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https://de.wikipedia.org/wiki/Werner%20Stauffacher
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Werner Stauffacher
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Werner Stauffacher war Landammann von Schwyz (bezeugt zwischen 1309 und 1338). Laut der Gründungslegende bei Aegidius Tschudi war Stauffacher der Vertreter von Schwyz beim Rütlischwur, datiert auf den 8. November 1307, und habe dort zusammen mit Walter Fürst für Uri und Arnold von Melchtal für Unterwalden die schweizerische Eidgenossenschaft begründet.
Quellen
Der historische Werner Stauffacher war ein Sohn des Rudolf Stauffacher, selber Landammann der Talschaft Schwyz. Urkundlich belegt ist Werner Stauffacher erstmals 1309, und als
Landammann von Schwyz zwischen 1313 und 1316/7.
Zusammen mit seinem Bruder Heinrich war er einflussreich im Marchenstreit mit Einsiedeln.
Zwischen 1338 und 1374 sind weitere Werner Stauffacher genannt, teilweise auch als Landammann.
Einer dieser Belege ist eine Gült vom 29. Juni 1368 im Archiv der Gemeinde Steinen, die ein Werner Stauffacher besiegelt hat.
Ob der Beleg von 1338 noch denselben Werner Stauffacher wie 1313–1317 betrifft ist unklar.
Gründungslegende
Tschudi (Chronicon Helveticum, ca. 1550) nennt Werner Stauffacher als Vertreter von Schwyz am Rütlischwur. Die Verschwörung der Eidgenossen wird in den Kontext der Pläne des römisch-deutschen Königs Albrecht I. gestellt, den drei Urkantonen ihre Reichsunmittelbarkeit zu nehmen und sie zu Habsburger Lehnslanden zu machen.
Tschudi nennt Werner Stauffacher als Sohn des Landammann Rudolf Stauffacher.
Er erzählt eine Begegnung zwischen Stauffacher und Landvogt Gessler in Steinen, als letzterer auf dem Weg von Uri nach Küssnacht durch das Land Schwyz ritt.
Diese Episode wird als unmittelbarer Anlass zur Begründung der Eidgenossenschaft erzählt:
Stauffacher begrüsst Gessler vor seinem neuen Haus stehend. Gessler will verbieten, dass Bauern ohne seine Einwilligung Häuser bauen, und droht mit Enteignung. Stauffacher erzählt seiner Frau, der Stauffacherin, von der Begegnung. Diese rät ihm zur Verschwörung mit Unterwalden und Uri, die ebenfalls unter der Tyrannei des Vogts leiden. Auf den Rat seiner Frau hin fährt Stauffacher nach Uri findet dort grossen Unwillen über die neu gebaute Burg Zwing Uri. Er wendet sich schliesslich an Walter Fürst und schlägt ihm einen heimlichen Bund vor. Fürst willigt ein und schlägt den Einbezug von Arnold von Melchtal in den Bund vor.
Rezeption
Friedrich Schiller verewigte Stauffacher 1804 in seinem Schauspiel Wilhelm Tell.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Stauffacher zur Symbolfigur der Geistigen Landesverteidigung.
Er erscheint in dieser Zeit in der Erzählung Jugend eines Volkes (1933) von Meinrad Inglin,
in verschiedenen Theaterstücken und im Film Landammann Stauffacher (1941) von Leopold Lindtberg.
Bildliche Darstellungen der Begegnung Stauffachers mit Gessler sind mehrfach vorhanden in Steinen (so an der Fassade der Stauffacher-Kapelle) und am Rathaus Schwyz.
Im Zürcher Stadtkreis Aussersihl wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts Werner Stauffacher Namenspate einer Gruppe von eng benachbarten Strassen und Plätzen: Stauffacherstrasse (1893), Stauffacherplatz (1898; 2003 in Ernst-Nobs-Platz umbenannt), Stauffacherbrücke (1899), Stauffacherquai (1902); später kam noch die Tramhaltestelle Stauffacher hinzu, deren Name auf einen ganzen Strassenabschnitt übergegangen ist. Weitere Schweizer Ortschaften mit einer Stauffacherstrasse sind Arbon, Bätterkinden, Bern, Emmenbrücke, Lugano, Schaffhausen und St. Gallen; einen Stauffacherweg gibt es in Luzern, Solothurn und Zuchwil.
Literatur
Einzelnachweise
Schweizerische Geschichte (Mittelalter)
Schweizer
Geboren im 13. Jahrhundert
Gestorben im 14. Jahrhundert
Mann
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7779211
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https://de.wikipedia.org/wiki/Die%20Gro%C3%9Fe%20Poststra%C3%9Fe
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Die Große Poststraße
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Die Große Poststraße (indonesisch: Jalan Raya Pos, niederländisch: Grote Postweg) ist eine etwa 1000 km lange, sich von Westen nach Osten der Insel Java ziehende, historische Fahrstrecke. Sie führt vom westlich gelegenen Anyer in der indonesischen Provinz Westjava nach Panarukan in Ostjawa im Osten der Insel. Zumeist verläuft die Strecke entlang der Nordküste Javas. Sie wurde während der Herrschaft des niederländischen Generals Herman Willem Daendels gebaut.
Auf dem Weg nach Bandung liegen eine Reihe historisch bedeutender Hotels, darunter das Savoy Homann Bidakara Hotel, die Villa Isola und das Grand Hotel Preanger. In Bandung liegt an einer Kreuzung die in den 1920er-Jahren berühmt gewordene Braga-Straße (Jalan Braga), eine Promenadenstraße, entlang derer sich schicke Cafés, Boutiquen und Restaurants mit europäischen Ambiente ausbreiteten.
Straßenbau unter Herman Willem Daendels
Daendels kam nach Java und beschloss sogleich einen Transportweg im nördlichen Teil von Java anzulegen, um die Insel gegen britische Angriffe zu schützen. Die Straße sollte gewährleisten, dass eine schnelle Truppenbewegung möglich wird. Daendels fand dabei jedoch sehr schwierige Bedingungen vor. Die finanzielle Situation in der Kolonie Niederländisch-Ostindien (Indonesien) war derart angespannt, dass per Ministerialerlass aus Den Haag die Postulation erging, die Ausgaben drastisch zu senken. Daendels beschloss daraufhin, javanische unbezahlte Zwangsarbeiter zu verwenden, um die schwere Arbeit unter schwierigsten gesundheitlichen Herausforderungen vornehmen zu lassen. Die einheimischen Führungen wurden angewiesen, Arbeitskräfte in hoher Zahl zu akquirieren, um den Straßenbau voranzutreiben. Die vorgegebenen Produktionsziele waren zwingend zu erfüllen, da andernfalls den Arbeitern der Tod drohte. Da die Vorgaben oft nicht erfüllt werden konnten, säumte die Straße das bizarre Bild an Bäumen hängender Schädel. Daendels verfuhr in dieser Angelegenheit rigoros. Etwa 12.000 Eingeborene sollen beim Bau umgekommen sein. Gleichwohl vermochte man die Straße innerhalb nur eines Jahres (1808) fertigzustellen, was als außerordentliche Leistung der Zeit verstanden werden muss.
Tausende javanischer Zwangsarbeiter starben beim Bau der Straße. Viele indonesische Historiker jedoch würdigen den Straßenbau als einen wichtigen Schritt für die Infrastrukturbildung der Insel. Vor Fertigstellung der Straße gab es lediglich wenige Verbindungen der Städte und Ortschaften untereinander, so zwischen Batavia (Jakarta) und Semarang sowie Semarang und Surabaya aus der Zeit um 1750. Nord-Süd-Verbindungen existierten zwischen Semarang, Surakarta und Yogyakarta. Letztgenannte Verbindungspfade waren oft schwer oder gar nicht befahrbar, weil schwere tropische Regenfälle sie häufig zerstörten.
Streckenverlauf
Heute noch existieren die Straßenbezeichnungen „Java Große Post-Straße“ und entlang der Küstenregion „Java North Coast Road“ (indonesisch: Jalan Pantura, Abkürzung für „Pantai Utara“). Die ursprüngliche Streckenführung verlief teils durch das Preanger-Hochland, ging von Süden nach Bogor, Cianjur, Bandung und Cirebon. Die aktuelle Nord-Küstenstraße verläuft über Bekasi, Karawang, Pamanukan und Cirebon. In der jetzigen Form erstreckt sich der Straßenverlauf über fünf Provinzen: Banten, DKI Jakarta, Westjava, Zentraljava und Ostjava.
Film
Im Jahr 1996 drehte der niederländische Filmproduzent Pieter van Huystee den Film „De Groote Postweg“. Er wurde in verschiedenen Kinos in den Niederlanden, Italien und Frankreich gezeigt.
Siehe auch
Britisch-Niederländischer Krieg um Java
Geschichte Indonesiens
Einzelnachweise
Literatur
Pramoedya Ananta Toer, Jalan Raya Pos, Jalan Daendels, Lentera Dipantara, Jakarta, (2005) ISBN 979-97312-8-3
Weblinks
Niederländische Kolonialgeschichte
Kolonialgeschichte Asiens
Straße in Asien
Verkehrsgeschichte (Indonesien)
Straße in Indonesien
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1879425
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https://de.wikipedia.org/wiki/Le%20Kremlin-Bic%C3%AAtre
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Le Kremlin-Bicêtre
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Le Kremlin-Bicêtre ist eine französische Gemeinde, die direkt südlich an Paris grenzt und im Département Val-de-Marne in der Region Île-de-France liegt. Sie hat Einwohner (Stand ), die Kremlinois genannt werden. Le Kremlin-Bicêtre ist bekannt für sein Universitätskrankenhaus Centre Hospitalier Universitaire (CHU) du Kremlin-Bicêtre sowie das zuvor an demselben Standort bestehende Krankenhaus und Gefängnis Bicêtre.
Geographie
Le Kremlin-Bicêtre ist Teil der Petite couronne, d. h. der die Hauptstadt Paris direkt umgebenden Départements und grenzt im Norden an Paris, im Westen an Gentilly, im Südwesten an Arcueil, im Süden an Villejuif und im Osten an Ivry-sur-Seine.
Das Stadtgebiet besetzt den nördlichsten Ausläufer eines Plateaus, das nach Osten hin vom Tal der hier in etwa nach Nordwesten fließenden Seine und nach Westen von demjenigen der nordwärts verlaufenden Bièvre begrenzt wird, eines Nebenflusses der Seine, der in diesem Abschnitt seit dem frühen 20. Jahrhundert verdolt ist.
Vom nördlich an die Stadt grenzenden Paris ist Le Kremlin-Bicêtre durch die Stadtautobahn auf Höhe der Porte d’Italie getrennt. Die westliche Stadtgrenze zu Gentilly und Arcueil bildet der im Bièvretal verlaufende östliche Zweig der Autobahn A 6, die großenteils in einem Tunnel verlaufende A 6b.
Le Kremlin-Bicêtre gehört zum Arrondissement L’Haÿ-les-Roses. Bis zur Gebietsreform des Großraums Paris im Jahr 1968 gehörte die Stadt zum Département Seine. Heute liegt sie im Nordwesten des Départements Val-de-Marne.
Geschichte
1286 erwarb Jean de Pontoise, Bischof von Winchester, einen bereits Anfang des 13. Jahrhunderts während der Regentschaft Ludwigs VIII. von Frankreich im Tal der Bièvre errichteten Hof namens und die dazugehörigen Ländereien. An der Stelle des Hofs errichtete der neue Besitzer einen Landsitz, der nach dem Bistum seines Besitzers benannt wurde, dessen Name in französisierter Form zunächst Vincestre, dann Bichestre, Bicestre und schließlich wurde.
Ende des 14. Jahrhunderts ließ der Herzog von Berry das zur Ruine verfallene Schloss neu aufbauen; kurz vor seinem Tod 1416 vermachte er es den Bischöfen von Notre-Dame-des-Champs. 1519 beschlagnahmte François I. das im Hundertjährigen Krieg schwer beschädigte Schloss und ließ es ab 1520 als Steinbruch ausschlachten. 1632 veranlasste Kardinal Richelieu den endgültigen Abriss mit dem Ziel, an der Stelle eine Einrichtung für Kriegsveteranen zu errichten. Das Projekt wurde nach dem Tod Richelieus und des Königs Ludwig XIII. nicht zu Ende geführt, aber die Widmung des Orts als Hospiz war damit begründet.
Nachdem 1656 Ludwig XIV. einen Erlass zur Inhaftierung von Bettlern und Landstreichern hatte herausgeben lassen und die in der Folge Verhafteten unter anderem in Bicêtre untergebracht worden waren, diente die Einrichtung fortan auch als Gefängnis. Im 17. und 18. Jahrhundert siedelten sich an der Straße nach Paris Geschäfte an.
Nach Napoleons Russlandfeldzug 1812 nahm das Hospiz zahlreiche Kriegsveteranen auf. In der Nähe öffnete ein Cabaret, dessen Besitzer dem Etablissement den Namen gab, in Anspielung auf den Moskauer Kreml. Infolgedessen wurde das Viertel allmählich als bezeichnet. Offiziell erschien der Name zum ersten Mal auf einer Generalstabskarte von 1832.
Per Gesetz vom 13. Dezember 1896 wurde Le Kremlin-Bicêtre von Gentilly abgespalten und zu einer eigenständigen Gemeinde. Zum ersten Bürgermeister der Stadt wurde 1897 Eugène Thomas (für PSR) gewählt.
Bildung
École pour l’informatique et les nouvelles technologies
École pour l’informatique et les techniques avancées
Coding Academy
IONIS School of Technology and Management
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
Lucien Faucheux (1899–1980), Bahnradsportler
Lazare Ponticelli (1897–2008), letzter französischer Veteran des Ersten Weltkrieges, verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Le Kremlin-Bicêtre.
Kamelancien (Kamel Jdayni Houari) (* 1978), Rapper
Literatur
Weblinks
Offizielle Website
Einzelnachweise
Ort in der Île-de-France
Stadt in Frankreich
Gemeindegründung 1896
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965622
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https://de.wikipedia.org/wiki/Die%20Marx%20Brothers%20im%20Kaufhaus
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Die Marx Brothers im Kaufhaus
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Die Marx Brothers im Kaufhaus (Originaltitel: The Big Store) war der elfte Film der Marx Brothers Groucho, Chico und Harpo. Gedreht wurde er im Jahr 1941.
Handlung
Der junge Musiker Tommy Rogers ist Mitbesitzer eines Kaufhauses. Um die Musikschule, an der er singen gelernt hat, zu unterstützen und zu einem Konservatorium auszubauen, will er seinen Anteil am Kaufhaus verkaufen. Dies versucht Mr. Grover, der Manager und Verlobte von Martha Phelps, der Tante von Tommy, zu verhindern, da die Bilanzen frisiert sind. Er engagiert diverse Männer, um ihn aus dem Weg zu räumen. Detektiv Wolf J. Flywheel und die beiden Brüder Ravelli und Wacky wissen dies jedoch zu verhindern. Schließlich überführen sie Mr. Grover und bringen ihn hinter Gitter.
Bemerkungen
Eine der klassischen Marx-Brothers-Szenen ist in diesem Film die Rollschuhverfolgungsjagd durch das Kaufhaus.
Lieder
Interpret Tony Martin:
Tenement Symphony
If it’s you
Mama Yo Quiero
Interpret Groucho Marx:
Sing while you sell
Interpretin Virginia O’Brien:
Rock-a-bye Baby
Synchronisation
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 1941
US-amerikanischer Film
Schwarzweißfilm
Filmkomödie
Musikfilm
Marx Brothers
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1128762
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https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-Dieter%20Schmitz
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Heinz-Dieter Schmitz
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Heinz-Dieter Schmitz (* 6. September 1950 in Köln) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Der Defensivspieler hat in der Saison 1971/72 beim 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga drei Ligaspiele absolviert.
Laufbahn
Heinz-Dieter Schmitz gehörte schon in der Jugend dem 1. FC Köln an. Ab 1967 spielte er in der A1-Jugend unter Trainer Josef Röhrig. In seinem zweiten A-Jugendjahr, 1968/69, hatte er als Mannschaftskollegen Jürgen Glowacz. Zur Saison 1969/70 wurde er in die Amateurmannschaft des FC unter Trainer Gero Bisanz aufgenommen und spielte dann an der Seite von Mitspielern wie Karl-Heinz Goldau, Kurt Kowalski und Hans-Jürgen Lex. In seinem zweiten Amateurjahr, 1970/71, erreichte er mit seiner Mannschaft die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga Mittelrhein. Zur Saison 1971/72 wurde er wie auch Paul Scheermann von den Amateuren in den Lizenzspielerkader aufgenommen. Unter Trainer Gyula Lóránt wurde Schmitz zu drei Bundesligaeinsätzen berufen: Am 14. August wurde er im Heimspiel gegen Werder Bremen (0:0) in der 2. Halbzeit für Werner Biskup und am 2. Oktober beim 4:3-Heimerfolg gegen Borussia Mönchengladbach, in der 75. Minute für Johannes Löhr eingewechselt. Sein dritter und letzter Bundesligaeinsatz fand am 13. November 1971 bei einem 3:1-Heimerfolg gegen Hannover 96 statt, wo er die vollen 90 Minuten als Außenverteidiger an der Seite von Jupp Kapellmann, Wolfgang Weber, Harald Konopka und Heinz Simmet vor Torhüter Gerhard Welz in der FC-Defensive im Einsatz war. Im DFB-Pokal kamen noch die zwei Einsätze am 15. Dezember 1971 in der 1. Hauptrunde gegen den Essener FV 1912 (5:0) und am 1. April 1972 bei der 0:3-Auswärtsniederlage beim FC Bayern München hinzu.
Der Verteidiger gehörte drei Jahre zum Profikader des 1. FC Köln, wurde aber in den zwei letzten Runden nicht mehr in Pflichtspielen eingesetzt. Er soll 1974 seine sportliche Laufbahn beendet haben.
Literatur
Dirk Unschuld, Thomas Hardt, Frederic Latz: Im Zeichen des Geißbocks. Die Geschichte des 1. FC Köln. Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2004. ISBN 978-3-7307-0127-0.
Dirk Unschuld, Frederic Latz: Mit dem Geißbock auf der Brust. Alle Spieler, alle Trainer, alle Funktionäre des 1. FC Köln. Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2013. ISBN 978-3-7307-0047-1. S. 319.
Einzelnachweise
Weblinks
Deutscher
Geboren 1950
Mann
Fußballspieler (1. FC Köln)
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560038
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https://de.wikipedia.org/wiki/Camille%20Paglia
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Camille Paglia
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Camille Anna Paglia (* 2. April 1947 in Endicott, New York) ist eine US-amerikanische Kunst- und Kulturhistorikerin. Paglia ist Professorin für Geistes- und Medienwissenschaft (Humanities and Media Studies) an der University of the Arts in Philadelphia.
Leben
Jugend und Ausbildung
Camille Anna Paglia wurde 1947 in Endicott, New York, geboren. Sie war das älteste von drei Kindern von Pasquale Paglia und Lydia Anna Paglia, geborene Colapietro, und wuchs in einer italienischen Einwandererfamilie auf. 1971 erwarb sie den Master-Titel der Philosophie an der Yale University.
Akademische Laufbahn
Im Herbst 1972 trat sie ihre erste Dozenten-Stelle am Bennington College an. 1973 erschien ihr Aufsatz Lord Hervey and Pope in der Zeitschrift 18th century Studies. Die Literaturbeilage der Times pries diese Arbeit am 2. November 1973 als brillant. Ihr Aufsatz The Apollonian Androgyne and the Faerie Queen (Das apollinisch Androgyne und die Faerie Queen) erschien im Winter 1979. Im gleichen Jahr trat sie nach Streitigkeiten bezüglich ihres Privatlebens von ihrer Stelle zurück.
In den frühen 1980er Jahren vollendete Camille Paglia ihr Buch, fand aber zunächst keinen Verlag für die Publikation. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie durch Lehraufträge in Yale, bei verschiedenen Colleges in Connecticut und beim Hubschrauberhersteller Sikorsky.
1984 bekam sie schließlich eine Professur am Philadelphia College of Performing Arts, das sich 1987 mit seiner Nachbarschule, dem Philadelphia College of Art, zur University of the Arts zusammenschloss. In den folgenden Jahren setzte Paglia ihre Lehrtätigkeit fort, während sie ihr Manuskript für Sexual Personae komplettierte. Ein Kapitel daraus, der Essay Oscar Wilde und der englische Androgyn (Epicene) erschien 1988 in der Zeitschrift Raritan. 1986 erschien ihr Essay Nature, Sex, and Decadence im Buch Pre-Raphaelite Poets bei Harold Bloom.
1996 war sie in dem Film The Watermelon Woman zu sehen; in der Produktion verkörperte sie eine parodistische Version ihrer selbst, die die positiven Aspekte von filmischen Stereotypen erläutert.
Ihr Werk Sexual Personae, das zuvor von sieben Verlagen und fünf Literaturagenten abgelehnt worden war, fand schließlich in der Yale University Press seinen Verlag und erschien 1990. Die deutsche Übersetzung erschien 1992 unter dem Titel Die Masken der Sexualität.
Privatleben
Im Jahr 1978 war Camille Paglia mit einer Geliebten, einer ehemaligen Studentin, auf einer universitären Tanzveranstaltung und wurde von einem Studenten körperlich angegriffen. Camille Paglia erstattete Anzeige. Die reichen Eltern ihrer Geliebten wandten sich jedoch gegen sie. Sie wandten sich an die Hochschulverwaltung mit dem Ansinnen, dass bekennende Homosexuelle keine Arbeit am College finden sollten, und dass sie ihre Tochter nicht zu solch einer Einrichtung schicken würden. Nach einem längeren Disput mit der Verwaltung akzeptierte Camille Paglia schließlich ihre Beurlaubung und trat ein Jahr später von ihrer Stelle zurück.
Anfang der 1990er Jahre starben einige ihrer engsten Freunde an AIDS und ihr Vater an Krebs. Bis 2007 lebte sie 14 Jahre lang zusammen mit ihrer Partnerin Alison Maddex, deren Sohn sie gemeinsam erzogen.
Werk
Paglia vertritt den Anspruch, die Geschichte von Literatur und Kunst aus dem Kerker der akademischen Lehre und Bibliotheken zu befreien (Paglia). Hierzu versucht sie, Literatur, Kunstgeschichte und Religion in ihrem Zusammenhang zu betrachten. In ihre Untersuchungen bezieht sie die klassische bildende Kunst und Literatur, aber ebenso die Popkultur und populäre kulturelle Erscheinungen wie Sport und Videoclips ein.
Durch ihre Studien der Klassiker und von Werken von Jane Ellen Harrison, James George Frazer, Erich Neumann entwickelte Camille Paglia ihre Theorie einer Sexualhistorie, die im Widerspruch zu den Ideen stand, die zu jener Zeit en vogue waren. Das war der tiefere Grund für ihre Konflikte mit Kate Millett, Marija Gimbutas, Carolyn Heilbrun und anderen führenden bürgerlichen Feministinnen jener Zeit. Paglia schreibt: Die libertären Bewegungen der Moderne kranken an unaufgelösten inneren Widersprüchen [...] Die Feministinnen, die sich bemühen, der Sexualität Gewaltverhältnisse auszutreiben, wenden sich gegen die Natur. [...] Sexualität ist etwas Dämonisches.
Mit ihrer Dissertation Sexual Personae: The Androgyne in Literature and Art (Masken der Sexualität: Das Androgyne in Literatur und Kunst) 1974 bezog sie hier deutlich Stellung. Gleichzeitig war sie eine bekennende Lesbierin aus einfachen italienischstämmigen Verhältnissen und damit auch gegenüber dem konservativen akademischen White Anglo-Saxon Protestant Mainstream, soweit noch vorhanden, im Hintertreffen.
Ihr besonderes Augenmerk gilt der Beziehung zwischen Natur, Zivilisation und Kunst und insbesondere der Sexualität als heikler Schnittstelle zwischen Natur und Kultur. Sie wendet sich sowohl gegen die Idee, Sexualität und Natur aus der Kunst zu verdrängen, als auch gegen die Romantisierung der Devise Zurück zur Natur. Paglia sieht amoralische, aggressive, sadistische, voyeuristische und pornographische Elemente als untrennbare Bestandteile der hohen Kunst, die von der akademischen Kunst- und Literaturwissenschaft ignoriert oder vertuscht worden seien. Auf der anderen Seite warnt sie davor, diesen Elementen in der Realität freien Lauf zu lassen: Der Verzicht auf gesellschaftliche Kontrolle, die völlige Freiheit des Menschen, ein Zurück zur Natur sei gleichbedeutend mit einer Entfesselung von Gewalt und Lust. Gesellschaft sei kein Verbrechen, sondern die Kraft, die das Verbrechen im Zaum hält.
Der einleitende Essay zu ihrem Hauptwerk Sexual Personae trägt den Titel: Sexualität und Gewalt oder: Natur und Kunst. Sie schreibt darin: Sexuelle Freiheit, Befreiung der Sexualität: moderne Illusionen. Wir sind hierarchiebewußte Tiere. [...] In der Natur herrscht rohe Gewalt als Gesetz – der Stärkste überlebt. In der Gesellschaft gibt es Schutzvorkehrungen für die Schwachen. [...] Wenn die gesellschaftlichen Kontrollmechanismen erlahmen, dann bricht sich die angeborene Grausamkeit des Menschen Bahn. Wo sexuelle Befreiung versucht oder erreicht werde, sei der Sadomasochismus nicht weit. Hierzu schreibt sie: Dieses Buch übernimmt die Perspektive von de Sade, des am wenigsten gelesenen von allen großen Autoren der westlichen Literatur.
Deutung der klassischen Kunstgeschichte
Die gesamte westliche Kultur- und Kunstgeschichte sieht Paglia im Spannungsfeld zwischen zwei Prinzipien: Auf der einen Seite die Hingabe an die rohe, faszinierende Natur des Menschen, vor allem seine sexuelle Natürlichkeit, einschließlich ihrer dunklen, gefährlichen und gewaltsamen Facetten. Dies bezeichnet sie als das chthonische, das zur Erde gehörige Prinzip. Auf der anderen Seite versuche der westliche Mensch seine Integrität als Person gegenüber dem blinden Mahlen der unterirdischen Gewalten, dem endlosen, langsamen Sog, Schlamm und Morast zu behaupten: Durch Konzentration auf das Schöne, durch Ordnung, durch Vernunft und Logik, durch Vergegenständlichung. Dies bezeichnet sie als das apollinische Prinzip. Kunst, so schreibt sie, ist Form, die darum ringt, aus dem Alptraum der Natur zu erwachen. [...] Kunst ist zauberkräftiger Bann, [...] ist Ordnung.
Obwohl Camille Paglia kämpferische Feministin in dem Sinne ist, dass sie sich für die politische, berufliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Frau einsetzt, vertritt sie die Auffassung, dass eher die Männer das apollinische Prinzip vertreten und damit diejenigen seien, die Kunst, Kultur, Wissenschaft und Zivilisation vorangetrieben hätten. Sie begründet dies direkt mit der biologischen Rolle von Mann und Frau. Alle Kulturleistung sei ein Ausweichen in apollinische Transzendenz, die Männer seien anatomisch für solche Projektionen prädestiniert. Aber, so schreibt sie weiter, wie bei Ödipus zu sehen, kann Vorherbestimmung ein Fluch sein. Der Mann sei prädestiniert für die Tragödie, für das klassische Drama von Aufstieg und Sturz. Die These von der zunehmenden Bedeutungslosigkeit der Dwem, der dead white European men (deutsch „toter weißer europäischer Männer“), wie auch den modisch werdenden Diskurs der politischen Korrektheit konterkarierte sie damit mehrfach.
Öffentliche Aufmerksamkeit erregte Camille Paglia erstmals mit ihrem 1990 erschienenen zweibändigen Werk Sexual Personae, das auf Deutsch unter dem Titel Die Masken der Sexualität erschienen ist. Einen Bogen von der Antike über die Renaissance und Romantik bis zur Moderne schlagend, untersucht sie in essayartigen, abgeschlossenen Einzelkapiteln, die sich jeweils mit einem einzelnen bedeutenden Künstler, einer Kunstrichtung oder Zeiterscheinung befassen, die Manifestationen des chthonischen und des apollinischen Prinzips in der westlichen Kunstgeschichte. Paglia wurde deswegen als bête noire des Feminismus bezeichnet.
Sexual Personae wurde zunächst von einigen Verlagen abgelehnt, nach seiner Veröffentlichung jedoch ein Bestseller, für eine wissenschaftliche Veröffentlichung eine seltene Errungenschaft.
Umgang mit der Popkultur
Im selben Jahr begann sie in Zeitungen und Magazinen über Populärkultur und Feminismus zu schreiben. Mit ihren Thesen provozierte sie sowohl Feministinnen als auch konservative und linke Intellektuelle und wurde zu Gegenstand und Teilnehmerin lebhafter öffentlicher Debatten. 1991 erschien unter der Überschrift Woman Warrior (etwa: Die Kriegerin) eine Titelgeschichte über sie im Magazin The New Yorker. Eine Kritik an Susan Sontag erschien unter dem programmatischen Titel Sontag, bloody Sontag.
1991 bezeichnete Paglia in einer spektakulären Vorlesung am MIT die postmoderne Philosophie etwa Foucaults oder Lacans als „französischen Quatsch“ (french rot), der für die Krise der amerikanischen Universitäten sowie die Lebensfremdheit ihrer Absolventen verantwortlich sei.
Im Essay Sexualität und Gewalt kommentiert sie die Femme Fatale als wichtigste Figur unter den dämonischen Archetypen des Weiblichen, die für die unbeherrschbare Nähe der Natur stünden. Die Femme Fatale sei die Wiederkehr des Verdrängten, die Ausgeburt des schlechten Gewissens, das der Westen gegenüber der Natur hat. Sie sei eine Extrapolation aus biologischen Gegebenheiten der Frau, wie die Vagina dentata, die gezahnte Vagina: beide ein schaurig direktes Sinnbild weiblicher Macht und männlicher Angst. Denn Kastration sei die Gefahr, der sich jeder Mann beim Geschlechtsverkehr mit einer Frau aussetzt, wobei der latente Vampirismus der Frau [...] eine Konsequenz ihrer mütterlichen Funktion sei. Paglia sei überzeugt von der Amoralität des Instinktlebens.
1992 erschien ihre Artikelsammlung Sex, Art and American Culture, das an vielen amerikanischen Hochschulen lebhaft und kontrovers aufgenommen wurde. Darin bezeichnet sie sich zum Beispiel als waschechten Madonna-Fan, denn Madonna verkörpere die Zukunft des Feminismus, sie habe die babylonische Hure, die heidnische Göttin wiederauferstehen lassen.
1994 erschien Vamps and Tramps. Einige Mainstream-Vertreterinnen des Feminismus und einige linksliberale Stimmen warfen Camille Paglia Misogynie vor und zählten sie zum damals intensiv debattierten antifeministischen Backlash. Paglia wies diese Vorwürfe zurück. Sie publiziert weiterhin in Publikums- und Fachzeitschriften, beispielsweise im Magazin Interview.
In der Clinton-Lewinsky-Affäre war Paglia eine der wenigen prominenten Intellektuellen, die sich für eine Bestrafung von Präsident Clinton einsetzten: Es habe sich um Machtmissbrauch mit Folgen für die gesamte Gesellschaft gehandelt. Der Präsident müsse ein integrierendes, stabilisierendes Element innerhalb der Gesellschaft sein. Gegenüber diesem Anspruch habe er versagt, indem er sich einer leichtsinnigen sexuellen Affäre hingegeben habe.
Paglia äußerte sich skeptisch gegenüber der Theorie der menschengemachten globalen Erwärmung. Sie sei nicht wissenschaftlich stichhaltig begründet, sondern Ausdruck eines Hungers nach Gläubigkeit und Apokalypse, nachdem die gewöhnliche Kirche in eine richtungslose feel-good-Therapie verwandelt worden sei.
Deutschsprachige Übersetzung im neurechten Antaios-Verlag
Anfang 2018 wurde ihr 2017 erschienenes Buch Free Women, Free Men: Sex, Gender, and Feminism unter dem deutschen Titel Frauen bleiben, Männer werden. Sex, Gender, Feminismus im neurechten Verlag Antaios des Ehepaars Götz Kubitschek und Ellen Kositza aufgelegt. Ellen Kositza erklärte in einer ihrer Besprechungen verlagseigener Neuerscheinungen bei YouTube, wie sie vor vielen Jahren auf Paglia gestoßen sei, und wertete das Publikumsinteresse am Buch als Ausdruck einer Hinwendung zum „Antifeminismus“. Am 3. April 2018 erschien in der Süddeutschen Zeitung ein Interview von Lilli Heinemann mit Camille Paglia unter dem Titel „Schockiert und abgestoßen“, in dem sich die Autorin über den Umgang Kubitscheks mit ihr und ihrem Buch empörte. Dies wurde am gleichen Tag von Arno Orzessek im Deutschlandfunk Kultur unter der Überschrift „Feministin gegen rechten Verleger“ sowie am Folgetag in einem Hintergrundgespräch „Reaktionärer Feminismus? - Camille Paglia im Streit mit rechtem Verlag“ mit der Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken, die Paglias Gesamtwerk als „ärgerlichen Fall“ bezeichnete, thematisiert. Die deutschsprachige Ausgabe musste schließlich Mitte April 2018 aufgrund einer Klageandrohung Paglias vom Markt genommen und makuliert werden.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Sexual Personae: The Androgyne in Literature and Art (Dissertation 1974)
Sexual Personae: Art and Decadence from Nefertiti to Emily Dickinson 1990
Die Masken der Sexualität. Aus dem Amerikanischen von Margit Bergner, Ulrich Enderwitz und Monika Noll. Berlin: Byblos Verlag. ISBN 3-929029-06-5; München: DTV, 1996. ISBN 3-423-08333-6
Deutsche Ausgabe des einleitenden Essays: Sexualität und Gewalt oder: Natur und Kunst. In: Die Masken der Sexualität. München: DTV, 1996. ISBN 3-423-30454-5
Sex, Art and American Culture: Essays 1992
Der Krieg der Geschlechter : Sex, Kunst und Medienkultur. Aus dem Amerikan. von Margit Bergner ... Berlin: Byblos Verlag, 1993. ISBN 3-929029-18-9
Vamps and Tramps: New Essays 1994 ISBN 0-679-75120-3
The Birds 1998
Die Vögel. Der Filmklassiker von Alfred Hitchcock. Europa Verlag, Hamburg und Wien 2000, ISBN 3-203-84107-X
Audiokommentar zu Basic Instinct, dem Spielfilm von Paul Verhoeven. DVD, Kinowelt GmbH, 2005 (4 006680 034164).
Break, Blow, Burn: Camille Paglia Reads Forty-three of the World's Best Poems 2005 ISBN 0-375-42084-3; New York, Vintage Books, 2006. ISBN 978-0-375-72539-5
Glittering Images: a journey through art from Egypt to Star Wars. Pantheon, New York, 2012. ISBN 978-0-375-42460-1
Free Women, Free Men: Sex, Gender, and Feminism. Pantheon, New York, 2017. ISBN 978-0-375-42477-9
Literatur
Alan Soble (Hrsg.): Sex from Plato to Paglia: A Philosophical Encyclopedia. Greenwood Press, 2006, ISBN 0-313-32686-X.
Weblinks
In englischer Sprache:
Camille Paglia Discussion Group
Einzelnachweise
Kunsthistoriker
Medienwissenschaftler
Vertreter des Atheismus
Hochschullehrer (University of the Arts, Philadelphia)
Autor
Literatur (20. Jahrhundert)
Literatur (21. Jahrhundert)
Literatur (Englisch)
Literatur (Vereinigte Staaten)
Sachliteratur
Essay
Homosexualität in der Literatur
Frauenrechtler (Vereinigte Staaten)
Geschlechterforscher
Person (Individualfeminismus)
US-Amerikaner
Geboren 1947
Frau
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9745139
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https://de.wikipedia.org/wiki/David%20Abrahams
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David Abrahams
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David Abrahams ist der Name folgender Personen:
* David Abrahams (Mathematiker) (Ian David Abrahams; * 1958), britischer Mathematiker
David Abrahams (Leichtathlet) (* 1959), britischer Hochspringer
David Abrahams (Softwareentwickler), Softwareentwickler und Autor
David Martin Abrahams (* 1944), britischer Geschäftsmann
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9138571
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard%20Reinert%20%28K%C3%BCnstler%29
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Gerhard Reinert (Künstler)
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Gerhard Reinert (* 20. Oktober 1950 in Rastenburg) ist ein deutscher bildender Künstler.
Leben und Werk
Gerhard Reinert studierte an der Hochschule der Künste Berlin und an der Ruhr-Universität Bochum.
Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler in den Bereichen Installationskunst, Objekte und Räume. Sein intermediales Vorgehen zeigt sich in der Herstellung von experimentellen Filmen, interaktiven Internetseiten und der Herausgabe von Büchern.
Charakteristisch für sein Konzept ist die Verwendung von Streuungen, Fragmentierungen und Entgrenzungen.
Neben der künstlerischen Tätigkeit ist er als Ausstellungsmacher tätig. Er gründete den Kunst-Wirk-Raum, Recklinghausen (1988) und Berlin (1999) und 2014 das Atelierhaus Recklinghausen. (mit Emmy Rindtorff) und wurde 1990 Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes.
Auszeichnungen (Auswahl)
1985: Auszeichnung für Objektkunst Museum Gelsenkirchen
2006: 1. Preis für die Skulptur „Pulsierendes Signallicht“, Hbf Gelsenkirchen
2014: Preis des Vestischen Künstlerbundes für ein Werk zu Paul Cézanne
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelausstellungen (Auswahl)
1991: Skulpturenmuseum Glaskasten Marl (mit Günther Zins)
1992: IKOB Ehemaliger Schlachthof, Eupen, Belgien
1994: Städtische Galerie Lüdenscheid (mit Ekkehard Neumann)
2003: Verein für aktuelle Kunst Ruhrgebiet, Oberhausen
Ausstellungsbeteiligungen
1985: Farbe in der Gegenwart, Quadrat, Museum Bottrop
1988: Kopfüber, Kunsthalle Recklinghausen
1989: Westdeutscher Künstlerbund, Jahresausstellung Osthaus Museum Hagen
1992: Die Enge, Museen der Stadt Lüdenscheid
1993: Transfer, Sint-Pietersabdij, Centrum voor Kunst en Kultur, Gent, (B)
1994: Transfer, Musée des Beaux Arts, Charleroi, Belgien
1998: Eins von Hundert, Du Mont-Kunsthalle, Köln
1999: Kunst aus NRW, Yan Huang Art Museum Beijing, China
1999: Spektrum Nationalmuseum Danzig, Polen
1999: Yan Huang Art Museum Beijing, China
2002: Westdeutscher Künstlerbund, Museum Bochum
2003: Kunstsammlung IKOB, Eupen, Belgien
2003: Kunstmuseum Gelsenkirchen
2004: Der elektronische Raum, Skulpturenmuseum Marl
2007: The ikob collection, Bozar, Palast der schönen Künste, Brüssel
2008: Museum of Young Art (MOYA), Wien
2013: Wortgewand, Meno Parkas, Kaunas, Litauen
2013: Ironie, Projektraum des Deutschen Künstlerbundes
2013: Papier trifft Plastik, Kunsthalle Recklinghausen
2015: Via Via, Pictura, Dordrecht, Niederlande
2016: Museum = K (x+y)/ D, Jan Hoet gewidmete Ausstellung, ikob, Museum für Zeitgenössische Kunst, Eupen, Belgien
Arbeiten im öffentlichen Raum (Auswahl)
Daedalus (Schwingungen), Fahnenskulptur, Recklinghausen, 1991
Akrobaten, Marktplatz Marl-Hüls (mit Rolf Glasmeier), 1990
Roter Teppich, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl (Außenbereich), 1991
Pulsierendes Signallicht, Kinetische Skulptur, Hbf Gelsenkirchen, 2006
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)
10 Collagen, 1994ff. Kunsthalle Recklinghausen
Installiertes Fernsehobjekt, Ohne Titel, 1989, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Filminstallation "Die Stille", 2013, Sammlung Internationales Kunstzentrum Ostbelgien, IKOB, Eupen
Künstlerbücher aus der Reihe Kunst und Poesie, 2011, fortlaufend, Bibliotheca Bipontina, Landesbibliothek Zweibrücken
Bücher, Publikationen (Auswahl)
Werke, Stücke – zum Vorgang des Streuens, eine Übersicht. Recklinghausen und Hamburg, 2013. ISBN 978-3-939753-40-7.
mit Karel Studnar: Künstlerwerkstätten in Industriebauten des Ruhrgebietes. Kettler DruckVerlag, Bönen 2009, ISBN 978-3-86206-000-9.
fünf ateliers, Arbeitsräume für Kunstvorgänge. 1980 bis 2008, Seltmann Druckereibetrieb, Lüdenscheid 2008.
Als Herausgeber
Künstlerbücher – über die Möglichkeiten der Herstellung und Verwendung von Büchern. Recklinghausen 2015.
Bestandsaufnahme – Beiträge zur ästhetischen Stadtteilerforschung. Die König-Ludwig Schule und das Ludwigsviertel. Recklinghausen, 2014, ISBN 978-3-939753-47-6.
mit Hedda Wilms: Werke: Kunst und Poesie, Bd. 1–9. Recklinghausen und Zweibrücken, 2010–2015.
Buchgestaltungen
Flagge zeigen. Katalog zur Ruhrfestspielausstellung, Ruhrfestspielgelände Recklinghausen, 1990.
Klein aber..., Miniatur als Konzept. Katalog im Postkartenformat, Museum Bochum, mit Elly Valk-Verheijen. Kettler DruckVerlag, 2003.
wortgewand, Sprache in der Kunst. Buch zur Ausstellungsreihe des Westdeutschen Künstlerbundes. Seltmann, Lüdenscheid 2011, ISBN 978-3-942831-05-5.
Gerhard Reinert (Hrsg.): Ereignis, Kunst des Geschehens, Buch zur Kunstpreis-Ausstellung im Kutscherhaus Recklinghausen. Seltmann PrintArt, 2012, ISBN 978-3-942831-51-2.
Literatur
Karl-Heinz Brosthaus: Verteilungen, Distributions. In: NIKE, Sculpture 3, 1992, S. 8–9.
J. Charzynska, I. Zietkiewicz, A. Feuß: Spektrum, Deutsch-Polnische Künstler. Katalog zur Ausstellung, im Nationalmuseum Danzig und im Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg 1999.
Ralf Heese: Prozeß der Wandlung minimalisiert dargestellt, Der Künstler Gerhard Reinert zeigt Bilder und Installationen in der „galerie im griesbad“. In: Stuttgarter Zeitung, 16. Oktober 1990.
Anneliese Knorr: Die Bestechlichkeit des Auges, Gerhard Reinerts entgrenzte Farbräume. Katalog Kunstverein Gelsenkirchen. Zu: Brigitte Driller, Gerhard Reinert – Farbräume und Aktionsfelder, 1985.
Sculpture, Internationale Zeitschrift für Skulptur, 1991.
Ferdinand Ullrich: Pulsierendes Signallicht (Vorwort). In: Gerhard Reinert: Pulsierendes Signallicht. B.o.s.s Verlag, Kleve 2006, ISBN 3-929040-99-9.
Weblinks
www.virtualexperiments.de
Website von Gerhard Reinert
Einzelnachweise
Installationskünstler (Deutschland)
Objektkünstler (Deutschland)
Konzeptkünstler (Deutschland)
Deutscher
Geboren 1950
Mann
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3042200
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nanni%20Galli
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Nanni Galli
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Giovanni Giuseppe Gilberto „Nanni“ Galli, (* 2. Januar 1940 in Bologna; † 12. Oktober 2019 in Prato) war ein italienischer Automobilrennfahrer.
Karriere
Nanni Galli begann seine Karriere in den 1960er-Jahren mit Tourenwagen- und Sportwagenrennen. Erwähnenswerte Erfolge sind ein Sieg beim Mugello-Rennen 1968 (zusammen mit Lucien Bianchi und Nino Vaccarella) und der zweite Platz bei der Targa Florio im selben Jahr. Ebenfalls 1968 wurde er zusammen mit Ignazio Giunti Vierter bei den 24 Stunden von Le Mans auf Alfa Romeo T33.
1971 debütierte er in der Formel 1 beim Großen Preis der Niederlande auf einem STP-March, nachdem er sich ein Jahr zuvor beim Großen Preis von Italien auf einem McLaren-Alfa Romeo und beim Saisonauftakt 1971 in Monte Carlo nicht hatte qualifizieren können. Beim Großen Preis von Frankreich 1971 in Le Castellet qualifizierte er sich zwar für das Rennen, das Team hatte jedoch nicht genügend Motoren. So musste Galli seinen Startplatz an den Spanier Àlex Soler-Roig abtreten, der zwar im Training schlechter platziert war, jedoch mehr Sponsorengelder aufbrachte.
Beim Großen Preis von Frankreich 1972 bestritt Nanni Galli sogar einen Grand Prix für das Ferrari-Team. Er ersetzte den verletzten Clay Regazzoni, der sich eine Woche zuvor während des 1000-km-Rennens von Zeltweg in der trainingsfreien Zeit bei einem Fußballspiel das Handgelenk gebrochen hatte. Galli, der die Saison 1972 mit einem Tecno V12 bestritt, konnte sich jedoch mit einem Platz in der zehnten Startreihe und Platz 13 beim Rennen nicht für weitere Ferrari-Einsätze empfehlen.
Galli nahm an insgesamt 17 Grand-Prix-Rennen teil, zuletzt 1973 beim Großen Preis von Monaco. Allerdings überwogen Ausfälle (neunmal), die häufig auf technische Probleme zurückzuführen waren. Achtmal kam er ins Ziel, erreichte aber keine Platzierung in den Punkterängen. Sein bestes Ergebnis war der neunte Platz beim Großen Preis von Brasilien 1973 in Interlagos auf dem von Frank Williams Racing Cars eingesetzten Iso-Marlboro IR1.
Statistik
Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft
Einzelergebnisse
Le-Mans-Ergebnisse
Sebring-Ergebnisse
Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Weblinks
Nanni Galli bei Racing Sports Cars
Einzelnachweise
Rennfahrer des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sportwagen-WM-Rennfahrer
Formel-1-Rennfahrer (Italien)
Rennfahrer des 12-Stunden-Rennens von Sebring
Bergrennfahrer
Italiener
Geboren 1940
Gestorben 2019
Mann
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2791687
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brachfeld
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Brachfeld
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Brachfeld bezeichnet
von 1939 bis 1945 die Gemeinde Přílepy in Tschechien
von 1938 bis 1946 den Ort Barachelen, Kreis Ragnit/Tilsit-Ragnit, Ostpreußen, seit 1946: Uslowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) in der Oblast Kaliningrad in Russland
ein unbearbeitetes (= brachliegendes) Feld, siehe Brache
einen Ortsteil Achusat Brachfeld von Modi’in Illit (Israel)
einen Familiennamen:
Andrea Brachfeld (* 1954), amerikanische Jazzmusikerin
Arielle Brachfeld (* 1987), US-amerikanische Schauspielerin, Filmproduzentin und Drehbuchautorin
Oliver Brachfeld (1908–1967), ungarischer Psychologe
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2282698
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brechersh%C3%A4usern
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Brechershäusern
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Brechershäusern ist eine Ortschaft der Gemeinde Wynigen des Verwaltungskreis Emmental des Kantons Bern in der Schweiz. Am 1. Januar 1887 wurde die ehemalige Gemeinde zur Gemeinde Wynigen fusioniert.
Geschichte
Bis zur politischen und kirchlichen Eingemeindung in Wynigen 1887 gehörte Brechershäusern mit den benachbarten Höfen Rain, Buchgasse und Heuweg zur entfernten Kirchgemeinde Koppigen und bildete, als Enklave in der Gemeinde Wynigen, eine politische Gemeinde mit 118 Einwohnern (1880). Der 1312 erwähnte Hof Brechershäusern (Brecholshúsern) stand im Spätmittelalter anders als Wynigen ausserhalb des kyburgischen Amts Gutisberg. Seine Inhaber, auf dem Hof sesshaft oder Burger von Burgdorf, vergabten 1312 Güter an das Kloster Fraubrunnen. Ab dem späten 15. Jahrhundert waren die Bauern Jost in Brechershäusern. Durch die Gotthelf-Verfilmungen (Glunggehof) erlangte Brechershäusern schweizweite Bekanntheit.
Sehenswürdigkeiten
Literatur
Ort im Kanton Bern
Ehemalige politische Gemeinde in der Schweiz
Wynigen
Gemeindeauflösung 1887
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8575673
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https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas%20M.%20Debevoise
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Thomas M. Debevoise
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Thomas McElrath Debevoise (* 10. August 1929; † 1. Februar 1995 in Lebanon, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker, der von 1960 bis 1962 Vermont Attorney General war.
Leben
Thomas M. Debevoise machte im Jahr 1954 seinen Abschluss an der Columbia Law School. Er arbeitete zwei Jahre als Stellvertretender Staatsanwalt in Manhattan. Später zog er nach Woodstock, Vermont. Im Jahr 1958 wurde er zum Stellvertretenden Vermont Attorney General ernannt und zwei Jahre später zum Vermont Attorney General gewählt. Er gehörte der Republikanischen Partei von Vermont an.
Zum Dekan der Vermont Law School in South Royalton wurde er im Jahr 1974 ernannt. Dieses Amt übte er acht Jahre aus. Danach kehrte er in seine private Anwaltskanzlei nach Woodstock zurück.
Thomas M. Debevoise war mit Ann Taylor Debevoise verheiratet, das Paar hatte drei Söhne und eine Tochter.
Einzelnachweise
Attorney General (Vermont)
Mitglied der Republikanischen Partei
Staatsanwalt (Vereinigte Staaten)
Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten)
US-Amerikaner
Geboren 1929
Gestorben 1995
Mann
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3177159
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https://de.wikipedia.org/wiki/Michelangelo%20Unterberger
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Michelangelo Unterberger
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Michelangelo Unterberger, auch Michael Angelo Unterberger und Michelangelo Unterperger (* 11. August 1695 in Cavalese; † 27. Juni 1758 in Wien) war ein Südtiroler Maler des Barock.
Leben
Er war der Bruder des Franz Sebald Unterberger und ging bei Giuseppe Alberti (1640–1716) in Cavalese in die Lehre. Er vervollständigte sein Wissen durch eine Studienreise nach Venedig, wo er vorzugsweise Arbeiten des Malers Nicola Grassi (1682–1754) kopierte. Im Anschluss wechselte er nach Bozen, wo er 1726 das Bürgerrecht erhielt und unter anderem ein Gemälde mit dem Urteil des Salomo für das Rathaus malte.
In den Jahren um 1730 war Unterberger für Klöster und Kirchen in Passau und am Unteren Inn als Altarmaler tätig. Seine Arbeiten für das Augustinerchorherrenstift St. Nikola sind verschollen. Erhalten haben sich folgende Gemälde: die Taufe Christi im nahegelegenen Kloster Vornbach, die Heilige Familie in der Kurhauskapelle bei Schärding, das Martyrium des St. Mauritius (1732) in der Pfarrkirche in Aurolzmünster und die Heilige Familie in der Pfarrkirche St. Florian am Inn.
Im Jahr 1737 zog Unterberger nach Wien, wo er sich dauerhaft niederließ. Unterberger etablierte sich rasch als einer der führenden Altarmaler der Kaiserstadt, der auch vom Kaiserhof und aus dessen unmittelbarer Umgebung eine Reihe von Aufträgen erhielt. So malte er 1744 ein Altarbild „Rosenkranzübergabe an die hll. Dominikus und Katharina von Siena“ für die Dominikanerkirche in Bozen, das sich heute im Hochaltar der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Kaltern befindet.
In den Jahren von 1751 bis 1754 und 1757 bis 1758 war Michael Angelo Unterberger Rector der k. k. Academie der Mahlerey, Bildhauerey und Baukunst, der heutigen Akademie der bildenden Künste Wien. Der Titel „rector magnificus“ wurde dem Maler im Jahre 1751 erstmals von Kaiserin Maria Theresia verliehen.
Seinen Lebensabend verbrachte er in Wien und Umgebung, wo er unter anderem ein Altarbild für den Wiener Stephansdom schuf.
Im Jahr 1899 wurde in Wien-Brigittenau (20. Bezirk) die Unterbergergasse nach ihm benannt.
Gemälde
Literatur
Hanns-Paul Ties: Michael Angelo Unterbergers Hochaltarbild im Bergkirchlein von Donnersbachwald (Steiermark). Eine Stiftung Maria Theresias, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, LXV, 2011, Heft 4, S. 404–412
Hanns-Paul Ties: Paul Troger, seine Schüler, seine Zeit. Neufunde und Neuzuschreibungen zur Tiroler Barockmalerei, in: Der Schlern, Zeitschrift für Südtiroler Landeskunde, 86. Jg., 2012, Heft 7/8 2012, S. 136–165, hier S. 144–154
Johann Kronbichler: Michael Angelo Unterberger, 1695–1758 (anlässlich des 300. Geburtstages von Michael Angelo Unterberger, Dommuseum zu Salzburg, 13. Mai bis 27. August 1995; Trient, Castello del Buonconsiglio, 15. September bis 26. November 1995; Cavalese, Palazzo Riccabona, 15. Dezember bis 14. Jänner 1996). Mit einem Beitrag von Elvio Mich, übersetzt von Gisela Moll (= Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg, Band 19), Dommuseum, Salzburg, 1995,
Weblinks
Einzelnachweise
Maler des Barock
Maler (Österreich)
Person (Cavalese)
Historische Person (Südliches Tirol)
Geboren 1695
Gestorben 1758
Mann
Rektor (Akademie der bildenden Künste Wien)
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6220559
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https://de.wikipedia.org/wiki/Abraham%20River
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Abraham River
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Abraham River steht für folgender Flüsse in den Vereinigten Staaten:
* Abraham River (Beringmeer), Fluss im Bundesstaat Alaska
Little Abraham River, Fluss im Bundesstaat Alaska
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10839563
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Monuments%20historiques%20in%20Montbrun-Lauragais
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Liste der Monuments historiques in Montbrun-Lauragais
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Die Liste der Monuments historiques in Montbrun-Lauragais führt die Monuments historiques in der französischen Gemeinde Montbrun-Lauragais auf.
Liste der Bauwerke
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Liste der Objekte
Monuments historiques (Objekte) in Montbrun-Lauragais in der Base Palissy des französischen Kultusministeriums
Literatur
Le Patrimoine des Communes de la Haute-Garonne. Flohic Editions, Band 2, Paris 2000, ISBN 2-84234-081-7, S. 1010–1013.
Weblinks
Monuments historiques (Bauwerke) in Montbrun-Lauragais in der Base Mérimée des französischen Kultusministeriums
MontbrunLauragais
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379484
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https://de.wikipedia.org/wiki/Zymbal
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Zymbal
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Das Zymbal (auch Zimbal), Cimbalom oder Cymbalom (Konzertzymbal, Pedalzymbal) ist ein hauptsächlich im Pannonischen Raum verbreitetes, mit Klöppeln geschlagenes Hackbrett. Nach der Form wird das Saiteninstrument zu den Kastenzithern gezählt. Das moderne Zymbal steht frei auf Füßen und hat meist ein Dämpfungspedal.
Etymologie
Der slawische Name zymbal bzw. die ungarische Bezeichnung cimbalom kommt vom griechischen Wort kymbalon und vom lateinischen cymbalum, davon abgeleitet in mehreren europäischen Sprachen sind verschiedene Schreibweisen und Bedeutungen von Zimbel bis zu Cembalo. Ein ungarisches facimbalom („Holz-Cimbalom“) ist ein Xylophon.
Herkunft und Verbreitung
Die europäischen Hackbretter sind mit der persischen santur verwandt. Das moderne Zymbal, das Konzertzymbal oder Pedalzymbal, entwickelte und erzeugte Vencel József Schunda (1845–1923) um 1870 in Budapest. Tragbare kleinere Vorläufer lassen sich bis ins 16. Jahrhundert in Ungarn nachweisen. Das rumänische țambal entspricht dem țimbal in der Republik Moldau. Namensverwandte Hackbretter heißen in Polen cymbaly, in Belarus tsimbali, in der Ukraine tsymbaly, in Lettland cimbole und in Litauen cimbolai. In Griechenland ist das dem ungarischen zymbal entsprechende tsimbalo heute selten, bekannter ist das vom persischen santur abgeleitete santouri.
Stimmung, Tonumfang, Verwendung
Die Saiten sind chromatisch gestimmt bei einem Tonumfang von vier Oktaven. In Rumänien, Ungarn, der Slowakei und Südmähren spielt das Zymbal in der Volksmusik bis heute eine bedeutende Rolle. Zu einem typischen Zymbal-Trio gehören eine Violine und ein Kontrabass. Daneben gibt es Ensembles mit mehreren Streichern, darunter nur regional verbreitete Typen von Streichinstrumenten, die etwa in der Slowakei husle genannt werden.
In der klassischen ungarischen Kunstmusik findet das Cimbalom seit dem Orchesterstück Hódolat Kazinczy Ferenc szellemének (1860) von Mihály Mosonyi und der Oper Bánk bán von Ferenc Erkel (1861) Verwendung. Ebenso wird es als typisch ungarische Klangfarbe in der Bühnenmusik von Emmerich Kálmáns Operette Gräfin Mariza eingesetzt. Franz Liszt benutzte es in der revidierten Version des Ungarischen Sturmmarschs (1876). In Zoltán Kodálys viel gespielter Háry János Suite (1927) wird es prominent eingesetzt. Zeitgenössische Komponisten wie György Kurtág und Péter Eötvös setzten das Cimbalom mehrfach in ihren Werken ein. Eine solistische Rolle kommt dem Zymbal auch in dem wenig aufgeführten Concerto pour violoncelle et orchestre en forme de pas de trois des deutschen Komponisten Bernd Alois Zimmermann zu, ebenso in dem Orchesterstück Mystère de l'instant von Henri Dutilleux.
In Budapest und an der Belarussischen Staatlichen Musikakademie in Minsk wurde das Zymbal in den akademischen Lehrbetrieb aufgenommen. Die Minsker Studentin Aleksandra Denisenja erreichte mit dem Instrument das Finale des Eurovision Young Musicians 2012.
Literatur
Jesse A. Johnston: The Cimbál (Cimbalom) and Folk Music in Moravian Slovakia and Valachia. In: Journal of the American Musical Instrument Society, Bd. 36, 2010, S. 78–117.
John Leach: The Cimbalom. In: Music & Letters, Vol. 53, No. 2, Oxford University Press, April 1972, S. 134–142.
Cimbalom. In: Laurence Libin (Hrsg.): The Grove Dictionary of Musical Instruments. Bd. 1, Oxford University Press, Oxford/New York 2014, S. 535.
Friedemann Otterbach: Schöne Musikinstrumente. Schuler Verlagsgesellschaft, München 1975, S. 84–87.
Weblinks
Detailbilder eines Concert Cimbalom von József Schunda
Einzelnachweise
Zitherinstrument
Schlaginstrument
Volksmusikinstrument
Traditionelles ukrainisches Musikinstrument
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9910191
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https://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaftsbank%20Weil%20im%20Sch%C3%B6nbuch
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Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch
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Die Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch eG ist ein Kreditinstitut mit Sitz in Weil im Schönbuch.
Geschichte
Die Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch eG wurde 1902 von Bürgern aus Weil im Schönbuch gegründet und gehört ihren Mitgliedern.
Am 21. April 1902 versammelten sich auf Einladung von Schultheiß Hermann Singer 71 Bürger von Weil im Schönbuch im Rathaus, um einen Darlehenskassenverein zu gründen. Zu diesem Zweck wurde das Statut vom „Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften in Württemberg“ verlesen und vereinbart, dass der Geschäftsanteil 100 Mark und die vierteljährliche Einzahlung auf denselben 1 Mark betragen sollen. Durch Unterzeichnung dieses Statutes von den 71 Anwesenden hatte sich der Verein gebildet. Die Gründungsmitglieder stellten einen Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten der Gemeinde dar. Neben den Bauern stellten die Holzhauer und Handwerker viele Gründungsmitglieder und zeugten von großem Interesse an der Gründung der Genossenschaft in der Gemeinde.
Unternehmen der genossenschaftlichen Finanzgruppe
Die Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch eG gehört zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Sie ist Mitglied im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), ist der BVR Institutssicherung GmbH und der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. angeschlossen. Gesetzlicher Prüfungsverband ist der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV).
Zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehören:
Bausparkasse Schwäbisch Hall
DZ Bank
DZ HYP
Münchener Hypothekenbank
R+V Versicherung
EasyCredit
Union Investment
VR-Smart Finanz
Darüber hinaus arbeitet die Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch eG mit der GENO Energie zusammen.
Gesellschaftliches Engagement
Die Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch eG unterstützt mit VR-Gewinnsparen örtliche Vereine, gemeinnützige Einrichtungen, Kindergarten-/Schulprojekte und Sportveranstaltungen in Weil im Schönbuch.
Weblinks
Website der Bank
Einzelnachweise
WeilimSchonbuch
Unternehmen (Landkreis Böblingen)
Weil im Schönbuch
Gegründet 1902
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12792133
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https://de.wikipedia.org/wiki/Palazzo%20Abbaziale%20di%20Loreto
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Palazzo Abbaziale di Loreto
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Der Palazzo Abbaziale di Loreto (oder einfacher Abbazia di Loreto) ist ein Palast aus dem 18. Jahrhundert in der Gemeinde Mercogliano in der italienischen Region Kampanien.
Namensursprung
Der Überlieferung nach ist der Name „Loreto“ von dem Ort abgeleitet, an dem früher die Abtei stand: Ein Lorbeerwald (im Lateinischen: „laurum“ oder „lauretum“), also aus der heiligen Pflanze des Apollon. Der Pater ‚‘Giovanni Mongelli‘‘ aber meint, dass der Name von einem Garten abgeleitet ist, der „Orrita“ genannt wurde und im Viertel Vesta lag.
Geschichte
Der heutige Palast ersetzte einen älteren Klosterkomplex, der aus den ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts stammte und mit der Ankunft von Wilhelm von Vercelli, einem Mönch aus dem Norden auf seinem Weg nach Palästina, auf dem Monte Partenio in Verbindung stand. Das alte Gebäude fiel 1732 dem Erdbeben von Irpinia zum Opfer.
In kürzester Zeit verbreitete sich überall der Ruhm des jungen Eremiten, der auf dem Montevergine in absoluter Einsamkeit lebte; viele andere junge Männer gesellten sich zu ihm, die, wie er, nach einem Leben reiner Askese nach der Regel des Heiligen Benedikt strebten und begannen, eine Kirche auf dem Berg zu bauen, die im März 1126, dem Pfingsttag, geweiht wurde: An diesem Datum begann vielhundertjährige Leben der Mönchskongregation von Montevergine, die auch „Verginiani“ genannt wurde und sich an der berühmten benediktinischen Regel „Bete und arbeite!“ orientierte.
Aber die Härte des Klimas und die eiserne Regel, die Wilhelm von Vercelli den Mönchen auferlegte (Es war verboten, Fleisch, Eier und Milchprodukte zu essen), zwangen die Ordensleute, einen milderen Ort zu finden, um eine Krankenstation aufzubauen und eine ausreichende medizinische Versorgung für die Schwachen, die Alten und die Kranken bereitzustellen. Die Wahl fiel auf Ort im Tal von Mercogliano, wo der Abteipalast noch heute steht.
Beschreibung
Der Palast, dessen Erdgeschoss eingeschränkt besichtigt werden kann, enthält:
die Staatsbibliothek von Montevergine mit etwa 200.000 Bänden;
eine alte Apotheke mit über 300 handbemalten Majolikavasen;
ein Archiv mit etwa 7000 Pergamenten;
die Premiata Fabbrica di Liquori der Benediktinerpater von Montevergine;
einen Weinkeller;
drei flämische Bildwirkereien aus dem 13. Jahrhundert.
Einzelnachweise
Weblinks
Abazziale di Loreto, Palazzo
Palast in Kampanien
Barockbauwerk in Kampanien
Erbaut im 18. Jahrhundert
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10911723
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https://de.wikipedia.org/wiki/Leichtathletik-Team-Europameisterschaft%202019
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Leichtathletik-Team-Europameisterschaft 2019
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Die 8. Leichtathletik-Team-Europameisterschaft (englisch: 8th SPAR European Team Championships), kurz auch Team-EM, fanden vom 9. bis 11. August 2019 statt. Team-Europameister 2019 wurde die gastgebende Mannschaft des polnischen Leichtathletikverbandes. Die Wettkämpfe fanden sowohl bei den Männern und den Frauen in jeweils 20 Disziplinen statt.
Die Abschlusstabellen der einzelnen Ligen dienten grundsätzlich zur Eingruppierung für die Wettkämpfe der Leichtathletik-Team-Europameisterschaft 2021. Die neue Einteilung zielt dabei darauf ab, acht Teams in der Superliga sowie jeweils zwölf Teams in der 1. und 2. Liga zu haben. Die verbleibenden Teams bilden dann die 3. Liga.
Superliga
Die Wettkämpfe der obersten Liga wurden im Zdzisław-Krzyszkowiak-Stadion von Bydgoszcz vom 9. bis 11. August ausgetragen. An den Wettkämpfen nahmen zwölf Mannschaften teil. Aufsteiger in die Superliga 2019 waren Finland, Schweden und die Schweiz.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte 50 Athleten (25 Frauen und 25 Männer) nominiert und startete als Meister der Leichtathletik-Team-Europameisterschaft 2017.
Die fünf letztplatzierten Teams der Superliga steigen in die 1. Liga ab und die erstplatzierte Mannschaft der 1. Liga steigt in die Superliga auf.
Ergebnistabelle
Jede Nation ist in jeder Disziplin nur mit einem einzigen Athleten bzw. eine Staffel vertreten. Gewertet wird nach einem einfachen Punktesystem, das ausschließlich die Platzierung berücksichtigt. Die Nation des Siegers einer Disziplin erhält jeweils eine mit der Zahl der Teilnehmer identische Punktzahl, abnehmend bis zur Nation des Letztplatzierten mit einem Punkt.
Quelle: Team Results
1. Liga
Die Teilnehmer der 1. Liga konkurrierten im Sandnes stadion der norwegischen Stadt Sandnes vom 9. bis 11. August. Auf Grund der fortbestehenden Suspendierung des russischen Leichtathletikverbandes RusAF wegen der dortigen Dopingpraktiken nahmen nur elf Mannschaften teil.
Die fünf letztplatzierten Teams der 1. Liga (Plätze 8 bis 12) steigen in die 2. Liga ab und die erstplatzierte Mannschaft der 2. Liga steigt in die 1. Liga auf. Aufgrund der Nichtteilnahme steigt Russland automatisch in die 2. Liga ab.
2. Liga
Die zwölf Teilnehmer der 2. Liga trugen ihre Wettkämpfe im Varaždin Sport Park der kroatischen Stadt Varaždin am 10. und 11. August aus.
Die fünf letztplatzierten Teams der 2. Liga (Plätze 8 bis 12) steigen in die 3. Liga ab und die erstplatzierte Mannschaft der 3. Liga steigt in die 2. Liga auf.
3. Liga
Die 13 Teilnehmer der 3. Liga konkurrierten in der Toše-Proeski-Arena der nordmazedonischen Stadt Skopje am 10. und 11. August.
Ergebnisse 1. bis 3. Liga
Weblinks
Team-EM 2019 Mannschaftsübersicht des DLV
Zeitplan abgerufen 11. Aug. 2019
Einzelnachweise
2019
Leichtathletikveranstaltung 2019
Leichtathletikwettbewerb in Bydgoszcz
Leichtathletikwettbewerb in Norwegen
Sportveranstaltung in Rogaland
Sport (Sandnes)
Leichtathletikwettbewerb in Kroatien
Sport (Varaždin)
Leichtathletikwettbewerb in Nordmazedonien
Sportveranstaltung in Skopje
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20denkmalgesch%C3%BCtzten%20Objekte%20in%20Enns
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Liste der denkmalgeschützten Objekte in Enns
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Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Enns enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Enns in Oberösterreich (Bezirk Linz-Land).
Denkmäler
Ehemalige Denkmäler
Literatur
Petronella Kainzbauer: Kleindenkmale der Stadtgemeinde Enns. Enns 1977, .
Weblinks
Einzelnachweise
Enns
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https://de.wikipedia.org/wiki/Herr%20%28Titel%29
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Herr (Titel)
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Herr (mittelhochdeutsch frô, lateinisch dominus, französisch seigneur, englisch Lord; weibliches Pendant Frau, von mittelhochdeutsch frouwe) war im Mittelalter eine Bezeichnung für den Besitzer einer Herrschaft. Die Herrschaft als eigenständiges Territorium mit einer größeren Anzahl von Dörfern oder gar Städten, damit auch einer eigenen Kanzlei als Landesverwaltung, ist dabei zu unterscheiden von der Grundherrschaft, die sich nur auf einzelne Rittergüter mit allenfalls einigen Hörigendörfern bezog.
Der Herr, der sein Territorium mehr oder weniger selbständig regierte, stand dabei im Rang unter den regierenden Grafen, Fürsten und Herzögen, aber über den Angehörigen des niederen Adels, die als Lehnsnehmer oder Allodialbesitzer einzelner Grundherrschaften nur über kleinere Ländereien verfügten, gleich ob im Stand von Rittern oder Reichsrittern.
Status
Ein Herr konnte in seinem Territorium selbstständig entscheiden, übte Gerichtsbarkeit und Lehnsrecht aus, und unterschied sich damit vom Ritter oder Mann, der stärker seinem Lehnsherrn untergeordnet war. Er hatte dabei aber keinen höheren adeligen Titel.
Die Herren waren in den Stände- bzw. Landtagen der einzelnen Landesherrschaften in der ersten bzw. zweiten Kurie, der Herren- oder Fürstenkammer vertreten, gemeinsam mit den Fürsten. Sie unterschieden sich damit von den Angehörigen des Ritterstandes. Bekannte Herren waren z. B. die Herren von Plotho, von Werle, von Cottbus oder von Wildenberg.
„Fürstengleiche“ Herren waren im Mittelalter teilweise sogar auf den Reichstagen vertreten und erhielten bei dessen Institutionalisierung nach 1495 dort erbliche Sitze, oft verbunden mit einer Rangerhöhung zu Reichsgrafen oder Reichsfürsten. So etwa die Herren zur Lippe (1528 gegraft, 1789 gefürstet) oder die Herren Reuß im Vogtland (1673 gegraft, ab 1778 in einzelnen Linien gefürstet). Die Lipper (und andere Herren) werden bisweilen von der Geschichtswissenschaft auch als Edelherren bezeichnet, wobei dieser Begriff schwammig ist, da er den Titel und Rechtsbegriff Herr mit der Herkunft Edelfrei vermischt, ohne dass notwendigerweise eine Addition beider gemeint ist.
In der Neuzeit weitete sich die Bedeutung auch auf andere Personengruppen aus, die Vollzugsgewalt in einem Grundbesitz oder einem Territorium ausübten.
Standesherr ist hingegen eine neuzeitliche und regional beschränkte Bezeichnung für die Besitzer privilegierter Grundherrschaften.
Siehe auch
Freiherr
Literatur
Hanns Hubert Hofmann (Hrsg.): Quellen zum Verfassungsorganismus des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 1495–1815 (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Bd. 13). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976, ISBN 3-534-01959-8.
Rudolf Lehmann: Die Herrschaften in der Niederlausitz. Untersuchungen zur Entstehung und Geschichte. (= Mitteldeutsche Forschungen. Band 40). Böhlau, Köln und Graz 1966
Adelstitel
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht%20von%20El%20Teb%20%281883%29
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Schlacht von El Teb (1883)
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Die Schlacht von El Teb, auch bezeichnet als Erste Schlacht an der Küste, fand im Zuge des Mahdi-Aufstandes statt. In dieser besiegten die Mahdisten am 4. November 1883 bei den Brunnen von El Teb eine ägyptische Truppe, die zum Entsatz der von den Mahdisten belagerten Stadt Tokar entsendet wurde.
Bezeichnung
Während des Mahdi-Aufstands fanden bei El Teb drei Schlachten statt. Zwar handelt es sich bei der hier beschrieben Schlacht um die erste dieser drei Schlachten, jedoch ging die zweite dort stattfindende Schlacht vom 4. Februar 1884 als Erste und die dritte Schlacht vom 29. Februar 1884 als Zweite Schlacht von El Teb in die Geschichte ein. Von den Mahdisten wurden die Schlachten von El Teb beginnend mit der Schlacht vom 4. November 1883 jeweils als Schlacht an der Küste mit der chronologisch entsprechenden Ordnungszahl bezeichnet.
Hintergrund
Muhammad Ahmad, der Anführer des gegen die ägyptische Administration im Sudan gerichteten Aufstandes, entsandte im Mai 1883 von Obeid aus Osman Digna in den Osten Sudans mit dem Auftrag die dort beheimateten Stämme zu bewegen, sich dem Aufstand anzuschließen. Nur allmählich gelang es Osman Anhänger zu gewinnen. Schließlich vermochte er Tahir al-Majdhūb zu überzeugen, sich dem Aufstand anzuschließen, der als Repräsentant des religiösen Ordens der Majdhūbīya einen bedeutenden Einfluss auf die Bedscha-Stämme in dieser Region besaß. Die ersten Gefechte gegen die Ägypter gingen bei Sinkat und Gebab jedoch verloren, so dass Osmans Auftrag bereits in der Anfangsphase zu scheitern drohte. Als der ägyptische General-Gouverneur (mudīr umum) von Ost-Sudan, Sulayman Pascha Nyazi, weiteres militärisches Vorgehen gegen Osman Digna einstellte, mit der Absicht, den Aufstand mit diplomatischen Mitteln einzudämmen, gewann Osman stark an Zulauf durch die lokalen Stämme, da diese Sulaymans zaghaftes Vorgehen als Schwäche der ägyptischen Administration auslegten. Mit diesem Zuwachs an Anhängern ging die Initiative allmählich an Osman über.
Osman beabsichtigte die Stadt Tokar zu erobern. Tokar liegt ca. 90 km südlich von Sinkat und befindet sich in einer Schwemmebene, dem Flussdelta des Khor Baraka (Tokardelta), die damals zum Anbau von Getreide genutzt wurde. Die Gegend um Tokar bildete an der Küste des Roten Meeres die einzige zuverlässige Quelle für Getreide und war daher für die Nahrungsmittelversorgung der Region sehr bedeutend. Osman errichtete bei Tamanib sein Hauptquartier und ließ Sinkat durch Alī Tallāb bin Muhammad belagern. Für die Eroberung Tokars entsandte er Ende September oder Anfang Oktober 1883 (Ende Dhū l-Qaʿda 1300 AH) Khidr bin Alī, dem es dort mithilfe eines Empfehlungsschreibens von Tahir al-Majdhūb gelang, die Stämme der Arteiga und der Kumeilab zu überzeugen, sich dem Aufstand anzuschließen. Da die ägyptische Garnison in Tokar sich weigerte vor den Mahdisten zu kapitulieren, ließ Khidr die Stadt belagern. Ein Teil seiner Krieger stellte er jedoch unter dem Befehl von Abdallāh bin Hāmid ab, um sich vor Bedrohungen von der nahe gelegenen Küste aus abzusichern.
Mahmud Pascha Tahir, seit Oktober 1883 Oberbefehlshaber der ägyptischen Truppen in der Provinz Ost-Sudan, gelang es Anfang November 1883 den vorsichtigen Sulayman Pascha zu überzeugen, von Suakin aus Truppen nach Tokar zu entsenden, um die Stadt von der Belagerung zu befreien. Aufgrund mangelnder Wasserquellen auf der Landroute nach Tokar, sollte die Truppe zunächst über den Seeweg nach Trinkitat, ca. 30 km nördlich von Tokar gelegen, transportiert werden, um von dort aus nach Tokar vorzustoßen. Für die Expedition wurden ca. 500 Soldaten und eine Kanone bereitgestellt. Zum Befehlshaber wurde Mahmud Pascha ernannt. Der Expedition schloss sich der britische Konsul von Suakin, Lynedoch Moncrieff, an. Der Grund für seine Teilnahme ist nicht bekannt und geschah ohne Auftrag oder Einwilligung der britischen Regierung. Ägypten war zwar infolge des Anglo-Ägyptischen Krieges von Großbritannien besetzt, jedoch weigerte sich die britische Regierung zu diesem Zeitpunkt noch Ägypten beim Kampf gegen die Mahdisten zu unterstützen
Verlauf
Am 3. November 1883 verließ die ägyptische Truppe Suakin auf zwei Dampfschiffen und erreichte Trinkitat am Morgen des 4. Novembers. Die Truppe machte sich sogleich nach Tokar auf. Auf dem Weg lag der Brunnenplatz El Teb, wo Abdallāh bin Hāmid mit ca. 600 Kriegern lagerte. Dort nach anderthalb Stunden langen Marsch angekommen, ließ Mahmud seine Truppe sich in Karreeformation aufstellen und befahl das Feuer auf die Mahdisten zu eröffnen. Die lediglich mit Knüppeln und Speeren bewaffneten Mahdisten stürmten auf die Ägypter zu. Als es den ersten Mahdisten gelang in die Formation einzudringen, brach bei den Ägyptern Panik aus. Die Formation löste sich auf und die ägyptischen Soldaten, darunter auch Mahmud Pascha, flohen vom Schlachtfeld. Die Überlebenden, die Trinkitat erreichen konnten, bestiegen die Transportschiffe und fuhren mit diesen nach Suakin zurück.
Die Ägypter verloren nach eigenen Angaben 11 Offiziere, 142 (reguläre) Soldaten und 6 Başı Bozuks. Der Großteil von ihnen ist auf der Flucht umgekommen. Unter den Verlusten befand sich auch der britische Konsul Lynedoch Moncrieff. Osman Digna gab die ägyptischen Verluste mit ca. 400 Toten und die eigenen Verluste mit 27 Toten an. Die Mahdisten gelangten durch den Sieg in Besitz der einen von den Ägyptern mitgeführten Kanone sowie von 300 Gewehren und 50.000 Patronen.
Folgen
Angekommen in Suakin weigerte sich Mahmud Pascha Tahir lange das Schiff zu verlassen, mit dem er von Trinkitat geflohen war. Für sein Verhalten während der Schlacht wurde er später von einem Militärgericht verurteilt.
Als Reaktion auf das Ergebnis der Schlacht entsandte die britische Regierung zum Schutz der britischen Bürger das Kanonenboot HMS Ranger von Aden nach Suakin.
Ein weiterer Entsatzversuch Tokars schlug am 4. Februar 1884 ebenso fehl (Erste Schlacht von El Teb), worauf die ägyptische Garnison in Tokar vor den Mahdisten kapitulierte. Einer britischen Armee unter dem Befehl von Gerald Graham gelang es jedoch wenige Wochen später die Mahdisten bei El Teb zu schlagen und Tokar zu evakuieren (Zweite Schlacht von El Teb). Die Stadt wurde nach Abzug der britischen Truppen am 4. März 1884 von den Mahdisten nicht wieder in Besitz genommen und blieb brach liegen bis anglo-ägyptische Truppen am 19. Februar 1891 Tokar besetzten.
Einzelnachweise
El Teb
Konflikt 1883
Ägyptische Militärgeschichte
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https://de.wikipedia.org/wiki/Espel%20SG
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Espel SG
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Espel ist ein Ort in der Gemeinde Gossau im Kanton St. Gallen in der Schweiz.
Espel befindet sich an der Bahnstrecke St. Gallen–Winterthur unweit der Haslenmühle und der Ruine Helfenberg. Westlich grenzt Espel an das Glatttobel, zu dem ein Abgang in Richtung Isenhammer und der Staumauer Buchholz besteht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Glatt liegt Burgau, das über die Glattbrücke zu Fuss und Velo erreichbar ist.
In Espel befindet sich ein Biotop , ein Altersheim sowie auf der gegenüberliegenden Seite der Bahnstrecke der gleichnamige Schiessstand .
Biotop Espel
Kiesgrube
1929 wurde in Espel eine Kiesgrube in Betrieb genommen, dort wurde bis 1978 Kies abgebaut. Zudem diente das Gelände bis 1979 als Deponie für Aushubmaterial, Bauschutt und zum Teil Kehricht. Unter anderem wurde dort ausrangiertes Rollmaterial der St. Galler Trambahnen deponiert, die Anhängewagen C 68 und 70 dienten dort als Aufenthaltsräume.
Per Verordnung «zum Schutz des Biotops Espel» der Gemeinde Gossau vom 16. Juli 1980, in Kraft gesetzt per 19. Februar 1981, wurde ein Teil des Abbaugebietes unter Naturschutz gestellt, dem Schutzgebiet Ehemalige Kiesgrube Espel. Durch die Ausbeutung von Kies und Sand bis zu einer Tiefe von 20 Metern entstanden Absetzbecken für das Waschwasser, wodurch die heutigen drei grossen Weiher entstanden.
Schutzgebiet
Das 5,5 Hektar grosse Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung (SG600) dient der Laichung von mehreren Amphibienarten. Auf Grund der fortgeschrittenen Sukzession sind die Geburtshelferkröten, Kreuzkröten und Laubfrösche verschwunden. Verblieben ist der Bergmolch, der Teichmolch, der Fadenmolch, die Gelbbauchunke, die Erdkröte, der Wasserfrosch und der Grasfrosch. Um der weiteren Verlandung entgegnen zu können, wurde 2018 das der Stadt Gossau gehörende Biotop an die Pro Natura St. Gallen-Appenzell übergeben. Sie ergriff Massnahmen gegen weitere Verlandungen und erstellte neue Laichgebiete für Faden-, Teich- und Kammmolche sowie Gelbbauchunken. Die Amphibienwanderungen über die Kantonsstrasse machten den Bau eines Amphibienleitwerks notwendig, das 2005 erstellt wurde.
Darüber hinaus ist eine grosse Libellenfauna feststellbar, insgesamt wurden 38 Libellenarten festgestellt.
Von den in den 2010er-Jahren beobachteten gefährdeten Pflanzenarten wachsen dort die vom Aussterben bedrohte Dickährige Trespe (Bromus grossus) und der gefährdete Grosse Sumpf-Hahnenfuss (Ranunculus lingua). Eingesetzt hingegen wurde die als stark gefährdete Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris). Hingegen verbreitet sich dort der invasive Neophyt Kanadische Goldrute (Solidago canadensis agg.).
Das Biotop ist ein beliebtes Ausflugsziel. Pro Natura plant, das Biotop mit Informationstafeln und einer Beobachtungsplattform und einem Beobachtungssteg am Wasser aufzuwerten.
Altersheim
Das Bürgerheim beziehungsweise Altersheim Espel mit ehemals angegliedertem Bauernhof existiert seit 1838. Das auf demselben Grundstück befindliche Waisenhaus von Gossau bestand von 1894 bis 1965. Nach dessen Schliessung wurden die Gebäude an das Bürgerheim übergeben. 2019 wurde seitens der Betreiberin, die Sana Fürstenland, auf Grund des maroden Zustandes des Altersheim, deren Schliessung angekündigt.
Weblinks
Ehem. Kiesgrube Espel, Gossau auf Pro Natura St. Gallen-Appenzell
Einzelnachweise
Ort im Kanton St. Gallen
Gossau SG
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https://de.wikipedia.org/wiki/Van%20Sprang
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Van Sprang
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van Sprang steht für:
Alan van Sprang (* 1971), kanadischer Schauspieler
(3098) van Sprang, ein Hauptgürtel-Asteroid (benannt nach dem niederländischen Meteorspezialisten Bert van Sprang)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ata%C5%9Fehir%20Belediyespor
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Ataşehir Belediyespor
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Ataşehir Belediye Spor Kulübü, kurz Ataşehir Belediyespor, ist ein türkischer Fußballverein aus dem Istanbuler Stadtteil Ataşehir. Er wurde 2007 gegründet und ist hauptsächlich durch seine Frauenfußballabteilung bekannt, die seit der Saison 2009/10 in der Bayanlar Futbol Ligi, der höchsten Liga im türkischen Frauenfußball, spielt.
Geschichte
Der Verein wurde 2007 als Hochschulmannschaft unter dem Namen Ümraniye Mevlana Lisesi SK gegründet und nahm nach finanziellen Schwierigkeiten und einem Besitzerwechsel im Jahr 2009 den heutigen Namen an. Im gleichen Jahr gelang dem Frauenteam mit der Meisterschaft in der zweiten türkischen Liga erstmals der Aufstieg in die Bayanlar Futbol Ligi.
Nach einem vierten Platz in der Saison 2009/10 konnte der Verein in den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 jeweils die türkische Meisterschaft erringen und trat somit in den Jahren 2011 und 2012 in der Qualifikation zur UEFA Women’s Champions League an, wo man sich jedoch nicht für die erste Hauptrunde qualifizieren konnte.
Stadion
Heimspielort von Ataşehir Belediyespor ist das Yenisahra-Stadion in Ataşehir, das über einen Kunstrasenplatz verfügt und 1.500 Zuschauern Platz bietet.
Bekannte Spielerinnen
Seit dem Erstligaaufstieg stehen beziehungsweise standen eine Vielzahl türkischer Nationalspielerinnen unter Vertrag, darunter die in Deutschland geborene Fatma Kara. Zu den bekanntesten ausländischen Nationalspielerinnen Ataşehirs zählen die Nigerianerinnen Onome Ebi und Desire Oparanozie sowie die US-Amerikanerin Danesha Adams.
Erfolge
Türkische Meisterschaft: 2011, 2012, 2018
Europapokalbilanz
Weblinks
Offizielle Website von Ataşehir Belediyespor
Fußballverein aus Istanbul
Frauenfußballverein
Gegründet 2007
Frauensport in der Türkei
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https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco%20Asenjo%20Barbieri
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Francisco Asenjo Barbieri
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Francisco de Asís Asenjo Barbieri (* 3. August 1823 in Madrid; † 19. Februar 1894 ebenda) war ein spanischer Komponist und Autor literatur- und musikhistorischer Werke.
Er war von ausgezeichneter vielseitiger Bildung und trat 1837 in das Madrider Konservatorium ein, wo er Klavier und Komposition bei Pedro Albéniz (1795–1855), Gesang bei Baltasar Saldoni (1807–1889) und Klarinette studierte. Danach begann eine beruflich unstete Zeit, die auch durch seine materielle Not bestimmt wurde. Er versuchte sich als Komponist, Musiklehrer, Chorleiter und Musik-Journalist, bevor ihm im Jahre 1851 mit der Aufführung der dreiaktigen Zarzuela „Jugar con fuego“ der Durchbruch gelang. Danach war er sowohl als Komponist als auch als Autor bis zu seinem Tode Teil des kulturellen Lebens in Madrid. 1874 krönte er die Musikgattung Zarzuela mit seiner dreiaktigen „El Barberillo de Lavapies“, einem Werk, das auch den Weg in viele andere Länder fand.
Mit der Aufführung der sogenannten Zarzuela grande „Jugar con fuego“ setzte Barbieri die Renaissance dieser typisch spanischen Bühnenmusikgattung in Gang und beteiligte sich durch die Schaffung vieler weiterer Werke am lange Jahre anhaltenden Erfolg dieser Werke. Etliche andere spanische Komponisten taten es ihm nach.
Literatur
Die Musik in Geschichte und Gegenwart
Weblinks
Komponist (Romantik)
Komponist (Oper)
Musikhistoriker
Komponist (Spanien)
Spanier
Geboren 1823
Gestorben 1894
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Johanne%20Reitze
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Johanne Reitze
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Johanne Caroline Agnes Reitze, auch Johanna Reitze (geboren 16. Januar 1878 in Hamburg; gestorben 22. Februar 1949 ebenda) war eine deutsche Politikerin der SPD.
Leben und Beruf
Reitze entstammte einer Arbeiterfamilie, war konfessionslos und besuchte bis 1893 die Volksschule in Hamburg. Im Anschluss arbeitete Reitze zunächst bis Ende 1894 als Dienstmädchen und dann bis zu ihrer Hochzeit mit dem Journalisten Johannes Carl Kilian-Reitze (auch: Jean Reitze; † 1944) im Jahre 1900 als Arbeiterin in einer Buchdruckerei. Durch einen Vortrag August Bebels, ihre Arbeit und ihren Ehemann bekam sie Kontakt mit der Arbeiterbewegung. So gehörte Reitze z. B. dem Verband der Graphischen Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands an.
Im Ersten Weltkrieg arbeitete Reitze als Pflegerin in der Kriegshilfe und der Hinterbliebenenfürsorge. Sie gehörte dem Beirat des Hamburgischen Kriegsversorgungsamtes und dem Speisungsausschuss der Kriegsküche an. Über ihre Tätigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus ist wenig bekannt. Sie wurde von den Nationalsozialisten verfolgt, 1944 wurde sie im Rahmen der Aktion Gitter von der Gestapo mehrere Wochen inhaftiert und in „Schutzhaft“ genommen und erst von den Alliierten 1945 befreit. Im Bombenkrieg wurde ihre Wohnung zerstört.
Nach ihr sind der Reitzeweg in Hamburg-Groß Borstel (seit 1951) und der Johanne-Reitze-Weg im Wohngebiet Kleine Horst in Hamburg-Ohlsdorf (seit 2007) benannt. Ihr Grabstein steht heute im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf.
Partei
1902 trat Reitze der SPD bei. 1906/07 besuchte sie ein halbes Jahr mit ihrem Ehemann die Parteischule in Berlin. Zudem besuchte sie zwischen 1904 und 1907 wissenschaftliche Lehrkurse, um ab 1907 als Rednerin für die Partei und Referentin August Bebels aufzutreten. Innerhalb der SPD gehörte sie zu den Anhängern der Burgfriedenspolitik und unterstützte die Zustimmung zu den Kriegskrediten im Ersten Weltkrieg. Reitze war wesentlich beteiligt, als im April 1918 im Hamburger Gewerkschaftshaus zum ersten Mal eine gemeinsame Kundgebung von sozialdemokratischen und bürgerlichen Frauen für das Frauenstimmrecht stattfand. Von 1916 bis 1919 gehörte sie dem Landesvorstand der SPD in Hamburg an und war bis 1931 Delegierte zu Reichsparteitagen und Frauenkonferenzen der SPD. Von 1919 bis 1933 gehörte Reitze dem Reichsparteiausschuss der SPD an. Nach 1945 beteiligte sie sich am Wiederaufbau der SPD und der Arbeiterwohlfahrt in Hamburg.
Abgeordnete
Johanne Reitze gehörte 1919/20 als eine von wenigen Frauen der Weimarer Nationalversammlung an. Ab 1920 war sie bis 1932 Reichstagsabgeordnete. Im Reichstag widmete sich Reitze – wie die meisten anderen Politikerinnen – den sogenannten Frauenpolitikfeldern, nämlich Sozialpolitik, Wohlfahrtspflege, Jugend-, Gesundheits- und Schulpolitik. Insbesondere setzte sie sich für die Verbesserung der sozialen Rechtsverhältnisse von Arbeiterinnen ein. Von 1919 bis 1921 gehörte sie auch der Hamburgischen Bürgerschaft an.
Veröffentlichungen
Das Recht der Frau. Die Sozialdemokratie im Kampfe um die wirtschaftliche und soziale Stellung der Frau. Referat auf dem SPD-Parteitag in Augsburg 1922. J. H. W. Dietz Nachf., Berlin 1922 Digitalisat
Johanna Reitze, Clara Bohm-Schuch, Marie Arning u. a.: Die Frau in der Politik. In: Die Frau in der Politik, Parteiarbeit, Arbeiterwohlfahrt, Erziehungsarbeit! Bericht von der Frauenkonferenz des Bezirks Hamburg-Nordwest der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands am 4. und 5. Oktober 1924 in Bremerhaven. Schmalfeldt, Bremen 1924.
Johanne Reitze, Ida Stengele, Käthe Hoppe und Helene Kaisen (Hrsg.): 10 Jahre Frauenwahlrecht. Auerdruck, Hamburg 1928.
Literatur
Hermann Hillger: Handbuch der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung. Berlin, Leipzig 1919.
Johanne Reitza. In: Franz Osterroth: Biographisches Lexikon des Sozialismus. Band I. Verstorbene Persönlichkeiten. J. H. W. Dietz Nachf., Hannover 1960, S. 247–248.
Wer steckt dahinter – Nach Frauen benannte Straßen, Plätze und Brücken in Hamburg. (PDF)
Rita Bake: Reitze, Johann Caroline Agnes, geb. Leopolt. In: Hamburgische Biografie. Band IV, S. 320, ISBN 978-3-8353-0229-7.
Einzelnachweise
Weblinks
Frauen aus Politik, Bildung und Sozialen Diensten – Garten der Frauen
Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
SPD-Mitglied
AWO-Funktionär
Opfer der Aktion Gitter (1944)
Deutscher
Geboren 1878
Gestorben 1949
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei%20Neum%C3%BCnster
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Abtei Neumünster
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Die Abtei Neumünster () befindet sich im Stadtteil Grund der Stadt Luxemburg am Ufer der Alzette.
Architektur
Das heutige Veranstaltungsgelände umfasst rund 12.000 m².
Geschichte
Bei Ausgrabungen auf dem Gelände fanden Archäologen Anzeichen für Besiedelung und Handwerk, die offenbar aus dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert stammen, an dem Ort des heutigen Hofes des Robert-Bruch-Gebäudes.
Dokumente beweisen, dass Textilhandwerker wie Weber, Färber oder Walker im 14. Jahrhundert hier am Wasser arbeiteten. Die hölzernen Hütten aus der zweiten Hälfte des 14. oder zu Beginn des 15. Jahrhunderts sind dann durch steinerne Werkstätten ersetzt. Im 17. Jahrhundert gab es am linken Ufer der Alzette, gegenüber der Kirche, eine Gerbergemeinschaft.
Nachdem die alte Benediktinerabtei Altmünster während der Kriege zwischen dem Königreich Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich, von den Truppen des Königs von Frankreich, Franz I., die die Stadt Luxemburg am 11. September 1543 besetzt hatten, zerstört wurde, und 1684, als die Truppen von Ludwig XIV. auf Befehl von Marschall Créquy und Vauban Luxemburg belagerten und beschossen, erneut schwer beschädigt worden war, errichteten die Benediktinermönche 1606 ihre neue Abteikirche und die zugehörigen Abteigebäude im Stadtteil Grund. Dorthin wurden auch die Gebeine des böhmischen Königs Johann von Luxemburg († 1346) aus Altmünster überführt.
Wie alle anderen Klöster wurde auch die Neumünster-Abtei 1796 durch die französischen Revolutionsbehörden säkularisiert und damit enteignet, als in Luxemburg die Gesetzgebung des französischen «Directoire» eingeführt wurde. Ab 1815 diente die zum Kloster gehörende Johanneskirche den in Luxemburg stationierten Truppen des Deutschen Bundes bis 1867 als ein Militärhospital. Nach dem Abzug der Truppen des Deutschen Bundes 1867 wurde die Abtei im Anschluss an die Übernahme durch den Luxemburger Staat bis 1980 als Männergefängnis genutzt.
Nach größeren Restaurierungsarbeiten wurde die gesamte Anlage soziokulturellen Zwecken zugeführt und bildet heute den Kulturtreffpunkt Neumünster.
Weblinks
Neimënster – events, catering & meetings Website der soziokulturellen Zwecke
Geschichte der Abtei (en)
(Briefmarke der Luxemburger Post).
Einzelnachweise
Sakralbau in Luxemburg (Stadt)
Ehemaliges Benediktinerkloster in Luxemburg
Kloster (17. Jahrhundert)
Monument national (Luxemburg)
Geschichte der römisch-katholischen Kirche in Luxemburg
Grund (Luxemburg)
Kulturdenkmal in Luxemburg (Stadt)
Organisation (Luxemburg, Stadt)
Sakralbau in Europa
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https://de.wikipedia.org/wiki/Age%20of%20Empires%20Online
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Age of Empires Online
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Age of Empires Online (kurz AoEO) ist eine Mischung aus Echtzeit-Strategiespiel und Massively Multiplayer Online Game, basierend auf der gleichnamigen Echtzeit-Strategiespielserie des Herstellers Microsoft. Es wurde am 16. August 2011 freigegeben und offiziell am 1. Juli 2014 eingestellt. Seit Ende 2017 lässt sich AoEO als AoEO Celeste Fan Project auf einem von unabhängigen Entwicklern gehosteten Server wieder kostenlos spielen. Das Project-Celeste-Team hat hierfür von Microsoft Entwicklertools erhalten und wird als Fanprojekt geduldet.
Spielprinzip
Die ursprünglich von Microsoft veröffentlichte Version von Age of Empires Online spielte sich wie seine Vorgänger, allerdings mit typischen MMO-Elementen. Jeder Spieler hatte eine eigene Stadt, die er im Laufe des Spiels weiter ausbauen konnte. Diese repräsentierte den Spieler und diente als Ausgangspunkt für alle Abenteuer in AoEO. Jede Stadt beheimatete Quest-NPCs, die den Spieler ständig mit neuen Aufgaben versorgten. Durch abgeschlossene Quests erhielt man Erfahrung und andere Belohnungen. Anders als in den vorherigen Teilen standen am Anfang des Spiels nicht alle Technologien und Einheiten zur Verfügung. Nach Erreichen einer bestimmten Punktzahl stieg der Spieler eine Stufe („Level“) auf und konnte dann im Palast verschiedene Fähigkeitspunkte verteilen. Die Spielstufe bestimmte unter anderem, bis zu welchem Zeitalter man aufsteigen konnte. Mit fortgeschrittenen Zeitaltern und Technologien standen auch neue Einheiten und Gebäude zur Verfügung. Außerdem konnte man aus erbeuteten Rohstoffen Gegenstände („Items“) herstellen und diese an andere Spieler verkaufen.
Dem Spieler standen in der Premium-Version mehrere spielbare Zivilisationen zur Verfügung.
Premium-Inhalte
Dem Spieler standen verschiedene Premium-Pakete zur Auswahl, die im spieleigenen Shop, auf der Games-for-Windows-Live-Website oder bei Steam erworben werden konnten. Dem Spieler standen unter anderem Dekorationen für seine Hauptstadt und das Zusatzpaket („Add-on“) Die Verteidigung Kretas zur Verfügung; bei diesem musste sich der Spieler gegen Wellen an Eindringlingen verteidigen. Außerdem standen die jeweiligen Zivilisationen als Premium-Kultur zur Verfügung. Der Spieler erhielt so Zugriff auf bessere Items, Berater, mehr Platz für die Gegenstände und den vollen Technologie-Baum. Von diesem Konzept nimmt das Team von Project Celeste wieder Abstand und veröffentlicht keine entsprechenden Inhalte, obwohl die Entwicklertools dafür vorhanden wären.
Entwicklungsgeschichte
Es wurde am 16. August 2011 veröffentlicht. Ursprünglich wurde das Spiel von Robot Entertainment entwickelt. Am 24. Februar 2011 wurde bekannt, dass es von Gas Powered Games, dem Entwickler von Supreme Commander, übernommen wurde. Das Spiel wurde von Microsoft betrieben. Die Entwicklung wurde Anfang 2013 gestoppt.
AoEO war ein Free-to-play-Spiel, das kostenlos über die Online-Vertriebsplattformen Games for Windows Live und Steam heruntergeladen werden konnte. Über verschiedene kostenpflichtige Premium-Pakete konnte das Spiel erweitert werden. Nach dem Kauf standen so beispielsweise spezielle Gegenstände, mehr Kampagnen („Quests“) und Einheiten zur Verfügung. Erhältlich waren diese Pakete im Games for Windows Live Marketplace bzw. bei Steam. Zusätzlich war die Premium-Version der Griechen als Verkaufsversion im Einzelhandel verfügbar. Diese beinhaltete eine Referenzkarte für Tastaturkürzel, ein limitiertes Poster und Berater-Karten.
Am 1. Juli 2014 wurde der Microsoft-Server abgeschaltet. Ein Fan-Patch mit dem Namen Project Celeste belebte das Spiel neu. Aufgrund von Beschränkungen des Rechteinhabers Microsoft ist das Fan Projekt vollständig kostenlos. Alle Bezahlinhalte wurden entfernt. Das Spielt enthält nur noch wenige MMO-Elemente und konzentriert sich stattdessen auf das ursprüngliche Konzept der Age-of-Empires-Serie mit klassischen Einzelspiel- und Mehrspielermodi.
Siehe auch
0 A.D., ein quelloffenes an Age of Empires angelehntes und auch in der Antike angesiedeltes Strategiespiel
Weblinks
Age of Empires Online – Project Celeste (englisch)
Einzelnachweise
Computerspiel 2011
Windows-Spiel
MMOG
Echtzeit-Strategiespiel
Age of Empires
Free-to-play-Spiel
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https://de.wikipedia.org/wiki/Handdrehm%C3%BChle
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Handdrehmühle
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Eine Handdrehmühle (auch Dreh-Handmühle, häufig nur kurz Handmühle genannt; niederdeutsch Quern, Schreibweise alternativ auch Kw/Qu|e/i/a/ae/ä|rn) ist eine einfache Mahlmühle bestehend aus zwei Mühlsteinen, von denen der obere von Hand, durch menschliche Muskelkraft, in Drehung versetzt wird. Dieser Mühlentyp wurde und wird vor allem zum Mahlen von Getreide in kleinen Mengen verwendet.
Geschichte
Die Handdrehmühle ist eine Weiterentwicklung einfachster Mahlsteine (Reibsteine) und Mörser, wie sie bereits während der Steinzeit benutzt wurden.
Der Zeitpunkt des Aufkommens der ersten Handdrehmühle ist unbekannt. Die Handdrehmühle soll auf eine Erfindung im ibero-keltischen Raum zurückgehen. In einer keltischen Höhensiedlung des 7. oder 6. Jahrhunderts v. Chr. fanden sich neben Dinkel, Emmer und Gerste auch Mühlsteinfragmente aus Basaltlava. Aus Griechenland ist die Verwendung für die Zeit um 500 v. Chr. bekannt. In Deutschland stellte Stefanie Wefers latènezeitlichen Handdrehmühlen aus Hessen zusammen und ist der Ansicht, dass sie dort bereits vor der Spätlatènezeit (190 v. Chr. bis zur Zeitenwende) verbreitet waren. In Dunadd Hillfort in Schottland wurden etwa 20 Mühlsteine gefunden, die ins 8. Jahrhundert gehören.
Aufbau und Funktionsweise
Die Geräte bestanden aus zwei flachen Steinen und einer Mittelzentrierung (Achse) oder konischen selbstzentrierenden Mahlflächen. In der Regel waren es Steine mit einem Durchmesser von 35 bis 45 cm. Der obere Läuferstein war auf einen schmiedeeisernen Zapfen aufgesetzt, der aus dem Bodenstein ragte. Der Läuferstein drehte sich auf dem eisernen Zapfen, ohne dass sich die Mahlflächen berührten. Der Griff steckte entweder als Winkelgriff in der Seite oder von oben im Läuferstein. Später wurde der Läufer mit einem Schwingstab versehen, dessen oberer Teil seitlich unverschieblich gelagert war, was die Arbeit des Drehens erheblich erleichterte. Meist drehen Handdrehmühlen im Uhrzeigersinn, da diese Richtung von Rechtshändern bevorzugt wird.
Literatur
Weblinks
Mühlstein aus Dossenheimer Porphyrtuff aus dem Heidengraben
Geschichte
Archäologischer Fachbegriff
Mühlentyp nach Antrieb
Eisenzeit
Handbetriebenes Gerät
no:Håndkvern
nl:Kweern
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https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas%20M%C3%A4rz
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Andreas März
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Andreas März (* 1972 in Rosenheim) ist ein deutscher Politiker (CSU). Er ist seit 2020 Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim.
Er besuchte das Ignaz-Günther-Gymnasium und erlangte sein Abitur 1992. Im Anschluss studierte er Brauwesen und Getränketechnologie an der TU München bis 1999. In den Jahren von 2001 bis 2008 war er CEO der amerikanischen Firma Cleanfix USA. Von 2009 bis 2020 war er Geschäftsführer der Bizz'up GmbH.
Seit 2014 ist er Mitglied des Stadtrats Rosenheim und seit der Kommunalwahl 2020 Oberbürgermeister.
Weblinks
Wahlkampf-Website
Einzelnachweise
Bürgermeister (Rosenheim)
Politiker (21. Jahrhundert)
CSU-Mitglied
Deutscher
Geboren 1972
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Reyrol
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Reyrol
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Die Société des Automobiles Reyrol war ein französischer Hersteller von Automobilen.
Unternehmensgeschichte
Das Unternehmen wurde 1901 in Neuilly-sur-Seine zur Produktion von Automobilen gegründet. Der Markenname lautete Reyrol. 1907 erfolgte ein Umzug nach Levallois-Perret. 1930 endete die Automobilproduktion. Als Reparaturwerkstatt war das Unternehmen bis in die frühen 1950er Jahre aktiv.
Fahrzeuge
Die ersten Modelle besaßen ein Chassis aus Holz und kleine Einzylinder-Einbaumotoren von Aster oder De Dion-Bouton. 1905 kamen die Modelle 4 ½ CV mit einem Motor von De Dion-Bouton und 6 CV mit einem Motor von Buchet mit 785 bis 942 cm³ Hubraum heraus. 1907 kam ein Vierzylindermodell mit 2000 cm³ Hubraum dazu. Ab 1908 gab es die Modelle Passe-Partout 12/14 CV und 12/16 CV. Ab 1909 gab es nur noch Vierzylindermodelle mit Hubräumen von 1500, 1700, 2100, 2300 und 2700 cm³.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zunächst ventillose Vierzylindermodelle mit Motoren von Chapuis-Dornier mit bis zu 2100 cm³ Hubraum produziert. 1924 folgte ein Modell mit 2300 cm³ Hubraum und 1924 ein Kleinwagen mit 1200 cm³ Hubraum. Ab 1926 gab es neben einem Modell mit 1500 cm³ Hubraum das Frontantriebsmodell Passe-Partout, dessen Motor 1100 cm³ Hubraum besaß.
12 HP, 2120 cm³ Hubraum, 75 mm Bohrung, 120 mm Hub, Dreiganggetriebe, Radstand kurz 2750 mm, Radstand Mittel 2850 mm, Radstand lang 2950 mm, Spurweite 1300 mm.
14 HP, 2297 cm³ Hubraum, 75 mm Bohrung, 130 mm Hub, Dreiganggetriebe, Radstand kurz 2850 mm, Radstand Mittel 2950 mm, Radstand lang 3050 mm, Radstand extra lang 3150 mm, Spurweite 1300 mm.
14 HP, 4253 cm³ Hubraum, 95 mm Bohrung, 150 mm Hub, Dreiganggetriebe, Radstand 3150 mm, Spurweite 1300 mm.
Ein Fahrzeug dieser Marke ist im Musée National de la Voiture du Tourisme in Compiègne in Frankreich zu besichtigen.
Motorenlieferungen
Immermobil verwendete Motoren von Reyrol.
Weblinks
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH (abgerufen am 3. März 2013)
Einzelnachweise
Ehemaliger Pkw-Hersteller (Frankreich)
Ehemaliges Unternehmen (Neuilly-sur-Seine)
Ehemaliges Unternehmen (Levallois-Perret)
Gegründet 1901
Produzierendes Unternehmen (Levallois-Perret)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Timberland%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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Timberland (Begriffsklärung)
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Timberland bezeichnet:
eine Schuhmarke, siehe Timberland
ein früheres Unternehmen der Holzindustrie, Timberland Industries
Siehe auch:
Timbaland, ein amerikanischer Musiker
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https://de.wikipedia.org/wiki/Meistriliiga%20%28Eishockey%29%202017/18
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Meistriliiga (Eishockey) 2017/18
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Die Saison 2017/18 war die 28. Spielzeit der Meistriliiga, der höchsten estnischen Eishockeyspielklasse. Meister wurde der HC Viking Tallinn.
Hauptrunde
Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Overtime-Siege, OTN = Overtime-Niederlage, N = Niederlagen
Bestenlisten
Beste Scorer
Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, PIM = Strafminuten; Fett: Ligabestwert
Playoffs
Weblinks
Homepage des Estnischen Eishockeyverbands
Spielzeit 2017/18 bei hockeyarchives.info (französisch)
2017
Eishockeysaison 2017/18
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ciprian%20Deac
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Ciprian Deac
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Ciprian Ioan Deac (* 16. Februar 1986 in Bistrița, Kreis Bistrița-Năsăud) ist ein rumänischer Fußballspieler. Er steht seit Januar 2017 bei CFR Cluj unter Vertrag.
Karriere
Vereine
Deac startete 2004 seine Karriere in der 2. Mannschaft von Gloria Bistrița und wechselte im Januar 2005 zu Unirea Dej. Nach einem Jahr wechselte er erneut den Verein und kam zu CFR Cluj. Im Januar 2008 wurde er für sechs Monate an Oțelul Galați verliehen und spielte seit dem 1. Juli 2008 wieder bei CFR Cluj. Am 27. August 2010 wurde sein Wechsel zum FC Schalke 04 bekannt gegeben. Er unterschrieb einen bis zum 30. Juni 2013 datierten Vertrag. Am 25. Mai 2011 wurde bekannt gegeben, dass Deac in der Saison 2011/12 zu Rapid Bukarest verliehen wird. Nach Ende der Leihe wechselte er zum rumänischen Meister CFR Cluj, für den er bereits von 2006 bis 2010 spielte.
Nationalmannschaft
Deac stand im erweiterten Kader der rumänischen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz, schaffte aber den Sprung in den endgültigen 23-Mann-Kader nicht. Ab 2010 gehörte er dem Team von Nationaltrainer Răzvan Lucescu fest an und kam am 3. März im Freundschaftsspiel gegen Israel zu seinem ersten Einsatz. Innerhalb eines Jahres bis März 2011 folgten zehn weitere Einsätze. Anschließend wurde Deac zunächst nicht mehr berücksichtigt und wurde erst im Herbst 2017 erneut in den Kader der Nationalmannschaft berufen. Bis Oktober 2020 folgten daraufhin 15 weitere Länderspiel-Einsätze.
Erfolge/Titel
mit CFR Clui:
Rumänischer Meister (7×): 2008, 2010, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022
Rumänischer Pokalsieger (3×): 2008, 2009, 2010
Rumänischer Superpokalsieger (4): 2009, 2010, 2018, 2020
mit FC Schalke 04:
DFB-Pokalsieger: 2011
Weblinks
Einzelnachweise
Rumänischer Meister (Fußball)
Fußballnationalspieler (Rumänien)
Fußballspieler (Gloria Bistrița)
Fußballspieler (CFR Cluj)
Fußballspieler (FK Aqtöbe)
Fußballspieler (Tobyl Qostanai)
Fußballspieler (Oțelul Galați)
Fußballspieler (FC Schalke 04)
Fußballspieler (Rapid Bukarest)
Rumäne
Geboren 1986
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Planet%20of%20the%20Sharks
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Planet of the Sharks
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Planet of the Sharks ist ein US-amerikanischer Tierhorrorfilm aus dem Jahr 2016. Regie führte Mark Atkins, der auch für das Drehbuch, die Kamera und den Filmschnitt verantwortlich war.
Handlung
Die Globale Erwärmung konnte nicht verhindert werden und so sind 98 % der Erde im Meer versunken. Es gibt nur noch zwei Städte, Junk City und Sanctuary, in denen die Menschen ums Überleben kämpfen müssen. Aufgrund des überhitzten Meeres kam es zu einem Rückgang der Meeresfauna, mit Ausnahme der Haie. Da es im Meer kaum noch Nahrung gibt, machen sie nun Jagd auf Menschen, die in großen Floßsiedlungen auf dem Meer leben.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern stellt sich den Haien entgegen und versucht etwas zu entwickeln, um den Haibestand zu reduzieren. Allerdings taucht wenig später ein dominanter Alpha-Hai auf, der die kleine Menschengruppe gezielt terrorisiert.
Hintergrund
Der Film wurde in Südafrika, überwiegend in der Provinz Western Cape, an der Hout Bay und in Strandfontein gedreht. Weitere Filmdrehs wurden in den Salt-River-Film-Studios in Kapstadt verwirklicht. Es sind einige Parallelen zu Planet der Affen und Waterworld zu erkennen. 2017 folgte mit Empire of the Sharks eine Fortsetzung, allerdings wurde der Film komplett neu besetzt.
Kritik
Trivia
Der Film wurde am 27. November 2020 auf Tele 5 als Teil des Sendeformats Die schlechtesten Filme aller Zeiten ausgestrahlt.
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 2016
US-amerikanischer Film
Tierhorrorfilm
Fernsehfilm (Syfy)
Mark Atkins (Filmemacher)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Freundin%20%28Zeitschrift%29
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Freundin (Zeitschrift)
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Freundin (Eigenschreibweise: freundin) ist eine deutsche Frauenzeitschrift, die zweiwöchentlich von Hubert Burda Media herausgegeben wird.
Die Zeitschrift wurde erstmals am 5. Juni 1948 von der Neuen Verlagsgesellschaft unter dem Titel Ihre Freundin veröffentlicht. 1960 übernahm der Burda-Verlag die Zeitschrift und legte sie 1963 mit der Zeitschrift Film Revue zusammen. 1967 wurde die Zeitschrift in Freundin umbenannt und 1969 der Redaktionssitz von Offenburg nach München verlegt. Seit 1997 verfügt die Zeitschrift über eine eigene Website.
Im April 2000 wurde der Ableger Wellfit gestartet, der im September 2011 wieder eingestellt wurde. Im Januar 2005 übernahm Hubert Burda Media die Zeitschrift Journal für die Frau von der Axel Springer AG und integrierte sie in die Freundin. Am 1. Juli 2005 übernahm Ulrike Zeitlinger den Posten der Chefredakteurin von Renate Rosenthal. Ende September 2007 startete Freundin die Imagekampagne Leben Sie ihr bestes Leben.
Im Mai 2010 wurde der Ableger Donna gestartet, der im August 2017 an die Funke Mediengruppe verkauft wurde. 2011 leitete Hubert Burda Media rechtliche Schritte gegen die Zeitschrift 11 Freunde von Gruner + Jahr ein, weil die sich für ihren Ableger 11 Freundinnen die Markenrechte sichern wollte. Der Streit wurde anschließend außergerichtlich beigelegt. Am 1. September 2012 wurde Nikolaus Albrecht Chefredakteur der Zeitschrift. Ulrike Zeitlinger blieb Chefredakteurin des Ablegers Donna.
Am 1. September 2019 wurde Chefredakteur Nikolaus Albrecht durch Anke Helle und Mateja Mögel abgelöst. Im Oktober 2019 gab Hubert Burda Media den Abbau von 23 der 42 Redakteursstellen der Zeitschrift bekannt.
Weblinks
Website der Zeitschrift
Einzelnachweise
Frauenzeitschrift (Deutschland)
Zeitschrift (München)
Deutschsprachige 14-tägliche Zeitschrift
Ersterscheinung 1948
Hubert Burda Media
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https://de.wikipedia.org/wiki/Multilib
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Multilib
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Multilib, kurz für multiple libraries, oder Multilib-Umgebung bezeichnet eine spezielle Konfiguration eines Betriebssystems, mit deren Hilfe Programme für meist zwei eng verwandte Rechnerarchitekturen auf einem Computer ausgeführt werden können, ohne den Einsatz spezieller Software wie etwa einer virtuellen Maschine. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass die Hardware zu beiden Befehlssatzarchitekturen kompatibel ist. Das bekannteste Beispiel für diese Kompatibilität ist die x64-Mikroarchitektur (AMD64, x86-64), die abwärtskompatibel zur 32-Bit-x86-Architektur IA-32 ist. Diese wiederum ist abwärtskompatibel zur 16-Bit-x86-Architektur (x86).
Der Begriff wird häufig in Verbindung mit Linux und Open Source verwendet.
Eine Multilib-Umgebung ist in der Regel ressourcenschonender als eine virtuelle Maschine realisierbar. Dafür bietet die virtuelle Maschine, da sie vollständig in Software implementiert werden kann, die Möglichkeit, auf einem Computer Rechnerarchitekturen darzustellen, die zur vorhandenen Hardware inkompatibel sind.
Verwendung
Linux
Auf Linux-Distributionen, die für den Einsatz auf einer x64-Architektur bestimmt sind, ist Multilib ein möglicher Weg für Binärkompatibilität. Um sowohl 64-Bit- als auch 32-Bit-Programme, die für eine IA-32-Architektur vorgesehen sind, verwenden zu können, werden neben den 64-Bit-Programmbibliotheken für die 64-Bit-Programme auch 32-Bit-Bibliotheken für die 32-Bit-Programme benötigt. Bei der Einrichtung der Multilib-Umgebung und bei der Installation der 32-Bit-Programme muss dafür gesorgt werden, dass bei deren Installation keine 64-Bit-Komponenten überschrieben werden, was jedoch im (kurz: FHS) geregelt ist. Danach landen 32-Bit-Bibliotheken in /lib32 und /usr/lib32, 64-Bit-Bibliotheken in /lib64 und /usr/lib64. Dies ist jedoch optional, sodass die nativen Bibliotheken eventuell in /lib und /usr/lib gespeichert werden.
Da allerdings einige bereits existierende 32-Bit-Programme auf der x86-Architektur die Programmbibliotheken in /lib und /usr/lib erwarten, setzen einige Linux-Distributionen entweder einen symbolischen Link von /lib32 bzw. /usr/lib32 darauf, oder verwenden gleich /lib und /usr/lib für die 32-Bit-Bibliotheken (und /lib64 sowie /usr/lib64 für die nativen x64-Bibliotheken).
Android
Auf Android wird Multilib ebenfalls für die Bereitstellung von Apps, die auf 32-Bit und 64-Bit gleichermaßen funktionieren, verwendet.
Toolchain
Für Entwickler bedeutet Multilib die Verwendung einer entsprechenden Toolchain, die einen Compiler, der Multilib unterstützt, nutzt. Prominente Beispiele sind etwa GCC oder LLVM.
Abgrenzung
Multilib stützt sich zwar bei der Toolchain auf bereits bestehende Konzepte von Multiarch, setzt im Unterschied dazu jedoch die gleiche Befehlssatzarchitektur (, kurz ISA) voraus. Das Resultat ist Binärcode, der auf nur einer Architektur lauffähig ist. Das Betriebssystem stellt dann die jeweils richtigen Programmbibliotheken bereit, damit die ausführbare Datei funktioniert.
Multiarch hingegen bedeutet, dass ein Programm für eine andere Befehlssatzarchitektur kompiliert wird (Cross-Compiler). Jedoch wurde auch Multilib anfangs als MultiArch bezeichnet, etwa unter Ubuntu.
Eine ausführbare Datei (ein Programm), das auf mehr als einer Befehlssatzarchitektur lauffähig ist, weil die Binärdatei selbst den jeweiligen, bereits kompilierten Code dafür enthält, heißt Fat Binary oder, bei macOS von Apple, Universal Binary.
Siehe auch
WOW64, eine vergleichbare Technik unter Windows
Weblinks
Slackware Documentation Project: Adding Multilib Capability to Slackware on x86_64 Architecture (englisch)
Gentoo Wiki: Multilib (englisch)
Einzelnachweise
Rechnerarchitektur
Virtualisierung
Betriebssystem
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rittergut%20Kaimberg
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Rittergut Kaimberg
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Das Rittergut Kaimberg ist heute ein Stadtteil der Stadt Gera und stellte vor geraumer Zeit wohl eine der Stadtgrenzen als Vorposten zum Schutz und zur Ernährung der Bevölkerung dar. Selbst die Entwicklung führte über sakrale Bauten zum geistigen Mittelpunkt zu einer Dorfkirche hin. Das Rittergut Kaimberg war wohl der geistliche und ökonomische sowie Besiedlungsmittelpunkt, besagen die Unterlagen aus der Vergangenheit. Die Filialkirche entstand wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Die spätgotische Kirche liegt versteckt hinter den Bäumen des Friedhofs und des früheren Parks.
Das Kircheninnere wurde 1753 erneuert.
Geschichte
Das Rittergut Kaimberg war ein landtagsfähiges Rittergut. Mit dem Besitz des Rittergutes verbunden war die Patrimonialgerichtsbarkeit in Form der Ober- und Erbgerichtsbarkeit über Kaimberg, einen Wald in Gorlitzsch, zwei Häuser in Collis und die sachsen-altenburgischen Orte Thränitz und Grobsdorf (zur Hälfte). Die Obergerichtsbarkeit fiel 1836 an den Staat, die niedere Gerichtsbarkeit wurde am 1. Januar 1855 aufgehoben.
Ursprünglicher Hauptort war Pforten, um 1500 wird dies Kaimberg, damit bekommen die Herren von Kaimberg auch die Gerichtsbarkeit über die umliegenden Dörfer (bis 1850 bzw. 1852). Es existieren noch die Prozessakten über den Mord an der Schäfersgattin Kraft von Kaimberg, die 1748 von ihrem Ehemann erst blutig erschlagen und dann erdrosselt wurde. Nach dem Urteil wurde auf Befehl des Gerichtsherrn auch die alte Schäferei von Kaimberg als Stätte der grausamen Bluttat abgerissen.
Inhaber des Rittergutes waren die Familien von Kaym, von Koppy und seit Ende des 16. Jahrhunderts die Familie von Ende. Die Verbindung mit dem Rittergut Pforten wurde bei einer Erbteilung 1662 gelöst. Seit 1753 gehörte das Gut der Familie von Ziegenhierd und 1766 kaufte Heinrich Friedrich von Kutzschenbach das Rittergut um 30.625 Taler. 1868 erwarb der Altenburger Kommerzienrat Theodor Schmidt das Anwesen von Bernhard von Kutzschenbach, das später in den Besitz des Schwiegersohns Schmidts Oberst Baumbach überging. Seit 1917 war der Geraer Fabrikant Robert Todt Eigentümer.
Lage
Das Rittergut Kaimberg liegt im Gessental im nunmehr südöstlichen Stadtgebiet von Gera nahe der Grenze zu Kauern.
Der ehemalige hoch über dem Ort gelegene Rittersitz des Herrn von Kaimberg war bis 1852 im Besitz derer von Kaimberg. Es folgten dann bekannte Nachbesitzer.
Nach 1946
Nach 1946 unterlag das Umfeld dem Entwicklungsdruck der Stadt Gera und den dort bestehenden Gesetzen. Mit dieser Betrachtung soll auf den ehemaligen ländlichen Kern der Vergangenheit erinnert werden.
Einzelnachweise
Bauwerk in Gera
Kulturdenkmal in Gera
Kaimberg
Aufgelöst 1855
Kaimberg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pacific%20Air%20Forces
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Pacific Air Forces
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Die Pacific Air Forces (PACAF; ) bilden neben den United States Air Forces in Europe (USAFE) eines von zwei regional ausgerichteten der insgesamt neun Hauptkommandos der United States Air Force (USAF) und dienen als Komponentenkommando für Luftstreitkräfte innerhalb des übergeordneten United States Pacific Command (USPACOM). Das Hauptquartier befindet sich auf der Joint Base Pearl Harbor-Hickam auf Hawaii. Ende September 2006 bestand das Personal der PACAF aus rund 45.900 Mitarbeitern, darunter 5.100 Reservisten und 7.900 Zivilbeschäftigte. Aktueller Befehlshaber (Sommer 2022) ist General Kenneth S. Wilsbach.
Auftrag
Hauptauftrag ist die Wahrung und Durchsetzung von US-amerikanischen Interessen im gesamten asiatisch-pazifischen Raum. Der Zuständigkeitsbereich reicht von der Westküste der USA bis zur Ostküste Afrikas und von der Arktis bis zur Antarktis. Der Verantwortungsbereich des PACOM und damit auch der PACAF umfasst über die Hälfte der Erdoberfläche mit einer Fläche von über 100 Millionen Quadratmeilen und 60 % der Weltbevölkerung. Besonders in Krisenfällen haben die Luftwaffenstützpunkte dieser Region eine große strategische Bedeutung.
Unterstellte Einheiten
Zum PACAF gehören die
5. Luftflotte (Fifth Air Force) mit Sitz auf der Yokota AB, Japan
7. Luftflotte (Seventh Air Force), Osan AB, Südkorea
11. Luftflotte (Eleventh Air Force), Elmendorf AFB, Alaska
13. Luftflotte/Kenney Warfighting Headquarters (Thirteenth Air Force), Joint Base Pearl Harbor-Hickam, Hawaii
Diesen Luftflotten sind unterstellt:
3rd Wing (Elmendorf AFB)
8th Fighter Wing (Kunsan AB)
15th Airlift Wing (Hickam AFB)
18th Wing (Kadena AB)
35th Fighter Wing (Misawa AB)
36th Wing (Andersen AFB)
51st Fighter Wing (Osan AB)
354th Fighter Wing (Eielson AFB)
374th Airlift Wing (Yokota AB)
Ausrüstung
Zur Ausrüstung zählen rund 325 Luftfahrzeuge unterschiedlicher Typen: Etwa 265 Kampfflugzeuge (F-15, F-16, F-22, A-10), fast 40 Transportflugzeuge (C-12, C-17, C-21, C-37, C-40, C-130), sowie einige Tankflugzeuge (KC-135), Aufklärungsflugzeuge (E-3) und Hubschrauber (UH-1, HH-60).
Geschichte
Zunächst wurden am 31. Juli 1944 die Far East Air Forces gegründet und am 3. August desselben Jahres in Brisbane, Australien, einsatzbereit. Am 6. Dezember 1945 erfolgte die Umbenennung in Pacific Air Command, woraus am 1. Januar 1947 wiederum die Far East Air Forces wurden. Seit dem 1. Juli 1957 existieren die heutigen Pacific Air Forces.
Liste der Kommandierenden Generale
Weblinks
Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
Pacific
Organisation (Honolulu)
Gegründet 1944
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bergstedter%20Kirche
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Bergstedter Kirche
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Die Bergstedter Kirche ist eines der ältesten Kirchengebäude im Hamburger Raum mit sehenswerten Kunstwerken. Sie gehört heute zum Hamburger Bezirk Wandsbek und zur Nordkirche. Bis zum Groß-Hamburg-Gesetz gehörten der Ort Bergstedt und damit auch die Kirche zu Stormarn.
Bau und Erweiterungen bis 1951
Die Kirche wurde in mehreren Abschnitten errichtet und stellt sich heute als Ergebnis verschiedener Bauperioden dar. Die Kirche wurde 1248 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In dieser Urkunde wird sie gleichberechtigt neben der Alt-Rahlstedter Kirche erwähnt, daher ist wie für diese davon auszugehen, dass der erste Kirchenbau in Bergstedt bereits im späten 12. Jahrhundert errichtet wurde. Die ältesten heute noch vorhandenen Teile stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert. Ursprünglich war die Kirche ein einfacher romanischer Saalbau mit flacher Decke. In den Außenmauern sind Reste dieses Feldsteinbaus erhalten, er wurde später mit gotischen Elementen erweitert. Die heutige Decke stammt von 1609, ihre Verzierungen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Zu einer wesentlichen Erweiterung kam es um die Mitte des 18. Jahrhunderts als 1745 bis 1750 unter der Leitung des Architekten Jasper Carstens der Fachwerkturm und die westliche Erweiterung angebaut und dadurch ein vorher vorhandener frei stehender Glockenturm ersetzt wurde.
Vor der Reformation war die Kirche St. Maria und St. Willehad gewidmet.
Von dem Friedhof, der die Kirche ursprünglich umgab, sind außer der Einfriedung des Kirchhofes nur noch Reste erhalten. Auf der Nord- und Westseite der Kirche stehen noch vereinzelte Grabmäler, darunter die Steinplatte für John Miles Sloman. Auf der Südseite wurden einige weitere Grabsteine aus der Zeit des Klassizismus gesammelt aufgestellt.
Ausstattung
Ältestes Stück in der Kirche ist die Altarplatte, die aus einem einzelnen Stein gefertigt und mit fünf eingemeißelten Weihekreuzen verziert ist. Ebenfalls aus der frühen Zeit stammen vier Weihekreuze an der Ostwand sowie die Reste zweier weiterer an der Südwand.
Der Innenraum wirkt bäuerlich und bodenständig und hat den Stil des 17. und 18. Jahrhunderts weitgehend bewahrt, wenn seine Ausstattung auch mehrfach verändert worden ist. Die Deckenmalereien mit Ranken und Inschriften stammen aus dem Jahr 1685, die Kanzel aus dem Jahr 1686. Die ursprünglichen Emporen wurden 1663 eingebaut. Ein Kruzifix von 1500, ein Taufengel von 1768, ein Porträtepitaph von 1771 für den damaligen Gemeindepfarrer Winkler sind ebenfalls erwähnenswert. In einer separaten Vitrine wird eine reichhaltig ausgestattete Bibel von 1619/1620 aufbewahrt. Die Altarleuchter stammen aus dem Jahr 1721, ein weiterer 16-armiger Leuchter aus dem Jahr 1731, der Opferstock in der jetzigen Version ist von 1783. Bis 1952 stand in der Kirche ein Kanzelaltar, von dem in diesem Jahr die Kanzel abgetrennt und an die rechte Seitenwand gestellt wurde. Der heutige Altar wurde im gleichen Jahr aus mehreren Teilen neu zusammengestellt.
Die Fenster haben bis auf zwei gotische Fensteröffnungen ihre Form in der Barockzeit erhalten. Alle heute vorhandenen Fenster sind klar und ohne farbige Malereien ausgeführt, ausgenommen einen Hinweis auf den für das jeweilige Fenster verantwortlichen Spenderkreis. Der Innenraum ist auch auf das dadurch recht ungehindert eintretende Tageslicht angewiesen, denn es gibt nur für die Chorempore und den Altarraum eine sparsame elektrische Beleuchtung. Die Hauptbeleuchtung während aller Veranstaltungen erfolgt auch heute noch durch Kerzenlicht.
Glocken
Die älteste Glocke wurde 1622 in Hamburg gegossen und trägt die Umschrift Si Deus pro nobis quis contra nos ("Wenn Gott für uns, wer (mag dann) gegen uns (sein)"). Eine Zweite Glocke aus dem Jahre 1795 wurde im Ersten Weltkrieg abgeliefert. Die als Ersatz angeschaffte neue Glocke aus dem Jahr 1954 trägt das Vaterunser als Umschrift.
Änderungen nach 1951
In den Jahren 1951 und 1952 erfolgte eine Instandsetzung der Kirche unter der Leitung des Architekten Walter Ahrendt. Dabei wurden Altar, Kanzel und Empore umgebaut und die verschalte Holzbalkendecke mit den Deckenmalereien wieder frei gelegt.
1978 bis 1980 mussten die eichene Balkendecke und der Turm auf Grund von Hausbockbefall umfangreich saniert werden.
Wegen des erhalten gebliebenen Charakters einer mittelalterlichen Dorfkirche gehört die Kirche zu den beliebtesten Hochzeitskirchen in Hamburg.
Orgeln
Schnitger-Orgel
Die älteste noch vorhandene Orgel von 1686 steht neben dem Altar und stammt aus der Werkstatt von Arp Schnitger. Sie war ursprünglich als Positiv gebaut, stand bis 1960 auf der Westempore und wurde 1961 durch Franz Grollmann in Altarnähe ebenerdig aufgestellt. Das Gehäuse, die Windlade und zwei bis drei Register sind original erhalten, der Giebel und einige Verzierungen sind später hinzugekommen.
Ihre Disposition lautet:
Rohlf-Orgel
Zu Ostern 2014 stellte die Orgelbaufirma Rohlf als Opus 190 die Hauptorgel für die Westempore fertig. Der Neubau verfügt über 17 Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind. Vier Register im Pedal sind Transmissionen aus dem Hauptwerk. Die Disposition lautet wie folgt:
Koppeln: II/I, I/P, II/P
Zimbelstern
Fotografien und Karte
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
Offizielle Homepage der Kirche
Bergstedter Kirche auf hamburg.de
Kirchengebäude in Hamburg
Kirchengebäude des Kirchenkreises Hamburg-Ost
Kulturdenkmal in Hamburg-Bergstedt
Hamburg, Bergstedt
Hamburg Bergstedt
Hamburg Bergstedt
Gotisches Bauwerk in Hamburg
Hamburg Bergstedt
Hamburg Bergstedt
Bauwerk im Bezirk Wandsbek
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gwadar
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Gwadar
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Gwadar () ist eine pakistanische Hafenstadt mit etwa 264.000 Einwohnern. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts Gwadar.
Lage
Gwadar liegt etwa 475 km westlich von Karatschi am Arabischen Meer im Südwesten des Landes in der wüstenhaften Region Makran, die zu Belutschistan gehört. Turbat, die Hauptstadt Makrans, liegt etwa 220 km nordöstlich.
Die Stadt Gwadar liegt auf einer nach Süden ins Meer ragenden niedrigen, sandigen und langgestreckten Halbinsel, die ebenfalls Gwadar heißt und im Laufe der Jahrtausende zwischen der Festlandsküste und einem vorgelagerten, 13 km langen und bis zu 3 km breiten Felsplateau, dem bis hohen Koh-e-Batil, angespült wurde. Die somit hammerförmige Halbinsel hat eine Fläche von 570 km² und bildet in ihrem Westen und Osten zwei halbkreisförmige Buchten, die Paddi Zirr (West Bay) und die Deymi Zirr (East Bay).
Klima
In Gwadar herrscht Wüstenklima und es gibt im ganzen Jahr fast keinen Niederschlag (durchschnittliche Jahrestemperatur 26,2 °C, durchschnittlicher Jahresniederschlag 106 mm). Die höchste jemals gemessene Regenmenge innerhalb von 24 Stunden gab es mit 227 mm am 6. Juni 2010 im Gefolge des Zyklons Phet.
Einwohner
Die Bevölkerung besteht ganz überwiegend aus Belutschen, die verschiedenen Stämmen angehören (Hoots, Gihckis, Kauhdas, Meers, Kalmati, Dashti und Rind), und die vorherrschende Sprache ist das Belutschische. In Gwadar existiert ein altes Zentrum der ismailitischen Gemeinde. Die Ismailiten spielen eine zentrale Rolle in der Stadt und der lokalen Gesellschaft.
Geschichte
Die Region um das heutige Gwadar wurde während der Bronzezeit von einem unbekannten Volk bewohnt, das in einigen Oasen siedelte. Später wurde das Gebiet zur Provinz Gedrosien des persischen Achämenidenreichs. Vermutlich wurde es von Kyros II. erobert. Während der Eroberungszüge von Alexander dem Großen segelte sein Admiral Nearchos mit einer Flotte entlang der Küste des heutigen Makran. Er beschrieb die Gegend als trocken und bergig, in der die Ichthyophagoi (Fischesser) leben. Deren Name ist die griechische Übersetzung des altpersischen „Mahi khoran“, wovon sich der heutige Name der Region Makran herleitet. Nach dem Zerfall des Alexanderreichs wurde die Region von Seleukos I. regiert, einem der Generäle Alexanders. Ab 303 v. Chr. wurde die Region von Chandara Gupta Moria und anderen lokalen Herrschern regiert. Zeitweise war die Stadt die Heimat von Piraten.
Im Jahre 711 eroberte Muhammad bin Qasim mit einem arabisch-muslimischen Heer Gwadar. Später folgten andere Eroberer wie das Mogulreich und die Safawiden. Früh spielte Gwadar eine wichtige Rolle beim Handel mit Sklaven, Gewürzen und Elfenbein zwischen den Anrainern des Indischen Ozeans und Zentralasien. Im 16. Jahrhundert scheiterten die Portugiesen beim Versuch, die Stadt zu erobern, am Widerstand des Stammes der Kalmat. Danach regierten knapp 200 Jahre lokale Stämme der Belutschen das Gebiet.
1783 übertrug Mir Nasir, der Khan von Kalat, die Oberhoheit über Gwadar an Sultan ibn Ahmad von der omanischen Said-Dynastie, der nach einem Thronstreit mit seinem Bruder aus Maskat geflohen war. Nachdem Sultan ibn Ahmad Maskat zurückerobert hatte, behielt er die Kontrolle über Gwadar und übertrug die Herrschaft einem Gouverneur (Wali). Dieser wurde beauftragt, auch die nahe im heutigen Iran gelegene Küstenstadt Tschahbahar zu unterwerfen. In der Zeit der omanischen Herrschaft wurde die Festung in Gwadar errichtet. Der Oman wurde 1891 britisches Protektorat. Gwadar blieb Teil des Oman, als das umliegende Gebiet als Pakistan 1947 die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erhielt.
Am 8. September 1958 übergab der Oman die Exklave Gwadar an Pakistan, nachdem Aga Khan III. drei Millionen Pfund dafür gezahlt hatte. Gwadar wurde nach einer Übergangsperiode am 1. Juli 1977 Teil der Provinz Belutschistan.
Hafen
Vorgeschichte
Ab März 2002 entstand in der East Bay von Gwadar im Schutz des Felsenplateaus unter chinesischer Führung ein Öl- und Container-Tiefseehafen, der als erster Hafen Pakistans für alle Schiffsgrößen geeignet ist. Pakistan verspricht sich eine wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region und eine Entlastung von Karachi als Haupthandelshafen. 2007 wurde der neue Hafen offiziell eröffnet. Eine Milliarde US-Dollar hatte der Bau bis dahin gekostet. China selbst hatte 200 Millionen Dollar investiert. 2004 und 2006 wurden insgesamt sechs chinesische Ingenieure von belutschischen Aufständischen ermordet. 2010 wurde der gesamte Komplex fertiggestellt.
Neben dem Hafen sind auch ein Industriegebiet und eine Autobahn, die Gwadar mit dem restlichen Land verbinden soll, geplant. Bisher führt von Gwadar nur eine Straße, der Makran Coastal Highway (N 10), durch zumeist unwirtliche Wüste über eine Strecke von 630 km nach Karatschi. China baut außerdem einen neuen Flughafen. Auf dem Felsplateau sind ausgedehnte Wohnsiedlungen geplant.
2007 räumte die Regierung Pakistans Gwadar für 40 Jahre einen Freihafen-Status ein und übertrug die Hafenverwaltung an PSA Singapore, seit 2013 wird der Hafen von einer chinesischen Firma verwaltet.
Strategische Bedeutung des Hafens
Gwadar liegt am Eingang zum Persischen Golf, von wo ein Großteil der Erdöllieferungen der Welt stammen. Bisher muss sechzig Prozent von Chinas Ölimporten mit dem Schiff aus dem Persischen Golf nach Shanghai über eine Strecke von mehr als 16.000 Kilometer transportiert werden. Die Fahrt dauert zwei bis drei Monate und ist zudem verschiedenen Risiken wie Piraterie und schlechtem Wetter ausgesetzt. Zukünftig können Chinas zentralasiatische Westprovinzen von Gwadar aus über den Landweg mit Erdöl und anderen Rohstoffen aus Arabien und Afrika versorgt werden. Somit können die Westprovinzen Chinas ihre Handelsgüter über zum Teil von China gebaute Straßen transportieren und über Gwadar einschiffen. Zudem führt eine Erdgaspipeline von den zentralasiatischen „stan-Staaten“ nach Gwadar und ermöglicht so den Weitertransport von Erdgas auf dem Seeweg. Hier steht Gwadar in direkter Konkurrenz zu iranischen Häfen, v.a Chahbahar.
Ein weiterer wichtiger Umstand ist die Möglichkeit für die Marine der Volksrepublik China, diesen Hafen als Stützpunkt zu nutzen. Hier spielt die unmittelbare Nähe zum Rivalen Indien eine entscheidende Rolle, wie auch die Tatsache, dass Gwadar nur rund 400 Kilometer von der für die Energieversorgung der Welt bedeutsamen Straße von Hormus entfernt liegt. Die Grenze zum Iran ist gerade einmal 60 Kilometer entfernt. Dahin führt von Gwadar die Nationalstraße 10. Dem Hafen und der Stadt Gwadar wurden 2006 aufgrund der hervorragenden geopolitischen Lage eine rasante Entwicklung vorhergesagt.
Lokale Proteste gegen den Hafenbau
Die lokale Bevölkerung des kleinen Fischerortes wurde nicht in das Konzept eingebunden. Neben dem modernen Hafen wurden Luxuswohnungen in exponierter Lage geplant, obwohl es in den alten Stadtvierteln immer noch an Trinkwasser und Strom fehlte. Nach Anschlägen belutschischer Nationalisten (siehe auch Belutschistankonflikt) wurden Militärcheckpoints errichtet, die das Leben der Stadtbewohner zusätzlich erschwerten. Die Haupteinnahmequelle der Bewohner, die Fischerei, wurde durch den illegalen Fischfang chinesischer Trawler gefährdet. Ende 2021 entlud sich die Frustration in einem großen Protest, bei dem Demonstranten wochenlang eine Hauptstraße blockierten.
Flughafen
Der „Gwadar International Airport“ besteht seit 1966. Zusätzlich wird der „New Gwadar International Airport“ seit 2019 gebaut und voraussichtlich 2023 eröffnet. Er wird dann der größte Flughafen Pakistans sein.
Weblinks
Vision Gwadar (englisch)
Gwadar News (englisch)
Einzelnachweise
Ort in Belutschistan (Pakistan)
Historisches Überseegebiet
Ort mit Seehafen
Neue Seidenstraße
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https://de.wikipedia.org/wiki/Amatitlania%20siquia
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Amatitlania siquia
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Amatitlania siquia ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Er ist von Costa Rica (von den Zuflüssen zum Golf von Nicoya auf der pazifischen Seite und dem Rio Parismina auf der atlantischen Seite) über Nicaragua (verschiedene Flüsse, Managuasee, Nicaraguasee, Xiloásee) bis zur karibischen Seite von Honduras verbreitet. Die Art wurde nach der Typuslokalität dem Rio Siquia im atlantischen Nicaragua benannt. „Siquia“ bedeutet Avocado im Miskitodialekt Ulwa.
Merkmale
Amatitlania siquia ist dem aus der Aquaristik bekannten Zebrabuntbarsch (Amatitlania nigrofasciata) sehr ähnlich, allerdings hochrückiger. Die schwarzen Querbinden auf den Körperseiten sind an ihren unteren Enden stärker miteinander verschmolzen als bei anderen Amatitlania-Arten. Die vierte Binde ist einfach und nicht V-förmig, die Kopfbinde wird zum Rücken hin besonders kräftig. Der Unteraugenstreifen ist bei Jungfischen deutlich zu sehen, bei größeren Fischen meist ein Streifen vom Auge zum Maul. Die Brust ist olivfarben, die Brustflossenbasis weißlich. Der hintere Abschnitt von Rücken- und Afterflosse können gefleckt sein. Der eher oberhalb als unterhalb der zweiten Seitenlinie liegende ovale Schwanzfleck befindet sich zu zwei Dritteln auf dem Schwanzstiel und zu einem Drittel auf der Flosse und reicht niemals ganz bis nach unten. Im Vergleich zu A. nigrofasciata hat Amatitlania siquia weniger Schuppen rund um den Schwanzstiel. Das Peritoneum ist rostral pigmentiert (bei A. nigrofasciata vollständig dunkel pigmentiert). Das Os quadratum („Quadratbein“) ist breiter als lang. Die Kiemenrechen auf dem ersten Kiemenbogen sind oft zweigespaltenen. Zwischen erster Seitenlinie und der Basis des hartstrahligen Rückenflossenabschnitts liegen 1,5 Schuppenreihen. Die Schuppen zwischen den Flossenstrahlen der Rückenflosse sind einreihig.
Flossenformel: Dorsale XVII–XVIII/8–10, Anale IV-V/7–8.
Wirbel: 26–27.
Bei A. siquita wurde als erstem Tier die Entstehung von Pessimismus experimentell nachgewiesen: Weibchen, die mit einem weniger von ihnen bevorzugten Männchen verpartnert wurden, öffneten Belohnungs-Boxen danach mit deutlicher Verzögerung.
Literatur
Juan J. Schmitter-Soto: A systematic revision of the genus Archocentrus (Perciformes: Cichlidae), with the description of two new genera and six new species. In: Zootaxa. Band 1603, 2007, S. 1–78. doi:10.11646/zootaxa.1603.1.1
Uwe Werner: Revision der Gattung Archocentrus erschienen (PDF; 3,3 MB). DCG-online, September 2007.
Einzelnachweise
Weblinks
Heroine Buntbarsche
Heroini
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9015191
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stapelplatz
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Stapelplatz
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Ein Stapelplatz ist ein zumeist an verkehrsgünstig gelegener Stelle, etwa an einem Hafen oder wichtigen Straße liegendes Gelände, auf dem Waren und Güter jeglicher Art offen gelagert bzw. gestapelt werden. Allgemeiner werden auch die jeweiligen Ortschaften als Stapelplätze bezeichnet.
Stapelplätze waren in der Antike und vor allem im Mittelalter in den Städten wichtige Einnahmequellen, da die Waren hier aufgrund des Stapelzwangs zwischengelagert bzw. gestapelt werden mussten, um für den erzwungenen Vorverkauf bereitgestellt zu werden. Zum Verkauf war in der Regel der jeweilige Marktplatz vorgeschrieben.
Bekannte Stapelplätze
Stapel (Hannover)
Fronwagplatz
Siehe auch
Anfallzwang
Vorhökerei
Weblinks
Material- und Lagerwirtschaft
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alphonse%20de%20Kalbermatten
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Alphonse de Kalbermatten
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Alphonse de Kalbermatten (* 25. April 1870 in Sitten; † 23. Februar 1960 ebenda, heimatberechtigt in Sitten) war ein Schweizer Architekt.
Leben
Alphonse de Kalbermatten wurde am 25. April 1870 in Sitten als Sohn des Architekten Joseph de Kalbermatten geboren. Nach der Absolvierung eines Studiums der Architektur am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich sowie eines anschliessend abgelegten Praktikums in München hielt sich Alphonse de Kalbermatten zunächst kurze Zeit in Italien auf.
Im Jahr 1894 begann Kalbermatten eine fruchtbare Zusammenarbeit mit seinem Vater, dessen historisierenden Eklektizismus er weiterverfolgte. Um 1930 wandte er sich schliesslich der modernen Architektur zu. Alphonse de Kalbermatten war massgeblich an zahlreichen Um- und Wiederaufbauten, sowie Renovationen, unter anderem 1897 mit Théophile van Muyden die Burg und Kirche von Valeria, und in Zusammenarbeit mit anderen Architekten erstellten Bauten, beteiligt.
Dazu fungierte er 1929 als Mitbegründer sowie bis 1931 als erster Präsident der Walliser Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA). Von 1935 bis 1937 war er Zentralpräsident des Schweizer Alpen-Clubs als Mitglied der Sektion Monte Rosa.
Alphonse de Kalbermatten heiratete im Jahr 1900 Fanny geborene de Riedmatten. Er verstarb am 23. Februar 1960 zwei Monate vor Vollendung seines 90. Lebensjahres in Sitten.
Werk
Hotel de la Planta in Sitten, 1933
Literatur
Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hg): Architektenlexikon der Schweiz – 19./20. Jahrhundert Basel: Birkhäuser 1998, S. 305 ISBN 3-7643-5261-2
Weblinks
Architekt (Schweiz)
Schweizer
Person (Schweizer Alpen-Club)
Geboren 1870
Gestorben 1960
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Manolis%20Saliakas
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Manolis Saliakas
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Manolis Saliakas (, * 12. September 1996 in Iraklio) ist ein griechischer Fußballspieler.
Karriere
Verein
Nach seinen Anfängen in der Jugendabteilung von Ergotelis in seiner Heimatstadt wechselte er im Sommer 2013 in die Jugendabteilung des Olympiakos Piräus. Dort kam er neben 13 Spielen in der Saison 2014/15 und Saison 2015/16 in der UEFA Youth League, bei denen ihm insgesamt zwei Tore gelangen, auch zu seinem Profidebüt in der ersten Liga, als er am 6. April 2014, dem 33. Spieltag, bei der 0:2-Auswärtsniederlage gegen PAS Ioannina in der Startformation stand. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er im Sommer 2016 für eine Spielzeit nach Zypern zum Karmiotissa FC in die erste Liga verliehen, konnte den Abstieg seiner Mannschaft aber nicht verhindern. Im Sommer 2017 wurde er für die nächsten zwei Spielzeiten in die zweite Liga zu AO Chania-Kissamikos verliehen. Nach seiner Leihrückkehr wechselte er im Sommer 2019 zum Erstligisten PAS Lamia. Bereits zur nächsten Saison schloss er sich ligaintern dem PAS Ioannina an.
Im Sommer 2022 wechselte er nach Deutschland und schloss sich dem Zweitligisten FC St. Pauli an.
Nationalmannschaft
Saliakas kam seit 2011 zu acht Einsätzen in der U17-, zu vier Einsätzen in der U18-, zu 17 Einsätzen in der U19-, zu 15 Einsätzen in der U21- und bis jetzt zu zwei Einsätzen in der A-Nationalmannschaft des griechischen Fußballverbandes, bei denen ihm insgesamt fünf Tore gelangen.
Erfolge
Olympiakos Piräus
Griechischer Meister: 2014
Griechischer Pokalsieger: 2015
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballnationalspieler (Griechenland)
Fußballspieler (Olympiakos Piräus)
Fußballspieler (Karmiotissa FC)
Fußballspieler (AO Chania)
Fußballspieler (PAS Ioannina)
Fußballspieler (PAS Lamia)
Fußballspieler (FC St. Pauli)
Griechischer Meister (Fußball)
Grieche
Geboren 1996
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aitolos%20%28Sohn%20des%20Oxylos%29
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Aitolos (Sohn des Oxylos)
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Aitolos () ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Oxylos und der Pieria.
Er starb früh, und wegen eines Orakelspruches, der besagte, dass seine Leiche weder innerhalb noch außerhalb der Stadt Elis ruhen dürfe, errichteten die Eltern das Grab unter dem Tor, welches nach Olympia und zum Zeustempel führte. Angeblich herrschte noch zur Zeit des Pausanias (2. Jahrhundert n. Chr.) die Sitte, dass der Gymnasiarch von Elis am Grab des Aitolos jedes Jahr Opfer darbrachte.
Quellen
Pausanias, Helládos Periēgēsis 5,4,4
Literatur
Person der griechischen Mythologie
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gardeur
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Gardeur
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Gardeur ist ein 1920 gegründetes Bekleidungsunternehmen für Hosen mit Sitz in Mönchengladbach. Seine Produkte werden von 2.700 Warenhäusern, Filialisten, Versand- und Facheinzelhändler in 41 Ländern vertrieben. Seit Dezember 2018 gehört die Atelier Gardeur GmbH zur niederländischen Duijndam-Gruppe.
Laut Eigentümer Steef Duijndam ist Gardeur „der einzige Hosenanbieter in der Branche, der alle Entwicklungsschritte im Unternehmen vereint – vom Entwurf bis zum fertigen Paar Hosen“.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1920 von Dieter Janssen in Mönchengladbach als Familienbetrieb für Oberbekleidung Dieter Janssen & Co. gegründet. 1959 spezialisierte es sich auf Herrenhosen. Die Marke gardeur wurde 1969 kreiert und war damit die erste Hosenmarke Deutschlands. Seit 1980 werden auch Damenhosen und -röcke produziert und vertrieben.
Die Gründung des ersten Produktionsbetriebes in Tunesien im Jahr 1974 leitete den Beginn der Auslandsfertigung in eigenen Werken ein.
Im Jahre 2000 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 2004 erfolgte der Neubau des Produktions- und Verwaltungsgebäudes in Tunesien. Dort entstand zudem ein Logistikzentrum mit 12.000 m² zusätzlicher Nutzfläche. 2006 eröffnete Gardeur dort zudem eine eigene Wäscherei. Für das Geschäftsjahr 2007 vermeldete Gardeur einen Umsatz von 104 Mio. Euro, ein 10-prozentiges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr und einen Exportanteil am Gesamtumsatz in Höhe von 54 Prozent. 2008 verkauften die Familien Roesner und Janssen, die alle Anteile an Gardeur hielten, das Unternehmen an das Beteiligungshaus Capcellence, eine Private-Equity-Tochter der HSH-Nordbank. Die Landesbank wies in ihrem Konzernjahresbericht 2011 einen Kapitalanteil i.H.v. 91,78 % (Vorjahr 88,50 %) an der Gardeur-Gruppe aus. Im Zuge dessen wurde die gardeur AG in eine GmbH umgewandelt. Der Banker und Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Carl Janssen beendete mit dem Verkauf des Unternehmens sein Mandat für das Unternehmen und die Familien. Im November 2010 löste Gerhard Kränzle als neuer Geschäftsführer Michael Simon ab, der das Unternehmen seit 2008 geleitet hatte. 2010 befand sich Gardeur mit einem Umsatz von 97 Mio. Euro auf Rang 110 der europäischen Bekleidungshersteller.
Nachdem das Unternehmen 2009 noch ca. 1,4 Mio. Euro in eine Betriebsänderung des deutschen Werkes in Augustfehn investiert hatte, wurde der Standort zum Herbst 2011 (bis auf den Fabrikverkauf) geschlossen. Für die betroffenen 70 Mitarbeiter wurde mit dem Betriebsrat ein Sozialplan vereinbart.
2013 übernahm die Kränzle Beteiligungs GmbH, die den Mitgliedern der Geschäftsführung Gerhard Kränzle, Frank Schulte-Kellinghaus und Marcus Kraft gehört, von Capcellence für einen unbekannten Preis 51 Prozent der Anteile an Gardeur, die übrigen 49 Prozent übernahm ein Fonds der NRW.Bank.
Im Oktober 2017 meldete Gardeur Insolvenz an. Trotz positiver Jahresabschlüsse in den vorausgehenden Jahren und einem EBITDA von 3,1 Millionen Euro war das Unternehmen in eine Liquiditätskrise geraten. Daraufhin übernahm Anfang Dezember desselben Jahres die niederländische Duijndam-Gruppe das Unternehmen. Neuer geschäftsführender Gesellschafter wurde Steef Duijndam, Gerhard Kränzle verließ Gardeur im März 2018. Wegen der Covid-19-Pandemie ergriff Gardeur 2020 umfassende Sparmaßnahmen, darunter die Streichung von 30 Stellen.
Produkte und Marke
Die 1969 kreierte Marke gardeur wurde 2008/2009 durch den CEO Michael Simon und den Beiratsvorsitzenden Lothar Reiff einem Relaunch unterzogen. Mit dem neuen Schriftzug und dem Wegfall des langjährigen, markanten Erkennungszeichens „g“ sollten die Neuausrichtung und die Modernität des Unternehmens signalisiert werden. Für den neuen Markenauftritt wurde am POS ein siebenstelliger Betrag investiert. Zeitgleich wurde Gardeur erstmals für einige Damen- und Herren-Jeans als Fairtrade-Hersteller zertifiziert, 2013 wurde das Angebot ausgebaut.
Die Marke Gardeur wurde 2011 vom Handel als eher klassisch und von gehobenem Genre wahrgenommen. Von 2012 bis 2019 wurden die Produkte unter dem Namen Atelier GARDEUR beworben. Von 2012 bis 2017 kooperierte Gardeur mit dem Designer Thomas Rath, mit dem zusammen das Unternehmen die Premiumlinie Thomas Rath Trousers vermarktete. 2015 wurden Jan Josef Liefers und Anna Loos als Markenbotschaftern von Gardeur verpflichtet. 2018 übernahm Gardeur die Lizenz für Michèle Hosen. 2019 wurde das kleine „g“ wieder in das Markenprofil von Gardeur aufgenommen.
Sportsponsoring
Zwischen 1989 und 2009 sponsorte Gardeur den Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Nachfolger als Ausstatter des Vereins wurde die Marke Brax.
Weblinks
Neue Markenseite g1920
Einzelnachweise
Produzierendes Unternehmen (Mönchengladbach)
Produzierendes Unternehmen (Textilbekleidung)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Abk%C3%BCrzungen%20antiker%20Autoren%20und%20Werktitel/U
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Liste der Abkürzungen antiker Autoren und Werktitel/U
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|}
!Autoren Und Werktitel Abkurzungen U
Antike Autoren Und Werktitel Abkurzungen U
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11705271
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20zerst%C3%B6rter%20Denkmale%20in%20Bielefeld
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Liste zerstörter Denkmale in Bielefeld
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Die Liste zerstörter Denkmale in Bielefeld beinhaltet Gebäude in der Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen, die unter Denkmalschutz standen bzw. als denkmalwürdig erkannt waren und dennoch abgerissen wurden.
Bielefeld
!zerstort
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89mile%20L%C3%A9onard%20Mathieu
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Émile Léonard Mathieu
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Émile Léonard Mathieu (* 15. Mai 1835 in Metz; † 19. Oktober 1890 in Nancy) war ein französischer Mathematiker. Er ist als Entdecker der ersten fünf sporadischen Gruppen bekannt, die nach ihm mathieusche Gruppen genannt werden.
Leben
Mathieu stammte aus einer Familie kleiner Beamter. Er besuchte das Lyzeum in Metz, woher seine Mutter stammte und wo ein Onkel (Pierre Aubertin), der auch Artillerieoberst war und die École polytechnique absolvierte, eine Kanonengießerei hatte. Mathieu war ein sehr guter Schüler sowohl in den klassischen Sprachen als auch in Mathematik und studierte ab 1854 an der École Polytechnique in Paris, wo er ebenfalls als Student brillierte und die vorgeschriebenen Kurse in 18 Monaten absolvierte. Zunächst verfolgte er eine militärische Karriere, wechselte dann aber zu einer akademischen Karriere in Mathematik. Er veröffentlichte 1856 erste mathematische Arbeiten und wurde 1859 an der Sorbonne in Mathematik promoviert (Dissertation: Sur le nombre de valeurs que peut acquérir une fonction quand on y permute ses lettres de toutes les manières possibles). In der Dissertation waren auch die Anfänge der Entdeckung der nach ihm benannten sporadischen Gruppen enthalten (als transitive Untergruppen von Permutationsgruppen, die schon von Augustin-Louis Cauchy untersucht worden waren) und sie wurde 1860/61 veröffentlicht. -Explizit beschrieb er die Mathieugruppen M12 und M24 in einer 1873 veröffentlichten Arbeit. 1862 schlug Gabriel Lamé, unterstützt von Joseph Liouville, aufgrund dieser Arbeiten seine Aufnahme in die Academie des Sciences in die Sektion Geometrie vor, die aber nie zustande kam. Mathieu wandte sich daraufhin der angewandten Mathematik zu. Er gab Privatunterricht in Mathematik und Kurse am Lycée Charlemagne, am Lycée Saint-Louis und dem Lyzeum von Metz. 1863 war er längere Zeit krank und zog wieder zu seiner Mutter. Eine Bewerbung als Dozent an der Sorbonne kam trotz Fürsprache bedeutender Mathematiker wie Liouville, Michel Chasles, Charles Delaunay, Victor Puiseux, Jean-Marie Duhamel, Joseph Serret und Jean Victor Poncelet nicht zustande (den Posten erhielt Charles Auguste Briot). Man lud ihn aber zu Probevorlesungen ein (1867/68), die aber außerhalb der Sorbonne abgehalten wurden und wenig Studenten anzogen und ein Misserfolg wurden. Seine Vorlesungen wurden zwar als korrekt beurteilt, sein Auftreten als Lehrer und seine Lehrfähigkeiten ließen in den Augen seiner Vorgesetzten aber zu Wünschen übrig. Er war von Natur aus eher zurückhaltend und introvertiert. Mathieu suchte danach eine Professur in der Provinz. Ab 1869 lehrte Émile Mathieu in Besançon, wo er 1871 Professor für Reine Mathematik wurde. 1871 heiratete er Marie Joséphine Guisse. Im gleichen Jahr bewarb er sich in Nancy, wo nach der deutschen Besetzung viele französische Professoren aus Straßburg Zuflucht suchten. Darunter war auch Xavier Dagobert Bach (1813–1885), und nachdem dieser 1873 seine Professur in Nancy aufgab wurde Mathieu dort 1874 Professor für Reine Mathematik. Er gab seine Bewerbungen auf einen Lehrstuhl in Paris aber nicht auf, allerdings scheiterten seine Bewerbungen immer wieder, häufig sehr knapp. Insbesondere hatte er sich Hoffnung auf den Lehrstuhl von Gabriel Lamé für mathematische Physik gemacht, zumal das selbst sein Spezialgebiet war und er schon für Lamé eingesprungen war (der aufgrund Taubheit 1862 seinen Lehrstuhl aufgab, dieser wurde aber bis 1886 nicht besetzt). Mathieu selbst machte den Einfluss von Charles Hermite dafür verantwortlich, der eine zentrale Rolle in der Mathematik in Paris einnahm.
Neben den Mathieuschen Gruppen, die er zwischen 1860 und 1873 entdeckte, sind die Mathieusche Differentialgleichung und die Mathieuschen Ungleichungen nach ihm benannt. In der mathematischen Physik befasste er sich unter anderem mit Beugung, Elastizitätstheorie, Schwingungen von Glocken, Wärmeleitung, dem Dreikörperproblem (Störungen von Jupiter und Saturn), Kapillarkräften und magnetischer Induktion. Er plante eine elfbändige Monographienreihe über mathematische Physik, von der acht Bände bis zu seinem Tod erschienen.
Schriften
Mémoire sur le nombre de valeurs que peut acquérir une fonction quand on y permute ses variables de toutes les manières possibles, Journal de mathématiques pures et appliquées, Reihe 2, Band 5, 1860, S. 9–42, Online
Mémoire sur l'étude des fonctions de plusieurs quantités, sur la manière de les former et sur les substitutions qui les laissent invariables, Journal de mathématiques pures et appliquées, Reihe 2, Band 6, 1861, S. 241–323, Online
Sur la fonction cinq fois transitive de 24 quantités, Journal de mathématiques pures et appliquées, 2. Reihe, Band 18, 1873, S. 25–46, Online
Cours de physique mathématique, 1874
Dynamique analytique 1878
Théorie de la capillarité, 1883
Théorie du potentiel et ses applications à l'électrostatique et au magnétisme, I (Théorie du potentiel), 1885, II (Electrostatique et magnétisme) 1886
Théorie de l'électrodynamique 1888
Théorie de l'élasticité des corps solides. I (Considérations générales sur l'élasticité; emploi des coordonnées curvilignes ; problèmes relatifs à l'équilibre de l'élasticité; plaques vibrantes) 1890, II (Mouvements vibratoires des corps solides; équilibre de l'élasticité du prisme rectangle), 1890
Weblinks
Mathematiker (19. Jahrhundert)
Franzose
Person (Metz)
Geboren 1835
Gestorben 1890
Mann
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2792220
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kindt
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Kindt
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Kindt ist der Familienname folgender Personen:
Adèle Kindt (1804–1884), belgische Historien- und Porträtmalerin
Constantin Kindt (1822–1890), deutscher Jurist und Parlamentarier
David Kindt (1580–1652), Hamburger Maler
Franz Friedrich Kindt (1786–1856), deutscher Apotheker und Naturforscher
Georg Christian Kindt (1793–1869), deutscher Apotheker und Naturforscher
Johann Jacob Kindt-Kiefer (1905–1978), deutscher Politiker, Publizist und Unternehmer
Karl Kindt (1901–1959), deutscher Philosoph und Theologe
Knut Ernst Kindt (1886–1967), finnischer Vermessungsingenieur und Politiker.
Otto Kindt (1909–2006), deutscher Architekt
Rudolf Kindt (1873–1928), deutscher Politiker
Steffi Kindt (* 1973), deutsche Biathletin und Langläuferin
Tom Oliver Kindt (* 1970), deutscher germanistischer Literaturwissenschaftler
Werner Kindt (1898–1981), deutscher Journalist
Siehe auch:
Kind (Begriffsklärung)
Kint
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12176680
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sage%20Nein%21
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Sage Nein!
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Sage Nein! (andere Schreibweisen: Sage nein!, Sage Nein, Sage nein) ist ein politisches Lied des Liedermachers Konstantin Wecker auf seinem Album Uferlos aus dem Jahr 1993. Auf neueren Aufnahmen hat er den Text immer wieder variiert. 2009 veröffentlichte Pippo Pollina mit Grida No (Schreie Nein) eine italienische Übertragung.
Inhalt
Der Text richtet sich zunächst gegen Neonazis und fordert zum Widerstand auf. Dabei spricht er im Refrain breite Schichten der Bevölkerung an („ob als Priester oder Lehrer, Hausfrau oder Straßenkehrer …“) und alle Altersgruppen. Weiteres Unrecht, dem man entgegentreten soll, sind sexuelle Belästigung, Homophobie, Rassismus.
Hintergrund
Weckers Text weist Parallelen zu Wolfgang Borcherts Dann gibt es nur eins! auf. Auch dort werden verschiedene Personen angesprochen mit der konkreten Aufforderung, kriegsfördernde Handlungen zu unterlassen. Als Letztes spricht Borchert die Mütter an: „Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine […] dann gibt es nur eins: Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!“ Es folgt eine Darstellung, was andernfalls geschehen wird.
Versionen
Wie bei anderen Lieder – z. B. bei Willy – variiert Wecker den Text bei Auftritten und Aufnahmen. So passt er auch den Inhalt aktuellen Themen an. 2003 entstand unter Mitarbeit von Sarah Straub und Tamara Banez eine Refrainvariante mit etwa fünf neuen angesprochenen Personengruppen. Seit seiner Tour im gleichen Jahr singt er „Hab den Mut zu desertieren […] Doch es tut sich was, ihr Lieben, auf den Straßen, auf den Plätzen finden sich die Freunde ein, sich dem Wahn zu widersetzen.“ Damit greift er die Hoffnung auf, wie sie auch Hannes Waders Lied Es ist an der Zeit thematisiert.
Musik
Die Melodie hat einen vorwiegend abwärts gerichteten Verlauf, der Refrain hebt sich durch langsameres Tempo ab. Instrumentiert wird es meist unter anderem mit Blechbläsern und Schlagzeug.
Video
In dem 2019 veröffentlichten Video von Ezé Wendtoin wirken über 50 Personen mit, die zu Ezés Gesang die Lippen bewegen (neben Konstantin Wecker z. B. Franziska Weisz, Micky Beisenherz, Frederick Lau, Kida Khodr Ramadan und Atze Schröder). Der Text läuft als Untertitel mit.
Veröffentlichungen
Konstantin Wecker
CD/Single (Erlöse für die Behandlung und Rekonvaleszenz der Schwerverletzten des Brandanschlages von Solingen) (1993)
Uferlos in Salzburg – Live (1994)
Gamsig (1996)
Was für eine Nacht (2001)
BEST – es geht uns gut (2002)
Mey, Wader, Wecker – das Konzert (2003)
Avitall & Konstantin Wecker: Sage nein zu Antisemitismus (2005)
Politische Lieder (2006)
Alle Lust will Ewigkeit – Die Live-Aufnahmen 1975–1987 (2007)
Alles das und mehr – Das Jubiläumskonzert zum 60. Geburtstag (2007)
Zwischenräume – Die Studio-Aufnahmen 1973–1987 (2007)* Zugaben – Live (2008)
Was keiner wagt (2008)
Wut und Zärtlichkeit (Live) (2013)
Poesie und Widerstand (2017), zwei Versionen, die Bonus-Version mit Asp Spreng, Cetin Oraner, Conchita Wurst und Pippo Pollina
Poesie und Widerstand live: Die Jubiläumskonzerte zum 70. Geburtstag (2018)
Sage Nein! Antifaschistische Lieder 1978 bis heute (2018)
Weltenbrand (2019)
Poesie in stürmischen Zeiten (2020)
Aufnahmen anderer Künstler
Maren Berg (1995 und 2000)
ASP (2007)
Pippo Pollina (Grida No, 2009)
Hannes Wader mit Konstantin Wecker bei den Songs an einem Sommerabend (2014)
Ezé Wendtoin (2019)
Tamara Banez und Sarah Straub (2020)
Verwendung in Filmen
2021: NICO, deutscher Spielfilm von Eline Gehring, Francy Fabritz und Sara Fazilat
Quellen
Originaltext 1993
Textvariante 2003
Die Abdruckrechte liegen bei Sturm & Klang Musikverlag / Chrysalis Music Holdings / Alisa Wessel Musikverlag.
Weblinks
Aufnahme bei den Songs an einem Sommerabend 2015
Einzelnachweise
Konstantin Wecker
Lied 1993
Antikriegslied
Gedicht
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ned%20Sparks
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Ned Sparks
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Ned Sparks (eigentlich Edward Arthur Sparkman; * 19. November 1883 in Guelph, Ontario, Kanada; † 3. April 1957 in Victorville, Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der durch seine sarkastischen Nebenrollen in Filmen der 1930er und 1940er Jahre bekannt wurde.
Leben
Bevor Ned Sparks mit dem Showbusiness in Berührung kam, versuchte er sich als Goldgräber beim Klondike-Goldrausch. Als ihm das nicht den erhofften Reichtum brachte, schloss er sich einer Musikantengruppe an, mit der er als Sänger durch die Gegend reiste. Zurück in Kanada besuchte er das Theologische Seminar in Toronto. Danach arbeitete er am Theater in Toronto. 1907 verließ Sparks Kanada und versuchte sein Glück in New York am Broadway. Nach dem Schauspielerstreik von 1918 wurde er Mitglied der AEA, der Actor's Equity Association.
Am Broadway bildete sich sein Markenzeichen, sein trockener Humor. Louis B. Mayer, Mitbegründer der Filmgesellschaft MGM, wurde auf Sparks aufmerksam. Sparks trat in einigen Stummfilmen auf, bevor er 1928 mit dem Film The Big Noise sein Tonfilmdebüt gab. In den 1930er Jahren wurde er für seinen Sarkasmus, sein mürrisches Gesicht und sein Zigarrenkauen in zahlreichen Filmen bekannt. Die New York Times gab 1936 bekannt, dass Sparks seinen Gesichtsausdruck für 100.000 US-Dollar versichert habe. Jeder Fotograf, der Sparks lächelnd fotografiert, würde diese Summe ausbezahlt bekommen. Später gab Sparks zu, dass es sich um einen Publicity-Gag gehandelt habe, die Versicherungssumme habe nur 10.000 US-Dollar betragen. In verschiedenen Disney-Zeichentrickfilmen wurde Sparks Mine karikiert.
Nach Mitte der 1930er-Jahre stand Sparks seltener vor der Kamera. Seinen letzten Auftritt in einem Spielfilm hatte Sparks 1947 in der Komödie Fremde Stadt an der Seite von James Stewart. Insgesamt war er in über 80 Produktionen zu sehen. Zu seinen Drehpartnern gehörten unter anderem neben James Stewart auch Jean Harlow, Boris Karloff, Ginger Rogers, Mary Pickford, Bing Crosby, Janet Gaynor, Spencer Tracy, Claudette Colbert, Barbara Stanwyck und Betty Grable.
Am 3. April 1957 verstarb Ned Sparks an den Folgen eines Darmverschlusses. Aus seiner geschiedenen Ehe mit Mercedes Cabalerro zwischen 1931 und 1936 hatte er ein Kind.
Filmografie (eine Auswahl)
1915: The Little Miss Brown
1925: Die Versuchung der Liebe (His Supreme Moment)
1926: Das rollende Haus (Mike)
1928: The Big Noise
1928: Ihr großer Flirt (The Magnificent Flirt)
1929: Die Stimme aus dem Jenseits (The Canary Murder Case)
1930: The Devil’s Holiday
1931: Corsair
1932: Spiel am Abgrund (The Miracle Man)
1933: Secrets
1933: Die 42. Straße (42nd Street)
1933: Goldgräber von 1933 (Gold Diggers of 1933)
1933: Lady für einen Tag (Lady for a Day)
1933: Auf ins Paradies! (Going Hollywood)
1933: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
1934: Tag, Nellie! (Hi, Nellie!)
1934: Sweet Adeline
1934: Spione im Panamakanal (Marie Galante)
1934: Imitation of Life
1934: Marie Galante
1936: One in a Million
1939: The Star Maker
1947: Fremde Stadt (Magic Town)
Weblinks
Einzelnachweise
Filmschauspieler
Kanadier
Geboren 1883
Gestorben 1957
Mann
Stummfilmschauspieler
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11679104
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https://de.wikipedia.org/wiki/Partido%20General%20Alvear
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Partido General Alvear
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General Alvear ist ein Partido im Zentrum der Provinz Buenos Aires in Argentinien. Laut einer Schätzung von 2019 hat der Partido 11.456 Einwohner auf 3.432 km². Der Verwaltungssitz ist die Ortschaft General Alvear. Der Partido wurde 1869 von der Provinzregierung geschaffen und ist nach Carlos María de Alvear benannt.
Einzelnachweise
General Alvear
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6765292
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https://de.wikipedia.org/wiki/Friedhofskapelle%20%28Merten%29
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Friedhofskapelle (Merten)
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Die Friedhofskapelle St. Martinus ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Merten, einem Stadtteil von Bornheim im Rhein-Sieg-Kreis (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte und Architektur
Der Kapellenbau in romanischen Formen wurde von 1947 bis 1948 errichtet. Die halbrunde Apsis aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammt noch von einem zweischiffigen Vorgängerbau, den Erzbischof Philipp von Heinsberg errichten ließ. Die Kölner Erzbischöfe besaßen das Kollationsrecht über die Kirche bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Bei der Niederlegung der alten Martinuskirche 1871 fand man im Hochaltar vermauert das Siegel Philipps von Heinsberg.
Eine umfassende Renovierung wurde 2007 durchgeführt. Die dreigeschossige äußere Gliederung des romanischen Chors aus Blendbögen, Lisenen und Zwillingsöffnungen wurde ohne Befund neu gefasst. Das untere Geschoss ist durch kräftig vorspringende Hausteinlisenen gegliedert. Das mittlere Geschoss zeigt eine Blendenstellung und ein großes Rundbogenfries mit Dreiviertelsäulen. Zwischen den beiden mittleren Säulen liegt ein rundbogiges Fenster. Hieran schließt sich im Obergeschoss eine Zwerggalerie mit vier gekuppelten Doppelfenstern mit Würfelkapitellen an.
Das Friedhofstor ist ein rundbogiges Kirchenportal aus der Zeit um 1170/1180. Es wurde neu bemalt.
Literatur
Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Bonn (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Bd. 5, 3). Schwann, Düsseldorf 1905
Weblinks
Einzelnachweise
Baudenkmal in Bornheim (Rheinland)
Kirchengebäude in Bornheim (Rheinland)
Erbaut in den 1940er Jahren
Merten
Bornheim
Kapelle in Nordrhein-Westfalen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Shopping%20City%20Seiersberg
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Shopping City Seiersberg
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Die Shopping City Seiersberg ist ein Einkaufszentrum in Seiersberg-Pirka, einer Vorortgemeinde der steirischen Landeshauptstadt Graz. Mit einer vermietbaren Verkaufsfläche von 74.000 m² ist die im Jahr 2003 eröffnete Shopping City Seiersberg das größte Einkaufszentrum in der Steiermark und das drittgrößte Österreichs. 2005 besuchten acht Millionen Besucher das Zentrum. Es liegt für Kfz verkehrsgünstig direkt an der Anschlussstelle Seiersberg der Pyhrn Autobahn A 9 und 2 km südlich des Verteilerkreises Graz-Webling.
Die Anlage ist in fünf Zentren aufgeteilt, die jeweils baulich durch die bis zum Dach verglasten Eingänge unterteilt sind. Mit rund 180 Geschäften sowie einem Office Center mit Ärzten und Dienstleistern hat es ein Einzugsgebiet, das von Unterkärnten bis ins Burgenland sowie von der Obersteiermark über Slowenien bis nach Kroatien reicht.
Am 18. Februar 2008 wurde das fünfte Zentrum eröffnet, das sich direkt nördlich des ursprünglichen Gebäudekomplexes befindet. Grund für den Neubau war die hohe Nachfrage nach Verkaufsfläche, die einen Bau eines neuen Gebäudeteils rentabel machte. Bemerkenswert am Neubau ist die längste Rolltreppe in der Steiermark, die direkt und einzig in den Media Markt führt, der mit 10.000 m² Verkaufsfläche eine der weltweit größten Media-Markt-Filialen bildet.
Am 25. November 2013 wurden neun Standorte innerhalb des Shopping-Center-Areals mit einem interaktiven Wegeleitsystem ausgestattet, welches auf großformatigen Touch-Displays jeden Kunden zum gesuchten Ziel innerhalb der Shopping City führt.
Am 22. April 2022 wurde im Zuge einer „Gastro-Offensive“ ein Außenbereich mit 550 Plätzen für zwei Gastronomiebetriebe eröffnet. Dafür wurde die bestehende Fußgängerbrücke auf dem Niveau des ersten Stockes, die entlang des tiefer liegenden Parkplatzes Nord führt, baulich erweitert.
Disput um den legalen Status
Im Juli 2016 hob der Verfassungsgerichtshof die Betriebsgenehmigung für das Einkaufszentrum mit Wirkung vom 15. Jänner 2017 auf. Die Gemeinde Seiersberg-Pirka hat jedoch sofort einen Antrag auf Erlassung einer Einzelstandort-Verordnung für Einkaufszentren beim Land eingebracht, da ansonsten der Betrieb mit 15. Jänner 2017 hätte eingestellt werden müssen, wovon 2.100 Arbeitsplätze betroffen gewesen wären.
Durch eine Novelle des Straßenverwaltungsgesetzes im November 2016 wurden die sogenannten Interessentenwege, die sich zwischen den Gebäuden befinden, als normale Verkehrswege definiert. Diese Regelung wurde vom Höchstgericht im Oktober 2020 gekippt. Die Landespolitik kam jedoch dem Urteil mit einer Einzelstandortverordnung zuvor, woraufhin Kritiker der Sonderverordnung Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt hatten. Diese wurde dadurch aktiv und hat ein Auskunftsersuchen an die Bundesregierung geschickt, das durch diese mit einer Stellungnahme beantwortet wurde. Ob es weitere Möglichkeiten und Aktionen der EU-Kommission gibt, ist vorerst nicht bekannt, und wird von den Parteien unterschiedlich gesehen.
Anfang 2022 erstatteten die steirischen Grünen aufgrund eines Verdachtes auf Amtsmissbrauch Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen die SPÖ-Landesräte Anton Lang und Ursula Lackner. Dabei geht es um den Beschluss der Einzelstandortverordnung, die den Fortbestand des Einkaufszentrums erlaubte.
Nennenswerte Installationen
Schatten des Grazer Uhrturms
Am Gelände der Shopping City Seiersberg steht der „Schatten“ des Grazer Uhrturms. Er ist ein vom Künstler Markus Wilfling entworfener schwarzer Zwillingsturm aus Stahl der im Jahre 2003, anlässlich der Feierlichkeiten von Graz als Kulturhauptstadt Europas, erbaut wurde. Er sollte die Schattenseiten von Graz während der Zeit des Nationalsozialismus symbolisieren. Nach den Feierlichkeiten wurde er angekauft und am Gelände als Attraktion aufgestellt. Im Oktober 2006 wurde der Uhrturmschatten von seinem Standort auf der dem Einkaufszentrum gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes in den Mittelpunkt des Kreisverkehrs an der Anschlussstelle der Autobahn A 9 verlegt. Dadurch ist er jetzt von der Autobahn her gut sichtbar positioniert.
Schlossbergbahnwagen
Der rote Wagen Nr. 1 der Grazer Schlossbergbahn (Generation 2, 1961–2004) steht mit hell lackiertem Dach auf einer Straßenböschung nahe dem erwähnten Kreisverkehr und damit 50 m östlich des Uhrturmschattens, bzw. am Südwest-Eck des tiefliegenden Parkplatzes Nord . Eine Gitterrosttreppe neben dem Waggon, so steil wie das Gleis ermöglicht die Nutzung als Fotomotiv mit Personen.
Weblinks
Shopping City Seiersberg – Webpräsenz
Einzelnachweise
Einkaufszentrum in Österreich
Bauwerk in der Steiermark
Seiersberg-Pirka
Erbaut in den 2000er Jahren
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https://de.wikipedia.org/wiki/Simone%20Danz
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Simone Danz
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Simone Danz (* 13. Oktober 1961 in Wolfsburg) ist eine deutsche Pädagogin und Professorin für Bildung und soziale Inklusion an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Ihre Themenschwerpunkte umfassen die Theorie der Behinderung, Normalitätskonstruktionen bei Fachkräften der Sozialen Arbeit, Menschenrechtsbildung, Bildungsgerechtigkeit sowie Teilhabe und Inklusion. Simone Danz setzt sich für ein neues Verständnis von Behinderung ein und ist dadurch ein prägender Einfluss der Enthinderungspädagogik.
Leben und Wirken
Danz legte in Wolfsburg das Abitur ab und verbrachte im Anschluss drei Jahre in Indien. Als von Contergan-Betroffene lernte sie dort einen selbstverständlichen Umgang mit Behinderungen kennen, der ihr Verständnis von Normalitätskonstruktionen nachhaltig veränderte. 1987 schloss sie eine Ausbildung zur Gärtnerin (Fachsparte Gemüsebau) an der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Hannover-Ahlem ab und widmete sich ab 1990 der Pädagogik mit einer Weiterbildung zur staatlich anerkannten Arbeitserzieherin in Heidelberg. Parallel zur darauf folgenden pädagogischen Berufstätigkeit studierte Danz ab 1995 Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und erlangte 2000 ihr Diplom mit dem Schwerpunkt Sonder- und Heilpädagogik. Dem folgte 2007 ein Master of Business Administration in Hochschul- und Wissenschaftsmanagement an der Hochschule Bremen. Ihre Promotion erfolgte 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Danz arbeitete von 1987 bis 1999 in verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit, zum Beispiel in der Kinder- und Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, bevor sie 1999 eine Lehrtätigkeit als Dozentin und Leiterin der F&U-Fachschulakademie für Pflege und Sozialberufe in Heidelberg übernahm. Von 2004 bis 2008 wirkte sie als Fachbereichsreferentin im Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit an der Fachhochschule Frankfurt am Main, wo sie danach bis 2012 Abteilungsleiterin im Bereich Qualitätsmanagement-Entwicklung-Planung war. Von 2013 war sie im Bereich Hochschulentwicklung/Studiengangsentwicklung an der Hochschule RheinMain tätig. Lehraufträge hatte sie in der Zeit zwischen 2011 und 2016 an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Fachhochschule Frankfurt inne.
Von 2016 bis 2022 war Danz Professorin für Inklusive Pädagogik und Heilpädagogik an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Sie hatte dort auch das Amt der Enthinderungsbeauftragten inne. Seit April 2022 ist sie Professorin für Bildung und soziale Inklusion an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Zudem wirkt sie deutschlandweit in zahlreichen Fachveranstaltungen und Kongressen mit.
Danz ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Gemeinsam Leben und Vorstandsmitglied im Berufsverband der Heilpädagoginnen und Heilpädagogen Fachverband für Heilpädagogik e.V. Berlin. Sie ist Mitglied in der Sektion Sonderpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften e.V. sowie Interessenvertreterin für behinderte Frauen bei Weibernetz e.V.
Danz lebt in Frankfurt am Main in einer eingetragenen Partnerschaft.
Arbeitsschwerpunkte und Projekte
Die Arbeitsschwerpunkte von Simone Danz liegen in den Bereichen Theorie der Behinderung, Normalitätskonstruktionen bei Fachkräften der Sozialen Arbeit, Menschenrechtsbildung, Bildungsgerechtigkeit sowie Teilhabe und Inklusion.
Zudem engagierte sich Danz in verschiedenen Projekten. So führte sie zum Beispiel 2018 zwei von HUMUS (Hochschuldidaktisch und -methodisch unterstützte Selbstinitiierung von Lernprozessen) in Baden-Württemberg gefördertere Lehrforschungsprojekte zu den Themen Inklusion, Menschenrechte, Gerechtigkeit und professionstheoretische Perspektiven sowie Flipped Classroom zum Thema altersgerechte Bildung, Entwicklung und Begleitung in Kindheit und Jugend.
Als Enthinderungsbeauftragte an der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg hat Danz 2019 bis 2021 ein inklusives Wegeleitsystem eingeführt, das per Smartphone-App barrierefreie Routen auf dem Campus der Hochschule anzeigt. Die Nutzungsoberfläche der App ist für Blinde, Seh- und Hörbehinderte sowie Mobilitätseingeschränkte geeignet und in leichter Sprache verfügbar.
Auszeichnungen
2012: Laura Maria Bassi-Preis der Frankfurt University of Applied Sciences für Frauenförderung und eine geschlechtersensible Hochschule
Publikationen (Auswahl)
Vollständigkeit und Mangel. Das Subjekt in der Sonderpädagogik. Zugl. Dissertation. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2015, ISBN 978-3-7815-2043-1.
Modul „Partizipation – aktiv mitwirken, gemeinsam verantworten“. In: Die neue Hochschule Heft 6/2015
Menschenwürde – Menschenrecht – Ableismus. In: Behindertenpädagogik – Vierteljahrsschrift für Behindertenpädagogik. Gießen: Psychosozial-Verlag. Heft 3/2017 56. Jg., S. 283–292.
mit Marian Kratz: Kollektive Reproduktion von Normalität in der Behindertenhilfe – Detaillierte Phänomenbetrachtungen im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts. In: Behindertenpädagogik – Vierteljahrsschrift für Behindertenpädagogik. Gießen: Psychosozial-Verlag. Heft 1/2017 56. Jg., S. 75–91. (2017)
Anerkennung von Abhängigkeit, Unvollständigkeit und Hilfebedürftigkeit – (Heil-)Pädagogisches Handeln als Menschenrechtsbildung. In: Zulassen und Widerstehen Heilpädagogisch Handeln durch Dialog – Bindung – Beziehung. Tagungsbericht der 52. Bundesfachtagung 2018 des Berufsverbands der Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, Fachverband für Heilpädagogik (BHP) e.V., BHP-Verlag, Berlin 2019.
Was normal ist, kommt gut an. Angst, Abwehr, Anerkennungspraxen und kollektive Denkmuster. In: Patrizia Tolle (Hrsg.), Von vernünftigen und unvernünftigen Zuständen: Kritische Reflexionen zum Krieg als Gesellschaftszustand. Psychosozial-Verlag, Gießen 2020, S. 163–185.
Normalität, Alterität und Anerkennung. In: Susanne Hartwig (Hrsg.), Behinderung. Ein kulturwissenschaftliches Handbuch. J.B. Metzler, Heidelberg 2020, S. 229–236.
mit Irmgard Seidel: Frühförderung und Frühberatung aus menschenrechtlicher Sicht: Wie kann ein exklusiver Anspruch eine gemeinsame inklusive Förderung aller Kinder gewährleisten? In: heilpaedagogik.de, Fachzeitschrift des Berufs- und Fachverbandes Heilpädagogik e.V. (BHP), Berlin, Heft 4/2020, 35. Jahrgang, S. 23–27
als Hrsg. mit Sven Sauter: Inklusion, Menschenrechte, Gerechtigkeit. Professionstheoretische Perspektiven. Schriften der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg im Evangelischen Verlag, Stuttgart 2020.
Diversity Management im Hochschulbereich. Wie passen Dimensionen von Vielfalt und standardisierte Regeln und Verfahrensabläufe zusammen? In: Gemeinsam leben. Zeitschrift für Inklusion. 28. Jahrgang 2020, Heft 4. Beltz Juventa, Weinheim 2020, S. 211–217
Diversity und Hochschule – eine vielfaltsfreundliche Hochschule ist möglich. In: Gemeinsam leben. Zeitschrift für Inklusion. 28. Jahrgang 2020, Heft 4. Beltz Juventa, Weinheim 2020, S. 226–232
Raus aus dem Hamsterrad. In: TPS – Theorie und Praxis der Sozialpädagogik – Leben, Lernen und Arbeiten in der Kita. Heft 10/2020: TPS – Spezial. Vertrauen in mich und die Welt. Klett Kita, Stuttgart, 2020, S. 42–45
Partizipation meint Teilhabe und Solidarität – Visionen für eine bessere Zukunft für alle. In: Sabine Gerhartz-Reiter, Cathrin Reisenhauer (Hrsg), Partizipation und Schule. Perspektiven auf Teilhabe und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2020, S. 63–78
Inklusive Hochschullehre. Solidarität und Teilhabe am eigenen Lernen lernen. In: Torsten Dietze, Dietlind Gloystein, Vera Moser, Anne Piezunka, Laura Röbenack et al. (Hrsg.), Inklusion – Partizipation – Menschenrechte: Transformationen in die Teilhabegesellschaft? 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention – Eine interdisziplinäre Zwischenbilanz. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2020, S. 47–64
mit Sven Sauter: Menschenrechte rekontextualisieren. Anschlüsse an professionstheoretische Anforderungen für inklusive Bildungsprozesse. In: Julia Frohn, Angelika Bengel, Anne Piezunka, Toni Simon, Thorsten Dietze (Hrsg.), Inklusionsorientierte Schulentwicklung. Interdisziplinäre Rückblicke, Einblicke und Ausblicke. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2022, S. 139–151.
mit Rolf Ahlrichs: Menschenrechte und Soziale Arbeit, Solidarität und Demokratiefähigkeit als Professionsanforderungen. In: Zeitschrift für Menschenrechte – journal for human rights, zfmr Heft 2/ 2022, Menschenrechte in Professionen, S. 133–150.
Inklusive Hochschulkultur und Menschenrechtsbildung. In: Norbert Collmar, Andrea Dietzsch (Hrsg.) Sozial. Evangelisch. Innovativ. 50 Jahre Evangelische Hochschule Ludwigsburg – Bildungsprozesse in kirchlich-diakonischen Handlungsfeldern, Band 3. Waxmann, Münster 2022, S. 216–299.
Inklusion und Teilhabe als menschenrechtliches Prinzip.In: Florian Kluger, Heidi Fischer (Hrsg.) Mit Menschen arbeiten. Berufliche Bildung in Erziehung, Teilhabe und Pflege - Festschrift 50 Jahre Institut für Soziale Berufe Ravensburg. Lambertus, Freiburg 2023, S. 194–208.
Vollkommen unvollkommen - von 'richtigen' und 'falschen' Körpern. In: Gemeinsam leben. Zeitschrift für Inklusion. 31. Jahrgang 2023, Heft 3. Weinheim: Beltz Juventa, S. 136–143.
Inklusive Mädchenarbeit und Menschenrechte: Disability Studies und Queer Theory anders gelesen. In: Elke Schierer / Sylvia C. Reichle (Hrsg.): Handbuch Mädchen*(sozial)arbeit. Professionelle Herausforderungen der Sozialen Arbeit geschlechterreflektierend bewältigen. Weinheim: Beltz Juventa, S. 89–120.
Ent-hinderung.Ein Leitfaden. Beltz Juventa, Weinheim 2023.
Einzelnachweise
Gärtner
Pädagoge (21. Jahrhundert)
Wissenschaft
Behindertenpolitik
Behinderung
Erziehungswissenschaftler (21. Jahrhundert)
Deutscher
Geboren 1961
Frau
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1746342
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https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Dschabal%20al-Achdar%20%28Oman%29
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Al-Dschabal al-Achdar (Oman)
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al-Dschabal al-Achdar (; andere Transkriptionen: Jebel Akhdar, Jabal Akhdar und Djebel Akhdar) ist ein Gebirge in Oman. Es erstreckt sich auf einer Länge von 300 km von Nordwest nach Südost, etwa 50–100 km von der Küste des Golfs von Oman entfernt. Der höchste Gipfel, der Dschabal Schams (‚Sonnenberg‘), erreicht eine Höhe von etwa 3000 m. (Die Angaben sind nicht einheitlich). Er ist der höchste Punkt des Oman und der östlichen arabischen Halbinsel und liegt etwa 150 km von Maskat entfernt. Ebenso liegt der zweithöchste Punkt des Oman, der Dschabal Kawr, in diesem Gebirge.
Der größte Teil des Gebirges ist Wüste, nur in höheren Regionen fällen jährlich etwa 300 mm Niederschlag, so dass Busch- und Baumbestand möglich ist und Landwirtschaft betrieben werden kann. Daher rührt der Name „Grüner Berg“.
Zwischen 1957 und 1959 kam es im Jabal al-Achdar zu Konflikten zwischen omanischem Militär, das von britischen Soldaten des SAS unterstützt wurde, und von Saudi-Arabien unterstützten Aufständischen.
Mit al-Dschabal al-Achdar wird im engeren Sinne auch ein zentrales Bergmassiv des Gebirges nordöstlich von Nizwa bezeichnet. Hier befindet sich rund um den Ort Saiq ein Hochplateau auf rund 2000 Metern Höhe mit zahlreichen kleinen Ortschaften. Bis etwa zur Jahrtausendwende war diese Region militärisches Sperrgebiet. Seit 2005 führt eine asphaltierte Straße auf den Berg, auf der wegen ihrer Steilheit aber nur Fahrzeuge mit Allradantrieb zugelassen sind. Seither sind auf dem Berg zahlreiche Hotels entstanden.
Durchgeführte Geländebegehungen erbrachten erste Hinweise, dass der Dschabal al-Achdar bereits im Neolithikum besiedelt gewesen sein könnte. Ab Anfang des 3. Jahrtausends (Hafit-Periode, 3200 bis etwa 2500 v. Chr.) weisen Gräber auf eine nomadische Besiedlung hin. Weitere Gräber stammen aus der nachfolgenden Eisenzeit.
Weblinks
Oman’s 'Green Mountain' declared nature reserve. Gulf News, 18. August 2011
Einzelnachweise
Geographie (Oman)
Gebirge in Asien
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7365405
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sandra%20Chirlaque
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Sandra Chirlaque
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Sandra Chirlaque (* 22. Januar 1988) ist eine spanische Badmintonspielerin.
Karriere
Sandra Chirlaque gewann in Spanien vier Juniorentitel. 2007 siegte sie bei den Estonian International, 2009 bei den Guatemala International.
Sportliche Erfolge
Weblinks
http://bwfcontent.tournamentsoftware.com/profile/overview.aspx?id=F85493FD-8DB9-4CEB-B80A-CCB5BE270EC9
Badmintonspieler (Spanien)
Spanischer Meister (Badminton)
Spanier
Geboren 1988
Frau
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5662035
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brian%20Hannon
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Brian Hannon
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Brian Hannon (* 26. September 1965 in Utica, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler mit deutscher und irischer Staatsbürgerschaft, der in den USA und in Deutschland auf der Position des Stürmers spielte. In der höchsten deutschen Spielklasse war er für die Düsseldorfer EG, Berlin Capitals, Kassel Huskies und Frankfurt Lions aktiv.
Karriere
Brian Hannon begann bei der Michigan Tech University in der NCAA mit dem Eishockeyspielen, für die er zwischen 1983 und 1988 die Schlittschuhe schnürte. Anschließend verbrachte er eine Saison bei den Carolina Thunderbirds in der ECHL, bevor er für zwei Spielzeiten für die Fort Wayne Komets aus der International Hockey League aufs Eis ging.
1990 wechselte Hannon nach Deutschland, wo er zunächst für den EV Stuttgart in der 2. Liga Süd, aber auch bei der Düsseldorfer EG in der 1. Bundesliga
auflief. Die folgende Spielzeit verbrachte Hannon in der Oberliga Süd beim EV Pfronten und in der 2. Liga Süd beim EV Ravensburg. In der Saison 1992/93 stand er im Bundesligakader beim EC Ratingen und den Berlin Capitals, bevor er 1993 für zwei Spielzeiten zu den Kassel Huskies wechselte, mit denen er aus der 2. Bundesliga in die DEL aufstieg.
Danach unterschrieb Hannon für zwei Saisons bei den Frankfurt Lions aus der DEL und ging in der Saison 1997/98 für den Meister der zweitklassigen 1. Liga, den EHC Neuwied aufs Eis, mit denen er die Meisterschaft der 1. Liga verteidigen konnte. Die folgende Saison verbrachte er bei deren Ligakonkurrent GEC Nordhorn, bevor er beim SC Bietigheim-Bissingen nach zwei weiteren Spielzeiten in der 2. Bundesliga seine Karriere beendete.
Erfolge und Auszeichnungen
Vizemeister der 2. Bundesliga 1993/94 (Aufstieg in die DEL)
Meister der 1. Liga 1998
Weblinks
Einzelnachweise
Eishockeyspieler (Michigan Tech Huskies)
Eishockeyspieler (Carolina Thunderbirds)
Eishockeyspieler (Fort Wayne Komets, 1952–1990)
Eishockeyspieler (Düsseldorfer EG)
Eishockeyspieler (BSC Preussen)
Eishockeyspieler (Kassel Huskies)
Eishockeyspieler (Frankfurt Lions)
Deutscher Meister (Eishockey)
US-Amerikaner
Deutscher
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Geboren 1965
Mann
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11074148
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https://de.wikipedia.org/wiki/Global%20Payments
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Global Payments
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Global Payments ist ein US-amerikanischer Zahlungsdienstleister mit Sitz in Atlanta. Das Unternehmen bietet Bezahlsysteme an, die unter anderem im Einzelhandel, im Gesundheitssektor und in der Glücksspielindustrie verwendet werden.
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1967 von George W. Thorpe als National Data Corporation (NDC) gegründet. NDC wickelte zu Beginn Autorisierungs-Prozesse für Kreditkarten ab. Bereits 1968 vollzog das Unternehmen einen Börsengang. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich NDC zu einem großen Dienstleistungsanbieter auf dem Gebiet der Zahlungsabwicklung. Im September 2019 wurde die Übernahme des Wettbewerbers Total System Services abgeschlossen.
Einzelnachweise
Informationstechnikunternehmen
Mobile-Payment
Unternehmen (Atlanta)
Gegründet 1967
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7953443
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https://de.wikipedia.org/wiki/Horn%C3%A1%20Lehota%20%28Brezno%29
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Horná Lehota (Brezno)
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Horná Lehota (bis 1927 slowakisch „Horná Lehôta“; ungarisch Felsőszabadi – bis 1907 Felsőlehota) ist eine Gemeinde in der Mitte der Slowakei mit Einwohnern (Stand ), die zum Okres Brezno, einem Kreis des Banskobystrický kraj gehört und zur traditionellen Landschaft Horehronie gezählt wird.
Geographie
Die Gemeinde befindet sich am Südhang des mittleren Teils der Niederen Tatra, im Einzugsgebiet des Baches Hnusné im Flusssystem Hron. Das knapp 45,9 km² große Gemeindegebiet reicht bis zum Hauptkamm der Niederen Tatra und somit zum Kerngebiet des Nationalparks Niedere Tatra und hat Anteil an den Zweitausendern Chopok und Ďumbier, begrenzt durch den Bach Bystrianka im Osten und einen Seitenkamm im Westen. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist 12 Kilometer von Brezno entfernt.
Verwaltungstechnisch gliedert sich die Gemeinde in Gemeindeteile Bruchačka (zwei Kilometer südlich des Hauptortes) und Horná Lehota.
Das Gemeindegebiet von Horná Lehota grenzt an Demänovská Dolina und Liptovský Ján über den Hauptkamm im Norden, auf einem kurzen Abschnitt Brezno im Nordosten, Bystrá im Osten, Valaská im Südosten, Podbrezová im Süden und Dolná Lehota im Westen.
Geschichte
Der Ort wurde zum ersten Mal 1406 als Superior Lehota schriftlich erwähnt und gehörte damals zum Herrschaftsgut der Burg Liptsch und lag dort bis 1848. Bis zum 16. Jahrhundert gab es Goldbergwerke und danach war Horná Lehota ein landwirtschaftlicher Ort mit entwickelter Schafhaltung. 1828 zählte man 151 Häuser und 1168 Einwohner, die in Forst- und Landwirtschaft und als Spitzenmacher beschäftigt waren, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten sie zudem im Stahlwerk in Podbrezová.
Bis 1918 gehörte der im Komitat Sohl liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei.
Bevölkerung
Gemäß der Volkszählung 2011 wohnten in Horná Lehota 580 Einwohner, davon 527 Slowaken, sieben Roma und je ein Magyare und Tscheche. 44 Einwohner machten keine Angaben. 307 Einwohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, 100 Einwohner zur evangelischen Kirche A. B., sechs Einwohner zur apostolischen Kirche und je ein Einwohner zur evangelistischen Kirche und zur jüdischen Gemeinde; ein Einwohner war anderer Konfession. 93 Einwohner waren konfessionslos und bei 71 Einwohnern ist die Konfession nicht ermittelt.
Ergebnisse nach der Volkszählung 2001 (584 Einwohner):
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
römisch-katholische Erzengel-Michael-Kirche im Barockstil aus dem Ende des 17. Jahrhunderts
evangelische Kirche aus dem Jahr 1790, nach dem Toleranzpatent erbaut
Grab, Denkmal und Gedenkpfarrhof an den Dichter Samo Chalupka
Auf dem Gemeindegebiet gibt es bekannte touristische Orte wie Tále, Krpáčovo (teilweise in Dolná Lehota) und Trangoška unterhalb des Chopok. Diese sind über Nachbarorte Bystrá und Dolná Lehota erreichbar.
Persönlichkeiten
Samo Chalupka (1812–1883), slowakischer Dichter
Einzelnachweise
Weblinks
Eintrag auf e-obce.sk (slowakisch)
Ort in der Slowakei
Ersterwähnung 1406
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11491479
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ostehafen%20Bremerv%C3%B6rde
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Ostehafen Bremervörde
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Der Ostehafen Bremervörde entstand vor dem Dreißigjährigen Krieg in Bremervörde am Endpunkt der schiffbaren Oste. Hier versperrte die Furt und später eine Brücke der Vörder Burg den Schiffen die Weiterfahrt.
Die große Moorsenke im Elbe-Weser-Dreieck konnte hier auf einem Geestrücken durchquert werden, der als Furt den Übergang über die Oste ermöglichte. Um das 8. Jahrhundert erfolgte die Errichtung der Siedlung namens Vörde. Hier entstand später die von einem Wassergraben umrandete Burg. Diese Burganlage mit dem kleinen Vörder Hafen wurde 1653 im Bild von Matthaeus Merian dargestellt. Es war die Ostefurt, die von Fernhandelswegen und lange Zeit von der Ochsentrift für den Weg von Dänemark nach Bremen und den Niederlanden genutzt wurde. Die Oste, die Furt und der Hafen prägten die Siedlung, die 1852 das Stadtrecht erhielt.
Geschichte
Erstmals wird um 1250 vom Schiffsverkehr auf der Oste berichtet, als bereits viele Ewer den Fluss befuhren. 1690 berichtet der Schwedische Amtmann Johann Ernst Rist, dass Deichbrüche zur Versandung und Verschlammung der Oste geführt hätten, was vor Bremervörde die Schifffahrt behinderte, so dass nur noch kleine Ewer den Bremervörder Hafen anlaufen konnten. Daher wurde von größeren Schiffen der Löschplatz an der Fresenburg genutzt. Erst durch eine Flussregulierung (1759–1764) auf der etwa 6 km langen Strecke von Bremervörde stromabwärts wurden die störenden Sandbänke beseitigt und der Hafen auch für größere Schiffe wieder zugänglich.
Die Lage am Rande des riesigen sich zwischen Bremervörde und Bremen ausdehnenden Moorgebietes, bestehend aus dem Ostemoor, Gnarrenburger Moor, Rummeldeismoor, Langes Moor, Kurzes Moor und Teufelsmoor führte in Bremen zum Bau des Findorff-Hafens und zum erheblichen Ausbau des bestehenden Bremervörder Hafens der Unteroste und zum Bau des Torfschiffhafens an der Oberoste. Der Hafen von Bremervörde, der bis 1740 vorwiegend zur Versorgung der Bevölkerung diente, erhielt danach durch die Moorkolonisierung des Teufelsmoores einen deutlichen Aufschwung. Die Urbarmachung und Besiedlung wurde vom hannoverschen Kurfürsten angeordnet, der ab 1720 nach ersten mühevollen Versuchen Jürgen Christian Findorff 1751 mit der Moorkolonisation beauftragte und ihn 1771 zum Moorkolonisator ernannte. Im Rahmen dieser großen Aufgabe entwässerte er die Sümpfe und gründete viele Siedlungen.
Die in Bremervördes Nähe im Moor gelegenen beiden Siedlungen Fahrendorf und Fahrendahl wurden von Findorff zwischen 1771 und 1782 gegründet. Ab dem Jahr 1775 befand sich hier auf dem Fahrenberge eine mit Torf beheizte Glashütte, die Bremervörder Bürgern gehörte und die wirtschaftliche Entwicklung der umliegenden Dörfer und des Hafens positiv beeinflusste.
Zur großtechnischen Entwässerung der Moore begann Findorff neben vielen Gräben und Schiffgräben die Hamme, Wörpe und Wümme zu schiffbaren Wasserwegen auszubauen, da übliche mit Fuhrwerken befahrbare Wege im Teufelsmoor nicht existierten. Von 1769 bis 1790 ließ er den Oste-Hamme Kanal bauen, der in seinen Abmessungen auch den Verkehr mit Torfkähnen, den sogenannten Halbhunt-Kähne zuließ. Auf diesen Halbhunt-Kähnen konnten ca. sechs Kubikmeter Brenntorf nach Bremen oder Bremervörde transportiert werden.
Den ersten Generationen der von Findorff angesiedelten Moorbauern fiel es besonders in den ersten Jahren schwer, vom Anbau und Viehzucht zu leben. Sie wohnten in einfachen Katen mit offener Feuerstelle, hielten einige Ziegen und Schafe, seltener eine Kuh, die statt der eigenen Frau auch den Pflug zog. Sie bauten den Torf ab und säten in das abgegrabene Land Buchweizen. Den trockenen Torf nutzten sie zum Heizen und verkauften einen Teil nach Bremen oder Hamburg. Auch für die zweite und dritte Generation blieb das Leben entbehrungsreich, denn sie mussten neben den Arbeiten zum Überleben noch weitere Pflichten erfüllen und den Bau und die Instandhaltung von Kanälen, Gräben, Dämmen und Brücken erledigen. Obwohl der Torfabbau, Transport und Verkauf eigentlich nur für eine Übergangszeit gedacht waren, blieb er für die meisten Moorbauern die Haupterwerbsquelle. Aus dieser Zeit stammt die Aussage:
„Den Ersten sien Doad, den Tweten sien Not, den Dridden sien Broad“
Der Oste-Hamme Kanal erhöht den Hafenumschlag
Nach dem Bau des 1769 bis 1790 erbauten Oste-Hamme-Kanals diente er der Entwässerung und Versorgung der Bevölkerung, da es hier kaum Straßen gab. Er ermöglichte den Torfbauern den Schiffstransport über die Hamme und Wümme bzw. Lesum und Weser nach Bremen und über die Oste mit Umladung im Bremervörder Hafen über die Elbe nach Stade, den Elbehäfen in Schleswig-Holstein und nach Hamburg. So wurde von vielen Siedlern der Moordörfer am Kanal der Torf über die Gräben und Kanäle gestakt und getreidelt. Das Treideln übernahmen nicht selten die Kinder oder die Ehefrauen.
Der Kanal mit einer Sohlenbreite von vier Metern ist 19 km lang, beginnt bei Spreckens an der Oberoste und endet bei der Kreuzkuhle in die Hamme. Er hatte eine Wasserspiegelbreite von sechs Meter und die Wassertiefe betrug 0,9 Meter. Die notwendige Wasserhaltung im Kanal war im Spätsommer und Herbst schwierig und wurde nur durch vielfache Kanalunterteilung und entsprechende Anordnung von vielen „Schütten“ und „Stauen“ ermöglicht, die den Transport erheblich erschwerten und wodurch die Fahrt mindestens zwei Mann erforderten. Ein Schütt oder Stau bestand aus einer Holzwand von fugendicht aufeinandergesetzten Brettern, die links und rechts in der Kanalwand in Führungen gehalten wurden. Bei Kuhstedt befand sich der höchste Punkt des Kanals und beim Öffnen zur Durchfahrt in Richtung Hamme bzw. Oste ging viel Wasser verloren. Daher wurden die Durchfahrten in Kanalordnungen mit Durchfahrtzeiten geregelt. Erst mit der Erfindung der Klappstaue ab den 1860er Jahren wurde die Kanalfahrt deutlich erleichtert, und der zweite Mann wurde eingespart.
Fast jeder Moorbauer hatte im 19. Jahrhundert seinen eigenen Torfkahn. Etwa ab Gnarrenburg erfolgte der Transport über den Kanal und die Oberoste in Richtung Bremervörde mit Umladung im Ostehafen auf erheblich größere Besanewer. Für die Fahrt nach Bremen brauchten die Torfbauern drei bis vier Tage und übernachteten im vorderen beheizbaren Teil der Halbhuntkähne oder in den Hammehütten. Über den Kanal bis zur Oberoste nach Bremervörde ging die Fahrt erheblich schneller, sie begann frühmorgens und endete oft schon am Abend. Je ob die Fahrt direkt am Kanal begann und ob im Torfschiffhafen an der Amtsallee gelöscht wurde oder ob es noch durch die Schleuse in den Bremervörder Haupthafen ging. Letzteres dauerte länger, da es in der Saison vor der Schleuse längere Wartezeiten gab. Im Haupthafen wurde der Torf auf größere Oste-Ewer verladen.
Schwinge-Oste-Kanal, Oereler Kanal und Fresenburger Kanal
Der erheblich kürzere auch als Elmer Schiffgraben genannte Schwinge-Oste-Kanal verbindet die Oste mit der Schwinge. Der Kanal beginnt etwa 3,5 km unterhalb Bremervördes an der Unteroste und endet in der Nähe der Schwingequelle zwischen Elm und Mulsum. Der Bau wurde ebenfalls durch Findorff angeordnet und beaufsichtigt, er wurde 1774 begonnen und dauerte bis 1784. Er führte durch ein zwölf Meter mächtiges Moor, wodurch sich die lange Bauzeit von 10 Jahren erklärt. Er erhielt bei weitem nicht die Bedeutung wie der Oste-Hamme Kanal. Auch der in der Oberoste mündende Oereler Kanal, in den mehreren Entwässerungsgräben aus dem Ortsgebiet von Oerel münden, spielte bei dem Schifftransport von Torf eine untergeordnete Rolle. Auch der Fresenburger Kanal, der zwischen Elm und Bremervörde in die Unteroste mündet, diente ebenfalls der Moorentwässerung und zum Torftransport in den Bremervörder Hafen. Diese Kanäle wurden hauptsächlich zur Moorentwässerung gebaut, spielten aber auch eine Rolle zur Versorgung der Bevölkerung.
Umschlag im Bremervörder Ostehafen
Als Endpunkt der schiffbaren Oste war der kleine Binnenhafen ein wichtiger Umschlagplatz für Baustoffe wie Kalk, Zement, Mauersteine und Dachziegel und sicherte die preiswerte Versorgung von einigen Grundnahrungsmittel wie Getreide, Zwiebeln und Kohl. Die Steine und Dachziegel kamen fast ausschließlich aus den Ziegeleien an der Unteroste.
Wolle, Wachs und Glasprodukte, besonders die patentierten Tropfengläser der Gnarrenburger Marienhütte, kamen ab den 1870er Jahren mit hier auch als Bullen bezeichneten Kähnen über den Oste-Hamme Kanal nach Bremervörde. Sie wurden regelmäßig mit dem sogenannten „Glasdampfer“ mit dem Namen Bremervörde nach Hamburg zum Weiterexport in alle Welt transportiert.
Ausgehend wurden Holz und landwirtschaftliche Erzeugnisse geladen. Ab 1720 wurde zunehmend Torf umgeschlagen, wobei der Torftransport nach Stade und Hamburg durch die Urbarmachung des Ostemoores bei Bremervörde zunahm. Ab 1790 wurde der Torftransport aus dem Gnarrenburger Moor durch die Fertigstellung des Oste-Hamme Kanals erheblich wichtiger und der Torfumschlag im Bremervörder Hafen erfuhr eine erhebliche Beschleunigung. Auch in Elm und Niederochtenhausen wurden Schiffstellen eingerichtet, da der Bremervörder Hafen ausgebaut werden musste. Hier wurde vorwiegend der Torf aus dem Ostemoor verladen. Größere Ewer konnten Bremervörde erst nach einer Ostebegradigung zwischen Elm und Bremervörde anlaufen.
Besonders die großen auch als Bullen genannten Halbhunt-Kähne mit einer Ladung von ca. sechs Kubikmeter Brenntorf, die über den Oste-Hamme Kanal und die Oberoste den Flecken Bremervörde erreichten, verursachten im Herbst einen Stau, um durch die Schleuse in den Hafen der Unteroste zu gelangen. Daher wurde im Bereich der Oberoste in der Amtsallee vor der Schleuse ein kleiner Hafen angelegt, in dem die Torfkähne ihr Torf für die Bremervörder Bürger in Ackerwagen löschen konnten.
Am 30. Oktober 1800 wurde eine Verordnung durch die Bürgermeister verkündet, die es in Bremervörder Hafen anlegenden Schiffern verbot, ihre Ware in großen Mengen an „gewinnsüchtige Verkäufer“ zu verkaufen. Die Waren mussten vorher vorschriftsmäßig im Orte ausgerufen werden. Hintergrund war, das Waren wie Zwiebeln und Kohl zur einfachen und gerechten Versorgung aller Bürger zu dienen hatten. Es wurden häufige Verstöße gegen diese Verordnung und die „Polizey-Ordnung“ überliefert, die mit Strafen geahndet wurden. Nach Beendigung der 1803 begonnenen so genannten „Franzosenzeit“ wurde die unterbrochene Moorkolonisation fortgesetzt, und im Bremervörder Bereich der Unteroste entstanden einige Gewerbebetriebe wie die Knochenmühle mit Leimkocherei, die Kalkbrennerei, eine Sägerei und Torfwerk sowie die Schiffswerft am Gnattenberg.
Torfhandel und -umschlag im Ostehafen Bremervörde
Am 15. Juli 1818 wurde vom Amt Bremervörde der Torfhandel neu geregelt und das bisherige Torfmaß „Fuder“ durch „Korb“ ersetzt. Das Amt setzte fest, dass ab diesem Datum nur der genormte und nummerierte Korb als alleiniges Torfmaß für den Torfhandel galt. Diese fortlaufend nummerierten Körbe hat das Amt anfertigen lassen und die Nummern wurden inwendig eingebrannt und auswendig aufgemalt. Sie wurden beim Bürger Johann Segelhorst aufbewahrt und wurden ab 1818 von den Schiffern vor der Verladung abgeholt und nach Beendigung wieder zurückgebracht. Die Schiffer mussten für die Nutzung zwei Schilling Cassen-Münze (24 Pfennig) bezahlen und wenn sie nach Körben handelten auch zwei Körbe gegen Gebühr an Bord nehmen.
Es gab zwei Gruppen von Ewerschiffern, zum einen die Torfschiffer als selbstständige Händler mit fester Kundschaft und in der Saison nur Torf fuhren und daher leer in Bremervörde einliefen. Die andere Gruppe, die Frachtschiffer kamen beladen an. löschten ihre Ladung und luden Torf für fremde Rechnung als Rückladung.
Nicht nur das Beladen der Ewer im Bremervörder Hafen lag in den Händen der Stauer und verlief seinerzeit (ohne Telefon und Fahrrad) anders ab, als bei heutiger Schiffsabwicklung und -beladung. Die Stauer wohnten direkt am Hafen und gingen zu den Schiffsanküften an die Schiffsstelle, deren Zeiten sie aufgrund der Flut und des Windes kannten. Hier erfragten sie von „ihrem“ jeweiligen Torfschiffern die benötigte Ladung, die die Torfkunden in Hamburg oder Schleswig-Holstein beim Schiffer bestellt hatten. Je nach der Qualität, entweder heller gestochener Bäckertorf der oberen Moorschichten oder flachgetretener und geglätteter Backtorf der mittleren und unteren Schichten, und Menge schätzte der erfahrene Stauer die Zeit ab, bis der Torf beim Schiff sein konnte. Er informierte den Schiffer, damit der sich auf die Wartezeit einrichten konnte. Die Stauer wusste in etwa, welcher „seiner“ Moorbauern trockenen Torf der gewünschten Qualität vorrätig hatte oder haben könnte und machte sich zu Fuß auf den Weg. Bei diesem Moorbauer wurde er in der Regel zum Mittag oder Kaffee eingeladen, bevor man zum Geschäft kam. Der Moorbauer nannte die verfügbaren Mengen und auch die benötigten Zeiten zum Beladen der hier als Bullen bezeichneten Huntschiffe und die Ankunft in Bremervörde. Häufig brauchte der Moorbauer auch den Kahn des Nachbarn für den Transport und Hilfe beim Beladen. Mit tatkräftiger Unterstützung der Familie begann am gleichen Tag das Beladen. Anschließend oder am nächsten Tag frühmorgens ging es auf die Torfkahnfahrt zum Bremervörder Hafen, der je nach Entfernung und Lage zum Oste-Hamme Kanal nach ein bis zwei Tagen erreicht wurde. Zu jedem Bullen gehörten zwei Mann, einer zog und der andere stieß den Kahn vom Ufer ab.
In der Regel musste der Stauer weitere Moorbauern besuchen, um die vom Schiffer benötigte Ladungsmenge zu beschaffen. Danach machte er sich auf den Heimweg und teilte dem Schiffer das Ergebnis seiner kurzen Handelsreise mit. Bei der Ankunft der über den Kanal getreidelten und über die Oberoste gesegelten Kähne im kleinen Torfhafen an der Amtsallee wurde der Kahn und die Ladung aufgemessen, eine Arbeit die auch häufig vom Schleusenmeister durchgeführt wurde. Hier warteten in der Saison häufig weitere Torfkähne und das anschließende Durchschleusen erfolgte immer mit zwei Bullen gleichzeitig. Im Hafenbereich der Unteroste wurden die Bullen anschließend zu den wartenden Ewern gewriggt.
Zu beiden Seiten der wartenden Ewer lagen vier bis sechs Bullen und die Ewer wurden unter Anleitung des Stauers von je zwei Mann pro Bulle und dem Schifferknecht beladen. Nach der Beladung wurden die Moorbauern vom Schiffer bezahlt, der Durchschnittspreis für einen beladenen Bullen betrug rund 20 Taler, in trockenen Jahren sank er bis auf 17 Taler, während er in nassen Jahren auf 25 Taler anstieg. Der Stauer ging bei Hochwasser an Bord des jeweiligen fertig beladenen Ewers und unterstützte den Schiffer des hochbeladenen Ewers unter Segel bei der Fahrt auf der Unteroste bis Niederochtenhausen. Hier wurde an der Schiffstelle angelegt und der Stauer erhielt seinen Staulohn von rund sechs Mark und machte sich durch die Fresenburg auf den Heimweg.
Die Saison der Torfewer mit dem Torf vom Vorjahr ging von Mitte März bis Anfang Juni und mit dem neuen Torf von Mitte Juli bis Ende November.
Schiffsverkehr zum Bremervörder Hafen
Wie stark der Schiffsverkehr zum Beispiel 1836 auf der Oste war, zeigen die Aufzeichnungen eines Zollschiffes, das vor der Ostemündung in der Elbe lag. Hiernach wurden 1836 auf der Oste 10.321 Schiffe registriert, davon 5232 einlaufende und 5089 auslaufende Schiffe. Hiervon haben rund 1000 Schiffe Bremervörde angelaufen.
Aus einem Heberegister für Schiffsstättengebühren, das in Bremervörde aufbewahrt wird, wurden in dem Jahr 1848 rund 1100 einlaufende Schiffe im Bremervörder Hafen notiert, wobei die auswärtigen Schiffer hauptsächlich aus Hamburg, Elmshorn, Glückstadt, Itzehoe und Freiburg kamen. Aus Finkenwerder kam immer auch ein Schiffer mit dem bekannten Namen Kienau nach Bremervörde. Die Bremervörder Schiffer dieser Zeit hießen Gerdel, Müller, Schlichting, Springer, Murken, Kleen und Schulz.
Um 1900 erhielt Bremervörde einen Eisenbahnanschluss nach Stade und Bremerhaven. Es wurden auch Gleise im Hafen verlegt und der Torfschiffhafen in der Amtsallee erhielt zwei Gleise zur Torfverladung.
Mit der Verbesserung der landgebundenen Verkehrswege und der Motorisierung im 20. Jahrhundert verlor die Flussschifffahrt und besonders die Torfschifffahrt ihre einzigartige Bedeutung. Die Steinkohle löste den Torf ab und ab 1930 spielte der Torf nur noch eine regionale Bedeutung. Inzwischen hatte Stackbusch zur Uferbefestigung von Flüssen Torf als Ladung abgelöst. Es war fest gebündeltes Busch- und Strauchwerk, das von den Altenteilern und Bauern im Winter an den Weg- und Waldrändern abgeschlagen wurde. Auf Ackerwagen wurde er zum Hafen transportiert und zwischengelagert. Im Frühjahr wurde er dann auf die inzwischen motorgetriebenen Ewer verladen. Sowohl in die Laderäume als auch an Deck wurde der Stackbusch mehrere Meter hoch gestaut und verzurrt. Der Schiffer stand dort oben und betätigte das Ruderrad mit einer entsprechenden Verlängerung. In den 1990er Jahren wurde auch diese Ladung weniger und heute wird der Hafen von privaten Seglern und Motorbootfahrern genutzt.
Literatur
Elfriede Bachmann, Rainer Brandt: BREMERVÖRDE Bilder aus der Geschichte einer Stadt. Borgardt Druck, Bremervörde 1987.
Eberhard Geßler, Helmut Meyer: Bremervörde Veränderungen eines Stadtbildes. 1991 Band 1, Bremervörder Zeitung
Eberhard Geßler, Helmut Meyer: Bremervörde Veränderungen eines Stadtbildes. 2001 Band 2, Bremervörder Zeitung
Weblinks
Schiffsbetrieb Weitere Details und Bilder
Einzelnachweise
Bremervörde
Ehemaliger Hafen
Binnenhafen in Niedersachsen
Ostehafen
HOstehafen Bremervörde
Verkehrsbauwerk im Landkreis Rotenburg (Wümme)
Hafen in Europa
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2058225
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schariatmadari
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Schariatmadari
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Schariatmadari ist der Familienname folgender Personen:
Hasan Shariatmadari (* 1947), iranischer Oppositionspolitiker
Mohammad Shariatmadari (* 1960), iranischer Politiker
Mohammad Kazem Schariatmadari (1906–1986), iranischer Großajatollah
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12430922
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https://de.wikipedia.org/wiki/Beachhandball-Ozeanienmeisterschaften%202018
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Beachhandball-Ozeanienmeisterschaften 2018
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Die Beachhandball-Ozeanienmeisterschaften 2018, die kontinentalen Meisterschaften der Oceania Continent Handball Federation (OHF), waren die dritte Austragung des Wettbewerbs. Die Spiele wurden vom 23. bis 24. Februar in Glenelg, einem Vorort von Adelaide, Australien, ausgetragen.
Erstmals nahmen an einer Ozeanienmeisterschaft nicht nur Australien und Neuseeland teil. Mit der Frauen-Nationalmannschaft Amerikanisch-Samoas begann eine Entwicklung, die eine schnelle Verbreitung des Sports mit sich brachte, die erst durch die COVID-19-Pandemie ab 2020 etwas aufgrund der zum Teil strickten Reisebeschränkungen unterbrochen wurde. Der amerikanisch-samoanische Verband wurde erst weniger als eineinhalb Jahre zuvor gegründet und erreichte mit der Vizemeisterschaft und damit der Distanzierung Neuseelands einen ersten schnellen Erfolg.
Platzierungen teilnehmenden Nationalmannschaften
Anmerkungen
2018
Handballveranstaltung 2018
Beachhandball-Wettbewerb in Australien
Sportveranstaltung in Adelaide
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8845280
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https://de.wikipedia.org/wiki/Seymour%20Cromwell
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Seymour Cromwell
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Seymour „Sy“ Legrand Cromwell II (* 17. Februar 1934 in New York City; † 2. Mai 1977 in Cambridge, Massachusetts) war ein amerikanischer Ruderer.
Cromwell war über Jahre der beste amerikanische Skuller, er gewann sieben nationale Meisterschaften im Einer und weitere im Doppelzweier. 1962 gewann er im Einer bei den Weltmeisterschaften die Bronzemedaille hinter Wjatscheslaw Iwanow aus der Sowjetunion und dem Briten Stuart MacKenzie. 1963 siegte er bei den Panamerikanischen Spielen im Einer. Bei seiner einzigen Olympiateilnahme 1964 in Tokio trat er mit James Storm im Doppelzweier an und gewann die Silbermedaille hinter dem sowjetischen Doppelzweier mit Oleg Tjurin und Boris Dubrowski. Im gleichen Jahr gewann Cromwell auch die Diamond Sculls bei der Henley Royal Regatta. Zwei Jahre später erkämpften Seymour und Storm die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 1966 hinter den Schweizern Melchior Bürgin und Martin Studach. Cromwell blieb bis kurz vor seinem Tod aktiver Ruderer, bei der Olympiaqualifikation 1976 wurde er Dritter. Neben seiner Ruder-Karriere war er auch als Bergsteiger und Segler aktiv.
Cromwell graduierte 1956 in Princeton und studierte später am MIT und in Harvard. Nach einer kurzen Laufbahn als Schiffsbauer wechselte er ins Lehrfach. Er starb 1977 an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Literatur
Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7.
Weblinks
Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1964
Panamerikaspielesieger (Rudern)
Ruderer (Vereinigte Staaten)
US-Amerikaner
Geboren 1934
Gestorben 1977
Mann
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880354
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https://de.wikipedia.org/wiki/Grizzly%20Man
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Grizzly Man
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Grizzly Man ist ein kritischer Dokumentarfilm von Werner Herzog über den Tierschützer Timothy Treadwell, der 13 Sommer lang mit Grizzlybären in Alaska zusammengelebt hatte. Treadwell und seine Freundin Amie Huguenard wurden Anfang Oktober 2003 außerhalb ihres Zeltes von einem Bären angefallen, getötet und teilweise gefressen.
Handlung
Der Film besteht zu erheblichem Teil aus Timothy Treadwells einzigartigem Videomaterial, das während der letzten fünf Jahre entstanden war und fast hundert Stunden umfasst. Treadwell ist in diesen Aufnahmen häufig selber zu sehen.
Die Naivität des Mannes, der die Bären als geradezu seinesgleichen verstehen wollte, ihnen Namen gab, persönliche liebevolle Beziehungen aufnahm, der auch den ihn „begleitenden“ Teddybär seinem Publikum vorstellte, kontrastiert Herzog durch Interviews mit Personen aus Treadwells Umfeld wie dem Buschpiloten Willy Fulton, der jahrelang den Filmer ein- und ausgeflogen und die Parkaufsicht alarmiert hatte, als er am 6. Oktober das Paar abholen sollte, stattdessen aber den Bären an einer offenen Leiche vorfand. Zu Wort kommen weiter der Gerichtsmediziner, Treadwells Eltern, Jewel Palovak und andere Personen aus dem Freundeskreis.
Timothy Treadwell wollte aller Welt die Schutzbedürftigkeit der Tiere zeigen und Bärenjagd verhindern – auch um den Preis seines Lebens, wie er immer wieder erklärt. Während des Winters jobbte er zeitweise im Gastgewerbe, hielt aber auch mit seinen Videos kostenlose Vorträge, beispielsweise in Schulen, hatte ein Buch verfasst, war zuletzt prominent und auch bei David Letterman zu Gast.
Auch die letzte Phase der letzten Expedition ist dokumentiert. Beispielsweise zeigt eine ungewöhnlich lange Einstellung, gedreht am Tag vor dem tödlichen Angriff, einen alten Bären beim Tauchen nach Lachskadavern. Der Kommentar in Herzogs Film besagt, dass dieses Tier, das dem Filmer unbekannt war und das Areal erst nach Abzug der „befreundeten“ Bären aufgesucht hatte, vermutlich nicht mehr kräftig genug zum Jagen war. Möglicherweise zeigt die Aufnahme den etwa 28-jährigen Bären „141“, in dessen Verdauungstrakt wenig später Leichenteile und Fetzen der Kleidung der beiden Abenteurer gefunden wurden.
Herzog zeigt sich zutiefst fasziniert von diesem Grenzgänger, dessen Filmarbeit, die „weit über die Grenzen des Naturfilms hinausgehe“ er höchsten Respekt zollt, zeigt aber auch Sequenzen, in denen Treadwell sich vor der eigenen Kamera maßlos über Personen entrüstet, die in seine Nähe und damit in die Nähe der Bären kommen. Einen Smiley, den ein Besucher in der Nähe des Lagers auf einen Stein gemalt hatte, oder die Kurzmitteilung Hi Timothy. See you summer 2001. auf einem Ast nennt er „mögliche Todesdrohung“. Die Parkverwaltung, deren Vorschriften er laufend verletzt, wird zum Feindbild. Herzog nimmt diese Clips als Indiz für zumindest zeitweiligen Verfolgungswahn.
Dass sein Lager und sein Aufenthalt in unmittelbarer Nähe der Bären jegliche für Besucher nötigen Sicherheitsregeln verhöhnt, gesteht Treadwell auch selbst ein (in offenem Gelände sind hundert Yards Mindestabstand einzuhalten, erfährt man im Film). Dass das jährliche letzte Lager im „Grizzlylabyrinth“, in dem er umkam, wegen des dichten Erlengebüschs das allergefährlichste war, wusste er.
Dass Treadwell sich zum „einsamen Rufer“ stilisiert, bemängelt Herzog ebenfalls: Seine Selbstdarstellungsauftritte wiederholt er bis zu fünfzehnmal, während die jeweiligen Begleiterinnen, die mitunter auch die Kamera führen, kaum je im Bild aufscheinen und nie erwähnt werden. Weiter widerspricht er Treadwells Auffassung, die in den Gesichtern der Tiere Ausdruck, sogar Gefühl, erkennen will – Herzog lässt bloß gelten, was er „auf bloßes Überleben ausgerichteten Instinkt“ nennt. Er kontrastiert Treadwells Versuch, selbst Teil der Grizzly-Welt zu werden, mit Kommentaren von Sven Haakanson Jr., Ureinwohner und Direktor des Alutiiq Museum, und dem Bärenforscher Larry Van Daele. Ersterer spricht Treadwell mangelnden Respekt vor den Grizzlys zu, was den Tod zweier Menschen und zweier Bären verursacht und Treadwells Mission letztlich geschadet habe. Letzterer befürwortet den kontrollierten Abschuss von Bären.
Treadwells Kamera erfasst auch den Tod des Paares, allerdings bloß als Audioaufzeichnung: Amie Huguenard hatte vergessen oder keine Zeit mehr gehabt, den Deckel vom Objektiv zu nehmen.
Herzog, der beim Abhören dieser Tonaufnahme gezeigt wird, beschreibt, wie ihn der verzweifelte Überlebenskampf so sehr erschüttert, dass er die Aufzeichnung nicht in seinen Film nimmt: Der den Tod erwartende Treadwell fordert seine Freundin auf, davonzulaufen. Stattdessen versucht die Frau, die vor Bären stets Angst hatte und die Treadwell noch kurz zuvor wegen seiner Todessehnsucht zu verlassen gedroht hatte, den Grizzly mit einer Bratpfanne abzuwehren. Nahezu unerträglich sind laut Herzog Amie Huguenards letzte aufgezeichnete Schreie. Das Band endet, bevor sie von dem Bären getötet wird. Der verzweifelte Kampf hatte rund sechs Minuten lang gedauert. Der Erbin des Bandes, Jewel Palovak, legt er nahe, es zu vernichten, ohne es abzuhören, was sie verspricht.
Herzog sieht die wirkliche Bedeutung von Treadwells filmischem Lebenswerk weniger in der Dokumentation der Tierwelt als im Einblick in die menschliche Psyche, wie er am Ende seines Films sagt.
Kritik
Grizzly Man wurde von den meisten Kritikern gelobt. Die Rezensionssammlung Metacritic zählt 35 Kritiken, von denen 34 positiv ausfallen, und vergibt 87 von 100 möglichen Punkten. Von den 136 von Rotten Tomatoes ausgewerteten Kritiken fallen 93 % positiv aus. Zusammenfassend heißt es dort: „Zu welcher Meinung man auch immer über den obsessiven Treadwell kommen mag, Werner Herzog hat wieder einmal ein faszinierendes Thema gefunden.“
Auf Kritik stieß der Film bei Nick Jans, dem Autor des Buches The Grizzly Maze („Grizzlylabyrinth“ nannte Treadwell das von Bärenpfaden durchquerte Erlengestrüpp am Oberen Kafliasee, wo er ums Leben kam). Jans bemängelt etwa Herzogs Auswahl aus Treadwells Videomaterial, die er tendenziös nennt und widerspricht der dadurch plausiblen „möglichen Geisteskrankheit“. Zudem schade Herzogs Film den Bären, indem er den Hype des Bear Viewing weiter beschleunige und noch mehr Touristen im Bärengebiet anziehe.
Auszeichnungen und Nominierungen
Auszeichnungen
2006: Chicago Film Critics Association Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2006: DGA Award in der Kategorie Outstanding Directorial Achievement in Documentary für Werner Herzog
2005: Florida Film Critics Circle Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2006: Kansas City Film Critics Circle Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2005: Los Angeles Film Critics Association Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2006: NSFC Award in der Kategorie Bester nicht-fiktionaler Film
2005: NYFCC Award in der Kategorie Bester nicht-fiktionaler Film
2006: OFCS Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2005: San Diego Film Critics Society Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2005: San Francisco Film Critics Circle Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2005: Alfred P. Sloan Feature Film Prize beim Sundance Film Festival
2005: Toronto Film Critics Association Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
Nominierungen
2006: Nominiert für den Eddie in der Kategorie Bester geschnittener Dokumentarfilm für Joe Bini durch die American Cinema Editors
2006: Nominiert für den BFCA Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm durch die Broadcast Film Critics Association Awards
2005: Nominiert für den Gotham Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2006: Nominiert für den Independent Spirit Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm
2006: Nominiert für den Großen Preis der Jury in der Kategorie World Cinema - Documentary für Werner Herzog beim Sundance Film Festival
Sonstiges
Die Musik stammt von Richard Thompson. Am Ende des Films singt Don Edwards das Lied Coyotes.
Anmerkungen und Quellen
Weblinks
Grizzly Man script (Transkription, Englisch)
Filmtitel 2005
US-amerikanischer Film
Dokumentarfilm
Independentfilm
Bär im Film
Werner Herzog
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2628092
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aussichtsturm%20Chaumont
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Aussichtsturm Chaumont
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Der Aussichtsturm Chaumont (: Tour panoramique de Chaumont) ist einer der ältesten Aussichtstürme aus Beton und befindet sich neben der Bergstation der Standseilbahn La Coudre–Chaumont zum Berg Chaumont (Funiculaire de Chaumont) oberhalb der Stadt Neuenburg in der Schweiz.
Der vom Architekten Arthur Bura und dem Ingenieur Arthur Studer entworfene filigrane Stahlbeton-Turm aus dem Jahr 1912 weist als Besonderheit auf, dass der Zugang zum Teil über eine lange schräge Rampe aus Stahlfachwerkkonstruktion erfolgt.
Über ein Drehkreuz (Eintritt CHF 1.–) mit nachfolgenden schrägen Steg zum Turm und 56 Treppenstufen erreicht man die Plattform in 10 Meter Höhe. Der Aussichtsturm mit Antenne ist ca. 20 Meter hoch.
Vom Parkplatz oder von der Endstation der Standseilbahn erreicht man den Aussichtsturm in 2–3 Minuten.
Der Turm steht unter Denkmalschutz, im mittleren Denkmalschutzstatus von regionaler Bedeutung.
Weblinks
Ausflugsbahn von Neuchâtel La Coudre nach Chaumont
historische Fotografie
Einzelnachweise
Chaumont
Bauwerk in Neuenburg NE
Kultur (Neuenburg NE)
Kulturgut von regionaler Bedeutung im Kanton Neuenburg
Erbaut in den 1910er Jahren
Chaumont
Turm im Kanton Neuenburg
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12459209
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bernardo%20Lopes
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Bernardo Lopes
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Bernardo Lopes (* 20. September 1955 in Barique, Manatuto, Portugiesisch-Timor) ist ein leitender Beamter aus Osttimor. Seit 2021 ist er Administrator (Administrador) der Gemeinde Manatuto.
Werdegang
Bernardo Lopes wuchs im Suco Aiteas auf. Von 1965 bis 1968 besuchte er die drei ersten Klassen der Grundschule in Barique und 1969/70 die 4. Klasse der Grundschule Nuno Alves Pereira in Soibada. Am Colégio de São José in Balide erhielt Lopes eine Ausbildung zum Lehrer und arbeitete von 1972 bis 1975 an der Schule von Guruça.
1974 wurde Lopes Sub-Delegierter von der ASDT (der späteren FRETILIN) für den Suco Guruça. Außerdem war er bis 1976 stellvertretender FRETILIN-Sekretär der Zone 03/Barique. Von 1975 bis 1978 war Lopes Zugführer in der Forças Armadas de Libertação Nacional de Timor-Leste (FALINTIL) im Sektor Centro Leste, im Kampf gegen die indonesischen Invasoren. Nach der aktiven Kampfzeit arbeitete Lopes weiter für den Widerstand und als Aktivist für ein Unabhängigkeitsreferendum von Indonesien.
Gleichzeitig absolvierte Lopes Ausbildungskurse für lokale Verwaltung und Kurse für Notfallmanagement und absolvierte von 1983 bis 1985 die Sekundarschule in Manatuto. Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit bildete er sich weiter, unter anderem mit Kursen zur Unterstützung des Bildungssystems und Konsolidierung der portugiesischen Sprache. An der Universidade Nasionál Timór Lorosa’e (UNTL) erhielt Lopes nach seinem Studium von 2004 bis 2009 seinen Bachelor in Erziehungswissenschaften. Zwischen 2002 und 2021 arbeitete Lopes als Lehrer für Portugiesisch und Direktor der Einrichtung für Grundbildung.
2021 wurde Barreto zum Präsident der Gemeindeverwaltung Manatutos vereidigt. Er setzte sich in einem schriftlichen Auswahlverfahren gegen vier andere Kandidaten durch. Seine Amtszeit ist zunächst auf fünf Jahre begrenzt.
Barreto spricht mit Tetum und Portugiesisch beide Amtssprachen des Landes.
Einzelnachweise
Person (Manatuto, Gemeinde)
Administrator (Gemeinde, Osttimor)
FRETILIN-Mitglied
Unabhängigkeitskämpfer in Osttimor (1975–1999)
Osttimorese
Geboren 1955
Mann
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12679905
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https://de.wikipedia.org/wiki/Castel%20Vasio
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Castel Vasio
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Castel Vasio ist eine Höhenburg im Nonstal im Trentino, Italien.
Lage
Die Burg liegt in isolierter Lage im oberen Nonstal in Luftlinie etwa 800 m südsüdwestlich des Ortskerns von Vasio und 600 m südsüdöstlich der Ortschaft Brez. Sie wurde auf einer steil abfallenden Anhöhe im Val Scura auf einer Höhe von auf der orographisch linken Uferseite des Torrente Novella errichtet. Die tief ausgewaschene Schlucht des Novella dient als zusätzliches natürliches Hindernis, die die Anlage auf ihrer Nord- und Westseite schützt. An Castel Vasio führt eine alte und wahrscheinlich bereits von den Römern genutzte Straße vorbei, die unterhalb der Burg mit Hilfe einer Brücke auf die andere Uferseite des Novella in Richtung Brez, Arsio sowie zum Castello di Sant’Anna führt.
Der aussichtsreiche Burghügel ist an seiner Ostseite von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben, die in der Vergangenheit für den Weinbau bekannt waren, da sie das einzige Weinbaugebiet in der Pieve von Fondo waren.
Geschichte
Der Bau gehörte ursprünglich, wie viele andere Burgen im Tal, den Grafen von Eppan. Letztere waren zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert nachweislich auch in der Pieve von Fondo präsent, in deren Gebiet die Burg liegt. Über die Baugeschichte der Anlage ist dennoch wenig bekannt. Die möglicherweise bereits im 12. Jahrhundert errichtete Burg entstand zur Kontrolle der an ihr vorbeiführenden Straße über den Novella und diente zugleich als Straßenzollstation.
Die erste urkundliche Erwähnung als Castrum de Vaz erfolgte 1237, als Graf Egno II. von Eppan nach dem Tod seines Onkels Graf Ulrich III. und Vormund seiner Cousins Georg und Friedrich IV. die Burg und den umliegenden Besitz als Erbverwalter an einen Berthold von Cloz verlehnte. 1248 übertrugen die Brüder Georg und Friedrich IV. von Eppan den Besitz zusammen mit dem im Etschtal liegenden Schloss Königsberg an Egno II., der zwei Jahre später das Amt des Fürstbischofs von Trient antrat. Mit dem Tod des Fürstbischofs Egno von Eppan, fiel Castel Vasio 1273 an das Hochstift Trient.
Bewohnt wurde der Bau von einer Familie aus Vasio, die damit zu bischöflichen Ministerialen wurden und den Namen di Vasio annahmen. 1391 erneuerte Fürstbischof Georg von Liechtenstein gegenüber Morandus von Vasio das Lehen. Der letzte lebende Herr von Vasio, Sigismund von Vasio ist letztmals 1430 dokumentiert. Unter seiner Herrschaft wurde die Burg im Zuge der zwischen 1418 und 1420 ausgetragenen Spaurer Fehde von den Truppen des Peter von Spaur eingenommen. Im Dezember 1420 musste der Spaurer die Burg wieder an Sigismund von Vasio übergeben.
Nach dem Erlöschen des Geschlechts der Vasio, Sigismund war nach Inama bereits vor 1446 verstorben, wechselte Castel Vasio im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts mehrmals den Besitzer. 1451 belehnte zunächst Bischof Georg III. Hack seinen Bruder Happe mit der Burg. Nach dem Tod Happes veräußerten seine Brüder den Besitz in Vasio zusammen mit Castel Campo in den Äußeren Judikarien 1486 an Gregor Trapp. 1490 wurde der Trapp von Fürstbischof Ulrich von Frundsberg mit Castel Vasio belehnt. Nach Gorfer wurde der vormals verlassene und heruntergekommene Bau von Gregor Trapp restauriert. 1518 verkaufte der Trapp die Burg an Balthasar von Cles, Bruder des Fürstbischofs Bernhard von Cles sowie Hauptmann des Nons- und Sulzberges. Im Dezember des gleichen Jahres belehnte Bernhard von Cles seinen Bruder mit der Burg. Aber bereits 12 Jahre später wurde Castel Vasio an Giovanni Antonio von Malosco veräußert. In einem Schreiben an seinen Bruder Bernhard von Cles rechtfertigte Balthasar den Verkauf damit, dass die Burg einzustürzen drohe und ein Einsturz nur mit erheblichen finanziellen Aufwand verhindert werden könne. Noch im gleichen Jahr wurde der Malosco und seine Erben vom Bischof mit der Burg belehnt.
Aber auch die Malosco gaben den Burg wieder ab und Nicolò, der Sohn von Giovanni Antonio, verkaufte sie 1561 an Cristofero Oliviero d’Arsio. Das Geschlecht nahm in Folge eine Namens- und Wappenvereinigung vor, der nach Brentari von ihnen zu Arz von Vasegg eingedeutscht wurde. Die Arz von Vasegg hielten Vasio als bischöfliches Lehen, getrennt von ihren landesfürstlichen Lehen in Arsio und Castelfondo bis ins 19. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert wurde der erneut von Einsturz bedrohte Bau zunächst von Anton und 1761 von Felix von Arz restauriert, woran zwei erhaltene Gedenksteine erinnern.
Nach dem Tod von Felix von Arz 1782, der zugleich der letzte bischöfliche Hauptmann des Nons- und Sulzberges war, verfiel die Burg. 1878 kaufte Battista Rizzi die Ruine. Unter seiner Regie wurden der Bau weitgehend abgetragen und die Reste in einem dort neu errichteten Bauernhaus integriert. Zu Beginn der 2000er Jahre wurde der seit Jahren leerstehende und heruntergekommene Besitz umfassend restauriert. Teile der ehemaligen Burganlage werden seit der Restaurierung als Beherbergungsbetrieb genutzt.
Beschreibung
Nach den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführten Umbauten, blieb von der Originalstruktur der Anlage nur noch wenig erhalten. Bis dahin bestand Castel Vasio aus einem quadratischen zentral angelegten Bergfried, der mit Ghibellinenzinnen versehen war. An den Bergfried lehnten sich zwei Baukörper an. Wegen der eingeschränkten Fläche auf der Kuppe des Burghügels, muss es sich um eine kleinere Burg gehandelt haben. Die Anlage war von einer Burgmauer umgeben, die an der Straßenseite mit einer Zwingermauer und Ravelin zusätzlich verstärkt war. Das Burgtor war mit einem kleinen Burggraben und Zugbrücke zusätzlich geschützt. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurden nach Gorfer die Wohn- und Wirtschaftsgebäude am Bergfried vergrößert und erhöht.
Erhalten geblieben sind Teile des Bergfriedes, der eine Seitenlänge von jeweils 8 m aufweist und eine Mauerstärke zwischen 1 und 2,5 m besitzt. Zur Burg gehörte auch eine Burgkapelle, die bis 1749 dokumentiert ist und später bei den Umbauarbeiten im Bauernhaus integriert wurde. Nach Tabarelli-Conti handelte es sich bei Castel Vasio um einen außergewöhnlichen Bau, dessen Verlust umso schmerzlicher ist.
Castel Vasio ist sowohl auf der großen Tirol-Karte von Matthias Burglechner als auch im Codex Brandis festgehalten, und beide in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden sind. Sie zeigen die Burg in groben Zügen in ihrem Originalzustand vor den im 18. Jahrhundert durchgeführten Restaurierungsarbeiten.
Literatur
Ottone Brentari: Guida del Trentino. Trentino Occidentale parte seconda: Campo Rotaliano, Valle di Non, Valle di Sole, I Monti del Trentino Occidentale. Sante Pozzato, Bassano del Grappa 1892, S. 159–160.
Carl Ausserer: Der Adel des Nonsberges: Sein Verhältnis zu den Bischöfen und zu den Landesfürsten, seine Schlösser, Burgen und Edelsitze, seine Organisation, Freiheiten und Rechte. Die „Nobili rurali“. In: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. Neue Folge – Neunter Band, Selbstverlag, Wien 1899, S. 94–96 (Digitalisat).
Vigilio Inama: Famiglie e castelli De’ Malosco e De’ Vasio nella Val di Non. In: Archivio Trentino. Jahrgang XIX (1904), Heft I. Giovanni Zippel, Trient 1904, S. 32–53. (Digitalisat)
Aldo Gorfer: I Castelli del Trentino. Saturnia, Trient 1967, S. 669–672.
Gian Maria Tabarelli, Flavio Conti: Castelli del Trentino. De Agostini, Novara 1981, S. 191.
Umberto Raffaelli (Hrsg.): Castelli del Trentino. Provincia autonoma di Trento. Soprintendenza per i beni architettonici, Trient 2007, S. 140.
Gianluca Dal Rì, Marco Rauzi: Castel Vasio. In: E. Possenti, G. Gentilini, W. Landi, M. Cunaccia (Hrsg.): Castra, castelli e domus murate. Corpus dei siti fortificati trentini tra tardoantico e basso medioevo. Apsat 4. SAP Società Archeologica s.r.l., Mantua 2013, ISBN 978-88-87115-77-2, S. 205–206.
Ulrike Kindl, Alessandro Baccin (Hrsg.): Der Codex Brandis. Band 2: Die Burgen im Etschtal, am Nonsberg und im Sulztal. Curcu Genovese, Bozen 2019, ISBN 978-88-6876-238-4.
Tobias Pamer: „wann das ewr gnad horen wil“. Der Rotulus des Peter von Spaur. Ein Zeugnis zur kriegerischen Auseinandersetzung und politischen Kommunikation der Spaurer Fehde. In: Tiroler Heimat. 84, 2020, S. 69–107 (Digitalisat).
Stefania Franzoi (Hrsg.): Famiglia Spaur di Castel Valer. Inventario dell’archivio storico (1231, copia - sec. XX prima metà). Provincia autonoma di Trento. Servizio Beni librari e archivistici, Trient 2021, (PDF).
Weblinks
Castel Vasio auf castellideltrentino.it (italienisch)
Einzelnachweise
Burg im Trentino
Borgo d’Anaunia
Burg in Europa
Höhenburg in Italien
Ersterwähnung 1237
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12341385
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Tettsteder%20in%20Vestland
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Liste der Tettsteder in Vestland
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Dies ist eine Liste der Tettsteder in Vestland. Gelistet werden also alle Tettsteder, die im Fylke (Provinz) Vestland liegen. Die Tettsteder werden jährlich vom norwegischen Statistikamt Statistisk sentralbyrå (SSB) nach gewissen Kriterien bestimmt. Ein Tettsted hat mindestens 200 Einwohner und der Abstand zwischen den einzelnen Häusern soll im Normalfall 50 Meter nicht überschreiten. Der Abstand kann größer sein, wenn etwa die natürlichen Gegebenheiten in einem Gebiet keine Bebauung zulassen oder flächenintensive Anlagen wie Schulen oder Industriegebäude vorliegen. In einer Kommune können mehrere Tettsteder liegen. Zugleich können sich einzelne Tettsteder über mehrere Kommunen erstrecken.
Liste
Siehe auch
Liste der größten Tettsteder Norwegens
Weblinks
Liste der Tettsteder beim Statistisk sentralbyrå (norwegisch, englisch)
Einzelnachweise
Vestland
Tettsteder
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12740167
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vierhuben
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Vierhuben
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Vierhuben ist ein deutscher Ortsname:
Vierhuben, Ort im Kreis Löbau (Westpreußen), ab 1940 Kreis Neumark, Westpreußen/Danzig-Westpreußen, seit 1945: Cztery Włoki, untergegangener Ort in der Gmina Biskupiec, Powiat Nowomiejski, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen
Vierhuben, Ort im Kreis Rößel, Ostpreußen, seit 1945: Czwórka (Jeziorany), untergegangener Ort in der Gmina Jeziorany, Powiat Olsztyński, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen
Siehe auch: Vierhufen
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3073871
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wanhua%20Chemical%20Group
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Wanhua Chemical Group
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Wanhua Chemical Group (vormals Yantai Wanhua Polyurethanes Co., Ltd.; YPTU) ist ein chinesisches Unternehmen mit Sitz in Yantai. YPTU wurde am 20. Dezember 1998 gegründet. Das Unternehmen ging am 5. Januar 2001 in Shanghai an die Börse.
Das Unternehmen produziert und verkauft verschiedene Rohstoffe zur Herstellung des Kunststoffes Polyurethan.
Einzelnachweise
Chemieunternehmen (Volksrepublik China)
Hersteller von Polymeren
Wirtschaft (Shandong)
Yantai
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317568
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https://de.wikipedia.org/wiki/Abstammungsprinzip
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Abstammungsprinzip
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Abstammungsprinzip bezeichnet das Prinzip, nach dem ein Staat seine Staatsbürgerschaft an Kinder verleiht, deren Eltern (oder mindestens ein Elternteil) selbst Staatsbürger dieses Staates sind. Es wird auch Ius sanguinis (auch Jus sanguinis und vereinzelt ius sanguis; , auch als Blutrecht bezeichnet; vgl. Blutsverwandtschaft) genannt.
Es gilt in den meisten Staaten allein oder in Verbindung mit dem Geburtsortsprinzip und kann nachrangig sein gegenüber ausschließenden Prinzipien wie der Vermeidung mehrfacher Staatsbürgerschaften (z. B. in China) oder früher weit verbreiteten und immer noch anzutreffenden Bedingungen an Geschlecht, Religion oder Ethnie.
Das insbesondere im angelsächsischen Rechtskreis herrschende Ius soli („Recht des Bodens“) ist ein anderes Prinzip des Staatsbürgerschaftserwerbs und knüpft an den Geburtsort an. Es wird in manchen Staaten (z. B. Frankreich) neben dem Ius sanguinis oder in Ergänzung zu diesem praktiziert. In den meisten Staaten gilt eine Mischung beider Erwerbsprinzipien.
Geschichte
Lange war die Weitergabe der Staatsangehörigkeit allein auf den Vater beschränkt. Diese patrilineare Beschränkung wurde im Zuge der Gleichstellung der Geschlechter aufgegeben, ebenso wie die lange verbreitete Unterscheidung von ehelichen und nichtehelichen Kindern beim Erwerb der Staatsangehörigkeit. Vor allem Staaten, aus denen zahlreiche Auswanderer kamen, neigten zum Abstammungsprinzip, um den Zusammenhang mit ihren Volkszugehörigen, auch wenn diese keine Staatsangehörigen mehr waren, möglichst zu bewahren.
Staaten, die das Abstammungsprinzip anwenden
Deutschland
1842 wurde in Preußen das Gesetz über die Erwerbung und den Verlust der Eigenschaft als preußischer Untertan sowie über den Eintritt in fremde Dienste eingeführt. Mit diesem Gesetz war Preußen von dem bis dahin geltenden Ius soli zum Ius sanguinis übergegangen. Der Historiker Wolfgang Wippermann sieht diesen Wandel im Zusammenhang mit dem völkischen Begriff der Nation, der sich im 19. Jahrhundert in Deutschland durchgesetzt habe. Dieser Begriff schloss alle „Fremdvölkischen“ selbst dann aus, wenn sie sich durchaus als deutsch empfanden. Das betraf vor allem Sinti, die auf Grundlage des Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1870 nun zu Ausländern erklärt und ausgewiesen wurden, obwohl ihre Vorfahren zumeist seit dem Spätmittelalter in Deutschland gelebt hatten.
Im Deutschen Kaiserreich galt das 1870 noch für den Norddeutschen Bund erlassene Gesetz über den Erwerb und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit vom 1. Juni 1870, in dem die „Bundesangehörigkeit“ aus der Staatsangehörigkeit der Gliedstaaten abgeleitet wurde. Es trat nach der Reichsgründung in weiteren Gliedstaaten in Kraft, etwa im Königreich Bayern durch § 9 des Gesetzes, betreffend die Einführung Norddeutscher Bundesgesetze in Bayern vom 22. April 1871. Auch im Reichsland Elsaß-Lothringen, das kein Bundesstaat, sondern reichsunmittelbar war, wurde die norddeutsche Regelung in der für Bayern geltenden Fassung durch das Gesetz, betreffend die Einführung des Reichsgesetzes über die Freizügigkeit vom 1. November 1867 und des Reichsgesetzes über die Erwerbung und den Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit vom 1. Juni 1870 vom 8. Januar 1873 in Kraft gesetzt, so dass auch dessen Einwohner Angehörige des Deutschen Reiches wurden.
Sozialdemokraten und Linksliberale von der Fortschrittlichen Volkspartei forderten wiederholt, in Deutschland geborenen und aufgewachsenen Ausländern das Recht auf Einbürgerung zu gewähren. Damit wollten sie die Lage von Kindern aus Ehen deutscher Frauen und staatenloser Männer verbessern, die in Deutschland vollauf integriert lebten. Dies wurde von den meisten anderen Parteien aber abgelehnt, die eine Masseneinwanderung „Volksfremder“, namentlich von Polen und Juden, und dadurch eine Gefährdung der Homogenität der Nation befürchteten. Der Deutschkonservative Abgeordnete Eduard Giese etwa erklärte 1912, er sehe in der „Hauptsache des Bluts, der Abstammung das Entscheidende für den Erwerb der Staatsangehörigkeit. Diese Bestimmung dient hervorragend dazu, den völkischen Charakter und die deutsche Eigenart zu erhalten und zu bewahren“. Deutschland behielt das Ius sanguinis bei.
1914 trat das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz in Kraft, das seither im Deutschen Reich und später in der Bundesrepublik Deutschland maßgeblich war. Diese Regelung führte eine der Sache nach einheitliche Reichsstaatsangehörigkeit auf der Grundlage der Staatsangehörigkeiten der deutschen Länder ein, verankerte rechtlich das Abstammungsprinzip und schaffte das teilweise noch geltende Geburtsortsprinzip ab. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1934 die Länderstaatsangehörigkeiten abgeschafft und die (unmittelbare) Reichsangehörigkeit als deutsche Staatsangehörigkeit definiert. 1935 wurde das Reichsbürgergesetz erlassen, eines der Nürnberger Gesetze, das das Abstammungsprinzip für Juden und Polen mit deutscher Staatsangehörigkeit aufhob. Nur wer „deutschen oder artverwandten Blutes“ war, konnte „Reichsbürger“ sein. Damit wurde die Teilmenge aller Staatsangehörigen bezeichnet, die mit allen Rechten und Pflichten ausgestattet waren. Allen anderen wurde nur die einfache Staatsangehörigkeit zugewiesen.
Am 15. Juli 1999 beschloss der Deutsche Bundestag das reformierte Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG), das am 1. Januar 2000 in Kraft trat. Danach erwirbt ein Kind ausländischer Eltern durch die Geburt im Inland unter bestimmten Bedingungen die deutsche Staatsangehörigkeit. Falls das Staatsangehörigkeitsrecht der Eltern das Abstammungsprinzip vorsieht, erwirbt das Kind beide Staatsangehörigkeiten, muss sich aber nach Erreichen der Volljährigkeit entscheiden, welche es behalten will.
Österreich
Im österreichischen Recht gilt ein reines Abstammungsprinzip. Kinder einer österreichischen Mutter bzw. eines mit der Mutter verheirateten österreichischen Vaters sind von Geburt an österreichische Staatsbürger. Bei unverheirateten Eltern muss der österreichische Vater innerhalb von acht Wochen nach der Geburt die Vaterschaft anerkennen, damit das Kind als österreichischer Staatsbürger anerkannt wird. Erfolgt dies erst später, kann das Kind die Staatsbürgerschaft unter erleichterten Bedingungen durch Verleihung erhalten.
Das österreichische Staatsbürgerschaftsrecht ist im Falle der Einbürgerung gegenüber Doppelstaatsbürgerschaften sehr restriktiv. Die Annahme einer fremden Staatsbürgerschaft führt – ohne vorhergehende Bewilligung des österreichischen Staates – automatisch zum Verlust der österreichischen. Eine Ausnahme sind Kinder mit Eltern unterschiedlicher Staatsbürgerschaft, wo im Land des nicht-österreichischen Elternteils ebenfalls der ius-sanguinis-Grundsatz gilt. In diesem Fall ist das Kind von Geburt an Doppelstaatsbürger und muss sich nach österreichischem Recht auch bei Volljährigkeit nicht für eine der beiden Staatsbürgerschaften entscheiden.
Schweiz
Das Schweizer Bürgerrecht wird ausschließlich durch Abstammung an Kinder übertragen. Jeder Schweizer erbt (in der Regel von seinem Vater) den Heimat- oder Bürgerort. Als Bürger einer Bürgergemeinde hat er automatisch auch das Schweizer Bürgerrecht. Wohnort der Eltern und eigener Geburtsort sind für diesen Vorgang unerheblich.
Einbürgerungen sind an strenge Bedingungen geknüpft und für die Betroffenen mit langen Wartezeiten und teilweise hohen Kosten verbunden. Wer eingebürgert werden will, ersucht um das Bürgerrecht einer Schweizer Gemeinde, womit er auch das Bürgerrecht des Bundes, der Schweizerischen Eidgenossenschaft, erhält.
Israel
In Israel besagt das Rückkehrgesetz, dass jede Person nach Israel einwandern darf und anschließend die Staatsbürgerschaft erhält, die einen jüdischen Eltern- oder Großelternteil hat, zum Judentum konvertiert ist oder mit einer Person verheiratet ist, auf die eine der vorgenannten Bedingungen zutrifft. Personen, die von Geburt an oder durch Konversion Juden waren und aus freien Stücken eine andere Religion angenommen haben, sind von dieser Regelung ausgenommen.
USA
In den Vereinigten Staaten von Amerika gilt neben dem Geburtsortsprinzip auch das Abstammungsprinzip. Angewandt wird dies auf im Ausland geborene Personen, die zum Zeitpunkt der Nationalitätsprüfung noch minderjährig sind. Folgende Fälle sind zu unterscheiden:
Eine Person, die als Kind zweier US-Staatsbürger (von denen mindestens einer seinen Wohnsitz in den USA hat) im Ausland geboren wird, erwirbt die amerikanische Staatsbürgerschaft per Geburt nach Abschnitt 301(c) des Immigration and Nationality Act (INA).
Eine Person, die als eheliches Kind eines US-Staatsbürgers (der einen vorgegebenen festen Mindestzeitraum in den USA gelebt hat) und eines Ausländers im Ausland geboren ist, erwirbt die amerikanische Staatsbürgerschaft per Geburt nach Abschnitt 301(g) des INA.
Eine Person, die als nichteheliches Kind eines männlichen US-Staatsbürgers im Ausland geboren ist, kann nach Abschnitt 301(g) des INA die amerikanische Staatsbürgerschaft erwerben, wenn der Vater bestimmte im Abschnitt 309(a) aufgeführte Voraussetzungen erfüllt.
Eine Person, die als nichteheliches Kind eines weiblichen US-Staatsbürgers im Ausland geboren ist, kann nach Abschnitt 309(c) die amerikanische Staatsbürgerschaft erwerben, wenn die Mutter zuvor einen vorgegebenen festen Mindestzeitraum in den USA gelebt hat.
Wenn das Kind zwar außerhalb der USA geboren ist, aber legal, z. B. mit einer Permanent Resident Card, in den USA lebt, erwirbt es die amerikanische Staatsbürgerschaft per Gesetz, also ohne besonderen Antrag. Diese Regel gilt auch für Kinder aus legal dort lebenden Migrantenfamilien, in denen mindestens ein Elternteil sich naturalisieren lässt.
Wenn das Kind außerhalb der USA geboren ist und weiterhin im Ausland lebt, kann es die US-Staatsbürgerschaft nur auf Antrag erwerben.
Literatur
Rogers Brubaker: Staats-Bürger. Deutschland und Frankreich im historischen Vergleich. Junius-Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-88506-234-8.
Helgo Eberwein, Eva Pfleger: Fremdenrecht für Studium und Praxis. Lexis-Nexis-Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-7007-5010-9.
Oliver Trevisiol: Die Einbürgerungspraxis im Deutschen Reich 1871–1945. V & R Unipress, Göttingen 2006, ISBN 3-89971-303-6 (zugl. Dissertation, Universität Konstanz 2004).
Wolfgang Wippermann: Das „ius sanguinis“ und die Minderheiten im Deutschen Kaiserreich. In: Hans Henning Hahn (Hrsg.): Nationale Minderheiten und staatliche Minderheitenpolitik in Deutschland im 19. Jahrhundert. Akademie Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-05-003343-6, S. 133–143.
Weblinks
Die deutsche Staatsbürgerschaft. Alles was Sie darüber wissen sollten. Abschnitt: Für wen gilt das Abstammungsprinzip, Informationsbroschüre der deutschen Bundesregierung (S. 31)
Einzelnachweise
Verfassungsrecht
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Einwanderungsrecht
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jagdschloss%20Wolkersdorf
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Jagdschloss Wolkersdorf
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Das Jagdschloss Wolkersdorf war ein von 1480 bis 1484 errichtetes und 1812/13 abgerissenes Jagdschloss der Landgrafen von Hessen bzw. von Hessen-Kassel in Bottendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Burgwald im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Nordhessen. Heute erinnern nur noch geringe Mauerreste und die Wolkersdorfer Teiche an die ehemalige Schlossanlage.
Das Schloss erlangte eine gewisse geschichtliche Bedeutung nach der im März 1540 geschlossenen Zweitehe des Landgrafen Philipp I. von Hessen, der seine Bigamie verheimlichen wollte, indem er seine Zweitfrau Margarethe von der Saale zwei Jahre lang in Wolkersdorf versteckte.
Geographische Lage
Das Schloss befand sich im äußersten Süden von Bottendorf, auf Höhe, zwischen der heutigen Wolkersdorfer Straße (B 252 Frankenberg – Marburg) im Westen und dem Bach Nemphe im Osten. Unmittelbar südlich der einstigen Schlossanlage befinden sich mehrere, noch aus der Bauzeit des Schlosses stammende Teiche.
Geschichte
Vorgängerburg
Das Schloss entstand an der Stelle und teilweise auf der Grundlage einer um die Mitte des 13. Jahrhunderts erbauten Wasserburg der edelfreien Herren von Helfenberg. Die Burg Wolkersdorf kam durch Kauf 1389 zur Hälfte und 1414 zur Gänze an die Landgrafen von Hessen und war in der Folge zunächst an Adelshäuser der Umgebung verpfändet, bis sie der in Marburg regierende Landgraf von Hessen-Marburg, Heinrich III. „der Reiche“, im Jahre 1479 einlöste.
Bau und Nutzung
Landgraf Heinrich ließ die Burg weitgehend abreißen und er und sein Sohn und Nachfolger Wilhelm III. ließen an ihrer Stelle in den Jahren 1480–1484 den fast vollständigen Neubau eines Wasser- und Jagdschlosses errichten. Nur der Turm blieb erhalten und wurde zum Treppenturm umgebaut. Architekt des Neubaus war der landgräfliche Hofbaumeister Hans Jakob von Ettlingen. Es entstand ein befestigtes Schloss nach dem Grundschema der Burg Hessenstein: eine Kernburg mit zwei parallel angeordneten, einen ummauerten Hof flankierenden, dreigeschossigen Wohngebäuden mit Dachgeschoss, deren Außenmauern im Untergeschoss teilweise aus der alten Ringmauer bestanden und, deren Verlauf folgend, daher bogenförmig verliefen. Das westliche der beiden Wohngebäude hatte einen oktogonalen Wendeltreppenturm mittig an der Hofseite. Der verkürzte und zum Treppenturm umgebaute ehemalige Bergfried verband die beiden Wohnbauten an deren Südende. Zugang zum Innenhof erfolgte durch jeweils ein Tor an der Süd- und Nordseite. Diese Anlage wurde von einer Mauer mit runden Türmen an drei der vier Ecken, dem durch einen Doppelturm an der Zugbrücke gesicherten Tor in den Wirtschaftshof an der vierten, nordwestlichen, Ecke und einem vor der Mauer verlaufenden Wassergraben umgeben. Unmittelbar südlich des Schlosses wurde die Nemphe zu einem großen Teich aufgestaut, der den Schlossgraben speiste und u. a. zur Versorgung mit frischen Fischen und zur Haltung von Enten und Gänsen diente. Das Gefälle vom Staudamm des Teichs in den Burggraben diente zum Betreiben des Mühlrads der Schlossmühle am Südostrand der Anlage.
Das Schloss diente hauptsächlich zur Ausübung der landesherrlichen Vorrechtes der „Hohen Jagd“ im Burgwald, das die Landgrafen seit 1464 besaßen, und wurde häufig von den Landgrafen von Hessen bzw. ab 1567 von Hessen-Kassel besucht. Der sogenannte „Herrenweg“ mitten durch den Burgwald verband das Jagdschloss Wolkersdorf mit dem 1450 erstmals erwähnten „Herrschafts-Jachthaus“ bzw. dem an gleicher Stelle in den Jahren 1721 bis 1744 erbauten bzw. umgebauten Jagdschloss Bracht. Da Frankenberg durch den großen Brand vom 9. Mai 1476 noch immer schwer gezeichnet war, wurde jedoch auch der Sitz des Amts Frankenberg um 1485 in das Schloss Wolkersdorf verlegt. Hierdurch entstand das Amt Wolkersdorf, dem die Gerichte Geismar und Röddenau (mit den Untergerichten Rengershausen und Bromskirchen) angehörten. Erst 1556 entstand wieder ein eigenständiges Amt in Frankenberg, untergebracht im ehemaligen Kloster St. Georgenberg, in dem außer der Stadt selbst das ehemalige Kloster, der Hof Rodenbach und die Kellerei Wiesenfeld vereinigt waren und das 1604 mit dem Amt Wolkersdorf vereinigt wurde.
Der zur Burg bzw. nun zum Schloss gehörige Landbesitz wurde zu einer landgräflichen Domäne zusammengefasst und unmittelbar nördlich des Schlosses wurde ein großer Wirtschaftshof eingerichtet und noch bis ins 17. Jahrhundert ausgebaut. Um einen weiträumigen Hof waren zahlreiche Wirtschafts- und Wohngebäude gruppiert: Scheunen, Stallungen (getrennt für Kühe, Kälber, Ochsen, Pferde, Schafe, Schweine, Sauen, Hühner), Schmiede, Schreinerei, Backhaus, Brauhaus, Mühle, Schlachthaus, Hundezwinger, Jägerhaus, Amts- und Schreibstube usw. Ein neuer Marstall mit Kavalierstuben im Obergeschoss und Zugang von dort zum Treppenturm wurde entlang der gesamten südseitigen Umfassungsmauer des Schlosses angelegt. Um den Bedarf der Domäne an Arbeitskräften zu decken, wurden bereits im Jahre 1483 polnische Saisonarbeiter angeworben. Im Laufe der Zeit wurden diese und auf dem Gut beschäftigte deutsche Landarbeiter in und um Wolkersdorf und Bottendorf sesshaft. Die Domäne wurde ab dem späten 17. Jahrhundert verpachtet und schließlich 1912 aufgelöst.
Eine zumindest zeitweilige geschichtliche Bedeutung erlangte das Schloss, als Landgraf Philipp I. nach seiner im März 1540 geschlossenen bigamistischen Zweitehe mit der 18-jährigen Margarethe von der Saale diese zwei Jahre lang in Wolkersdorf versteckte. Dort gebar sie 1541 ihren ersten gemeinsamen Sohn Philipp.
1618 ließ Landgraf Moritz einen in der Mitte des Wirtschaftshofs befindlichen Bau abreißen, das Jägerhaus ausbessern, einige Scheunen verrücken, und das Schloss weiter ausbauen. Das größere Haus an der Westseite hatte nun sieben kleine polygonale Erkertürmchen mit Spitzhelmen und einen als Glockenturm genutzten Dachreiter, und der Treppenturm erhielt ein spitzes Kegeldach mit vier Ecktürmchen.
In der Schlussphase des Dreißigjährigen Kriegs und insbesondere im sogenannten Hessenkrieg wurde das Schloss zwischen 1641 und 1648 mehrfach von Truppen der verfeindeten hessischen Landgrafschaften, Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel, und deren Verbündeten erobert. Der letzte Besitzwechsel erfolgte offenkundig im Zusammenhang mit dem am 20. November 1646 nordwestlich von Frankenberg ausgetragenen Gefecht auf der Totenhöhe, das die Hessen-Kasseler und Schweden für sich entschieden und dabei die Darmstädter Besatzung aus Wolkersdorf vertrieben. Dabei wurde das Anwesen allerdings teilweise zerstört. Als der Krieg endete, war die Schlossanlage weitgehend verwüstet, wurde jedoch wieder instand gesetzt.
1750/51 wurden von dem landgräflichen Oberbaumeister Johann Friedrich Jussow (1701–1779) detaillierte Bauzeichnungen des Schlosses angefertigt, offensichtlich angesichts eines ins Auge gefassten möglichen Neu- oder Umbaus, zu dem zwar Bauzeichnungen vorliegen, es jedoch nicht kam.
Abbruch
Das Ende des Schlosses nahte, als das Kurfürstentum Hessen im Jahre 1807 von Napoleon aufgelöst und in das von ihm für seinen jüngsten Bruder Jérôme geschaffene Königreich Westphalen eingegliedert wurde. Der wegen seines ausschweifenden Lebenswandels von den Bürgern seiner Hauptstadt Kassel als „König Lustik“ verspottete Jérôme war nahezu permanent auf der Suche nach neuen Einnahmequellen und verkaufte 1811 sowohl das Inventar als auch das Schloss selbst. Die Schlossgebäude wurden vom Bottendorfer Zimmermann Conrad Nolte 1812/13 abgebrochen und das dabei geborgene Baumaterial wurde anderenorts wiederverwendet.
Auch die Bauten des zur Domäne gehörigen Wirtschaftshofs wurden größtenteils abgebrochen und dann erst nach der vom 1813 nach Kassel zurückgekehrten Kurfürsten Wilhelm I. verfügten Annullierung des Domänenverkaufs schrittweise durch Neubauten ersetzt. Die ältesten Gebäude auf dem einstigen Domänenhof sind ein langgestrecktes, zweigeschossiges, komplett verschiefertes Fachwerkwohnhaus (Nr. 75/77), eine wohl noch Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene, rechtwinklig zu Nr. 77 stehende große Scheune aus Werksteinquadern, die wohl aus dem abgerissenen Schloss stammen, sowie die Hofanlage Nr. 81 im Südwesten.
Weblinks
(mit zeitgenössischen Zeichnungen der Schlossanlage)
Bottendorf, im Internetauftritt der Gemeinde Burgwald
Wolfgang Braun: Rekonstruktionszeichnungen deutscher Burgen: Schloss Wolkersdorf bei Frankenberg/Hess.
Burgenlexikon: Wolkersdorf
Schloss Wolkersdorf – Burgen und Schlösser im Landkreis Waldeck-Frankenberg
Wolkersdorf, auf der Burgen-Webseite www.burgenlexikon.eu von Stefan Grathoff
Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion.de
Literatur
Georg Landau: Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer. 3. Band, Bohné, Kassel 1836, S. 29–37. (books.google.de, vhghessen.de PDF).
Ernst Wenzel: Verschwundene Burgen. Schloß Wolkersdorf im Kreise Frankenberg. In: Hessenland, Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Geschichte, Kunst und Schrifttum Hessens. 46. Jahrgang, Marburg 1935, S. 145–151 (orka.bibliothek.uni-kassel.de).
Erich Anhalt: Der Kreis Frankenberg. Geschichte seiner Gerichte, Herrschaften und Ämter von der Urzeit bis ins 19. Jahrhundert. (= Marburger Studien zur älteren deutschen Geschichte. Reihe 1: Arbeiten zum geschichtlichen Atlas von Hessen und Nassau, Band 4), Elwert, Marburg 1928, S. 35 f.
Jakob Henseling: Wolkersdorf am Burgwald. Von Schloß und Dorf zur Staatsdomäne. Sommeraufenthalt des hessischen Landgrafen. in: Hessenland. Heimatbeilage der Oberhessischen Presse, 12. Jahrgang, Nr. 14, 26. Juli 1965.
Fußnoten
Bauwerk in Burgwald (Gemeinde)
Wolkersdorf
Wolkersdorf
Erbaut in den 1480er Jahren
Zerstört in den 1810er Jahren
Ruine in Hessen
Wolkersdorf
Wolkersdorf
Wolkersdorf
Wolkersdorf
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12007485
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https://de.wikipedia.org/wiki/Seatons
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Seatons
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Seatons ist eine Siedlung in der Saint Phillip’s Parish, an der Nordostküste der Insel Antigua, im Staat Antigua und Barbuda. Seatons hatte 2001 gut 461 Einwohner.
Lage und Landschaft
Seatons liegt im Norden des Saint Phillip’s Parish auf einer Landzunge, die von Mercers Creek Bay mit den Teilbuchten Farley Bay, Seaton Bay und Belfast Bay eingeschlossen wird. Vor der Küste liegt die Insel Laviscounts Island sie liegt in einer Linie mit Crumps Point im Westen, im gegenüberliegenden Parish Saint Peter, und Guard Point.
Im Süden schließt sich Glanvilles an.
Einzelnachweise
Ort in Antigua und Barbuda
Parish of Saint Phillip (Antigua und Barbuda)
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881960
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https://de.wikipedia.org/wiki/L-Jetronic
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L-Jetronic
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Die L-Jetronic ist ein antriebsloses Einspritzsystem für Ottomotoren mit elektronischer Steuerung, bei dem der Kraftstoff intermittierend in das Saugrohr eingespritzt wird. Die Höhe der Kraftstoffzumessung ist von der angesaugten Luftmenge abhängig, die elektronisch gemessen wird. Das System wurde 1973 eingeführt.
Aufbau
Kraftstoffweg
Der Kraftstoff wird von der Kraftstoffpumpe über einen Filter zum Kraftstoffverteilerrohr gefördert, das über einen Benzindruckregler die Einspritzventile versorgt. Der Druckregler regelt den Systemdruck im Kraftstoffverteilerrohr bis 3,5 bar. Der Saugrohrdruck wird über einen hinter der Drosselklappe angebrachten Schlauch an den Druckregler übertragen, der die Druckdifferenz zwischen Saugrohr und Verteilerrohr konstant hält. Dadurch ist das Volumen des pro Millisekunde eingespritzten Kraftstoffes unabhängig vom absoluten Druck des Saugrohrs und von der Stellung der Drosselklappe.
Die zugeteilte Kraftstoffmenge wird deswegen ausschließlich über die Öffnungsdauer der elektromagnetischen Einspritzventile bestimmt, die von einem Steuergerät angesteuert werden. Dieses schaltet nach Masse, da die Plusversorgung an den Ventilen anliegt. Wie bei der K-Jetronic liegen die Ventile im Ansaugtrakt etwa 70–100 mm vor dem Einlassventil (Saugrohreinspritzung, im Gegensatz zur Direkteinspritzung). Der Spritzkegel hat einen Winkel von 25 °. Die Öffnungsdauer beträgt bei betriebswarmem Motor und Leerlaufdrehzahl etwa 2,5 ms.
Bei älteren Fahrzeugen ist an das Kraftstoffverteilerrohr noch ein Kaltstartventil angeschlossen, das zur Anreicherung des Gemischs beim Kaltstart dient. Je nach Ausführung arbeitet es rein mechanisch oder wird über einen Thermozeitschalter angesteuert. Je nach Fahrzeug erhöht das Steuergerät zusätzlich die Einspritzmenge bei niedrigen Temperaturen. Bei neueren Kfz ist letzteres die einzige Methode zur Kraftstoffanreicherung.
Stauklappen-Luftmengenmesser
Der Stauklappen-Luftmengenmesser ähnelt in seinem Prinzip dem Luftmengenmesser einer K- oder KE-Jetronic.
Eine federbelastete Klappe befindet sich im Luftstrom und muss von diesem verschoben werden. Dadurch wird ein auf der Klappenwelle angebrachtes Potentiometer gesteuert.
Es zeigt einen der Klappenstellung entsprechenden Widerstandswert, der vom Steuergerät ausgewertet wird. Zur Kompensation der durch die Ansaugtakte erzeugten Druckschwankungen ist eine Kompensationsklappe eingebaut, die ebenfalls auf der oben beschriebenen Welle befestigt ist. Beide Klappen bilden ein Bauteil. Im Ansaugbereich des Luftmengenmessers ist ein temperaturabhängiger Widerstand eingebaut, der die Temperatur der angesaugten Luft misst. An der Unterseite des Luftmengenmessers ist bei manchen, meist älteren Fahrzeugen, eine Schraube angebracht. Diese verjüngt einen Kanal im Luftmengenmesser, durch den nicht gemessene Luft ins Saugrohr gelangt. Durch Verdrehen dieser Schraube ändert sich die Menge dieser Luft und das Steuergerät wird dementsprechend mehr oder weniger Kraftstoff zumessen.
Zustandekommen des Einspritzsignals
Das Steuergerät erhält von Klemme 1 des Zündverteilers eine Drehzahlinformation. Dabei sind pro 720° Kurbelwellendrehwinkel vier Einspritzsignale vorhanden (4-Zylinder-Motor). Im Impulsformer des Steuergerätes werden diese vier Signale in für das Steuergerät nutzbare Rechtecksignale umgewandelt. Der nachgeschaltete Frequenzteiler halbiert die Impulszahl. Die so entstandenen Signale werden nun im Divisions-Steuermultivibrator (DSMV) in die Einspritzgrundzeit umgeformt. Bei Beginn eines Signals lässt der DSMV eine Spannung linear ansteigen, am Ende des Signals wird sie wieder abgebaut. Die Geschwindigkeit des Spannungsabfalls wird durch den Widerstand des Luftmengenmesser-Potentiometers gesteuert. Je nach angesaugter Luftmenge wird die Abbauphase länger oder kürzer. Diese Einspritzgrundzeit wird nun in der Multiplizierstufe bearbeitet. Hier werden zwei Korrekturzeiten hinzugegeben oder abgezogen. Diese Korrekturwerte richten sich zum einen nach der Ansauglufttemperatur, der Motortemperatur und der Drosselklappenstellung und zum anderen nach der aktuellen Batteriespannung.
Das so entstandene Einspritzsignal wird in einer Endstufe verstärkt und an die Einspritzventile weitergeleitet.
Zusammengefasst bedeutet das:
Die Taktfrequenz der Einspritzventile wird aus der Motordrehzahl ermittelt.
Drehzahl und angesaugte Luftmenge bestimmen die Einspritzgrundzeit.
Die Multiplizierstufe erweitert die Einspritzgrundzeit laut Informationen der Messfühler und der Batteriespannung zur tatsächlichen Öffnungszeit des Einspritzventils.
Gemischkorrektur
Kaltstart
Bei den ersten Versionen über elektrisch beheizten Thermozeitschalter (Bimetall) und zusätzliches Kaltstartventil zur Gemischanreicherung
Bei neueren Fahrzeugen über längere Öffnungszeiten der Einspritzventile, geregelt durch das Steuergerät
Bei manchen Fahrzeugen kommen beide Methoden zugleich zum Einsatz.
Warmlaufphase
Die Warmlaufphase, insbesondere ein stabiler Leerlauf, wird durch den Leerlaufdrehsteller/Zusatzluftschieber realisiert.
Laständerungen
Der Drosselklappenschalter gibt Information (Leerlauf oder Volllast) ans Steuergerät und dieses ändert die Einspritzzeit in Abhängigkeit vom Drosselklappenwinkel, der durch das Drosselklappenpotentiometer erfasst wird.
Änderung der Ansauglufttemperatur
Erkennung über einen Thermosensor. Das Steuergerät reagiert mit Verlängerung der Einspritzzeit.
Änderung der Kühlmitteltemperatur
Erkennung über einen Thermosensor. Das Steuergerät reagiert mit Verlängerung der Einspritzzeit.
Drehzahlbegrenzung
Das Steuergerät bekommt die Drehzahlinformation vom Verteiler und nimmt ggf. die Einspritzzeit zurück.
Schubabschaltung
Erkennung über Drehzahl und Drosselklappenschalter; das Steuergerät stoppt die Einspritzung bei losgelassenem Gaspedal und oberhalb einer bestimmten Drehzahl (meist 1500 min−1).
Lambda-Regelung
Eine Lambdasonde erkennt fettes oder mageres Gemisch, dementsprechend wird die Einspritzzeit verändert.
L-Jetronic mit DME und L-Motronic
Eine Weiterentwicklung der L-Jetronic stellte Mitte der 1980er Jahre die Zusammenfassung von Zünd- und Einspritzregelung in einem Steuergerät dar. Dadurch wurde eine bessere Anpassung der Regelungen aufeinander ermöglicht, wodurch sich der Benzinverbrauch verringerte und bessere Emissionswerte erreicht wurden. Sämtliche mit dieser Einspritztechnik versehenen Fahrzeuge verfügten bereits über eine Lambdasonde und Katalysatorvorbereitung. Auf Wunsch wurden sie auch in Europa mit einem Katalysator ausgestattet. Weiterhin ist in die Tankentlüftung ein Aktivkohlefilter eingebaut, der die Kohlenwasserstoffemission aus dem Tank reduziert. Damit kann die L-Motronic die Euro-2-Abgasnorm erfüllen. Die Kraftstoffpumpe kann im Tank integriert sein.
Aktivkohlefilter mit Regenerierventil
Über die Tankentlüftung können ab einer bestimmten Temperatur leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe in die Erdatmosphäre gelangen. In der Euro-2-Norm wurde diese Emission auf einen bestimmten Grenzwert gesetzt. Um diesen einzuhalten, wurde ein Aktivkohlefilter in die Tankentlüftung eingebaut. Dieser absorbiert die entwichenen Kohlenwasserstoffe und lässt nur reine Luft in die Atmosphäre entweichen. Ein Regenerierventil ist zwischen dem Aktivkohlefilter und das Ansaugrohr des Motors platziert. Es öffnet unter bestimmten Voraussetzungen und ermöglicht eine Regeneration des Aktivkohlefilters. Die Kraftstoffdämpfe werden über das Regenerierventil in das Ansaugrohr gesaugt, gelangen dann in den Verbrennungsraum der Zylinder und werden dort verbrannt. Da das Steuergerät die Zusammensetzung der über das Regenerierventil angesaugten Luft nicht erkennen kann, ist es möglich, dass das Gemisch zu fett oder zu mager wird. Das wird über die Lambdasonde erkannt und durch das Steuergerät ausgeglichen. Bei OBD-Fahrzeugen wird die Funktion der Tankentlüftung über die Regelsonde überwacht. Findet die Regeneration des Aktivkohlefilters statt, macht die Regelsonde einen Spannungssprung in Richtung "fett". Bleibt der Spannungssprung aus, wird vom Steuergerät die OBD-Lampe angesteuert. Beim Abstellen des Motors bleibt das Regenerierventil einige Sekunden lang geschlossen, um ein Nachdieseln des Motors zu verhindern.
LH-Motronic
Der Grundaufbau einer LH-Motronic ist gleich einer L-Jetronic.
Im Unterschied zu dieser wird nicht die Luftmenge, sondern die Luftmasse gemessen.
Luftmassenmesser
Bei der LH-Motronic kann entweder ein Hitzdraht-Luftmassenmesser oder ein Heißfilm-Luftmassenmesser eingebaut sein.
Grundprinzip
1000 Liter Luft (ein Kubikmeter) haben bei 0 °C und einem Luftdruck von 1013 hPa eine Masse von 1,29 kg – die Dichte beträgt 1,29 kg/m3. Temperaturänderungen, aber auch Luftdruckänderungen, beeinflussen die Dichte der Luft. Das liegt daran, dass Gase den zur Verfügung stehenden Raum voll ausfüllen. Dabei haben die einzelnen Moleküle und Atome den größtmöglichen Abstand voneinander. Steigt nun die Temperatur, steigen die Eigenbewegungen der Luftteilchen und sie stoßen sich weiter voneinander ab. Die Dichte der Luft sinkt. Sinkt die Temperatur, bewegen sich die Teilchen weniger und der Abstand untereinander verringert sich. Die Dichte der Luft steigt. Steigt der Druck, werden die Teilchen auf einen kleineren Raum zusammengedrückt und die Dichte steigt. Sinkt der Luftdruck, sinkt auch die Dichte der Luft.
Lässt man Luft an einem beheizten Draht vorbeiströmen, wird der Draht abhängig von der Luftmasse pro Zeit unterschiedlich stark abgekühlt. Hält man die Temperatur des Heizdrahtes durch eine elektronische Regelung konstant, ist der durch den Heizdraht fließende Strom ein Maß für die vorbeiströmende Luftmasse.
Dieses Prinzip wird im Hitzdrahtluftmassenmesser und in Hitzdrahtanemometern verwendet.
Funktion des Hitzdrahtluftmassenmessers
Hinter dem Luftfilterkasten ist ein Rohrstück angebracht, in dem ein Messrohr sitzt. In diesem Messrohr ist ein 0,07 mm dünner Platindraht so angebracht, dass er von der durchströmenden Luft gut umspült wird. Über den Strom in einer Wheatstoneschen Brückenschaltung wird die Temperatur des Hitzdrahtes und eines weniger umströmten Vergleichsdrahtes gleich gehalten (ca. auf 100 °C). Gleichzeitig wird die Ansauglufttemperatur bestimmt.
Die eigentlich Messgröße ist der Spannungsabfall an den Messwiderständen der Schaltung. Diese haben eine hohe Langzeitstabilität.
Die Brückenschaltung wird mit einem Operationsverstärker gesteuert bzw. ausgewertet.
Die Messwerte werden 1000-mal pro Sekunde gewonnen. Das Steuergerät berechnet dann unter Berücksichtigung der anderen Messfühler die genaue Einspritzzeit.
Funktion des Heißfilmluftmassenmessers
Beim Heißfilmluftmassenmesser (siehe auch Thermoelektrisches Anemometer) wird der Platindraht durch eine Sensorplatte ersetzt. Diese besteht aus drei verschiedenen Widerstandsschichten mit unterschiedlichen Funktionen. Diese drei Schichten bestehen aus verschiedenen Materialien, die auf eine Keramikplatte in Hybridtechnik aufgedampft wurden. Dabei handelt es sich um
den Abgleichwiderstand. Er dient zur Erfassung der Lufttemperatur der angesaugten Luft und zeigt PTC-Verhalten.
den Heizwiderstand. Er dient nur als Heizung und hat keine Sensorfunktion.
den Sensorwiderstand. Er dient zur Erfassung der angesaugten Luftmasse und wird von dieser gekühlt. Je nach Luftmasse wird er mehr oder weniger vom Heizwiderstand aufgeheizt, so dass sein temperaturabhängiger Widerstand (NTC-Verhalten) konstant gehalten wird.
Der Heißfilmluftmassenmesser bietet einen Vorteil gegenüber dem Hitzdrahtluftmassenmesser. Die Keramikplatte ist so im Messrohr angeordnet, dass die Luft nicht auf sie prallt, sondern an ihr vorbeiströmen kann. Kleinste Partikel werden nicht mehr von der Sensoreinheit aufgenommen und können dort auch nicht mehr festbacken, wie das beim Hitzdraht der Fall war. Die Lebensdauer wurde dadurch erhöht. Allerdings ist die Messgenauigkeit nicht mehr so hoch wie beim Hitzdrahtluftmassenmesser. Trotzdem ist sie immer noch hoch genug, um ein problemloses Funktionieren der Anlage zu gewährleisten.
Sowohl beim Hitzdraht- und Heißfilmluftmassenmesser als auch beim Stauklappenluftmengenmesser tritt im Leerlaufbetrieb des Motors dasselbe Problem auf. Durch die in diesem Betriebszustand entstehenden Druckpulsationen der Luftsäule ist es möglich, dass ein und dieselbe Luftmasse mehrmals gemessen wird. Das wird z. B. dadurch verhindert, dass die Messeinheit in einen Bypasskanal integriert ist. Auch Luftmassenmesser mit Rückstromerkennung wurden verbaut.
Literatur
Karl-Heinz Dietsche, Thomas Jäger, Robert Bosch GmbH: Kraftfahrtechnisches Taschenbuch. 25. Auflage. Friedr. Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden 2003, ISBN 3-528-23876-3.
Peter Gerigk, Detlef Bruhn u. a.: Kraftfahrzeugtechnik. 7. Auflage. Westermann Schulbuchverlag, Braunschweig 2009, ISBN 978-3-14-231800-4.
Max Bohner, Richard Fischer, Rolf Gscheidle: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik. 27. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2001, ISBN 3-8085-2067-1.
Motorsteuerung
Einspritztechnik
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9365945
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo%20Edward
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Hugo Edward
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Hugo Edward (* 23. April 1845 in Berlin; † 6. August 1914) war ein deutscher Theaterschauspieler.
Leben
Edward, der Sohn eines angesehenen Kaufmanns, wollte schon in frühester Jugend statt zu lernen lieber Theater spielen. So arrangierte er mit Mitschülern Theateraufführungen, bei denen er stets das große Wort führte. Er war folglich glücklich am Berliner königlichen Opernhaus im Kostüm eines Ritters, Bürgers oder Landsmanns als Statist mitwirken zu dürfen.
Trotz der Versuche seines Vaters, ihn von einer Bühnenkarriere fernzuhalten, beteiligte sich Edwards weiter an Laienaufführungen wie Die Räuber von Maria Kulm, Schloss Greifenstein, Das Turnier zu Kronstein etc.
Nach dem Tod seines Vaters wurde er nach bestandener Deklamationsprüfung bei Oberregisseur Schütz ins Ensemble des Vorstädtischen Theaters aufgenommen. Nachdem er auch von Adele Peroni-Glasbrenner dramatischen Unterricht erhalten hatte, versuchte er sich erfolgreich als „Mortimer“, „Romeo“, „Carlos“, „Ferdinand“ etc. Es folgten einige Stationen in der Provinz, ehe er ans Wallnertheater und 1865 ans Hoftheater Stuttgart wechselte. Dort spielte er vor allem feurige Liebhaber. 1869 ging er zu Theodor Lobe ans Stadttheater Breslau. Ein Jahr später verpflichtete man ihn zusammen mit Marie Seebach für eine Gastspielreise in die USA. Durch den Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 wurde diese Reise aber verhindert, und da während des Kriegs jeglicher Theaterbetrieb ruhte, nahm er in Stuttgart Unterricht als Sanitäter und meldete sich als solcher freiwillig.
Nach dem Ende des Feldzugs erhielt er einen Gastspielantrag des Hoftheaters Darmstadt. Dort debütierte er am 14. April 1871 als „Friedrich Schiller“ in Die Karlschüler und wurde daraufhin engagiert. Dort blieb er bis 1896. Danach wirkte er bis mindestens 1902 als artistischer Leiter der Otto Devrientschen Volksfestspiele Luther und Gustav Adolf, wobei er auch gleichzeitig die beiden Titelrollen spielte.
Er war sowohl in Darmstadt als auch auf seinen zahlreichen Gastspielreisen beim Theaterpublikum sehr beliebt, und auch Kaiser Wilhelm schätze den Darsteller so sehr, dass er öfters auf dessen Befehl als „Fähnrich“ im Schweizer Lustspiel Epidemisch auftreten musste, eine Rolle, die an den meisten anderen Theatern eine Hosenrolle war. Zudem war er vielseitig verwendbar, sei es in der Tragödie, im Schau- und Lustspiel, Schwank und auch in der Posse.
In Anerkennung seiner schauspielerischen Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied der Hoftheater in Coburg und Gotha ernannt und 1898 mit dem Titel eines sachsen-weimarischen Hofrates ausgezeichnet.
Literatur
Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 220, ().
Einzelnachweise
Theaterschauspieler
Darstellender Künstler (Darmstadt)
Ehrenmitglied eines Theaters
Hofrat
Deutscher
Geboren 1845
Gestorben 1914
Mann
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6014164
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm%20Hagen%20%28Biologe%29
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Wilhelm Hagen (Biologe)
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Wilhelm Hagen ist ein deutscher Biologe und Professor für Marine Zoologie an der Universität Bremen.
Leben
Wilhelm Hagen studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Meeresbiologie. 1988 wurde er mit der Arbeit Zur Bedeutung der Lipide im antarktischen Zooplankton promoviert.
Arbeit
Hagen und seine Arbeitsgruppe arbeiten zur Ökologie des arktischen Zoo- und Phytobenthos und beschäftigen sich mit der Biodiversität der Tiefsee. Viele Forschungsunternehmungen finden in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven statt. Hagen arbeitet unter anderem zusammen mit Juliane Filser, Thomas Hoffmeister, Hans Konrad Nettmann und Martin Diekmann.
Hagen lehrt Marine Zoologie an den Biologie-Studiengängen der Universität Bremen und im Master-Kurs des Zentrums für Marine Tropenökologie.
Veröffentlichungen
mit Gotthilf Hempel, Kai Bischof (Hrsg.): Faszination Meeresforschung. Ein ökologisches Lesebuch. Springer Verlag Berlin 2017, ISBN 978-3-662-49714-2
Weblinks
Marine Zoology auf der Website der Universität Bremen
Einzelnachweise
Biologe
Hochschullehrer (Universität Bremen)
Deutscher
Geboren im 20. Jahrhundert
Mann
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3578140
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sacken
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Sacken
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Sacken steht für:
Sacken (Poppelau) (polnisch Lubienia), Ortschaft in der Gemeinde Poppelau, Powiat Opolski, Woiwodschaft Opole
Sacken ist der Familienname folgender Personen:
Adolf von Sacken (1830–1900), österreichischer Feldmarschalleutnant und Archivar
Eduard von Sacken (1825–1883), österreichischer Altertumsforscher und Heraldiker
Heinrich von Sacken († 1646), Oberrat und Landhofmeister im Herzogtum Kurland und Semgalle
Siehe auch:
Osten-Sacken
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7540918
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https://de.wikipedia.org/wiki/%286266%29%20Letzel
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(6266) Letzel
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(6266) Letzel ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 4. Oktober 1986 von dem tschechischen Astronomen Antonín Mrkos am Kleť-Observatorium (IAU-Code 046) bei Český Krumlov entdeckt wurde. Unbestätigte Sichtungen des Asteroiden hatte es schon am 20. August (1979 QO7) und 24. September (1979 SL3) 1979 am Krim-Observatorium in Nautschnyj gegeben.
Der italienische Astronom Vincenzo Zappalà definiert in einer Publikation von 1995 (et al.) eine Zugehörigkeit von (6266) Letzel zur Flora-Familie, einer großen Gruppe von Asteroiden, die nach (8) Flora benannt ist. Asteroiden dieser Familie bewegen sich in einer Bahnresonanz von 4:9 mit dem Planeten Mars um die Sonne. Die Gruppe wird auch Ariadne-Familie genannt, nach dem Asteroiden (43) Ariadne. In der aktuelleren AstDyS-2-Datenbank wird (6266) Letzel als Mitglied der Levin-Familie geführt, benannt nach dem Asteroiden (2076) Levin. Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wird bei einer spektroskopischen Untersuchung von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel bei (6266) Letzel von einer hellen Oberfläche ausgegangen, es könnte sich also, grob gesehen, um einen S-Asteroiden handeln.
Die zeitlosen (nichtoskulierenden) Bahnelemente von (6266) Letzel sind fast identisch mit denjenigen von fünf kleineren (wenn man von der Absoluten Helligkeit von 15,6, 15,4, 15,9, 16,5 und 17,9 gegenüber 13,5 ausgeht) Asteroiden: (21465) Michelepatt, (43740) 1981 EM9, (65743) 1993 TY19, (168820) 2000 SK266 und (219999) 2002 PP26.
(6266) Letzel ist nach dem tschechischen Architekten Jan Letzel benannt. Die Benennung erfolgte auf Vorschlag der tschechischen Astronomin Jana Tichá durch die Internationale Astronomische Union (IAU) am 2. April 1999.
Siehe auch
Liste der Asteroiden
Weblinks
(6266) Letzel in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory der NASA am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Kalifornien (englisch)
Einzelnachweise
Hauptgürtelasteroid unter 50 km Durchmesser
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10586759
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maya%20Lawrence
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Maya Lawrence
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Maya Lawrence (* 17. Juli 1980 in New York City) ist eine ehemalige US-amerikanische Degenfechterin.
Erfolge
Maya Lawrence nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London teil, bei denen sie die Einzelkonkurrenz auf dem 16. Rang abschloss. Im Mannschaftswettbewerb erreichte sie mit der US-amerikanischen Equipe das Halbfinale, das gegen Südkorea verloren wurde. Das abschließende Gefecht um Platz drei gegen Russland endete mit 31:30 knapp zugunsten der US-Amerikanerinnen, zu denen neben Lawrence noch Susie Scanlan, sowie Courtney und Kelley Hurley gehörten. Im selben Jahr wurde sie in Cancún sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftswettbewerb Panamerikameisterin.
Lawrence studierte an der Princeton University, für die sie auch im Collegesport aktiv war. Sie machte 2002 ihren Abschluss in Politikwissenschaften und African American studies.
Weblinks
Maya Lawrence – Rankings and Results in der Datenbank der Fédération Internationale d’Escrime (englisch/französisch)
Fechter (Vereinigte Staaten)
Olympiateilnehmer (Vereinigte Staaten)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2012
Universiadeteilnehmer (Vereinigte Staaten)
Teilnehmer der Sommer-Universiade 2011
Sportler (New York City)
US-Amerikaner
Geboren 1980
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hannes%20Finkbeiner
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Hannes Finkbeiner
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Hannes Finkbeiner (geb. 12. August 1977 in Freudenstadt) ist ein deutscher Autor, Journalist und Kolumnist. Er schreibt auch unter den Pseudonymen Jonas Erzberg und Mattis Ferber.
Werdegang
Finkbeiner wuchs in einem mittelständischen Hotelbetrieb in Baiersbronn im Nordschwarzwald auf, er hat allerdings nichts mit der Hoteliersfamilie Finkbeiner des Luxushotels Traube Tonbach zu tun, das in derselben Gemeinde liegt. Nach einer Ausbildung zum Restaurantfachmann im Hotel Bareiss in Baiersbronn-Mitteltal studiert er Journalistik an der Fachhochschule Hannover (2003–2006) mit dem Abschluss Bachelor of Arts.
Nach Abschluss des Studiums arbeitete Hannes Finkbeiner zunächst als Veranstaltungsleiter für Großevents bei der Deutschen Messe AG in Hannover, bevor er sich im Jahr 2008 als Journalist und Autor selbstständig machte. Seit 2009 veröffentlicht Finkbeiner diverse Koch- und Sachbücher, Romane und Erzählungen.
Finkbeiner schrieb für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stuttgarter Zeitung und Süddeutsche Zeitung. Seit 2016 unterrichtet er Journalistik an der Fachhochschule Hannover und verfasst im wöchentlichen Wechsel eine Gastro-Kolumne/Restaurantkritik für die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) mit dem Titel . Seit 2018 ist er regelmäßig für das RedaktionsNetzwerk Deutschland und für Spiegel Online tätig.
Publikationen
Im Jahr 2009 erschien Finkbeiners erstes Kochbuch "Kochimpuls – 30 Köche, 40 Sterne, 150 Rezepte" im Matthaes Verlag. 2010 folgte das Sachbuch "Ausbildung und Karriere in Hotellerie und Gastronomie", Matthaes Verlag. Bereits im Folgejahr 2011 dann das Kochbuch "Frühstück & Brunch: Rezepte, Tipps und Warenkunde", Matthaes Verlag. Die Rezepte dieses Buchs entwickelte Finkbeiner gemeinsam mit Sternekoch Ronny Siewert. Die beiden letztgenannten Bücher wurden jeweils mit der Silbermedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands (GAD) ausgezeichnet.
Sein Debüt-Roman "Jogginghosen-Henry" erschien im Jahr 2016 im Heyne Verlag München und fand vor allem in der deutschen Heavy-Metal-Szene Anklang. Stern Online riet Wacken-Fans das Buch als "Festival-Zelt Inventar zu betrachten". Die Stuttgarter Zeitung bezeichnete es als „modernen Bildungsroman in der Tradition von amerikanischen Klassikern wie J. D. Salingers "Der Fänger im Roggen" oder Harper Lees "Wer die Nachtigall stört“. Weniger Beachtung erfuhr Finkbeiners Erzählung „Mr. Devil und das Taschenherz“, die im selben Jahr ebenfalls im Heyne Verlag München als E-Book erschien.
Um seine belletristische von seiner journalistischen Arbeit besser zu trennen, veröffentlichte Finkbeiner im Jahr 2019 seinen zweiten Roman „Unheilbar glücklich“ unter dem offenen Pseudonym Jonas Erzberg. Das Buch erschien bei Bastei Lübbe, parallel wurde das Hörbuch bei Audio Media Verlag veröffentlicht. Die HAZ beschrieb das Buch als „gut gemachten Unterhaltungsroman“, der Schwarzwälder Bote als „eine Reisegeschichte, eine Geschichte vom Suchen (...) und Finden, in der auch Gesellschaftskritik mitschwingt.“
Den Auftakt zu einer kulinarischen Krimireihe machte im Jahr 2021 der Roman „Mörderische Auslese“, in dessen Zentrum der ermittelnde Sommelier Benjamin Freling steht. Der erste Teil spielt hauptsächlich am Kaiserstuhl. Der zweite Teil mit dem Titel "Die Süße des Todes" erschien im Folgejahr 2022 und wurde in einem Benediktinerinnenkloster im Rheingau verortet.
Einzelnachweise
Sachbuchautor
Journalist (Deutschland)
Gastronomiekritiker
Blogger
Deutscher
Geboren 1977
Mann
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10277293
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf%20Bl%C3%A4sius
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Rolf Bläsius
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Rolf Bläsius ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler.
Laufbahn
Bläsius wechselte 1971 vom TV Eppelheim zum 1. FC Bamberg in die Basketball-Bundesliga und war in der Saison 1971/72 mit 201 Punkten drittbester Bamberger Werfer. Der 1,98-Meter-Mann verließ Bamberg 1974 und ging zum Bundesliga-Konkurrenten USC Heidelberg, mit dem er im Spieljahr 1974/75 deutscher Vizemeister wurde. Nach einem Jahr in Heidelberg wechselte Bläsius nach Trier.
1974 bestritt er zwei A-Länderspieler für die bundesdeutsche Nationalmannschaft.
Einzelnachweise
Basketballspieler (USC Heidelberg)
Deutscher
Geboren im 20. Jahrhundert
Mann
Basketballspieler (Brose Bamberg)
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89763
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesstra%C3%9Fe%20303
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Bundesstraße 303
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Die Bundesstraße 303 (Abkürzung: B 303) ist eine deutsche Bundesstraße in Bayern, die durch das östliche Unterfranken sowie das gesamte Oberfranken führt. Sie verläuft von West nach Ost, beginnt an der A 7 westlich von Schweinfurt und endet an der Grenze zu Tschechien östlich von Schirnding.
Geschichte
Der ursprüngliche Verlauf der Reichsstraße 303 führte von Schweinfurt über Schonungen, Hofheim in Unterfranken, Coburg, Mitwitz, Kronach, Selbitz nach Hof und weiter über Rehau und Eger nach Mitterteich. 1941 wurde das Teilstück von Hof über Eger nach Mitterteich durch die Reichsstraße 15 und davon später das Teilstück von Hundsbach (Grenze) nach Mitterteich durch die B 299 ersetzt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Strecke von Marktrodach über Stadtsteinach, Bad Berneck, Marktredwitz und Arzberg nach Schirnding als Bundesstraße 303 neu definiert. Dieser Abschnitt trug früher den Namen Maintalstraße.
Der mittlere Teil der B 303 zwischen Schonungen am Main und Tambach bei Coburg führte ursprünglich durch 14 Ortschaften. In den 1960er bis 1990er Jahren wurde abschnittsweise die Trasse auf einer Gesamtlänge von 49,7 km ostwärts verlegt und damit hat seitdem noch Ortsdurchfahrten in Oberelldorf und Tambach. Nahe Ebersdorf bei Coburg überquert die B 303 seit dem 19. Oktober 2007 an der Anschlussstelle 10 die neue A 73 (Nürnberg – Suhl).
Seit 2015 ist die Bundesstraße zwischen der Anschlussstelle Schweinfurt-West der A 71 und dem Anfang der Ortsdurchfahrt Schweinfurt für Lkw mautpflichtig.
"Sudetenautobahn"
Der NS-Staat verfolgte bereits vor dem Abschluss des Münchener Abkommens im September 1938 eine Autobahnplanung mit Abzweig von der heutigen Bundesautobahn 9 bei Gefrees bzw. Streitau über Eger (Cheb), Karlsbad (Karlovy Vary), Lobositz (Lovosice), Böhmisch Leipa (Česká Lípa) nach Reichenberg (Liberec) bzw. Görlitz. Mit der Besetzung des Sudetenlands durch die deutsche Wehrmacht im Oktober 1938 begannen die unmittelbaren Bauvorbereitungen, so dass bereits am 1. Dezember 1938 der Baubeginn der so genannten Sudetenautobahn gefeiert wurde. Auf einer Länge von 28 Kilometern erfolgten zwischen Hohenberg an der Eger und Vackovec erste Erdarbeiten. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs aber zwang den NS-Apparat bald zur Einstellung der Arbeiten. Kein einziger Teilabschnitt wurde fertiggestellt.
Fichtelgebirgsautobahn
Im Bundesverkehrswegeplan 2003 und mit dem Fünften Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes 2004 wurden für die Bundesstraße 303 zwischen der Bundesautobahn 9 und der Staatsgrenze zu Tschechien folgende Vorhaben vorgesehen:
B 303 OU Schirnding: Erweiterung von zwei auf vier Fahrstreifen (Vordringlicher Bedarf)
Marktredwitz-West – A 93: Erweiterung von zwei auf vier Fahrstreifen (Vordringlicher Bedarf)
B 303n / B 303 Gefrees – A 93 oder Alternative A 93 − AD A9 / A70: vierstreifiger Neubau – Vorhaben mit Planungsrecht und besonderem naturschutzfachlichen Planungsauftrag für Weiteren Bedarf
B 303n A 93 – Schirnding oder Alternative Ausbau der bestehenden B 303 von 2 auf 4 Fahrstreifen: vierstreifiger Neubau – Vorhaben mit besonderem naturschutzfachlichen Planungsauftrag für den Vordringlichen Bedarf
Diese Pläne zum Neubau einer vierspurigen „gelben Autobahn“, der sogenannten „Fichtelgebirgsautobahn“, zwischen der Bundesautobahn 9 und der Bundesgrenze mit Anschluss an die tschechische Autobahn D 6 nach Prag sorgten für Widerstand. Sie wurden aufgrund der zu erwartenden hohen Umweltbelastungen, hohen Baukosten und abnehmenden Verkehrszahlen seit Januar 2009 nicht weiter verfolgt. Im Gegenzug sollte die bestehende B 303 punktuell ausgebaut werden.
Damit begonnen werden sollte zwischen der Anschlussstelle Marktredwitz-West und der tschechischen Grenze, wie im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen vorgesehen. Geplant war ein zweibahniger Neubau mit vier Fahrstreifen. Dies war das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Innenminister Herrmann, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, Staatssekretär a. D. Willi Müller und Landrat Karl Döhler am 17. Mai 2010. Ein erster Schritt sollte der weitere Ausbau der bereits dreispurigen Ortsumgehung Schirnding sein, für den bereits Baurecht bestand.
Der Leiter des Bauamtes in Bayreuth hatte Anfang 2010 dafür plädiert, die Verbindung von Schirnding nach Marktredwitz auf drei Fahrspuren zu reduzieren. Innenminister Herrmann stellte jedoch klar, dass der bisherige Ausbaustandard mit zwei Fahrspuren in jede Richtung beibehalten werde.
Nach Angaben von Ausbaugegnern gelangte das Projekt B 303 neu nur deswegen in den alten Bundesverkehrswegeplan, weil in den eingereichten Unterlagen falsche Zahlen für Baukosten und Unterhalt enthalten waren. Eine Korrektur erfolgte nach Angaben der Gegner trotz mehrmaliger Hinweise (2003, 2007), und obwohl die Verantwortlichen den Fehler zugaben und Korrektur zusagten, nicht.
Am 11. November 2010 wurde von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer die aktuellen Anpassungen im Bedarfsplan für Verkehrsprojekte bekanntgegeben. Hinsichtlich des Themas Bundesstraßen waren keinerlei Änderungen im Bedarfsplan vorgesehen.
Im neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 ist noch der bereits am 15. Juni 2009 planfestgestellte Abschnitt Schirnding-Raithenbach – Bundesgrenze D/CZ von 4,1 km Länge für eine Erweiterung auf 4 Fahrstreifen im Weiteren Bedarf vorgesehen. Im Übrigen ist zwischen der Bundesautobahn 9 und Raithenbach jedoch kein weiteres Vorhaben eines Aus- und Neubaus der Bundesstraße 303 im Verkehrswegeplan enthalten. An dem verbliebenen Projekt des Ausbaus der B 303 bei Schirnding übte der Bundesrechnungshof 2018 Kritik und forderte dessen Streichung.
Fichtelgebirgsstraße
Der Abschnitt der B 303 mit der Bezeichnung Fichtelgebirgsstraße – benannt nach dem Fichtelgebirge in Nordostbayern, das sie durchquert – beginnt bei der Autobahnausfahrt der A 9 Bad Berneck (Landkreis Bayreuth) und geht bis zur Landesgrenze bei Schirnding (Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge). Die Fichtelgebirgsstraße ist zugleich Europastraße 48 und ein Teilstück der europäischen Burgenstraße.
Straßenverlauf
Nach dem Beginn an der A 9 bei Bad Berneck verläuft sie in östlicher Richtung durch das Tal des Weißen Mains, am Heilklimatischen Ort Bischofsgrün und Karches vorbei zum Seehausparkplatz. Dort überschreitet sie die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer und erreicht mit 777 m ü. NN ihren höchsten Punkt, führt zum Silberhaus (Gemeinde Tröstau) und geht mitten durch Tröstau. Sie läuft dann am Fuße der Kösseine-Luisenburg an Wunsiedel, Marktredwitz, Seußen, Arzberg vorbei und kommt bei Schirnding zur Staatsgrenze nach Tschechien. Die Straße wurde in den letzten Jahrzehnten in verschiedenen Abschnitten ortsumgehend, kreuzungsfrei oder dreispurig ausgebaut; sie ist seit der Grenzöffnung 1990 zu einer stark frequentierten Fernverkehrsstraße geworden.
Geschichte
Eine befestigte Straßenverbindung zwischen Berneck und Wunsiedel, die Maintalstraße hieß, wurde erstmals 1862 angelegt. Zuvor gab es als Ost-West-Fernverbindung durch das Fichtelgebirge nur die Altstraße zwischen Eger und Gefrees über Weißenstadt und den Höllpass etwa 5 km nördlich von Bischofsgrün. Ein weiterer Ausbau wurde im „Dritten Reich“ im Rahmen des Gesamtprojekts „Ostmarkstraße“ begonnen, dessen ursprüngliche Planung jedoch nicht verwirklicht wurde. Die Trasse für die Strecke von Hof durch den Gau Bayrische Ostmark bis nach Passau wurde aufgrund der Autobahn Berlin-München verlegt; ausgehend von der bereits bestehenden Maintalstraße wollte man südlich an Marktredwitz vorbei, über den Steinwald nach Erbendorf, Weiden und weiter in Richtung Passau bauen. Ab 1937 wurde mit dem Ausbau des Abschnitts Wunsiedel – Bad Berneck begonnen; wegen des Zweiten Weltkriegs wurden die Arbeiten 1941 eingestellt. Der Abschnitt von Erbendorf nach Sichersreuth bei Marktredwitz wurde nach 1938 nicht mehr verwirklicht; die Ostmarkstraße (die heutige B 22) führte nun von Erbendorf über Kemnath in die Gauhauptstadt Bayreuth.
Literatur
Weblinks
Dietmar Herrmann: Die Fichtelgebirgsstraße (PDF, 387 kB)
Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn Ost
BI-B303 – Bürgerinitiative gegen den Schwerlastverkehr auf der B 303
Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn
Einzelnachweise
303
303
Verkehrsbauwerk im Landkreis Schweinfurt
Verkehrsbauwerk im Landkreis Haßberge
Verkehrsbauwerk im Landkreis Coburg
Verkehrsbauwerk im Landkreis Kronach
Verkehrsbauwerk im Landkreis Bayreuth
Verkehrsbauwerk im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Straße in Europa
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4861730
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https://de.wikipedia.org/wiki/Montbel
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Montbel
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Montbel ist der Name zweier Gemeinden in Frankreich:
Montbel (Ariège) im Département Ariège
Montbel (Lozère) im Département Lozère
Montbel ist Teil des Namens der folgenden Personen:
Dominique de la Rochefoucauld-Montbel (* 1950), französischer Großhospitalier des Malteserordens
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5374754
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https://de.wikipedia.org/wiki/Autoroute%20A%2022
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Autoroute A 22
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Die Autoroute A 22 oder kurz A 22 ist eine mit 18 km kurze französische Autobahn zwischen Villeneuve-d’Ascq und der belgischen Grenze bei Neuville-en-Ferrain, wo sie von der A 14 in Richtung Gent verlängert wird. Sie ist nicht lizenziert, ihre Nutzung ist kostenlos und wird von der DIR Nord unterhalten. Die Route nationale 227 führt die Ausfahrtsnummern bis zum Kreuz mit der Autoroute A 27 weiter. Außerdem ist das System aus der Autoroute A 22, Route nationale 227 und der Route nationale 356 ein umfassendes Netz rund um Lille, Roubaix und Tourcoing.
Geschichte
1972: Eröffnung der Autobahn
Weblinks
Autoroute A 22 in deutscher und französischer Fassung des SARATLAS
Autoroute A 22 auf WikiSara (frz.)
22
Autoroute A022
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3110120
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https://de.wikipedia.org/wiki/Villa%20Rauch
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Villa Rauch
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Die Villa Rauch ist eine Villa in der Steinstraße 1 in der Innenstadt von Heilbronn. Sie wurde 1811/12 erbaut und über mehrere Generationen von der Kaufmanns- und Industriellenfamilie Rauch bewohnt. Das von einem großen Garten umgebene Gebäude war nach den zeitweiligen Besitzern, der Familie Feyerabend, auch einst als Feyerabendsches Haus oder Haus im Feyerabendschen Park bekannt. Es brannte beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 vollständig aus und wurde 1949 in vereinfachter Form wiederaufgebaut.
Geschichte
Ein zwei Morgen großes Anwesen am Steinweg (heute: Steinstraße) befand sich seit 1798 im Besitz des Großkaufmanns Christian Rauch (1752–1808) und lag um 1800 noch wenige hundert Meter außerhalb der damals noch ummauerten Stadt. In dem Gartengrundstück befand sich ursprünglich ein Häuschen mit einem beheizbaren Raum, einer Küche und zwei Nebenräumen. Nach Rauchs Tod kam das Gartengrundstück an seinen Bruder Moriz von Rauch (1754–1819), der das alte Häuschen abreißen ließ und am 11. Februar 1811 beim württembergischen König Friedrich I. die Genehmigung erbat, dort ein Sommerhaus errichten zu dürfen. Für die Ausführung des Gebäudes verpflichtete Rauch den späteren württembergischen Oberbaurat Gottlieb von Etzel, der zuvor schon eine Neckarbrücke in Heilbronn errichtet hatte und sich 1811 vom Staatsdienst beurlauben ließ, um privaten Aufträgen nachzugehen. Das Sommerhaus war bis Mitte 1812 vollendet, und künftig bewohnte die Familie von Rauch das Gebäude in den Sommermonaten, während sie den Rest des Jahres im Rauch’schen Palais am Heilbronner Marktplatz wohnte.
Nach dem Tod von Moriz von Rauch blieb das Anwesen im Eigentum von dessen Witwe Luise, doch wurde es 1819 dem gleichnamigen Sohn Moriz von Rauch (1794–1849) überlassen. Dieser heiratete 1820 Charlotte Hauck, mit der er acht Kinder hatte. Das Sommerhaus wurde nach der Geburt des fünften Kindes zu klein, so dass die Familie es Moriz’ jüngerem Bruder Adolf von Rauch (1798–1882) überließ. Gemäß ihren Wohnsitzen wurde Moriz’ Familie als die Stadtrauch, Adolfs Familie als die Gartenrauch bezeichnet. Der Garten um das Gebäude wurde durch Zukäufe vergrößert, das Haus zum Dauerwohnsitz ausgebaut. Gleichzeitig wuchs die Stadt Heilbronn im Lauf des 19. Jahrhunderts über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus, so dass das Grundstück bald von weiterer Bebauung umgeben war.
Nach dem Tod Luise von Rauch's im Jahr 1862 erbte Adolf von Rauch das Anwesen. Nach dessen Tod 1882 erbte seine Tochter Luise (1842–1916) den Besitz, die mit ihrem Ehemann Adolf Feyerabend (1842–1891) ohnehin noch im elterlichen Gartenhaus gewohnt hatte. Nach dem Tode von zwei Feyerabend-Söhnen Stefan († 1894) und Georg († 1922) kam das Anwesen an Georg Feyerabends Tochter Ursula, die 1931 Georg Friedrich Mertz heiratete. Seitdem befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie Mertz.
Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Beim Kampf um Heilbronn im April 1945 nahm die Ruine weiteren Schaden. Theodor Heuss schrieb am 19. Juni 1946: Daß das Feyerabendsche Haus ausgebrannt ist, gehört zu den schmerzlichsten Verlusten von Heilbronn. 1949 erfolgte der Wiederaufbau des Gebäudes in vereinfachter Form. Der im Krieg ebenfalls beschädigte Garten wurde etwas verkleinert und steht unter Naturschutz. Das Gebäude selbst steht unter Denkmalschutz.
Beschreibung
Die Villa ist eine historische Villa im Stil des Klassizismus. Inmitten der fünfachsigen Fassade befindet sich das von Säulen flankierte Portal mit einem Tympanon als oberen Abschluss. Weiterhin wird die Fassade vertikal durch Pilaster bzw. Lisenen und horizontal mit einem Gesims bereichert. Nach dem Luftangriff auf Heilbronn wurde die Villa im Jahre 1949 nach Plänen von Adolf Braunwald ohne das zweite Geschoss und in reduziertem Schmuck gemäß dem Heimatstil rekonstruiert.
Einzelnachweise
Literatur
Weblinks
Rauch
Klassizistisches Bauwerk in Heilbronn
Erbaut in den 1810er Jahren
Kulturdenkmal in Heilbronn
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8640556
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt%20Meyer%20%28Germanist%2C%201921%29
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Kurt Meyer (Germanist, 1921)
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Kurt Werner Meyer (* 22. August 1921 in Zürich; † 7. März 2017 in Aarau) war ein Schweizer Germanist, der als Lexikograph und als Bibliothekar tätig war. Bekannt wurde er insbesondere mit seinen Arbeiten zur schweizerhochdeutschen Standardsprache.
Leben
Meyer bestand in Zürich die Matura Typus A (mit Latein und Griechisch) und studierte anschliessend an der Universität Zürich Deutsch und Geschichte. 1951 schloss er bei Rudolf Hotzenköcherle mit einer Dissertation über die schweizerdeutsche Adjektivableitung (gedruckt 1960) ab und erhielt überdies das Gymnasiallehrerdiplom.
Von 1951 bis 1968 arbeitete Meyer als Redaktor am Schweizerischen Idiotikon in Zürich. Von 1968 bis zu seiner Pensionierung 1986 war er Leiter der Aargauer Kantonsbibliothek in Aarau.
Kurt Meyer war der Vater des Historikers Andreas Meyer.
Wirken
Im Zentrum von Meyers Wirken stand die Sprache – auch nach seinem Wechsel an die Kantonsbibliothek. Schon in seiner Dissertation erwies er sich als exakt arbeitender Sprachwissenschafter mit umfassendem dialektologischem Wissen. Seine für das Schweizerische Idiotikon verfassten Artikel schrieb er mit «äusserster Akribie», wie es im Jahresbericht über das Jahr 1968 heisst; die Krönung stellten die beiden Wörterbuchartikel über dër, die, das als Demonstrativpronomen und als Artikel dar. Ab 1987 wertete er den 14. Band des Idiotikons für dessen «Grammatisches Register» aus und blieb auf diesem Wege dem Wörterbuch verbunden.
Über den seinerzeitigen Chefredaktor des Idiotikons, Hans Wanner, der als Obmann des Deutschschweizerischen Sprachvereins (heute Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache) amtete, stiess auch Meyer zu diesem Verein, der sich der Förderung der schweizerischen Variante der deutschen Standardsprache widmet. Von 1957 bis 1968 war er Präsident von dessen Regionalgruppe in Zürich (Zürcher Sprachverein) und als solcher ex officio Vorstandsmitglied des gesamtdeutschschweizerischen Dachverbandes; von 1976 bis 1993 amtete er sodann als dessen stellvertretender Obmann. Weit über dreissig Jahre lang, von 1960 bis 1996, war er zudem Mitglied des Schweizerischen Dudenausschusses, dasjenige Gremium, das von der Dudenredaktion für die Aufnahme von Helvetismen in deren Wörterbücher konsultiert wird. Ab etwa 1970 wurde der Schweizerische Dudenausschuss von Meyer auch präsidiert. Von 1964 bis 1971 fungierte er überdies als Redaktor des Vereinsorgans Sprachspiegel.
Die Verbindung von Idiotikon-Erfahrung und aktiver Tätigkeit beim Sprachverein bot die Grundlage, um den schweizerhochdeutschen Wortschatz lexikographisch zu erfassen. Meyer war zwar nicht der erste, der sich an diese Aufgabe wagte – schon Stephan Kaiser hatte 1969/70 eine zweibändige Publikation über die Besonderheiten der deutschen Schriftsprache in der Schweiz verfasst, und auch von Hannelore Fenske gab es bereits eine – mehr abstrakt gehaltene – Publikation zum nämlichen Thema. Meyers Wie sagt man in der Schweiz?, das 1989 im Dudenverlag als Duden-Taschenbuch erschien, war aber nicht nur für den Wissenschafter gedacht, sondern wandte sich ganz besonders an den interessierten Laien. Jeder Helvetismus wird mit ein, zwei Beispielsätzen illustriert, die Meyer aus seiner eigenen, über lange Jahre gewachsenen Sammlung schöpfte. 2006 erschien das Werk unter dem Titel Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz in einer stark erweiterten und überarbeiteten Version im Frauenfelder Huber-Verlag. Im Weitern redigierte Meyer den Schweizer Schülerduden von 1970. Neben diesen Büchern schrieb er eine grössere Anzahl Aufsätze über die schweizerhochdeutsche Standardsprache und die schweizerdeutschen Mundarten.
Meyers das Schweizerhochdeutsche betreffende Nachlass befindet sich im Archiv des Schweizerischen Idiotikons.
Publikationen
Monographien
Die Adjektivableitung im Schweizerdeutschen. Suffixformen. Huber, Frauenfeld 1960 (Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung X) (Digitalisat).
Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989 (Duden-Taschenbücher 22). ISBN 3-411-04131-5.
Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld 2006. ISBN 3-7193-1382-4.
[Zusammen mit Otmar Zehnder:] Schweizer Schülerduden. Rechtschreibung und Sprachkunde. Büchler, Wabern 1970.
Idiotikon-Artikel in Auswahl (mit dem Stichwort ist jeweils die ganze Wortfamilie mitgemeint)
Band XII: Tochter, Tafelen, Tauff/Tauffi/tauffen, tifig, tieff, Tal, dolen, toll, Tolen I, Tüelen, Tamp/tampen, Tampf/tämpfen.
Band XIII: dīn I, II, dienen/Diener (das Simplex des Verbs zusammen mit Ida Suter),Tansen, Dienst, Tunst, Tantsch, dër/die/das I, II, Dorff.
Aufsätze in Auswahl
Kartoffelstock. Ein Beispiel für den Wortausgleich innerhalb der deutschen Sprache. In: Sprachspiegel 18, 1962, S. 104–108 (Digitalisat).
Unser Anteil an der deutschen Schriftsprache. In: Sprache, Sprachgeschichte, Sprachpflege in der deutschen Schweiz. Sechzig Jahre Deutschschweizerischer Sprachverein. Hrsg. vom Deutschschweizerischen Sprachverein, Zürich 1964, S. 41–60.
Über ‹sehr› im Schweizerdeutschen. In: Schweizerdeutsches Wörterbuch. Bericht über das Jahr 1967. Zürich [1968], S. 39–58 (Digitalisat).
Das Deutsch der Schweizer. In: Terminologie et Traduction 1, 1994, S. 9–39.
«Der Duden», die Schweiz und der «Schweizerische Dudenausschuss». In: Sprachspiegel 52, 1996, S. 115–120 (Digitalisat).
Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich – und der Schweiz! Zu einem grundlegenden Buch von Ulrich Ammon. In: Sprachspiegel 53, 1997, S. 218–224 (doi:10.5169/seals-421762).
Literatur
Hermann Villiger: Kurt Meyer – am 22. August 2001 achtzigjährig. Ein Lebenslauf. In: Sprachspiegel 57, 2001, S. 110 f. (online).
Matthias Wermke: Kurt Meyer, die Besonderheiten des schweizerdeutschen [sic!] Wortschatzes und der Duden. In: Sprachspiegel 57, 2001, S. 111–113 (online).
Johannes Wyss: Nachruf auf Kurt Meyer. In: Sprachspiegel 73, 2017, S. 86 (online).
Relevante Jahresberichte des Schweizerischen Idiotikons, besonders derjenige über das Jahr 2017, S. 2 f. (online).
Nachweise
Germanist
Sprachwissenschaftler
Dialektologe
Lexikograf
Bibliotheksleiter
Sachbuchautor
Person (Kanton Zürich)
Person (Kanton Aargau)
Schweizer
Geboren 1921
Gestorben 2017
Mann
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7159729
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https://de.wikipedia.org/wiki/No.%20200%20Squadron%20RAF
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No. 200 Squadron RAF
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No. 200 Squadron war eine Einheit der Royal Air Force.
Geschichte
Erster Weltkrieg
Das No. 200 Squadron wurde am 1. Juli 1917 in East Retford aufgestellt. Es diente zur Ausbildung von Nachtbomber-Piloten, die für den Einsatz in Frankreich vorgesehen waren. Am 13. Juni 1919 wurde die Einheit aufgelöst.
Zweiter Weltkrieg
Am 25. Mai 1941 wurde ein Teil des No 206 Squadrons in Bircham Newton abgeteilt und erhielt die Bezeichnung No. 200 Squadron. Die neue Einheit wurde mit sieben Lockheed Hudson am 12. Juni 1941 in Richtung der westafrikanischen britischen Kolonie Gambia in Marsch gesetzt. Bei einem Zwischenstopp in Gibraltar übernahmen vier davon Sicherungsaufgaben bei der Überführung von Hawker Hurricanes, die mit Hilfe der Flugzeugträger Ark Royal und Victorious nach Malta überführt wurden. Die ersten fünf Hudsons trafen am 18. Juni 1941 in Jeshwang bei Bathurst ein. Dort wurden sie zur U-Boot-Jagd eingesetzt, bei denen sie unter anderem das deutsche U-Boot U-468 durch Wasserbomben versenkt hatten. Später wurden sie nach Yundum, einem neu eingerichteten Flugfeld verlegt.
Im Juli 1943 erhielt die Einheit Liberators. Am 11. August verlegte die Einheit nach Indien. Ab April 1945 übernahm sie für einige Wochen die Unterstützung von Guerillagruppen in Burma durch Abwurf von Versorgungsgütern. Am 15. Mai 1945 wurde sie in No. 8 Squadron umbenannt.
Weblinks
RAFWeb.org
Historic Squadrons
Militärischer Verband (Royal Air Force)
Verband der britischen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg
Gegründet 1917
Aufgelöst 1919
Militärischer Verband im Zweiten Weltkrieg (Vereinigtes Königreich)
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2044711
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rotb%C3%A4uchige%20Schwarzotter
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Rotbäuchige Schwarzotter
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Die Rotbäuchige Schwarzotter oder Rotbauchschwarzotter (Pseudechis porphyriacus) ist eine Schlange aus der Familie der Giftnattern (Elapidae). Damit ist sie nicht näher mit den eigentlichen Ottern (Viperidae) verwandt.
Die Rotbäuchige Schwarzotter hat ein glänzend schwarzes Schuppenkleid und einen roten Bauch. Sie kann bis zu 3 m lang werden und frisst kleine Frösche, Fische, Reptilien und Säugetiere.
Verbreitung und Lebensraum
Die Rotbäuchige Schwarzotter lebt im östlichen Australien, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordqueensland bis in das südöstliche Südaustralien. Sie bevorzugt Feuchtgebiete, Grasland und bewaldete Regionen und ist an die Nähe von stehenden oder fließenden Gewässern gebunden.
Lebensweise
Die Rotbäuchige Schwarzotter ist meistens tag-, in warmen Nächten aber auch nachtaktiv. Sie kann sehr gut schwimmen und jagt vor allem Frösche und Fische, die sie entsprechend im Wasser erbeutet. Außerdem frisst sie Kleinsäuger, Eidechsen (selbst den Riesen-Stachelskink) und kleine Vögel. Ein Wurf dieser Art besteht aus acht bis 40 Jungschlangen.
Schlangengift
Das Giftsekret der Rotbäuchigen Schwarzotter enthält systemisch wirksame Myotoxine. Weiterhin sind Substanzen mit Einfluss auf die Hämostase sowie Neurotoxine enthalten. Bei einem Giftbiss können 30 bis 50 mg Gift (Trockengewicht) abgegeben werden. Im Tierversuch (Maus, s.c.) wurde eine mittlere Letaldosis von 2,52 mg/ kg ermittelt. Das Gift dieser Art wird gemeinhin als nicht sehr gefährlich für den Menschen eingeschätzt, und die Schlange gilt zudem als sehr beißfaul, tödliche Bissunfälle sind allerdings bekannt.
In 40 bis 60 % der Bissunfälle tritt beim Menschen eine Intoxikation auf. Unspezifische Allgemeinsymptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. In einer Studie mit 81 Patienten, die aufgrund gesicherter Bisse von Pseudechis porphyriacus behandelt wurden, konnte in 70 % der Fälle eine systemische Intoxikation beobachtet werden. Weiterhin wurden folgende Symptome beschrieben:
Lokalsymptomatik (96 %*)
Koagulopathie (61 %*), mit erhöhter partieller Thromboplastinzeit
Mytoxizität, Myolyse (12 %*), in einem Fall mit Muskelschwäche; nicht-invasive Beatmung notwendig
Ulzeration (3,7 %)
kein letaler Verlauf in dieser Studie
*bezogen auf die Gruppe mit systemischer Intoxikation
Als Komplikation kann eine sekundäre Schädigung der Nieren auftreten. Neurotoxische Effekte sind beim Menschen klinisch kaum signifikant, treten jedoch bei Haustieren (Hund, Katze) auf.
Zur Therapie stehen verschiedene Antivenine ('Polyvalent Snake Antivenom (Australia - New Guinea)' und 'Black Snake Antivenom' des Herstellers CSL Limited) zur Verfügung.
Trivia
Die Weibchen des Schild-Paradiesvogels belegen mit der abgeworfenen Haut dieser Schlange den Rand ihrer Nester. Das Verhalten dient vermutlich dazu, Fressfeinde abzuschrecken.
Einzelnachweise
Literatur
Dieter Schmidt: Schlangen – Biologie, Arten, Terraristik. bede Verlag Ruhmannsfelden, 2006; Seite 221. ISBN 3-89860-115-3
Weblinks
Seeschlangen
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11608818
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nonnenkirchle
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Nonnenkirchle
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Das Nonnenkirchle (schwäbisch im Sinne von kleine Nonnenkirche) beziehungsweise Nonnenkirchlein ist ein spätgotisches Kirchengebäude in Waiblingen im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe der Michaelskirche und wird von der dortigen Kirchengemeinde für kleinere Gottesdienste sowie Kindergottesdienste genutzt.
Geschichte
Das Nonnenkirchle wurde ab 1496 durch Hans von Ulm errichtet, der unter Anleitung seines Vaters bereits an der Michaelskirche mitgebaut hatte und bei mindestens drei weiteren Kirchenbaustellen im mittleren Neckarraum als Baumeister in Erscheinung trat. Sein Meisterzeichen im Nonnenkirchle datiert auf das Jahr 1510.
Der ursprüngliche Zweck des Bauwerks ist nicht vollständig geklärt. Es besitzt die Form eines Beinhauses mit Unter- und Oberkirche. Im Untergeschoss befindet sich die 1988 entdeckte Grablege eines Mannes der zwischen 1450 und 1490 bestattet wurde. Aufgrund der Umstände der Beisetzung geht man davon aus, dass es sich bei dem mindestens 40 Jahre alten Mann um eine bedeutende Persönlichkeit handelte. Zusammen mit dem exponierten Standort des Grabes genau auf der Mittelachse des Gebäudes mit Blickrichtung nach Osten, deutet dies darauf hin, dass es sich bei ihm um den Stifter des Kirchenbaus gehandelt hat. Die Identität dieses möglichen Stifters konnte aber nicht festgestellt werden.
Aufgrund einer mittlerweile versiegten Quellfassung besteht auch die Vermutung, dass das Nonnenkirchle zur Wallfahrt diente. Umstritten ist die Frage ob die Quelle auf ein altes germanisches Heiligtum hindeutet, das christlich umgedeutet wurde. In jedem Fall wurde das Nonnenkirchle zeitweise als Kapelle eines nahegelegenen Beginenhauses genutzt, worauf auch der heutige Name Bezug nimmt. Das Wohnhaus der Beginen wurde allerdings im Dreißigjährigen Krieg zerstört und ist nicht mehr erhalten.
Ab dem 19. Jahrhundert war das Nonnenkirchle dem Verfall ausgesetzt. Während des Dritten Reichs bestand der Plan, es in eine Heldengedenkstätte umzubauen. Infolgedessen befindet sich heute ein Pferdekopf am Türschloss. Im späten 20. Jahrhundert begann schließlich die Nutzung durch die Gemeinde der Michaelskirche. 1991 wurde das Gebäude umfassend saniert.
Einzelnachweise
Weblinks
Nonnenkirchle
Nonnenkirchle
Kirche in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg
Saalkirche in Baden-Württemberg
Gotische Kirche
Gotisches Bauwerk im Rems-Murr-Kreis
Erbaut in den 1490er Jahren
Waiblingen
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2203947
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https://de.wikipedia.org/wiki/Werner%20Staak
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Werner Staak
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Werner Staak (* 29. Januar 1933 in Trittau; † 27. November 2006) war ein deutscher Politiker (SPD). Er war Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und des Bundestages, sowie von 1974 bis 1980 Hamburger Innensenator.
Leben
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Staak eine Ausbildung zum Bau- und Möbeltischler, arbeitete zunächst in diesem Beruf und wechselte später als Arbeiter und Angestellter in den Bereich des Strom- und Hafenbaus. Daneben bildete er sich an der Abendschule fort und besuchte die Partei- und Gewerkschaftsschule. Er war bei der Neuen Heimat beschäftigt und Vorsitzender der Ortsverwaltung Hamburg der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen. Er war von 1970 bis 1972 stellvertretender Vorsitzende des Beirates für Arbeitnehmerfragen beim SPD-Parteivorstand später SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA). Außerdem studierte er Betriebswirtschaft an der Akademie für Gemeinwirtschaft in Hamburg.
Politik
Staak schloss sich 1951 der SPD an und wurde später in den Landesvorstand der SPD Hamburg gewählt. 1980/81 war er Landesvorsitzender der Hamburger Sozialdemokraten.
Staak war von der Bürgerschaftswahl 1970 bis zur Mandatsniederlegung am 21. Mai 1970 erstmals Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Dem Deutschen Bundestag gehörte er vom 21. Mai 1970, als er für die ausgeschiedene Abgeordnete Ilse Elsner nachrückte, bis zu seiner Mandatsniederlegung am 13. November 1974 an. Er war stets über die Landesliste der SPD Hamburg ins Parlament eingezogen. Staak amtierte von 1974 bis 1980 als Innensenator der Freien und Hansestadt Hamburg in den Senaten Klose I und Klose II. Von 1978 bis 1982 war er erneut Bürgerschaftsabgeordneter, wobei sein Bürgerschaftsmandat bis zum 26. November 1980 wegen der Zugehörigkeit zum Senat ruhte.
1981 spielte Staak eine wichtige Rolle im Konflikt um das Kernkraftwerk Brokdorf. Trotz der Ablehnung des damaligen Bürgermeisters Hans-Ulrich Klose und der Mehrheit der Hamburger SPD hielt er an dessen Bau fest. Klose trat deshalb im Mai 1981 zurück.
Weblinks
Nachruf (Hamburger Abendblatt)
Literatur
Otto Köhler: Der häßliche Deutsche: Werner Staak. In: konkret 7/1981, S. 15.
Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 833.
Einzelnachweise
HBV-Funktionär
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
Bundestagsabgeordneter (Hamburg)
Hamburger Senator (20. Jahrhundert)
Vorsitzender der SPD Hamburg
Deutscher
Geboren 1933
Gestorben 2006
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Claudia%20Sainte-Luce
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Claudia Sainte-Luce
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Claudia Sainte-Luce (* 1982 in Veracruz) ist eine mexikanische Autorin, Schauspielerin und Filmemacherin.
Sainte-Luce studierte Bildende Kunst an der Universität Guadalajara und begann nach einigen Kurzfilmen und Arbeiten als Regieassistentin ihre eigenen Drehbücher zu schreiben. Ihr Langfilmdebüt Der wundersame Katzenfisch (Los insólitos peces gato) lief 2013 auf den Filmfestivals in Locarno und Toronto und startete 2014 in den deutschen Kinos.
Ihr vierter Spielfilm El reino de dios erhielt 2022 eine Einladung für die 72. Berlinale in der Sektion „Generation“.
Filmografie
2013: Los insólitos peces gato (The Amazing Catfish)
2016: La caja vacía (The Empty Box)
2021: El camino de Sol (Sol’s Journey)
2021: La isla de sacrificios (The Island of Sacrifices; Kurzfilm)
2022: El reino de dios (The Realm of God)
Weblinks
Drehbuchautor
Filmschauspieler
Filmregisseur
Mexikaner
Geboren 1982
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Caroline%20Schermerhorn%20Astor
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Caroline Schermerhorn Astor
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Caroline Schermerhorn Astor, auch bekannt als The Mrs. Astor (* 22. September 1830 in New York City; † 30. Oktober 1908 auf Beechwood in Newport, Rhode Island) war eine legendäre Grande Dame der New Yorker und Newporter Gesellschaft. Mrs. Caroline Astor bestimmte das soziale Leben an der amerikanischen Ostküste. Nur wer von ihr zum Hausball geladen wurde, zählte zu den bedeutendsten Familien der USA des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Leben
Caroline Schermerhorn stammte aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, deren Vorfahren gehörten zu den ersten Siedlern mit niederländischer Herkunft in New York. Ihre Kindheit drehte sich um perfektes Benehmen und die gesellschaftliche Repräsentation. Sie wurde ausschließlich zu Hause von Gouvernanten und Tutoren mit Hilfe der großväterlichen Bibliothek unterrichtet.
Im Jahr 1881 kaufte das Ehepaar Astor Beechwood Mansion in Newport und ließen das Anwesen von dem bekannten Architekten Richard Morris Hunt für zwei Millionen US-Dollar umbauen. Beechwood wurde zum Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in Newport während der Sommermonate.
Der Höhepunkt jeder Saison war der Sommerball der Astors. Da der Ballsaal der Familie nur 400 Personen fasste, entwickelte Caroline Astor mit der Hilfe von Samuel Ward McAllister die berühmte «Four Hundred»-Liste. Auf der Liste standen nur einflussreiche Familien und Einzelpersonen, deren Linie über mindestens drei Generationen zurückzuverfolgen war.
Ehe und Nachkommen
Im Jahr 1853 heiratete Caroline Schermerhorn in New York den Geschäftsmann William Backhouse Astor junior (1830–1892), den jüngeren Sohn von William Backhouse Astor und Enkel des legendären Firmengründers Johann Jakob Astor. Aus der gemeinsamen Verbindung gingen fünf Kinder hervor:
Emily (1854–1881) ⚭ 1875 James J. van Alen
Helen Schermerhorn (1855–1893) ⚭ 1878 James Roosevelt Roosevelt
Charlotte Augusta (1858–1920)
⚭ 1891–1896 James Coleman Drayton
⚭ 1896 George Ogilvy Haig
Caroline Schermerhorn (1861–1948) ⚭ 1884 Marshall Orme Wilson
John Jacob IV (1864–1912 beim Untergang der Titanic)
⚭ 1891–1910 Ava Lowle Willing
⚭ 1911 Madeleine Talmage Force
Literatur
Harry Graf Kessler: Amerika. In: Ders.: Gesichter und Zeiten (Gesammelte Schriften; Bd. 1). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/M. 1988, ISBN 3-596-25674-7, S. 239–256.
Weblinks
Caroline Schermerhorn Astor (englisch)
Astors Beechwood Mansion (englisch)
Abendkleid von Caroline Astor (englisch)
⚭Caroline
Person (New York City)
US-Amerikaner
Geboren 1830
Gestorben 1908
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lactofen
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Lactofen
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Lactofen ist ein Pflanzenschutzwirkstoff aus der Gruppe der Diphenylether-Herbizide, der zur Bekämpfung von Unkräutern eingesetzt wird.
Geschichte
Lactofen wurde 1987 auf den Markt gebracht.
Stereochemie
Das Herbizid Lactofen ist ein Racemat. Es besitzt zwei enantiomere Formen, nämlich (S)-(+)- und (R)-(–)-Lactofen. Der Abbau des (S)-(+)-Enantiomers erfolgt schneller als der des (R)-(–)-Enantiomers. Außerdem zeigte Lactofen in verschiedenen Böden Konfigurationsstabilität, also keine Umwandlung vom (S)-(+)- ins (R)-(–)-Enantiomer oder umgekehrt erfolgte.
Synthese
Die Synthese von Lactofen ist in der folgenden Reaktionssequenz beschrieben:
Zuerst wird 4-(Trifluormethyl)phenol mit Chlor zu 2-Chlor-4-(trifluormethyl)phenol umgesetzt. Durch anschließende Umsetzung mit 5-Chlor-2-nitrobenzoesäure wird Acifluorfen erhalten. Dies wird im letzten Schritt mit Milchsäureethylester und Thionylchlorid zum Produkt Lactofen umgesetzt.
Handelsname
Ein Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Lactofen wird unter dem Handelsnamen Cobra vermarktet.
Zulassung
In den Staaten der EU und in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Lactofen nicht mehr zugelassen.
Einzelnachweise
Benzotrifluorid
Chlorbenzol
Diphenylether
Nitrobenzol
Benzolcarbonsäureester
Propansäureester
Herbizid
Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Distrikt%20Uni%C3%B3n%20Agua%20Blanca
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Distrikt Unión Agua Blanca
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Der Distrikt Unión Agua Blanca liegt in der Provinz San Miguel in der Region Cajamarca im Norden Perus. Der Distrikt wurde am 26. September 1984 gegründet. Er besitzt eine Fläche von 170 km². Beim Zensus 2017 wurden 3219 Einwohner gezählt. Im Jahr 1993 lag die Einwohnerzahl bei 4123, im Jahr 2007 bei 3704. Sitz der Distriktverwaltung ist die hoch gelegene Ortschaft Agua Blanca mit 609 Einwohnern (Stand 2017). Agua Blanca befindet sich 23,5 km westsüdwestlich der Provinzhauptstadt San Miguel de Pallaques.
Geographische Lage
Der Distrikt Unión Agua Blanca befindet sich in der peruanischen Westkordillere südwestzentral in der Provinz San Miguel. Der Río Pallac fließt entlang der östlichen Distriktgrenze nach Süden und mündet schließlich in den nach Südwesten strömenden Río Jequetepeque. Letzterer begrenzt den Distrikt im Süden. An der nördlichen Distriktgrenze erreichen die Berge Höhen von bis zu .
Der Distrikt Unión Agua Blanca grenzt im Westen an den Distrikt San Gregorio, im Norden an den Distrikt Niepos, im Osten an die Distrikte El Prado und San Miguel sowie im Süden an den Distrikt Yonán (Provinz Contumazá).
Ortschaften
Im Distrikt gibt es neben dem Hauptort folgende größere Ortschaften:
El Tingo
Lives
Platanar
Weblinks
Peru: Region Cajamarca (Provinzen und Bezirke) bei www.citypopulation.de
INEI Perú
Distrikt in der Provinz San Miguel
Distrikt in Peru
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Nummer-eins-Hits%20in%20Deutschland%20%281990%29
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Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (1990)
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Diese Liste enthält alle Nummer-eins-Hits in Deutschland im Jahr 1990. Es gab in diesem Jahr sieben Nummer-eins-Singles, so wenig wie seit 1964, als es lediglich monatliche Hitlisten gab, nicht mehr. Elf Alben konnten die Nummer 1 erreichen.
Die Single- und Albumcharts wurden von Media Control wöchentlich zusammengestellt und umfassten jeweils 100 Positionen. Sie spiegeln den Verkauf physischer Tonträger (Vinyl und CD) wider. Zur Ermittlung der Plätze 51 bis 100 wurde auch der Radio-Einsatz der Titel herangezogen. Ausgewertet wurden die Verkäufe innerhalb einer Woche (Montag bis Samstag). Die offizielle Veröffentlichung und Datierung der Charts erfolgte am Montag drei Wochen nach Ende des Erhebungszeitraumes.
Mit nur sieben verschiedenen Nummer-1-Hits in den Singles-Charts ist das Jahr 1990 das mit den wenigsten Wechseln an der Spitze. Zuvor war es das Jahr 1971 mit nur acht Nummer-1-Hits. Zwei Jahre später, 1992, wurde dieser Wert noch einmal erreicht. Darüber hinaus beendete die Band Londonbeat mit ihrer Nummer 1 I've been thinking about you eine 74-wöchige Phase, in der nur europäische Produktionen die Spitze der deutschen Charts belegten.
Singles
Alben
Jahreshitparaden
Weblinks
Offizielle deutsche Charts (GfK Entertainment, mit Archiv)
Nummer-eins-Hit-Archiv: Singles / Alben
Single-Jahrescharts 1990
Album-Jahrescharts 1990
Einzelnachweise
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https://de.wikipedia.org/wiki/Das%20Elend%20der%20Welt
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Das Elend der Welt
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Das Elend der Welt ist eine soziologische Studie über die Banlieues, die Vororte von Paris. Das Original La misère du monde erschien 1993, die deutsche Übersetzung 1997.
Der Entstehung dieses Werkes ging eine jahrelange Diskussion der zwanzig Autoren unter der Leitung Pierre Bourdieus voraus. Als die über 900 Seiten umfassende Studie erschien, wurde sie innerhalb eines Jahres über 100.000 mal verkauft.
Inhalt
Das Buch verzichtet weitgehend auf die soziologische Fachsprache und ist als Interviewband konzipiert. Die über vierzig Interviews werden jeweils mit einem kurzen Text eingeleitet. Dort beschreiben die Forscher, wie sie Zugang zu den Interviewten und ihrer sozialen Welt gefunden haben. Die befragten Personen erzählen von ihren Lebensverhältnissen, ihren beruflichen und familiären Perspektiven, ihren Erfahrungen und Hoffnungen, ihren Erwartungen und Enttäuschungen.
Den Interviews liegt das methodische Konzept des Verstehens zugrunde. Hierzu wurde versucht, eine Beziehung des aktiven und methodischen Zuhörens zu schaffen. Dies
Das Elend der Welt ist in sieben Abschnitte gegliedert:
Position und Perspektive
Ortseffekte
Die Abdankung des Staates
Abstieg und Niedergang
Die intern Ausgegrenzten
Widersprüche des Erbes
Verstehen
Autoren
Gabrielle Balazs, Stéphane Beaud, Pierre Bourdieu, Sylvain Broccolichi, Patrick Champagne, Rosine Christin, Remi Lenoir, Francoise OEuvrard, Michel Pialoux, Abdelmalek Sayad, Franz Schultheis, Charles Soulié
Wirkungsgeschichte
Das Buch war binnen kurzer Zeit Gegenstand vieler Rezensionen. Es diente als Grundlage für Theaterinszenierungen an renommierten Bühnen und für Fernsehdokumentarfilme.
Der für Das Elend der Welt entwickelte Forschungsansatz wurde auch für eine entsprechende Analyse der deutschen Verhältnisse übernommen. Hieraus entstand zwischen 2002 und 2004 eine Studie, an der dreißig Wissenschaftler mitgearbeitet haben. Die Arbeit ist 2005 erschienen unter dem Titel Gesellschaft mit begrenzter Haftung. Zumutungen und Leiden im deutschen Alltag (herausgegeben von Franz Schultheis und Kristina Schulz).
Auch in Österreich fand eine entsprechende Studie statt, die von Elisabeth Katschnig-Fasch geleitet wurde und sich den Vororten von Graz widmete. Sie erschien 2003 unter dem Titel Das ganz alltägliche Elend. Begegnungen im Schatten des Neoliberalismus.
Als Musiktheaterprojekt wurden Teile von Erzählungen aus dem Buch vom Düsseldorfer Schauspielhaus in der Spielzeit 2006/07 durch Laura Berman und Thomas Krupa (Konzept, Fassung) mit Schauspielern, Sängern und Musikern, verwoben mit Kantatenmusik von Johann Sebastian Bach auf die Bühne gebracht.
Literatur
Primärliteratur
Pierre Bourdieu et al.: La misère du monde. Éditions du Seuil, Paris 1993, ISBN 2-02-019674-3.
Pierre Bourdieu et al.: Das Elend der Welt. Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft (= Édition discours. Bd. 9). UVK, Universitäts-Verlag Konstanz, Konstanz 1997, ISBN 3-87940-568-9.
Pierre Bourdieu et al.: Das Elend der Welt (= UTB Soziologie 8315). Gekürzte Studienausgabe. UVK, Universitäts-Verlag Konstanz, Konstanz 2005, ISBN 3-8252-8315-1.
Folgeliteratur
Franz Schultheis, Kristina Schulz (Hrsg.): Gesellschaft mit begrenzter Haftung. Zumutungen und Leiden im deutschen Alltag. UVK, Universitäts-Verlag Konstanz, Konstanz 2005, ISBN 3-89669-537-1.
Elisabeth Katschnig-Fasch (Hrsg.): Das ganz alltägliche Elend. Begegnungen im Schatten des Neoliberalismus. Löcker, Wien 2003, ISBN 3-85409-383-7.
Weblinks
Thomas Lemke: Rezension von Das Elend der Welt, 5 S., (PDF 110 kB)
Ingolf Erler: Völlig schwerelos
Pierre Bourdieu
Soziologische Publikation
Literatur (20. Jahrhundert)
Literatur (Französisch)
Soziologische Zeitdiagnose
Klassismus
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