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3016418
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https://de.wikipedia.org/wiki/Amtmann%20%28Burgenland%29
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Amtmann (Burgenland)
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Amtmann ist ein Amtstitel für Gemeindebedienstete im Burgenland in Österreich.
Nach burgenländischem Landesgesetz führen Gemeindebeamte der Dienstklasse III den Amtstitel „Gemeindeamtmann“ und jene der Dienstklassen IV bis V „Gemeindeoberamtmann“. Die weibliche Form dieser Amtstitel ist „Gemeindeamtfrau“ bzw. „Gemeindeoberamtfrau“.
Der Leiter eines Gemeindeamtes wird im Burgenland allgemein mit „Amtmann“ betitelt.
Einzelnachweise
Amtsbezeichnung (Österreich)
Burgenland
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10529905
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https://de.wikipedia.org/wiki/John%20Campbell%2C%202.%20Baronet
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John Campbell, 2. Baronet
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Sir John Campbell, 2. Baronet ist der Name folgender Personen:
* John Campbell, 2. Baronet (of Ardnamurchan) (1877–1943), britischer Adliger
John Campbell, 2. Baronet (of Carrick Buoy) (1799–1870), britischer Diplomat
John Campbell, 2. Baronet (of New Brunswick) (1807–1855), britischer Generalmajor
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3431401
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ruan%20Lufei
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Ruan Lufei
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Ruan Lufei (chin. 阮露斐; * 2. Oktober 1987 in Nanjing) ist eine chinesische Schachspielerin, die seit 2007 den Titel Großmeister der Frauen (WGM) trägt.
Leben
Ruan Lufei absolvierte ein Studium des Rechnungswesens an Pekings Tsinghua-Universität. Seit 2010 ist sie für ein Promotionsstudium in Rechnungswesen an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. Trainiert wurde sie von Xu Jun.
Erfolge
Für die Frauenweltmeisterschaft 2006 qualifizierte sie sich über ein chinesisches Zonenturnier. Sie schied in der zweiten Runde gegen Viktorija Čmilytė mit 2:4 aus, nachdem sie in der ersten Runde Lilit Mkrttschjan mit 2,5:1,5 ausgeschaltet hatte. Bei der asiatischen Fraueneinzelmeisterschaft 2007 wurde sie hinter Tania Sachdev punktgleich Zweite. Im April 2009 gewann sie ein Zonenturnier in Peking. Ihr größter Erfolg war ihr zweiter Platz bei der Frauenweltmeisterschaft im Dezember 2010 im türkischen Antakya. Nachdem sie im K.-o.-System Camilla Baginskaite (2,5:1,5), Zhang Xiaowen (3:1), die zu diesem Zeitpunkt amtierende Schachweltmeisterin Alexandra Kostenjuk (2,5:1,5), D. Harika (2,5:1,5) und Zhao Xue (2,5:1,5) ausgeschaltet hatte, verlor sie im Finale gegen Hou Yifan nach Tie-Break mit 5:3. Sie erzielte in Antakya eine Großmeister-Norm.
Am dritten Brett der chinesischen Nationalmannschaft gewann sie die Mannschaftsweltmeisterschaft der Frauen 2007, wobei sie noch zusätzlich eine Silbermedaille für ihr Ergebnis von 6 Punkten aus 7 Partien erhielt (Elo-Leistung 2625). Vereinsschach spielte sie in China von 2005 bis 2010 für die Mannschaft von Jiangsu.
Seit November 2007 trägt sie den Titel Großmeister der Frauen (WGM). Die Normen hierfür erzielte sie bei der chinesischen Mannschaftsmeisterschaft der Frauen 2004, dem Zonenturnier in Peking 2005 und der russischen Mannschaftsmeisterschaft der Frauen 2007, an der sie am dritten Brett der Mannschaft Academy Tomsk teilnahm.
Ihre Elo-Zahl beträgt 2491 (Stand: Februar 2023), damit wäre sie Fünfte der chinesischen Elo-Rangliste der Frauen und auf dem 16. Platz der Frauenweltrangliste, sie wird jedoch als inaktiv geführt, weil sie seit einem Turnier im August 2014 auf Hainan keine Elo-gewertete Partie mehr gespielt hat. Im Januar 2014 erreichte sie ihre höchste Elo-Zahl von 2503, ihre beste Weltranglistenposition war der 11. Platz im Januar 2008.
Weblinks
Einzelnachweise
Schachspieler (Volksrepublik China)
Schachspieler
Chinese
Geboren 1987
Frau
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4034095
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https://de.wikipedia.org/wiki/Teresa%20Klamert
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Teresa Klamert
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Teresa Klamert (* 22. Juli 1992 in München) ist eine deutsche Schauspielerin.
In einem Casting der Zeitung tz Anfang 2006 wurde Klamert für die Fernsehserie Forsthaus Falkenau entdeckt. Darin spielte sie seit der 18. Staffel die Rolle der Jenny Leitner, Tochter des Försters Stefan Leitner.
Filmografie
2007–2013: Forsthaus Falkenau (Fernsehserie)
2008: Sturm der Liebe (Fernsehserie der ARD)
2010: Meine wunderbare Familie (als Lilly Sander)
2011: Rosamunde Pilcher – Gefährliche Brandung (als Mia)
2012: München 7 – Die Wüstenblume (als Lotti)
2012–2014: Der Alte (drei Folgen)
2013: Krimi.de (eine Folge als Isabel)
2013: Hammer & Sichl (drei Folgen als Micha)
2014: dahoam is dahoam (als „Lisa“)
2014: SOKO 5113 (eine Folge als Lena Faltermeier)
2016: Rosamunde Pilcher – Argentinischer Tango (als Amanda)
2016, 2019: Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise nach Apulien, Hochzeitsreise in die Normandie
2017: In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (Fernsehserie, Folge Unter die Haut)
2017: WaPo Bodensee (Fernsehserie, Folge Das Geisterschiff)
2018: Die Rosenheim-Cops (Fernsehserie, Folge Der Besuch der jungen Dame)
2019: Marie fängt Feuer – Lügen und Geheimnisse
2019: Eine Hochzeit platzt selten allein (Fernsehfilm)
2020: Die Rosenheim-Cops (Fernsehserie, Folge Bei drei ist einer zu viel)
2021: SOKO Stuttgart (Fernsehserie, Folge Triple A)
2022: Lena Lorenz – Freiheit
Weblinks
Teresa Klamert bei ihrer Agentur
Einzelnachweise
Filmschauspieler
Deutscher
Geboren 1992
Frau
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10095929
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtschule%20Lippstadt
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Gesamtschule Lippstadt
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Die Gesamtschule Lippstadt ist eine städtische weiterführende Schule mit integrierter gymnasialer Oberstufe in Lippstadt. Sie wird als Ganztagsschule geführt und wurde im Jahr 2010 gegründet.
Geschichte
Schon über einen längeren Zeitraum, verstärkt nach Einführung des Abiturs nach der zwölften Jahrgangsstufe („G8“), wurde in der Bevölkerung die Errichtung einer Gesamtschule in Lippstadt thematisiert, da die Gesamtschulen in der Umgebung kaum Kapazitäten für Lippstädter Schüler boten. Seitens der Lippstädter INI (Initiative für Jugendhilfe, Bildung und Arbeit e. V.), wurde anlässlich deren 25-jährigen Jubiläums am 7. März 2008 durch den Vorsitzenden Andreas Knapp verkündet, eine Gesamtschule in privater Trägerschaft der INI mit Start zum Schuljahr 2009/10 zu errichten. Von der Stadtverwaltung der Stadt Lippstadt wurde befürchtet, dass zusätzliche Schulschließungen, über die Folge von sinkenden Schülerzahlen hinaus, durch Abwanderung eintreten würden, was man vermeiden wollte. Bis zum September 2008 wurde der Stadt eine Unterschriftenliste von 1100 Eltern zur Einrichtung der Gesamtschule von der INI präsentiert. Trotzdem wurde der Antrag der INI, ein Gebäude und einen Betriebskostenzuschuss zu gewähren, im Schulausschuss der Stadt abgelehnt. Aus dem Rat kam der Beschluss, eine förmliche Elternbefragung durchzuführen, die im Oktober 2008 an fast 2000 Eltern der Erst-, Zweit- und Drittklässler an Lippstädter Grundschulen erging. Bei einer Rücklaufquote von 77 % votierten 32,6 % für eine Gesamtschule, was sowohl von der Stadt, als auch von der INI als positives Votum aufgefasst wurde. Der von den Ratsfraktionen der SPD, der Bürgergemeinschaft und dem Bündnis 90/Die Grünen favorisierten Kooperation zwischen INI und Stadt wurde seitens der Verwaltung aber eine Absage erteilt: das Elternvotum verpflichte die Stadt Lippstadt zur Einrichtung einer Gesamtschule. Der Rat beschloss daher in seiner Sitzung am 24. November 2008 zum Schuljahr 2010/11 eine Gesamtschule in städtischer Trägerschaft einzurichten. Die Planungen sahen zunächst vor, den Realschulkomplex am Dusternweg, bestehend aus der Drost-Rose- und Edith-Stein-Realschule mit einem Investitionsvolumen von geplanten 10 Millionen Euro zur Gesamtschule umzubauen, der Ratsbeschluss dazu erfolgte im September 2009. Am 7. Dezember 2009 wurde über die Bezirksregierung Arnsberg die entsprechende Verfügung des Landes NRW zur Errichtung der Schule übergeben. Die Anmeldungen zum Schuljahr 2010/11 überschritten mit 120 das geforderte Quorum von mindestens 112 Anmeldungen. Obwohl der angestrebte Drittelmix aus Schülern mit Empfehlungen zur Hauptschule, Realschule und Gymnasium nicht erreicht wurde (es gab nur 12 Kinder mit gymnasialer Empfehlung) wurde die Genehmigung der Bezirksregierung zur Aufnahme des Schulbetriebs, zunächst als Halbtagsschule, erteilt. Der Schulstart erfolgte Ende August 2010 zum Schuljahresbeginn mit vier Klassen und einem Kollegium aus sieben Lehrkräften. Im Januar 2011 wurde auch der vorgesehene Ganztagsbetrieb genehmigt.
Die Schule sollte, um den geplanten Start im Sommer 2010 zu gewährleisten, übergangsweise für 3 Jahre an der „Stadtwaldschule“, zunächst parallel mit den letzten Jahrgängen der dort auslaufenden Hauptschule, untergebracht werden. Es bestand eine zeitliche Befristung der Nutzung der Stadtwaldschule, da wegen des schon geplanten Auslaufens der Hauptschule deren Gelände bereits im Februar 2008 durch eine Resolution des Rates einem benachbarten Industriebetrieb als zur Standortsicherung erwünschte Erweiterungsfläche zugesagt wurde. Wegen der ungünstigen räumlichen Situation der zwei in erster Idee zum Umbau vorgesehenen Realschulen und der auch schwierigen Frage, in welchen Gebäuden die beiden Realschulen stattdessen untergebracht werden sollen, wurde die Stadtverwaltung im November 2011 beauftragt, Standortalternativen für die Gesamtschule zu entwickeln. Im März 2012 wurde als Alternative der Standort „Schulzentrum Pappelallee“ im Süden der Stadt vorgeschlagen, der Ratsbeschluss dazu erfolgte im Juni 2012. Dieser sah zunächst vor, die vorhandenen Bestandsgebäude der Pestalozzi-Schule (Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“) zu erweitern, da in Folge der Inklusion eine schwindende Schülerzahl erwartet wurde und daher die Förderschule in das Gebäude einer weiteren, ausgelaufenen Hauptschule (Wilhelmschule) in der Innenstadt umgesiedelt werden sollte. Letztlich wurde aber ein Neubau auf dem Gelände der Förderschule beschlossen, denn die Bestandsgebäude bedurften umfassender Sanierungsarbeiten, zudem entsprachen sie nicht den Erfordernissen einer modernen Schule. Aus dem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb, an dem 21 Architekturbüros teilnahmen, ging der Entwurf des Büros Swiatkowski und Suerkemper aus Ostfildern als Sieger hervor. Die Gestaltung der Außenflächen erfolgt durch das Büro schreiberplan aus Stuttgart. Der Abriss der Förderschule begann Ende 2014, die Grundsteinlegung des Neubaues erfolgte am 29. Oktober 2015, das Richtfest war am 17. Juni 2016. Zwischenzeitlich war mit dem dritten Schuljahrgang 2012 mit etwa 360 Schülern die räumliche Situation am Übergangsstandort Stadtwaldschule so, dass erstmals zusätzliche Schulklassencontainer aufgestellt werden mussten und später, mit erneuter Containeraufstellung auch Räume der benachbarten Grundschule „Am Weinberg“ übernommen wurden.
Im Sommer 2016 feierte der erste Jahrgang der Gesamtschule seinen Abschluss zum Ende der 10. Klasse. 45 Schüler entschieden sich bei entsprechender Qualifikation die gymnasiale Oberstufe, gemeinsam mit 35 neu hinzukommenden Realschülern, zu besuchen. Da der Neubau noch nicht fertig war, erfolgte der Unterricht der Sekundarstufe II zunächst in den Räumen des städtischen Ostendorf-Gymnasiums. Im Juli 2017, wenige Tage vor den Sommerferien, bezog dieser Jahrgang als erste Schülergruppe den Neubau an der Ulmenstraße, alle anderen Jahrgänge folgten mit Beginn des neuen Schuljahres Ende August 2017.
Mit Ende des Schuljahres 2018/19 verließ der erste Abitur-Jahrgang die Schule.
Architektur und Gebäude
Das neue Schulgebäude erschließt sich über den Eingang an der Ulmenstraße zu einem großen Foyer, von dem aus alle Schultrakte erreicht werden. Geradeaus (nach Westen) erstreckt sich über einen langen Flur über zwei Etagen die sog. Magistrale. Von dort ist der Zugang zu den Fachräumen für den Chemie-, Biologie- und Physikunterricht, rechter Hand (nach Norden, zum Schulhof) gelegen. Rechtwinklig nach Süden abgehend finden sich drei dreigeschossige Klassentrakte (sog. Cluster), jeweils einen für die Unter-, Mittel- und für die Oberstufe. Im Trakt für die Unter- und Mittelstufe gibt es für jede Klassenstufe (5–7 bzw. 8–10) eine eigene Etage. Da in der Oberstufe weniger Schüler sind, sind in diesem Cluster im Erdgeschoss die allgemeine Schulverwaltung, sowie schallgedämmte Musikräume untergebracht, die zweite und dritte Etage beherbergt Klassen- und Kursräume, sowie eine Lehrküche für den Hauswirtschaftsunterricht. In jedem Cluster ist ein eigenes Lehrerzimmer für die in dieser Stufe tätigen Lehrkräfte, um eine direkte Anbindung Schüler-Lehrer erreichen zu können. Zwischen den Clustern ist die Begrünung so gewählt, dass dieser Raum als „Freiluftklassenzimmer“ verwendet werden kann. Vom Foyer nach rechts gelangt man zum Forum, der Aula mit einer Bühne, das durch mobile Trennwände mehrfach unterteilt werden kann und im Alltag zu etwa zwei Drittel der Fläche als Mensa der Schule verwendet wird. Die Mensaküche ist zwischen Foyer und Forum untergebracht. Oberhalb der Mensaküche ist eine Biblio- und Mediothek (Leselounge) für alle Klassenstufen eingerichtet. Der Schulhof erschließt sich fern der Straße, durch Forum und Fachraumtrakt einerseits, durch die Kombiturnhalle und die in unmittelbarer Nachbarschaft verbleibende Grundschule An der Pappelallee andererseits begrenzt. Die vorher durch die bereits vor Ort bestehenden Schulen genutzten zwei Turnhallen mit zusätzlichem Lehrschwimmbecken werden nun ebenfalls von der Gesamtschule genutzt. Die Turnhallen sind im Herbst 2017 energetisch saniert worden, ein weiterer Turnhallenneubau ist seit August 2020 fertiggestellt.
Im November 2020 wurde die von den alten Schulen bestehende, ehemalige Hausmeisterwohnung zu einer Lounge für die Oberstufe umgebaut.
Die Stromversorgung und Wärmeerzeugung für die Schule erfolgt umweltfreundlich mit einem eigenen Blockheizkraftwerk, seit Ende 2020 unterstützt durch eine zusätzliche Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Das Gebäude wurde mit dem Schulbaupreis 2018, vergeben durch die Architektenkammer NRW und das Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW, ausgezeichnet.
Pädagogische Schwerpunkte
Stundenplan und Zeitraster
An der Gesamtschule Lippstadt erfolgte der Unterricht in Schulstunden in der Sekundarstufe I zwischenzeitlich zu je 60 Minuten. Damit sollte ein intensiveres Lernen ermöglicht und die Zahl der unterrichteten Fächer am Tag verringert werden, was die Menge der mitzubringenden Schulbücher und Unterrichtsmaterialien reduziert. Am Vormittag war ein sogenanntes „Förderband“ von pro Tag 30 Minuten eingerichtet, in dem die Schüler selbstständig Unterrichtsstoff vertiefen, nacharbeiten, oder Hausaufgaben erledigen können. In der Sekundarstufe II kam wegen der Kooperationen mit anderen Schulen das klassische 45-Minutenraster zum Einsatz.
Unter anderem wegen der schwierigen Anpassung schulintern und -extern erfolgte der Unterricht ab 2018 für alle Jahrgangsstufen wieder in Schulstunden zu je 45 Minuten. Das „Förderband“ wurde umbenannt in „Lernzeit“ und nimmt 50 Minuten pro Tag in Anspruch.
Schwerpunktklassen
Mit der Schulanmeldung zur 5. Klasse kann aus vier Schwerpunkten der Besuch einer Schwerpunktklasse gewählt werden: MINT, Sport, Künstlerisches Gestalten und Musik. Der Schwerpunkt Musik erfolgt in Kooperation mit der Städtischen Musikschule. Die Schwerpunktbildung erfolgt von der fünften bis zur siebten Klasse.
Sekundarstufe I
Von der 5. bis zur 10. Klasse wird die Schule vierzügig geführt, jede Klasse wird von zwei Klassenlehrern begleitet. Ab der 6. Klasse erfolgt eine erste Differenzierung durch Auswahl eines Fachs aus 4 Wahlpflichtbereichen, das durchgängig bis zur 10. Klasse belegt werden muss: Naturwissenschaften, Arbeitslehre (Hauswirtschaft, Technik, Wirtschaft), eine zweite Fremdsprache, Darstellen und Gestalten. Eine Binnendifferenzierung in Grund- und Erweiterungskurse erfolgt für das Fach Englisch ab der 7. Klasse, für Deutsch und Mathematik ab der 8. Klasse und für Physik/Chemie ab der 9. Klasse. Abhängig von den gewählten Kursen und erreichten Noten können alle Schulabschlüsse der Sekundarstufe I erworben werden: Hauptschulabschluss und Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife). Der Weiterbesuch der Gesamtschule in der Sekundarstufe II bis zum Abitur ist nach entsprechender Qualifikation möglich.
Sprachliches Angebot
Erste Fremdsprache mit Beginn in der 5. Klasse ist Englisch. Ab der 6. Klasse kann im Wahlpflichtbereich als zweite Fremdsprache Spanisch oder Französisch belegt werden. Eine weitere Fremdsprache (als zweite für die Schüler, die keine Sprache im Wahlpflichtbereich in der 6. Klasse belegt haben, bzw. als dritte für die mit bereits zweiter Fremdsprache im Wahlpflichtbereich) ist ab der 8. Klasse Spanisch oder Französisch (abhängig vom Wahlverhalten der Schüler) möglich. Ab der 7. Klasse kann ein Fach im Rahmen des bilingualen Angebots für 1 Stunde auf Englisch belegt werden.
Sekundarstufe II
Der erste Jahrgang der 11. Klasse (Einführungsphase – „EF“) im Schuljahr 2016/17 konnte neben Pflichtfächern wie u. a. Deutsch, Mathematik, Sport folgende Fächer wählen:
Grundkurse
aus der Sekundarstufe I fortzusetzende Fremdsprachen:
Englisch
Französisch
Spanisch
Latein
sowie:
Erziehungswissenschaften
Religionslehre
Sozialwissenschaften
Philosophie
Physik
Chemie
Biologie
Erdkunde
Geschichte
Leistungskurse
(für den ersten Jahrgang in der 12. Klasse (Qualifikationsphase 1 – „Q1“) im Schuljahr 2017/18, gemäß dem Wahlverhalten der Schüler)
aus dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeld:
Mathematik
aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld:
Erdkunde (in Kooperation mit dem Gymnasium Schloss Overhagen)
Pädagogik
aus dem sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld:
Deutsch
Englisch
Kunst (in Kooperation mit der Marienschule)
ohne Aufgabenfeld:
Sport
Soziales und ökologisches Engagement
Seit 2015 ist die Schule bei der Initiative Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage eingeschrieben.
In der 8. Klasse können Schüler freiwillig sog. „Zertifikatskurse“ in den Bereichen Sporthelfer, Busbegleiter, Streitschlichter und Sanitäts-Ersthelfer belegen.
Anfang des Jahres 2020 kam aus Schülerkreisen, angeregt durch Aktivitäten im Klimabündnis Lippstadt und Fridays for future die Idee, durch eine Photovoltaikanlage auf dem Schuldach einen weiteren Teil des in der Schule verbrauchten Stroms zusätzlich zum vorhandenen Blockheizkraftwerk klimafreundlich bereitzustellen. Realisiert wurde das Projekt dann gemeinsam mit dem Förderverein der Schule, der die Investitionsmittel in Höhe von ca. 17.000 € zur Verfügung stellte und der Stadt Lippstadt als Schulträger und Anlagenbetreiber, die die Anlage vom Förderverein mietet. Im Foyer der Schule werden die Daten zur aktuellen Leistung der Photovoltaikanlage, zu der erzeugten Energiemenge (Solarertrag) und der CO2-Einsparung, die mit dem selbst erzeugen Strom erzielt wird, für alle sichtbar angezeigt. Geplant ist es auch, die gewonnenen Daten im Unterricht zu verwenden, um Umweltthemen praxisnah zu vermitteln.
Schulpartnerschaft
Es besteht eine Schulpartnerschaft mit dem Collège Paul Éluard in Saint-Étienne-au-Mont in Nordfrankreich, mit der jedes Schuljahr ein Schüleraustausch für die Klassen 8–10 organisiert wird. Seit 2018 ist das Gimnàs Municipal von Batea in Katalonien (Spanien) eine weitere Partnerschule.
Förderverein
Der Förderverein unterstützt die Schule durch Hilfe in schulischen Belangen und bei der Pflege des Kontaktes zwischen Schule und Bürgerschaft: „… wir … springen ein, um das Schulleben … interessanter, schöner und farbiger zu gestalten“. So wurde 2012 mit Hilfe des Fördervereins eine Mediothek eingerichtet. Es werden u. a. regelmäßig Jugendbuchautoren zu Lesungen in die Schule eingeladen, Anschaffungen für den Unterricht und den Außenbereich unterstützt. Er hat auch die Kosten für die schuleigene Photovoltaikanlage auf dem Schuldach vorfinanziert.
Weblinks
Einzelnachweise
Schule in Lippstadt
Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen
Gegründet 2010
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2515682
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https://de.wikipedia.org/wiki/Erhard%20Friedrich%20Vogel
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Erhard Friedrich Vogel
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Erhard Friedrich Vogel (* 17. November 1750 in Bayreuth; † 2. Mai 1823 in Wunsiedel) war evangelischer Pfarrer und Superintendent und ist vor allem als väterlicher Gönner des Schriftstellers Jean Paul bekannt.
Geboren als Sohn des markgräflich-bayreuthischen Hofkammerrats Johann Achatius Vogel begann er 1768 mit dem Theologiestudium, zunächst in Erlangen, der heimischen Universitätsstadt im Fürstentum Bayreuth, dann im „ausländischen“ Leipzig. 1772 wurde er in Bayreuth ordiniert, worauf ein Vikariat an der Schlosskirche Bayreuth folgte.
Von 1775 bis 1788 wirkte Vogel als Gemeindepfarrer in Rehau an der östlichen Grenze des bayreuthischen Fürstentums. Vogel präsentierte sich dort als ein der Aufklärung zugewandter Theologe und „ging in seiner Ablehnung der Orthodoxie so weit, daß selbst sein christlicher Glaube von seinen Gegnern angezweifelt wurde“. Getadelt wurde er, weil sich die Kirche während seiner Amtstätigkeit eher leerte als füllte. Demgegenüber gibt es Zeugnisse, die Vogels Menschenfreundlichkeit und Bildung rühmten. Eine seiner pfarramtlichen Hauptaufgaben bestand darin, die 1763 niedergebrannte Pfarrkirche St. Jobst wiederherzustellen.
Vogel verfügte über eine relativ umfangreiche Bibliothek, die die Aufmerksamkeit des um 13 Jahre jüngeren Schwarzenbacher Pfarrersohnes Johann Paul Richter, des späteren Jean Paul, auf sich zog. Der jugendliche Jean Paul hielt sich immer wieder im Hause Vogels auf, wo er mit aufklärerischem Gedankengut vertraut gemacht wurde und sich vom Einfluss der vom Vater vermittelten lutherischen Orthodoxie freimachen konnte. Vogels Bibliothek bildete die Ausgangsbasis von Jean Pauls legendären Exzerptheften. Auch während seiner Studienzeit in Leipzig ließ sich Jean Paul noch Bücher von Vogel zusenden. Aus den Jahren 1780 bis 1793 ist ein Briefwechsel zwischen Vogel und Jean Paul erhalten.
Nachdem Vogel ab 1789 die Pfarrstelle Arzberg innegehabt hatte, wurde er 1803 als Superintendent nach Wunsiedel berufen. Dies gehörte, zusammen mit den anderen ehemals markgräflich ansbach-bayreuthischen Gebieten, seit 1792 zum Königreich Preußen und kam von 1806 bis 1810 unter französische Besatzung. In diesen bewegten Zeiten verwaltete Vogel die Superintendentur Wunsiedel als Königlich Preußischer Superintendent. Mit der Abtretung dieser Gebiete an das Königreich Bayern 1810 und gleichzeitiger Einführung der Amtsbezeichnung Dekan wurde Vogel noch in diesem Jahr der Titel eines Königlich Bayerischen Dekans verliehen.
Anerkennung fand Vogels aufgeklärte und unorthodoxe Haltung beim Königlich Bayerischen Innenministerium unter Minister Montgelas, der ihn 1811 zum Distriktsschulinspektor berief.
Seine Ämter in Wunsiedel übte Vogel bis zu seinem Tod im Jahr 1823 aus. Ein Porträt von ihm als Dekan hängt in der Spitalkirche in Wunsiedel.
Vogel war seit 1774 mit Sophie Albertine Gutfeld aus Adlitz verheiratet. Sie hatten zusammen elf Kinder, von denen nur zwei Töchter und zwei Söhne ihren Vater überlebten. Von seinen Söhnen entschied sich Johann August Ludwig Vogel für den Beruf seines Vaters und wurde Pfarrer. Der Sohn Carl Heinrich Vogel wurde Appelationsgerichts-Advokat in Wunsiedel. Vogels Tochter Sophie heiratete Anton Christian David Ellrodt, Pfarrer in Berg, Goldkronach und Gefrees.
Einzelnachweise
Literatur
Hans Höllerich: Geschichte der Kirche und Pfarrei Rehau. Rehau 1970.
Matthias Simon: Bayreuthisches Pfarrerbuch. München 1930.
Dr. Peter Seißer: So ist doch gewiss, dass Gott seine Kirche erhalten will und erhalten wird. 450 Jahre Dekanate Wunsiedel und Kirchenlamitz-Selb. Wunsiedel 2008.
Lutherischer Geistlicher (18. Jahrhundert)
Lutherischer Geistlicher (19. Jahrhundert)
Rehau
Person (Landkreis Hof)
Jean Paul
Geboren 1750
Gestorben 1823
Mann
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10906157
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https://de.wikipedia.org/wiki/KTRK
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KTRK
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KTRK ist die größte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Kirgisistan, die mehrere Hörfunk- und Fernsehprogramme betreibt. Sie wurde 1931 gegründet und hat ihren rechtlichen Sitz in Bischkek.
Sender
Die Rundfunkanstalt betreibt 6 Fernsehsender und 5 Radiosender. Dabei hat jeder Sender seine eigene Zielgruppe.
Das Konzept von KTRK Musyka ähnelt teilweise dem von MTV. Der Sender Madaniyat.Taryh.Til soll traditionelle Werte vermitteln.
KTRK Sport
Bei KTRK Sport werden große nationale und internationale Sportereignisse übertragen. Darunter sind auch zahlreiche Übertragungen von Traditionellen Pferdewettkämpfen, aber auch die meisten größeren internationalen Sportereignisse werden (mit einem Fokus auf die kirgisischen Vertreter) gesendet.
Balastan
Das Programm richtet sich speziell an Kinder und jüngere Jugendliche. Die Programme sind auf kirgisisch und auf russisch. Ausgestrahlt werden weltweit bekannte Kinderserien, aber auch kirgisische und russische Produktionen.
Ala-Too 24
Ala-Too 24 ist ein 24-Stunden-Nachrichtensender. Gesendet werden lokale und internationale Nachrichten sowie Reportagen.
Radiosender
Baldar FM ist das Gegenstück von Balastan im Radio. Birintschi Radio überträgt hauptsächlich Nachrichten und Reportagen. Die Programme der restlichen Sender sind auf Unterhaltung und kulturell ausgerichtet.
Weblinks
Offizielle Website von KTRK (/)
Über KTRK
Fernsehsender (Kirgisistan)
Staatlicher Fernsehsender
Kirgisischsprachiger Fernsehsender
Russischsprachiger Fernsehsender
Sendestart 1931
Gegründet 1931
Organisation (Bischkek)
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9725261
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https://de.wikipedia.org/wiki/Filippo%20Berardi
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Filippo Berardi
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Filippo Berardi (* 18. Mai 1997 in San Marino) ist ein san-marinesischer Fußballspieler auf der Position des Rechtsaußen. Er ist aktuell für US Ancona in Italien und die San-marinesische Fußballnationalmannschaft aktiv.
Karriere
Verein
Berardi begann seine Karriere im italienischen Verein AC Rimini, wo er am 5. Oktober 2014 im Spiel gegen AC Fidenza sein Profidebüt in der Serie D gab. Für den Verein absolvierte er 2013/14 23 Ligaspiele und wurde Gruppensieger der Girone D in der Serie D. Im August 2015 wechselte er in die Jugend des Erstligisten FC Turin, wo er unter Trainer Moreno Longo regelmäßig zu Einsätzen kam. Er nahm mit der Mannschaft an der UEFA Youth League teil, scheiterte jedoch bereits in der zweiten Runde am englischen Vertreter FC Middlesbrough. 2017 wurde er zu Juve Stabia in die Serie C verliehen wo er 26 Ligaspiele absolvierte. Nach seiner Rückkehr zum FC Turin, wurde Berardi erneut in die Serie C zum apulischen Verein SS Monopoli verliehen. Hier kam er jedoch nicht über die Rolle des Einwechselspielers hinaus und absolvierte nur wenige Einsätze. Nach dem Ende der Leihe verließ er Turin und wechselte zum kalabrischen Verein Vibonese Calcio. Hier gehörte er zur Stammelf und absolvierte in seiner Debütsaison 20 Ligaspiele für den Verein. Auch in der Folgesaison später konnte er unter Trainer Angelo Galfano an diese Leistungen anknüpfen. Im Juli 2021 wechselte innerhalb der Serie C zu US Ancona, zog sich aber noch vor Beginn der Saison eine Knieverletzung zu und konnte dadurch noch kein Spiel für den neuen Verein bestreiten.
Nationalmannschaft
Berardi durchlief zunächst die Jugendabteilungen des San-marinesische Verbandes und gab sein Debüt für die A-Nationalmannschaft am 4. September 2016, im Rahmen der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 gegen die Auswahl der Aserbaidschan. Er nahm an Qualifikationsspielen zur Fußball-Weltmeisterschaft (2018, 2022) und der Europameisterschaft 2020 teil, konnte jedoch bisher keine nennenswerten Erfolge erzielen. Zudem war Berardi Teilnehmer an zwei Ausgaben der UEFA Nations League (2018/19, 2020/21). Im Qualifikationsspiel gegen die Mannschaft aus Kasachstan am 16. November 2019, erzielte er nicht nur seinen bisher einzigen Treffer für die Nationalmannschaft, sondern auch das erstes Heimtor für San Marino seit sechs Jahren. Seinen bisher letzten Einsatz im Trikot der Nationalelf absolvierte Berardi am 16. Juni 2023 gegen die Mannschaft aus Kasachstan.
Weblinks
Einzelnachweise
Fußballnationalspieler (San Marino)
Fußballspieler (AC Rimini 1912)
Fußballspieler (FC Turin)
Fußballspieler (SS Juve Stabia)
Fußballspieler (SS Monopoli 1966)
Fußballspieler (US Vibonese Calcio)
San-Marinese
Geboren 1997
Mann
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676500
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https://de.wikipedia.org/wiki/Witjastief
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Witjastief
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Witjastief (auch Witjastiefe, Witjas-Tief(e), Vitias-Tief(e) oder Vitiaz-Tief(e) genannt) bezeichnet mehrere weit voneinander entfernte Meerestiefs, die nach dem sowjetischen Forschungsschiff Witjas benannt wurden und im Pazifischen Ozean liegen:
Witjastief 1 (11.034 m); tiefste Stelle des Pazifiks und des Weltmeeres; im westlichen Pazifik im Marianengraben
Witjastief 2 (10.882 m); Meerestief im südwestlichen Pazifik und tiefste Stelle im Tongagraben
Witjastief 3 (10.542 m); Meerestief im nordwestlichen Pazifik und tiefste Stelle im Kurilengraben
Witjastief 4 (10.047 m); Meerestief im südwestlichen Pazifik und tiefste Stelle im Kermadecgraben
Meerestief
Geographie (Pazifischer Ozean)
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10882940
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mitzpe%20Jericho
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Mitzpe Jericho
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Mitzpe Jericho (hebräisch: מִצְפֵּה יְרִיחוֹ, deutsch: Aussichtspunkt (nach) Jericho) ist eine israelische Siedlung im Westjordanland. Die Siedlung wurde 1977 gegründet und gehört zur Regionalverwaltung Mateh Benjamin. Die Einwohnerzahl beträgt 2.640 (Stand: Januar 2022).
Die internationale Gemeinschaft betrachtet Mitzpe Jericho, wie alle israelischen Siedlungen in den seit 1967 besetzten Gebieten, gemäß dem Völkerrecht als illegal. Israel bestreitet dies.
Lage
Die Siedlung liegt in der Judäischen Wüste auf einem der letzten Hügel der Judäischen Berge, bevor das Gebirge steil ins Jordantal abfällt. Sie liegt direkt an der Haupt-Nationalstraße 1, 16 Kilometer östlich von Jerusalem und sieben Kilometer südwestlich von Jericho. Das Tote Meer ist circa 12 Kilometer von Mitzpe Jericho entfernt.
Geschichte
Ursprünglich sollte die Siedlung während des jüdischen Feiertags Sukkot im Jahr 1977 auf direkt an Jericho angrenzendem Land gegründet werden. Weil der damalige Verteidigungsminister Ezer Weizmann dies aber ablehnte, wurden die Siedler zunächst nach Mishor Adumim, einem Ort nahe Ma'ale Adumim, an dem sich heute ein Industriegebiet befindet, gebracht. Der damalige Landwirtschaftsminister Ariel Scharon schlug daraufhin die heutige Position Mitzpe Jerichos als Ort für die Errichtung der neuen Siedlung vor. Innerhalb der nächsten Tage errichteten die Siedler die ersten Mobilheime und Zelte, um den Ort zu besiedeln. 1981 begann der Bau von befestigten Häusern. Der ursprünglichen Gruppe an Siedlern gehörten sowohl religiöse, als auch nicht-religiöse Juden an. Aufgrund von Spannungen zwischen diesen beiden Gruppen, spaltete sich der nicht-religiöse Teil der Siedler ab und gründete südlich von Jericho im Tal die Siedlung Vered Jericho. Mitzpe Jericho ist seitdem eine größtenteils religiöse Siedlung.
Einzelnachweise
Israelische Siedlung
Ort im Westjordanland
Gegründet 1977
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6307
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https://de.wikipedia.org/wiki/26.%20Oktober
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26. Oktober
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Der 26. Oktober ist der 299. Tag des gregorianischen Kalenders (der 300. in Schaltjahren), somit bleiben 66 Tage bis zum Jahresende.
Ereignisse
Politik und Weltgeschehen
362: Der Apollontempel zu Daphne brennt bis auf die Grundmauern nieder. Der römische Kaiser Julian bezichtigt die Christen der Brandstiftung und lässt zahlreiche Kirchen schließen.
1377: Tvrtko I. krönt sich zum ersten König der Serben, Bosniens, dem Küstenland und der westlichen Länder.
1461: Unter Sultan Mehmed II. erobern osmanische Truppen das Kaiserreich Trapezunt in Anatolien, den letzten in Kleinasien verbliebenen griechischen Staat. Die Hagia Sophia in Trapezunt wird in der Folge zur Moschee umgewandelt.
1530: Der Johanniterorden nimmt mit päpstlicher Billigung Malta als „ewiges Lehen“ Karls V. in Besitz.
1582: Durch den Sieg in der Schlacht am Tschuwaschenkap zerschlagen die Kosaken von Jermak Timofejewitsch das Khanat Sibir und legen den Grundstein für die russische Eroberung Sibiriens.
1596: Die dreitägige Schlacht bei Mezökeresztes, letzte große Schlacht im dritten Türkenkrieg zwischen Österreich und dem Osmanischen Reich, endet mit einer Niederlage des Heeres von Erzherzog Maximilian von Österreich.
1597: Bei der Seeschlacht von Myongnyang wird eine japanische Flotte von 133 Kampf- und 200 Versorgungsschiffen von 13 koreanischen Kriegsschiffen verheerend geschlagen.
1640: Der zweite Bischofskrieg wird mit dem Vertrag von Ripon beendet. Der englische König Karl I. muss darin Schottland Zugeständnisse gewähren, die ihm Konflikte mit dem einberufenen Langen Parlament bereiten.
1689: Im Großen Türkenkrieg wird die von vielen Einwohnern und der osmanischen Besatzung verlassene Stadt Skopje von österreichischen Truppen an diesem und dem Folgetag in Brand gesteckt und von den Flammen stark zerstört.
1774: Der Erste Kontinentalkongress in Philadelphia, Pennsylvania, geht zu Ende.
1795: Der französische Nationalkonvent tagt letztmals während der Französischen Revolution. Die Regierungsgeschäfte führt verfassungsgemäß künftig das Direktorium.
1813: Britisch-kanadische Miliztruppen besiegen in der Schlacht am Chateauguay River während des Britisch-Amerikanischen Krieges eine achtfach überlegene amerikanische Armee und zwingen sie zum Rückzug aus Kanada.
1838: Honduras scheidet aus der Zentralamerikanischen Konföderation aus.
1860: Giuseppe Garibaldi akzeptiert bei einem Treffen in Teano bei Neapel Viktor Emanuel II. als König von Italien und verzichtet im Rahmen des Risorgimento auf die Macht im eroberten Königreich beider Sizilien.
1863: In Genf beginnt eine internationale Konferenz, deren Resolutionen die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gedeihen lassen.
1896: Im Vertrag von Addis Abeba muss Italien die Unabhängigkeit von Äthiopien anerkennen. Italien hat zuvor vergeblich versucht, das Land zu unterwerfen.
1905: Nach einer Volksabstimmung am 13. August wird die Union Norwegens mit Schweden aufgelöst und Norwegen ein eigenständiges Königreich.
1909: Der japanische Ministerpräsident Hirobumi Ito wird in Harbin von einem koreanischen Nationalisten getötet.
1912: Befreiung der Stadt Thessaloniki von den Osmanen durch die griechischen Truppen während der Balkankriege 1912–1913. Der 26. Oktober ist auch der Namenstag des Stadtheiligen und Schutzpatrons von Thessaloniki, Demetrios.
1917: Im Rahmen der Dritten Flandernschlacht während des Ersten Weltkriegs beginnt die zweite Passchendaele-Schlacht.
1918: Der in der Obersten Heeresleitung tätige General Erich Ludendorff wird vom deutschen Kaiser Wilhelm II. auf Drängen des Reichskanzlers Max von Baden entlassen.
1920: In Österreich wird per Gesetz die Kammer für Arbeiter und Angestellte eingerichtet.
1923: Reza Khan, der spätere Schah Reza Pahlavi, wird vom iranischen Parlament zum Premierminister Irans gewählt.
1938: Durch die von Heinrich Himmler angeordnete „Polenaktion“ werden 17.000 polnische Juden mit Wohnsitz in Deutschland über die deutsch-polnische Grenze nach Polen getrieben, darunter Marcel Reich-Ranicki.
1942: Die Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln im Zweiten Weltkrieg endet mit einem japanischen Sieg. Der Flugzeugträger USS Hornet (CV-8) wird versenkt, die USS Enterprise (CV-6) beschädigt. Die US-Marines können jedoch nicht von Guadalcanal vertrieben werden.
1944: Im philippinischen Golf von Leyte endet die am 23. Oktober begonnene See- und Luftschlacht zwischen japanischen und US-amerikanisch-australischen Verbänden mit einem überwältigenden Sieg der Verbündeten. Die dreitägige Auseinandersetzung ist die bislang größte Seeschlacht in der Geschichte.
1946: In der Ludwig-Maximilians-Universität zu München wird die Verfassung des Freistaates Bayern von der Landesversammlung mit großer Mehrheit angenommen und unterzeichnet.
1947: Kaschmir wird ein Teil von Indien.
1950: Mit der Ernennung von Theodor Blank zum „Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“ wird das Amt Blank und somit die Keimzelle der Bundeswehr geschaffen.
1954: Die Übergabe der Verwaltung in der Zone A an Italien durch die Alliierte Militärregierung bewirkt das Ende des Freien Territoriums Triest. In der Zone B steuert bereits Jugoslawien die Geschicke.
1955: Die „freiwillige, immerwährende Neutralität“ Österreichs wird vom Nationalrat als Verfassungsgesetz verabschiedet, nachdem der letzte Besatzungssoldat bis zum Vortag das Land verlassen haben musste. Seit 1965 ist im Andenken an dieses Ereignis der 26. Oktober österreichischer Nationalfeiertag.
1962: Mit der polizeilichen Besetzung und Durchsuchung der Redaktionsräume des Spiegel in Hamburg beginnt die Spiegel-Affäre.
1967: An seinem 48. Geburtstag finden die Krönungsfeierlichkeiten von Schah Mohammad Reza Pahlavi und seiner Ehefrau Schahbanu Farah Pahlavi statt.
1972: Major Mathieu Kérékou übernimmt mit einem Putsch gegen Staatspräsident Justin Ahomadegbé-Tomêtin die Macht in Benin. Er ernennt sich selbst zum Präsidenten und plant die Errichtung des „afrikanischen Kuba“.
1976: Das Homeland Transkei wird vom Apartheid-Regime in Südafrika in die „Unabhängigkeit“ entlassen, die aber von keinem anderen Staat der Welt anerkannt wird.
1979: Park Chung-hee, der Präsident Südkoreas, wird in einem Restaurant vom Chef des südkoreanischen Geheimdienstes erschossen.
1991: In Slowenien verlassen die letzten jugoslawischen Soldaten das seit dem 25. Juni de facto unabhängige Land.
1993: Wegen des Mordes an zwei Polizisten im Jahr 1931 wird der frühere DDR-Minister für Staatssicherheit Erich Mielke zu sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
1994: Kurt Beck (SPD) wird zum Nachfolger von Rudolf Scharping als Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt.
1994: König Hussein I. und Jitzchak Rabin schließen nach 46 Jahren Kriegszustand einen Friedensvertrag zwischen Jordanien und Israel in Wadi Araba.
1995: Die französischen Atomtests werden durch das Europäische Parlament verurteilt, was Frankreich nicht hindert, tags darauf einen neuen Test auf Mururoa durchzuführen.
1998: Vier Wochen nach der Wahl wird der SPD-Politiker Wolfgang Thierse vom neu zusammengetretenen Parlament mit großer Mehrheit zum neuen Bundestagspräsident gewählt.
1998: Nach der Wahlniederlage bei der Bundestagswahl 1998 entlässt der deutsche Bundespräsident Roman Herzog Helmut Kohl als Bundeskanzler.
1998: Die Präsidenten Jamil Mahuad für Ecuador und Alberto Fujimori für Peru schließen in Brasília einen Friedensvertrag zur Beendigung des Peruanisch-Ecuadorianischen Grenzkrieges.
2000: Nach einer Flut von Protesten tritt der Diktator der Elfenbeinküste, Robert Guéï, der die Präsidentschaftswahl vom 22. Oktober verloren hat, zugunsten des Wahlgewinners Laurent Gbagbo zurück. Der Ausschluss von Alassane Ouattara von den Wahlen führt jedoch zwei Jahre später zu einem bewaffneten Konflikt in dem afrikanischen Land.
2001: US-Präsident George W. Bush unterzeichnet den USA PATRIOT Act und macht ihn damit zum Gesetz.
2002: Russische Eliteeinheiten beenden gewaltsam die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater. Neben den tschetschenischen Rebellen sterben 119 Geiseln, die meisten an den Auswirkungen der eingesetzten Betäubungs- und Lähmungsgase.
Wirtschaft
1927: Gustav Schickedanz gründet in Fürth das Versandhaus Quelle.
1929: In einem Abkommen zwischen dem Unternehmer Ivar Kreuger (Svenska Tändsticks Aktiebolaget) und der Weimarer Republik wird das 53 Jahre dauernde Zündwarenmonopol begründet.
1934: Mit dem Bestreben nach wirtschaftlicher Autarkie wird in Berlin die Braunkohle-Benzin AG (BRABAG) gegründet.
1936: Der erste Generator des errichteten Hoover Dam liefert in den Vereinigten Staaten die erste Energie in das Stromnetz.
1965: In Frankreich wird der Code Postal eingeführt. Die Postleitzahl besteht anfangs aus der Nummer des Départements und den ersten drei groß geschriebenen Buchstaben des Ortsnamens.
2000: Der Euro erreicht mit einem Wert von 0,8225 US-Dollar sein bisheriges Allzeittief gegenüber dem US-Dollar.
2012: Microsoft veröffentlicht das Betriebssystem Windows 8.
Wissenschaft und Technik
1825: In den USA wird der Eriekanal zwischen dem Eriesee und dem Hudson River eröffnet.
1850: Auf der Suche nach der verschollenen Franklin-Expedition gelangt der britische Forscher Robert John Le Mesurier McClure mit der HMS Investigator von Osten her in den Viscount-Melville-Sund. Obwohl er sein Schiff aufgeben und einen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegen muss, gilt er als Entdecker der Nordwestpassage. Diese bleibt wegen regelmäßiger Vereisung allerdings bis ins 20. Jahrhundert unschiffbar.
1861: Johann Philipp Reis stellt ein Fernsprechgerät im Physikalischen Verein zu Frankfurt am Main als Vorläufer des modernen Telefons vor.
1909: Die französische Pilotin Marie Marvingt fährt als erste Frau einen Ballon über die Nordsee von Frankreich nach England.
1922: Roland Pièce vom Flugplatzsender Lausanne überträgt ein Musikprogramm drahtlos, was heute als erste Radiosendung der Schweiz gilt.
1931: Der britische Doppeldecker De Havilland DH.82 Tiger Moth Tiger Moth („Bärenspinner“) absolviert seinen Erstflug.
1940: Das US-amerikanische Jagdflugzeug North American P-51 „Mustang“ bewältigt erfolgreich seinen Jungfernflug.
1958: Die Fluggesellschaft PanAm nimmt den Linienbetrieb mit Düsenflugzeugen über den Atlantik auf.
1973: Das deutsch-französische Militärflugzeug Alpha Jet bewältigt seinen Erstflug erfolgreich.
1977: Letzter regulärer Einsatz einer Dampflok der Deutschen Bundesbahn
1984: An der Loma Linda Universität in Kalifornien wird einem Säugling ein Pavianherz eingepflanzt, da kein menschliches Organ zu Verfügung steht. Das Kind stirbt drei Wochen später.
1996: Das Heinz Nixdorf MuseumsForum, das größte Computermuseum der Welt (Stand 2015), wird in Paderborn eröffnet.
2006: In Österreich wird mit der Umstellung von analogen auf digitale Fernsehsignale DVB-T begonnen.
2006: Das Projekt STEREO der US-Raumfahrtbehörde NASA wird gestartet.
Kultur
1701: Am Theater am Gänsemarkt in Hamburg erfolgt die Uraufführung der Oper Die wunderschöne Psyche von Reinhard Keiser.
1796: An der Opéra-Comique in Paris findet die Uraufführung der Oper Christophe et Jérôme ou La Femme hospitalière von Henri Montan Berton statt.
1811: Am Teatro dal Corso in Bologna erfolgt die Uraufführung der Oper L’equivoco stravagante (Durch List zum Ziel) von Gioacchino Rossini.
1899: Anton Tschechows Drama Onkel Wanja wird im Moskauer Künstlertheater uraufgeführt. Konstantin Sergejewitsch Stanislawski führt Regie und spielt selbst den Astrow nach den Anweisungen Tschechows. Olga Knipper, Tschechows spätere Frau, spielt die Jélena.
1899: Am Wiener Carltheater wird die Operette Wiener Blut von Johann Strauss (Sohn) mit dem Libretto von Victor Léon und Leo Stein uraufgeführt. Die Uraufführung wird zu einem Fiasko.
1907: Die Oper Die rote Gred von Julius Bittner wird an der Hofoper in Wien uraufgeführt.
1931: Die Dramen-Trilogie Trauer muss Elektra tragen von Eugene O’Neill wird im Guild Hall Theatre in New York City uraufgeführt.
1958: Bei einem Konzert von Bill Haley kommt es in West-Berlin zu Krawallen: Die Stühle und Fenster werden zerbrochen und die Polizei räumt die Halle gewaltsam.
1965: Die Beatles werden von Königin Elisabeth II. im Londoner Buckingham Palace mit dem Orden Member of the British Empire ausgezeichnet. John Lennon gibt seinen Orden ein paar Jahre später aus Protest gegen die Beteiligung Großbritanniens am Biafra-Krieg wieder zurück.
1984: Amadeus von Miloš Forman, die Verfilmung des in London und am Broadway gefeierten Bühnenstücks von Sir Peter Shaffer, kommt in Deutschland in die Kinos. Bei der Oscar-Verleihung 1985 erhält der Film acht Auszeichnungen.
1984: In den USA kommt der Science-Fiction-Film Terminator von James Cameron in die Kinos. Der mit verhältnismäßig bescheidenem Budget gedrehte B-Movie mit Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton in den Hauptrollen entwickelt sich zu einem Kultfilm.
Gesellschaft
1440: Gilles de Rais, Marschall von Frankreich und einer der berüchtigtsten Serienmörder der Kriminalgeschichte, wird hingerichtet.
1881: Beim O. K. Corral in Tombstone kommt es zur berühmtesten Schießerei in der Geschichte des Wilden Westens zwischen Virgil, Morgan und Wyatt Earp sowie Doc Holliday auf der einen Seite und der Clanton/McLaury-Familie auf der anderen Seite.
2004: Der Schwerverbrecher Christian Bogner flüchtet spektakulär aus der Justizvollzugsanstalt Lübeck und tötet vermutlich noch am gleichen Tag den Landschaftsgärtner Engelbert Danielsen.
Religion
1698: Eine Auswirkung des Friedens von Rijswijk ist die Einführung des Simultaneums, das Recht, wonach im selben Staat der evangelische und der katholische Glaube frei ausgeübt werden kann.
Katastrophen
1859: Der britische Klipper Royal Charter gerät vor Anglesey in einen schweren Sturm. Das Schiff wird gegen die Felsen geschleudert, bricht auseinander und sinkt. 449 Personen sterben, darunter alle Frauen und Kinder an Bord. Der Untergang der Royal Charter ist bis heute das schwerste Schiffsunglück an der Küste von Wales.
2011: Auf Grund von Hochwasser im Fluss Densu in Ghana wurden Teile der Hauptstadt Accra überschwemmte. Dabei wurden 17.000 Menschen obdachlos und 17 Menschen kamen ums Leben.
Sport
1863: In London wird die Football Association gegründet. Damit werden in der Folge die Regeln für Fußball standardisiert.
1997: Der Kanadier Jacques Villeneuve wird mit seinem Williams-Renault-Rennwagen Weltmeister in der Formel 1. Im letzten Rennen der Saison genügt ihm dazu auf dem spanischen Circuito de Jerez ein dritter Platz.
Geboren
Vor dem 17. Jahrhundert
968: Kazan, 65. Tennō von Japan
1427: Siegmund, österreichischer Erzherzog, Regent von Tirol und Vorderösterreich
1431: Ercole I. d’Este, Herzog von Ferrara, Modena und Reggio
1473: Friedrich von Sachsen, Hochmeister des Deutschen Ordens
1476: Yi Gi, koreanischer Politiker und Philosoph
1491: Zhengde, chinesischer Kaiser
1507: Alvise Mocenigo I., 85. Doge von Venedig
1512: Bartholomäus VI. Welser, Augsburger Patrizier
1529: Anna, Prinzessin von Hessen und Pfalzgräfin von Zweibrücken
1556: Ahmad Bābā, islamischer Rechtsgelehrter
1592: Wilhelm Leyser I., deutscher Theologe
17. und 18. Jahrhundert
1611: Antonio Coello, spanischer Schriftsteller
1615: Jean Nocret, französischer Maler und Porträtist
1626: Ferdinand von Fürstenberg, Fürstbischof von Münster und Paderborn
1631: Catherine de Parthenay, französische Mathematikerin
1635: Michael Kasimir Radziwiłł, litauischer Heerführer und Reichsfürst des Heiligen Römischen Reiches
1644: Mattias Steuchius, schwedischer lutherischer Theologe und Erzbischof von Uppsala
1645: Aert de Gelder, niederländischer Maler
1673: Dimitrie Cantemir, Woiwode der Moldau, Historiker, Musiktheoretiker, Geograph und Universalwissenschaftler, Humanist und Enzyklopädist
1684: Kurt Christoph Graf von Schwerin, preußischer Feldmarschall
1685: Domenico Scarlatti, italienischer Komponist
1688: Augustin Friedrich Walther, deutscher Arzt, Anatom und Botaniker
1694: Johan Helmich Roman, schwedischer Komponist
1697: John Peter Zenger, deutsch-amerikanischer Publizist und Verleger
1704: Johannes Oosterdijk Schacht, niederländischer Mediziner
1714: Maria Viktoria Pauline von Arenberg, Markgräfin von Baden
1725: Jean-Pierre de Beaulieu, österreichischer General
1732: Francesco Sozzi, sizilianischer Maler
1737: Pierre-Joseph Boch, deutscher Gesellschafter und Unternehmer
1739: Matthias Jorissen, deutscher Pfarrer und Kirchenliederdichter
1744: Johann Georg Wagner, deutscher Landschaftsmaler und Radierer
1756: Dmitri Dochturow, russischer General der napoleonischen Kriege
1757: Charles Pinckney, US-amerikanischer Politiker
1757: Carl Leonhard Reinhold, österreichischer Aufklärer
1757: Asher Robbins, US-amerikanischer Politiker
1759: Georges Danton, französischer Revolutionsführer
1762: Amos Stoddard, US-amerikanischer Politiker
1765: Jan Šimon Václav Thám, tschechischer Dichter, Schriftsteller und Schauspieler
1766: Konrad Heinrich Wolf, deutscher Geistlicher
1768: Karl Friedrich Franciscus von Steinmetz, deutscher Generalleutnant und Kartograf
1769: Friedrich Reinhard Ricklefs, deutscher Altphilologe und Gymnasialdirektor
1775: Hans Moritz Hauke, deutscher Berufssoldat in Napoleons Armee, dann in der russischen Armee
1778: Charles Grant, Baron Glenelg, britischer Politiker
1788: Thomas R. Ross, US-amerikanischer Politiker
1797: Giuditta Pasta, italienische Opernsängerin
1800: Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, preußischer Generalfeldmarschall
19. Jahrhundert
1801–1850
1802: Michael I., portugiesischer König
1809: Franz Wilhelm Junghuhn, deutscher Naturforscher
1810: Carl Ludwig Adolf Gamradt, preußischer Landrat, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und des Preußischen Abgeordnetenhauses
1814: José Rafael Carrera Turcios, Präsident von Guatemala
1819: Emma Wanda von Arbter, österreichische Schriftstellerin
1819: Johannes Dielmann, deutscher Bildhauer
1823: Karl Weinhold, deutscher Germanist
1827: Karl Böhm von Böhmersheim, österreichischer Mediziner
1830: Polibio Fumagalli, italienischer Organist, Komponist und Musikpädagoge
1836: Nathaniel Meyer von Rothschild, österreichischer Kunstsammler, Bauherr, Blumenzüchter und Mäzen
1837: Carl Koldewey, deutscher Polarforscher
1839: Wilhelm Haas, deutscher Politiker und Sozialreformer
1842: Julius Jacob der Jüngere, deutscher Maler
1842: Wassili Wereschtschagin, russischer Maler
1847: Haydn Keeton, britischer Organist, Musikpädagoge und Komponist
1849: Heinrich Bulthaupt, deutscher Autor
1849: Ferdinand Georg Frobenius, deutscher Mathematiker
1851–1900
1853: Paul Homeyer, deutscher Organist
1858: Arthur Sifton, kanadischer Politiker und Richter
1859: Arthur Friedheim, russisch-deutscher Pianist und Komponist
1862: Georg Wentzel, deutscher Altphilologe
1864: José Gregorio Hernández, venezolanischer Mediziner
1869: August Halm, deutscher Komponist, Musikschriftsteller und Musikpädagoge
1872: Harold Fraser, US-amerikanischer Golfspieler
1874: Abby Aldrich Rockefeller, US-amerikanische Mäzenin und Mitbegründerin des Museum of Modern Art
1874: Martin Lowry, britischer Chemiker
1875: H. B. Warner, US-amerikanischer Schauspieler
1876: Carl Kessler, deutscher Maler
1880: Andrei Bely, russischer Dichter und Theoretiker
1880: Dmitri Karbyschew, russischer sowjetischer General
1881: Paul Röntgen, deutscher Metallurge und Rektor
1882: Georg Hellmuth Neuendorff, deutscher Schriftsteller und Reformpädagoge
1883: Napoleon Hill, US-amerikanischer Schriftsteller
1883: Paul Pilgrim, US-amerikanischer Leichtathlet, Olympiasieger
1884: Paul Heidemann, deutscher Schauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent
1886: Hanns Braun, deutscher Leichtathlet, Olympiamedaillengewinner
1886: Isidore Fattal, syrischer Erzbischof
1888: Toni Kleefisch, deutscher Architekt
1891: Roy Knapp, US-amerikanischer Perkussionist und Musikpädagoge
1893: Andreas Predöhl, deutscher Ökonom
1895: Josef-Ernst Fürst Fugger von Glött, deutscher Politiker, MdB, MdL
1895: Robert Kautsky, österreichischer Theatermaler, Bühnen- und Kostümbildner
1896: Antoine Abed, libanesischer Erzbischof
1896: Kathi Hock, deutsche Bildhauerin
1897: James Leonard Brierley Smith, südafrikanischer Zoologe
1897: Henry Vahl, deutscher Schauspieler
1900: Ibrahim Abbud, sudanesischer Staatspräsident
1900: Karin Boye, schwedische Schriftstellerin
20. Jahrhundert
1901–1925
1901: Herman Auerbach, polnischer Mathematiker
1902: Vera Guilaroff, kanadische Pianistin und Komponistin
1902: Henrietta Hill Swope, amerikanische Astronomin
1902: Beryl Markham, britische Flugpionierin
1904: Virgilio Felice Levratto, italienischer Fußballspieler und -trainer
1907: Johan Dankmeijer, niederländischer Anatom
1910: Eva Hoffmann-Aleith, deutsche Pastorin und Schriftstellerin
1911: Mogens Brems, dänischer Schauspieler
1911: Sid Gillman, US-amerikanischer American-Football-Spieler und -Trainer
1911: Mahalia Jackson, US-amerikanische Gospel-Sängerin
1912: Hellmut Arnold, deutscher Geologe und Paläontologe
1912: Karl Etti, österreichischer Chorleiter, Dirigent und Komponist
1912: Don Siegel, US-amerikanischer Filmregisseur
1912: Stojko Stojkow, bulgarischer Linguist
1913: Charlie Barnet, US-amerikanischer Jazz-Saxophonist
1913: Hans Jönsson, deutscher Film-, Fernseh- und Hörspielkomponist
1913: Margret Knoop-Schellbach, deutsche Malerin
1913: Oda Sakunosuke, japanischer Schriftsteller
1913: Netty Simons, US-amerikanische Komponistin
1914: Raymond Arveiller, französischer Romanist und Lexikologe
1914: Jackie Coogan, US-amerikanischer Schauspieler
1915: Gioacchino Attaguile, italienischer Politiker
1915: Raymond Crawford, US-amerikanischer Autorennfahrer
1915: Joe Fry, britischer Autorennfahrer
1915: Paul Ohnsorge, deutscher Künstler
1916: François Mitterrand, französischer Staatspräsident
1919: John A. Gronouski, US-amerikanischer Politiker
1919: Mohammad Reza Pahlavi, letzter Schah im Iran
1920: Howhannes Barseghjan, armenischer Linguist
1921: Roel D’Haese, belgischer Bildhauer und Grafiker
1924: John Campbell Arbuthnott, britischer Peer, Geschäftsmann und Mitglied des House of Lords
1925: Lars Chemnitz, grönländischer Politiker (Atassut) und Lehrer
1925: Alick Walker, britischer Paläontologe
1926–1950
1926: George Crum, kanadischer Dirigent und Pianist
1926: Bernhard Klodt, deutscher Fußballspieler
1926: Wolfgang Röder, deutscher Sänger, Humorist und Entertainer
1927: Janet Moreau, US-amerikanische Leichtathletin
1928: Peter Appleyard, kanadischer Jazzmusiker
1928: Albert Brewer, US-amerikanischer Politiker
1928: Jean-Claude Vidilles, französischer Autorennfahrer
1930: John Arden, britischer Schriftsteller und Dramatiker
1930: William Burgess, kanadischer Segler
1930: Erich Kronauer, deutscher Manager und Stifter
1930: Ona Narbutienė, litauische Musikwissenschaftlerin
1930: Les Richter, US-amerikanischer American-Football-Spieler und Motorsportfunktionär
1931: Hermann von Loewenich, deutscher Bischof
1931: Igor Fjodorowitsch Maslennikow, sowjetisch-russischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
1932: Gerhard Konzelmann, deutscher Journalist
1932: Lore Maria Peschel-Gutzeit, deutsche Juristin und Politikerin (SPD)
1934: Jacques Loussier, französischer Pianist und Komponist
1934: Peter Marginter, österreichischer Autor, Essayist und Übersetzer
1934: Ulrich Plenzdorf, deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramaturg
1934: Karl Senne, deutscher Fernsehmoderator
1935: Heiko R. Blum, deutscher Filmkritiker und Autor
1935: Gloria Conyers Hewitt, US-amerikanische Mathematikerin
1935: Julio de Windt, dominikanischer Geiger, Dirigent und Musikpädagoge
1936: Hans Hubert Anton, deutscher Historiker
1936: Al Casey, US-amerikanischer Gitarrist
1936: Christiane Herzog, deutsche First Lady
1937: Reinhold Kellenbenz, deutscher Fußballspieler
1937: Thomas Küttler, deutscher Theologe
1937: William Lubtchansky, französischer Kameramann
1938: Wolfgang Behrendt, deutscher Politiker, MdL, MdB
1938: Ernest Fernando, sri-lankischer Ringer
1938: Wilfried Scharnagl, deutscher Journalist und Politiker
1939: Karl Stix, österreichischer Politiker, Landeshauptmann von Burgenland
1940: Domna Adamopoulou, griechische Schauspielerin
1940: Eddie Henderson, US-amerikanischer Trompeter
1940: Tilo Prückner, deutscher Schauspieler
1941: Holger Meins, deutscher Terrorist (RAF)
1941: Peter Przygodda, deutscher Filmeditor
1942: Bob Hoskins, britischer Schauspieler
1942: Jonathan Williams, britischer Autorennfahrer
1942: Milton Nascimento, brasilianischer Musiker
1943: João Casimiro Namorado de Aguiar, portugiesischer Schriftsteller
1943: Toni Gruber, deutscher Motorradrennfahrer
1944: Kenneth Lee Ascher, US-amerikanischer Pianist und Keyboarder
1944: Martin Jellinghaus, deutscher Leichtathlet, Olympiamedaillengewinner
1944: Leta Semadeni, Schweizer Schriftstellerin
1944: Angelika Waller, deutsche Schauspielerin
1945: Jacob Angadiath, indischer Bischof
1946: Maureen Anderman, US-amerikanische Schauspielerin
1947: Ian Ashley, britischer Autorennfahrer
1947: Hillary Clinton, US-amerikanische Juristin und Politikerin
1947: Christian Ude, deutscher Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister von München
1948: John Morrison, britischer Autorennfahrer
1949: Friedhelm Repnik, deutscher Politiker, Sozialminister von Baden-Württemberg
1949: Brodie Greer, US-amerikanischer Schauspieler
1949: Rafael Pérez Botija, spanischer Komponist und Arrangeur
1950: Jens Asendorpf, deutscher Psychologe
1950: Anne Bärenz, deutsche Sängerin und Pianistin
1950: Nico Braun, luxemburgischer Fußballspieler
1950: Pavel Trávníček, tschechischer Schauspieler und Synchronsprecher
1951–1975
1951: Bootsy Collins, US-amerikanischer Bassist
1952: Andrew Motion, britischer Dichter, Romancier und Biograf
1952: William Wright, australischer römisch-katholischer Bischof
1953: Roger Allam, britischer Schauspieler
1954: Stephen L. Carter, US-amerikanischer Schriftsteller
1954: Christoph Nix, deutscher Rechtswissenschaftler und Theaterintendant
1955: Wolfgang Gansert, deutscher Radsportler
1957: Thomas Daniel Schlee, österreichischer Organist, Komponist und Intendant
1957: Peter Wuffli, Schweizer Manager
1958: Walter Junghans, deutscher Fußballspieler
1958: Pascale Ogier, französische Schauspielerin
1958: Shaun Woodward, britischer Politiker
1959: François Chau, kambodschanisch-US-amerikanischer Schauspieler
1959: Marilyn Jess, französische Pornodarstellerin
1959: Dana Kimmell, US-amerikanische Schauspielerin
1962: Davo Karničar, slowenischer Extremskifahrer
1962: Christian Minkowitsch, österreichischer Komponist
1963: Theresia Kiesl, österreichische Leichtathletin
1963: Natalie Merchant, US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin
1964: Georg Mascolo, deutsch-italienischer Journalist
1964: Irving São Paulo, brasilianischer Schauspieler
1964: Sven Väth, deutscher DJ
1965: Joachim Paul Assböck, deutscher Film- und Theaterschauspieler
1965: Stephen Rosenbaum, US-amerikanischer Visual Effects Artist
1965: Kelly Rowan, kanadische Schauspielerin
1966: Lambert Ringlage, deutscher Komponist und Musiker
1966: Steve Valentine, schottischer Schauspieler
1966: David Peter Winnie, schottischer Fußballspieler und -trainer
1967: Keith Urban, neuseeländisch-australischer Sänger, Songschreiber und Gitarrist
1968: Robert Jarni, jugoslawisch-kroatischer Fußballspieler und -trainer
1969: Robert Maillet, kanadischer Wrestler und Schauspieler
1969: Tetsushi Suwa, japanischer Schriftsteller
1970: Carlos Arecio Amarilla Demarqui, paraguayischer Fußballschiedsrichter
1970: Josefine Grosse, deutsche Handballspielerin
1970: Lisa Ryder, kanadische Schauspielerin
1972: Daniel Elena, monegassischer Rallyebeifahrer
1972: Rasmus Larsen, grönländischer Handballspieler
1973: Seth MacFarlane, US-amerikanischer Schauspieler, Synchronsprecher und Produzent
1974: Philipp Neubauer, deutscher Schauspieler
1975: Katja Riipi, finnische Eishockeyspielerin
1975: Laurențiu Roșu, rumänischer Fußballspieler und -trainer
1976–2000
1976: Jeremy Wotherspoon, kanadischer Eisschnellläufer
1976: Filipe de Souza, macauischer Autorennfahrer
1976: Florence Kasumba, deutsch-ugandische Schauspielerin
1976: T-Seven, deutsche Sängerin und Moderatorin
1977: Dominik Burkhardt, deutscher Leichtathlet
1978: Phil Brooks, US-amerikanischer Wrestler
1978: Tetjana Schynkarenko, ukrainische Handballspielerin
1980: Cristian Chivu, rumänischer Fußballspieler
1981: Lorenzo Lanzi, italienischer Motorradrennfahrer
1981: Mira Mazumdar, deutsche Schauspielerin
1982: Nicola Adams, englische Boxerin
1982: Vera Bommer, Schweizer Schauspielerin
1982: Adam Carroll, britischer Automobilrennfahrer
1983: Tanner Hall, US-amerikanischer Freestyle- und Freeride-Skier
1983: Houston, US-amerikanischer Sänger
1984: Ahn Hyun-suk, südkoreanischer Badmintonspieler
1984: Sasha Cohen, US-amerikanische Eiskunstläuferin
1984: Jefferson Farfán, peruanischer Fußballspieler
1985: Labinot Haliti, albanisch-australischer Fußballspieler
1985: Katharina Schwarzmaier, deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.
1986: Uwe Gensheimer, deutscher Handballspieler
1986: Erik Jendrišek, slowakischer Fußballspieler
1986: Marco Gastón Rubén, argentinischer Fußballspieler
1986: Schoolboy Q, US-amerikanischer Rapper
1987: Rafał Gikiewicz, polnischer Fußballspieler
1987: Melo Imai, japanische Snowboarderin und Tarento
1989: Yannick Mettler, Schweizer Rennfahrer
1989: Daniel Mullen, australischer Fußballspieler
1990: Felix König, deutscher Handballspieler
1990: Pit Schlechter, luxemburgischer Radrennfahrer
1991: Mücahit Atalay, türkischer Fußballtorhüter
1991: Evan Gershkovich, US-amerikanischer Reporter
1991: Mirco Maestri, italienischer Radrennfahrer
1992: Beulah Koale, neuseeländischer Schauspieler
1992: Semjon Sutschilow, russischer Biathlet
1993: Sergei Karassjow, russischer Basketballspieler
1993: David Christopher Roth, österreichisch-deutscher Schauspieler
1994: Melati Daeva Oktavianti, indonesische Badmintonspielerin
1997: Rhenzy Feliz, US-amerikanischer Schauspieler
1998: Dennis Dressel, deutscher Fußballspieler
1998: Pia Zerkhold, österreichische Snowboarderin
21. Jahrhundert
2001: Noah Alibayli, deutscher Schauspieler
2002: Emma Schweiger, deutsche Schauspielerin
Gestorben
Vor dem 16. Jahrhundert
31: Apicata, Gattin des Prätorianerpräfekten Lucius Aelius Seianus
664: Cedd, angelsächsischer Bischof
686: Eata von Hexham, Bischof
760: Cuthbert, Erzbischof von Canterbury
791: Angilram, Bischof von Metz
899: Alfred der Große, König von England
1104: Johannes I., Bischof von Speyer
1111: Gómez González, spanischer Adliger, Geliebter der Königin Urraca von León-Kastilien
1129: Leopold I., Markgraf der Steiermark
1133: Florenz der Schwarze, holländischer Graf und Rebell
1206: Henry Marshal, englischer Prälat und Bischof von Exeter
1277: Mastino I. della Scala, Herr von Verona
1282: Roger Mortimer, 1. Baron Mortimer, cambro-normannischer Adeliger
1294: Bogo de Clare, englischer Geistlicher
1327: Elizabeth de Burgh, als 2. Ehefrau von Robert I. schottische Königin
1403: Francesco II. Gattilusio, Herr von Lesbos
1416: Heinrich VII., deutscher Adliger, Graf der Linie Niedersalm
1440: Gilles de Rais, französischer Heerführer, Marschall von Frankreich und Serienmörder
1465: Isabella von Braganza, portugiesische Adlige
1494: Amda Seyon II., Kaiser von Äthiopien
16. bis 18. Jahrhundert
1503: Hans von Trotha, Marschall des Kurfürsten der Pfalz
1524: Philipp II., Graf von Waldeck-Eisenberg
1550: Ferdinand, Herzog von Kalabrien
1570: Francesco Laparelli, italienischer Ingenieur und Baumeister
1576: Friedrich III., Kurfürst von der Pfalz
1580: Anna von Österreich, Erzherzogin von Österreich, Königin von Spanien und Portugal
1602: Friedrich Rudolf von Fürstenberg-Stühlingen, Graf von Fürstenberg, Landgraf von Stühlingen, Hofkriegsrat, Oberststallmeister und Oberstfeldzeugmeister der kaiserlichen Armee
1603: Otto II., Herzog von Braunschweig-Harburg
1608: Valentin Forster, deutscher Jurist
1608: Philipp Nicolai, deutscher Hofprediger und Liederdichter
1608: Gertrud von Plettenberg, Mätresse des Kölner Erzbischofs Ernst von Bayern
1608: Juan Pantoja de la Cruz, spanischer Maler
1610: Francesco Vanni, italienischer Maler
1622: Sebastián de Vivanco, spanischer Komponist
1640: Pietro Tacca, italienischer Architekt, Bildhauer und Bronzegießer
1650: Fernando de Alva Ixtlilxóchitl, Historiker im frühkolonialen Mexiko
1661: Johann Balthasar Schupp, deutscher satirischer Schriftsteller und geistlicher Lyriker
1671: John Gell, englischer Politiker und Feldherr
1676: Nathaniel Bacon, englischer Tabakpflanzer und Revolutionär in Virginia
1693: Coenraad van Beuningen, Regent von Amsterdam
1694: Samuel von Pufendorf, deutscher Naturrechtsphilosoph und Historiker
1706: Andreas Werckmeister, deutscher Musiker und Musiktheoretiker
1717: Catherine Sedley, Countess of Dorchester, Mätresse von Jakob II. von England
1721: Georg August, Fürst von Nassau-Idstein
1724: Johann Siegmund von Heyden, preußischer General der Kavallerie, Gouverneur von Lippstadt und Drost zu Wetter, Erbherr zu Bruch, Rhade, Lichtenwörde, Oedendael, Cliff und Crudenburg
1733: Antonio Veracini, italienischer Violinist und Komponist
1735: Philipp Joseph von Toerring-Seefeld, bayerischer Adeliger
1749: Louis-Nicolas Clérambault, französischer Komponist und Organist
1751: Philip Doddridge, englischer Dissenter sowie Erzieher und Hymnendichter
1751: Gion Nankai, japanischer Maler, Dichter und Konfuzianist
1756: Johann Theodor Roemhildt, deutscher Komponist
1756: Roland-Michel Barrin de La Galissonière, französischer Seeoffizier, Gouverneur von Neufrankreich und Förderer der naturwissenschaftlichen Forschung
1763: Johann Moritz Gustav von Manderscheid-Blankenheim, Bischof im Bistum von Wiener Neustadt und im Erzbistum Prag
1764: William Hogarth, englischer Maler und Graphiker
1765: Ludwig Batthyány, ungarischer Hofkanzler und Palatin
1776: Richard Bland, Delegierter für Virginia im Kontinentalkongress
1788: Johann Christian Feige der Jüngere, deutscher Bildhauer
1789: Sophie Schwarz, deutsch-baltische Schriftstellerin
1790: Ferdinand von Meggenhofen, österreichischer Beamter, Mitglied des Illuminatenordens
1795: Carl Conti, österreichischer Kupferstecher
19. Jahrhundert
1806: John Graves Simcoe, britischer Offizier, Vizegouverneur von Oberkanada
1815: Johann Joseph Anton Huber, Augsburger Freskomaler und katholischer Direktor der Reichsstädtischen Kunstakademie
1817: Yasuaki Aida, japanischer Mathematiker
1817: Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin, österreichischer Botaniker und Chemiker
1817: Moritz August von Thümmel, deutscher Schriftsteller
1818: Gotthard Ludwig Kosegarten, deutscher Theologe, Pastor und Schriftsteller
1819: Thomas Johnson, US-amerikanischer Jurist und Politiker, Mitglied des Kontinentalkongresses, Gouverneur von Maryland, Bundesrichter
1823: Amalie Christiane, badische Prinzessin
1828: Albrecht Daniel Thaer, deutscher Polywissenschaftler, Begründer der Agrarwissenschaft
1832: Stéphanie de Tascher de La Pagerie, französische Prinzessin
1836: Ludwig Erdwin Seyler, deutscher Kaufmann, Bankier und Politiker
1839: Joseph Franz von Jacquin, österreichischer Botaniker und Chemiker
1842: Carl Friedrich Wilhelm Gottlob von Bibra, deutscher Landwirt und Politiker
1843: Johann Christian August Heinroth, deutscher Psychiater
1852: Johann Erdmann Hummel, deutscher Maler
1854: Therese von Sachsen-Hildburghausen, bayerische Königin
1856: Christian Wilhelm Schweitzer, deutscher Jurist und Politiker
1864: Bloody Bill Anderson, US-amerikanischer Pirat
1864: Franz Wilhelm Junghuhn, deutscher Naturforscher
1868: Wilhelm Griesinger, deutscher Psychiater und Internist
1868: Henricus Christianus Millies, niederländischer lutherischer Theologe und Orientalist
1870: Thomas Anderson, schottischer Botaniker
1871: Thomas Ewing, US-amerikanischer Politiker, Senator, Finanz- und Innenminister
1873: Giuseppe Fratecolla, Schweizer Jurist, Offizier und Politiker
1874: Peter Cornelius, deutscher Komponist und Lyriker
1877: Michael Arnold, deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker
1886: Giovanni Antonio Vanoni, Schweizer Maler
1887: Victor Delannoy, französischer Komponist und Musikpädagoge
1887: Johannes Ronge, deutscher Theologe
1890: Carlo Collodi, italienischer Schriftsteller (Pinocchio)
1892: Bernhard Windscheid, deutscher Jurist
1899: Johann Gotthilf Bärmig, deutscher Orgelbauer
20. Jahrhundert
1901–1950
1901: Alfred Tysoe, britischer Leichtathlet, Olympiasieger
1902: Elizabeth Cady Stanton, US-amerikanische Bürger- und Frauenrechtlerin
1908: Enomoto Takeaki, japanischer Admiral
1909: Itō Hirobumi, japanischer Premierminister
1912: Christian Horne, norwegischer Lehrer und Politiker
1915: August Bungert, deutscher Komponist
1918: Ella Flagg Young, US-amerikanische Lehrerin und Schulreformerin
1919: Motojirō Akashi, japanischer General
1920: Johan Storm, norwegischer Sprachforscher
1927: Yagi Jūkichi, japanischer Schriftsteller
1928: Felix Dörmann, österreichischer Schriftsteller, Librettist und Filmproduzent
1929: Swan Hennessy, irisch-amerikanischer Komponist
1929: Arno Holz, deutscher Schriftsteller
1931: Celestino Piaggio, argentinischer Komponist, Pianist und Dirigent
1933: Miguelina Acosta Cárdenas, peruanische Juristin
1935: Ákos Buttykay, ungarischer Komponist
1936: Rodney Heath, australischer Tennisspieler
1937: Avedis Petrus XIV. Arpiarian, armenisch-katholische Patriarch von Kilikien
1937: Józef Dowbor-Muśnicki, polnischer General
1941: Harry von Arnim, deutscher Offizier
1942: Clemens Lugowski, deutscher Germanist
1943: Bernhard Ankermann, deutscher Ethnologe und Afrikaforscher
1944: Beatrice von Großbritannien und Irland, britische Prinzessin
1945: Hans Bernard, österreichischer Bildhauer
1951–1975
1953: Zdzisław Jachimecki, polnischer Musikwissenschaftler und -pädagoge
1954: Friedrich Bayer, österreichischer Komponist, Musikwissenschaftler und Musikkritiker
1956: Lucien Gagnier, kanadischer Flötist
1956: Walter Gieseking, deutscher Pianist
1957: Gerty Cori, tschechisch-US-amerikanische Biochemikerin, Nobelpreisträgerin
1957: Nikos Kazantzakis, griechischer Schriftsteller (Alexis Sorbas)
1958: Javier Rengifo, chilenischer Komponist
1958: Norman Houston, US-amerikanischer Drehbuchautor
1963: Arthur Laurendeau, kanadischer Sänger, Chorleiter und Musikpädagoge
1964: Edmund Löns, deutscher Forstmann und Kynologe
1964: Agnes Miegel, deutsche Schriftstellerin, Journalistin und Balladendichterin
1965: Sylvia Likens, US-amerikanisches Missbrauchsopfer
1966: Alma Cogan, britische Sängerin
1967: Fita Benkhoff, deutsche Schauspielerin
1968: Sergej Natanowitsch Bernstein, russischer Mathematiker
1968: Rudolf Grewe, deutscher Chemiker
1969: Gustav Seitz, deutscher Bildhauer
1971: Yves de la Casinière, französischer Komponist und Musikpädagoge
1972: Igor Sikorsky, russisch-US-amerikanischer Luftfahrtpionier
1973: Semjon Budjonny, sowjetischer Marschall, dreifacher Held der Sowjetunion
1973: Wolfgang Ullrich, deutscher Zoologe, Tierfilmer, Tierbuchautor und Direktor des Dresdner Zoos
1974: Werner Golz, deutscher Schachspieler und -journalist
1976–2000
1977: Elisabeth Flickenschildt, deutsche Schauspielerin
1977: Charles Wheeler, neuseeländisch-australischer Maler
1979: Park Chung-hee, südkoreanischer Militär und Staatspräsident
1980: Bjørn Fongaard, norwegischer Komponist, Gitarrist und Musikpädagoge
1981: Francisco Amicarelli, argentinischer Pianist und Musikpädagoge
1981: Charles Glenn Anders, US-amerikanischer Theater- und Filmschauspieler
1982: Giovanni Benelli, italienischer Kardinal, vatikanischer Diplomat und Erzbischof von Florenz
1983: Mike Michalske, US-amerikanischer American-Football-Spieler
1983: Alfred Tarski, polnischer Mathematiker und Logiker
1989: Mary Martlew, britisch-schweizerische Schauspielerin
1990: Robert Antelme, französischer Schriftsteller
1992: Kurt Hepperlin, Deutscher Schauspieler und Dokumentarfilmregisseur
1996: Miquel Asins Arbó, spanischer Komponist, Dirigent und Lehrer
1996: Angélica Ortiz, mexikanische Filmproduzentin und Drehbuchautorin
1999: Rex Gildo, deutscher Schauspieler und Sänger
2000: Muriel Evans, US-amerikanische Schauspielerin
21. Jahrhundert
2002: Jacques Massu, französischer General
2002: Siegfried Unseld, deutscher Verleger
2003: Elem Klimow, russischer Filmregisseur
2003: Roberto García Morillo, argentinischer Komponist
2003: Heinz Piontek, deutscher Schriftsteller
2003: Peter Niklas Wilson, deutscher Jazzbassist und Musikwissenschaftler
2004: Robin Kenyatta, US-amerikanischer Saxophonist
2005: Józef Patkowski, polnischer Komponist, Musikwissenschaftler und -pädagoge
2005: Rong Yiren, chinesischer Kaufmann und Politiker
2006: Pontus Hultén, schwedischer Kunsthistoriker, Kunstsammler und Museumsgründer
2006: Marcelo Koc, argentinischer Komponist
2007: Nicolae Dobrin, rumänischer Fußballspieler
2007: José Carlos da Fonseca, brasilianischer Jurist und Politiker
2007: Khun Sa, myanmarischer Politiker und Rebellenführer
2007: Hans Stern, deutsch-brasilianischer Juwelier
2008: Tony Hillerman, US-amerikanischer Autor
2009: Daniel Acharuparambil, indischer Erzbischof von Verapoly
2011: Max Dünki, Schweizer Politiker
2012: Mac Ahlberg, schwedischer Kameramann, Filmregisseur und Drehbuchautor
2012: Björn Sieber, österreichischer Skirennläufer
2013: Roger Asselberghs, belgischer Jazzmusiker
2014: Senzo Meyiwa, südafrikanischer Fußballspieler
2015: Leo Kadanoff, US-amerikanischer Physiker
2016: Andreas Fulterer, italienischer Sänger
2017: Liviu Dănceanu, rumänischer Komponist
2019: Abu Bakr al-Baghdadi, irakischer Terrorist
2021: Lester Eriksson, schwedischer Schwimmer
2021: Bruce Flick, australischer Basketballspieler
2021: Roh Tae-woo, südkoreanischer General und Präsident
Feier- und Gedenktage
Kirchliche Gedenktage
Hl. Frumentius, Bischof und Glaubensbote in Äthiopien (evangelisch)
Hl. Sigebald, Bischof (römisch-katholisch)
Hl. Amandus von Straßburg, Bischof (römisch-katholisch)
Hl. Amandus von Worms, Bischof (römisch-katholisch)
Namenstage
Dmitri (orthodox)
Staatliche Feier- und Gedenktage
Nauru: Angam Day
Österreich: Nationalfeiertag (seit 1965)
Aktionstage
Intersex Awareness Day
1026
26
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6781287
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hamilton%20Tigers%20%28IHL%29
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Hamilton Tigers (IHL)
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Die Hamilton Tigers waren eine kanadische Eishockeymannschaft aus Hamilton, Ontario. Die Mannschaft spielte zwischen 1926 und 1930 in der Canadian Professional Hockey League sowie der International Hockey League.
Geschichte
Das Franchise der Hamilton Tigers wurde 1926 als Mitglied der Canadian Professional Hockey League gegründet. Der Name wurde in Anlehnung an ein gleichnamiges Team der National Hockey League gewählt, das bis 1925 aktiv war. Nachdem die Canpro 1929 durch die International Hockey League abgelöst wurde traten die Tigers auch in der IHL an. Im Anschluss an die Saison 1929/30 stellte die Mannschaft den Spielbetrieb ein.
Weblinks
The Internet Hockey Database – Statistik/Spielerliste Hamilton Tigers
Eishockeyverein (Canadian Professional Hockey League)
Eishockeyverein (International Hockey League, 1929–1936)
Tigers
Ehemaliger Sportverein (Kanada)
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7896803
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jeremiah%20O%E2%80%99Brien%20%28Schiff%29
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Jeremiah O’Brien (Schiff)
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Die Jeremiah O’Brien ist ein Liberty-Frachter, der im Zweiten Weltkrieg in den USA gebaut wurde. Das Schiff ist benannt nach Captain Jeremiah O’Brien (1744–1818), einem Kapitän im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Das fahrbereite Schiff liegt normalerweise an Pier 45 im Hafen von San Francisco (Kalifornien) und kann dort besichtigt werden. Es ist eines der wenigen noch erhaltenen Schiffe, die am D-Day an der Operation Overlord teilnahmen.
Geschichte
Die Jeremiah O’Brien wurde von der New England Shipbuilding Corporation in South Portland (Maine) in nur 56 Tagen gebaut. Sie wurde am 19. Juni 1943 fertiggestellt und nahm ab 21. Juli am Geleitzug BX 64 von Boston nach Halifax teil. Danach fuhr sie im Geleitzug HX 249 von New York über den Nordatlantik nach Liverpool. Während des Kriegs überquerte sie in Geleitzügen mehrmals den Atlantik, nahm aber auch an kleinen Küstengeleitzügen wie den EN-Geleitzügen teil. Sie gehörte zur 6939 Schiffe zählenden Armada, die am 6. Juni 1944 in der Normandie landete. In ihren weiteren Reisen im aktiven Dienst fuhr sie diverse Häfen rund um die Welt an, darunter in Chile, Peru, Neuguinea, den Philippinen, Indien, China und Australien.
1946, nach dem Ende des Krieges, wurden viele der Liberty-Frachter ausgemustert und an in- und ausländische Firmen verkauft. Einige, darunter die Jeremiah O’Brien, wurden aufgelegt für eventuelle spätere Verwendung. Die O’Brien lag 33 Jahre lang in der Suisun Bay in der Reserveflotte. In den 1970er Jahren, als der Verkauf erneut zur Debatte stand, kam der Gedanke auf, eines der noch im Originalzustand verbliebenen Liberty-Schiffe zu erhalten. Eine Gruppe Freiwilliger setzte sich dafür ein, das am besten erhaltene Schiff für die Nachwelt zu bewahren. Die O’Brien konnte durch geschickte Manöver eines Angestellten des USMS auf der Verkaufs- und Abwrackliste immer wieder nach hinten geschoben werden. 1979, nach hunderten von Stunden Freiwilligenarbeit, in denen das Schiff „entmottet“ und gereinigt wurde, fuhr es unter eigener Kraft nach San Francisco in die Werft, wo es generalüberholt wurde. Kein anderes Schiff hat die Reserveflotte je unter eigener Maschine verlassen.
Nach einem Aufenthalt im Trockendock und vielen tausend Stunden Freiwilligenarbeit konnte die Jeremiah O’Brien ihren Betrieb als „lebendes“ Museum aufnehmen. Sie ist eine Gedenkstätte für die Seeleute der US-Handelsmarine, die im Zweiten Weltkrieg auf Liberty-Frachtern gedient haben, ihre Geschützmannschaften der Navy und die Zivilisten, die diese nach Stückzahlen größte Schiffsklasse aller Zeiten gebaut hatten. Im Januar 1986 wurde die Jeremiah O’Brien als National Historic Landmark eingestuft.
Der Maschinenraum der Jeremiah O’Brien diente im Film Titanic als Kulisse für den Maschinenraum des Luxusliners und die Tontechniker besuchten vier Mal das Schiff, um geeignete Hintergrundgeräusche für den Film aufzunehmen.
Zudem ist es im Film Birth of the Dragon zu sehen, als Wong Jack Man (gespielt von Xia Yu) mit diesem Schiff reist.
50. Jubiläum des D-Day
1994 sollte die Jeremiah O’Brien zum 50-jährigen Jubiläum des D-Day an die Küste der Normandie zurückkehren. Dafür musste sie erst wieder in einen seetauglichen Zustand versetzt werden, bevor sie durch den Panamakanal nach Osten fahren konnte. Sie fuhr über den Atlantik nach Großbritannien, wurde von der Queen begrüßt und auch vom US-Präsidenten besucht. Gefahren wurde sie, neben ein paar Kadetten der kalifornischen Marineakademie, von Veteranen, die schon im Krieg auf Liberty-Frachtern unterwegs gewesen waren und nun zum Teil schon über 70 Jahre alt waren.
Am 50. Jahrestag der größten Landungsoperation der Geschichte war die Jeremiah O’Brien vor der Küste Nordfrankreichs eine besondere Attraktion, denn sie war, abgesehen von ein paar kleinen Booten, das einzige Schiff, das selbst an der Operation beteiligt war. Insgesamt dauerte ihre 8. Reise (die ersten 7 entfielen auf ihre aktive Zeit) 6 Monate, während der sie 18.000 Meilen zurücklegte.
Heute liegt die O’Brien für gewöhnlich an Pier 45 in Fisherman’s Wharf in San Francisco und kann dort besichtigt werden. Regelmäßig wird die Maschine zu Demonstrationszwecken angeheizt und mehrmals pro Jahr werden Rundfahrten durchgeführt.
Neben der Jeremiah O’Brien existiert noch ein zweiter Liberty-Frachter, der fahrtüchtig ist, die John W. Brown in Baltimore. Im Gegensatz zur O’Brien wurde diese aber seit ihrer ursprünglichen Indienststellung mehrfach umgebaut.
Bilder
Siehe auch
Nash, ein weiteres noch existierendes Schiff, das am D-Day teilnahm.
Victory-Schiff
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Frachtschiff (Vereinigte Staaten)
Museumsschiff (Vereinigte Staaten)
Dampfmaschinenschiff
National Historic Landmark (Kalifornien)
Verkehrsmuseum in Kalifornien
Denkmal im National Register of Historic Places (Kalifornien)
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4779499
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https://de.wikipedia.org/wiki/Badminton-Weltmeisterschaft%202006/Damendoppel
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Badminton-Weltmeisterschaft 2006/Damendoppel
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Folgend die Ergebnisse des Damendoppel-Turniers der Badminton-Weltmeisterschaft 2006.
Sektion 1
Sektion 2
Sektion 3
Sektion 4
Finalrunde
Weblinks
Offizielle Website
Resultate von tournamentsoftware.com
2006
Weltmeisterschaft 2006
Weltmeisterschaft 2006/Damendoppel
Weltmeisterschaft 2006
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586108
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https://de.wikipedia.org/wiki/Harry%20Angelman
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Harry Angelman
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Harry Angelman (* 13. August 1915 in Birkenhead, Cheshire; † 8. August 1996 in Portsmouth) war ein britischer Kinderarzt. Er beschrieb im Jahre 1965 das später nach ihm benannte Angelman-Syndrom.
Leben und Wirken
Angelman schloss 1938 sein Medizinstudium an der University of Liverpool ab und spezialisierte sich anschließend unter dem Eindruck des schlechten Gesundheitszustandes vieler Kinder in englischen Industriestädte auf Kinderheilkunde. Er praktizierte im Booth Hall Children’s Hospital in Manchester und im Queen Mary’s Children’s Hospital in Carshalton.
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs meldete sich Harry Angelmann freiwillig zum Royal Army Medical Corps und war lange in Britisch-Indien stationiert. Nach Kriegsende war er an verschiedenen Krankenhäusern ärztlich tätig, bevor er 1950 als Kinderarzt an das Warrington General Hospital in Warrington wechselte, wo er bis zu seiner Pensionierung 1976 arbeitete.
1965 beschrieb Harry Angelman drei Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Als gemeinsame Auffälligkeiten nannte Angelman u. a. eine gestörte Entwicklung des Schädels, geistige Behinderung mit weitgehend ausbleibender Sprachentwicklung, häufige epileptische Anfälle, eine ataktische Störung sowie häufiges Lachen. Er bezeichnete die betroffenen Kinder als puppet children („Puppenkinder“), nach eigenem Bekunden unter dem Eindruck des Ölgemäldes Knabe mit einer Zeichnung von Giovanni Francesco Caroto, das er zuvor in Italien gesehen hatte. Motivation sei der fröhliche Gesichtsausdruck des dargestellten Jungen und die Assoziation des Wortes „Puppe“ mit der „puppenhaften“ Bewegung der betroffenen Kinder gewesen. Später wurde die Bezeichnung happy puppet syndrome verwendet, bevor in den 1980er Jahren das Eponym Angelman-Syndrom Verwendung fand und nachfolgend auch die genetische Ursache dieser seltenen Erkrankung gesichert werden konnte.
1971 wurde Angelman Fellow of the Royal College of Physicians.
Ab 1964 war Angelman mit Audrey Stuart Angelman, geb. Taylor (1936–1999), verheiratet. Das Paar hatte keine Kinder.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Literatur
Peter Beighton, Greta Beighton: The Person Behind the Syndrome. Springer, 1997, ISBN 978-1-4471-1236-5, S. 12–13.
Weblinks
Royal College of Physicians: Harry Angelman. (Eintrag in Munk’s Roll)
Einzelnachweise
Pädiater
Mediziner (20. Jahrhundert)
Brite
Geboren 1915
Gestorben 1996
Mann
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2858930
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer%20See%20%28Granitz%29
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Schwarzer See (Granitz)
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Der Schwarze See auf der Ostseeinsel Rügen gehört zu dem sehr seltenen Gewässertyp des sogenannten Kesselsees. Er befindet sich im Wald- und Naturschutzgebiet Granitz in der Gemarkung von Sellin.
Die Fläche des Sees bedeckt 23 Hektar. Seine größte Tiefe erreicht 15 Meter. Die Höhe des Seespiegels über dem Meeresspiegel beträgt .
Er ist nährstoffarm. Im Randbereich finden Zwischenmoor- und Hochmoorbildung statt. Zum Teil besteht eine Schwingdeckenvegetation. Hier kommen Torfmoos, Wollgräser, Fieberklee, Moosbeere und Rosmarinheide vor.
Der komplette See, die am Rand bestehenden Moore und ein 100 Meter breiter Streifen des den See umschließenden Waldes sind als Kernzone (Totalreservat) des Biosphärenreservats Südost-Rügen ausgewiesen. Für Wanderer und Radwanderer ist der See jedoch über den von Binz nach Sellin führenden Wanderweg aus zugänglich. Über einen kleinen Holzsteg kann man bis auf den See gelangen.
Weblinks
See im Landkreis Vorpommern-Rügen
Geographie (Sellin)
Geographie (Rügen)
See in Europa
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5270580
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https://de.wikipedia.org/wiki/Garsebach
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Garsebach
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Garsebach ist ein Ortsteil der Gemeinde Klipphausen im Landkreis Meißen, Sachsen. Er liegt im Norden der Gemeinde und besteht aus Ober- und Niedergarsebach, das an der Triebisch liegt. Nach Garsebach benannt ist die Garsebacher Schweiz, die als größtes Pechsteinvorkommen der Erde gilt. Nachbarorte sind Semmelsberg, Meißen-Buschbad, Robschütz und Meißen-Dobritz. Erstmals erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1228. Am 1. April 1939 wurde Semmelsberg, am 1. Juli 1950 Robschütz eingemeindet. Neben Burkhardswalde-Munzig und Miltitz war Garsebach 1994 eine der drei Gründungsgemeinden von Triebischtal. Seit dem 1. Juli 2012 ist der Ort Teil der Gemeinde Klipphausen. Aus Garsebach stammte der Leichtathlet Ernst Schmidt. Außerdem spielte der deutsche Fußballspieler Michael Lerchl beim Verein TSV Garsebach.
Sehenswürdigkeiten
Fichtenmühle (historische Wassermühle mit Turbinenantrieb)
Mittelmühle (Getreidemühle und Brotbäckerei aus den 1930er Jahren)
Einzelnachweise
Weblinks
Garsebacher Adressbuch von 1905
Ortsteil von Klipphausen
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Meißen)
Ersterwähnung 1228
Gemeindeauflösung 1994
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8483923
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https://de.wikipedia.org/wiki/Scorpion%20King%3A%20Aufstieg%20eines%20Kriegers
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Scorpion King: Aufstieg eines Kriegers
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Scorpion King: Aufstieg eines Kriegers (Originaltitel: The Scorpion King 2: Rise of a Warrior) ist ein 2008 erschienenes Direct-to-DVD-Prequel zu dem 2002 veröffentlichten Kinofilm The Scorpion King, der wiederum selbst ein Prequel zum 1999er Remake von Die Mumie ist. Im August 2007 wurde bekannt, dass diesmal nicht Dwayne „The Rock“ Johnson die Hauptrolle übernehmen würde, sondern Michael Copon. Außerdem würde Karen David die Rolle der weiblichen Heldin übernehmen. Der Film handelt vom jungen Mathayus, der den Tod seines Vaters miterleben muss, und sich auf einen Rachefeldzug begibt, der ihn zum gefürchtetsten Krieger der antiken Welt werden lässt.
Die Dreharbeiten zum Film begannen am 1. Oktober 2007 in Kapstadt, Südafrika. Der Film erschien am 19. August 2008 in den USA und am 28. August 2008 in Deutschland auf Blu-Ray und DVD. Am 15. Dezember 2010 wurde der Film in Deutschland auf RTL II erstausgestrahlt. 2012 entstand unter der Regie von Roel Reiné The Scorpion King 3 – Kampf um den Thron. 2015 folgte The Scorpion King 4 – Der verlorene Thron und 2018 Scorpion King: Das Buch der Seelen.
Handlung
Mathayus will den Tod seines Vaters durch die Hand von Sargon, der jetzt König von Akkad ist, rächen, und begibt sich dafür in die Dienste der königlichen Leibgarde. Nachdem er sein Training abgeschlossen hat, wird er von Sargon beauftragt, Noah zu töten – seinen eigenen Bruder. Mathayus weigert sich, befreit seinen Bruder und flieht aus der Stadt. Doch ein magischer Pfeil folgt den beiden und tötet Noah schließlich doch.
Daraufhin besteigt Mathayus mit seiner Kindheitsfreundin Layla ein Schiff nach Ägypten. Dort will er sich auf die Suche nach dem Speer des Osiris machen, von dem er glaubt, er könne die schwarze Magie Sargons und damit dessen Verteidigung durchbrechen. Ein Mitreisender, der griechische Poet Aristophanes (Ari), erklärt Mathayus und Layla dass der Speer nur ägyptische Kreaturen tötet und deshalb gegen Sargon ungeeignet ist. Das Schwert von Damokles hingegen würde Wirkung zeigen. Mathayus und Layla reisen daraufhin in Begleitung von Ari nach Griechenland, wo sie auf der Suche nach dem Schwert die Unterwelt betreten wollen. Auf dem Weg dorthin gerät das Trio in eine Falle und findet sich unter mehreren Männern wieder, die dem mythischen Minotauros als Opfergabe hinterlassen wurden. Einige der Geopferten sind Söldner, die Mathayus' Vater Gefolgschaft schulden und den dreien deshalb beim Kampf gegen den Minotauros helfen. Mit der Hilfe des chinesischen Gefangenen Fung gelingt Mathayus, Layla und Ari schließlich der Sieg.
Die gewachsene Gruppe reist nun in die Unterwelt, wo sie von der Göttin Astarte angegriffen werden. Layla und Astarte kämpfen gegeneinander, während Fung und Ari nach dem Schwert suchen. Nachdem sie es gefunden haben, versucht Astarte Layla in die Hölle zu schicken, doch Mathayus kann sie retten und sie kehren alle gemeinsam in die Welt der Menschen zurück.
Astarte befiehlt Sargon, ihr das Schwert zurückzuholen, und er fragt im Gegenzug nach mehr Macht über die schwarze Magie. Als die Gruppe Akkad erreicht, aktiviert Sargon eine Maschine, die Öl in die Wasservorräte leitet. Das Gemisch aus Öl und Wasser beginnt durch Statuen in die Stadt zu fließen, wo es dann angezündet wird.
Mathayus benutzt das Schwert von Damokles um sich bis zu Sargon durchzukämpfen, findet jedoch seinen Vater. Als sich herausstellt, dass sich dahinter Sargon in Verkleidung verbirgt, nutzt dieser die Verwirrung zu seinem Vorteil und entwaffnet Mathayus. Ari hebt das Schwert auf, überreicht es Sargon, und enthüllt dabei, dass er mit Reichtümern bestochen wurde. Schnell wird jedoch klar, dass es sich bei dem an Sargon überreichten Schwert lediglich um eine billige Fälschung handelt. Ari übergibt Mathayus schließlich das echte Schwert und erlaubt ihm damit, Sargon in Bedrängnis zu bringen. Dieser behauptet dann, dass Mathayus ihm als Mitglied seiner Leibwache zur Loyalität verpflichtet ist und ihn deshalb nicht töten kann. Mathayus brennt sich daraufhin das Tattoo der Skorpionkrieger vom Arm, während sich Sargon in die Schatten zurückzieht.
Sargon verwandelt sich für die finale Konfrontation in einen riesigen, schwarzen, fast unsichtbaren Skorpion. Letztendlich tötet Mathayus den Skorpionkönig, während Fung und Layla die Feuer in der Stadt löschen. Astarte teilt Mathayus mit, dass sie ihm keine Gnade zeigen wird, doch dieser zeigt sich relativ unbeeindruckt. Nachdem er von Layla verarztet wurde, erwacht Mathayus schließlich in einem Bett. Layla erzählt ihm, dass er das Recht auf die Königsherrschaft erworben hat, doch er lehnt ab. Er will stattdessen vorerst auf weitere Abenteuer gehen.
Synchronisation
Kritiken
Der Film wurde international überwiegend negativ bewertet. Die Filmzeitschrift Cinema sprach von einem „anstrengend humorarme[n] Actionmurks“, der die „griechische Mythologie“ plündere. Der film-dienst sah ein „einfach gestricktes Fantasy-Abenteuer mit soliden Produktionsstandards“. Das Branchenblatt Variety urteilte, der Film mute an wie eine „CW-Fernsehversion einer Swords-and-sorcery-Saga“.
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 2008
US-amerikanischer Film
Fantasyfilm
Direct-to-Video-Produktion
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gulfstream%20G550
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Gulfstream G550
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Die Gulfstream G550 ist ein zweistrahliges Geschäftsreiseflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Gulfstream Aerospace. Es war der erste Businessjet mit einer Reichweite von über 10.000 km. Mit der G500 wurde später auch eine in den Abmessungen unveränderte Ausführung mit geringerer Tankkapazität angeboten. Von 2000 bis 2002 wurde die G550 als GV-SP bezeichnet. Auch heute noch führt die FAA die G550 als „GV-SP (G550)“ und die G500 als „GV-SP (G500)“ in ihren Zulassungslisten. Im Mai 2019 waren demnach 395 GV-SP-Maschinen in den USA registriert, davon sechs Exemplare der Variante G500. Seit der Einführung der G650 im Jahr 2012 hat Gulfstream die Produktion der G550 stetig heruntergefahren. Aber auch nach dem Auslieferungsstart der neuen G500 und G600 im Jahr 2018 wurde das 20 Jahre ältere Muster bis Juni 2021 weiterhin produziert.
Geschichte
GV
Der Kundenwunsch nach einer erhöhten Reichweite zur Durchführung von Interkontinentalflügen führte zu einer 1989 begonnenen Weiterentwicklung der GIV. Gulfstream stellte das daraus folgende neue GV-Programm 1992 offiziell auf der Farnborough Air Show vor. Die GV erhielt gegenüber der GIV neue Tragflächen und Triebwerke, sowie eine verlängerte Kabine und ein größeres Cockpit, was eine deutliche Leistungssteigerung erbrachte. Angetrieben von zwei Turbofan-Triebwerken des Typs BMW Rolls-Royce BR700-710A1-10 machte die GV am 28. November 1995 ihren Erstflug. Ihre FAA-Musterzulassung erhielt sie am 11. April 1997 als weiteren Anhang zu der ursprünglichen, bereits seit 1967 für die GII gültigen Zulassung A12EA.
Als Veränderungen gegenüber der G-IV werden dort genannt:
ein etwa 15 % vergrößertes maximales Start- und Landegewicht
die maximale Betriebshöhe steigt von 45.000 (13.700 m) auf 51.000 ft. (15.500 m)
als Antrieb werden statt Rolls-Royce Tay nun BMW Rolls-Royce BR700 eingesetzt
Einsatz von FADEC
Vergrößerung der Spannweite von 74,6 ft. (22,75 m) auf 93,5 ft. (28,52 m)
Verlängerung des Rumpfes mit einem 5 ft. (1,53 m) langen Teilstück vor dem Einstieg und einem 2 ft. (0,61 m) Teilstück hinter der Tragfläche
etwa 30 % größere Leitwerksflächen
Verwendung von Verbundwerkstoffen für die Steuerflächen und die Schubumkehreinrichtung
Bis September 2002 lieferte Gulfstream 193 Exemplare der GV aus. Mit der Gulfstream V wurden mehr als 80 Weltrekorde erflogen. Einige Regierungen haben die Maschine auch als Staatsflugzeuge in Verwendung.
GV-SP
Der Mutterkonzern General Dynamics machte im Oktober 2000 öffentlich bekannt, dass Gulfstream an einer weiterentwickelten Variante der GV mit der Bezeichnung GV-SP arbeitet. Die Hauptunterschiede zur GV waren demnach die Honeywell Primus Epic Avionikkomponenten, die sich aus vier 14-Zoll-Mehrfunktionsflachbildschirmen, zwei seitlich im Cockpit angeordneten Cursor Control Devices (CCD) und drei MC-850 Mehrfunktions Steuerungsanzeigen (MCDU) zusammensetzten. Hinzu kamen Veränderungen an der Flugzeugzelle in Form von Maßnahmen zur Verringerung des Luftwiderstandes. Auch der Schub der BR700-Triebwerke konnte erhöht werden und eine Erhöhung der maximalen Abflugmasse um 227 kg erreicht werden.
Da die neuen, modular ausgelegten Avionikkomponenten wesentlich kleiner und leichter sind, konnte das Kabinenvolumen vergrößert werden. Dadurch wurde eine Verlegung des Einstiegs um 61 cm nach vorne und ein zusätzliches siebtes Fenster auf jeder Seite möglich.
Der Erstflug des Prototyps T1 der GV-SP erfolgte am 31. August 2001 und der der ersten Serienmaschine im Juli 2002.
G550
Am 9. September 2002 kündigte Gulfstream eine neue Produktlinie sowie ein neues Bezeichnungssystem für seine Flugzeuge an. So wurden aus der GIV und GIV-SP die neuen, leicht modifizierten G300, G400 und G450. Genauso sind die mit BR710 ausgerüsteten G500 und G550 „neue und verbesserte“ GV-SP. In diesem Jahr erfolgte auch die Umbenennung der GV-SP zur G550. Die Zulassung der G550 durch die FAA erfolgte am 14. August 2003, die der G500 am 8. Dezember 2003. Die erste G550 wurde im September 2003, die erste G500 im Mai 2004 ausgeliefert.
Verglichen mit der GV-SP ist die G500 etwas leichter und hat eine geringere Tankkapazität, während die G550 geringfügig schwerer ist und eine unveränderte Tankkapazität hat. Sowohl G500 als auch G550 haben ein verbessertes Plane View Cockpit mit den Honeywell-Primus-Epic-Avionikkomponenten und vier 14-Zoll-Bildschirmen als zentrale Bestandteile. Head-up-Displays (HUD) und das auf Infrarotsensoren basierende Enhanced Vision System (EVS) gehören zur Standardausrüstung der G550 und sind für die G500 optional erhältlich. Beide Muster können mit einem IRCM-System (infra-red guided countermeasure devices) ausgestattet werden.
Bis Ende 2018 wurden 578 G550 hergestellt. Wie viele davon als G500 gebaut wurden, ist nicht bekannt. Nach wurde keine einzige als G500 ausgeliefert. Nach einer anderen Quelle entstanden zehn G500.
Versionen
Zivil
GV
Von 1995 bis 2002 gebaute Ausgangsversion
GV-SP
Weiterentwickelte Variante der GV mit längerer Innenkabine und verbesserter Avionik.
G500
wie GV-SP, aber mit geringerer Tankkapazität. Head up display und Enhanced Vision System sind optional.
G550
2002 erfolgte Umbenennung der GV-SP
Atmosphärenforschung
Auf der Basis einer GV betreibt das US-amerikanische National Center for Atmospheric Research eine Maschine in dem HIAPER-Programm.
Die G550 bildet auch die Grundlage für das Atmosphärenforschungsflugzeug HALO.
Militärisch
C-37A
Die Bezeichnung der ursprünglichen Version der US-amerikanischen Streitkräfte für die Gulfstream V lautet C-37A. Die USAF verfügt seit 1998 über neun C-37A. Diese dienen als VIP-Personentransporter für Stabschefs der USAF. So ist eine fünfköpfige Besatzung zuständig für den Transport von maximal 12 Personen. Hierzu sind die C-37 mit einem System ausgerüstet, welches die sichere Kommunikation von Bild, Ton und Daten über Funk und Satellit erlaubt. Die Maschinen sind auf vier Staffeln in Andrews Air Force Base (AFB), MacDill AFB (beide USA) sowie Joint Base Pearl Harbor-Hickam in Hawaii und Chièvres Air Base in Belgien verteilt. Auch die US Navy und die US Coast Guard beschafften 2002 je eine C-37A, zwei weitere Maschinen befinden sich seit Mitte 2011 im Bestand der US Army.
C-37B
Eine modernisierte Variante der US-amerikanischen Streitkräfte war die C-37B. Die USAF beschaffte 2004 und 2020 zwei bzw. acht C-37B. Im Jahr 2005 begann die US Navy mit der Beschaffung von drei Maschinen und auch die US Army besitzt eine C-37B.
EC-37B
Die EC-37B „Compass Call“ ist eine Variante der US Air Force, die von L3 Harris für die Elektronische Kampfführung u. a. mit Geräten zur Störung gegnerischer Kommunikation ausgerüstet wird.
NC-37B
Die NC-37B ist eine Version für die United States Navy. Sie basiert strukturell auf der G550 CAEW (siehe weiter unten), besitzt jedoch eine Missionsausrüstung für Telemetrie zum Einsatz auf der Testeinrichtungen der US Navy in Point Mugu.
RQ-37 UAV
eine nicht verwirklichte Version der G550 als Unbemanntes Luftfahrzeug
Gulfstream V SEMA (SIGINT)
Unter dem Namen Shavit fliegt seit Juni 2005 eine israelische GV-Version (drei Maschinen) als Signals Intelligence (SIGINT) Plattform mit dem Elta-Elektroniksystem EL/I-3001 für die israelischen Luftstreitkräfte. Sie wird als „Special Electronic Mission Aircraft“ (SEMA) bezeichnet.
Gulfstream G550 CAEW
Die zunächst für die israelischen Luftwaffe entwickelte Version wird ebenfalls für SIGINT-Aufgaben eingesetzt und als „Conformal Airborne Early Warning“ (CAEW) bezeichnet, da seine Active-Electronically-Scanned-Array-Radarantennen nicht als separater Teller über dem Rumpf liegen, sondern aerodynamisch am Rumpf entlang angebaut sind. Die G550 CAEW ist eine von Israel Aerospace Industries (IAI) mit dem Radarsystem Elta EL/W-2085, Satellitenkommunikationssystemen, vier großen Antennen mit elektronischer Strahlschwenkung und Bedienplätzen für sechs Personen ausgestattete Version. Sie startete am 20. Mai 2006 zu ihrem Erstflug
Der erste Nutzer war die israelischen Luftwaffe, die die von ihr als Eitam bezeichnete Variante im Februar 2008 im Dienst stellte und fünf Maschinen erhielt.
Vier Exemplare, die auf der israelischen Version basieren, werden von der Luftwaffe Singapurs eingesetzt. Die italienische Aeronautica Militare bestellte 2012 zunächst zwei G550 CAEW mit der lokalen Bezeichnung E-550A.
Die Royal Australian Air Force besitzt eine Intelligence Surveillance, Reconnaissance, Electronic Warfare (ISREW)-Version Italien hat seit März 2022 ebenfalls eine Signal Intelligence SIGINT-Version in Betrieb.
Gulfstream G550 ELINT/COMINT
Unter dem Namen Oron fliegt in Israel seit 2021 eine weitere G550-Version für die Elektronische/Fernmeldeaufklärung(ELINT/COMINT) mit einem Elta AESA-Radar.
MC-55A
Die MC-55A „Peregrine“ ist eine AEW-Version der G550 für die Royal Australian Air Force; vier Exemplare geplant
Militärische Nutzer
Royal Australian Air Force
Griechische Luftstreitkräfte
Israelische Luftstreitkräfte
Aeronautica Militare: 2 E-550A (G550 CAEW), zusätzlich bis zu 8 Maschinen in CAEW- und SIGINT-Versionen geplant
Kaijō Hoan-chō: 2
Republic of Singapore Air Force: 4 G550 'Nachshon Shavit'
US Air Force: 10 C-37B (VIP)
US Army; 1 C-37B (VIP)
US Navy: 4, 3 C-37B (VIP), 1 NC-37B
US Marine Corps
US Coast Guard
Technische Daten
Literatur
Francis Rupertson: Classics Compared – Grumman Gulfstream I and Gulfstream Aerospace Gulfstream V. In: AIR International Oktober 1999, S. 220–229
René J. Francillon: Success through evolution – Gulfstream and the Grumman connection. In: AIR International Februar 2004, S. 16–21
Weblinks
Herstellerwebseite Gulfstream (englisch)
Musterzulassung der Gulfstream GII, GIII, GIV & GV – EASA-TCDS-A.070
FAI-Liste der mit der Gulfstream V erflogenen Rekorde (offline)
Einzelnachweise
Geschäftsreiseflugzeug
Zweistrahliges Flugzeug
Airborne Warning and Control System
Erstflug 1995
550
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6145977
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%86thelric%20%28Hwicce%29
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Æthelric (Hwicce)
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Æthelric (auch Edilric, Æthilricus, Ailricus, Athericus, Æðelric, Æþelric) war ein angelsächsischer König der Hwicce im frühen 8. Jahrhundert.
Leben
Æthelric war ein Sohn und Nachfolger des Königs Oshere. In der Vita Sancti Ecgwini wurde er als außergewöhnlicher Jüngling bezeichnet, der stets den Wünschen seines Vaters folgte. Æthelric trat bereits in den 690er Jahren als Zeuge bei Beurkundungen auf. Unklarheit besteht darüber, ob er gemeinsam mit seinen Brüdern herrschte, oder ob diese ihm vorausgingen. Einige Historiker gehen davon aus, dass die Brüder Æthelheard, Æthelweard, Æthelric und Æthelberht gemeinsam regierten.
Die wenigen bekannten Fakten seines Lebens ergeben sich aus Urkunden, die er ausstellte oder als Zeuge unterschrieb: 692 unterzeichneten Æðilheard, Æðilweard, Æðelberht und Æðelric eine Landschenkung Æthelred von Mercias an den Mönch Oslaf. Im Jahr 693 bezeugten die vier Brüder, dass Oshere „zur Erlösung seiner Seele“ Cuthswith, der Äbtissin von Penintanham (wahrscheinlich Inkberrow, Worcs.), Land überließ.
Æthelric unterschrieb im Jahr 736 als subregulus atque comes (Unterkönig und Gefolgsmann) eine Urkunde Æthelbalds von Mercia. Æthelrics Todesdatum ist unbekannt.
Literatur
Michael Lapidge, John Blair, Simon Keynes, Donald Scragg (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 0-631-22492-0.
Patrick Sims-Williams: Religion and Literature in Western England, 600–800. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-67342-9.
Frank Merry Stenton: Anglo-Saxon England. 3rd edition. Oxford University Press, Oxford 2001, ISBN 0-19-280139-2.
Weblinks
in Prosopography of Anglo-Saxon England (PASE)
Einzelnachweise
König (Hwicce)
Herrscher (8. Jahrhundert)
Geboren im 7. Jahrhundert
Gestorben im 8. Jahrhundert
Mann
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2238547
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lucius%20Salvius%20Otho%20Titianus
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Lucius Salvius Otho Titianus
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Lucius Salvius Otho Titianus (* vor 32 in Ferentium; † nach 69) war ein römischer Politiker, Senator und Bruder des Kaisers Otho.
Titianus stammte aus Ferentium und war Sohn des Lucius Salvius Otho, Suffektkonsul im Jahr 33, und der Albia Terentia. Seine Ehefrau war Cocceia. Sein Sohn Lucius Salvius Otho Cocceianus war im Jahr 82 Suffektkonsul.
Im Jahr 52 wurde Titianus ordentlicher Konsul und im Jahr 63/64 oder vielleicht 64/65 Prokonsul der Provinz Asia. Im Jahr 69 wurde er zusammen mit seinem Bruder Suffektkonsul. Otho betraute Titianus Anfang April 69 mit dem Oberbefehl über seine Truppen. Nach der Niederlage in der Schlacht von Betriacum und dem Suizid Othos führte Titianus die Friedensverhandlungen mit den Vitellianern und rettete so sein Leben. Titianus war Promagister der Arvalbrüder (wahrscheinlich im Jahr 62).
Literatur
Prosopographia Imperii Romani (PIR) ² S 145
Anmerkungen
Konsul (Römische Kaiserzeit)
Geboren im 1. Jahrhundert
Gestorben im 1. Jahrhundert
Mann
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916161
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https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp%20Ludwig%20von%20Reiffenberg
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Philipp Ludwig von Reiffenberg
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Philipp Ludwig Freiherr von Reiffenberg (* 1617; † 23. März 1686 in Königstein im Taunus) war Kleriker, erster Statthalter Erfurts und letzter Ritter von Reifenberg aus der Wetterauer Linie der Familie.
Sein Vater war Johann Heinrich Freiherr von Reiffenberg, Kaiserlicher Rat und Kammerherr † 4. März 1628. 1613 war Johann Heinrich in den Freiherrenstand versetzt worden. Seine Mutter war Anna von Reiffenberg (geborene von Cronberg).
1642 wurde er in das Mainzer Domkapitel aufgenommen. Philipp Ludwig von Reiffenberg versuchte ab 1644, seinen Oheim, den Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt, für Frankreich zu gewinnen. Nach dessen Tod 1647 hoffte er, sein Nachfolger zu werden, was ihm jedoch nicht gelang.
1649 wurde er Dompropst und wenig später auch Koadjutor des Erzbischofs von Trier Philipp Christoph von Sötern. Aufgrund des Widerspruchs des Trierer Domkapitels musste der Erzbischof die Ernennung zum Koadjutor jedoch bald darauf wieder zurücknehmen.
Daraufhin trat Reiffenberg als Geheimer Rat und Präsident des Kammeramtes in die Dienste des Mainzer Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn, des Nachfolgers seines Oheims Anselm Casimir. 1663 erhielt er das Amt eines Mainzer Stadtkämmerers. Den Kurfürsten von Sachsen Johann Georg II., der bereits für Frankreich gewonnen war, gewann er auch für Kurmainz. Erfurt vermochte sich nicht gegen beide Mächte zu halten und kapitulierte im Oktober 1664. Durch die "Reduktion" endete Erfurts Unabhängigkeit. Reiffenberg wurde von 1664 bis 1667 erster kurmainzischer Statthalter in Erfurt und 1666 Rektor der Universität Erfurt.
Anfang des Jahres 1667 setzte Erzbischof Johann Philipp ihn wegen Verrats, Misswirtschaft und moralischen Vergehens ab und ließ ihn nach seiner Verhaftung am 11. Februar 1667 in der Festung Marienberg in Würzburg einkerkern. November 1667 wurde er nach Königstein im Taunus überführt und am 18. Mai 1668 zu lebenslanger Kerkerhaft und Entzug aller Ämter verurteilt.
Reiffenberg wurde nach dem Tode Schönborns im Jahre 1673 freigelassen. Da er sein Versprechen brach, sich nicht beim Papst um die Wiedereinsetzung in vorige Rechte zu bemühen, wurde er 1676 erneut festgenommen und auf der Burg Königstein im Taunus eingekerkert, wo er 1686 starb.
Philipp Ludwig von Reiffenberg starb kinderlos als Letzter der Wetterauer Linie des Geschlechts Reifenberg. Philipp Ludwigs Schwester Johanna Walpurgis heiratet Johann Lothar von Waldbott-Bassenheim. Die Reifenberger Besitzungen im Taunus gehen damit in den Besitz der Grafen von Waldbott-Bassenheim über. Jedoch erhob auch Kurmainz Ansprüche aufgrund eines Vertrages von 1443 auf Burg und Herrschaft Reifenberg. Der Rechtsstreit wurde erst nach mehr als 30 Jahren zugunsten der Waldbott-Bassenheimer entschieden. Am 22. Januar 1730, also 44 Jahre nach seinem Tode, wurden die sterblichen Überreste Philipps von Königstein nach Oberreifenberg überführt und dort in der Gruft der Herren von Bassenheim endgültig beerdigt.
Quellen
Beatrice Träger: Der letzte Ritter von Reifenberg, in: Ingrid Berg (Hrsg.): Heimat Hochtaunus, Frankfurt 1988, ISBN 3-7829-0375-7, S. 95–98.
Gottlieb Schnapper-Arndt: Fünf Dorfgemeinden auf dem Hohen Taunus : eine socialstatistische Untersuchung über Kleinbauernthum, Hausindustrie und Volksleben, Leipzig 1883, Seite 203
Einzelnachweise
Römisch-katholischer Geistlicher (17. Jahrhundert)
Statthalter (Erfurt)
Person (hessische Geschichte)
Schmitten im Taunus
Freiherr
Geboren im 17. Jahrhundert
Gestorben 1686
Mann
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4772748
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rahmen%C3%BCbereinkommen%20der%20WHO%20zur%20Eind%C3%A4mmung%20des%20Tabakgebrauchs
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Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs
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Das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (kurz Tabakrahmenübereinkommen, engl. WHO Framework Convention on Tobacco Control, WHO FCTC) ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der durch die 56. Weltgesundheitsversammlung am 21. Mai 2003 in Genf angenommen wurde. Es ist das erste WHO-Übereinkommen, welches aufgrund Artikel 19 der WHO-Verfassung angenommen wurde. Der Vertrag trat am 27. Februar 2005 in Kraft.
Ziel des Übereinkommens ist es heutige und zukünftige Generationen vor den verheerenden gesundheitlichen, sozialen und die Umwelt betreffenden Folgen des Tabakkonsums und des Passivrauchens zu schützen. Zu diesem Zweck sieht das Übereinkommen eine Reihe von nationalen, regionalen und internationalen Tabakkontrollmaßnahmen vor, darunter weitgehende Verpflichtungen betreffend Produktion, Verkauf, Vertrieb, Werbung, Besteuerung und den Tabak betreffende politische Maßnahmen.
Vertragsstaaten
Der Vertrag ist von 168 Vertragsparteien unterschrieben worden, darunter Deutschland und Österreich und die Europäische Union. Aufgrund der Ratifizierung und anderer Formen der Akzeptanz oder Bestätigung ohne Unterzeichnung ist er für 179 Parteien rechtlich bindend.
In der Schweiz, die das Übereinkommen am 25. Juni 2004 unterzeichnete, steht die Ratifizierung und damit das Inkrafttreten noch aus, weil die notwendigen gesetzlichen Umsetzungsbestimmungen fehlen. Damit ist die Schweiz das einzige europäische Land, in dem der Vertrag nicht in Kraft ist. Durch eine Änderung des Tabakproduktegesetzes, welche zur Umsetzung der angenommenen Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» nötig sein wird und bis Februar 2025 beschlossen sein muss, könnten auch in der Schweiz die Voraussetzungen zur Ratifizierung der Initiative gegeben sein.
Auch die USA haben lediglich unterzeichnet, ohne dass sie sich bisher gebunden haben.
Verpflichtungen
Durch das Rahmenabkommen haben sich die Vertragsparteien (fast alle Länder der Welt, insbesondere auch Deutschland, Österreich und Luxemburg) verpflichtet folgende Maßnahmen zu ergreifen:
Kritik
Die Deutsche Krebshilfe und das „Aktionsbündnis Nichtrauchen“ namhafter Organisationen des Gesundheitswesens in der Bundesrepublik haben zum Weltnichtrauchertag 2011 Kritik daran geübt, dass seit der deutschen Unterzeichnung der WHO FCTC im Jahr 2003 in Deutschland zu wenig gegen das Passivrauchen erreicht wurde. Die Organisationen sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg, warfen den 16 Bundesländern vor, sie hätten immer noch unterschiedliche Regelungen und seinen verantwortlich für diesen „Flickenteppich Deutschland“.
Siehe auch
Einheitsverpackung
Geschichte des Tabakkonsums, besonders Verbotsversuche im 16. und 17. Jahrhundert
Nichtraucherschutz
Nikotinabhängigkeit
Tabak
Tabakrauchen, besonders politische Maßnahmen gegen das Rauchen
Tabakzusatzstoffe
Weblinks
Website der WHO Framework Convention on Tobacco Control (englisch)
Amtliche deutsche Übersetzung des Rahmenübereinkommens und Auslegungserklärung, zweisprachig (BGBl.2004 II, Seite 1538 ff.)
Offizielle Texte des Rahmenübereinkommens
Einzelnachweise
Völkerrechtlicher Vertrag
Tabakkontrolle
Rauchen und Gesundheit
Gesundheitswissenschaft
Drogenprävention
Weltgesundheitsorganisation
Gesundheit und Recht
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2399123
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https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCndling
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Gündling
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Gündling ist der Familienname folgender Personen:
Christian Gündling (* 1961), deutscher Fachmann für Kundenorientierung
Jens Gündling (* 1976), deutscher Ringer
Siehe auch:
Gundling
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8506784
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https://de.wikipedia.org/wiki/Haidb%C3%BChl
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Haidbühl
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Haidbühl ist eine Einöde und ein Ortsteil der Gemeinde Haselbach im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Er liegt über drei Kilometer südlich des Ortskerns von Haselbach südlich der Staatsstraße St 2147 und westlich der Kreisstraße SR 4 in der Gemarkung Dachsberg.
Geschichte
Bis zum 31. Dezember 1970 war Haidbühl ein Ortsteil der ehemaligen Gemeinde Dachsberg und wurde am 1. Januar 1971 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Haselbach eingegliedert.
Kirchensprengel
Der Ort wurde 1832/33, zur gleichen Zeit wie Kastenfeld, Kleinkohlham, Reinbach, Spornhüttling, Höllmühl, Reiben und Uttendorf, von der katholischen Pfarrei Haselbach nach Mitterfels umgepfarrt.
Einwohnerentwicklung
Frühere Schreibweisen
In der Matrikel des Bistums Regensburg von 1838 wird der Ort Heubichl bezeichnet. In der Matrikel von 1860 ist die Schreibweise Heubühl. Haidbichel wird neben Haidbühel im Jahr 1831 verwendet. Ab 1871 wird die Schreibweise Haidbühl verwendet.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Geographie (Haselbach, Niederbayern)
Ort im Landkreis Straubing-Bogen
Einzelsiedlung
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836542
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https://de.wikipedia.org/wiki/Forstenrieder%20Park
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Forstenrieder Park
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Der Forstenrieder Park ist ein großflächiges Waldgebiet südwestlich von München. Der Staatsforst, aus dem er hauptsächlich besteht, liegt im Landkreis München größtenteils auf gemeindefreiem Gebiet, das eine Fläche von 37,09 km² aufweist. Er bildet zusammen mit dem nahtlos sich nordwestlich anschließenden Forst Kasten und dem Fürstenrieder Wald ein 49,12 km² großes Landschaftsschutzgebiet. Die ehemaligen Hutewälder und das ehemalige Jagdgebiet des Adels und der Wittelsbachischen Landesherren haben eine weit in die Vergangenheit reichende Geschichte und sind heute als ausgedehnter Nadel- und Mischwald von Bedeutung als Rohstoffquelle, Trinkwasserfördergebiet und für das lokale Klima. Ferner hat sich das Gebiet als Rückzugsfläche einiger seltener Pflanzen- und Tierarten etabliert. Es ist Teil des Münchner Grüngürtels. Nicht zuletzt dient der Forstenrieder Park zur Erholung und zu zahlreichen Freizeitaktivitäten der Münchner Stadtbevölkerung.
Geographie und Geologie
Lage
Der Forstenrieder Park stößt an die südliche Stadtgrenze von München und dort an die Stadtteile Solln, Forstenried und Fürstenried. Des Weiteren grenzt er an die Gebiete der Orte (im Uhrzeigersinn) Pullach, Baierbrunn, Hohenschäftlarn, Oberdill, Leutstetten, Buchendorf und Neuried. Die Autobahn München–Garmisch-Partenkirchen (A 95) verläuft mitten durch den Forstenrieder Park, der ferner von der Landstraße München–Starnberg (Staatsstraße 2065) und vielen, meist parallel und rechtwinklig zueinander verlaufenden Forstwegen, den Geräumten, durchzogen wird. Diese Wege besitzen einen Abstand von etwa 850 Metern. Vereinzelt gibt es zusätzliche Wege genau dazwischen. Im Osten wird der Wald stellenweise durch die Bundesstraße 11 München–Wolfratshausen begrenzt.
Die Summe der Fläche der Staatsforstreviere beträgt etwa 3.900 Hektar.
Früher reichte das Gebiet des Forstenrieder Parks bis an den Hirschgarten im Norden, die Isar im Osten und den Starnberger See im Süden. Die Orte Buchendorf, Krailling, Planegg und Lochham waren damals noch Waldgebiet.
Gliederung
Auf das gemeindefreie Gebiet Forstenrieder Park entfallen vier Staatsforstdistrikte, die mit aufsteigenden Römischen Zahlen nummeriert sind. Sie sind auch durch Flurnamen bezeichnet, da sie gleichzeitig Fluren sind. Sie sind wiederum in Abteilungen untergliedert, die nur durch aufsteigende natürliche Zahlen bezeichnet sind und die Flurstücken entsprechen. Die Flurstücksnummern der Flurstücke im Grundbuch sind andere als die Nummern der Abteilungen. An den Grenzen dieser Flurstücke orientieren sich die allermeisten Wege und Geräumte im Gebiet:
Staatsforstdistrikt XII Hirschwiese (im Osten)
Staatsforstdistrikt XIII Spitzelsgräben (im Süden)
Staatsforstdistrikt XV Heuberg (im Westen)
Staatsforstdistrikt XVI Sauschütt (im Norden)
Der Forstenrieder Park umfasste seit der vollständigen Vermessung und Neuvermarkung 1796 diese vier Distrikte, ohne die Pullacher Hölzer. Durch die Ausgliederung aller Privatgrundstücke 1803 erhielt der Forstenrieder Park im Wesentlichen seine heutige Ausdehnung. Die Distrikte werden voneinander abgegrenzt durch die in nordost-südwestlicher Richtung verlaufende BAB 95, die in diesem Abschnitt der historischen Chauſsee von Starnberg nach München folgt, sowie durch das etwa rechtwinklig dazu verlaufende Ludwigs-Geräumt.
Im Nordosten weist der Forstenrieder Park eine rund 910 m² große Enklave der Stadt München auf, wo sich das Forsthaus Hubertus befindet.
Geologie
In der letzten Kaltzeit (Würmeiszeit) transportierten Schmelzwässer des Isar-Loisach-Gletschers gewaltige Mengen abgerundeten Schotters nach Norden, unter anderem in die Münchner Schotterebene, auf welcher der größte Teil des Parks liegt. In dessen nördlichem Teil ist die eiszeitliche Schotterdecke durchschnittlich 20 bis 30 Meter dick und liegt den grundwasserstauenden, voreiszeitlichen Ablagerungen der oberen Süßwassermolasse (Flinz) auf. Im südlichen Teil sind Alt-Moränen und lössbedeckte Schotter der vorletzten Eiszeit (Rißeiszeit) zwischen den würmeiszeitlichen Abflussrinnen liegen geblieben. Diese Bereiche sind von bis zu 5 Kilometer langen und bis zu 10 Meter tief eingeschnittenen Tälern mit Fließerden und Periglazialschottern durchzogen, wie z. B. das Ottertal.
Geschichte
14. bis 18. Jahrhundert
1399 kaufte Herzog Ludwig der Gebartete die Veste Baierbrunn zusammen mit dem Forst. Von dieser Zeit an war der Forstenrieder Park das bevorzugte Jagdgebiet der Wittelsbacher und genoss daher über Jahrhunderte einen besonderen Schutz. Nach der Überlieferung herrschte zwischen 1640 und 1650 eine große Wolfsplage im Forstenrieder Park. Zur Ausübung der Parforcejagd ließ Kurfürst Max Emanuel ab 1687 Schneisen („Geräumte“), Wege und Sternplätze einrichten.
Früher erstreckte sich der Wald weit über seine heutigen Grenzen hinaus, bis zum Schloss Fürstenried, welches seinerzeit Kurfürst Max Emanuel als Jagdschloss mitten in dem damals genannten Hirschjagdpark erbauen ließ. Vorbild der Gesamtanlage war sein Schloss Bouchefort bei Brüssel. Schloss Fürstenried diente zur Unterbringung der Jagdgesellschaften, für Bankette, Feste und Bälle. Max Emanuels Nachfolger Kurfürst Karl Albrecht ließ 1733–1735 vier weitere „Jagdlusthäuser“ im Park errichten, das so genannte gelbe, blaue, rote und grüne Haus. Es war dies die Zeit der großen Parforcejagden.
Das Gelbe Haus gehörte zu den ab 1733 errichteten Jagdlusthäusern. Diese waren aus Holz und wurden nach ihrem Farbanstrich benannt. Sie dienten der höfischen Jagdgesellschaft zur Verpflegung und wohl auch zur Übernachtung. Das Gelbe Haus, das von Johann Jakob Küchel auf seiner Reise durch München beschrieben wurde, hatte einen der Pagodenburg im Nymphenburger Park vergleichbaren Grundriss und war von acht Pavillons umgeben. Es lag in dem Karree, das heute aus Zyllnhard-, Augusten-, Preysinggeräumt und dem Spitzelbergweg gebildet wird. Diese Stelle liegt heute unscheinbar mitten im Wald, damals führte einer von sternförmig ausgehenden Wegen (Carlsstern) direkt zum Fürstenrieder Schloss. 1746 wurde das Gelbe Haus bereits wieder abgerissen, von ihm sind keine Relikte mehr vorhanden.
19. Jahrhundert
Aus Anlass der Ernennung Bayerns zum Königreich fand am 6. Januar 1806 eine Hofjagd mit Napoleon I. im Forstenrieder Park statt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wandelte sich allmählich die Nutzung des Waldes. Im Jahr 1810 gab es die erste Forsteinrichtung und anstelle der alten Jagdschneisen wurden die Geräumte (zum Behuf der Jagd in den Wald gehauene Wege) angelegt. Mitte des 19. Jahrhunderts fanden im Park unter König Max II. die großen Zeugjagden mit anschließenden festlichen Hofjagdtafeln in Fürstenried statt. Für diese Jagden wurden auf einem Gelände von etwa 60 Tagewerk Tücher und Netze aufgezogen und das Wild durch nächtliche Feuer, Treiber und Hunde hineingejagt. Von einer nahestehenden Tribüne schossen dann die „Jäger“ das heranstürmende Wild ab. Wegen zu hoher Kostspieligkeit wurden diese Jagden, bei welchen an die 100 Edel- und Damhirsche, 100 Wildschweine, 20 Rehböcke und zahllose Hasen und Füchse fielen, aber wieder abgeschafft.
Für den Schutz vor Wildschäden wurde 1850 ein Zaun errichtet. Der westliche Teil des Parks wurde 1919 wieder ausgezäunt. Da es entlang der Straße zwischen München und Starnberg jedoch häufig zu Verkehrsunfällen durch Wildwechsel kam, wurde später an beiden Seiten dieser Straße ein neuer Zaun errichtet.
Seit 1853, als die Pullacher Privatwaldungen sowie der Buchendorfer Gemeindewald ausgegliedert wurden, existiert der Park in seiner jetzigen Gestalt.
Zwischen 1889 und 1892 vernichteten Nonnenraupen einen erheblichen Teil des Baumbestandes im Osten des Parks. Rund 550.000 Festmeter Holz mussten seinerzeit geschlagen werden. Anschließend wurde dieser Bereich neu aufgeforstet.
20. Jahrhundert
Über 500 Jahre lang hatten die Wittelsbacher im Wald, Schlössern und der Landschaft ihre Wurzeln gelegt. Kurz vor dem Ende der Monarchie erlegte König Ludwig III. dann den letzten bayerischen „Königshirsch“. An dieses Ereignis vom 7. Oktober 1918 erinnert eine Gedenksäule. Das „Marterl für den Königshirschen“ wird heute im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München ausgestellt.
Der Park wurde 1912, 1915, 1920, 1921 und 1926 von Waldbränden heimgesucht, nachdem er auch bereits früher, unter anderem in den Jahren 1747 und 1815, durch Brände mehr oder weniger schwer verwüstet wurde. Viele dieser Brände waren durch unvorsichtiges Handeln entstanden. In der Neuzeit blieb der Wald dank der verbesserten Infrastruktur und der Umsicht seiner Besucher von Bränden verschont.
An der Grenze zum Forstenrieder Ortsteil Unterdill wurde 1924 die Schießstätte Hubertus erbaut, die heute noch regelmäßig für Schießveranstaltungen genutzt wird. 1925 legte man entlang des Ludwigsgeräumts in südost-nordwestlicher Richtung eine Starkstromleitung an.
Am 11. August 1932 wurde im Forstenrieder Park das erste nationalsozialistische Arbeitsdienstlager Oberbayerns eröffnet, das vier Jahre später nach Hermann Gmelin benannt wurde, einem tödlich verunglückten NSDAP-Kreisleiter (nicht zu verwechseln mit dem Romanisten Hermann Gmelin). Anlässlich der Olympischen Winterspiele 1936 begradigte man die Landstraße von München nach Starnberg und baute sie aus. Seitdem trägt sie den Namen Olympiastraße.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs sollten im Forstenrieder Park umfangreiche Munitionsfabriken gebaut werden. Dies scheiterte jedoch am Widerstand der Stadt München. Die Fabriken entstanden stattdessen im Wolfratshauser Forst nahe der heutigen Stadt Geretsried. Gegen Ende des Krieges wurden etwa 400 Hektar Wald durch Bombenwurf zerstört. Die Luftangriffe auf München erfolgten meistens von Süden über den Starnberger See und den Forstenrieder Park. Die Nazis hatten am südlichen Ende des „Hochspannungs“-Geräumts zur Vortäuschung eines lohnenden Bombenziels einen hölzernen Scheinbahnhof samt Lokomotiven errichten lassen. Einige Piloten entledigten sich zudem auf dem Rückflug nach ihren Angriffen auf München restlicher Bomben, da eine Landung mit der brisanten Ladung als unnötiges Risiko galt. Etliche Kampfflugzeuge wurden von der Flak über dem Forstenrieder Park abgeschossen.
Gegen das Höllriegelskreuther Industriegebiet, unter anderem gegen Linde, fanden gezielte alliierte Luftangriffe statt, von denen heute als Relikte immer noch Blindgänger im Forstenrieder Park zu vermuten sind. Einer dieser Blindgänger wurde 2011 gefunden.
Nachkriegszeit
Am 25. September 1963 wurde der Forstenrieder Park zusammen mit angrenzenden Waldflächen als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die 1965 gegründete Schutzgemeinschaft Freunde des Forstenrieder Parks mit heute über 500 Mitgliedern kümmert sich in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Forstamt München seither um die Belange und Erhaltung des Parks.
Neben der Landstraße wurde in den Jahren 1966 bis 1969 die Autobahn gebaut, die seither das Gebiet zerschneidet. Im Jahr 1963 wurde dafür das Holzhackerhaus abgerissen, ein Unterkunftshaus für Holzknechte. Der Bau der Autobahn bedeutete ebenfalls das Ende für die Gastwirtschaft im Forsthaus Oberdill, worin sich seither eine Polizeidienststelle befindet.
Bei Stürmen im Frühjahr 1990 (Orkan Wiebke) kam es wie in weiten Teilen Bayerns auch im Forstenrieder Park zu großen Schäden. In einigen Teilen wurden alle älteren Bäume umgeworfen. Seither bemüht sich die staatliche Forstverwaltung verstärkt, dem Wald eine widerstandsfähigere Struktur zu geben und reine Fichtenkulturen durch Mischwald zu ersetzen. Auch im Hinblick auf einen möglichen Klimawandel, bei der flachwurzelige Fichten auf Schotterfläche mit nur geringer Humusauflage bei längeren Trockenperioden leichter geschädigt werden können, ist dieses Vorgehen zweckmäßig.
21. Jahrhundert
Autobahn-Südring
Die Schutzgemeinschaft Freunde des Forstenrieder Parks, zusammen mit den Vereinigten Bürgerinitiativen Südlicher Erholungsraum München sowie einzelnen Politikern aus unterschiedlichen Parteien setzen sich dafür ein, dass der Forstenrieder Park nicht durch eine zweite Autobahn durchschnitten wird. Ein in den 1970er Jahren diskutierter, aber nicht realisierter Lückenschluss des Autobahnrings (A 99) im südwestlichen Bereich um München wird immer wieder von interessierter Seite vorgeschlagen, um damit Verkehrsprobleme am Mittleren Ring und Nordostabschnitt der A 99 zu lösen. Von 2007 bis 2010 ist diese Möglichkeit erneut geprüft worden.
Ein Zwischenbericht der Machbarkeitsstudie kam zu dem Ergebnis, dass von diesem Projekt nur eine geringe Entlastungswirkung auf andere Abschnitte der A 99 zu erwarten sei. Der Mittlere Ring hingegen könne je nach Variante stärker profitieren. Drei von vier vorgeschlagenen Korridoren für die Trasse verliefen komplett durch den Park. Die Gegner der Autobahn sind von deren Unnötigkeit überzeugt, man spricht von Geldverschwendung und „Zerstörung eines der schönsten Naturräume“ und davon, dass „mindestens 120.000 Bäume gefällt“ würden. Außerdem gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich der zusätzlichen Lärmemissionen und Luftbelastung, des Trinkwasserschutzes, der Jagd und der Waldpflege im Forstenrieder Park.
Im Mai 2010 wurde das Ergebnis der Studie vorgestellt. Danach sei der Südring grundsätzlich machbar. Die meisten Varianten wurden verworfen, übrig blieb eine Route durch den Forstenrieder Park mit Anschlüssen an die A 95 und an die Straße von Neuried nach Gauting im Forst Kasten. Für die besiedelten Bereiche im Würm- und Isartal sind Tunnels erforderlich, während die Autobahn in den Wäldern oberirdisch geplant wäre. Die Kosten für den weniger als 20 Kilometer langen Abschnitt wurden mit 1,2 Milliarden Euro veranschlagt. Er käme damit über sieben Mal teurer als eine konventionell nur oberirdisch gebaute Strecke. Im Juni 2010 wurde beschlossen, dass der Ringschluss nicht weiter vorangetrieben werden soll. Damit bleibt der Forstenrieder Park voraussichtlich von einer zusätzlichen Autobahn mit Kreuz verschont, allerdings flammt die Diskussion mit völlig konträren Argumenten immer wieder auf.
Eingemeindungen
Die angrenzenden Städte München und Starnberg sowie die Gemeinden Gauting, Neuried, Schäftlarn und Pullach haben von 2008 an Anspruch auf Eingemeindung von Teilen des bisher gemeindefreien Waldes erhoben. Der Grenzverlauf ist zwischen den Kommunen umstritten. Ende 2013 haben Stadt und Landratsamt München daher beantragt, das Verfahren zur Eingliederung des Forstenrieder Parks vorerst ganz einzustellen, da eine Einigung nicht in Sicht sei.
Schießstätte Hubertus
Mitte 2009 wurde bekannt, dass der Verein Hubertus für Jagd- und Sportschießen e. V., jetziger Nutzer der Schießstätte Hubertus, diese zu einer „Schwerpunktschießanlage“ erweitern und ausbauen will. Gegen die erwartete wesentlich größere Umweltbelastung formierte sich Bürgerprotest, der sich in 13.900 Unterschriften aus den benachbarten Münchener Stadtteilen und Orten äußerte und zur Gründung des Vereins Forstenrieder Park ohne Schießanlage e. V. führte. Zugeständnisse wurden erzielt. Anfang 2018 genehmigte das Landratsamt München den Erweiterungsumbau unter Auflagen zum Lärm- und Naturschutz, zur Sicherheit und zur Abfallentsorgung.
Tier- und Pflanzenwelt
Tiere
Neben den Waldtieren wie Fuchs, Dachs, Marder, Reh, Iltis, Wildkaninchen und Eichhörnchen sind im Wildpark auch Rotwild, Damwild und Schwarzwild beheimatet. Im Gegensatz zu dem mehr als doppelt so großen Wildpark im Ebersberger Forst östlich von München, gibt es im Forstenrieder Park jedoch kein Muffelwild.
Insgesamt 56 Vogelarten wurden im Forstenrieder Park nachgewiesen, darunter Grauspecht, Grünspecht, Dorngrasmücke, Neuntöter und Feldsperling, aber auch einige auf der Roten Liste geführte Arten wie Habicht, Sperber, Kuckuck, Sperlingskauz und Raufußkauz. Zu den im Park heimischen Amphibien zählt unter anderem die Erdkröte.
Spezielle Insektenarten im Eichelgarten sind der Warzenbeißer, die Laubholz-Säbelschrecke und der Juchtenkäfer. An Schmetterlingen sind hier der Hauhechel-Bläuling, der Kaisermantel, der Große und der Braunfleckige Perlmuttfalter, der Schornsteinfeger, das Große Ochsenauge, das Kleine Wiesenvögelchen, das Schachbrett, das Landkärtchen, der Distelfalter, das Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs, der Rostfarbige Dickkopffalter, der Trauermantel und der Große und Kleine Schillerfalter zu finden. Eine in Bayern vom Aussterben bedrohte Art aus der Familie der Edelfalter ist das Wald-Wiesenvögelchen, das Ende des 20. Jahrhunderts im Forstenrieder Park noch beobachtet wurde.
Pflanzen
Im 18. Jahrhundert bestand der Forstenrieder Park noch hauptsächlich aus Laubbäumen wie Buchen, Eichen, Birken und Hagebuchen. Ab dem Jahr 1810 wurden die Wiesen des Parks dann zunächst mit Ulmen, Ahorn und Eschen, ab 1837 mit Fichten und Waldkiefern aufgeforstet. Heute prägen die Nadelbäume das Bild des Parks, wobei die Fichte dominiert. Auch Weymouth-Kiefern und Lärchen finden im Park ihren Platz.
Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten des Forstenrieder Parkes zählt eine 400 bis 500 Jahre alte Eiche an der Römerstraße mit einem Stammumfang von 4,5 Metern. Des Weiteren findet sich im Park eine Buche mit einem Umfang von 4 Metern.
Bei den Blumen ist die Arnika zu erwähnen, die im Eichelgarten angesiedelt ist. In diesem Bereich sind auch Großer Wiesenknopf, Rispige und Traubige Graslilie zu finden.
Nutzung
Der Forstenrieder Park wird auf vielfältige Weise genutzt. Der Bedeutung der Waldflächen um München für das regionale Klima, die Luftqualität und das Grundwasser wird heute ein hoher Stellenwert eingeräumt. Sie sind deswegen überwiegend zu Bannwald erklärt. Auch dieses Waldgebiet gehört dazu.
Naherholungsgebiet
Der Forstenrieder Park ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet für München. Es existieren 43 Kilometer Wander- und Radwege, zum Teil asphaltiert, sowie weitläufige Reitwege. Es bieten sich Möglichkeiten für Sportarten wie Laufen, Radfahren, Reiten, Inlineskaten und im Winter Skilanglauf. Ferner gibt es einen Spielplatz, einen Waldlehrpfad und einen Trimmpfad. Der RadlRing München, ein Radweg rund um die Stadt, quert in Ost-West-Richtung.
Das Gebiet ist einerseits gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (beispielsweise S-Bahnhof Buchenhain), andererseits sind für Autofahrer an den Waldrändern bei München, Pullach und Baierbrunn sowie entlang der Starnberger Landstraße ausreichend Parkplätze vorhanden.
Wildpark
Der Wildpark Forstenried ist ein 2067 Hektar großer eingezäunter Waldteil des Forstenrieder Parks. Er erstreckt sich etwas über die Hälfte des gesamten Areals und befindet sich zwischen der Autobahn und der Bundesstraße 11. Dort sind zwei „Wildruhezonen“ ausgewiesen. Diese wurden 2004 eingerichtet und dürfen nicht betreten werden. Eine davon ist 376 Hektar groß und befindet sich südöstlich der Autobahn zwischen dieser und dem Karolinengeräumt sowie südwestlich vom Ludwigsgeräumt. Die andere mit 197 Hektar Fläche liegt im südwestlichen Teil des Wildparks an der Grenze zu den Starnberger Ortsteilen Oberdill und Schorn. Am Rande jeder dieser Flächen, die insbesondere als Rückzugsflächen für das Dam- und Rotwild vorgesehen sind, ist eine Stelle zur Beobachtung des Wildes ausgewiesen.
Rot- und Damwild kann besonders in den Wintermonaten während der Schaufütterung westlich der Kreuzung von Ludwigs- und Karolinengeräumt beobachtet werden, während die Möglichkeit, Wildschweine zu erblicken, häufiger gegeben ist. In der Regel geht von den Tieren keine Gefahr aus, doch wurde schon von Zusammenstößen von Radfahrern mit Wildschweinen berichtet. Eine potentielle Gefahr bieten auch die Eckzähne der männlichen Wildschweine, insbesondere bei dem – im Übrigen verbotenen – Versuch, die Tiere zu füttern.
Veranstaltungen
Zu den vielen Aktivitäten der Freunde des Forstenrieder Parks e.V. zählt unter anderem die Mitgestaltung des Dorffestes Forstenried und der jährlichen Hubertusmesse.
Der Verein Wir Sollner e.V. organisiert seit 1997 das alljährlich stattfindende Sollner Wildsau-Fest.
Zweimal im Jahr hält der Sollner Pferdesportverein Corona ein Jagdreiten im Park ab.
In der Regel einmal im Jahr feiert die Pfarrei Heilig Kreuz eine Waldmesse auf der Gottesdienstwiese Kreuzbichl . Die Lichtung wurde 1979 für diesen Zweck eingeweiht und liegt links des Weges in Richtung Warnberg, kurz nachdem dieser vom Neuhauser Weg südlich von Unterdill abgezweigt. Für das Kreuz und den für die Messen dort aufgestellten Altar wurde 1993 eine kleine Erhebung aufgeschüttet.
Trinkwasserförderung und -speicherung
Tiefbrunnen
Die Gemeinde Pullach bezieht ihr Trinkwasser aus zwei Tiefbrunnen im Forstenrieder Park. Aufgrund der hohen Qualität des Wassers kann es unbehandelt an die Verbraucher weitergeleitet werden.
Zur Förderung von Trinkwasser zur Trinkwasserversorgung der Stadt München und ihrer Außenbezirke wurden in den Jahren 1961 bis 1969 drei Brunnenanlagen angelegt (zwei Vertikal- und ein Horizontalfilterbrunnen). Die Fördermenge beträgt insgesamt maximal 7.000.000 m³ pro Jahr.
Hochzonenbehälter
Im Südosten des Gebietes an der Grenze zu Buchenhain befindet sich der von 1964 bis 1966 gebaute Hochbehälter Forstenrieder Park , in dem reines, unbehandeltes Quellwasser aus dem Loisachtal sowie ein Teil des vor Ort geförderten Wassers zwischengespeichert wird. Damit können tageszeitlich bedingte Verbrauchsschwankungen ausgeglichen werden. Das eingezäunte Areal, das nicht zum Staatsforst gehört, umfasst 23 Hektar und ist durch zahlreiche Alarmeinrichtungen gesichert. Das unterirdische Speicherbauwerk misst etwa 115 × 108 Meter und hat zwei Kammern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 130.000 m³. Zusammen mit einem weiteren Behälter in Kreuzpullach versorgt dieser die so genannte Hochzone Münchens. Damit der Wasserdruck im gesamten Stadtgebiet überall annähernd gleich hoch gehalten werden kann, wird es in drei Zonen eingeteilt.
Das ankommende Wasser aus dem Loisachtal bei Oberau besitzt aufgrund des Gefälles noch viel Bewegungsenergie, die ihm vor Einleitung in den Hochbehälter entzogen werden muss. Das geschieht in einem Verteilerbauwerk, wo es durch eine Turbine geleitet wird. Auf diese Weise wird das Wasser „beruhigt“ und elektrische Energie erzeugt.
Parkbesuchern ist der Zutritt auf das Gelände untersagt, doch bieten die Stadtwerke München regelmäßig Besichtigungen für Schulklassen, Firmen oder Privatpersonen an.
Jagd
Während vor Anfang des 16. Jahrhunderts die Bauern frei die Jagd ausüben konnten, war sie von da an bis zum Jahr 1848 ausschließlich den Ständen vorbehalten. Die Bauern konnten lediglich die Waldwiesen für ihr Vieh nutzen. Nach 1848 konnten Bauern mit gewissem Grundbesitz wieder ein Jagdrecht erhalten.
Die Bedeutung der Jagd hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Heute dient sie vor allem dazu, ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wild und Wald sicherzustellen. So soll der Wald einerseits artenreich aufwachsen, andererseits aber auch seinen zahlreichen Besuchern zur Erholung dienen und Naturliebhaber zur Wildtierbeobachtung einladen, wozu spezielle Beobachtungspunkte eingerichtet wurden. Damit die Jagd einen artgerechten Wildbestand sichert, müssen genaue Vorschriften beachtet und ein Jagdkonzept erstellt werden.
Die Anzahl der zu erlegenden Tiere errechnet sich aus dem stets schwankenden Zuwachs. Im Jahr 1988 beschloss der Stadtrat, dass der Bestand an Rot- und Damwild zusammen 1,5 Stück je 100 Hektar (d.s. insgesamt 30 Stück) nicht überschreiten soll.
Für Jäger bietet der Forstenrieder Park auch heute noch eine Gelegenheit zur Schalenwildjagd.
Holzeinschlag
Der Holzeinschlag im Staatswald Forstenrieder Park liegt in der Größenordnung von 30.000 Festmetern pro Jahr.
Kiesabbau
Für den Eigenbedarf von Kies zum Forstwegebau und -unterhalt gibt es zwei Kiesgruben . Eine weitere Grube am Karolinengeräumt wird seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt und ist inzwischen mit Gras und Gehölzen bewachsen. Eine größere Kiesgrube, die kommerziell ausgebeutet wird, findet sich im Forst Kasten.
Energiegewinnung
Am Rande des Parks an der Grenze zu Pullach wurde 2011 eine Tiefbohrung mit anschließendem Aufbau einer Geothermieanlage durchgeführt. Die Kapazität der bereits zuvor bestehenden Pullacher Geothermieanlage konnte damit erweitert werden.
Im Zuge des im Sommer 2011 beschlossenen Atomausstiegs in Deutschland und der damit verbundenen Energiewende kamen auch die bayerischen Staatsforste als potentielle Standorte von Windkraftanlagen in die Diskussion. Von der Gemeinde Pullach wurde 2012 eine Studie dazu in Auftrag gegeben. Das Forstamt München beurteilt solche Pläne eher kritisch. Im Jahr 2022 waren sechs Anlagen geplant, die von den umliegenden Gemeinden und einem Unternehmen getragen werden sollen. Die benötigte Fläche von 1,8 Hektar soll durch Ersatzaufforstung ausgeglichen werden.
Besonderheiten
Eichelgarten
Der Eichelgarten ist eine etwa acht Hektar große Waldweide mit alten Eichen an der Römerstraße zwischen der Autobahn und Buchendorf. Er gibt eine Vorstellung davon, wie im 16. und 17. Jahrhundert große Teile des Forstenrieder Parks ausgesehen haben. Damals war es den Bauern erlaubt, ihr Vieh in die Wälder zu treiben und es dort weiden zu lassen. Die Fläche dieser Hutewälder war bis zu hundert Mal größer als die des heutigen Eichelgartens. Als durch die Beweidung der Wald immer mehr zurückging, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts verstärkt mit Fichten aufgeforstet.
Heute ist der Eichelgarten Lebensraum von seltenen Arten. Wegen der besonderen Bedeutung dieses Bereichs für den Forstenrieder Park wurde ein spezielles Pflegekonzept dafür ausgearbeitet. Im Rahmen der europäischen Naturschutzgesetzgebung sind 18 Hektar dieses Areals als FFH-Gebiet ausgewiesen.
Bauwerke und Denkmale
Am Rande des Forstenrieder Parkes befinden sich mehrere Forstdienststellen und Forsthäuser. Im Forsthaus Oberdill am südwestlichen Waldeingang ist eine Polizeidienststelle eingerichtet. Das unter Denkmalschutz stehende Forsthaus Forstenried , in dem sich das für die Verwaltung zuständige Forstamt München befindet, liegt außerhalb des Parks im Ortszentrum von Forstenried. Weitere Dienststellen der Forstverwaltung sind an der Stadtgrenze zu München in Unterdill und Maxhof angesiedelt. Nachdem Forsthaus Oberdill 1964 die Funktion verloren hatte, wurde in Baierbrunn ein solches Gebäude errichtet. Die Forstdienststelle zog im Jahr 1965 dort ein.
Im Gelben Haus , einer 1842 errichteten Diensthütte an der Kreuzung von Ludwigs- und Karolinengeräumt, nicht zu verwechseln mit dem 1734 errichteten Jagdlusthaus, gibt es Wandgemälde von Friedrich Anton Wyttenbach. Dieser bedankte sich damit für Einladungen zur Jagd. An dieser Kreuzung im Zentrum des Wildparks, in deren Nähe eine der beiden Wildbeobachtungsstellen und ein Futterstadel liegen, befinden sich neben überdachten Informationstafeln des Forstamtes zur Geschichte des Parks noch ein Brunnen, ein Waldkreuz und die Brüdereichen. Forstmeister Goebel pflanzte diese zwei Eichen zum Andenken an seine beiden im Ersten Weltkrieg gefallenen Söhne. Der Gedenkstein dazwischen weist auf ihr Schicksal hin.
Das so genannte Hexenhäusl an der Kreuzung von Ludwigs- und Elisengeräumt ist eine Arbeiterunterkunftshütte, von der man sich erzählt, dass früher Geister in ihr hausten. Die Legende, auf die dies zurückgeht, ist jedoch nicht überliefert.
Eine weitere Besonderheit ist die etwa 50 n. Chr. erbaute Römerstraße, die einst auf ihrem Weg von Augusta Vindelicorum (Augsburg) nach Juvavum (Salzburg) auch durch das Gebiet des Parks führte und heute teilweise als Forstweg in Erscheinung tritt. Zu beiden Seiten der Straße sind Materialgruben erhalten, denen damals das Baumaterial entnommen wurde. König Max II. hat an den Schnittpunkten der Straße mit der Wolfratshauser Straße und der Starnberger Landstraße jeweils einen Gedenkstein aufstellen lassen, der auf den Ursprung dieses Weges hinweist. Der Stein an der Straße nach Starnberg stand bis 1979 im Mittelstreifen der Autobahn und wurde dann westlich davon aufgestellt.
An fünfzehn Stellen im Wald sind noch alte Hügelgräber nachweisbar. Während solche Gräber im Zuge landwirtschaftlicher Bearbeitung in der Gefahr standen, eingeebnet zu werden, erhielten sie sich innerhalb des Waldes und geben ein Zeugnis von bronze- und hallstattzeitlicher Besiedelung des Landstrichs zwischen Würm- und Isartal. Insgesamt sind mindestens 73 vorgeschichtliche Grabhügel als archäologische Geländedenkmale erfasst.
Zur Zeit der Hofjagd kam es wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Jägern und Wilderern mit Todesopfern auf beiden Seiten, woran noch heute einige Gedenktafeln entlang der Wege erinnern. Die Grüne Marter ist eine solche Gedenksäule, die der Überlieferung nach zum Gedenken an einen erschossenen Jäger aufgestellt wurde. Erstmalige Erwähnung fand sie bereits im Jahr 1701, 1772 wurde sie erneuert. Nachdem das Bild mit der Inschrift sehr unansehnlich geworden und die Schrift nicht mehr zu lesen war, wurde es im Jahr 2000 durch eine mit einfachen Mitteln mit demselben Motiv neu bemalte Blechtafel übernagelt. Die Einrichtung der Wildschutzzonen, die nicht betreten werden sollten, veranlasste 2004 eine Versetzung des Marterls um etwa 300 Meter ostwärts. Als ein weiterer Grund wurde die bessere Auffindbarkeit durch Wanderer angegeben. Wohl bei der Umsetzung kam es zum Absägen der Eichensäule, die dann durch eine Metallhalterung mit betoniertem Fundament befestigt wurde. Sie steht heute direkt am Karolinengeräumt etwas über einen Kilometer südwestlich der Diensthütte Gelbes Haus. Das Bild darauf zeigt Maria und Maria Magdalena neben dem gekreuzigten Christus. Die Inschrift auf der Tafel war allerdings im Jahr 2010 schon wieder nicht mehr zu erkennen. Sie lautete ursprünglich:
Disse Daffel hat verlobt der erengeachtete Franz Jägerhuber chrfstl. Revierförster. anno 1772.
Gib Jesu uns Dein Segen
Daß wir wahre Buß ablegen
Von den Toten auferstehn
Und mit dir auf ewig leben.
Im Forstenrieder Park steht auch die Preysingsäule.
Weiteres
Die Achterlacke am Linckgeräumt zwischen Max-Joseph- und Karlgeräumt, früher auch mit Sauschütt bezeichnet, ist eine Tränke aus dem 19. Jahrhundert für das Wild. Dort befindet sich auch ein Brunnen mit Trinkwasser. Da die über hundert Jahre alte, ca. 5 km lange von Großhesselohe über Warnberg führende Wasserleitung zuletzt über 90 % Verlust aufwies, wurde sie stillgelegt. Daher war der Brunnen ab Sommer 2010 außer Funktion und die Achterlacke nur spärlich oder gar nicht mit Wasser gefüllt. Inzwischen (Stand Sommer 2014) sind Achterlacke und Brunnen wieder in Betrieb. Gegenüber findet sich ein Waldspielplatz.
In der Nähe der Achterlacke pflanzte der königliche Revierförster und Parkmeister Heller eine Baumgruppe in Form der Buchstaben L und M an. Dies sind die Anfangsbuchstaben der Namen der Könige Ludwig I. und Max II., zu deren Ehren er diese Anpflanzung auf der damaligen Waldwiese durchführte. Die Buchstaben der Königseichengruppe sind etwa 80 Meter groß und trotz zwischenzeitlicher Aufforstung noch heute aus der Luft erkennbar.
Seit dem 25. April 1990 besteht an einem Abschnitt des Karolinengeräumts die Möglichkeit, 26 Bäume verschiedener überwiegend einheimischer Arten am selben Ort zu betrachten. Der Verein Schutzgemeinschaft Freunde des Forstenrieder Parks legte zu diesem Zeitpunkt dort eine Baumreihe an und nannte sie Allee der Freundinnen und Freunde des Forstenrieder Parks . Jeweils ein Exemplar folgender Arten ist zu sehen: Stieleiche, Hainbuche, Winterlinde, Vogelbeere, Bergahorn, Schneebirke, Rotbuche, Robinie, Roteiche, Rosskastanie, Mehlbeere, Bergulme, Sauerkirsche, Esche, Flatterulme, Schwarznuss, Feldahorn, Vogelkirsche, Wildapfel, Spitzahorn, Wildbirne, Silberpappel, Zwetschge, Birke, Espe und Tulpenbaum.
Literatur
Alfred Hutterer: Am Brunnen der Baiern. Selbstverlag, Baierbrunn 1985. Hier: „Der Forstenrieder Park“, S. 239–286.
U. Ammer, M. Weidenbach, M. Beer, Y-H. Hwang: Landschafts- und erholungsplanerische Entwicklungsstudie für die Wildparke im Ebersberger Forst und im Forstenrieder Park, 1999 (Link zum Gutachten).
Franz Xaver Kriegelsteiner: Der Forstenrieder Park im Wandel der Zeiten. Ein Beitrag zur Heimatforschung geschrieben für Naturfreunde. München 1940, Nachdruck 1987.
Hermann Sand (Hrsg.): Der Forstenrieder Park (= Forstenrieder/Fürstenrieder Hefte, Heft 2). Verlag inma Marketing GmbH, München 1996.
Rainer List, Georg Maier, Jörg Schuchardt: Wassergewinnung, Transport und Speicherung – eine Zeitreise. In: Christian Ude (Hrsg.): Quellen für München. Carl Hanser Verlag, München 2008, ISBN 3-446-41457-6.
Werner Loibl: Wittelsbacher Jagd. Katalog zur Sonderschau im Deutschen Jagdmuseum. München 1980.
Weblinks
Lage des Gemeindefreien Gebietes in OpenStreetMap (Abgerufen am 19. November 2017)
BR-Dokumentation über die Jagd Teil 1. Der Forstenrieder Park. Vom Sommer zum Herbst.
BR-Dokumentation über die Jagd Teil 2. Der Forstenrieder Park. Vom Winter zum Sommer.
Quellenangaben
Waldgebiet in Bayern
Waldgebiet in Europa
Landschaftsschutzgebiet in Oberbayern
Geographie (Landkreis München)
Gemeindefreies Gebiet in Bayern
Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Europa
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3037769
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lektorix
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Lektorix
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Der Lektorix ist eine Literaturauszeichnung, die seit Mai 2003 von der Wochenzeitung "Die Furche" gemeinsam mit dem Institut für Jugendliteratur und von der STUBE, der Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur der Erzdiözese Wien, monatlich vergeben und in der "Die Furche" vorgestellt wird.
Prämierte Bücher
2005
Februar: Ich und Du, Du und Ich von Angelika Kaufmann
April: Die kleine Meerjungfrau von Hans Christian Andersen und Lisbeth Zwerger
Juni: Der Clan der Otori von Lian Hearn
August: Nachgefragt: Philosophie. Basiswissen zum Mitreden von Christine Schulz-Reiss
Oktober: Lauf um dein Leben von Els Beerten
Dezember: Nicht das Ende der Welt von Geraldine McCaughrean
2006
Februar: Rote Wangen von Heinz Janisch und Aljoscha Blau
April: Das Buch von allen Dingen von Guus Kuijer
Juni: Tigermond von Antonis Michaelis
August: Die ganze Kunst von Katy Couprie und Antonin Louchard
Oktober: Paradiesische Aussichten von Faïza Guène
Dezember: Leihst du mir deinen Blick? von Valérie Zenatti
2007
Februar: mutig, mutig von Lorenz Pauli und Kathrin Schärer
April: Massel. Letzte Zeugen von Digne Meller Marcovicz
Juni: Jamies Glück von Sarah Weeks
August: Alhambra von Kirsten Boie
Oktober: Golem stiller Bruder von Mirjam Pressler
Dezember: Was ist eigentlich ein Tulipan? von Martin Baltscheit
2008
Februar: Die Mauer. Wie es war, hinter dem Eisernen Vorhang aufzuwachsen von Peter Sís
April: Geschichten vom Klöchen von Andrea Wayne von Königslöw, Illustriert von Stefan Slupetzky
Juni: Die erste Stimme. Ich und mein Bruder – mein Bruder und ich von Avram Kantor
Oktober: Der König und das Meer. 21 Kürzestgeschichten von Heinz Janisch, Illustriert von Wolf Erlbruch
Dezember: Superguppy von Edward van de Vendel, Illustriert von Fleur van der Weel
2009
Februar: Die Dschungelbücher von Rudyard Kipling
April: Daisy ist ein Gänseblümchen von Linda Wolfsgruber
Juni: Wenn ich das 7. Geißlein wär’ von Karla Schneider
August: Garmans Sommer von Stian Hole
Oktober: Die Erde, die uns trägt von Alain Serres
Dezember: I love U / I don't love U. Lyrik und Lyrics von Alexa Hennig von Lange (Hrsg.)
2010
Februar: Die Fundsache von Shaun Tan
April: Fridolin Franse frisiert von Michael Roher
Juni: Treppe Fenster Klo. Die ungewöhnlichsten Häuser der Welt von Alexsandra Machowiak und Daniel Mizielinski
Oktober: Wintermädchen von Laurie Halse Anderson
Dezember: Edwards Augen von Patricia MacLachlan
Weblinks
Klingt wild: "Brando" von Mikael Engström
Lektorix
Lektorix des Monats
Kinder- und Jugendliteraturpreis
Erstverleihung 2003
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8002399
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https://de.wikipedia.org/wiki/Zweck%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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Zweck (Begriffsklärung)
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Zweck steht für:
Zweck, der Beweggrund einer zielgerichteten Tätigkeit oder eines Verhaltens
öffentlicher Zweck, ein Rechtsbegriff des Kommunalrechts
Zweckbindung, die gesetzlich oder vertraglich festgelegte Bestimmung des Verwendungszwecks von Geld oder Sachleistungen
Zweck ist der Familienname folgender Personen:
Albert Zweck (1857–1934), deutscher Gymnasiallehrer
Axel Zweck (* 1959), deutscher Chemiker und Soziologe
Siehe auch:
Zweckel
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3755784
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https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas%20Jung
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Andreas Jung
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Andreas Jung ist der Name folgender Personen:
* Andreas Jung (Kirchenhistoriker) (André Jung; 1793–1863), Kirchenhistoriker und Bibliothekar in Straßburg
Andreas Jung (Schauspieler) (* 1960), deutscher Schauspieler
Andreas Jung (Biologe) (* 1961), deutscher Biologe und Molekularpathologe
Andreas Jung (Fußballfunktionär) (* 1961), deutscher Fußballfunktionär
Andreas Jung (Politiker) (* 1975), deutscher Politiker (CDU)
Siehe auch
André Jung
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4917481
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https://de.wikipedia.org/wiki/John%20Robert%20Gregg
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John Robert Gregg
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John Robert Gregg (* 17. Juni 1867 in Rockorry, Grafschaft Monaghan, Irland; † 23. Februar 1948 in Cannondale, Connecticut, USA) war ein US-amerikanischer Stenograf und Stenografie-Erfinder irischer Herkunft.
Leben
Gregg unterrichtete zunächst eine englische Adaption der französischen Kurzschrift von Duployé, die er aber wegen ihrer eckigen Formen nicht sehr geeignet für ein hohes Schreibtempo fand. 1888 publizierte Gregg die von ihm erfundene Kurzschrift zuerst in einer Broschüre (Light-Line Phonography, Liverpool 1888). 1893 wanderte er in die USA aus, wo er in Chicago die Gregg Publishing Company gründete (1948 von McGraw-Hill übernommen). Noch in demselben Jahr 1893 veröffentlichte er das Buch Gregg shorthand, das in den USA großen Anklang fand. Für seine Company schrieb Gregg Hunderte Bücher, vor allem Anleitungen für seine Stenografie, aber auch für andere Bereiche des Geschäftslebens (z. B. Applied Secretarial Practice, 2. Aufl. 1942).
Stenografie
Greggs Kurzschrift verwendet elliptische Formen, die sich schnell schreiben lassen. Außerdem ist sein System phonetisch, d. h., es orientiert sich an der Aussprache, nicht an der Orthografie der Wörter, so werden z. B. bei „telephone“ der ph-Laut und bei „laugh“ der gh-Laut mit dem Kurzschrift-Zeichen für f geschrieben. Im Gegensatz zu der von Isaac Pitman erfundenen Stenografie kommt Gregg ohne Verdickungen aus; seine Kurzschrift kann also in einer einheitlichen Linienstärke geschrieben werden. Greggs Kurzschrift wurde in mehreren späteren Versionen schrittweise vereinfacht, indem z. B. die Anzahl der Kurzformen für bestimmte Wörter reduziert wurde. Diese späteren Versionen der Gregg-Stenografie heißen Anniversary Gregg shorthand (1929), Simplified Gregg shorthand (1949), Diamond Jubilee Gregg shorthand (1963), 90 series Gregg shorthand (1978) und Centennial Gregg shorthand (1988).
Bis heute ist Greggs Stenografie das in den USA meistbenutzte System. Es existieren auch Übertragungen in andere Sprachen, worunter die von Eduardo Vega entworfene spanische Stenografie nach Gregg die größte Verbreitung gefunden hat.
Literatur
Leslie Cowan: John Robert Gregg. Oxford (Pre-Raphaelite Press) 1984.
Louis A. Leslie (Hg.): The story of Gregg Shorthand: based on the writings of John Robert Gregg. New York (McGraw-Hill) 1964.
Francis Addington Symonds: John Robert Gregg, The Man and His Work. New York (Gregg Pub. Division) 1963.
Weblinks
Stenograf
US-Amerikaner
Geboren 1867
Gestorben 1948
Mann
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214655
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pentini
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Pentini
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Pentini, auch Pentjeni (Eigenname), war ein altägyptischer König (Pharao) in der Zweiten Zwischenzeit.
Pentini (der von Thinis) ist nur von einer Stele bekannt, die man in Abydos fand. Es ist vermutet worden, dass er zu einer Dynastie von Herrschern gehört, die am Ende der 13. Dynastie in Abydos regierten, doch ist dies umstritten. Der Turiner Königspapyrus nennt ihn nicht.
Literatur
K .S. B. Ryholt, Adam Bülow-Jacobsen: The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period (= Carsten Niebuhr Institute Publications. Band 20). Museum Tusculanum Press, Copenhagen 1997, File Abyd/b, S. 392.
Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Artemis & Winkler, München 1997, ISBN 3-7608-1102-7, S. 190–191.
Thomas Schneider: The Relative Chronology of the Middle Kingdom and the Hyksos Period (Dyns. 12–17). In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden/ Boston 2006, ISBN 978-90-04-11385-5, S. 168–196 (Online).
Weblinks
Einzelnachweise
Altägyptischer König (2. Zwischenzeit)
13. Dynastie (Ägypten)
Geboren im 17. oder 16. Jahrhundert v. Chr.
Gestorben im 17. oder 16. Jahrhundert v. Chr.
Mann
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142662
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https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6taland
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Götaland
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Götaland, , ist der südlichste der heutigen drei schwedischen Landesteile (schwed. landsdelar) Götaland, Norrland und Svealand.
Geographie
Das Gebiet umfasst die zehn historischen Provinzen, auch „Landschaften“ (schwed. landskap) genannt, Blekinge, Bohuslän, Dalsland, Gotland, Halland, Öland, Östergötland, Småland, Schonen (Skåne) und Västergötland (Westergötland). Götalands Nordgrenze zieht sich von der Ostsee in westlicher Richtung an den großen Seen Vättern und Vänern entlang bis hin zum schwedisch-norwegischen Grenzgebirge im Nordwesten. Nördlich grenzt es an Svealand, das den mittleren Teil Schwedens ausmacht.
Götaland hat eine Fläche von 97.220,72 km², und eine Bevölkerung von 4,88 Millionen Einwohnern.
Geschichte der Region
Andere ältere Namen der Region sind „Gothia“, „Gothlan[d]“ und „Gotland“. Es bestand einst aus souveränen Königreichen, deren Bewohner im Altnordischen „Gautar“ genannt wurden. Man spekuliert, dass es sich bei diesen um die „Geatas“ handelt, das Volk des Beowulf aus dem altenglischen Epos gleichen Namens. Laut anderer Spekulationen war die Region Ursprungsort der Goten. Bereits 150 n. Chr. wurden die Einwohner der Region von dem griechischen Geographen Claudius Ptolemäus als „Götarna“ bezeichnet.
Erst seit dem späten Mittelalter begann man Götaland als einen Teil Schwedens zu betrachten. In altnordischen und altenglischen Quellen wurde es noch als eine autonome Region unabhängig von Schweden beschrieben. Reichsrat und Großgrundbesitzer Bo Jonsson Grip beschrieb in einer Quelle aus dem Jahr 1384 Schweden als aus den Teilen Svealand, Österland und Götaland bestehend. Allerdings hatte sich bereits Karl Sverkersson als König der Svear und Götar (Gautar) ausgerufen, den beiden Volksgruppen, die anscheinend alle Stämme Schwedens in sich vereinten. Die Bezeichnung Schweden (Sverige) steht nach Erik Olofsson eigentlich für „Zwerike“ was soviel bedeutet wie „Zwei Reiche“ und eben die Reiche der Svear und Götar umschreibt. Das schwedische Reich, so heißt es in
Im frühen Mittelalter gehörten wahrscheinlich Småland, welches aus den „Ländern“ Njudung, Värend, Möre, Ydre, Tjust, Finnveden und Kinda bestand, die Insel Öland, Östergötland, Västergötland (inklusive Dalsland) und Värmland und Närke zu Götaland. Värmland zählte im frühen 19. Jahrhundert noch als Teil Götalands. Värmland und Närke sind heute Teile von Svealand.
Blekinge, Bohuslän, Halland und Schonen wurden im Frieden von Roskilde von 1658 Schweden zugesprochen. Bohuslän gehörte zuvor zu Norwegen und die anderen Provinzen zu Dänemark. Diese Provinzen gehören seitdem zu Götaland. Die ehemals dänischen Provinzen werden zusammenfassend als Skåneland umschrieben.
Landesteil Schwedens
Im heutigen Schweden ist die Einteilung nach Landesteilen von marginalem Interesse. Es wird hauptsächlich in der Meteorologie und in der zusammenfassenden Statistik verwandt. Heute verwendet man für die NUTS-1-Region Södra Sverige (SE2, ‚Südschweden‘), unter Einbezug von Östergötland. Im Rechtswesen hält der Göta Hovrätt (in etwa: Oberlandesgericht Götaland) die Erinnerung an den früheren Landesteil lebendig. Allerdings ist der Gerichtsbezirk kleiner als das historische Götaland. Die Region ist wirtschaftlich sowohl durch Landwirtschaft als auch Industrie geprägt. Zu den angebauten Nutzpflanzen zählen Getreide, Kartoffeln oder Zuckerrüben. In Teilen des Landes wird Viehzucht betrieben. Zu den Branchen der Industrie gehören die Fertigung von Kraftfahrzeugen, der Schiffbau oder Steinbrüche sowie die Herstellung von Glas, Papier und Stoffen. Götaland ist seit der Mitte des 18. Jahrhunderts die am dichtesten besiedelte Region Schwedens.
Siehe auch
Göta landsväg (die alte „Göta-Landstraße“ von Stockholm nach Süden)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Region in Schweden
Historische Landschaft oder Region in Europa
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9597611
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nationaldivision%201965/66
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Nationaldivision 1965/66
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Die Nationaldivision 1965/66 war die 52. Spielzeit der höchsten luxemburgischen Fußballliga.
Aris Bonneweg gewann mit sieben Punkten Vorsprung den zweiten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Titelverteidiger Stade Düdelingen belegte nur den achten Platz.
Abschlusstabelle
Kreuztabelle
Weblinks
http://www.fussball-lux.lu
Einzelnachweise
1966
Fußballsaison 1965/66
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658779
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sully-sur-Loire
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Sully-sur-Loire
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Sully-sur-Loire [] ist eine französische Stadt mit Einwohnern (Stand ) im Département Loiret in der Region Centre-Val de Loire.
Geografie
Die Gemeinde liegt am linken Ufer der Loire, deren Bett hier besonders breit und flach ist. Deswegen bestand hier schon im frühen Mittelalter eine Furt, seit dem 10. Jahrhundert eine Brücke als Übergang über den Fluss. Die Brücke ist in den folgenden Jahrhunderten mehrfach zerstört und wieder errichtet worden. Bekannt ist Sully-sur-Loire vor allem durch sein Schloss. Der Ort dient häufig als Ausgangspunkt für Touren zu den Schlössern der Loire.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Germain, Monument historique
Kirche Saint-Ythier, Monument historique
Schloss Sully-sur-Loire, Monument historique
Herrenhaus La Huardière, Monument historique
Schloss
Das Schloss von Sully liegt direkt am Ufer der Loire – früher lag es fast mitten im Fluss. Daher ist der Schlossgraben besonders breit und hinter dem Schloss zu einem Teich erweitert. Die Anlage wurde zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert errichtet bzw. umgebaut. Der älteste Teil der Anlage ist der zur Loire hin gelegene hohe Donjon, der von dicken Rundtürmen an den Ecken eingefasst wird. Im größten Raum des Schlosses, dem Ehrensaal im ersten Geschoss des Donjons, ließ Voltaire seine Tragödie „Artémise“ aufführen, als er, aus Paris verbannt, in Sully Zuflucht gefunden hatte.
Besonders sehenswert ist der Dachstuhl des Donjons, der als einer der handwerklich kunstvollsten und schönsten, die aus dem Mittelalter erhalten sind, gilt.
Mit der Umwandlung der Burg ab 1602 von einer Verteidigungsanlage zu einem repräsentativen Schloss unter Maximilien de Béthune, duc de Sully ging der wachsende italienische Einfluss einher, der das gotische Formgefühl allmählich ablöste.
Das Schloss ist seit 1962 Eigentum des Départements Loiret und wird als Museum genutzt.
Persönlichkeiten
Patrice Loko (* 1970) französischer Fußballnationalspieler
Weblinks
Einzelnachweise
Ort in Centre-Val de Loire
Ort an der Loire
Stadt in Frankreich
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4015227
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https://de.wikipedia.org/wiki/Movember
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Movember
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Movember ist ein aus dem (australisch-)Englischen entlehntes Kofferwort aus dem Wort moustache (Kurzform mo; deutsch: Schnurrbart) und November, das eine aus Australien stammende Art des Fundraising bezeichnet. Dabei lassen sich jährlich im November Männer Schnurrbärte wachsen, um während des Monats Spenden zugunsten der Erforschung und Vorbeugung gegen Prostatakrebs und andere Gesundheitsprobleme von Männern zu sammeln. „Movember“ ist als Stiftung organisiert, die in derzeit (2012 und 2013) 21 Ländern die Aktion koordiniert und Spenden an nationale Forschungseinrichtungen weiterleitet. 2008 nahmen mehr als 170.000 Männer an „Movember“ teil, und sammelten Spenden in Höhe von knapp 15 Mio. $A. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer und Spenden kamen aus Australien.
Geschichte
„Movember“ wurde 2003 von einer Gruppe junger Männer in Adelaide eingeführt. Seit 2004 bzw. 2006 gibt es in Australien und Neuseeland jährliche „Movember“-Veranstaltungen, deren Ziel es ist – neben Spenden – Aufmerksamkeit auf die Gesundheit von Männern zu lenken. Primär geht es dabei um die Vorbeugung und bessere Behandlung von Prostatakrebs und Hodenkrebs. Doch auch die Erforschung von Depressionen und der Bipolaren Störung werden gefördert, da beide Krankheiten bei Männern weit verbreitet sind, jedoch unterdiagnostiziert sind und nie oder zu spät behandelt werden. Dafür werden Spenden gesammelt, die über nationale Organisationen der Forschung zugutekommen.
Teilnehmer registrieren sich auf der Website von „Movember“, um dann am 1. November glattrasiert zu beginnen. Bis Ende des Monats November lässt sich der Teilnehmer einen Schnurrbart wachsen, dabei sind verschiedene Bartformen zulässig. Während dieser Zeit können Freunde und Bekannte des Teilnehmers in dessen Namen Geld an Movember spenden. Teilnehmer können Teams bilden – zum Beispiel innerhalb von Unternehmen – und auf spielerische Weise in den Wettstreit um die höchste eingeworbene Spendensumme treten. Dass ein Schnauzbart von den meisten Menschen während der frühen Wachstumsphase als eher unansehnlich empfunden wird, kommt dem Zweck entgegen: Wenn ein Teilnehmer auf seinen schütteren Bart angesprochen wird, kann er auf seine Teilnahme an Movember verweisen, und so weitere Spenden einwerben. Am Ende des Monats November findet dann eine Gala-Veranstaltung statt, bei der die Teilnehmer und Teams mit der höchsten Spendensumme geehrt werden, und daneben auch der schönste 30-Tagesbart gekürt wird.
In Australien nahmen die Teilnehmerzahlen und Spenden seit der ersten Durchführung von „Movember“ kontinuierlich zu. Wurden 2004 – im ersten Jahr der Durchführung in Australien – noch 55.000 $A gespendet, waren es 2005 schon 1,2 Mio. $A, 2006 dann 7,5 Mio. $A, und 2007 schließlich 16,2 Mio. $A. 2008 nahm Tim Mathieson, Lebensgefährte der australischen Vizepremierministerin Julia Gillard und einer von sechs „Men's Health Ambassadors“ in Australien (Übersetzt „Gesundheitsbotschafter für Männer“), selbst an „Movember“ teil, indem er Pressekonferenzen mit sich entwickelndem Bart gab, bei denen er über die Wichtigkeit von Vorbeugung im Umgang mit Prostatakrebs sprach.
Seit dem Start im Jahr 2003 registrierten sich weltweit insgesamt fünf Millionen Teilnehmer auf movember.com. Gemeinsam sammelten sie Spenden in Höhe von mehr als 485 Millionen Euro.
Verbreitung
Neuseeland war zwei Jahre nach dem ursprünglichen Beginn das erste Land außerhalb Australiens, in dem „Movember“ durchgeführt wurde. 2006 – im ersten Jahr der Durchführung in Neuseeland – wurden von ca. 10.000 Teilnehmern 830.000 NZ$ gespendet, 2007 waren es dann ca. 26.000 Teilnehmer und 2,1 Mio. NZ$. Während die in Neuseeland gesammelten Spenden 2006 und 2007 von Movember Inc. an die Prostate Cancer Foundation of New Zealand (PCFNZ) weitergegeben wurden, kam es im Juni 2008 zum Zerwürfnis zwischen Movember Inc. und der PCFNZ: Nachdem die PCFNZ auf die Forderung von Movember Inc. nach einer zügigen und kontrollierten Ausgabe der Spendengelder für Forschungs- und Aufklärungszwecke nicht eingehen wollte, suchte Movember Inc. sich neue Partner. Seitdem werden in Neuseeland durch Movember Inc. die Mental Health Foundation of New Zealand sowie die Cancer Society New Zealand unterstützt. Die Mental Health Foundation führt damit das Projekt „Out of the Blue“ durch, welches Ressourcen für Männer bereitstellen soll, die an Depressionen leiden. Die Cancer Society verwendet die Spenden für die Erforschung von Prostatakrebs, und für die Unterstützung von davon betroffenen Patienten.
Seit 2007 beteiligen sich auch Menschen in Kanada an „Movember“, wo die Spenden an die Prostate Cancer Research Foundation of Canada gehen. 2007 wurden durch „Movember“ in Kanada für diesen Zweck mehr als eine halbe Million CAD gespendet. Auch in den USA fand „Movember“ erstmals 2007 statt. Dabei wurden mehr als 700.000 USD an die Prostate Cancer Foundation gespendet.
In Großbritannien fand „Movember“ 2007 erstmals statt, dabei wurden von den Teilnehmern mehr als eine Million £ an die „Prostate Cancer Charity“ gespendet. 2008 riefen eine Reihe von großen Anwaltskanzleien in London ihre Mitarbeiter dazu auf, an „Movember“ teilzunehmen. Die meisten Spenden (60.000 £) wurden durch Linklaters-Mitarbeiter eingebracht.
In Spanien war die Fundación para la Educación Pública y la Formación en Cáncer Nutznießer von „Movember“.
2008 fand die Aktion auch in Irland statt. Dazu ließen sich unter anderem alle Schauspieler der Serie The Panel auf RTÉ One in der November-Episode einen Bart wachsen. Die Spenden in Irland sollen der Irish Cancer Society zugutekommen.
In den USA ließen sich einige Profisportler der National Football League als Zeichen der Unterstützung einen Schnurrbart wachsen. Auch Basketballprofis der National Basketball Association, darunter mehrere Spieler der Los Angeles Clippers sowie der neuseeländische Center Steven Adams und der australische Center Andrew Bogut ließen sich Schnurrbärte wachsen, um auf die Aktion aufmerksam zu machen.
In Deutschland wird die Aktion offiziell seit 2012 durchgeführt. Da die Organisation keinen eigenen Körperschaftssitz in Deutschland hat, wird die Aktion in Deutschland von der australischen Movember Foundation in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner durchgeführt. 2012 und 2013 war der Partner der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. Dieser Verein stellt Spendenbescheinigungen aus und entscheidet zusammen mit Movember über die Verwendung der Spendengelder.
In Deutschland ist der Movember seit einigen Jahren unter den Profis der deutschen Eishockeyligen verbreitet. Hier sammeln die Clubs regelmäßig im November Spenden für die Movember Organisation. Des Weiteren erregten die Bundesligaspieler Dominic Maroh vom 1. FC Köln sowie Roman Neustädter von Schalke 04 im November 2013 erhebliches Aufsehen, da in der Bundesliga seit den späten 1980ern Schnauzbärte eher selten gesichtet wurden. Maroh und Neustädter verhalfen mit ihrer Popularität auch der deutschen Movemberbewegung zu mehr Aufsehen. Auch bei den Handballprofis aus der Handball-Bundesliga und bei Rubgyspielern ist der Movember seit einigen Jahren populär und weit verbreitet.
Weblinks
deutsche Website
Haariger Movember, Berliner Zeitung, 25. November 2008.
Achtung: Schnauzer! SWR2, 23. November 2016.
Einzelnachweise
Fundraising
Organisation (Adelaide)
Andrologie
Medizinische Vorsorge
Kofferwort
Gegründet 2003
Aktionsmonat
Veranstaltung (Gesundheit)
Bart
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7574308
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alte%20Schanzen%20%28Stammersdorf%29
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Alte Schanzen (Stammersdorf)
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Die Alten Schanzen in Stammersdorf in Wien sind ehemalige Verteidigungsanlagen und heute bemerkenswerte Naturdenkmäler.
Geographie und Geologie
Die Alten Schanzen befinden sich im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf am Nordostrand Wiens zwischen Brünner- und Hagenbrunner Straße. Sie weisen in Summe eine Fläche von rund 9,5 Hektar auf und befinden sich auf einem sanft welligen Höhenrücken in ungefähr 220 Meter Seehöhe. Die umgebenden landwirtschaftlichen Flächen gelten als schwer zu bewirtschaften. Im Süden befindet sich das bewaldete Herrenholz, danach fällt das Gelände über Weingärten nach Stammersdorf ab. Im Westen befindet sich der Bisamberg, im Osten und Norden, deutlich durch eine Geländestufe getrennt, das intensiv landwirtschaftlich genützte Marchfeld.
Die Schanzen gehören geologisch zur Laaerberg-Terrasse, der höchsten und ältesten glaziale Flussterrasse im Wiener Raum. Deren Schotter tritt in seichtgründigen Äckern der Umgebung zuweilen zutage. Bei den Böden im Gebiet handelt es sich um fruchtbare Tschernoseme.
Geschichte
Die Schanzen wurden während des Preußisch-Österreichischen Krieges 1866 als Verteidigungsanlagen zur Sicherung Wiens gegen die aus dem Marchfeld anrückenden preußischen Truppen errichtet. Dazu wurde im Zentralbereich der Schanzen der Oberboden abgetragen sowie um die Anlagen Gräben ausgehoben. Das anfallende Material wurde dazu verwendet, um Wälle aufzuschütten. Es wurden 31 Schanzen errichtet, der Verteidigungsgürtel erstreckte sich von Langenzersdorf, über den Bisamberg und die Alten Schanzen, Leopoldau, Kagran, Hirschstetten, Aspern bis zur damaligen Insel Lobau. Die Bauwerke wurden durchnummeriert, die hier behandelten vier Schanzen tragen die Nummern X bis XIII. Zur Errichtung der Befestigungsanlagen wurden alle verfügbaren Arbeitskräfte, auch Frauen, Kinder und alte Menschen, requiriert. Die Verteidigungswerke waren insgesamt mit 260 Geschützen und 5000 Soldaten besetzt. Zum Einsatz kamen sie jedoch nicht, da ein Waffenstillstand geschlossen und die preußischen Truppen am Rußbach zum Stehen kamen.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden die bereits in die Jahre gekommenen ehemaligen Schanzen reaktiviert und sollten als Teil des Wiener Brückenkopfes die Stadt vor einem möglichen russischen Angriff schützen. Auf Schanze X wurde ein Munitionsgebäude errichtet, dessen Ruine noch besteht. Nachdem die russischen Truppen in den Karpaten aufgehalten werden konnten, wurden die Verteidigungsanlagen auch diesmal nicht eingesetzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden auf einigen Schanzen Fliegerabwehrkanonenstellungen errichtet. Im nahe gelegenen Herrenholz befand sich ein Ausbesserungswerk für Flugzeugmotoren. Während der letzten Kriegswochen erreichte die Frontlinie das Gebiet und es fanden nun auf den Alten Schanzen Kampfhandlungen zwischen deutschen Truppen und der vorrückenden Roten Armee statt.
Am 5. Juni 1981 wurden die Schanzen X bis XIII unter der Nummer 695 als Naturdenkmal geschützt. Die Werke X bis XII liegen zudem seit Dezember 2004 im rund 340 Hektar großen Europaschutzgebiet Bisamberg.
Zwischen Schanze XI und XIII wurde zwischen 1993 und 1996 ein Wasserbehälter der Wiener Wasserwerke errichtet.
Natur
Die Schanzen sind heute vier markante, stark reliefierte Trocken- und Halbtrockenrasen. Das Klima ist durch Trockenheit, Wärme und Windexponiertheit geprägt, was zur pannonischen Flora der Schanzen beiträgt. Aufgrund der Geländeverhältnisse war ein Ackerbau auf den Schanzen nicht möglich, weshalb ihre Flora bewahrt wurde. Bis Ende der 1970er Jahre wurden die Schanzen beweidet und so gehölzfrei gehalten. Nach Ende der Beweidung setzte eine mehr oder weniger starke Verbuschung ein. Pflanzensoziologisch treten folgende Einheiten auf: Kontinentale Trockenrasen in den Zentren der Schanzen XI und XII, Subkontinentale Halbtrockenrasen auf trockenen, durchlässigen Tschernosemen und in den Randbereichen Versaumungstendenzen, (Sub-)xerophile Blutstorchschnabel-Saumgesellschaften sowie als Vorwaldstadium Flaumeichen-Buschwald. Die Äcker um die Schanzen weisen eine interessante Segetalflora (z. B. Acker-Schwarzkümmel) auf.
Schanze X () ist das nordwestlichste Bauwerk und weist eine Fläche von rund 3 Hektar auf und besteht zum Großteil aus Subkontinentalen Halbtrockenrasen. Auf dem Gemäuer der Ruine wachsen Arten der Trockenrasen. Bemerkenswert ist zudem ein Vorkommen der seltenen Adria-Riemenzunge.
Schanze XI () ist mit 4 Hektar das größte Werk und liegt im Nordosten. Der Zentralbereich besteht aus einem aus Abtragung entstandenen Kontinentalen Trockenrasen. Typische Arten, die hier auftreten, sind Blut-Storchschnabel, Diptam, Aufrecht-Waldrebe, Frühlings-Adonis, Sand-Fingerkraut, Schmalblüten-Traubenhyazinthe, Groß-Küchenschelle, Gelb-Lauch und Bunt-Sesel.
Schanze XII () ist 1,3 Hektar groß, stark reliefiert und kleinräumig – u. a. in Kontinentale Trockenrasen – gegliedert. Erwähnenswerte Pflanzenarten sind u. a. Mild-Mauerpfeffer, Zwerg-Gelbstern und Bunt-Schwertlilie.
Schanze XIII () liegt im Südosten nahe der Brünnerstraße, besitzt eine Fläche von 1,1 Hektar und ist bereits stark bewaldet bzw. verbuscht.
Die Alten Schanzen beherbergen eine Vielzahl an gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Arten und sind demgemäß entsprechend bedeutend und schützenswert. Es wurden rund 360 Gefäßpflanzen erfasst, von denen 62 als gefährdet, 10 als stark gefährdet und zwei als vom Aussterben bedroht gelten. Aus faunistischer Sicht gelten die Alten Schanzen und der Bisamberg ebenfalls als einzigartig: 731 Schmetterlingsarten, 393 Bienenarten und 347 Wanzenarten wurden beispielsweise erfasst und sollen hier die hohe Diversität darstellen.
Die Schanzen sind Teil des Natura-2000-Gebiets Bisamberg und auch einzeln als Naturdenkmäler ausgewiesen. Dabei kommen die Lebensraumtypen 6210 „Naturnahe Kalk-Trockenrasen“, 6240 „Subpannonische Steppen-Trockenrasen“ und 6250 „Pannonische Steppen-Trockenrasen auf Löss“ gemäß FFH-Richtlinie Anhang I zum Tragen. Eine bekannte FFH-Tierart im Gebiet ist das Europäische Ziesel. Trotzdem kam es bis in die jüngste Zeit zu Flächeneinbußen durch die umliegenden Bewirtschaftungen. Seit 2007 werden einzelne Areale durch die Stadt Wien mit Ziegen beweidet um die Verbuschung hintanzuhalten.
Literatur
Heinz Wiesbauer, Herbert Zettel, Manfred A. Fischer, Rudolf Maier (Hrsg.): Der Bisamberg und die Alten Schanzen, Vielfalt am Rande der Großstadt Wien, St. Pölten 2011, ISBN 3-901542-34-5
Weblinks
Einzelnachweise
Festung in Österreich
Militärische Einrichtung in Wien
Naturdenkmal in Wien
Floridsdorf
Pannonische Flora
Festung in Europa
Flur in Österreich
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https://de.wikipedia.org/wiki/Whitney%20Toyloy
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Whitney Toyloy
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Whitney Toyloy (* 21. Juli 1990 in Zürich) ist ein Schweizer Model und die Miss Schweiz 2008.
Leben
Toyloy wurde am 27. September 2008 im Schweizer Fernsehen zur Miss Schweiz 2008 gewählt; mit 18 Jahren war sie die jüngste aller 16 Kandidatinnen. Sie erhielt den Miss-Titel in Nachfolge von Amanda Ammann. In der Folge nahm Toyloy im August 2009 am Miss-Universe-Wettbewerb teil und erreichte eine Platzierung in den «Top Ten».
Zum Zeitpunkt der Wahl lebte sie in Yverdon im Kanton Waadt und besuchte dort die Kantonsschule. 2010 legte sie die Matura ab. Später nahm Toyloy ein Studium an der Hotelfachschule Lausanne (EHL) auf.
Weblinks
Whitney Toyloy auf der Website der Miss Schweiz Organisation AG (Archiv)
Einzelnachweise
Miss Schweiz
Teilnehmerin am Miss-Universe-Wettbewerb 2009
Schweizer
Geboren 1990
Frau
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4242607
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tetrazol
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Tetrazol
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Tetrazol ist eine heterocyclische chemische Verbindung, für die drei isomere Strukturen formuliert werden können.
Tautomerie
Je nach Lage der Doppelbindungen unterscheidet man die isomeren Strukturen 1H-, 2H- und 5H-Tetrazol. 1H- und 2H-Tetrazol bilden ein Tautomeriegleichgewicht, das im kristallinen Feststoff auf der Seite des 1H-Tetrazols liegt. In der Gasphase dominiert das 2H-Tautomer. Sowohl das 1H-Tetrazol (links) als auch das 2H-Tetrazol (Mitte) können als 6π-Heteroaromaten aufgefasst werden:
5H-Tetrazol (ganz rechts) ist eine nichtaromatische Struktur.
Darstellung
1H-Tetrazol entsteht durch Reaktion von Blausäure mit Stickstoffwasserstoffsäure. Bei dieser Reaktion handelt es sich um eine 1,3-dipolare Cycloaddition. Die Verbindung kann auch durch die Deaminierung von kommerziell erhältlichem 5-Aminotetrazol, welches leicht aus Aminoguanidin hergestellt werden kann, gewonnen werden.
Eine weitere Synthese gelingt durch die Umsetzung von Natriumazid, Ammoniumchlorid und Triethylorthoformiat in Eisessig.
Eigenschaften
1H-Tetrazol ist ein kristalliner Feststoff, der in zwei polymorphen Formen auftritt. Die beiden Kristallformen stehen enantiotrop zueinander. Unterhalb der Umwandlungstemperatur von −31 °C liegt die Form II vor. Oberhalb der Umwandlungstemperatur ist die Form I die thermodynamisch stabile Kristallform. Diese zeigt einen Schmelzpunkt bei 157 °C. Die Schmelzenthalpie beträgt 18,4 kJ·mol−1, die Umwandlungsenthalpie am Fest-fest-Phasenübergang 14,0 J·mol−1. Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach August entsprechend ln(P) = −A/T+B (P in Pa, T in K) mit A = 10560 ±168 und B = 31,148 ±0,458 im Temperaturbereich von 333 K bis 404 K. Aus der Dampfdruckfunktion lässt sich eine molare Sublimationsenthalpie von 87,8 kJ·mol−1 ableiten. Die Verbindung ist mit einer Standardbildungsenthalpie von ΔfHsolid = 236 kJ·mol−1 bzw. ΔfHgas = 320 kJ·mol−1 stark endotherm. Die Standardverbrennungsenthalpie ΔcHsolid beträgt −915,5 kJ·mol−1. Die wässrige Lösung von 1H-Tetrazol reagiert schwach sauer und hat etwa die gleiche Acidität wie Essigsäure. Es konnten eine Reihe von Salzen wie das Lithium–, Natrium–, Kalium–, Rubidium–, Cäsium–, Strontium–, Ammonium- und Hydraziniumsalz hergestellt und charakterisiert werden. Mit einer Schlagenergie <4 J ist die Verbindung extrem schlagempfindlich. Gegenüber Reibung wurde bis 360 N keine Empfindlichkeit festgestellt.
Bedeutung
Von den Derivaten des 1H-Tetrazols haben Tetrazoliumsalze besondere Bedeutung in der Biochemie.
Die Bedeutung der Tetrazole in der Pharmazie liegt in der Bioisosterie zur Carboxygruppe. In 5-Position substituierte 1H-Tetrazole haben ähnliche physikalische Eigenschaften wie ihre Carboxy-Analoga, zeigen aber eine höhere Stabilität gegenüber der Metabolisierung. Bekannte Pharmazeutika sind zum Beispiel das Losartan oder auch das Pentamethylentetrazol oder auch Pentetrazol, ein Analeptikum.
Sicherheit
1H-Tetrazol ist von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) im Sinne des Sprengstoffgesetzes als explosionsgefährlicher Stoff in der Stoffgruppe A eingestuft.
Weblinks
Einzelnachweise
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https://de.wikipedia.org/wiki/Streifenbrust-Zaunk%C3%B6nig
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Streifenbrust-Zaunkönig
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Der Streifenbrust-Zaunkönig (Cantorchilus thoracicus) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Nicaragua, Costa Rica und Panama verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.
Merkmale
Der Streifenbrust-Zaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 11,5 bis 12,5 cm bei einem Gewicht von 17,6 cm. Er ist durch sein Brustmuster leicht von anderen Arten zu unterscheiden. Die Zügel sind schwärzlich grau, die Kopfseiten und der Nacken sind schwärzlich grau mit auffälligen weißen Strichen. Der Oberkopf ist graubraun, der Rücken, die Schultern, die Armdecken und der Bürzel sind umbraun, wobei die Flügeldecken enge schwarze Streifen aufweist. Die Handschwingen und die Armschwingen sind matt gelbbraun bis braun, mit feinen schwarzen Streifen. Die matt schwärzlichen Steuerfedern werden von gelbbraun bis braunen Binden durchzogen. Die Kehle und die Brust sind auffällig und großflächig schwarz mit weißen und grauen Strichen, die dem Aussehen von Tränen ähneln. Diese heben sich stark vom matt olivebraunen Hinterbauch ab, der auch keine Markierungen aufweist. Die Augen sind rotbraun, der Oberschnabel gräulich schwarz, der Unterschnabel bläulich grau und die Beine graubraun. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere sind auf der Oberseite rußiger, der Oberkopf wirkt schwarz geschuppt, die Kehle und die Brust sind gräulich braun mit unregelmäßigen weißen und dunklen Strichen. Die Augen wirken matt braun.
Verhalten und Ernährung
Nur wenige Daten zur Ernährung des Streifenbrust-Zaunkönigs liegen vor. Zur Beute zur Fütterung ihrer Jungtiere gehören Webspinnen, Schmetterlinge, Raupen, Schaben und andere Insekten. Typischerweise sucht er sein Futter in den niederen Straten im Inneren dichter Vegetation.
Lautäußerungen
Der Gesang des Streifenbrust-Zaunkönigs beinhaltet zwei unterschiedliche Liedtypen, die sich sehr voneinander unterscheiden. Der erste ist im Morgengrauen eine regelmäßige, eintönige Serie von Pfiffen und Tönen, die sehr dem Gesang von kleinen Eulen wie dem Brasilzwergkauz (Glaucidium brasilianum) ähneln. Dieser wird nur von einzelnen Vögeln von sich gegeben, vermutlich vom Männchen. Der zweite Typ ist ein antiphonisches Duett beider Geschlechter. Es klingt wie eine fröhliche Serie flüssiger blubbernder Pfiffe bestehend aus ca. sechs bis zehn Tönen. Jungtiere geben einen süßen, ausschweifenden Gesang von sich, der sich stark von dem der ausgewachsenen Tiere unterscheidet. Die Alarmtöne beinhalten rollende tscherk oder tsch-r-r-k-Töne, aber auch eine Serie sehr weichen kehligen Geschnatters.
Fortpflanzung
In Costa Rica dauert die Brutsaison des Streifenbrust-Zaunkönigs von März bis Juli. Das Nest bauen beide Geschlechter. Es ist ein kugelförmiges Nest, das aus zwei Kammern besteht. Innen verwendet er zum Bau Fasern und Blattspreite, außen bedeckt er es mit grünem Moos. Die Nestkammer ist auf der Seite, an dem es am Zweig angebracht wird. Auf der anderen Seite baumelt es mit einem nach unten zeigenden Eingang und Vorraum. Das Nest baut er typischerweise in Gestrüpp oder Kakaobüschen oder auf der Spitze von Palmwedeln in 1,5 bis 6,0 Metern über dem Boden. Das Nest wird auch als Schlafplatz genutzt. Ein Gelege besteht aus zwei bis drei Eiern, die ohne Markierungen weiß bis bläulich weiß sind. Die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen. Die Küken werden von beiden Geschlechtern ca. 16 Tage lang gefüttert, bevor sie flügge werden.
Verbreitung und Lebensraum
Der Streifenbrust-Zaunkönig bevorzugt die Ränder von Waldungen, offene Gebiete des Waldes und überhängende Vegetation entlang von Flussströmen. In Costa Rica sieht man ihn in Kakao-Plantagen in tieferen Höhenlagen oder in schattigen Kaffee-Plantagen etwas höher. Er bewegt sich in Höhenlagen von Meeresspiegel bis 1100 Metern.
Migration
Es wird vermutet, dass der Streifenbrust-Zaunkönig ein Standvogel ist.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Streifenbrust-Zaunkönigs erfolgte 1865 durch Osbert Salvin unter dem wissenschaftlichen Namen Thryothorus thoracicus. Das Typusexemplar stammte aus dem Distrikt Tucurrique in Costa Rica und wurde von Enrique Arcé gesammelt. 2006 führte Nigel Ian Mann, Frederick Keith Barker, Jefferson Alden Graves, Kimberly Anne Dingess-Mann und Peter James Bramwell Slater die für die Wissenschaft neue Gattung Cantorchilus ein. Dieser Name leitet sich von »cantus« für »Lied« und »orkhilos « für »Zaunkönig« ab. Der Artname »thoracicus« ist das lateinische Wort für »Brust« und lässt sich aus dem griechischen »thōrax, thōrakos « für »Brustplatte« ableiten.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Anmerkungen
Zaunkönige
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https://de.wikipedia.org/wiki/Drimia%20media
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Drimia media
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Drimia media ist eine Pflanzenart der Gattung Drimia in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Das Artepitheton media stammt aus dem Lateinischen, bedeutet ‚Mitte‘ und verweist vielleicht auf die Stellung zwischen verwandten Arten.
Beschreibung
Drimia media ist ein unterirdischer Geophyt, dessen eiförmige Zwiebeln 3 bis 9,5 Zentimeter lang und 2,5 bis 8 Zentimeter breit sind. Die rötlichen Zwiebelschuppen sind eng aneinander gepresst. Die bis zu 20 Laubblätter sind zur Blütezeit vorhanden. Sie sind grün, 8 bis 40 Zentimeter lang und aufsteigend bis ausgebreitet. Die sukkulente Blattspreite ist stielrund und misst 1,5 bis 4 Millimeter im Durchmesser.
Der aufrechte, rispige Blütenstand ist bis zu 35-blütig und bis zu 60 Zentimeter lang. Die gespornten, bis zu 2,5 Millimeter langen Brakteen fallen bald ab. Die ausgebreiteten Blüten sind violettlich. Ihre zurückgebogenen, 1 bis 1,6 Zentimeter langen Perigonblätter sind an ihrer Basis miteinander verwachsen. Die linealisch-lanzettlichen Staubfäden sind mit dem Schlund der Blütenhülle verwachsen. Sie weisen eine Länge von bis zu 0,6 Millimeter auf. Die Staubbeutel sind bis zu 2 Millimeter lang. Der eiförmige Fruchtknoten weist eine Länge von bis zu 3 Millimetern auf. Der aufrechte Griffel ist 6 bis 8 Millimeter lang.
Die länglichen Früchte sind 9 bis 11 Millimeter lang. Sie enthalten abgeflachte Samen mit einer Länge von 6 bis 7 Millimetern.
Systematik und Verbreitung
Drimia media ist in der südafrikanischen Provinz Westkap in der Nähe des Meeres oder auf Hängen im Renosterveld verbreitet.
Die Erstbeschreibung durch Carl Ludwig Willdenow wurde 1799 veröffentlicht.
Nachweise
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
Fotos
Hyazinthengewächse
Scilloideae
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mu%C3%B1oz%20%28Familienname%29
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Muñoz (Familienname)
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Muñoz ist ein spanischer Familienname.
Namensträger
A
Adolfo Muñoz (* 1997), ecuadorianischer Fußballspieler
Adriana Muñoz (* 1982), kubanische Mittelstreckenläuferin
Adriano Munoz (* 1978), brasilianischer Fußballspieler
Alexander Muñoz (* 1979), venezolanischer Boxer
Alfonso Pérez Muñoz (* 1972), spanischer Fußballspieler
Almudena Muñoz (* 1968), spanische Judoka
Álvaro Muñoz (* 1990), deutsch-spanischer Fußballspieler
Amparo Muñoz (1954–2011), spanische Schauspielerin
Ana Munoz-Perez (* 1966), spanische Fußballspielerin
Andrea Carolina Muñoz Saltos (* 1990), ecuadorianische Basketballspielerin
Ángel Muñoz, eigentlicher Name von Jordi El Niño Polla (* 1994), spanischer Pornodarsteller
Aníbal Muñoz Duque (1908–1987), kolumbianischer Geistlicher, Erzbischof von Bogotá
Anthony Muñoz (* 1958), US-amerikanischer American-Football-Spieler
Arturo García Muñoz (Arzu; * 1981), spanischer Fußballspieler
Avelino Muñoz (1912–1962), panamaischer Musiker, Dirigent und Komponist
B
Bartolo Muñoz (1892–unbekannt), chilenischer Fußballspieler
Blanca Muñoz (* 1963), spanische Grafikerin und Bildhauerin
C
Carmen Muñoz, costa-ricanische Politikerin
Cuauthémoc Muñoz (* 1961), mexikanischer Radrennfahrer
Cecilia Muñoz-Palma (1913–2006), philippinische Richterin
Cesar Muñoz-Fontela, spanischer Mikrobiologe und Virologe
D
Dandeny Muñoz Mosquera (* 1965), kolumbianischer Mörder
E
Edgar Muñoz (* 1983), venezolanischer Boxer
Eduardo Muñoz Ochoa (* 1968), mexikanischer römisch-katholischer Geistlicher, Weihbischof in Guadalajara
Elías Muñoz (* 1941), mexikanischer Fußballspieler
Enoé Margarita Uranga Muñoz (* 1963), mexikanische Politikerin
Eunice Muñoz (Eunice do Carmo Muñoz; 1928–2022), portugiesische Schauspielerin
Evita Muñoz (1936–2016), mexikanische Schauspielerin
Ezequiel Muñoz (* 1990), argentinischer Fußballspieler
F
Facundo Muñoz (* 1996), uruguayischer Fußballspieler
Faustino Sainz Muñoz (1937–2012), spanischer Geistlicher, Titularerzbischof von Novaliciana und Apostolischer Nuntius
Félix Muñoz (* 1959), kolumbianischer Guerilla
Felipe Muñoz (* 1951), mexikanischer Schwimmer
Florian Gerárd Muñoz, Hannoveraner mit vermutlich franz. Wurzeln, Aftersales Entrepreneur, spricht sauberes Hochdeutsch, Whisky Experte
G
Gil Sánchez Muñoz y Carbón, bürgerlicher Name von Clemens VIII. (Gegenpapst) (1369–1446), spanischer Geistlicher
Gilberto Flores Muñoz (1906–1978), mexikanischer Politiker
Guillermo Muñoz (* 1961), mexikanischer Fußballspieler
H
Hernán Darío Muñoz (* 1973), kolumbianischer Radrennfahrer
Horacio Muñoz (1896–1976), chilenischer Fußballspieler
Horacio Cassinelli Muñoz (1931–2014), uruguayischer Jurist
I
Iñaki Muñoz (* 1978), spanischer Fußballspieler
Isabel Muñoz Cota (* 1977), mexikanische Filmregisseurin, Tonmeisterin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin
Isabel García Muñoz (* 1977), spanische Politikerin (PSOE), MdEP
J
Javi Muñoz (* 1995), spanischer Fußballspieler
Jesús Cabrera Muñoz-Ledo (1928–2000), mexikanischer Diplomat
Joaquín de Oreamuno y Muñoz de la Trinidad (1755–1827), costa-ricanischer Militär und Politiker, Präsident 1823
Julià de Jòdar i Muñoz (* 1942), katalanischer Schriftsteller
L
Lina Gálvez Muñoz (* 1969), spanische Historikerin und Politikerin (parteilos, der PSOE nahestehend), MdEP
Lino Muñoz (* 1991), mexikanischer Badmintonspieler
Lucio Muñoz (1929–1998), spanischer Maler
M
María José Alvarado Muñoz († 2014), honduranisches Model
Mariana de Pineda Muñoz (1804–1831), spanische Verfechterin des Liberalismus
Matilde Muñoz Sampedro (1900–1969), spanische Schauspielerin
Moisés Muñoz (* 1980), mexikanischer Fußballspieler
N
Nicole Muñoz (* 1994), kanadische Schauspielerin
Nidia Muñoz (* 1991), kubanische Taekwondoin
Nils Rovira-Muñoz (* 1991), deutscher Schauspieler
Nubia Muñoz, kolumbianische Medizinerin
O
Óscar Muñoz (Óscar Luis Muñoz Oviedo; * 1993), kolumbianischer Taekwondoin
Oscar Muñoz Bouffartique (Rafael Oscar Muñoz Bouffartique; 1904–1990), kubanischer Musiker, Komponist und Bandleader
P
Pam Muñoz Ryan (* 1951), amerikanisch-mexikanische Schriftstellerin
Porfirio Thierry Muñoz Ledo Chevannier (* 1960), mexikanischer Diplomat
R
René Muñoz (1938–2000), kubanischer Schauspieler
Rita Muñoz (* 1973), mexikanische Fußballschiedsrichterassistentin
Rocío Muñoz (* 2001), chilenische Leichtathletin
Roberto Muñoz (* 1955), chilenischer Radrennfahrer
Rodolfo Muñoz, costa-ricanischer Fußballspieler und -trainer
Rodrigo Muñoz (* 1982), uruguayischer Fußballspieler
Rodrigo Salinas Muñoz (* 1989), chilenischer Handballspieler
Ronaldo Muñoz (1933–2009), chilenischer Theologe
Rutilo Muñoz Zamora (* 1951), mexikanischer Geistlicher, Bischof von Coatzacoalcos
S
Santiago Montoya Muñoz (* 1991), kolumbianischer Fußballspieler
Santiago Muñoz (* 2002), US-amerikanisch-mexikanischer Fußballspieler
Segundo Tejado Muñoz (* 1960), spanischer Geistlicher
Susana Blaustein Muñoz (* 1953), argentinische Filmregisseurin
T
Teodoro León Muñoz (* 1964), spanischer Geistlicher, Weihbischof in Sevilla
Tita Muñoz (1926/1928–2009), philippinische Schauspielerin
U
Uziel Muñoz (* 1995), mexikanischer Kugelstoßer
V
Vernor Muñoz (* 1961), costa-ricanischer Rechtswissenschaftler, Pädagoge und Philosoph
Víctor Muñoz (* 1957), spanischer Fußballspieler und -trainer
Z
Zahid Muñoz (* 2001), mexikanischer Fußballspieler
Siehe auch
García Muñoz
Patronym
Familienname
Spanischer Personenname
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maranta%20arundinacea
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Maranta arundinacea
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Die zur Gattung Maranta gehörende Maranta arundinacea ist eine Nutzpflanze. Aus ihr wird das sogenannte „Pfeilwurzelmehl“ gewonnen. Ihr deutscher Name Pfeilwurz ist zugleich die deutsche Bezeichnung für die gesamte botanische Gattung Maranta. Maranta arundinacea gehört der Familie der Pfeilwurzgewächse (Marantaceae) an.
Beschreibung
Maranta arundinacea ist eine mehrjährige krautige, bis 1,5 Meter hohe Pflanze. Die verzweigten Stängel sind kahl bis behaart. Sie bildet bis 30 Zentimeter lange, fleischige Rhizome aus.
Die eilanzettlichen und manchmal panaschierten Blätter sind bis 22 Zentimeter lang und 8 Zentimeter breit. Sie stehen zweizeilig und besitzen Blattscheiden. Die basalen Blätter sind langgestielig, die Stängelblätter sind oft gar nicht gestielt. Die Blätter sind spärlich behaart und ganzrandig.
Die Blüten erscheinen in drei gestielten, meist Zweier- bis selten Dreiergruppen, die von langen, spathaförmigen Deckblättern (Vorblättern) unterlegt sind, an langstieligen und endständigen Blütenständen.
Die gestielten, kleinen, weißen und dreizähligen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind zwittrig. Der Kelch mit drei schmalen eilanzettlichen Blättern ist bis 1,7 Zentimeter lang. Die lange, unten bauchige Kronröhre ist oft verdreht mit drei Lappen am Ende. Es sind 2–3 petaloide Staminodien im äußeren Kreis vorhanden. Im inneren Kreis sind zwei Staminodien und ein (halbes) Staubblatt ausgebildet. Der unterständige, einkammerige Fruchtknoten mit einer Samenanlage ist manchmal behaart. Es sind Septalnektarien vorhanden. Der Griffel besitzt einen schnauzenförmigen Griffelkopf, in dem die Narbe liegt.
Es werden einsamige, rundliche und fachspaltige Kapselfrüchte gebildet. Die dreikantigen Samen besitzen einen Arillus.
Verbreitung
Es ist eine Nutzpflanze tropischer Breiten. Die Art ist unter anderem in Mexiko beheimatet, kommt aber ursprünglich von den Westindischen Inseln bis ins tropische Mittel- und Südamerika vor und wird in Australien, Indien, Südostasien und Südafrika kultiviert. Wichtige Herstellungsländer sind auch Brasilien und Thailand.
Nutzung
Das südamerikanische Volk der Arawaks benutzte das Stärkemehl aus dem Rhizom dieser Pflanze, um Gift aus Wunden zu ziehen, das durch vergiftete Pfeile in die Wunde gelangt war.
Das aus dieser Pflanze gewonnene Stärkeprodukt wird im Handel gelegentlich auch unter der Bezeichnung Arrow Root angeboten und ist leichter verdaulich als Weizenmehl bzw. dessen Stärke. Da diese Stärke bei etwas niedrigerer Temperatur als Mehl oder Maisstärke eindickt, wird Pfeilwurz häufig für delikate Soßen, Puddinge und Glasuren verwendet, die nicht kochen dürfen. Das Pfeilwurzelmehl sollte vor der Zugabe zu heißen Soßen etc. in kalter Flüssigkeit angerührt werden.
Im Gegensatz zu anderen handelsüblichen Stärkeprodukten wie z. B. Kartoffelstärke oder Maisstärke, die angedickte Soßen trüb bis milchig werden lassen, erhält Pfeilwurzelmehl auch die ursprüngliche Klarheit von Soßen und z. B. Säften (Herstellung von Gelees). Pfeilwurzelmehl bzw. Arrowroot ist absolut geruchs- und geschmacksneutral. Es dickt etwa doppelt so stark wie Weizenmehl ein.
Ähnlich ist auch Kudzu und der Ostindische Pfeilwurz.
Literatur
Alfred Byrd Graf: Tropica – Color Cyclopedia of Exotic Plants and Trees. Second Edition, Roehrs Company, New Jersey 1981, ISBN 0-911266-16-X.
Fritz Encke: Kalt- und Warmhauspflanzen. 2. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1987, ISBN 3-8001-6191-5.
Köhler’s Medizinal-Pflanzen. Band 4, t. 29, online auf biodiversitylibrary.org, abgerufen am 18. Oktober 2018.
Edit. Comm.: Flora of North America. North of Mexico, Volume 22, Oxford University Press, 2000, ISBN 0-19-513729-9, S. 317.
Klaus Kubitzki u. a.: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. IV, Springer, 1998, ISBN 978-3-642-08378-5, S. 278–293.
Weblinks
Maranta arundinacea bei Useful Tropical Plants, abgerufen am 18. Oktober 2018.
Einzelnachweise
Ingwerartige
Nutzpflanze
Zingiberales
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https://de.wikipedia.org/wiki/Naval%20Base%20Coronado
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Naval Base Coronado
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Naval Base Coronado (NBC) ist eine Militärbasis der United States Navy im Bundesstaat Kalifornien, die acht Einrichtungen umfasst und sich von San Clemente Island, 70 Meilen westlich von San Diego bis zum Mountain Warfare Training Camp Michael Monsoor und Camp Morena, 60 Meilen östlich von San Diego, erstreckt.
Organisation
1997 wurde die Marinebasis Coronado gegründet, die acht separate Marineanlagen unter einem Kommandeur umfasst. Diese Einrichtungen umfassen:
Naval Air Station Nordinsel (NASNI)
Amphibische Marinebasis Coronado (NAB)
Naval Outlying Landing Field Imperial Beach (NOLFIB)
Hilfslandeplatz der Marine San Clemente Island (NALFSCI)
Silver Strand Training Complex (SSTC), früher bekannt als Naval Radio Receiving Facility
Ausbildungslager für Gebirgskampf Michael Monsoor (MWTCMM)
Lager Morena und
Remote Training Site, Warner Springs (RTSWS).
Diese acht Einrichtungen umfassen mehr als 230 km² und machen NBC zum größten Kommando im Südwesten der USA.
Mit über 36.000 militärischen und zivilen Mitarbeitern macht NBC über 30 % der Gesamtbelegschaft der Region aus und verfügt über die größte Belegschaft im San Diego County.
Basen
Marinefliegerhorst North Island (NASNI) ( 32.699167 ° N 117.215278 ° W )
NASNI befindet sich am nördlichen Ende von Coronado Island in der Bucht von San Diego und ist der Heimathafen mehrerer Flugzeugträger der United States Navy. Die Installation beherbergt auch fast alle Hubschraubergeschwader der Pazifikflotte, mehrere Starrflügelgeschwader, mehrere Einrichtungen der Naval Air Reserve und beherbergt sowohl das Fleet Readiness Center Southwest (ehemals Naval Aviation Depot North Island) als auch das Hauptquartier von Commander Naval Air Forces. Es ist Teil des größten Luft- und Raumfahrt-Industriekomplexes der United States Navy, der 230 km² großen Marinebasis Coronado im kalifornischen San Diego County.
Naval Amphibious Base Coronado (NAB) ( 32.67547 ° N 117.160649 ° W )
Die NAB ist ein wichtiges Landkommando, das 27 Einliegerkommandos unterstützt. Es bildet an der Westküste den Schwerpunkt für die Ausbildung und den Einsatz von Spezialkräften. In der Basis sind 5000 Militärangehörige (einschließlich Reservepersonal) und 7000 Auszubildende stationiert.
Naval Outlying Landing Field Imperial Beach ( 32 ° 33'48 ″ N 117 ° 06'42 ″ W )
NOLF IB, früher als Naval Air Station Imperial Beach bekannt, ist eine Einrichtung für Hubschrauber. Sie befindet sich auf 5 km² ungefähr 23 km südlich von San Diego und innerhalb der Stadtgrenzen von Imperial Beach, Kalifornien. Es wird lokal als "Ream Field" bezeichnet. Es ist bekannt als "Die Hubschrauberhauptstadt der Welt".
Hilfslandeplatz der Marine San Clemente Island ( 33 ° 01'22 ″ N 118 ° 35'19 ″ W )
SCI, auch bekannt als Frederick Sherman Field, ist ein Militärflughafen auf San Clemente Island.
Silver Strand Trainingskomplex ( 32.596389 ° N 117.128056 ° W )
Das SSTC zwischen Imperial Beach und Coronado ist die wichtigste Ausbildungsstätte für die Spezialeinheiten des US-Militärs.
SERE-Schulungseinrichtung Warner Springs
dem Trainingsgelände der US Navy in Warner Springs werden Überlebens-, Ausweich-, Widerstands- und Fluchttraining (SERE) für Flugbesatzungen der US Navy und des US Marine Corps, für Spezialkriegsführung der Marine, für Aufklärung der Marine Corps Force Recon und für Spezialoperationen des Marine Corps durchgeführt, im Cleveland National Forest gelegen. Die Einrichtung ist eine von zwei solchen Einrichtungen in der US-Marine, mit einer Gegenstelle an der Ostküste in Maine. Es befindet sich in einer abgelegenen Gegend in der Nähe der Gemeinde Warner Springs im Nordosten von San Diego County auf einer Höhe von etwa 3200 Fuß. Das Camp besteht aus einem Hauptquartier mit einem Verwaltungsgebäude, mehreren Kasernengebäuden, einer Kläranlage und einem Schulungsgelände.
Camp Michael Monsoor Mountain Warfare Trainingsanlage
MWTF, früher bekannt als La Posta Mountain Warfare Training Facility, befindet sich 50 Meilen östlich von San Diego in der Nähe der Stadt Campo im San Diego County und ist eine 4 km2 große Trainingsanlage, die vom Naval Special Warfare Center genutzt wird.
Camp Morena ( 32 ° 42'38 '' N 116 ° 31'3 '' W )
Das Hotel liegt nördlich des Lake Morena County Park in der Nähe von Campo, San Diego County, Kalifornien.
In den Medien
Ende 2007 wurde bekannt gegeben, dass die Marine 600.000 US-Dollar für „Tarnung“ durch Landschaftsgestaltung und Dachumbauten ausgeben wolle, damit eine in den 1960er Jahren errichtete Kaserne in der Amphibischen Basis Coronado aus der Luft nicht mehr wie ein nationalsozialistisches Hakenkreuz aussehe. Die Ähnlichkeit blieb von der Öffentlichkeit jahrzehntelang unbemerkt, bis sie in Luftbildern auf Google Earth entdeckt wurde (Koordinaten 32,67657 ° N 117,15827 ° W ).
Weblinks
Homepage
Einzelnachweise
Marinestützpunkt (Vereinigte Staaten)
Militärische Einrichtung in Kalifornien
Verkehrsbauwerk in Kalifornien
Hafen in Nordamerika
Schifffahrt (Kalifornien)
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10100309
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https://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt%20%28L%C3%BCbbenau/Spreewald%29
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Neustadt (Lübbenau/Spreewald)
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Neustadt, , ist Wohnplatz der Stadt Lübbenau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg. Der Stadtteil entstand im Wesentlichen zwischen 1957 und 1989 als Plattenbausiedlung und diente als Wohnraum für die Beschäftigten des Kraftwerks Lübbenau und deren Familien.
Lage
Die Neustadt liegt in der Niederlausitz und im südlichen Teil des Spreewaldes. Sie liegt im südlichen Teil der Stadt Lübbenau, die Landesstraße 49 bilden in etwa die nördliche Grenze der Neustadt. Weitere umliegende Ortschaften sind Boblitz im Südosten, Groß Klessow und Klein Klessow im Süden sowie Zerkwitz mit dem Gemeindeteil Kleeden im Westen.
Geschichte
Planung und Baubeginn
Im Jahr 1952 wurde auf der Parteikonferenz der SED der Ausbau des Bezirks Cottbus zu einem Energiezentrum beschlossen. Dies führte zu dem Plan, in dem Bezirk das damals größte Kohlekraftwerk Europas zu errichten. Schließlich wurden bei einem Auswahlverfahren die Städte Cottbus, Lübben, Forst und Lübbenau als mögliche Standorte beschlossen. Aufgrund der in der Umgebung von Lübbenau vorhandenen Kohlefelder, der guten Bahnanbindung durch die Bahnstrecken Berlin–Görlitz und Lübbenau–Kamenz, wobei das Kraftwerk durch letztere auch mit Braunkohle aus den Tagebauen in der Umgebung von Senftenberg versorgt werden konnte, sowie die Autobahnanbindungen nach Berlin, Cottbus und Dresden fiel die Wahl letztendlich auf Lübbenau. Am 18. April 1956 stellte der Cottbuser Architekt Wilhelm Flemming erstmals die Planungen für den neuen Stadtteil vor. In diesem Plan waren 1500 Wohnungen sowie Infrastruktureinrichtungen vorgesehen. Die Planungsphase begann im August 1956, kurz darauf wurden die Pläne für die Errichtung der neuen Planstadt auch den Lübbenauer Bürgern vorgestellt. Diese wurden, insbesondere durch Bauern, die in dem als Standort vorgesehenen Bereich Nutzland bewirtschafteten, zunächst überwiegend kritisch betrachtet. Am 26. September 1956 trafen sich die Chefarchitekten des Bezirks Cottbus zu einer gemeinsamen Besprechung, wo die Errichtung von zunächst 160 Wohnungen in Großplattenbauweise anvisiert wurde.
Im Jahr 1957 wurde zur Erprobung eines neuen Wohnbautyps die Erschließungsstraße Straße des Aufbaus mit dreizehn dreigeschossigen Plattenbauten angelegt. Die 225 Wohnungen in diesen Gebäuden mussten noch mit Kohleöften beheizt werden, galten für die damalige Zeit allerdings als sehr modern. Diese Wohnungen wurden zunächst von Ingenieuren bewohnt, die am Bau der Neustadt beteiligt waren. Nach dem Kohle- und Energieprogramm vom 21. März 1957 stand den Kreisen, in denen Braunkohle gefördert wurde, insgesamt 71 Millionen Mark für den volkseigenen Wohnungsbau zur Verfügung. Am 10. April des Jahres bestätigte zunächst der Rat des Kreises Calau und später auch der Rat der Stadt Lübbenau das Grundkonzept für den Bau der Großwohnsiedlung „Lübbenau-Neustadt“. Dieser Plan umfasste 1825 Wohnungen. Am 28. Juni 1957 wurden die ersten Wohnblöcke der Straße des Aufbaus eingeweiht, am 11. Juli wurde im Kulturhaus die erste Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft des Kreises Calau gegründet. Die Grundsteinlegung für die Wohnsiedlung erfolgte am 2. September 1957. Der „VEB Wohnungs-Wirtschaftsbetrieb der Stadt Lübbenau“, aus dem im folgenden Jahr der „VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Lübbenau“ hervorging, wurde am 15. September 1957 gegründet. Die Grundsteinlegung für den Bau des Kraftwerks Lübbenau fand am 23. Oktober 1957 statt. Die ersten Wohnblöcke wurden noch in Betonbauweise errichtet, da jedoch nur die Hälfte der geplanten Wohnungen im Jahr 1957 fertig gestellt werden konnte, wurde recht schnell zur Plattenbauweise gewechselt.
Im Mai 1958 wurde mit der Errichtung von Plattenbauten in der heutigen Goethestraße begonnen. Da sich diese Bauweise auch zum Errichten höherer Gebäude eignete, wurden die Planungen viergeschossige Gebäude geändert, womit die Zahl der geplanten Wohnungen auf 2187 anstieg. Der damit entwickelte Plattenbautyp „Lübbenau“ fand in der folgenden Zeit auch in Calau, Cottbus, Elsterwerda, Guben oder Lübben Anwendung. Im Sommer 1958 standen entlang der Straße des Friedens fünfzehn Wohnblöcke. Noch im gleichen Jahr wurde mit den Planungen zur Erweiterung der Wohnsiedlung begonnen. Am 10. März 1959 wurde in der Neustadt mit dem Bau einer Gaststätte begonnen, die zum einen den Arbeitern auf der Großbaustelle als Speiseraum und zum anderen von den zukünftigen Bewohnern der Neustadt als Restaurant dienen sollte. Am 1. August 1959 waren 364 Wohnungen bezugsfertig. Daneben existierten zudem bereits eine Schule, ein Kindergarten und ein Kaufhaus. Die Gaststätte wurde am 6. Oktober 1959 der Handelsorganisation übergeben. Am 17. Dezember 1959 ging der erste 50-Megawatt-Block des Kraftwerks Lübbenau in Betrieb. Ende des Jahres zählte die gesamte Stadt Lübbenau 10.669 Einwohner und damit beinahe doppelt so viele wie noch zehn Jahre zuvor.
Erweiterung des Stadtteils nach Westen
Die ferngeheizten Wohnungen, die alle mit Bad und Einbauküche ausgestattet waren und über einen Balkon verfügten, galten für die damalige Zeit in der DDR als sehr modern und luxuriös. Da in den 1960er-Jahren die Zahl der Geburten stark zunahm und nicht mehr genug Kinderkrippenplätze vorhanden waren, wurde in der heutigen Straße der Jugend 16 notdürftig ein vorübergehender Kindergarten angelegt. Zudem wurde im Jahr 1960 der Bau der Polytechnischen Oberschule „Erich Weinert“ fertig gestellt, sodass zum Schuljahr 1960/61 die ersten 427 Schulkinder aus der Neustadt in 23 Klassen eingeschult werden konnten. Die Schule befand sich im Süden der Neustadt an der Straße des Friedens. Anfang Oktober wurde mit den Planungen für ein Lehrlingskombinat begonnen. Außerdem war nahe der Schule eine Großsportanlage geplant. Am 11. November 1960 wurde die Kaufhalle der Neustadt durch die HO eröffnet, diese war damals die größte Kaufhalle im Bezirk Cottbus. Der Entwurf zur Westerweiterung der Planstadt vom 10. Dezember 1960, sah 16 weitere Wohnblöcke mit 592 Wohnungen in der Straße der Jugend, der Robert-Koch-Straße und der August-Bebel-Straße vor. Dazu kam wieder eine Betreuungseinrichtung, eine Sportanlage sowie eine Schule mit Turnhalle. Ebenfalls 1960 wurde mit dem Bau der Poliklinik in der Nähe der Kraftwerkstraße begonnen. 1961 lebten in Lübbenau etwa 18.000 Einwohner. Im September 1961 waren in der Neustadt 1653 Wohnungen fertig gestellt, 3000 Wohnungen befanden sich noch im Bau oder in Planung. Am 15. Februar 1962 wurde in der Nähe der Poliklinik eine weitere Kindertagesstätte eröffnet, um den weiter wachsenden Bedarf an Krippenplätzen zu decken. Wenig später wurde durch freiwillige Eltern im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks noch ein Spielplatz gebaut. Mitte des Jahres hatte die Stadt Lübbenau 13.580 Einwohner, davon lebten etwa 7500 in der Neustadt.
In der Folgezeit wurden weitere Planungen für eine Erweiterung der Neustadt erstellt, sodass die Stadt Lübbenau im Jahr 2000 eine Einwohnerzahl von 30.000 überschreiten sollte. Am 11. April 1963 wurde die Poliklinik nach dreijähriger Bauzeit an die Öffentlichkeit übergeben. Auf der Mitgliederversammlung der Betriebssportgemeinschaften „Aktivist“ und „Turbine“ wurde am 27. April 1963 der neue Sportverein TSG Lübbenau 63 gegründet. Daraufhin wurden entsprechende Sportstätten ergänzt. Bereits im folgenden Jahr umfasste die TSG etwa 1000 Mitglieder. Im November 1963 ordnete der Ministerrat den Bau von 120 Wohnungen des Plattenbautyps P2 an, dazu mussten zwei bereits errichtete Bauten in der August-Bebel-Straße umkonzipiert werden. Zudem wurde den Stadtplanern auferlegt, bis Anfang 1964 240 Wohnungen für die Arbeitskräfte des Kraftwerks Lübbenau zur Verfügung zu stellen. Wenig später wurde dieser Plan jedoch wieder verworfen, und man entschied sich, den Bau Friedrich-Engels-Straße 7–9 als P2-Bau auszuführen. Gegen Ende des Jahres waren Plattenbauten mit insgesamt 582 Wohnungen neu hinzugekommen, die Stadt Lübbenau hatte 14.698 Einwohner. Am 15. Januar 1964 wurde ein neuer Bebauungsplan vorgestellt. Nach diesem sollte die Stadt Lübbenau in drei Bereiche gegliedert werden. Der für 10.000 Einwohner Wohnkomplex I umfasste den bereits errichteten Teil der Neustadt zwischen der August-Bebel-Straße und der Kraftwerkstraße, der Wohnkomplex II mit vorgesehenen 14.000 Einwohnern sollte sich von der August-Bebel-Straße aus nach Westen bis an den Ortsrand von Zerkwitz erstrecken und der Wohnkomplex III bildete die Altstadt. Für jeden dieser Wohnkomplexe sollte zusätzlich ein eigenes Stadtzentrum angelegt werden. Dazu kamen Planungen für den Bau einer Umgehungsstraße, um den Durchgangsverkehr aus der Stadt herauszuhalten.
Anfang 1965 wurde das dreizehngeschossige Punkthochhaus mit 155 Apartmentwohnungen an der Ecke „Straße des Friedens/Straße der Jugend“ eingeweiht. Im April wurden die letzten Gebäude des Wohnkomplexes I fertig gestellt und mit den Vorbereitungsarbeiten für den Wohnkomplex II begonnen. Bereits kurz darauf startete der Bau der Wohnblöcke in der Alexander-von-Humboldt-Straße und der Dr.-Albert-Schweitzer-Straße. Bereits Ende des Jahres konnte der Block 15, dem späteren Wohnblock Alexander-von-Humboldt-Straße 1–5, als erster des Wohnkomplexes II bezogen werden. Gleichzeitig befanden sich ein Kindergarten und eine Kaufhalle in Bau. Am 1. Februar 1966 wurden der noch heute existierende Kindergarten „Friedrich Fröbel“ in der Alexander-von-Humboldt-Straße sowie die Kaufhalle in der Straße der Einheit eröffnet. Zu dieser Zeit führte die Technische Universität Dresden in der Neustadt Messungen durch, bei denen Luftverunreinigungen mit Flugasche und Schwefeldioxid festgestellt wurden, die ein Vielfaches über den Grenzwerten lagen. Dazu kam, das bei den Einwohnern der Neustadt vermehrt Lungenerkrankungen und verschiedene Blutkrankheiten festgestellt wurden und die Menschen eine im Vergleich zum Rest der DDR um fünf bis zehn Jahre gesenkte Lebenserwartung hatten. Daraufhin wurden Überlegungen begonnen, den Wohnungsbau in der Neustadt vollständig einzustellen. Da dies allerdings einen industriellen Zusammenbruch dargestellt hätte und zudem Wohnraum für die Einwohner der für die Devastierung vorgesehenen Dörfer Tornow und Seese benötigt wurde, wurde die Erweiterung der Neustadt fortgesetzt. Am 7. Oktober 1966 gab es in der Neustadt 3597 Wohnungen, dazu kamen seit Grundsteinlegung im September 1957 drei Schulen, jeweils vier Kindergärten und Kinderkrippen, eine Poliklinik sowie mehrere Kaufhallen und Dienstleistungseinrichtungen. Bis 1970 sollten nach Planungen 2000 weitere Wohnungen entstehen.
Anfang 1967 wurden die letzten fünf Wohnblöcke der Alexander-von-Humboldt-Straße fertig gestellt, diese waren die letzten Wohnblöcke des Plattenbautyps „Lübbenau“, fortan wurden alle neuen Blöcke als P2-Bauten ausgeführt. Am Ende des Jahres waren 507 neue Wohnungen entstanden. Am 11. März 1968 eröffnete in der Dr.-Albert-Schweitzer-Straße die erste Kinderkombination der Stadt Lübbenau sowie die zweite im Bezirk Cottbus. Um die Begrünung der Neustadt voranzubringen, gründete der Rat der Stadt Lübbenau eine „Grünanlagenbrigade“, die nach und nach vergrößert wurde und für die Anlegung und Pflege der Grünanlagen zuständig war. Bis Ende 1968 waren seit der Grundsteinlegung nun 3.482 Wohnungen entstanden. Zu Beginn des folgenden Jahres schritt die Westerweiterung der Neustadt weiter voran, Mitte des Jahres waren bereits 230 neue Wohnungen entstanden. Im März folgte die zweite Kinderkombination Lübbenaus, eine dritte in der Rudolf-Breitscheid-Straße war in Bau. Ende des Jahres reichte die Neustadt bis an den Nachbarort Zerkwitz heran, somit war der geplante Wohnungsbau im großen Stil abgeschlossen. Das Durchschnittsalter der Einwohner der Neustadt lag Ende 1969 bei 28,2 Jahren, Lübbenau war damals eine der kinderreichsten Städte der DDR.
Am 28. Oktober 1970 wurde in der Otto-Grotewohl-Straße die größte Turnhalle des Kreises Calau eingeweiht. Sie diente als Turnhalle für den Schulsport der POS „Werner Seelenbinder“ und sollte auch für größere Sportveranstaltungen genutzt werden. Am 1. Januar 1971 umfasste die Stadt Lübbenau 21.788 Einwohner, wobei im Vorjahr 333 Kinder geboren und 146 Ehen geschlossen wurden. Anfang des Jahres 1972 wurde in der Alexander-von-Humboldt-Straße ein weiterer Wohnblock gebaut, der im April bezogen werden konnte. Im Folgemonat wurde in der Neustadt eine Stadtbuslinie eingeweiht. Diese war mit dem Werksverkehr des Kraftwerks Lübbenau verknüpft, weshalb die Benutzung des Stadtbusses für Kraftwerksangestellte kostenlos war. Am 3. Juni 1972 wurde in der Friedrich-Engels-Straße mit dem Bau einer Wohnsiedlung aus 18 Eigenheimen des Typs „Bastei“ begonnen, die vor allem von kinderreichen Familien bezogen wurde und aus diesem Grund auch gefördert wurde. Am 4. Dezember 1972 eröffnete in der Otto-Grothewohl-Straße eine weitere Kaufhalle, damals die größte Kaufhalle im Kreis Calau. Zwischen 1985 und 1988 wurde im Süden der Neustadt mit dem sogenannten „Linden-“ bzw. „Musikerviertel“ das letzte neue Wohngebiet im Stadtteil gebaut, die Wohnblöcke entstanden als Bauwerke vom Typ WBS 70.
Nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung sowie der Stilllegung des Kraftwerks im Jahr 1996 hatte die Neustadt einen hohen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen, der Wohnungsleerstand lag zeitweise bei mehr als 15 Prozent. Am 24. November 1994 wurde das Einkaufszentrum „Kolosseum Spreewald“ eröffnet. Zwischen 2002 und 2014 wurden in der Neustadt etwa 1300 Wohnungen zurückgebaut. Die weiterhin bestehenden Plattenbauten wurden saniert. Die Wohnblöcke in der Neustadt werden heute zu zwei Dritteln „WIS-Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH“ und zu einem Drittel von der „Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft (GWG)“ verwaltet. Im Jahr 2009 wurde der in Kooperation zwischen den beiden Wohnungsbaugenossenschaften und der Stadt Lübbenau errichtete „Zeitlos-Spielepark“ zwischen den Wohnblöcken August-Bebel-Straße 1–5 und Straße der Jugend 13–15 eröffnet. Die Kaufhalle am „Roten Platz“ wurde im Oktober 2020 abgerissen und durch einen neuen Supermarkt ersetzt.
Literatur
Gabriela Müller: Sieben mal sieben gleich 50 Jahre Lübbenau-Neustadt. Stadtverwaltung (Hrsg.), Lübbenau 2009.
Weblinks
Einzelnachweise
Ort in der Niederlausitz
Ort im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Geographie (Lübbenau/Spreewald)
Planstadt
Siedlung (Städtebau) in Brandenburg
Plattenbausiedlung (DDR)
Gegründet 1957
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6360495
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https://de.wikipedia.org/wiki/John%20Carr
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John Carr
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John Carr ist der Name folgender Personen:
* John Carr (Architekt) (1723–1807), englischer Architekt
John Carr (Politiker) (1793–1845), US-amerikanischer Politiker
John Dickson Carr (1906–1977), US-amerikanischer Schriftsteller
John Dwight Carr, siehe Robert Grün
John F. Carr (* 1944), US-amerikanischer Schriftsteller
John W. Carr (1874–1932), US-amerikanischer Politiker
Siehe auch:
Jack Carr
Jackie Carr
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5714217
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss%20Louhisaari
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Schloss Louhisaari
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Schloss Villnäs oder Schloss Louhisaari (, ) ist ein Herrenhaus in der finnischen Landschaft Varsinais-Suomi in der ehemaligen Provinz Westfinnland im Südwesten des Landes zwei Kilometer westlich Askainen/Villnäs.
Das Schloss gehörte über dreihundert Jahre dem Adelsgeschlecht Fleming und, nachdem diese es aus finanziellen Gründen aufgeben mussten, von 1795 bis 1903 den Mannerheims. Carl Gustaf Emil Mannerheim wurde 1867 hier geboren.
Das Hauptgebäude aus dem Jahr 1655 ist im Stil der italienischen Palastarchitektur der Spätrenaissance gehalten. Bauherr war Herman Claesson Fleming (1619–1673). Im Hauptgebäude gibt es Wand- und Deckenmalereien. Das Schloss ist von einem großen englischen Landschaftspark umgeben.
Schloss Villnäs gehört seit 1961 dem finnischen Staat und ist seit 1967 Museum und für die Allgemeinheit zu besichtigen.
Weblinks
Homepage Schloss Villnäs (schwedisch)
„Louhisaaren kartano“ (Bildergalerie) (finnisch)
Herrenhaus in Finnland
Museum in Finnland
Kultur (Finnland)
Masku
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1382691
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ikushima
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Ikushima
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Ikushima ist der Name
eines historischen Kabuki-Schauspielers, siehe Ikushima (Kabuki)
einer japanischen Insel, siehe Ikushima (Insel)
eines nach der Insel benannten Truppentransporter im Zweiten Weltkrieg, siehe Ikushima Maru
Der zum Weltnaturerbe zählende Zedernwald von Yakushima wird oft irrtümlich als Wald von Ikushima angegeben.
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8925189
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https://de.wikipedia.org/wiki/Djebel%20Zaghouan
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Djebel Zaghouan
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Der Djebel Zaghouan () ist ein maximal 1295 m hoher Bergzug südwestlich der tunesischen Kleinstadt Zaghouan. Er gehört zur Dorsale; weite Teile sind als Nationalpark ausgewiesen.
Geschichte
Der Djebel Zaghouan mit seinen zahlreichen Quellen war bereits in römischer Zeit von Bedeutung – von hier versorgte die ca. 90 km lange Hauptleitung des Aquädukts die nach ihrer Zerstörung im Jahr 146 v. Chr. wiederaufgebaute Stadt Karthago mit frischem Trinkwasser.
Besteigung
Eine Besteigung der teilweise schluchtenreichen und bewaldeten Kalkstein-Bergkette ist möglich, aber auch auf weniger anspruchsvollen Wanderungen lässt sich die landschaftliche Schönheit des Gebiets erkunden. Am nördlichen Berghang – etwa 2 km von der Stadt Zaghouan entfernt – befindet sich ein großes antikes Quellheiligtum (Nymphäum).
Naturschutzgebiet
Das gesamte Gebiet des Djebel Zaghouan steht unter Naturschutz. Vorherrschende Bäume sind Aleppo-Kiefern und Thujen. In den Wäldern leben Raubvögel und Füchse, die sich von Kleinsäugern ernähren, aber auch Wildschweine und Stachelschweine wurden bereits gesichtet.
Siehe auch
Liste der Berge oder Erhebungen in Tunesien
Weblinks
Römisches Quellheiligtum am Djebel Zaghouan – Fotos + Infos
Gouvernement Zaghouan
Gebirge in Tunesien
Gebirge in Afrika
Gebirge im Atlas
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https://de.wikipedia.org/wiki/Meesenburg%20Gruppe
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Meesenburg Gruppe
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Die Meesenburg Gruppe ist ein Großhandelsunternehmen und verkauft Produkte an die Hersteller von Bauelementen und das Bauhandwerk. Neben Baubeschlägen für Fenster und Türen, Werkzeugen, Profilen und Dichtungen und Montagematerialien für den Einbau von Bauelementen, hat sich die Gruppe auf Sicherungstechnik spezialisiert.
Geschichte
Das Unternehmen hat sich im Laufe der Unternehmensgeschichte von Aktivitäten in der Schifffahrt und im Überseehandel, im Einzelhandel sowie Großhandel zum Zulieferer für das holz-, kunststoff- und metallverarbeitende Handwerk, die Industrie und das Gebäude-Management entwickelt. Mit dem dazugehörigen Bereich Sicherheit & Service bietet die Meesenburg Gruppe u. a. Schließ- und Alarmanlagen, Fluchtweglösungen und Sicherheitstechnik für gewerbliche und private Kunden an.
1758 gründete Paul Danielsen die Firma in Flensburg und führte sie bis 1788. 1889 gründete Matthias Meesenburg eine eigene Firma, welche dann die alte Firma Danielsen übernahm. 1986 trat Martin Meesenburg in das Unternehmen ein und übernahm 1989 die Verantwortung für den Großhandel. 1996 wurde eine Tochtergesellschaft in Russland gegründet.
Das erste Sicherheitszentrum (Meesenburg GmbH) entstand 1997 in Flensburg. 1998 trat die Meesenburg Gruppe ins E/D/E (Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH) ein. 2008 kam ein Standort in Tschechien zur Meesenburg Gruppe. Meesenburg Service wurde 2012 als eigenständiges Geschäftsfeld der Meesenburg GmbH gegründet. Die A. Schween GmbH und Laarmann & Peez GmbH wurden im darauf folgenden Jahr übernommen.
Produkte und Leistungen
Die Meesenburg Gruppe vertreibt Produkte aus verschiedenen Bereichen, insbesondere Artikel aus den Bereichen Schloss und Beschlag, Montage von Bauelementen, Oberflächentechnik, technische Möbelbeschläge und Sicherheitstechnik. Außerdem vertreibt und montiert die Meesenburg GmbH Produkte für die Gebäudeautomation. Die Gruppe bietet außerdem verschiedene Serviceleistungen an. Neben der Fertigung, Montage, Wartung und Instandsetzung von Sicherheitstechnik und Gebäudeautomation sind dies Fachschulungen zu Produkten und deren Anwendung.
Standorte
Das Unternehmen hat in Deutschland über 30 Standorte. Mit Meesenburg International kommen weitere Standorte in Bulgarien, Kasachstan, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ukraine sowie Belarus dazu.
Deutschland
Meesenburg Großhandel KG: Berlin, Bischofswerda, Detmold, Düren, Erfurt, Flensburg, Göttingen-Rosdorf, Greifswald, Gütersloh, Hamm, Heide, Kavelstorf, Kiel, Lübbecke, Magdeburg, Oyten, Oldenburg, Rellingen, Rheine, Schkeuditz, Schleswig, St. Ingbert, Stuttgart, Waghäusel, Wolgast
Meesenburg GmbH – Sicherheit & Service: Berlin, Flensburg, Gütersloh, Schkeuditz
Adolf Schween Baubeschläge und Bauzubehör GmbH: Ansbach, Dortmund, Magstadt, Sangerhausen
Laarmann & Peez GmbH: Hamburg
International
Meesenburg Bulgaria OOD: Bulgarien – Sofia, Weliko TarnoWo, Plowdiw, Burgas
Meesenburg Kazakhstan Ltd: Kasachstan – Almaty, Astana, Pawlodar, Schymkent, Oral, Öskemen, Qaraghandy
Meesenburg Romania SRL: Rumänien – Târgu Mureş, Timișoara, Bacău, Bukarest
Slowakei – Prievidza
Tschechische Republik – Kladno
Meesenburg Ukraine Ltd: Ukraine – Kiew
MeesenburgBel Ltd.: Belarus – Minsk region.
Weblinks
Einzelnachweise
Unternehmen (Flensburg)
Gegründet 1758
Großhandelsunternehmen
Handelsunternehmen (Deutschland)
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9985470
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hirsch%20und%20L%C3%B6we%20%28Schlossplatz%20Stuttgart%29
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Hirsch und Löwe (Schlossplatz Stuttgart)
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Hirsch und Löwe sind zwei lebensgroße Standbilder, die auf hohen Granitpostamenten den Eingang zum Hof des Neuen Schlosses in Stuttgart flankieren. Die beiden württembergischen Wappentiere wurden von dem Stuttgarter Hofbildhauer Antonio Isopi entworfen und modelliert, im Hüttenwerk Wasseralfingen in Eisen gegossen und 1823 aufgestellt.
Lage
Der quadratische Hof des Neuen Schlosses erstreckt sich auf einer Breite von 90 Metern zwischen den beiden Seitenflügeln des Gebäudes. Schwere Eisenketten sperren den Hof zum Schlossplatz hin ab. Die Ketten sind beiderseits des Hofeingangs an je sechs niedrigen Steinquadern eingelassen, die schlanken Kandelabern als Sockel dienen.
Entstehung
Nach der Erhebung Württembergs zum Königreich 1806 erteilte König Friedrich seinem Hofbildhauer Antonio Isopi den Auftrag, lebensgroße Standbilder der württembergischen Wappentiere Hirsch und Löwe zu schaffen. Die Großplastiken sollten im königlichen Hüttenwerk Wasseralfingen in Eisen gegossen werden. Dieser erste monumentale Eisenguss in Württemberg bereitete aber große technische Probleme, so dass die in einem Stück gegossenen Hohlfiguren erst 1819, drei Jahre nach Friedrichs Tod, unter seinem Nachfolger König Wilhelm I. fertiggestellt werden konnten.
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für die schwergewichtigen Wappentiere (Hirsch und Löwe waren 47 bzw. 72 Zentner schwer) entschied König Wilhelm I. 1822, die bisher am Eingang des Schlosshofs stehenden Figuren laternentragender Kinder durch die Standbilder der Wappentiere zu ersetzen. (Zum Guss der Figuren siehe: Antonio Isopi#Wasseralfingen: Hirsch und Löwe, erster monumentaler Eisenguss in Württemberg.)
Postamente
Der 8 Meter breite Eingang zum Schlosshof wird von zwei mächtigen, 4 Meter hohen und 3 Meter breiten Postamenten aus gelbrötlichem Schwarzwaldgranit flankiert, die nach dem Entwurf des württembergischen Hofbaumeisters Giovanni Salucci 1823 errichtet wurden. Die quaderförmigen, gemauerten Postamente tragen an der Vorderseite reich verzierte Trophäen, die jeweils aus einem Rundschild, zwei gekreuzten Schwertern mit Scheide und einer Streitaxt mit Rutenbündel bestehen.
Die Aufstellung die beiden Standbilder geriet zu einem Schwabenstreich: sie wurden irrtümlich parallel zueinander mit den Köpfen gegen den Schlossplatz aufgestellt. Beim Durchschreiten des Eingangs sah der Besucher daher die Rückseite der Tierkörper, insbesondere blieb ihm die Vorderseite der Schilde mit dem königlichen Wappen verborgen. Erst zum 100. Jahrestag des Königreichs Württemberg ließ König Wilhelm II. 1905 diesen Fehler korrigieren und die Standbilder wie ursprünglich vorgesehen als „pyramidale Gruppe“ gegeneinander aufstellen.
Hirsch und Löwe
Die Postamente werden von den zwei Meter hohen und langen Standbildern der Wappentiere bekrönt, die als Schildhalter fungieren und einander in Sprunghaltung gegenüberstehen. Der mächtige, kraftvolle Löwe und der Hirsch, ein stolzer Zwölfender, sind würdige Repräsentanten des königlichen Herrschers, der sie in Auftrag gegeben hat. Beide Tiere stützen sich mit dem Bauch auf die Trophäe eines Rüstungstorsos und mit einem Hinterlauf auf einen Helm. Mit einem Vorderlauf halten sie einen ovalen Wappenschild, der auf der Vorderseite das württembergische Wappen mit den drei Hirschstangen und den drei Löwen zeigt und auf der Rückseite ein Randornament aus Eichenzweigen.
Mit weit aufgesperrtem Maul scheint der Löwe den Brunftschrei seines Gegenübers mit kräftigem Brüllen zu erwidern. Die gedrungenen, kräftigen Körper zeigen keine durchgängige Fellbehaarung, beim Löwen aber eine mächtige Lockenmähne sowie eine ebenfalls lockige Unterleibsbehaarung, und beim Hirsch ein gelocktes Brustfell. Jedes der beiden Tiere bildet zusammen mit Trophäe und Helm ein durch eine rechteckige Sockelplatte verbundenes Ensemble, das in grauer Bronzefarbe gefasst ist.
Löwentor
Der Eingang zum Rosensteinpark am Pragsattel wurde 1858 mit einem triumphbogenartigen Torbau geschlossen (Abbildung: siehe Rosensteinpark). Das Tor wurde mit einem Zinknachguss des Isopi-Löwen vom Neuen Schloss bekrönt, der seine Schauseite mit dem württembergischen Wappenschild dem Park zuwendet. 1992 wurde die Zinkfigur, die sich in einem desolaten Zustand befand, durch eine Bronzekopie ersetzt. Das Tor trägt in vergoldeten Lettern den Namen Rosenstein, wurde aber nach seiner imposanten Bekrönung Löwentor genannt.
Literatur
Frank Ackermann: Die „Ferdamten“: Hirsch und Löwe : die Wappentiere vor dem Neuen Schloss. In: Schwäbische Heimat, Jahrgang 61, 2010, Heft 4, Seite 447–450.
Karl Büchele: Stuttgart und seine Umgebungen für Einheimische und Fremde. Stuttgart 1858, Seite 23, pdf.
Annette Köger: Antonio Isopi: Ein römisch-schwäbischer Hofbildhauer. In: Christian von Holst (Herausgeber): Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal und Wirklichkeit, Aufsätze. Stuttgart 1993, Seite 131–141, hier: 136–139.
Annette Köger: Antonio Isopi (1758 - 1833) : ein römischer Bildhauer am württembergischen Hof. Band 1: Leben und Werk, Dokumente. Frankfurt am Main : Lang, 1996, Seite 235–259.
Annette Köger: Antonio Isopi (1758 - 1833) : ein römischer Bildhauer am württembergischen Hof. Band 2: Katalog. Frankfurt am Main : Lang, 1996, Katalognummern: 252–253, Abbildungen: 60–70.
Karl Julius Weber: Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen, Band 1. Stuttgart : Franckh, 1826, Seite 183–184, pdf.
Weblinks
Fußnoten
Skulptur (1823)
Bauwerk in Stuttgart
Löwenskulptur
Hirsch (Bildende Kunst)
Skulptur (Stuttgart)
Skulpturengruppe
Eisenskulptur (Deutschland)
Stuttgart-Mitte
Schlossplatz (Stuttgart)
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1651782
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https://de.wikipedia.org/wiki/Infineon%20TriCore
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Infineon TriCore
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TriCore ist die Bezeichnung einer 32-Bit-Prozessorarchitektur der Firma Infineon Technologies AG.
Geschichte und Hintergründe
Im Jahr 1999 startete Infineon die erste Generation der TriCore basierten Mikrocontroller unter der Bezeichnung AUDO (AUtomotive UnifieD-ProcessOr). Seitdem hat das Unternehmen die Architektur weiterentwickelt und das Konzept optimiert. Mit Stand 2011 gibt es Microcontroller der vierten TriCore-Generation (Version 1.6), die unter der Bezeichnung AUDO MAX unter anderem für High-End-Lösungen im Automobilbereich optimiert wurden. Unter der Marketingbezeichnung PRO-SIL werden sicherheitskritische Anwendungen nach IEC 61508 bzw. ISO 26262 unterstützt. Der Name TriCore rührt von der 3-in-1-Architektur des Kernes her, der die Instruktionssätze von RISC-/MCU-/DSP-Prozessor-Kernen kombiniert. Der Befehlssatz enthält erstens Instruktionen eines 32-Bit-Mikrocontrollers, zweitens eines Mikroprozessors mit reduzierten Befehlssatz (RISC-Technik) und drittens Befehle zur Signalverarbeitung analog eines DSP-Controller (Digitaler Signalprozessor) z. B. für die Anbindung einer Sensor-Umgebung oder weiterer Schnittstellen. Des Weiteren sind erweiterte Funktionen für die Unterstützung von (Echtzeit-)Betriebssystemen verfügbar. Die meisten Implementierungen der TriCore-Architektur enthalten neben der typischen Peripherie eines Microcontrollers einen zweiten ‚echten‘ Kern, den sogenannten Peripheriecontroller. Dieser dient dazu, die CPU von Speicherbewegungen und einfachen Funktionen zu entlasten.
Anwendungsbereiche
Die TriCore basierten MCU werden von Infineon neben dem Einsatz im Bereich der Automobilindustrie auch für einen Einsatz in der Mess-, Regel-, Steuerungs- oder Automatisierungstechnik z. B. für eingebettete Systeme beworben. Infineon unterteilt das TriCore-Portfolio in drei Kernbereiche auf: Powertrain, Safety sowie Industrial und Multimarket. Die AUDO-Familie oder TC17xx spielt hauptsächlich im Powertrain und Safety Bereich, die automobile Anwendungen abdecken, eine große Rolle. Die TC11xx Familie wird eher im Industriebereich eingesetzt.
TriCore-Familien
TC1767 (Audo Future)
Der TC1767 ist ein Produkt der AUDO-FUTURE-Familie, die für Anwendungen im Automobil entwickelt worden ist. Sein 80/133-MHz-TriCore-Kern unterstützt DSP-Funktionen.
Ein peripherer Steuerungs-Prozessor (PCP) verwaltet die on-Chip-Peripherie und entlastet dabei den TriCore von Standard-Bearbeitungsaufgaben. Bei Interrupt-gesteuerten Systemen sorgt dieser für kurze Interrupt-Antwortzeiten, niedrige Latenzen und niedrige Performance-Overheads. Dieser wurde mit 2 MByte Embedded-Flash und insgesamt 128 KB RAM ausgestattet. Das Gerät ist in der Mittelklasse der AUDO-FUTURE-Produktfamilie angeordnet.
TC11xx-Familie
Die TC11xx-Familie ist für Embedded-Echtzeit-Anwendungen im Industrie- und Multimarkt-Bereich, Single-Core 32-Bit-Mikrocontroller-Architektur optimiert. Basierend auf der TriCore-Technologie V1.3, mit bis zu 180 MHz bietet die TC11xx-Familie: Reduced Instruction Set Computer (RISC), Complex Instruction Set Computer (CISC) und Digital Signal Processing (DSP)-Funktionalität.
Anwendungen
Servo-Antriebe
Umrichter
Speicherprogrammierbare Steuerungen
Mobile-Controller
Robotik, Mehrachsensteuerung
Motorsteuerungen
Einzelnachweise
Weblinks
TriCore-Produktseite bei Infineon
Mikrocontroller
Prozessorarchitektur
Markenname (Hard- und Software)
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7686853
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https://de.wikipedia.org/wiki/Robert%20L.%20Coffman
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Robert L. Coffman
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Robert L. Coffman (* ca. 1948) ist ein Immunologe.
Coffman erwarb einen Bachelor an der Indiana University in Bloomington, Indiana, und einen Ph.D. an der University of California, San Diego. Als Postdoktorand arbeitete er an der Stanford University Medical School. Ab 1981 arbeitete Coffman am DNAX Research Institute, einem privaten Forschungsinstitut in Palo Alto, Kalifornien, zuletzt als Forschungsgruppenleiter (Distinguished Research Fellow). Seit dem Jahr 2000 ist Coffman Vizepräsident und wissenschaftlicher Leiter (Chief Scientific Officer) des Biotechnologie-Unternehmens Dynavax Technologies in Berkeley, Kalifornien. Coffman arbeitet zusätzlich für das Baylor Research Institute in Dallas, Texas.
Coffman konnte wesentliche Beiträge zur Erforschung des Immunsystems leisten, insbesondere zur Regulation der Immunantwort bei Allergien und Infektionskrankheiten. Er entdeckte gemeinsam mit Tim Mosmann, dass es TH1- und TH2-T-Helferzellen gibt, die wesentlich an der Regulation der Immunantwort beteiligt sind. Jüngere Arbeiten befassen sich mit der angeborenen Immunantwort, ihrem Einfluss auf die adaptive Immunantwort und den Möglichkeiten, durch Einsatz bestimmter Substanzen bestimmte Teile der angeborenen Immunantwort zu hemmen oder zu stimulieren, um Allergien und Autoimmunkrankheiten zu behandeln. Bei Dynavax führte er neue Therapeutika gegen Asthma, Autoimmunkrankheiten, Hepatitis C und Krebs sowie einen neuen Impfstoff gegen Hepatitis B zur klinischen Prüfung.
Thomson Reuters zählt Coffman zu den Favoriten auf einen Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (Thomson Reuters Citation Laureates). 1997 erhielt er (gemeinsam mit Tim R. Mosmann und Stuart F. Schlossman) den William B. Coley Award. 2006 wurde er zum Mitglied der National Academy of Sciences gewählt.
Weblinks
Management der Dynavax Technologies (dynavax.com)
Robert Coffman bei der European Academy of Tumor Immunology (eati.landesbioscience.com)
Einzelnachweise
Immunologe
Mitglied der National Academy of Sciences
Geboren im 20. Jahrhundert
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kimberly%20Hyacinthe
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Kimberly Hyacinthe
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Kimberly Hyacinthe (* 28. März 1989 in Terrebonne, Québec) ist eine kanadische Leichtathletin, die sich auf den Sprint spezialisiert hat.
Sportliche Laufbahn
Erste internationale Erfahrungen sammelte Kimberly Hyacinthe im Jahr 2005, als sie bei den Jugendweltmeisterschaften in Marrakesch über 100 und 200 Meter bis ins Halbfinale gelangte und dort mit 12,02 s und 24,04 s ausschied. Zudem verpasste sie mit der kanadischen Sprintstaffel (1000 Meter) mit 2:12,89 min den Finaleinzug. Im Jahr darauf schied sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Peking mit 11,87 s in der ersten Runde im 100-Meter-Lauf aus und schied über 200 m mit 24,53 s im Semifinale aus. Zudem verpasste sie mit der 4-mal-100-Meter-Staffel mit 45,26 s den Finaleinzug. 2007 schied sie bei den Panamerikanischen Juniorenmeisterschaften in São Paulo mit 24,52 s in der Vorrunde im 200-Meter-Lauf aus und belegte in 3:38,85 min den vierten Platz in der 4-mal-400-Meter-Staffel. Im Jahr darauf gelangte sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Bydgoszcz erneut bis ins Halbfinale über 200 m und schied dort mit 23,81 s aus, während sie mit der 4-mal-100-Meter-Staffel mit 45,66 s erneut im Vorlauf scheiterte. 2009 nahm sie erstmals an der Sommer-Universiade in Belgrad teil und belegte dort in 23,66 s den sechsten Platz über 200 m und siegte in 3:33,09 min mit der kanadischen 4-mal-400-Meter-Staffel. Anschließend gewann sie bei den Spielen der Frankophonie in Beirut in 23,15 s die Silbermedaille im 200-Meter-Lauf hinter der Tschaderin Kaltouma Nadjina und siegte in 44,78 s in der 4-mal-100-Meter-Staffel sowie in 3:35,95 min in der 4-mal-400-Meter-Staffel.
2010 gewann sie bei den U23-NACAC-Meisterschaften in Miramar in 23,14 s die Silbermedaille über 200 m hinter der US-Amerikanerin Tiffany Townsend und im Jahr darauf gelangte sie bei den Studentenweltspielen in Shenzhen mit 23,90 s auf Rang fünf über 200 m. Anschließend schied sie bei den Weltmeisterschaften in Daegu mit 23,83 s in der ersten Runde aus. 2013 siegte sie in 22,78 s im 200-Meter-Lauf bei der Sommer-Universiade in Kasan und erreichte anschließend bei den Weltmeisterschaften in Moskau das Halbfinale, in dem sie mit 23,12 s ausschied. Zudem klassierte sie sich mit der 4-mal-100-Meter-Staffel mit 43,28 s im Finale auf dem sechsten Platz. Bei den IAAF World Relays 2014 in Nassau entschied sie in 43,33 s das B-Finale in der 4-mal-100-Meter-Staffel für sich. Daraufhin belegte sie bei den Commonwealth Games in Glasgow in 23,11 s den siebten Platz über 200 m und wurde mit der Staffel in 43,33 s Vierte. 2015 gelangte sie bei den World Relays auf den Bahamas mit 42,85 s auf Rang vier in der 4-mal-100-Meter-Staffel und Ende Juli belegte sie bei den Panamerikanischen Spielen in Toronto in 23,28 s den sechsten Platz im 200-Meter-Lauf. Zudem gewann sie in 43,00 s gemeinsam mit Crystal Emmanuel, Jellisa Westney und Khamica Bingham die Bronzemedaille in der 4-mal-100-Meter-Staffel hinter den Teams aus den Vereinigten Staaten und Jamaika. Daraufhin kam sie bei den Weltmeisterschaften in Peking mit 11,54 s nicht über die ersten Runde über 100 m hinaus und schied über 200 m mit 23,07 s im Halbfinale aus. Zudem erreichte sie mit der Staffel mit 43,05 s im Finale Rang sechs. Im Jahr darauf qualifizierte sie sich über 200 m für die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro, konnte dort aber wegen einer Verletzung nicht an den Star gehen.
In den Jahren von 2013 bis 2015 wurde Hyacinthe kanadische Meisterin im 200-Meter-Lauf.
Persönliche Bestzeiten
100 Meter: 11,31 s (+1,5 m/s), 3. Juli 2015 in Edmonton
60 Meter (Halle): 7,29 s, 24. Januar 2014 in Montreal
200 Meter: 22,78 s (+1,6 m/s), 10. Juli 2013 in Kasan
200 Meter (Halle): 23,79 s, 5. Februar 2011 in New York City
400 Meter: 54,36 s, 12. Juli 2019 in Toronto
Weblinks
100-Meter-Läufer (Kanada)
200-Meter-Läufer (Kanada)
4-mal-100-Meter-Staffel-Läufer (Kanada)
4-mal-400-Meter-Staffel-Läufer (Kanada)
Teilnehmer an den Commonwealth Games (Kanada)
Teilnehmer an den Panamerikanischen Spielen (Kanada)
Universiadeteilnehmer (Kanada)
Teilnehmer der Sommer-Universiade 2009
Teilnehmer der Sommer-Universiade 2011
Teilnehmer der Sommer-Universiade 2013
Sieger bei den World University Games (Leichtathletik)
Kanadischer Meister (Leichtathletik)
Kanadier
Geboren 1989
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Titularerzbistum%20Germa%20in%20Hellesponto
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Titularerzbistum Germa in Hellesponto
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Germa in Hellesponto (ital.: Germa di Ellesponto) ist ein Titularerzbistum der römisch-katholischen Kirche.
Es geht zurück auf einen untergegangenen Erzbischofssitz in der antiken Stadt Germe in der kleinasiatischen Landschaft Mysien auf der asiatischen Seite der Dardanellen. Der Bischofssitz war der Kirchenprovinz Cyzicus zugeordnet.
Siehe auch
Liste der römisch-katholischen Titularbistümer
Weblinks
Beschreibung auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Germa in Hellesponto
Germa in Hellesponto
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fragebogen%20zur%20Depressionsdiagnostik%20nach%20DSM-IV
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Fragebogen zur Depressionsdiagnostik nach DSM-IV
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Der Fragebogen zur Depressionsdiagnostik nach DSM-IV (FDD-DSM-IV oder kurz FDD) ist ein Fragebogen zur Selbstbeurteilung depressiver Symptome, wodurch beurteilt werden soll, ob eine Major Depression im Sinne des DSM-IV vorliegt. Er wurde von C. Kühner im Jahr 1997 entwickelt und umfasst 18 Fragen. Es gibt zwei Formen. Während Form A ein Zeitkriterium enthält, das zur Differenzierung von Symptomen dient, die über zwei Wochen anhalten, gibt es in Form B kein Zeitkriterium. Es gibt eine nichtlineare Gewichtung von Haupt- und Begleitsymptomen. Der Test ist normiert für ein Alter von 18 bis 60 Jahren. Gelegentlich wird der Einsatzbereich ab einem Alter von 16 Jahren angegeben. Die Bearbeitungszeit wird auf 10 bis 15 Minuten geschätzt. Die Auswertungszeit wird auf 5 Minuten geschätzt. Der Fragebogen wird in der S3-Leitlinie für bipolare Störungen und in der S3-Leitlinie für unipolare Depression empfohlen.
Geschichte
In Bezug auf die Kriterien des DSM-III wurde im Jahr 1986 von Mark Zimmerman, William Coryell, Caryn Corenthal und Sheila Wilson das „Invertory to Diagnose Depression“ (IDD) entwickelt. Das IDD umfasste ursprünglich 22 Fagen. Der FDD wurde in Anpassung an das DSM-IV entwickelt, indem die Fragen des IDD ins Deutsche übersetzt und auf 18 Fragen reduziert wurden.
Einzelnachweise
Depressionsfragebogen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Too%20Short
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Too Short
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Too Short (* 28. April 1966 in Oakland, Kalifornien als Todd Anthony Shaw), auch Too $hort geschrieben, ist ein US-amerikanischer Rapper. Er gehört zu den Pionieren des Westcoast-Hip-Hops, trug maßgeblich dazu bei, die Pimp-Kultur in der Szene zu etablieren, und gehört zu den wenigen Künstlern, denen es gelang, sechs Alben hintereinander zu produzieren, die Platinstatus erreichten.
Leben
Too Short zog 1994 von Oakland nach Atlanta, Georgia, steht aber immer noch für seine Herkunft aus Nordkalifornien. Er begann damit, auf einfache Drum-Beats zu rappen, war ein prominenter Vertreter des G-Funks, des typischen Bay-Area-Hip-Hop-Stils und gehört mit seinen letzten Veröffentlichungen zur Crunk-Szene. Insgesamt hat er bisher 19 Alben veröffentlicht, von denen zwölf eine nationale oder internationale Verbreitung fanden, zudem kommt er auf 60 Gastauftritte auf Alben anderer Künstler.
In den frühen 1980ern produzierte Too Short zusammen mit seinem Freund Freddie B. persönliche Rap-Stücke für Mitschüler. Für einen Preis von normalerweise 10 US-Dollar produzierten sie ein 30-Minuten-Tape, auf dem die zahlende Person verherrlicht wurde. Ebenfalls in seiner High-School-Zeit spielte er die Percussion in der Marching Band seiner Schule.
Als einer der ersten Hip-Hop-Musiker begann Too Short, eigenständig Platten zu produzieren und zu verkaufen, ohne mit Major-Labels zusammenzuarbeiten. Er schaffte die Bedingungen für die unabhängige Hip-Hop-Szene in Nordkalifornien, als sein Beispiel viele andere zur Nachahmung anregte.
Gleichzeitig begann er, auch stilistisch neue Wege zu gehen. Im Gegensatz zum stark mit Samples und Loops arbeitenden Eastcoast Hip-Hop waren Too Shorts erste Veröffentlichungen Raps mit einem einfachen und rohen Beat. Bis zur 1989er Veröffentlichung Life Is…Too Short begannen Funk- und Blues-Elemente aufzutauchen, die durch Synthesizer und Drum Machines Einzug in seine Musik hielten. Daraus entwickelte sich der als Mobb music bekannte Hip-Hop-Stil der Bay Area.
In dieser Zeit arbeitete er unter anderem mit seinen engen Freunden Ice Cube und Produzent Ant Banks zusammen. 1987 unterzeichnete er einen Vertrag bei Jive Records. Dort erschienen insgesamt elf Alben, die mindestens US-weit vertrieben wurden: Born to Mack (1987), Life Is…Too $hort (1989), $hort Dog's in the House (1990), $horty the Pimp (1992), Get In Where You Fit In (1993), Cocktails (1994), Gettin It (1996), Can't Stay Away (1999), You Nasty (2000), Chase the Cat (2001), Married to the Game (2003) und Blow the Whistle (2006).
Shorts bekanntester Track ist The Ghetto von seinem 1990er-Album. Andere bekannte Stücke sind Ain’t No Bitches, Money in the Ghetto, I Want to Be Free, Gettin' It, I’m a Player, You Nasty, I Luv, Just Another Day, Good Life, Invasion of the Flat Booty Bitches, Don't Stop Rappin, Freaky Tales und Cocktails.
Short zog 1994 nach Atlanta und begann, dort verstärkt mit anderen Künstlern wie Twista und Lil Jon zusammenzuarbeiten.
1996 kündigte Too Short seinen Rücktritt an, kehrte aber 1999 mit einem Gastauftritt beim Hit Player’s Holiday von T.W.D.Y. zurück. Sein darauf folgendes Album hieß Can’t Stay Away. Auf ihm traten neben Too Short unter anderem Eightball & MJG, Puff Daddy, E-40, Daz Dillinger, Kurupt, Soopafly und B-Legit auf.
Neben seinen Auftritten als Rapper hatte Too Short auch eine kleine Rolle in dem Ghettofilm-Klassiker Menace II Society und produzierte drei Pornofilme.
Am 10. Dezember 2022 wurde ein Abschnitt des Foothill Boulevard in seiner Heimatstadt Oakland nach Too Short benannt. Außerdem wurde der 10. Dezember durch Bürgermeisterin Libby Schaaf zum „Too Short Day“ erklärt.
Diskografie
Studioalben
Kollaboalben
Kompilationsalben
EPs
1983: Don’t Stop Rappin’
1985: Players
1986: Raw, Uncut and X-Rated
2014: 19,999: The EP
Singles mit Chartplatzierungen
Singles als Gastmusiker
Auszeichnungen für Musikverkäufe
Weblinks
Einzelnachweise
Rapper
US-Amerikaner
Geboren 1966
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Transportw%C3%BCrdigkeit
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Transportwürdigkeit
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Die Transportwürdigkeit ist ein in der Agrarwirtschaft etablierter Begriff, der bei landwirtschaftlich erzeugten Rohstoffen Verwendung findet. Er wird genutzt, um die Kosten eines Rohstofftransports gegenüber dem Nutzen desselben abzuwägen. Insbesondere Faktoren, die den Transportaufwand erhöhen, etwa besondere Empfindlichkeit des Transportgutes sowie der Wert des Gutes, wirken sich auf die Transportwürdigkeit aus.
Bei wertvolleren Gütern werden höhere Frachtkosten in Kauf genommen als bei weniger wertvollen, da bei ihnen der prozentuale Anteil der Frachtkosten gegenüber dem Rohstoffwert nur gering ausfällt. Als Beispiel stellen Transportkosten im Bereich von 2 bis 8 Euro bei Raps mit einem Marktwert von etwa 230 Euro pro Tonne einen Frachtkostenanteil von nur 1 bis 4 Prozent dar, während der gleiche Preis bei Zuckerrüben mit einem Marktwert von etwa 25 Euro pro Tonne über 8 bis 35 Prozent beträgt. So steigt die Transportwürdigkeit bei geringem Transportaufwand sowie bei wertvolleren Gütern; die Transportwürdigkeit des Rapses ist im Vergleich zu der der Rüben ungleich höher.
Die Wirtschaftlichkeit der Nutzung von landwirtschaftlicher Biomasse oder von landwirtschaftlichen Abfallprodukten (z. B. Gülle zur Biogaserzeugung) kann bereits bei Transportentfernungen von wenigen Kilometern durch die geringe Transportwürdigkeit dieser Güter beeinträchtigt werden. Hohe Wassergehalte verringern dabei in der Regel die Transportwürdigkeit.
Vor allem für die Planung von Produktionsstätten spielt die Transportwürdigkeit eine große Rolle: Güter mit geringer Transportwürdigkeit sollten nah an ihren Abnahmestandorten produziert werden, damit der Aufwand des Transportes gering gehalten werden kann, während Güter mit hoher Transportwürdigkeit über größere Strecken transportiert werden können. Um Benachteiligungen von Erzeugern mit größeren Transportentfernungen innerhalb von landwirtschaftlich genutzten Gebieten auszugleichen, können Solidarfonds eingerichtet werden, die jedoch den marktwirtschaftlichen Anreiz, Produktionsanlagen in Erzeugernähe aufzubauen, abschwächen können.
Nachweise
Agrarhandel
Transport
Rohstoffwirtschaft
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kilifi%20County
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Kilifi County
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Kilifi County (bis 2010 Kilifi District) ist ein County in Kenia. Die Hauptstadt des Countys ist Kilifi. Im Kilifi County leben 1.453.787 Menschen (2019) auf 12.245,9 km².
Gliederung
Der Kilifi County liegt nördlich/nordöstlich von Mombasa und ist in sieben Divisionen und drei Wahlkreise unterteilt. Die Wahlkreise sind Bahari, Ganze und Kaloleni.
Religion und Ethnien
Die in Kilifi hauptsächlich lebenden Ethnien werden als Mijikenda zusammengefasst. Die Mehrheit sind Muslime und Christen; darüber hinaus gibt es einige Anhänger afrikanischer Religionen und eine kleine Zahl von Hindus. In der Kultur der Mijikenda sind die Rituale der magischen Heiler (Swahili mganga, Plural waganga) fest verankert. Sie werden für die Diagnose von Krankheiten und bei sonstigen Problemen um Hilfe gebeten. Zu den magischen Praktiken gehören die beim Pepo-Kult aufgeführten Besessenheitstänze (ngoma za pepo).
Neben der Landessprache Kiswahili werden Mijikenda-Sprachen gesprochen.
Ruinenstätte
Aus der Zeit der vorkolonialen arabischen Handelsniederlassungen blieben im Kilifi County mehrere Ruinenstätte erhalten. Unmittelbar südlich der Stadt Kilifi liegt die Ruinenstätte von Mnarani, bestehend aus den Überresten einer Swahili-Siedlung aus dem 14. Jahrhundert. Drei Kilometer südlich blieben Reste der im 15./16. Jahrhundert blühenden Siedlung Kitoka erhalten. Zwei weitere bekannte Ruinenstätte sind Gedi im Norden des County und im Süden Jumba la Mtwana aus dem 14. Jahrhundert.
Weblinks
Open Institute: Kilifi County. Datenportal von Kenia, auf www.opencounty.org (englisch)
Einzelnachweise
Kilifi
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf-Dietmar%20Unterweger
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Wolf-Dietmar Unterweger
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Wolf-Dietmar Unterweger (* 18. Juni 1944 in Dresden) ist ein deutscher Fotograf und Buchautor.
Leben
Nach der Zerstörung Dresdens wuchs Unterweger in Wain im Landkreis Biberach in Oberschwaben, dem Geburtsort seines Vaters auf. Die Reformation wurde in Wain 1573 eingeführt. Ab 1650 wurden protestantische Glaubensflüchtlinge im Ort angesiedelt, sie waren aus ihrer Heimat Kärnten, hauptsächlich aus Arriach und der Steiermark vertrieben worden. Diese Exulanten bildeten den Hauptteil der ortsansässigen Bevölkerung. Der Name Unterweger lässt sich vermutlich von diesen um 1650 in Wain angesiedelten Protestanten herleiten.
Unterweger verbrachte viel Zeit auf dem Bauernhof seines Großvaters. Im Anschluss an die Volksschule besuchte er das heutige Carl-Laemmle-Gymnasium, in Laupheim. Nach Abschluss der Mittleren Reife erlernte er den Beruf des Chemielaboranten bei der Firma Thomae in Biberach an der Riß. Auf dem zweiten Bildungsweg legte er 1968 in Stuttgart das Abitur ab. An der Universität Stuttgart studierte er Chemie, seine Diplomarbeit aus dem Jahr 1972 wurde patentiert. 1975 promovierte Unterweger mit einer Arbeit zur Synthese pharmazeutischer Moleküle. Bereits während des Studiums unternahm er ausgedehnte Reisen, unter anderem reiste er auf dem Landweg nach Indien und Nepal.
Nachdem er zehn Jahre lang als Chemiker gearbeitet hatte, unter anderem in der pharmazeutischen Industrie bei der damaligen Firma Mack bei Illertissen, gab Unterweger 1982 seinen naturwissenschaftlichen Beruf auf. Der Abriss eines alten und geschichtsträchtigen Hauses in seinem Heimatort Wain hatte Unterweger bereits 1975 in eine Krise gestürzt und den Anstoß für die Umorientierung gegeben. Von nun an arbeitete er hauptberuflich als Fotograf und Autor, um die seit den 60er-Jahren untergehende Bauernkultur festzuhalten. Er will Wege zu einer nachhaltigen Landwirtschaft aufzeigen, die auch Kunst schafft.
Wolf-Dietmar Unterweger ist verheiratet mit Ursula Unterweger, die an vielen Buchprojekten und Kalendern mitgearbeitet hat. Die beiden leben in Wain und haben einen Sohn.
Werk
Unterwegers erster Bildband, „Schönes altes Bauernland“ aus dem Jahr 1983, ist bereits durch jene Motive bestimmt, die auch sein weiteres Schaffen bestimmen: Er zeigt Bauernhofansichten und Details an verfallenden Häusern wie Fenster und Tore, Bauerngärten, sowie hart arbeitende Menschen. Viele Bilder sind bei schlechtem Wetter, Nebel und Schnee aufgenommen, die Motive sind auf das Wesentliche reduziert – was eine Stimmung der Melancholie des Abschieds erzeugt. In seinem Buch „Es ist gut, dass es uns noch gibt“ (1985) porträtiert er alte Knechte und Mägde, Bauern und Bäuerinnen mit ihrem harten, entbehrungsreichen Leben und hält ihre Lebensweisheiten fest. Unterweger schreibt: „Sie alle sind Dorforiginale, Außenseiter des Bürgertums, über die kleinen Normen des Durchschnittslebens erhaben.“ In mehreren Büchern, vor allem in „Das große Buch der Bauerngärten“ (1990), setzt er dem traditionellen bäuerlichen Garten, der sich durch den Dreiklang Nützlichkeit, Schönheit und Zweckmäßigkeit auszeichnet, ein Denkmal und gibt praktische Anleitungen, ihn neu zu gestalten. Sein Buch „Die Schönheit alter Bauerndörfer“ (1996) ist eine Kampfansage gegen das „saubere Dorf“, in dem Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen verschwunden sind und ein Aufruf für den Erhalt traditioneller Baukultur und für ein nachhaltiges, ökologisches und regionales Bauen auf dem Lande:
Der Fotograf hat seinen Aktionsradius ständig erweitert: Zunächst fotografierte er in seinem Dorf, dann in Nachbardörfern, in Oberschwaben und im Allgäu, auf der Schwäbischen Alb, in Bayern, Norddeutschland und schließlich auch in angrenzenden Ländern. Unterweger fotografiert ausschließlich in Farbe und mit analoger Technik. Seine Sammlung umfasst mittlerweile rund 500 000 Bilder. Sie sind einzigartige Zeugnisse des Niedergangs der bäuerlichen Lebensart, einer nachhaltig wirtschaftenden traditionellen Landwirtschaft und einer alten ökologischen Kulturlandschaft.
Zusammen mit seiner Frau Ursula hat Wolf-Dietmar Unterweger mittlerweile über 40 Bild- und Textbände veröffentlicht und rund 150 Kalender. Zahlreiche Ausstellungen zeigten seine Fotografien einem größeren Publikum. Sein Kampf für den Erhalt der alten Bauernkultur und für einen Neuentwurf einer nachhaltigen Landwirtschaft hat ihn überregional bekannt gemacht. Die Schwäbische Zeitung nannte ihn einen „fahrenden Ritter in einer sesshaften Urbevölkerung“, die Stuttgarter Zeitung bezeichnete ihn als „Brennnesselstehenlasser“. Der Bayerische Rundfunk setzte Unterweger im Jahr 2005 mit dem Dokumentarfilm „Des einfachen Lebens Dokumentar“ ein Denkmal.
Arbeitsphilosophie
Wolf-Dietmar Unterweger will sich seinem Gegenstand, der nachhaltig wirtschaftenden traditionellen Landwirtschaft, auf zwei Wegen nähern: Mit der objektiven Sicht des Naturwissenschaftlers nähert er sich seinem Motiv und geht damit den „rationalen Weg der Erkenntnis“. Als subjektiv arbeitender Künstler beschreitet er gleichzeitig den „intuitiven Weg der Erkenntnis“. Mithilfe dieser beiden Zugänge will er das „wahre Bild der Bauern“ erfassen. Unterweger unterscheidet sich von der Arbeit des von ihm geachteten August Sander, weil er im Gegensatz zu diesem einen ganzheitlichen Anspruch bei der Beschreibung der bäuerlichen Welt hat. Unterweger will sich keiner Kunstrichtung zuordnen, seine Fotokunst nennt er „Neue Nachhaltigkeit“.
Publikationen (Auswahl)
1983: Schönes, altes Bauernland; Stürtz Verlag, Würzburg
1984: Schöne, alte Bauerngärten; Stürtz Verlag, Würzburg
1985: Es ist gut, dass es uns noch gibt…; Stürtz, Verlag Würzburg (Neuauflage 2001)
1987: Wildschöner Naturgarten; Stürtz Verlag, Würzburg
1989: Alte Bauernweisheiten für heute neu entdeckt; Stürtz Verlag, Würzburg
1989: Freude an bäuerlichen Gärten; Edition Albert Schwarz, Zell a.H./ Schwarzwald
1989: Die letzten Bauernwiesen; Busse-Seewald, Herford
1990: Das große Buch der Bauerngärten; Stürtz Verlag, Würzburg
1991: Wie das Wetter wird – Bauernregeln für heute neu entdeckt; gemeinsam mit Ursula Unterweger; Stürtz Verlag, Würzburg
1992: Glückliche Hühner – Eine Liebeserklärung an das Federvieh; Stürtz Verlag, Würzburg
1993: Der Hundertjährige Kalender prophezeit; Stürtz Verlag, Würzburg
1994: Das kleine Buch der Bauernweisheiten; Stürtz Verlag, Würzburg
1996: Die Schönheit alter Bauerndörfer – Es ist gut, dass es das noch gibt… ; Stürtz Verlag, Würzburg
1999: In schönen Gärten zu Gast; SKV Edition, Lahr
2002: Das Hühner-Buch; Leopold Stocker Verlag, Graz
2007: Der Hundertjährige Kalender von 2008 – 2012; Rosenheimer Verlag, Rosenheim
2008: Wettervorhersagen von Tieren und Pflanzen; Rosenheimer Verlag, Rosenheim
2012: Wolf-Dietmar Unterwegers Bäuerliche Welt: Fotografische Werke 1978-2009; Biberacher Verlagsdruckerei
2014: Die Bauern; Leopold Stocker Verlag, Graz
2014: Die Bauern; auf 100 Exemplare limitierte Luxusausgabe; Leopold Stocker Verlag, Graz
2018: Echte Bauern retten die Welt!; Leopold Stocker Verlag, Graz
2019: Das Hühnerbuch. Handbuch zur Haltung glücklicher Hühner; Leopold Stocker Verlag, Graz
2020: Das große Buch vom Kleinvieh. Handbuch zur Haltung glücklicher Haus- und Nutztiere; Leopold Stocker Verlag, Graz
2021: Bauerngärten: Glücksorte. Biodivers und ertragreich; Leopold Stocker Verlag, Graz
Ausstellungen (Auswahl)
1994: Galerie im Fruchtkasten, Ochsenhausen: „Schönes, altes Bauernland – Bilder des Abschieds und der Wiederentdeckung“
1996: Schloss Insel Mainau – Konstanz/ Bodensee: Frühlingsbilder / „Frühling lässt sein blaues Band…“
1998: Naturschutzzentrum Schopflocher Alb: „Dorfschönheiten – bäuerliche Gartenwelt“
1998: Stadt Metzingen: „Bewahren auf dem Lande“
2005: Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen: „Unterweger und die bäuerliche Welt-Fotografien von Wolf-Dietmar Unterweger“
2005–2008: Freilichtmuseum Wolfegg, Ldkr. Ravensburg: „Eheglück – Weisheiten für ein gemeinsames Leben“
2009: Freilichtmuseum Wolfegg, Ldkr. Ravensburg: „Winterzeit im Bauernland“
2023: Städtische Galerie Fähre, Altes Kloster, Bad Saulgau: „Bäuerliche Welt“
2023: Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen: Freunde des Fruchtkastens. 35 Jahre Ausstellungen in Ochsenhausen (1988–2023)
Einzelnachweise
Weblinks
Illerschorsch.de - Seite von Wolf Dietmar Unterweger im Internet
Droemer-Knaur:
Autor
Fotograf (20. Jahrhundert)
Fotograf (21. Jahrhundert)
Fotograf (Bayern)
Deutscher
Geboren 1944
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Inger%20Kar%C3%A9n
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Inger Karén
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Inger Karén von Zarembskij (* 4. August 1908 in Berlin; † 9. Oktober 1972 in Dresden) war eine dänisch-deutsche Opernsängerin (Alt).
Leben
Karén war die Tochter des dänischen Gesangspädagogen und Komponisten Jens Federhof-Møller und der Konzertsopranistin Fanny Gerich.
Nach ihrer Ausbildung durch ihre Mutter begann ihre Bühnenkarriere 1928 am Landestheater von Neustrelitz. Sie war danach in Coburg, Darmstadt und Frankfurt am Main (1934–1935) tätig.
Ab 1935 war sie als Erste Altistin an der Staatsoper Dresden beschäftigt. Sie sang dort ununterbrochen bis 1963. In dieser Zeit studierte sie über 60 Rollen ein. Im Jahr 1935 wurde Karén zur „Sächsischen Kammersängerin“ ernannt. Sie half 1945 beim Wiederaufbau des sächsischen Musiklebens.
Der Trauergottesdienst war im Oktober 1972 in der Russisch-Orthodoxen Kirche in Dresden, musikalisch mitgestaltet von ihrem ehemaligen Kollegen Kammersänger Manfred Huebner. Ihre letzte Ruhestätte fand Inger Karén dann auf dem Russisch-Orthodoxen Friedhof zu Berlin-Tegel an der Seite ihres Ehemannes. In Dresden erinnert die Inger-Karén-Straße an sie.
Ihr Nachlass wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden aufbewahrt und umfasst unter anderem knapp 600 Briefe aus dem Zeitraum 1946–1971, Glückwünsche und Fotos (1930–1968), Konzertprogramme und Kritiken.
Weblinks
Nachlass Inger Karén von Zarembskij in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Einzelnachweise
Opernsänger
Kammersänger
Alt
Darstellender Künstler (Dresden)
Darstellender Künstler (DDR)
Däne
Deutscher
Geboren 1908
Gestorben 1972
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kaimanawa%20Forest%20Park
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Kaimanawa Forest Park
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Der ist ein unter Naturschutz stehender Wald in den Regionen , und , auf der Nordinsel von Neuseeland. Der Park untersteht dem .
Geographie
Der 77.348 Hektar umfassende und aus zwei Teilen bestehende befindet sich rund 12 km südöstlich vom , in den Bergen der . An der westlichen Seite des Parks grenzt der an und im Südosten findet der geschützte Wald im seine Fortsetzung. Der mit Abstand größere Teil des Parks erstreckt sich über eine Länge von rund 53 km in Südwest-Nordost-Richtung und misste an seiner breitesten Stelle ca. 36 km.
Zu erreichen ist der von Westen und Nordwesten her über den und von Nordosten her über den .
Geschichte
Der wurde im Jahr 1969 gegründet.
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Forest Park in Neuseeland
Geographie (Region Manawatū-Whanganui)
Geographie (Region Waikato)
Geographie (Region Hawke’s Bay)
Waldgebiet in Australien und Ozeanien
Schutzgebiet (Umwelt- und Naturschutz) in Australien und Ozeanien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Beberstedt
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Beberstedt
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Beberstedt ist ein Dorf am Rande des Obereichsfelds und gehört verwaltungsmäßig als Ortsteil zur Stadt und Landgemeinde Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld in Thüringen.
Lage
Beberstedt befindet sich mit seiner Gemarkung auf der oberen Südabdachung des Dün ca. 7 km westlich von Dingelstädt und etwa 11 Kilometer nördlich von Mühlhausen. Geologisch liegen meist Böden der Muschelkalkverwitterung vor. Die höchste Erhebung ist der Hellborn (493,4 m) nördlich von Beberstedt. Die Landesstraße 2043 verbindet den Ort mit den umliegenden Gemeinden.
Geschichte
Im März 1191 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Eine frühere Besiedlung durch Angehörige des Volksstammes der Angeln wird angenommen. Der Name könnte als Stätte eines Bebo gedeutet werden. Die örtlichen Besitztümer des Grafen Ernst von Velsecke, gelangten 1209 durch Verpfändung an das Kloster Reifenstein. Von 13. Jahrhundert bis 1803 oblag Reifenstein das Patronat über den Ort deren Patres auch die Pfarrei bestellten. Dennoch besaß ab dem 13. Jahrhundert das Kloster Gerode sowie ab dem 14. Jahrhundert die Zisterzienserinnenabtei Breitenbich Grundeigentum in Beberstedt.
Über Jahrhunderte war der Ort trotz ungünstiger Boden- und Klimabedingungen durch die Landwirtschaft geprägt. Ab dem 18. und 19. Jahrhundert kamen verschiedene Handwerkszweige und kleinere Betriebe der Weberei und Zigarrenfertigung hinzu. Der Ort gehörte ursprünglich zum kurmainzischen Eichsfeld. 1802/03 kam er mit diesem zu Preußen. Beberstedt gehörte von 1807 bis 1813 zum Kanton Dingelstädt im Königreich Westphalen und von 1815 bis 1945 zum preußischen Landkreis Mühlhausen i. Th., welcher dann dem Land Thüringen angegliedert wurde. Von 1913 bis 1947 war Beberstedt an die Bahnstrecke Silberhausen–Hüpstedt mit einem eigenen Bahnhof angeschlossen.
Am 1. Januar 1994 schlossen sich die Gemeinden Beberstedt, Hüpstedt und Zaunröden zur neuen Gemeinde Dünwald zusammen.
Als Ergebnis einer Bürgerbefragung wurde die Gemeinde Dünwald am 1. Januar 2023 aufgelöst. Beberstedt wurde dadurch ein Stadtteil Dingelstädts und wechselte damit vom Unstrut-Hainich-Kreis in den Landkreis Eichsfeld.
Adelsgeschlechter in Beberstedt
In Beberstedt waren im Mittelalter verschiedene Adelsgeschlechter begütert, wie die Ritter von Tastungen und von Knorre bzw. Uder im 13. Jahrhundert. Nach dem Ort benannte sich auch eine adlige Familie. Im Jahr 1191 wurde mit Wicknandus de Befestide erstmals ein Angehöriger erwähnt. 1258 wurde ein Heinrich von Beberstedt genannt und 1281 verzichtet Johann von Beberstedt gegenüber dem Kloster Reifenstein auf strittige Ansprüche. Inwieweit die hier ansässigen Adelsfamilien mit der bei Beberstedt gelegenen Brandenburg (vermutete Burganlage) in Verbindung standen, ist nicht bekannt.
Sehenswürdigkeiten
Römisch-katholische Kirche St. Martinus, sie wurde von 1700 bis 1702 erbaut und besitzt eine Barockausstattung.
Dorfanger mit Brunnenstube, alten Linden und steinernem Tisch
Naturdenkmal Drei Linden
Mühlhäuser Landgraben an der südlichen Gemeindegrenze
Aussicht vom Hellborn ins obere Unstruttal und bis zum Brocken und Inselsberg
Wallfahrt
Zum Fest Maria Himmelfahrt gibt es seit über 250 Jahren eine Wallfahrt zum Rosenkranzaltar in der Kirche von Beberstedt. Ob die Wallfahrt vom nahen Kloster Reifenstein initiiert wurde, ist nicht belegt. Mit der Wallfahrt verbunden ist eine Segnung von Kräutern und Blumen, die sogenannte Kräuterweihe.
Sonstiges
Beberstedt ist eines der wenigen Dörfer, die noch einen Dorffunk besitzen, über den kommunale Bekanntmachungen erfolgen.
Weblinks
Beberstedt auf der offiziellen Website der Stadt Dingelstädt
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Eichsfeld
Ort im Eichsfeld
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Eichsfeld)
Geographie (Dingelstädt)
Wallfahrtsort im Eichsfeld
Ersterwähnung 1191
Gemeindeauflösung 1994
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11380800
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https://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dta%20Ueda
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Kōta Ueda
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Kōta Ueda (; * 9. Mai 1986 in Ōme, Präfektur Tokio) ist ein japanischer Fußballspieler.
Karriere
Ueda erlernte das Fußballspielen in den Jugendmannschaften von Tokyo Verdy, Kashiwa Reysol und Júbilo Iwata. Bei Júbilo Iwata unterschrieb er 2005 auch seinen ersten Profivertrag. Der Verein aus Iwata, einer Stadt in der Präfektur Shizuoka, spielte in der höchsten Liga des Landes, der J1 League. 2010 gewann er mit dem Verein den J.League Cup. Für Iwata absolvierte er 118 Erstligaspiele. 2011 wechselte er nach Ōmiya-ku zum Ligakonkurrenten Omiya Ardija. Die Saison 2014 wurde er an den Zweitligisten Fagiano Okayama ausgeliehen. Für den Verein stand er 35-mal in der zweiten Liga auf dem Spielfeld. 2015 nahm ihn sein ehemaliger Verein Júbilo Iwata, der mittlerweile in der zweiten Liga spielte, wieder unter Vertrag. 2015 wurde er mit dem Verein Vizemeister der und stieg wieder in die erste Liga auf. Nach insgesamt 57 Ligaspielen verpflichtete ihn 2018 sein ehemaliger Verein, der Zweitligist Fagiano Okayama. Hier unterschrieb er einen Dreijahresvertrag. 2021 ging er zum ebenfalls in der zweiten Liga spielenden Tochigi SC. Für den Verein aus Utsunomiya absolvierte er elf Zweitligaspiele. Im Januar 2022 wechselte er in die vierte Liga, wo er sich in Tokio dem Criacao Shinjuku anschloss.
Erfolge
Júbilo Iwata
Japanischer Ligapokalsieger: 2010
Weblinks
Fußballspieler (Júbilo Iwata)
Fußballspieler (Ōmiya Ardija)
Fußballspieler (Fagiano Okayama)
Fußballspieler (Tochigi SC)
Fußballspieler (Criacao Shinjuku)
Japaner
Geboren 1986
Mann
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10495257
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hydropyrochlor
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Hydropyrochlor
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Hydropyrochlor ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung (H2O,□)2Nb2(O,OH)6(H2O), ist also ein wasserhaltiges Niobat, wobei H2O sowohl auf der A- als auch auf der Y-Position dominiert.
Hydropyrochlor kommt an seiner Typlokalität in Form von idiomorphen Kristallen von maximal 1 cm Größe vor, die das Oktaeder als tragende Kristallform zeigen.
Die Typlokalität des Hydropyrochlors ist die „Lueshe Mine“ () im gleichnamigen Cancrinit-Syenit/Karbonatit-Komplex, Provinz Nord-Kivu, Demokratische Republik Kongo (ehemals Zaire).
Etymologie und Geschichte
Bereits im Jahre 1965 beschrieb Leopold van Wambeke aus der „Lueshe Mine“ im damaligen Zaire einen „weathered pyrochlore“ (verwitterten Pyrochlor). Eine Vorlage des Minerals bei der International Mineralogical Association (IMA) erfolgte nicht. Dieses Mineral wurde in der ersten Definition der Nomenklatur der Pyrochlorgruppe durch Donald David Hogarth und Kollegen im Jahre 1977 in Kalipyrochlor umbenannt, woraufhin Leopold van Wambeke im Jahre 1978 die Erstbeschreibung des Kalipyrochlors veröffentlichte. Der Name Kalipyrochlor wurde aufgrund der Zugehörigkeit zur Pyrochlorgruppe und der Dominanz von Kalium gegenüber allen anderen Kationen gewählt.
Das Typmaterial für Kalipyrochlor wird unter der Katalognummer 136440 in der Sammlung des zur Smithsonian Institution gehörenden National Museum of Natural History, Washington, D.C. aufbewahrt. Die Holotyp-Stufe befindet sich in der Privatsammlung von Leopold van Wambeke.
Im Jahre 2010 wurde seitens der IMA eine neue Nomenklatur für die Minerale der neu definierten Pyrochlor-Obergruppe (Pyrochlor-Supergruppe) vorgelegt. Darin wurde Kalipyrochlor zu Hydropyrochlor () redefiniert, wobei das von L. van Wambeke definierte Typmaterial des Kalipyrochlor nunmehr als Typmaterial (einschließlich des Holotyps) für Hydropyrochlor gilt. Die Bezeichnung Kalipyrochlor wurde diskreditiert.
In Übereinstimmung mit der Nomenklatur der Pyrochlor-Obergruppe erfolgte die Wahl des neuen Namens Hydropyrochlor aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Minerals mit einer durch H2O dominierten A-Position, durch Nb dominierten B-Position sowie durch H2O dominierten Y-Position. Kalium gehört zwar zu den sehr großen einwertigen Kationen (K, Cs, Rb), die auf der Y-Position sitzen, jedoch ist sein Gehalt im Hydropyrochlor sehr viel niedriger als der des H2O. Da H2O sowohl auf der A- als auch auf der Y-Position dominiert, müsste das Mineral eigentlich Hydrohydropyrochlor heißen, jedoch fordert die Nomenklatur der Pyrochlor-Obergruppe die Verwendung nur eines Präfixes, wenn erstes und zweites Präfix identisch sind. Aus diesem Grund wird das Mineral nicht „Hydrohydropyrochlor“, sondern „Hydropyrochlor“ genannt.
Pyrochlor wurde ursprünglich von Nils Otto Tank (1800–1864) bei Stavern in der norwegischen Provinz Vestfold gefunden und 1826 durch Friedrich Wöhler beschrieben. Wöhler benannte das Mineral aufgrund eines Vorschlags von Jöns Jakob Berzelius nach den griechischen Wörtern [pŷs] und [chlorós] für „Feuer“ und „grün“ aufgrund seiner Eigenschaft, nach dem Schmelzen mit Phosphorsalz (Natrium-ammonium-hydrogenphosphat) vor dem Lötrohr zu einem grasgrünen Glas zu erstarren. Im Verlaufe der Jahrzehnte wurde der Terminus Pyrochlor oft unspezifisch und häufig ohne den Hintergrund einer chemischen Analyse verwendet. Das Mineral Pyrochlor wurde im Jahre 2010 diskreditiert.
Klassifikation
Die aktuelle Klassifikation der International Mineralogical Association (IMA) zählt den Kalipyrochlor (den heutigen Hydropyrochlor) zur Pyrochlor-Obergruppe mit der allgemeinen Formel A2–mB2X6–wY1–n, in der A, B, X und Y unterschiedliche Positionen in der Struktur der Minerale der Pyrochlor-Obergruppe mit A = Na, Ca, Sr, Pb2+, Sn2+, Sb3+, Y, U, □, oder H2O; B = Ta, Nb, Ti, Sb5+ oder W; X = O, OH oder F und Y = OH–, F, O, □, H2O oder sehr große (>> 1,0 Å) einwertige Kationen wie K, Cs oder Rb repräsentieren. Zur Pyrochlor-Obergruppe gehören neben Hydropyrochlor noch Fluorcalciomikrolith, Fluornatromikrolith, Hydrokenomikrolith, Hydroxycalciomikrolith, Hydroxykenomikrolith, Kenoplumbomikrolith, Oxynatromikrolith, Oxystannomikrolith, Oxystibiomikrolith, Cesiokenopyrochlor, Fluorcalciopyrochlor, Fluornatropyrochlor, Hydrokenopyrochlor, Hydroxycalciopyrochlor, Hydroxykenopyrochlor, Hydroxymanganopyrochlor, Hydroxynatropyrochlor, Oxycalciopyrochlor, Fluorcalcioroméit, Hydroxycalcioroméit, Hydroxyferroroméit, Oxycalcioroméit, Oxyplumboroméit, Hydrokenoelsmoreit, Hydroxykenoelsmoreit, Fluornatrocoulsellit und Hydrokenoralstonit. Hydropyrochlor bildet zusammen mit Cesiokenopyrochlor, Fluorcalciopyrochlor, Fluornatropyrochlor, Hydrokenopyrochlor, Hydroxycalciopyrochlor, Hydroxykenopyrochlor, Hydroxymanganopyrochlor, Hydroxynatropyrochlor und Oxycalciopyrochlor innerhalb der Pyrochlor-Obergruppe die Pyrochlorgruppe.
In der mittlerweile veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der 2010 zu Hydropyrochlor redefinierte Kalipyrochlor in die Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort zur allgemeinen Abteilung der „Oxide mit Verhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3 (M2O3 und verwandte Verbindungen)“, wo er zusammen mit Bariopyrochlor (diskreditiert 2010, möglicherweise „Zero-valent-dominanter Pyrochlor“), Bismutopyrochlor (diskreditiert 2010, möglicherweise „Oxynatropyrochlor“), Calciobetafit (diskreditiert 2010), Ceriopyrochlor-(Ce) (diskreditiert 2010, möglicherweise „Fluorkenopyrochlor“), Plumbopyrochlor (diskreditiert 2010, möglicherweise „Oxyplumbopyrochlor“ oder „Kenoplumbopyrochlor“), Pyrochlor (diskreditiert 2010, seitdem Gruppen- und Obergruppen-Name; hierzu gehören die möglicherweise neuen Spezies „Oxynatropyrochlor“, „Hydroxycalciopyrochlor“, „Fluorcalciopyrochlor“ und „Fluorkenopyrochlor“), Uranpyrochlor (diskreditiert 2010, möglicherweise „Oxynatropyrochlor“), Strontiopyrochlor (diskreditiert 2010, möglicherweise „Fluorstrontiopyrochlor“ oder „Fluorkenopyrochlor“) und Yttropyrochlor-(Y) (diskreditiert 2010, möglicherweise „Oxyyttropyrochlor-(Y)“) die „Pyrochlor-Gruppe, Pyrochlor-Untergruppe“ mit der System-Nr. IV/C.17 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Kalipyrochlor (den heutigen Hydropyrochlor) dagegen in die Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2 und vergleichbare“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung „Mit großen (± mittelgroßen) Kationen; Lagen kantenverknüpfter Oktaeder“ zu finden ist, wo es zusammen mit allen Vertretern der Pyrochlor-, Mikrolith-, Betafit-, Roméit- und Elsmoreitgruppen die Pyrochlor-Übergruppe mit der System-Nr. 4.DH.15 bildet. Hydropyrochlor ist dabei zusammen mit Fluorcalciopyrochlor, Fluornatropyrochlor, Fluorkenopyrochlor, Fluorstrontiopyrochlor, Hydroxycalciopyrochlor, Kenoplumbopyrochlor, Oxycalciopyrochlor (ehemals Stibiobetafit), Oxynatropyrochlor, Oxyplumbopyrochlor und Oxyyttropyrochlor-(Y) in der Pyrochlorgruppe zu finden.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hydropyrochlor (ehemals Kalipyrochlor) in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“, dort allerdings in die Abteilung der „Mehrfachen Oxide mit Nb, Ta und Ti“ ein. Hier ist er zusammen mit Pyrochlor, Bariopyrochlor, Yttropyrochlor-(Y), Ceriopyrochlor-(Ce), Plumbopyrochlor, Uranpyrochlor, Strontiopyrochlor und Bismutopyrochlor (alle seit 2010 diskreditiert, vgl. unter Systematik der Minerale nach Strunz, 8. Auflage) in der „Pyrochlor-Untergruppe; Nb>Ta;(Nb+Ta)>2(Ti)“ mit der System-Nr. 08.02.01 innerhalb der Unterabteilung der „Mehrfache Oxiden mit Nb, Ta und Ti mit der Formel A2(B2O6)(O,OH,F)“ zu finden.
Chemismus
Eine Mikrosondenanalyse lieferte Werte von 2,12 % K2O; 0,12 % CaO; 1,75 % SrO; 65,69 % Nb2O5; 5,01 % TiO2 sowie 16,05 % H2O (aus der Kristallstrukturanalyse berechnet). Auf der Basis von zwei Kationen pro Formeleinheit auf der B-Position wurde daraus die empirische Formel [(H2O)0,99Sr0,05Ca0,01]Σ=1,05(Nb1,80Ti0,20)Σ=2,00[O4,06(OH)1,94]Σ=6,00[(H2O)0,86K0,14]Σ=1,00 ermittelt, die zu Nb2(O,OH)6·pH2O (mit p ≤ 1,75) vereinfacht wurde. Die offizielle Schreibweise der IMA für die Formel des Hydropyrochlors lautet (H2O,◻)2Nb2(O,OH)6(H2O).
Dem Hydropyrochlor chemisch ähnlich sind Hydrokenopyrochlor, □2Nb2O4(OH)2(H2O); die „Zero-valent-dominanten Vertreter der Pyrochlorgruppe“ mit der allgemeinen Formel A2Nb2(O,OH)6Z; sowie „UM1967-06-O:HNb“, Nb2O5·5H2O – ein fragliches Alterationsprodukt von Fergusonit in Quarz-Fluorit-Pegmatiten in der Hungersteppe (Betpak-Dala), Karazhal, Provinz Qaraghandy, Kasachstan.
Innerhalb der Pyrochlor-Obergruppe sind theoretisch durch die vier verschiedenen zu besetzenden Positionen eine Vielzahl von Substitutionsmöglichkeiten vorhanden. Hydropyrochlor ist das H2O-dominante Analogon zum Vakanzen-dominierten Hydrokenopyrochlor und zum als Mineral noch nicht beschriebenen, aber ebenfalls aus der „Lueshe Mine“ bekannten „Fluorhydropyrochlor“. Untergruppen-übergreifend ist Hydropyrochlor das Nb-dominante Analogon zum Ta-dominierten, als Mineral ebenfalls noch nicht beschrieben „Hydromikrolith“.
Kristallstruktur
Hydropyrochlor kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der mit dem Gitterparameter a =10,570 – 10,584 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle. R. Scott Ercit und Kollegen ermittelten an einem anderen Kristall aus der „Lueshe Mine“ einen Gitterparameter a = 10,604 Å, der auch von Hugo Strunz und Ernest Nickel angegeben wird.
Die Kristallstruktur des Hydropyrochlors besteht aus einem Gerüst von BO6-Oktaedern mit gemeinsamen Ecken. Die Kationen auf der A-Position sind extrem defizitär (Vakanzen, □), so dass der dominierende Bestandteil auf der A-Position Wassermoleküle H2O sind. Auf der X-Position, die bei den Vertretern der Pyrochlor-Obergruppe normalerweise nur Sauerstoff-Atome enthält, finden sich auch (OH)-Gruppen, und die Y-Position enthält ebenfalls hauptsächlich H2O.
Hydropyrochlor ist isotyp (isostrukturell) zu allen anderen in der kristallisierenden Vertretern der Pyrochlor-Obergruppe.
Eigenschaften
Morphologie
Hydropyrochlor tritt an seiner Typlokalität zumeist in Form von idiomorphen, gelegentlich korrodierten Kristallen von maximal 1 cm Größe auf, die das Oktaeder als tragende Form zeigen. Hydropyrochlor stellt ausnahmslos Pseudomorphosen nach einem primären Vorläufermineral aus der Pyrochlor-Obergruppe dar, dessen Formel von Frances Wall und Kollegen mit (Ca,Na)2Nb2O6(OH,F) angegeben wird, also einem Hydroxycalciopyrochlor entspricht.
Physikalische und chemische Eigenschaften
Die Kristalle des Hydropyrochlors sind an der Typlokalität grünlich, grünlichweiß oder grünlichgrau. Zu ihrer Strichfarbe existieren keine Angaben – sie dürfte grauweiß bis ganz hellgrün sein. Die Oberflächen des durchsichtigen Hydroyrochlors zeigen einen glas- bis harzartigen Glanz, was gut mit dem hohen Wert für die Lichtbrechung (n = 1,950 bis 1,985) übereinstimmt. Hydropyrochlor ist optisch isotrop.
Angaben zu Spaltbarkeit und Teilbarkeit fehlen. Aufgrund seiner Sprödigkeit bricht Hydropyrochlor ähnlich wie Amblygonit, wobei die Bruchflächen uneben ausgebildet sind. Mit einer Mohshärte von 4 bis 4,5 gehört das Mineral zu den mittelharten Mineralen, entspricht dem Referenzmineral Fluorit (Härte 4) bzw. liegt zwischen diesem und Apatit (Härte 5) und lässt sich deshalb mit einem Taschenmesser mehr oder weniger leicht ritzen. Seine Vickershärte VHS wurde mit 315–366 kg/mm² (Mittelwert 351 kg/mm²) bestimmt. Die gemessene Dichte für Hydropyrochlor beträgt 3,40 bis 3,48 g/cm³, die berechnete Dichte 3,48 bis 3,42 g/cm³.
Angaben zur Fluoreszenz im UV-Licht bzw. zur Kathodolumineszenz unter dem Elektronenstrahl für das Mineral fehlen ebensi wie Hinweise auf das chemische Verhalten.
Bildung und Fundorte
Die Typlokalität für Hydropyrochlor ist die 150 km nördlich von Goma liegende „Lueshe Mine“ im gleichnamigen Cancrinit-Syenit/Karbonatit-Komplex, Provinz Nord-Kivu, Demokratische Republik Kongo (ehemals Zaire). Der Karbonatit befindet sich in den Rwindibergen, ca. 70 km nördlich des Kiwusees und 40 km südwestlich des Eduardsees. Bei dieser alluvialen Lagerstätte (Residualböden) handelt es sich um lateritisch verwittertes Nioberz, welches einem in einen Cancrinit-Syenit intrudierten Calcit-Karbonatit entstammt.
Hydropyrochlor bildete sich bei der unter tropischen Bedingungen erfolgten Verwitterung des Karbonatits. Er entstand dabei durch Einwirkung kaliumreicher Lösungen auf ein ebenfalls zur Pyrochlor-Obergruppe gehörendes Mineral (Hydroxycalciopyrochlor?), wodurch es zu einer Abfuhr von Calcium, Natrium und Fluor und Anreicherung von Kalium, Strontium, Barium und Wasser kam.
Zu den Begleitmineralen des Hydropyrochlors zählen Na–Ca-reiche Vertreter der Pyrochlorgruppe, Lueshit, Columbit-(Fe), Fersmit, Ilmenit, Rutil, Pseudorutil, Baryt, bariumhaltiger Goyazit, Goethit, Jarosit und Tonminerale.
Als sehr seltene Mineralbildung konnte der Hydropyrochlor bisher (Stand 2018) nur von seiner Typlokalität beschrieben werden. Fundstellen für Hydropyrochlor in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind damit unbekannt.
Verwendung
Hydropyrochlor wäre aufgrund seiner Nb2O5-Gehalte von ca. 75 Gew.-% ein reiches Niob-Erz. Aufgrund seiner Seltenheit ist das Mineral allerdings ohne jede praktische Bedeutung und nur für Mineralsammler interessant.
Siehe auch
Systematik der Minerale
Liste der Minerale
Literatur
Weblinks
Mineralienatlas: Hydropyrochlor (Wiki)
Einzelnachweise
Anerkanntes Mineral
Kubisches Kristallsystem
Oxide und Hydroxide
Niobmineral
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4057612
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https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas%20B.%20Robertson
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Thomas B. Robertson
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Thomas Bolling Robertson (* 27. Februar 1775 in Petersburg, Colony of Virginia; † 5. Oktober 1828 in White Sulphur Springs, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1820 bis 1824 Gouverneur des Bundesstaates Louisiana.
Frühe Jahre und politischer Aufstieg
Robertson besuchte bis 1797 das William and Mary College in Virginia. Nach einem anschließenden Jurastudium wurde er 1806 als Rechtsanwalt zugelassen, worauf er in Petersburg zu praktizieren begann. Im Jahr 1807 wurde er von Präsident Thomas Jefferson zum Staatssekretär im Orleans-Territorium ernannt. Damit war er von 1807 bis 1811 Stellvertreter des Territorialgouverneurs William Claiborne, mit dem er auch manchmal Differenzen hatte. Nachdem Louisiana 1812 als Bundesstaat den Vereinigten Staaten beigetreten war, wurde Robertson in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt. Dort vertrat er zwischen dem 30. April 1812 und dem 20. April 1818 den neuen Bundesstaat. Im Kongress war er Vorsitzender des Ausschusses zur Verwaltung des öffentlichen Landes (Committee on Public Lands). Er setzte sich damals für Einfuhrzölle auf Zucker ein, um die Zuckerproduktion in Louisiana vor Importen zu schützen. Nach seiner Zeit in Washington wurde Robertson von 1819 bis 1820 Attorney General von Louisiana.
Gouverneur von Louisiana
Am 3. Juli 1820 wurde er als Kandidat der Demokratisch-Republikanischen Partei zum Gouverneur von Louisiana gewählt, wobei er sich mit 40,1 Prozent der Stimmen vor Pierre Derbigny (25 Prozent), Abner L. Duncan (21,7 Prozent) und Jean Noel Destréhan (13,2 Prozent) durchsetzte. Robertson trat sein neues Amt am 18. Dezember 1820 an. In seiner Amtszeit wurden die Straßen des Staates ausgebaut und das Schulsystem verbessert. Ansonsten war seine Amtszeit von den Gegensätzen zwischen der kreolischen und der anglo-amerikanischen Bevölkerung überschattet. Die Kreolen hatten das Land lange vor den aus dem Norden eingewanderten Amerikanern besiedelt und fühlten sich nun von diesen bevormundet. Es kam zu Ausschreitungen zwischen den beiden Gruppen. Gouverneur Robertson stand dieser Entwicklung tatenlos gegenüber. Der Konflikt bzw. seine Tatenlosigkeit schadete seinem Ansehen als Gouverneur und am 15. November 1824 trat er angesichts der ausweglosen Lage zurück. Allerdings wäre seine Amtszeit ohnehin im Dezember desselben Jahres abgelaufen.
Weiterer Lebensweg
Nach seinem Rücktritt wurde Robertson als Nachfolger des verstorbenen John Dick Richter am Bundesbezirksgericht für den östlichen und den westlichen Distrikt von Louisiana. Dieses Amt behielt er bis 1827. Aufgrund seines schlechter werdenden Gesundheitszustandes reiste Robertson im Jahr 1828 nach White Sulphur Springs im heutigen West Virginia. Dort hoffte er vergeblich auf eine gesundheitliche Besserung. Er starb am 5. Oktober 1828 und wurde auf dem Copeland-Hill-Friedhof in White Sulphur Springs beigesetzt. Thomas Robertson war mit Lelia Skipwith verheiratet.
Sein Bruder Wyndham Robertson (1803–1888) war zwischen 1836 und 1837 Gouverneur von Virginia. Ein weiterer Bruder, John Robertson (1787–1873), saß zwischen 1834 und 1839 für Virginia im US-Repräsentantenhaus.
Weblinks
Thomas Robertson in der National Governors Association (englisch)
The Governors of Louisiana
Gouverneur (Louisiana)
Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Louisiana
Attorney General (Louisiana)
Mitglied der Demokratisch-Republikanischen Partei
Politiker (19. Jahrhundert)
Richter (United States District Court)
Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten)
US-Amerikaner
Geboren 1775
Gestorben 1828
Mann
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124543
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jon%20Lord
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Jon Lord
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John Douglas „Jon“ Lord (* 9. Juni 1941 in Leicester, England; † 16. Juli 2012 in London) war ein britischer Musiker. Er wurde in erster Linie als Gründungsmitglied der Hardrock-Band Deep Purple bekannt. Lord gilt als einer der Wegbereiter der Kombination von Rock mit Klassik.
Leben
1950er und 1960er Jahre
Sowohl sein Vater als auch seine Tante waren Performance-Künstler, die ihr Talent als Duo mit einer lokalen Tanzgruppe zur Aufführung brachten. Erste musikalische Aktivitäten entwickelte Lord am Klavier der Familie, an dem er ab dem Alter von fünf Jahren klassischen Unterricht bekam. Als Teenager beeindruckte ihn die musikalische Performance von Jazz-Organisten wie Jimmy Smith, und die von Pionieren des Rock-’n’-Roll-Pianos wie Jerry Lee Lewis.
Mit neunzehn Jahren zog Lord 1960 nach London, wo er an der Central School of Speech and Drama Schauspiel studierte. Als sich 1963 davon das Drama Centre London abspaltete, wechselte Lord mit anderen Lehrern und Schülern dorthin und schloss dort 1964 sein Studium ab. Von der Musik des Swinging London angezogen, begann Lord in diversen Jazz- und Rhythm-and-Blues-Combos zu spielen, die überwiegend in kleineren Kneipen und als Clubgigs in der Region London auftraten.
Erste Erfolge konnte er mit der Bill Ashton Combo feiern, einer Jazzgruppe, die sich nach dem Saxofonspieler benannte. Im Jahre 1963 wechselte Lord zu der von Derek Griffiths geleiteten Band Red Blood and his Bluesicians, was ihm ermöglichte, an seine erste elektrische Orgel zu kommen. Nach eigener Aussage ist er in der Aufnahme des Kinks-Hits You Really Got Me als Pianist zu hören.
Die nächsten Jahre erspielte sich Lord die Fähigkeiten zum Profimusiker. Er trat als Organist den bluesig-rockigeren Artwoods bei, deren Bandleader Art Wood, der ältere Bruder des späteren Rolling Stone Ron Wood, war. Die Artwoods veröffentlichten mehrere Singles und EPs, darunter ein heutiges Sammlerstück, Art Gallery, traten in Fernseh- und Radiosendungen auf und hatten viele Konzerte, schafften jedoch keine Hitparadenplatzierung, so dass sie sich bald wieder auflösten, nachdem ihr letzter Versuch, die Charts unter dem Pseudonym St. Valentine’s Day Massacre zu erreichen, ebenfalls scheiterte. Ron Wood nahm mit Lord später drei Instrumentalnummern unter dem Namen Santa Barbara Machine Head auf.
Deep Purple
The Flower Pot Men, die eher ein Gesangsensemble waren und einen psychedelischen Hit hatten, waren für eine gebuchte Tournee auf Musikersuche und engagierten Jon Lord sowie Nick Simper und den Schlagzeuger Carlo Little, der bei den Screaming Lord Sutch’s Savages bereits an Ritchie Blackmores Seite spielte.
Kurz darauf gründeten Jon Lord und Ritchie Blackmore Deep Purple, auch Nick Simper wurde als Bassist engagiert. Zwischen 1968 und 1976 galt Deep Purple als eine der populärsten und kreativsten Bands, wobei Jon Lords virtuoses Hammond-Orgelspiel maßgeblichen Anteil hatte.
Zwischen den Aufnahmen diverser Hardrockalben und zahlreichen Welttourneen mit Deep Purple fand er immer wieder Zeit für Soloprojekte. Zeitweise mit Unterstützung durch Deep Purple, wie 1969 bei Concerto for Group and Orchestra oder in Form von Soloalben, wie Sarabande oder Gemini Suite, verband er Rockmusik mit klassischer Musik. Für den Film The Last Rebel (1971) schrieb er mit Tony Ashton die Musik, die von Ashton, Gardner & Dyke eingespielt wurde.
Paice Ashton Lord und Whitesnake
Nachdem sich Deep Purple 1976 das erste Mal aufgelöst hatte, gründeten Jon Lord, Ian Paice und Tony Ashton die Band Paice Ashton Lord, die 1977 das Album Malice in Wonderland veröffentlichte. Nach einer Tournee und noch während der Vorbereitungen für ein weiteres Album löste sich Paice Ashton Lord schon 1978 wieder auf.
Jon Lord wurde daraufhin Keyboarder bei David Coverdales Whitesnake, wohin ihm 1979 Ian Paice folgte. Während der erfolgreichen Jahre bei Whitesnake gastierte Jon Lord auf diversen Alben von Cozy Powell, Graham Bonnet und vielen anderen und nahm mit Before I Forget ein weiteres Soloalbum auf.
Deep-Purple-Reunion und endgültiger Ausstieg aus der Band
Jon Lord, der Whitesnake 1984 zu Gunsten eines Neubeginns mit Deep Purple verlassen hatte, nahm mit der Gruppe weitere sechs Alben auf und gastierte mit ihr weltweit.
2002 trennten sich Deep Purple und Jon Lord, der sich nun Soloprojekten widmete. Sein letztes Konzert mit Deep Purple gab er am 19. September 2002 in Ipswich (England).
Spätere Soloprojekte und Tod
2003, er gastierte gerade für einige Monate mit Stücken seines vorletzten Soloalbums Pictured Within in Australien, gab Lord zusammen mit der örtlichen Bluesband The Hoochie Coochie Men im Sydney Opera House ein Konzert, das später auf CD sowie auf DVD erschien.
Sein 2005 erschienenes Album Beyond the Notes besteht aus genreübergreifenden eigenwilligen Kompositionen. Auf ihm ist auch das Stück The Sun Will Shine Again zu finden, das Lord für die ehemalige ABBA-Sängerin Anni-Frid Lyngstad schrieb und mit dem sich die schwedische Sängerin erstmals seit acht Jahren wieder live zeigte.
Zuletzt komponierte Lord zwei weitere klassische Werke: Das Durham Concerto, das er 2007 zusammen mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra in der Kathedrale von Durham gab, ist eine Auftragskomposition anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der University of Durham. Boom of the Tingling Strings wurde 2008 zusammen mit dem Queensland Orchestra in Queensland uraufgeführt.
Am 9. August 2011 – er war gerade mit dem Jon Lord Blues Project auf Tournee – teilte Lord der Öffentlichkeit mit, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs leide. Alle Konzerte für das folgende Jahr sagte er ab. Am 16. Juli 2012 verstarb Jon Lord nach Behandlungen in England und Israel im Alter von 71 Jahren in einem Krankenhaus in London an den Folgen der Krankheit und an einer Lungenembolie. Bis zum Schluss hatte er im Studio an seinem letzten Album gearbeitet und auch noch der Abmischung beigewohnt. Nur wenige Tage vor seinem Tod wurde das Projekt fertiggestellt.
Stil und Wirken
Jon Lord verkaufte zusammen mit Deep Purple rund 200 Millionen Alben mit den unterschiedlichsten Musikstilen, von Hard Rock bis zu Klassik. Er war zeitlebens inspiriert von den Werken Johann Sebastian Bachs. Jon Lord komponierte zusammen mit seinen Deep-Purple-Kollegen Songs wie Smoke on the Water, Black Night, Highway Star, Child in Time, Lazy, Fireball, Woman from Tokyo und Burn, die zu Klassikern der Rockmusik avancierten. Lord trat auch mit anderen bekannten Musikern auf, wie George Harrison, Ringo Starr, Luciano Pavarotti, David Gilmour, Rick Wakeman, Pete York oder Eric Clapton.
Diskografie
Soloalben
1971: Gemini Suite
1974: Windows (Live)
1976: Sarabande
1982: Before I Forget
1984: The Country Diary of an Edwardian Lady (Original Motion Picture Soundtrack)
1998: Pictured Within
2004: With Pictures (DVD)
2004: Beyond the Notes
2004: Beyond the Notes (Live DVD)
2008: Durham Concerto
2008: Boom of the Tingling Strings
2010: To Notice Such Things
2011: Live (mit Rousse Philharmonic Orchestra/CD+DVD)
2012: Concerto For Group And Orchestra (Studioaufnahme)
Mit The Artwoods
1964: Art Gallery
1983: 100 Oxford Street
Mit Deep Purple
1968: Shades of Deep Purple
1969: The Book of Taliesyn
1969: Deep Purple
1970: Concerto for Group and Orchestra
1970: Deep Purple in Rock
1971: Fireball
1972: Machine Head
1972: Made in Japan
1973: Who Do We Think We Are
1974: Burn
1974: Stormbringer
1975: Come Taste the Band
1984: Perfect Strangers
1987: The House of Blue Light
1988: Nobody’s Perfect
1990: Slaves and Masters
1993: The Battle Rages On
1996: Purpendicular
1998: Abandon
Mit Tony Ashton
1974: First of the Big Bands
Mit Paice, Ashton, Lord
1976: Malice in Wonderland
1993: First of the Big Bands – BBC Live in Concert 1974
Mit The Hoochie Coochie Men
2003: Live at the Basement
2007: Danger: White Men Dancing
Mit Whitesnake
1978: Trouble
1979: Lovehunter
1980: Ready An’ Willing, Live … In the Heart of the City
1981: Come An’ Get It
1982: Saints & Sinners
1984: Slide It In
Mit Jon Lord Blues Project
2011: Live
Weblinks
jonlord.org
deep-purple.com
Deep Purple Appreciation Society
Video interview with Jon Lord – 2011
Einzelnachweise
Deep-Purple-Mitglied
Whitesnake
Hard-Rock-Musiker
Keyboarder
Brite
Geboren 1941
Gestorben 2012
Mann
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502361
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https://de.wikipedia.org/wiki/Natternberg%20%28Deggendorf%29
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Natternberg (Deggendorf)
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Natternberg ist ein dörflich wirkender Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Deggendorf, am rechten, südlichen Donauufer gelegen (während die eigentliche Stadt am linken Donauufer liegt).
Geographische Lage
Der namengebende Felshügel Natternberg (384 m) ragt 65 Meter aus dem Gäuboden heraus und ist in der flachen Umgebung ein auffälliges Unikum. Ursprünglich gehört der Natternberg zum Bayerischen Wald. Infolge der Hebung der Alpen sanken aber nördlich davon auch Teile des älteren Bayerischen Walds ab; der Natternberg ist noch ein Relikt dieser Absenkung, die übriggebliebene (und mittlerweile erodierte) Spitze eines früher viel größeren Bergs.
Geschichte von Natternberg
Auf dem Natternberg konnten Siedlungsspuren seit der Jungsteinzeit nachgewiesen werden. Spärliche Funde liegen aus der Römerzeit vor, jedoch wird vermutet, dass damals zumindest eine römische Wachstation existierte. Aus dem Frühmittelalter liegen Funde aus dem 9. und 10. Jahrhundert vor.
Die Geschichte der Burg von Natternberg beginnt mit dem Jahr 1145 als Edelsitz eines Hartwig von Natternberg, der ein Angehöriger der Grafen von Bogen war. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts (1242) ging der Besitz an die Wittelsbacher über. Diese machten die Burg zum Sitz eines Pflegers. Hier wuchs der bayerische Herzog Heinrich der Natternberger auf und fand 21-jährig im Jahr 1333 hier auch den Tod. Die Wittelsbacher belehnten nun Peter von Egg, Feldhauptmann Kaiser Ludwigs des Bayern, mit dem Natternberg. Nachdem Peter von Egg in Ungnade gefallen war, wurde er 1337 ein Jahr lang belagert, bis er Natternberg an den Herzog zurückgab.
1430 erhielt Natternberg seine eigene Gerichtsbarkeit. Ein Gemälde von Hans Donauer dem Älteren von etwa 1590 im Münchner Antiquarium zeigt das damalige Aussehen der Burg. Im Dreißigjährigen Krieg sowie im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde die Burg stark zerstört. 1802 wurde der Berg vom Bayerischen Staat verkauft. Neue Besitzer wurden die Grafen von Preysing auf Schloss Moos. 1836 verkauften sie die Burg an einen Baron Berger, der sie 1838 dem Wirt von Natternberg überließ. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarben die Preysing die Burg zurück. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg war die Burg wieder bewohnt und ihr letzter Bewohner baute sogar Wein an („Natternberger Teufelskralle“). Berg und Burgruine mit ihrer hervorragenden Aussicht sind heute frei begehbar und liegen am Radwanderweg Via Danubia.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges legten die Amerikaner bei Natternberg ein Internierungslager an, in dem etwa 4000 Deutsche und Ausländer gefangen gehalten wurden. Über die Zustände im Lager legte der Insasse Ernst von Salomon in seinem Erfolgsroman Der Fragebogen ausführlich Zeugnis ab.
Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Natternberg in die Kreisstadt Deggendorf eingegliedert. Im Juni 2013 waren die Deggendorfer Stadtteile Natternberg und Fischerdorf besonders schwer vom Hochwasser betroffen.
Ursprung des Namens
Etymologisch wird Natternberg gerne mit den vielen Schlangen in Verbindung gebracht, die hier ihr Unwesen treiben sollen. Wilhelm Fink vermutet jedoch, dass sich der Name aus der Römerzeit ableitet, nämlich aus dem Lateinischen „nautaris“ (Schiffer bzw. Schifferberg). Der Natternberg wäre demnach ein markanter Orientierungspunkt für die damalige Donauschifffahrt gewesen, und erst im Laufe späterer Jahrhunderte hätte sich dann die Assoziation mit den Schlangen entwickelt.
Legenden und Sagen
Über die Entstehung des Natternbergs in der Landschaft gibt es eine Legende, welche sich die Menschen im Landkreis Deggendorf seit Urzeiten erzählen.
Sie behauptet, dass der Teufel eines Tages zur Mittagszeit einen riesigen Fels in die Donau werfen wollte, um dadurch Deggendorf zu überschwemmen.
Doch als er die Glocken vom nahegelegenen Kloster Metten hörte, habe er diesen vor Schreck kurz vor der Donau einfach fallen lassen. Daraus sei dann der Natternberg entstanden.
Eine andere Sage bildet sich um den Grafen und die Gräfin von Natternberg. Diese sollen während ihrer Jagden die Felder der Umgebung böse verwüstet haben und zur Strafe sollen sie noch heute ruhlos herumgeistern.
Eine weitere Sage berichtet, dass Karl der Große im Jahr 791 bei seinem Zug gegen die Awaren eine Donau-Brücke zwischen Metten und dem vor dem Natternberg liegenden „Mettenufer“ bauen ließ. Diese Brücke müsste ziemlich genau an der heutigen Stelle der Autobahnbrücke der A3 gelegen haben.
Vereine
TSV Natternberg, Sportverein (Fußball und Tennis)
Freiwillige Feuerwehr
Einrichtungen
Am 13. Dezember 2003 wurde das in Natternberg befindliche Elypso, ein Freizeit- und Erlebnisbad Deggendorfs, eröffnet.
Literatur
Johannes Aventinus: Baierische Chronik. Hrsg. v. Georg Leidinger. Diederichs, Düsseldorf und Köln 1975, ISBN 3-424-00540-1.
Gertrud Scherf (Hrsg.): Teufel, Pest und Wassernix. Sagen von der bayerischen Donau. Verlag Josef Duschl, Winzer 2001, ISBN 3-933047-61-7.
Weblinks
Natternberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Deggendorf
Geographie (Deggendorf)
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Deggendorf)
Gemeindeauflösung 1978
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3495339
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert%20Berenbrinker
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Hubert Berenbrinker
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Hubert Berenbrinker (* 7. Juni 1950 in Verl, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher und emeritierter Weihbischof im Erzbistum Paderborn.
Leben
Hubert Berenbrinker besuchte das Clemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg und erwarb 1970 das Abitur. Danach studierte er Theologie und Philosophie an der Theologischen Fakultät Paderborn und an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Am 11. Juni 1977 empfing Berenbrinker durch Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt die Priesterweihe.
Von 1977 bis 1981 war Hubert Berenbrinker Vikar in Hagen und von 1981 bis 1983 in Löhne. Zugleich war er von 1981 bis 1983 Dekanatsjugendseelsorger im Dekanat Herford. Von 1983 bis 1989 war Berenbrinker Vikar in Bünde-Holsen und ab 1988 auch in Kirchlengern. Hubert Berenbrinker war von 1989 bis 2004 Pfarrer an St. Peter und Paul in Siegen und zudem von 1994 bis 1998 Dechant des Dekanats Siegen. Er wirkte von 1998 bis 2004 als Regionaldekan der ehemaligen Seelsorgeregion Siegerland-Südsauerland und von 2001 bis 2004 als Leiter des Pastoralverbundes Siegen-Süd. 2001 wurde Berenbrinker nichtresidierender Domkapitular des Paderborner Domkapitels; im Oktober 2004 wurde er zum Leiter der Zentralabteilung Pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn berufen. Seit Dezember 2004 ist er residierender Domkapitular. Am 14. Februar 2005 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Päpstlichen Ehrenkaplan.
Am 19. April 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Panatoria und bestellte ihn zum Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Die Bischofsweihe spendete ihm am 15. Juni 2008 der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker im Paderborner Dom; Mitkonsekratoren waren die Paderborner Weihbischöfe Manfred Grothe und Matthias König. Als Wahlspruch wählte Berenbrinker die Worte Omne quod spirat, laudet Dominum, Alleluja („Alles was atmet, lobe den Herrn! Halleluja!“), die aus dem Buch der Psalmen entstammen.
Sein erstes Pontifikalamt feierte er am 7. Juli 2008 in seiner Heimatgemeinde Verl im Rahmen des 175. Jubiläums der St. Hubertus Schützengilde in der Verler St.-Anna-Kirche.
In der Deutschen Bischofskonferenz gehört er der Ökumenekommission und der Kommission für Erziehung und Schule an.
Am 21. September 2020 nahm Papst Franziskus das von Hubert Berenbrinker vorgebrachte Rücktrittsgesuch an.
Weblinks
Einzelnachweise
Weihbischof in Paderborn
Wirklicher Geistlicher Rat (Paderborn)
Domherr (Paderborn)
Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)
Titularbischof
Person (Verl)
Deutscher
Geboren 1950
Mann
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956193
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk%20Stikker
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Dirk Stikker
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Dirk Uipko Stikker (* 5. Februar 1897 in Winschoten; † 23. Dezember 1979 in Wassenaar) war ein niederländischer Bankier, Industrieller, Politiker, Diplomat und Badmintonspieler.
Frühes Leben
Dirk Stikker studierte Rechtswissenschaften an der Universität Groningen. Nach dem Studium stieg Stikker ins Bankgeschäft ein. Im Jahr 1935 wurde er Direktor bei der Brauerei Heineken. Diesen Posten hatte er bis 1948 inne. 1945 war er einer der Gründer der Stichting van de Arbeid (Niederländisches Beratungsgremium zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer) und legte damit den Grundstein für Tarifverhandlungen in den Nachkriegsniederlanden. 1964 wurde Dirk Stikker zum Ehrendoktor der Brown University ernannt.
Politische Karriere
Stikker engagierte sich 1945 erstmals in der Politik. Am 23. März 1946 war er Gründungsmitglied der Partij van de Vrijheid (Freiheitspartei) zusammen mit ehemaligen Mitgliedern der Vorkriegspartei Liberale Staatspartij (Liberale Staatspartei). Am 24. Januar 1948 wurde die Freiheitspartei Teil der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD, Volkspartei für Freiheit und Demokratie), welche noch heute die wichtigste liberale Partei in den Niederlanden darstellt. Stikker war der erste Vorsitzende der VVD. Er hatte die Funktion bis August 1948 inne; sein Nachfolger wurde Pieter Oud.
Außenminister
1948 wurde Stikker Außenminister in der Regierung unter Willem Drees. Dieses Amt übte Stikker bis 1951 aus. Wegen eines Misstrauensantrags aufgrund der Kolonialpolitik (Neuguinea) der Regierung trat Stikker am 23. Januar 1951 zurück, kehrte jedoch weniger als zwei Monate später in sein Amt zurück. Seine Amtszeit dauerte vom 15. März 1951 bis zum 2. September 1952. Die Niederlande spielten während Stikkers Amtszeit eine wichtige Rolle bei der Gründung von NATO und Montanunion.
Weitere politische Ämter
Nach seinem Ministeramt war Dirk Stikker von 1952 bis 1958 niederländischer Botschafter in Großbritannien. Zudem fungierte er als Vertreter der Niederlande in der Atlantischen Allianz und in der „Organisation for European Economic Co-operation“ (OEEC), der Vorgängerorganisation der OECD (1958–1961). Am 21. April 1961 wurde Dirk Stikker als Nachfolger von Paul-Henri Spaak NATO-Generalsekretär. Infolge gesundheitlicher Probleme trat er am 1. August 1964 von diesem Amt zurück.
Sportliche Karriere
Stikker gewann im Badminton 1932 den nationalen Meistertitel im Herrendoppel. Bei den Dutch Open 1931 wurde er Zweiter im Doppel, bei den Dutch Open 1933 Dritter.
Weblinks
Einzelnachweise
Außenminister (Niederlande)
Parteivorsitzender der VVD
NATO-Generalsekretär
Ständiger Vertreter der Niederlande bei der NATO
Niederländischer Botschafter im Vereinigten Königreich
Träger des Falkenordens (Großkreuz)
Honorary Knight Grand Cross des Royal Victorian Order
Honorary Knight Grand Cross des Order of the British Empire
Ehrendoktor der Brown University
Badmintonspieler (Niederlande)
Niederländischer Meister (Badminton)
Niederländer
Geboren 1897
Gestorben 1979
Mann
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7395445
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dagu%20Glacier%20Gondola
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Dagu Glacier Gondola
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Die Dagu Glacier Gondola ist eine Gondelbahn im Dagu-Gletscher-Nationalpark (Dagu Glacier National Park) in China und dient seiner touristischen Erschließung. Sie fährt von der in einem Talkessel auf 3.617 m Höhe gelegenen Talstation zu der am Dagu-Gletscher auf 4.843 m Höhe gelegenen Bergstation und ist damit derzeit (2012) die höchste Seilbahn der Welt.
Lage
Die Seilbahn liegt rund 40 km nordwestlich von Luhua (Heishui) im Autonomen Bezirk Ngawa der Tibeter und Qiang und damit rund 350 Straßenkilometer nördlich von Chengdu in der chinesischen Provinz Sichuan. Sie ist mit Bussen erreichbar, die bei der Fahrt von dem in etwa 2.400 m Höhe gelegenen Eingang des Nationalparks bei der Provinzstraße S 302 durch die Berge zu einem Talkessel unterhalb des Dagu-Gletschers 1.200 Höhenmeter überwinden.
Beschreibung
Die Talstation befindet sich in einem Talkessel auf 3.617 m Höhe – immer noch von Bäumen umgeben und deutlich unter der Schneegrenze, die an den umliegenden Nordhängen bei etwa 4.000 m liegt. Die Gondelbahn fährt in einer Sektion über einen Höhenunterschied von 1.226 m zur Bergstation auf 4.843 m Höhe. Die für acht Personen ausgelegten Gondeln benötigen weniger als 10 Minuten für eine Fahrt. Die Bergstation liegt an einem flachen und weiten Bereich des Dagu-Gletschers, auf dem gefahrlos kleine Spaziergänge unternommen werden können. Ein markanter Felsen mit der großen Zahl „4860“ bildet ein beliebtes Fotomotiv.
Wegen der dünnen Luft in dieser Höhenlage stehen in den beiden Stationen wie auch in den Gondeln Sauerstoffflaschen und Atemmasken bereit.
Technische Einzelheiten
Die Dagu Glacier Gondola ist eine von Doppelmayr gebaute Einseilumlaufbahn mit einer schrägen Länge von 2.399 m und 20 Stützen. Die 36 kuppelbaren Gondeln für je 8 Personen benötigen 9,4 Minuten für eine Fahrt mit einer normalen Betriebsgeschwindigkeit von 6,0 m/s (21,6 km/h). Die Förderleistung beträgt 800 Personen pro Stunde. Der Antrieb befindet sich in der Talstation, die Spannvorrichtung für das Förderseil ist in der Bergstation. Das Förderseil wurde von Fatzer geliefert.
Geschichte
Doppelmayr erhielt den Auftrag im April 2005. Die Montage begann im Oktober 2006, musste aber im gleichen Monat wegen des schlechten Wetters wieder eingestellt werden. Erst im Juli 2007 konnte weitergearbeitet werden. Wegen zahlreicher wetterbedingter Unterbrechungen dauerte die Montage bis zum 22. März 2008, als die Bahn übergeben werden konnte. Die offizielle Einweihung fand am 1. Mai 2008 statt.
Siehe auch
Vergleich herausragender Luftseilbahnen
Einzelnachweise
Luftseilbahn in Asien
Seilbahn in der Volksrepublik China
Verkehr (Sichuan)
Bauwerk in Sichuan
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9344813
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jozef%20IJsewijn
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Jozef IJsewijn
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Jozef Antoon Maria Karol IJsewijn (* 30. Dezember 1932 in Zwijndrecht; † 27. November 1998 in Löwen) war ein belgischer Klassischer und neulateinischer Philologe. Er gilt als der „Vater der modernen Neu-Lateinischen Forschung“.
Leben
Jozef IJsewijn besuchte von 1945 bis 1951 das Sint-Jan Berchmanscollege, ein bischöfliches Gymnasium in Antwerpen, und begann aufgrund seines schon während der Schulzeit geweckten Interesses an den Alten Sprachen anschließend ein Studium der Klassischen Philologie und der Alten Geschichte an der Katholischen Universität Löwen, das er 1955 abschloss. Danach war er kurze Zeit Lehrer an einem Gymnasium der Jesuiten, interessierte sich aber eher für die Forschung als den Lehrerberuf. Der Althistoriker Willy Peremans vermittelte ihm ein Stipendium des Fonds National de la Recherche Scientifique, mit dessen Hilfe er sein Promotionsstudium begann. 1959 erfolgte die Promotion ebenda. Zu dieser Zeit widmete sich IJsewijn noch vor allem der Papyrologie und der Geschichte des ptolemäischen Ägyptens. 1962 wurde er zunächst Dozent und war von 1967 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1997 ordentlicher Professor für klassische Philologie und neuzeitliches Latein an der ab 1968 nur noch flämischsprachigen Teiluniversität in Löwen. Noch im Jahr seiner Berufung auf die Professur begründete er das Seminarium Philologiae Humanisticae. Gemeinsam mit seinem ersten Assistenten Gilbert Tournoy baute er es zu einer der herausragenden Forschungsanstalten auf dem Gebiet des neuzeitlichen Latein aus. Der Erfolg von IJsewijns Lehrtätigkeit zeigt sich in seinen zahlreichen Schülern, von denen er Licentiats- und Doktorarbeiten betreute, die zumeist neulateinische Themen behandelten. Zu den akademischen Schülern gehören Marie-José Desmet-Goethals, Godelieve Tournoy-Thoen, Gilbert Tournoy und Dirk Sacré.
In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren besuchte IJsewijn mit seiner späteren Frau, Jacqueline Jacobs, die von Henry de Vocht abgehaltenen Vorlesungen zur Geschichte des Humanismus. Sie sollten einen so nachhaltigen Eindruck auf ihn haben, dass sich die Ausrichtung der Forschung nun von der Antike hin zur Antikerezeption in der Zeit des Humanismus und vor allem auf die neulateinische Literatur des 15. bis 17. Jahrhunderts verschob. IJsewijn schloss sich der Latinitas viva-Bewegung an und pflegte auch einen aktiven Gebrauch des Lateins. Er unterhielt Kontakte zu neulateinischen Dichtern wie Josef Eberle, Johann Alexander Gaertner und Harry C. Schnur. Seit 1964 banden die Löwener Universität wie auch die Koninklijke Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten IJsewijns Vorliebe für ihre Zwecke ein: er verfasste mehr als 200 öffentliche Briefe und Ehrendiplome in neulateinischer Sprache. Dazu gehörten die Ehrendoktorurkunden für Persönlichkeiten wie Karl Rahner, Ralf Dahrendorf, Jacques Derrida, Helmut Schmidt, Umberto Eco, Richard von Weizsäcker sowie Juan Carlos von Spanien. Für zehn öffentliche Gebäude in Löwen entwarf er lateinische Inschriften. 1968 begründete er die 1929 von Henri de Vocht begründete Zeitschrift Humanistica Lovaniensia neu und erweiterte den bisherigen Schwerpunkt auf dem Humanismus auf das Neulateinische. Seit 1971 führte sie den Untertitel Journal of Neo-Latin Studies. Im selben Jahr organisierte er in Löwen den ersten Neulateinischen Kongress. Zwei Jahre später begründete die International Association for Neo-Latin Studies mit und wurde deren Gründungspräsident. Er blieb bis 1975 im Amt, als ihm Richard J. Schoek nachfolgte. IJsewijn wurde für seine Leistungen hoch geehrt. Er war Mitglied und Präsident der Koninklijke Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten, Fellow der British Academy und der Academia Europaea, auswärtiges Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und erhielt 1992 die Ehrendoktorwürde der Universität Valencia. 1980 erhielt er den Francqui-Preis.
Jozef IJsewijns Opus magnum wurde sein Companion to Neo-Latin Studies. Es erschien erstmals 1977 und wurde danach noch einmal komplett neu verfasst und erweitert, um schließlich 1990 und 1998 in zwei Bänden erneut zu erscheinen. Hatte das Werk in der ersten Auflage noch einen bibliografisch-methodischen Schwerpunkt, lag der Schwerpunkt bei der Neuauflage bei der Darstellung der Länder sowie der neulateinischen Textformen. Darüber hinaus verfasste IJsewijn etwa 100 Artikel deren Inhalt sich zumeist auf Gattungen oder Autoren bezogen, zudem etwa 150 Rezensionen. Bei der Betrachtung des Œuvres kann man bestimmte Vorlieben erkennen. Bei den Autoren mochte er besonders Rudolf Agricola, Erasmus von Rotterdam, Justus Lipsius, Juan Luis Vives und die Dichtungen der Jesuiten. Bei den Textarten bevorzugte er Autobiografie und Biografie, Drama, Roman, Satire sowie Briefe.
Der Jozef IJsewijn Prize for best first book on a Neo-Latin topic
In Erinnerung an Jozef IJsewijn wurde Mitte der 2000er Jahre von der International Association for Neo-Latin Studies der dreijährig vergebene Jozef IJsewijn Prize for best first book on a Neo-Latin topic, der Jozef IJsewijn Preis für das beste erste Buch zu einem Neulateinischen Thema begründet.
2012: Aline Smeesters-Lelubre für Aux rives de la lumière
2015: Valéry Berlincourt für Commenter la Thébaïde (16e–19e s.). Caspar von Barth et la tradition exégétique de Stace
Schriften
Monographien und Handbücher
De sacerdotibus sacerdotiisque Alexandri Magni et Lagidarum eponymis. 1961.
Companion to Neo-Latin Studies. Amsterdam, New York, Oxford, North Holland Publishing Company 1977.
Companion to Neo-Latin Studies. Part I: History and Diffusion of Neo-Latin Literature. Second entirely rewritten edition. Leuven-Louvain, Leuven UP/ Peeters Press Louvain 1990.
mit Dirk Sacré: Companion to Neo-Latin Studies. Part II: Literary, linguistic, philological and editorial questions. Second entirely rewritten edition. Leuven-Louvain, Leuven UP 1998.
Humanism in the Low Countries. A Collection of Studies Selected and Edited by Gilbert Tournoy. (= Supplementa Humanistica Lovaniensia 40). Leuven University Press, Leuven 2015.
Herausgeberschaften und Editionen
mit Gerard Verbeke: The late middle ages and the dawn of humanism outside Italy. Proceedings of the international conference, Louvain, May 11–13, 1970. 1972.
mit Eckhard Keßler: Acta Conventus Neo-Latini Lovaniensis: Louvain, 23–28 Aug. 1971. Proceedings of the First International Congress of Neo-Latin Studies. Leuven University Press, Leuven, München, Fink 1973.
mit Jacques Paquet: The universities in the late Middle Ages. Leuven 1978.
Martini Dorpii Naldiceni orationes IV. Cum apologia et litteris adnexis. Leipzig, Teubner 1986.
mit Barbara Lawatsch-Boomgaarden: Voyage to Maryland (1633) = Relatio itineris in Marilandiam by Andrew White, 1995.
Literatur
Gilbert Tournoy, Dirk Sacré (Herausgeber): Ut granum sinapis. Essays on Neo-Latin Literature in Honour of Jozef Ijsewijn. Leuven University Press, Leuven 1997.
Dirk Sacré, Gilbert Tournoy (Herausgeber): Myricae. Essays on Neo-Latin Literature in Memory of Jozef IJsewijn. (= Supplementa Humanistica Lovaniensia 16). Leuven University Press, Leuven 2000.
Weblinks
IJsewijn bei BrillOnline Reference Works (englisch)
Einzelnachweise
Altphilologe (20. Jahrhundert)
Neulateinischer Philologe
Hochschullehrer (Katholische Universität Löwen)
Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien
Mitglied der British Academy
Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften
Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Mitglied der Academia Europaea
Ehrendoktor der Universität Valencia
Belgier
Geboren 1932
Gestorben 1998
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vlakplaas
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Vlakplaas
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Vlakplaas [] ist die übliche Bezeichnung für die ehemalige Sondereinheit C1 – ursprünglich C10 – der Südafrikanischen Polizei zur Zeit der Apartheid. Die geheim operierende Einheit war als Todesschwadron für zahlreiche Morde und Anschläge gegen Regimegegner verantwortlich, welche meist der schwarzen Bevölkerungsgruppe angehörten. Darüber hinaus verübte sie Folterungen und ließ eine ungeklärte Zahl an politischen Gegnern spurlos „verschwinden“. Dies geschah unter anderem durch Verbrennen, durch mehrfache Sprengung der Leichen oder durch Vergraben in geheimen Massengräbern auf dem Gelände des Sitzes der Einheit. Sie wurde 1993 nach dem Ende der Apartheidspolitik aufgelöst. Der langjährige Leiter der Einheit, Eugene de Kock, wurde 1996 wegen mehrfachen Mordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.
Geschichte
Einrichtung und Aktionen
Vlakplaas (afrikaans; deutsch etwa: „Flache Farm“) ist der Name einer 44 Hektar großen Farm 20 Kilometer westlich von Pretoria, auf dem Gebiet der Stadt Krugersdorp. Dort hatte die Sondereinheit C10 (später C1) der südafrikanischen Polizei seit 1979 ihren Sitz. Sie sah sich als Anti-Terror-Einheit – das „C“ steht für counterinsurgency – und operierte verdeckt.
Kommandeure waren von 1980 bis 1981 Dirk Coetzee, 1982 Jan Carel Coetzee, von 1983 bis 1985 Jack Cronje und von 1985 bis 1993 Eugene de Kock. Vorgesetzter war erst Johannes Jacobus Victor, ab 1980 Willem Schoon, die auch für weitere politische Morde verantwortlich waren, etwa den Mord an Ruth First 1982 in Mosambik.
Vlakplaas war eine paramilitärische Eingreiftruppe, die Oppositionelle entweder „umdrehte“ oder tötete. Die „umgedrehten“ Personen mussten oft selbst Anschläge ausführen. Wer sich weigerte, wurde getötet, gegebenenfalls durch Sprengstoffgürtel. Auf der Vlakplaas-Farm, im gesamten Land und Nachbarländern wie Lesotho, Botswana und Swasiland fanden zahlreiche Exekutionen von Oppositionellen statt. Menschliche Überreste wurden durch Verbrennen beseitigt, in einem Fluss entsorgt oder durch wiederholte Sprengung zerstückelt. Tausende Menschen wurden in Vlakplaas gefoltert. Zahlreiche Briefbomben wurden verschickt. Zu den bekanntesten Mordopfern gehören der Menschenrechtsanwalt Griffiths Mxenge, der 1981 erstochen wurde, und seine Frau Victoria Mxenge, die 1985 getötet wurde. Sie hatte kurz zuvor eine Grabrede für die Cradock Four gehalten, vier UDF-Mitglieder, die von Mitarbeitern des Security Branch der Polizei ermordet worden waren. Die Hauptquartiere von COSATU und Südafrikanischem Kirchenrat in Johannesburg wurden 1987 bzw. 1988 Ziel von Bombenattentaten. Auch in südafrikanischen Kinos, die den Film Cry Freedom zeigten, wurden Bomben gezündet. Die Inkatha-Bewegung in Natal wurde Ende der 1980er Jahre mit Waffen beliefert, um den Konflikt mit dem African National Congress zu schüren. Diese Vorgänge, in die auch die ehemaligen südafrikanischen Streitkräfte SADF verwickelt waren, wurden auf Betreiben des Richters Richard Goldstone untersucht. Einige der in Sabotage und Mord ausgebildeten Söldner verübten als Mitarbeiter der KwaZulu-Polizei Attentate auf politische Gegner. Rund 15.000 Menschen fielen dem Konflikt zum Opfer.
Zu den Mitbegründern der Einheit gehörte Dirk Coetzee, der die Aktion zur Ermordung Griffiths Mxenges leitete. Er wurde 1981 degradiert und musste die Einheit 1986 verlassen. 1989 bestätigte er in der südafrikanischen Zeitung Vrye Weekblad die Praktiken der Einheit, nachdem zuvor schon von Seiten eines schwarzen Spitzels öffentliche Anschuldigungen gemacht worden waren. De Kock, dessen Spitzname Prime Evil (etwa: „das Urböse“ oder auch „Oberster Verbrecher“) lautete, versuchte daraufhin, Coetzee in Mauritius durch eine Briefbombe zu töten. Er verwendete als Absenderangabe den Namen eines mit Coetzee befreundeten Anwalts. Coetzee verweigerte die Annahme und ließ die Sendung zurückgehen. Als der Anwalt die Sendung öffnete, wurde er getötet.
1993, mit dem Ende der Apartheid, wurde die Einheit aufgelöst.
Nachwirkungen
1996 wurde de Kock wegen mehrfachen Mordes und anderer Verbrechen zu insgesamt 212 Jahren Haft (darunter zwei Mal lebenslänglich) verurteilt. Ab 1995 wurden die Taten der Einheit vor der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) verhandelt. Zahlreiche Akten waren zuvor vernichtet worden. Coetzee wurde von der TRC amnestiert; de Kocks Amnestieantrag wurde abgelehnt. Joe Mamasela, ein schwarzer Undercover-Agent, bat nicht um Amnestie. De Kock beschuldigte ranghohe Politiker und Beamte, darunter die Präsidenten Pieter Willem Botha und Frederik Willem de Klerk, die Taten angeordnet zu haben. Diese Politiker wurden jedoch von der TRC nicht vernommen oder gar zur Rechenschaft gezogen. Trotzdem kamen bei den Verhandlungen der TRC viele neue Erkenntnisse zur Tätigkeit der Einheit an die Öffentlichkeit. Als Folge wurden in Vlakplaas zahlreiche Leichen von bis dahin vermissten Menschen exhumiert.
2007 wurde angekündigt, dass die Farm als Gesundheitszentrum dienen soll. Hier sollte die Heilkraft von Pflanzen untersucht werden, die in der traditionellen Medizin verwendet werden. Die Zusammenarbeit von traditionellen Sangoma und Schulmedizinern sollte hier verbessert werden. 2013 gehörte Vlakplaas zur Liberation Heritage Route, die wichtige Stationen auf dem Weg zur Beendigung der Apartheid zeigt. Die Farm kann besichtigt werden.
Siehe auch
South African Bureau of State Security
Koevoet
Civil Cooperation Bureau
Staatsterrorismus
Asymmetrische Kriegführung
Verschwindenlassen
Schmutziger Krieg
Literatur
Pumla Gobodo-Madikizela: Das Erbe der Apartheid – Trauma, Erinnerung, Versöhnung. Barbara Budrich, Opladen 2006, ISBN 3-86649-025-9.
Antjie Krog: Country of My Skull: Guilt, sorrow and the Limits of Forgiveness in the New South Africa. Crown, New York 1999, ISBN 978-0-8129-3128-0.
Eugene de Kock: A long night’s damage. Working for the Apartheid State. Contra Press, Saxonwold 1998, ISBN 0-620-22198-4.
Jacques Pauw: Southern Book, Halfway House 1991, ISBN 1-86812-392-8.
Der Kampfhund singt. In: Die Zeit, Nr. 40/1996
Marc Goergen: Lost Boys, Crime, Nr. 22 2018/19 S. 032 ff, www.stern-crime.de
Weblinks
Berichte und Fotos von den Sitzungen der TRC (PDF; 1,2 MB; englisch)
The former South African Government and its Security Forces, speziell S. 217–221 (PDF; 1,9 MB) Abschlussbericht der TRC, Volume 6, Section 3 (englisch)
Anhörung zum Amnestiegesuch von Dirk Coetzee vor der TRC (englisch)
(englisch)
Einzelnachweise
Polizei (Südafrika)
Apartheid
Folter
Asymmetrische Kriegführung
Paramilitärische Organisation
Aufgelöst 1993
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12463666
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https://de.wikipedia.org/wiki/Susan%20River%20%28Kalifornien%29
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Susan River (Kalifornien)
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Der Susan River ist ein Fluss im Nordosten des US-Bundesstaats Kalifornien mit einer Länge von etwa 108 km, der von einem trockenen Plateau aus vulkanischem Hochland an der Wasserscheide zwischen dem Großen Becken und dem Einzugsgebiet des Pazifischen Ozeans in den intermittierenden Honey Lake abfließt. Der Fluss durchquert das Lassen County in annähernd östlicher Richtung an Susanville vorbei und mündet in das nördliche Ende des Honey Lake. Zusammen mit dem Fredonyer Pass bildet der Susan River die nördliche Grenze der Sierra Nevada.
Geschichte
Der Susan River und die Stadt Susanville wurden 1857 nach Susan Roop, der Tochter des frühen Siedlers Isaac Roop, benannt.
Verlauf
Der Susan River entspringt im Caribou Lake, der aufgestaut ist, auf einer Höhe von 2003 m. Er fließt nach Osten, erreicht das Große Becken, wo er etwa 11 Meilen nordwestlich von Susanville zum McCoy Flat Reservoir aufgestaut wird. Bei Johnstonville leitet der Lake Leavitt Inlet Canal den Susan River nach Süden zum Lake Leavitt um. Der verbleibende Susan River, mit verschiedenen Zuflüssen, fließt an Litchfield vorbei und wird durch ein kompliziertes System von Kanälen und Deichen zur Bewässerung der umliegenden Ranchgebiete umfassend verändert. Als nächstes erreicht der Fluss die Honey Lake State Wildlife Area und schließlich den Honey Lake selbst auf einer Höhe von 1217 m.
Weblinks
Einzelnachweise
Großes Becken
Lassen County
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3099780
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https://de.wikipedia.org/wiki/Salary%20Cap%20%28NBA%29
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Salary Cap (NBA)
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Als Salary Cap (englisch für Gehaltsobergrenze) bezeichnet man in der NBA die Gehaltsobergrenze, die jede Mannschaft für Spieler ausgeben darf.
Diese Obergrenze verändert sich in jedem Jahr und hängt von den Gesamteinnahmen der Liga im Vorjahr ab. In der Saison 2015/16 lag der Salary Cap pro Mannschaft bei 70 Millionen Dollar, 2016/2017 soll er auf ca. 90 Millionen steigen. Wie in anderen Sportarten dient diese Regelung dazu, die Gesamtausgaben für Spieler zu begrenzen und zudem finanzstärkere Mannschaften davon abzuhalten, alle Stars der Liga zu verpflichten. So soll die Liga insgesamt spannender und abwechslungsreicher bleiben.
Geschichte
Bereits Mitte der 1940er Jahre führte die NBA einen Salary Cap ein, der jedoch bereits nach einem Jahr wieder abgeschafft wurde. In den nächsten vier Jahrzehnten gab es keine Gehaltsbeschränkungen in der NBA. Erst in der Saison 1984/85 kam es zur erneuten Einführung des Salary Caps in der heutigen Form. In dieser Saison durften die Teams maximal 3,6 Millionen Dollar an Spielergehältern ausgeben. Die NBA war die erste der nordamerikanischen Profiligen, die einen Salary Cap einführte.
Art der Gehaltsbeschränkung
Es gibt verschiedene Varianten eines Salary Caps. So gelten in der NFL und der NHL absolute Obergrenzen, die unter keinen Umständen überschritten werden dürfen (hard caps). In der NBA gibt es dagegen zahlreiche Ausnahmen, unter denen auch höhere Gesamtgehälter gezahlt werden können (soft caps). Diese Regelung wurde gewählt, um es den Teams zu ermöglichen, die eigenen Spieler zu halten, auch wenn die Grenze dadurch überschritten wird. Durch die Bindung der Spieler an ihren Verein wird erfahrungsgemäß auch die Bindung der Fans verbessert und so insgesamt der Umsatz der NBA gesteigert.
Tarifvertrag
Zwischen der NBA (vertreten durch die Sportkommissare und die 30 Teambesitzer) und der Spielervereinigung der NBA wird ein Tarifvertrag (engl. Collective Bargaining Agreement, kurz CBA) abgeschlossen. In diesem werden alle Regelungen zu den Spielerverträgen, Transfermodalitäten, der Einnahmeverteilung, den Drafts, dem Salary Cap und weiteren Details getroffen. Im Juni 2005 lief der 1999 abgeschlossene Tarifvertrag aus, so dass es zu neuen Verhandlungen kam. Nachdem ähnliche Verhandlungen in der NHL 2004/05 zu einem lang andauernden Streik geführt hatten, kam es im Juli 2005 zu einer schnellen Einigung. Der Vertrag lief bis zum Ende der Saison 2010/11 mit einer Option auf eine einjährige Verlängerung durch die Liga, die jedoch nicht wahrgenommen wurde. Die Veränderungen zwischen beiden Tarifverträgen waren im Bezug auf den Salary Cap marginal. Als Ausgleich für die umstrittene Heraufsetzung des Mindestalters der Spieler erhielten diese einen geringfügig höheren Anteil der Einnahmen der Liga. Außerdem sank der Höchstlohn für einzelne Spieler leicht. Da seit dem 1. Juli 2011 kein Tarifvertrag zwischen den Spielern und den Klubbesitzern besteht, verhängte die Liga einen „lockout“, welcher 149 Tage dauerte und die Saison 2011/2012 auf 66 Spiele verkürzte.
Ausnahmen
Aus der Gestaltung der Gehaltsobergrenze als „Soft Cap“ ergibt sich die Notwendigkeit, die Ausnahmen zu definieren, unter denen eine Mannschaft einen Vertrag mit einem Spieler abschließen kann, auch wenn sie dadurch ihren Salary Cap überschreitet.
Regel für den Durchschnittslohn
Ein Team kann einen Vertrag mit einem Spieler abschließen, der den durchschnittlichen NBA-Lohn erhält, auch wenn dadurch die Salary Cap des Teams überschritten wird oder bereits vorher überschritten war. Der Durchschnittslohn in der NBA betrug in der Saison 2009/10 5,854 Mio. US-Dollar. Es können einzelne Free Agents zu dem Durchschnittslohn verpflichtet werden oder aber mehrere Free Agents, deren Gesamtsalär die Höhe des Durchschnittslohns nicht überschreiten darf. Von dieser Regelung darf jedes Team, das die Gehaltsobergrenze zu Beginn der Saisonpause überschreitet, Gebrauch machen. Beispiele für die Anwendung dieser Regel sind die Verpflichtung von Antonio McDyess durch die Detroit Pistons in der Sommerpause 2004 oder die Verpflichtung von Ron Artest durch die Los Angeles Lakers in der Sommerpause 2009.
Mit dem im Dezember 2011 ausgehandelten neuen Tarifvertrag wurden einige Änderungen eingeführt: Für Teams, welche sich unter der Luxussteuergrenze befinden, gibt es eine Durchschnittslohn-Ausnahme (Mid-Level Exception) in Höhe von 5 Millionen Dollar im ersten Vertragsjahr und mit einer maximalen Länge von 4 Jahren.
Für Teams über der Luxussteuergrenze gibt es diese Ausnahme in einer abgespeckten Version mit 3 Millionen Dollar Gehalt im ersten Jahr und einer Maximallänge von 3 Jahren.
Dazu kam noch eine dritte Ausnahme für Teams, welche sich sogar unter der Gehaltsobergrenze befinden und keine der beiden oben genannten Ausnahmen nutzen können: Für solche Mannschaften dürfen ihren Raum unter der Obergrenze nutzen und zusätzlich noch einen oder mehrere Spieler für 2,5 Millionen Jahresgehalt über höchstens 2 Jahre verpflichten. Diese 3 Ausnahmen sind bis zum Ende der Saison 2012/2013 in ihrer Höhe festgesetzt und werden erst danach jährlich um 3 % steigen.
Zwei-Jahres-Regel
Die Zwei-Jahres-Regel erlaubt es, einen Free Agent zu einem Anfangsgehalt von 1,672 Mio. US-Dollar (Stand: 2009/10) für bis zu zwei Jahre zu verpflichten. Wie die Regel für den Durchschnittslohn kann auch die Zwei-Jahres-Regel zwischen verschiedenen Spielern aufgeteilt werden. Eine Gehaltserhöhung darf nicht 8 % per Annum überschreiten. Ein Beispiel für die Anwendung dieser Regel ist die Verpflichtung von Karl Malone durch die Los Angeles Lakers vor der Saison 2003/04.
Rookie-Regel
Unabhängig von der Überschreitung der Salary Cap darf ein Team in der ersten Draft-Runde immer einen Rookie zu den gängigen Rookie Scale Salaries (Rookie-Gehalt abhängig von der Draft-Position) verpflichten.
Larry-Bird-Regel
Die wahrscheinlich bekannteste Ausnahmeregel ist nach dem Spieler Larry Bird benannt. Die Boston Celtics waren das erste Team, dem es erlaubt wurde, die Salary Cap zu überschreiten, um mit ihrem Spieler Larry Bird einen neuen Vertrag abzuschließen. Free Agents, die für die Anwendung dieser Regel in Frage kommen, werden im Tarifvertrag als qualifying veteran Free Agents oder Bird Free Agents bezeichnet. Die Regelung ermöglicht es einem NBA-Team, ihre Salary Cap zu überschreiten, um einem ihrer eigenen Free Agents einen neuen Vertrag anzubieten, der bis zum Maximallohn gehen kann. Damit ein Spieler zu einem Bird Free Agent werden kann, muss er mindestens drei Jahre in Folge für dasselbe Team gespielt haben, ohne entlassen oder das Team als Free Agent gewechselt zu haben. Die Gestaltung der Verträge, z. B. bestehend aus drei aufeinanderfolgenden Einjahresverträgen oder einem Dreijahresvertrag, ist dabei unerheblich. Wird der Bird Free Agent zu einem anderen Team getradet, behält er seine Rechte bei, sodass sein neues Team von der Larry-Bird-Regel weiterhin Gebrauch machen und die Gehaltsobergrenze sprengen bzw. weiter überschreiten kann. Verträge nach dieser Regel können maximal über fünf Jahre abgeschlossen werden. Durch den aktuellen Tarifvertrag ist es außerdem für Spieler mit Bird-Rechten unattraktiv einen neuen Vertrag zu unterschreiben, bevor der alte Vertrag ausgelaufen ist, da das Maximalgehalt einer Verlängerung niedriger ist als ein neuer sog. maximum contract.
Early-Bird-Regel
Die Early-Bird-Regel ist eine abgeschwächte Form der Larry-Bird-Regel. Free Agents, für die diese Regel angewendet werden kann, werden early qualifying veteran Free Agents genannt. Nach zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten ohne Entlassung oder Wechsel als Free Agent kann das Team seinem eigenen Free Agent einen neuen Vertrag zu veränderten Konditionen anbieten, dem zufolge der Spieler entweder 175 % seines alten Lohns oder den NBA-Durchschnittslohn erhält, abhängig davon, welcher der beiden Beträge höher ist. Early-Bird-Verträge müssen eine Laufzeit von mindestens zwei und maximal vier Saisons betragen.
Die Early-Bird-Rechte verfallen, wenn der Spieler zu einem anderen Team getradet wird. Allerdings bleibt hierbei dem Spieler das Recht vorbehalten, gegen einen ihn betreffenden Trade sein Veto einzulegen.
Ein Beispiel hierfür ist die Weigerung Devean Georges, einem Trade von den Dallas Mavericks zu den New Jersey Nets in der Saison 2007/08 zuzustimmen.
Non-Bird-Regel
Free Agents, die sich für die Anwendung der Non-Bird-Regel eignen, werden im Tarifvertrag non-qualifying Free Agents genannt. Damit ist gemeint, dass sie sich weder für die Larry-Bird-Regel noch für die Early-Bird-Regel qualifizieren. Gemäß der Non-Bird-Regel können Teams einen neuen Vertrag mit ihrem eigenen Free Agent abschließen, der dem Spieler entweder mindestens 120 % des Vorjahreslohns oder mindestens 120 % des von der NBA definierten Mindestlohns garantiert. Der höchste der beiden Beträge wird hierfür gewählt. Verträge nach dieser Regel dürfen bis zu vier Jahre andauern.
Regel für den Mindestlohn
Ein Team kann auch bei überschrittenem Salary Cap einen Spieler für bis zu zwei Jahre zum Minimalgehalt der NBA verpflichten. Bei einem 2-Jahresvertrag erhält der Spieler im zweiten Jahr den Mindestlohn dieser Saison. Für den Vertrag darf kein Bonus bei Vertragsabschluss gezahlt werden. Bei einem Trade des Spielers, der den Mindestlohn bezieht, bleibt die Regelung und damit der Vertrag für sein neues Team bestehen. Es können beliebig viele Spieler unter dem Mantel dieser Ausnahmeregelung verpflichtet werden.
Trade-Regel
Unter der Annahme, dass ein Team einen Spieler #1 für einen Spieler #2, dessen Gehalt geringer ist als das von Spieler #1, eintauscht, so kann betreffendes Team die Gehaltsdifferenz innerhalb eines Jahres für andere Trades nutzen. Diese Regelung findet vor allem dann Anwendung, wenn Draft Picks (Wahlrecht beim NBA-Draft) unmittelbar gegen einen anderen Spieler getradet werden. Da Draft Picks keinen Gehaltswert haben, besteht die einzige Möglichkeit zur Kompensation des Gehalts in der Anwendung der Trade-Regel. Weiterhin kann diese Regel dazu genutzt werden, den Verlust eines Free Agents auszugleichen, indem das vom Verlust betroffene Team einen Vertrag mit seinem Free Agent abschließt, den Spieler anschließend tradet und so einen finanziellen Spielraum für spätere Spielerverpflichtungen erhält. Diese Regelung gilt nicht für Trades, an denen mehr als zwei Spieler beteiligt sind, obgleich weitere Zahlungen oder Draft Picks als Bestandteil des Trades erlaubt sind. Ein Beispiel für die Anwendung dieser Ausnahme ist die Verpflichtung von Lamar Odom durch die Dallas Mavericks, die zuvor Tyson Chandler nach New York geschickt hatten.
Regel für verletzte Spieler
Diese Regelung erlaubt es einem Team, das bereits die Gehaltsobergrenze überschritten hat, für einen arbeitsunfähigen Spieler einen Ersatz zu vergünstigten Konditionen zu verpflichten. Zur Anwendung dieser Regel muss die voraussichtliche Ausfallzeit durch einen von der NBA ausgewählten Arzt bestätigt werden. Das Maximalgehalt des Ersatzspielers beträgt entweder 50 % von dem Gehalt des verletzten Spielers oder aber das des Durchschnittslohns für Teams unter der Luxussteuergrenze, je nachdem, welcher der beiden Beträge geringer ausfällt.
Obgleich es jedem Team freisteht, mit einer Ausnahmeregelung mehrere Spieler zu verpflichten, ist es jedoch nicht möglich, für die Verpflichtung eines einzigen Spielers mehrere Regelungen zu kombinieren.
In der Saison 2009/2010 wurde Trevor Ariza eben über diese Ausnahme von den Houston Rockets unter Vertrag genommen.
Seit 2011 kann der bzw. die als Ersatz verpflichteten Spieler über ein Jahr verpflichtet werden. Vorher waren bis zu 5 Jahre möglich.
Luxussteuer
Durch die zahlreichen Ausnahmeregelungen ist es einem Team möglich, den Salary Cap fast unbeschränkt zu überschreiten. Um die Teams trotzdem davon abzuhalten, verlangt die NBA eine Luxussteuer genannte Abgabe, wenn der Salary Cap deutlich überschritten wird. Der Betrag, um den die Mannschaften den Salary Cap überziehen dürfen ohne die Luxussteuer zahlen zu müssen, wird in einer komplizierten Formel festgelegt. Für jeden Dollar, der über diese Toleranzgrenze hinaus an Spielergehältern gezahlt wird, musste ein Team einen weiteren Dollar an die NBA abführen. Während die meisten Teams den Salary Cap überschreiten, lagen nur sehr wenige außerhalb der Toleranzgrenzen. In der Saison 2005/06 lagen diese bei 61,7 Millionen Dollar. Die New York Knicks sind seit einigen Jahren das Team mit den höchsten Gehaltsausgaben. In der Saison 2005/06 betrugen diese 124 Millionen Dollar und lagen damit um 74,5 Millionen über dem Salary Cap und um 62,3 Millionen über dem Toleranzbereich. Diesen Betrag musste James L. Dolan, der Besitzer der Knicks, an die NBA überweisen. Alle gezahlten Luxussteuern werden unter den Teams aufgeteilt, die nichts bezahlen mussten. So fließen diesen Teams oftmals einige Millionen zu, die zur Verbesserung der Chancen finanzschwächerer Teams beitragen.
Im Sommer 2005 wurde der neue Tarifvertrag um eine Amnestie-Klausel ergänzt. Diese gibt jedem Team die einmalige Möglichkeit, genau einen Spieler zu entlassen und ihn so aus der Berechnung der Luxussteuer auszuschließen. Diese Entscheidung ist dabei ausschließlich für die Berechnung der Luxussteuer relevant. Die Mannschaft muss dem entlassenen Spieler sein Gehalt weiter in voller Höhe bezahlen und es geht auch weiterhin in die Berechnung des Salary Caps ein. Während der Laufzeit des gekündigten Vertrags darf das Team den Spieler nicht erneut verpflichten. Ansonsten wird der Spieler wie jeder andere entlassene Spieler behandelt.
Die Amnestie-Klausel wurde spöttisch auch "Allan-Houston-Regel" genannt, da Allan Houston als das Symbol für einen Free Agent galt, dem noch vor der Einführung der Luxussteuer ein dramatisch überhöhter Vertrag gegeben wurde. Die New York Knicks entschieden sich jedoch gegen Allan Houston und entließen stattdessen Jerome Williams. Ebenfalls zur Anwendung der Amnestie-Klausel wurden Michael Finley, Brian Grant und Derek Anderson entlassen. Während Williams und Grant ihre Karrieren unmittelbar beendeten, wechselten Finley und Anderson zu anderen Teams, während sie weiterhin auch von ihren alten Mannschaften Höchstlöhne erhielten.
Auch im neuen CBA (2011/2012) gab es wieder eine Amnestie-Klausel, welche nur für Spieler, die ihre Verträge vor der Saison 2011/2012 unterzeichnet haben, wirksam ist. Unter anderem Gilbert Arenas, Charlie Bell, Baron Davis und Chauncey Billups fielen dieser Klausel zum Opfer. So entlassene Spieler können anschließend in einem Bieterverfahren von den Teams unter der Gehaltsobergrenze verpflichtet werden. Finden sich keine Interessenten, so wird der betroffene Spieler Free Agent und kann von jeden Team (zum Mindestgehalt) verpflichtet werden.
Die Luxussteuer wird bis zum Ende der Saison 2012/2013 wie bisher (1 Dollar für einen Dollar) berechnet.
Danach wird diese wie folgt verschärft:
Luxussteuer ab der Saison 2013–14
Erklärung:
Der erhöhte Steuersatz gilt für Teams, die in den 4 vorherigen Jahren bereits Luxussteuer bezahlt haben. Höchstens 50 % dieser Steuereinnahmen werden an die Teams ausgeschüttet, welche keine Zusatzabgabe entrichten mussten. Was genau mit den restlichen 50 % geschehen soll ist im aktuellen CBA nicht explizit geregelt.
Beispiele:
Hat ein NBA-Team, welches nicht unter den erhöhten Steuersatz fällt, Spielergehälter, welche in der Summe um 7 Millionen Dollar über der Luxussteuergrenze liegen, so muss dieses für die ersten 5 Millionen 1,50 Dollar pro Dollar, also 7,5 Millionen Dollar, zahlen und für die restlichen 2 Millionen 1,75 Dollar pro Dollar. Insgesamt wären in dem Beispiel also 11 Millionen Dollar Luxussteuer fällig, welchen nur 7 Millionen Dollar an Gehältern gegenüberstehen.
Ein weiteres NBA-Team überschreitet seit 5 Jahren die Luxussteuergrenze. Nun liegen die Spielergehälter um 18 Millionen über dieser Grenze. In der Folge werden für die ersten 5 Millionen Dollar 12,5 Millionen an Luxussteuer fällig. Die nächsten 5 Millionen würden dann 13,5 Millionen Dollar an Steuer anfallen. Dazu kämen dann 17,5 Millionen für die dritte Tranche von 5 Millionen und weitere 12,75 Millionen für die letzten 3 Millionen. Insgesamt würde eine derartige Überschreitung 56,25 Millionen allein an Luxussteuer kosten.
Langfristig ist es also selbst für finanzstärkere Franchises unattraktiv, die Luxussteuergrenze dauerhaft weit zu überschreiten, da dem Vorteil von theoretisch besseren Spielern eine unverhältnismäßig große finanzielle Mehrbelastung gegenübersteht.
Entwicklung
Mit Ausnahme der Saisons 2002/03, 2009/10, 2011/12 und 2012/2013 wurde der Salary Cap bisher in jedem Jahr angehoben.
Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung seit der Einführung des Salary Caps im Jahr 1984.
NBA Salary Cap in US-Dollar
Siehe auch
Salary Cap
Literatur
Joshua Mendelsohn: The Cap: How Larry Fleisher and David Stern Built the Modern NBA. University of Nebraska Press, Lincoln 2020, ISBN 978-1-4962-1878-0.
Weblinks
FAQ zum Salary Cap (engl.)
Einzelnachweise
National Basketball Association
Steuern und Abgaben
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6220192
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https://de.wikipedia.org/wiki/Beckington%20Castle
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Beckington Castle
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Beckington Castle ist ein historisches Wohnhaus in dem Dorf Beckington in Somerset, England. Das Gebäude ist im Grade II* als Listed Building eingestuft.
Es wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts an der Stätte eines mittelalterlichen Bauwerkes errichtet und war Wohnsitz verschiedener Honoratioren und diente auch als Schule und Hotel. Heute wird es als Bürogebäude genutzt.
Geschichte
Das Gebäude wurde anstelle eines früheren, mittelalterlichen Bauwerkes zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut von William Long, einem Tuchmacher und dem Gründer der Kirche St George. In 1569 lebte dessen Sohn Thomas hier. Irgendwann vor 1616 wurde es an James Ley, 1. Earl of Marlborough verkauft.
Mehrere ortsansässige Kaufleute besaßen das Haus im Laufe des 18. Jahrhunderts, etwa Christopher Brewer, Samuel Love und Nathaniel Mortimer. In den 1780er Jahren gelangte Beckington Castle in den Besitz der Familie Chislett, die es bis 1870 behielt. Erstmals 1839 wurde die Bezeichnung „Castle House“ auf das Haus angewandt. Daraus wurde später „The Castle“ und schließlich „Beckington Castle“. 1870 kaufte George Esdaile das Anwesen für 450 Pfund Sterling. Der nächste Besitzer war der Colonel Augustus Hill, in dessen Eigentum es sich von 1896 bis 1901 befand.
Edward Milles Nelson war von 1902 bis 1926 Eigentümer des Hauses. Nelson war Präsident der Royal Microscopical Society und Autor des Buches The Cult of Circle Builders. Danach war es das Haus von Captain Hamilton von den Coldstream Guards, der später den Titel 3. Baron Hamilton of Dalzell erbte. 1942 wurde darin sein Sohn, der Politiker Archie Hamilton, Baron Hamilton of Epsom geboren.
Das Anwesen diente auch als Hotel und als Ausstellungsraum für Antiquitäten. Von 1945 bis 1970 wurde es von der Ravenscroft School genutzt. Als im Februar 1966 im Heizraum des Bauwerks ein Feuer ausbrach, wurde der Großteil der Innenausstattung vernichtet. Die Schule wurde für eine Woche geschlossen und setzte dann ihren Betrieb in den Nebengebäuden fort, bis die Schäden beseitigt waren.
Beckington Castle wurde 1989 in schlechtem Zustand von Systems Engineering & Assessment Ltd (SEA) gekauft; dieses Unternehmen gewährt dem britischen Verteidigungsministerium Unterstützung in technischen Belangen und bei der Beschaffung. 1995 und 1996 wurde Beckington Castle mit der Unterstützung der Stadtverwaltung und durch English Heritage renoviert und dient seitdem SEA als deren Firmensitz.
Das Gebäude hat den Ruf, es spuke in ihm. Es war möglicherweise das erste Anwesen in England, das in einer Verkaufsanzeige mit diesem Merkmal angepriesen wurde. 2007 wurde eine Untersuchung auf paranormale Aktivität durchgeführt.
Architektur
Das dreistöckige Gebäude hat drei hohe Giebel mit Mauerkronen und Giebelreitern an der Vorderseite und zwei ähnliche Seitengiebeln auf jeder Seite.
Einzelnachweise
Grade-II*-Bauwerk in Somerset (Unitary Authority)
Erbaut im 17. Jahrhundert
Wohngebäude in England
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8134411
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https://de.wikipedia.org/wiki/Samuel%20Bogley
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Samuel Bogley
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Samuel Walter Bogley (* 16. November 1941 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1979 und 1983 war er Vizegouverneur des Bundesstaates Maryland.
Werdegang
Samuel Bogley besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat, die Duke University und die University of Maryland. Nach einem anschließenden Jurastudium an der University of Baltimore und seiner 1968 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in diesem Beruf zu arbeiten. Politisch schloss er sich der Demokratischen Partei an. In seiner Heimat bekleidete er einige lokale Ämter. 1970 wurde er in den Bezirksrat im Prince George’s County gewählt.
Im Jahr 1978 wurde Bogley zum Vizegouverneur von Maryland gewählt. Dieses Amt bekleidete er zwischen 1979 und 1983. Dabei war er Stellvertreter des Gouverneurs Harry Hughes. Im September 1988 wurde er von Präsident Ronald Reagan in die Behörde Merit Systems Protection Board berufen, die sich um die Rechte der Bundesangestellten kümmert. Später praktizierte er wieder als privater Rechtsanwalt.
Mit seiner Frau Rita hat er acht Kinder.
Weblinks
Biografie im Staatsarchiv von Maryland
Vizegouverneur (Maryland)
Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
Rechtsanwalt (Vereinigte Staaten)
US-Amerikaner
Geboren 1941
Mann
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7585456
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aisling%20Blake
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Aisling Blake
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Aisling Blake (* 23. Juli 1981 in Dublin) ist eine irische Squashspielerin.
Karriere
Aisling Blake begann ihre professionelle Karriere im Jahr 2001 und gewann auf der WSA World Tour vier Titel. Ihre höchste Platzierung in der Weltrangliste erreichte sie mit Rang 21 im Februar 2013. Mit der irischen Nationalmannschaft nahm sie an mehreren Weltmeisterschaften und Europameisterschaften teil. 2013 gewann sie die irische Landesmeisterschaft, als sie ihre Landsfrau Madeline Perry erstmals im Endspiel schlug. Zuvor war sie stets an Perry gescheitert. Aisling Blake war von Beginn des Jahres 2013 bis zum Januar 2014 amtierende Präsidentin der WSA. 2015 beendete sie ihre Karriere.
Erfolge
Vizeeuropameisterin mit der Mannschaft: 2012, 2013
Gewonnene WSA-Titel: 4
Irischer Meister: 2013
Weblinks
Spielerprofil bei psaworldtour.com (englisch)
Einzelnachweise
Squashspieler (Irland)
Irischer Meister (Squash)
Teilnehmer an den World Games (Irland)
Geboren 1981
Ire
Frau
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5470553
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https://de.wikipedia.org/wiki/Zieli%C5%84ski-Palast%20%28Kielce%29
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Zieliński-Palast (Kielce)
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Der Zieliński-Palast in der polnischen Stadt Kielce ist nach Tomasz Zieliński (1802–1858) benannt und befindet sich in der Innenstadt. Der Gebäudekomplex mit neogotischen Elementen ist Bestandteil der ehemaligen bischöflichen Residenzanlagen in Kielce. Er liegt an der Zamkowa-Straße zwischen dem ehemaligen Bischofspalast (im Norden) und dem „Park Stanislawa Staszica“ (im Süden). Er grenzt direkt an das ehemalige Gefängnis an und wird heute als „Dom Środowisk Twórczych“ (Haus der Künstler oder Haus der Kunst [genau: Haus des künstlerischen Umfelds]) genutzt.
Ensemble
Die Anlage besteht aus dem älteren Haupthaus, dem sich in ostwärtiger Richtung ein neogotischer Anbau anschließt. Der Anbau besteht aus einem Turmgebäude, in dem ein Treppenhaus untergebracht ist, und einer verbindenden, kleinen Orangerie. Die Ausgestaltung der Gebäude enthält weiterhin Elemente des Klassizismus und der Neo-Renaissance. Insgesamt entsteht so ein romantischer Gesamteffekt.
Im Inneren des Palastes befinden sich heute ein Konzertsaal, ein Clubsaal, der „Poniatowski“- und der „Portrait-Saal“, ein Café/Restaurant, eine Bibliothek und die Orangerie. Im sich anschließenden parkähnlichen Garten befindet sich ein einstöckiges Gebäude mit Holzportika und eine Erinnerungssäule, die Künstlern des 19. Jahrhunderts gewidmet ist. In den Sommermonaten wird hier ein Außencafe betrieben. Der Garten wird zum „Stanislaw Staszica-Park“ von einer Mauer abgegrenzt, die teilweise mit Zinnen, Schießscharten und einem stilisierten Wehrtürmchen („Plotkarka“, auf Deutsch: Gerüchteerzähler) versehen ist.
Westlich wird der hintere Garten von einem weiteren zum Ensemble gehörenden Gebäude abgeschlossen. Im vorderen Garten stehen moderne Skulpturen.
Geschichte
Der Palast steht auf dem Gelände des ehemaligen Gutshofes des bischöflichen Gebäudekomplexes. Hier befanden sich bis zum 18. Jahrhundert die bischöfliche Wäscherei, Stallungen und eine Reitschule. Erste Gebäude gab es an der Stelle schon im Jahr 1587; der Vorgänger des heutigen Palastes war vermutlich ein hölzernes Speichergebäude, welches später durch ein gemauertes Gebäude ersetzt wurde. Fundamente und Mauern bis zu 1,20 Metern Dicke im Erdgeschoss finden sich im heutigen Palast. Das Haus sowie angeschlossene Ställe fielen im Rahmen des Einzugs des bischöflichen Besitzes durch den Königlichen Rat Polens im Jahr 1819 an die Bergbau-Akademie.
Ab dem Jahr 1841 wurde das Gebäude an Janusz Trzetrzewiński, den damaligen Präsidenten des „Gesellschaft des Zivilgerichtes“ von Kielce (Towarzystwa Trybunału Cywilnego w Kielcach) übergeben. Im Folgejahr gelangte es in den Besitz des Bankdirektors Andrzej Suchecki, der es vermutlich ausbauen ließ. Von ihm erwarb der Kielcer Landrat Tomasz Zieliński das Anwesen am 1. Juni 1847. Bis zum Jahr 1851 ließ er das Gebäude erneuern.
Unter Zieliński, der ein großer Sammler und Förderer von Kunst und Kultur war, wurde das Anwesen zu einem Zentrum Kielcer Kulturschaffender. Künstler wie Józef Szermentowski, January Suchodolski, Wojciech Gerson und Franciszek Kostrzewski (1826–1911, war ein polnischer Maler, Zeichner und Karikaturist) verkehrten hier. Ein Museum entstand. Zieliński ließ einen romantischen Park anlegen und gestaltete die diesem Garten zugewandte Gebäudefassade sowie Elemente der Gartenmauer im Stil der Neo- und Pseudorenaissance (dazu gehörten die „Plotkarka“ sowie Schießscharten).
Nachdem Zieliński 1858 gestorben war, ging das Anwesen an seine Frau Teofila über. Die vererbte den Palast an ihren in Warschau lebenden Bruder Ludwik Andrzej Pietka, der das Objekt 1868 an den Kielcer Arzt Stefan Łuszczkiewicz verkaufte. Die nächsten Besitzer wurden das Ehepaar Antecki. Von ihnen kaufte 1907 der Glashüttenbesitzer Izydor Władysław Ziembiński das Anwesen.
Nachdem es in den 1920er Jahren zu Teilumbauten und einer Verschlechterung der Bausubstanz gekommen war, wurde bereits 1935 begonnen, den Zustand zur Zeit Zielińskis wiederherzustellen. Im Jahr 1972 wurde der Club der Kunstverbände („Klub Związków Twórczych“) untergebracht. Seit 1985 ist der Palast der Sitz der Kielcer Künstlerhauses („Domu Środowisk Twórczych“). Hier werden heute Konzerte, Ausstellungen und Konferenzen veranstaltet. Ein Restaurant wird betrieben und Gästezimmer werden angeboten.
Weblinks
Satellitenaufnahme bei Google Maps
Website des Dom Środowisk Twórczych in Kielce
Einzelnachweise
Palast in Polen
Kulturdenkmal in der Woiwodschaft Heiligkreuz
Kielce
Bauwerk in Kielce
Religion (Kielce)
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7358005
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https://de.wikipedia.org/wiki/Dryander-Nationalpark
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Dryander-Nationalpark
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Der Dryander-Nationalpark (englisch: Dryander National Park) ist ein Nationalpark im Osten des australischen Bundesstaates Queensland.
Lage
Er liegt 938 Kilometer nordwestlich von Brisbane, 60 Kilometer südöstlich von Bowen und 20 Kilometer nördlich von Proserpine.
Landesnatur
Im Park wird eine Küstenlandschaft mit Trockenwäldern geschützt, in der die stark gefährdete Art des Proserpine-Felskängurus eine Heimat gefunden hat. Vom Park aus hat man einen guten Ausblick auf die Whitsunday Islands.
Weblinks
Offizielle Website des Parks (englisch)
Einzelnachweise
Nationalpark in Queensland
Nationalpark in Australien und Ozeanien
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3898793
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vansbro
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Vansbro
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Vansbro ist eine Ortschaft (Tätort) in der schwedischen Provinz Dalarnas län und Hauptort der gleichnamigen Gemeinde. Der Ort liegt 82 km westlich von Borlänge an der Mündung des Vanån in den Västerdalälven. Bekannt ist Vansbro vor allen für Vansbrosimningen, einen Wettbewerb im Langstreckenschwimmen.
Geschichte
Die Siedlung wurde zum ersten Mal als Wahnbro oder Wansbro in verschiedenen Texten des frühen 18. Jahrhunderts genannt, darunter in einem Werk des Naturforschers Carl von Linné. Der Namensteil Bro () bezieht sich auf eine einfache Holzbrücke aus Flößen über den Vanån. Der Zusammenfluss der genannten zwei Flüsse hatte große Bedeutung für die Flößerei und damit für die Holzindustrie der gesamten Region. Außer den Arbeitern auf den Flößen und Fährmännern ließen sich anfänglich nur wenige Personen in Vansbro nieder.
Entstehung der Bahnlinien
Die Situation änderte sich, nachdem Pläne für eine Eisenbahnlinie bekannt wurden. Die Urbanisierung erwies sich als schwierig, da der Wald recht dicht war und jedes Jahr im Frühling eine Hochwasserflut drohte. Nach dem Bau der Bahnstrecke, die einen Teil der Inlandsbana darstellt, bestand die Bevölkerung überwiegend aus Bahnarbeitern und Personen mit Berufen im Umfeld der Eisenbahn.
Im Gegensatz zu anderen aufstrebenden Bahnorten, die oft mit einem pompösen Bahnhof ausgestattet wurden, hatte Vansbro anfänglich nur ein Stationsgebäude aus Holz an der Strecke von Mora zum See Vänern. Danach verbesserten sich die Verkehrsverhältnisse deutlich. 1892 entstand eine Nebenbahn nach Malung. Vansbro wurde dann in die Planung neuer Bahnstrecken einbezogen. 1898 erhielt eine weitere Strecke von Ludvika über Ängelsberg nach Vansbro (heute Teil der Västerdalsbana) die Baugenehmigung. Der Bau verzögerte sich bis 1907, da umliegende Ortschaften einen Anschluss an diese Linie verlangten. Schon vor diesem Zeitpunkt war ein moderner Bahnhof entstanden, da der alte Holzbau 1898 einem Brand zum Opfer fiel. Die neuen Bürger kamen zum einen aus Dalarna selbst, doch der überwiegende Teil zog von Värmland hierher. Oft waren sie einfach dem Bahnbau mitgefolgt. 1934 erfolgte die Verlängerung der neuen Strecke entlang des Västerdalälven nach Särna.
1969 wurde der Teil der Inlandsbana, welcher durch Vansbro führt, stillgelegt, doch die Versorgung erfolgt weiterhin über die Västerdalbahn. Der stillgelegte Abschnitt kann nun von Touristen mit Fahrraddraisinen genutzt werden.
Neben der Bahn gibt es verschiedene Buslinien, die hauptsächlich in ost-westlicher Richtung verlaufen.
Industrialisierung
Zusammen mit der Eisenbahn entstanden mehrere Sägewerke in Vansbro, was ein weiteres Bevölkerungswachstum zur Folge hatte. Der Heimatforscher Karl-Erik Forsslund beschrieb Vansbro in seinem Buch Wanån, Järna, Nås wie folgt: „… eine große und geschäftige Eisenbahn- und Industriesiedlung, die fast mit amerikanischer Geschwindigkeit gewachsen ist“.
Bildung
Das örtliche Gymnasium zeichnet sich durch landschaftstypische Programme, wie Bergwandertourismus und Fahrradwandern, aus.
Bekannte Personen
Björn Skifs (* 1947), Sänger und Schauspieler
Gunde Svan (* 1962), mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister im Skilanglauf
Per Brandt (* 1972), Biathlet
Anna-Karin Strömstedt (* 1981), Biathletin und Skilangläuferin
Moa Ilar (* 1997), Skilangläuferin
Literatur
Karl-Erik Forsslund: Wanån, Järna, Nås. Stockholm 1926.
Jon Lindholm: Etablerade och nykomlingar – En historisk studie över motsättningar mellan Järna och Vansbro 1924–1971. C-uppsats i historia, Linköpings universitet, 2007 (pdf).
Erik Wanfors: Vansbro järnvägshistoria. Fehrms tryckeri HB, Vansbro 1996.
Einzelnachweise
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https://de.wikipedia.org/wiki/Brunswick%20Records
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Brunswick Records
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Brunswick Records ist ein 1887 in den Vereinigten Staaten gegründetes Plattenlabel.
Geschichte
Firmengründung / Aufstieg
Ihre Anfänge hatte die Firma noch als Tochterunternehmen der Brunswick-Balke-Collender Company, später Brunswick Corporation, einem Hersteller vornehmlich von Sportausrüstungen. Diese Firma begann 1916 zunächst mit der Produktion von Phonographen, bevor sie mit der Vermarktung ihrer ersten Aufnahmen begann. Diese wurden nur in kleiner Stückzahl aufgelegt und ausschließlich in Kanada vertrieben.
Im Januar 1920 wurde eine neue Auflage von Brunswick Records in den USA und Kanada eingeführt. Das Mutterunternehmen vermarktete die Firma sehr intensiv und so stieg das Unternehmen in nur wenigen Jahren zu einem der größten Plattenlabels der USA auf. 1925 übernahm Brunswick Vocalion Records, das insbesondere durch seine Blues- und Jazzaufnahmen bekannt war. Zusammen mit der Victor Talking Machine Company und Columbia Records zählte Brunswick Records zu den sogenannten „Big Three“ im Plattengeschäft.
Brunswick veröffentlichte in den 1920er-Jahren fast alle Musikstile, die es gab. Neben Jazzkünstlern wie Al Jolson, Isham Jones, Ben Bernie und Abe Lyman hatte man auch klassische Orchester wie das New York String Quartet, das Cleveland Orchestra und das New York Philharmonic unter Vertrag. Auch Folk- und Old-Time-Musiker wie Frank Ferera, Buell Kazee, Dock Boggs, Mac and Bob, Vernon Dalhart, Lowe Stokes und Hoke Rice nahmen für Brunswick Platten auf. Weniger erfolgreich war das Label im Blues, obwohl jede andere Firma in dieser Zeit sogenannte „race records“ aufnehmen ließ, die speziell auf den afroamerikanischen Markt abzielten. Eine der wenigen schwarzen Gruppen bei Brunswick waren Andrew & Jim Baxter.
1926 schloss die deutsche Polyphonwerke AG einen Vertrag mit Brunswick Records über den Austausch von Lizenzen und Matrizen. In der Folge erschienen in Deutschland Platten vor allem mit amerikanischer Jazz-Musik unter den Markenzeichen Brunswick-Balke, Brunswick-Balcolco oder Brunswick-Ba-Co. Das Deutsche Patentamt lehnte das Wort „Brunswick“ ohne Zusätze bis 1930 ab, weil der Name einer Stadt frei verfügbar sein müsse. Erst dann wurde das Label als „verkehrsbekannt“ genehmigt.
Tochterunternehmen von Warner Brothers
Im April 1930 verkaufte die Brunswick Corporation die Firma Brunswick Records an Warner Brothers, welche hofften, mit der Firma die Umstellung auf den Tonfilm besser bewältigen zu können. Unter Warner Brothers wurde eine Reihe bekannter Künstler verpflichtet, darunter Noah Beery, Charles King, J. Harold Murray, die Mills Brothers und Bing Crosby, der schnell der größte Star des Labels wurde.
Verpachtung an verschiedene Unternehmen
Wegen technischer Probleme und der einbrechenden Verkaufszahlen infolge der Depression wurde Brunswick Records im Dezember 1931 an die American Record Corporation (ARC) verpachtet. Die Geschäftszahlen verschlechterten sich weiter und so sah sich das Unternehmen gezwungen, die insolvente britische Tochter Brunswick Limited an Decca Records zu verkaufen.
1939 wurde ARC von dem bekannten Medienunternehmen CBS übernommen. Diese stellte die Produktion des Brunswick Labels 1940 ein. Dies sowie nicht dem Pachtvertrag entsprechende Verkaufszahlen führten zur Auflösung des Pachtvertrages zwischen Warner Brothers und ARC bzw. CBS. In Folge wurde das Label an Decca Records USA verkauft, an dem Warner Brothers ebenfalls beteiligt war.
Tochterunternehmen von Decca Records
1944 belebte Decca das Brunswick Label wieder neu, hauptsächlich durch Neuauflagen früherer Erfolge, insbesondere Bing Crosbys Hits von 1931 und Jazzmusik der 1920er.
Da Decca Records USA nur die Namensrechte an Decca in den USA besaß, veröffentlichte man nach dem Zweiten Weltkrieg außerhalb der USA unter den Labeln Brunswick Records. Ab 1962 wurde die amerikanische Decca Records Inc. eine Division von MCA Inc., welche 1968 die Labels Brunswick Records und Coral Records unter dem neuen Label MCA Records vereinigte.
Künstler
Erwähnenswerte Künstler, die bei Brunswick zwischen 1916 und 1940 unter Vertrag waren, sind:
Bing Crosby
Buell Kazee
Wendell Hall
Hoke Rice
Duke Ellington
A. A. Gray
Vernon Dalhart
Louis Armstrong
Lowe Stokes
Teddy Wilson
Des Weiteren spielte Brunswick in den 1950er-Jahren eine wichtige Rolle im Rock'n'Roll. Einige dieser Künstler waren:
Buddy Holly
Bill Haley
Billy Lee Riley
Wayne Walker
Jackie Wilson
Little Richard
LaVern Baker
Weblinks
Official site
history
Brunswick Records: From Brunswick to Warner Bros., Decca, et al.
History of Brunswick and Vocalion
Einzelnachweise
US-amerikanisches Musiklabel
Schellackplattenlabel
Jazz-Label
Blues-Label
Major-Label
Major-Sublabel
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maria%20Janitschek
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Maria Janitschek
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Maria Janitschek, geborene Tölk (* 22. Juli 1859 in Mödling, Kaisertum Österreich; † 28. April 1927 in München) war eine deutsche Schriftstellerin österreichischer Herkunft. Sie schrieb zunächst unter dem Pseudonym Marius Stein.
Leben
Maria Janitschek, uneheliches Kind der aus einer Offiziersfamilie stammenden Anna Tölk, wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf. Ihre Ausbildung machte sie teilweise in einer ungarischen Klosterschule. Als sie 19 Jahre alt war, zog sie mit ihrer Mutter nach Graz, wo sie unter dem Pseudonym Marius Stein erstmals eine journalistische Tätigkeit ausübte. Die Zeitungen Moderne Dichtung und Wiener Rundschau gehörten zu ihren Arbeitgebern. Im Alter von 23 Jahren heiratete sie Hubert Janitschek, Professor für Kunstgeschichte. Beide lebten in Straßburg und Leipzig. 1893 starb ihr Ehemann, worauf sie nach Berlin und später nach München übersiedelte.
Künstlerisches Schaffen
Die ersten Bücher, die sie veröffentlichte, waren Gedichtanthologien und Novellensammlungen. Dass sie sich sehr gut mit den Interessen der bürgerlichen Frauenbewegung identifizieren konnte, kann man der Themenwahl ihrer Werke entnehmen: Die Art und Weise, wie sie die Liebes- und Eheprobleme der Frauen ihrer Zeit verarbeitete, wurde damals als äußerst freizügig empfunden. 1889 erschien ihr erster Gedichtband, Irdische und unirdische Träume, in dem auch das heftig kritisierte Gedicht 'Ein modernes Weib' enthalten war. 1909 wurde ihre Novellensammlung Die neue Eva in Deutschland verboten.
Émile Zola, Henrik Ibsen und Leo Tolstoi hatten in ihren Augen Vorbildcharakter, literarisch muss man sie jedoch dem Symbolismus zuordnen. Sie hatte ein Faible für starke Frauenfiguren, die zu gnadenlosen Rächerinnen werden, sobald ihnen Unrecht angetan wird. In ihren epischen Werken ging sie vordergründig dem Dualismus zwischen der sinnlich und seelisch ausgerichteten Seite im Menschen nach.
Werk (Auswahl)
Legenden und Geschichten, ? 1885
Irdische und unirdische Träume, ? 1889
Atlas, Novelle, Berlin 1893
Buch der Freiheit, Anthologie, Hrsg. Karl Henckell (enth. u. a. Texte von Maria Janitschek), Berlin 1893
Pfadsucher. Vier Novellen, Berlin 1894 Digitalisat
Im Sommerwind, Gedichte, Leipzig 1895 Digitalisat
Lilienzauber, Leipzig 1895 Digitalisat
Ninive, Roman, Leipzig 1896
Vom Weibe – Charakterzeichnungen, Berlin 1896 Digitalisat
Der Schleifstein – ein Lebensbild, Leipzig 1896 Digitalisat
Sonnenblumen, Anthologie, Hrsg. Karl Henckell (enth. u. a. Texte von Maria Janitschek), Stuttgart 1896
Gelandet, Leipzig 1897
Kreuzfahrer, [Erzählungen], Leipzig 1897 Digitalisat
Die Amazonenschlacht, Roman, Leipzig 1897
Ueberm Thal in: Nord und Süd – Eine deutsche Monatsschrift, Hrsg. Paul Lindau, Breslau 1898, Bd. 84
Frauenkraft Novellen, Berlin 1900
Aus alten Zeiten, Gedichte, Leipzig 1900 Digitalisat
Vom Weibe – Charakterzeichnungen, Berlin 1901
Auf weiten Flügeln, Novellen, Leipzig 1902
Die neue Eva, Novellen, Leipzig/Berlin 1902
Maiblumen, (Aus Aproditens Garten #1), Leipzig 1902
Feuerlilie, (Aus Aproditens Garten #2), Leipzig 1902
Pfingstsonne, Novelle, Breslau 1903
Mimikry – Ein Stück modernes Leben, Roman, Leipzig 1903 Digitalisat
Esclarmonde – Ihr Lieben und Leiden, Stuttgart 1906 Digitalisat
Eine Liebesnacht, Roman, ? 1908
Lustige Ehen – eine Geschichte, in der sich alle kriegen, Leipzig 1910
Olympier überm Tal, Zwei Novellen, (Deutsche Volkskultur in Wort, Bild und Klang #5) Berlin ca. 1910
Die Sterne des Herrn Ezelin, Roman, Leipzig 1915
Der rote Teufel, Roman, Leipzig 1916
Wildes Blut, Berlin 1916
Im Finstern, Roman, Leipzig ca. 1920
Kinder der Puszta, Roman, ? 1920
Saat und Ernte – Die deutsche Lyrik um 1925, in Selbstauswahlen der Dichter und Dichterinnen (u. a. Maria Janitschek), mit kurzen Eigenbiographien und Angabe ihrer Werke, Hrsg. Albert Sergel, Berlin/Wien 1924
Literatur
Söhnke Callsen: „Maria Janitschek – eine vergessene Autorin der Jahrhundertwende? Versuch eines werkbiographischen Portraits“, in: Literatur und bürgerliche Frauenbewegung im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Forschungsberichte und Studien, Hamburg 2010, S. 73–89. Online: Maria Janitschek – eine vergessene Autorin der Jahrhundertwende?.
Isolde Wernbacher: Maria Janitschek. Persönlichkeit und dichterisches Werk, Univ., Diss., Wien, 1950.
Weblinks
Janitscheks Gedicht Ein modernes Weib (1889) auf zgedichte.de
Janitscheks Novelle Das neue Weib aus dem Band Die neue Eva (1902) als Volltext sowie als Digitalisat aus Das Magazin № 2 vom 9. Juli 1904, S. 41–45
Frauenspuren in Mödling von Gabriele Schätzle-Edelbauer, Sylvia Unterrader, Raphaela Edelbauer, Lena Treitler
Bayerische Schriftstellerinnen und die bürgerliche Frauenbewegung um 1900 Ausstellung mit Dokumenten und Korrespondenzen von Maria Janitschek und weiteren Autorinnen im Kulturportal bavarikon
Einzelnachweise
Autor
Literatur des Symbolismus
Literatur (19. Jahrhundert)
Literatur (20. Jahrhundert)
Literatur (Deutsch)
Literatur (Österreich)
Lyrik
Erzählung
Roman, Epik
Schriftsteller (München)
Person (Cisleithanien)
Geboren 1859
Gestorben 1927
Frau
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10699385
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tarquitius
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Tarquitius
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Tarquitius ist der Name einer römischen Familie mit etruskischen Wurzeln.
Etymologie
Tarquitius ist die lateinische Entsprechung des etruskischen Namens tarqu(n)-na, auch tarcna oder tarχna. Der Name geht zurück auf den kleinasiatisch-ägäischen Gott Tarku, der mit der Einwanderung der Etrusker in Italien assimiliert wurde und sich zum Held Tarchon des etruskischen Volkes wandelte. Auf die Stammform tarchna führen zwei römische Familien ihren Namen zurück: Tarquitius und Tarquinius. Beide sind durch die etruskischen Grabfunde von Caere belegt, wobei der Name Tarquitius dort sogar noch häufiger anzutreffen ist.
Der Name Tarquitius galt den Römern als Synonym oder Nebenform von Tarquinius, wie das Beispiel der tarquitischen Treppe zeigt, die Lucius Tarquinius Superbus gebaut haben soll. Tarquitius wurde auch irrtümlich verwendet, da nach der Vertreibung der Tarquinier aus Rom eigentlich keine Mitglieder der Familie in den Überlieferungen auftauchen sollten wie im Fall des Patriziers L. Tarquinius im 5. Jh. v. Chr. Der Reiterführer unter Lucius Quinctius Cincinnatus wird deshalb in verschiedenen Quellen als L. Tarquitius aufgeführt.
Familienangehörige
Literatur
Robert Maxwell Ogilvie: Titi Livi, Ab urbe condita. Buch I–V. Oxford 1974. ISBN 978-0-19-814661-2.
Robert Maxwell Ogilvie: A Commentary on Livy. Books I–V. Clarendon Press, Oxford 1965 und Nachdrucke, ISBN 0-19-814432-6.
Wilhelm Enßlin, Friedrich Münzer, Fritz Schachermeyr: Tarquinius. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV A,2, Stuttgart 1932, Sp. 2348–2391.
Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike (DNP). Hrsg. von Hubert Cancik. Metzler, Stuttgart 1996–2010, ISBN 3-476-01470-3 (16 Bände in 19 Teilbänden sowie 6 Supplementbände erschienen).
Einzelhinweise
Römisches Geschlecht
Etrusker (Person)
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1251882
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eleonora%20von%20Toledo%20%281522%E2%80%931562%29
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Eleonora von Toledo (1522–1562)
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Eleonora von Toledo (* 1522 in Toledo; † 17. Dezember 1562 in Pisa), auch Eleonora di Toledo (ital.) oder Leonor de Toledo (span.), entstammte der spanischen Adelsfamilie der Toledo und war durch ihre Heirat mit Cosimo I. de’ Medici, mit dem sie in glücklicher Ehe lebte, von 1539 bis zu ihrem Tod Herzogin von Florenz. Sie übte einen beträchtlichen politischen Einfluss aus, war wiederholt während der Abwesenheit oder Krankheit ihres Gatten Regentin des Herzogtums und förderte großzügig Künstler wie Agnolo Bronzino. Auch begünstigte sie die Ansiedlung der Jesuiten in Florenz und gründete mehrere Kirchen. Als kluge Geschäftsfrau verbesserte sie die finanziellen Verhältnisse der Medici erheblich. Zwei ihrer Söhne, Francesco und Ferdinando, folgten ihrem Vater Cosimo als Herzöge von Florenz.
Leben
Abstammung; Jugend
Eleonora Álvarez de Toledo war die zweite Tochter des späteren Vizekönigs von Neapel, Don Pedro Álvarez de Toledo aus dem Haus Álvarez de Toledo, und seiner Gattin Maria Osorio Pimentel, 2. Markgräfin von Villafranca. Nachdem ihr Vater im September 1532 zum Vizekönig von Neapel ernannt worden war, kam sie im Juni 1534 zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Isabel ebenfalls nach Neapel. Am dortigen glänzenden Hof ihres Vaters, wo die strenge spanische Etikette herrschte, verbrachte Eleonora ihre Jugendjahre. Obwohl über ihre Ausbildung wenig bekannt ist, dürfte sie einer der angesehenen Stellung ihrer Familie entsprechende und stark katholisch geprägte Erziehung erhalten haben. Dennoch hatte sie eine sephardische Jüdin, Benvenida Abravanel, zur Lehrerin, die zusammen mit ihrem Gatten Samuel zu den einflussreichsten Mitgliedern der neapolitanischen jüdischen Gemeinde gehörte. Zwischen Eleonora und Benvenida Abravanel entwickelte sich eine langfristige Freundschaft, die auch nach Eleonoras späterem (1539) Umzug in die Toskana fortbestand.
Heirat
Damals suchte der erst kurz zuvor als Herzog von Florenz an die Macht gekommene Cosimo I. de’ Medici eine Braut. Durch eine einträgliche und prestigeträchtige Heirat wollte er nützliche politische Allianzen schmieden, um seine u. a. durch Intrigen florentinischer Exilanten am französischen Hof gefährdete Herrscherstellung zu sichern. Dabei strebte er insbesondere eine enge Verbindung zu Kaiser Karl V. an, der ihm am ehesten seinen Verbleib als Herrscher von Florenz sowie die ebenfalls bedrohte Unabhängigkeit des Herzogtums selbst garantieren konnte. Zuerst hielt er vergeblich um die Hand einer unehelichen Tochter des Kaisers, Margarethe von Parma, an, die zuvor mit seinem ermordeten Vorgänger und Vetter Alessandro de’ Medici vermählt gewesen war. Nachdem auch andere Eheprojekte, u. a. eine anvisierte Heirat mit Vittoria Farnese, gescheitert waren, bat Cosimo den Kaiser durch Gesandte, ihm eine adlige, schöne und reiche Spanierin als Braut auszuwählen. Als die Entscheidung Karls V. noch ausstand, bot der der Vizekönig von Neapel, Pedro de Toledo, eine seiner Töchter als Braut für Cosimo an und ersuchte den Kaiser durch den von ihm entsandten Juan de Figueroa um die Zustimmung zu diesem Heiratsplan. Doch nicht alle kaiserliche Agenten in Italien unterstützten ein Bündnis Karls V. mit dem Medici-Herzog. Der Marquès de Aguilar, neuer kaiserlicher Botschafter beim Heiligen Stuhl, wies auch auf die Möglichkeit der Abberufung des neapolitanischen Vizekönigs hin, in welchem Fall die Ehe Cosimos mit einer von dessen Töchtern ihre politische Relevanz verlieren würde. Doch schließlich wurde die Knüpfung familiärer Banden zwischen dem Herzog von Florenz und dem Vizekönig von Neapel definitiv beschlossen.
Pedro de Toledo wollte zunächst seine älteste Tochter Isabel mit Cosimo verheiraten. Der florentinische Herzog war jedoch durch seinen Bevollmächtigten in Rom, Agnolo Niccolini, gewarnt worden, dass Isabel hässlich und geistlos sei. Infolgedessen bestand Cosimo darauf, ihre jüngere Schwester Eleonore von Toledo ehelichen zu dürfen. Möglicherweise hatte er sie bereits 1535 gesehen, als er mit Alessandro de’ Medici Neapel besucht hatte. Zwei in seinem Auftrag im Februar 1539 nach Neapel gereiste Gesandte, Luigi Ridolfi und Iacopo de’ Medici, erreichten in einmonatigen Verhandlungen den Abschluss eines Ehevertrags. Dieser wurde am 29. März 1539 unterschrieben und sah u. a. die Zahlung einer Mitgift von 20.000 Scudi durch den Vater der Braut vor, während Cosimo sich verpflichtete, Eleonore zwei Geschenke im Gesamtwert von 30.000 Scudi zu machen. Am selben Tag fand Eleonores Heirat per procurationem statt.
Eleonore bemühte sich, ihre Lese- und Schreibkompetenz in italienischer Sprache zu steigern, indem sie die ihr von Cosimo geschickten Briefe ohne fremde Hilfe zu lesen versuchte. Am 11. Juni 1539 verließ sie Neapel auf dem Seeweg, um sich auf die Reise zu ihrem Bräutigam zu machen. Begleitet wurde sie von ihrem Bruder García, ihren Cousins Pedro und Gutierro de Toledo und zahlreichen spanischen Rittern und Hofdamen, darunter einigen sehr vertrauenswürdigen Gefolgsleuten des Vizekönigs. Die den Hochzeitszug transportierende Flotte bestand aus sieben Schiffen, die von Neapel nach Livorno segelten, wo sie am Morgen des 22. Juni anlegten. Dort bereitete Onofrio Bartolini de’ Medici, Erzbischof von Pisa, Eleonore und ihrem Gefolge einen festlichen Empfang. Von Livorno brach Eleonore noch am selben Tag nach Pisa auf und traf auf halbem Weg zu dieser Stadt auf ihren Bräutigam. Das Herzogspaar begab sich dann zusammen mit Eleonores spanischem Gefolge und den Cosimo begleitenden florentinischen Aristokraten zur in Poggio a Caiano gelegenen Medici-Villa, wo es einige Tage verweilte, bis die Vorbereitungen für seinen festlichen Einzug in Florenz genügend weit gediehen waren. Dieser erfolgte am 29. Juni 1539, wobei Eleonore und Cosimo von der Porta al Prato zur Basilica di San Lorenzo schritten, wo ihre persönliche Trauung stattfand. Danach begannen die mehrere Tage dauernden Hochzeitsfeierlichkeiten in der Medici-Villa an der Via Larga. Auf der im großen Hof des Palastes errichteten, überdachten und von kostbaren Wandteppichen gesäumten Bühne wurde eines der ersten großen Hofspektakel im Florenz des 16, Jahrhunderts veranstaltet. So wurde u. a. Antonio Landis fünfaktige Komödie Il Commodo mit Musik von Francesco Corteccia aufgeführt. Agnolo Bronzino und andere Florentiner Künstler steuerten prächtige Bühnenbilder bei. Diese Festlichkeiten, zu denen auch üppige Bankette gehörten, wurden in einem später gedruckten Brief des Gelehrten Pier Francesco Giambullari an den florentinischen Gesandten am kaiserlichen Hof, Giovanni Bandini, beschrieben.
Cosimo wollte mit diesen glänzenden Festen die kulturellen Aktivitäten in Florenz wiederbeleben, die nach der langen Belagerung der Stadt durch kaiserlich-päpstliche Streitkräfte (1529–30) zum Erliegen gekommen waren, sowie ferner die Sympathie der Florentiner erwerben. Doch wurde letzteres Ziel nicht im gewünschten Umfang erreicht, da laut dem Chronisten A. Marucelli da San Gallo viele Untertanen Cosimos dessen Heirat mit Eleonora ablehnten, die sie für eine „spanische Barbarin“ und Feindin von Florenz hielten. Daher war die Herzogin zunächst als Ausländerin im Volk unbeliebt. Immerhin bedeutete die Eheschließung für Cosimo eine Steigerung seines politischen Prestiges. Durch seine Verbindung mit dem mächtigen spanischen Adelshaus der Toledos stieg er zu einem bedeutenden Herrscher im Reich Karls V. auf. Der Kaiser schätzte die Loyalität des Medici-Herzogs und betrachtete ihn als wichtige Stütze seiner Machtausübung in Italien. Pedro de Toledo unterstützte seinen Schwiegersohn u. a. auch durch Lieferung von neapolitanischem Getreide, wenn in Florenz Lebensmittelknappheit herrschte. Ein Teil des Gefolges, das Eleonora nach Florenz begleitet hatte, eine Gruppe spanischer Damen und Pagen, die Eleonore seit ihrer Kindheit in Neapel betreut hatte, blieb weiterhin dauerhaft im Dienst der Herzogin. Dazu gehörten vor allem Eleonoras ältere Kammerzofe María de Contreras, sowie Pedro de Solís, ein früherer Diener des Vizekönigs, der Eleonore bei deren außerhalb ihrer offiziellen Pflichten liegenden Angelegenheiten unterstützen sollte.
Eheleben und Nachkommen
Trotz des politischen Arrangements von Eleonoras Heirat verlief die Ehe mit Cosimo I. de’ Medici glücklich. Die Eheleute brachten einander Zuneigung und Wertschätzung entgegen. Cosimo blieb der Gattin während der gesamten Ehe treu. Dies war die Ausnahme unter den damaligen fürstlichen Ehen. Aufgrund ihrer vielen Kinder sicherte sie den Fortbestand des vom Aussterben bedrohten Hauses Medici. Das von Cosimo für die Gattin gewählte Motto Cum pudore laeto fecunditas (Fruchtbarkeit mit heiterer Keuschheit) spielte auf ihre zahlreiche Nachkommenschaft und eheliche Treue an. Gemäß seinen politischen Absichten betonte der Herzog seine familiären Tugenden wiederholt öffentlich; er verglich sich gern mit Augustus und dessen propagierter Wiederherstellung der familiären Werte nach den Bürgerkriegswirren in der Endzeit der Römischen Republik, während Eleonora sich als Inkarnation der Juno darstellen ließ. Neben dem bereits erwähnten Motto wurden weitere Devisen für die Herzogin gewählt, die das beispielhaftes Bild als Ehefrau und Mutter hervorhoben, so in der Florentiner Akademie u. a. das Motto famam servare memento (Bedenke, den Ruhm zu bewahren), die sie unter dem Namen Ardente Alterata (Durch in Liebe entbrannt sein verändert) frequentierte.
Eleonora und Cosimo hatten elf Kinder, von denen fünf Söhne und drei Töchter das Erwachsenenalter erreichten:
Maria (* 3. April 1540; † 19. November 1557), verlobt mit Alfonso II. d’Este, starb vor der Hochzeit
Francesco (* 25. März 1541; † 19. Oktober 1587), Großherzog der Toskana
Isabella (* 31. August 1542; † 16. Juli 1576), ⚭ 1558 Paolo Giordano I. Orsini
Giovanni (* 28. September 1543; † 20. November 1562), Bischof von Pisa und Kardinal
Lucrezia (* 7. Juni 1545; † 21. April 1561), ⚭ 1558 Alfonso II. d’Este
Pietro (Pedricco) (* 10. August 1546; † 10. Juni 1547)
Garzia (* 5. Juli 1547; † 12. Dezember 1562), starb an Malaria
Antonio (*/† Juli 1548)
Ferdinando (* 30. Juli 1549; † 3. Februar 1609), Großherzog der Toskana
Anna (* 19. März 1553; † 1. August 1553)
Pietro (* 3. Juni 1554; † 25. April 1604), ermordete seine Gattin Eleonora di Garzia di Toledo
Herzogin von Florenz
Nach ihrem Einzug in Florenz wohnte Eleonora von Toledo mit ihrem Gemahl Cosimo de’ Medici zunächst im an der Via Larga gelegenen Palazzo Medici, der aber für Eleonoras zahlreiche meist spanische Hofdamen, Pagen und Diener nicht genügend Platz bot. Im Mai 1540, kurz nach der Geburt ihrer ältesten Tochter Maria, zogen Eleonora und Cosimo in den Palazzo della Signoria um, der renoviert und nunmehrige Hauptresidenz des Herzogspaars wurde. Das für Eleonora bestimmte Appartement des Palasts war mit einer Kapelle mit biblische Szenen darstellenden Fresken von Bronzino ausgestattet. Auch prangte in diesem Raum das Doppelwappen der Familien Medici und Toledo als Symbol des von diesen Geschlechtern eingegangenen Bündnisses. Laut einer Inventarliste von 1553 wurden die in dem Palazzo gelegenen Räumlichkeiten von Cosimos Mutter Maria Salviati nach deren Tod (1543) von Eleonoras jüngstem Bruder Luis de Toledo und ihrem Onkel Francisco de Toledo bewohnt. 1549 erwarb die Herzogin den am Arno gelegenen Palazzo Pitti als neue Sommerresidenz der Medici. 1550 beauftragte sie Niccolò Tribolo, hinter diesem Palazzo die monumentalen Boboli-Gärten anzulegen, die für die Öffentlichkeit unzugänglich waren.
Politischer Einfluss
Trotz ihrer anfänglichen Unbeliebtheit im Volk gewann Eleonora bald großen politischen Einfluss in Florenz, indem Cosimo sie oft als Beraterin hinzuzog. Als fähige Organisatorin besaß sie das Vertrauen ihres Mannes, der sie oft in seiner Abwesenheit als Regentin walten ließ, was damals keineswegs üblich war. Erstmals ernannte Cosimo seine Gattin wenige Tage nach der am 1. August 1541 erfolgten Taufe ihres ältesten Sohns Francesco zur Regentin, als er zu einem Treffen mit Kaiser Karl V. nach Genua reiste. Den Namen ihres Sohns hatte Eleonora aufgrund eines Gelübdes gewählt, das sie während einer einige Monate zuvor von ihr unternommenen Wallfahrt zum Franziskanerheiligtum von La Verna abgelegt hatte. Zuerst war Eleonora ob der nun auf ihr lastenden Verantwortung bestürzt, scheint aber in der Folge ihre politischen Fähigkeiten bewiesen zu haben. Dennoch erklärte sie, als Cosimo in Begleitung ihres Vaters Pedro de Toledo nach Florenz zurückkehrte, dass sie in ihrer Eigenschaft als Regentin die Erwartungen ihres Gatten nicht habe erfüllen können. Im gleichen Jahr 1541 protestierte sie auch gegen Übergriffe kaiserlicher Truppen in ihren Territorien. Anlässlich einer weiteren Abwesenheit Cosimos bei einem Treffen mit dem Kaiser im Mai und Juni 1544 in Genua übernahm Eleonora erneut die Leitung der Staatsgeschäfte in Florenz. Als der Herzog im Herbst 1544 ernsthaft erkrankte, fungierte Eleonora wiederum für etwa zehn Monate als Regentin. Dieselbe Stellung hatte sie nochmals in der ersten Hälfte der 1550er Jahre während des Kriegs zur Eroberung Sienas inne, wenn Cosimo anlässlich dieses Konflikts abwesend oder auf militärische Angelegenheiten konzentriert war.
Eleonoras politischer Einfluss erstreckte sich auch auf die Mitsprache bei der Vergabe von Ämtern, Gnadenerweisen und Subventionen an Untertanen. Zahlreiche Gesuche dieser Art wurden zuerst an sie herangetragen und waren mit der Bitte um ihre Fürsprache beim Herzog verbunden. Insbesondere spielte sie die Rolle der Vermittlerin zugunsten des 1548 zum Erzbischof von Florenz ernannten Antonio Altoviti, dem Cosimo aufgrund der Medici-feindlichen Gesinnung von Altovitis Vater die Einreise in seine Diözese verweigerte.
Trotz ihrer zahlreichen Schwangerschaften beteiligte sich Eleonora an vielen Aktivitäten ihres Gemahls, so an seinen 1560 unternommenen Staatsbesuchen in Siena und Rom, an seinen zahlreichen Inspektionsreisen in verschiedene Teile seines Herzogtums sowie an seinen langen Winteraufenthalten in Pisa und Livorno. Wegen ihrer Vorliebe für Jagd und Fischfang begleitete sie Cosimo auch auf seinen ausgedehnten Jagdausflügen. Obwohl am Hof Cosimos im Gegensatz zu den Ausschweifungen seines Vorgängers Alessandro eine striktere Moral herrschte und Eleonora ihre Kinder, vor allem ihre Töchter, streng erzog, ging die Herzogin gern auch anderen höfischen Vergnügungen wie dem Karten- und Glücksspiel mit oft hohen Einsätzen nach.
Wirtschaftliche Aktivitäten
Auch in die finanziellen und ökonomischen Unternehmungen der Medici war Eleonora maßgeblich involviert. Sie war geschäftstüchtig und verbesserte durch ihr Geschick die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Familie erheblich. Durch Aufnahme großer Kredite bei florentinischen und genuesischen Bankiers finanzierte sie u. a. Immobilienkäufe wie jenen des Palazzo Pitti und den Erwerb großer Landgüter in der Umgebung von Pisa und Livorno sowie von Lehen auf der Insel Giglio. Die Herzogin war vor allem an der Landwirtschaft interessiert und betrieb auf ihren Ländereien Getreideanbau sowie Bienen- und Seidenraupenzucht. Durch ihre sorgsame Verwaltung steigerte sie die Rentabilität der herzoglichen Ländereien und sie ließ Ernteüberschüsse bis nach Spanien verschiffen. Ferner beteiligte sie sich an Geschäften im Bereich des Bergbaus. Mit den von ihr aufgenommenen Darlehen bezahlte sie auch von ihr vergebene Aufträge an Künstler und diverse karitative Werke. An ihren über das Herzogtum hinausgehenden Handels- und Finanzaktivitäten beteiligten sich Kaufleute wie Alfonso Lopes Gallo, die zwischen Florenz und Neapel operierten, wo die Herzogin über ihren Agenten Biffoli Finanztitel und andere Güter erwarb. Ihr beträchtliches Vermögen verwaltete sie selbst; im Staatsarchiv von Florenz sind zahlreiche ihrer Käufe, Landkonzessionen, Pachtverträge und Schenkungen dokumentiert.
Patronin von Künstlern und religiösen Institutionen
Ein wesentlicher Schwerpunkt von Eleonoras Wirken in Florenz war ihre systematische Förderung von Kunst und Kultur in der Arnostadt. Ihr auf diesem Gebiet gezeigtes Mäzenatentum betrachtete sie als wesentlichen Teil der Regierungstätigkeit eines weisen Fürsten. Zu ihren Lieblingsmalern gehörte Agnolo Bronzino, der zahlreiche Porträts von Eleonore und ihren Verwandten anfertigte. Ferner schuf dieser Künstler Fresken für Eleonoras Privatkapelle im Palazzo della Signoria. Weitere von der Herzogin geförderte Künstler waren Giorgio Vasari und Niccolò Tribolo. Von 1559 bis 1564 schuf Vasari in ihrem Auftrag in ihren Gemächern Fresken mit Darstellungen berühmter Frauen, deren Taten mindestens jenen bedeutender Männer gleichkamen, so die biblische Heldin Esther, Penelope und die florentinische Heldin Gualdrada Berti. Vermutlich wollte die damals in mittleren Jahren stehende Fürstin dadurch anstelle des bisher hauptsächlich mit ihrem öffentlichen Erscheinungsbild assoziierten Attributs der Fruchtbarkeit stärker andere Tugenden wie Klugheit und Tapferkeit in den Vordergrund rücken. Außerdem engagierte sie für mehrere Bildhauerei- und Goldschmiedearbeiten Benvenuto Cellini, doch fiel dieser später u. a. aufgrund seines mürrischen Charakters bei der Herzogsfamilie in Ungnade. Zur Förderung der Dichtkunst wurde in Florenz unter ihrer Patronage die Accademia degli Elevati gegründet. Auch war sie die treibende Kraft bei der Wiedereröffnung der Universität von Pisa. Sie wurde literarisch durch Dichter gefeiert, so durch Jerónimo Jiménez de Urrea, der Eleonora in seiner spanischen Übersetzung des Orlando furioso in die Reihe der illustren spanischen Aristokratinnen aufnahm.
Die über Eleonoras Heirat verbundenen Adelshäuser der Medici und Toledo tauschten auch regelmäßig zahlreiche Kunst- und Wertgegenstände untereinander aus; Gemälde, Schmuck, Skulpturen, Carrara-Marmor und Bücher zirkulierten zwischen Florenz, Neapel und Spanien. Die Künstler selbst arbeiteten ebenfalls bisweilen mal im Dienst der einen, dann der anderen Adelsfamilie. Eleonora zeigte hierbei u. a. eine ausgesprochene Vorliebe für teure Gewänder und Juwelen.
1546 wurde Eleonora die italienische Übersetzung eines Traktats des spanischen Humanisten Juan Luis Vives gewidmet, den dieser 1523 für die englische Königin Katharina von Aragón verfasst hatte. Vives’ Werke erfreuten sich an Cosimos Hof großer Beliebtheit. Seine Synthese aus christlichen Prinzipien und moralischen Werten der klassischen Antike bildete eine Ergänzung zur neuplatonischen florentinischen Tradition und bot dem Herzog eine nützliche höfische Ethik auf dem Gebiet der Abhängigkeitsbeziehungen, die den Fürsten und das Volk durch ein System von Gefälligkeiten auf der Basis von Profit verbanden. Das Studium von Vives’ Werken veranlasste Eleonora auch, Benedetto Varchi 1546 mit einer italienischen Übersetzung von Senecas Traktat De beneficiis zu beauftragen.
Im religiösen Bereich war u. a. von Bedeutung, dass Eleonora als gläubige Katholikin dafür sorgte, dass die Jesuiten nach anfänglichem Misstrauen wohlwollend in Florenz aufgenommen wurden. Der spanische Jesuit Diego Laínez wurde ihr geistlicher Vater und gewann sie als Fürsprecherin seines Ordens bei Cosimo. Unter Laínez’ Einfluss ließ die Herzogin das erste Jesuitenkolleg und viele Kirchen in Florenz gründen. Sie bedachte Kirchen und Klöster häufig mit Schenkungen und veranlasste testamentarisch die 1568 erfolgte Gründung des Benediktinerinnenklosters Monastero nuovo di via della Scala in Florenz, das für Töchter von Adligen des Herzogtums bestimmt war. Gute Beziehungen unterhielt Eleonora mit Papst Pius IV., ein Verwandter der Medici, der sie 1560 mit der Verwaltung vakanter kirchlicher Pfründe, die auf dem Gebiet ihres Herzogtums lagen, betraute. Verbunden war damit die Verpflichtung, die Erlöse wohltätigen Zwecken zuzuführen. Durch diesen Vertrauensbeweis des Papstes wurde auch ein langwieriger Streit zwischen Cosimo und dem Heiligen Stuhl beigelegt.
Förderung von Verwandten und Landsleuten
Bei vielen Florentinern blieb Eleonora trotz ihrer guten Ehebeziehung mit Cosimo und ihrer Verdienste für den Staat unbeliebt. Die Herzogin galt als hochmütig und abgehoben; auch wurde ihr die Begünstigung ihrer spanischen Landsleute, deren Gesellschaft sie bevorzugte, vorgeworfen. Sie war stolz auf ihr Heimatland und präferierte, eher auf Spanisch als auf Italienisch zu schreiben. Bereits anlässlich ihrer ersten Schwangerschaft waren ihr von ihrem Vater im Februar 1540 weitere spanische Hofdamen geschickt worden. Später kamen neue Diener hinzu, sodass fast ihre gesamte Dienerschaft aus Spaniern bestand, welche die Herzogin mit Zuwendungen bedachte. Die Jesuiten sandten spanische Priester zu Verhandlungen mit der Herzogin, da sie nur mit spanischen Ordensmitgliedern zu sprechen wünschte.
Seit Eleonoras Hochzeit mit Cosimo baten ferner ihre Brüder, aber auch andere Verwandte und Bedienstete des neapolitanischen Vizekönigs Cosimo häufig um Gunsterweise. Eleonoras Onkel Francisco de Toledo war kaiserlicher Botschafter in Florenz und weilte daher häufig am Medici-Hof. Er konnte u. a. Karrieren von Spaniern in Diensten des Herzogs arrangieren. Ein Vetter des neapolitanischen Vizekönigs, der ebenfalls Pedro de Toledo hieß, wurde ein Höfling Cosimos und war für diesen in Neapel und Rom tätig. Eleonora unterstützte stets ihre Brüder. So befahl sie im August 1548 die Auszahlung von 6000 Dukaten an ihren Bruder García über die genuesischen Bankiers Andrea Imperiale und Giovanni Battista Lercari auf einer Messe in Lyon. García benannte nach seiner Schwester seine gleichnamige Tochter. Besonders begünstigte Eleonora aber ihren jüngsten Bruder Luis, dessen lange Aufenthalte in Florenz sie finanzierte. Auch kam sie öfter für dessen Schulden auf. Im Juni 1560 versprach Luis, seiner Schwester die riesige Summe von 100.000 Dukaten zurückzuzahlen. Testamentarisch vermachte ihm Eleonora als ihrem einzigen Bruder, den sie in ihrem letzten Willen bedachte, einen Geldbetrag von 500 Escudos.
Tod
In ihren letzten Lebensjahren musste Eleonora mehrere familiäre Schicksalsschläge verkraften, die ihre durch ihre zahlreichen Geburten geschwächte Gesundheit weiter untergruben. So starb ihre älteste Tochter Maria im November 1557 im Alter von nur 17 Jahren, ehe sie ihren Verlobten Alfonso II. d’Este, Herzog von Ferrara, heiraten konnte. Mit Letzterem wurde dann Eleonoras Tochter Lucrezia verheiratet, starb aber ebenfalls erst 16-jährig im April 1561. Im Herbst 1562 durchreiste Eleonora mit ihrem Gatten und zwei Söhnen, dem kurz zuvor zum Kardinal erhobenen Giovanni sowie Garzia, die Maremma nahe Livorno. Die beiden Söhne erkrankten in dieser Gegend an Malaria. Giovanni starb am 20. November 1562 an dieser Seuche, der Garzia nur drei Wochen später ebenfalls erlag. Geschwächt durch eine Lungentuberkulose, an der sie schon länger laborierte, und möglicherweise ebenfalls mit Malaria infiziert, starb auch Eleonora bereits am 17. Dezember 1562 im Alter von nur 40 Jahren während ihres Aufenthalts in Pisa in Gegenwart ihres untröstlichen Ehemanns und eines jesuitischen Beichtvaters. Die Begräbnisfeierlichkeiten fanden am folgenden 28. Dezember statt, ehe sie in der Medici-Gruft der Florentiner Basilica di San Lorenzo beigesetzt wurde. Führende Schriftsteller ihres Hofs wie Piero Vettori, Giovanni Battista Adriani und Pietro Perondini verfassten Grabreden auf die verstorbene Fürstin und verherrlichten sie in Gedichten. Zwei von Eleonoras Söhnen, Francesco und Ferdinando, sollten ihrem Vater Cosimo später in der Herrschaft nachfolgen.
Porträts der Eleonora von Toledo
Bronzino: Eleonora von Toledo. 1543. Nationalgalerie Prag
Bronzino: Eleonora von Toledo und ihr Sohn Giovanni, um 1545/46, Uffizien, Florenz
Bronzino: Eleonora von Toledo, 1560/62, Staatliche Gemäldegalerie, Berlin
Bronzino: Eleonore von Toledo (1522–1562), Herzogin von Toskana, Bruststück, 2. Drittel 16. Jahrhundert, Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie
Literatur
Carlos José Hernando Sánchez: Toledo, Leonor de. In: Diccionario biográfico español. Madrid 2009–2013 (Online-Version)
Konrad Eisenbichler: The cultural world of Eleonora di Toledo duchess of Florence and Siena. Aldershot 2004. ISBN 0-7546-3774-3
Anmerkungen
Weblinks
Großherzogin (Toskana)
Familienmitglied des Hauses Álvarez de Toledo
⚭Eleonora #Toledo #15221562
Geboren 1522
Gestorben 1562
Frau
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9554578
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https://de.wikipedia.org/wiki/Norddeutsche%20Ma%C3%9F-%20und%20Gewichtsordnung
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Norddeutsche Maß- und Gewichtsordnung
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Die Norddeutsche Maß- und Gewichtsordnung (im Gesetz Maaß- und Gewichtsordnung für den Norddeutschen Bund) war ein Bundesgesetz des Norddeutschen Bundes. Sie führte das metrische System in diesem Staat ein. Sie schaffte zum Teil jahrhundertealte Maße und Gewichte ab.
Die Regelung vom 17. August 1868 galt auch nach der Umbenennung des Norddeutschen Bundes in Deutsches Reich (1871) weiter. Sie trat überhaupt erst zum 1. Januar 1872 in Kraft.
Vorarbeiten im Deutschen Bund
Bereits im Vormärz war die Vereinheitlichung von Münzsystemen, Maßen und Gewichten ein Thema im Deutschen Bund gewesen. Im Jahr 1821 schlug der württembergische Bundestagsgesandte Karl August von Wangenheim im Bundestag vor, dass ein Gliedstaat den Antrag stellen solle, ein entsprechendes vorläufiges Bundesgesetz zu erlassen. Tatsächlich kam der Bundestag einstimmig zu einem Beschluss. Dies und weitere Vorstöße (zum Beispiel auf der Wiener Ministerialkonferenz 1834) führten aber nicht dazu, dass die Gliedstaaten Verhandlungen einleiteten. Teilweise regelten einige Staaten eine gewisse Vereinheitlichung untereinander.
Die Institutionen des revolutionären Deutschen Reiches 1848/1849 waren zu sehr mit anderen Problemen beschäftigt. Die Dresdner Konferenz aber, die die Wiederherstellung des Deutschen Bundes mit regelte, forderte in ihrem Abschlussbericht vom 25. April 1851, die Vereinheitlichung herbeizuführen. Im handelspolitischen Ausschuss des Bundestags wurde das Thema allerdings kaum behandelt.
Bewegung kam erst 1860 auf, nachdem mehrere Staaten Fortschritte in dieser immer wichtiger werdenden Frage gefordert hatten. Der handelspolitische Ausschuss wies darauf hin, dass der Bund durchaus kompetent sei, entsprechend Art. 19 der Bundesakte und Artikel 64 und 65 der Wiener Schlussakte. Eine Vereinheitlichung sei nützlich und wünschenswert, allerdings sei die Vorliebe für das Gewohnte ein Hindernis. Einige Ausschuss-Mitglieder meinten, dass das Ziel großteils schon erreicht sei, da viele sich am preußischen Zollpfund (à 500 Gramm) orientierten.
Im Jahr 1861 veröffentlichte der Ausschuss einen Bericht samt Entwurf. Nach Verhandlungen einer Kommission im Juli 1865 in Frankfurt legte er schließlich am 1. Dezember 1865 einen „Entwurf zu einer deutschen Maß- und Gewichtsordnung“ vor. Am 22. Februar 1866 nahm der Bundestag diesen auch an. 16 Staaten zeigten offiziell ihre Bereitschaft, die Ordnung einzuführen. Das Ende des Deutschen Bundes im Sommer 1866 beendete allerdings den Versuch, einheitliche Maße und Gewichte als Bundesgesetz zu bekräftigen.
Norddeutscher Reichstag
Im norddeutschen Bundesstaat erhielt das Parlament, der Reichstag, einen Entwurf am 13. Mai 1868. Der Gesetzentwurf entsprach im Wesentlichen dem Entwurf des Deutschen Bundes von 1865. Eine Reichstagskommission legte im Juni einen Bericht vor. Ihrer Meinung nach führte das Nebeneinander von Maßen und Gewichten im Bundesgebiet zu schweren Übelständen. Daher begrüßte sie das metrische und das Dezimalsystem, wie es auch schon in anderen europäischen Ländern eingeführt worden war. Abweichungen wie zum Beispiel ein Medizinalgewicht lehnte die Kommission ab.
Im Reichstag selbst debattierte man am 13. Juni über den Entwurf. Während die Vertreter des Bundesrats sich zurückhielten, verteidigte die Kommission den Entwurf gegenüber den Bedenken einzelner Abgeordneter. Der Historiker Pollmann nennt die Debatte ein Beispiel für offene Willensbildung, wie es sie im Reichstag durchaus gegeben hat. Schließlich nahm der Reichstag den Entwurf mit kleineren Änderungen mit großer Mehrheit an.
Inhalt
Die Maß- und Gewichtsordnung schreibt als Grundlage für Maße und Gewichte „das Meter“ vor. Unterteilt werden Einheiten nach dem Dezimalsystem (Art. 1). Das Kilogramm ist
„das Gewicht eines Liters destillirten Wassers bei + 4 Gr. des hunderttheiligen Thermometers“ (Art. 6). Weiterhin werden davon abgeleitete Einheiten eingeführt, wie das Zentimeter und das Dekagramm.
Bei den meisten Einheiten wird als Alternative eine traditionelle Bezeichnung angeboten, zum Beispiel: „das Meter oder der Stab“, „das Zentimeter oder der Neuzoll“, „das Liter oder die Kanne“. Wirklich durchgesetzt haben sich von diesen Bezeichnungen schließlich nur die Flächenmaße „Ar“ für hundert Quadratmeter und „Hektar“ für zehntausend Quadratmeter sowie einige Gewichte wie die „Tonne“ für 1000 Kilogramm. Ar und Hektar sind allerdings keine alten deutschen Bezeichnungen, vielmehr stammen sie aus der Zeit in Frankreich, als man dort das metrische System aufstellte.
Die Ordnung bezieht sich ausdrücklich auf ein „Urmaaß“ und ein „Urgewicht“, die von der preußischen Regierung aufbewahrt werden (Art. 2 und 5). Im Jahre 1860 hatte eine preußisch-französische Kommission diesen Platinstab und das Platinkilogramm mit dem „Mètre des Archives“ bzw. „Kilogramme prototype“ in Paris abgeglichen. Die Umrechnung der alten Maße und Gewichte in die neuen ist Aufgabe der deutschen Länderregierungen (Art. 21).
Des Weiteren führt die Ordnung eine „Normal-Eichungskommission“ des Bundes in Berlin ein. Sie soll das Handhaben im Bundesgebiet überwachen und für einheitliche Regeln sorgen. Außerdem gibt es Bestimmungen über das Eichwesen und die Eichämter, damit Maße und Gewichte nicht zu sehr vom Soll abweichen. Maße, Gewichte und Waagen sollen durch einen Stempel als geeicht gekennzeichnet werden, wofür eine Gebühr zu zahlen ist.
In Bezug auf das Münzgewicht verweist die Ordnung auf den Münzvertrag von 1857 (Art. 8).
Die Ordnung tritt am 1. Januar 1872 in Kraft (Art. 21). Wer die Maße und Gewichte bereits früher verwenden will, darf dies bereits ab dem 1. Januar 1870, sofern die Beteiligten sich einig sind (Art. 22).
Folgen
Die Maß- und Gewichtsordnung erscheint unter den Bundesgesetzen, die laut Bundesverfassung vom 1. Januar 1871 (Art. 80) im gesamten (um Süddeutschland erweiterten) Bundesgebiet gelten sollten. Ein Gesetz vom 16. April 1871 bestätigte die Einführung im Bundesgebiet zum 1. Januar 1872.
Siehe auch
Mess- und Eichgesetz
Weblinks
Belege
Recht (Norddeutscher Bund)
Recht (Deutsches Kaiserreich)
Historische Rechtsquelle (Deutschland)
Gewerberecht (Deutschland)
Altes Maß oder Gewicht (Deutschland)
Rechtsquelle (19. Jahrhundert)
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https://de.wikipedia.org/wiki/New%20Age%20%28Begriffskl%C3%A4rung%29
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New Age (Begriffsklärung)
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New Age steht für folgendes:
New Age, die Bezeichnung für eine Hippie-Bewegung
New Age Outlaws, ein Tag Team
New Age (Musik), eine Musikrichtung
New Age (Lied), ein Lied von Marlon Roudette
New Age (südafrikanische Zeitung), eine südafrikanische Zeitung (1953–1962)
New Age (bangladeschische Zeitung), eine englischsprachige Zeitung in Bangladesch
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https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsgericht%20Oberhausen
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Arbeitsgericht Oberhausen
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Das Arbeitsgericht Oberhausen, ein Gericht der Arbeitsgerichtsbarkeit, ist eines der dreißig nordrhein-westfälischen Arbeitsgerichte. Bei ihm sind vier Kammern gebildet.
Gerichtssitz und -bezirk
Das Gericht hat seinen Sitz in Oberhausen in der Friedrich-List-Straße 18.
Das Arbeitsgericht Oberhausen ist örtlich zuständig für Rechtsstreitigkeiten aus den Städten Oberhausen und Mülheim an der Ruhr.
Die sachliche Zuständigkeit ergibt sich aus dem Arbeitsgerichtsgesetz.
Übergeordnete Gerichte
Dem Arbeitsgericht Oberhausen sind das Landesarbeitsgericht Düsseldorf und im weiteren Rechtszug das Bundesarbeitsgericht übergeordnet.
Siehe auch
Liste deutscher Gerichte
Liste der Gerichte des Landes Nordrhein-Westfalen
Weblinks
Internetpräsenz des Arbeitsgericht Oberhausen
Übersicht der Rechtsprechung des Arbeitsgerichts Oberhausen
Einzelnachweise
Oberhausen
Organisation (Oberhausen)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Antonio%20Brizzi
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Antonio Brizzi
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Antonio Giovanni Maria Brizzi (* 7. April 1770 in Bologna; † 11. April 1854 in Tegernsee) war ein italienischer Opernsänger (Tenor) und Gesangspädagoge.
Leben
Antonio Brizzi war ein Schüler des bekannten Tenorsängers Anastasio Masso. Ab 1787 machte er als Tenorist eine bedeutende Karriere an den großen Theatern Italiens. Zu seinen Einsätzen an der Mailänder Scala gehörten u. a. seine Auftritte in der Uraufführung der Oper Clitennestra von Niccolò Antonio Zingarelli (1800) sowie jener von I Baccanali di Roma des italienischen Komponisten Giuseppe Nicolini (1801). Der Tonumfang seiner Tenorstimme mit der Klangfarbe eines hohen Baritons betrug drei Oktaven. Ihm wurde auch eine große Fertigkeit im ausdrucksvollen darstellerischen Vortrag bescheinigt.
1801 kam Brizzi zur Italienischen Oper nach Wien. In München wirkte er an der dortigen Hofoper von 1810 bis 1817 als erster Tenor und war der Liebling des Publikums. Auch seine Tochter Caroline, die als Sopranistin ausgebildet war, trat 1810–1815 in München auf und sang bisweilen gemeinsam mit ihrem Vater. Viel Beifall erntete Brizzi auch auf Konzerten und Gastspielen u. a. in Paris.
1817 wurde Brizzi in München pensioniert, lebte dann abwechselnd in Tegernsee und München und erteilte Gesangsunterricht. Im Juli 1852 erhielt er die ihm von Kaiser Napoleon ausgesetzte, aber von den Bourbonen und Louis-Philippe I. verweigerte Pension unter Napoleon III. wieder ausbezahlt. Am 11. April 1854 verstarb er in Tegernsee.
Sein Sohn Carl Brizzi (1822–1878) wurde ein relativ bekannter Landschaftsmaler, dessen bekanntestes Werk ein Panoramabild von der Ötztaler Kreuzspitze oberhalb von Vent ist, das er 1868 im Auftrag des dortigen Kuraten und Gletscherpfarrers Franz Senn angefertigt hat.
Literatur
Ada Zapperi: Brizzi, Antonio Giovanni Maria, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 14 (1972) (online)
Kutsch/Riemens: Großes Sängerlexikon. 3. Auflage.
Weblinks
Anmerkungen
Tenor
Opernsänger
Gesangspädagoge
Historische Person (Italien)
Geboren 1770
Gestorben 1854
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Chawat%20Skali
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Chawat Skali
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Chawat Skali (hebräisch: חוות סקאלי, nach englischer Umschrift Hava shel Skali oder Havat Skali) ist eine völkerrechtlich illegal errichtete israelische Siedlung im Westjordanland. Sie zählt zur Regionalverwaltung Schomron und liegt in der Nähe von Elon Moreh (hebräisch: אֵלוֹן מוֹרֶה, arabisch: آلون موريه). Der Ort wurde nach Yitzhak Skali benannt, der die Siedlung 1999 gegründet hat.
Einzelnachweise
Quellen
Nadav Shragai: At Skali's Farm, They Blame the Media for Militant Image 5. Juni 2006
Weblinks
Israelische Siedlung
Gegründet 1999
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7846908
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https://de.wikipedia.org/wiki/Yusuf%20Emre%20G%C3%BCltekin
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Yusuf Emre Gültekin
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Yusuf Emre Gültekin (* 12. März 1993 in Ankara) ist ein türkischer Fußballspieler.
Karriere
Verein
Gültekin kam in Altındağ, einem Stadtteil von Ankara auf die Welt. In Ankara begann er mit dem Vereinsfußball in der Jugend von Gençlerbirliği Ankara. 2008 wurde er an die Nachwuchsabteilung von Hacettepe SK, den Zweitverein Gençlerbirliğis, anbegegeben, kehrte aber 2010 wieder zu Gençlerbirliği zurück. Im Frühjahr 2011 erhielt er hier einen Profivertrag. Am 23. Dezember 2012 gab er in der Ligapartie gegen Bursaspor sein Profidebüt.
Nachdem er die Rückrunde der Spielzeit 2012/13 als Leihspieler bei Hacettepe SK verbracht hatte, kehrte er im Sommer 2013 zu Gençlerbirliği zurück. In den letzten Tagen der Sommertransferperiode 2014 wurde er ein weiteres Mal an Hacettepe SK ausgeliehen.
Für die Saison 2015/16 wurde Gültekin an den Zweitligisten Boluspor ausgeliehen und nach einer weiteren Saison an diesen verkauft.
Am 1. September 2020 wechselte er vom Erstligaverein Büyüksehir Belediye Erzurumspor zum Zweitligaverein Ümraniyespor.
Nationalmannschaft
Gültekin spielte 2012 zweimal für die türkische U-20-Nationalmannschaft.
Erfolge
Mit Gençlerbirliği Ankara
TSYD-Ankara-Pokalsieger: 2012
Weblinks
Fußballspieler (Boluspor)
Fußballspieler (Erzurumspor FK)
Fußballspieler (Gençlerbirliği Ankara)
Fußballspieler (Hacettepe SK)
Sportler (Ankara)
Geboren 1993
Türke
Mann
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9122275
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https://de.wikipedia.org/wiki/William%20Vainqueur
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William Vainqueur
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William-Jacques Vainqueur (* 19. November 1988 in Neuilly-sur-Marne) ist ein französischer Fußballspieler, der aktuell ohne Verein ist.
Karriere
Vainqueur begann seine Karriere beim FC Nantes, für den er im Februar 2007 in der Ligue 1 debütierte. 2011 wechselte er nach Belgien zum Europaligisten Standard Lüttich. 2014 zog er nach Russland zum FK Dynamo Moskau weiter. 2015 wechselte er nach Italien zur AS Rom, für die er im September 2015 in der Champions League debütierte.
Am 31. August 2016 kehrte Vainqueur in sein Heimatland zurück und unterzeichnete bei Olympique de Marseille aus der Ligue 1 einen Leihvertrag.
Zur Saison 2017/18 wechselte er zum türkischen Erstligisten Antalyaspor. Im Januar 2019 wurde er für den Rest der Saison an den AS Monaco ausgeliehen. Aufgrund mehrerer Verletzungen sowie einer Sperre nach einer roten Karte für zwei Spiele stand Vainqueur nur bei drei Ligaspielen für Monaco auf dem Platz.
Für die Saison 2019/20 wurde er an den FC Toulouse ausgeliehen. Seit seiner Rückkehr zu Antalyaspor und dem Vertragsende im August 2020 ist er vereinslos.
Weblinks
Profil auf asroma.com
Einzelnachweise
Fußballspieler (Antalyaspor)
Fußballspieler (FC Nantes)
Fußballspieler (Standard Lüttich)
Fußballspieler (FK Dynamo Moskau)
Fußballspieler (AS Rom)
Fußballspieler (Olympique Marseille)
Fußballspieler (AS Monaco)
Fußballspieler (FC Toulouse)
Franzose
Geboren 1988
Mann
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7261532
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mailand%E2%80%93Turin%202012
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Mailand–Turin 2012
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Das 93. Radrennen Mailand–Turin (offiziell: Milano-Torino - Trofeo Nobili Rubinetterie) fand am 26. September 2012 in Italien erstmals seit 2007 wieder statt. Das Eintagesrennen war Teil der UCI Europe Tour 2012 und innerhalb dieser in die Kategorie 1.HC eingestuft. Die Distanz des ältesten Radrennens der Welt betrug 193,5 Kilometer.
Teilnehmer
Am Start standen zehn ProTeams, sieben Professional Continental Teams und ein Continental Team. Bekannte teilnehmende Fahrer waren unter anderem Titelverteidiger Danilo Di Luca von Acqua e Sapone, Diego Ulissi und Damiano Cunego (beide Lampre-ISD), Ivan Basso, Vincenzo Nibali und Moreno Moser (Liquigas-Cannondale), Fredrik Kessiakoff, Paolo Tiralongo (Astana Pro Team), Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quickstep), Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp), Joaquim Rodríguez, Daniel Moreno (Katusha Team), Daniele Bennati, Chris Horner, der Schweizer Oliver Zaugg (RadioShack-Nissan), Alberto Contador (Team Saxo Bank-Tinkoff Bank), Pierrick Fédrigo, Sandy Casar, Thibaut Pinot (FDJ-Big Mat), John Gadret (Ag2r La Mondiale), der italienische Meister Franco Pellizotti (Androni Giocattoli-Venezuela), Filippo Pozzato (Farnese Vini-Selle Italia) sowie Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox). Johannes Fröhlinger und Simon Geschke (beide Argos-Shimano) vertraten die Farben Deutschlands am Start. Viele der 143 Teilnehmer nutzten das Rennen als Vorbereitung auf die drei Tage später stattfindende Lombardei-Rundfahrt.
Strecke und Rennverlauf
Der Start von Mailand–Turin 2012 erfolgte im Mailänder Vorort Settimo Milanese im Westen der Metropole. Die ersten vierzig Kilometer führten das Feld auf flachem Terrain nach Westen in die Stadt Novara, von wo es auf leicht ansteigender Straße zuerst nach Norden, und dann wieder nach Süden in Richtung Vercelli ging. Schließlich bewegten sich die Fahrer nach Südwesten. Kurz vor Turin stand ein erster, 4,1 Kilometer Anstieg auf dem Programm. Nach der Abfahrt in die Metropole begann der 3,5 Kilometer lange Schlussaufstieg (9,2 % steil) zur Wallfahrtskirche Superga im Osten der Stadt.
Nach 24 Kilometern konnten sich mit den beiden Italienern Alfredo Balloni (Farnese Vini-Selle Italia) und Federico Rocchetti (Utensilnord Named) die beiden Ausreißer des Tages absetzen, die sich einen Vorsprung von maximal neun Minuten herausarbeiten konnten. Am Anstieg achtzehn Kilometer vor dem Ende wurden die beiden dann aber eingeholt, während nun Eros Capecchi (Liquigas-Cannondale) und der Pole Przemysław Niemiec (Lampre-ISD), der allerdings am Ende der Abfahrt stürzte, die Spitze bildeten. Capecchi wurde zu Beginn des Schlussaufstiegs dann von den Verfolgern gestellt, der Schwede Fredrik Kessiakoff vom Astana Pro Team setzte sich nun als Solist an die Spitze, Konterattacken aus der Verfolgergruppe blieben zunächst erfolglos, bis schließlich Joaquim Rodríguez (Katusha Team) sowie Diego Ulissi (Lampre-ISD) aufschließen konnten. Kurz darauf kam auch Alberto Contador (Team Saxo Bank-Tinkoff Bank) heran, wohingegen Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) das Hinterrad des Spaniers nicht hatte halten können. Kurz vor der Ein-Kilometer-Marke zog Contador daraufhin auch den anderen davon und feierte einen ungefährdeten Solosieg mit fünfzehn Sekunden Vorsprung auf Ulissi. Für den Vuelta-Gewinner war dies der erste Sieg in einem Eintagesrennen in seiner gesamten Profikarriere.
Endstand
Weblinks
Offizielles Roadbook des Rennens (italienisch)
Bericht auf radsport-news.com
Das Rennen auf live-radsport.ch
Radrennen 2012
Straßenradrennen in Italien
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rajon
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Rajon
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Rajon (Mehrzahl Rajons oder Rajone; , sonst ; , , , ) ist die Bezeichnung für eine Verwaltungseinheit in vielen Nachfolgestaaten der Sowjetunion wie Aserbaidschan, Georgien (bis 2006), Lettland (bis 2009), Litauen, Moldau, Kirgisistan, Russland, der Ukraine und Belarus sowie in anderen Ländern wie Bulgarien. Rajons entsprechen in etwa den deutschen Landkreisen bzw. den österreichischen Bezirken, in Städten den Stadtbezirken.
Wortherkunft
Der Begriff Rayon kommt aus dem Französischen und bezeichnet dort in der Geometrie den Radius eines Kreises. Der Ausdruck in der Geometrie wiederum wurde vom Begriff des Sonnenstrahls entlehnt. Speziell für den russischen Regierungskreis wird auf Französisch auch die Schreibweise raïon verwendet.
Heutige Verwendungen
Aserbaidschan
Aserbaidschan gliedert sich neben einer Autonomen Republik und elf Städten in 59 Rayons (; Plural: ).
Bulgarien
Verwaltung
In Bulgarien entspricht auf Verwaltungsebene ein Rajon (/; Plural: /) einem Stadtbezirk. So besteht beispielsweise die Stadt Sofia aus 24 Stadtbezirken.
In der NUTS-Gliederung (NUTS:BG) bilden die sechs Rajoni sa planirane (‚Planungsregionen‘) die Ebene 2.
Kultur
In der bulgarischen Folklore werden die kulturell unterschiedlichen Regionen auch als Rajon bezeichnet:
Nordbulgarien (von Widin bis Russe nördlich des Balkans)
Dobrudscha: nordöstlich der Linie Warna-Russe
Schop: Westbulgarien (westlich der Sredna Gora) und um Sofia
Pirin: die Südwestecke Bulgariens (bulgarisches Mazedonien)
Rhodopen: das Gebirge im Süden des Landes
Thrakien: südlich des Balkans und östlich der Sredna Gora
Strandscha: das dünn besiedelte Gebirge südlich von Burgas
Kirgisistan
Kirgisistan ist in sieben Oblaste und zwei Städte unterteilt, die wiederum (außer die Stadt Osch) in Rajone unterteilt sind.
Moldau
Seit 2003 ist die Republik Moldau in 32 Rajons () gegliedert. Sie lösten die deutlich größeren neun Kreise (, Plural: ) ab. Diese Rajons bilden mit den zwei autonomen Gebieten und den als Munizipien bezeichneten kreisfreien Städten die oberste Verwaltungsgliederungsebene der Republik Moldau.
Alle vier Jahre wird der Präsident () des Kreistags () im Zuge der landesweit einheitlichen Kommunalwahlen gewählt.
Russland
In Russland sind die Rajons verwaltungshierarchisch unterhalb der „Subjektebene“, also der obersten, föderalen Verwaltungsebene aus Gebieten (Oblast), Regionen (Krai), Autonomen Kreisen und autonomen Republiken angesiedelt. Die Rajons stehen auf derselben Ebene wie Stadtkreise (gorodskoi okrug).
In zwei Republiken Russlands werden die Rajons auch im Russischen offiziell mit den aus den jeweiligen Nationalsprachen übernommenen, leicht abgewandelten Begriffen bezeichnet, haben dabei aber den gleichen Status wie „normale“ Rajons:
in der Republik Sacha (Jakutien): Ulus (russisch , Plural , , Plural )
in der Republik Tuwa: Koschuun (russisch und , Plural russisch , Plural tuwinisch )
Auch viele Großstädte werden in Rajons untergliedert, entsprechend Stadtbezirken, die oft jeweils mehrere historische Stadtteile oder -viertel umfassen. Teilweise werden diese städtischen Rajons übergreifend als „administrative“ oder „Verwaltungsrajons“ (administratiwny rajon in Tschita) oder „innerstädtische Rajons“ (wnutrigorodskoi rajon; in Kemerowo, Nischni Nowgorod, Nowokusnezk, Prokopjewsk, Tambow, Wladikawkas) bezeichnet. In Moskau bilden 125 Rajons die zweithöchste Verwaltungshierarchieebene in zehn der zwölf Verwaltungsbezirke (administratiwny okrug). In Sankt Petersburg stellen 18 Rajons dagegen wie in anderen Großstädten die oberste Verwaltungsebene dar, sind dort aber abweichend ihrerseits in 111 Verwaltungseinheiten einer weiteren Hierarchieebene unterteilt. Einige Großstädte sind nicht in Rajons, sondern in Okrugs (was ebenfalls „Kreis“ oder „Bezirk“ bedeutet) oder Varianten davon gegliedert, beispielsweise Archangelsk („Territorialbezirke“, territorialny okrug), Krasnodar (einfach okrug) oder Omsk („Verwaltungsbezirk“, administratiwny okrug, wie Moskau in der obersten Verwaltungsebene).
Ukraine
2020 gab es 136 Rajone, die sich auf 24 Oblaste und die Autonome Republik Krim verteilten.
Historische Verwendung
In der Sowjetunion wurden Rajons schrittweise ab den 1920er Jahren eingeführt, wobei sie die früheren Ujesde (und Okrugs) des Russischen Reiches ablösten. Aus diesen Rajons sind größtenteils die heutigen, gleichnamigen Verwaltungseinheiten mehrerer oben genannter Nachfolgestaaten der Sowjetunion hervorgegangen. In Georgien blieben die territorialen Grenzen vieler früherer Rajons erhalten, diese werden aber nicht mehr als Rajons bezeichnet, sondern bilden Munizipalitäten.
Siehe auch
Föderale Gliederung Russlands
Verwaltungsgliederung Aserbaidschans
Verwaltungsgliederung der Ukraine
Liste der Rajone der Ukraine
Literatur
B. Topornin: Juriditscheskaja enziklopedija. Jurist, 2001, ISBN 5-7975-0429-4, S. 929.
Einzelnachweise
Verwaltungsgliederung Russlands
Verwaltungsgliederung Lettlands
Verwaltungseinheit
Verwaltungsgliederung Bulgariens
Verwaltungsgliederung der Ukraine
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9144965
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https://de.wikipedia.org/wiki/Massimiliano%20Valcareggi
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Massimiliano Valcareggi
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Massimiliano Valcareggi (, * 12. Februar 1995 in Triest) ist ein griechischer Skirennläufer.
Werdegang
Valcareggi gab sein internationales Debüt im Citizen-Slalom von Val Thorens. 2013 und 2015 nahm er an der WM teil. Sein bestes Ergebnis erreichte er mit dem 50. Platz im Riesenslalom 2013. 2014 nahm er an den olympischen Spielen teil und erreichte im Slalom en 37. Platz.
Erfolge
Olympische Winterspiele
Sotschi 2014: DSQ Super G, 54. Riesenslalom, 37. Slalom
Weltmeisterschaften
Schladming 2013: 50. Riesenslalom, BDNF2 Slalom
Vail/Beaver Creek 2015: DNF2 Riesenslalom, BDNS1 Slalom
Juniorenweltmeisterschaften
Crans-Montana 2011: DNF1 Riesenslalom, 59. Slalom
Roccaraso 2012: 41. Abfahrt, 50. Super G, 63. Riesenslalom, 43. Slalom, 12. Kombination,
Jasná 2014: DNS Super G, DNS1 Super Kombination, 86. Abfahrt, DNF1 Riesenslalom
Weblinks
Alpiner Skirennläufer (Griechenland)
Olympiateilnehmer (Griechenland)
Teilnehmer der Olympischen Jugend-Winterspiele 2012
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2014
Teilnehmer einer Alpinen Skiweltmeisterschaft
Sportler (Triest)
Grieche
Italiener
Geboren 1995
Mann
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4740033
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https://de.wikipedia.org/wiki/IRDC%20G11.11-0.11
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IRDC G11.11-0.11
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IRDC G11.11-0.11 ist eine dichte, kalte Molekülwolke im Sternbild Schütze. Sie hebt sich auf Infrarot-Aufnahmen als dunkle, schlangenförmige Struktur vom helleren Hintergrund der diffusen Emission der galaktischen Ebene im mittleren Infrarot ab. Das Objekt ist etwa 11.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Kürzel IRDC steht für Infrared Dark Cloud (deutsch Infrarot-Dunkelwolke).
Quellen und Einzelnachweise
IRDC G11.11-0.11 auf einer IPAC-Webseite von S. Carey
Pressemitteilung der NASA zu IRDC G11.11-0.11
Individueller astronomischer Nebel
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3120405
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alonso%20de%20Alvarado
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Alonso de Alvarado
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Alonso de Alvarado Montaya González de Cevallos y Miranda (* 1500 in Voto, Secadura, Spanien; † 1553 oder 1556 in Lima, Peru) war ein spanischer Conquistador und Ritter des Santiagoordens. Er kämpfte gegen das Heer von Quizo Yupanqui, das Lima 1536 belagerte, 1537 gegen Diego de Almagro und in der Schlacht von Las Salinas 1538. Später kämpfte er auch in Chupas und Jaquijahuana.
Leben
Herkunft und Anfänge
Alvarado stammte aus der Extremadura und war ein Vetter (oder Neffe) von Pedro de Alvarado. Dem Historiker Díaz Pérez Fue zufolge war Don García López de Alvarado el Bueno sein Vater und Doña María de Miranda seine Mutter.
Bürgerkrieg
Sapa Inca Manco Cápac II. hatte 1536 das Zeichen zum allgemeinen Aufstand der indigenen Bevölkerung gegen die Spanier gegeben, der mit einer fast ein Jahr dauernden Belagerung Cuscos verbunden war. In dieser Zeit forderte Francisco Pizarro, der einen Angriff auf Lima hatte abwehren können, aus ganz Spanisch-Amerika Verstärkung an. Als einer der Letzten traf Alvarado mit einer starken Truppe aus Guatemala ein und wurde von Francisco Pizarro von Lima nach Cusco entsandt. Mit 500 Mann zog Alvarado daraufhin Richtung Cusco, gelangte allerdings nur bis nach Jauja, wo er aus nicht nachvollziehbaren Gründen fünf Monate verbrachte.
Inzwischen war aber die Belagerung Cuscos zusammengebrochen, und Pizarros früherer Partner und nun Rivale Diego de Almagro hatte Cusco eingenommen und Pizarros Brüder Hernando und Gonzalo gefangen genommen. Bei einem nächtlichen Überraschungsangriff von Almagros fähigstem Hauptmann Rodrigo Orgóñez unterlag Alvarado im Juli 1537 in Abancay durch den Verrat seines Hauptmanns Pedro de Lerma den Truppen Almagros, noch bevor es zu einer richtigen Schlacht gekommen war. Alvarado wurde gemeinsam mit den Pizarro-Brüdern eingekerkert, aber ihm gelang die Flucht. An die Seite der Pizarro-Anhänger zurückgekehrt, besiegte er 1538 die Anhänger Almagros in der Schlacht von Las Salinas.
Auf Befehl Francisco Pizarros suchte er nach einem geeigneten Platz zur Gründung einer Siedlung auf halbem Weg zwischen Lima und Cusco. Gemeinsam mit Francisco de Cárdenas nahm er so an der Gründung von Huamanga, dem heutigen Ayacucho, teil.
Der peruanische Norden
Alvarado war der Wegbereiter von Expeditionen, die nach Amazonien vordrangen: Ausgehend von Trujillo in Nordperu überquerte er die Anden, um 1538 zu den Chachapoyas zu gelangen, wo er wenige Jahre später die gleichnamige Stadt gründete, die heute Hauptstadt des peruanischen Departamento Amazonas ist. Er forderte von seiner Truppe strenge Disziplin, die auch gegenüber den Indígenas einzuhalten war. Er ließ deshalb sogar zwei Mann wegen Diebstahls von Lebensmitteln auspeitschen. Ein anderes Mal, als Einige des endlosen Marschierens durch Sümpfe und Wälder müde waren, stellte er es jedem frei, zurückzubleiben, woraufhin alle ihm einstimmig Gefolgschaft gelobten.
Der Chronist Pedro Cieza de León schilderte die erste Gründung der Stadt Chachapoyas:
„Am fünften Tag im September im Jahre des Heils 1538 Jesu Christo trafen sich nahezu sechzig Spanier unter dem Befehl von Hauptmann Alonso de Alvarado in ‚Xalca‘, um die Stadt Chachapoyas zu gründen.“
In Chachapoyas erfuhr Alvarado von traumhaften Schätzen, die eine legendäre Stadt, das mythische Eldorado, im Dickicht des Urwaldes bergen sollte. Von dort organisierte er weitere Expeditionen, die bis zum Oberlauf des Marañón in die Nähe von Moyobamba führten.
Neue Säuberung
Diego de Almagro „el Mozo“, der Sohn Diego de Almagros, ermordete 1541 Francisco Pizarro aus Rache für den Tod seines Vaters. Im folgenden Jahr verband sich Alvarado mit dem neuen Gouverneur Cristóbal Vaca de Castro, um Diego El Mozo in der Schlacht von Chupas zu besiegen. Alvarados Loyalität und Verdienste wurden vom spanischen König Karl I. durch die Erhebung in den Ritterstand des Santiagoordens und zum Marschall von Peru belohnt.
Seit 1543 lebte Alonso de Alvarado wieder in Spanien bei Hofe. 1546 heiratete er Ana de Velasco y Avendaño. 1546 wurde er mit Pedro de la Gasca, dem neuen Vizekönig von Peru, nach Südamerika geschickt um die Rebellion des jüngeren Pizarro-Bruders Gonzalo niederzuschlagen. Im April 1548 siegte de la Gasca in der Schlacht von Jaquijahuana über die Anhänger Gonzalo Pizarros, aber dieser Sieg beruhigte die erhitzten Gemüter vieler unzufriedener Spanier über die zunehmende Kontrolle durch die Gesandten und Beamten der Krone nicht. So erhob sich einige Jahre später eine Gruppe von ihnen unter der Führung von Francisco Hernández Girón. Alvarado wurde entsandt, um sie zu bekämpfen, wurde in Chuquinga vernichtend geschlagen und floh nach Lima, wo er 1556 starb.
Literatur
Pedro de Cieza de León: Auf den Königsstrassen der Inkas., Übersetzung aus dem engl. von Victor Wolfgang von Hagen. Steingrüben-Verlag, 1971, ISBN 3-7740-0394-7.
William H. Prescott: History Of The Conquest Of Peru. BiblioBazaar 2006, ISBN 1-4264-0042-X.
Francisco Pizarro. In: Catholic Encyclopedia (1913) in der englischsprachigen Wikisource
Weblinks
(span.)
(span.)
Einzelnachweise
Person (Kantabrien)
Konquistador
Militärperson (Spanien)
Adliger (Spanien)
Ritter des Santiagoordens
Spanier
Geboren 1500
Gestorben im 16. Jahrhundert
Mann
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11154550
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https://de.wikipedia.org/wiki/Posadowsky-Canyon
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Posadowsky-Canyon
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Der Posadowsky-Canyon ist ein Tiefseegraben in der Davissee vor der Küste des ostantarktischen Kaiser-Wilhelm-II.-Lands.
Deutsche Wissenschaftler benannten ihn in Anlehnung an die Benennung der benachbarten Posadowskybai. Deren Namensgeber ist Arthur von Posadowsky-Wehner (1845–1932), der als Staatssekretär im Reichsamt des Innern einen Regierungszuschuss zur Deckung der Kosten für die Gauß-Expedition (1901–1903) unter der Leitung des deutschen Polarforschers Erich von Drygalski sicherte.
Weblinks
Posadovsky Canyon im Composite Gazetteer of Antarctica (englisch)
Posadovsky Canyon in der Datenbank des Marine Gazetteer (englisch)
Tiefseegraben
Südlicher Ozean
Arthur von Posadowsky-Wehner
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10458204
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https://de.wikipedia.org/wiki/Rab%C5%A1tejnsk%C3%A1%20Lhota
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Rabštejnská Lhota
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Rabštejnská Lhota, bis 1924 Lhota (deutsch Rabensteiner Lhota) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer südlich von Chrudim und gehört zum Okres Chrudim.
Geographie
Rabštejnská Lhota befindet sich im Tal eines namenlosen Baches am Rand des Landschaftsschutzgebietes CHKO Železné hory in den nördlichen Ausläufern des Eisengebirges. Durch den Ort führt die Staatsstraße II/340 zwischen Chrudim und Seč. In Rabštejnská Lhota liegen die Teiche Rohlík und Kopičák. Östlich erheben sich die Podhůra (356 m n.m.) und die Hůra (392 m n.m.), im Süden der Zabitý kopec (363 m n.m.), südwestlich der Rabštejnek (401 m n.m.) sowie im Nordwesten der Dubinec (315 m n.m.).
Nachbarorte sind Sobětuchy und Vrcha im Norden, Chrudim III, Píšťovy, Podhůra und Kometa im Nordosten, Slatiňany, Monako und Škrovád im Osten, Tyrolský domek, Kochánovice und Trpišov im Südosten, Týnecká hájovna und Smrkový Týnec im Süden, Rabštejn und Čejkovice im Südwesten, Palučiny, Janovice und Skupice im Westen sowie Morašice und Stolany im Nordwesten.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung von Lhota erfolgte 1414 unter den Gütern der Burg Rabstein. Das Dorf ist eine der zahlreichen nach dem Lhotensystem angelegten Ortschaften. Im Jahre 1540 verkauften die Vladiken Šárovec von Šárov die Burg Rabstein an die Königsstadt Chrudim, für die die Burg jedoch keine Bedeutung hatte. Wegen der Beteiligung der Stadt am Ständeaufstand gegen die Habsburger konfiszierte König Ferdinand I. 1547 deren Güter. Neuer Besitzer der Güter Rabstein und Slatiňany wurde Johann von Pernstein, der sie noch im selben Jahre an Hermann Lhotsky von Zasmuk verkaufte. Von 1554 bis 1575 gehörte das Gut Slatiňany mit Rabstein den Herren Franěk von Liběchov. Bohuslav Mazanec von Frymburk, der das Gut 1575 erworben hatte, bewohnte die Burg Rabstein nur noch während des Umbaus der Feste Slatiňany zu einem Schloss. Nach der Vollendung des Schlosses Slatiňany übersiedelte Mazanec 1585 wieder nach Slatiňany und überließ die baufällige Burg dem Verfall.
Nachfolgende Besitzer des Gutes Slatiňany mit Rabstein waren von 1594 bis 1622 die Karlík von Nežetice. 1623 verkaufte die Hofkammer das nach der Schlacht am Weißen Berg aus dem Besitz von Georg Karlík von Nežetice konfiszierte Gut für 24.000 Schock an Leo Burian Berka von Dubá und Lipa. Im Jahre 1670 erwarb Franz Adam von Bubna und Lititz das Gut; ab 1680 gehörte es Jaroslaus Puchart von Wodierad und Janowitz, danach ab 1710 den Herren Zumsand von Sandberg. Letztere verkauften das Gut Slatiňany mit Rabstein 1732 an Joseph Franz von Schönfeld, der es an seine Herrschaft Nassaberg anschloss. Mit seinem Tod erlosch 1737 das Grafengeschlecht von Schönfeld im Mannesstamme; seine Tochter und Universalerbin Maria Katharina heiratete 1746 Johann Adam von Auersperg, der 1753 nach dem Tod seiner Frau die Herrschaft Nassaberg erbte. 1795 übernahm Johann Adams Neffe Karl Joseph Franz von Auersperg die Herrschaft für Johann Adams Adoptivsohn und Universalerben Vincenz von Auersperg (1790–1812). Da dieser kurz nach Erreichen der Volljährigkeit verstarb, verwaltete Karl Joseph Franz von Auersperg bis zu seinem Tode im Jahre 1822 zusammen mit der Witwe Gabriela Maria, geborene von Lobkowitz, die Herrschaften Nassaberg, Schleb und Tupadl für den minderjährigen Sohn Vincenz Karl Joseph von Auersperg (1812–1867).
Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf Lhota aus 22 Häusern, in denen 159 Personen, darunter eine protestantische Familie lebten. Abseits lagen ein Hegerhaus und das Wirtshaus Krčma. Pfarrort war Slatinan. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Lhota der Herrschaft Nassaberg untertänig.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Lhota ab 1849 mit den Ortsteilen Rabstein und Týnec eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Chrudim. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum politischen Bezirk Chrudim. 1869 hatte das Dorf Lhota 177 Einwohner, in der gesamten Gemeinde waren es 434. Im Jahre 1900 lebten in der Gemeinde 561 Personen, 1910 waren es 593. Seit 1924 führt die Gemeinde den Namen Rabštejnská Lhota. Im Jahre 1949 lösten sich Smrkový Týnec und Rabštejn los und bildeten die Gemeinde Smrkový Týnec; beide Dörfer wurden 1964 wieder nach Rabštejnská Lhota eingemeindet. Ab dem 1. April 1974 gehörten Rabštejn, Rabštejnská Lhota und Smrkový Týnec als Ortsteile zu Sobětuchy. Seit dem 1. Januar 1999 besteht die Gemeinde Rabštejnská Lhota wieder.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Rabštejnská Lhota besteht aus den Ortsteilen Rabštejn (Rabenstein), Rabštejnská Lhota (Rabensteiner Lhota) und Smrkový Týnec (Fichtenteinitz). Zu Rabštejnská Lhota gehören zudem die Einschichten Perný und Tyrolský domek.
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Rabštejnská Lhota und Smrkový Týnec.
Sehenswürdigkeiten
Burgruine Rabštejnek (Rabstein), die seit 1405 nachweisliche Burg wurde 1585 verlassen
Glockenbaum in Rabštejnská Lhota, Kulturdenkmal
Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Dorfplatz von Rabštejnská Lhota
Naturdenkmal Na Skalách, neuerdings „Mořské pobřeží“ genannt, östlich von Rabštejnská Lhota. Das 1983 unter Schutz gestellte Gebiet mit einer Ausdehnung von 4,75 ha ist ein gut erhaltener Küstenabschnitt des Kreidemeeres.
Literatur
Historický lexikon obcí České republiky 1869–2005, Teil 1, S. 514
Weblinks
Geschichte von Rabštejnská Lhota
Einzelnachweise
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859836
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jack%20County
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Jack County
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Das Jack County ist ein County im Bundesstaat Texas der Vereinigten Staaten. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 8.472 ermittelt. Der Sitz der County-Verwaltung (County Seat) befindet sich in Jacksboro.
Geographie
Das County liegt nordnordöstlich des geographischen Zentrums von Texas und ist im Norden etwa 60 km von Oklahoma entfernt. Es hat eine Fläche von 2383 Quadratkilometern, wovon 9 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Das Jack County grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Clay County, Montague County, Wise County, Parker County, Palo Pinto County, Young County und Archer County.
Geschichte
Jack County wurde am 27. August 1856 aus Teilen des Cooke County gebildet. Die Verwaltungsorganisation wurde am 1. Juli 1857 abgeschlossen. Benannt wurde es nach den Brüdern Patrick Churchill Jack (1808–1844) und William Houston Jack (1806–1844). Patrick Churchill war 1837/1838 Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Republik Texas und 1840/1841 District Attorney. William Houston war 1829 Abgeordneter in der State Legislature von Alabama und diente danach als Offizier während der texanischen Revolution, wobei er in der Schlacht von San Jacinto kämpfte. Im Jahr 1836 war er Außenminister der Republik Texas und später Abgeordneter in ihrem Repräsentantenhaus und Senat.
Zwei Bauwerke im County sind im National Register of Historic Places („Nationales Verzeichnis historischer Orte“; NRHP) eingetragen (Stand 25. November 2021), wobei das Fort Richardson den Status eines National Historic Landmarks hat.
Demografische Daten
Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Jack County 8.763 Menschen. Davon wohnten 1.081 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 3.047 Haushalten und 2.227 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 4 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 88,68 Prozent Weißen, 5,55 Prozent Afroamerikanern, 0,67 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,27 Prozent Asiaten, 0,02 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 3,83 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,97 Prozent stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 7,89 Prozent der Einwohner waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
Von den 3.047 Haushalten hatten 32,7 Prozent Kinder oder Jugendliche, die mit ihnen zusammen lebten. 60,3 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 9,2 Prozent waren allein erziehende Mütter und 26,9 Prozent waren keine Familien. 24,5 Prozent waren Singlehaushalte und in 12,8 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,52 und die durchschnittliche Familiengröße betrug 2,99 Personen.
23,4 Prozent der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 10,0 Prozent zwischen 18 und 24, 29,8 Prozent zwischen 25 und 44, 21,6 Prozent zwischen 45 und 64 und 15,2 Prozent waren 65 Jahre alt oder älter. Das Medianalter betrug 37 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 120,4 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 126,2 Männer.
Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 32.500 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 37.323 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 28.838 USD, Frauen 20.216 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 15.210 USD. 10,1 Prozent der Familien und 12,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.
Orte
Antelope
Bryson
Cundiff
Gibtown
Jacksboro
Jermyn
Joplin
Perrin
Postoak
Senate
Truce
Vineyard
Wizard Wells
Siehe auch
Liste der Einträge im National Register of Historic Places im Jack County
Einzelnachweise
Weblinks
Handbuch von Texas (engl.)
"Jack County Profile" der Texas Association of Counties (engl.)
Gegründet 1856
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777535
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wappen%20Australiens
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Wappen Australiens
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Das seit dem 19. September 1912 gültige Wappen Australiens zeigt einen sechsfeldigen Schild.
Beschreibung
Das Wappen ist zweimal gespalten und einmal geteilt mit einem silbernen Bord als Hermelinbordüre. In den sechs Feldern werden die Badges (Abzeichen) der jeweiligen Bundesstaaten gezeigt.
Das erste Feld, heraldisch-rechts oben (vom Betrachter aus links oben), steht für New South Wales und zeigt in Silber ein Georgskreuz mit je einen goldenen Stern auf seinen Armen und in seiner Mitte mit einem laufenden goldenen Löwen belegt.
Das mittlere Feld der oberen Reihe zeigt in Blau das silberne Kreuz des Südens aus fünf unterschiedlich großen Sternen, über dem eine goldene Krone schwebt. Es steht für Victoria.
Das Feld heraldisch-links oben steht für Queensland und zeigt in Silber ein blaues Malteserkreuz (Victoria-Kreuz) mit mittig aufgelegter Königskrone.
Heraldisch-rechts unten in Gold ein natürlich gefärbter mit ausgebreiteten Flügeln auf einem Ast sitzender Flötenvogel. Es steht für South Australia.
Unten Mitte in Gold ein nach links gerichteter schwimmender flügelschlagender schwarzer Schwan. Das ist das Zeichen für Western Australia.
Das sechste Feld zeigt in Silber einen laufenden roten Löwen und steht für die Insel Tasmanien.
Territorien, wie etwa das Northern Territory oder das Australian Capital Territory um die Hauptstadt Canberra sind nicht im Wappen repräsentiert.
Die Schildhalter sind in natürlichen Farben auf der heraldisch rechten Seite ein Känguru, das Nationaltier Australiens, und auf der linken Seite ein Emu. Beide Tiere sind typisch für Australien und können sich nicht rückwärts fortbewegen. Das soll den Fortschritt und die Vorwärtsgewandtheit Australiens unterstreichen.
Über dem Schild schwebt ein gold-blauer Crest mit dem goldenen Commonwealth Star. Dieser hat sieben Zacken, einen für jeden der sechs Bundesstaaten Australiens und einen für die Territorien. Unter dem Schild ist als Postament ein Akaziengerank, auf dem eine silberne Schriftrolle mit dem Wort in schwarzen Majuskeln Australia liegt.
Die Gold-Akazie, in Australien Golden Wattle genannt, ist die Nationalpflanze Australiens.
Das australische Wappen ist in abgewandelter Form auch auf dem australischen Royal Standard des Monarchen, derzeit König Charles III., zu sehen.
Geschichte
Australien wurde erstmals am 7. Mai 1908 von König Eduard VII. ein eigenes Wappen verliehen. Dieses ursprüngliche Wappen zeigte einen silbernen Schild mit blauem Bord, dieser war mit sechs silbernen Schildchen mit roten Sparren besetzt. Auf dem silbernen Schild befand sich ein rotes, mit fünf Sternen besetztes Georgskreuz. Über dem Schild fand sich auf blau-gold der Stern des Commonwealth. Der Schild wurde links von einem Känguru und rechts von einem Emu gehalten. Auf einem Rasensockel, auf welchem diese stehen, lag ein Spruchband mit dem Wahlspruch Australiens „Advance Australia“ (Vorwärts, Australien). Am 19. September 1912 wurde dieses Wappen vom heutigen Wappen abgelöst.
Abzeichen des Generalgouverneurs
Die Krone und Gold-Akazie formen das Abzeichen der Generalgouverneure von Australien.
Siehe auch
Flagge Australiens
Flaggen und Wappen der australischen Bundesstaaten und Territorien
Australien
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Subsets and Splits
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