburg nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen und zog sich bald darauf endgültig von der Bühne zurück.
Rollen (Auswahl)
Jeanne d’Arc – Die Jungfrau von Orléans (Friedrich Schiller)
Clärchen – Egmont (Johann Wolfgang von Goethe)
Louise – Kabale und Liebe (Friedrich Schiller)
Gertrud – Graf Waldemar (Gustav Freytag)
Rutland – Graf Essex (Heinrich Laube)
Gretchen – Faust. Eine Tragödie (Johann Wolfgang von Goethe)
Thekla – Wallenstein (Friedrich Schiller)
Ophelia – Hamlet (William Shakespeare)
Kriemhild – Die Nibelungen (Christian Friedrich Hebbel)
Claire – Die Hüttenbesitzer (Georges Ohnet)
Maria Stuart – Maria Stuart (Friedrich Schiller)
Hero – Viel Lärm um nichts (William Shakespeare)
Literatur
Ludwig Eisenberg: Großes biographische Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert. List, Leipzig 1903, S. 433.
Theaterschauspieler
Person (Cisleithanien)
Österreicher
Geboren 1862
Gestorben 1942
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A2leli
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Lâleli
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Lâleli (vom türkischen Wort für „Tulpe“) ist ein Stadtviertel im Zentrum von Istanbul. Ihren Namen verdankt der Stadtteil – wie auch andere Quartiere der Stadt – der hier stehenden Moschee: der Tulpenmoschee (türkisch Laleli Camii). Laleli ist als Verkaufszentrum von Leder und Pelzwaren und wegen seiner billigen Hotels bekannt. In den letzten Jahren wurde es wegen Hotelbränden in der Presse bekannt.
In der Bevölkerung hat das Viertel einen schlechten Ruf, da es als Rotlichtbezirk gilt. In den 1990er Jahren, nach der Öffnung Osteuropas, gab einen regen Tourismus osteuropäischer Frauen. Dieser wurde „Koffertourismus“ (bavul turizm) genannt, da die Frauen nach Laleli kamen, um dort billige Textilien für den Export einzukaufen. Diese Entwicklung ist nun schon seit Jahren abgeebbt, da Teile der türkischen Textilindustrie wegen der niedrigeren Lohnkosten auf dem Balkan dorthin abgewandert sind. Außerdem klagen Händler in der letzten Zeit über Umsatzeinbußen.
Stadtteil (Istanbul)
Fatih (Istanbul)
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9287014
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dark%20Star
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Dark Star
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Dark Star steht für:
Dark Star (Film), US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1974
Dark Star (Höhle), tiefreichende Höhle im Baisuntau-Gebirge in Usbekistan
Dark Star (Birmingham), englische Metal- und Rock-Band
Dark Star (London), englische Psychedelic-Rock-Band
Dark Star (Album), ein Album der deutschen Dark Wave-Formation Deine Lakaien aus dem Jahr 1991
Dark Star Orchestra, US-amerikanische Tribute-Band von Grateful Dead
Siehe auch:
Darkstar
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158686
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https://de.wikipedia.org/wiki/Thursday
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Thursday
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Thursday (engl. für Donnerstag) ist eine im Jahr 1997 gegründete Post-Hardcore-Band aus New Brunswick (New Jersey, USA), deren Stil auch dem experimentellen Emo zugeordnet wird.
Bandgeschichte
Als Thursday 1997 von Sänger Geoff Rickly, dem Gitarristen Tom Keely, Bassist Tim Payne und Schlagzeuger Tucker Rule gegründet wurden, war die Band mehr ein Ventil für die jugendliche Wut und Aggression. Dem späteren Erfolg tat es gut, dass die Bandmitglieder alle zusammen in einem Haus in New Jersey wohnten, dessen Keller häufig als Konzertraum für Bands wie At the Drive-In oder Hot Water Music diente, mit denen Thursday die Bühne teilten. Schon länger als lokale Größe bekannt, entdeckte 1999 das New Yorker Label Eyeball die Band und veröffentlichte das Debütalbum Waiting. Trotz intensiver Tourneen an der Ostküste der USA ließ der Durchbruch auf sich warten.
Erst als Thursday 2001 zu Victory Records wechselten und dort ihr zweites Album Full Collapse veröffentlichten, das sich aus dem Stand heraus allein in den USA über 200.000 mal verkaufte, kam der lang erwartete Erfolg. Selbst Musiksender wie MTV spielten Thursdays Singles Understanding in a Car Crash oder Cross Out the Eyes, bei einem von MTV veranstalteten Konzert durften Thursday ebenso spielen. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit Victory wechselte Thursday 2003 erneut das Label zum Majorlabel Island Records und veröffentlichte das dritte Album War All the Time. Dies erschien in den USA im Herbst 2003, in Deutschland im Frühling 2004.
Als zweites Album über Island Records wurde am 2. Mai 2006 A City by the Light Divided veröffentlicht, dessen erste Singleauskopplung der Song Counting 5-4-3-2-1 war. Die Band setzte nun stark auf die Hilfe digitaler Technik, welche dem bandeigenen Musikstil eine neue Geschmacksfärbung gab.
Ende März 2007 gab die Band bekannt, dass sie den Vertrag mit ihrem Plattenlabel gekündigt hat.
Im Mai 2008 durfte die Band beim Groezrock Festival Good Charlotte vertreten und war somit zum ersten Mal Headliner auf einem wichtigen europäischen Festival. Mitte Februar 2009 kam ihr neues Album Common Existence auf dem Label Epitaph Records heraus. Es folgten die Taste-of-Chaos-Tour durch Nordamerika und eine Europa-Tour im Zuge des „Give It a Name“-Festivals.
Nachdem im April 2011 das siebte Studioalbum No Devolución erschienen ist, gaben Thursday am 22. November 2011 ihre Auflösung bekannt.
Die Bandmitglieder betonten stets, vegan bzw. vegetarisch zu leben und engagierten sich bei der Tierrechtsorganisation PETA.
Im März 2016 kündigte die Band ihr Comeback für das Wrecking Ball Festival in Atlanta an.
Stil
Ihre Musik zeichnet sich aus durch verzweifelt klingenden Gesang, der auch schrille Schreie kennt, Gitarrenriffs und ein prägnantes Schlagzeug, was zusammen einen impulsiven Eindruck ergibt. Ihr Stil bewegt sich so zwischen experimentellem, wenn auch langsamem, Emo und relativ poppigem Post-Hardcore. Manchmal wird ihr Stil fälschlicherweise auch dem Screamo zugeordnet.
In ihren Songs verarbeitet die Band Alltagsprobleme und -tragödien sowie Liebe und Freundschaft, wobei vereinzelt auch Gesellschaftskritik und (eher links-)politische Aussagen eingebaut werden.
Diskografie
EPs/Splits
2002 Five Stories Falling (Live-EP, Victory Records)
2008 Split-CD mit Envy (Temporary Residence Limited)
Alben
1999 Waiting (Eyeball)
2002 Full Collapse (Victory Records)
2003 War All the Time (Island Records)
2006 A City by the Light Divided (Island Records)
2007 Kill te House Lights (CD/DVD) (Victory Records)
2009 Common Existence (Epitaph Records)
2011 No Devolución (Epitaph Records)
Singles
2001 Understanding in a Car Crash
2002 Cross Out the Eyes
2003 Signals Over the Air
2003 For The Workforce, Drowning
2004 War All the Time
2006 Counting 5-4-3-2-1
2007 At This Velocity
2008 Resuscitation of a Dead Man
M. Shepard
Keine Singleauskopplung, jedoch eines ihrer bekannteren Lieder. In dem auf dem Album War All the Time vorzufindenden Track geht es um den Mord an Matthew Shepard, der 1998 in Laramie wegen seiner Homosexualität von zwei gleichaltrigen Mitstudenten ermordet wurde. Der Fall sorgte damals für großes Aufsehen und Thursdays Song M. Shepard wurde zu einem Protestsong gegen Fred Phelps und seine Anhänger, welche den Mord an Matthew S. befürworteten und mit Schildern wie Matthew in Hell für Aufsehen sorgten.
Weblinks
Offizielle Website (englisch)
Fansite (englisch)
Einzelnachweise
Hardcore-Punk-Band
US-amerikanische Band
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2764297
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https://de.wikipedia.org/wiki/1.%20FFC%20Turbine%20Potsdam/Namen%20und%20Zahlen
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1. FFC Turbine Potsdam/Namen und Zahlen
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Dieser Artikel dient der Darstellung bedeutender Statistiken zum Verein 1. FFC Turbine Potsdam, für die im Hauptartikel nur wenig Platz ist. An wichtigen Stellen wird dort auf einzelne Abschnitte dieser Datensammlung verlinkt.
Endspielstatistiken
DDR-Bestenermittlung
1981, 1982, 1983
Es liegen keine Informationen über den Kader bzw. Mannschaftsaufstellungen vor.
1985
1986
1988
1989
Pokal des Demokratischen Frauenbundes
1991
DFB-Pokal
2004
2005
2006
2009
2011
2013
2015
UEFA Women’s Cup
2005
2006
UEFA Women’s Champions League
2010
2011
Rekordergebnisse in der Bundesliga
Turbine im UEFA Women’s Cup / Champions League
Spiele
Alle Ergebnisse aus Potsdamer Sicht. Heimspiele sind mit einem H, Auswärtsspiele mit einem A und Spiele auf neutralem Platz mit einem N gekennzeichnet.
Torschützinnen
Saisonbilanzen der 2. Mannschaft
Quellen
Hinweis: Zahlreiche Artikel von der Homepage sind infolge des Relaunch der Turbine-Homepage derzeit nicht abrufbar. Die Artikel über Nachrichten vor 2007 werden nach und nach wieder eingestellt.
Namen und Zahlen
Potsdam, 1. FFC Turbine
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1664114
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https://de.wikipedia.org/wiki/Monbijoupark
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Monbijoupark
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Der Monbijoupark ist eine in Berlin-Mitte östlich der Museumsinsel (Spandauer Vorstadt) gelegene vier Hektar große Parkanlage. Die geschützte Grünanlage befindet sich in einem beliebten Ausgeh- und Flanierviertel im Ortsteil Mitte und wird im Süden von der Spree, im Westen von der Monbijoustraße sowie im Norden von der Oranienburger Straße und dem Monbijouplatz begrenzt.
Geschichte
An der Stelle des Parks stand bis 1959 das Schloss Monbijou, dessen durch den Krieg beschädigte Überreste aus politischen Gründen abgetragen wurden. Weite Teile waren erhalten, wurden aber ähnlich dem Berliner Stadtschloss beseitigt, denn Geld für einen aufwändigen Wiederaufbau eines Adelspalastes war in der DDR-Zeit nicht vorgesehen.
Das Gebäude war ein Lustschloss mitten in der Stadt, im leichten Rokoko-Stil für die Gräfin Wartenberg errichtet. Nachdem diese in Ungnade gefallen war, wohnte das Kronprinzenpaar darin, das am Ende des 19. Jahrhunderts auffallende runde Torgebäude hinzubauen ließ. Im Park stand die kleine englische Georgs-Kirche von Julius Raschdorff, ein gotischer Bau aus rotem Granit. Im Schloss befand sich zur Kaiserzeit das Hohenzollern-Museum, in dem unter anderem der Sterbestuhl Friedrich Wilhelm I., der Arbeitstisch von Helmuth Karl Bernhard von Moltke und Andenken an Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz ausgestellt waren.
Das Parkgelände wurde bis 1962 zum Freizeitpark umgestaltet. Dazu gehörte der Bau eines Kinderfreibades nach Plänen von Heinz Graffunder und Walter Hinkefuß im Jahre 1960. Im Jahr 1974 wurde der Park erneut umgestaltet, ein Gaststättenpavillon nach Entwurf von Peter Hartlich kam hinzu. Nach der Wende, 2000 wurden das Bad und die Gaststätte umfangreich renoviert. Bei späteren im gesamten Parkgelände ausgeführten Sanierungs- bzw. Umgestaltungsarbeiten wurde der Gaststättenpavillon abgerissen.
Stadtbild
Im Park befindet sich das erhaltene und sanierte Kinderfreibad, als Kinderbad Monbijou bekannt. Das aus Marmor geschlagene Denkmal für Adelbert von Chamisso stammt von Julius Moser (1888), es steht unter Denkmalschutz.
Mit der Adresse Monbijouplatz sind in der Berliner Denkmalliste drei Gebäude enthalten (Nummer 1, 2 und 4).
Umgestaltung seit 2006
Von 2006 bis 2007 wurde der Park nach Plänen der Garten- und Landschaftsarchitekten Lützow 7 aus Berlin für 3,3 Millionen Euro neu gestaltet und eine bis zu neun Meter breite Uferpromenade eingerichtet. Die Wege führen seitdem schnurgerade durch die Grünanlage mit ihren weitläufigen Rasenflächen, die ausdrücklich für Sonnenbad und Ballspiel zugelassen sind.
Neu ist auch ein Schalenbrunnen in der Tradition des 18. Jahrhunderts an der Oranienburger Straße Ecke Monbijoustraße von Jasper Halfmann, der von 1995 bis 2000 im Prinzessinnengarten, zwischen der Deutschen Staatsoper und dem ehemaligen Prinzessinnenpalais gestanden hatte. Auf Vorschlag der Anwohner wurde ein Rodelberg für den Winter angelegt und auch der einstige Grillplatz ist wieder ausgewiesen. Nach der Entfernung der Büsche gibt es einen freien Durchblick von der Oranienburger Straße unter den Baumkronen fast bis zur Spree.
Die im Oktober 2006 wieder aufgebaute Monbijoubrücke verbindet den Park mit dem Bode-Museum und der Museumsinsel. Die Strandbar befindet sich im Monbijoupark.
Literatur
Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert; (Das klassische Berlin); Propyläen: Berlin 1979; S. 247–257; ISBN 3-549-06645-7.
Weblinks
Einzelnachweise
Parkanlage in Berlin
Berlin-Mitte
Oranienburger Straße
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10231517
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bloischdorf-Kolonie
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Bloischdorf-Kolonie
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Bloischdorf-Kolonie () ist ein Wohnplatz im Ortsteil Bloischdorf der Gemeinde Felixsee im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg. Bloischdorf-Kolonie hat ungefähr 50 Einwohner (Stand: 1. Januar 2018).
Lage
Bloischdorf-Kolonie liegt in der Niederlausitz, ungefähr zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Spremberg. Umliegende Ortschaften sind Kahsel im Norden, Wadelsdorf im Nordosten, Klein Loitz im Osten, Bloischdorf im Süden, Türkendorf im Südwesten sowie Groß Luja im Westen. Durch Bloischdorf-Kolonie verläuft die L48, die den Ort mit Spremberg und mit der A15 Anschlussstelle Roggosen verbindet.
Der ÖPNV bedient den Ort mit vier Linien, die nach Döbern, Spremberg und Forst hin verbinden.
Einzelnachweise
Geographie (Felixsee, Gemeinde)
Ort in der Niederlausitz
Ort im Landkreis Spree-Neiße
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jari%20Korpisalo
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Jari Korpisalo
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Jari Korpisalo (* 17. Februar 1966 in Helsinki) ist ein ehemaliger finnischer Eishockeyspieler, der während seiner Karriere unter anderem für den EV Landshut und die München Barons in der Deutschen Eishockey Liga aktiv war. Sein Sohn Joonas Korpisalo ist ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.
Karriere
Korpisalo begann seine Karriere im Jahr 1985 in der kanadischen Juniorenliga Québec Major Junior Hockey League bei den Granby Bisons, ehe er nach nur einer Saison in seine finnische Heimat zurückkehrte und dort vier Spielzeiten für Karhu-Kissat Helsinki und eine SaPKo Savonlinna aktiv war. In Helsinki gehörte der Stürmer zu den punktbesten Spielern des Teams und erzielte in insgesamt 130 Partien 189 Scorerpunkte. Folglich wurden die Verantwortlichen des finnischen Erstligisten Ässät Pori auf den damals 24-jährigen aufmerksam und transferierten ihn im Sommer 1990 in die SM-liiga.
In Pori gehörte der Linksschütze zu den Leistungsträgern und Publikumslieblingen. Nach sieben Spielzeiten und 364 absolvierten Ligapartien forcierte er einen Wechsel ins Ausland und wurde zur Saison 1997/98 vom EV Landshut unter Vertrag genommen. In Landshut konnte der Finne punktemäßig nicht an die Zeit bei Ässät Pori anknüpfen, so erzielte er in seiner ersten Saison in der DEL 17 Punkte in 46 Spielen. Diese Punktausbeute konnte er auch im folgenden Jahr nur bedingt steigern und so wurde sein auslaufender Vertrag im Sommer 1999 nicht verlängert. Nach dem sportlichen Rückzug des EV Landshut aus der DEL schloss sich der Finne dem neu gegründeten DEL-Team München Barons an.
Mit den Barons konnte er in der Saison 1999/2000 nach einem 3:1-Finalsieg nach Spielen gegen die Kölner Haie die Deutsche Meisterschaft gewinnen. In dieser Spielzeit konnte er in 58 Partien 24 Punkte erzielen und eine Plus/Minus-Statistik von +13 aufweisen. Anschließend ging er nach drei Jahren in Deutschland zurück nach Finnland. Dort nahm er ein Vertragsangebot des finnischen Klubs Ässät Pori an, für die er bereits zwischen 1990 und 1997 aktiv war. Korpisalo blieb daraufhin bis 2005 in Pori und beendete anschließend seine aktive Eishockeykarriere im Alter von 39 Jahren. Wenig später wurde seine Trikotnummer mit der Nummer 17 vom Verein gesperrt und wird seitdem nicht mehr vergeben.
International
Korpisalo wurde im Jahr 1984 zum ersten Mal für die finnische Juniorennationalmannschaft nominiert. Zwei Jahre später nahm er mit den Junioren Finnlands an der Weltmeisterschaft 1986 in Kanada teil, wo er mit seiner Mannschaft den sechsten Platz erreichte. Erst sieben Jahre später schnürte er noch einmal die Schlittschuhe für sein Heimatland, als er mit dem A-Team der Finnen an der Weltmeisterschaft 1993 teilnahm.
Erfolge und Auszeichnungen
2000 Deutscher Meister mit den München Barons
DEL-Statistik
Weblinks
Eishockeynationalspieler (Finnland)
Eishockeyspieler (Bisons de Granby)
Eishockeyspieler (Porin Ässät)
Eishockeyspieler (EV Landshut)
Eishockeyspieler (München Barons)
Eishockeyspieler (Karhu-Kissat)
Eishockeyspieler (Savonlinnan Pallokerho)
Deutscher Meister (Eishockey)
Finne
Geboren 1966
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sari%C3%B1ena
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Sariñena
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Sariñena ist der Hauptort der Comarca Monegros in der spanischen Provinz Huesca. Der zwischen den Flüssen Alcanadre und Río Flumen in einer Ebene mit Getreideanbau gelegene, von der Bahnstrecke von Tardienta nach Lleida berührte Ort hatte am Einwohner. Die Gemeinde setzt sich aus den Kernen Sariñena, La Cartuja de Monegros, Lastanosa, La Masadera, La Estación, Pallaruelo de Monegros und San Juan del Flumen zusammen.
Geschichte
In und um Sariñena bestanden schon zur Römerzeit landwirtschaftliche Ansiedlungen, von denen noch zahlreiche Überreste vorhanden sind. Der im Jahr 1100 von den Mauren zurückeroberte Ort lag im Mittelalter im Bereich von Bewässerungsanlagen („acequias“) und war ein wohlhabendes Zentrum des Getreideanbaus.
Während des Bürgerkrieges lag die Gegend zunächst im von den Republikanern kontrollierten Teil Spaniens. Südlich Sariñenas, an der Grenze zu Albalatillo, wurde zu Beginn der Kämpfe ein Feldflugplatz angelegt, der insbesondere von Polikarpow I-15-Jagdflugzeugen der Roten Armee genutzt wurde. Im Verlauf der Aragonoffensive fiel die Gegend im März 1938 an die Nationalspanier. Sariñena diente ab Ende März 1938 der deutschen Legion Condor für zirka zwei Monate als Basis, unter anderem für Heinkel-He-45-Aufklärer. Anschließend nutze die italienische Aviazione Legionaria den Platz bis zum Kriegsende. Reste inklusive der wenige Hundert Meter langen Betonpiste existieren noch.
Bevölkerungsentwicklung seit 1991
Sehenswürdigkeiten
Das Rathaus (ayuntamiento)
Die Pfarrkirche San Salvador im Renaissancestil sowie Häuser in der Calle del Mercado
Die 1507 gegründete Kartause Cartuja de las Fuentes (Nuestra Señora de las Fuentes; Cartuja de Monegros)
Die Laguna de Sariñena
Persönlichkeiten aus Sariñena
Gaspar Lax (1487–1560), Philosoph, Mathematiker und Schriftsteller
Städtepartnerschaften
Mézin in Frankreich
Weblinks
Sariñena auf AragonEsAsi.com
Einzelnachweise
Ort in Aragonien
Geographie (Provinz Huesca)
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https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4t%20Toqpaqbajew
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Sät Toqpaqbajew
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Sät Besimbajuly Toqpaqbajew (, ; * 17. September 1939 in Kaszik, Kasachischen SSR) ist ein kasachischer Generaloberst und Politiker.
Leben
Sät Toqpaqbajew wurde 1939 im Dorf Kaszik im Kreis Ile im heutigen Gebiet Almaty geboren. Er besuchte von 1958 bis 1963 die Staatliche Kasachische Kirow-Universität in Alma-Ata. Daran schloss sich bis 1964 der Besuch der Höheren Schule 302 des KGB in Minsk an. 1971 schloss er die Höhere Diplomatenschule des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten der Sowjetunion ab.
Nach dem Abschluss der Kirow-Universität war er für kurze Zeit als Ermittler bei der regionalen Staatsanwaltschaft der Oblast Alma-Ata tätig. Anschließend arbeitete er auf verschiedenen Positionen für die Sicherheitsbehörden der Kasachischen SSR. Nach der Unabhängigkeit Kasachstans von der Sowjetunion war er ab November 1991 Chef des kasachischen Geheimdienstes in Almaty und dem Gebiet Almaty. Anschließend wurde Toqpaqbajew im Juni 1993 zuerst erster stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsausschusses des Landes und ab Dezember war er dessen Vorsitzender. Ab November 1995 war er Leiter des Sicherheitsdienstes des Präsidenten Kasachstans und ab Dezember 1995 war er außerdem Kommandeur der Republikanischen Garde von Kasachstan. Am 13. Oktober 1993 wurde er im Kabinett von Premierminister Qassym-Schomart Toqajew zum neuen Verteidigungsminister ernannt. Nach rund zwei Jahren als Regierungsmitglied wurde er im Dezember 2001 Berater des kasachischen Präsidenten und von April 2002 bis Februar 2003 war er Vorsitzender der Kommission zur Bekämpfung der Korruption und der Achtung der Berufsethik von Beamten. Von 2002 bis 2007 war er Vorstandsvorsitzender der kasachischen Fluggesellschaft Euro-Asia Air. Nach der Parlamentswahl 2007 wurde Toqpaqbajew Abgeordneter für Nur Otan in der Mäschilis, wo er Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Sicherheit war.
Familie
Sät Toqpaqbajew ist verwitwet. Er hat einen Sohn und eine Tochter.
Einzelnachweise
Verteidigungsminister (Kasachstan)
Abgeordneter der Mäschilis
Sowjetbürger
Kasache
Geboren 1939
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/O%20Roma%20nobilis
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O Roma nobilis
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O Roma nobilis („O edles Rom“) ist ein mittelalterlicher lateinischer Hymnus an die Stadt Rom und an die Apostel Petrus und Paulus, deren Gräber dort verehrt werden.
Geschichte
Der Hymnus, der in seiner Entstehungszeit offenbar keine weite Verbreitung fand, war jahrhundertelang vergessen. Der päpstliche Kapellmeister Giuseppe Baini entdeckte ihn Anfang der 1820er Jahre in einer Handschrift der vatikanischen Bibliothek. Hauptinhalt dieser Handschrift sind die Philippiken des Cicero. Am Ende ist von einem Schreiber des 13. Jahrhunderts der Text unseres Liedes eingetragen, versehen mit Neumen.
Baini komponierte zu dem Text einen vierstimmigen homophonen Chorsatz in romantischer Harmonik, von dem er behauptete, die Melodie sei dem vatikanischen Manuskript entnommen und stamme aus dem 7. Jahrhundert; sie ist jedoch, trotz einiger modaler Wendungen, eine freie Erfindung Bainis.
Baini hatte guten Kontakt zum preußischen Gesandten beim Heiligen Stuhl Barthold Georg Niebuhr und zu dessen Assistenten und späteren Nachfolger Christian Karl Josias von Bunsen. Durch sie gelangte Bainis Komposition an den Berliner Hof der nachnapoleonischen Restauration. Sie traf beim König und beim Kronprinzen auf ein gesteigertes Interesse an Kirchlichem, auch Katholischem, und an Italien. Bainis O Roma nobilis wurde mit anderen verwandten Kompositionen am 27. November 1827 von der Berliner Singakademie unter Carl Friedrich Zelter im Beisein des Kronprinzen aufgeführt. Zelter äußerte sich darüber in einem Brief an Goethe sehr kritisch.
Bunsen unterlegte der Baini-Melodie 1833 eine deutsche Te-Deum-Paraphrase. Otto Nicolai komponierte den Text 1835 für Männerchor. Franz Liszt legte Bainis Melodie 1879 einer eigenen Bearbeitung des O Roma nobilis zugrunde.
Niebuhr veröffentlichte den Text des Hymnus 1829 in seinem Rheinischen Museum für Philologie, Geschichte und griechische Philosophie und datierte ihn noch über das 7. Jahrhundert hinauf in die Spätzeit des Römischen Reichs.
Damit begann eine wissenschaftliche Debatte über Alter und Charakter des Hymnus. Die Frühdatierung war bald durch die Tatsache widerlegt, dass O Roma nobilis keine Spuren der klassischen lateinischen Metrik, vielmehr alle Kennzeichen mittellateinischer Dichtung zeigt.
Um 1900 ermöglichte der Fund einer zweiten Quelle in einem musikalischen Sammelband der Bibliothek von Monte Cassino aus dem 11.–12. Jahrhundert die Entzifferung der Neumen.
Papst Johannes XXIII. zitierte den Anfang des Hymnus in einer Ansprache vor Vertretern der Stadt Rom am 6. Januar 1963.
Form und Inhalt
Der Text umfasst drei Strophen zu je sechs Zeilen. Alle Zeilen bestehen aus zwölf Silben mit einer rhythmischen Zäsur in der Mitte und Endreim. Der Reim bleibt in allen Zeilen jeder Strophe gleich.
Diese Gleichförmigkeit wird unterstrichen durch die Melodie. Ihre ersten vier Zeilen sind vollkommen identisch, erst die fünfte und sechste weichen ab. Dieser Aufbau ist von keinem anderen alten Kirchengesang bekannt. Dagegen war er bei volkstümlichen weltlichen Liedern verbreitet. Ein solches Lied ist in der vatikanischen Quelle unmittelbar hinter O Roma nobilis eingetragen, das Liebeslied O admirabile Veneris idolum („O bewundernswertes Götterbild der Venus“). Dass O Roma nobilis eine geistliche Kontrafaktur des Venus-Liedes ist, erweist die Bezeugung des letzteren mit Neumen in einem Cambridger Manuskript des 11. Jahrhunderts.
Alle Kennzeichen des Liedes schließen eine liturgische Bestimmung aus. Dem steht jedoch entgegen, dass in der montecassinischen Aufzeichnung im Anschluss an die Liedstrophe, wie bei einer Antiphon, ein Psalm-Incipit und ein Psalmton angegeben sind. Das Incipit bezieht Wagner auf den Wallfahrtspsalm 121 (120) und sieht darin eine Bestätigung der zuerst von Friedrich Emanuel von Hurter geäußerten Annahme, O Roma nobilis sei ein Lied der Pilger beim Einzug in Rom gewesen.
Die erste Strophe begrüßt Rom als „Herrin des Erdkreises“, deren Würde auf dem Blut ihrer Märtyrer und der Reinheit ihrer Jungfrauen beruhe. Die zweite Strophe richtet an Petrus, den Schlüsselträger, die Bitte um ein mildes Urteil und um irdischen Beistand. Die dritte Strophe spricht Paulus als den „œconomus“ im Haus Gottes an, der die Speise seiner Weisheit an alle weitergeben möge.
Text
Literatur
Peter Wagner: O Roma nobilis. In: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 22. Jahrgang 1909, S. 1–16
Weblinks
Einzelnachweise
Kirchenlied (katholisch)
Lateinischer Hymnus
Christentum in Rom
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https://de.wikipedia.org/wiki/Libn%C3%A1
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Libná
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Libná (deutsch Liebenau) ist ein untergegangenes Dorf und Ortsteil der Stadt Teplice nad Metují im Okres Náchod in Tschechien.
Geographie
Libná liegt zwischen dem Braunauer Bergland und dem Waldenburger Bergland in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Polen im Tal des Baches Libeňský potok bis zu dessen Mündung in den Zdoňovský potok. Es wird über eine Seitenstraße erreicht, die von Dolní Adršpach nach Mieroszów führt. Nördlich erheben sich die Strážnice (Wachberg, 697 m n.m.), der Ziegenrücken (657 m n.m.) und der Kamenný vrch (Steinberg, 637 m n.m.), im Nordosten die Mielna (661 m n.p.m.) und der Rogal (635 m n.p.m.), südlich der Tausch (642 m n.m.) und im Südwesten der Dlouhý vrch (Langer Berg, 698 m n.m.).
Nachbarorte sind Meziměstí und Vernéřovice im Südosten, Horní Teplice (Oberweckelsdorf) im Südosten, Zdoňov im Süden und Horní Adršpach (Oberadersbach) im Südwesten. Jenseits der Grenze liegen Dobromyśl im Norden, Kochanów, Łączna und Różana im Nordosten, Golińsk im Osten sowie Wójtowa (Vogtsdorf) und Chełmsko Śląskie im Nordwesten. Die durch Libná führende Landstraße erstreckt sich in nördlicher Richtung über die tschechisch-polnische Landesgrenze u. a. zum Kloster Grüssau.
Geschichte
Liebenau entstand vermutlich im 14. Jahrhundert im Rahmen der Kolonisationstätigkeit des Benediktinerklosters Politz. Es gehörte zur Herrschaft Adersbach und war nach Merkelsdorf gepfarrt. Zusammen mit der Einschicht Vorwerk war es etwa drei Kilometer lang.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Liebenau ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Politz bzw. im späteren Bezirk Braunau. Später wurde sie Teil des Gerichtsbezirks Wekelsdorf. 1869 erfolgte eine Regulierung der Grenze gegenüber dem damals preußischen Schlesien. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Abbau von Quadersandstein. Ende des 19. Jahrhunderts waren im Gebiet der Katastralgemeinde Liebenau sechs Sandsteinbrüche in Betrieb, später nur noch drei. Der Sandstein wurde zu Grabsteinen und Denkmälern künstlerisch verarbeitet und fand Verwendung für Mühl- und Schleifsteine.
Im Jahre 1930 hatte Liebenau 376 Einwohner. Am 14. Juli 1932 richtete ein Unwetter großen landwirtschaftlichen Schaden an. 1939 wurden 351 Einwohner gezählt.
Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurde Liebenau, das überwiegend deutsch besiedelt war, dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Braunau. 1939 lebten in der Gemeinde 351 Menschen. In den Jahren 1945 und 1946 erfolgte die Vertreibung der deutschen Bewohner. 1949 wurde Libná nach Zdoňov eingemeindet. Nach 1960 wurde Libná entsiedelt und dem Verfall preisgegeben. Überwachsene Fragmente der Häuser- und Gehöftruinen und wenige Gebäude sind noch erkennbar. Am 30. April 1976 wurde Libná zusammen mit Zdoňov nach Teplice nad Metují eingemeindet. Im Jahre 2009 erhielt Libná den Status eines Ortsteiles.
Ortsgliederung
Der Ortsteil Libná bildet einen Katastralbezirk. Zu Libná gehört die Wüstung Popluží (Vorwerk).
Sehenswürdigkeiten
Bildstock
Weblinks
Geschichte und historische Aufnahmen
Verzeichnis der untergegangenen Ortschaften mit historischen und aktuellen Aufnahmen
http://www.libna.estranky.cz/
Einzelnachweise
Wüstung im Okres Náchod
Ortsteil in Tschechien
Teplice nad Metují
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https://de.wikipedia.org/wiki/Peter%20Faust
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Peter Faust
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Peter Faust ist der Name folgender Personen:
* Peter Faust (Künstler) (* 1956), Schweizer Porzellanmaler, Designer und Autor
Peter Leßmann-Faust (* 1955), deutscher Historiker und Germanist
Peter Paul Faust (1833–1912), deutscher Mundartdichter
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pyhrn%E2%80%93Eisenwurzen
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Pyhrn–Eisenwurzen
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Pyhrn–Eisenwurzen ist eine Region im Südosten Oberösterreichs.
Geographie
Die Region umfasst das Kremstal, das Steyrtal und das Ennstal, in einem weiteren Sinne auch das Almtal westlich. Das Gebiet bildet den gebirgigeren Südteil der Region Steyr-Kirchdorf, das ist der Südosten des Traunviertels, und stellt die Grenzregion zum niederösterreichischen Mostviertel und den steirischen Regionen Liezen und Hochsteiermark dar.
Namengebend sind der Pyhrnpass mit der Autobahn (A9) und die grenzübergreifende Eisenwurzen östlich der Enns. Die wichtigsten Berge hier sind im Westen die Warscheneckgruppe und Prielgruppe (Ostteil des Toten Gebirgs), Reichraminger Hintergebirge, Sengsengebirge, die Haller Mauern und die östlichen Berge der Ybbstaler Alpen mit der Voralpe, dem Dreiländereck mit den Nachbarbundesländern. Die Region ist neben dem Salzkammergut (zu dem man auch das Almtal noch zählt) die zweite Region Oberösterreichs in den Alpen. Das touristische Zentrum der Gegend ist heute der Nationalpark Kalkalpen.
Ehemalige Tourismusregion
Die Region wurde 2000 mit der Oö. Tourismusgemeinden- und Tourismusregionsverordnung als Tourismusregion eingerichtet. Darin gingen auch der Kurverband Bad Hall, der Tourismusverband Windischgarstner Tal und der Tourismusverband Weyer auf. Schon 2003 wurde sie aber mit der Verordnung über die Errichtung von Tourismusverbänden in die fünf Teilregionen Almtal, Bad Hall–Kremsmünster, Pyhrn-Priel, Nationalpark Region Steyrtal und Nationalpark Region Ennstal aufgeteilt. Das Vorland und die vier Täler hatten – trotz des 1997 gegründeten Nationalparks – zu unterschiedliche Strategien: das Almtal mit sanftem Tourismus und Engagement im Verbund des Salzkammerguts, das Kremstal mit dem Fokus auf das Schigebiet Hinterstoder, das Steyrtal mit dem Nationalpark und das Ennstal mit seiner Orientierung ins Gesäuse und die frühindustrielle Tradition der Eisenstraße und Eisenwurzen. Die Nationalparkregion wurde aber als gemeinsame Regionale Tourismuskonferenz (nach § 25a Oö. Tourismus-Gesetz) für Enns- und Steyrtal mit Bad Hall–Kremsmünster und Stadt Steyr als Partner beibehalten.
Zur Tourismusregion gehörten Adlwang, Asten, Bad Hall, Edlbach, Enns, Großraming, Grünburg, Hinterstoder, Kematen, Kirchdorf, Klaus an der Pyhrnbahn, Kremsmünster, Laussa, Losenstein, Micheldorf, Molln, Pfarrkirchen, Reichraming, Rosenau, Roßleithen, Sattledt, Schlierbach, Sierning, Spital, St. Florian, St. Ulrich, Steinbach, Ternberg, Vorderstoder, Weyer-Land, Weyer-Markt und Windischgarsten.
Siehe auch
Liste der Tourismusregionen in Oberösterreich
Literatur
I. Forster, R. Forster: Pyhrn-Eisenwurzen: Geschichte, Kultur, Natur, … Falter-Verlag, Wien 1998, ISBN 9783854392033.
Einzelnachweise
Traunviertel
Region in Oberösterreich
Tourismusregion in Oberösterreich
Gegründet 2000
Aufgelöst 2003
Region in Europa
Totes Gebirge
Ennstaler Alpen
Oberösterreichische Voralpen
Ybbstaler Alpen
Enns (Fluss)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Patrick%20Colquhoun
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Patrick Colquhoun
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Patrick Colquhoun (* 14. März 1745 in Dumbarton; † 25. April 1820 in London) war ein schottischer Kaufmann, Statistiker, Politiker und Diplomat. Er gilt mit seiner Hafenpolizei auf der Themse als Begründer der präventiven Polizeiarbeit im Vereinigten Königreich.
Biographie
Colquhoun entstammte dem schottischen Clan der Colquhouns aus Luss am Loch Lomond. Im Alter von 16 Jahren ging er als Vollwaise in die amerikanischen Kolonien nach Virginia und erhielt dort eine kaufmännische Ausbildung. 1766 kehrte er nach Glasgow zurück und machte sich mit 21 Jahren als Kaufmann dort im Textilhandel mit Virginia selbstständig. Von 1782 bis 1784 war Bürgermeister von Glasgow (Lord Provost). Er gründete die örtliche Industrie- und Handelskammer und war lange ihr Präses. 1797 erhielt er den Ehrendoktor der Universität Glasgow.
Als Statistiker und Datensammler unterlegte er seine politische Arbeit als Lobbyist der Wirtschaft mit umfassenden Fakten und Zahlen. Dies ist durch seine zahlreichen Veröffentlichungen belegt, die zum Teil auch ins Deutsche übersetzt wurden. Sein umfangreiches Wissen ließ ihn näheren Kontakt zur Regierung des Königreichs suchen und er verlegte seine unternehmerischen Aktivitäten nach London, wo er im East End ebenfalls Mitglied des Magistrats wurde. Hier wurde er auf die Missstände im Hafen aufmerksam, wo 33.000 Hafenarbeiter tätig waren, von denen er etwa 11.000 als kriminell gefährdet einstufte. Im Hafen von London kamen Ende des 18. Jahrhunderts im Zuge des Umschlags jährlich Waren im Wert von über 500.000 £ durch Diebstahl abhanden.
mini|Das 2004 in Dienst gestellte Polizeiboot Patrick Colquhoun der Metropolitan Police in Wapping
Die von ihm initiierte Hafenpolizei, die Thames Riverside Police nahm 1798 als private Polizeitruppe mit 50 Mann probeweise gegen den erbitterten Widerstand der Hafenarbeiter den Einsatz auf. Finanziert wurde sie von den großen Außenhandelsgesellschaften, die Handel mit den überseeischen Kolonien des Empires trieben. Der wirtschaftliche Erfolg war so groß, dass diese Polizeitruppe bei Ablauf des Probejahres im Sommer 1799 durch die Marine Police Bill des britischen Parlaments staatlich übernommen und fortgeführt wurde.
Die von ihm organisierte Polizeitruppe wurde so Vorbild für ähnliche Hafenpolizeibehörden in New York City, Dublin und Sydney.
1804 wurde Colquhoun Ministerresident und Generalkonsul der Hansestädte Hamburg und diesem folgend kurz darauf auch Bremen und Lübeck. Er folgte auf den Bremer Heinrich Heymann, der weiter auch noch Stalhofmeister in London war und blieb. In den folgenden Auseinandersetzungen zwischen dem Vereinigten Königreich und Frankreich, das die Hansestädte von 1806 bis 1813 besetzt hielt, war er für die offiziellen wie die inoffiziellen Kontakte der Senate der drei Städte zu Whitehall zuständig und in sehr effektiver Weise wirksam. Als diplomatischer Agent versuchte er 1808 bei George Canning die Haltung Londons zu einem Rheinbund-Beitritt der Hansestädte zu erkunden, indem er trotz der Kontinentalsperre ein entsprechendes Schreiben des Hamburger Senatssyndicus Doormann überbrachte, auf das Canning allerdings nicht reagierte. Er wurde nach Ende der Besetzung 1813 umgehend als Gesandter neu bestallt.
Sein Nachfolger als Ministerresident der Hansestädte in London wurde sein Sohn, der Stalhofmeister James Colquhoun († 1855), der Enkel Patrick Colquhoun wurde 1841 erster hansestädtischer Geschäftsträger bei der Hohen Pforte.
Werke
Über den Wohlstand, die Macht und Hülfsquellen des britischen Reichs in jedem Theile der Welt, Ostindien eingeschlossen. deutsch: Nürnberg 1815.
Literatur
Helmut Stubbe da Luz: „Franzosenzeit“ in Norddeutschland (1803 - 1814). Napoleons Hanseatische Departements, Bremen 2003, S. 301 ISBN 3-861-08384-1.
Weblinks
Grant David Yeats, A Biographical Sketch of the Life and Writings of Patrick Colquhoun, London: G. Smeeton, 1818.
Veröffentlichungen von Patrick Colquhoun (engl.)
Treatise on the Commerce and Police of the River Thames, London: H. Baldwin and Son, 1800.
A Treatise on the Functions and Duties of a Constable, London: W. Bulmer and Co., 1803.
Treatise on the Police of the Metropolis, London: Bye and Law, 1806.
Mann
Unternehmer (18. Jahrhundert)
Unternehmer (19. Jahrhundert)
Politiker (18. Jahrhundert)
Politiker (19. Jahrhundert)
Polizist (Vereinigtes Königreich)
Lord Provost (Glasgow)
Geboren 1745
Gestorben 1820
Hanseatischer Diplomat
Ehrendoktor der University of Glasgow
Person (Dumbarton)
Schotte
Brite
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https://de.wikipedia.org/wiki/Profi%20%28Rum%C3%A4nien%29
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Profi (Rumänien)
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Die Profi Rom Food SRL ist eine rumänische Einzelhandelskette, die im Lebensmitteleinzelhandel tätig ist. Das seit 2017 vollständig zu Mid Europa Partners gehörende Unternehmen hat seinen Sitz in Timișoara, betreibt unter dem Namen Profi (Eigenschreibweise: profi) mehr als 1600 Supermärkte und beschäftigt 23.789 Mitarbeiter.
Geschichte
Der Markteintritt von Profi erfolgte am 29. Juni 2000 mit der Eröffnung der ersten Filiale in Timișoara. Eigentümer war damals die belgische Groupe Louis Delhaize, die unter dem gleichen Namen auch in anderen Ländern Europas Märkte betrieb. Ursprünglich war Profi als Discounter ausgerichtet. Im November 2009 kam es zu einem ersten Eigentümerwechsel, als die rumänische Tochtergesellschaft von Louis Delhaize für 66 Millionen Euro verkauft wurde. Neuer Eigentümer wurde die polnische Gesellschaft Enterprise Investors. Unter diesem setzen man die Expansion fort, im August 2011 bestand das Filialnetz bereits aus 100 Standorten. Im Februar 2012 kam es zu einer Neuausrichtung. Die Discountmärkte schlossen am 13. Februar 2012 und wurden am Folgetag mit einem neuen Konzept wieder eröffnet, das Logo wurde leicht modifiziert. Der Fokus lag fortan vor allem auf Convenience-Produkten. Weiteres Wachstum konnte man auch durch Übernahmen erzeugen. So übernahm man Ende Februar 2012 alle sechs Filialen des aus Hermannstadt stammenden Unternehmens Al Comsib. 2013 wurden die ersten Märkte an Franchiser gegeben. Im selben Jahr wurden zwei weitere bzw. Teile der Mitbewerber übernommen. Im März 2013 wurden die Crina-Filialen in Cluj-Napoca übernommen, die zuvor von der SC Alimrom Trading SRL geführt wurden. Auch die in Botoșani angesiedelten Pita-Märkte wurden übernommen. Die fünf Märkte wechselten im September 2013 zu Profi und wurden im Herbst 2013 umgeflaggt. Ein weiterer Meilenstein wurde im Mai 2015 erreicht, als man die 300. Filialeröffnung feiern konnte. Drei Monate später eröffneten die ersten Märkte der Vertriebslinie Profi Loco. Anfang September 2016 wurde bekannt, dass die Mid Europa Partners alle Anteile der Enterprise Investors übernehmen möchte. Das Jahr 2016 konnte mit 501 Filialen abgeschlossen werden, alleine in jenem Jahr wurden 137 Standorte eröffnet. Die 1000. Filiale konnte im Juli 2019 in Giroc eröffnet werden. Nach eigenen Angaben ist Profi die erste Kette, die in Rumänien landesweit mit mehr als tausend Märkten vertreten ist. 2020 wurde das Konzept erneut überarbeitet. Mit dem neuen Konzept wurde auch ein neues Logo eingeführt. Ende des Jahres bestanden landesweit 1404 Filialen. Das 2013 eingeführte Franchisesystem wird seit 2021 wieder verstärkt vorangetrieben. Langfristiges Ziel ist die Abgabe aller bestehenden Filialen an selbstständige Kaufleute.
Im Oktober 2023 übernahm der niederländische Einzelhandelskonzern Ahold Delhaize für 1,3 Mrd. Euro.
Vertriebslinien
Das Unternehmen betreibt fünf verschiedene Vertriebslinien, die sich in den Punkten Sortiment, Lage und Größe unterscheiden:
Profi Super: Supermärkte mit über 1300 Produkten; von der Fläche her größtes Format
Profi Go (Eigenschreibweise: ProfiGO): Kleine Märkte, die vor allem in stark frequentierten Lagen und in der Nähe von Bürostandorten angesiedelt sind
Profi City: Kleiner Supermarkt in städtischen Wohngebieten
Profi Loco (seit August 2015): Supermärkte und Nahversorger auf dem Land
Profi Mini: Vor allem auf Convenience-Produkte ausgelegtes Sortiment, von der Fläche her kleinstes Format
Logos
Weblinks
Website des Unternehmens
Einzelnachweise
Unternehmen (Timișoara)
Gegründet 2000
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https://de.wikipedia.org/wiki/Neudeutsche%20Schule%20%28Schach%29
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Neudeutsche Schule (Schach)
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Neudeutsche Schule ist die Bezeichnung für eine Richtung der Schachkomposition. Heutzutage wird der Begriff noch vorwiegend im deutschsprachigen Raum verwendet, international wird diese Stilrichtung oft als Logische Schule bezeichnet. Im Gegensatz zur solcherart begrifflich abgegrenzten Altdeutschen Schule wird hier eine scharf ausgeprägte logische Idee in den Vordergrund gestellt und auf eine Abspielvielfalt von Nebenvarianten verzichtet.
Arthur Gehlerts 1903 erschienener Artikel, zu deren Niederschrift er von Paul Schellenberg und Johannes Kohtz im „Dresdner Schachverein“ ermutigt worden war, brach mit den jahrzehntelang postulierten Berger'schen Kunstgesetzen und leitete eine Revolution in der Schachkomposition ein, die schließlich in einer neuen Kompositionsrichtung, der Neudeutschen (oder auch Logischen) Schule, ihren Widerhall fand.
Als Beginn und Gründungsdokument der Neudeutschen Schule wird das Buch Das Indische Problem von Johannes Kohtz und Carl Kockelkorn verstanden. Es ist benannt nach einem seinerzeit bereits über fünfzig Jahre alten Schachproblem des indischen Geistlichen (Reverend) Henry Augustus Loveday, dem vielleicht berühmtesten Schachproblem der Geschichte. Kohtz und Kockelkorn arbeiteten die logische Struktur dieser Aufgabe heraus. Entscheidend war der „Kritische Zug“ 1. Lh6–c1, der den einzigen Zweck hat, den Schnittpunkt d2 für eine folgende Verstellung (Turm nach d2) nutzbar zu machen. Es kam zu Diskussionen mit Johann Berger, dem Begründer der Altdeutschen Schule. Diese Korrespondenz von Kohtz wurde im Deutschen Wochenschach gedruckt. Berger hielt in der Deutschen Schachzeitung dagegen. Kohtz brachte bessere Argumente vor, wonach die Neudeutsche Schule die Altdeutsche Schule verdrängte.
Zu den Theoretikern der Neudeutschen Schule zählten neben Kohtz und Kockelkorn auch Friedrich Palitzsch und Walther Freiherr von Holzhausen, der sich um die Kultivierung der logischen Schule verdient gemacht hat. Er forderte die zweckreine Darstellung einer strategischen Idee in logischer Form. Manfred Zucker und vor allem Alois Johandl setzten in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich diese Tradition fort, heutzutage gehört Hans Peter Rehm zu den nennenswerten Vertretern dieser Schule. Werner Speckmann und Hans Peter Rehm veröffentlichten zur „Neudeutschen Schule“ auch in Russland, um ihren Ideengehalt anderen Schachkomponisten bekanntzumachen.
Literatur
Herbert Grasemann: Eines Reverends Einfall, der Geschichte machte. Selbstverlag, Berlin 1981, .
Einzelnachweise
Weblinks
Erik Zierke: Die Neudeutsch-Logische Schule (Versuch einer erschöpfenden Abhandlung der inhaltlichen Forderungen dieser Schachkompositionsrichtung)
Poesie auf dem Brett 4. Teil. Artikel von Bo Lindgren zur Gegenüberstellung Neudeutscher und Böhmischer Schule.
Schachkomposition
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https://de.wikipedia.org/wiki/Monumentaltreppe%20von%20Elephantine
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Monumentaltreppe von Elephantine
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Die als Nilometer fungierende Monumentaltreppe von Elephantine liegt auf dem östlichen Nilufer der östlichen Elephantine-Nilinsel als Prozessionsbau am Rand der alten Hafenanlage von Elephantine in unmittelbarer Nähe des Satis-Tempels. Sie war zudem Ausgangspunkt der jährlichen Nilflutprozessionen. Das Baudatum konnte bislang nicht einwandfrei ermittelt werden, so dass Schätzungen für den Zeitraum von 139 n. Chr. bis zum dritten Jahrhundert n. Chr. vorliegen.
Die Monumentaltreppe, eingefasst von zwei hohen Podesten, hatte im Gegensatz zu den beiden anderen Nilometern des Satis- und Chnum-Tempels den Charakter eines rituellen Nilometer. Die untere Sockelzone ist in Abschnitte von jeweils einer Elle unterteilt, beginnend bei dem Wert „zwölf Ellen“ und endend bei „16 Ellen“. Der obere Bereich des Treppenlaufs (17 Ellen bis knapp unter der 22. Elle) zeigt Reliefs des ruhenden Gottes Hapi. Ergänzend sind darüber Skalierungen bis zu einer Höhe von 24 Ellen angebracht.
Bemerkenswert ist die tiefe Lage dieses Bauwerks, da bei einem normalen Nilhochwasser die unteren Bereiche regelmäßig bis zur oberen Plattform des Nilgottes überflutet waren. Hohe Nilschwemmen hatten ein Überspülen des gesamten Bauwerks zur Folge.
Siehe auch
Nilometer von Elephantine (Satis-Tempel)
Nilometer von Elephantine (Chnum-Tempel)
Literatur
Stephan Seidlmayer: Historische und moderne Nilstände. Untersuchungen zu den Pegelablesungen des Nils von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Achet, Berlin 2001, ISBN 3-9803-7308-8, S. 56.
Nil
Altägyptisches Bauwerk
Außentreppe
Gouvernement Aswan
Elephantine
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11477653
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https://de.wikipedia.org/wiki/Legion%20of%20Doom
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Legion of Doom
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Legion of Doom steht für:
Legion of Doom (DC), Superschurken-Gruppe im DC-Universum
Legion of Doom (Hackergruppe), amerikanische Hackergruppe der 1980er/1990er
Legion of Doom, ein Wrestling-Tag-Team, siehe Road Warriors
Legion of Doom (Band), griechische NSBM-Band
The Legion of Doom steht für:
The Legion of Doom, amerikanisches Produzentenduo
Siehe auch:
Legion of Boom
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mario%20Rodr%C3%ADguez
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Mario Rodríguez
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Mario Rodríguez ist der Name folgender Personen:
* Mario Rodríguez (Boxer) (* 1988), mexikanischer Boxer
Mario Rodríguez (Sportschütze), uruguayischer Sportschütze
Mario Rodríguez (Fußballspieler, 1937), argentinischer Fußballspieler
Mario Rodríguez (Fußballspieler, 1994), US-amerikanisch-mexikanischer Fußballspieler
Mario Rodríguez Cervantes (* 1978), mexikanischer Fußballspieler
Mario Rodríguez Cobos (1938–2010), argentinischer Schriftsteller
Mario Augusto Rodríguez (1917–2009), panamaischer Schriftsteller
Mario César Rodríguez (* 1975), honduranischer Fußballspieler
Mario Eduardo Dorsonville-Rodríguez (* 1960), kolumbianisch-US-amerikanischer Geistlicher, Bischof von Houma-Thibodaux
Mario-Ernesto Rodríguez (* 1976), uruguayisch-italienischer Fußballspieler
Mario Pérez Rodríguez (* 1936), costa-ricanischer Fußballtorwart
Mario Rafael Rodríguez (* 1981), guatemaltekischer Fußballspieler
Mario Renato Menéndez Rodríguez (* 1937), mexikanischer Verleger und Journalist
Mario del Valle Moronta Rodríguez (* 1949), venezolanischer römisch-katholischer Bischof
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12600196
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brian%20Fay
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Brian Fay
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Brian Fay ist der Name folgender Personen:
* Brian Fay (Philosoph) (* 1943), US-amerikanischer Philosoph
Brian Fay (Leichtathlet) (* 1998), irischer Leichtathlet
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9052343
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https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringer%20Ministerpr%C3%A4sident
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Thüringer Ministerpräsident
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Der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen ist der Vorsitzende der Thüringer Landesregierung. Der gegenwärtige Amtsinhaber ist Bodo Ramelow (Die Linke). Er wurde am 4. März 2020 zum zweiten Mal in das Amt gewählt.
Rechtliche Grundlagen
Wahl
Gemäß Art. 70 Abs. 3 der Verfassung des Freistaats Thüringen wird der Ministerpräsident vom Thüringer Landtag in geheimer Wahl und ohne Aussprache gewählt; erreicht nach zwei Wahlgängen kein Kandidat die absolute Mehrheit, gilt derjenige als gewählt, der in einem weiteren Wahlgang die meisten Stimmen erhält. Zu jedem Wahlgang können neue Kandidaten hinzukommen.
Nach Amtsantritt leisten der Ministerpräsident und die Minister vor dem Landtag einen Amtseid. Die Eidesformel ist in Art. 71 Abs. 1 der Landesverfassung festgeschrieben:
Der Amtseid kann gemäß Art. 71 Abs. 2 der Verfassung mit einer religiösen Beteuerung geleistet werden.
Aufgaben und Pflichten
Der Ministerpräsident ernennt und entlässt die Minister und bestimmt einen Minister zu seinem Stellvertreter (Art. 70 Abs. 4). Er bestimmt die Richtlinien der Regierungspolitik und ist für diese gegenüber dem Landtag verantwortlich (Art. 76 Abs. 1). Er sitzt der Landesregierung vor und leitet deren Geschäfte (Art. 76 Abs. 3), vertritt das Land nach außen (Art. 77 Abs. 1), ernennt und entlässt die Beamten und Richter des Landes (Art. 78 Abs. 1) und übt das Begnadigungsrecht aus (Art. 78 Abs. 3).
Rücktritt, Abwahl, Erledigung des Amtes
Der Ministerpräsident und die Minister können jederzeit zurücktreten (Art. 75 Abs. 1); jedoch sind der Ministerpräsident und auf sein Ersuchen die Minister verpflichtet, die Amtsgeschäfte bis zum Amtsantritt eines Nachfolgers auszuführen (Art. 75 Abs. 3).
Die Amtszeit aller Mitglieder der Landesregierung endet mit dem Zusammentritt eines neuen Landtags, einem gescheiterten Vertrauensantrag des Ministerpräsidenten im Landtag oder „mit dem Rücktritt oder jeder anderen Erledigung des Amtes des Ministerpräsidenten“ (Art. 75 Abs. 2). Auf Antrag einer Fraktion oder eines Fünftels der Abgeordneten kann der Landtag dem Ministerpräsidenten gemäß Artikel 76 der Verfassung das Misstrauen aussprechen, jedoch nur dadurch, dass er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt (konstruktives Misstrauensvotum).
Historische Vorläufer
Weimarer Republik
In der Weimarer Republik wurde 1920 das Land Thüringen gegründet. Die 1921 verabschiedete Verfassung des Landes Thüringen kannte keinen Ministerpräsidenten; stattdessen eine Landesregierung, die als Kollektivorgan vom Landtag gewählt wurde und aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden wählte. Dieser wurde in der Regel als Leitender Staatsminister bezeichnet, diese Amtsbezeichnung kommt jedoch im Verfassungstext nicht vor.
Sowjetische Besatzungszone und DDR
Das Land Thüringen wurde 1945 durch die amerikanische Besatzungsmacht wiederhergestellt. Als Regierungspräsidenten setzen die Amerikaner den Sozialdemokraten Hermann Brill ein. Gemäß den interalliierten Vereinbarungen räumten die Amerikaner Thüringen und das Land wurde zum 1. Juli 1945 Teil der Sowjetischen Besatzungszone. Die Sowjets ersetzten Brill (der nach mehreren Verhaftungen in den Westen flüchtete und später Staatskanzleichef in Hessen wurde) durch Rudolf Paul (SED). Bei den halbfreien Landtagswahlen in der SBZ 1946 wurde die aus der Zwangsvereinigung von SPD und KPD hervorgegangene SED stärkste Partei und Paul wurde zum Regierungspräsidenten (Ministerpräsidenten) gewählt. Am 1. September 1947 flüchtete aber auch er nach der fortschreitenden Stalinisierung in der sowjetischen Besatzungszone über Berlin-West in die amerikanische Besatzungszone, seines Amtes wurde er offiziell am 9. Oktober 1947 enthoben und durch Werner Eggerath ersetzt. Da die Landtagswahlen in der DDR 1950 als Scheinwahlen durchgeführt wurden, amtierte dieser bis zur Abschaffung der DDR-Länder im Jahr 1952.
Amtsinhaber seit 1990
Zur Amtszeit werden hier auch die Zeiträume gezählt, in denen die Ministerpräsidenten zwischen Zusammentritt der neuen Regierung oder ihrem Rücktritt und der Wahl eines neuen Ministerpräsidenten die Geschäfte nur formal weiterführten.
Weblinks
Thüringer Staatskanzlei
Verfassung des Freistaats Thüringen (PDF; 1,8 MB)
Einzelnachweise
Thüringen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kalenderstab
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Kalenderstab
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Der Kalenderstab ist ein ewiger Kalender, der auf dem 19-jährigen Metonischen Zyklus des Mondes basiert.
Er ist eine schwedische Erfindung, möglicherweise auch eine Weiterentwicklung älterer kontinentaler Kalenderstäbe. Der älteste bekannte, und einzige aus dem Mittelalter, ist der Nyköping-Stab, vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Die meisten der einige tausend erhaltenen sind hölzerne Kalender aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Die Kalenderstäbe wurden auf Pergament geschrieben oder in Stäbe aus Holz, Knochen oder Horn geschnitzt. Während des 18. Jahrhunderts erlebten die Runenkalender eine Renaissance, um 1800 wurden solche Kalender als Tabaksdosen aus Messing gefertigt.
Ein typischer Kalenderstab bestand aus mehreren übereinander liegenden horizontalen Reihen mit Symbolen.
In einer Reihe wurden 52 Wochen zu je sieben Tage durch 52 Wiederholungen der ersten sieben Runen des jüngeren Futhark repräsentiert (vgl. Tagesbuchstabe). Die Runen, die zum jeweiligen Wochentag gehörten, variierten von Jahr zu Jahr.
In einer weiteren waren viele Tage durch eines von 19 Symbolen, das eine der 19 goldenen Zahlen der Jahre des Metonischen Zyklus repräsentiert. In den frühen Kalendern wurde jedes der 19 Jahre des Zyklus durch eine Rune repräsentiert; die ersten 16 waren die 16 Runen des jüngeren Futhark, plus spezieller Runen für die übrigen drei Jahre: Arlaug (goldene Zahl 17), Tvimadur (goldene Zahl 18), und Belgthor (goldene Zahl 19). Auf diesen Tag wird in dem entsprechenden Jahr des Zyklus der Neumond fallen. Beispielsweise werden im 18. Jahr des Zyklus die Neumonde auf alle mit dem Tvimadur markierten Daten fallen. Spätere Kalender benutzten Zahlen im Pentesimal-System für die Werte von 1 bis 19.
Besondere Tage wie Sonnenwenden, Äquinoktien und Feiertage waren in einer zusätzlichen Reihe mit Symbolen markiert. Der Kalender ist unabhängig von der Kenntnis der Länge des tropischen Jahres oder des Auftretens von Schaltjahren. Er wurde am Jahresanfang durch die Beobachtung des ersten Vollmondes nach der Wintersonnenwende gesetzt. Der erste Vollmond markierte auch das Datum des Disting, einem heidnischen Fest und Jahrmarkt.
Einzelnachweise
Literatur
Emil Schnippel: Über einen merkwürdigen Runen-Kalender (sog. Rîmstock oder Primstab) des Großherzoglichen Museums zu Oldenburg. Nebst einleitenden Bemerkungen über die wichtigsten Ergebnisse der neueren Runenforschung und vergleichenden Studien über die nordischen Runenkalender überhaupt. Stalling in Komm, Oldenburg 1883 (online lesen).
Aletta Leipold: Die Runenkalender. Urväterhausrat zwischen Heidentum und Christianisierung. In: Heike Link, Thomas Müller-Bahlke (Hrsg.): Zeichen und Wunder. Geheimnisse des Schriftenschranks in der Kunst- und Naturalienkammer der Frankeschen Stiftungen. Halle 2003.
Kalendarium
Runenschrift
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1765887
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https://de.wikipedia.org/wiki/Oscarverleihung%201971
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Oscarverleihung 1971
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Die Oscarverleihung 1971 fand am 15. April 1971 im Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles statt. Es waren die 43rd Annual Academy Awards. Im Jahr der Auszeichnung werden immer Filme des vergangenen Jahres ausgezeichnet, in diesem Fall also die Filme des Jahres 1970.
Moderation
Es gab in diesem Jahr keinen offiziellen Moderator.
Gewinner und Nominierungen
Bester Film
präsentiert von Steve McQueen
Patton – Rebell in Uniform (Patton) – Frank McCarthy
Airport – Ross Hunter
Five Easy Pieces – Ein Mann sucht sich selbst (Five Easy Pieces) – Bob Rafelson, Richard Wechsler
Love Story – Howard G. Minsky
M*A*S*H – Ingo Preminger
Beste Regie
präsentiert von Janet Gaynor und Ryan O’Neal
Franklin J. Schaffner – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
Robert Altman – M*A*S*H
Federico Fellini – Fellinis Satyricon (Fellini – Satyricon)
Arthur Hiller – Love Story
Ken Russell – Liebende Frauen (Women in Love)
Bester Hauptdarsteller
präsentiert von Goldie Hawn
George C. Scott – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
Melvyn Douglas – Kein Lied für meinen Vater (I Never Sang for My Father)
James Earl Jones – Die große weiße Hoffnung (The Great White Hope)
Jack Nicholson – Five Easy Pieces – Ein Mann sucht sich selbst (Five Easy Pieces)
Ryan O’Neal – Love Story
Beste Hauptdarstellerin
präsentiert von Walter Matthau
Glenda Jackson – Liebende Frauen (Women in Love)
Jane Alexander – Die große weiße Hoffnung (The Great White Hope)
Ali MacGraw – Love Story
Sarah Miles – Ryans Tochter (Ryan’s Daughter)
Carrie Snodgress – Tagebuch eines Ehebruchs (Diary of a Mad Housewife)
Bester Nebendarsteller
präsentiert von Maggie Smith
John Mills – Ryans Tochter (Ryan’s Daughter)
Richard S. Castellano – Liebhaber und andere Fremde (Lovers and Other Strangers)
Dan George – Little Big Man
Gene Hackman – Kein Lied für meinen Vater (I Never Sang for My Father)
John Marley – Love Story
Beste Nebendarstellerin
präsentiert von Gig Young
Helen Hayes – Airport
Karen Black – Five Easy Pieces – Ein Mann sucht sich selbst (Five Easy Pieces)
Lee Grant – Der Hausbesitzer (The Landlord)
Sally Kellerman – M*A*S*H
Maureen Stapleton – Airport
Bestes adaptiertes Drehbuch
präsentiert von Harry Belafonte und Eva Marie Saint
Ring Lardner junior – M*A*S*H
Robert Anderson – Kein Lied für meinen Vater (I Never Sang for My Father)
Joseph Bologna, David Zelag Goodman, Renée Taylor – Liebhaber und andere Fremde (Lovers and Other Strangers)
Larry Kramer – Liebende Frauen (Women in Love)
George Seaton – Airport
Bestes Original-Drehbuch
präsentiert von Sarah Miles und George Segal
Francis Ford Coppola, Edmund H. North – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
Carole Eastman, Bob Rafelson – Five Easy Pieces – Ein Mann sucht sich selbst (Five Easy Pieces)
Éric Rohmer – Meine Nacht bei Maud (Ma nuit chez Maud)
Erich Segal – Love Story
Norman Wexler – Joe – Rache für Amerika (Joe)
Beste Kamera
präsentiert von Geneviève Bujold und James Earl Jones
Freddie Young – Ryans Tochter (Ryan’s Daughter)
Osamu Furuya, Sinsaku Himeda, Masamichi Satō, Charles F. Wheeler – Tora! Tora! Tora!
Fred J. Koenekamp – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
Ernest Laszlo – Airport
Billy Williams – Liebende Frauen (Women in Love)
Bestes Szenenbild
präsentiert von Petula Clark
Antonio Mateos, Urie McCleary, Gil Parrondo, Pierre-Louis Thévenet – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
E. Preston Ames, Alexander Golitzen, Mickey S. Michaels, Jack D. Moore – Airport
Carl Biddiscombe, Richard Day, Taizô Kawashima, Norman Rockett, Walter M. Scott, Jack Martin Smith, Muraki Yoshirō – Tora! Tora! Tora!
Robert Cartwright, Pamela Cornell, Terence Marsh – Scrooge
Tambi Larsen, Darrell Silvera – Verflucht bis zum jüngsten Tag (The Molly Maguires)
Bestes Kostüm-Design
präsentiert von Merle Oberon
Vittorio Nino Novarese – Cromwell – Krieg dem König
Jack Bear, Donald Brooks – Darling Lili
Margaret Furse – Scrooge
Edith Head – Airport
Bill Thomas – Herrscher der Insel (The Hawaiians)
Beste Filmmusik (Original Score)
präsentiert von Joan Blondell und Glen Campbell
Francis Lai – Love Story
Frank Cordell – Cromwell – Krieg dem König
Jerry Goldsmith – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
Henry Mancini – Sonnenblumen (I Girasoli)
Alfred Newman – Airport
Beste Filmmusik (Original Song Score)
präsentiert von Joan Blondell und Glen Campbell
George Harrison, John Lennon, Paul McCartney, Ringo Starr – Let It Be
Vince Guaraldi, Rod McKuen, Bill Meléndez, Al Shean, John Scott Trotter – Charlie Brown und seine Freunde (A Boy Named Charlie Brown)
Fred Karlin, Marsha Karlin – 100 Dollar mehr, wenn’s ein Junge wird (The Baby Maker)
Leslie Bricusse, Ian Fraser, Herbert W. Spencer – Scrooge
Henry Mancini, Johnny Mercer – Darling Lili
Bester Song
präsentiert von Joan Blondell und Glen Campbell
„For All We Know“ aus Liebhaber und andere Fremde (Lovers and Other Strangers) – Jimmy Griffin, Fred Karlin, Robb Royer
„Pieces of Dreams“ aus Die Geliebte des Priesters (Pieces of Dreams) – Alan Bergman, Marilyn Bergman, Michel Legrand
„Thank You Very Much“ aus Scrooge – Leslie Bricusse
„Till Love Touches Your Life“ aus Madron – Arthur Hamilton, Riz Ortolani
„Whistling Away the Dark“ aus Darling Lili – Henry Mancini, Johnny Mercer
Bester Schnitt
präsentiert von Geneviève Bujold und James Earl Jones
Hugh S. Fowler – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
Inoue Chikaya, Pembroke J. Herring, James E. Newcom – Tora! Tora! Tora!
Stuart Gilmore – Airport
Danford B. Greene – M*A*S*H
Thelma Schoonmaker – Woodstock
Bester Ton
präsentiert von Shirley Jones und John Marley
Don J. Bassman, Douglas O. Williams – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
John Bramall, Gordon K. McCallum – Ryans Tochter (Ryan’s Daughter)
L. A. Johnson, Dan Wallin – Woodstock
Herman Lewis, Murray Spivack – Tora! Tora! Tora!
David H. Moriarty, Ronald Pierce – Airport
Beste visuelle Effekte
präsentiert von Lola Falana und Juliet Prowse
L. B. Abbott, A. D. Flowers – Tora! Tora! Tora!
Alex Weldon – Patton – Rebell in Uniform (Patton)
Bester Kurzfilm
präsentiert von Jim Brown und Sally Kellerman
The Resurrection of Broncho Billy – John Longenecker
Shut Up… I’m Crying – Robert Siegler
Sticky My Fingers… Fleet My Feet – John D. Hancock
Bester animierter Kurzfilm
präsentiert von Jim Brown und Sally Kellerman
Is It Always Right to Be Right? – Nick Bosustow
The Further Adventures of Uncle Sam: Part Two – Dale Case, Robert Mitchell
The Shepherd – Cameron Guess
Bester Dokumentarfilm (Kurzfilm)
präsentiert von Richard Benjamin und Paula Prentiss
Interviews with My Lai Veterans – Joseph Strick
A Long Way from Nowhere – Bob Aller
Oisin – Patrick Carey, Vivien Carey
The Gifts – Robert D. McBride
Time Is Running Out – Horst Dallmayr, Robert Ménégoz
Bester Dokumentarfilm
präsentiert von Richard Benjamin und Paula Prentiss
Woodstock – Bob Maurice
Dann war mein Leben nicht umsonst – Martin Luther King, (King: A Filmed Record... Montgomery to Memphis) – Ely A. Landau
Erinnerungen an die Zukunft – Harald Reinl
Jack Johnson – Jim Jacobs
Say Goodbye – David H. Vowell
Bester fremdsprachiger Film
präsentiert von Ricardo Montalbán und Jeanne Moreau
Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger (Indagin su un cittadino al di sopra di ogni sospetto), Italien – Elio Petri
Erste Liebe, Schweiz – Maximilian Schell
Hoa-Binh, Frankreich – Raoul Coutard
Paix sur les champs, Belgien – Jacques Boigelot
Tristana, Spanien – Luis Buñuel
Ehrenpreise
Ehrenoscar
Lillian Gish
Orson Welles
Irving G. Thalberg Memorial Award
Ingmar Bergman
Jean Hersholt Humanitarian Award
Frank Sinatra
Scientific and Engineering Award
Leonard L. Sokolow, Edward H. Reichard
Technical Achievement Award
Sylvania Electric Products, Inc.
B. J. Losmandy
Eastman Kodak Co., Photo Electronics Corp.
Electro Sound Inc.
Literatur
Norbert Stresau: Der Oscar. Alle preisgekrönten Filme, Regisseure und Schauspieler seit 1929. 3., aktualisierte Auflage. Heyne-Filmbibliothek, Nr. 198. Heyne, München 1996, 607 S., ISBN 3-453-07872-1
Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6
Weblinks
1971
Preisverleihung 1971
Filmjahr 1971
Preisverleihung in Los Angeles
Dorothy Chandler Pavilion
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5221302
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https://de.wikipedia.org/wiki/Somatochlora%20kennedyi
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Somatochlora kennedyi
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Somatochlora kennedyi ist eine Smaragdlibellenart aus der Familie der Falkenlibellen (Corduliidae), die zu den Großlibellen (Anisoptera) gehören. Sie ist in Kanada und den USA beheimatet.
Merkmale
Bau der Imago
Die mit silbrigen Härchen überzogenen Imago von Somatochlora kennedyi misst zwischen 47 und 55 Millimeter, wovon 35 bis 42 Millimeter auf den Hinterleib (Abdomen) entfallen, was innerhalb der Gattung durchschnittlich ist. Das im Vergleich zur Körpergröße lange Abdomen ist im Bereich der ersten Segmenten geschwollen. Zudem kommt eine hellere Musterung des Abdomens die sich wie folgt zusammensetzt: Ein heller apikaler Ring befindet sich zusammen mit einem Mittelband, das bis zu den Genitallappen hinabläuft, auf dem zweiten Segment. Ab dem dritten Segment ist das Abdomen schwarz und schimmert grünlich.
Der Teil des Brustkorbes Thorax an dem die Flügel ansetzen, der sogenannte Pterothorax ist im vorderen Bereich metallisch grün und schimmert bläulich. Oben und unten mischt sich dazu etwas rötliches Braun. Die Streifen auf den Seiten des Abdomens sind hell und nur wenig strikt. Die Beine sind am Ansatz heller, werden dann aber schnell schwarz. Die Hinterflügel messen 29 bis 34 Millimeter. Die Flügel sind durchsichtig mit einer gelben Costalader und einem gelb-braunen Flügelmal (Pterostigma).
Im Gesicht ist die Stirn (Frons) schwarz mit grünlichen Schimmer und nach unten hin gelblich. Der Scheitel (Vertex) ist ebenfalls schwarz und der Hinterkopf (Occiput) ist braun.
Bau der Larve
Die dunkelbraune Larve misst durchschnittlich 21 Millimeter und wird an der breitesten Stelle 7,33 Millimeter breit. Es gibt keine Dorsalhaken und seitliche Dornen finden sich nur auf dem neunten Segment. Kleine Härchen bedecken den Rücken des Abdomens und verdichten sich zu Säumen entlang der Tergitränder. Am stärksten ausgeprägt sind diese Säume auf dem siebten, achten und neunten Segment. Auch entlang er Abdomenseiten bildet sich aus den Härchen ein Saum.
Die Beine sind kurz und stark behaart. Die Femora des hinteren Beinpaares messen sechs Millimeter, die hinteren Tibia messen 6,6 Millimeter.
Der Kopf erreicht Breiten von 6,33 Millimeter. Die Seiten des Kopfes gehen schräg in den ganz leicht konkaven Occiput über. Das Gelenk der Unterlippe (Labium) reicht bis zu den Coxae des mittleren Beinpaares. Auf dem ungefähr so langem wie breitem Mentum befinden sich neun bis zehn Zähnchen und zwölf bis dreizehn Mental-Härchen.
Verbreitung und Flugzeit
Die Art ist im Nordosten der Vereinigten Staaten sowie in Kanada verbreitet. Dort lebt sie in borealen Sumpfgebieten, an schattigen Moorseen und Flachmooren sowie langsamen Fließgewässern im Marschland. Sie fliegt zwischen Mai und August.
Ähnliche Arten
Sehr ähnlich sind Somatochlora kennedyi die Arten Somatochlora franklini und Somatochlora forcipata. Eine Unterscheidung ist anhand der Hinterleibsanhänge und des Ovipositors möglich.
Einzelnachweise
Weblinks
Foto, Verbreitungsgebiet und Beschreibung der Art (engl.)
Falkenlibellen
Corduliidae
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11810673
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https://de.wikipedia.org/wiki/Osser%20%28Grazer%20Bergland%29
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Osser (Grazer Bergland)
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Der Osser ist ein hoher Berg im Grazer Bergland im österreichischen Bundesland Steiermark. Er liegt im Bereich der Teichalm und bildet die zweithöchste Erhebung des Grazer Berglandes. An seinem Fuße entspringt die Raab.
Weblinks
Grazer Bergland
Berg in der Steiermark
Eintausender
Berg in Europa
Berg in den Alpen
Geographie (Passail)
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3603100
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https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsgericht%20Stade
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Arbeitsgericht Stade
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Das Arbeitsgericht Stade ist eins von 15 Arbeitsgerichten in Niedersachsen. Es ist zuständig für Arbeitsrechtsstreitigkeiten in den Landkreisen Cuxhaven und Stade.
Jährlich werden etwa 1200 Klagen eingereicht.
Instanzenzug
Dem Arbeitsgericht Stade ist das Landesarbeitsgericht Niedersachsen mit Sitz in Hannover übergeordnet. Die darauf folgende Instanz ist das Bundesarbeitsgericht in Erfurt.
Geschichte
Das Arbeitsgericht wurde 1947 in zwei Räumen am Fischmarkt in Stade eingerichtet. Die Sitzungen wurden entweder im Eckgebäude Gartenstraße/Bleichergang oder im Rathaus gehalten. 1949 zog das Arbeitsgericht in den Norddeutschen Hof in der Holzstraße. 1955 folgte ein Umzug in die Bungenstraße. Seit 1967 ist das Arbeitsgericht in einem Neubau in der Ritterstraße am Sand untergebracht.
Siehe auch
Liste deutscher Gerichte
Liste der Gerichte des Landes Niedersachsen
Literatur
Jürgen Bohmbach: Stader Stadtlexikon, Stade 1994
Weblinks
Internetpräsenz des Arbeitsgerichts Stade
Übersicht der Rechtsprechung des Arbeitsgerichts Stade
Einzelnachweise
Stade Arbeitsgericht
Organisation (Stade)
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https://de.wikipedia.org/wiki/In%20der%20Na%C3%9F
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In der Naß
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In der Naß ist ein Ort im Oberen Mürztal in der Steiermark und gehört zur Ortschaft Altenberg der Gemeinde Neuberg an der Mürz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag.
Geographie
Die Streusiedlung befindet sich gut 6 Kilometer nordöstlich von Neuberg. Sie liegt im Talschluss des Altenbergertals, auf um die , hinter Altenberg und Knappendorf. Sie umfasst nur wenige Häuser.
Westlich erhebt sich die Schneealpe, östlich die Rax. Dazwischen geht es vom Ort hinauf zum Nasskamm, der in das niederösterreichische Naßwaldtal führt.
Nachweise
Ort im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
Geographie (Neuberg an der Mürz)
Mürzsteger Alpen
Rax
Ort im Einzugsgebiet Mürz
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9032068
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https://de.wikipedia.org/wiki/Strangford%20Castle
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Strangford Castle
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Strangford Castle () ist eine Burg auf einer Höhe über dem Hafen des Dorfes Strangford (Baile Loch Cuan) im nordirischen County Down. Sie liegt am Strangford Lough (Loch Cuan) gegenüber Portaferry Castle. Sie wurde vermutlich ursprünglich im 15. Jahrhundert errichtet, aber der größte Teil des heute erhaltenen Gebäudes stammt vom Ende des 16. Jahrhunderts. Der Wohnturm ist ein State Care Historic Monument im Townland von Strangford Lower im District Newry, Mourne and Down. Ihre Popularität nahm zu, seit sie unter dem bekannten Namen Winterfell als Filmkulisse für die Fernsehshow Game of Thrones diente.
Konstruktion
Strangford Castle ist ein kleiner Wohnturm vom Ende des 16. Jahrhunderts, hat aber eine zugemauerte Tür im Stil des 15. Jahrhunderts im 1. Obergeschoss. So handelt es sich vermutlich um den Umbau eines früheren Wohnturms. Der heutige Eingang in der Nordostmauer ist eine Rekonstruktion, dessen Ort durch das bis heute erhaltene Maschikuli zwischen zwei Konsolen und die Aufnahme eines Riegels, der die ursprüngliche Tür sicherte, festgelegt wurde. Der erste Eingang war wohl im 1. Obergeschoss. Es handelt sich um einen kleinen, dreistöckigen Wohnturm ohne Gewölbe oder Steintreppe. Im 1. Obergeschoss befindet sich ein Ofen. Der Raum im Erdgeschoss ist nur durch kleine Schießscharten belichtet. Auf dem Dach finden sich sehr schöne Zinnen, ebenfalls mit Schießscharten. Die ursprünglichen Decken bestanden, wie ihre heutigen Rekonstruktionen, aus Holz.
Galeriebilder
Einzelnachweise
Weblinks
Burg in Nordirland
Bauwerk in Newry, Mourne and Down
County Down
Erbaut im 15. oder 16. Jahrhundert
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11763041
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https://de.wikipedia.org/wiki/Raasay%20House
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Raasay House
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Raasay House ist ein Herrenhaus auf der schottischen Hebrideninsel Raasay, die zur Council Area Highland gehört. 1971 wurde das Bauwerk in die schottischen Denkmallisten zunächst in der Kategorie B aufgenommen. Die Hochstufung in die höchste Denkmalkategorie A erfolgte 2001. Der zugehörige Gutshof ist separat als Kategorie-B-Denkmal klassifiziert, während das Gärtnerhaus als Kategorie-C-Bauwerk eingestuft ist. Raasay House und das Gärtnerhaus bilden zudem zusammen ein Denkmalensemble der Kategorie A. Zuletzt ist das Gesamtanwesen im schottischen Register für Landschaftsgärten verzeichnet. In zwei von sieben Kategorien wurde das höchste Prädikat „herausragend“ verliehen.
Geschichte
Bereits seit dem Mittelalter waren die MacLeods Herren von Raasay. Ihren Stammsitz Brochel Castle im Norden der Insel gaben die MacLeods of Raasay bis zum späteren 17. Jahrhundert auf. Ihr neuer Sitz, Kilmoluag Castle, befand sich am Standort von Raasay House oder in dessen Umgebung. Die Keimzelle von Raasay House wurde um 1720 erbaut. Malcolm MacLeod, der zehnte Clan Chief, schloss sich der jakobitischen Sache an. Nach der Niederlage bei Culloden brannten royalistische Truppen daher den Wehrbau nieder. Um 1762 wurde das Gebäude durch John MacLeod unter Wiederverwendung erhaltener Fragmente neu aufgebaut. 1771 verweilten Samuel Johnson und James Boswell auf Raasay House. Der elfte Clan Chief ließ Pflanzungen vornehmen, welche den Grundstein des im Laufe des 19. Jahrhunderts angelegten Parks bildeten.
Zwischen 1790 und 1805 wurde Raasay House erweitert und erhielt seine klassizistische Hauptfassade. Die Macleods verkauften das Herrenhaus im Jahre 1843 zum Preis von 37.000 £ an die Familie Rainy aus Edinburgh. Der erste Rainy-Laird vertrieb 1846 die Bewohner von 14 Siedlungen auf Raasay, um Weideland für die Schafzucht zu gewinnen (vergleiche Highland Clearances). Zwei Jahre später ließ er Raasay House substantiell erweitern. Vermutlich plante der schottische Architekt Charles Wilson den Ausbau. Wie auch die Rainys lebten die Woods, die das Herrenhaus 1875 erwarben, nur zeitweise auf der Insel. Wallace Thorneycroft, der mit dem Hüttenwerk von William Baird & Co zusammenarbeitete, kaufte das Anwesen im frühen 20. Jahrhundert. Im Mai 1911 ging es dann an William Baird über. Nach einer Prospektion nach Eisenlagerstätten wurde eine Mine mit Außengebäuden und Infrastruktur eingerichtet. Der Abbau wurde 1918 eingestellt. Nachdem Raasay House zeitweise als Hotel genutzt worden war, übernahm das Highland and Islands Development Board 1978 das renovierungsbedürftige Gebäude und Teile des Anwesens. 2007 wurde das Herrenhaus an die Gemeinde verkauft. Es begannen Restaurierungsarbeiten, die aufgrund eines Brandes und des Bankrotts eines Bauunternehmens bis 2013 andauerten. Nach Eröffnung durch den lokalen Parlamentsabgeordneten Charles Kennedy wird es wieder als Hotel betrieben.
Beschreibung
Raasay House steht am Südwestufer von Raasay nahe dem an dieser Stelle nur rund einen Kilometer weiten Sound of Raasay und blickt auf die gegenüberliegende Insel Skye. Inverarish, der Hauptort Raasays, liegt etwas mehr als einen Kilometer südöstlich. Das Mauerwerk des klassizistischen Baus besteht aus Steinquadern mit abgesetzten, polierten Natursteineinfassungen. Die südexponierte Hauptfassade des zweigeschossigen Herrenhauses ist sieben Achsen weit. Sie ist mit Mittel- und Eckrisaliten sowie einer Porte-cochère mit rundbogigen Öffnungen ausgeführt. Sämtliche Fenster sind mit Architraven und bekrönenden Gesimsen ausgeführt. Die Sprossenfenster sind teils gekuppelt. Zu beiden Seiten setzen sich Anbauten fort, die mit ihren abgekanteten Ausluchten die Hauptfassade auf neun Achsen erweitern. Die rückwärtige Fassade ist mit Harl verputzt. Die Dächer sind mit Schiefer eingedeckt.
Gutshof
Der ehemalige Gutshof befindet sich rund 200 Meter südöstlich von Raasay House. Er wurde um 1800 für James MacLeod errichtet und 1877 für E. H. Wood nach einem Entwurf von Alexander Ross überarbeitet. Vier längliche Gebäude umschließen allseitig einen länglichen Innenhof. In dem Komplex waren unter anderem Stallungen, Scheunen, Zwinger, Werkstätten sowie die Milchviehhaltung untergebracht. Seine südwestexponierte Hauptfassade ist 13 Achsen weit. Öffnungen sind rundbogig ausgeführt. Über dem zentralen Torweg erhebt sich ein Uhrenturm mit flach geneigtem Plattformdach. Er ist schlicht ausgestaltet mit einem auskragenden Kranzgesims.
Gärtnerhaus
Das rund 100 Meter nördlich des Herrenhauses gelegene Gärtnerhaus wurde um 1851 nach einem Entwurf Charles Wilsons′ erbaut. Die südexponierte Hauptfassade des eingeschossigen Gebäudes ist drei Achsen weit. Es ist in einer äußerst schlichten Form des Klassizismus ausgestaltet. Die zentrale Eingangstüre ist bekrönt. Die zwölfteiligen Sprossenfenster sind noch erhalten. Aus dem Schieferdach treten zwei Dachgauben heraus, die späteren Datums sind. Das Satteldach ist mit giebelständigen Kaminen ausgeführt. Erwähnenswert ist die außerordentliche Qualität der Steinarbeiten der Einfassungen.
Einzelnachweise
Weblinks
Netzpräsenz von Raasay House
Herrenhaus in Highland (Council Area)
Kategorie-A-Bauwerk in Highland (Council Area)
Kategorie-B-Bauwerk in Highland (Council Area)
Kategorie-C-Bauwerk in Highland (Council Area)
Klassizistisches Bauwerk in Highland (Council Area)
Umgenutztes Bauwerk in Schottland
Hotel in Schottland
Unternehmen (Highland, Council Area)
Erbaut in den 1760er Jahren
Erbaut in den 1790er Jahren
Raasay
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12070595
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kurpfalz%20%28Schiff%2C%201929%29
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Kurpfalz (Schiff, 1929)
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Die Kurpfalz ist ein Fahrgastschiff in Deutschland.
Geschichte
Das Schiff wurde 1929 auf der Schiffswerft Clausen in Oberwinter für Münz u. Söhne in Rolandswerth gebaut und trug zunächst den Namen Seeadler.
1954 wechselte die Seeadler zu Herbert Bossler in Bad Friedrichshall-Jagstfeld. Das Schiff war damals noch 21,85 Meter lang und 4,26 Meter breit. Es hatte laut Rheinschiffsregister von 1956 einen Tiefgang von 1,06 Metern und eine Maschine von Deutz mit 150 PSe. Die Seeadler durfte 200 Personen befördern.
1965 wurde das Schiff auf der Werft Ebert in Neckarsteinach umgebaut und erhielt den neuen Namen Regia Wimpina. Unter diesem Namen wurde das Fahrgastschiff in die Flotte der Personenschiffahrt Stumpf in Heilbronn übernommen, nachdem die Personenschiffahrt Herbert Bossler 1986 aufgelöst worden war. Zu diesem Zeitpunkt war es für die Beförderung von 250 Personen zugelassen und mit einer 230-PS-Maschine von Deutz ausgestattet.
Ab 1997 fuhr das Schiff unter dem Namen Kurpfalz für die Kurpfalz Personenschiffahrt, die um das Jahr 2000 noch in Ludwigshafen ansässig war, später aber in Mannheim. Laut Schubert hatte es um das Jahr 2000 eine Zulassung für 220 Fahrgäste und einen Motor mit 230 PS.
Der Mannheimer Betrieb stand samt dem Schiff im Jahr 2022 zum Verkauf. Laut Exposé war die Kurpfalz zu diesem Zeitpunkt für maximal 221 Personen zugelassen und besaß einen Motor aus dem Jahr 2013 mit 355 PS.
Literatur
Dieter Schubert, Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister, Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3, S. 32
Helmut Betz, Historisches vom Strom. Band V. Die Neckarschiffahrt vom Treidelkahn zum Groß-Motorschiff, Krüpfganz, Duisburg 1989, ISBN 3-924999-04-X, S. 144
Weblinks
Einzelnachweise
Passagierschiff (Deutschland)
Binnenschiff (Deutschland)
Motorschiff
Schiffswerft Clausen
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4370671
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https://de.wikipedia.org/wiki/Martine%20Blanc
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Martine Blanc
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Martine Blanc (* 16. September 1944 in Clermont-Ferrand) ist eine französische Autorin und Illustratorin von etwa zehn Kinderbüchern, darunter Tim der Erfinder, die Serie Two Hoots mit Helen Cresswell, und Meine Jesus-Bibel.
Werke
Tim
Tim der Erfinder. Atlantis, Zürich 1974, ISBN 3-7611-0428-6.
Hyazinth der Träumer. Atlantis, Zürich 1976, ISBN 3-7611-0481-2.
Die Figuren von dem Buch haben in Japan zu einem wichtigen Merchandising Anlass gegeben (Plüsch, Uhren, T-Shirts…).
Die Serie Two Hoots (erzählt von Helen Cresswell)
Two Hoots. Ernest Benn Limited, London, 1974 ISBN 0-510-11842-9.
Two Hoots go to the sea. Ernest Benn Limited, London 1974, ISBN 0-510-11843-7.
Two Hoots and the Big Bad Bird. Ernest Benn Limited, London 1975, ISBN 0-510-11844-5.
Two Hoots in the Snow. Ernest Benn Limited, London 975, ISBN 0-510-11845-3.
Two Hoots Play Hide-And Seek. Ernest Benn Limited, London 1977, ISBN 0-510-11803-8.
Two Hoots and the King. Ernest Benn Limited, London 1977, ISBN 0-510-11800-3.
Pelé, Velu et Dodue
Pelé, Velu et Dodue. Fernand Nathan, Paris 1980, ISBN 2-09-271524-0.
Meine Jesus-Bibel
Meine Jesus-Bibel. Herder, Freiburg 2000, ISBN 3-451-27278-4.
Grafiker (Frankreich)
Illustrator (Frankreich)
Kinder- und Jugendliteratur
Franzose
Geboren 1944
Frau
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7482873
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss%20Grochwitz
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Schloss Grochwitz
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Das ehemalige Schloss und Rittergut Grochwitz befindet sich nordöstlich des einstigen Dorfangers von Grochwitz, einem heutigen Stadtteil von Herzberg (Elster).
Geschichte
Besitzer
Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Geschlecht derer von Frauenhorst Besitzer des Dorfes Grochwitz. In einem Verzeichnis des Amtes Schweinitz heißt es:
„Hans und Christoff von Frawenhorst gebrudire, zu Grochewitz gesessen, sitzen uff eyrn paurgut doselbst, dorzu treiben sie 5 wuste huffin. Im selbstigen dorfe haben sie 19 hufner, 14 kossetin. Die hufner haben 12 erbhufen, darvon geben sie 11 schock 11gr.“
Das von den Brüdern bewirtschaftete Bauerngut wurde nach umfangreichen Umbauten später als Rittersitz anerkannt. Im Jahr 1550 wurde Cuntz von Mila als Besitzer des Rittergutes genannt. Dieser gab 1575 seinen Besitz an Salomon von Mila weiter. 1589 kam das Rittergut an eine Familie Pelikan, welche es an einen Herrn von Wuthenau verkaufte. Benno Friedrich Brand von Lindau auf Wiesenburg erwarb 1625 das Gut von Albrecht von Wuthenau. Im selben Jahr starb der neue Eigentümer. Der Besitz gelangte danach an den damaligen kursächsischen Hofrichter Daniel von Koseritz, welcher diesen am Ende des 17. Jahrhunderts an Karl Gottlob von Römer gab. 1730 erwarb der damalige Kammerjunker Heinrich von Brühl das Rittergut und ließ die Gebäude um 1736 nach einem Entwurf von Samuel Locke zum Schloss umbauen und den Schlosspark anlegen. Während des Siebenjährigen Krieges besetzte am 20. Oktober 1757 Friedrich der Große das Anwesen für vier Tage und ließ es durch seine Soldaten plündern. In einem Schadensprotokoll, welches der damalige Gerichtsverwalter am 26. Oktober 1757 anfertigte, wird der entstandene Schaden auf 34.503 Taler geschätzt. Im Jahr darauf, am 7. September 1758, wurde das Schloss Grochwitz von preußischen Soldaten in Brand gesteckt. 1761 musste von Brühl seinen Grochwitzer Besitz an Adolf Christian Wendler veräußern, der diesen bereits zwei Jahre später (1763) an Georg Gottlieb von Schenk weitergab. 1783 brach erneut ein Brand im Schloss aus.
Im Jahr 1789 wird der damalige kurfürstlich sächsische Major und spätere General Christoph Wedig von Barner Besitzer von Grochwitz. Dieser starb hier im Jahr 1821. Seine zweite Frau, Luise von Barner, eine Tochter Johann Heinrich Dombrowskis, vererbte im Juni 1821 das Anwesen an ihre Nichte Antonie Caroline, Gattin des Feldmarschallleutnants Freiherrn Joseph Friedrich von Palombini. Das Rittergut blieb in den darauffolgenden Jahren im Besitz der Familie von Palombini, die teils sehr wohlhabend waren. Die Erben trugen jeweils den Vornamen Camillo. Ab 1900 war ein Camillo Freiherr von Palombini der Landrat des Landkreises Schweinitz. Um 1922 gehörten zum Gutsareal noch 239 ha. Das Besitztum war bereits verpachtet, hier an Erich Kinder. Letzter Vertreter der Adelsfamilie wurde Baron Kraft von Palombini (1899–1976), der 1922 Melitta von Carlowitz geheiratet hatte, 1929 von DNVP zur NSDAP wechselte aber 1934 mit dem Regime in Konflikt geriet und verhaftet wurde. Palombini hielt Kontakt mit dem Widerstand und kam 1944 erneut in Haft.
Baron Palombini hatte bereits 1938 den Besitz Grochwitz an den Landwirt Hans-Friedrich Diesing aus Trautensee bei Breslau verkauft. Die Familie Diesing verkaufte nach Diesings Tod das Grundstück im Jahr 1940 an Otto Friedrich, den Bürgermeister a. D. von Schöneiche bei Berlin.
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Das Schloss Grochwitz benutzte nach dem 23. April 1945 kurzfristig die Rote Armee, danach diente es als Notunterkunft für Flüchtlinge. Im Zug der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone erfolgte 1945 die Enteignung Friedrichs und die Aufteilung der 442 Hektar des Ritterguts. Das Gebäude diente ab 1946 der Neulehrerausbildung. Zwischen 1948 und 1977 war das Schloss Internat der Erweiterten Oberschule Herzberg. Nach einer Sanierung bezogen 1977 verschiedene Arbeitsgemeinschaften unter Leitung der Station „Junge Naturforscher und Techniker“ Räume des Schlosses. 1982 erfolgte eine Erneuerung des Dachaufsatzes und der Uhr.
Zeit nach 1990
Am 14. März 1992 kam es zu einem Brand des Schlosses. Das durch Brandstiftung ausgelöste Feuer zerstörte den Dachstuhl, Löschwasser vernichtete Teile der Innenausstattung. In den Jahren 1994/95 erfolgte ein Wiederaufbau des Daches sowie des Türmchens. Mit dem Verkauf des Anwesens im Jahr 2004 begannen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Heute wird das Schloss von einem privaten Investor als Hotel (garni) und Eventlocation betrieben.
Sonstiges
Baustil
Das 1732 unter Heinrich von Brühl errichtete Schloss auf dem ehemaligen Rittergut Grochwitz wurde ursprünglich im Barockstil erbaut. Nach mehreren Bränden stammt die heutige Bausubstanz größtenteils aus dem 19. Jahrhundert.
Park
Am Schlosspark befindet sich der Tierpark der Stadt Herzberg (Elster). Jährlich findet hier ein Tierparkfest der Stadt statt.
Einzelnachweise
Literatur
Thomas Miltschus, Anja Kesper: Schloss Grochwitz. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Eine historische Abhandlung. Hrsg. Günther Unterkofler, BücherKammer, Herzberg 2014. ISBN 978-3-940635-43-3.
Sybille Gramlich, Irmelin Küttner: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg. Band 7: Landkreis Elbe-Elster Teil 1: Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde. Wernersche Verlagsanstalt, Worms 1998, ISBN 978-3-88462-152-3, S. 191 bis 195.
Heimatkalender für den Kreis Schweinitz, Hrsg. Landkreis Schweinitz, Nachdruck der Jahrgänge 1920–1942, BücherKammer, Herzberg. DNB
Karl Pallas: Geschichte der Stadt Herzberg im Schweinitzer Kreise. Herzberg 1901.
Weblinks
. Stand 2021.
Schloss Grochwitz
Herrenhaus in Brandenburg
Bauwerk in Herzberg (Elster)
Baudenkmal in Herzberg (Elster)
Bauwerk im Elbe-Elster-Land
Wohngebäude im Landkreis Elbe-Elster
Heinrich von Brühl
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11406077
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk%20Stalvedro
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Kraftwerk Stalvedro
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Das Kraftwerk Stalvedro, italienisch , ist ein Mitteldruck-Laufwasserkraftwerk, das in den Jahren 1966 bis 1968 von der Azienda Elettrica Ticinese (AET) errichtet wurde und das Gefälle des Flusses Tessin in der Stalvedro-Schlucht zwischen Airolo und Piotta ausnutzt.
Technik
Das Wasser wird dem fassenden Ausgleichsbecken Airolo des Kraftwerk Lucendro auf einer mittleren Höhe von entnommen und in einem 5,6 km langen Zulaufstollen auf der orographisch linken Talseite geleitet. Dieser nimmt zusätzlich das Wasser aus dem Val Canaria auf, das bei Airolo zwischen den Siedlungen Valle und Madrano auf einer Höhe von gefasst wird. Von der Schieberkammer am Ende des Zulaufstollens führt ein unterirdischer gepanzerter Druckschacht im Winkel von 45° zum Maschinenhaus. Dieses befindet sich bei Piotta auf einer Höhe von (Boden des Maschinensaals) unmittelbar neben dem Maschinenhaus des von der SBB 1920 in Betrieb genommenen Kraftwerks Ritom. Das genutzte Wasser wird dem Fluss Tessin zurückgegeben.
Mit dem Ausbau des Ritom-Kraftwerks wird ein fassendes Ausgleichsbecken zwischen den beiden Maschinenhäusern und der Autobahn A2 geschaffen, das einerseits einen gleichmässigen Abfluss des Unterwassers der beiden Kraftwerke in den Fluss gewährleistet, anderseits erlaubt, das Unterwasser des Stalvedro-Kraftwerks mit dem Kraftwerk Ritom II in den Ritomsee zu pumpen, was eine flexiblere Verwendung des Wassers für die Stromproduktion in der Leventina ermöglicht.
Im Maschinenhaus des Kraftwerks Stalvedro sind zwei horizontalachsige Francis-Turbinen installiert, die je einen Generator mit einer Leistung von antreiben. Jährlich werden erneuerbare Energie erzeugt, die zur Versorgung von durchschnittlichen Haushalten ausreicht.
Siehe auch
Liste von Wasserkraftwerken in der Schweiz
Literatur
Laufwasserkraftwerk in der Schweiz
Bauwerk im Kanton Tessin
Quinto TI
Laufwasserkraftwerk in Europa
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7120558
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lemay%20Township
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Lemay Township
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Die Lemay Township ist eine von 28 Townships im St. Louis County im Osten des US-amerikanischen Bundesstaates Missouri und Bestandteil der Metropolregion Greater St. Louis. Im Jahr 2010 hatte die Lemay Township 34.736 Einwohner.
Geografie
Die Lemay Township liegt im südlichen Vorortbereich von St. Louis am Mississippi, der die Grenze zu Illinois bildet.
Die Lemay Township liegt auf und erstreckt sich über 28,8 km², die sich auf 26,7 km² Land- und 2,1 km² Wasserfläche verteilen.
Auf dem Gebiet der Lemay Township liegt der Jefferson Barracks National Cemetery und der Jefferson Barracks Historic District, die unter den Nummern 98000840 und 72001492 im National Register of Historic Places gelistet sind.
Die Lemay Township liegt im Südosten des St. Louis County und grenzt im Osten – getrennt durch den Mississippi – an das St. Clair County in Illinois. Im Nordosten grenzt die Township an den äußersten Süden der Stadt St. Louis. Innerhalb des St. Louis County grenzt die Lemay Township im Süden an die Oakville Township, im Südwesten die Tesson Ferry Township sowie im Nordwesten die Concord Township.
Verkehr
Über die Jefferson Barracks Bridge gelangt die Interstate 255 von Illinois nach Missouri und bildet dort die südliche Grenze der Lemay Township. Die Interstate 55, die von Chicago über St. Louis und Memphis nach New Orleans verläuft, bildet den westlichen Rand der Township. In wenigen Hundert Metern Entfernung verläuft entlang des Mississippi die Missouri State Route 231. In etwa gleicher Entfernung parallel dazu führt als Lemay Ferry Road die Missouri State Route 267 durch das Zentrum der Township. Bei allen weiteren Straßen innerhalb der Township handelt es sich um innerstädtische Verbindungsstraßen.
Entlang des rechten Mississippiufers verläuft eine Eisenbahnlinie der Union Pacific Railroad, die auch von den Personenfernzügen von Amtrak genutzt wird.
Der Lambert-Saint Louis International Airport liegt rund 45 km nördlich der Lemay Township.
Demografische Daten
Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Lemay Township 34.736 Menschen in 15.010 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 1301 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 15.010 Haushalten lebten statistisch je 2,27 Personen.
Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 92,7 Prozent Weißen, 2,6 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 2,0 Prozent Asiaten sowie 0,8 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,6 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
19,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 61,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 18,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich.
Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 42.311 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 23.529 USD. 12,1 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.
Ortschaften
Die Bevölkerung der Lemay Township lebt in folgenden Ortschaften:
City
Bella Villa
Census-designated places (CDP)
Lemay
Mehlville
Einzelnachweise
Weblinks
www.city-data.com - Lemay Township
Histopolis - Lemay Township
Ort am Mississippi
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574589
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https://de.wikipedia.org/wiki/Buchenau%20%28Dautphetal%29
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Buchenau (Dautphetal)
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Buchenau (bis zur Eingemeindung Buchenau/Lahn) ist ein Dorf im Osten des Hessischen Hinterlandes und als solches ein Ortsteil der Großgemeinde Dautphetal im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Die Lahn, die durch den Ort fließt, der alte Ortskern mit den Fachwerkhäusern und der Kirche an deren Rand, sowie die Bebauung der Talhänge mit den herausstechenden „Hochhäusern“ charakterisieren den Ort.
Bis zum Zusammenschluss mit elf anderen Gemeinden zur Gemeinde Dautphetal im Jahr 1974 war Buchenau eine selbstständige Gemeinde, zu der neben der Industriesiedlung Carlshütte von 1972 bis 1974 auch der heute zu Biedenkopf gehörige Weiler Katzenbach gehörte.
Geographie
Geographische Lage
Buchenau liegt am östlichen Rand des Rheinischen Schiefergebirges im engen oberen Lahntal in einem Talkessel, umgeben von den Sackpfeifen-Vorhöhen Vorderstöffel (366 m), Ellenberg (438 m) und Bundeberg (385 m). Östlich des Ortes und des Bundeberges schließt sich, durch den Einschnitt des Lauterbachs getrennt, der 460 Meter hohe Homberg mit dem Naturschutzgebiet Homberg bei Buchenau an, dessen östliche Hälfte bereits auf der Gemarkung der Nachbargemeinde Lahntal liegt.
Der alte Ortskern liegt auf etwa und umfasst die Alte Landstraße, den Gassenweg, die Hollergasse, Grabenstraße und Bachstraße. In dem Haufendorf sind hauptsächlich Dreiseit- und Hakenhöfe zu finden. Im Laufe der Zeit hat sich die Bebauung an die Talhänge bis an den Waldrand ausgedehnt.
Der höchste Punkt der Buchenauer Gemarkung befindet sich auf den Salzköpfen mit knapp an der nordöstlichen Gemarkungsgrenze, der niedrigste mit unter 235 Metern im Osten an der Lahn an der Gemarkungs- und Gemeindegrenze.
Ortsname
Vor dem Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur Großgemeinde Dautphetal hieß Buchenau amtlich Buchenau/Lahn zur Unterscheidung von anderen Buchenaus in Deutschland. Neben der amtlichen existierten einige weitere Schreibweisen, wie Buchenau (Lahn) oder Buchenau an der Lahn. Die Schreibweisen mit Namenszusatz sind heute gelegentlich gebräuchlich.
Nachbargemeinden
Die angrenzenden Orte sind von Norden im Uhrzeigersinn die Stadtteile Treisbach und Warzenbach der Stadt Wetter, im Osten der Ortsteil Brungershausen der Gemeinde Lahntal, im Südosten bis Südwesten die Dautphetaler Ortsteile Elmshausen, Allendorf und Friedensdorf sowie im Westen und Nordwesten die Biedenköpfer Stadtteile Kombach und Katzenbach.
Eingebettet zwischen der Bundesstraße 62 und der Bahnstrecke der Oberen Lahntalbahn befindet sich im westlichen Bereich der Gemarkung von Buchenau sowie südöstlich der Ortslage ein Abschnitt des Landschaftsschutzgebiets Auenverbund Lahn-Ohm mit einer Gesamtgröße von rund 5915 Hektar. Ziele der Unterschutzstellung sind „[…] die Erhaltung und Entwicklung des typischen Charakters der Talauen von Lahn und Ohm mit ihren Nebenbächen in ihren Funktionen als Lebensstätte auentypischer Tier- und Pflanzenarten und ihrer Lebensgemeinschaften, als Überflutungsgebiet und als Erholungsraum sowie wegen ihrer Bedeutung für das Lokalklima.“ Östlich des Ortes im Bereich des namensgebenden Berges liegt das Naturschutzgebiet Homberg bei Buchenau mit einer Größe von etwa 33,7 Hektar.
Geologie
Die Landschaft um Buchenau liegt am äußersten Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges und ist von Gesteinen geprägt, die während des Devons und Karbons in einem Meer abgelagert wurden. Die Meeresküste lag lange Zeit etwa dort, wo sich heute der Nordrand des Schiefergebirges befindet, also etwa im Raum Düsseldorf, Wuppertal und Brilon. Während der variszischen Gebirgsbildung am Ende des Karbons wurden die Ablagerungen gefaltet und von zahlreichen Störungen durchzogen. Das so entstandene Gebirge wurde im Perm wieder abgetragen und bildete ein wenig gegliedertes Hügelland, das zu den Zeiten, in denen flache Meere Teile des heutigen Deutschlands bedeckten, immer nur am Rand von diesen überflutet wurde. Seit dem Ende des Tertiärs wurde das Schiefergebirge wieder gehoben, sodass sich Bäche und Flüsse einschneiden konnten und sich die heutige Landschaft bildete.
Geologische Gliederung
Nach der Einteilung des Schiefergebirges in Großstrukturen liegt Buchenau am Ostende der Dillmulde unmittelbar nördlich der Hörre-Zone. Die Großeinheit der Dillmulde ist ein Synklinorium und wird in mehrere Untereinheiten gegliedert, die als langgestreckte, aber nur wenige Kilometer breite Falten oder tektonische Schuppen in Südwest-Nordost-Richtung vom Westerwald bis zum Rand des Schiefergebirges ziehen. Von Nordwesten nach Südosten werden im Gebiet von Buchenau unterschieden:
die Kombacher Mulde
die Eisemröther Schuppe, auf ihrer Nordwestseite an der Eisemröther Überschiebung auf die Kombacher Mulde überschoben
die Endbacher Schuppe, auf ihrer Nordwestseite an der Endbacher Überschiebung auf die Eisemröther Schuppe überschoben
Das Einfallen der Schichtung ist mit nur wenigen und meist kleinräumigen Ausnahmen nach Südosten gerichtet. Auch die Überschiebungen fallen nach Südosten ein. Die Gesteine sind je nach ihrer Härte mehr oder weniger geschiefert, die harten Gesteine sind meist senkrecht zur Schichtung geklüftet.
Gesteine
Die Grauwacken und Tonschiefer der Kombacher Mulde stammen aus dem Karbon und bauen die Höhen des Hirschsteins und des Stöffels auf. Über Mornshausen und das Lahnknie nördlich von Friedensdorf erreicht die Eisemröther Überschiebung die Umgebung von Buchenau und zieht sich an der Ostseite von Hirschstein und Stöffel entlang. Sie ist im Gelände nicht direkt zu beobachten, allenfalls die abweichenden Gesteine der Eisemröther Schuppe südöstlich davon verraten ihre Lage. Es handelt sich um Wissenbacher Schiefer, Sand- und Kalksteine des Oberdevons, in die im Unterkarbon zahlreiche Diabase eingedrungen sind. Diese Gesteine bilden den Untergrund von Buchenau und reichen nach Südosten bis zum Hauwald. Die Endbacher Überschiebung erreicht das Lahntal von Südwesten bei Elmshausen, ist auf dessen Nordseite jedoch nicht mehr aufgeschlossen. Die von ihr begrenzte Endbacher Schuppe baut die Höhen südlich von Elmshausen auf und besteht aus Tonschiefern und Sandsteinen des Mitteldevons. Alle diese geologischen Einheiten sind aufgrund der wenig ergiebigen Böden dicht bewaldet.
Tonsteine, Sandsteine, untergeordnet auch Konglomerate und Dolomite des Zechsteins bilden die offene Landschaft um Warzenbach und nördlich davon. Die jüngsten Gesteinsbildungen um Buchenau sind die Flussablagerungen der Lahn (Lockergesteine wie Kies, Sand, Auelehm).
Gewässer
Buchenau besitzt seit jeher ergiebige Wasserquellen und reichlich nutzbares Grundwasser. In früheren Zeiten entnahmen die Einwohner das Wasser von Brunnen, die im Umfeld des Ortes gegraben worden waren. Auch wurden die durch den Ort fließenden Bäche als Viehtränke genutzt. Die Lahn, in die eine Vielzahl kleinerer Bäche und Gräben in der Ortslage von Buchenau münden, durchzieht als größtes Gewässer die Gemarkung von West nach Ost. Linksseitig öffnet sich von Nordwesten kommend das Katzenbachtal, das den namensgebenden Bach an die Lahn führt. Der Ellenbach kommt vom Ellenberg in den Ort, ist dort verrohrt und fließt entlang der Bachstraße und der Alten Landstraße ebenso in den sogenannten Mühlgraben wie der Goldbach und der Seelbach. Der Allbach sowie der Hüttengraben der Carlshütte im Westen der Gemarkung fließen orographisch rechtsseitig nahe der Hütte, der Lauterbach mündet im Osten der Gemarkung linksseitig in der Nähe des Hauses Lahneck in die Lahn.
Klima
Buchenau liegt nach Köppen-Geiger im „gemäßigten Ozeanklima“ (Cfb-Klima) der mittleren Breiten. Die Tagesmitteltemperatur beträgt im Sommer 16 bis 17 und im Winter etwa −1 bis 1 °C. Die mittlere Niederschlagshöhe beträgt im Bereich Buchenau ungefähr 700 bis 800 Millimeter.
Geschichte
Frühgeschichte
Erste Anzeichen menschlichen Wirkens in der Buchenauer Gemarkung reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Es wurden bereits viele Gefäßreste, Feuersteinspäne, Pfeilspitzen sowie Steinbeile und weitere steinzeitliche Gegenstände gefunden, die zumindest auf Siedlungen aus dieser Zeit in der Umgebung hinweisen. Aus der späten Hallstattzeit bis in die Latènezeit ist der Ringwall am Rimberg, etwa vier Kilometer südlich von Buchenau, datiert. In der benachbarten Elmshäuser Gemarkung wurden römische Münzen des Kaisers Valerian (253–260) gefunden.
Mittelalter und Neuzeit
Die erste urkundliche Erwähnung Buchenaus erfolgte 1238 in einer Urkunde des Klosters Caldern. Vorher gelangte die Zent Dautphe mit dem Tod des Grafen Giso IV. an die Ludowinger und somit an die Landgrafschaft Thüringen. Nachdem dort der letzte männliche Erbe gestorben war, kam es zum Thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg, in dem Sophie von Brabant die hessischen Besitzungen für ihren Sohn Heinrich unter anderem gegen das Erzbistum Mainz, das ebenfalls Gebietsansprüche stellte, in der Landgrafschaft Hessen sichern konnte. Eine Adelsfamilie von Buchenau/de Bokenowe wurde zwischen 1210 und 1575 mehrfach erwähnt.
Im Jahr 1567 fiel Buchenau an die Landgrafschaft Hessen-Marburg unter Ludwig IV., nachdem Landgraf Philipp I. (Der Großmütige) gestorben war. 1604 fiel mit Hessen-Marburg Buchenau an Moritz den Gelehrten von Hessen-Kassel, der das reformierte calvinistische Bekenntnis einführte. 20 Jahre später ging Hessen-Marburg nach Erbstreitigkeiten mit Ludwig V., dem Getreuen, von Hessen-Darmstadt und nach dem Religionskonflikt im Dreißigjährigen Krieg an diesen. Zum Ende des Krieges 1649 fielen Buchenau und das Hinterland an Hessen-Darmstadt, die Nachbarorte Warzenbach und Brungershausen, wie auch Marburg, kam zu Hessen-Kassel. 16 Jahre darauf fand in Buchenau die erste dokumentierte Grenzbegehung statt.
Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) zogen sowohl französische als auch preußische Truppen durch das Hinterland. Beide hinterließen zum Teil große Schäden, insbesondere das Jahr 1761 war für die Buchenauer schlimm. Ab Mitte Februar besetzten die französischen Truppen die Region und rissen alle vorhandenen Brücken über die Lahn ab. Zugleich wurden die Vorräte der Bewohner konfisziert. Zusätzlich zerstörte ein Hagelunwetter im August einen Großteil der Ernte, so dass die Besatzungstruppen selbst das Stroh der Dächer abdeckten, um es den Pferden zu verfüttern. 1763 standen sich die gegnerischen Truppen bei Buchenau gegenüber. Der preußische General Luckner besetzte mit seinen Husaren und Braunschweiger Jägern den Wald zwischen Buchenau und Brungershausen. Er selbst hatte sein Quartier im benachbarten Warzenbach. Die Stellungen der Franzosen mit dem Freicorps Dauphiné sowie den Grenadieren de France und du Roi erstreckten sich von der Burg bis zum Roßberg in Elmshausen. Nach einem Angriff der Franzosen am 7. November auf Luckners Posten in Buchenau startete dieser einen Gegenangriff, der erfolgreich endete, was letztlich zur Beendigung der Auseinandersetzungen an dieser Stelle führte. Heute steht bei der im benachbarten Brungershausen nach Graf Luckner benannten Quelle eine Gedenktafel, die an ihn erinnert.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Buchenau:
Friedrich Carl Klein gründete 1844 die Carlshütte und läutete damit in Buchenau die Industrialisierung ein. Bereits vorher verdienten sich die Bewohner, die überwiegend in der Landwirtschaft tätig waren, durch die Abfuhr von Erzen und Gesteinen ein Zubrot (Zum Bergbau in der Region: siehe Hauptartikel Lahn-Dill-Gebiet). Mit der Errichtung der Carlshütte fanden viele Menschen dort Arbeit. Infolgedessen war das Wohl der Gemeinde mit dem des Betriebes verbunden. Im Jahr 1883 wurde die Eisenbahnstrecke von Cölbe nach Biedenkopf in Betrieb genommen, was zusammen mit dem Bau weiterer Verkehrswege (ab 1848) ebenfalls vielen Menschen Arbeit verschaffte. Auch die weitere Infrastruktur fiel in den Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Das zentrale Wasserleitungsnetz wurde 1908 in Betrieb genommen, nachdem bereits 1890 die neue Schule und 1905 das Rathaus erbaut worden war. Elektrisches Licht gab es erstmals am 24. Dezember 1920.
Erster Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges (1914–1918) herrschte in Buchenau keine große Kriegsbegeisterung, was sich mit den ersten Siegen in Ost und West änderte. Im November 1914 wurden im Ort Flüchtlinge aus russisch besetzten Grenzgebieten etwa einen Monat einquartiert. In den weiteren Kriegsjahren wurden immer wieder Kinder aus Städten in Buchenau untergebracht, da dort die Versorgungslage nicht ganz so katastrophal schien. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Versorgungslage immer schwieriger. Aufgrund des Arbeitskräftemangels wurden sogenannte Schülerkolonnen eingesetzt, die den Bauern bei der Ernte helfen mussten. Trotz Rationierung der Lebensmittel und Mangelwirtschaft blieb die Lage ruhig. Insgesamt fielen im Ersten Weltkrieg 23 Buchenauer, sechs blieben vermisst.
In der darauf folgenden Zeit litten die Bewohner unter der anhaltenden Inflation, die ihren Höhepunkt 1923 hatte. Durch die Einführung der Rentenmark wurden sämtliche Ersparnisse praktisch wertlos, lediglich Grundbesitz und Immobilien behielten ihren Wert. Die gemeindeeigene Spar- und Darlehenskasse besaß nur noch 21 Mark. Die Verhältnisse führten zu einer nie da gewesenen Arbeitslosigkeit, bedingt durch den Stillstand der Carlshütte mit über 120 Beschäftigten. In der Folge erholte sich die Lage, so dass die Carlshütte 1929 wieder etwa 440 Personen beschäftigte. Der ungewöhnlich strenge Winter 1928/1929 bescherte der Gemeinde Temperaturen bis −33 °C. Die Lahn und die ihr zufließenden Bäche waren beinahe vollständig vereist und fast alle Wasserleitungen zugefroren. Erst Ende April 1929 tauten die letzten Wasserleitungen wieder auf.
Die Weltwirtschaftskrise traf die Carlshütte und damit das zu dieser Zeit etwa 1000 Einwohner zählende Buchenau hart. Zeitweise stand der Betrieb ganz still und die Menschen im Ort konnten kaum noch ihre Familien ernähren. Hinzu kamen Differenzen eines Teils der Einwohnerschaft mit dem amtierenden linken Bürgermeister Göcking, so dass die NSDAP bis 1932 409 der 604 abgegebenen Stimmen bei der Reichstagswahl für sich verbuchen konnte. Die Heimatforscherin Anneliese Westmeier schrieb in diesem Zusammenhang:
Weiteren Unmut löste im Sommer desselben Jahres die Auflösung des Kreises Biedenkopf und die Eingliederung in den Kreis Dillenburg aus. Nach der Machtergreifung 1933 fuhr Hermann Göring anlässlich der Einführung des neuen Oberpräsidenten von Hessen-Nassau, Philipp von Hessen, durch den Ort. Dies nutzten die Buchenauer Bürger, um Göring im Kreis Biedenkopf zu begrüßen, obwohl es diesen nicht mehr gab. Die Durchgangsstraße wurde von Neue Landstraße in Straße der SA umbenannt. Gegen Ende des Jahres wurde der Kreis Biedenkopf verkleinert um einige Orte wiederhergestellt. Die Arbeitslosigkeit wurde nach der Machtergreifung, indem viele Arbeiter am Bau der Reichsautobahn Frankfurt am Main – Gießen – Kassel oder von Kreisstraßen eingesetzt wurden, nahezu beseitigt. Im Jahr 1936 wurde das Eisenwerk Buchenau in der Nähe des Bahnhofs gegründet, womit die Abhängigkeit des Ortes von der Carlshütte als einzigem Industriebetrieb etwas verringert werden konnte. 1941 wurde die evangelische Schule aufgelöst und in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt. In dieser Zeit legte die letzte Schülerin ihre Tracht ab.
Den ersten Beschuss durch feindliche Flugzeuge erlebte Buchenau am 12. Dezember 1941, als ein Jagdbomber den Bahnhof beschoss. Ein Lokführer starb an seinen Verletzungen. In der darauf folgenden Zeit kam es immer wieder zu feindlichen Luftangriffen. Am 28. Februar 1945 wurde die Carlshütte bombardiert und je drei Personen wurden getötet und verwundet. Einen Monat später wurde der Volkssturm losgeschickt, um feindliche Panzer abzufangen. Nachdem 18 Gewehre an die 90 Personen zählende Gruppe verteilt wurden, gingen der Ortsgruppenleiter und der Bürgermeister Muth voran, um die Gruppe zu ermutigen. Der Marsch dauerte allerdings nicht sehr lang, denn bereits auf der Straße nach Allendorf kamen ihnen fliehende Truppenteile entgegen. Gegen Nachmittag kamen der Kreisleiter der NSDAP, Wilhelm Thiele, und Landrat Burghof nach Buchenau, um den Volkssturm erneut loszuschicken und um die letzten Reserven der Tankstelle in Buchenau zu beschlagnahmen. Später stellte sich heraus, dass der politische Stab versucht hatte, mit Hilfe dieses Benzins zu flüchten.
Als am 29. März 1945 um 5:45 Uhr die amerikanischen Streitkräfte Buchenau erreichten, hingen weiße Fahnen in den Fenstern. Der Militärkonvoi war so lang, dass bis zwölf Uhr mittags Militärfahrzeuge der Amerikaner ununterbrochen den Ort passierten, was sich noch bis 17 Uhr in gemilderter Weise fortsetzte. Die meisten Bewohner des Ortes sahen bei den amerikanischen Truppen erstmals einen Schwarzen, was teilweise Furcht auslöste, da sie einen „Schwarzen Mann“ nur in Zusammenhang mit dem Grenzgang kannten. Elf Monate lang bezogen die Soldaten im Ort Quartier.
Seitherige Entwicklung
Direkt nach dem Krieg wurden viele Flüchtlinge in Buchenau aufgenommen, was zu einem großen Wohnungsnotstand führte. Infolgedessen wurden große Baugebiete ausgewiesen und 1952 eine neue Schule in der Johannesstraße errichtet. Zu den weiteren kostenintensiven Maßnahmen in den Nachkriegsjahren gehörte die Hochwasserregulierung durch Pflastern eines neu geschaffenen Lahnbettes sowie den Bau von Wehren und einer Hochwasserschutzmauer am nördlichen Ufer nach einem verheerenden Hochwasser im Winter 1946. Hinzu kamen in den 1950ern die Kanalisierung des Ortes, der Bau der ersten Kläranlage im Kreis Biedenkopf und die Befestigung der bis dahin fast ausnahmslos unbefestigten Straßen. Infolge der Wirtschaftswunderjahre stieg die Einwohnerzahl durch verbesserte Lebensbedingungen und Zuzug weiterhin, weshalb in diesem Zeitraum die heute als städtebaulicher Mangel bezeichneten Hochhäuser im Uhlenhorst erbaut wurden.
Katzenbach wurde am 31. Dezember 1971 eingegliedert. Am 1. Juli 1974 wurde Buchenau im Rahmen der Gebietsreform in Hessen mit 11 weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Dautphetal zusammengeschlossen. Der Ortsteil Katzenbach wurde der Stadt Biedenkopf zugeteilt.
Im Jahr 1984 richtete ein Jahrhunderthochwasser große Schäden an. Unter anderem musste der Betrieb auf der Oberen Lahntalbahn kurzzeitig eingestellt werden, da das Gleisbett weggespült worden war.
Im Jahr 2015 feierte der Ort sein 777-jähriges Bestehen.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Buchenau lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Biedenkopf, Gericht Dautphe
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Biedenkopf
1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Biedenkopf
ab 1637: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Biedenkopf
ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Oberfürstentum Hessen, Amt Biedenkopf
ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Biedenkopf
ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg (Trennung von Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung)
ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Dillenburg
ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Biedenkopf
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Biedenkopf
ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Biedenkopf
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Am 1. Juli 1974 wurde Katzenbach als ehemaliger Ortsteil von Buchenau als Stadtteil der Stadtgemeinde Biedenkopf eingegliedert. Gleichzeitig wurde Buchenau als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Dautphetal angeschlossen.
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Einwohnerentwicklung
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Buchenau 1854 Einwohner. Darunter waren 93 (5,0 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 312 Einwohner unter 18 Jahren, 756 zwischen 18 und 49, 302 zwischen 50 und 64 und 284 Einwohner waren älter.
Die Einwohner lebten in 753 Haushalten. Davon waren 195 Singlehaushalte, 237 Paare ohne Kinder und 255 Paare mit Kindern, sowie 54 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 162 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 477 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.
Einwohnerzahlen
Erste Daten über die Bevölkerung von Buchenau sind für 1799 festgehalten. Für 1577 wurde die Zahl der Haushaltungen mit 58 angegeben, was allenfalls eine ungefähre Schätzung der Bevölkerungszahl ermöglicht. Sie stieg bis 1742 auf 78, 1846 auf 99 und 1910 auf 179 Haushaltungen. 1950 stieg sie weiter auf 392 und erreichte 1970 etwa 500.
Die Bevölkerungszahl wurde für 1799 einschließlich des Hofes Elmshausen mit 356 angegeben. In den darauf folgenden 100 Jahren verdoppelte sie sich fast mit 738 im Jahr 1900. In Carlshütte lebten zu dieser Zeit etwa 30 Personen. 1910 erreichte die Bevölkerung die Zahl von 929 Personen. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl in den darauf folgenden Jahren nur langsam und erreichte 1939 den Stand von 1039. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stieg sie wegen der Aufnahme vieler Evakuierter und Flüchtlinge um 50 % auf 1516. Infolge der Wirtschaftswunderjahre stieg die Zahl noch einmal. Ab den 1970er Jahren bewegte sie sich auf die 2000er-Marke zu. Seit etwa 20 Jahren pendelt die Einwohnerzahl zwischen 1900 und 2000 (nur Hauptwohnsitz) mit leicht sinkender Tendenz.
Einwohnerangaben vor 1807:
Quelle: Historisches Ortslexikon
Erwerbstätigkeit
Wüstung Appenhausen
Auf Buchenauer Gemarkung liegt die Wüstung Appenhausen. Der Ort wurde erstmals 1370 erwähnt. Er lag zwei Kilometer westlich von Buchenau. Wann genau der Ort zur Wüstung wurde, ist nicht bekannt; bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde er in einschlägigen Dokumenten nicht mehr genannt. Den Besitztümern nach zu schließen, siedelten sich die Bewohner Appenhausens in der Grabenstraße und der Hollergasse in Buchenau an. Ein Brunnen und ein Gedenkstein in der Grabenstraße erinnern an die Wüstung.
Religion
Zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Buchenau gehören die Orte Buchenau und Elmshausen. Während des Gottesdienstes in der Kirche findet im benachbarten Gemeindehaus zeitgleich der Kindergottesdienst statt. Neben den üblichen kirchlichen Feiern werden mehrmals im Jahr Feste wie das Gemeindefest oder das Missionsfest gefeiert. Angegliedert an die Kirchengemeinde ist der evangelische Kindergarten, der in begrenzter Anzahl Kinder ab zwei Jahren aufnimmt sowie eine Kinderkrippe, die zusammen mit der Gemeinde Dautphetal betrieben wird.
Das religiöse Leben in Buchenau war seit der Reformation hauptsächlich durch die evangelische Kirche geprägt. In früheren Zeiten war die Buchenauer Kirche wahrscheinlich eine Filialkirche im Kirchspiel Dautphe. Dautphe wurde bereits im Jahr 791 als Mark, später auch als Zent erwähnt. Das erste erwähnte Kirchenpatronat besaß als nassauisches Lehen das Geschlecht derer von Linne. Ab 1395 hatte das Geschlecht von Dernbach dieses Amt inne, ab 1477 waren es die Geschlechter von Breidenbach, von Döring und von Weitershausen. Ab 1492 hatte nur noch das Geschlecht derer von Döring das Patronat, das nach deren Aussterben gemeinsam mit dem Gut in Elmshausen über das Geschlecht von Breidenbach an die Familie Ohm-Winter ging und seither in deren Besitz ist.
Der erste bekannte Pfarrer war der 1295 in einer Urkunde erwähnte Eckhard von Hohenfels; der letzte katholische Pfarrer war Philipp Strack, der 1524 das lutherische Bekenntnis annahm. Nach dem Aussterben der Linie Hessen-Marburg mussten die Pfarrer in Oberhessen aufgrund von Bestimmungen des Landgrafen Moritz der Gelehrte das reformierte Bekenntnis annehmen. Infolge des Erbfolgestreites wurde 1624 wieder das lutherische Bekenntnis eingeführt. Buchenau ist seit dem Ende des Hessenkrieges 1648 und der Teilung Oberhessens überwiegend evangelisch-lutherisch geprägt.
Im Gegensatz zu benachbarten Orten wie Friedensdorf oder Dautphe bildete sich in Buchenau keine eigene freikirchliche Gemeinschaft. Allerdings ist die Gemeinde stark in der Missionsarbeit der Hermannsburger Mission und des christlichen Hilfs- und Missionswerkes DMG interpersonal engagiert und verfügt über verschiedene Institutionen wie etwa einen Ortsverein des Blauen Kreuzes und der Sucht- und Lebenshilfe help-center e. V., die in den Erweckungsbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts verwurzelt sind.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Evakuierte und Flüchtlinge in Buchenau ansässig, so dass sich wieder eine katholische Gemeinde bildete. Sie ist der katholischen Kirche in Biedenkopf angeschlossen, nutzt aber die Räumlichkeiten der evangelischen Kirche mit.
Juden gab es vom 18. Jahrhundert bis in die Zeit des Nationalsozialismus. Es bestand keine eigene jüdische Gemeinde, die ansässigen Juden besuchten die Synagogen in Wetter oder Gladenbach. Ein jüdischer Friedhof wurde im benachbarten Elmshausen angelegt.
Die Anhänger muslimischen Glaubens besuchen die Moscheen in Biedenkopf, Marburg oder Stadtallendorf.
Statistik
Politik
Ortszugehörigkeit
Buchenau gehörte im Mittelalter verschiedenen Adelsgeschlechtern: Die Landgrafen von Hessen und die Grafen von Nassau waren ebenso begütert wie Geschlechter des ansässigen Adels. Zu diesen zählten die Herren von Hohenfels, von Döring oder von Buchenau.
Im 14. Jahrhundert wurde das Gericht Dautphe, zu dem Buchenau gehörte, dem Amt Biedenkopf zugeteilt. Buchenau gehört seither zu diesem Verwaltungsgebilde, welches noch mehrmals Form und Ausdehnung verändert wurde; so wurde der Kreis Biedenkopf im Jahr 1866 preußisch im Regierungsbezirk Wiesbaden in der Provinz Hessen-Nassau. Im Jahr 1932 wurde der Kreis Biedenkopf kurzzeitig aufgelöst und ein Jahr später wieder stark verkleinert hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Kreis Biedenkopf 1974 mit Stadt und Landkreis Marburg zum neuen Landkreis Marburg-Biedenkopf vereinigt und gehört seit der Bildung des Regierungsbezirks Gießen 1981 zur Region Mittelhessen.
Bürgermeister und Ortsbeirat
Bürgermeister der Gemeinde Dautphetal und damit auch für den Ortsteil Buchenau ist seit 2004 Bernd Schmidt von den Freien Wählern (FW).
Seit der Eingemeindung Buchenaus 1974 nach Dautphetal besitzt Buchenau einen Ortsbeirat mit Ortsvorsteher. Dieses Amt gekleidet seit der Kommunalwahl 2006 Andreas Feußner (CDU). Letzter Bürgermeister der selbständigen Gemeinde Buchenau war Heinrich Grebe von 1967 bis 1974.
Der Ortsbeirat setzt sich seit der Kommunalwahl 2011 aus drei CDU-Mitgliedern und zwei SPD-Mitgliedern zusammen. Er hat beratende Funktion für die Gemeindevertretung von Dautphetal bezüglich der Entscheidungen des Gremiums, die den Ortsteil Buchenau betreffen. Einige der Vertreter des Ortsbeirates sind gleichzeitig Gemeindevertreter.
Wappen
Wirtschaft und Infrastruktur
Landwirtschaft und Bergbau
Seit dem frühen Mittelalter waren Viehzucht und Ackerbau – seit der Bauernbefreiung im 18./19. Jahrhundert im Winter aufgrund der waldreichen Gemeindegemarkung auch das Holzfällen – die Haupterwerbsquelle der Einwohner von Buchenau. Die Wiesen und Felder brachten aufgrund der schlechten Böden nur wenig Ertrag, weswegen viele Einwohner einem Nebenerwerb nachgingen: Einige betätigten sich in den umliegenden Brüchen als Arbeiter, andere fuhren den gewonnenen Kalk oder die Holzkohle zu den umliegenden Eisenhütten. Wieder andere gingen dem Beruf des Erntehelfers oder Tagelöhners nach und reisten bis in die Wetterau, nach Südhessen oder Köln zum Schneiden oder Dreschen. Auch die Köhlerei war eine damals übliche Beschäftigung. Mit der aufkommenden Industrialisierung arbeiteten immer mehr Menschen in der 1844 errichteten Carlshütte im Bergbau oder in der Eisenverhüttung. Die Carlshütte wurde für Buchenau, aber auch für die umliegenden Gemeinden immer bedeutender und beschäftigte zu ihrer Blütezeit mehr als 440 Personen. Der Bau der Lahnstraße 1846 von Biedenkopf nach Marburg (der heutigen Bundesstraße 62) und die Obere Lahntalbahn hatte einen großen Einfluss auf die Beschäftigungsstruktur. Zum einen nahmen die Bauarbeiten selbst viele Arbeiter in Anspruch, zum anderen wurde es leichter, die Hüttenwerke und eisenverarbeitenden Betriebe im benachbarten Siegerland zu erreichen.
Die Landwirtschaft verliert seit der Industrialisierung immer weiter an Bedeutung. Die Größe der einzelnen Betriebe nimmt dabei aber stetig zu. 2008 gab es in Buchenau nur noch einen Vollerwerbslandwirt mit Milchviehhaltung und einer Betriebsgröße von über 100 Hektar sowie etwa ein Dutzend Nebenerwerbs- oder Hobbylandwirte, die zwischen einem und 30 Hektar bewirtschaften. Sie betreiben größtenteils eine extensive Landwirtschaft mit Fleischrinder- oder Milchviehhaltung.
Industrie und Handel
Die Entwicklung der Industrie in Buchenau wie im gesamten Lahn-Dill-Gebiet ist eng verbunden mit der Erzverhüttung der ansässigen Hütten. So wurden bereits im 18. Jahrhundert die in der Buchenauer Gemarkung gewonnenen Eisen- und Manganerze in vor Ort errichteten einfachen Öfen verarbeitet. Ab etwa 1780 gelangten die Erze zur Weiterverarbeitung nach Biedenkopf in die Ludwigshütte. Nach der Errichtung der Carlshütte im Südwesten Buchenaus 1844 begann der damalige Besitzer bereits 1857 mit der Weiterverarbeitung des Eisens zu verschiedenen Eisenwaren, wie Öfen, Fenstern oder Töpfen bei gleichzeitig rückläufiger Erzverhüttung. 1908 wurde der Betrieb um ein Emaillierwerk und eine Vernickelungsanlage erweitert. Nach mehreren Insolvenzen und damit einhergehenden Besitzerwechseln ist das Firmengelände seit den 1970er Jahren in Familienbesitz, welche 1976 ihren Schlossereibetrieb dorthin verlagerte. Auf dem Gelände sind heute mehrere Firmen, die verschiedene Gebäude angemietet haben, ansässig.
Wichtigste Betriebe für Buchenau sind die Pracht Group und Roth Industries. Die Firma Pracht begann als Elektrohandwerksbetrieb und stieg in den 1960ern auf die Herstellung von Leuchten um. Die Firma Roth stellte zu Beginn Waschkessel her und war somit ebenfalls hauptsächlich in der Blech- und Stahlverarbeitung aktiv, um in den 1970ern in Buchenau auf Kunststoffverarbeitung (Sanitär- und Haustechnik, Tankherstellung) umzusteigen. Die Betriebe mit teilweise über 200 Mitarbeitern sind beide im Industriegebiet in Richtung Elmshausen angesiedelt, wobei die Firma Pracht einen weiteren Standort im Ort besitzt, die Firma Roth weltweit mehr als 1.100 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Betriebe mit mehr als 15 Angestellten sind ein kunststoffverarbeitender Betrieb, das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Balzer, sowie seit 2013 eine Niederlassung des Allgäuer Verpackungssystemherstellers Multivac Sepp Haggenmüller (ehemals eine Division von VC999, welche diese an Multivac verkauft hat). Das Modeunternehmen Bernhardt, welches hochwertige Herrenanzüge, Sakkos, Blazer und Hosen herstellte, schloss Anfang 2017 seine Pforten in Buchenau. Neben dem Pendeln im Nahbereich ist insbesondere die Pendlerbeziehung in das Rhein-Main-Gebiet zu erwähnen.
Neben den oben genannten Betrieben ist in Buchenau eine Vielzahl kleinere Handels- und Handwerksbetriebe angesiedelt. Seit der altersbedingten Aufgabe dreier Tante-Emma-Läden gibt es in Buchenau keine Lebensmittelgeschäfte mehr, so dass auf die Geschäfte in den umliegenden größeren Orten (Dauthpe, Biedenkopf, Marburg) ausgewichen werden muss. Aufgrund dieser Tatsache bieten einige Geschäfte im Ort, wie Bäcker, Metzger oder Gemüsehändler eine Auswahl an Lebensmitteln und weiteren Artikeln des täglichen Bedarfs an, um weniger mobilen Menschen eine gewisse Grundversorgung bieten zu können.
Infrastrukturmaßnahmen
1962 war Buchenau die erste Gemeinde im Kreis Biedenkopf, in welcher der gesamte Ortsbereich kanalisiert und an die gemeindeeigene mechanische Kläranlage angeschlossen wurde. Die Kläranlage wird von dem Abwasserverband Dautphetal betrieben und ist ausgelegt für 15.000 EW (Einwohnerwerte) mit den Reinigungsstufen biologische Reinigung, Nitrifikation, Denitrifikation und Phosphorelimination. Bis 1962 die zentrale Müllabfuhr des Kreises Biedenkopf eingerichtet wurde, verfügte die Gemeinde über einen Müllabladeplatz. Die Abfallentsorgung wird heute über den Müllzweckverband Biedenkopf organisiert.
Wie in vielen ländlichen Orten ist die Versorgung mit schnellem Internet sehr divergent. Während für die Firma Roth Glasfaserkabel mit entsprechender Bandbreite zu Verfügung steht, nimmt die Bandbreite zum nördlichen Ortsrand hin immer weiter ab bis zum völligen Fehlen. Kabelfernsehen ist ebenso wie die Versorgung mit Gas nicht vorhanden.
Im Gesundheitssektor verfügt der Ort über eine Arztpraxis und eine Zahnarztpraxis sowie über weitere gesundheitliche Einrichtungen wie Apotheke, ambulanter Pflegedienst, zahntechnisches Labor und physiotherapeutische Praxis.
Öffentliche Einrichtungen
Seit 1972 befindet sich in Buchenau ein Kindergarten in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde. In drei altersgemischten Gruppen werden bis zu 80 Kinder betreut. Eine Gruppe nimmt dabei bis zu fünf Kinder zwischen zwei und drei Jahren auf. Die Kinderkrippe Rothkehlchen stellt bis zu zwölf Plätze für Kinder von unter einem Jahr bis zu drei Jahren zur Verfügung.
Der erste Hinweis auf einen Schuldienst in Buchenau ist die Erwähnung des Opfermannes Peter Bracht im Salbuch des Amtes Biedenkopf, der neben dem Amt des Glöckners den Schuldienst versah. Ein eigenes Schulgebäude gab es nicht. Erst 1765 wurde eine Schulstube im Gemeindebrauhaus eingerichtet. Unterrichtet wurden zu dieser Zeit etwa 40 Kinder. Zwischen 1808 und 1833 wurden bis zu 110 Kinder unterrichtet, wobei auch die Kinder aus Elmshausen hier beschult wurden. 1837 wurde das erste Schulgebäude von Buchenau an der Neuen Landstraße 18, heute Firma Breidenstein/Bernhard, eingeweiht. Die Zahl der Schulkinder erhöhte sich bis 1883 auf 161. Da das Schulgebäude zu klein wurde, wurde ein Raum in einem Privathaus am westlichen Ende von Buchenau als Schulsaal angemietet. 1887 wurde das bestehende Schulgebäude wieder abgerissen und im selben Jahr an gleicher Stelle ein größeres Gebäude mit zwei Schulsälen und zwei Lehrerwohnungen errichtet. Da aufgrund des Wachstums des Ortes die Schule schon bald wieder zu klein wurde, musste 1889 ein Raum im Diakonissenhaus angemietet werden. 1920 betrug die Zahl der Schüler 221. 1952 wurde wiederum ein neues Schulgebäude in der Schulstraße (heute Johannesstraße) errichtet, benannt nach dem Ehrenbürgermeister Andreas Grebe. 1963 wurde die Mittelpunktschule Buchenau Vor der Hardt erbaut, der ab 1970 eine Sporthalle und ein Sportplatz angegliedert wurden. Die Schule bestand aus einer Grund- und einer Hauptschule. Nach der Abschaffung des Hauptschulzweiges wurde eine Förderstufe eingerichtet. Die Andreas-Grebe-Schule wurde zu Anfang des neuen Jahrtausends abgerissen. Heute ist die Schule in Buchenau eine reine Grundschule. Für den Haupt- und Realschulzweig ist meist die Dautphetalschule in Friedensdorf zuständig, für den Gymnasialzweig die Lahntalschule in Biedenkopf oder das städtische Gymnasium Bad Laasphe.
Mit dem Bau des Bürgerhauses 1973 wurde in Buchenau in der Rothenbergstraße ein Gebäudekomplex errichtet, zu dem neben den Gebäuden der Feuerwehr, einer Gaststätte mit angegliederter Kegelbahn ein Hallenbad gehört. Das 10 m breite und 20 m lange Schwimmbad mit dem 5 × 5 m großen Babybecken wird seit 2006 von einem Förderverein der Buchenauer Bürger getragen. In dem Hallenbad findet der Schulschwimmunterricht der umliegenden Schulen statt.
Die Freiwillige Feuerwehr Buchenau wurde 1924 gegründet. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Verein aufgelöst und am 30. Juli 1957 wieder gegründet. Seit dem Zusammenschluss der zwölf Ortsgemeinden 1974 zur Gemeinde Dautphetal zog die Feuerwehr von der Alten Landstraße in die Rothenbergstraße in den 1973 errichteten Gebäudekomplex des Bürgerhauses und des Schwimmbades ein. Die Feuerwehr wurde neben dem allgemeinen Feuerwehrdienst speziell für den Bereich Gefahrgut ausgerüstet. 2008 umfasste die Feuerwehr 36 aktive Mitglieder in der Einsatzabteilung sowie 12 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. Neben einem Löschgruppenfahrzeug stand ein Gerätewagen-Nachschub im Dienst. Dieses Fahrzeug wurde Mitte 2009 von einem Wechselladerfahrzeug ersetzt. Außerdem verfügt die Feuerwehr über ein Mannschaftstransportfahrzeug, das aus Vereinsmitteln beschafft wurde.
Verkehr
Durch Buchenau verläuft die Bundesstraße 62. Die nächsten Autobahnanschlüsse befinden sich in Dillenburg (A 45), Gießen (A 45) und Homberg (Ohm) (A 5).
Mit der Oberen Lahntalbahn besitzt Buchenau Anschluss an das Schienennetz. Zwischen 6 und 19 Uhr bestehen in Richtung Marburg und in Richtung Bad Laasphe über Biedenkopf je zweistündige Verbindungen mit Verdichtungen (stündlich) während der Hauptverkehrszeiten.
Außerdem besteht in Buchenau mit der Buslinie 481 ein regionaler Anschluss in Richtung Biedenkopf und Marburg sowie ein lokaler Anschluss mit Buslinie MR-57 ins Gemeindegebiet. Die Buslinien werden von der Verkehrsgesellschaft Mittelhessen bedient.
Neben dem Hessischen Radfernweg R2 und dem Lahntalradweg ist durch die großen Wälder in der Region eine Vielzahl von Rad- und Wanderwegen vorhanden. Mit dem 2008 eröffneten Lahn-Dill-Bergland-Pfad oder einer dazugehörigen Extratour ist Buchenau an den Wanderpark Lahn-Dill-Bergland angeschlossen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das Ortszentrum vom Buchenau ist wegen der kulturhistorischen Bedeutung als Gesamtanlage denkmalgeschützt. Viele der Fachwerkhäuser stammen noch aus dem 17. Jahrhundert mit Kratzputzarbeiten, geschnitzten Hölzern oder sogenannten Wilden Männern, einer besonderen Fachwerkkonstruktion.
Das zentral gelegene, 1905 erbaute alte Rathaus beherbergt ein kleines Heimatmuseum und die Ortsbücherei. In dem Museum sind regionale Exponate zum Thema Haushalt und Küche der 1920er bis 1950er Jahre sowie die Hinterländer Tracht ausgestellt.
Martinskirche Buchenau
Die evangelische Kirche, auch Martinskirche genannt, ist über 750 Jahre alt. Nach mündlichen Überlieferungen soll ein Stein im Chor der Kirche die Jahreszahl 1090 tragen, was aber bisher nicht nachgewiesen werden konnte. Für das Jahr 1265 wird ein Pleban genannt. Die Kirche ist mit dem Patrozinium der Ursula von Köln belegt. Der Chorturm mit dem Kreuzgratgewölbe, vermutlich aus dem 10. bis 13. Jahrhundert, ist dem heiligen Pamphilos von Caesarea geweiht und enthält an der Südseite ein Maßwerkfenster. Das spätgotische Schiff hat an der nördlichen und westlichen Seite zweiseitige Emporen mit der Darstellung der zwölf Apostel an den Brüstungen. Auch das Kruzifix im Altarraum ist spätgotisch. An der Süd- und Nordwand hängen Bilder von Philipp dem Großmütigen und Martin Luther. Zwischen Gestühl und Chorturm stehen an den Seitenwänden Grabsteine der ehemaligen Patronatsherren von Döring. Die alten Stahlglocken, die im Ersten Weltkrieg für die abgelieferten Bronzeglocken eingebaut worden waren, wurden 1984 wieder durch bronzene Glocken ersetzt und zum Andenken vor dem alten Pfarrhaus aufgereiht. Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1660 und wurde um die Jahrtausendwende in das Langhaus verlegt, um die Sicht auf den Altar zu verbessern.
Carlshütte
Denkmalgeschützt ist ebenfalls das ehemalige Hüttenwerk Carlshütte. Es entstand 1844 und war bis in die 1950er Jahre der wichtigste Arbeitgeber der ehemaligen Gemeinde. Das Magazin, ein großer vierstöckiger Fachwerkbau, ist das markanteste Gebäude. Südlich des Gebäudekomplexes steht die so genannte Villa, in der Anfang des 20. Jahrhunderts der Hüttenbesitzer wohnte.
Grenzgang
Alle sieben Jahre findet in Buchenau mit dem Grenzgang ein Volksfest statt, bei dem die Grenze des Ortes in zwei Teilabschnitten abgewandert wird. Zurückzuführen ist dieser Brauch auf Grenzstreitigkeiten mit den umliegenden Orten, bei denen des Öfteren Grenzsteine versetzt worden sein sollen und damit wertvoller Waldbesitz zur Diskussion stand. Die erste Grenzbegehung soll sich 1665 ereignet haben. Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein Volksfest, an dem anfangs nur die Dorfbevölkerung teilnahm. Später kamen mehr als 10.000 Gäste, somit gehört der Buchenauer Grenzgang zu den großen Volksfesten der Region. Dokumentiert ist ein Grenzgangsfest erstmals für 1886, danach bis 1957 in unregelmäßigen Zeitabständen. Seitdem findet es alle sieben Jahre, das nächste Mal 2027, statt.
Dialekt
Buchenau gehört sprachlich zum Westmitteldeutschen Sprachraum. Bis weit in die 1950er Jahre wurde fast ausnahmslos das Buchenauer Platt, der örtliche Dialekt, gesprochen. Seither wird der Anteil derer, die noch „Platt schwetze“ (reden) können, immer geringer. Insbesondere bei den Jugendlichen wird der Dialekt immer mehr durch das Hochdeutsche oder auch den Regiolekt des südhessischen Rhein-Main-Gebiets verdrängt. Der Dialekt wird zwar verstanden, aber immer weniger gesprochen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde 1998 der Verein Dialekt im Hinterland gegründet. In Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas wurde das Projekt Dokumentation der Hinterländer Dialekte gestartet, bei dem 2005 der Buchenauer Dialekt umfassend dokumentiert und auf CD festgehalten wurde.
Vereinsleben
Wie in der gesamten Gemeinde Dautphetal ist das Vereinsleben in Buchenau stark ausgeprägt. Ältester Verein ist der Gesangverein „Concordia“ 1874 Buchenau. Ursprünglich als Männergesangverein gegründet, sind heute dort ebenso viele Frauen vertreten. Weitere Musikvereine sind der Bläserchor Buchenau, der Gemischte Chor Buchenau der landeskirchlichen Gemeinschaft und der Spielmannszug 1985 Buchenau. Der älteste Sportverein ist der Turnverein 1911 Buchenau mit vielen Abteilungen wie Handball, Leichtathletik, Turnen oder Trampolinspringen. Bereits in den 1920er und 1930er Jahren wurden der Fußballsportverein 1921 Lahnlust Buchenau und der Schützenverein Buchenau ausgegliedert und sind seither eigenständige Vereine. Weitere Sportvereine sind die Sportkeglervereinigung Dautphetal, der Radsportverein Buchenau, der Tennis-Club Carlshütte sowie die DLRG-Ortsgruppe Dautphe/Buchenau. Tiersport- und Zuchtvereine sind der Brieftaubenzuchtverein „Heimatliebe“, der Verein der Pferdefreunde und der Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Buchenau. Im kulturellen und heimatlichen Bereich gibt es neben der Malergilde Kaleidoskop, dem Verein für Heimatgeschichte und dem Landfrauenverein etwa ein Dutzend weitere Vereine im kirchlichen und sozialen Bereich sowie sogenannte Männer- und Frauengesellschaften und Burschen- und Mädchenschaften, übergeordnet den Grenzgangsverein im Zusammenhang mit dem Grenzgang Buchenau.
Persönlichkeiten
Albrecht Ohly (1829–1891), Sohn eines Buchenauer Pfarrers, war erster hauptamtlicher Bürgermeister von Darmstadt.
Johannes Debus X. (1879–1966) war Mitglied der verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen, Ehrenbürgermeister von Buchenau und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Andreas Grebe (1899–1984) war erster hauptamtlicher Bürgermeister Buchenaus, Ehrenbürgermeister und Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Michael Evenari (Walter Schwarz) (1904–1989) war ein bedeutender Botaniker. Er wuchs in der jüdischen Gemeinde Buchenau/Elmshausen auf.
Quellen und Literatur
Ferdinand Luthmer: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Biedenkopf, Dill, Oberwesterwald und Westerburg. Kommissionsverlag von Heinrich Keller, Frankfurt 1910.
Hans Feldtkeller: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Landkreises Biedenkopf: Kurzinventar. Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1958.
Karl Huth, Kreisausschuss des Landkreises Biedenkopf (Hrsg.): Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Landkreises Biedenkopf 1800–1866. Selbstverlag, Biedenkopf 1962.
Karl Huth, Gemeindevorstand Buchenau/Lahn (Hrsg.): Buchenau. Eine Wanderung durch Geschichte und Gegenwart. Selbstverlag, Buchenau/Lahn 1972.
Peter Ihm: Wann waren die Buchenauer beim Großherzog? Kirchenpatronat und Pfarrbesetzung in Buchenau, Amt Biedenkopf. Selbstverlag, Dautphetal 1978.
Peter Ihm, Jürgen Westmeier (Hrsg.): Buchenau an der Lahn – Geschichte und Geschichten in Wort und Bild. Selbstverlag, Buchenau/Lahn 1985.
Peter Ihm, Jürgen Westmeier (Hrsg.): 750 Jahre Buchenau an der Lahn. Blick in die Vergangenheit. Selbstverlag, Buchenau an der Lahn 1988.
Peter Ihm, Jürgen Westmeier (Hrsg.): Buchenau an der Lahn – Geschichte und Geschichten: Der Grenzgänger 1992. Selbstverlag, Buchenau/Lahn 1992.
Regierungspräsidium Gießen (Hrsg.): Regionalplan Mittelhessen 2001. Gießen 2001.
Weblinks
Ortsteil Buchenau. In: Webauftritt der Gemeinde Dautphetal.
Einzelnachweise
Ortsbezirk von Dautphetal
Ort im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Ort an der Lahn
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
Gemeindeauflösung 1974
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3797658
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gillick
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Gillick
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Gillick ist der Familienname folgender Personen:
David Gillick (* 1983), irischer Sprinter
Liam Gillick (* 1964), ein britischer Maler, Objektkünstler und Komponist
Sonstiges:
Gillick Rock, Nunatak im Marie-Byrd-Land, Antarktika
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11910285
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https://de.wikipedia.org/wiki/Noma%20Hitone
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Noma Hitone
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Noma Hitone (; geboren 5. Februar 1901 in der Präfektur Aichi; gestorben 30. Dezember 1979) war ein japanischer Maler im Yōga-Stil.
Leben und Wirken
Noma Hitone ging 1919 nach Tokio und begann im folgenden Jahr ein Studium der Malerei in der Kawabata-Malschule (川端画学校, Kawabata Gagakkō). Dann wechselte er zur Abteilung für Westliche Malerei der „Tōkyō bijutsu gakkō“ (東京美術学校), einer der Vorläufereinrichtungen der heutigen Universität der Künste Tokio, wo er 1925 seinen Abschluss machte. Bereits während er noch in der Ausbildung war, reichte er Bilder auf den Ausstellungen „Chūō bijutsu-ten“ (中央美術展), Kōfūksi-ten (光風会展) und Nika-ten (二科展) ein.
1928 wurde Noma für sein Ölgemälde „Yoru no yuka“ (夜の床) – „Boden der Nacht“ mit dem Takayama-Chogyū-Preis (高山樗牛賞) ausgezeichnet, im folgenden Jahr erhielt er für das Ölgemälde „Ze fūrumūn“ (ぜ・ふうるむうん) – „Der Vollmond“ den Nika-Preis (二科賞). Zunächst als „Freund der Nikakai“ aufgenommen wurde er 1933 Vollmitglied. Er übernahm die Illustration für Vorabdruck-Serien von Tsubota Jōji, Ibuse Masuji u. a. in den Zeitungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Noma sich 1955 aus der Nikakai zurück und gründete mit Gleichgesinnten die Künstlervereinigung „Ichiyōkai“ (一陽会).
Nomas Hauptthemen waren das Meer, insbesondere der Seto-Inlandsee, und die Wälder. Seine Bilder zeichnen sich durch Vielfarbigkeit und humoristische Gestaltung aus. 1980 erschien ein Bildsammmelband „Noma Hitone gashū“ (間仁根画集).
Anmerkungen
Literatur
Tokyo Sentoraru Bijutsukan (Hrsg.): Noma Hitone. In: Gaka no ayumi ten. 1972.
Weblinks
Biographien Noma Hitone in der Kotobank, japanisch
Biographie Noma Hitone mit Abbildungen des Kunstmuseums Ehime, japanisch
Noma Kunstmuseum japanisch
Maler (Japan)
Japaner
Geboren 1901
Gestorben 1979
Mann
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11310471
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https://de.wikipedia.org/wiki/Furin
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Furin
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Furin ist eine Endoprotease der Proprotein-Convertase-Familie (PC), das die proteolytische Reifung von Präkursor-Proteinen im eukaryotischen Proteinsekretionsweg katalysiert. Es ist ein überall im Organismus von Wirbeltieren und vielen Wirbellosen exprimiertes Typ-I-Transmembranprotein. Zu den Substraten gehören Wachstumsfaktoren, Rezeptoren, extrazelluläre Matrixproteine und auch andere Protease-Systeme, die bestimmte Krankheiten kontrollieren. Neben der Aktivierung von Krankheitserregern spielt es außerdem eine essentielle Rolle in der Embryogenese und der Homöostase.
Zu den Krankheiten, in die Furin involviert ist, gehören unter anderem der Milzbrand, die Vogelgrippe, Krebs, die Alzheimer-Krankheit und das Ebolafieber.
Struktur
Die großen extrazellulären Regionen des Furins weisen eine Gesamthomologie mit denselben Regionen von anderen Mitgliedern der Proprotein-Convertase-Familie auf, die zur Superfamilie der Subtilisin-ähnlichen Serinproteasen gehören. Die größten Sequenzähnlichkeiten befinden sich in der Subtilisin-ähnlichen katalytischen Domäne. Der Aspartat-, Histidin- und Serinrest, die zusammen die katalytische Triade bilden, sind hochkonserviert und die katalytischen Domänen von anderen Proprotein-Convertasen sind mit 54–70 % mit der Sequenz von Furin identisch. Neben einem Signalpeptid besitzen Furin und andere Proprotein-Convertasen sogenannte Prodomänen, an denen sich die Schnittstelle des Signalpeptids am N-Terminus und mehrere konservierte basische Aminosäurereste befinden, welche die autoproteolytische Schnittstelle am C-Terminus beinhalten. Diese essentielle Prodomäne spielt eine wichtige Rolle in der Proteinfaltung von PC, deren Aktivierung, Transport und Regulierung. Des Weiteren besitzen Furin und andere PC eine P-Domäne, die für die Enzymaktivität, die Anpassung am pH-Wert und für die Rekrutierung von Calcium als Cofaktor notwendig ist. In bakteriellen PC fehlt die P-Domäne. Die cytoplasmatische Domäne von Furin kontrolliert dessen Lokalisierung und das Protein Sorting (Prozess, bei dem Proteine auf Basis ihres Bestimmungsorts sortiert werden) im trans-Golgi-Netzwerk.
Eigenschaften
Furin besitzt ein breites pH-Optimum. 50 % seiner enzymatischen Aktivität befindet sich zwischen pH 5 und 8, abhängig davon, welches Substrat gespalten wird. Wie auch andere Mitglieder der Subtilisin-Superfamilie ist Furin streng calciumabhängig und benötigt ungefähr 1 mM Calcium zur vollständigen Funktionsausübung. Außerdem besitzt Furin zwei Calcium-Bindungstaschen, wobei eine Tasche eine mittlere und die andere eine hohe Affinität aufweist. Furin weist außerdem eine schwache Bindung zu Kalium auf; eine Kaliumkonzentration von 20 mM erhöht die Furin-Aktivität durch Erhöhung der Deacylierungsrate (Rückreaktion der Acylierung), die im Katalysezyklus von Furin wichtig ist.
Die Konsensus-Schnittstelle, an der Furin spaltet, befindet sich hinter dem Argininrest am C-Terminus in der Sequenz –Arg–X–Lys/Arg–Arg-|- (wobei X eine beliebige Aminosäure, der senkrechte Strich mit den Viertelgeviertstrichen die Schnittstelle, der Schrägstrich eine „Oder-Verknüpfung“ und der Halbgeviertstrich eine Peptidbindung kennzeichnet) und wurde biochemisch mit zwei Furin-Substraten bestimmt, zum einen mit dem protektiven Antigen (kurz PA, eine Untereinheit des Milzbrandtoxins) und zum anderen mit dem Hämagglutinin des Influenzavirus A (HA). Dabei sind die Argininreste an der P1-Position (Aminosäurerest, der sich N-terminal zur Schnittstelle befindet) und P4-Position (vier Aminosäurereste in N-terminaler Richtung von der Schnittstelle entfernt) essentiell, wobei die basische Aminosäure an der P2-Position nicht essentiell ist, aber die Effizienz der enzymatischen Umsetzung stark beeinflussen kann. Daher stellt die Sequenz –Arg–X–X–Arg-|- die Mindestanforderung für eine Schnittsequenz für Furin dar, wobei durch bevorzugte Aminosäurereste an der P2- und P6-Position nicht-bevorzugte Reste an der P4-Position ausgeglichen werden. Aufgrund dessen stellt in Ausnahmefällen die Sequenz –Lys/Arg–X–X–X–Lys/Arg–Arg-|- ebenfalls eine Schnittsequenz für Furin dar.
Die zwei meistverwendeten Furin-Inhibitoren sind der stöchiometrische Peptidylinhibitor Decanoyl–Arg–Val–Lys–Arg–Chlormethylketon und das α1-Antitrypsin Portland (α1-PDX), eine biotechnologisch erzeugte Variante des α1-Antitrypsins. Decanoyl–Arg–Val–Lys–Ar–Chlormethylketon hemmt alle PC mit einer niedrigen nanomolaren Inhibitionskonstante (Ki), wobei die alkylierenden Eigenschaften der reaktiven Gruppe die Anwendungsmöglichkeiten der Reagens einschränken. α1-PDX wird durch Mutation an einer reaktiven Stelle einer Schleife erzeugt, sodass die Mindestanforderung für eine Schnittsequenz für Furin erfüllt ist (–Arg–Ile–Pro–Arg-|-). Außerdem ist α1-PDX hochselektiv für Furin in vitro (Ki = 600 pM); zudem werden bei höheren Konzentrationen auch andere PC gehemmt. In biochemischen, zellulären und tierischen Studien konnte mit α1-PDX die Furin-Aktivität blockiert und die Produktion von pathogenen Viren, die bakterielle Toxinaktivierung und die Krebsmetastase verhindert werden.
Funktion
Furin ist ein Enzym, das zur Familie der Subtilisin-like-Proprotein-Convertasen gehört. Deren Mitglieder sind Proprotein-Convertasen, die latent Präkursor-Proteine in aktive Varianten überführen. Es ist eine Calcium-abhängige Serinendoprotease, die sehr effizient Präkursor-Proteine an ihren gepaarten basischen Aminosäuren-Verarbeitungsstellen spalten können. Einige der Furin-Substrate sind Pro-Parathormon, TGF-β1, Pro-Albumin, Pro-Beta-Sekretase, Matrix-Metalloproteinase-1, Beta-NGF und Von-Willebrand-Faktor. Eine Furin-like-Proprotein-Convertase ist mit involviert in der Verarbeitung von Hämojuvelin (RGMc), das eine schwere Erkrankung, die als Juvenile Hämochromatose bezeichnet wird, durch Eisen-Überlastung mit verursachen kann. Forschungsgruppen um die Wissenschaftler Ganz und Rotwein demonstrierten, dass Furin-like-Proprotein-Convertase (PPC) verantwortlich sind für die Umwandlung von 50 kDa HJV zu einem 40 kDa Protein mit einem abgeschnittenen COOH-Terminus an einer mehrbasischen RNRR-Stelle. Es deutet auf einen potentiellen Mechanismus zur Generierung von löslichen Formen des Hämojuvelins (s-Hämojuvelin) hin, das im Blut der Nagetiere und Menschen gefunden werden kann.
Furin ist eine der Proteasen, die für die proteolytische Spaltung der Virushülle-Polyprotein-Präkursoren von HIV: gp160 zu gp120 und gp41 im Vorfeld des viralen Zusammenbaus verantwortlich ist. Man glaubt, dass dieses Gen eine Rolle bei der Tumor-Entwicklung spielt. Für dieses Gen wurden Verwendungen von alternativen Polyadenylationsstellen gefunden.
Furin ist im Golgi-Apparat reichlich vorhanden, wo es andere Proteine zu ihren reifen/aktiven Formen spaltet. Furin spaltet Proteine nur downstream einer basischen Aminosäure-Zielsequenz (typischerweise Arg-X-(Arg/Lys)-Arg'). Nebst der Prozessierung von zellulären Präkursor-Proteinen wird Furin auch von mehreren Pathogenen benutzt. Zum Beispiel müssen die Virus-Hüllen-Proteine von HIV, Influenza, Denguefieber, mehrerer Filoviren inkl. der des Ebolavirus und des Marburg-Virus von Furin oder Furin-like-Proteasen gespalten werden, damit sie voll funktional werden können.
Beim Betacoronavirus SARS-CoV-2 wurde die Beteiligung von Furin am Zelleintritt nachgewiesen. Die Virushülle des Kapsids von SARS-CoV-2 ist mit Spike-Proteinen besetzt, die Furin-affinitiv ausgebildet sind und durch Furin gespalten werden, um den endosomalen Zelleintritt im Lungengewebe einzuleiten. Milzbrandtoxin, Pseudomonas-Exotoxin, und Papillomaviren müssen von Furin prozessiert werden während sie die Wirtszelle betreten. Furin-Inhibitoren werden geprüft als therapeutische Mittel zur Behandlung von Anthrax-Infektion.
Die Furin-Substrate und die Positionen der Furin-Spaltungsstellen in Protein-Sequenzen können durch zwei bioinformatische Methoden vorhergesagt werden: ProP und PiTou.
Die Expression von Furin in den T-Lymphozyten ist zur Aufrechterhaltung der peripheren Immuntoleranz erforderlich.
Furin interagiert mit PACS1.
Einzelnachweise
Peptidase
Codiert auf Chromosom 15 (Mensch)
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7435826
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eucharistieschwestern
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Eucharistieschwestern
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Die Eucharistieschwestern, auch Eucharistinnen, eigentlich Kongregation der Schwestern von der Heiligsten Eucharistie von Leitmeritz, kurz Kongregation der Schwestern von der Hl. Eucharistie, , Ordenskürzel CSSE, sind ein kleiner römisch-katholischer Frauenorden. Sie sind im Kloster Herrnau in der Stadt Salzburg beheimatet.
Geschichte des Ordens
Die Gründerin der Kongregation war Gräfin Ada Chotek, Ordensname Sr. Maria Annuntiata (1890–1939), welche die Schule am Sacré Coeur Riedenburg in Bregenz besucht hat. Ihr Vater Karl Maria Paul Anton Boguslaw Chotek von Chotkow und Wognin (1853–1926) war ein Cousin von Sophie Chotek, Fürstin von Hohenberg, der Ehefrau des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand. 1930 begründete sie in Velké Březno (ehemals Großpriesen, heute Tschechien) in Nordböhmen eine Frauengemeinschaft. Hierbei unterstützte sie der damals bekannte Jesuitenpater Karl Maria von Andlau (1865–1935). In dem Buch „Antwort der Liebe, Leben und Werk von Mutter Maria Annuntiata Chotek“ (Haus Königstein-Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien, 1997) sieht der Autor Rudolf Grulich in Pater Andlau „fast einen Mitbegründer der Kongregation, da er mit aufopfernder Liebe das Werk förderte, der Gründerin mit dem reichen Schatz seiner Erfahrungen zur Seite stand und manche Schwierigkeiten überwinden half.“ 1937 wurde diese als Kongregation der Schwestern von der Heiligsten Eucharistie von Leitmeritz (Litoměřice, Sitz des Bistums Leitmeritz) approbiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste der Orden 1946 die Tschechoslowakei verlassen, und der seinerzeitige Salzburger Erzbischof Andreas Rohracher gab ihnen Zuflucht. Nach einigen Zwischenstationen ließen sich die Eucharistie-Schwestern 1948 im Kapellhaus der Diözese Salzburg in der Sigmund-Haffner-Gasse 20 nieder.
Von 1957 bis 1961 wurde die Gottessiedlung zur hl. Erentrudis in Herrnau in Salzburg erbaut, womit der Orden ein neues Klostergebäude mit Kapelle erhielt. Nach den Plänen von Robert Kramreiter und den Malereien von Max Weiler ist sie ein bedeutendes Baudenkmal.
Ordensleben
Die Eucharistieschwestern arbeiteten seit ihrer Gründung in Seelsorge und karitativem Dienst . Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde die Wegweisung (Statuten) der Ordensgemeinschaft im Sinne des Konzilsdekretes Perfectae caritatis „Über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens“ neu gestaltet.
Heute sind die Eucharistinnen in den Pfarren Liefering, Puch bei Hallein, Rif (bei Hallein) und Waidring (in Triol) tätig und leisten Seelsorge, Trauerbegleitung und Krankenhilfe. Neben dem Leben als Ordensschwester – klösterlich oder an den Pfarren – betreibt die Gemeinschaft auch eine offenere Gemeinschaft Brot und Leben. und – 1989 wiederbelebt – die Eucharistische Gebetsgemeinschaft.
Literatur
Rudolf Grulich: Antwort der Liebe. Leben und Werk von Mutter Maria Annuntiata Chotek. Salzburg, 1985.
Robert Kramreiter (Hrsg.): Die Gottessiedlung zur Hl. Erentrudis in Salzburg-Herrnau. Erbauungsgeschichte und Führer durch die Kirche. Verlag Erwin Metten, Wien 1961.
Weblinks
Website der Eucharistieschwestern, eucharistie-schwestern.at
Nachweise
, eucharistie-schwestern.at
Vertriebene sudetendeutsche Ordensfrauen gründeten nach dem Krieg in Salzburg ein neues Mutterhaus – Ein Beitrag des Kirchenhistorikers Prof. Dr. Rudolf Grulich
Eucharistie-Schwestern. In: Referat für die Kulturgüter der Orden der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs und der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, kulturgueter.kath-orden.at
Kloster Herrnau / Salzburg, In: Stadt Salzburg: salzburg.gv.at → Kultur → Burgen, Schlösser und Klöster
"Ein Sonnenstrahl sein für alle" – Die Historikerin Julia Nagel über die Gründerin der Kongregation der Schwestern von der Heiligsten Eucharistie der Diözese Leitmeritz
Frauenorden
Erzdiözese Salzburg
Christentum in Salzburg
Salzburg-Süd
Pflege und Betreuung in Österreich
Frauen (Österreich)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fluocortolon
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Fluocortolon
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Fluocortolon ist ein synthetisches Glucocorticoid, welches oral und dermal angewendet werden kann. Es wirkt wie alle Glucocorticoide entzündungshemmend, antiallergisch und immunsuppressiv.
Pharmakokinetik
Nach oraler Einnahme wird nach im Mittel 85 Minuten der höchste Plasmaspiegel erreicht. Die Plasmaeiweißbindung beträgt 85 bis 93 %. Die Clearance wurde mit 6,48 ml Plasma pro Minute und Kilogramm Körpergewicht bestimmt, 60,38 ml/min für ungebundenes Fluocortin.
Die chemische Struktur ähnelt Fluocortin, hat aber eine Ketogruppe weniger.
Äußere Anwendung
Fluocortolon wird überwiegend äußerlich angewendet, zum Beispiel als Salbe oder Hämorrhoiden-Mittel. Die Wirkstärke externer Corticoide hängt nicht nur von der Wirksubstanz ab, sondern auch von der pharmakologischen Zubereitung, der Konzentration, dem Hautzustand und der Applikationsart (offen, verbunden, Okklusionsverband) ab. Miller und Munro gruppierten zahlreiche topische Glucocorticoide nach ihrer Wirkstärke in vier Gruppen: sehr stark, stark, moderat und mild. In dieser Tabelle wurde die Salbe mit 0,5 % Fluocortolon als stark und die 0,2 %ige Salbe als moderat gruppiert.
Kombination mit Lidocain
Kombinationen von Fluocortolonpivalat mit Lidocainhydrochlorid werden als Rektalzäpfchen und Rektalcreme unter dem Handelsnamen Doloproct zur Linderung von Schmerzen und Entzündung bei Personen über 18 Jahren mit Hämorrhoidalleiden und nicht-infektiöser Proktitis angewendet.
Einzelnachweise
Arzneistoff
Fluorsteroid
Cyclohexadienon
Decalin
Cyclopentan
Cyclohexanol
Hydroxyketon
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https://de.wikipedia.org/wiki/Popielno%20%28Ruciane-Nida%29
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Popielno (Ruciane-Nida)
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Popielno [] () ist ein zur Gemeinde Ruciane-Nida zählendes Dorf im südöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Powiat Piski.
Das Dorf befindet sich 22 Kilometer nordwestlich der Kleinstadt Pisz (deutsch Johannisburg) auf einer Halbinsel am Westufer des Jezioro Sniardwy (deutsch Spirdingsee).
Geschichte
Das Dorf Popielno bzw. Popiellnen wurde 1694 als Domäne gegründet. Der Name des Ortes leitet sich aus dem polnischen popiół für Asche ab.
Am 8. April 1874 kam es umliegend zur Bildung eines Amtsbezirks Guszianka aus der Landgemeinde Wigrinnen und den Gutsbezirken Diebowko, Guszianka - Forst, Popiellnen und Warnold, der zunächst verwaltet wurde vom Amtsvorsteher in Guszianka.
Am 30. März 1875 erfolgte die Eingliederung weiter Teile des Gutsbezirks Guszianka - Forst in den Gutsbezirk Popiellnen.
Von 1898 bis 1945 war Popiellnen mit seiner damals überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel der Kirche Weissuhnen (heute polnisch: Wejsuny) eingegliedert. Sie lag im Kirchenkreis Johannisburg (Pisz) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Auch heute noch ist diese Kirche das Gotteshaus der nunmehr zahlenmäßig geringen Einwohnerschaft von Wejsuny. Sie wird von Pisz aus betreut und gehört zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Eine kleinere Kapelle dient als Gottesdienstort der Katholischen Kirche in Polen.
Bis 1905 gehörte Popiellnen übergeordnet zum Regierungsbezirk Gumbinnen, danach zum Regierungsbezirk Allenstein.
Mit einer Neustrukturierung der Verwaltungsbereiche zum 1. Januar 1908 umfasste der Amtsbezirk Guszianka nun die Landgemeinden Piasken-Onufrigowen, Rudczanny und Wigrinnen und die Gutsbezirke Guszianka - Oberförsterei, Popiellnen und Warnold.
Am 1. Dezember 1910 waren in Popiellnen 97 Einwohner registriert.
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Popiellnen in die neue Landgemeinde Spirding umgewandelt. Damit bekam auch der Ort im Zuge der zunehmenden Eindeutschung masurischer Ortsnamen seinen neuen Namen Spirding, der auf den angrenzenden Spirdingsee zurückging. Gelegentlich fand sich auch die nicht amtliche Ortsbezeichnung Spirdingsblick.
Die genaue Herkunft des Namens Spirding für See und Ort ist nicht abschließend geklärt. Vermutlich liegt das altpreußische Wort spirt für deutsch widerstehen, also ein widerspenstiges Gewässer zugrunde, das die damals hier siedelnden Sudauer einbrachten.
1933 lebten nach einer amtlichen Zählung in Spirding 117 Einwohner.
Am 12. Februar 1936 benannte man den Amtsbezirk Guszianka in Guschianka um. Zweieinhalb Jahre später fand nochmals eine Umbenennung des anliegenden Amtsbezirks in Guschienen statt.
1939 waren in Spirding 121 Einwohner verzeichnet.
Bis 1945 gab es im Ort eine Forschungsstation der Universität Königsberg.
Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee Spirding, dessen Zivilbevölkerung kurz zuvor nahezu vollständig evakuiert wurde.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende Spirding an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben und durch Neusiedler aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort wurde in Popielno zurück- bzw. umbenannt.
Von 1975 bis 1998 gehörte Popielno zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Das kleine Dorf Popielno besitzt, hervorgegangen aus der früheren Forschungsstation der Universität Königsberg, seit 1955 ein zoologisches Forschungszentrum der polnischen Wissenschaftsakademie von Warschau, wo unter anderem Biber, Wisente und Tarpane (Wildpferde) gezüchtet werden.
Insbesondere wird hier im Institut für Genetik und Tierzucht an ausgestorbenen und gefährdeten Tierarten geforscht, so etwa an einer Wiederaufzucht des Auerochsen, der zwischen 1400 und 1500 im damaligen Ostpreußen ausstarb.
Zur Akademie gehört ein fast die gesamte Halbinsel umfassendes 1.477 Hektar großes Naturschutzgebiet, wo die seltenen Tierarten ihren Schutzraum haben und durch das die einzige nach Popielno führende Straße führt.
1987 hatte die Einwohnerzahl in Popielno, die auch in engem Zusammenhang mit dem dort befindlichen Institut steht, mit 203 ihren zahlenmäßigen Höhepunkt. Danach ging sie mit den politischen Umbrüchen in Polen geringfügig zurück.
Sehenswürdigkeiten
Deutscher Friedhof mit Gräbern aus dem 18. und 19. Jahrhundert
Scheune aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
Masurische Holzhäuser
Schmiede aus dem frühen 20. Jahrhundert
Fußnoten
Ort der Woiwodschaft Ermland-Masuren
Gmina Ruciane-Nida
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12630878
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https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A9vin%20Danois
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Kévin Danois
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Kévin Danois (* 28. Juni 2004 in Basse-Terre) ist ein französischer Fußballspieler, der aktuell bei der AJ Auxerre in der Ligue 1 spielt.
Karriere
Verein
Danois begann seine fußballerische Ausbildung im Dezember 2011 bei La Gauloise de Basse-Terre. Im Jahr 2019 wechselte er von der Hauptstadt des französischen Überseegebiets Guadeloupe weg und unterschrieb bei der AJ Auxerre. Im Juli 2021 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag bei Auxerre bis Juni 2024. Im Frühjahr 2022 spielte er dort einmal in der Coupe Gambardella, war schon Stammspieler bei der zweiten Mannschaft in der National 2 und stand schon im Kader der Ligue 1. Am 30. Spieltag der folgenden Saison 2022/23 wurde er bei einem 3:0-Sieg über den AC Ajaccio spät eingewechselt und debütierte somit für die Profimannschaft.
Nationalmannschaft
Danois spielte bislang für mehrere Juniorennationalmannschaften Frankreichs, nahm jedoch an keinem großen Turnier teil.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballspieler (AJ Auxerre)
Franzose
Geboren 2004
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/City%20Geography%20Markup%20Language
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City Geography Markup Language
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Die City Geography Markup Language (CityGML) ist ein GML-Anwendungsschema zur Speicherung und zum Austausch von virtuellen 3D-Stadtmodellen. CityGML ist seit dem 13. August 2008 ein OGC-Standard.
Modelliert werden Stadt- und Landschaftsobjekte, insbesondere das Gelände, Gebäude, Wasser- und Verkehrsflächen, Vegetation, Stadtmöblierung und Landnutzungen. Jedes Objekt kann in unterschiedlichen Level of Detail vorkommen. Dabei werden neben der Geometrie und dem Aussehen insbesondere auch die Semantik (Bedeutung, Thematik) und die Topologie (Beziehungen, Nachbarschaften) der Objekte beschrieben. CityGML setzt dabei auf Standards von zum Beispiel dem Open Geospatial Consortium (OGC) und der ISO-Norm-Serie 191xx auf.
CityGML wird seit 2002 von der Special Interest Group 3D (SIG 3D) in der Geodateninitiative Nordrhein-Westfalen (GDI NRW) und jetzt im Rahmen der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) entwickelt. Die Mitglieder der Gruppe kommen aus der Wirtschaft, der Verwaltung und der Forschung aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien.
Seit 2013 arbeiten die OGC CityGML Standards Working Group (SWG) und die Special Interest Group 3D (SIG 3D) an der Umsetzung von CityGML 3.0, welches bis Ende 2020 fertiggestellt werden soll.
Weblinks
CityGML-Website
Wiki mit Informationen über CityGML-Implementationen
Special Interest Group 3D
Virtual City Systems über CityGML
Rheinland-Pfalz in 3D zum Viewer
Berlin in 3D
Forschungsbeitrag zu CityGML aus dem Jahr 2018
CityGML E-Learning Tutorial
Freie Betrachter
libcitygml C++ library & citygml2vrml converter
Einzelnachweise
GIS-Datenformat
XML-basierte Sprache
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5665172
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schichtl
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Schichtl
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Schichtl ist der Familienname von
Franz August Schichtl (1849–1925), deutscher Zauberkünstler und Puppenspieler
Michael August Schichtl (1851–1911), deutscher Schausteller
Hans Schichtl (* 1943), deutscher Eishockeyspieler
Siehe auch:
Theaterfamilie Schichtl
Schiechtl
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10853965
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hammersbecker%20Stra%C3%9Fe
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Hammersbecker Straße
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Die Hammersbecker Straße ist eine Durchgangs- und Erschließungsstraße in Bremen, Stadtteil Vegesack, Ortsteile Aumund-Hammersbeck, Vegesack und Fähr-Lobbendorf. Sie führt im nördlichen Vegesack in Ost-West-Richtung von der Borchshöher Straße bis zur Wohldstraße und dem Klinikum Bremen-Nord sowie nach Blumenthal.
Die Quer- und Anschlussstraßen wurden benannt u. a. als Borchshöher Straße nach dem Adelsgeschlecht von der Borch (1181–1502), Gärdesstraße nach einer ansässigen Familie, Middenmang für ndt. mittendrin, Aumunder Feldstraße nach den Feldern, zu denen sie führt, Dobbheide nach dem ndt. Dobbe für niederes Land, auf der die Dobbheide wuchs, Walter-Flex-Straße nach dem Schriftsteller (1887–1917), Georg-Gleistein-Straße nach dem Segelschiffskapitän und Tauwerkfabrikanten (1771–1831), Meinert-Löffler-Straße nach dem Gemeindevorsteher in Hammersbeck (1872–1950), Pezelstraße nach dem reformierten Theologen (1539–1604), Fährer Straße nach dem Ortsteil, Fährer Kämpe nach der Flurbezeichnung (ndt. Kamp = Feld), Kirchhooper Straße nach der Ortslage in/bei Eggestedt, Cord-Cöper-Straße nach dem Schiffbauer (um 1632), Schollenweg 1967 nach einer Flur, Vulkanstraße nach der ehem. Werft Bremer Vulkan, Johann-Janssen-Straße nach dem Schiffbauer (um 1777/† 1802), Hahnhorster Straße 1954 nach der ehem. Ortslage Groß- und Kleinhahnhorst in/bei Heilshorn, Rosenstraße nach der Blume, Löhstraße nach der ndt. Bezeichnung Lö oder Löh für Gehölz, zwei unbenannte Straßen und Wohldstraße = Waldstraße; ansonsten siehe beim Link zu den Straßen.
Geschichte
Name
Die Hammersbecker Straße wurde benannt nach dem Ort Hammersbeck, heute Ortsteil Aumund-Hammersbeck. In Hammersbeck lebten an der Beeke die Landbesitzer Hammer.
Entwicklung
Aumund-Hammersbeck gehörten zur Herrschaft Blumenthal. 1821 gehörte Hammersbeck mit 133 Einwohnern zum Kirchspiel Blumenthal und zunächst zum Amt Blumenthal und seit 1885 mit 453 Einwohnern zum Kreis Blumenthal. In den 1920er Jahren wurde Hammersbeck nach Aumund eingemeindet. 1939 kamen die Orte nach Bremen und bildeten 1946 den Ortsteil Aumund-Hammersbeck (2014 mit 7.422 Einw.) im Stadtteil Vegesack.
Eine Naturzone mit dem Naturschutzgebiet Hammersbecker Wiesen, der Beckedorfer Beeke, dem Aumunder Angelteich und mit dem Umland bei Beckedorf und Löhnhorst kennzeichnet den Ortsteil.
Fähr (früher Vehr bzw. Fehr) mit einer Weserfähre wurde seit dem 16. Jahrhundert besiedelt und hatte 1855 613 Einwohner. Lobbendorf wurde 1139 als Lobbenthorpe erwähnt.
Verkehr
Südlich der Straße verläuft parallel die Bundesautobahn 270 von 2001 durch die Umwidmung eines Teilabschnitts der Bundesstraße 74. Sie führt nach Blumenthal bzw. nach Burglesum zur Autobahn A 27 (Cuxhaven–Hannover) und hat die Anschlussstelle an der Wohldstraße in Blumenthal, eine Auffahrt Richtung Bremen an der Löhstraße und die Anschlussstelle Vegesack-Mitte via Aumunder Feldstraße.
Der Bahnanschluss an die benachbarte Bahnstrecke Bremen-Farge–Bremen-Vegesack von 1888 besteht wieder seit 2008 durch den Bahnhof Bremen-Aumund. Seit Ende 2011 verkehrt die Linie RS 1 der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen durchgehend von Bremen-Farge über Bremen-Aumund nach Bremen-Vegesack sowie via Bremen Hauptbahnhof nach Verden.
Im Nahverkehr in Bremen durchfahren die Buslinien 90 (Gröpelingen ↔ Neuenkirchen) und 95 (Gröpelingen ↔ Bockhorn) die Straße.
Gebäude und Anlagen
An der Straße stehen überwiegend ein- bis dreigeschossige Wohnhäuser und wenige Geschäftshäuser.
Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen
Auf dem Flintacker Nr. 51: 1- bis 2-gesch. Grundschule Borchshöhe in Aumund-Hammersbeck mit rund 180 Schülern; hier war der Heimatforscher Bernhard Ahlers ab 1904 Lehrer und von 1927 bis 1936 Rektor.
Nr. 35 bis 44: 3-gesch. Wohnhäuser von nach 1970
Nr. 43 und 47: Zwei 1-gesch. Wohnhäuser mit seitlichen 2-gesch. Giebelrisalit mit Mansarddach und Erker
Nr. 45: 1-gesch. Wohnhaus mit Mansarddach
Nr. 50 bis 56: 3-gesch. neuere Mietwohnhäuser
Nr. 57–59: 1-gesch. Einkaufsmarkt
Querung der eingleisigen Bahnstrecke der Linie RS1 mit Bahnhof Bremen-Aumund an der Meinert-Löffler-Straße
Nr. 87: 1-gesch. Einkaufsmarkt
Fährer Str. 2–4: 1- und 2-gesch. Grundschule Hammersbeck mit rund 180 Schülern sowie mit Turnhalle an der Hammersbecker Straße
Nr. 123: 1-gesch. Neubau mit der Eyüp Sultan Bahce Moschee
Nr. 142: 3-gesch. Wohn- und Geschäftshaus mit Satteldach
Nr. 148 bis 160: 2-gesch. verputzte Wohnhäuser mit Satteldächern von um 1970
Nr. 164a: 2-gesch. verputztes Wohn- und Geschäftshaus der 1970er Jahre mit Restaurant
Nr. 172 bis 182: 2- bis 4-gesch. Gebäudeanlage mit dem Selbsthilfe Sozialzentrum Bremen-Nord, Blumenhorster Str. 20
Nr. 173: 3-gesch. neueres Büro- und Geschäftshaus mit Sitz der Gewosie Wohnungsbaugenossenschaft Bremen-Nord von 1894 mit über 7100 Mitgliedern und rund 4000 Wohnungen (2012).
Nr. 193: 1-gesch. Einkaufsmarkt
Nr. 228: 2- bis 6-gesch. städtisches Klinikum Bremen-Nord mit 462 (2014) Betten und 629 (2014) Mitarbeitern. Ein umfassender Ausbau und die Modernisierung des Krankenhauses erfolgte in den 1960er Jahren mit weiteren Neubauten von 1972, 1975, 1978, 1984, 1988, 1995/96, 2002/03 und 2008.
Haltepunkt der RS1 Bremen Klinikum Bremen-Nord/Beckedorf
Kunstobjekte
Dobbheide Nr. 82: Skulptur Zwei Jungen im Gespräch von 1968 von August Tölken
Siehe auch
Bremer Straßen
Literatur
Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Gesamtausgabe. Schünemann, Bremen 2003, ISBN 3-7961-1850-X.
Innerortsstraße in Bremen
Vegesack
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4880895
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bayon%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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Bayon (Begriffsklärung)
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Bayon oder Bayón steht für:
Bayon, Tempelanlage in Angkor Wat, Kambodscha
Bayon (Fluss), Fluss im französischen Département Bouches-du-Rhône
Bayon (Band), Musikgruppe
Kanton Bayon, französischer Wahlkreis im Arrondissement Lunéville, Département Meurthe-et-Mosell
Gemeinden in Frankreich:
Bayon (Meurthe-et-Moselle), Département Meurthe-et-Moselle
Bayon-sur-Gironde, Département Gironde
Personen:
Eugène Bayon, französischer Leichtathlet
Isabel Bayón (* 1969), spanische Flamenco-Tänzerin, -Choreografin und -Lehrerin
Marie-Emmanuelle Bayon Louis (1746–1825), französische Komponistin, Pianistin, Salonnières
Tomás Bayón (* 1965), deutsch-spanischer Volkswirt und Professor für Betriebswirtschaftslehre
Siehe auch:
Bayonne (Begriffsklärung)
Baillon
Baião
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1507830
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nah-%20und%20Mittelost-Verein
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Nah- und Mittelost-Verein
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Der Nah- und Mittelost-Verein e.V. (NUMOV) ist ein 1934 gegründeter Zusammenschluss von im Nahen und Mittleren Osten aktiven deutschen Unternehmen zur Vertretung der Handels- und Investitionsinteressen der deutschen Wirtschaft in den Ländern dieser Region.
Der Verein hat seinen Sitz in Berlin und unterhält in rund zehn deutschen Städten Repräsentanzbüros. NUMOV ist Herausgeber des größten deutschen Nah- und Mittelost-Wirtschaftsmagazins „Wirtschaftsforum Nah- und Mittelost“ und länderbezogener Fachmagazine. Ehrenvorsitzender war bis Ende 2021 der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Geschichte
Der Verein ist nach eigenen Angaben der älteste deutsche Interessensverband zur Förderung wirtschaftlicher Beziehungen im Nahen und Mittleren Osten. Er wurde als Deutscher Orient-Verein am 30. Mai 1934 in Berlin gegründet und wählte den Siemens-Direktor Hermann Reyss zum ersten Vorsitzenden. Mit der I.G. Farben, der Allianz, der Dresdner Bank, der Deutschen Bank, Krupp, MAN, Julius Berger und Hochtief entsandten weitere große deutsche Konzerne Vertreter in den NUMOV-Vorstand.
Von 1998 bis 2005 war Hans-Jürgen Wischnewski Ehrenvorsitzender von NUMOV.
Gerhard Schröders Iran-Reise 2016
Im Januar 2016 reiste Schröder als Ehrenvorsitzender des Nah- und Mittelost-Vereins an der Spitze einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation in den Iran. Er traf dort mit dem amtierenden Präsidenten Rohani zusammen, außerdem mit dem Schlichtungsratsvorsitzenden und früheren Präsidenten Rafsandschani, dem Chef des Sicherheitsrats Schamchani und dem Außenminister des Iran, Mohammad Javad Zarif.
Deutsche Orient-Stiftung
Aus dem Verein geht die Gründung der Deutschen Orient-Stiftung zurück, unter der seit 1960 das Deutsche Orient-Institut mit dem Ziel einer Intensivierung der Beziehungen auf kulturellem sowie wissenschaftlichem Gebiet arbeitet. Finanziert wurde sie zu gleichen Teilen von der Stadt Hamburg und dem Auswärtigen Amt.
Struktur
Im September 2020 hatte der NUMOV-Vorstand folgende Mitglieder:
Vorstand
Geschäftsführender Vorstand: Helene Rang, Inhaberin Helene Rang & Partner
Vorsitzender: Johann Erich Wilms, Präsident WILMS group
Stellvertretende Vorsitzende
Burkhard Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung SMS group GmbH
Martin Herrenknecht, Vorsitzender des Vorstandes Herrenknecht AG
Joachim Nagel, Mitglied des Vorstandes KfW Bankengruppe
Bernd Romanski, Inhaber BJR Business Concepts
Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender Wilo SE
Weitere Vorstandsmitglieder
Martin Bachmann, Mitglied des Vorstandes Wintershall Holding GmbH
Martin Bay, Inhaber MB Zeppelin
Ole von Beust, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg a. D., Geschäftsführer Ole von Beust Consulting GmbH & Co. KG
Tom Blades, Vorsitzender des Vorstandes Bilfinger SE
Gerald Bumharter, Geschäftsführer Misr Bank – Europe GmbH
Dieter Ernst, Inhaber IWC-innovation and water consult
Bernd Eulitz, Mitglied des Vorstandes Linde AG
Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstandes a. D. Deutsche Bank
Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie a. D.
Isabella Groegor-Cechowicz, Global General Manager SAP SE
Alexander Knauf, Geschäftsführender Partner Knauf Gips KG
Jan Kupfer, Mitglied des Vorstandes, UniCredit Bank AG
Hartmut Mehdorn, Vorsitzender der Geschäftsführung a. D. Airport Berlin Brandenburg BER
Günther Mull, Geschäftsführer DERMALOG GmbH
Matthias Müller, Vorsitzender des Vorstandes Volkswagen AG
Marc Neumann, Geschäftsführer Ferrostaal Industrieanlagen GmbH
Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstandes Rheinmetall
Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär a. D.
Martin Seeger, Vorsitzender der Geschäftsführung Lahmeyer International GmbH
Erich Staake, Vorsitzender des Vorstandes Duisburger Hafen AG
Jens-Ove Stier, Geschäftsführer Winterstein – Kontor GmbH
Martin Stüttem, Mitglied des Vorstandes LEONI AG
Niko Warbanoff, Vorsitzender der Geschäftsführung DB Engineering & Consulting GmbH
International Board
Abdullah Bin Hamad Al Attiyah, Chairman of Abdullah Bin Hamad Al-Attiyah Foundation for Energy & Sustainable Development
Mubarak A. Al-Khafrah, Vorsitzender des Vorstandes National Industrialized Company (TASNEE), Saudi-Arabien, Co-Chairman des Saudi-German Business Dialogue
Mohammed Reza Nematzadeh, Minister für Industrie, Minen und Handel des Iran
Ehrenvorsitzende
Hans-Jürgen Wischnewski, Bundesminister a. D., 1998–2005
Gerhard Schröder, Bundeskanzler a. D., 2005–2021
Beirat
Der Beirat setzt sich zusammen aus (Oktober 2018):
Wolf-Ruthart Born, Botschafter a. D.
Jürgen Bubendey, Botschafter a. D.
Ulrich Dill, Consultant
Rudolf Dreßler, Botschafter a. D.
Thomas Ellerbeck, Mitglied des TUI AG Management Board
Aly Masednah El-Kothany, Botschafter a. D.
Bernd Erbel, Botschafter a. D.
Henryk Frystacki, Mitglied des Vorstandes Siemens AG a. D.
Wilfried H. Graf, Mitglied des Vorstandes Arab Bank a. D.
Gabriela Guellil, Auswärtiges Amt
Jürgen Hellner, Botschafter a. D.
Herbert Honsowitz, Botschafter a. D.
Wolfgang Kenntemich, Chefredakteur Fernsehen Mitteldeutscher Rundfunk a. D.
Norbert Kloppenburg, KFW Bankengruppe a. D.
Hubert Lang, Botschafter a. D.
Eckhard Lübkemeier, Botschafter a. D.
Michael Ludwig, Rechtsanwalt, Mitglied der Geschäftsführung Verbundnetz Gas AG a. D.
Gunter Mulack, Botschafter a. D. Direktor des Deutschen Orient-Instituts
Bernd Mützelburg, Botschafter a. D.
Jürgen K. Nehls, Vorsitzender der Geschäftsführung Giesecke & Devrient a. D.
Dietmar Ossenberg, Leiter des ZDF-Studios in Kairo a. D.
Bernhard von der Planitz, Protokollchef a. D., Auswärtiges Amt
Klaus Rollenhagen, Managing Director a. D., Verband Beratender Ingenieure VBI
Gerhard Sabathil, Botschafter a. D.
Eberhard Schanze, Botschafter a. D.
Rainald Steck, Botschafter a. D.
Folkmar W.O. Stoecker, Botschafter a. D.
Ludolf von Wartenberg, Staatssekretär a. D., Hauptgeschäftsführer BDI a. D.
Knut Witschel, Managing Director und Leiter der Abteilung Naher und Mittlerer Osten /Afrika a. D., Deutsche Bank AG
Karl Heinz Wittek, Botschaftsrat a. D.
Thomas Wülfing, Rechtsanwalt, GERMELA (German Middle East Lawyer Association)
Weblinks
NUMOV / Nah- und Mittelost Verein e.V.
Eintrag im Lobbyregister des Deutschen Bundestages
Einzelnachweise
Verein (Berlin)
Deutsche Wirtschaftsorganisation
Wirtschaft (Naher Osten)
Gegründet 1934
Außenhandel (Deutschland)
Eingetragen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags
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2854823
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan%20Pinkert
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Stephan Pinkert
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Stephan Pinkert (* 14. Juni 1966 in Berlin) ist ein deutscher Beamter, Soziologe und Autor.
Beruflicher Werdegang
Pinkert besuchte von 1984 bis 1987 die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege mit dem Abschluss eines Dipl.-Verwaltungswirt. Von 1988 bis 2001 stand er als Beamter des gehobenen Dienstes im Dienste der Stadt Braunschweig, zuletzt als stellvertretender Verwaltungsleiter des städtischen Gesundheitsamtes. Während dieser Zeit absolvierte er von 1992 bis 1999 ein Teilzeit-Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Rechtswissenschaft an der FernUniversität Hagen mit dem Abschluss zum Magister Artium (M. A.). Von 2001 bis 2006 war Pinkert Pressesprecher und Leiter der Pressestelle der Stadt Wolfenbüttel. Im Jahr 2007 wechselte er ins Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter ins Referat für Organisation und Öffentlichkeitsarbeit. 2013 veröffentlichte er mit Feine Herren seinen ersten Kriminalroman, dem 2016 Samtroter Rachedurst folgte. Seit 2010 ist er geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Wolfenbütteler Heimatstiftung, die sich im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe engagiert.
Pinkert hat sich mit seinem Buch Weinmilieus, einer kleinen Soziologie des Weintrinkens, die auf seiner Studien-Abschlussarbeit basiert, einen Namen als Weinautor gemacht. Das Buch erreichte bislang die dritte Auflage. Pinkert betreibt außerdem im Internet den elektronischen Wein-Informationsbrief wein-post.de.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Erich Fromm: Ethik und Politik. (Rezension), Politische Vierteljahresschrift, Heft 4/1997.
Die Bürgergesellschaft als große politische Vision. (fünfteilige Serie), Braunschweiger Zeitung – Wolfenbütteler Zeitung und Anzeiger, 2002.
35 Jahre später: Neue Irritationen – alte Gegner. Rezension von: Becker, H. u. a. (Hg.): Die 68er und ihre Gegner. Der Widerstand gegen die Kulturrevolution. www.politik-buch.de, 2004.
Die erste planmäßig entworfene Stadtanlage. Eine kurze Geschichte der Stadt Wolfenbüttel. Braunschweiger Zeitung – Wolfenbütteler Zeitung und Anzeiger, 2004.
Ehemaliger Weinbau in Süd-Ost-Niedersachsen. Deutsches Weinbaujahrbuch, 2007.
Edle Tropfen aus dem Braunschweiger Land. Braunschweiger Zeitung, 2007.
Wer trinkt warum welchen Wein? Eine kurze Einführung in die Soziologie des Weintrinkens, in: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 2010, Stuttgart 2009.
Leere Gläser, leere Worte? Anmerkungen zu Weinprosa, in: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 2011, Stuttgart 2010.
Der erste Weinbuch-Bestseller: "Die Weinfibel" von Reinhard Koester, in: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 2012, Stuttgart 2011.
Kleiner Kanon der Weinliteratur, in: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 2013, Stuttgart 2012
Bücher
Studentenfutter. Kochbuch für die Studentenküche. BLV Buchverlag GmbH & Co., 1988.
Nationalismus und Globalisierung. Röhrig Universitätsverlag, 2000.
Weinmilieus – Kleine Soziologie des Weintrinkens. LIT Verlag, 2004.
Wolfenbüttel. Kulturstadt mit Flair. von Meyer Joh. Heinr., 2006.
Reiner Wein?. KSB-Media Verlag, 2009, ISBN 3-941-56414-5.
Feine Herren. KSB-Media Verlag, 2013, ISBN 978-3-941564-55-8
Samtroter Rachedurst. KSB-Media Verlag, 2016, ISBN 978-3946105497
Weblinks
wein-post.de
heimatstiftung.de
Beamter (Deutschland)
Deutscher
Geboren 1966
Mann
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12013761
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https://de.wikipedia.org/wiki/150%20Jahre%20Deutsche%20Eisenbahnen
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150 Jahre Deutsche Eisenbahnen
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150 Jahre Deutsche Eisenbahnen war der Titel des Eisenbahn-Jubiläumsjahres 1985, das von der Deutschen Bundesbahn ausgerichtet wurde. Den zeitlichen Bezugspunkt bildete die Eröffnung der ersten Bahnstrecke in Deutschland von Nürnberg nach Fürth am 7. Dezember 1835 (Ludwigseisenbahn).
Veranstaltungen
Ausstellung Nürnberg
Von Mai bis August 1985 fand auf dem Gelände des Tafelwerks, ein stillgelegtes Eisenwalzwerk östlich der Nürnberger Innenstadt, eine große Jubiläumsausstellung statt. Sie zog etwa eine halbe Million Besucher an. Wesentlicher Bestandteil der Ausstellung war eine Leistungsschau der Deutschen Bundesbahn und der Eisenbahnindustrie. Auf dem Freigelände waren Gleisbaumaschinen sowie moderne Elektrolokomotiven, Reisezugwagen und Güterwagen ausgestellt und in den Hallen wurden die Themenkreise Personen- und Güterverkehr behandelt. Zudem konnten die Besucher eine große Modellbahnanlage und ein Großraumabteil des InterCityExperimental bestaunen sowie sich über Eisenbahnbetriebstechnik und das Berufsbild des Eisenbahners informieren.
Neben der Leistungsschau wurden unter dem Motto „Zug der Zeit – Zeit der Züge“ mit Lokomotiven und Wagen verschiedener Epochen die Entwicklungsschritte der Eisenbahn dargestellt. Dazu gab es zahlreiche kleinere Ausstellungsstücke, wie etwa Dokumente, Fotos, Plakate, Schilder und andere Gebrauchsgegenstände. In einer Werkstatt wurde die Aufarbeitung von alten Lokomotiven präsentiert. Darüber hinaus konnten die Besucher ein Funktionsmodell einer Dampflokomotive mit aufgeschnittenem Kessel in Originalgröße betrachten.
Erweiterung des Verkehrsmuseums Nürnberg
Im Verkehrsmuseum Nürnberg wurde die Ausstellung umgestaltet und das Außengelände mit der neuen Fahrzeughalle 2 südlich der Sandstraße eröffnet.
Historische Sonderzüge
In Zusammenhang mit der Ausstellung gab es über den Sommer ein regelmäßiges Programm der Deutschen Bundesbahn mit historischen Sonderzügen. Neben Zügen mit historischen Diesel- und Elektrolokomotiven in der Umgebung von Nürnberg gab es auf den Strecken Nürnberg–Bayreuth und Nürnberg–Amberg mit Dampflokomotiven bespannte Sonderzüge. Hierzu wurden die Lokomotiven 01 1100, 23 105, 50 622 und 86 457 betriebsfähig aufgearbeitet. Außerdem gab es Pendelfahrten mit dem Nachbau des Adlers zwischen Nürnberg Hauptbahnhof und Bahnhof Nürnberg-Ost. Zwischen Nürnberg Ost und dem Ausstellungsgelände verkehrte ein Dampfpendelzug „Tafelwerkexpress“, der von den Lokomotiven LUCI und J. A. MAFFEI gezogen wurde. Alle 1985 eingesetzten Dampflokomotiven waren 2020 noch vorhanden.
Besichtigungsfahrten erlebte Eisenbahn
Vom Ausstellungsgelände wurde Besichtigungsfahrten angeboten, die zu verschiedenen Betriebsstätten in Nürnberg führten, beispielsweise zum Bahnbetriebswerk vom Rangierbahnhof. Die Fahrten wurden mit Schienenbussen der Baureihe 798 durchgeführt, die eigens eine weiße Lackierung mit drei blauen Streifen und der Aufschrift erlebte Eisenbahn erhielten.
Fahrzeugparade Nürnberg
An drei Septemberwochenenden fand im Bahnhof Nürnberg-Langwasser eine Fahrzeug-Parade mit Zugkompositionen aus verschiedenen Eisenbahnepochen statt. Für die Besucher hatte man im Bahnhof eigens eine Tribüne mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Plätzen aufgebaut. Die zur Schau gestellten Lokomotiven und Wagen stammten aus allen Epochen der Deutschen Eisenbahngeschichte und wurden von der Deutschen Bundesbahn, von privaten Eisenbahnvereinen und nichtbundeseigenen Eisenbahnen zur Verfügung gestellt. Insgesamt umfasste die etwa dreistündige Parade rund 250 Fahrzeuge. Die Fahrzeuge wurden zu etwa 60 Zügen zusammengestellt und diese wiederum einer von acht Themengruppen zugeteilt.
Die Abwicklung der Parade bedeute für die Deutsche Bundesbahn einen hohen Organisations- und Betriebsaufwand. Rund 300 Eisenbahner sorgten bei jeder Parade für einen reibungslosen Ablauf. Da einige Lokomotiven aufgrund ihres Alters noch nicht mit Zugbahnfunk ausgestattet waren, wurden Meldeposten mit Sprechfunk an der Strecke aufgestellt. Auch Hilfslokomotiven und Gerätewagen standen für den Fall eines Defektes bereit. Die Parade-Züge wurden vor Veranstaltungsbeginn in der Reisezugabstellgruppe des Bahnhofs Nürnberg-Dutzendteich bereitgestellt und dann nach und nach abgerufen. Nach Durchfahrt des Bahnhofs Nürnberg-Langwasser stellten sich die Parade-Züge in der Einfahrgruppe des Nürnberger Rangierbahnhofs auf.
Fahrzeugschau Bochum-Dahlhausen
Vom 3. bis 13. Oktober 1985 fand eine große Fahrzeugschau auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Bochum-Dahlhausen statt. Etwa 300.000 Menschen besuchten die Veranstaltung auf dem rund 168.000 m² großen Ausstellungsgelände, das auch das benachbarte Eisenbahnmuseum der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte im ehemaligen Bahnbetriebswerk (heute Eisenbahnmuseum Bochum) mit einschloss. Auf rund 7000 m Gleis wurden mehr als 200 Lokomotiven und Wagen ausgestellt. Zu sehen waren 32 Dampf-, 20 Diesel- und 30 Elektrolokomotiven, die teilweise von Museen und Eisenbahnvereinen sowie aus privaten Sammlungen stammten. Neben den Lokomotiven konnten die Besucher auch zahlreiche Reisezug- und Güterwagen aus verschiedenen Epochen bestaunen. Ergänzt wurde die Veranstaltung durch Erlebnisfahrten, bei denen einige historische Fahrzeuge zum Einsatz kamen.
Offizielle Publikationen
Begleitend zur Ausstellung wurde folgende Literatur veröffentlicht:
Offizieller Jubiläumsband der Deutschen Bundesbahn. 150 Jahre Deutsche Eisenbahnen. Eisenbahn-Lehrbuch-Verlagsgesellschaft, München, 1985.
Zug der Zeit. Zeit der Züge. Deutsche Eisenbahn 1835 - 1985. Das offizielle Werk zur gleichnamigen Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Richard von Weizsäcker, (2 Bände). Herausgegeben von der Eisenbahnjahr Ausstellungsgesellschaft mbH. Siedler, Berlin, 1985.
Zug der Zeit – Zeit der Züge. Ein Führer durch die Ausstellung. Herausgegeben von der Eisenbahnjahr Ausstellungsgesellschaft mbH. 1985.
Eberhard Krummheuer: Das Jubiläum der Deutschen Eisenbahnen 1985 – DB Jubiläumsparaden. Eisenbahn-Lehrbuch-Verlagsgesellschaft, München 1985.
Weblinks
Einzelnachweise
Schienenverkehrsgeschichte (Deutschland)
Veranstaltung (Verkehrstechnik)
Veranstaltung in Nürnberg
Veranstaltung in Bochum
Veranstaltung 1985
Gedenktag in Deutschland
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12318101
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jana%20Tomy
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Jana Tomy
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Jana Tomy (* 6. Januar 1992 in Mainz) ist eine deutsche Schriftstellerin und Schauspielerin.
Leben und Werk
Jana Tomy wuchs in den ehemaligen rechtsrheinischen Mainzer Stadtteilen auf. Sie studierte von 2011 bis 2017 an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, zuerst Linguistik und evangelische Theologie, später Theaterwissenschaft und Erziehungswissenschaften.
Ihre Erzählungen verbinden romantische und phantastische Elemente und werden deshalb dem Genre der Romantasy zugerechnet. Ihre Dilogie Sépharial greift das Motiv parallel existierender, aber schicksalhaft miteinander verbundener Welten auf.
Seit 2016 ist sie bei der Mainzer Livehörspielgruppe Mienenspiel als Darstellerin aktiv. Außerdem spielt sie Improvisationstheater. Im Mai 2019 gründete sie mit anderen Schreibenden den gemeinnützigen Verein 9lesen e.V. Mit diesem Verein, in dem sie weiterhin Teil des Vorstands ist, veranstaltet sie regelmäßig zu den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig Lesungen. Neben den Veranstaltungen auf den zwei großen Buchmessen finden die 9lesen-Lesungen inzwischen auch zur Buch Berlin und dem Litcamp Hamburg statt.
Seit August 2020 ist sie auch auf der Plattform Twitch mit regelmäßigen Streams aktiv. Sie lebt in Hamburg.
Publikationen
Sépharial – Verwoben. GedankenReich Verlag, Hannover 2019. ISBN 978-3-96443-523-1.
Sépharial – Zerfallen. GedankenReich Verlag, Dortmund 2020. ISBN 978-3-96698-275-7.
Weblinks
Website von Jana Tomy
Autorinnenprofil beim GedankenReich Verlag
Instagram-Account von Jana Tomy
Einzelnachweise
Autor
Literatur (21. Jahrhundert)
Literatur (Deutsch)
Literatur (Deutschland)
Fantasyliteratur
Roman, Epik
Erzählung
Deutscher
Geboren 1992
Frau
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10328834
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https://de.wikipedia.org/wiki/Janina%20Hechler
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Janina Hechler
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Janina Hechler (* 28. Januar 1999 in Reutlingen) ist eine deutsche Fußballspielerin, die seit dem 1. September 2023 Vertragsspielerin des 1. FC Köln ist.
Karriere
Vereine
Hechler begann im Alter von sieben Jahren bei den Bambinis des TSV Gomaringen mit dem Fußballspielen und wechselte später in die Jugendabteilung des VfL Sindelfingen. Dort spielte sie in der Saison 2014/15 für die B-Juniorinnen in der Bundesliga Süd. Im Sommer 2015 wechselte sie zum Bundesligisten 1. FFC Frankfurt, für deren B-Juniorinnen sie zunächst spielte und zur Saison 2016/17 zunächst in den Kader der zweiten Mannschaft aufrückte. Durch gute Leistungen in der 2. Bundesliga Süd empfahl sie sich schnell für die erste Mannschaft: Nach einem Einsatz im DFB-Pokal-Wettbewerb gegen den Hegauer FV am 9. Oktober 2016 debütierte sie knapp einen Monat später, am 5. November 2016 (7. Spieltag) beim 4:2-Sieg im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen mit Einwechslung für Marith Prießen in der Bundesliga. Am 7. Mai 2017 (19. Spieltag) gelang ihr gegen den FC Bayern München mit dem Treffer zum 4:2-Endstand in der 80. Minute ihr erstes Bundesligator.
Im Februar 2018 wurde ihre Vertragslaufzeit in Frankfurt bis zum 30. Juni 2020 verlängert. Im Juli 2020 wurde der 1. FFC Frankfurt in den Verein Eintracht Frankfurt integriert und bildet somit die Frauenfußballabteilung des Vereins.
Zur Saison 2023/24 wurde sie vom Ligakonkurrenten 1. FC Köln verpflichtet und mit einem bis zum 30. Juni 2025 datierten Vertrag ausgestattet.
Nationalmannschaft
Die Defensivspielerin debütierte am 10. November 2014 beim 3:1-Sieg der U16-Nationalmannschaft gegen England im Nationaltrikot und nahm mit dieser Auswahlmannschaft im Sommer 2015 am Turnier um den Nordic-Cup in Dänemark teil, wo das Team nach einer 0:2-Finalniederlage gegen die Niederlande den zweiten Platz belegte und Hechler beim 2:1-Sieg im Gruppenspiel gegen Island ihre ersten beiden Länderspieltore erzielte. Nach vier Einsätzen für U17-Nationalmannschaft, rückte sie in die Altersklasse U19 auf, für die sie bis ins Jahr 2018 acht Länderspiele bestritt, davon fünf in den EM-Qualifikationsrunden; in der Endrunde wurde sie jedoch nicht berücksichtigt. Mit dem Erreichen des mit 0:1 gegen die U19-Nationalmannschaft Spaniens verlorenen Finales, war diese für die U20-Weltmeisterschaft 2018 in Frankreich qualifiziert. In diesem Turnier wurde sie in den ersten beiden Spielen der Gruppe D, sowie im Viertelfinale eingesetzt, das jedoch mit 1:3 gegen die U20-Nationalmannschaft Japans verloren wurde.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballspieler (1. FFC Frankfurt)
Fußballspieler (Eintracht Frankfurt)
Fußballspieler (1. FC Köln)
Deutscher
Geboren 1999
Frau
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2756219
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https://de.wikipedia.org/wiki/Philoxenos
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Philoxenos
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Philoxenos (altgriechisch Φιλόξενος) ist der Name folgender Personen:
Philoxenos von Kythira (um 435–380 v. Chr.), griechischer Dithyrambendichter
Philoxenos (Koroplast), griechischer Koroplast
Philoxenos von Eretria, griechischer Maler
Philoxenos (Hyparch), makedonischer Beamter Alexanders des Großen
Philoxenos (Satrap), makedonischer Statthalter Alexanders des Großen
Philoxenos von Athen, vermeintlicher griechischer Architekt
Philoxenos (Mediziner), griechischer Chirurg und Autor
Philoxenos (indo-griechischer König), indo-griechischer König
Philoxenos (Bildhauer), griechischer Bildhauer
Philoxenos (Architekt), griechischer Architekt
Philoxenos von Mabbug († 523), syrischer Theologe
Siehe auch
Philoxenos-Zisterne
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5113202
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https://de.wikipedia.org/wiki/Erich%20Tschimpke
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Erich Tschimpke
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Erich Tschimpke (* 11. März 1898 in Breslau; † 3. Juli 1970 in Heppenheim) war ein deutscher SS-Oberführer, der unter anderem Nachschubführer im Kommandostab Reichsführer SS, Gebietskommissar in der Ukraine und Inspekteur der Abteilung Presse und Propaganda der Legione SS Italiana war.
Leben
Erster Weltkrieg, NSDAP und SS
Der gelernte Landwirt war im Ersten Weltkrieg ab dem 12. August 1914 im Heeresdienst. Als Angehöriger des 8. Westpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 175 wurde er als Leutnant mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Seine Dienstzeit endete als Oberleutnant am 9. April 1920. Nach dem Kriege wechselte er mittellos von einer Beschäftigung zur anderen. Am 1. Mai 1932 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.191.365). Zwei Monate später, am 30. Juli, trat er in die SS ein (SS-Nr. 40 065). Von April 1935 bis Anfang November 1936 war er Führer der 9. SS-Motorstandarte. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch seine hauptamtliche Aufnahme in die SS.
SS-Referent, Inspektion der KZ, SS-Division Totenkopf
Ab 1. November 1936 gehörte er als Motor-Referent dem Stab des SS-Oberabschnitts (SS-OA) Südost an. Da er Fähigkeiten auf dem Gebiet der Organisationsfragen und der Truppenversorgung zeigte, holte ihn Theodor Eicke ab dem 30. Januar 1938 als Nachschubführer zur Inspektion der Konzentrationslager, gleichzeitig wurde er zum SS-Standartenführer befördert. Diese Position nahm er bis Oktober 1939 wahr, um dann bei der neu aufgestellten SS-Division Totenkopf bis Januar 1941 als Nachschubführer eingesetzt zu werden. Danach wurde er am 25. April 1941 zum Nachschubführer im Kommandostab Reichsführer SS ernannt. In der gleichen Dienststellung wurde er ab Anfang Januar 1942 auch Quartiermeister im Kommandostab RFSS.
Gebietskommissar in der Ukraine
Im Oktober 1942 erfolgte eine Unterweisung im Hauptamt Ordnungspolizei (HAOP). Ab dem 16. Oktober 1942 diente er bei der Polizeiverwaltung (PV) in Waldenburg, um dort den Polizeidienst kennenzulernen.
Anfang März 1943 übernahm er dann Aufgaben als Gebietshauptmann im Kreis der Stadt Korosten, Reichskommissariat Ukraine. Am 18. August 1943 erfolgte seine Ernennung zum Gebietskommissar im Kreis Korosten.
SS-Kommando in Italien
Im April 1944 wurde Tschimpke als SS-Führer z. b. V. zum Stab des Höchsten SS- und Polizeiführers (HöSSPF) Italien kommandiert und wurde dort „Inspekteur der Abteilung Presse und Propaganda“ für die Legione SS Italiana. In dieser Funktion arbeitete er mit dem „Inspekteur der SS-Freiwilligenwerbung“ in Italien, Generalmajor der Waffen-SS und Brigadegeneral Pietro Mannelli, zusammen.
Am 30. April 1945 endete mit diesem Einsatz sein Militärdienst.
Einzelnachweise
Angehöriger der Waffen-SS
KZ-Personal
SS-Mitglied
NSDAP-Mitglied
Person (Breslau)
Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
Gebietskommissar (Ukraine)
Person (deutsche Besetzung Italiens 1943–1945)
Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse
Deutscher
Geboren 1898
Gestorben 1970
Mann
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11540655
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https://de.wikipedia.org/wiki/Yukiko%20Kat%C5%8D
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Yukiko Katō
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Yukiko Katō (, Katō Yukiko, eigentlich Shiraki Yukiko (白木 幸子); geboren 26. September 1936 in Sapporo (Präfektur Hokkaidō)) ist eine japanische Schriftstellerin.
Leben und Werk
Yukiko Shiraki nannte sich Katō, nach ihrem Onkel, dem früh verstorbenen Dramatiker Katō Michio. Sie lebte als Kind eine Zeitlang in Peking. Sie machte ihren Studienabschluss an der Universität Hokkaidō. Katō ist aktiv in der Umwelt-Bewegung.
Katō wurde 1982 mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet, und zwar für ihr Werk „Yume no kabe“ (夢の壁) – etwa „Wand der Träume“. Das Buch berichtet über die Beziehungen eines japanischen Mädchens mit einem chinesischen Vater und dessen Kind nach dem Zweiten Weltkrieg in Peking.
Weitere Romane sind:
„Nogaki no ita mura“ (野餓鬼のいた村) – etwa „Das Dorf, das vom Hungergeist heimgesucht wurde“, 1982
„Hisui-iro no messēji“ (翡翠色のメッセージ) – etwa „Jadegrüne Botschaft“, 1983
„Shizen rendō“ (自然連祷) – etwa „Wechselgebet zur Natur“, 1987
„Toki no ikada“ (時の筏) – etwa „Das Floß der Zeit“, 1988
„Osaki Midori no kankagu-sedai“ (尾崎翠の感覚世界) – etwa „Gefühlswelt der Osaki Midori“, 1990
Anmerkungen
Literatur
S. Noma (Hrsg.): Katō Yukiko. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 755.
Weblinks
Biographien Yukiko Katō in der Kotobank, japanisch
Autor
Japaner
Geboren 1936
Frau
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5243508
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https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%20Xaver%20Obermayr
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Franz Xaver Obermayr
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Franz Xaver Obermayr (* 15. November 1817 in Gloneck, Landkreis Traunstein; † 21. Februar 1891 in Feichten) war ein katholischer Geistlicher und Reichstagsabgeordneter.
Obermayr besuchte bis 1838 das (heutige) Wilhelmsgymnasium München und studierte anschließend Philosophie an der dortigen Universität und Theologie am Lyceum in Passau. 1843 wurde er zum Priester geweiht. In der Folge war er Aushilfslehrer an der Lateinschule in Passau, 1846 bis 1852 Religionslehrer am Passauer Gymnasium, 1852 bis 1862 Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechtes am Lyceum in Passau. 1862 wurde er Pfarrer in Feichten, 1864 zum Geistlichen Rat ernannt.
Von 1871 bis 1874 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für das Zentrum und den Reichstagswahlkreis Oberbayern 7 (Rosenheim, Ebersberg, Miesbach, Tölz).
Weblinks
Historisch-Politisches Jahrbuch von 1880
Einzelnachweise
Geistlicher Rat
Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
Zentrum-Mitglied
Deutscher
Geboren 1817
Gestorben 1891
Mann
Gymnasiallehrer
Hochschullehrer (Passau)
Römisch-katholischer Geistlicher (19. Jahrhundert)
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1750805
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https://de.wikipedia.org/wiki/University%20of%20Arkansas%20at%20Little%20Rock
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University of Arkansas at Little Rock
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Die University of Arkansas at Little Rock (auch UALR genannt) ist eine staatliche Universität in Little Rock in der Mitte des US-Bundesstaates Arkansas. Die Universität ist mit 12.000 Studenten die zweitgrößte öffentliche Hochschule in Arkansas nach der University of Arkansas, Fayetteville. Seit 1969 ist sie Teil des University of Arkansas System. Die Universität ist besonders für ihre Forschung und Lehre in der Informationstechnologie sowie für ihre juristische Fakultät bekannt.
Geschichte
Die Universität wurde 1927 als Little Rock Junior College gegründet und wurde 1957 in die Little Rock University umgewandelt. Im Jahr 1969 wurde sie unter ihrem heutigen Namen Teil des University of Arkansas System.
Sport
Die Sportmannschaften der UALR sind die Little Rock Trojans. Die Universität ist Mitglied der Ohio Valley Conference.
Berühmte Absolventen
Mike Ross: Amerikanischer Politiker und Kongressabgeordneter
Derek Fisher: Basketballspieler, 5facher Meister der NBA mit den Los Angeles Lakers
Siehe auch
UALR-FM
Weblinks
University of Arkansas at Little Rock
Little Rock
Organisation (Little Rock)
Gegründet 1927
Bildung in Little Rock
Little Rock
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9553602
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https://de.wikipedia.org/wiki/Saint-Paul-en-Pareds
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Saint-Paul-en-Pareds
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Saint-Paul-en-Pareds ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Vendée in der Region Pays de la Loire; sie gehört zum Arrondissement La Roche-sur-Yon und zum Kanton Les Herbiers. Die Einwohner werden Saint-Paulais genannt.
Nachbargemeinden
Saint-Paul-en-Pareds liegt etwa 37 Kilometer nordöstlich von La Roche-sur-Yon. Umgeben wird Saint-Paul-en-Pareds von den Nachbargemeinden Les Herbiers im Norden und Westen, Saint-Mars-la-Réorthe im Nordosten, Saint-Michel-Mont-Mercure im Osten, Le Boupère im Süden sowie Mouchamps im Südwesten.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Saint-Paul-en-Pareds
Kirche Saint-Paul aus dem 15. Jahrhundert
Schloss Les Noyers aus dem 15. Jahrhundert
Literatur
Le Patrimoine des Communes de la Vendée. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-118-X, S. 346–350.
Weblinks
Ort in Pays de la Loire
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7436328
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https://de.wikipedia.org/wiki/Baker%20%28Montana%29
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Baker (Montana)
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Baker ist eine Stadt im US-Bundesstaat Montana, Vereinigte Staaten und Verwaltungssitz des Fallon County.
Die Stadt wurde nach A. G. Baker benannt, einem Ingenieur der Chicago, Milwaukee, St. Paul and Pacific Railroad.
Geografie
Baker liegt im äußersten Osten Montanas, nahe der Grenze zu North Dakota. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 2,77 km², wobei hiervon 2,51 km² Land- und 0,26 km² Wasserfläche sind.
Im Jahr 2010 betrug die Einwohnerzahl 1.741.
Ein wesentliches Merkmal der Landschaft ist Sandstein. So entstanden durch Flussablagerungen im südlicher gelegenen Carter County bis zu 15 m hohe Sandsteinfelsen, die heute als Teil des Medicine Rocks State Parks unter Schutz stehen.
Ungefähr 2 km südöstlich von Baker befindet sich der Baker Municipal Airport.
Klima
Da das Klima in Baker semiarid ist, sind die langen Winter gewöhnlicherweise kalt und trocken, während die Sommer heiß und nass sind.
Geschichte
Baker wurde entlang der Bahnstrecke der Chicago, Milwaukee, St. Paul and Pacific Railroad an einem See erbaut, der die Dampflokomotiven mit Wasser versorgte. Dieser See heißt heute Lake Baker und wird zu einem Großteil von der Stadt umschlossen. Für kurze Zeit hieß der Ort noch Lorraine, ehe er zu Ehren des Ingenieurs A. G. Baker umbenannt wurde.
Es konnten zahlreiche Siedler in das Gebiet um Baker gelockt werden, wodurch die Einwohnerzahl stieg und eine große Gemeinschaft von Trockenfeldbauern entstand. Nachdem im Jahr 1912 nahe Baker Erdöl und Erdgas gefunden wurden, erlebte die Stadt erneut einen Bevölkerungszuwachs. 1920 hatte Baker bereits mehr als 1000 Einwohner, und die Zahl wuchs bis 1970 auf über 2500 an. Obwohl es immer noch zahlreiche Gasquellen im Umland gibt, schrumpfte die Einwohnerzahl seitdem wieder.
Söhne und Töchter der Stadt
Irene Lentz (1900–1962), US-amerikanische Kostümbildnerin
Einzelnachweise
Weblinks
Offizielle Website der Handels- und Landwirtschaftskammer Bakers (englisch)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelisches%20Jugendwerk%20Hessen
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Evangelisches Jugendwerk Hessen
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Das Evangelische Jugendwerk Hessen (EJW Hessen) ist der Dachverband für mehrere Evangelische Jugendwerke in Hessen.
Geschichte
1898 gründete Albert Hamel in Frankfurt ein Bibelkränzchen höherer Schüler (BK). 1911 wird eine eigene Pfadfinder-Abteilung gegründet (siehe Heliand-Pfadfinderschaft). Die Arbeit breitet sich in andere Städte im Großraum Frankfurt aus. In Frankfurt schließen sich 1932 die BK-Gruppen mit den Gruppen des CVJM zusammen und gründen das evangelische Jungmännerwerk (EJW) Frankfurt. Nach Verbotszeit und Eingliederung in die Hitlerjugend wird 1945 die Arbeit im EJW neu begonnen. Da es seit 1971 auch Mädchenarbeit gibt, erfolgte die Umbenennung in „Evangelisches Jugendwerk“. 1989 beginnt mit Gründung der heutigen Heliand-Pfadfinderinnenschaft auch die pfadfinderische Mädchenarbeit.
Aufgaben
Die Mitgliedswerke verantworten die Gruppenarbeit in Kirchengemeinden und die Betreuung der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Pfadfinderführer vor Ort. Der Dachverband verantwortet die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Pfadfinderführer, die überregionalen Veranstaltungen und die meist zweiwöchigen Sommerfreizeiten.
Vor Ort arbeiten die Gruppen des EJW eng mit Kirchengemeinden zusammen (Finanzierung, Räumlichkeiten, Beteiligung an Gemeindefesten und Gottesdiensten …). Die Gruppen verstehen sich als Gemeindejugend.
Gliederung in Fachgruppen
Der Verband ist in drei Fachgruppen gegliedert
Die Mitarbeiter der Heliand-Mitarbeitendenschaft (HM) leiten die Jungschar-Gruppen und Jugendkreise in den Kirchengemeinden. Es gibt sowohl koedukative als auch getrennte Gruppen, je nach Möglichkeiten und Nachfrage. In den Sommerferien werden verschiedene Freizeiten angeboten. Die etwa 250 ehrenamtlichen Mitarbeiter werden von neun Hauptamtlichen betreut.
Die Pfadfinderführer der Heliand-Pfadfinderschaft gestalten evangelische, pfadfinderisch-bündische Jungenarbeit. Die etwa 90 ehrenamtlichen Pfadfinderführer werden von einem Hauptamtlichen unterstützt.
Die Pfadfinderführerinnen der Heliand-Pfadfinderinnenschaft (HMP) gestalten evangelische, pfadfinderisch-bündische Mädchenarbeit. (Die Abkürzung bezeichnet den ursprünglichen Namen Heliand-Mädchen-Pfadfinderschaft). Die etwa 20 ehrenamtlichen Pfadfinderführerinnen werden von einer Honorarkraft unterstützt.Die Angehörigen der HMP tragen bordeaux-farbige Hemden und blau-weiße Halstücher. Wie die HP machen sie traditionelle Pfadfinderarbeit. Gemeinsame Aktionen wie das jährliche Musikalisch-Kreative Wochenende oder Geländespiele sowie Helferdienste (z. B. auf dem Kirchentag) haben eine Freundschaft zwischen beiden Bünden entstehen lassen und viele Gemeinsamkeiten, z. B. beim Liedgut, gebracht.
Die Heliand-Bruderschaft ist eine Glaubens- und Tatgemeinschaft mit einer gemeinsamen Lebensordnung, aus der sich eine Mitverantwortung für das EJW ergibt.
Weblinks
Offizielle Website
Evangelischer Jugendverband
Gegründet 1898
Religiöser Verein (Hessen)
Verein (Frankfurt am Main)
Dachverband (Deutschland)
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303532
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https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6vels
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Hövels
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Hövels ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wissen an.
Geographische Lage
Hövels liegt sowohl auf der Höhe als auch im Siegtal an der Bundesstraße 62, die auf 13 km Länge mit der Sieg durch die Gemeinde verläuft. Die Sieg bildet auch die Grenze zur Ortsgemeinde Mittelhof.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Hövels besteht aus folgenden Ortsteilen und Höfen: Dasberg, Mühlenberg, Niedergüdeln, Niederhövels, Obergüdeln, Oberhövels, Seifen, Siegenthal, Wingertshardt.
Geschichte
Hövels liegt auf einem niedrigen Berg und der Name der Ortsgemeinde ist von Bergnamen herzuleiten. Von „buhil, bühel“ (niedriger Berg) ist durch Lautumstellung das Wort „hübel“ entstanden, entsprechend der niederländisch-niederdeutschen Form „heuvel, hövel“. Hövels bezeichnet ursprünglich die Bewohner des Ortes.
Ortsteil „Niederhövels“
Die Entstehung des Ortsteils Niederhövels ist auf die Eisenerzgrube „Eupel“ zurückzuführen. Am 26. Januar 1652 belehnten die Herren zu Hatzfeldt-Wildenburg den Freiherrn von Sparr mit sämtlichen Bergwerken im Crottorf-Weisweilerschen Distrikt. In dieser Urkunde wird u. a. erstmals die Grube „Aepel“ (Eupel) erwähnt. 1870 bis 1873 wurde die Bergmannssiedlung gebaut, die durch Bomben im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Diese Siedlung stellte bis Kriegsende den eigentlichen Ortskern dar. Durch die Bodenreform und Verkauf von Grundstücken durch die Hatzfeldt-Wildenburg'sche Verwaltung entwickelte sich oberhalb der B 62 der Ort Niederhövels. Bis zur Schließung der Grube Eupel im Jahre 1964 bestanden die Ortsnamen „Eupel“ und „Niederhövels“ gleichzeitig. Der Ortsname „Eupel“ wurde nach der Schließung der Grube offiziell aufgehoben. Außerdem war in Niederhövels noch die Grube Wingertshardt in Betrieb.
Weiler und Höfe
Die Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen von 1830 beschreibt die Gemeinde Hövels wie folgt:
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Hövels, die Werte von 1939 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hövels besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis zur Wahl 2014 wurde in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt, da mehrere Listen angetreten waren.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
FWG = Freie Wählergruppe Mittelhof-Hövels e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeister von Hövels ist Wolfgang Klein. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 85,60 % wiedergewählt.
Wappen
Wirtschaft
Im Ort sind noch sechs landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und drei Nebenerwerbsbetriebe tätig. Eine Gaststätte mit Hotel sowie mehrere kleine Handels- und Gewerbebetriebe bieten noch einige Arbeitsplätze. Hövels liegt an der Siegstrecke wo am Haltepunkt „Niederhövels“ seit 1999 eine Park & Ride-Anlage für die Strecke Au (Sieg)–Betzdorf–Siegen besteht.
Verkehr
Im Ortsteil Niederhövels befindet sich ein Bahnhof der Siegstrecke. 1951 erhielt er ein neues Stellwerk.
Den Bahnhof bedient die Regionalbahnlinie RB 90 (Westerwald-Sieg-Bahn) der Hessischen Landesbahn HLB, Betriebsbereich Dreiländerbahn, nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt. Zusätzlich halten im Nacht- und Berufsverkehr einzelne Züge des RE 9.
Vereine
Hövels verfügt über ein reiches Vereinsleben, in dem u. a. der Dorfverschönerungsverein, der Sportverein TuS 04 Germania Niederhövels, der Spielmannszug „Alte Kameraden“ Niederhövels, der evangelische Frauenchor, der Gartenbauverein und die konfessionellen Frauengemeinschaften sowie der Karnevalsverein hervorzuheben sind.
Kulturdenkmäler
Liste der Kulturdenkmäler in Hövels
Literatur
Ortsgemeinde Hövels (Hrsg.): 125 Jahre Bergmannssiedlung. Eupel – Hövels im Wandel der Zeiten. Ein Streifzug durch die Vergangenheit, Hövels 1998.
Bruno Wagner: Das Ende des Gasometers bei Siegenthal, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 65 (2022), S. 175–182.
Weblinks
Ortsgemeinde Hövels auf den Seiten der Verbandsgemeinde Wissen
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
Ort an der Sieg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Festival%20La%20Gacilly-Baden%20Photo
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Festival La Gacilly-Baden Photo
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Das Festival La Gacilly-Baden Photo ist ein internationaler Fotoevent, der seit 2018 jährlich in Baden (Niederösterreich) stattfindet.
Von Juni bis September sind in der Stadt Baden circa 2000 großformatige Bilder internationaler Fotokünstler zu sehen. Die Arbeiten werden im öffentlichen Raum, auf Plätzen und in den Straßen der Innenstadt, in Innenhöfen und den städtischen Parks gezeigt. Die Festivalstrecke umfasst ungefähr sieben Kilometer und ist bei freiem Eintritt für alle Menschen zugänglich.
2020 besuchten bereits 300.000 Menschen die Open-Air-Galerie.
Geschichte und Leitung
Das Festival findet in österreichisch-französischer Zusammenarbeit statt. In Frankreich gründete Jacques Rocher, der Bürgermeister des Ortes La Gacilly, 2003 das Festival Photo La Gacilly. Seither findet die Veranstaltung jährlich ebendort statt. Die Schau aus La Gacilly wird im jeweiligen Folgejahr in Baden gezeigt, erstmals 2018. Lois Lammerhuber, Präsident des Vereins Festival La Gacilly-Baden Photo, kuratiert die Ausstellung in Österreich.
Im Rahmen der Langen Nacht der Fotografie wurde 2022 der Thomas-Jorda-Preis an Autorin Raphaela Edelbauer verliehen, in Erinnerung an den 2020 verstorbenen Kulturchef und Chefredakteur-Stellvertreter der Niederösterreichischen Nachrichten, Thomas Jorda. Preisträgerin 2021 war Katharina V. Haderer.
Ausstellungsthemen
Schwerpunkte der Ausstellungen sind die künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Mensch und Umwelt, Nachhaltigkeit, die Zukunft der Erde und der Umgang mit der Natur.
2018: "I Love Africa"
2019: "Hymne an die Erde"
2020: "Niemals aufgeben" umfasst zwei Bilderzyklen "Renaissance" und "Im Osten viel Neues"
2021: "Viva Latina!"
2022: "Nordwärts!"
2023: "Orient"
Auszeichnung
2018: Maecenas, Sonderpreis
Weblinks
Website des Festivals
Ausstellungskatalog 2020
Website tourismus.baden.at
Einzelnachweise
Festival in Österreich
Kultur (Baden, Niederösterreich)
Veranstaltung in Baden (Niederösterreich)
Veranstaltung (Fotografie)
Erstveranstaltung 2018
Fotografie (Österreich)
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9630863
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lysaght
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Lysaght
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Lysaght bezeichnet
Averil Margaret Lysaght (1905–1981), neuseeländische Biologin
Mount Lysaght, Berg in der Antarktis
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10122912
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https://de.wikipedia.org/wiki/Communaut%C3%A9%20de%20communes%20du%20Pays%20Arnay%20Liernais
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Communauté de communes du Pays Arnay Liernais
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Die Communauté de communes du Pays Arnay Liernais ist ein französischer Gemeindeverband mit der Rechtsform einer Communauté de communes im Côte-d’Or in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie wurde am 15. Dezember 2016 gegründet und umfasst 34 Gemeinden. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Arnay-le-Duc.
Historische Entwicklung
Der Gemeindeverband entstand mit Wirkung vom 1. Januar 2017 durch die Fusion der Vorgängerorganisationen
Communauté de communes du Pays d’Arnay und
Communauté de communes de Liernais.
Mitgliedsgemeinden
Quellen
Pays Arnay Liernais
Gegründet 2016
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1193853
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https://de.wikipedia.org/wiki/Richard%20Sanders
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Richard Sanders
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Richard J. Sanders (* 20. Januar 1945 in Lakeview, Oregon; † 18. Oktober 1972 in Skopje, Jugoslawien) war ein US-amerikanischer Ringer.
Werdegang
Rick Sanders lernte das Ringen, wie fast alle amerikanischen Ringer auf dem College. Auch an der Portland State University, wo er anschließend studierte, setzte er das Ringen sehr erfolgreich fort. Er gewann zwischen 1965 und 1967 sieben verschiedene US-Hochschulmeisterschaften verschiedener Verbände. In dieser Zeit war er einer der wenigen Ringer, die Dan Gable, dem späteren Olympiasieger von 1972 eine Niederlage beibringen konnten. Als Neuling auf der internationalen Matte rang er 1966 erstmals bei einer Weltmeisterschaft der FILA und gewann gleich eine Medaille. Bis 1972 gehörte er dann der absoluten Weltspitze an.
Rick Sanders war ein unkonventioneller Mensch, Freidenker, langhaarig, bärtig. Er hatte seinen eigenen Trainings- und Kampfstil und galt als ein technisch hervorragender und risikobereiter Ringer. Rick Sanders kam bei einem Autounfall in Jugoslawien ums Leben, die näheren Umstände sind nicht bekannt.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, F = Freistil, Fl = Fliegengewicht, Ba = Bantamgewicht)
1966, 3. Platz, WM in Toledo/USA, F, Fl, mit Siegen über László Ölveti, Ungarn, Tschimedbadsaryn Damdinscharaw, Mongolei, Chasen Jafari, Iran und unentschieden gegen Chang Chang-Sun, Nordkorea, Yasuo Katsumura, Japan und Tariel Alibegashvili, UdSSR;
1967, 1. Platz, Panamerikanische Spiele in Winnipeg, F, Ba, vor Moisés López, Mexiko und José Ramos, Kuba;
1967, 2. Platz, WM in Neu-Delhi, F, Fl, mit Siegen über Leslaw Kropp, Polen, Tapalaga, Rumänien, Oh Jung-Yong, Nordkorea, Nasar Albarjan, UdSSR und Niederlagen gegen Mohammed Ghorbani, Iran und Shigeo Nakata, Japan;
1968, Silbermedaille, OS in Mexiko-Stadt, F, Fl, mit Siegen über Defron, Dom. Rep., Ghorbani, Badsaryn Süchbaatar, Mongolei, Kumar, Indien, Boris Dimovski, Jugoslawien und einer Niederlage gegen Nakata;
1969, 1. Platz, WM in Mar del Plata, F, Ba, mit Siegen über Ivan Dinkov, Bulgarien, Castillo, Panama, Ghorbani und Yasu Genekasu, Japan;
1972, Silbermedaille, OS in München, F, Ba, mit Siegen über László Klinga, Ungarn, Maggiolo, Argentinien, Premnath, Indien, Iwan Schawow, Bulgarien, Hatzioannidis, Griechenland, Nicolae Dumitru, Rumänien und einer Niederlage gegen Hideaki Yanagida, Japan.
Nationale Erfolge
Rick Sanders wurde 1970 US-Meister im Bantamgewicht, Freistil.
Weblinks
Ringer (Vereinigte Staaten)
Weltmeister (Ringen)
Panamerikaspielesieger (Ringen)
Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1968
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1972
Teilnehmer an den Panamerikanischen Spielen (Vereinigte Staaten)
US-Amerikaner
Geboren 1945
Gestorben 1972
Mann
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9860313
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https://de.wikipedia.org/wiki/Finlandia%20Foothills
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Finlandia Foothills
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Die Finlandia Foothills sind ein 16 km langes und 5 km breites Massiv auf der Alexander-I.-Insel vor der Westküste der Antarktischen Halbinsel. Sie ragen an der Westflanke des Sibelius-Gletschers auf. Höchster Gipfel mit ist der Dragon Peak.
Erste Luftaufnahmen entstanden bei der US-amerikanischen Ronne Antarctic Research Expedition (1947–1948). Diese dienten dem britischen Geographen Derek Searle vom Falkland Islands Dependencies Survey im Jahr 1960 für eine Kartierung. Das UK Antarctic Place-Names Committee benannte das Massiv 1977 in Anlehnung an die Benennung des Sibelius-Gletschers nach der sinfonischen Dichtung „Finlandia“ des finnischen Komponisten Jean Sibelius.
Weblinks
(englisch)
Finlandia Foothills auf geographic.org (englisch)
Jean Sibelius
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9924037
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gladstone%20Professor%20of%20Greek
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Gladstone Professor of Greek
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Der Gladstone Professor of Greek ist ein akademischer Lehrstuhl für Gräzistik, der zur ursprünglichen Ausstattung bei der Gründung der Universität Liverpool im Jahr 1881 gehörte. Benannt ist der Lehrstuhl nach dem britischen Premierminister William Ewart Gladstone (1809–1898) in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste und aufgrund der engen Verbindung der Familie Gladstone mit Liverpool.
Aufgrund des Niedergangs der Lehre der Klassischen Philologie () in Großbritannien ist der Lehrstuhl seit 1983 vakant, als sein bis dato letzter Inhaber, Anthony Arthur Long, ihn zugunsten einer Anstellung in den USA aufgab.
Gladstone Professors of Greek
1881–1897 Gerald Henry Rendall
1898–1906 Gilbert Austin Davies
1907–1910 John Linton Myres
1911–1914 Carl Ferdinand Friedrich Lehmann-Haupt
1919–1921 Alfred Chilton Pearson
1922–1950 Archibald Young Campbell
1950–1972 Arthur Hilary Armstrong
1973–1983 Anthony Arthur Long
Gegründet 1881
Benannter Lehrstuhl
William Ewart Gladstone
Altphilologie
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10168855
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bruno%20Haas
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Bruno Haas
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Bruno Haas ist der Name folgender Personen:
* Bruno Haas (Maler) (* 1939), deutscher Maler
Bruno Haas (Rechtsextremist) (* 1951), österreichischer Jurist und Rechtsextremist
Bruno Haas (Philosoph) (* 1967), deutscher Philosoph und Historiker
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4748529
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https://de.wikipedia.org/wiki/Christian%20Sievers
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Christian Sievers
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Christian Sievers (* 10. Dezember 1969 in Offenbach am Main) ist ein deutscher Journalist und Fernsehmoderator.
Leben und Karriere
Sievers studierte nach seinem Abitur 1989 Rechtswissenschaften in Berlin und Freiburg im Breisgau. Er arbeitete während seines Studiums als Reporter beim RIAS Berlin (1989–1991) und war Moderator und Reporter beim Südwestfunk in Freiburg (1991–1993) und Moderator und Redakteur bei SWF3 in Baden-Baden (1993–1996). 1995 absolvierte er das Erste Juristische Staatsexamen. Als Stipendiat der Carl-Duisberg-Gesellschaft arbeitete Sievers in den Jahren 1996/97 in den Vereinigten Staaten bei ABC-TV in New Haven, Connecticut.
Seit 1997 ist Christian Sievers als Moderator und Redakteur beim Zweiten Deutschen Fernsehen tätig. Dort war er von 1998 bis 2000 Moderator und Redakteur bei den Sendungen heute, heute mittag und TOP 7. Von 1997 bis 2009 moderierte Sievers dort außerdem das ZDF-Morgenmagazin.
In den Jahren 2008 und 2009 präsentierte Sievers im Rahmen der Wahlberichterstattung des ZDF an der Seite von Bettina Schausten die Hochrechnungen und Wahlergebnisse der Forschungsgruppe Wahlen als Nachfolger von Steffen Seibert.
Für das ZDF berichtete Sievers als Reporter unter anderem aus Israel, dem Kosovo und Bosnien und war bei aktuellen Ereignissen, wie beispielsweise den Terroranschlägen vom 11. September und der Tsunami-Katastrophe 2006 in Südostasien, als Live-Reporter vor Ort im Einsatz.
Von Oktober 2009 bis August 2014 war Sievers Leiter des ZDF-Auslandsstudios Tel Aviv. Im Januar 2013 hat er Maybrit Illner im ZDF heute-journal als Moderator abgelöst, bevor er ins ZDF-Sendezentrum nach Mainz wechselte und dort vom 8. September 2014 bis zum 30. September 2021 Moderator der heute-Hauptausgabe um 19 Uhr als Nachfolger von Matthias Fornoff war.
Seit Januar 2022 ist Sievers Hauptmoderator im heute-journal. Er löste als Nachfolger Claus Kleber ab. In der 19-Uhr-heute-Ausgabe folgte ihm Mitri Sirin nach.
TV-Auftritte
2014; 2017: Markus Lanz
2016; 2018; 2020–2021: Wer weiß denn sowas?
2018: Kölner Treff
2018: Quizduell
2019: Ich weiß alles!
2019; 2022: Klein gegen Groß
2020: Da kommst Du nie drauf!
Ehrungen
2009: Deutscher Fernsehpreis für die beste Moderation Information (gemeinsam mit Bettina Schausten)
2013: Deutscher Fernsehpreis für die beste Informationssendung (Publikumspreis für das "heute journal")
Werke
Grauzonen. Geschichten aus der Welt hinter den Nachrichten. Rowohlt Polaris, Reinbek bei Hamburg 2017, ISBN 978-3-499-63334-8.
Weblinks
Einzelnachweise
Fernsehmoderator (Deutschland)
Hörfunkmoderator
Journalist (Deutschland)
Hörfunkjournalist
Fernsehjournalist
Nachrichtensprecher von heute (ZDF)
ZDF-Korrespondent
Auslandskorrespondent
Off-Sprecher
Deutscher
Geboren 1969
Mann
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