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https://de.wikipedia.org/wiki/Basil%20Hossu
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Basil Hossu
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Basil Hossu, auch Vasile Hosszu (* 16. August 1866 in Târgu Mureș (: Neumarkt am Mieresch; : Marosvásárhely), Großfürstentum Siebenbürgen; † 13. Januar 1916 in Budapest) war rumänisch-griechisch-katholischer Bischof von Gherla, Armenopoli, Szamos-Ujvár (: Neuschloss/Armenierstadt; : Szamosújvár).
Leben
Er besuchte die Grundschule in Târgu Mureș und Reghin (: Sächsisch Regen; : Szászrégen), das Gymnasium in Târgu Mureș. Nach dem Abitur schickte ihn Erzbischof Ioan Vancea im Herbst 1882 an das Päpstliche Griechische Kolleg vom Hl. Athanasius in Rom und an die Päpstliche Universität Urbaniana, dort promovierte er am 6. August 1884 zum Doktor der Philosophie. Schwer erkrankt musste er sein Theologiestudium abbrechen und am 5. Juli 1887 nach Hause zurückkehren. Kaum genesen war er im Herbst des gleichen Jahres schon wieder in Rom um sein Studium zu beenden. Auf Grund seiner hervorragenden Leistungen wurde er auf Anordnung von Papst Leo XIII. vom Studium befreit und zu den Prüfungen zugelassen und beendete es am 13. November 1887 mit dem Doktor der Theologie in Rom. Am 27. August 1888 wurde er in der Kathedrale von Blaj von Erzbischof Vancea zum Priester des Zölibats geweiht und am nächsten Tag zum Professor für Dogmatische Theologie am Theologischen Seminar in Blaj ernannt. 1898 wurde er Mitglied des Domkapitels des Erzbistums Făgăraș und Alba Iulia.
Durch kaiserliches Dekret vom 16. Mai 1903 wurde zum Bischof von Lugoj ernannt und am 25. Mai 1903 vom Papst bestätigt. Konsekriert wurde er am 21. September 1903 durch Victor Mihaly de Apșa, dem Erzbischof von Făgăraș und Alba Iulia. Mitkonsekrator war Demetriu Radu, der Bischof von Oradea (Großwardein). Am 21. September 1903 wurde er in der Kathedrale von Lugoj in sein Bistum installiert. Er ließ die Kathedrale renovieren, Kirchen bauen und renovieren, Jugendhäuser und Pfarrschulen errichten. Er ließ Katecheten ausbilden und veranstaltete Volksmissionen zur moralischen Erziehung der Gläubigen.
Am 15. November 1911 ernannte ihm Kaiser Franz Joseph I. von Österreich zum Bischof von Gherla, Armenopoli, Szamos-Ujvár. Papst Pius X. bestätigte diese Ernennung am 10. Dezember 1911 und am 11. August 1912 wurde er in der Kathedrale "Mariä-Einführung-in-den-Tempel" in Gherla inthronisiert. Auch in seinem neuen Bistum war die Katecheten- und Priesterausbildung sein großes Anliegen.
Der Budapester Arzt Dr. George Bilaşcu war sein Freund und Hausarzt. Immer, wenn er in Budapest war, wohnte er einige Tage bei ihm und ließ sich untersuchen. Bei seinem Besuch am 13. Januar 1916 verstarb er überraschend. Sein Leichnam wurde nach Gherla überführt und in der Krypta der Kathedrale beigesetzt. Sein Wunsch, im Kloster Nicula beigesetzt zu werden, ließ sich nicht erfüllen, da die Zeit zur Errichtung einer würdigen Grabstätte zu kurz war.
Basil Hossu war ein Cousin von Ioan Hossu, dem Vater von Bischof Iuliu Hossu; Kardinal in pectore, der sein Nachfolger wurde.
Weblinks
Vasile Hossu auf der Homepage der Rumänischen Griechisch-katholischen Kirche (rumänisch)
Einzelnachweise
Rumänisch griechisch-katholischer Bischof
Rumäne
Geboren 1866
Gestorben 1916
Mann
Person (Lugoj)
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7325645
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https://de.wikipedia.org/wiki/ISON
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ISON
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ISON steht als Abkürzung für:
International Scientific Optical Network, ein Zusammenschluss von astronomischen Observatorien in zehn Ländern
C/2012 S1 (ISON), ein Komet, entdeckt durch und benannt nach dem International Scientific Optical Network
ISON
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4897859
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https://de.wikipedia.org/wiki/Abengoa
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Abengoa
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Abengoa ist ein spanisches multinationales Unternehmen mit Tochterunternehmen in mehreren Bereichen wie Energieversorgung, Telekommunikation, Logistik oder Umwelttechnik.
Die Firma wurde 1941 von Javier Benjumea (1915–2001) gegründet und hat ihren Hauptsitz in Sevilla. Von 1991 bis zur spektakulären Insolvenz des Unternehmens im Jahr 2015 war sein Sohn Felipe Benjumea (* 1957) Vorstandsvorsitzender. Heute ist die Familie Benjumea nicht mehr führend an dem Konzern beteiligt.
Befesa
Bis zum Jahr 2013 gehörte zu Abengoa auch die Unternehmensgruppe Befesa, die im Bereich industrielle Entsorgung tätig ist. Zu der Gruppe gehören u. a. die Befesa Steel Services GmbH in Duisburg, die Befesa Zinc GmbH in Duisburg und die Befesa Salzschlacke GmbH in Hannover. Im Jahr 2013 wurde die Befesa an den Investmentfonds Triton Partners verkauft.
Joint Venture mit Ebro Puleva
Abengoa hat ein Joint Venture mit der spanischen Firma Ebro Puleva für die Herstellung von Biokraftstoff in mehreren Werken.
Abengoa Solar
Abengoa begann sein Engagement in der Entwicklung von Solartechnologie 1984 mit dem Bau der Plataforma Solar de Almería im Süden Spaniens.
Abengoa hat die Förderung von zwei Forschungs- und Entwicklungsprogrammen im Bereich solarthermischer Kraftwerke durch das Energieministerium der Vereinigten Staaten bekannt gemacht. Das Volumen beläuft sich auf 14 Millionen US-Dollar. Ziel dieser Programme ist die Entwicklung von Solartechnologie, die mit konventionellen Energiequellen bis 2015 konkurrenzfähig sein soll.
Finanziell
Insolvenz
Nachdem Zweifel an der Liquidität des Unternehmens aufgekommen waren und der Einstieg eines möglichen Geldgebers gescheitert war, kündigte Abengoa am 25. November 2015 an, dass die Firma vorläufigen Gläubigerschutz nach spanischem Insolvenzrecht beantragen will. Wird keine Einigung mit den über 200 Gläubigerbanken erzielt, droht die mit Abstand größte Firmenpleite in der Geschichte Spaniens. Als ursächlich gelten insbesondere die Maßnahmen der konservativen Zentralregierung, Förderungen und Einspeisevergütungen aus erneuerbaren Energien, teilweise rückwirkend, zu kürzen, außerdem überhöhte Gehälter und Abfindungen an derzeitige und ehemalige Manager des Unternehmens. Von Seiten der Partei Vereinigte Linke wurden Forderungen laut, das Unternehmen zu verstaatlichen.
Am 18. Dezember 2015 verhängte die spanische Richterin Carmen Lamela der Audiencia Nacional Kautionen, die innerhalb von 24 Stunden hinterlegt werden mussten. Die Höhe der Kautionen entspricht den Abfindungssummen der beiden höchsten Manager von Abengoa, Felipe Benjumea (11,5 Millionen) und Manuel Sánchez Ortega (4,5 Millionen), die diese sich vor dem Insolvenzantrag selbst bewilligt hatten. Der ausgewiesene Fehlbetrag bei Antragstellung betrug 9 Milliarden.
Weblinks
Offizielle Website
Website von Befesa
DOE Awards Research Projects To Abengoa Solar
Einzelnachweise
Energieunternehmen
Unternehmen (Solarenergie)
Unternehmen (Andalusien)
Organisation (Sevilla)
Gegründet 1941
Erneuerbare Energien (Spanien)
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12139827
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https://de.wikipedia.org/wiki/Adungu
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Adungu
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Adungu ist eine meist sieben- bis neunsaitige Bogenharfe der Alur im Nordwesten von Uganda an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Seit den 1960er Jahren gelangte die adungu auch in andere Landesteile und wurde allmählich in drei bis vier unterschiedlichen Größen in Ensembles übernommen. Die adungu ist konstruktiv mit der fünfsaitigen Bogenharfe kundi der Azande in Zentralafrika verwandt (Typ 2 nach Klaus Wachsmann, 1964) und unterscheidet sich von der ennanga der Baganda im Süden von Uganda (Typ 1).
Herkunft
Die ältesten Darstellungen von Harfen in Afrika sind aus der altägyptischen 4. Dynastie (um 2500 v. Chr.) überliefert. Sie repräsentieren den bereits voll ausgereiften Typus der Bogenharfe mit einem kurzen spaten- oder schaufelförmigen Resonanzkasten, der mutmaßlich auf Vorläufer bis in die 1. Dynastie (Anfang 3. Jahrtausend) zurückgeht und eine eigenständige ägyptische Entwicklung ist. Curt Sachs (1928) erkennt im flach gekrümmten Bogen der mannshohen altägyptischen Harfen als Ausgangspunkt den Musikbogen, dessen angesetzter Resonanzkörper an das untere Ende des Saitenträgers angepasst wurde und von dessen Decke nun statt einer Saite mehrere Saiten in einer Ebene bis zum oberen Bereich des Trägerstabes führen. Gegen Ende der Zweiten Zwischenzeit (um 1600 v. Chr.) treten neue Harfenformen in Erscheinung, vor allem die naviforme Großbogenharfe, eine mannshohe Standharfe mit einem langen schlanken Korpus, der erst allmählich in den Saitenträger übergeht. Im thebanischen Grab TT367, das in die Regierungszeit von Amenophis II. (zweite Hälfte 15. Jahrhundert v. Chr.) datiert wird, ist überdies noch eine transportable kleinere Tiefbogenharfe der Sänger (Schulterharfe) und erstmals eine kleine Winkelharfe abgebildet. Letztere verdrängte die altägyptischen Bogenharfen, die allenfalls in der Volksmusik oder in umgebenden Gebieten weiterexistierten. Die ägyptische Winkelharfe gelangte später auf einem eigenen Weg nach Westafrika, wo sie in Gestalt der mauretanischen ardin als einzige Winkelharfe in Afrika überlebt hat. Die im Neuen Reich gespielte tragbare Schulterharfe besaß einen schlanken bootsförmigen Korpus und einen stark gekrümmten Hals.
Die tragbaren Bogenharfen gelangten nach der auf Klaus Wachsmann (1964) zurückgehenden Theorie von Ägypten allmählich den Nil aufwärts nach Ostafrika und von dieser Route abzweigend auch nach Zentral- und Westafrika. Im Süden reicht ihr Verbreitungsgebiet kaum über den Äquator hinaus. Es schließt Uganda, das Zentrum der afrikanischen Bogenharfen ein. Hier besaßen Mitte des 20. Jahrhunderts von 25 Ethnien 12 eine eigene Harfentradition. Des Weiteren kommen Harfen im Norden und Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, in Darfur im Sudan, im Südsudan, in Gabun, in der Zentralafrikanischen Republik und im Norden von Kamerun vor. In Westafrika sind sie auf Gebiete südlich des Tschadsees beschränkt. Es gibt keine Überschneidungen zwischen den Verbreitungsregionen der Bogenharfen und der westafrikanischen Stegharfen, deren mutmaßlich älteste Vertreterin die drei- bis viersaitige bolon ist. Nach den unterschiedlichen Möglichkeiten, die Halsstange am Korpus zu befestigen, unterscheidet Wachsmann drei Haupttypen der afrikanischen Bogenharfen, die Rückschlüsse auf deren Verbreitungswege erlauben:
Drei Bogenharfentypen
Beim Typus „Löffel in der Tasse“ liegt der gebogene Hals (Saitenträger) mit seinem unteren Ende lose am Rand des flachen schalenförmigen Korpus und ragt bis etwa zur Mitte des Bodens. Auf der Höhe der Hautdecke ist ein als Aufhängeleiste für die Saiten dienender Stab in den Hals eingesteckt und mit seinem anderen Ende am gegenüberliegenden Rand der Resonanzschale befestigt. Die aus drei Teilen bestehende Konstruktion ist nur durch die gespannten Saiten stabil. Zu diesem ausschließlich in Uganda vorkommenden Typus gehören unter anderem die ennanga der Baganda, die ekidongo der Nyoro, die kimasa der Basoga, die fünfsaitige opuk agoya (oder lotewrokuma) der Acholi und die ebenfalls aus einem Schildkrötenpanzer als Resonator bestehende tum der Langi. Aufgrund des relativ begrenzten Verbreitungsgebiets schließt Gerhard Kubik (1982), dass dieser Typus bereits vor langer Zeit und unabhängig von den anderen Typen in der Region angekommen war. Wie der „Löffel in der Tasse“-Typus durch den Sudan in den Süden kam, ist unklar, vermutlich geschah dies bereits vor der Luo-Einwanderung im 16. Jahrhundert nach Kenia. Die Luo sind wie viele andere nilotische Völker überwiegend keine Spieler von Harfen, sondern von Leiern (wie der tom). Die mündliche Überlieferung lässt sich im Fall der ennanga bis zu Kabaka Nakibinge (reg. um 1494–1524) zurückführen, dem sie auf den Ssese-Inseln im Victoriasee vorgespielt wurde.
Das Bild vom „Korken in der Flasche“ für den zweiten Typus beschreibt einen hölzernen Korpus, der an einem Ende eine tüllenförmige Öffnung besitzt, in die das untere Ende des Halses gesteckt wird. Dies ergibt eine feste Verbindung. Bei manchen Formen ist die Verbindungsstelle deutlich abgesetzt und bildet im Profil eine Kante in der Umrisslinie, bei anderen wurde der breite Ansatz mit einer Haut umwickelt oder gelegentlich als menschlichen Kopf geschnitzt. Der auch als tanged type (englisch, „der mit einer Tülle versehene Typ“) bekannte Typus kommt im zentralen Afrika nördlich des Äquators vor. Typische Harfen sind die kundi der Azande im Norden der Republik Kongo, die domu der Mangbetu im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sowie in Uganda die kinanga der Bakonjo im Ruwenzori-Gebirge, die ore oder orodo der Madi in Norduganda und Südsudan und die adungu der Alur.
Zwischen den Musikinstrumenten der nilotischen Völker Nordugandas (einschließlich der adungu der Alur) und denen der Bantu (ennanga der Baganda, kimasa der Basoga) im Süden Ugandas bestehen allgemein beträchtliche Unterschiede in Form und Spielweise.
Beim dritten Typus, genannt shelved type („der mit einem Brett versehene Typus“), besitzt der Resonator ein Brett, an welches der Saitenträger angebunden oder gelegentlich gesteckt ist. Das Basisbrett ist das Kriterium für diesen Typus, auch wenn es vereinzelt die Form eines menschlichen Kopfes annehmen kann. Die Verbreitungsregion erstreckt sich am Atlantischen Ozean entlang von Gabun bis in den Süden von Kamerun und enthält zwei isolierte Vorkommen im Bereich von Ghana und der Elfenbeinküste. Eine diesem Typus zugehörige Bogenharfe ist in der musikwissenschaftlichen Schrift Syntagma musicum von Michael Praetorius (1619) abgebildet. Auf Tafel XXXI ist neben einem Pluriarc auch erstmals eine zentralafrikanische Bogenharfe zu sehen. Die Darstellung eines aus mehreren Brettern gefügten Korpus wurde vermutlich einer bei den Kele (Bakele, Kélé-Sprecher) an der Küste von Gabun beobachteten achtsaitigen Bogenharfe nachempfunden. Dort waren 1470 portugiesische Seefahrer gelandet und hatten bald Handelsbeziehungen aufgenommen. Gerhard Kubik (2000) schließt aus Praetorius’ Abbildung, dass sich der Typ 3 in Gabun eventuell weit vor dem 17. Jahrhundert aus dem Typ 2 durch die Übernahme lokaler Formen in Gabun und im Kongo, vor allem vom Pluriarc, entwickelt haben könnte.
Diffusionstheorie
Gemäß der Typologie Wachsmanns konkretisiert Gerhard Kubik (1982) die mutmaßliche Ausbreitung der Harfe in Afrika. Von Ägypten aus könnte sich die Harfe nilaufwärts durch das Reich von Kusch (um 600 v. Chr. – um 350 n. Chr.) nach Süden ausgebreitet haben und in einem Vorläufer des „Löffel in der Tasse“-Typs im Verlauf des 1. Jahrtausends den Süden von Uganda erreicht haben, woraus sich später die ennanga und ihre Verwandten entwickelten. Der „Korken in der Flasche“-Typ, zu welchem die adungu gehört, entwickelte sich demnach aus Instrumenten, die von Kusch aus zunächst nach Westen zum Tschadsee gelangten. Halbwegs auf dieser Route fand Franz Födermayr (1969) bei den Bilia im Rückzugsgebiet der Ennedi-Berge (im Nordosten des Tschad) die fünfsaitige Bogenharfe krding. Eine weitere fünfsaitige Harfe auf dieser Route ist die aus Nubien stammende kurbi (auch al-bakurbo) der Baggara in Darfur, über die 1972 berichtet wurde. Mit der fortschreitenden Austrocknung der Savanne gab es Bevölkerungsverschiebungen nach Süden und darüber gelangte dieser Harfentyp in sein heutiges Verbreitungsgebiet einschließlich Nordwestuganda.
Bei dieser Diffusionstheorie gibt es einige Unterschiede zwischen den altägyptischen und den schwarzafrikanischen Bogenharfen, die sich spieltechnisch und konstruktiv von jenen entfernt haben: Ein afrikanischer Harfenspieler hält sein Instrument anders als im Alten Ägypten mit dem Hals vom Körper weg. Die altägyptischen Harfen besaßen nach allgemeiner Ansicht feste Stimmpflöcke, um die um den Hals gewickelten Saiten am Abrutschen zu hindern, aber keine beweglichen Stimmwirbel wie bei sämtlichen heutigen Harfen in Afrika. Wann und woher die Stimmwirbel erstmals eingeführt wurden, ist unklar.
Adungu oder adingili nennen die Alur und Acholi auch einen mehrsaitigen Musikbogen, der aus einem halbrund gebogenen Stab besteht, über den eine Schnur so gespannt ist, dass sich drei Z-förmig verlaufende Saiten mit unterschiedlichen Tonhöhen ergeben. Laut den Beschreibungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird dieser Musikbogen von Mädchen der Acholi und Alur gespielt, die den Bogenstab zur Klangverstärkung auf eine umgedrehte Kalebassenhalbschale stellen. Von einem solcherart verstärkten Musikbogen führt der entwicklungsgeschichtliche Weg zu den Bogenharfen über die Zwischenstufe eines am halbrunden Saitenträger befestigten Resonators. Einen solchen mit einer Hautdecke ausgestatteten Resonator aus Holz besitzt die seltene und uneinheitlich als Musikbogen oder Bogenharfe klassifizierte afghanische waji, deren Saiten einzeln ausgespannt sind.
Bauform
Der Resonanzkörper der adungu besteht aus einer ungefähr rechteckigen oder nach einer Seite sich verjüngenden Holzschale, die aus einem Block herausgeschnitzt wurde. Geeignet ist das leichte Holz des stattlichen Laubbaums Vitex doniana, das in Norduganda auch für andere Musikinstrumente, Fenster- und Türrahmen verwendet wird. Der gebogene Saitenträger ist in einem mehr oder weniger starken Winkel in ein Loch an einer Schmalseite des Korpus gesteckt und ragt mit ein- bis zweifacher Korpuslänge nach oben. Mitte des 20. Jahrhunderts besaß die adungu generell sieben Saiten, heute sind Instrumente unterschiedlicher Größen und Korpusformen mit zwischen sieben und über zehn, meistens mit neun Saiten üblich. Seitenständige lange Holzwirbel in entsprechender Zahl stecken in Bohrungen in regelmäßigen Abständen entlang der oberen Hälfte des Halses. Unter der Hautdecke verläuft eine Rippe zur Saitenbefestigung längs über den Resonanzkörper. Die meist von einem Säugetier gefertigte Hautdecke wird über die Seiten des Korpus gezogen und mit Hautstreifen an dessen Unterseite verspannt. Bei manchen Instrumenten umschließen zwei seitlich vernähte Hautstücke den gesamten Korpus. Die Saiten verlaufen zwischen der Rippe (Aufhängeleiste) und den Wirbeln parallel oder etwas auseinander.
Die adungu gehört zwar zum Typ 2, besitzt aber keinen ausgeprägten Flaschenhals (Tülle) wie die kundi und steht somit den südugandischen Harfen wie der ennanga näher. Die Tülle ist kurz oder es ist in der Korpuswand nur ein Loch zur Aufnahme des Saitenträgers vorhanden. Eine weitere Annäherung an Typ 1 ist die an einem oder an beiden Enden die Haut durchdringende und etwas über den Korpusrand hinausragende Rippe. Der Hals ist in einem sanften Bogen geschwungen, wiederum eher der ennanga entsprechend als den stärker geknickten Harfen vom Typ 2 weiter westlich. Wie bei vielen afrikanischen Harfen sind zwei große runde Schalllöcher in die Hautdecke eingeschnitten. Ein Nebengeräusche erzeugendes Mirliton, das bei vielen afrikanischen Musikinstrumenten vorkommt, etwa bei der kamerunischen Bogenharfe ganzhavar und manchmal bei der dortigen Kerbstegzither mvet, fehlt bei der adungu.
Die Saiten bestehen aus Darm in sind in der Stärke nicht festgelegt. Sie werden traditionell pentatonisch gestimmt. Die Stimmung ist nicht standardisiert. Bei einem siebensaitigen Instrument wurden folgende Tonhöhen der einzelnen Saiten gemessen: Saite 1 – 435 Hz (ungefähr a1), Saite 2 – 383 Hz (ungefähr g1), Saite 3 – 338 Hz (zwischen e1 und f1), Saite 4 – 284 Hz (ungefähr d1), Saite 5 – 269 Hz (zwischen c1 und cis1), Saite 6 – 220 Hz (a) und Saite 7 – 190,5 (zwischen fis und g). Dies ergibt einen Tonumfang von etwas über einer Oktave. Heutige neunsaitige adungu werden nach westlichem Vorbild heptatonisch gestimmt. Somit bleibt der Tonumfang bei einer Oktave.
Gegenüber den anderen afrikanischen Bogenharfen zeichnet sich die adungu durch die Ende des 20. Jahrhunderts eingeführten drei bis vier unterschiedlichen Größen aus, die in einem Ensemble gespielt werden. Nach ihrer Funktion unterscheiden die Alur vier Mitglieder ihrer Harfenfamilie. In einem vollständigen Standardensemble sollten mindestens vier Melodieharfen (apila), drei rhythmisch verwendete Harfen (oryemo), zwei kleinere Bassharfen (seketa) und eine große Bassharfe (min) zum Einsatz kommen. Die größten Bassharfen erreichen bis zu zwei Meter Gesamtlänge, wobei der Resonanzkasten rund einen Meter lang ist. Die Saitenlängen betragen bei den unterschiedlich großen Instrumenten zwischen 30 und über 150 Zentimeter. Adungu haben einen weichen und feinen Klang, anders als etwa der schnarrende hervorstechende Klang der im Süden beliebten Schalenleier endongo.
Spielweise
Der sitzende Musiker hält die adungu waagrecht mit dem Hals vom Oberkörper entfernt und zupft die Saiten abwechselnd mit beiden Händen. Große adungu ruhen auf dem Boden. Kleine adungu können auch im Stehen mit beiden Händen vor dem Bauch gehalten werden. Ein einzelner adungu-Spieler und Sänger wird nach alter Tradition von einem weiteren Musiker mit dem Schlagbalken oludhuru (olodero) rhythmisch begleitet. Dieser schlägt mit zwei Holzstäben typischerweise ein für die Alur charakteristisches Sechzehner-Rhythmusmuster: |lr.lr..l|r.l.rlr.| (r. = rechter Schlägel, l. = linker Schlägel).
Ab 1968 gewann die adungu an Beliebtheit und verbreitete sich über das Gebiet der Alur hinaus dadurch, dass sie Schulkindern unterrichtet wurde. Einer der Auslöser für den Einsatz einer größeren Auswahl traditioneller Musikinstrumente in Trommel- und Tanzensembles war Evaristo Muyinda (1916–1993), der das Nationalorchester der Baganda leitete und ab den 1950er Jahren Musikunterricht an Schulen gab. Muyinda, der selbst mehrere Xylophone, die Harfe ennanga, die Schalenleier endongo die Röhrenspießgeige endingidi und die Kerbflöte endere spielte, gilt als Gründer des Kiganda-Orchesters, in welchem in bislang nicht gekannter Weise unterschiedliche Musikinstrumente zusammenspielten. Dieses Orchester wurde zum Vorbild für die Formation größerer Ensembles mit unterschiedlichen Instrumenten an anderen Orten. Für die Verbreitung der adungu kommt hinzu, dass der aus dem Nordwesten stammende Diktator Idi Amin (reg. 1971–1979) die Kultur Nordugandas in den Vordergrund rückte.
Seit den 1970/80er Jahren wird die adungu landesweit in drei bis vier unterschiedlichen Größen und Stimmungen angefertigt und auch zu mehreren in Ensembles verwendet. Häufig werden die adungu zur Begleitung von traditionellen oder modernen Liedern anstelle von Gitarren eingesetzt, um einfache fortschreitende Dreiklang-Harmonien zu produzieren. Auf einer Aufnahme von 1991 spielt die N’gali Group aus dem Distrikt Nebbi in einem Instrumentaltrio mit drei achtsaitigen, heptatonisch gestimmten adungu. Solche Trios bestehen in Norduganda häufig aus zwei kleinen Harfen und einer sehr großen Bassharfe von zwei Metern Länge. Stilistisch orientieren sich die Musiker an der kongolesischen Gitarrenmusik, die in der Region als zairwa (nach dem vormaligen Landesnamen Zaire) bekannt ist. Die Bands aus dem Norden treten landesweit bevorzugt bei Bier-Partys auf.
Die Adungu Cultural Troupe tritt (in einer Aufnahme von 2012) mit zwei kleinen adungu, einer mittelgroßen adungu, einer großen Bassharfe und einer Floßrassel kayamba zur Gesangsbegleitung auf. Adungu-Ensembles wurden auch in die christliche Liturgie übernommen. Ein Harfenensemble, das 1972 in Mahagi (Provinz Ituri) jenseits der ugandischen Grenze im Nordosten des Kongo aufgezeichnet wurde, bestand aus neun jungen Männern, die unterschiedlich große achtsaitige adungu während des katholischen Gottesdienstes und darüber hinaus regionale Volkslieder spielten.
Literatur
Gerhard Kubik: Musikgeschichte in Bildern. Band 1: Musikethnologie. Lieferung 10: Ostafrika. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1982
Gerhard Kubik: Harfen. C. Außereuropäische Harfen. I. Die Harfe im subsaharanischen Afrika. b. Die adungu bei den Alur (Nordwestuganda). In: MGG Online, Juni 2015
Klaus Wachsmann: Tribal Crafts of Uganda. Part Two: The Sound Instruments. Oxford University Press, London 1953, S. 393–399, 412f
Klaus Wachsmann: Human Migration and African Harps. In: Journal of the International Folk Music Council, Band 16, 1964, S. 84–88; deutsch: Völkerwanderungen und afrikanische Harfen. In: Erich Stockmann (Hrsg.): Musikkulturen in Afrika. Verlag Neue Musik, Berlin 1987, S. 246–251
Ulrich Wegner: Afrikanische Saiteninstrumente. (Neue Folge 41. Abteilung Musikethnologie V.) Museum für Völkerkunde Berlin 1984, S. 159–168
Weblinks
Adungu. Grinell College Musical Instrument Collection
Adungu dance contemporary. Youtube-Video (Tanzensemble der Alur mit mehreren adungu, einem Schlagbalken oludhuru und einer Floßrassel kayamba)
Einzelnachweise
Musik (Uganda)
Harfenart
Afrikanisches Musikinstrument
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12611343
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https://de.wikipedia.org/wiki/Nicol%20Luc%C3%A1k%20%C4%8Cupkov%C3%A1
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Nicol Lucák Čupková
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Nicol Lucák Čupková, geb. Čupková, (* 4. November 1992 in Košice, Tschechoslowakei) ist eine ehemalige slowakische Eishockeyspielerin und derzeitige -trainerin.
Spielerkarriere
Die in Košice geborene Nicol Čupková begann ihre Karriere in der ostslowakischen Stadt Michalovce. Nachdem sie mehrere Spielzeiten für den HC Slovan Bratislava in der European Women’s Hockey League (EWHL) gespielt hatte, wechselte sie während der Saison 2011/12 zu Agidel Ufa nach Russland in die russische Eishockeyliga, die seit 2015 den Namen Schenskaja Hockey-Liga trägt. Mit ihrem Verein, der dem KHL-Klub Salawat Julajew Ufa organisatorisch untergeordnet ist und auf professionellen Niveau arbeitet, belegte sie zwischen den Spielzeiten 2011/12 und 2014/15 jeweils den dritten Platz. Erstmals wurde sie gemeinsam mit ihrer Mannschaft in der Saison 2015/16 russische Vizemeisterin hinter Tornado Moskowskaja Oblast.
Nachdem man in der darauffolgenden Saison erneut russischer Vizemeister wurde, gewann Nicol Čupková mit Agidel Ufa in der Saison 2017/18, in der erstmals Playoffs ausgetragen wurden, durch den Sieg im Playoff-Finale gegen Tornado Moskowskaja Oblast den ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. In der darauffolgenden Saison wurde der Meistertitel verteidigt. Aufgrund ihrer Leistungen in der Schenskaja Hockey-Liga, wo sie in 35 Spielen 44 Scorerpunkte erzielte, wurde sie als 2019 vom Slovenský zväz ľadového hokeja als „Hokejistka roka“ („Eishockeyspielerin des Jahres“) ausgezeichnet und setzte sich dabei gegen Jana Budajová und Janka Hlinka durch. In der Saison 2019/20 wurde eine erneute Titelverteidigung durch eine Niederlage im Playoff-Finale gegen die chinesische Mannschaft KRS Vanke Rays verpasst.
In der darauffolgenden Saison traf sie erneut mit Agidel Ufa im Playoff-Finale, das aufgrund von mehreren positiven COVID-19-Tests bei Spielerinnen kurz vor den Beginn der Saison 2021/22 verschoben wurde, auf die KRS Vanke Rays. Dort konnte man sich im Best-of-Three mit 2:1 durchsetzen. In der Folge verteidigte sie 2021 die Auszeichnung als „Hokejistka roka“ („Eishockeyspielerin des Jahres“), weil im vorhergehenden Jahr auf Grund der COVID-19-Pandemie keine Preise verliehen wurden. In der darauffolgenden Saison scheiterte die Mannschaft von Agidel Ufa bereits im Playoff-Viertelfinale. Doch zu diesem Zeitpunkt war Nicol Lucák Čupková auf Grund des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 schon nicht mehr Teil der Mannschaft. Anfang April verließ sie gemeinsam mit ihrem Mann, der in der Saison 2021/22 bei Agidel Ufa als Jugendtrainer gearbeitet hatte, Russland und gingen nach Tschechien.
Nachdem sie nach der Weltmeisterschaft 2022 ihre Karriere beendet hatte, wurde Nicol Lucák Čupková zum dritten Mal vom Slovenský zväz ľadového hokeja als „Hokejistka roka“ („Eishockeyspielerin des Jahres“) ausgezeichnet. Damit stellte sie den bisherigen Rekord von Zuzana Tomčíková ein. Trotz ihres Karriereendes und ihrer Trainertätigkeit bei Bílí Tygři Liberec bekam sie Abschiedsspiele in Michalovce, wo sie das Eishockeyspielen erlernte. Für den 2020 gegründeten ŽHK Michalovce absolvierte sie am 18. und 19. Februar 2023 zwei Spiele in Extraliga, der höchsten slowakischen Spielklasse im Fraueneishockey. Bei den beiden Siegen erzielte sie zwei Tore selbst und bereitete vier weitere vor. Im Anschluss wurde bekannt gegeben, dass das Trikot von ihr an der Decke des Zimný štadión Michalovce aufgehängt wird.
International
Bereits im Alter von 13 Jahren debütierte Nicol Čupková in der slowakischen Nationalmannschaft und im Alter von 16 Jahren nahm sie im November 2008 mit der slowakischen Nationalmannschaft am Qualifikationsturnier für die Olympischen Winterspiele 2010 in Bad Tölz teil. Dort setzte sie sich mit ihrer Mannschaft überraschend gegen die stärker eingeschätzten Mannschaft von Deutschland, Kasachstan und Frankreich durch und qualifizierte sich für die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Als zweitjüngste slowakische Spielerin nahm sie an den Olympischen Winterspielen 2010 teil und erzielte dabei bei der 6:2-Niederlage gegen Schweden das zwischenzeitliche 2:2. Zudem bereitete sie im Turnierverlauf auch noch zwei Tore vor. Trotz dessen beendete sie slowakische Mannschaft das Turnier auf den achten und damit letzten Platz.
Nicol Čupková nahm für die slowakische Nationalmannschaft aber nicht nur an den Olympischen Spielen teil, sondern vertrat die Slowakei auch bei mehreren Weltmeisterschaften. Ihre letzten Turniere für die Slowakei absolvierte sie bei der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2022 und der Weltmeisterschaft 2022. Beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Winterspiele 2022, welches vom 11. bis 14. November 2021 im schwedischen Luleå stattfand, agierte sie als Kapitänin der Mannschaft und erzielte in drei Spielen drei Treffer. Trotzdem reichte es für Nicol Lucák Čupková und die slowakische Mannschaft nur für den dritten Platz in der Gruppe, wodurch man die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Peking verpasste. Bei den Weltmeisterschaften, wo die Slowakei zwischen dem 24. und 30. April 2022 in der Division IA an den Start ging, war sie erneut Kapitänin der Mannschaft und bereitete zwei Tore vor. Mit ihrer Mannschaft beendete sie den Wettbewerb auf dem dritten Platz und verpasste dadurch den Aufstieg in die Topdivision. Nach dem Turnier beendete Nicol Lucák Čupková ihre Spielerkarriere.
Trainerkarriere
Nachdem Nicol Lucák Čupková ihre Karriere nach der Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen 2022 beendet hatte, nahm sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die vom Bílí Tygři Liberec angebotenen Jobs als Jugendtrainer an. Zudem wurde sie auch vom slowakischen Verband als U16-Trainerin für das Europäisches Olympisches Winter-Jugendfestival 2023 verpflichtet. Dort führte sie ihre Mannschaft, zu der zum Beispiel das slowakische Ausnahmetalent Nela Lopušanová gehörte, in das Finale. Dort kam es zum Duell mit Tschechien, welches von Jan Lucák, dem Ehemann von Nicol Lucák Čupková, trainiert wurde. Die slowakische Mannschaft musste sich nach einer 1:4-Niederlage mit der Silbermedaille begnügen.
Erfolge und Auszeichnungen
International
Familie
Im Mai 2021 heiratete Nicol Čupková den tschechischen Eishockeytrainer Jan Lucák und nahm dessen Familiennamen in ihren Namen auf, sodass sie seitdem den Namen Nicol Lucák Čupková trägt.
Weblinks
Einzelnachweise
Eishockeynationalspieler (Slowakei)
Eishockeyspieler (HC Slovan Bratislava)
Eishockeyspieler (Russland)
Eishockeytrainer (Slowakei)
Eishockeytrainer (Tschechien)
Russischer Meister (Eishockey)
Olympiateilnehmer (Slowakei)
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 2010
Tschechoslowake
Slowake
Geboren 1992
Frau
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8081531
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https://de.wikipedia.org/wiki/Christian%20D%C3%BCrckheim-Ketelhodt
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Christian Dürckheim-Ketelhodt
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Christian-Ulrich Hartwig Lütke Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin Freiherr von Ketelhodt (* 16. Februar 1944 in Bautzen) ist ein deutscher Unternehmer und Kunstsammler.
Leben
Christian Dürckheim-Ketelhodt entstammt dem alten Adelsgeschlecht der Ketelhodt und ist Sohn des verstorbenen Gerd Freiherr von Ketelhodt und dessen erster Gemahlin Hildegard, geb. Gräfin Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin. Seit 1963 ist Dürckheim-Ketelhodt Adoptivsohn des verstorbenen Majors der Reserve a. D. Hartwig Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin, auf Steckby in Anhalt, das ihm 1945 enteignet wurde.
Dürckheim-Ketelhodt erhielt am 4. September 1970 zu Marburg an der Lahn durch Beschluss des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen eine adelsrechtliche Nichtbeanstandung als Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin Freiherr von Ketelhodt. Meist wird er kurz Graf (von) Dürckheim(-Ketelhodt) genannt.
Christian Dürckheim-Ketelhodts Familie floh bei Ende des Zweiten Weltkriegs nach Bayern. Er wuchs dort und in Niedersachsen auf und besuchte ein Internat. Nach einer Banklehre bei der Conrad Hinrich Donner Bank in Hamburg studierte er Betriebswirtschaft in Mannheim und München und arbeitete dann in einer eigenen Finanzberatung. Er hatte dreißig Jahre lang einen Sitz im Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe Franz Haniel & Cie., mit den Gesellschaftern ist er familiär verbunden. Er war bei der Dom-Brauerei in Köln als Aufsichtsratsvorsitzender tätig.
1978 heiratete Graf Dürckheim-Ketelhodt Francesca, Tochter des Louis Graf Käroly von Nagy-Käroly.
Dürckheim-Ketelhodt war 2000 Mitgründer des Biotechnologieunternehmens Axiogenesis AG (jetzt Ncardia AG) und war bis April 2014 dessen Aufsichtsratsvorsitzender.
Graf Dürckheim sammelt seit der Zeit seiner Banklehre Werke von Malern der deutschen Gegenwartskunst und seit Mitte der 1990er Jahre auch von einzelnen Künstlern der Young British Artists. Seine Sammlung deutscher Kunst zwischen den 1960er und 1990er Jahren gilt als bedeutend. Sie enthält Werke u. a. von Baselitz, Immendorff, Lüpertz, Palermo und Penck. Teile der Sammlung wurden 2011 bei Sotheby’s versteigert.
Bilder aus seiner Sammlung werden nur selten in der Öffentlichkeit präsentiert. 2014 kamen neunzig Bilder aus Dürckheims Sammlung in eine Ausstellung im British Museum, 34 der Blätter hatte Dürckheim dem Museum geschenkt.
Publikationen
mit Dagmar Kunert: Hermann Nitsch: Meisterwerke aus der Duerckheim Collection. Ausstellungskatalog. Residenz Verlag, St. Pölten 2010
Literatur
Genealogisches Handbuch des Adels, Band 150, 2011, S. 253.
Weblinks
Einzelnachweise
Christian
Unternehmer (Deutschland)
Kunstsammler
Deutscher
Geboren 1944
Mann
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3661153
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https://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahn-Station%20Braunschweiggasse
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U-Bahn-Station Braunschweiggasse
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}Die Station Braunschweiggasse ist eine Station der Wiener U-Bahn-Linie U4 im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Namensgeber ist die nach dem Besitzer des unweit von Schloss Schönbrunn gelegenen Palais Cumberland und Ehrenbürger Hietzings Wilhelm von Braunschweig benannte Gasse.
Geschichte
Ursprünglich gehörte die im Auftrag der Commission für Verkehrsanlagen in Wien errichtete Station zur Oberen Wientallinie der Wiener Dampfstadtbahn, die vom Bahnhof Hütteldorf-Hacking zum Bahnhof Meidling-Hauptstraße führte. Das Aufnahmsgebäude wurde im Juni 1896 baulich fertiggestellt, die Betriebsaufnahme erfolgte am 1. Juni 1898. Ab 1925 verkehrte dann ersatzweise die Wiener Elektrische Stadtbahn. Der ursprüngliche architektonische Charakter der Station mit den typischen Elementen Otto Wagners ist aufgrund der schweren Schäden durch Fliegerbombentreffer am 21. Februar 1945 verloren gegangen. Die Wiederaufnahme des eingestellten Betriebes auf der Oberen Wientallinie erfolgte zwar schon am 27. Juni 1945, die Station Braunschweiggasse selbst konnte allerdings erst am 28. November 1948 wieder eröffnet werden. In den Jahren 1979 bis 1982 erfolgte der Umbau auf das heutige Erscheinungsbild – das Paneelsystem der Architektengruppe U-Bahn – das alle Wiener U-Bahn-Stationen prägt. Die Station erstreckt sich parallel zwischen dem Bett des Wienflusses und dem stark befahrenen Hietzinger Kai und verfügt über zwei Ausgänge: in Richtung Braunschweiggasse und in die im 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing gelegene Jenullgasse.
Literatur
Erich Schlöss: Die Wiener Stadtbahn. Wiental- und Donaukanallinie, Magistrat der Stadt Wien, Wien 1987.
Weblinks
Infos auf Wiki.Stadtverkehr.at
Einzelnachweise
Station der U-Bahn Wien
Bahnhof in Europa
Hietzing
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2358683
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Wappen%20in%20der%20Provinz%20Potenza
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Liste der Wappen in der Provinz Potenza
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Liste der Wappen in der Provinz Potenza beinhaltet alle in der Wikipedia gelisteten Wappen der Provinz Potenza in der Region Basilikata in Italien. In dieser Liste werden die Wappen mit dem Gemeindelink angezeigt.
Wappen der Provinz Potenza
Wappen der Gemeinden der Provinz Potenza
Siehe auch
Liste der Wappen in der Basilikata
Liste der Wappen in Italien
Potenza
!Potenza
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1404971
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https://de.wikipedia.org/wiki/Myron%20Healey
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Myron Healey
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Myron Daniel Healey (* 8. Juni 1923 in Petaluma, Kalifornien; † 21. Dezember 2005 in Burbank, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmschauspieler und Drehbuchautor.
Leben
Myron Healey begann seine Schauspielkarriere in den frühen 1940er Jahren als Statist in Hollywood-Produktionen. Während des Zweiten Weltkrieges meldete sich Healey zur United States Air Force, die er in den 1960er Jahren im Range eines Captains verließ.
Seit Kriegsende nahm er zudem seine Schauspieltätigkeit wieder auf. Zunächst spielte er vorwiegend in B-Movies und Fernsehserien zumeist Bösewichte und zwielichtige Charaktere. In über 300 Film- und Fernsehproduktionen war er nur selten in sympathischen Rollen zu sehen. Er spielte unter anderem in Rauchende Colts, Bonanza, Perry Mason und Knight Rider.
Einem breiten Publikum wurde Healey jedoch vor allem durch seine zahlreichen Western-Rollen bekannt. Dabei spielte er neben zahlreichen Stars dieses Genres wie Glenn Ford (Der Richter von Colorado), Sterling Hayden (Kansas Pazifik), Lee van Cleef (Stadt der Verdammten und Aufruhr in Laramie), Barbara Stanwyck und Ronald Reagan (Königin der Berge), Randolph Scott (Stadt der toten Seelen), Lex Barker (Duell mit dem Teufel) und Kirk Douglas (Mit stahlharter Faust). Besonders populär machte ihn dabei die Rolle des legendären Revolverhelden Doc Holliday, den er zwei Jahre lang in der erfolgreichen Fernsehserie The Life and Times of Wyatt Earp als Ersatz für Douglas V. Fowley verkörperte. Außerdem arbeitete er gelegentlich auch als Drehbuchautor, unter anderem für Texas Lawmen aus dem Jahr 1951 mit Johnny Mack Brown.
Myron Healey war viermal verheiratet und hatte zwei Töchter. Im Herbst 2005 brach er sich bei einem Sturz die Hüfte. Von den Komplikationen dieser Verletzung sollte er sich nicht wieder erholen. Am 21. Dezember 2005 starb er im Alter von 82 Jahren in einem Krankenhaus in Burbank.
Filmografie (Auswahl)
Weblinks
Filmschauspieler
Drehbuchautor
US-Amerikaner
Geboren 1923
Gestorben 2005
Mann
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2016754
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ruggeri
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Ruggeri
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Ruggeri ist der Familienname folgender Personen:
Amedeo Ruggeri (1889–1932), italienischer Motorrad- und Automobilrennfahrer
Antonio Ruggeri (1859–1915), italienischer Rebzüchter und Winzer
Arialdo Ruggeri (1906–1998), italienischer Automobilrennfahrer
Enea Ruggeri (1912–1975), italienischer Unternehmer und Gründer des Karosseriebauunternehmens Officine Ruggeri Enea
Enrico Ruggeri (* 1957), italienischer Sänger, Komponist und Fernsehmoderator
Francesco Ruggeri (~1630–1698), italienischer Geigenbauer
Guillermo Ruggeri (* 1992), argentinischer Hürdenläufer
Jader Ruggeri (1913–1947), italienischer Motorradrennfahrer
Jennifer Ruggeri (* 2003), italienische Tennisspielerin
Marie Ruggeri (* 1952), französische Sängerin und Schauspielerin, siehe Mary Cristy
Oscar Ruggeri (* 1962), argentinischer Fußballspieler
Thibaut Ruggeri (* 1980), französischer Koch
Ugo Ruggeri (~1450–ca. 1508), italienischer Jurist und Buchdrucker
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https://de.wikipedia.org/wiki/Emily%20Carr
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Emily Carr
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Emily Carr (* 13. Dezember 1871 in Victoria, British Columbia; † 2. März 1945 in Victoria) war eine kanadische Malerin und Schriftstellerin, die stark von den indianischen Kulturen Westkanadas beeinflusst worden ist.
Leben
Carr wurde in Victoria, der Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia, als das vorletzte von insgesamt neun Kindern geboren. Nach dem Tod ihrer Eltern, Richard und Emily, geb.Saunders, ging sie 1890 nach San Francisco und studierte Kunst. Drei Jahre später kehrte sie in ihren Geburtsort zurück und richtete eine Galerie in der Scheune ihres Elternhauses ein. Dort unterrichtete sie Kinder.
1899 ging sie nach Großbritannien, um ihre Studien an der Westminster School of Art in London fortzusetzen. Da sie jedoch das Londoner Klima nicht vertrug, wechselte sie auf der Suche nach einem für sie gesunderen Klima nach Cornwall, Bushey, Hertfordshire und zwischenzeitlich wieder nach San Francisco. 1905 kehrte sie nach British Columbia zurück und zog in die „Wildnis“, um mit der indigenen Bevölkerung zu leben. Sie ließ sich von deren Kulturen beeinflussen und dokumentierte das Leben der Ureinwohner Alaskas und British Columbias in ihren Bildern. Sie begann die noch vorhandenen Totempfähle der First Nations zu zeichnen. Schon 1899 hatte sie ein Besuch der Missionsschule nahe Ucluelet zutiefst beeindruckt. 1902 begann sie nach einem Besuch von Skagway Totempfähle zu malen, wobei sie einen scharfen Blick für die Unterschiede zwischen den Kwakwaka'wakw im Norden und den Nuu-chah-nulth im Westen von Vancouver Island, den Haida auf den Queen Charlotte Islands und den Tsimshian, Tlingit und anderen Sprach- und Kulturgruppen auf dem Festland und den vorgelagerten Inseln entwickelte.
Nach mehreren Jahren in Vancouver sah sie sich aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, nach Victoria zurückzukehren. Doch sie versuchte, ihren Stil weiterzuentwickeln, und reiste deshalb 1910 nach Paris, wo sie u. a. an der Académie Colarossi lernte. Sie kam mit Werken von Henri Matisse und Pablo Picasso in Berührung. Zurück in Kanada malte sie weiter indianische Motive. Doch jetzt vermischte sie Elemente des Impressionismus mit ihrem bisherigen Stil.
1927 kam sie mit der so genannten Group of Seven durch die Einladung von Eric Brown in Kontakt, dem Direktor der National Gallery of Canada. An der Ausstellung der National Gallery „Canadian West Coast Art, Native and Modern“ nahm Emily Carr teil. In Ontario wurde sie von Lawren Harris gefördert und blieb mit der Gruppe eng verbunden, wenn sie auch formal nie aufgenommen wurde. Wenige Jahre später galt sie in der Gruppe als „Mutter der modernen Kunst“.
Ebenso wichtig war Emily Carr die Anerkennung der Nuu-chah-nulth an der Westküste von Vancouver Island. Nach ihrer Aussage hatten sie ihr den Beinamen „Klee Wyck“ gegeben, „die, die lacht“, und ein 1941 publiziertes Buch über ihre dortigen Erfahrungen führte dementsprechend den Titel Klee Wyck. In einer Zeit, in der die kanadischen Indianer nicht einmal wahlberechtigt waren und ihre Rituale strengen Verboten unterlagen, war das eine mutige Publikation.
Zu dieser Zeit war Carr längst der Durchbruch als Künstlerin gelungen. 1937 hatte die Art Gallery of Ontario ihr zu Ehren eine Ausstellung veranstaltet, 1938 hatte sie eine Ausstellung in der Vancouver Art Gallery.
Doch in ihrer Heimat stieß die Künstlerin meist auf Unverständnis, insbesondere in Victoria. So zog sie sich rund ein Jahrzehnt lang zurück, wozu auch gesundheitliche Probleme beitrugen.
Beigesetzt wurde sie auf dem Ross Bay Cemetery in Victoria, ihr Grabstein trägt die Aufschrift „Artist and Author / Lover of Nature“.
Nachwirkung
Heute wird das Werk Emily Carrs in Kanada allgemein anerkannt, und es ist seit 1996 öffentliches Eigentum. Die 1951 gegründete Art Gallery of Greater Victoria in 1040 Moss Street stellt zahlreiche Werke von Emily Carr aus.
Bereits wenige Jahre nach dem Erscheinen 1941 fand Carrs Erzählband Klee Wyck in gekürzter Form in Kanada als Schullektüre Verwendung.
In Vancouver wurde die bis 1925 zurückreichende Vancouver School of Art 1978 in Emily Carr College of Art umbenannt. Diese Hochschule für Kunst wurde um den Bereich Design erweitert und hieß ab 1981 Emily Carr College of Art and Design, ab 1995 Emily Carr Institute of Art + Design, schließlich ab 2008 Emily Carr University of Art and Design.
Am 31. Mai 1950 ehrte die kanadische Regierung, vertreten durch den für das Historic Sites and Monuments Board of Canada zuständigen Minister, Emily Carr und erklärte sie zu einer „Person von nationaler historischer Bedeutung“.
Das Wohnhaus in Victoria in dem Emily Carr ihre Kindheit verlebte wurde am 27. Oktober 1964 zur National Historic Site of Canada erklärt.
Literarische Werke
Klee Wyck, Erzählungen 1941. Governor General’s Awards, Non-fiction, 1941
Einzelerzählung, Übersetzung von Birgit Herrmann: Kitwancool, in Frauen in Kanada. Erzählungen und Gedichte. dtv, 1993, S. 43–55
Einzelerzählung, Übersetzung von Silvia Morawetz: Sophie, Mutter der Gräber, in Gute Wanderschaft, mein Bruder. Eine kanadische Anthologie. St. Benno Verlag, Leipzig 1986, S. 13–22
Klee Wyck – Die, die lacht. Übersetzung von Marion Hertle, Verlag Das kulturelle Gedächtnis, Berlin 2020, ISBN 978-3-946990-37-6.
The Book of Small. 1942
The House of All Sorts. 1944
Growing Pains. 1946
Pause. 1953
The Heart of a Peacock. 1953
Hundreds and Thousands. 1966
Literatur
Klee Wyck: Emily Carr, in The Oxford Anthology of Canadian Literature, Hg. Robert Weaver, William Toye, 2. Aufl. Toronto 1981, S. 55–60
Anne Newlands: Emily Carr: an introduction to her life and art. Firefly, Ontario ISBN 1-55209-045-0
Doris Shadbolt: Emily Carr. Douglas & McIntyre, Vancouver 1990; University of Washington Press, Seattle 1990, ISBN 0-295-97003-0 (zuerst 1979)
Maria Tippett: Emily Carr: a Biography. Oxford University Press, Toronto 1979, ISBN 0-19-540314-2
Susan Vreeland: Von Zauberhand. Diana, München 2004, TB 2006; aus dem Engl. The Forest Lover, Viking Penguin 2004. Roman über Carr
Linda M. Morra: Unarrested Archives: Case Studies in Twentieth Century Canadian Women's Authorship. University of Toronto Press, Toronto 2014 ISBN 978-1-4426-4881-4, ISBN 978-1-4426-2642-3 Abstract Studie über E. Pauline Johnson, Carr, Sheila Watson (1909–1998), Jane Rule und M. NourbeSe Philip (geb. 1947)
Lisa Baldissera: Emily Carr. Life & Work, Art Canada Institute / Institut de l’art canadien, 2015.
Weblinks
Emily Carr bei Google Arts & Culture
Emily Carr in Library and Archives Canada
Emily Carr House
Biographie, The Art History Archive (engl.)
Virtuelle Ausstellung (engl.)
Artcyclopedia über die Group of Seven (engl.)
Emily Carr Collection National Gallery of Canada
Vancouver Artgallery
To the Totem Forests. Emily Carr and Contemporaries Interpret Coastal Villages Ausstellung 1999
Carr, Dictionary of Canadian Biography, Bd. 17
Emily Carr: Seeing + Being Seen, Graham Gallery, 17. Juli 2021–17. Juli 2022
Anmerkungen
Maler (Kanada)
Kanadische Literatur
Künstler (documenta)
Person als Namensgeber für einen Venuskrater
Kanadier
Geboren 1871
Gestorben 1945
Frau
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8016442
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%87ay%C4%B1rova
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Çayırova
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Çayırova ist ein Landkreis der türkischen Provinz Kocaeli und gleichzeitig ein Bezirk der Büyükşehir belediyesi (Großstadtkommune) Kocaeli. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt İzmit.
Der Landkreis liegt im Westen der Provinz. Er grenzt im Osten an Gebze, im Süden an Darıca und im Westen an die Provinz Istanbul. Er wird im Norden begrenzt durch die Europastraße 80 und im Süden durch die Fernstraße D-100. Er ist komplett städtisch bebaut, die Fläche der Belediye entspricht seit der Verwaltungsreform ab 2013 vollständig der des Landkreises. Der Kreis ist der zweitkleinste der Provinz, hat aber mit 6.099 Einw. pro km² die zweithöchste Bevölkerungsdichte, mehr als das Zehnfache des Provinzwertes.
Durch Çayırova führt die Strecke der Anatolischen Eisenbahn von Istanbul-Haydarpaşa nach Ankara.
Der Kreis Çayırova wurde 2008 durch die Vereinigung der beiden aus dem Kreis Gebze abgetrennten Stadtgemeinden Şekerpınar und Çayırova formiert.
Er gliedert sich in neun Mahalle (Stadtviertel/Ortsteile), die im Durchschnitt von 15.586 Einwohnern bewohnt werden. Die meisten Menschen leben im Özgürlük Mah. (32.383), gefolgt von Akse Mah. (21.185) und Yeni Mah. (20.404 Einw.). Ein Muhtar ist der oberste Beamte in jedem der Mahalle.
Zur 14. und letzten Volkszählung (22. Oktober 2000) konnte die Stadt noch auf eine Einwohnerzahl von 22.964 verweisen. Sie ist bis heute auf das Sechsfache von damals angewachsen.
Weblinks
Çayırova Tarihçesi – Geschichte
Einzelnachweise
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1104928
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jimmy%20Yancey
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Jimmy Yancey
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Jimmy Yancey (* 20. Februar 1898 in Chicago; † 17. September 1951 in Chicago; eigentlich James Edward Yancey) war ein Blues- und Boogie-Woogie-Pianist, dessen Eigenart es war, alle seine Stücke, egal in welcher Tonart, immer mit dem Ton Es zu beenden.
Leben
Im Alter von sechs Jahren trat Yancey erstmals auf Vaudevilleshows als Sänger und Stepptänzer auf. Später ging er auf Tourneen in den USA und Europa. Ab 1915 ließ er sich in seiner Heimatstadt Chicago nieder, begann eigene Songs zu komponieren und spielte in Clubs und bei House Rent Partys. 1925 wurde er Platzwart vom Comiskey Park für das Baseball-Team Chicago White Sox. Außerhalb von Chicago wurde Yancey 1936 populär, als Meade „Lux“ Lewis einen seiner Songs (Yancey Special) coverte und veröffentlichte. Im Mai 1939 machte Yancey mit den Songs The Fives und Jimmy's Stuff eigene Aufnahmen, die Dan Qualey produzierte. Später veröffentlichte Yancey auf Victor, OKeh und Bluebird. 1948 trat er zusammen mit seiner Ehefrau Estelle „Mama“ Yancey in der Carnegie Hall in New York City auf.
Obwohl Yancey am Ende seines Lebens ein gewisses Maß an Berühmtheit erlangt hatte, gab er bis zu seinem Tode 1951 nie seinen Job als Platzwart bei den Chicago White Sox auf. 1986 wurde Yancey postum in der Kategorie „Frühe Einflüsse“ in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Diskographie
Chicago Piano, Vol. 1 (1951)
Pure Blues (1951)
Yancey Special (1951)
Jimmy Yancey Special (1952)
Jimmy and Mama Yancey (1952)
Jimmy Yancey (1953)
In The Beginning (1989)
Complete Recorded Works, Vol. 1 (1939–1940) (1991)
Complete Recorded Works, Vol. 2 (1940–1943) (1991)
Complete Recorded Works, Vol. 3 (1943–1950) (1991)
Unissued 1951 Yancey Wire Recordings (1998)
Literatur
Carlo Bohländer, Karl Heinz Holler, Christian Pfarr: Reclams Jazzführer. 5., durchgesehene und ergänzte Auflage. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-010464-5.
Weblinks
Biografie in der Rock and Roll Hall of Fame
Anmerkungen
Blues-Musiker
Boogie-Woogie-Pianist
Jazz-Pianist
Musiker (Vereinigte Staaten)
Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame
US-Amerikaner
Geboren 1898
Gestorben 1951
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Civitaluparella
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Civitaluparella
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Civitaluparella ist eine Gemeinde (comune) in Italien mit Einwohnern (Stand: ) in der Provinz Chieti in den Abruzzen. Sie liegt etwa 45,5 Kilometer südsüdöstlich von Chieti am Nordufer des Sangro und gehört zur Comunità Montana Medio Sangro.
Verkehr
Durch die Gemeinde führt die Strada Statale 652 di Fondo Valle Sangro von Cerro al Volturno nach Fossacesia.
Weblinks
Einzelnachweise
Ort in den Abruzzen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Zarqa%20Nawaz
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Zarqa Nawaz
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Zarqa Nawaz (* 1968 in Liverpool, England) ist eine kanadische Staatsbürgerin pakistanischer Herkunft und wuchs im Großraum Toronto auf. Sie ist freischaffende Autorin, Journalistin, Rundfunksprecherin und Filmschaffende und lebt in Regina. Sie ist Mutter von vier Kindern.
Kurzfilme
BBQ Muslims (1995) - Zwei muslimische Brüder werden des Terrorismus angeklagt, nachdem ihr Barbecue in ihrem Hinterhof explodiert ist.
Death Threat (1998) - Eine junge Romanautorin behauptet eine Morddrohung erhalten zu haben, damit ihr Buch veröffentlicht wird.
Random Check (2005) - Ein junger Mann, verspätet sich für seine Hochzeit und wendet sich an die Medien, nachdem er auf dem Flughafen aufgrund eines Rassenprofils verhaftet wurde.
Fred's Burqa (2005) - Eine gestohlene Burka führt zu Missverständnissen, einem Karrierewechsel und der wahren Liebe.
Drehbücher
Real Terrorists Don't Bellydance (2003) - Ein sich abmühender Schauspieler übernimmt irrtümlich die Rolle eines stereotypen muslimischen Terroristen, sehr zum Verdruss einer Verlobten.
Spielfilme
Me and the Mosque (2005) - Dokumentarfilm über die Rolle von Frauen im Islam.
Fernsehserie
Unsere kleine Moschee (Little Mosque on the Prairie, 2007 – heute) - Eine Comedy-Serie über die Beziehungen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen in einer Kleinstadt in der kanadischen Provinz Saskatchewan.
Einzelnachweise
Weblinks
Webpräsenz FUNdamentalist Films (Zarqa Nawaz stellt ihre Filme vor.)
CBC Interview
„Little Mosque on the Prairie“, Allah ist groß - und lustig, taz 2007
Person des Islam (Kanada)
Drehbuchautor
Journalist (Kanada)
Filmschaffender
Kanadier
Geboren 1968
Frau
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7365269
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https://de.wikipedia.org/wiki/Trampler
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Trampler
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Trampler ist der Familienname folgender Personen:
Reinhold Trampler (1877–1964), österreichischer Fechter
Richard Trampler (1845–1907), österreichischer Geograph
Rudolf Trampler (1898–1974), deutscher Politiker (NSDAP)
Walter Trampler (1919–1997), deutscher Bratschist und Hochschullehrer
Siehe auch:
Trumpler
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16600
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https://de.wikipedia.org/wiki/Festk%C3%B6rper
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Festkörper
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Festkörper (auch Feststoff) bezeichnet in den Naturwissenschaften Materie im festen Aggregatzustand. Im engeren Sinne versteht man hierunter auch einen Stoff, der bei einer Temperatur von 20 °C einen festen Aggregatzustand aufweist, wobei die Bezeichnung Feststoff in diesem Fall stoffspezifisch, jedoch nicht temperaturspezifisch ist. Festkörper haben im technischen Sprachgebrauch eine gewisse Mindest-Ausdehnung, die aber nicht scharf definiert ist. Sie sind demnach makroskopische Körper – im Gegensatz zu mikroskopischen Körpern. Zum Beispiel gilt im Regelfall ein Makromolekül für sich allein noch nicht als Festkörper. Materie im Übergangsbereich bezeichnet man als Cluster.
Reale Festkörper sind durch Kräfte verformbar (elastisch oder plastisch), im Gegensatz zu idealisierten starren Körpern.
Alle Festkörper sind aus Bausteinen zusammengesetzt. Solche Elementarteile können einzelne Atome oder Moleküle, aber auch Gruppen davon sein. Sind alle Bausteine gleichartig, so spricht man von Monostrukturen, andernfalls von Heterostrukturen. Die Eigenschaften der Festkörper unterscheiden sich aufgrund der gegenseitigen Wechselwirkung der Bausteine der Materie erheblich von den Eigenschaften freier Teilchen oder Lösungen. Besonderes Kennzeichen von Festkörpern ist die Beständigkeit der Ordnung (amorph oder kristallin) ihrer Bausteine. Ein anderer Aufbau der gleichen Bausteine – die Modifikation – beeinflusst die Eigenschaften des Festkörpers maßgeblich.
Die Festkörperphysik befasst sich mit der Physik von Materie im festen Aggregatzustand, als Spezialfall der kondensierten Materie, die Flüssigkeiten einschließt. Die Materialwissenschaft beschäftigt sich hauptsächlich mit den physikalischen und chemischen Eigenschaften von Festkörpern. Die Festkörperchemie ist neben der chemischen Zusammensetzung bestehender insbesondere an der Synthese neuer Materialien interessiert. Die Disziplinen sind sowohl untereinander als auch zur Mineralogie, der Metallurgie und der Kristallographie nicht scharf abgegrenzt.
Typen
Man unterscheidet zwischen amorphen (im kleinsten Maßstab „gestaltlosen“) und kristallinen (aus Kristallen bestehenden) Festkörpern. Die Festkörperphysik beschäftigt sich vorwiegend mit den Eigenschaften einkristalliner und polykristalliner Festkörper.
Einkristalle
Bei Einkristallen besteht der ganze Körper aus einem einzigen Kristall. Es gibt eine regelmäßige, genauer eine in allen Dimensionen periodische, Anordnung ihrer Bausteine. Die Art der zugrunde liegenden Struktur ist verantwortlich für viele Eigenschaften eines Festkörpers. Beispielsweise besitzt Kohlenstoff zwei verschiedene Kristallstrukturen – Graphit und Diamant – die völlig verschiedene elektrische Leitfähigkeiten haben (Graphit leitet den Strom, Diamant ist ein Isolator). Einige Mineralien kommen als natürliche Einkristalle mit charakteristischer äußerer Form vor.
Quasikristalle
Von Dan Shechtman entdeckt und 2011 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet, zählen Quasikristalle zu einem neuen Typ von Festkörpern. Quasikristalle sind aperiodisch, haben jedoch eine Nahordnung mit einer fünf-, acht-, zehn- oder zwölfzähligen Symmetrie. Beispiele für Systeme mit quasikristalliner Struktur sind Aluminium-Metal-Legierungen und Cd5,7Yb, Cd5,7Ca in ikosaedrischer Struktur und Ta1,6Te in einer dodekaedrischen Struktur. Weil diese Phase nur in sehr engen Mischungsbereichen der Elemente stabil sind, können Quasikristalle in der Regel auch zu den intermetallischen Verbindungen gezählt werden.
Amorphe Festkörper
Die Physik der amorphen Festkörper ist vielschichtig, weil hierunter alle Festkörper zusammengefasst werden, die keine regelmäßige Struktur besitzen. Die meisten Gläser oder manche erstarrte Flüssigkeiten sind nur einige Vertreter dieses Typus. Mit dem Verlust einer makroskopischen Ordnung gehen auch viele typische Eigenschaften eines Kristalls verloren. Beispielsweise sind die meisten amorphen Festkörper gute Isolatoren für Elektrizität und Wärme und häufig spröde. Dennoch stellt dieser Festkörpertypus ein interessantes Forschungsgebiet dar, da ein Fehlen der Kristallstruktur auch ein Fehlen von Anisotropie-Effekten bedeutet. Amorphe Phasen sind meist in einem "eingefrorenen" metastabilen Zustand und verändern ihre Struktur und Eigenschaften mit höheren Temperaturen.
Polykristalline Festkörper
Kristallin und amorph sind nicht die einzigen möglichen Erscheinungsformen von Festkörpern. Dazwischen gibt es einen Bereich, der gewissermaßen eine Mischform darstellt: Die polykristallinen Festkörper. Diese bestehen aus einer Ansammlung von kleinen Einkristallen, die ungeordnet zu einem großen Ganzen verbunden sind. In Metallen aber auch in der Geologie werden die einzelnen Kristallite häufig als Korn bezeichnet, die durch ungeordnete Korngrenzen voneinander getrennt sind. Zusammen bilden sie ein festes Gefüge, das beispielsweise beim Marmor am Funkeln verschiedener Körner erkennbar ist. Die Textur beschreibt die Orientierung der Gesamtheit der Körner im Festkörper und ist ein Maß für die Anisotropie von vielen chemischen und physikalischen Eigenschaften.
Bei Polymeren werden die Anteile von kristalliner und amorpher Phase durch den Kristallisationsgrad beschrieben.
Bindungen
Der Zusammenhalt eines Festkörpers beruht auf einer attraktiven (anziehenden) Wechselwirkung zwischen den Atomen bzw. Molekülen auf großen Distanzen und einer repulsiven auf kurzen. Den energetisch günstigsten Abstand nennt man Gleichgewichtsabstand. Ist die thermische Energie der Atome zu niedrig, um dieser Potentialfalle zu entkommen, so bilden sich starre Anordnungen aus – die Atome sind aneinander gebunden. Die so eingenommenen Gleichgewichtsabstände sind für den jeweiligen Stoff charakteristisch und liegen typisch im Bereich von etwa 0,1 nm bis 0,3 nm. In dieser Größenordnung ist die Einheit Ångström sehr verbreitet (0,1 nm = 1 Å).
Es gibt im Wesentlichen vier Bindungsarten, welche den Aufbau und die Eigenschaften eines Festkörpers maßgeblich beeinflussen:
Ionenbindung
Die Ionenbindung tritt – zumindest anteilig – immer auf, wenn der Festkörper aus unterschiedlichen Elementen aufgebaut ist, welche eine unterschiedliche Elektronegativität besitzen. Dabei gibt das elektropositivere Element dem elektronegativeren ein Elektron ab, also wird das eine zum Anion und das andere zum Kation. Unterschiedliche Ladungen bewirken eine elektrostatische Anziehung, während sich gleiche Ladungsträger abstoßen. Im Feststoff wechseln sich deshalb Anionen und Kationen ab bzw. bilden eine Hülle um einender. Salze sind typische Vertreter dieser Bindungsart.
Kovalente Bindung
Die Kovalente Bindung, auch Atombindung genannt, beruht auf dem Absenken der potentiellen Energie der Elektronenzustände. Die Orbitale der beiden Bindungspartner überlappen und verformen sich um eine Anordnung mit möglichst vielen Zuständen geringer Energie zuzulassen. Das Prinzip ist das gleiche wie bei der Bildung von Molekülen (z. B. O2). Elemente der vierten Hauptgruppe (Kohlenstoff, Silicium, Germanium) sind auf diese Art gebunden. Man bezeichnet den Zustand der Elektronen dann auch als sp3-Hybridisierung. Moleküle bestehen aus Ketten von kovalenten Bindungen, die sich gegenseitig beeinflussen und lassen sich in unterschiedliche Konformationen oder allgemein Stereoisomerien einteilen.
Metallbindung
Die Metallbindung ist ein Extremfall der kovalenten Bindung. Auch diese Bindung ist durch eine Absenkung der potentiellen Energie der Elektronenzustände bedingt. Nur ist hier die Überlappung der Orbitale der Atome so groß, dass diese auch noch mit denen ihrer übernächsten (oder noch mehr) Nachbarn wechselwirken. Für einen Cluster ist eine Fernordnung, die durch ein Gitter beschrieben werden kann (Kristallstruktur), häufig die energetisch stabilste. Einige Elektronen sind delokalisiert und können nicht einem Atomkern zugeordnet werden. Delokalisierte Elektronen können Energie sehr schnell durch Plasmonen weitergegeben. Bildlich gesprochen sind die Ionenrümpfe der Atome in einen Elektronensee eingebettet. Wie der Name bereits andeutet, bilden Metalle diese Bindung aus.
Van-der-Waals-Bindung
Van-der-Waals-Wechselwirkungen treten grundsätzlich immer auf, sind allerdings so schwach, dass sie sich nur bei Abwesenheit anderer Bindungsarten so bemerkbar machen, dass von regelrechten Van-der-Waals-Bindungen gesprochen werden kann. Die anziehende Kraft dabei ist eine Komponente der gesamten elektrostatischen Wechselwirkungen, die mit dem reziproken Abstand in 7. Potenz abnimmt und durch lokal induzierte Dipolmomente in der Elektronendichte verursacht wird. Edelgas- und Molekülkristalle werden nur durch diese zusammengehalten. Van-der-Waals-Wechselwirkungen zählen zu den Dispersionswechselwirkungen, die im Bänder- oder Orbitalmodell aus störungstheoretischen Beiträgen 2. und höherer Ordnung der interelektronischen Repulsion verursacht werden.
Diese Bindungsarten sind keineswegs isolierte Fälle, die nur entweder-oder auftreten. Der Übergang von ionischer zu kovalenter zu metallischer Bindung ist fließend. Zudem können in Festkörpern verschiedene Bindungen nebeneinander auftreten. Graphit z. B. besteht aus Schichten kovalent gebundener Kohlenstoffatome, während die Schichten als Ganzes untereinander über Van-der-Waals-Bindungen zusammenhalten. Da letztere Bindung so schwach ist, nutzt man Graphit als Bleistiftminen – beim Reiben über Papier reißen die Bindungen bereits auf. Kristallstrukturen mit verschiedenen Bindungsarten bezeichnet man als heterodesmisch, solche mit nur einer Bindungsart als homodesmisch. Ein einfaches mathematisches Modell für die potentielle Energie zweier neutraler Bindungspartner (Atome oder Moleküle) ist das Lennard-Jones-Potential.
Oberflächen
Mit der Oberfläche meint man die abschließenden 1–3 Atomlagen an der Grenze zum Vakuum. Das Fehlen von Bindungspartnern zu einer Seite zieht für Atome dieser Schichten üblicherweise eine Relaxation, Rekonstruktion oder Rekombination nach sich. Dabei versuchen die Atome durch Ändern ihrer Bindungslänge zu tiefer liegenden Schichten (Relaxation) oder durch Umordnung ihrer Positionen und Absättigen offener Bindungen (Rekombination) einen energetisch günstigeren Zustand einzunehmen. Das Resultat sind neue Oberflächenstrukturen, die eine andere Periodizität als das Substrat (tiefer liegende Schichten) aufweisen können.
Eine weitere Besonderheit ist das Auftreten von Oberflächenzuständen. Das bedeutet, dass in den sonst energetisch verbotenen Bereichen – den Bandlücken – erlaubte Energiezustände für Elektronen entstehen können. Bei Halbleitern sorgen diese neuen Zustände für eine Verbiegung der Bänder und damit einer Veränderung der elektrischen Leitfähigkeit. Es können so Leitungskanäle entstehen, was zum Beispiel für Feldeffekttransistoren genutzt wird.
Eigenschaften von Festkörpern
Elektrische Leitfähigkeit
Je nach ihrer elektrischen Leitfähigkeit lassen sich Festkörper in Leiter, Halbleiter und Nichtleiter einteilen. Diese Einteilung wurde historisch so festgelegt. Eine Erklärung für die Unterschiede der Leitfähigkeit konnte jedoch erst das Bändermodell liefern. Heutzutage wird daher die Gruppenzuordnung durch die Größe der Bandlücke festgelegt. Die elektrische Leitfähigkeit gehört zu den variabelsten Größen in der Physik, die möglichen Werte erstrecken sich über mehr als 30 Größenordnungen. Dabei zeigen die meisten nichtmagnetischen Festkörper bei sehr tiefen Temperaturen einen weiteren erstaunlichen Effekt: Unterhalb einer kritischen Temperatur verschwindet der elektrische Widerstand völlig, diesen Zustand nennt man supraleitende Phase.
LeiterFast alle Metalle zählen zu den elektrisch guten Leitern und habe keine Bandlücke. Die Leitungselektronen verhalten sich so, als ob sie sich frei im Festkörper bewegen können. Bei steigender Temperatur nimmt die Leitfähigkeit jedoch ab, was mit vermehrten Stößen der Elektronen mit den Gitterschwingungen begründet werden kann.
HalbleiterAuffälligstes Merkmal der Leitfähigkeit von Halbleitern ist ihre starke Abhängigkeit von inneren (Reinheitsgrad) wie auch äußeren Parametern (Temperatur). Bei reinen (intrinsischen) Halbleitern nimmt die Leitfähigkeit bei steigender Temperatur sehr stark zu – oft um eine Größenordnung bei etwa 20 K Unterschied. Neben Elektronen tragen hier auch sogenannte Defektelektronen, auch Löcher genannt, zur Leitfähigkeit bei. Die Ladungsträgerdichten von Löchern und Elektronen sind in intrinsischen Halbleitern gleich groß, das Verhältnis kann jedoch durch gezieltes Verunreinigen (Dotieren) einseitig verändert werden. Die Bandlücke liegt in der Größenordnung 0,1 bis ≈ 4 eV.
NichtleiterIsolatoren leiten unter normalen Bedingungen praktisch keinen elektrischen Strom. Auch eine hohe äußere Spannung induziert nur sehr geringe Ströme an Ladungsträgern im Nichtleiter. Charakteristisch ist eine Bandlücke größer als 4 eV, eine hohe Durchschlagsspannung und Schmelzpunkte.
Deformierbarkeit
Anders als bei Flüssigkeiten und Gasen sind die Teilchen im festen Aggregatzustand nur minimal gegenseitig verschiebbar – entsprechend ihrer kristallartigen Feinstruktur. Im kleinsten sind solche Deformationen nur schwer modellierbar, doch über Millionen oder Trillionen von Teilchen folgen sie klaren Gesetzen. Sie hängen mit der Elastizität und ihren Modulen zusammen, sowie mit der Form und Dimension der zu deformierenden Körper.
Ein idealisierter Festkörper, der in der klassischen Mechanik als Modell eines Festkörpers verwendet wird, ist der starre Körper. Er unterliegt keinerlei Verformungen, kommt aber in der Natur nicht vor. In den meisten Fällen ist er ein gutes Modell für die realen Objekte in unserer Umwelt.
Der reale Festkörper hingegen hat in der Regel keine einfache, sondern eine richtungsabhängige Verformbarkeit. Dies behandelt zum Beispiel die Festkörperphysik.
Reaktivität
Im Vergleich zu Reaktionen in Lösung zeichnen sich Festkörperreaktionen normalerweise durch sehr hohe Aktivierungsbarrieren aus. Der Grund ist der Reaktionsmechanismus, nach dem Festkörperreaktionen ablaufen: Die Leerstellen im Kristallgitter wandern wie in einem „Schiebepuzzle“. Dafür muss die Kristallstruktur deformiert werden, was einen großen Energieaufwand verursacht.
Andere Eigenschaften
Weitere typische Attribute von Festkörpern sind ihre Leitfähigkeit für Wärme oder elektrischen Strom. Diese beiden Eigenschaften sind meist eng gekoppelt.
Festkörper bei hohen Drücken
Unter der Einwirkung von hohen Drücken gehen Festkörper von der Normalphase mit Eigenschaftsänderungen in eine Hochdruckphase über, oder es entstehen andere Modifikationen des Stoffes. Beispiele hierfür sind die Umwandlung von Graphit in Diamant bei einem Druck über 60 kbar oder die Umwandlung von α-Bornitrid in β-Bornitrid (Borazon). Silicium weist bei einem Druck von über 150 kbar einen drastischen Widerstandsabfall auf und geht dabei in eine metallische Hochdruckmodifikation mit einem β-Zinn-Strukturtyp über. Das Natriumchloridgitter von Kaliumhalogeniden wandelt sich bei einem Druck über 20 kbar in das Cäsiumchloridgitter um. Im Allgemeinen gehen bei einer Druckausübung die Teilchen des Festkörpers in eine dichtere Packung, verbunden mit einer Erhöhung der Koordinationszahl, über. Kovalente Bindungen werden dabei oftmals zu metallischen Bindungen mit delokalisierten Elektronen.
Hochdruckverfahren eignen sich zur Herstellung bzw. Kristallzüchtung von Verbindungen, die dann auch unter Normaldruck metastabil sind, beispielsweise um künstliche Diamanten zu produzieren.
Siehe auch
Kondensierte Materie
Kristallographie
Mechanik fester Körper
Literatur
Ludwig Bergmann, Clemens Schaefer: Lehrbuch der Experimentalphysik. Band 6: Festkörper. 2., überarbeitete Auflage. Walter de Gruyter Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-11-017485-5.
Markus Schwoerer, Hans Christoph Wolf: Organische Molekulare Festkörper. Einführung in die Physik von pi-Systemen. Viley-VCH Verlag, Weinheim 2005, ISBN 3-527-40539-9.
Weblinks
Festkörperphysik (abgerufen am 6. Januar 2020)
Molekül- und Festkörperphysik (abgerufen am 6. Januar 2020)
Atom-, Molekül- und Festkörperphysik (abgerufen am 6. Januar 2020)
Korrelierte Elektronen im Festkörper (abgerufen am 6. Januar 2020)
Theoretische Festkörperphysik (abgerufen am 6. Januar 2020)
Hyperskript zur Einführung in die Materialwissenschaft der Christian Albrecht Universität zu Kiel (abgerufen am 21. September 2020)
Einzelnachweise
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Physikalische Chemie
Werkstoffeigenschaft
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https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich%20von%20Verdun
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Heinrich von Verdun
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Heinrich von Verdun (auch Heinrich von Luxemburg, Heinrich der Friedensstifter) († 31. Mai 1091) war von 1075 bis 1091 Bischof von Lüttich.
Leben
Er entstammte dem Haus Luxemburg. Der Vater war Graf Friedrich von Toul. Die Mutter war wahrscheinlich Gerberga aus dem Haus der Herren von Bouillon.
Eine theologische Bildung erhielt er in der Abtei Saint Vanne in Verdun und wurde von dem dort herrschenden Reformgeist stark beeinflusst. Später war er Archidiakon von Verdun. Er war verwandt mit dem Herzog Gottfried III. von Niederlothringen. Dieser empfahl ihn Heinrich IV. als Bischof von Lüttich. Geweiht wurde er von Erzbischof Anno II. von Köln.
Er erwies sich als fromm und als Verfechter der Klosterreform. Im Konflikt zwischen König und Papst stand er auf Seiten Heinrichs IV. Im Jahr 1076 stimmte er auf einem Hoftag in Worms der Absetzung von Gregor VII. zu. Zwar näherte er sich später Gregor wieder an, ist aber 1085 dem Aufruf des Gegenpapstes Clemens III. nach Mainz gefolgt. Für die Königstreue spricht, dass Heinrich IV. das Osterfest von 1080 in Lüttich feierte, obwohl Papst Gregor VII. ihn gebannt hatte.
Für den lothringischen Raum war Bischof Heinrich bedeutend als Verfechter des Gottesfriedens. Diesen hat er zusammen mit den weltlichen Großen 1081 für seine Diözese verkündet. Dies Vorgehen richtete sich nicht gegen den späteren Kaiser als den obersten Friedenshüter des Reiches, sondern hatte damit zu tun, dass Heinrich IV. in Italien abwesend war. Die Ausrufung des Gottesfriedens war mit dem Herrscher abgestimmt. Es wurde ein Schiedsgericht zur friedlichen Beilegung von Streitigkeiten eingerichtet. Diesem stand der Bischof vor. Nach dem lothringischen Vorbild wurden ähnliche Regelungen einige Jahre später für die Erzdiözese Köln und schließlich für das Reich getroffen. Begraben ist er in der Stiftskirche Notre Dame in Huy.
Literatur
Anmerkungen
Bischof von Lüttich
Römisch-katholischer Bischof (11. Jahrhundert)
Geboren im 11. Jahrhundert
Gestorben 1091
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich%20Theile%20%28Politiker%29
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Friedrich Theile (Politiker)
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Friedrich Theile (* 12. Juli 1814 in Chemnitz; † 16. August 1899 in Lockwitz) war ein deutscher praktischer Arzt, Heimatforscher, Politiker (MdL, Königreich Sachsen) und Revolutionär sowie Nestor der Gebirgsvereinstätigkeit.
Leben und Wirken
Der aus Chemnitz stammende Theile, Sohn des dortigen Kriegszahlmeisters Samuel Gottfried Theile, verlebte seine Jugend in Dresden, besuchte die dortige Kreuzschule und danach die chirurgisch-medizinische Akademie. Von 1835 bis 1838 studierte er Medizin an der Universität Leipzig, wo er 1838 zum Dr. med. promoviert wurde. Seine ersten Schriften trugen als Verfasser den Namen „Friedrich Theile, Dr. med. und Bauer“, da er neben seinem ärztlichen Beruf Landwirtschaft betrieb. Seit 1840 in Lungkwitz ansässig, war er bei Kreischa begütert und zog danach als praktischer Arzt nach Lockwitz. Er wurde 1849 für den 67., 68. und 69. Wahlkreis in die I. Kammer des Landtags des Königreichs Sachsen gewählt. Als Republikaner war er maßgeblich an der Mobilisierung der Kreischaer Kommunalgarde beteiligt, mit der er im Mai 1849 nach Dresden zog. Nach Niederschlagung des Aufstands wurde er zum Tode verurteilt, begnadigt und für sechs Jahre inhaftiert.
Seit 1880 war er Redakteur der Gebirgszeitung „Über Berg und Thal“, Herausgeber und Verfasser der „Lockwitzer Nachrichten“. Als solcher war er auch ein eifriger Heimatforscher und Naturfreund. Er starb 1899 im Alter von 85 Jahren.
Literatur
Hermine Hofmann: „Eine Republik würde zur Anarchie führen“. Der Arzt, Volksbildner, Landwirt und Parlamentarier Doktor Friedrich Theile – eine Revolutionsschicksal des Jahres 1849. In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 1. November 1999.
Johannes Deichmüller: † Dr. med. Friedrich Theile. Nachruf in den Sitzungsberichten der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS Dresden, 1899.
Einzelnachweise
Weblinks
Eintrag im Stadtwiki Dresden
Eintrag in der Deutschen Biographie
Porträt bei sachsen.museum-digital.de (auch: 70 Fotografien von Mitgliedern der ISIS, Digitalisat der SLUB Dresden)
Mediziner (19. Jahrhundert)
Heimatforscher
Mitglied der Ersten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Sachsen
Person (Dresden)
Deutscher
Geboren 1814
Gestorben 1899
Mann
Teilnehmer am Dresdner Maiaufstand
Verurteilte Person
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https://de.wikipedia.org/wiki/Niederense%20%28Ense%29
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Niederense (Ense)
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Niederense ist mit seinen rund 3200 Einwohnern der Ortsteil der Gemeinde Ense mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl. Der Ort liegt zwischen dem Haarstrang und dem Arnsberger Wald und bildet die Pforte zum Sauerland und zur Soester Börde.
Geschichte
Der untere Teil des Dorfes befindet sich am Lauf der Möhne. Dort stand bis zum 17. Mai 1943 das Zisterzienserinnenkloster Himmelpforten, das bis dahin die heilige Stätte von Niederense war. Die im Bereich des Klosters liegende Gemeinde Himmelpforten wurde am 1. April 1901 nach Niederense eingemeindet. Später wurde im Ort selbst die neue Pfarrkirche St. Bernhard errichtet, die Teile des zerstörten Klosters enthält (siehe Kloster Himmelpforten). Das Dorfleben ist durch zahlreiche Feste, Vereine und Gruppierungen geprägt. Sehr beliebt, auch bei auswärtigen Besuchern, sind das Schützenfest der Schützenbruderschaft St. Hubertus 1824 Niederense e. V. und der alljährliche Allerheiligenmarkt.
Am 1. Juli 1969 wurde Niederense durch § 7 Soest/Beckum-Gesetz in die neue Gemeinde Ense eingegliedert.
Nach einem Bescheid des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom Januar 2015 kann die St.-Anna-Kapelle in Niederense in die Denkmalliste der Gemeinde Ense eingetragen werden.
Öffentliche Einrichtungen
Die Bernhardusschule eine städtische Grundschule befindet sich in Niederense. Der Verein für Geschichte und Heimatpflege Niederense-Himmelpforten betreibt an der Bernhardusschule das Heimatmuseum Niederense.
Enser See
Südlich vom Dorf liegt der Enser See bzw. das Naturschutzgebiet Enser See.
Weblinks
Einzelnachweise
Ehemalige Gemeinde (Kreis Soest)
Ortsteil von Ense
Gemeindeauflösung 1969
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https://de.wikipedia.org/wiki/WNBA%202014
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WNBA 2014
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Die Saison 2014 ist die 18. Saison der Women’s National Basketball Association (WNBA). Die reguläre Saison begann am 16. Mai 2014 mit zwei gleichzeitigen Auftaktpartien. Nach Abschluss der regulären Saison, die bis zum 17. August 2014 ausgetragen wurde, begannen die Playoffs um die WNBA-Meisterschaft. Den Titel gewannen die Phoenix Mercury.
Draft
Am 10. Dezember 2013 fand eine Lotterie über die Auswahlreihenfolge der ersten vier Picks statt. Bei der Lotterie sicherte sich der Connecticut Sun vor dem New York Liberty und den Tulsa Shock den ersten Draft-Pick. Die San Antonio Silver Stars, die die zweitaussichtsreichste Chance auf das erste Wahlrechten hatten, wurde nur der vierte Draft-Pick zugeteilt.
Der WNBA Draft 2014 fand schließlich am 14. April 2014 statt, bei dem der Sun als ersten Pick die US-amerikanische Chiney Ogwumike auswählten. Danach sicherten sich die Shock die Rechte an der US-Amerikanerin Odyssey Sims. Insgesamt sicherten sich die 12 Franchises die Rechte an 36 Spielerinnen. Den Hauptanteil mit 30 Spielerinnen stellten die Vereinigten Staaten.
Top-5-Picks
Abkürzungen: Pos = Position, G = Guard, F = Forward, C = Center
Reguläre Saison
Modus
Die 12 WNBA-Mannschaften sind in zwei Conferences aufgeteilt, wobei die Eastern Conference und die Western Conference jeweils sechs Mannschaften umfassen. Insgesamt bestreitet jede Mannschaft im Verlauf der regulären Saison 34 Saison-Spiele, davon bestreitet jede Mannschaft die Hälfte der Spiele zu Hause bzw. Auswärts. Innerhalb der eigenen Conference spielen die Mannschaften gegen zwei Mannschaften insgesamt fünf Mal und gegen die restlichen drei Mannschaften vier Mal gegeneinander. Außerdem spielt jede Mannschaft noch zwei weitere Spiele gegen jede Mannschaft aus der anderen Conference.
All-Star Game 2014
Hauptartikel: All-Star Game 2014
Das 12. All-Star Game der WNBA wurde am 19. Juli 2014 in der US Airways Center in Phoenix, Arizona ausgetragen. Die Ligaführung vergab am 22. Januar 2014 das Spiel an die Phoenix Mercury, die bereits 2000 Gastgeber waren. Wie in den vergangenen Jahren trat dabei eine Auswahl der besten Spielerinnen der Eastern Conference gegen jene der Western Conference an. Es gewann die Mannschaft der Eastern Conference mit 125:124 nach Verlängerung, was eine Rekordpunktzahl für ein WNBA All-Star Game darstellte. Gleich drei Spielerinnen übertrafen dabei die bisherige individuelle Punkte-Bestmarke, darunter Shoni Schimmel, die als erster Rookie zum MVP eines WNBA All-Star Game gewählt wurde.
Abschlusstabellen
Erläuterungen: = Playoff-Qualifikation, = Conference-Sieger
Playoffs
Modus
Nachdem sich aus jeder Conference die vier Mannschaften qualifiziert haben, starten die im K.-o.-System ausgetragenen Playoffs. Jede Conference spielt in der Folge in den Conference Semifinals (dt. Conference Halbfinale) und im Conference Final (dt. Conference-Finale) ihren Sieger aus, der dann in den Finals antritt. Dabei trifft die auf der Setzliste am höchsten befindliche Mannschaft immer auf die niedrigst gesetzte. Die Serien innerhalb der Conference werden im Best-of-Three-Modus ausgespielt, das heißt, dass ein Team zwei Siege zum Erreichen der nächsten Runde benötigt. Das Finale wird im Best-of-Five-Modus ausgetragen. Die Mannschaft mit der besseren Bilanz hat dabei in allen Duellen immer den Heimvorteil. Bei Spielen, die nach der regulären Spielzeit von 40 Minuten unentschieden bleiben, folgt die Overtime. Die Viertel dauern weiterhin zehn Minuten und es wird so lange gespielt, bis eine Mannschaft nach Ende einer Overtime mehr Punkte als die gegnerische Mannschaft erzielt hat.
Playoff-Baum
Conference Semifinals
Eastern Conference
(1) Atlanta Dream – (4) Chicago Sky
(2) Indiana Fever – (3) Washington Mystics
Western Conference
(1) Phoenix Mercury – (4) Los Angeles Sparks
(2) Minnesota Lynx – (3) San Antonio Stars
Conference Semifinals
Eastern Conference
(2) Indiana Fever – (4) Chicago Sky
Western Conference
(1) Phoenix Mercury – (2) Minnesota Lynx
WNBA Finals
(W1) Phoenix Mercury – (E4) Chicago Sky
WNBA Meistermannschaft
Auszeichnungen
All-WNBA Teams
All-Rookie Team
All-Defensive Team
Saisonnotizen
Vor Saisonbeginn benannten sich die San Antonio Silver Stars in San Antonio Stars um.
Maya Moore erzielte in ihren ersten vier Saisonspielen jeweils mindestens 30 Punkte.
Die Phoenix Mercury gewannen eine Rekordzahl von 29 Spielen, darunter 16 in Folge, was die zweitlängste Siegesserie der WNBA-Geschichte darstellt.
Brittney Griner stellte neue Bestmarken für die meisten Shotblocks in einer Partie (11) und in einer Saison (129) auf.
Mit den Chicago Sky zog erstmals eine Mannschaft in die Finalserie ein, die die Regular Season mit einer negativen Siegesbilanz abgeschlossen hatte. Zudem war es die erste Finalteilnahme für Chicago.
Einzelnachweise
Basketballveranstaltung 2014
2014
Sportsaison 2014
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Naturdenkmale%20in%20Horath
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Liste der Naturdenkmale in Horath
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Die Liste der Naturdenkmale in Horath nennt die im Gemeindegebiet von Horath ausgewiesenen Naturdenkmale (Stand 8. August 2013).
Einzelnachweise
Horath
!Naturdenkmale
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk%20Four%20Corners
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Kraftwerk Four Corners
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Das Kraftwerk Four Corners ist ein Kohlekraftwerk in der Nähe von Farmington im US-Bundesstaat New Mexico.
Die installierte Leistung des in den 1960er Jahren errichteten Kraftwerks betrug ursprünglich 2,04 GW. Die Blöcke 1–3 wurden jedoch 2013 abgeschaltet, womit die Gesamtleistung jetzt noch bei 1.540 MW liegt. Der Besitzer Arizona Public Service kaufte Southern California Edison 2015 seinen Anteil an den Blöcken 4 und 5 ab und errichtete bis 2018 eine neue Rauchgasentschwefelung, um den Anforderungen der EPA zu genügen. 1979 wurde bereits eine erste Rauchgaswäsche (FGD) installiert, die aber heute nicht mehr ausreichend ist.
Als Kühlwasserreservoir dient der aufgestaute Morgan Lake, in den Wasser aus dem San Juan River hochgepumpt wird.
Kohleversorgung
Die Kohle wird vom Tagebau Navajo () über die Navajo Mine Railroad, eine mit 25 kV 60 Hz elektrifizierte, isolierte Bahnstrecke, zum Kraftwerk transportiert.
Der Tagebau liefert pro Jahr etwa 6 Mio. t Kohle, 2016 verkaufte die vormalige Besitzerin BHP Billiton ihn an North American Coal.
Blöcke
Einzelnachweise
Kohlekraftwerk in den Vereinigten Staaten
Erbaut in den 1960er Jahren
Four Corners
Bauwerk im San Juan County (New Mexico)
Kraftwerk in Nordamerika
Wirtschaft (San Juan County, New Mexico)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Silke%20Franz
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Silke Franz
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Silke Franz (* 1982 in München) ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Silke Franz schloss ein Studium der Kommunikationswissenschaft mit Diplom ab. Sie begann ihre Schauspielausbildung 2008 an der Schauspielschule TheaterRaum München. 2010 belegte sie einen Herbstkurs bei Lee Strasberg und von 2010 bis 2011 bildete sie sich in den Susan Batson Studios in New York weiter.
Auf der Bühne stand sie im Münchner Theater Undsofort, der Pasinger Fabrik und bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel. Zudem war sie als Kiki in dem Stück Willkommen in deinem Leben als Gastspiel unter anderem im Theater Landsberg zu sehen.
Als Film- und Fernsehschauspielerin hatte sie Rollen in diversen Filmen und Serien, darunter Die Rosenheim-Cops, SOKO München, Lena Lorenz, Watzmann ermittelt und Polizeiruf 110: Endspiel. Im Kino spielte sie in dem Film Frauen neben Heiner Lauterbach und Martin Brambach. Neben Rosalie Thomass und Gisela Schneeberger spielte sie im Kinofilm Eine ganz heiße Nummer 2.0 eine Metzgerin. 2022 kam der Kinderfilm Der junge Häuptling Winnetou mit Franz als Mrs Hawkens in die Kinos.
Filmographie
Theater
2008: Theater UND SO FORT – Wenn Mozarts Helden das Singen vergeht – als Blonde – Regie: Gesche Piening
2008: Theater UND SO FORT – Blaubart – Hoffnung der Frauen – als Eva – Regie: Christa Pillmann
2008: Theater UND SO FORT – Glockenkrach – als Magali – Regie: Roland Trescher
2009: Theater UND Sofort – Wolfgang – als Haupt- und Titelrolle Wolfgang – Regie: Heiko Dietz
2009: Theater UND Sofort – Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich to – als Nora – Regie: Gesche Piening
2009–2010: Theater UND Sofort – Gefährliche Liebschaften – als Madame Rosemonde – Regie: Heiko Dietz
2010: Pasinger Fabrik – Talisman – als Salome – Regie: Herbert Bauer-Brauneis
2010: Pasinger Fabrik – Nebenrollen – als Anna Kiefer – Regie: Julia Dippel
2011–2012: THeaterlust – Willkommen in Deinem Leben – als Kiki – Regie: Thomas Luft
2013–: Luisenburgfestspiele Wunsiedel – Fahnenweihe – als Choristin – Regie: Michael Lerchenberg
Weblinks
Silke Franz – Offizielle Internetpräsenz
Agentur Unit One | Silke Franz Vita
Einzelnachweise
Deutscher
Geboren 1982
Frau
Theaterschauspieler
Filmschauspieler
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https://de.wikipedia.org/wiki/Oliver%20Conrad
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Oliver Conrad
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Oliver Conrad (* 22. September 1962 in New York City) ist selbständiger Designer und Geschäftsführer der Firmen Oliver Conrad Studio und Oliver Conrad Kollektion.
Leben
In New York geboren, ist Oliver Conrad in einem Architektenhaushalt aufgewachsen. Umgeben mit anspruchsvollem Design wurde sein Blick für formale Ästhetik früh geschult. Während seiner Ausbildung zum Zimmerer entwickelte er gemeinsam mit seinem Vater Hausprojekte auf Long Island/USA und studierte anschließend Architektur in Düsseldorf. Die Liebe zu Holz als Werkstoff war für ihn prägend: 1990 gründete er seine eigene Möbelfirma, im gleichen Jahr kam seine erste Kollektion auf den Markt. Viele Entwürfe aus der OC-Kollektion zählen mit ihrer unverwechselbaren, klaren Formensprache schon heute zu Klassikern.
Oliver Conrad erweiterte sein Unternehmen im Jahr 1995 um ein Design-Studio. Das Team von OC-Studio entwickelt für nationale und internationale Unternehmen Produktdesign in unterschiedlichsten Bereichen, das darüber hinaus von umfassenden Beratungsleistungen ergänzt wird.
Portfolio
Zu seinem Produktportfolio gehören im Wesentlichen Möbel, Sanitärkeramik, Tableware, Wohnaccessoires und Polstermöbel, aber auch Messestände, Armaturen, Leuchten und Küchenspülen.
Zu seinen Kunden gehören u. a. Villeroy & Boch AG, Lambert vormals Gunther Lambert, Recticel Bedding (Schweiz) AG mit Swissflex und Grand Luxe by Superba, Demag Cranes & Components, Zwiesel Kristallglas AG, Sanipa und Pressalit.
Auszeichnungen
Mehrfach wurden die von Oliver Conrad gestalteten Produkte mit Auszeichnungen unabhängiger Einrichtungen ausgezeichnet, wie Red dot design award, Good Design Award (Chicago Athenaeum), Interior Innovation Award (Rat für Formgebung), German Design Award sowie Iconios del Diseno.
Weblinks
Firma
Oliver Conrad Webpage
Eigene Kollektion
Kollektion Grand Luxe by Superba
Villeroy & Boch Design
Interview für Villeroy & Boch
Interview in der Signs of Charakter (PDF-Datei; 2,5 MB)
Interview Grand Luxe by Superba
Einzelnachweise/Anmerkungen
Möbeldesigner
Möbelunternehmer
US-Amerikaner
Geboren 1962
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Vergoignan
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Vergoignan
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Vergoignan (gaskognisch: Vergonhan) ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Gers in der Region Okzitanien; sie gehört zum Arrondissement Mirande und zum Gemeindeverband Aire-sur-l’Adour.
Geografie
Die Gemeinde Vergoignan liegt rund sechs Kilometer nordöstlich der Kleinstadt Aire-sur-l’Adour und 24 Kilometer südöstlich von Mont-de-Marsan im Westen des Départements Gers. Sie gehört zum Weinbaugebiet Côtes de Saint-Mont. Die wichtigsten Gewässer sind die Bäche Le Turré und Vergoignan sowie mehrere Teiche. Wichtigste überregionale Verkehrsverbindung ist die wenige Kilometer westlich der Gemeinde verlaufende Autoroute A65 (Teil der Europastraße 7). Der nächstgelegene Bahnhof ist in Aire-sur-l’Adour.
Umgeben wird Vergoignan von den Nachbargemeinden Le Houga im Norden, Luppé-Violles im Osten, Arblade-le-Bas im Südosten, Barcelonne-du-Gers im Südwesten sowie Aire-sur-l’Adour im Nordwesten.
Geschichte
Die Gemeinde lag in der Gascogne. Der Name der Gemeinde war in gallo-römischer Zeit Veracumdius. Die Kirchgemeinde wurde erstmals im 7. Jahrhundert erwähnt und gehörte zum Herzogtum Corneillan. Sie bildete im Mittelalter eine eigene Lehnsherrschaft im Gebiet der Herzöge von Armagnac. Von 1793 bis 1801 gehörte Vergoignan zum Distrikt Nogaro und zum Kanton Barcelonne, seither zum Arrondissement Mirande und von 1802 bis 2015 zum Wahlkreis (Kanton) Riscle.
Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Germain
Denkmal für die Gefallenen
Lavoir (ehemaliges öffentliches Waschhaus)
mehrere Kreuze und Wegkreuze und eine Marienstatue
Weblinks
Kurzinfo und Fotos der Gemeinde
Fotos der Sehenswürdigkeiten der Gemeinde
Ort in Okzitanien
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3726229
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jacob%20Lucius%20der%20J%C3%BCngere
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Jacob Lucius der Jüngere
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Jacob Lucius der Jüngere, auch Jacobus Lucius d. J. (* um 1570 in Helmstedt; † 9. April 1616 ebenda) war ein bekannter Buchdrucker seiner Zeit, der das Werk seines Vaters Jacob Lucius der Ältere fortsetzte.
Leben und Wirken
Sein kontinuierliches Wirken begann im Jahr 1595 in Hamburg, wo er sich über zwei Jahre lang aufhielt und einige Werke verlegte, darunter die berühmte „Hamburger Polyglotte“, eine vollständige Bibel in vier synoptischen Fassungen und drei Sprachen. Im Sommer 1598 kehrte er nach Helmstedt zurück und übernahm die Druckerei seines im Jahr zuvor verstorbenen Vaters. Am 12. Januar 1600 wurde er zum Typographen der Julius-Universität ernannt.
Nach seinem Tod wurde die Druckerei wiederum von einem seiner Söhne, Jacobus Lucius III., fortgeführt. Die letzten Publikationen dieser Druckerei sind mit dem Erscheinungsjahr 1639 datiert.
Literatur
Joachim Lehrmann: Herausragende Standorte der Buch- und Papiergeschichte in Niedersachsen. Lehrmann-Verlag, Lehrte 1994, ISBN 978-3-9803642-0-1
Weblinks
Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17)
im Internet Archive auf archive.org, Stand: 27. September 2007, gesehen 6. August 2009
im Internet Archive auf archive.org, Stand: 27. September 2007, gesehen 6. August 2009
Einzelnachweise
Buchdrucker (Deutschland)
Herausgeber
Person (Universität Helmstedt)
Deutscher
Geboren im 16. Jahrhundert
Gestorben 1616
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Cerro%20Vig%C3%ADa
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Cerro Vigía
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Cerro Vigía bezeichnet mehrere Erhebungen in Puerto Rico:
Cerro Vigía (Aguadilla, Puerto Rico)
Cerro Vigía (Rincón, Puerto Rico)
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12173911
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred%20Kraus%20%28Mediziner%29
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Alfred Kraus (Mediziner)
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Alfred Kraus (geboren am 4. Juli 1934 in Mühldorf am Inn in Oberbayern; gestorben am 11. März 2022 in Heidelberg) war ein deutscher Neurologe, Psychotherapeut und Psychiater.
Leben und Schaffen
Alfred Kraus studierte Medizin in München, Innsbruck und Heidelberg sowie Philosophie in Heidelberg. Er promovierte zum Thema Biographische, verhaltenstheoretische und psychologische Untersuchungen beim postenzephalitischen Parkinsonismus. Von 1965 bis 1975 arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent, nach der Habilitation im Jahr 1975 von 1980 bis zu seiner Emeritierung als Professor an der Universitätsklinik Heidelberg.
Er war Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Phänomenologische Anthropologie, Psychiatrie und Psychotherapie e.V. (DGAP), Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Mitherausgeber diverser Fachzeitschriften und Organisator von Tagungen, zuletzt im Jahr 2019 an der Universität Heidelberg zum Thema Mensch und Roboter, Leiblichkeit und Maschine. Neue Interaktionsformen.
Forschungsaufenthalte und Vortragsreisen führten ihn nach Japan, in die USA, nach England und Wales, Frankreich, Argentinien, Brasilien, Chile, Polen, Italien, Portugal, Spanien, Jugoslawien, Rumänien, Georgien und Russland.
Alfred Kraus befasste sich mit phänomenologisch-anthropologischen und rollentheoretischen Ansätzen zur Erklärung, Diagnostik und Klassifikation psychiatrischer Krankheitsbilder. Er verfasste Arbeiten zur Psychopathologie der manisch-depressiven Krankheit, Schizophrenie, Parkinsonismus, Transvestitismus, Intersexualismus, Zwangssyndrom, Angststörungen, zudem Grundlagen der Diagnostik und Klassifikation in der Psychiatrie und er stellte vergleichende empirische Studien zur Depression in verschiedenen Ländern an. Bedeutsam für seine wissenschaftliche Arbeit ist die Auseinandersetzung vornehmlich mit der Daseinsanalyse Ludwig Binswangers, mit dem existentialistischen Ansatz Jean-Paul Sartres und mit der phänomenologischen Psychologie von Erwin Strauss.
Alfred Kraus setzte sich mit den Weiterentwicklungen der Melancholielehre von Hubertus Tellenbach an der Heidelberger Psychiatrischen Klinik der Universität eingehend auseinander. Er griff den Ansatz in zahlreichen Schriften, auch monografisch unter dem Titel „Sozialverhalten und Psychose Manisch-Depressiver“ auf und entwickelte diesen identitätstheoretisch und rollentheoretisch weiter. Das Thema des Leibes und der Leiblichkeit als ein grundlegender anthropologischer Zugang zum Menschen und zum Pathos des leidenden Menschen, damit auch zur Therapie, hat ihn als Kliniker wissenschaftlich herausgefordert. Inspiriert durch die Anthropologie der Leiblichkeit entwickelte er hier in Austausch mit Wolfgang Blankenburg seine ethische Positionierung im Kontext von Entsprechen und Verantworten (1978b). Diese Begrifflichkeiten bilden, so zeigte Alfred Kraus, die Grundlage für einen Prozess ganzheitlicher Wertentdeckung und damit einer Überwindung eines einseitigen Objektivismus und des Wiedergewinns einer ergänzenden Subjektorientierung (1980a, 2014).
Die interdisziplinäre Arbeit von Alfred Kraus ist dokumentiert und hat Niederschlag gefunden in zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg und dem über mehrere Jahrzehnte durchgeführten Seminar „Anthropologische und ethischen Grundlagen der Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie“ (zusammen mit Hermes Andreas Kick, Wolfram Schmitt, Heinz Scheurer, s. Vorlesungsverzeichnis Universität Heidelberg). Eine umfassende Übersicht über das interdisziplinäre Engagement und die Lehrtätigkeit von Alfred Kraus gibt der ihm zum 80sten Geburtstag gewidmete Band „Leib und Leiblichkeit als Krisenfeld in Psychopathologie, Philosophie, Theologie und Kunst“ (herausgegeben von Hermes Andreas Kick und Wolfram Schmitt, Berlin 2015). In seinem publizistischen Werk hat Alfred Kraus die Aufsplitterung der Psychiatrie in ein beziehungsloses Nebeneinander biologischer, psychologischer und soziologischer Partialwissenschaften kritisiert. Methodische Grundidee blieb für Alfred Kraus hierbei stets die gegenseitige Inspiration von empirischer Forschung, philosophischer Orientierung und ganzheitlicher Erweiterung.
Alfred Kraus war seit 1966 verheiratet und hat zwei Töchter, Kitty Kraus, eine vom Minimalismus beeinflusste bildende Künstlerin, und die Erziehungswissenschaftlerin und Kunstpädagogin Anja Kraus.
Preise
1975 Julius-Redel-Preis der Universität Heidelberg (Habilitationspreis der medizinischen Fakultät)
1987 Dr. Margrit-Egner-Preis (Universität Zürich)
Schriften (Auswahl)
Sozialverhalten und Psychose Manisch-Depressiver. Eine existenz- und rollenanalytische Untersuchung. Enke, Stuttgart 1977.
als Hrsg.: Leib, Geist, Geschichte. Brennpunkte anthropologischer Psychiatrie. (= Festschrift zum 60. Geburtstag von Hubertus Tellenbach). Hüthig, Heidelberg 1978, ISBN 3-7785-0481-9.
Sozialverhalten und Psychosenauslösung bei Manisch-Depressiven. In: Z. f. Klin. Psych. Psychother. Band 26, 1978, S. 149–160.
Bedeutung und Rezeption der Rollentheorie in der Psychiatrie. In: Uwe Henrik Peters (Hrsg.): Die Psychologie des 20. Jahrhunderts. Bd. 10: Ergebnisse für die Medizin (2). Kindler Verlag, Zürich 1980, ISBN 3-463-24010-6, S. 125–148.
Psychopathologie und Klinik der Manisch-Depressiven Psychosen. In: Die Psychologie des 20. Jahrhunderts. Bd. 10: Ergebnisse für die Medizin (2). Kindler Verlag, Zürich 1980, ISBN 3-463-24010-6, S. 437–464.
Rollendynamische Aspekte bei Manisch-Depressiven. In: K. P. Kisker, H. Lauter, J.-E. Meyer, C. Müller, E. Strömgren (Hrsg.): Psychiatrie der Gegenwart. Bd. 5: Affektive Psychosen. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 1987, ISBN 3-540-17420-6, S. 403–423.
mit Christoph Mundt (Hrsg.): Schizophrenie und Sprache. Thieme, Stuttgart 1991, ISBN 3-13-758001-3.
mit Christoph Mundt, Peter Fiedler und Hermann Lang (Hrsg.): Depressionskonzepte heute: Psychopathologie oder Pathopsychologie. Springer, Berlin/ Heidelberg 1991, ISBN 3-540-53513-6.
Identitätstherapie Melancholischer. In: Chr. Mundt, M. Linden, W. Barnett (Hrsg.): Psychotherapie in der Psychiatrie. Springer Medizin Verlag Wien. New York 1997, ISBN 3-211-82980-6, S. 111–115.
Antinomische Struktur des Daseins und „Gehäuse“ im Sinne von Karl Jaspers mit Hinblick auf Melancholie und Manie. In: D. von Engelhardt, H. A. Kick (Hrsg.): Lebenslinien – Lebensziele – Lebenskunst. Festschrift zum 75. Geburtstag von Wolfram Schmitt. LIT Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-643-12167-7, S. 117–133.
Einzelnachweise
Psychiater
Neurologe
Psychotherapeut
Deutscher
Geboren 1934
Gestorben 2022
Mann
Mediziner (20. Jahrhundert)
Mediziner (21. Jahrhundert)
Hochschullehrer (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tour%20der%20englischen%20Rugby-Union-Nationalmannschaft%20nach%20Kanada%201993
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Tour der englischen Rugby-Union-Nationalmannschaft nach Kanada 1993
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Die Tour der englischen Rugby-Union-Nationalmannschaft nach Kanada 1993 umfasste eine Reihe von Freundschaftsspielen der englischen Rugby-Union-Nationalmannschaft. Sie reiste von Ende Mai bis Anfang Juni 1993 durch Kanada und bestritt während dieser Zeit sie fünf Spiele, von denen sie vier gewann. Darunter waren zwei Begegnungen mit der kanadischen Nationalmannschaft, die mit je einem Sieg und einer Niederlage endeten. 16 englische Spieler nahmen an der gleichzeitig stattfindenden Neuseeland-Tour der British Lions teil, sodass die Mannschaft nicht die wahre Stärke Englands repräsentierte. Aus diesem Grund wertete die Rugby Football Union die Länderspiele nicht als Test Matches.
Spielplan
Hintergrundfarbe grün = Sieg
Hintergrundfarbe rot = Niederlage
Literatur
Weblinks
Ergebnisübersicht auf rugbyarchive.net (englisch)
Rugby 1993
Englische Rugby-Union-Nationalmannschaft
Rugby Union (Kanada)
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tateyama%20%28Chiba%29
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Tateyama (Chiba)
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Tateyama (jap. , -shi) ist eine Stadt der Präfektur Chiba im Osten von Honshū, der Hauptinsel von Japan.
Geographie
Die Stadt liegt südöstlich von Tokio auf der Bōsō-Halbinsel an der Bucht von Tokio.
Verkehr
Straße:
Tateyama-Autobahn
Nationalstraße 127, 128, 410, 465
Zug:
JR Uchibō-Linie
Luftverkehr
Hier befindet sich der (Militär-)Flugplatz Tateyama Kōkū Kichi
Sehenswürdigkeiten
Burg Tateyama (, Tateyama-jō)
Nago-ji, der 33. der 33 Tempel der Kantō-Region.
Angrenzende Städte und Gemeinden
Minamibōsō
Söhne und Töchter der Stadt
Toshimitsu Deyama (* 1965) und Yoshiki Hayashi (* 1965) (Gründer der Band X Japan)
Weblinks
Ort in der Präfektur Chiba
Ort mit Seehafen
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https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische%20Sommerspiele%202020/Gewichtheben%20%E2%80%93%20Federgewicht%20%28M%C3%A4nner%29
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Olympische Sommerspiele 2020/Gewichtheben – Federgewicht (Männer)
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Das Gewichtheben der Männer in der Klasse bis 67 kg (Federgewicht) bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio fand am 25. Juli 2021 im Tokyo International Forum statt. Es traten 14 Athleten aus 14 Ländern an.
Der Wettkampf bestand aus zwei Teilen: Reißen (Snatch) und Stoßen (Clean and Jerk). Die Athleten traten in zwei Gruppen zuerst im Reißen an, bei dem sie drei Versuche hatten. Gewichtheber ohne gültigen Versuch schieden aus. Im Stoßen hatte wieder jeder Athlet drei Versuche. Der Athlet mit dem höchsten zusammenaddierten Gewicht gewann. Im Falle eines Gleichstandes hätte das geringere Körpergewicht den Ausschlag gegeben.
Titelträger
Rekorde
Bestehende Rekorde
Das Gewichtheben der Männer fand bisher bei keinen Olympischen Sommerspielen in der Gewichtsklasse bis 67 kg statt. Daher gab es vor den Spielen in Tokio noch keine olympischen Rekorde in dieser Klasse.
Neue Rekorde
Für einen olympischen Rekord im Reißen hatte die International Weightlifting Federation bei der Anpassung der Gewichtsklassen 2018 einen olympischen Standard von 151 kg festgesetzt. Der Kolumbianer Luis Javier Mosquera war mit 151 kg im Reißen zwar der Wettkampfbeste in dieser Disziplin, dieses Gewicht reichte jedoch nicht zur Aufstellung eines olympischen Rekordes.
Zeitplan
Gruppe B: 25. Juli 2021, 11:50 Uhr (Ortszeit)
Gruppe A: 25. Juli 2021, 19:50 Uhr (Ortszeit)
Endergebnis
Einzelnachweise
Manner 067 kg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobskirche%20%28Bad%20Muskau%29
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Jakobskirche (Bad Muskau)
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Die Jakobskirche ist ein Kirchengebäude in der Stadt Bad Muskau im Landkreis Görlitz in der sächsischen Oberlausitz. Es gehört der Kirchengemeinde Bad Muskau im Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die Kirche steht aufgrund ihrer bau- und ortsgeschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz.
Geschichte
Bereits im Jahr 1502 gab es in Bad Muskau eine dem Apostel Jakob geweihte Holzkirche. Diese befand sich unweit der Lausitzer Neiße und wurde im Jahr 1564 abgerissen. Die heutige Kirche wurde im gleichen Jahr als Begräbniskapelle auf dem im Jahr 1550 neu angelegten Friedhof Muskaus gebaut. Um 1595 wurden die Holzwände durch Feldsteinmauerwerk ersetzt. Vom Muskauer Stadtbrand im Jahr 1766 blieb die Jakobskapelle verschont, weshalb sie bis zur Wiedererrichtung der Stadtkirche im Jahr 1782 für Gottesdienste genutzt wurde. Während der Befreiungskriege wurde die Jakobskirche ab 1812 als Lazarett genutzt, dabei trug sie jedoch einige Beschädigungen davon. Im Jahr 1855 ließ der damalige Standesherr und Kirchenpatron Friedrich von Oranien-Nassau die Jakobskirche auf eigene Kosten sanieren, wobei auch der Kirchturm angebaut wurde. Das Gebäude diente danach zunächst wieder als Begräbniskapelle.
Nach der Schließung des Friedhofes im Jahr 1888 blieb die Kapelle lange Zeit ungenutzt, bis sie 1935 an einen Heimatverein verpachtet wurde. Danach befand sich das Heimatmuseum in dem Gebäude. Bei den Kampfhandlungen zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Jakobskirche im Gegensatz zu den anderen Kirchen in der Umgebung nur leicht beschädigt. Angesichts der starken Zerstörung der Stadtkirche, deren Wiederaufbau die Kirchengemeinde nicht finanzieren konnte, nahm man Instandsetzungsarbeiten an der Jakobskapelle vor und weihte sie am 31. Oktober 1947 als Pfarrkirche ein. 1953 wurde die Kirche außen und zwei Jahre später innen saniert. Im Jahr 1956 wurde das neue Altarfenster mit dem auferstandenen Christus eingebaut. Seit 1994 ist die Kirche mit einer elektronischen Heizungsanlage ausgestattet, ein Jahr später wurde der Kircheninnenraum erneut saniert. Zwischen 1999 und 2001 wurden der Kirchturm und das Dach erneuert. 2003 wurden die Grabsteine an der Außenwand gesichert.
Auf dem Alten Friedhof sind mehrere Gräber erhalten, unter anderem das der Machbuba († 1840).
Architektur
Die Bad Muskauer Jakobskirche ist ein Putzbau mit Dreiachtelschluss und einem quadratischen Westturm. Das fünfachsige Langhaus hat hohe Rundbogenfenster. An der Südwand ist eine niedrige Vorhalle angebaut, darüber liegt ein Rosettenfenster. Der eingezogene Westturm hat ein hohes Zeltdach mit Mosaikmuster. Im Turm befindet sich ein rundbogiges Eingangsportal und im oberen Bereich zu allen Seiten paarig angeordnete schmale, hohe Schallöffnungen.
Zur Ausstattung der Jakobskirche gehört eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe aus dem 16. und 17. Jahrhundert, diese befand sich zuvor in der abgetragenen Pfarrkirche St. Andreas.
Kirchengemeinde
Die Gründung der Kirchengemeinde erfolgte erst am 31. Oktober 1947, nachdem die beiden ursprünglichen Kirchengebäude im Krieg zerstört worden waren. Zur Kirchengemeinde gehört neben Bad Muskau selbst noch der Ortsteil Köbeln.
Die Kirchengemeinde gehörte zunächst zum Kirchenkreis Rothenburg II in der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz. Dieser verlegte 1949 seine Superintendentur und trug fortan den Namen Kirchenkreis Weißwasser. Seit dem 1. Januar 2004 gehört die Kirchengemeinde Bad Muskau zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. 2007 fusionierten die Kirchenkreise Weißwasser, Görlitz und Niesky zum Kirchenkreis Niederschlesische Oberlausitz, der wiederum 2014 im Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz aufging. Die Kirchengemeinde Bad Muskau ist mit der Kirchengemeinde Gablenz zum Pfarramt Bad Muskau zusammengeschlossen.
Varia
Die zur Kirchgemeinde gehörende Stadtkirche Muskau, auch Deutsche Kirche Muskau genannt, wurde im April 1959 – veranlasst vom damaligen Rat des Kreises – aus politisch-ideologischen Gründen gesprengt. Auf dem Kirchplatz erinnert seit 2015 ein Miniaturmodell der Kirche sowie zwei Informationstafeln an das einstige Gotteshaus.
Literatur
Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Sachsen. Band 1: Regierungsbezirk Dresden. Bearbeitet von Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath und anderen. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 5.
Weblinks
Einzelnachweise
Kirchengebäude im Landkreis Görlitz
Jakobskirche
Jakobskirche
Kirchengebäude des Evangelischen Kirchenkreises Schlesische Oberlausitz
Saalkirche in Sachsen
Jakobus-der-Ältere-Kirche
Erbaut in den 1560er Jahren
Kirchengebäude in Europa
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6813574
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hensley%20Township
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Hensley Township
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Hensley Township ist der Name folgender Townships in den Vereinigten Staaten:
Hensley Township (Illinois)
Hensley Township (Indiana)
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12576522
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https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%A4chste%20Ausfahrt%20Gl%C3%BCck%20%E2%80%93%20Katharinas%20Entscheidung
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Nächste Ausfahrt Glück – Katharinas Entscheidung
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Nächste Ausfahrt Glück – Katharinas Entscheidung ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2023. Die Erstausstrahlung erfolgte am 26. Februar 2023 im ZDF, nachdem er bereits eine Woche zuvor in der ZDF Mediathek verfügbar war. Der Film ist die sechste Folge der im Rahmen der ZDF-Herzkino-Reihe ausgestrahlten Filmreihe Nächste Ausfahrt Glück.
Handlung
Juri und Katharina haben eine Affäre miteinander und Juri beabsichtigt, mit Katharina nach Kanada auszuwandern. Als Katharina dies ihrem Mann Georg gesteht, verlässt dieser sie. Juri hingegen zögert, seiner Freundin Sybille die Wahrheit zu sagen, die gerne mit Juri zusammen ziehen möchte. Schließlich sagt Katharina Sybille die Wahrheit, worauf diese hysterisch reagiert.
Paul und Aya sind unterdessen uneins, wo und wie ihr gemeinsames Kind geboren werden soll. Während Aya eine Hausgeburt favorisiert, ist Paul überfürsorglich und ängstlich, was zu Spannungen zwischen dem jungen Paar führt. Während eines Besuchs bei Pauls Großvater, dem "Commandante", platzt Ayas Fruchtblase und das Kind kommt in seinem Haus zur Welt.
Die mit Juri, Georg, Katharina und Sybille befreundeten Scherzers machen sich Gedanken um ihren Adoptivsohn, weil sein Verhalten nicht den Jungen zugeschriebenen Geschlechterrollenklischees entspricht, akzeptieren dies aber letztlich.
Hintergrund
Der fünfte und sechste Teil der Filmreihe wurden gemeinsam im Sommer 2022 im thüringischen Eisenach und Umgebung sowie in Berlin und Brandenburg gedreht. Die Szenen am See mit der Ruine eines Rettungsschwimmerturmes entstanden am Nymphensee bei Brieselang.
Rezeption
Kritiken
TV Spielfilm befand "die seichte Story krankt an Glaubwürdigkeit".
Einschaltquoten
Die Erstausstrahlung des Films am 26. Februar 2023 im ZDF erreichte 4,16 Millionen Zuschauer, was dem Sender 13,4 Prozent Marktanteil bescherte.
Weblinks
Einzelnachweise
Filmtitel 2023
Deutscher Film
Fernsehfilm (ZDF)
Familienfilm
Liebesfilm
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sigrun%20V%C3%A5geng
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Sigrun Vågeng
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Sigrun Vågeng (* 29. Oktober 1950 in Kristiansund) ist eine norwegische Behördenleiterin und Verbandsfunktionärin. Von September 2015 bis Juni 2020 war sie die Leiterin der norwegischen Behörde NAV, die für die Organisation und Finanzierung der Arbeitsmarktmaßnahmen, Sozialhilfe und der sozialen Sicherungsleistungen zuständig ist.
Leben
Vågeng studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Oslo und der Norwegischen Handelshochschule (NHH). Ab 1980 arbeitete sie als Personalerin im Grand Hotel in Oslo. Von 1990 bis 1994 war sie Vorsitzende des norwegischen Hotel- und Restaurantverbandes. Anschließend wechselte sie zur Prosessindustriens Landsforening (PIL), einer Wirtschafts- und Arbeitgebervereinigung. Dort war sie ab 1997 die Direktorin und Leiterin der Arbeitgeberabteilung. Im Jahr 2001 wurde sie die Leiterin der Næringslivets Hovedorganisasjon (NHO), der Mutterorganisation der PIL. Vågeng blieb dort bis 2009 im Amt und nahm anschließend den Posten als Verwaltungsdirektorin beim KS, dem Zentralverband der norwegischen Kommunen, an. Nach Unstimmigkeiten im Vorstand des Kommunenverbands, schied sie 2013 aus dem Posten aus. In der Zeit von 2014 bis 2015 war sie als Direktorin des Statens institutt for forbruksforskning (SIFO; deutsch: Staatliches Institut für Verbraucherforschung) tätig.
Am 18. September 2015 wurde sie als neue Leiterin der NAV vorgestellt und sie trat die Stelle zum 5. Oktober 2015 an. Ihre Wahl erfolgte auf sechs Jahre, sie gab aber im Januar 2020 bekannt, dass sie bereits vorab den Posten verlassen werde. Davor stand sie wegen des sogenannten NAV-Skandals in der Kritik. Es wurde bekannt, dass die Behörde über mehrere Jahre hinweg ein Gesetz falsch angewandt hatte und in der Folge auch Menschen unrechtmäßig verurteilt worden waren. Ihr letzter Arbeitstag bei der Behörde war schließlich Ende Juni 2020.
Weblinks
Sigrun Vågeng im Store norske leksikon (norwegisch)
Sigrun Vågengs CV auf der Webseite der Regierung (norwegisch)
Einzelnachweise
Behördenleiter (Norwegen)
Verbandsfunktionär
Norweger
Geboren 1950
Frau
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maurice%20L%C3%A9vy-Leboyer
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Maurice Lévy-Leboyer
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Maurice Lévy-Leboyer (geboren am 10. Juni 1920 in Paris; gestorben am 27. September 2014 ebenda) war ein französischer Wirtschaftshistoriker. In seinem Nachruf auf ihn beschreibt Patrick Fridenson in Le Monde ihn als den „führende[n] Wirtschaftshistoriker Frankreichs in der Generation nach Fernand Braudel und Ernest Labrousse“.
Leben und Wirken
Lévy-Leboyer wurde 1920 in eine bürgerliche Elsässisch-Jüdische Familie geboren, die in Ribeauvillé (Haut-Rhin) mit Wein handelte. Der Handel kam infolge der Reblauskrise zum Erliegen; der Vater verlegte sich deshalb auf den Diamantenhandel in Chile und später in Paris. Die Mutter war Malerin. Sein jüngerer Bruder war Frédérick Leboyer, ein prominenter Gynäkologe und Geburtshelfer.
Im Zweiten Weltkrieg
Die deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg veränderte sein Leben von Grund auf. Das vom Vichy-Staat erlassene Judenstatut hinderte ihn, sich an der École normale supérieure zu bewerben. Er studierte Geschichte in Caen und Montpellier, bevor er nach Megève (Département Haute-Savoie) flüchtete, sich gefälschte Papiere auf den Namen Leboyer besorgte und Geschichtslehrer an einer Privatschule wurde.
Er trat dem Geheimdienstnetzwerk Alliance der Résistance bei. Zusammen mit anderen Widerstandskämpfern gelang es ihm, Gruppen von jüdischen Kindern in die Schweiz zu schmuggeln. 1944 nahm er an den Kämpfen zur Befreiung von Ober-Savoyen teil. Im Oktober 1944 wurde er in den Nachrichtendienst aufgenommen, den er im August 1945 verließ, nachdem er mit Stéphane Hessel und Daniel Cordier das Weißbuch des BCRA (Bureau central de renseignements et d’action), des Nachrichten- und Geheimdienstes des Freien Frankreichs verfasst hatte..
Forschungsarbeiten
Er studierte Wirtschaftswissenschaften in Grenoble und absolvierte lange Forschungsaufenthalte im Ausland. Dank des Kulturberaters des französischen Botschafters in New York, Claude Lévi-Strauss, erhielt er ein Stipendium für Harvard (als dort Schumpeter lehrte). Danach ging er an die London School of Economics und kehrte später nach Harvard zurück, wo er mit dem Historiker Alfred Chandler, dem Wiederbegründer der Unternehmensgeschichte, zusammenarbeitete.
Lehrtätigkeit
Er arbeitete in der Folgezeit als Lehrkraft an der Universität Paris-Nanterre, dem Institut d’études politiques de Grenoble, an der École nationale d’administration, dem Institut d’études politiques de Paris und der ENSAE ParisTech..
1974 begründete er zusammen mit Jean Bouvier den Studiengang DEA d’histoire économique (entspricht in etwa einem deutschen Abschluss nach fünfjährigem forschungsbezogenen Hochschulstudium – Vorabschluss zur Promotion).
Er war Vorsitzender des Comité pour l’histoire économique et financière de la France (CHEFF), einer französischen Einrichtung, die dem Generalsekretariat des Wirtschafts- und Finanzministeriums angegliedert war und 1986 gegründet wurde, um zur Erforschung der Wirtschaftsgeschichte Frankreichs beizutragen. Der Erlass vom 28. Juli 2006 änderte die vorherigen Erlasse und ordnete das Komitee dem IGPDE (Institut de la gestion publique et du développement économique) zu, dessen Aufgabe es ist, zu einer besseren Kenntnis der Geschichte des Staates und seiner Rolle in den Bereichen Wirtschaft, Währung, Finanzen und Industrie vom Mittelalter bis zur Gegenwart beizutragen.
Die Forschungsarbeit
Die Geschichte der Industrialisierung Frankreichs
Maurice Lévy-Leboyer legte die Eigenständigkeit des französischen Industrialisierungsmodells im Verhältnis zum britischen Modell dar. Er kämpfte sein ganzes Leben lang gegen die hergebrachte Vorstellung von einer französischen Rückständigkeit oder eines französischen Niedergangs an. Seiner Meinung nach hatte sich die französische Produktionsstruktur besonders gut an die französischen Eigenheiten und Strukturen angepasst. Wenn Frankreich sich auf Produktionen mit hoher Wertschöpfung spezialisiert hat, wie z. B. die handwerkliche Seidenproduktion der Canuts, so lag das daran, dass Frankreich überwiegend ländlich geprägt war und daher nicht mit Großbritannien konkurrieren konnte, indem sie auf Produktivität setzte. Der französische Bauer war auch Handwerker. In England dagegen gingen große Teile der Landbevölkerung in die Fabriken. Frankreich stieß also nicht frontal auf die englische Konkurrenz, sondern verfolgte eher eine Umgehungsstrategie, indem es sein Know-how und die Qualität seiner Produkte hervorhob.
Schriften
Les Banques européennes et l’industrialisation internationale dans la première moitié du XIXe siècle., PUF, Paris 1964.
Le Revenu agricole et la rente foncière en Basse-Normandie : étude de croissance régionale., Klincksieck, Paris 1972.
La Position internationale de la France: aspects économiques et financiers, XIXe-XXe siècles., herausgegeben von der Association française des historiens économistes, 2. Congrès national, Paris et Nanterre, 5.–6. Oktober 1973, Editions de l’EHESS, Jean Touzot, Paris 1977.
L’Histoire économique et sociale de la France sur 1789–1880 (PUF, Mitarbeit bei zwei Bänden 1976–1977).
deutsch: Wirtschaft und Gesellschaft in Frankreich im Zeitalter der Industrialisierung, 1789–1880: Bd. 1 und 2, Syndikat, Frankfurt am Main 1988.
Mit François Bourguignon: L’Économie française au IXe siècle: analyse macro-économique, Economisa, 1986
in englischer Übersetzung erschienen als: The French economy in the nineteenth century: an essay in econometric analysis. bei Cambridge University Press, Cambridge 1990.
Als Herausgeber
Le Patronat de la seconde industrialisation., Editions ouvrières & Maison des sciences de l’homme, Paris 1979.
L’Histoire générale de l’électricité en France., Band iI, Fayard, Paris 1995.
L’Histoire de la France industrielle., Larousse, Paris 1997.
Multinational enterprise in historical perspective., Cambridge University Press & Maison des sciences de l’homme, Cambridge 1989 (als Herausgeber zusammen mit Alice Teichovaê und Helga Nussbaum).
Entre l’État et le marché. L’économie française des années 1880 à nos jours. Gallimard, Paris 1991. (als Herausgeber zusammen mit Jean-Claude Casanova).
L’économie française dans la compétition internationale au XXe siècle. Colloque des 3 et 4 octobre 2002. (Comité pour l’histoire économique et financière de la France, Paris 2006) (als Mitherausgeber).
Anmerkungen und Einzelnachweise
Weblinks
Einträge zu Maurice Lévy-Leboyer bei Persée
Deutsche Biographie
biographischer Artikel in Universalis
Wirtschaftshistoriker
Résistancekämpfer
Franzose
Geboren 1920
Gestorben 2014
Mann
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11455339
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https://de.wikipedia.org/wiki/WCMX%20%28Rollstuhlsport%29
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WCMX (Rollstuhlsport)
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WCMX ist ein Rollstuhlsport, bei dem im Skatepark-Tricks gemacht werden, wie Skateboarding oder BMX, meistens in einem Skatepark. Erfunden wurde der Sport von Aaron Fotheringham. In Deutschland war David Lebuser der erste, der diesen Sport bekannt machte.
Überblick
Der Sport hat eine eigene Szene, eigene Wettbewerbe und spezielle Rollstühle.
Entstehung
Die Bezeichnung WCMX heißt Wheelchair Motocross, angelehnt an BMX (Bicycle Motocross), und wurde so von Aaron Fotheringham benannt. Fotheringham landete u. a. den ersten Backflip in einem Rollstuhl.
Einzelnachweise
Weiterführende Links
2018 WCMX World Championship Rules
Rollstuhlsport
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11609251
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https://de.wikipedia.org/wiki/Daji%20%28Anjouan%29
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Daji (Anjouan)
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Daji Bandakouni ist eine Siedlung auf der Komoreninsel Anjouan im Indischen Ozean.
Geografie
Der Ort liegt am Südzipfel der Insel, auf dem Plateau des Bouémoutou südlich von Mrémani und dem Ngoya Mbouzi hoch über der steilen Küste, auf einer Höhe von .
Im Süden schließt sich der Ort Mrijou an. Unterhalb des Ortes verläuft der Daji Mroni.
Klima
Nach dem Köppen-Geiger-System zeichnet sich Daji durch ein tropisches Klima mit der Kurzbezeichnung Am aus. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über konstant und liegen zwischen 20 °C und 25 °C.
Einzelnachweise
Ort auf den Komoren
Ort in Afrika
Ndzuwani
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11988924
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https://de.wikipedia.org/wiki/Neub%C3%A4uer%20See
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Neubäuer See
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Der Neubäuer See, auch Neubäuer Weiher und Großer Neubäuer Weiher, ist ein nährstoffarmer Weiher beim Ortsteil Neubäu am See der Stadt Roding im Landkreis Cham.
Die nördlichen Flachwasserzonen des Sees bilden zusammen mit dem Ostufer und angrenzenden Waldflächen das Naturschutzgebiet Neubäuer Weiher.
1832 wurde erstmals der Neubäuer Weiher auf einer Karte nach Apian erwähnt. Wahrscheinlich wurde er schon früher angelegt. Der Neubäuer Weiher gehörte seitdem der Mühlner-Familie Spiessl. Seit dem 20. Jahrhundert wurde der Neubäuer See zur Hauptattraktion im Dorf. Durch den Bau des Campingplatzes und des Feriendorfes 1972 wurde der See das Naherholungsziel im Landkreis Cham. Der Neubäuer See bietet eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten wie Schwimmen, Angeln, Bootfahren, Wandern oder Sommerstockschießen. Der dazugehörige Seepark verfügt über eine Skaterbahn, Freiluftschach, Beachvolleyball und einen Spielplatz. Daneben gibt es zahlreiche Wanderwege.
Im Südosten des Sees befindet sich ein Campingplatz, im Südwesten ein Segelclub. Auf dem See finden regelmäßig Segel-Regatten statt.
Der Neubäuer See umfasst 56 Hektar, ist künstlich aufgestaut und wird jeweils im Herbst abgelassen und im Frühjahr neu aufgestaut.
Er wird vom Hauser Bach durchflossen, der in den direkt unterhalb liegenden Mühlweiher und weiter in den Regen entwässert.
Im limnologischen Sinne ist der Neubäuer See ein Teich, da er keine Tiefenschichtung aufweist, künstlich angelegt ist und einen Abfluss hat. Während er vornehmlich als Neubäuer Weiher benannt wurde, hat sich in jüngerer Zeit aber die Bezeichnung Neubäuer See faktisch etabliert, was sich auch in der Umbenennung der anliegenden Ortschaft Neubäu in Neubäu am See im Jahr 2015 zeigt.
Weblinks
Karte von Neubäuer See und Umgebung auf:
Großer Neubäuer Weiher auf seen.de
Einzelnachweise
See im Landkreis Cham
SNeubauer See
Geographie (Roding)
Weiher in Bayern
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1852603
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hottinger
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Hottinger
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Hottinger ist der Familienname folgender Personen:
Adolf Hottinger (1897–1975), Schweizer Pädiater
Arnold Hottinger (1926–2019), Schweizer Journalist und Publizist
Barbara Hottinger († 1530), Schweizer charismatisch-prophetische Täuferführerin in St. Gallen
Christlieb Gotthold Hottinger (1848–1914), deutscher Bibliothekar, Hochschullehrer Frauenrechtler und Autor
David Hottinger (1685–1736), Schweizer Historiker und Numismatiker
Hans Konrad Hottinger (1655–1730), Schweizer Numismatiker
Klaus Hottinger († 1524), erster evangelischer Märtyrer der Schweiz
Konrad Hottinger (1788–1828), deutscher Künstler
Lukas Hottinger (1933–2011), Schweizer Paläontologe
Mary Hottinger (1893–1978), englische Übersetzerin und Herausgeberin
Max Hottinger (1879–1948), Schweizer Ingenieur und Privatdozent
Salomon Hottinger (1649–1713), Schweizer Naturwissenschaftler und Mathematiker
Hottinger ist der Name folgender Unternehmen:
Bank Hottinger & Cie AG, vormals Hottinger & Compagnie, eine Schweizer Privatbank
Hottinger Baldwin Messtechnik, ein Unternehmen der Messtechnikbranche
Hottinger, Brüel & Kjær (HBK), ein Hersteller von hochpräzisen Schall- und Schwingungsmessgeräten
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5287791
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https://de.wikipedia.org/wiki/Montgomery%20Wilson
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Montgomery Wilson
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William Stewart Montgomery „Bud“ Wilson (* 20. August 1909 in Toronto, Ontario; † 15. November 1964 in Lincoln, Massachusetts) war ein kanadischer Eiskunstläufer und Eiskunstlauftrainer.
Leben
Im Zeitraum von 1929 bis 1939 gewann er neun nationale Meistertitel im Herreneinzel und fünf im Paarlauf mit seiner Schwester Constance Wilson. Damit hält er den Rekord für die meisten Siege bei kanadischen Eiskunstlauf-Meisterschaften. Auf internationaler Bühne war 1932 sein erfolgreichstes Jahr. Er wurde Vize-Weltmeister hinter Karl Schäfer und gewann die Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen. Bei beiden Turnieren startete er auch in der Paarlaufkonkurrenz mit seiner Schwester und erreichte den sechsten Platz bei der Weltmeisterschaft und den fünften Platz bei den Olympischen Winterspielen. Wilson fokussierte sich auf die Olympischen Jahre und nahm sonst nur selten an Turnieren teil. 1936 kam er nach vier Jahren internationaler Pause zurück und erreichte noch einmal einen fünften Platz bei der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft und einen vierten Platz bei Olympischen Winterspielen.
Wilson war der erste Kanadier, der im Herreneinzel eine Medaille bei Weltmeisterschaften und auch Olympischen Spielen gewinnen konnte. Damit begründete er eine lange Tradition im Eiskunstlaufsport Kanadas.
Nach seiner aktiven Sportlerkarriere arbeitete er für mehrere Jahre als Trainer beim Bostoner Eiskunstlaufverein. Er starb 1964 55-jährig.
Ergebnisse
Einzellauf
Paarlauf
(mit Constance Wilson)
Weblinks
Eiskunstläufer (Kanada)
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1928
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1932
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1936
Olympiateilnehmer (Kanada)
Kanadischer Meister (Eiskunstlauf)
Eiskunstlauftrainer
Kanadier
Geboren 1909
Gestorben 1964
Mann
Mitglied der World Figure Skating Hall of Fame
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12644359
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https://de.wikipedia.org/wiki/Psalm%2022%20%28Bruckner%29
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Psalm 22 (Bruckner)
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Psalm 22, WAB 34, ist eine Vertonung einer deutschsprachigen Version von Psalm 23 (Psalm 22 in der Zählung der Septuaginta und der Vulgata) von Anton Bruckner.
Entstehung und Stellung im Gesamtwerk
Unter den fünf von Bruckner komponierten Psalmenvertonungen ist Psalm 22 die einzige mit Klavierbegleitung. Das Werk wurde etwa 1852 im Stift Sankt Florian komponiert, aber es ist nicht bekannt, wann es zu dieser Zeit aufgeführt wurde.
Die Handschrift wird im Archiv des Stifts Sankt Florian aufbewahrt. Die erste bekannte Aufführung fand am 11. Oktober 1921 in Sankt Florian durch Franz Xaver Müller statt. Es wurde erstmals veröffentlicht in Band II/2, S. 119–130 der Göllerich/Auer-Biographie. Es wurde 1997 von Paul Hawkshaw herausgegeben in Band XX/2 der Bruckner-Gesamtausgabe.
Text
Der Herr ist Hirt und Versorger
[Ein Psalm Davids.] Der Herr regieret mich, und nichts wird mir mangeln:
Auf einem Weideplatze, da hat er mich gelagert: am Wasser der Erquickung mich erzogen:
Meine Seele bekehret: mich geführt auf die Wege der Gerechtigkeit, um seines Namens willen.
Denn wenn ich auch wandle mitten im Todesschatten, so will ich nichts Übels fürchten, weil du bei mir bist. Deine Ruthe und dein Stab, die haben mich getröstet.
Du hast einen Tisch vor meinem Angesichte bereitet wider die, so mich quälen. Du hast gesalbet mit Öl mein Haupt: und mein berauschender Becher wie herrlich ist er!
Und deine Barmherzigkeit folget mir all’ die Tage meines Lebens:
Daß ich wohne im Hause des Herrn auf lange Zeit.
Musik
Das 131-Takte umfassende Werk in Es-Dur ist für Solisten, gemischten Chor und Klavier komponiert.
Die Vertonung des ersten Teils ist im Allgemeinen in Homophonie, mit einigen Imitationen auf die Textstellen „So will ich nichts Übles fürchten“, „Du hast bereitet einen Tisch“, „wie herrlich ist er!“ und „Und deine Barmherzigkeit“. Wie in Bruckners zeitgenössischem Magnificat werden die Strophen abwechselnd vom Chor und den Solisten als Arioso gesungen. Ab Takt 43 wird die letzte Strophe vom Chor als Fuge gesungen, die bei Takt 115 in einen abschließenden a-cappella-Choral mündet.
Diskografie
Von diesem Werk existieren drei Aufnahmen:
Franz Farnberger, Anton Bruckner in St. Florian – Requiem und Motetten, St. Florianer Sängerknaben, Studio SM D2639 SM 44, 1997.Diese Aufführung, die im Stift St. Florian aufgezeichnet wurde, vermittelt dem Zuhörer einen Hauch von Authentizität.
Thomas Kerbl, Anton Bruckner – Chöre und Klaviermusik, Chorvereinigung Bruckner 09 und Kammerchor der Anton Bruckner Privatuniversität, CD Bruckner Haus LIVA 034, 2009
Calmus Ensemble, Bruckner Vocal - Psalm 22, WAB 34 – Carus, 2023
Literatur
August Göllerich: Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffens-Bild, ca. 1922 – posthum herausgegeben von Max Auer. G. Bosse, Regensburg 1932.
Cornelis van Zwol: Anton Bruckner - Leven en Werken. Thot, Bussum (Niederlande) 2012, ISBN 90-6868-590-2.
John Williamson: The Cambridge Companion to Bruckner. Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-80404-3.
Uwe Harten: Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag, Salzburg 1996, ISBN 3-7017-1030-9.
Paul Hawkshaw (Hrsg.): Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XX/2: Psalm 22 (1852). Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Wien 1997.
Weblinks
Psalm 22 (23) Es-Dur, WAB 34 Kritische Diskografie von Hans Roelofs
Anmerkungen und Einzelnachweise
022
Chorwerk aus dem 19. Jahrhundert
Musik 1852
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6801806
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https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%BBygulski
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Żygulski
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Żygulski ist der Familienname folgender Personen:
Kazimierz Żygulski (1919–2012), polnischer Kultursoziologie, Hochschullehrer und Politiker
Roman Zygulski (* 1951), polnischer Kunsthistoriker und Lithographie-Künstler
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12358643
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https://de.wikipedia.org/wiki/Jaeda%20Daniel
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Jaeda Daniel
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Jaeda Daniel (* 28. Juli 1999) ist eine US-amerikanische Tennisspielerin.
Karriere
Daniel spielt bislang hauptsächlich Turniere der ITF Women’s World Tennis Tour, bei der sie bislang aber noch keinen Titel erringen konnte.
2105 stand Jaeda Daniel im Finale des Dameneinzels des mit 10.000 US-Dollar dotierten ITF-Turniers in Antananarivo, das sie gegen Lilla Barzó mit 5:7 und 2:6 verlor. Im Juni erreichte sie das Finale in Grand Baie, das sie gegen Marie Bouzková ebenfalls mit 5:7 und 2:6 verlor.
2017 stand sie im Februar zusammen mit ihrer Partnerin Quinn Gleason im Finale des mit 15.000 US-Dollar dotierten ITF-Turniers in Manacor, das die beiden gegen Lauren Embree und Alexa Guarachi mit 1:6 und 5:7 verloren.
2022 erhielt sie als Titelgwinnerin bei den 2022 NCAA Doubles Championships zusammen mit ihrem Partner Richard Ciamarra eine Wildcard für das Hauptfeld im Mixed bei den US Open.
College Tennis
Jaeda Daniel spielt für die Damentennismannschaft Wolfpack der North Carolina State University.
Weblinks
Offizielle Website von Jaeda Daniel (englisch)
Einzelnachweise
Tennisspieler (Vereinigte Staaten)
College-Tennis-Spieler
US-Amerikaner
Geboren 1999
Frau
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3140884
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https://de.wikipedia.org/wiki/Arne%20Larsen
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Arne Larsen
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Arne Kjell Larsen (* 23. Dezember 1937 in Asker) ist ein ehemaliger norwegischer Skisportler, der im Skispringen und in der Nordischen Kombination international startete.
Werdegang
Nachdem Larsen bereits bei den Junioren-Wettbewerben des Holmenkollen-Skifestivals 1953 und 1956 in Oslo zweimal das Podest erreichte, sammelte er erste internationale Erfahrungen auf Seniorenebene als Spezialspringer bei der Vierschanzentournee 1956/57. Beim Auftaktspringen auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf erreichte er Rang 38. Nur einen Tag später landete er in Innsbruck auf der Bergiselschanze auf dem 30. Platz. Bei seinem letzten Springen auf der Großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen landete er mit dem 25. Platz auf der besten Einzelplatzierung der Tournee. In der Gesamtwertung erreichte Larsen damit Rang 30. Bei den Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley erreichte er in der Nordischen Kombination den sechsten Rang. Dabei lag er im Skispringen nach dem zweiten Durchgang auf Rang drei, bevor er nach dem dritten Durchgang als Siebenter in den Langlauf ging.
Bei den Weltmeisterschaften 1962 in Zakopane gewann er den Titel in der Kombination vor Dmitri Kotschkin und Ole Henrik Fagerås. Im Skispringen landete er von der Großschanze auf Rang 19. Im gleichen Jahr gewann er in Skien den nationalen Titel im Skispringen sowie in der Kombination. Bei den Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck konnte er im Gegensatz zu 1960 keine guten Sprünge zeigen, überzeugte jedoch als Dritter im Langlauf. Am Ende beendete er das Einzelrennen auf dem fünften Rang.
Im Jahr 1965 erhielt er zusammen mit Arto Tiainen und Bengt Eriksson die Holmenkollen-Medaille.
Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1966 in Oslo startete Larsen noch einmal in der Nordischen Kombination und erreichte im Einzel den elften Platz.
Statistik
Platzierungen bei Olympischen Winterspielen
Platzierungen bei Nordischen Skiweltmeisterschaften
Vierschanzentournee-Platzierungen
Weblinks
– Nordische Kombination
– Skispringen
Arne Larsen in der Datenbank von wyniki-skoki.hostingasp.pl (polnisch)
Arne Larsen auf The-Sports.org
Einzelnachweise
Nordischer Kombinierer (Norwegen)
Skispringer (Norwegen)
Norwegischer Meister (Skispringen)
Norwegischer Meister (Nordische Kombination)
Olympiateilnehmer (Norwegen)
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1960
Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1964
Norweger
Geboren 1937
Mann
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2609509
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https://de.wikipedia.org/wiki/Tripelennamin
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Tripelennamin
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Tripelennamin oder Pyribenzamin (Handelsname: Azaron) ist ein Arzneistoff der ersten Generation von Antihistaminika.
Es wird zur Behandlung von Juckreiz nach Insektenstichen und allergischen Hautreaktionen verwendet.
Darstellung und Gewinnung
Tripelennamin kann in einer zweistufigen Synthese erhalten werden. Im ersten Schritt erfolgt eine reduktive Kupplung von 2-Aminopyridin mit Benzaldehyd in Ameisensäure. Danach wird das resultierende Zwischenprodukt nach Deprotonierung mit Natriumamid mit 2-Dimethylaminoethylchlorid umgesetzt.
1945 entwickelten Rudolf R. Mayer (* 1895), Charles R. Hutterer (* 1906) und Cäsar R. Scholz (* 1907) das Antihistaminikum Pyribenzamin. Die Verbindung wurde 1946 erstmals von Carl Djerassi synthetisiert.
Wirkung
Tripelennamin gehört zur Wirkstoffklasse der Ethylendiamine und dockt an die H1-Histamin-Rezeptoren im Körper an, so dass das Histamin nicht mehr auf die Zelle einwirken kann.
Verbindungen
Tripelennamin wird verwendet in der Form von:
Tripelennamin-Monohydrochlorid
Tripelennamin-Hydrochlorid
Tripelennamin-Maleat
Tripelennamin-Citrat
Einzelnachweise
Diamin
Pyridin
Arzneistoff
Antihistaminikum
Benzylamin
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4948501
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https://de.wikipedia.org/wiki/JG%20Sport
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JG Sport
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J. Goupy war ein französischer Hersteller von Automobilen.
Unternehmensgeschichte
M. Janvier gründete 1922 das Unternehmen in Paris zur Produktion von Automobilen. Der Markenname lautete JG oder JG Sport. 1922 oder 1923 endete die Produktion. Insgesamt entstanden drei Fahrzeuge.
Fahrzeuge
Das einzige Modell war ein Cyclecar. Für den Antrieb sorgte ein Vierzylinder-Einbaumotor von Ruby mit 970 cm³ Hubraum, Bohrung × Hub 57× 95 mm. Das Friktionsgetriebe verfügte über sechs Gänge. Die Kraftübertragung erfolgte mittels einer Kette.
Literatur
George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Volume 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1. (englisch)
David Burgess Wise: The New Illustrated Encyclopedia of Automobiles. Greenwich Editions, London 2004, ISBN 0-86288-258-3. (englisch)
Einzelnachweise
Ehemaliger Pkw-Hersteller (Frankreich)
Ehemaliges Unternehmen (Paris)
Ehemaliger Cyclecar-Hersteller
Gegründet 1922
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11976958
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https://de.wikipedia.org/wiki/Glavna%20cesta%202
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Glavna cesta 2
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Die Glavna cesta 2 (slowenisch für Hauptstraße 2) ist eine Hauptstraße erster Klasse in Slowenien.
Verlauf
Die Straße führt von Slovenska Bistrica (deutsch: Windisch-Feistritz) über die Anschlussstelle Slovenska Bistrica-sever der Autobahn Avtocesta A1 (Europastraße 57) und an Pragersko (deutsch: Pragerhof) vorbei durch das Draufeld (Dravsko polje) und die Anschlussstelle Hajdina der Autobahn Avtocesta A4 (Europastraße 59) nach Ptuj (deutsch:Pettau) (mit Umgehungsstraße im Süden) und weiter in östlicher Richtung nach Ormož (deutsch: Friedau). Zwischen Središče ob Dravi (deutsch: Polstrau) und Trnovec überschreitet sie die slowenisch-kroatische Grenze und geht in die kroatische Drzavna cesta D208 in Richtung Čakovec über.
Die Länge der Straße beträgt 53,3 km.
Geschichte
Vor 1998 trug die Straße die aus jugoslawischer Zeit übernommenen Nummern M3.3 und M3.
Literatur
Freytag&Berndt Superatlas Kroatien, Slowenien, o. J., ISBN 978-3-7079-0423-9
Einzelnachweise
Glavna cesta 2
Glavna cesta 2
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7814047
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https://de.wikipedia.org/wiki/SLZ
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SLZ
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SLZ steht für
Schweizerische [Lehrerinnen- und] Lehrerzeitung, heute Bildung Schweiz
Schüler lesen Zeitung, ein Zeitungsprojekt der Rheinischen Post
IATA-Flughafencode des Flughafens São Luís in Brasilien
Selbstlernzentrum für Fremdsprachen
SLZ als Unterscheidungszeichen auf Kfz-Kennzeichen:
Deutschland: Wartburgkreis (für Bad Salzungen)
Abkürzung
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547502
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https://de.wikipedia.org/wiki/Imperial%20War%20Museum
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Imperial War Museum
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Das Imperial War Museum ( für Imperiales bzw. Kaiserliches Kriegsmuseum) in London ist eines der bedeutendsten Kriegsmuseen weltweit.
Geschichte
Das Imperial War Museum entstand noch während des Ersten Weltkrieges auf Grund einer Initiative von Privatleuten, zu denen der Industrielle Alfred Mond, 1. Baron Melchett, der Schriftsteller Sir William Martin Conway und der Kurator der Waffensammlung im Tower of London, Charles ffoulkes, gehörten. Die britische Regierung sah in dem geplanten Museum vor allem eine Möglichkeit der Propaganda und unterstützte die Arbeit finanziell.
Im Jahre 1917 sammelte das Museumskomitee mit Hilfe der britischen Botschaften im befreundeten und neutralen Ausland und mit Hilfe von Privatleuten Material. Conway begab sich persönlich nach Frankreich, um Gegenstände, die nicht mehr benötigt wurden, für das Museum zu sichern.
Im Tower of London gab es keinen Platz, zudem wollte man in den Royal Armouries keine Artefakte der modernen Kriegsführung in die Sammlung aufnehmen. Das Imperial War Museum hatten den ersten Standort Crystal Palace, dann im Science Museum und schließlich in Lambeth.
Von Anfang an gingen die Planungen über ein reines Militärmuseum hinaus. Es sollte gezeigt werden, wie der Krieg Menschen aller sozialen Schichten in allen Ländern des Empires betrifft. Die ersten Ausstellungen thematisierten dann auch die Arbeit des Roten Kreuzes oder Frauenarbeit im Krieg. Zudem beauftragte das Kriegspropagandabüro einige Künstler, direkt an der Front den Kriegsalltag zu dokumentieren. Hierzu gehörten die Maler William Orpen, Paul Nash, Muirhead Bone und Wyndham Lewis. Heute besitzt das Museum über 15.000 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen.
Gegenwart
Das Museum befasst sich in erster Linie mit den beiden Weltkriegen. Neben der Ausstellung von Waffen, Fahrzeugen und anderem technischen Gerät im Atrium des Hauses ist eine Etage der Militär- und Kulturgeschichte beider Kriege gewidmet. Gezeigt werden weniger Schriftstücke oder Fotos als vielmehr Uniformen, Alltagsgegenstände und Ähnliches. Einen herausragenden Stellenwert im Museum nimmt der Holocaust ein, über den eine eigene Ausstellung angelegt wurde. Weitere Abschnitte beschäftigen sich mit anderen Kriegen des 20. Jahrhunderts, in die britische Soldaten involviert waren. Darüber hinaus werden regelmäßig Wechselausstellungen erarbeitet.
Das Museum gestaltet seine Ausstellungen aus der Perspektive des britischen Militärs und der britischen Gesellschaft. Dies äußert sich beispielsweise im Ausstellen von erbeutetem Kriegsgerät, der intensiven Beschäftigung mit der Bombardierung Londons durch die deutsche Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg oder der westlichen Interpretation des Ost-West-Konflikts.
Im Herbst 2012 wurde aus Anlass der damals bevorstehenden Gedenktage zum Ersten Weltkrieg ein Umbau für umgerechnet 50 Millionen Euro begonnen. Vor allem gestaltete das Museum die First World War Galleries völlig um, die neuen Ausstellungsräume wurden am 17. Juli 2014 von Prince William eröffnet.
2022 wurde das Imperial War Museum London von rund 685.000 Personen besucht, nachdem der Besucherschnitt der letzten Jahre vor der COVID-19-Pandemie noch bei rund 1 Mio. pro Jahr gelegen hatte.
Außenstellen
Es gibt eine Außenstelle in Manchester namens Imperial War Museum North. Es wurde von dem Architekten Daniel Libeskind entworfen.
Das Museumsschiff HMS Belfast in London sowie die Cabinet War Rooms und das Churchill Museum gehören ebenso zum Imperial War Museum.
Flugzeuge zeigt das Imperial War Museum Duxford bei Cambridge.
Exponate (Auswahl)
Es werden ebenfalls eine V1 und eine V2 ausgestellt, der Motor der Fokker Dr.I von Manfred von Richthofen, und die Frontscheibe der Royal Aircraft Factory S.E.5 des Britischen Jagdfliegers James McCudden.
Siehe auch
Imperial War Museum Duxford
Kriegsmaler
Literatur
Peter Simkins: Das Imperial War Museum in London und seine Darstellung des Krieges, 1917–1995. In: Hans-Martin Hinz (Hrsg.): Der Krieg und seine Museen. Für das Deutsche Historische Museum, Campus, Frankfurt am Main u. a. 1997, ISBN 3-593-35838-7, S. 27 ff.
Paul Cornish: The First World War Galleries. Imperial War Museum, London 2014. ISBN 978-1-904897-86-6
Weblinks
Imperial War Museum (englisch)
Schwinghammer, Uwe: Militärmuseen: Das Imperial War Museum in London, aus: Truppendienst, Folge 312, Ausgabe 6/2009
Einzelnachweise
Militärmuseum im Vereinigten Königreich
Museum in London
Museum über den Ersten Weltkrieg
Museum über den Zweiten Weltkrieg
Organisation (London Borough of Southwark)
Britische Militärgeschichte (Erster Weltkrieg)
Gegründet 1917
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11138931
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https://de.wikipedia.org/wiki/ATP%20Challenger%20Helsinki-2
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ATP Challenger Helsinki-2
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Der ATP Challenger Helsinki (offiziell: Helsinki Challenger) war ein Tennisturnier, das von 1983 bis 1991 jährlich in Helsinki, Finnland, stattfand. Es gehörte zur ATP Challenger Tour und wurde in der Halle auf Hartplatz gespielt. Peter Palandjian gewann als einziger im Doppel zwei Titel. Außerdem war Jakob Hlasek im Einzel und Doppel je einmal erfolgreich.
Liste der Sieger
Einzel
Doppel
Weblinks
Ergebnisarchiv der ATP
Helsinki
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12602074
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https://de.wikipedia.org/wiki/Glinna
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Glinna
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Glinna ist der Name von Ortschaften in Polen:
Glinna (Stare Czarnowo), deutsch Glien, Dorf in der Gmina Stare Czarnowo in der Woiwodschaft Westpommern
Glinna (Szemud), Wohnplatz in der Gmina Szemud in der Woiwodschaft Pommern
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8189223
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https://de.wikipedia.org/wiki/Gardon%20de%20Sainte-Croix
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Gardon de Sainte-Croix
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Der Gardon de Sainte-Croix ist ein Fluss in Frankreich, der im Département Lozère in der Region Okzitanien verläuft. Er entspringt unter dem Namen Valat de Baumoleirou im Nationalpark Cevennen, an der Gemeindegrenze von Le Pompidou und Vebron, entwässert auf den ersten Kilometern in nordwestlicher Richtung, dreht aber bald auf Südost, durchströmt das Vallée Française genannte Tal und mündet nach insgesamt rund 28 Kilometern knapp unterhalb des Weilers Le Martinet im Gemeindegebiet von Saint-Étienne-Vallée-Française als rechter Nebenfluss in den Gardon, der sich in diesem Abschnitt Gardon de Mialet nennt.
Orte am Fluss
(Reihenfolge in Fließrichtung)
Biasses, Gemeinde Molezon
Sainte-Croix-Vallée-Française
Le Clautrier, Gemeinde Moissac-Vallée-Française
Le Martinet, Gemeinde Saint-Étienne-Vallée-Française
Einzelnachweise
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4091968
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton%20Lalinde
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Kanton Lalinde
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Der Kanton Lalinde ist ein französischer Kanton im Arrondissement Bergerac im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine; sein Hauptort ist Lalinde, Vertreter im Generalrat des Départements ist seit 2004 Serge Mérillou (PS).
Gemeinden
Der Kanton besteht aus 46 Gemeinden mit insgesamt Einwohnern (Stand: ) auf einer Gesamtfläche von km²:
Bis zur landesweiten Neuordnung der französischen Kantone im März 2015 gehörten zum Kanton Lalinde die 14 Gemeinden Baneuil, Cause-de-Clérans, Couze-et-Saint-Front, Lalinde, Lanquais, Liorac-sur-Louyre, Mauzac-et-Grand-Castang, Pressignac-Vicq, Saint-Agne, Saint-Capraise-de-Lalinde, Saint-Félix-de-Villadeix, Saint-Marcel-du-Périgord, Varennes und Verdon. Sein Zuschnitt entsprach einer Fläche von 173,83 km². Er besaß vor 2015 einen anderen INSEE-Code als heute, nämlich 2417.
Veränderungen im Gemeindebestand seit der landesweiten Neuordnung der Kantone
2016: Fusion Beaumont-du-Périgord, Labouquerie, Nojals-et-Clotte und Sainte-Sabine-Born → Beaumontois en Périgord
Bevölkerungsentwicklung
Lalinde
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757009
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https://de.wikipedia.org/wiki/London%20After%20Midnight%20%28Band%29
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London After Midnight (Band)
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London After Midnight (kurz LAM) ist eine Rockband aus Los Angeles/USA, die um 1990 von dem Sänger Sean Brennan gegründet wurde.
Geschichte
1995 erschien das erste Album, Selected Scenes from the End of the World, auf dem Lieder wie Revenge, Sacrifice und Your Best Nightmare verewigt wurden. Ein Jahr später folgte dann Psycho Magnet, auf dem u. a. Where Good Girls Go to Die, Kiss, Ruins oder Shatter (All My Dead Friends) zu hören sind.
Nach diesen beiden Alben, die sie sofort zum Geheimtipp avancieren ließen, folgten Oddities und das Video Innocence Lost, Anfang 2003 wurden die ersten beiden Alben als neu veröffentlicht, digital remastered mit Poster, neuem Artwork und neuen, bis dato unveröffentlichten Bonustracks.
Am 26. Oktober 2007 wurde das bislang letzte Studioalbum Violent Acts of Beauty veröffentlicht. Eine Demoversion des Liedes Fear war bereits auf dem 2005 veröffentlichten, offiziellen Soundtrack zu Saw II zu hören.
LAM bekennen sich offiziell zum Veganismus, unterstützen den Tierschutz und die Ausprägung der Tierrechte, ermuntern ihre Fans, den Wahlen beizuwohnen und vertreten insgesamt eine politisch liberale Einstellung.
Stil
Trotz einzelner Gothic-Rock-Songs, wie dem Track Shatter (All My Dead Friends), und gewisser Parallelen und häufiger Vergleiche betonen LAM immer wieder, dass sie keine Gothic-Rock-Band seien. Eher lassen sich im Gesamtschaffen Parallelen zu Hard Rock, Alternative Rock und Death-Rock erkennen. Mit dem neuen Werk Violent Acts of Beauty wandelte die Band ihren Stil in Richtung Synth Rock/Crossover.
Diskografie
Demos
1991: London After Midnight
1992: Selected Scenes from the End of the World
1994: Ruins
1995: Psycho Magnet
Studioalben
1995: Selected Scenes from the End of the World (Wiederveröffentlichung 2003)
1996: Psycho Magnet (Wiederveröffentlichung 2003)
1998: Oddities (Remixes, rare Lieder usw.)
2007: Violent Acts of Beauty
2019: Selected Scenes from the End of the World: 9119
2021: Live From Isolation
2022: Oddities Too
EPs
1995: Kiss
Weblinks
Offizielle Webpräsenz
Dark-Rock-Band
Death-Rock-Band
Gothic-Rock-Band
Synth-Rock-Band
US-amerikanische Band
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12735776
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https://de.wikipedia.org/wiki/Eckart%20Rottka
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Eckart Rottka
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Eckart Rottka (* 14. Mai 1934 in Dresden; † 18. Januar 2018 in Berlin) war ein deutscher Richter und Friedensaktivist.
Leben und Werk
Rottka war der Sohn des Reichskriegsgerichtsrats Hans-Ulrich Rottka. Seine Mutter war ebenfalls Richterin und bis zur Amtsenthebung nach der Verurteilung ihres Mannes 1950 in der DDR im Amt.
Rottka erlebte 1945 die Zerstörung Dresdens. Er besuchte in Zittau das Humanistische Gymnasium. Zu seiner Schulzeit sagte er später, dass er dort zu den Idealen des Humanismus erzogen wurde und dass er deshalb Antifaschist und Antikriegsgegner wurde.
Rottka ging mit seiner Mutter dann nach Westberlin. Dort machte er das Abitur. Er studierte Rechtswissenschaften und von 1954 bis 1955 mit einem Fulbrigth-Stipendium Politische Wissenschaft an der Stanford University. 1963/64 hatte er mit einem Air-Lift-Memorial-Stipendium der drei Alliierten Kommandeure von Berlin einen Studienaufenthalt in Großbritannien. 1962 machte er das 2. juristische Staatsexamen. Danach arbeitete er in Westberlin als Richter.
Ab 1962 betätigte Rottka sich aktiv in der bundesdeutschen Initiative Richter und Staatsanwälte für den Frieden. 1987 ehrte ihn die Internationale Liga für Menschenrechte als Vertreter der Initiative mit der Carl-von Ossietzky-Medaille.
Rottka bemühte sich ab 1988 mit Gerhard Jungfer, Heinrich Hannover und Ingo Müller um ein Wiederaufnahmeverfahren zu dem Urteil des 4. Strafsenats des Reichsgerichts Berlin vom 23. November 1931 gegen Carl von Ossietzky im Weltbühne-Prozess. Das scheiterte am Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 3. Dezember 1992.
1987 wurde Rottka mit weiteren Richtern und Staatsanwälten nach einer spektakulären Sitzblockade am Atomraketen-Stützpunkt Mutlanger Heide vom Amtsgericht Schwäbisch Gmünd wegen Nötigung verurteilt. Die Sache ging bis zum Bundesverfassungsgericht, und alle wurden letztlich im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen.
Rottka war mehrfach an linksgerichteten öffentlichen Aktionen beteiligt. 1998 gehört er, u. a. mit Marion Gräfin Dönhoff, Günter Gaus und Günter Grass, zu den Unterzeichners eines Appells von mehr als 40 Persönlichkeiten der Bundesrepublik an den Bundespräsidenten, den rechtskräftig verurteilten Spion Rainer Rupp zu begnadigen.
Rottka war Vorsitzender der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft und Mitherausgeber der Schriftenreihe der Gesellschaft.
Rottka wurde auf dem Friedhof Schmargendorf beigesetzt.
Publikationen Rottkas (unvollständig)
Gedanken zu einem Bild. In: Helmut Reinhardt (Hrsg.): Nachdenken über Ossietzky. Verlag der Weltbühne v. Ossietzky & Co, Berlin, 1989, S. 232–234
Weblinks
Einzelnachweise
Aktivist
Richter
Deutscher
Geboren 1934
Gestorben 2018
Mann
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5719209
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ivan%20Rendi%C4%87
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Ivan Rendić
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Ivan Rendić (* 27. August 1849 in Imotski, Kaisertum Österreich; † 29. Juni 1932 in Split, Königreich Jugoslawien) war ein österreich-ungarischer und jugoslawischer Bildhauer.
Seine bekanntesten Werke sind öffentliche Denkmäler kroatischer Persönlichkeiten, die in allen Teilen Kroatiens zu finden sind.
Leben
Rendić begann bereits in jungen Jahren Steine zu bearbeiten, wobei er sich an den Arbeiten der dalmatinischen Insel Brač orientierte, auf der er aufgewachsen war. Bis 1871 besuchte er die Kunstschule in Venedig. Später arbeitete er im Fiorentiner Skulptur-Atelier. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in Triest, wo auch der größte Teil seiner Arbeiten entstand. Seine Werke wurden u. a. in Zagreb und Split ausgestellt.
Rendić war der erste bekannte Skulpturkünstler Kroatiens. Er führte seine Arbeiten im realistischen Stil mit naturalistischen Details aus. Im Laufe seines Lebens schuf Rendić über 200 Skulpturen.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Denkmäler von Andrea Schiavone, Giulio Clovio, Fran Krsto Frankopan, Ivan Gundulić, Nikola Jurišić und August Šenoa, Petar Preradović, Andrija Kačić Miošić, die in Zagreb aufgestellt sind. Sowie das Denkmal von Ljudevit Gaj in Krapina und das Grabmal des „Vater des Vaterlandes“ Ante Starčević.
Literatur
Weblinks
Person (Kroatien-Slawonien)
Bildhauer (Jugoslawien)
Jugoslawe
Person (Österreich-Ungarn)
Geboren 1849
Gestorben 1932
Mann
Person (Imotski)
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9551863
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https://de.wikipedia.org/wiki/Daniel%20Goodfellow
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Daniel Goodfellow
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Daniel Goodfellow (* 19. Oktober 1996 in Cambridge) ist ein britischer Wasserspringer.
Erfolge
Sein bisher größter Erfolg ist der Gewinn der Bronzemedaille im 10-Meter-Synchronspringen mit seinem Partner Tom Daley bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro. Er startet für den Verein Plymouth Diving Club im Kunst-, Turm- und im 10-m-Synchronspringen.
Weblinks
Porträt des britischen Verbands
Einzelnachweise
Wasserspringer (Vereinigtes Königreich)
Sieger bei den Commonwealth Games (Wasserspringen)
Olympiateilnehmer (Vereinigtes Königreich)
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2016
Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2020
Teilnehmer an den Commonwealth Games (England)
Britischer Meister (Wasserspringen)
Brite
Geboren 1996
Mann
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10976660
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aurelio%20Hern%C3%A1ndez
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Aurelio Hernández
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Aurelio Hernández (* 7. Oktober 1950 in Monterrey, Nuevo León) ist ein ehemaliger mexikanischer Fußballspieler auf der Position eines Verteidigers.
Leben
Hernández stand in zwei Etappen für insgesamt acht Jahre beim Club Deportivo Guadalajara unter Vertrag, für den er zunächst von 1970 bis 1972 und anschließend noch einmal von 1974 bis 1980 tätig war. Dazwischen spielte er zwei Jahre für Deportivo Toluca.
1980 wechselte er zum Aufsteiger Atletas Campesinos, der nur insgesamt zwei Spielzeiten (1980/81 und 1981/82) in der höchsten mexikanischen Spielklasse vertreten war. Nach dem Lizenzverkauf an den Tampico-Madero FC am Ende der Saison 1981/82 schied der Verein aus der ersten Liga aus und Hernández beendete seine aktive Laufbahn.
Weblinks
Fußballnationalspieler (Mexiko)
Fußballspieler (Deportivo Guadalajara)
Fußballspieler (Deportivo Toluca)
Fußballspieler (Club Atletas Campesinos)
Mexikaner
Geboren 1950
Mann
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5865679
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https://de.wikipedia.org/wiki/Otogi%20Manga%20Calendar
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Otogi Manga Calendar
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Otogi Manga Calendar (jap. , Otogi Manga Karendā) ist eine Animeserie von Otogi Productions. Es war die erste Animeserie, die im japanischen Fernsehen gezeigt wurde, jedoch waren die Folgen nur wenige Minuten lang. Die erste Serie mit 25 Minuten langen Folgen war Astro Boy von 1963.
Inhalt
Der Anime zeigt in den kurzen Folgen historische Ereignisse, die sich an dem jeweiligen Datum ereignet haben. Dabei wird das Ereignis mittels einer Figur erklärt, die dieses zuvor auch noch nicht kannte und gerade davon erfährt. Dabei bestehen die Folgen nicht nur aus animierten Szenen, sondern es werden auch historische Fotografien oder Filmaufnahmen gezeigt.
Produktion und Veröffentlichung
Die Serie wurde von Otogi Productions unter der Regie und nach dem Drehbuch von Yokoyama Ryūichi, Shin’ichi Suzuki und Michihiro Matsuya produziert. Die künstlerische Leitung hatte Hiroshi Saitō inne. Die historischen Aufnahmen stammen oft aus dem Archiv der Zeitung Mainichi Shimbun. Der Sender TBS war an der Produktion beteiligt und strahlte die Serie auch aus.
Zur Ausstrahlung finden sich widersprüchliche Angaben. Die erste Staffel lief am 1. Mai 1961 unter dem Titel Instant History (, Insutanto Hisutorī) an und lief bis zum 24. Februar 1962 auf dem Sender Fuji TV (CX). Die zweite Staffel, bei der ein Namenswechsel zu Otogi Manga Calendar erfolgte, startete am 25. Juni 1962 und lief bis zum 4. Juli 1964 oder dem 25. Juni 1964 auf TBS. Eine Wiederholung der Folgen wurde vom 1. Juli 1964 bis zum 30. Juni 1966 auf MBS übertragen.
Je nach Quelle wurden 312 oder 54 Folgen zu je drei, fünf oder 25 Minuten produziert. Ältere Programmpläne legen dabei nahe, dass die ersten Folgen von Instant History eine Länge von drei Minuten und später fünf Minuten, wie die von Otogi Manga Calendar, hatten. Dabei wird aber auch vermutet, dass es sich bei den Staffeln um exakt dasselbe gehandelt haben könnte.
Die Serie diente als Vorbild für weitere die als „Instant-History-artige Anime“ (, Insutanto Hisutorī-kei Anime) bezeichnet werden und bis zum 30. Dezember 1984 auf MBS liefen. Zu diesen gehören:
Instant History ()
Otogi Manga Calendar ()
Kirin Monoshiri Daigaku: Ashita no Calendar (, 1. Juli 1966 bis 2. August 1970)
Kirin Monoshiri Daigaku: Manga Jinbutsushi (, 3. August 1970 bis 30. September 1971)
Sekai Monoshiri Ryokō (, 1. Oktober 1971 bis 31. Dezember 1974)
Kirin no Monoshiri Yakata (, 1. Januar 1975 bis 31. Dezember 1979)
Kirin Ashita no Calendar (, 1. Januar 1980 bis 30. Dezember 1984)
Einzelnachweise
Anime-Fernsehserie
Zeichentrickserie
Fernsehserie der 1960er Jahre
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4126796
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https://de.wikipedia.org/wiki/Laugaliai
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Laugaliai
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Laugaliai ( Laugallen) ist ein Ortsteil der Stadt Gargždai in der litauischen Rajongemeinde Klaipėda.
Geographische Lage
Der Ortsteil liegt ca. 1 km westlich des Zentrums der Kleinstadt Gargždai (Garsden). Er liegt an der Buslinie von Klaipėda (Memel) nach Gargždai. Die Bushaltestelle befindet sich unmittelbar in der Nähe des alten Postamtes an der Landstraße nach Garßen.
Geschichte
Um 1800 hatte das Dorf, das auch als Kuckerlaugallen oder Kukorlaugallen bekannt war, etwa 120 Einwohner. Diese Zahl stieg bis 1939 auf circa 300. Bis 1944 gehörte der Ort zum preußischen Landkreis Memel und lag nur einige Dutzend Meter von der alten ostpreußisch-litauischen Grenze entfernt. 1945 kam das Dorf zur Sowjetunion, und es erfolgte die Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Heute gehört Laugaliai zum litauischen Staatsgebiet. 2018 wurde der Ort in die Stadt Gargždai eingemeindet.
Bevölkerung
Die Bevölkerungszahl ist aufgrund des Wirtschaftsbooms in Litauen zurückgegangen, da jüngere Einwohner in die Städte abwanderten. In Laugaliai leben einige deutsche Bewohner, die den alten ostpreußischen Dialekt beherrschen. Es sind durchweg Frauen, die damals in Ostpreußen beheimatete sogenannte Kleinlitauer heirateten.
Einrichtungen
In Laugaliai befindet sich ein großes Altersheim, welches das Ziel von Hilfslieferungen deutscher Organisationen in den 1990er Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war.
Weblinks
Ortsfamilienbuch Memelland - Personenliste
Laugallen auf http://wiki-de.genealogy.net
Einzelnachweise
Ortsteil in Litauen
Ort in der Rajongemeinde Klaipėda
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344730
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https://de.wikipedia.org/wiki/Niedersch%C3%B6na
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Niederschöna
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Niederschöna ist ein Ortsteil der Gemeinde Halsbrücke im Landkreis Mittelsachsen. Die Gemeinde Niederschöna mit ihren Ortsteilen wurde am 1. Januar 2006 nach Halsbrücke eingemeindet.
Geografie
Lage und Verkehr
Der Ortsteil liegt am westlichen Rand des Tharandter Waldes im Tal des Rodelandbaches, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Bobritzsch, zirka acht Kilometer nördlich der Kreisstadt Freiberg. Durch den Ort führt die Bundesstraße 173 von Freiberg nach Dresden. Zudem ist der Ort an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs angeschlossen.
Nachbarorte
Geschichte
In den Jahren 1228–1230 wird Niederschöna als landesherrliches Dorf, verlehnt an die Familie von Mergenthal, ein meißnisch-sächsisches Adelsgeschlecht, welches durch den Freiberger Bergbau zu Ansehen und Vermögen gekommen ist, erstmals erwähnt. Der Ortsname leitet sich von der niederen schönen Aue ab (1364 Schonaw, 1427 Neder Schona, 1691 Niederschöna). Um 1350 als Allodium Schonaw erwähnt, gehörte das Waldhufendorf 1378 zum castrum Tharandt. Die Grundherrschaft über den Ort lag zwischen 1551 und 1764 beim Rittergut Krummenhennersdorf. Das Erbgericht Niederschöna wird 1447 erwähnt, als der Freiberger Rat sich gegen das seiner Meinung nach unberechtigtes Brauen und Mälzen der Niederschönaer Erbrichter wandte. Es befand sich in des Dorfes Mitte, war zugleich ein starker Gasthof und besaß einen kleinen Steinbruch. Durch den Hof des Erbgerichts führte die Chaussee, ein bis ins 19. Jahrhundert von Freiberg nach Dresden auf der Spur eines älteren Hufenweges folgender Fahrweg, der als Poststraße diente.
Seit Ortsgründung wird das Dorf durch die Landwirtschaft geprägt. Etliche Bauernhöfe und Häuser sind noch in Fachwerkbauweise vorhanden. Neben der Landwirtschaft war der Bergbau in früherer Zeit eine bedeutende Erwerbsquelle. Die 1704 entstandene Grube König-August-Erbstolln war das bedeutendste Bergbauunternehmen Niederschönas. Ein Höhepunkt im Bestehen dieser Grube war der Besuch des russischen Zaren Peter I. im Jahr 1711. Der Grubenbetrieb wurde 1715 wegen Unbauwürdigkeit der Erzgänge auf der Falkenberger Talseite weiter betrieben.
Niederschöna und die auf seiner Flur entstandenen Orte Hetzdorf, Wüsthetzdorf und Hutha bildeten bis 1836 eine südliche Exklave des kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamts Meißen. Ab 1836 gehörten die vier Orte kurzzeitig zum Kreisamt Freiberg. 1856 wurde Niederschöna dem Gerichtsamt Freiberg und nach Trennung von Justiz und Verwaltung 1875 der Amtshauptmannschaft Freiberg angegliedert.
Zwischen 1923 und 1971 besaß der Ort einen Haltepunkt an der Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz–Oberdittmannsdorf. An die Kleinbahnlinie, heute Wander- und Radweg, erinnern Wasserhaus, Wasserkran und ein Güterwaggon. In Niederschöna arbeiteten einst zwei Mühlen, die „Obermühle“ bis etwa 1890 und die „Niedere Mühle“ bis etwa 1975. Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) „Otto Buchwitz“ Niederschöna wurde 1952 gegründet. Aus dieser ist die Agrargenossenschaft Niederschöna e.G. mit den Bereichen Pflanzenproduktion, Tierproduktion und der im Dezember 2002 in Betrieb genommenen Biogasanlage hervorgegangen. Die Biogasanlage erzeugt 330 Kilowatt elektrische Leistung und hat einen Gasspeicher von 900 Kubikmeter. Einsatzstoffe sind Gülle und Silomais.
Am 1. Juli 1950 wurde Oberschaar mit seinem Gemeindeteil Haida nach Niederschöna eingemeindet. Ab 25. Juli 1952 gehörte die Gemeinde Niederschöna zum Kreis Freiberg im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Freiberg fortgeführt wurde und 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging. Am 1. März 1994 erfolgte der Zusammenschluss mit Hetzdorf zur Landgemeinde Niederschöna im Landkreis Freiberg.
Zum 1. Januar 2006 erfolgte die Eingemeindung nach Halsbrücke, weil die Gemeinde Niederschöna mit 8,2 Millionen Euro verschuldet und nicht mehr handlungsfähig war.
Die zur Grundschule umgebaute ehemalige Mittelschule wurde am 7. August 2009 eingeweiht. Das Schulgebäude stammt aus dem Jahre 1888.
Die alte Schule, 1819 errichtet (heute Wohnhaus), mit der Kirche und dem Pfarrgehöft, stellen ein wirkungsvolles Bauensemble dar.
Die im November 2011 fertiggestellte OPAL-Pipeline verläuft von der Anlandung bei Lubmin bis nach Olbernhau im Erzgebirge. Im Abschnittsbereich Niederschöna befand sich 2009/2010 das Rohrlager. Hier war auch eine Biegemaschine im Einsatz, mit der die Rohrstücke dem hügeligen Gelände angepasst wurden.
Entwicklung der Einwohnerzahl
1551: 52 besessene Mann und 109 Inwohner
1764: 35 besessene Mann, 23 Gärtner, 22 Häusler auf 31 Hufen je 16–18 Scheffel.
Stand jeweils 31. Dezember:
Eingemeindungen
Bauwerke
Kirche Niederschöna
Die heutige barocke Gestalt der Kirche Niederschöna mit Dachreiter und flachgedecktem Rechtecksaal mit doppelten Emporen entspricht dem Umbau von 1716. Zur älteren Bausubstanz, um 1600 datiert, gehören die gefasten Rundbogentürgewände im Chorbereich. Der große Taufstein zeigt eine spätgotische Ornamentik. Besonders ist die einmanualige Orgel des sächsischen Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann aus dem Jahre 1716 hervorzuheben.
Niederschönaer Sandstein
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Einwohner Niederschönaus war der Abbau von Sandstein in mehreren Steinbrüchen auf dem Gemeindegebiet und im Tharandter Wald. Aus dem Niederschönaer Sandstein wurden viele Architekturteile für Gebäude im Raum Freiberg hergestellt. Kursächsische Postmeilensäulen, insbesondere die Wappenteile der Distanzsäulen, im Erzgebirge bestehen ebenfalls oft aus diesem Gestein. Im Jahre 1915 wurde der Betrieb eingestellt.
Von den zahlreichen ehemaligen Sandsteinbrüchen in und bei Niederschöna ist der am Forsthaus gelegene am besten erhalten. Die Funde prähistorischer Pflanzen in den Tonsteinlagen der nach dieser Typlokalität benannten Niederschönaer Schichten (modern Niederschöna-Formation) sind durch Hanns Bruno Geinitz in die Geologiegeschichte eingegangenen und haben auf geowissenschaftlichem Gebiet internationale Beachtung erlangt. Hier liegen Sandstein, Tonstein sowie Schluffstein und an der Schichtenbasis paläogeographische Flussschotter in Wechsellagerung übereinander. Die Schotter sind Relikte eines prähistorischen Flusslaufes. Einzelne Sandsteinschichten dieser Sedimentabfolge wurden von Häntzschel (1934) als Dünensandstein erklärt. Obere Schichten sind jedoch schon marinen Ursprungs (Glaukonitgehalte, Kriechspuren von Lebewesen), weisen ein marines Basalkonglomerat auf und in den darüber liegenden Schichten der Oberhäslich-Formation sowie der Dölzschen-Formation befindet sich kompakter Sandstein als Meeresablagerung. Es wird auf Grund dieser Merkmale eine spätere Flussmündung angenommen, die sich bis zur küstennahen Flachmeerzone entwickelte. Schwankendes Vordringen des Meeres und eben solches Zurückweichen im Zusammenspiel mit einem prähistorischen welligen Gelände hinterließen einen komplizierten Schichtenaufbau in der Sedimentabfolge zwischen Grillenburg und Niederschöna. Für das Verständnis paläogeographischer Zusammenhänge kreidezeitlicher Ablagerungen im Raum Dresden sind diese geologischen Aufschlüsse und spätere Forschungsbohrungen innerhalb der Wissenschaftsgeschichte Sachsens von herausgehobener Bedeutung.
Ehemaliges Freigut Niederschöna
Das Herrenhaus (Wiesenweg 7) des früheren Freigutes Niederschöna, wurde 1910 umgebaut und 1946 in ein Kurheim für Tbk-Kranke umfunktioniert. Etwa ab Ende der 1960er Jahre wurde es als Pflegeheim für ältere Bürger genutzt. Gegenwärtig sind nur noch die Anbauten des einst stattlichen Herrenhauses vorhanden.
Ein geschichtlicher Abriss des Freigutes Niederschöna ist durch die nachfolgende Nennung der früheren Besitzer des Gutes ab 1600 gegeben.
Erste sichtbare Spuren des Anwesens sind in einer Karte des Markscheiders Oeder um 1580 zu finden:
„Hans Heinrich von Schönbergks gutt“ – neben einen „Gerichtshof“ (dem Erbgericht), zwei Mühlen und „Hans Heinrich v. Schönbergs holtz“, einem Wald, der mehr als 100 Jahre später gerodet und die Dorfflur eines großen Teils von Hetzdorf bildet. Anhand der im Kreisarchiv Freiberg vorhandenen Kaufbücher und der Tauf-, Trau- und Totenregister der Kirche Niederschöna sind folgende Besitzer des Freigutes nachweisbar:
Zur Geschichte des Herrenhauses (Wiesenweg 7)
1934–1937: Die Gemeinde Niederschöna übernimmt das Gebäude des Kinderheims zur Errichtung eines Arbeitsdienstlagers
1937–1945: Kinderheim der „Deutschen Kinderschar“ mit dem Namen „Hans-Schemm-Heim“
1945–1946: Lazarett für Kriegsverwundete
1945–1946: Pestalozziheim zur Ausbildung von Neulehrern
1947–1964: Tbc-Kurheim, Schließung wegen Rückgang der Tuberkulose
1967–1994: Pflegeheim
2002: Abriss der ehemaligen Rittergutsgebäude
2006: Verkauf des Heimgebäudes an Privathand
Fliegerdenkmal
An einem Wirtschaftsweg der Agrargenossenschaft neben der „Schumann-Linde“ erinnert ein 1913 errichtetes Fliegerdenkmal an den Absturz eines Militärflugzeuges vom Typ Albatros-Farman-Doppeldecker am 21. September 1912, wobei die beiden Offiziere den Tod fanden.
Die Trauerfeier für die beiden Flugzeuginsassen, Johannes Berger, 29 Jahre, Offizier beim Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiment „Kronprinz“ Nr. 104 in Chemnitz und Curt Junghans, 36 Jahre Offizier beim Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 134 in Plauen, fand in der Kirche Niederschöna am 22. September im Beisein der Angehörigen, der Regimentskameraden und vieler Einheimischer statt. Danach wurden die Verunglückten Piloten in ihre Heimatorte nach Dresden-Plauen und nach Gleisberg bei Roßwein überführt. Bei Bauer Schumanns Linde (Schumann-Linde) wurde zum bleibende Gedenken an die Verunglückten eine Gedenkstätte errichtet. Am 1. Juni 1913 fand die Weihe statt, bei der auch der sächsische Kronprinz Georg einen Kranz niederlegte. Auf einer ovalen Bronzeplatte an einer obeliskartigen Säule befinden sich die Namen der beiden Offiziere. Der 100. Jahrestag des Flugzeugabsturzes war Anlass, den Denkmalplatz mit maßgeblicher Beteiligung der Verwandten des Verunglückten Johannes Berger zu rekonstruieren. Zur Information wurde zusätzlich eine Granitsteinplatte mit zwei Fotos in den Denkmalplatz eingefügt.
Die geplante Veranstaltung zum 100. Jahrestag des Absturzes eines Flugzeuges auf Niederschönaer Flur musste wegen eines tragischen Ereignisses abgesagt werden. Am 17. September 2012, 100 Jahre nach dem Flugunfall, kam es erneut zu einem Absturz eines Flugzeuges nahe der damaligen Unfallstelle, wobei ein Freiberger Pilot, 22 Jahre alt, und sein Fluggast den Tod fanden. Das abgestürzte Flugzeug einer Freitaler Flugschule war ein Ultraleichtflugzeug des Typs „Storch 528“.
Steinkreuz von Niederschöna
In der Nähe der Kirche, am alten Friedhof unmittelbar vor der Pfarrhofscheune, befindet sich ein Sandsteinkreuz mit eingeritztem Schwert. Das Steinkreuz ist ein Sühne- oder Mordkreuz und gilt als das älteste Zeugnis der Anwesenheit von Menschen im heutigen Ortsgebiet (noch vor der Ortsgründung). Ein weiteres Steinkreuz befindet sich in einem Privatgrundstück auf dem „Krähenhübel“ nördlich des ehemaligen Sandsteinbruchs. Dieses Steinkreuz ist wie ein Malteserkreuz geformt und hat keine Einritzung. Es wurde auf einem Feldrain gefunden und soll früher auf einem Grab eines 1813 von Franzosen erschossenen Fleischermeister gestanden haben.
Literatur
Gerhard Platz: Goldene Tage, Bilder aus der Freiberger Bergbaugegend. Landesverein Sächsischer Heimatschutz Dresden, Band XXII, Heft 10/12, 1933.
Christine Zimmermann: Niederschöna – Geschichte(n) zwischen Tharandter Wald und Bobritzschtal, Hrsg. Gemeinde Halsbrücke, 1. Auflage 2009.
Weblinks
Grundherrschaft Niederschöna im Hauptstaatsarchiv Dresden
Private Webseite von Niederschöna (nicht mehr aktuell)
Halsbrücke online; darin: Niederschöna
Kirchenbezirk Freiberg – Kirchgemeinde Niederschöna-Oberschaar; darin: Kirche Niederschöna
Einzelnachweise
Ort im Landkreis Mittelsachsen
Geographie (Halsbrücke)
Ehemalige Gemeinde (Landkreis Mittelsachsen)
Gemeindeauflösung 2005
Waldhufendorf
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6805167
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https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches%20Haus%20%28Rehna%29
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Deutsches Haus (Rehna)
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Das Deutsche Haus ist eines der ältesten Häuser der Klosterstadt Rehna im Landkreis Nordwestmecklenburg. Das Fachwerkgebäude befindet sich an der Bundesstraße 104 in der Gletzower Straße 15 und ist als Baudenkmal ausgewiesen.
Baubeschreibung
Das giebelständige Fachwerkhaus stammt laut Dehio im Kern aus dem Jahr 1537. Dabei wird sich auf eine verlorene Inschrift bezogen. Laut Angaben der Stadtwebsite wurde das Fälldatum der verwendeten Eichen jedoch auf den Winter 1569/70 datiert. Ober- und Dachgeschoss kragen durch Knaggen hervor. Im Obergeschoss wurden als Zierelement Fächerrosetten verwendet. Ebenerdig ragt straßenseitig ein bei einem Umbau in der Mitte des 18. Jahrhunderts angesetzter Utlucht hervor. Innen sind die ursprüngliche hohe Diele und der Hausbaum erhalten.
Das Gebäude mit Feldsteinsockel besitzt an der Straßenseite acht Achsen, wovon drei durch den Utlucht vorgezogen sind. Deutlich zu erkennen sind die nach links um zwei und nach rechts um eine Achse vollzogenen Erweiterungen. Das Satteldach ist durch S-Pfannen gedeckt.
In einem eichenen Balken oberhalb der Haustür findet sich die Inschrift: „AVF IHM WIL ICH FEST BAVEN, ICH WIL (FEST) STAHN, WOL DEM, DER IHM VERTRAVET“, auf dem neueren Türbrett die Inschrift: „JOHAN JOCHIM KASSAU, DEN 24. AUGUST 1750. ANNA GERDRUT KASSOWEN, GEBO. ROTHLENDER“.
Geschichte
Die teils durch den Utlucht verdeckte Inschrift im Giebelbalken könnte Rückschlüsse auf den Erbauer geben. Sie lautet: „IS GOD FOER VNS.) WER WIL WEDDER VNS SIN. ALLEDINGE VORGEIHT. GADES GNADE EW(IG) STEIHT. HANS. SEEHASE.“ Dahinter befindet sich eine Hausmarke mit einem kreuzgekrönten Dreieck, einem Rasiermesser und einer Schere, die sich auch auf einem 1577 aufgestellten Grabstein des Barbiers und Wundarztes Hans Seehase in der Kröpeliner Kirche wiederfindet.
Das Deutsche Haus erfuhr im 17. Jahrhundert Anbauten zu allen vier Seiten. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde es als Schmiede sowie Ausspann mit Schankrecht genutzt und in dieser Zeit fast ausschließlich von der Familie Grevismühl bewohnt.
Auf die Unterschutzstellung als Baudenkmal im Jahr 1949 folgte 1952/53 eine Restaurierung. Nach der Wende erfolgte von 1998 bis 2003 eine geförderte Sanierung in mehreren Bauabschnitten.
Heutige Nutzung
Seit dem Jahr 2004 hat die Stadtbibliothek im Deutschen Haus ihren Sitz. Ansässig sind auch der Plattdeutsche Verein to Rehna e. V., die Kulturinitiative Maurine-Radegast e. V. und die Volkssolidarität. Einzelne Räume werden für Dauerausstellungen zur Trachtentradition und zum Schuhmacherhandwerk in Rehna und Umgebung genutzt.
Am Tag des offenen Denkmals, zum Martensmannfest sowie auf Anfrage finden Führungen statt.
Weblinks
Deutsches Haus / Stadtbibliothek auf rehna.de (PDF; 147 kB)
Einzelnachweise
Baudenkmal in Rehna
Rehna
Erbaut im 16. Jahrhundert
Bauwerk in Rehna
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11514054
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https://de.wikipedia.org/wiki/Pete%20Whittaker
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Pete Whittaker
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Pete Whittaker (* 1991 in Sheffield) ist ein englischer Kletterer, der vor allem auf das Rissklettern spezialisiert ist.
Bekanntheit erlangte er 2011, als er und sein langjähriger Partner Tom Randall während einer Amerika-Reise in schneller Folge eine große Anzahl anspruchsvoller Riss-Kletterrouten absolvierten. Darunter war auch der Century Crack (5.14b), die schwerste Riss-Kletterroute Amerikas.
Karriere
Whittaker begann mit sechs Jahren im Peak District zu klettern. 2008 gelang ihm die Erstbegehung der Trad-Route Dynamics of Change im Schwierigkeitsgrad E9 7a. 2011 gelang ihm (zusammen mit Tom Randall) die erste freie Begehung der Route Century Crack (5.14b), die weltweit erste Offwidth-Route in diesem Schwierigkeitsgrad. 2016 kletterte Whittaker die Route Freerider solo (rope solo) innerhalb von einem Tag. Er war damit die erste Person, die El Capitan in unter 24 Stunden solo-freigeklettert hat. Er brauchte dafür 20 Stunden und 6 Minuten. 2019 gelang ihm die dritte Begehung der Rissroute Recovery Drink (8c+). Ein Jahr später kletterte er die 800 Meter lange Route Renshaw/Foulkes am Kjerag free solo und filmte sich dabei.
2021 kletterten Whittaker und Randall eine 760 Meter (60 bis 70 Seillängen) lange Autobahnbrücke im Südwesten Englands. Sie bewerteten die Route mit dem Schwierigkeitsgrad 5.13 und nannten sie The Great Rift. Es ist die steilste und längste Rissroute der Welt. Sie schafften die Begehung im fünften Versuch und brauchten dafür vier Tage. Übernachtet haben sie wie bei Bigwall-Klettern üblich auf einem Portaledge.
Im September 2023 gelang Whittaker die Erstbegehung der Route Crown Royale in Jøssingfjord. Er bewertete die Route mit 9a. Damit ist Crown Royale eine der schwierigsten Trad-Routen und die vermutlich schwierigste Riss-Route der Welt.
Leben
Whittaker ist zusammen mit Tom Randall Teil des Duos Wide Boyz. Als Wide Boyz entwickeln sie Riss-Klettergriffe und verkaufen Trainingsgeräte sowie Risskletter-Zubehör wie Tape, Risshandschuhe oder speziell fürs Rissklettern konzipierte Handcremes. Zudem führen sie unter dem Namen Wide Boyz einen YouTube-Kanal, auf dem sie zu zweit oder alleine Inhalte rund ums Rissklettern veröffentlichen.
Whittaker hat zudem ein Buch über Riss-Klettertechnik veröffentlicht.
Erfolge (Auswahl)
2011: Century Crack (5.14b), Canyonlands National Park, Utah. Erstbegehung
2011: Belly Full Of Bad Berries (5.13.b), Indian Creek, Utah. Erste Flash-Begehung
2013: Baron Greenback (E9 7a), Wimberry Rocks, England. Erstbegehung
2014: The Bigger Baron (E10 7a), Wimberry Rocks, England. Erstbegehung
2015: The Complete Scream (E8), Onsight-Begehung
2016: Millennium Arch (5.14), Canyonlands National Park, Utah. Erstbegehung
2016: Freerider (5.12d), El Capitan, Yosemite-Nationalpark. Erste Person, die El Capitan in unter 24 Stunden solo-freigeklettert hat
2019: Recovery Drink (8c+), Jøssingfjord, Norwegen
2019: Black Mamba (8c), Erstbegehung
2019: Ronny Medelsvensson (E9), Flash-Begehung
2020: Renshaw/Foulkes, Kjerag, Rogaland, Norwegen. Free Solo
2021: The Great Rift (5.13), Autobahnbrücke auf der Autobahn M5 zwischen Birmingham und Exeter. Erstbegehung mit Tom Randall
2022: La Fuerza de la Gravedad (8b), Vadiello, Spanien. Flash-Begehung
2023: Eigerdosis (8c), Jøssingfjord, Norwegen. Erste freie Begehung
2023: Crown Royale (9a), Jøssingfjord, Norwegen. Erstbegehung
Buch
Crack Climbing: The Definitive Guide. Mountaineers Books, 2019.
Weblinks
petewhittaker.co.uk
Nachweise
Sportkletterer (Vereinigtes Königreich)
Brite
Geboren 1991
Mann
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9343538
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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste%20der%20Naturdenkmale%20in%20Schmitten%20im%20Taunus
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Liste der Naturdenkmale in Schmitten im Taunus
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Die Liste der Naturdenkmale in Schmitten im Taunus nennt die im Gebiet der Gemeinde Schmitten im Taunus im Hochtaunuskreis in Hessen gelegenen Naturdenkmale.
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Weblinks
Belege
Schmitten im Taunus
Schmitten im Taunus
!Naturdenkmale
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677164
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hochschule%20f%C3%BCr%20Musik%20und%20Tanz%20K%C3%B6ln
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Hochschule für Musik und Tanz Köln
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Die Hochschule für Musik und Tanz Köln ist eine der größten Musikhochschulen Europas und befindet sich in der Kölner Altstadt-Nord. Sie ist auch unter dem bis 2009 gültigen Namen Hochschule für Musik Köln bekannt. Umgangssprachlich ist weiterhin die Bezeichnung Musikhochschule Köln sehr geläufig.
Geschichte
Die Musikhochschule Köln ist nach Würzburg (1804) Deutschlands zweitälteste Musikhochschule und begann 1845 als „Rheinische Musikschule“. Als ihr Gründer gilt der Komponist Heinrich Dorn, der 1843 in Köln die musikalische Leitung des Kölner Schauspielhauses an der Komödienstraße zu einem Jahresgehalt von 1000 Talern übernahm. Zusammen mit dem Geiger Franz Hartmann gründete er 1845 eine „Musikalische Lehranstalt für Köln und die Rheinprovinz“, die ein Haus am Marienplatz hinter St. Maria im Kapitol bezog. Bei Gründung fanden sich 9 Schüler, doch bereits 1849 schmolz ihre Zahl auf 3 zusammen. Heinrich Dorn wechselte 1849 an die Berliner Oper. Bei seiner Abschiedsfeier am 4. Oktober 1849 spielte auch der Komponist Ferdinand von Hiller, den Dorn als seinen Nachfolger vorschlug.
Die Stadt berief ihn tatsächlich als Nachfolger, so dass das neue Konservatorium am 4. April 1850 am Marienplatz mit 17 Schülern starten konnte. Die geringe Schülerzahl bewog Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm Graeff, am 23. Dezember 1850 einen Aufruf zur Bildung einer „Gesellschaft zur Förderung der Musikschule“ zu erlassen. Die eintretende stetige Vergrößerung des Hochschulbetriebs erforderte im Jahre 1859 einen Umzug ins Gebäude Glockengasse 13–15. Seitdem bezuschusste die Stadt die Schule, nach 1871 betrug der Zuschuss 1.500 Mark. Hier erhielt sie den Namen „Conservatorium der Musik in Coeln“, das 1861 die Rechtsform einer juristischen Person des öffentlichen Rechts erhielt. Die Hochschulbibliothek entstand im Jahre 1872, 1884 zählte die Schule 152 Schüler und 17 Freischüler und nahm 35.640 Mark Schulgeld ein. Am 18. April 1873 bezog die Schule einen repräsentativen Neubau auf dem Grundstück Wolfsstraße 3. Im Jahre 1883 beschloss der Schulvorstand, das Nachbargebäude Wolfsstraße 5 anzukaufen. Am 1. Oktober 1884 musste der schwer erkrankte Hiller sein Entlassungsgesuch einreichen, bereits am 10. Mai 1885 verstarb er. Während seiner Amtszeit durchliefen 1382 Schüler das Konservatorium, darunter die berühmten Komponisten August von Othegraven (1881–1884), Engelbert Humperdinck (1872–1877) oder Hugo Grüters (1867–1871).
Im September 1884 übernahm Franz Wüllner die Leitung. Während der Amtszeit Fritz Steinbachs (1902–1914) entstanden Pläne für einen Hochschulneubau, weil die auf 824 angewachsene Schülerzahl in den bisherigen Räumlichkeiten keinen Platz mehr fand. Für den vom Architekten Carl Moritz geplanten Neubau lag im Juni 1914 bereits die Baugenehmigung vor, als sich mit der Julikrise der Erste Weltkrieg anbahnte. Bereits am 1. Juli 1914 legte Steinbach sein Amt nieder. und nach dem Kriegseintritt Deutschlands am 1. August 1914 war an die Bauausführung nicht mehr zu denken.
Die Hochschule musste 1923 inflationsbedingt schließen, konnte jedoch bereits am 5. Oktober 1925 wieder eröffnen. Nach Einführung einer neuen Studien- und Prüfungsordnung teilte sich 1925 die Musikausbildung in die weiterhin existierende Rheinische Musikschule und eine inhaltlich neu aufgestellte Musikhochschule auf, die daraufhin nach Leipzig und Berlin als dritte Staatliche Hochschule für Musik anerkannt wurde. Sie bot nach dem Zweiten Weltkrieg ausschließlich berufsbildende Studiengänge an. Ihr neuer Standort war die heutige Adresse Unter Krahnenbäumen 87, nachdem das Gebäude an der Wolfsstraße am 29. Juni 1943 durch Bomben zerstört worden war. Die Musikhochschule war in den Kriegsjahren nicht geschlossen; der Unterricht wurde weitergeführt, wenn auch unter erschwerten Bedingungen.
Die wieder zusammengeführten Musikschulen zogen nach einem Festakt am 9. Mai 1946 in das leicht kriegsbeschädigte und ungenutzte Palais Oppenheim, bis sie 1953 wieder das – ehemals vom WDR seit April 1934 genutzte – Gebäude Unter Krahnenbäumen 87 bezogen. Das Land Nordrhein-Westfalen übernahm im Jahr 1968 die Trägerschaft für die Musikhochschule. Seit 1972 ist sie ein organisatorischer Teil des Verbundes „Staatliche Hochschule für Musik Rheinland“ zusammen mit den bis dahin selbständigen Konservatorien in Wuppertal und in Aachen. Im Jahre 1977 konnte die Hochschule das neuerrichtete Hauptgebäude in der Dagobertstraße beziehen. Zwischen 1987 und 2009 hieß sie „Hochschule für Musik Köln“, danach wurde sie umbenannt in „Hochschule für Musik und Tanz Köln“.
In Zukunft sollen die dezentralen Einrichtungen der Hochschule in Köln in einem Campus im Kunibertsviertel in direkter Nähe zum Hauptgebäude zusammen geführt werden. Für den neuen Campus wird zum einen das Bestandsgebäude der ehemaligen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (FHöV) am Thürmchenswall saniert, in dem künftig Studienflächen, Büros und Nebenräume und eine sich über drei Etagen erstreckende, großzügige Bibliothek untergebracht werden. Zum anderen wird auf der der Dagobertstraße zugewandten Seite des Grundstücks ein Erweiterungsneubau für weitere Studienflächen, ein Café und einen Konzertsaal, der ebenso als Tanzsaal genutzt werden kann, geschaffen. Der sich zur Dagobertstraße hin öffnende Innenbereich des Grundstücks wird als Grünanlage mit 32 neugepflanzten Bäumen angelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Architektur
Das Hauptgebäude der Hochschule für Musik und Tanz in der Dagobertstraße in Köln ist ein Beispiel des Brutalismus im Rheinland, einem Baustil der Klassischen Modernen. Das junge Kölner Architektenkollektiv Bauturm gewann 1969 mit ihrem Entwurf den vom Land Nordrhein-Westfalen ausgeschriebenen Architektenwettbewerb für ein neues Hauptgebäude. Bis 1977 hat das Kollektiv, nun als Werkgruppe 7 und Bauturm, ihre Pläne in zwei Abschnitten realisiert. 1975 wurde die Staatliche Hochschule für Musik mit dem renommierten Kölner Architekturpreis ausgezeichnet. 1979 folgte eine Lobende Erwähnung beim Architekturpreis Beton:
Im Jahr 2015 wurde vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW ein Architektenwettbewerb für einen Erweiterungsneubau in direkter Nachbarschaft des Hauptgebäudes ausgelobt, den das Düsseldorfer Architekturbüro HPP mit seinem Entwurf für sich entschieden.
Struktur
Es gibt sechs Fachbereiche sowie jeweils einen Standort in Aachen und Wuppertal. Darüber hinaus richtete die Hochschule an ihrem Standort in Köln seit dem Wintersemester 2005/2006 das Pre-College Cologne für musikalisch Hochbegabte ein.
Pre-College Cologne
Mit Wirkung zum Wintersemester 2005/2006 wurde unter dem Namen Pre-College Cologne ein Ausbildungszentrum eingerichtet, an dem musikalisch hochbegabte Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren für die Instrumente Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier auf ein Musikstudium vorbereitet werden. Seit dem Wintersemester 2009/2010 wurde das Angebot auf alle Instrumente der künstlerischen Instrumentalausbildung ausgeweitet. Die Unterrichtseinheiten, bestehend aus Einzelunterricht, Ausbildung in einem Zweitinstrument, Kammermusik, Harmonie- und allgemeine Musiklehre, finden an jeweils an drei Wochenenden im Monat außerhalb der Schulzeiten statt. Erfolgreich absolvierte Fächer können in einem anschließenden Vollstudium auf Antrag anerkannt werden. Die künstlerische Leitung des Pre-College Cologne wurde der Professorin und Violinistin Ute Hasenauer-Ramirez übertragen.
Fachbereiche
Fachbereich 1: Komposition, Tasteninstrumente, Tonsatz, Hörerziehung, Zupfinstrumente, Institut für Neue Musik, elektronische Komposition
Fachbereich 2: Streichinstrumente, Orchesterleitung, Institut für Alte Musik
Fachbereich 3: Blasinstrumente, Schlagzeug, Harfe
Fachbereich 4: Gesang, Musiktheater
Fachbereich 5: Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Kirchenmusik, Chorleitung
Fachbereich 6: Jazz/Pop
Zentrum für Zeitgenössischen Tanz
Studiengänge
Seit dem Wintersemester 2008/09 werden Bachelor- und Master-Abschlüsse angeboten in der Ausprägung B of Music, B of Arts in Dancing, B of Education in Music sowie Master of Music. Zum Bachelor oder Master of Music zählen unter anderem die Fächer:
Künstlerische Instrumentalausbildung
Künstlerische Gesangsausbildung
Dirigieren
Komposition
Jazz, Populäre Musik, Weltmusik
Evangelische und katholische Kirchenmusik
Zum Studiengang Bachelor oder Master of Arts zählen die Fächer:
Musikpädagogik
Lehramt Musik für Gymnasien und Gesamtschulen
Musikwissenschaft
Musikpädagogik
Tanzwissenschaft
Die Gesamt-Studierendenzahlen lag im Wintersemester 2019/2020 bei rund 1500 Studierende, davon:
in Köln: 1.180
in Wuppertal 181
in Aachen: 142
Standort Aachen
Der Standort Aachen ist mit seinen rund 140 Studierenden die kleinste Abteilung und ging hervor aus dem ehemaligen Grenzlandkonservatorium Aachen (Grenzland-Institut der Staatlichen Hochschule für Musik Rheinland). Er zeichnet sich neben seiner qualifizierten Lehrtätigkeit insbesondere durch eine intensive Zusammenarbeit mit der städtischen Oper und dem Sinfonieorchester der Stadt Aachen aus, die durch einen Kooperationsvertrag seit 1993 fest geregelt wurde. So finden hier von Fall zu Fall beispielsweise gemeinsame Opernproduktionen aber auch spezielle künstlerisch-musikalische Projektarbeiten statt. Ebenso bietet das Theater Aachen den Musikstudentinnen und Musikstudenten die Gelegenheit, berufsbezogene Praktika in ihren Abteilungen zu absolvieren.
Das aktuelle (2023) Direktorium setzt sich zusammen aus Gabriele Rech als Geschäftsführende Direktorin sowie Nadja Nevolovitsch, Skerdjano Keraj und Raimund Laufen als Vertreter.
Ein hier eigens eingerichteter „Verein der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik in Aachen e.V.“ sorgt dabei für die nötige finanzielle und logistische Unterstützung der dortigen Studierenden. Nach einer umfangreichen Restaurierung und Modernisierung des Gebäudetraktes zum Wintersemester 2011 ist die Abteilung Aachen auf den neuesten Stand einer modernen Musikhochschule gebracht worden und die Studentenzahlen konnte deutlich erhöht werden.
Standort Wuppertal
Am Wuppertaler Standort studieren rund 180 Studierende. Er ging aus dem Wuppertaler Konservatorium hervor, das 1972 an die Kölner Hochschule angeschlossen wurde. Seit 2008 befindet er sich im alten Amtsgericht in Barmen am Sedansberg. Im Mai 2010 wurde das Gebäude in „Günter Wand Haus“ umbenannt. Als Besonderheit findet sich hier der europaweit einzige Lehrstuhl für Mandoline und ein Salonorchester.
Das Direktorium in Wuppertal setzt sich aktuell (2021) zusammen aus Lutz-Werner Hesse als geschäftsführender Direktor sowie Sarah Semke und Albrecht Winter.
Außenstelle in Italien
In Kooperation mit allen 23 deutschen Musikhochschulen betreibt die Kölner Hochschule im Palazzo Ricci in Montepulciano die Europäische Akademie für Musik und Darstellende Kunst als Haus für junge Musiker aus ganz Europa. Seit 2007 wird zur Festwoche Europäischer Musikhochschulen eingeladen. Unter der Schirmherrschaft des Außenministeriums präsentiert jedes Jahr eine Region ihre Musik und ihre jungen Künstler. Hervorgegangen ist sie aus dem vom Kölner Komponisten Hans Werner Henze 1976 gegründeten Festival Cantiere Internazionale d’Arte, das auch heute noch in Kooperation mit der Kommune und der Provinz veranstaltet wird.
Bekannte Absolventen und Dozenten
Einige bekannte und bedeutende Personen studierten oder lehrten bzw. lehren an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und den angegliederten Abteilungen in Aachen und Wuppertal sowie an ihrer Vorläuferinstitution. Sie sind aufgeführt in der Liste von Angehörigen der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Förderverein
Der Verein der Förderer der Hochschule für Musik und Tanz Köln unterstützt die Hochschule durch eigene Veranstaltungsformate (etwa die Kammermusikreihe Spitzentöne), die Verleihung des Roderburg-Opernpreises (erstmals 2019), die Förderung junger Talente und die Bereitstellung finanzieller Mittel.
Orgeln
Orgelsaal
Die große Orgel der Hochschule im Orgelsaal, Raum 109, wurde 2018 als Nachfolgeinstrument einer Orgel der Firma Beckerath von den Orgelbauern Johannes Klais Orgelbau und Manufacture d’Orgues Thomas erbaut. Laut Domorganist Winfried Bönig war das alte Instrument die meistgespielte Orgel der Stadt. Nach ihrem Abbau fand sie einen neuen Standort in der Kirche St. Chrysanthus und Daria in Bad Münstereifel.
Koppeln: II/I, III/I (mech./elektr.), III/II (elektr.), III 16′, III 4′, I/P, II/P, III/P, III/P 4′.
1) Transmission vom Schwellwerk
Orgel Raum 108
Erbaut 2019 von der Orgelbauwerkstatt Gerald Woehl.
Orgel Raum 3
Erbaut 2020 von der Manufacture d’Orgues Thomas.
1) Wechselschleife aus dem I Manual
2) Wechselschleife aus dem III Manual
3) Transmission aus dem I Manual
Orgel Raum 16
Erbaut 2002 von der Orgelbaufirma Johannes Rohlf
Koppeln: I/II, I/P, II/P
1) Wechselschleife mit Manual I
Orgel Raum 17
Erbaut 2000 von der Firma Hermann Eule Orgelbau Bautzen.
Koppeln: II/I, III/II, III/I, I/P, II/Ped., III/P
1) Transmissionen vom III. Manual
Orgel Raum 153
Erbaut 2018 von der Manufacture d’Orgues Muhleisen aus Straßburg.
Koppeln: II/I, III/II, I/P, III/P
Siehe auch
Liste der Musikhochschulen und Konservatorien in Deutschland
Weblinks
Hochschule für Musik und Tanz Köln
Pre-College Cologne
Zentrum für Zeitgenössischen Tanz
Einzelnachweise
Hochschule in Köln
Hochschule in Aachen
Hochschule in Wuppertal
Altstadt-Nord
Koln, Hochschule fur Musik
Musik (Köln)
Musik (Aachen)
Koln, Hochschule fur Musik
Bauwerk des Brutalismus in Nordrhein-Westfalen
Bauwerk der Moderne in Köln
Disposition einer Orgel
Kulturelle Organisation (Köln)
Gegründet 1850
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11407251
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https://de.wikipedia.org/wiki/Aeroflot-Flug%20976
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Aeroflot-Flug 976
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Am 9. Dezember 1955 verunglückte eine Lissunow Li-2 auf dem innersowjetischen Linienflug Aeroflot-Flug 976 von Juschno-Sachalinsk nach Chabarowsk, wobei alle 21 Insassen starben.
Flugzeug und Besatzung
Das Flugzeug war eine 3 Jahre alte Lissunow Li-2 (Luftfahrzeugkennzeichen:CCCP-L4993, Werknummer: 23443306), die bis zum Unfall 4.021 Flugstunden absolvierte.
Die Besatzung bestand aus Flugkapitän Peter Jakowlewitsch Masurin, dem Ersten Offizier Wassili Stepanowitsch Saweljew, dem Flugingenieur Dmitri Grigorjewitsch Romasko, der Funkerin Natalja Romanowna Makunina und der Flugbegleiterin Lubow Wassiljewna Kartaschewa.
Verlauf
Alle Uhrzeiten entsprechen der Moskauer Zeit (MSK).
Die Li-2 hob um 9:51 Uhr/16:51 Uhr Ortszeit ab. Geplant war, dass die Maschine auf der Strecke nach Chabarowsk Sowetskaja Gawan und Jelabuga überfliegt. Um 10:13 Uhr meldeten die Piloten, dass sie sich seit bereits drei Minuten auf einer Höhe von 2.700 m befinden. Währenddessen flog das Flugzeug durch Wolken. Um 10:40 Uhr baten die Piloten die Flugsicherung in Chabarowsk um die Aktivierung der Radiostation in Sowetskaja Gawan; acht Minuten später meldeten sie das Passieren von Unari bei einer Geschwindigkeit von 230 km/h. Der nächste Funkkontakt erfolgte mit Sowetskaja Gawan um 11:15 Uhr, als die Piloten baten, auf Kurs 290° (Westen) und 2.700 m Höhe weiterzufliegen. Das Passieren von Sowetskaja Gawan um 11:16 Uhr wurde um 11:19 Uhr gemeldet.
Auf Anweisung der Flugsicherung riefen die Piloten um 11:25 Uhr den Funkpeiler in Chabarowsk, der weitere zwei Minuten später die Li-2 360 km östlich (Azimut:80°) von Chabarowsk schätzte, welche sich somit ca. 20 km westlich von Sowetskaja Gawan befand. Dies war der letzte Funkkontakt.
Zuletzt zeigte um 11:37 Uhr das Radar der Luftwaffe die Maschine 65–67 km westlich von Sowetskaja Gawan.
Ursache
Am 21. Dezember 1955 wurde die Absturzstelle am 2.078 m hohen Tordoki-Jani, dem höchste Berg in der Sichote-Alin-Bergkette, aus der Luft entdeckt. Sie lag auf 1.750 m, 20 m unter dem Gipfel, auf dessen südöstlicher Flanke. Im darauffolgenden Jahr, zwischen dem 12. und 14. Januar 1956 untersuchten Ermittler das ausgebrannte Wrack. Anhand der gefundenen Uhren konnte die Absturzzeit auf 12:07 Uhr bestimmt werden.
In der Unfallnacht wehten starke Winde aus Nordwesten mit bis zu 85–90 km/h auf die senkrecht dazu liegende Bergkette. Am Tordoki Jani traten Abwinde auf, die einen Höhenverlust von bis zu 400 m zur Folge hatten. Studien, die auf Höhenverlust von bis zu 1.000 m hindeuteten, wurden nicht weitergetragen. Vorschriftsgemäß mussten Flugzeuge unter solchen Wetterbedingungen in einem Gebirge mindestens 1.000 m über dem höchsten Berg fliegen. Aufgrund der Einstellung des Höhenmessers wurden zwar 2.700 m angezeigt, doch flog die Li-2 unter Berücksichtigung der atmosphärischen Bedingungen tatsächlich auf 2.490 m.
Weder wurden die Wetterbedingungen in der Flugplanung berücksichtigt noch wurden die Piloten eingewiesen. Weder in Juschno-Sachalinsk noch in Chabarowsk überprüfte die Flugsicherung die Wetterbedingungen entlang der Strecke und wies keine sichere Flughöhe zu. Zudem gibt es in den 40–50 Flugminuten hinter Sowetskaja Gawan keine Radar- oder Funküberwachung, obwohl dies der gefährlichste Teil der Strecke ist, der dazu noch unnötigerweise über den Tordoki Jani führte. Wäre die Flugstrecke 35–40 km nach Norden verlegt worden, wäre die Flugsicherheit durch mehr Abstand zum Boden massiv gesteigert worden.
Als die Li-2 letztendlich in den Abwind geriet, versuchten die Piloten durch maximalen Schub den Sinkflug abzufangen, schlugen aber mit flachem Winkel am Berg auf.
Quellen
Unfallbeschreibung auf airdisaster.ru (russisch), abgerufen am 27. September 2021
Unfallbeschreibung auf avia.pro (russisch), abgerufen am 27. September 2021
Flugunfall 1955
Flug 0976
Lissunow Li-2
Verkehr (Region Chabarowsk)
Verkehr (Region Primorje)
Flugunfall in der Sowjetunion
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9178644
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https://de.wikipedia.org/wiki/Naphthol-AS-MX-Phosphat
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Naphthol-AS-MX-Phosphat
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Naphthol-AS-MX-Phosphat ist eine chemische Verbindung, die zur Gruppe der 2-Naphthol-Derivate gehört.
Eigenschaften
Naphthol-AS-MX-Phosphat wird – wie die Phosphorsäureester weiterer Naphthol-AS-Derivate – in der Biochemie als chromogenes Substrat für eine Immunfärbung mit einer alkalischen Phosphatase verwendet. Nach enzymatischer Hydrolyse des Phosphorsäureesters bildet sich in Anwesenheit von Echtrot-Salz TR einen roten Azofarbstoff. Diese Methode wird zur Immunfärbung, beispielsweise beim Western Blot und in der Immunhistochemie eingesetzt.
Verwandte Verbindungen
Analoga von Naphthol-AS-MX-Phosphat sind beispielsweise:
Naphthol-AS-TR-Phosphat
Naphthol-AS-BI-Phosphat.
Einzelnachweise
Naphthalin
Phosphorsäureester
Aromatisches Carbonsäureamid
Anilid
Xylol
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11747304
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https://de.wikipedia.org/wiki/Fuji%20Maru
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Fuji Maru
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Die Fuji Maru war ein im Jahr 1989 in Dienst gestelltes Kreuzfahrtschiff, das unter diesem Namen bis 2013 unter japanischer Flagge im Einsatz stand. Eine anschließende Nutzung als Hospitalschiff unter dem Namen Mira 1 blieb unverwirklicht. 2021 wurde es nach fast acht Jahren Liegezeit zum Abbruch verkauft.
Geschichte
Die Fuji Maru wurde am 14. April 1987 unter der Baunummer 1177 in der Werft von Mitsubishi Heavy Industries in Kōbe auf Kiel gelegt und lief am 10. September 1988 vom Stapel. Nach der Ablieferung an die Mitsui O.S.K. Lines am 19. April 1989 brach das Schiff am 29. April 1989 in Tokio zu seiner Jungfernfahrt auf. Die Fuji Maru wurde weltweit für Kreuzfahrten eingesetzt. Die 1990 in Dienst gestellte Nippon Maru ähnelt äußerlich stark der Fuji Maru, ist jedoch kein Schwesterschiff.
Im Oktober 2001 ging die Fuji Maru in den Besitz der in Tokio ansässigen Nippon Charter Cruise über, die sie die kommenden acht Jahre bereederte. Im Juni 2013 gab die Reederei bekannt, das Schiff auszumustern. Die letzte Kreuzfahrt der Fuji Maru endete am 1. Juli 2013 in ihrem Heimathafen Tokio.
Im Dezember 2013 wurde das Schiff an die Mira Cruise Company verkauft, erhielt den Namen Mira 1 und stand fortan unter der Flagge Panamas. Im selben Monat traf es in der Werft von Tsuneishi Shipbuilding in Fukuyama ein, um dort zu einem Hospitalschiff umgebaut zu werden. Eine für April 2015 geplante Indienststellung unter diesem Zweck wurde jedoch nicht realisiert. Stattdessen blieb die Mira 1 in Fukuyama aufgelegt.
Im Januar 2019 erhielt das Schiff den Namen Fuji, ab April 2019 lag es in Tokio auf. Im April 2021 wurde die Fuji nach insgesamt fast acht Jahren Liegezeit zum Abbruch an eine Abwrackwerft verkauft. Im Januar 2022 traf das Schiff schließlich unter der Flagge Palaus in Gadani zum Abbruch ein.
Weblinks
Früher Bericht zum Schiff vom Juni 1989 auf cruiseindustrynews.com (englisch)
Einzelnachweise
Passagierschiff (Japan)
Passagierschiff (Panama)
Kreuzfahrtschiff
Motorschiff
Mitsubishi Heavy Industries
Abgewrackt in Gadani
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9448192
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https://de.wikipedia.org/wiki/Mucking%20Creek
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Mucking Creek
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Der Mucking Creek ist ein Wasserlauf in Thurrock, Essex in England. Er entsteht im Westen von Stanford-Le-Hope aus zwei kurzen unbenannten Zuflüssen und fließt in südöstlicher Richtung bis zu seiner Mündung in die Themse.
Gewässer in Essex
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10548433
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https://de.wikipedia.org/wiki/Didier%20Haudepin
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Didier Haudepin
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Didier Haudepin (* 15. August 1951 in Paris) ist ein französischer Bühnen- und Filmschauspieler, Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Filmarchitekt.
Leben und Wirken
Haudepin begann bereits als Kind, Theater zu spielen und trat, noch keine zehn Jahre alt, erstmals vor die Filmkamera. Haudepin verkörperte in jungen Jahren Kinder und Jugendliche aller Arten (u. a. auch den jungen David Copperfield in einer Fernsehproduktion Mitte der 1960er Jahre), mehrfach mit typischen Pubertätsproblemen, auch noch zu Zeiten, als er dem Jugendalter längst entwachsen war: So spielte er 1973 im Alter von bereits 22 Jahren den wuschelköpfigen, 16-jährigen Pierre, der in der romantischen und erotischen Initiationsgeschichte Haben Sie Interesse an der Sache? unsterblich in die gleichaltrige Dina verliebt ist und allerlei Liebesirrungen und -wirrungen über sich ergehen lassen muss, ehe es zum zärtlichen „ersten Mal“ kommt.
In diesen Jahren sah man ihn auch in einer Fülle von Theaterstücken, etwa in Des clowns par milliers (1963) von Herb Gardner in einer Inszenierung von Raymond Rouleau am Théâtre du Gymnase Marie Bell, in La Ville dont le prince est un enfant (1967) von Henry de Montherlant in einer Inszenierung von Jean Meyer am Pariser Théâtre Michel, in Une poignée d’orties (1970) von Marc-Gilbert Sauvajon in einer Inszenierung von Jacques-Henri Duval am Théâtre de la Michodière, in Jean Anouilhs Le Directeur de l’Opéra (1972) in einer Inszenierung von Roland Piétri an der Comédie des Champs-Élysées sowie 1977 unter der Regie von Caroline Huppert in dem Stück On ne badine pas avec l’amour von Alfred de Musset am Théâtre des Bouffes du Nord.
Gegen Ende der 1970er Jahre konnte Haudepin den Jungspund-Rollen – letzte zentrale Rolle als Simone Signorets Sohn in der Fernsehserie Die Untersuchungsrichterin – allmählich entkommen und trat nach seinem kleinen Part als Catherine Deneuves Sekretär in Die geheimnisvolle Sekte (1979) kaum mehr vor die Kamera. Stattdessen begann er in sehr unregelmäßigen Abständen Filmregie zu führen, jedoch nur mit eher durchwachsenem Erfolg. Anfang der 1980er Jahre ist er überdies bei zwei Produktionen auch als Szenenbildner nachzuweisen. Bis 2012 besaß Didier Haudepin mit Bloody Mary Productions eine kleine Filmproduktionsfirma. In seiner nicht eben beeindruckenden aber dennoch intensiven Filmkarriere arbeitete Didier Haudepin mit einer beträchtlichen Anzahl angesehener und internationaler Regisseure zusammen, darunter Peter Brook, Juan Antonio Bardem, Jules Dassin, Jean Delannoy, Jean Negulesco, Luchino Visconti, Marcel Carné und Bertrand Tavernier.
Seine vier Jahre jüngere Schwester ist die Schauspielerin Sabine Haudepin.
Filmografie
Als Schauspieler in Kinofilmen, wenn nicht anders angegeben
1960: Stunden voller Zärtlichkeit (Moderato cantabile)
1963: Alle, die da fallen (Tout ceux qui tombent) (Fernsehfilm)
1963: Das dritte Konzert (Le Troisième Concerto)
1963: Wie gefällt Ihnen meine Schwester? (Comment trouvez-vous ma sœur ?)
1964: Heimliche Freundschaften (Les Amitiés particulières)
1964: David Copperfield (Fernsehfilm)
1964: Die Versuchung heißt Jenny (Los pianos mecánicos)
1965: La Communale
1965: Ubu roi (Fernsehfilm)
1965: Cotolay
1966: Immer Ärger mit den Lümmeln (Top Crack)
1969: Hello – Goodbye
1970: Versprechen in der Dämmerung (La Promesse de l’aube)
1971: Mörder nach Vorschrift (Les Assassins de l’ordre)
1971: Das Pariser Appartement (A Time for Loving)
1971: Hellé
1972: Das Recht zu lieben (Le Droit d’aimer)
1973: Haben Sie Interesse an der Sache? (Vous intéressez-vous à la chose ?)
1973: Les Anges
1976: Die Unschuld (L’Innocente)
1976: Der Richter und der Mörder (Le Juge et l’assassin)
1977: Rendez-vous en noir (Fernsehserie)
1978: Guerres civiles en France
1978: Die Untersuchungsrichterin (Madame je juge, Fernsehserie)
1978: Flucht ins Exil (Les chemins de l’exil ou Les dernières années de Jean-Jacques Rousseau)
1978: Die geheimnisvolle Sekte (Écoute voir …)
1979: Paco l'infaillible
1980: The Mad Mustangs (Le bar du téléphone, nur Filmbauten)
1981: Fett schwimmt oben! (A bon beurre, Fernsehserie, nur Filmbauten)
1982: Du kannst mich mal (Pour cent briques, t’as plus rien)
1985: Elsa, Elsa! (auch Regie, Co-Drehbuch, Co-Produktion)
1986: La très bonne nouvelle (Kurzfilm)
1987: Engel aus Staub (Poussières d’ange, nur Drehbuchmitarbeit)
1992: Les Années Campagne
1993: Überdreht und durchgeknallt (Personne ne m’aime, nur Co-Produktion)
1994: Wenn Männer fallen (Regarde les hommes tomber, nur Co-Produktion)
1994: Le live de Cristal (nur Co-Drehbuch)
1995: Das schönste Alter (Le plus bel Âge, nur Regie, Co-Produktion, Co-Drehbuch)
1997: L’autre côté de la mer (nur Co-Produktion)
2000: Le harem de Mme Osmane (nur Co-Produktion)
2004: Inschallah – Ich zeig‘s euch (nur Co-Produktion)
2006: L’Escalier des prophètes (nur Regie)
2007: Die Unsanfte (Pas douce, auch Co-Produktion und Standfotografie)
Weblinks
Theaterschauspieler
Filmschauspieler
Filmregisseur
Filmproduzent
Drehbuchautor
Szenenbildner
Franzose
Geboren 1951
Mann
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11231085
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ninel%20Nikolajewna%20Kusmina
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Ninel Nikolajewna Kusmina
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Ninel Nikolajewna Kusmina (; * 19. September 1937 in Swirstroi, Rajon Lodeinoje Pole; † 31. Mai 2020) war eine sowjetische bzw. russische Architektin und Restauratorin.
Leben
Kusmina studierte am Leningrader Institut für Bauingenieurwesen (jetzt St. Petersburger Staatliche Universität für Architektur und Bauwesen).
Von 1955 bis 2010 arbeitete Kusmina in Nowgorod (ab 1999 Weliki Nowgorod). Sie restaurierte dort etwa 30 Objekte, darunter insbesondere die Uspenije-Kirche (Mariä-Himmelfahrt-Kirche) auf dem Wolotowo-Feld mit ihren Fresken (350 m2), die während des Deutsch-Sowjetischen Kriegs vollständig zerstört worden war. Nach Kriegsende wurden die 1,7 Millionen Freskenfragmente in der Kirchenruine konserviert. Am 14. Dezember 1992 wurde die Uspenije-Kirche in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Im August 1993 begannen die Nowgoroder Restauratoren mit den Restaurierungsarbeiten an den Freskenfragmenten. 2001 begann im Rahmen eines gemeinsam finanzierten deutsch-russischen Projekts die Restaurierung der Uspenije-Kirche. 2002 wurde auf einem ungebrannten Ziegelstein aus dem Jahr 1352 das Bild eines Segelboots mit drei Kriegern in Kettenrüstung gefunden. Am 28. August 2003 wurde die Kirche feierlich eröffnet. Die 1,7 Millionen Freskenfragmente kamen in die Nowgoroder Restaurierungswerkstatt Fresko. Im Sommer 2008 wurde das erste restaurierte Fresko an seinem ursprünglichen Platz in der Kirche wieder angebracht.
Kusmina war verheiratet und hatte Kinder und Enkel.
Ehrungen, Preise
Verdiente Kulturarbeiterin der Russischen Föderation
Staatspreis der Russischen Föderation für Literatur und Kunst (2004)
Ehrenbürgerin Weliki Nowgorods (2006)
Weblinks
Katalog der Russischen Nationalbibliothek: Кузьмина, Нинель Николаевна
Einzelnachweise
Architekt (Sowjetunion)
Restaurator
Träger des Staatspreises der Russischen Föderation
Ehrenbürger in Russland
Sowjetbürger
Russe
Geboren 1937
Gestorben 2020
Frau
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647716
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https://de.wikipedia.org/wiki/Oetwil
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Oetwil
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Oetwil bezeichnet verschiedene Orte in der Schweiz:
die Gemeinde Oetwil am See im Bezirk Meilen, Kanton Zürich
die Gemeinde Oetwil an der Limmat im Bezirk Dietikon, Kanton Zürich
den Ort Oetwil in der Gemeinde Kirchberg SG des Wahlkreises Toggenburg, Kanton St. Gallen
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11263410
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https://de.wikipedia.org/wiki/Silvio%20Dal%20Cin
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Silvio Dal Cin
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Silvio Dal Cin (* unbekannt; † 3. Mai 1954 in Ghedi) war ein italienischer Autorennfahrer.
Karriere als Rennfahrer
Silvio Dal Cin verunglückte 1954 bei einer Motorsportveranstaltung, nach dem Rennen tödlich. Dal Cin startete gemeinsam mit Ferdinando Mancini auf einem Maserati A6GCS bei der Mille Miglia 1954. Das Duo wechselte sich am Steuer des Maserati ab, der auf der Rückfahrt von Rom nach einem Reifenschaden ausfiel. Der Wagen fiel aus der Wertung und wurde nach der Reparatur der Felge von Mancini auf der Wertungsstrecke zurück nach Brescia gesteuert. Aus bis heute ungeklärter Ursache verlor Mancini bei hohem Tempo in der Stadt Ghedi die Kontrolle über den Maserati. Dabei wurde ein Fußgänger – der Mann war Delikatessenhändler in Ghedi – überfahren und Dal Cin aus dem Wagen geschleudert. Während der Fußgänger auf der Stelle tot war, erlag Dal Cin am Tag darauf seinen schweren Verletzungen in einem Krankenhaus.
Silvio Dal Cin war in den frühen 1950er-Jahren im Sportwagensport aktiv. Seine beste Platzierung war der zweite Gesamtrang mit Partner Guido Mancini beim 12-Stunden-Rennen von Pescara 1953.
Statistik
Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft
Literatur
Hans-Jörg Götzl: Mille Miglia. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02562-0.
Weblinks
Silvio Dal Cin beim Motorsport Memorial
Silvio Dal Cin bei Racing Sports Cars
Rennfahrer (Italien)
Sportwagen-WM-Rennfahrer
Italiener
Geboren im 19. oder 20. Jahrhundert
Gestorben 1954
Mann
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2202096
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https://de.wikipedia.org/wiki/E.%20D.%20E.%20N.%20Southworth
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E. D. E. N. Southworth
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Emma Dorothy Eliza Nevitte Southworth (geboren am 26. Dezember 1819 in Washington, D.C. als Emma Nevitte; gestorben am 30. Juni 1899 ebenda) war eine amerikanische Schriftstellerin. Sie war die wohl meistgelesene amerikanische Autorin der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Literaturkritik rechnet ihre meist melodramatischen Romane der Trivialliteratur zu.
Leben
Emma Nevitte wurde 1819 geboren. Nach dem Wunsch ihres sterbendes Vaters wurde sie 1824 auf den Namen Emma Dorothy Eliza getauft, so dass ihre Initialen ein E. D. E. N. (Eden) ergaben. Unter diesem Akronym veröffentlichte sie auch ihre zahlreichen Romane. Ihre verwitwete Mutter heiratete 1826 John Henshaw, den Privatsekretär des Politikers Daniel Webster. Ihre Kindheit verbrachte sie in der ländlichen Umgebung der Hauptstadt Washington, zumeist bei ihrer Großmutter in Maryland, wo sie später auch zahlreiche ihrer Geschichten ansiedelte.
1840 heiratete sie den windigen „Erfinder“ Frederick Hamilton Southworth und siedelte mit ihm nach Prairie du Chien, Wisconsin, einer Kleinstadt an der westlichen Siedlungsgrenze über, wo sie zunächst an der Landschule als Lehrerin tätig war. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. 1844 setzte sich ihr Mann nach Südamerika ab und ließ sie mit ihren Kindern im Stich. Die Ehe wurde nie geschieden, doch sahen sich die beiden offenbar nie wieder; erst als seine Frau mit ihren Romanen reich geworden war, versuchte er wieder mit ihr Kontakt aufzunehmen und verlangte wiederholt Geld von ihren Verlegern, allerdings vergebens.
E. D. E. N. Southworth brachte ihre Familie zunächst wieder mit ihrem Einkommen als Lehrerin durch. 1845 begann ihre literarische Karriere mit dem Abdruck ihrer ersten Kurzgeschichte The Irish Refugee. Ihr 1849 erschienener Erstlingsroman Retribution wurde ein Bestseller, und ihr anhaltender Erfolg sicherte ihr in den nächsten Jahren ein kommodes Einkommen. Sie erwarb eine Villa nahe Washington und scharte dort in den nächsten Jahren die Literaten der Stadt um sich. 1876 ließ sie sich zwischenzeitlich in Yonkers, New York nieder, kehrte aber bald wieder auf ihr Anwesen bei Washington zurück, wo sie 1899 starb.
Werk
Die genaue Anzahl von Southworths Werken ist schwer zu ermitteln, die Angaben schwanken zwischen 40 und 60 Romanen. Alle ihre Werke erschienen zunächst als Fortsetzungsgeschichten in Wochen- oder Monatszeitschriften und wurden erst später – oft unter anderen Titeln – in Buchform veröffentlicht. Ihre ersten Romane erschienen in der National Era und der Saturday Evening Post. 1856 schloss sie einen Exklusivvertrag mit der Wochenzeitschrift New York Ledger ab, die zu dieser Zeit eine Auflage von rund 400.000 Heften erreichte. Bis ins hohe Alter schrieb sie so im Schnitt rund zwei Romane pro Jahr. 1877 erschien eine erste Werkausgabe, die bereits 42 Bände umfasste.
Southworths Werke wurden vor allem von einem weiblichen Publikum gelesen und sind zum einen Ausdruck konventioneller Werteauffassungen ihrer Zeit – den Freuden der Häuslichkeit und der Ehe misst sie große Bedeutung bei. Zum anderen stellen viele ihrer sentimentalen Plots auch eskapistische Fantasien dar, in denen junge Frauen durch die Unbill des Schicksals auf sich allein gestellt sind und aus eigener Kraft ihr Leben meistern müssen, bis sich das Happy End in Form erfüllter Liebe oder eines wohlverdienten Geldsegens einstellt. Dieser Aspekt ihres Werks hat dazu geführt, dass Literaturkritiker vor allem in jüngster Zeit protofeministische Aussagen in ihren Werken zu erkennen glauben. Als Folge der andauernden Kanonrevision und der zunehmend kulturwissenschaftlichen Ausrichtung der amerikanistischen Literaturwissenschaft ist seit den 1970er-Jahren verstärkt die Trivialliteratur im Allgemeinen und weibliche Autorinnen derselbigen im Besonderen ins Interesse der Forscher gerückt. Neben den Werken Harriet Beecher-Stowes und Louisa May Alcotts, Susan Warners The Wide, Wide World und Fanny Ferns Ruth Hall 1854 ist heute häufig Southworths wohl bekanntester Roman The Hidden Hand in Seminarplänen und Anthologien zur amerikanischen Literaturgeschichte aufgenommen worden.
Werke
Retribution; or The Vale of Shadows: A Tale of Passion (1849)
The Deserted Wife (1850)
The Mother-in-Law; or The Isle of Rays (1851)
Shannondale (1851)
Virginia and Magdalene; or The Foster Sisters (1852)
The Discarded Daughter; or the Children of the Ilse: A Tale of the Chesapeake (1852)
The Curse of Clifton (1852)
Old Neighborhoods and New Settlements; or Christmas Evening Legends (1853)
The Lost Heiress (1854)
The Missing Bride; or, Miriam the Avenger (1855)
The Widow's Son (1857)
India: The Pearl of Pearl River (1856)
Viva; or The Secret of Power (1857)
The Lady of the Isle; or, The Island Princess (1859)
The Haunted Homestead and Other Nouvellettes (1860)
The Gipsy's Prophecy: A Tale of Real Life (1861)
Hickory Hall; or The Outcast: A Romance of the Blue Ridge (1861)
The Broken Engagement; or, Speaking theTruth for a Day (1862)
Love's Labor Won (1862)
The Fatal Marriage (1863)
The Bridal Eve (1864)
Allworth Abbey (1865)
The Bride of Llewellyn (1866)
The Fortune Seeker; or, The Bridal Day (1866)
The Coral Lady; or The Bronzed Beauty of Paris (1867)
Fair Play; or The Test of Lone Isle (1868)
How He Won Her: A Sequel to Fair Play (1969)
The Changed Brides (1869)
The Brides Fate: A Sequel to "The Changed Brides" (1869)
The Family Doom; or The Sin of a Countess (1869)
The Maiden Widow: A Sequel to the "Family Doom" (1870)
Cruel as the Grave (1871)
Tried for Her Life (1871)
The Lost Heir of Linlithgow (1872)
The Noble Lord: The Sequel to "The Lost Heir of Linlithgow (1872)
A Beautiful Fiend; or, Through the Fire (1873)
Victor's Triumphs: The Sequel to "A Beautiful Fiend" (1874)
Ishmael; or, In the Depths (1876)
Self-Raised; or, From the Depths: A Sequel to "Ishmael." (1876)
The Red Hill Tragedy: A Novel (1877)
The Bride's Ordeal: A Novel (1877)
Her Love or Her Life: A Sequel to "The Bride's Ordeal: A Novel (1877)
Sybil Brotherton: A Novel (1879)
The Trail of the Serpent; or, The Homicide at Hawke Hall (1880)
Why Did He Wed Her? (1881)
For Whose Sake? A Sequel to "Why Did He Wed Her?" (1884)
A Deed Without a Name (1886)
Dorothy Harcourt's Secret: Sequel to a "A Deed Without a Name." (1886)
To His Fate: A Sequel to "Dorothy Harcourt's Secret" (undatiert)
When Love Gets Justice: A Sequel "To His Fate." (undatiert)
The Hidden Hand (1888)
A Leap in the Dark: A Novel (1889)
Unknown; or the Mystery of Raven Rocks (1889)
Nearest and Dearest: A Novel (1889)
Little Nea's Engagement: A Sequel to "Nearest and Dearest." (1889)
For Woman's Love: A Novel (1890)
An Unrequited Love: a Sequel to For Woman's Love (1890)
The Lost Lady of Lone (1890)
The Unloved Wife: A Novel (1890)
When the Shadow's Darken: A Sequel to the Unloved Wife (undatiert)
Lilith: A Sequel to "The Unloved Wife" (1891)
Gloria: A Novel (1891)
David Lindsay: A Sequel to Gloria (1891)
"Em": A Novel (1892)
Em's Husband (1892)
The Mysterious Marriage: A Sequel to "A Leap in the Dark" (1893)
A Skeleton in the Closet: A Novel (1893)
Brandon Coyle's Wife: A Sequel to "A Skeleton in the Closet" (1893)
Only a Girl's Heart: A Novel (1893)
The Rejected Bride (1894)
Gertrude Haddon (1894)
Sweet Love's Atonement: A Novel (1904)
Zenobia's Suitors: Sequel to Sweet Love's Atonement (1904)
The Struggle of a Soul: A Sequel to "The Lost Lady of Lone" (1904)
Her Mother's Secret (1910)
Love's Bitterest Cup: A Sequel to Her Mother's Secret" (1910)
When Shadow's Die: A Sequel to "Love's Bitterest Cup" (1910)
When Love Commands (undatiert)
Fulfilling Her Destiny: A Sequel to "When Love Commands (undatiert)
The Initials: A Story of Modern Life (undatiert)
Literatur
Regis Louise Boyle: Mrs. E. D. E. N. Southworth, Novelist. Washington, D. C. 1939.
Nina Baym: Women's Fiction. A Guide to Novels by and about Women in America. Urbana 1978.
Nina Baym: E.D.E.N. Southworth's The Hidden Hand. Einleitung zur Neuausgabe von The Hidden Hand in der Oxford Popular Fiction Series, 1997.
Susan Coultrap-McQuin: Doing Literary Business: American Women Writers in the Nineteenth Century. Chapel Hill 1990.
Weblinks
Werke von E. D. E. N. Southworth beim Project Gutenberg
Einzelnachweise
Autor
Literatur (19. Jahrhundert)
Literatur (Englisch)
Literatur (Vereinigte Staaten)
Trivialliteratur
US-Amerikaner
Geboren 1819
Gestorben 1899
Frau
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722884
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https://de.wikipedia.org/wiki/Engelhard%20%28Familienname%29
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Engelhard (Familienname)
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Engelhard ist ein Familienname.
Herkunft und Bedeutung
Der Name Engelhard stammt vom althochdeutscher Rufname „Anglihart“ als Stammesname der Angeln und hart, streng (-hard).
Namensträger
Alexander Engelhard (* 1972), deutscher Politiker (CSU)
Alfred Engelhard (1867–1941), deutscher Architekt
Anton Engelhard (1872–1936), deutscher Maler
Brigitte Engelhard (* 1949), österreichische Pianistin und Hochschullehrerin
Carl Engelhard (1770–1841), deutscher Kaufmann und Politiker
Charles Engelhard (1867–1950), deutsch-US-amerikanischer Industrieller
Charles W. Engelhard, Jr. (1917–1971), US-amerikanischer Industrieller
Doris Engelhard (* 1949), deutsche Brauerin und Ordensschwester
Edgar Engelhard (1917–1979), deutscher Politiker (FDP)
Egenolf Engelhard (1903–1995), deutscher Unternehmer
Ernst Engelhard (Johann Georg Ernst Engelhard; 1908–1984), deutscher Physiker
Friedrich Wilhelm Norbert Engelhard (1754–1835), deutscher Richter
Georg Engelhard (* 1889), deutscher Landrat
Georg Heinrich Engelhard (1798–1875), deutscher Apotheker und Politiker
Gottlob Engelhard (1812–1876), deutscher Architekt und Baubeamter
Günter Engelhard (1937–2021), deutscher Journalist und Publizist
Heinrich Engelhard (vor 1476–1551), Schweizer Theologe
Herbert Engelhard (1882–1945), deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
Karoline Engelhard (1781–1855), deutsche Schriftstellerin
Max Engelhard (1877–1940), deutscher Sportfunktionär und Unternehmer
Michael Engelhard (1936–2016), deutscher Diplomat
Norbert Engelhard (1790–nach 1852), deutscher Landrat
Otto Engelhard (* 1956), deutscher Unternehmer
Paul Engelhard (1868–1911), deutscher Pilot
Paul Otto Engelhard (1872–1924), deutscher Künstler, Illustrator und Graphiker
Peter Engelhard (* 1968), deutscher Wirtschaftswissenschaftler
Philippine Engelhard (eigentlich Magdalene Philippine Gatterer; 1756–1831), deutsche Dichterin
Regnerus Engelhard (1717–1777), deutscher Topograf
Roland Engelhard (1868–1951), deutscher Bildhauer
Rudolf Engelhard (* 1950), deutscher Politiker (CSU)
Ruth Engelhard (1909–1975), deutsche Leichtathletin
Wolfgang Engelhard (* 1956), deutscher Jurist und Richter
Weblinks
Engelhard bei genealogy.net
Familienname
Deutscher Personenname
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1125297
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https://de.wikipedia.org/wiki/Arena%20Sport%20Rechte%20und%20Marketing
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Arena Sport Rechte und Marketing
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Die Arena Sport Rechte und Marketing GmbH (auch Arena Sat; später ähnlich Diveo Fernseh-Bezahlplattform) war ein deutsches Medienunternehmen, das bis August 2007 hauptsächlich das gleichnamige Bezahlfernsehprogramm Arena betrieben hat. Sie war eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Kabelnetzbetreibers Unitymedia. Am 30. September 2010 wurde der Betrieb eingestellt.
Bekannt wurde Arena Ende 2005, als sie unter Leitung von Parm Sandhu in einem Bieterverfahren der DFL die audio-visuellen Verwertungsrechte der Fußball-Bundesliga für die Jahre 2006 bis 2009 zugesprochen bekam. Ein Jahr später gab die Muttergesellschaft Unitymedia wegen kartell- und vermarktungsrechtlicher Hindernisse die Verwertungsrechte für die Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga in Form einer Unterlizenz an Premiere weiter. Damit agierte Arena zwar nicht mehr als TV-Sender, stellte aber zum 30. Juni 2008 immer noch hinter Premiere die zweitgrößte Satellitenplattform Deutschlands mit 324.000 Abonnenten. Zudem besaß Arena noch die Übertragungsrechte an der kompletten Bundesliga-Saison 2008/2009.
ArenaSAT
Von August 2007 bis zum 30. September 2010 bot arenaSAT Satellitenprogramme unter arenaSAT an. arenaSAT FAMILY hatte 22 Sender zum Thema Dokumentation und Unterhaltung für die Familie im Angebot (57.000 Abonnenten im 4. Quartal 2009).
Sender (Stand September 2008):
Eurosport 2
kabel eins classics
Sat.1 Comedy
RTL Crime
RTL Living
Passion
AXN
National Geographic Channel
MTV Hits
MTV Dance
VH1 Classic
The History Channel
TNT Film
Kinowelt TV
The Biography Channel
FOX
Animax
Boomerang
Cartoon Network
ESPN America
sportdigital.tv (Zusatzpaket)
auto motor und sport TV
Romance TV
Playboy TV
Alpenglühen TVX
Travel Channel
Wirtschaftliche Entwicklung
Um die Kosten in Höhe von 220 Millionen Euro für die Fernsehrechte an der ersten und zweiten Bundesliga sowie alle anderen Kosten (für weitere Sportrechte, Technik, Personal, Werbung) refinanzieren zu können, hätte Arena 2,5 Millionen Abonnenten benötigt. Mitte 2007 hatte der Sender jedoch nur 1,1 Millionen zahlende Kunden, was große Verluste bedeutete.
Allein in den neun Monaten von Juli 2006 bis März 2007 machte der Sender einen Verlust in Höhe von 189 Millionen Euro, Ausgaben in Höhe von 316 Millionen Euro standen Einnahmen in Höhe von nur 127 Millionen Euro gegenüber. Insgesamt summierten sich die Verluste aus dem ersten Jahr der Berichterstattung von der Fußballbundesliga auf rund 250 Millionen Euro.
Daher wurden die Bundesliga-Rechte Mitte 2007 an Premiere weitergereicht. Dafür erhielt Arena insgesamt 200 Millionen Euro (100 Millionen Euro pro Saison) sowie ein Aktienpaket über 17 % an der Premiere AG im Wert von 300 Millionen Euro. Arena gab die Rechte an Premiere als Unterlizenz weiter, blieb somit bis Vertragsende im Jahr 2009 weiterhin Vertragspartner der Fußball-Bundesliga und bezahlte dafür pro Jahr weiterhin 220 Millionen Euro an die Vereine der beiden Bundesligen.
Fußball-Bundesliga
Der Bezahlfernsehsender Arena Bundesliga übertrug in der Saison 2006/07 alle 612 Spiele der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga live. Der Vertrag mit der DFL lief über drei Jahre bis Juli 2009, die Rechte wurden mit Beginn der Saison 2007/2008 an den Konkurrenten Premiere als Unterlizenz weiterverkauft.
Das kostenpflichtige Angebot von Arena war flächendeckend über Satellit und Kabel zu empfangen. Die monatliche Gebühr für das Bezahlfernseh-Angebot betrug 15 Euro für Kabelkunden und 20 Euro für Satellitenkunden. Mindestlaufzeiten zwischen 12 und 24 Monaten führten dazu, dass auch während der spielfreien Winter- und Sommerpausen bezahlt werden musste. Vor und nach den Spielen sowie in der Halbzeitpause wurden Werbespots gezeigt.
Trotz günstiger Abo-Preise konnte Arena nur einen Bruchteil seiner Abonnentenziele erreichen. Als man im Dezember 2005 die Bundesliga-Rechte kaufen konnte, gab Arena sechs Millionen Abo-Kunden als Ziel aus; Mitte 2007 waren es aber erst 1,1 Millionen Abo-Kunden.
Da Arena nicht nur die Bundesligarechte an Premiere verkauft hatte, sondern auch alle anderen Rechte (beispielsweise der spanischen Primera División), wurde der Sender in der zweiten Jahreshälfte 2007 endgültig abgewickelt, lediglich die Satellitenplattform „arenaSAT“ existierte bis zum 30. September 2010 weiter.
Andere Fußballrechte
Im August 2006 kaufte der Sender die Rechte an der spanischen Primera División und dem spanischen Pokal-Wettbewerb Copa del Rey für drei Jahre. Des Weiteren wurden in der Saison 2006/2007 auch 80 Spiele der italienischen Serie A live übertragen.
Ab der Saison 2007/2008 plante Arena außerdem die Übertragung von rund 100 Live-Partien der englischen Premier League und alle 380 Spiele in der Zusammenfassung. Arena hatte an zahlreichen Spielen der Premier League außerhalb der Wochenenden – in „englischen Wochen“ und an Feiertagen – die Exklusivrechte.
Daneben erwarb Arena weitere Fußballrechte wie beispielsweise die Rechte an der Copa América 2007 und des englischen Carling Cups. Um die Sommerpause 2007 zu überbrücken, wurden auch Spiele eines Freundschaftsturniers in Dubai gezeigt, an welchem der FC Bayern München teilnahm.
Nach dem Ende von Arena wurden die Rechte an Premiere sublizenziert und die Eigenproduktion der Berichterstattung eingestellt. Die Satellitenplattform arenaSAT besaß jedoch noch die Übertragungsrechte an der kompletten Bundesliga-Saison 2008/2009.
Weitere Rechte
Am 27. September 2006 gab Arena den Erwerb der exklusiven Live-Verwertungsrechte der Volleyball-Weltmeisterschaft 2006 (Männer und Frauen) in Japan bekannt.
Um in der Winterpause ebenfalls Live-Sport zeigen zu können, erwarb Arena Rechte am Bob- und Skeleton-Weltcup sowie die Rechte an der Weltmeisterschaft in St. Moritz. Kommentator der Wettbewerbe war der aus dem Programm von Eurosport bekannte Ron Ringguth.
Arena baute sein Programm ab dem 10. Februar 2007 mit Boxevents des US-Senders HBO aus. Darunter befanden sich Titelkämpfe in den höchsten Gewichtsklassen.
Ab dem 16. April 2007 übertrug Arena bis zu vier Stunden täglich den America’s Cup.
Bundesliga im Free-TV
Arena zeigte am 12. August 2006 den ersten Spieltag der Fußball-Bundesligasaison 2006/07 in einer Konferenzschaltung live auf Sat.1, um neue Abonnenten für das Bezahlfernseh-Angebot von Arena zu gewinnen. Die Quoten blieben allerdings unter den Erwartungen, nur 2,6 Millionen Zuschauer interessierten sich für die Übertragung. Sat.1 sendete vor und zwischen den Spielen Werbung.
Ehemalige Moderatoren und Kommentatoren
Einzelnachweise
Weblinks
www.arena.tv (letzte Version im Webarchiv vom 8. Februar 2012)
Arena Zulassung (PDF-Datei; 80 kB)
Unitymedia (Muttergesellschaft)
Manager-Magazin über Arena
Fußball (Deutschland)
Fernsehsender (Deutschland)
Medienunternehmen (München)
Pay-TV
Sport (München)
Sportfernsehsender
Ehemaliger Fernsehsender
Gegründet 2005
Deutschsprachiger Fernsehsender
Medien und Fußball
Organisation (Fußball)
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12052816
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https://de.wikipedia.org/wiki/Michail%20Grigorjewitsch%20Krylow
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Michail Grigorjewitsch Krylow
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Michail Grigorjewitsch Krylow (; * ; † 1846) war ein russischer Bildhauer.
Leben
Mit 9 Jahren kam Krylow in das Internat der St. Petersburger Kaiserlichen Akademie der Künste (IACh). Er studierte dann an der IACh zunächst bei Fedot Schubin und darauf bei Iwan Martos. Er erhielt zwei Silbermedaillen für seine Arbeiten und 1808 die Kleine Goldmedaille für das Basrelief der Bürgermeisterin Marfa, die den Anachoreten Feodossi Borezki besucht. Beim Abschluss des Studiums 1809 als Künstler XVI. Klasse gewann Krylow mit dem Basrelief der den Tod Hektors beklagenden Andromache die Große Goldmedaille der IACh, verbunden mit einem Auslandsreisestipendium des Innenministeriums. Wegen der unsicheren politischen Lage infolge der Napoleonischen Kriege konnte er die Auslandsreise zunächst nicht antreten.
1808 hatte Krylow mit dem Architekten Jean-François Thomas de Thomon das Grabdenkmal für den Senator Michail Murawjow auf dem St. Petersburger Lazarus-Friedhof geschaffen.
Erst 1819 wurde Krylow als IACh-Stipendiat nach Rom geschickt, wo er sich von Antonio Canova beraten ließ. Krylow schuf eine Kolossalstatue Hektors für Großfürst Michael Pawlowitsch als Pendant zum Achilleus Samuil Halbergs, der mit ihm nach Rom gekommen war, sowie Porträt-Büsten Graf Kutaissows und anderer Personen.
Nach der Rückkehr nach St. Petersburg 1825 schuf Krylow Basreliefs für den Michael-Palast, eine Büste Nikolaus I. u. a. Für die Statue des Faustkämpfers wurde Krylow 1837 von der IACh zum Akademiker ernannt.
Werke (Auswahl)
Einzelnachweise
Bildhauer (Russisches Kaiserreich)
Russe
Geboren 1786
Gestorben 1846
Mann
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2071134
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https://de.wikipedia.org/wiki/Miehlen
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Miehlen
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Miehlen ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Nastätten an.
Geographie
Miehlen liegt im Miehlener Grund im westlichen Hintertaunus. Mitten durch den Ort entlang der Hauptstraße fließt der Mühlbach. Ein großer Teil der Miehlener Gemarkung wird landwirtschaftlich genutzt. Nur im Osten, rings um Bettendorf, befinden sich Waldungen.
Nachbarorte sind Bettendorf (nordöstlich), Nastätten (südöstlich), Hainau (südwestlich) und Marienfels (nordwestlich).
Geschichte
Im östlichsten Zipfel der Gemarkung, der bis zur B 260 reicht, lag das römische Kleinkastell Pfarrhofen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Miehlen 1131, damals als „Milene“.
Miehlen gehörte von 1132 an den Grafen von Laurenburg-Nassau. Ab dem 13. Jahrhundert gehörte es zum „Zweiherrischen“, einem Kondominium, das von Nassau-Weilburg und Nassau-Idstein gemeinsam regiert wurde. 1475 bekam der Ort das Marktrecht, und es gab fünf Mal im Jahr Vieh- und Krammärkte. 1541 wurde im Zweiherrischen und somit in Miehlen die Reformation eingeführt. Während des Dreißigjährigen Krieges 1618–1648 wurde Miehlen schwer verwüstet und war 1635/1636 praktisch ausgestorben. Aus dieser Zeit sind die Tagebücher des evangelischen Pfarrer Plebanus erhalten, der von Plünderungen, Seuchen, Hungersnöten, Grausamkeiten und auch Kannibalismus berichtet.
Miehlen war bis ins 19. Jahrhundert nassauischer Amtssitz.
Das Zweiherrische existierte bis 1803.
1806 wurde das Dorf Teil des Herzogtums Nassau und war Teil des Amtes Nastätten. Nach dem Deutsch-deutschen Krieg 1866 kam es mit dem Herzogtum Nassau zum Königreich Preußen.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Miehlen bis 1929 zur französischen Besatzungszone.
Im Laufe des 28. März 1945 wurde Miehlen von amerikanischen Truppen besetzt und kam dann ebenfalls zur französischen Besatzungszone.
1946 wurde Miehlen Teil des Landes Rheinland-Pfalz. 1969 kam der Ort zum Rhein-Lahn-Kreis.
1972 wurde der Ort Teil der Verbandsgemeinde Nastätten.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Miehlen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
FWG = 1. Freie Wähler Gruppe Miehlen e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeister von Miehlen ist André Stötzer. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 53,40 % gewählt und ist damit Nachfolger von Ernst-Georg Peiter.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zum Vereinsleben gehören die Sportvereine TuS Miehlen 1900 e.V. (mit der Fußballspielgemeinschaft SG Miehlen/Nastätten) und Handballverein Miehlen, der Männergesangverein MGV 1863 Miehlen und der Modellflugclub MFC Schinderhannes.
Seit 2007 gibt es in Miehlen die Möglichkeit, Karate der Stilrichtung Uechi-ryū auszuüben.
Seit 1970 lädt der Hauserbacher See mit vielen Freizeitangeboten wie Angeln, Wandern ein.
Persönlichkeiten
In Miehlen wurde, nicht zweifelsfrei bestätigt, 1779 Johannes Bückler, besser bekannt als Schinderhannes, geboren.
Walt Disneys deutschstämmige Großmutter Henrietta Catherine Gross wurde in Miehlen geboren.
Martin Schmidt (* 1883 in Miehlen; † 1964 in Frankfurt am Main), evangelischer Pfarrer, Theologe und Hochschullehrer.
Siehe auch
Liste der Kulturdenkmäler in Miehlen
Weblinks
Internetpräsenz der Ortsgemeinde Miehlen
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde bei Alemannia Judaica
Einzelnachweise
Ort im Rhein-Lahn-Kreis
Ersterwähnung 1131
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11383203
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https://de.wikipedia.org/wiki/Hikaru%20Hironiwa
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Hikaru Hironiwa
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Hikaru Hironiwa (; * 5. Juli 1985 in der Präfektur Tokio) ist ein ehemaliger japanischer Fußballspieler.
Karriere
Hironiwa erlernte das Fußballspielen in der Schulmannschaft der Kashiwa Nippon Sport Science University High School. Seinen ersten Vertrag unterschrieb er 2004 bei Kashiwa Reysol. Der Verein spielte in der höchsten Liga des Landes, der J1 League. 2005 wechselte er zum Drittligisten Ehime FC. 2005 wurde er mit dem Verein Meister der Japan Football League und stieg in die J2 League auf. Danach spielte er bei Zweigen Kanazawa. Ende 2009 beendete er seine Karriere als Fußballspieler.
Einzelnachweise
Fußballspieler (Kashiwa Reysol)
Fußballspieler (Ehime FC)
Fußballspieler (Zweigen Kanazawa)
Japaner
Geboren 1985
Mann
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710823
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https://de.wikipedia.org/wiki/Basic%C3%B2
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Basicò
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Basicò ist eine kleine Gemeinde in der Metropolitanstadt Messina in der Region Sizilien in Italien mit Einwohnern (Stand ).
Lage und Daten
Basicò liegt 70 km westlich von Messina im Ostnebrodischen Gebirge. Die Einwohner arbeiten hauptsächlich in der Landwirtschaft (Wein und Getreide) und der Viehzucht.
Die Nachbargemeinden sind Montalbano Elicona und Tripi.
Geschichte
Basicò und das Gebiet um Basicò war schon früh besiedelt. So gibt es rund um das Dorf Funde aus Gräbern und Siedlungen ab der Jungsteinzeit. Im Mittelalter stand hier das Kloster Santa Maria di Basicò, das heute nicht mehr vorhanden ist. Bis 1862 hieß der Ort Casalnuovo.
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss der Barone aus dem 16. Jahrhundert hat zwei sehenswerte Portale. Das Kloster der Patri Basiliani aus dem 18. Jahrhundert besitzt zwei Krypten aus dem 13. Jahrhundert. Die Kirche San Biagio stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Pfarrkirche aus dem Jahre 1600 ist dem Heiligen Franziskus von Assisi geweiht.
Einzelnachweise
Weblinks
Seite von Basicò (italienisch)
Ort in Sizilien
Weinbauort in Italien
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671448
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https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fische%20T%206
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Preußische T 6
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Die T 6 der Preußischen Staatseisenbahnen waren Personenzugtenderlokomotiven. Sie waren als Alternative zu den Preußischen T 11 und T 12 auf den Strecken der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen gedacht. Insgesamt wurden im Jahr 1902 zwölf Stück von Schwartzkopff gebaut. Zwei kamen in die Direktion Altona, die anderen zehn nach Berlin. Ungewöhnlich war das Triebwerk mit einem innenliegenden dritten Zylinder. Im Vergleich mit den T 11 und T 12 schnitt sie am unwirtschaftlichsten ab. Auch andere technische Probleme gaben den Ausschlag dafür, dass die T 6 nicht weitergebaut wurde.
Die Lokomotiven wurden später an andere Eisenbahndirektionen abgegeben, fünf gingen nach dem Ersten Weltkrieg nach Polen an die Staatsbahn und wurden dort als OKl1 eingereiht. Die in Deutschland gebliebenen Lokomotiven wurden bis Anfang der zwanziger Jahre ausgemustert.
Literatur
Tenderlokomotive Achsfolge 1C1
T 06
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7839498
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https://de.wikipedia.org/wiki/350.org
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350.org
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350.org ist eine vom US-amerikanischen Autor und Umweltaktivisten Bill McKibben gegründete internationale Klimaschutz-Organisation. Ziel von 350.org ist der Aufbau einer weltweiten Graswurzelbewegung zum Klimaschutz. Neben der Bewusstseinsbildung hinsichtlich der menschengemachten globalen Erwärmung sowie der Folgen des Klimawandels, geht es der Organisation auch darum, die Argumente von Klimawandelleugnern wissenschaftlich zu widerlegen.
Die 2008 gegründete Organisation ging aus der 2007 initiierten Klimaschutzkampagne „Step It Up“ hervor. Sie entlehnt ihren Namen einer 2008 veröffentlichten Studie des NASA-Klimaforschers James Hansen, die besagt, dass der Gehalt von Kohlenstoffdioxid in der Erdatmosphäre 350 parts per million (ppm) nicht überschreiten darf, wenn das 2-Grad-Ziel erreicht und ein Kippen des globalen Klimasystems mit irreversiblen Folgen verhindert werden soll. Da der derzeitige Wert mit rund 400 ppm bereits deutlich über der von Hansen genannten Grenze liegt, fordert 350.org eine sofortige und drastische Reduktion der CO2-Emissionen, den Verbleib von 80 Prozent aller weltweiten fossilen Brennstoff-Reserven im Boden sowie das Binden von bereits in der Atmosphäre befindlichem CO2 mittels negativer Emissionen, vor allem durch Aufforstung und anderweitige Vergrößerung natürlicher CO2-Senken.
Im September 2014 wurde die Organisation, gemeinsam mit ihrem Gründer Bill McKibben, mit dem Right Livelihood Award, dem sog. Alternativen Nobelpreis, „für die erfolgreiche Mobilisierung einer wachsenden zivilgesellschaftlichen Bewegung für weitreichende Maßnahmen gegen den Klimawandel in den Vereinigten Staaten und weltweit“ ausgezeichnet.
Initiativen
Keystone-XL-Pipeline
Die Organisation protestiert gegen die Keystone-XL-Pipeline, die Ölsand aus dem kanadischen Alberta quer durch die Vereinigten Staaten von Amerika an den Golf von Mexiko transportieren soll. 350.org sah die Verhinderung des Pipeline-Projektes als kritischen Punkt, aber auch als Chance für die Umweltbewegung in den USA und für die Regierung Obama. Der NASA-Klimatologe James Hansen nannte die Genehmigung der Pipeline aufgrund der mit dem Teersandabbau verbundenen enormen CO2-Emissionen ein „game over“ für das Klima der Erde.
Fossil Fuel Divestment
Die globale Desinvestitions-Kampagne Fossil-free fordert öffentliche Einrichtungen und Organisationen wie Hochschulen, Gemeinden, Kirchen oder Rentenfonds auf, keine Gelder mehr in Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Energien zu investieren. Auch bereits angelegte Gelder sollen von solchen Unternehmen abgezogen und in nachhaltig wirtschaftende Unternehmen investiert werden.
Dabei geht es auch darum, öffentliche Investitionen aus der sogenannten Kohlenstoffblase (auch Carbon Bubble) abzuziehen, um den drohenden Verlust der Gelder beim Platzen dieser Spekulationsblase zu verhindern.
Die Gruppe sagt jedoch selbst, dass der wirtschaftliche Effekt der Kampagne auf die betroffenen Firmen nicht im Mittelpunkt steht. Vielmehr gehe es darum das Problem der Kohlenstoffblase ins öffentliche Bewusstsein zu bringen und der fossilen Brennstoffindustrie die moralische Legitimation zu entziehen.
In Deutschland ist die Gruppe bisher in Münster, Konstanz und Berlin aktiv. Dabei geht es insbesondere um Kredite der staatlichen KfW-Bank für den Neubau von Kohlekraftwerken.
In Berlin beschlossen 2016 alle Fraktionen im Abgeordnetenhaus, die landeseigenen Versorgungsrücklagen aus Kohle-, Öl- und Erdgasindustrie abzuziehen. Die Finanzverwaltung gab eine alternative Anlagestrategie in Auftrag, die außerdem weitere Ausschlusskriterien wie Kriegswaffen und Atomkraft anführt. Diese Anlagestrategie soll auch Pensionsfonds und anderen Bundesländern offenstehen.
Do The Math: The Movie
Do The Math – Der Film ist eine 42-minütige Dokumentation über die wachsende Klimaschutzbewegung. Unter dem Motto „Do the math“ soll der Film die Zuschauer anregen, die wichtigsten Zahlen der 350.org-Bewegung nachzurechnen, in Bezug zu setzen und die Zukunft so zu gestalten, dass das 2-Grad-Ziel noch erreicht wird.
Global Power Shift
Phase 1 des Global Power Shift war ein internationales Treffen von rund 500 Klimaschützern aus 135 Ländern im Juni 2013 in Istanbul, Türkei. Dabei ging es insbesondere um den Austausch von Wissen und Methoden der Kampagnenarbeit sowie das Finden einer gemeinsamen Strategie. Phase 2 ist geplant als Umsetzung des in der Türkei Gelernten, um in den jeweiligen Herkunftsländern der Teilnehmer weitere Veranstaltungen zu organisieren.
Global Climate Strike
350.org ist eine der maßgeblichen Organisatorinnen des Globalen Klimastreiks vom 20. bis 27. September 2019. In über 150 Ländern sind in dieser Woche Streikaktionen geplant. Die Streiks werden von einer breiten Koalition von NGO’s, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen getragen und wurden von den Schulstreiks der „Fridays For Future“-Bewegung inspiriert. Unterstützt wird auch der Digital Climate Strike, der zu einem Herunterfahren (shutdown) bzw. go green von Websites aufruft.
Mit dem Global Climate Strike soll auf den Notstand Klimakrise aufmerksam gemacht und Druck auf Politik, Medien und Wirtschaft erzeugt werden. Die Streiks sind als Auftakt einer permanenten Massenmobilisierung gedacht.
Mitglieder
Die Organisation arbeitet nach eigener Aussage mit rund 300 verbündeten Organisationen aus der ganzen Welt zusammen, u. a. Greenpeace, Friends of the Earth, Rainforest Action Network dem Sierra Club oder Avaaz. Zudem unterstützen 350 Personen des öffentlichen Lebens 350.org als sogenannte Klima-Botschafter, darunter der Ex-Präsident der Malediven Mohamed Nasheed, Kumi Naidoo, der Direktor von Greenpeace International, Desmond Tutu, Bianca Jagger, David Suzuki, Vandana Shiva sowie der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri.
Siehe auch
Pacific Climate Warriors
Weblinks
Offizielle Website (mehrsprachig)
Einzelnachweise
Organisation (Nachhaltigkeit)
Organisation (Klimapolitik)
Träger des Right Livelihood Award
Internationale Organisation
Gegründet 2008
Organisation (Oakland)
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2783008
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https://de.wikipedia.org/wiki/Khanat%20Derbent
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Khanat Derbent
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Das Khanat Derbent war ein Staat im heutigen Dagestan in Russland, der von 1747 bis 1806 existierte. Das Gebiet erstreckte sich entlang der Küste des Kaspischen Meeres und umfasste auch Teile des heutigen Aserbaidschan bis Sumqayıt. Die Hauptstadt war Derbent.
Geschichte
Nachdem das Russische Reich 1722 Derbent im Russisch-Persischen Krieg vom safawidischen Persien erobert hatten, wurde ihm die Stadt im Sankt Petersburger Friedensvertrag von 1723 zugesprochen. Peter I. ließ sich bei einem Triumphzug in Moskau die silbernen Schlüssel der eisernen Tore von Derbent vorantragen. 1736 wurde Derbent von Russland an Persien unter Nadir Schah zurückgegeben. Als dieser starb, entstand um Derbent ein unabhängiges Khanat.
Während eines russischen Feldzugs nach Persien wurde es 1796 von einer Armee unter Walerian Subow eingenommen, aber dann wieder aufgegeben. 1806 wurde Derbent erneut erobert und das Khanat vom Russischen Reich annektiert, was 1813 im Frieden von Gulistan durch Persien akzeptiert wurde.
Siehe auch
Geschichte Aserbaidschans
Quellen
Derbent
Russisches Kaiserreich
Territorium (Persien)
Derbent
Derbent
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215492
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ochi
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Ochi
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Ochi ist der japanische Familienname folgender Personen:
Ochi Etsujin, japanischer Haiku-Poet
Hayato Ochi (* 1982), japanischer Fußballspieler
Hideo Ochi (* 1940), japanischer Karateka, Weltmeister 1966 und 1967 in Kumite und Kata
Ryōsuke Ochi (* 1990), japanischer Fußballspieler
Takashi Ochi (1934–2010), deutsch-japanischer Mandolinenvirtuose
Ochi (Όχη) ist die griechische Bezeichnung für
Ochi (Euböa), ein Gebirge im äußersten Süden der Insel Euböa
auch Oxi: Nein, körpersprachlich ausgedrückt mit einer typischen Kopfbewegung nach oben-hinten, manchmal auch nur durch leichtes Heben der Augenbrauen, oder lediglich durch ein leichtes Schnalzen mit der Zunge
Siehe auch:
Ochi-Tag
Griechisches Referendum 2015
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8180588
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https://de.wikipedia.org/wiki/Lac%20Maskinong%C3%A9
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Lac Maskinongé
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Der Lac Maskinongé ist ein See in der Verwaltungsregion Lanaudière der kanadischen Provinz Québec.
Lage
Der Lac Maskonongé befindet sich 80 km nordnordöstlich von Montreal. Der 10 km² große See liegt in den Laurentinischen Bergen im Norden der MRC D’Autray auf einer Höhe von . Am Südufer befindet sich die Ortschaft Saint-Gabriel-de-Brandon. Der See besitzt ein Einzugsgebiet von 754 km². Wichtigster Zufluss ist der von Norden kommende Rivière Mastigouche. Der Rivière Maskinongé entwässert den See an dessen Ostufer zum Sankt-Lorenz-Strom.
Etymologie
Der Name Maskinongé leitet sich von dem Begriff für „großer Hecht“ in den Algonkin-Sprachen ab.
Freizeitaktivitäten
Der See bietet sich für diverse Freizeitaktivitäten an: Windsurfing, Kanufahren, Kajakfahren, Jet-Ski und Angeln. Es gibt einen öffentlichen Badestrand.
Einzelnachweise
Weblinks
Lac Maskinongé bei Natural Resources Canada
bonjourquebec.com: Plage municipale de Saint-Gabriel-de-Brandon
Lanaudière
SMaskinonge Lac
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4823555
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https://de.wikipedia.org/wiki/Sonntagkarspitze
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Sonntagkarspitze
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Die Sonntagkarspitze ist ein hoher Berg im Karwendel in Tirol.
Lage und Umgebung
Die Sonntagkarspitze liegt in der Gleirsch-Halltal-Kette, die sich im Westen zur Kaskarspitze, im Osten zur Hinteren Bachofenspitze fortsetzt. Nach Norden fallen 700 Meter hohe Felswände zum Hinterautal hin ab. Nach Süden entsendet die Sonntagkarspitze einen ausgeprägten Grat, der die Kare Kaskar im Westen und Sonntagkar im Osten trennt.
Am Gipfel treffen die vier Gemeinden Innsbruck (Katastralgemeinde Arzl), Thaur, Absam und Scharnitz zusammen.
Wege
Der Normalweg auf den recht selten besuchten Berg führt von der Pfeishütte () am Talschluss des Samertals aus in ca. 2,5 Stunden zum Gipfel. Dieser Anstieg weist den Schwierigkeitsgrad I (UIAA) auf und ist markiert. Der unschwierige Weg von Südosten aus dem Sonntagkar ist technisch leichter, aber schwerer zu finden und mit 3 Stunden etwas länger. Er galt lange Zeit als Normalweg.
Der Übergang zur Kaskarspitze weist den Schwierigkeitsgrad III auf und nimmt etwa eine Stunde in Anspruch, die Hintere Bachofenspitze kann in etwa 1,5 Stunden erreicht werden (Schwierigkeit II).
Erstbesteigung
Die Sonntagkarspitze wurde am 1. August 1870 von Hermann von Barth erstbestiegen, nachdem er am selben Tag bereits die Kaskarspitze und in den Tagen zuvor die Jägerkarspitzen und die Praxmarerkarspitzen erstbestiegen hatte. Anderen Quellen zufolge erreichte er die Sonntagkarspitze jedoch erst einen Tag später, am 2. August.
Literatur
Weblinks
Tourenbeschreibung
Tourenbeschreibung
Einzelnachweise
Berg in den Alpen
Karwendel
Geographie (Innsbruck)
Arzl (Innsbruck)
Geographie (Scharnitz)
Geographie (Absam)
Thaur
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11550615
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https://de.wikipedia.org/wiki/St.%20Vincentius%20%28Bersenbr%C3%BCck%29
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St. Vincentius (Bersenbrück)
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Die römisch-katholische, denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Vincentius steht in Bersenbrück, einer Kleinstadt im Landkreis Osnabrück von Niedersachsen. Die Kirchengemeinde gehört zum Dekanat Osnabrück-Nord des Bistums Osnabrück.
Beschreibung
Die Pfarrei wurde 1221 erstmals erwähnt. Otto II. von Ravensberg stiftete 1231 unter Einbeziehung der Eigenkirche das Kloster Bersenbrück. Nach Aufhebung des Klosters 1787 entstand die Hallenkirche aus den 2 Kirchenschiffen der ursprünglich 2 Saalkirchen des 13. Jahrhunderts, indem die gemeinsame Trennwand niedergelegt wurde. Die ehemalige nach 1252 gebaute Pfarrkirche, das heutige Nordschiff, hatte zwei Joche eines Langhauses und einen gerade geschlossenen Chor, die durch einen spitzbogigen Triumphbogen verbunden waren. Der vor der Pfarrkirche gelegene Kirchturm wurde 1510 errichtet. Die ehemalige 1263–87 gebaute Klosterkirche, das heutige Südschiff, lag 1,40 m höher als die Pfarrkirche. Auf dem gemeinsamen Satteldach erhebt sich eine Kopie des Dachreiters von 1787. Die Orgel mit 17 Registern, verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal, wurde 1969 vom Orgelbau Kreienbrink errichtet.
Literatur
Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 216–217.
Weblinks
Kirchengemeinde St. Vincentius
Pfarrei St. Vincentius
Einzelnachweise
Bersenbruck
Bersenbruck
Bersenbruck
Bersenbrück
Bersenbruck
Baudenkmal im Landkreis Osnabrück
Erbaut in den 1780er Jahren
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10112091
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https://de.wikipedia.org/wiki/Alak%20%28Kupang%29
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Alak (Kupang)
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Alak ist ein Distrikt (Kecamatan) in der indonesischen Stadt Kupang (Provinz Ost-Nusa-Tenggara).
Geographie
Alak liegt am südlichen Ufer der Bucht von Kupang, im Westen der Stadt Kupang. Im Süden befindet sich der Distrikt Maulafa und im Osten die Distrikte Kelapa Lima und Oebobo. Westlich und südlich grenzt Alak außerdem an den Distrikt Westkupang (Kupang Barat), der zum Regierungsbezirk (Kabupaten) Kupang gehört.
Alak hat eine Fläche von 86,91 km² und steigt vom Meeresufer bis auf eine Höhe von über dem Meeresspiegel im Süden. Der Distrikt unterteilt sich in zwölf Kelurahan (): Alak im Nordwesten, Naioni im Süden, Penkase Oeleta, Batuplat und Manulai II im Zentrum und im Nordosten Manutapen, Mantasi, Fatufeto, Nunhila, Nunbaun Delha, Nunbaun Sabu und Namosain. Mantasi ist von ihnen der kleinste mit 0,12 km², während Naioni 35,75 km² hat. In der Flächengröße folgen dann Manulai II mit 19,74 km², Alak mit 9,31 km², Pekase Oeleta mit 9,12 km², Batuplat mit 7,54 km², Namosain mit 2,16 km², Manutapen mit 1,15 km², Nunbaun Sabu mit 0,72 km², Nunbaun Delha mit 0,51 km², Fatufeto mit 0,41 km² und Nunhila mit 0,38 km².
Das Klima ist tropisch. Man erreicht Temperaturen von bis zu 35 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 960 mm. Am meisten Regen fällt in Dezember und Januar.
Der Boden besteht aus Felsen und roter, beziehungsweise weißer Erde. Hier wachsen unter anderem Papyrus, Kokospalmen und Teakbäume.
Einwohner
2016 lebten in Alak 62.090 Menschen (31.607 Männer und 30.183 Frauen). Damit beträgt die Bevölkerungsdichte 714,42 Einwohner pro Quadratkilometer. 2010 waren es erst 51.230 Einwohner. Sie wohnen in 21.073 Haushalten, die sich auf 275 Nachbarschaften (Tetangga) verteilen.
In Alak gibt es fünf katholische Kirchen, 54 protestantische Kirchen, 18 Moscheen und ein hinduistischer Tempel.
Wirtschaft
Diverse Nutztiere werden in Alak gehalten: Rinder zur Fleischproduktion, Wasserbüffel, Pferde, Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner und Enten. Auf 80 Hektar wird Nassreis und auf 29 Hektar Trockenreis angepflanzt. Daneben gibt es Mais (auf 110 Hektar), Wasserspinat (52 Hektar), Erdnüsse (45 Hektar) und Maniok (43 Hektar), Spinat, Kohl, Bohnen, Tomaten, Auberginen, Gurken und verschiedene Obstsorten, wie Mangos, Bananen, Papayas, Avocados, Sternfrüchte, Jackfrüchte, Salak und Stachelannonen (Sirsak).
Öffentliche Einrichtungen
In Alak gibt es fünf Polizeistationen und zwölf Sicherheitsposten, 24 Grundschulen, sechs Junior High Schools und sieben Senior High Schools. Um die Gesundheitsversorgung kümmern sich ein Krankenhaus, zwei Gesundheitszentren, 75 Mütter-Kind-Zentren und zwölf dörfliche Gesundheitszentren.
Weblinks
Kecamatan Alak Dalam Angka 2017 – Statistische Daten von Alak 2017 (indonesisch, englisch), ISBN 978-602-70817-3-4.
Einzelnachweise
Kecamatan in Westtimor
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93387
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenaustritt
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Kirchenaustritt
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Der Kirchenaustritt ist die vom Mitglied veranlasste Beendigung der staatlich registrierten Mitgliedschaft in einer Kirche. In diesem Sinne ist er nur dort erforderlich, wo das staatliche Recht Folgen an eine Mitgliedschaft knüpft, aber nicht alle Gemeinschaften einen Austritt zulassen. In Deutschland gelten die Landesgesetze über den „Kirchenaustritt“ daher nur für öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften, für diese allerdings unabhängig davon, ob sie sich selbst als „Kirche“ bezeichnen.
Der Austritt aus privatrechtlichen Gemeinschaften richtet sich dagegen nach dem zivilen Vereinsrecht. Kirchenaustritte haben neben demografischen Faktoren maßgeblichen Anteil am Rückgang der Mitgliederzahlen der Großkirchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In einigen Ländern, in denen keine staatliche Registrierung der Kirchenmitglieder erfolgt, jedoch die Mitgliedschaft öffentlich-rechtliche Folgen entfaltet (z. B. Polen, Spanien), ist kein Kirchenaustritt möglich, was sich auch in den Statistiken der Mitgliederzahlen widerspiegelt.
Geschichte
Das Recht auf den Kirchenaustritt ergibt sich gegenüber dem Staat aus dem Grundrecht der negativen Religionsfreiheit. Erstmals 1847 durch das Toleranzedikt Friedrich Wilhelm IV. in Preußen – jedoch noch auf den Austritt zum Übertritt in andere Religionsgemeinschaften beschränkt – ermöglicht, wurden seine Bedingungen in Deutschland im Rahmen des Kulturkampfes gesetzlich festgelegt. Viele Länder verabschiedeten hierzu Dissidentengesetze. Die Forschung unterscheidet mehrere Kirchenaustrittsbewegungen in der deutschen Geschichte. Die erste geschah schon vor dem Ersten Weltkrieg (getragen von Sozialdemokraten und bürgerlichen Anhängern Ernst Haeckels), die zweite ab 1919 (ebenfalls vornehmlich aus der Arbeiterschaft heraus, aber auch dem Bürgertum).
In Österreich wurde der Status der Konfessionslosigkeit und die damit verbundene Möglichkeit eines Kirchenaustritts mit dem Interkonfessionellen Gesetz von 1868 eingeführt. Kinder unter sieben Jahren folgten ihren Eltern, uneheliche Kinder ihrer Mutter. Ab 14 Jahren konnten Jugendliche selbst über ihre Religionszugehörigkeit entscheiden, auch gegen den Willen der Eltern.
Bis 1932 und zwischen 1936 und 1940 waren in Deutschland und Österreich ähnlich viele Kirchenaustritte wie nach 1968 und nach 1989 zu verzeichnen. Von 1933 bis 1936 und nach 1945 in Westdeutschland (Adenauer-Zeit) gab es Kircheneintrittsbewegungen.
1936 wurde auf den Melde- und Personalbögen der Einwohnermeldeämter sowie den Personalpapieren der Begriff „gottgläubig“ eingeführt. Da die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft wie auch „Freidenkertum“ im Nationalsozialismus nicht als karrierefördernd galt, bot die amtliche Bezeichnung „gottgläubig“ für konfessionslose Nationalsozialisten einen Ausweg, um so zu dokumentieren, dass man durch einen Kirchenaustritt nicht automatisch „ungläubig“ wurde.
Kirchenaustritt von 1937 bis 1940 war stark von der „Gottgläubigkeit“ der Nationalsozialisten und Diskussionen rund um kirchenkritische Schriften von Autoren wie Alfred Rosenberg (Bekenntnis: „gottgläubig“ oder „deutsch-gottgläubig“) und Mathilde Ludendorff („Bund für Deutsche Gotterkenntnis)“ getragen.
Gründe für Kirchenaustritt
Die Gründe für einen Kirchenaustritt variieren stark und sind individuell verschieden. Daher kamen wissenschaftliche Studien, die die Ursache für den Kirchenaustritt zu ergründen versuchten, z. T. zu verschiedenen Ergebnissen.
Eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der deutschen katholischen Bischöfe 1992/93 kam zu dem Ergebnis, dass die Kirchensteuer meist nur noch Anlass sei. So würden sich Katholiken nicht mit der Institution identifizieren, hätten kein Verständnis für die Sexualmoral und würden ihren Vertretern oftmals „Heuchelei“ vorwerfen.
Nach einer vom Kirchenamt der EKD veröffentlichten Studie aus dem Jahr 1992 gab es damals in Deutschland signifikante Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Die drei häufigsten Gründe für den Kirchenaustritt im Westen waren demnach in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit die Einsparung der Kirchensteuer, die Aussage Ich kann auch ohne Kirche christlich sein sowie die Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche. Die drei häufigsten Gründe für den Kirchenaustritt im Osten waren dagegen Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche an erster Stelle, dann folgten die Aussagen Ich brauche keine Religion in meinem Leben und Ich kann mit dem Glauben nichts mehr anfangen. Nach einer neueren Studie der EKD war dieser Ost-West-Unterschied auch 2006 noch deutlich zu erkennen. Bei drei Vierteln der Konfessionslosen in Westdeutschland handelte es sich um frühere Protestanten, die in den letzten 25 Jahren aus ihrer Kirche ausgetreten waren, während in den neuen Bundesländern viel häufiger die Konfessionslosigkeit seit Generationen bestand und eine grundsätzliche Ablehnung von Religion geäußert wurde. Statistisch eher selten seien Übertritte zu einer anderen großen Konfession oder noch seltener der Wechsel in kleinere Glaubensgemeinschaften wie Sekten oder Freikirchen.
Der Religionssoziologe Detlef Pollack führte 2012 den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Deutschland an. Hinzu käme die demografische Entwicklung und Säkularisation der Gesellschaft.
Die ebenfalls 2012 u. a. von Michael Ebertz, Professor am Zentrum für kirchliche Sozialforschung an der Katholischen Hochschule Freiburg, verfasste Studie Austritt oder Verbleib in der Kirche sieht dagegen den Austritt als Endpunkt eines längeren Prozesses, der schließlich zum Austritt führe. Demnach sei der Kirchenaustritt nicht Indikator für einen aktuellen Dissens der Mitglieder mit ihrer Kirche, sondern Ergebnis einer langfristigen, oft mehrjährigen Entwicklung, wobei insbesondere dem Zeitraum von Pubertät, Konfirmation und Firmung eine wichtige Rolle zukomme, während dessen sich Jugendliche verstärkt mit der Sinnsuche beschäftigten. Daher konstatiert die Studie: „Junge Erwachsene werden von den herkömmlichen Angeboten der Kirche kaum angesprochen und empfinden diese nicht als attraktiv.“
In einer Studie der EKD aus 2014 waren die drei Gründe mit der höchsten Zustimmung Kirche unglaubwürdig, Kirche gleichgültig und brauche keine Religion fürs Leben.
Folgen des Kirchenaustritts
Behandlung im staatlichen Recht
Der Kirchenaustritt hat in Deutschland zur Folge, dass der Staat keine Rechtsfolgen mehr an eine Mitgliedschaft knüpfen darf (z. B. Kirchensteuereinzug, Teilnahme am Religionsunterricht), was aus der negativen Religionsfreiheit des Abs. 1 Grundgesetz und aus WRV in Verbindung mit GG folgt; aus seinem Blickwinkel gilt das Mitglied unabhängig vom jeweiligen kirchenrechtlichen Standpunkt als ausgetreten.
Die Kirchen werden einmalig über den Austritt informiert und bekommen fortan von den Meldeämtern keine Mitteilungen mehr über Umzüge und Personenstandsänderungen des früheren Mitglieds.
Konsequenzen im Arbeitsrecht
Ein Kirchenaustritt kann auch arbeitsrechtliche Konsequenzen haben, sofern der Arbeitgeber ein kirchlicher Träger ist (z. B. Caritas, Diakonisches Werk). In vielen Fällen ist nämlich das Dienstverhältnis bei diesen Arbeitgebern an eine kirchliche Mitgliedschaft gebunden, weswegen im Falle eines Kirchenaustritts oft auch das Dienstverhältnis aufgehoben wird. Bei ähnlicher Glaubensgemeinschaft müssen Konfession des Arbeitgebers und Konfession des Arbeitnehmers nicht übereinstimmen.
In einem Urteil aus dem Jahre 2003 sah der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg die Kündigung einer leitenden Krankenschwester in einem evangelischen Krankenhaus als gerechtfertigt an, die aus der katholischen Kirche ausgetreten war. Beklagt war in diesem Fall der Landeswohlfahrtsverband, der nach dem Schwerbehindertengesetz seine Zustimmung zur Kündigung geben muss. In einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Rheinland-Pfalz in Mainz aus dem Jahre 2008 erklärten die Richter es für zulässig, dass ein kirchliches Altenheim eine Pflegerin entlassen durfte, die aus der Kirche ausgetreten war. Im Fall eines Bewerbers auf eine Pflegerstelle hingegen entschied das Arbeitsgericht Aachen am 14. Dezember 2012, dass die Ablehnung auf Grund seiner Konfessionslosigkeit trotz fachlicher Eignung eine Diskriminierung darstellt. Dem Pfleger wurden 3.000 EUR Schadenersatz zugesprochen.
Mit dem Urteil (2 AZR 579/12) vom 25. April 2013 bestätigte das Bundesarbeitsgericht die Möglichkeit der außerordentlichen Kündigung eines Arbeitnehmers, wenn er mit seinem Kirchenaustritt gegen seine arbeitsvertraglichen Pflichten (Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR)) verstoße. Dem Arbeitgeber werde damit die weitere Durchführung des Arbeitsverhältnisses unmöglich gemacht. Der Arbeitnehmer werde dadurch auch nicht nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) diskriminiert.
In welchen Fällen ein Kirchenaustritt eine Kündigung rechtfertigt, ist eine Frage der Abwägung der berechtigten Interessen des Arbeitnehmers einerseits und der Religionsgemeinschaft andererseits. Weitere Urteile, auch des Europäischen Gerichtshofes, haben die Möglichkeit zur Kündigung durch den kirchlichen Arbeitgeber im Vergleich zur früheren Rechtsprechung eingeschränkt.
Behandlung im kirchlichen Recht
Von der Wirkung des Kirchenaustritts im staatlichen Bereich („Bürgerliche Wirkung“) zu unterscheiden ist die Frage, ob die jeweilige Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft den vor einer staatlichen Stelle erklärten Austritt für sich anerkennt. Das Mitgliedschaftsrecht der einzelnen Gemeinschaften (Kirchenrecht) unterscheidet sich hier stark.
Katholische Kirche
Die katholische Kirche kennt keinen Austritt aus der Glaubensgemeinschaft Kirche, da eine Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann und sich die katholische Kirche als die Gemeinschaft der Getauften versteht. Dennoch knüpft sie an eine „Austrittserklärung“, den Kirchenaustritt im staatlichen Bereich, kirchenrechtliche Folgen.
Nach ständiger Praxis bewirkt die Austrittserklärung nicht den Ausschluss aus der Kirche, sondern die Beugestrafe der Exkommunikation und damit den Verlust bestimmter Mitgliedschaftsrechte. In der 1970 veröffentlichten „Erklärung der Diözesanbischöfe zu Fragen des kirchlichen Finanzwesens“ und in der „Erklärung der deutschen Bischofskonferenz zum Austritt aus der katholischen Kirche“ vom 24. April 2006 wird die Erklärung des Kirchenaustritts als Apostasie, Häresie oder Schisma im Sinne einer öffentlichen Lossagung von der Kirche gewertet und ist somit eine gegen den Glauben und die Einheit der Kirche gerichtete (kirchliche) Straftat: „Der Apostat, Häretiker oder der Schismatiker ziehen sich die Exkommunikation als Tatstrafe zu (…)“ (vlg. Can.1364 CIC). Nach den oben genannten Erklärungen der Diözesanbischöfe kommt es dabei auf den Grund dieser Erklärung nicht an. Insbesondere wertet die Erklärung das Motiv, Kirchensteuer sparen zu wollen, als grobe Verletzung der Solidaritätspflicht eines jeden Katholiken und insofern als schwer schuldhaftes Vergehen gegen die Gemeinschaft und die Einheit der Kirche, das der Exkommunikation nicht entgegenstehe, wenn es sie auch nicht selbst begründet: Die kirchenrechtliche Straftat wird mit der Erklärung begangen, sich nicht mehr als Mitglied der Kirche anzusehen – die Voraussetzung dafür ist, von der Kirchensteuer befreit zu sein. Diese Anwendung ist jedoch umstritten, da – wie behauptet wird – nicht feststeht, dass der Austritt tatsächlich ein äußerer Ausdruck für einen vollständigen oder teilweisen Glaubensabfall ist. Hier ist allerdings zu bemerken, dass ein Glaubensabfall für eine Exkommunikation gar nicht nötig ist, sondern auch eine bloße Verweigerung der kirchlichen Ein- und Unterordnung – eben das erwähnte Schisma – ausreicht.
Die Austrittserklärung hat noch weitere kirchenrechtliche Folgen. Es ist jedoch insoweit umstritten, ob der Kirchenaustritt ein actus formalis ist, der im Gegensatz zum staatlichen Kirchenaustritt grundsätzlich vor dem Ortsbischof oder dem Pfarrer zu machen und ins Taufbuch einzutragen ist. Andererseits wird die Austrittserklärung von der staatlichen Behörde den kirchlichen Behörden zugesandt und dann im Taufbuch eingetragen. Jedenfalls wird die Umstrittenheit, die den actus formalis betrifft, bisweilen auch übertragen und mit der Behauptung verbunden, es finde auch die Exkommunikation nicht statt. Hier ist immerhin zu bemerken, dass der actus formalis defectionis gemäß explizitem kirchlichen Gesetzestext ein Schisma, eine Apostasie oder Häresie zwar voraussetzt, aber nicht alle Fälle dieser Kirchenstraftaten umfasst.
Am 24. September 2012 ist ein „Allgemeines Dekret der Deutschen Bischofskonferenz zum Kirchenaustritt“ in Kraft getreten, mit dem die innerkirchlichen Rechtsfolgen des Kirchenaustritts nach staatlichem Recht geklärt werden sollen. Das Dekret wurde vom Vatikan gebilligt (laut Veröffentlichung ist es bereits am 15. März 2011 von der Bischofskonferenz angenommen worden, aber erst am 28. August 2012 von der Kongregation für die Bischöfe „rekognosziert“ worden). Darin werden die kirchenrechtlichen Folgen des Austritts wie folgt aufgezählt:
Ausschluss von den Sakramenten der Buße, Eucharistie, Firmung und Krankensalbung – außer in Todesgefahr,
Ausschluss von kirchlichen Ämtern und Funktionen,
Ausschluss vom Taufpaten- und vom Firmpatenamt,
Ausschluss der Mitgliedschaft in pfarrlichen und in diözesanen Räten (z. B. Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand bzw. Vermögensverwaltungsrat, Diözesanpastoralrat etc.),
Verlust des aktiven und passiven Wahlrechts in der Kirche,
Ausschluss der Mitgliedschaft in öffentlichen kirchlichen Vereinen,
kirchliche Eheschließung nur mit Erlaubnis des Ortsordinarius,
Ausschluss vom kirchlichen Begräbnis, soweit nicht vor dem Tod irgendein Zeichen der Reue vorgelegen hat.
Diese kirchlichen Rechtsfolgen sollen dem Ausgetretenen in einem „pastoralen Schreiben“ mitgeteilt werden, in dem ihm auch nahegelegt wird, den Austritt rückgängig zu machen, falls er „die Tragweite [dieser] Entscheidung nicht ermessen“ haben sollte.
Gegen die Rechtmäßigkeit des „Allgemeinen Dekrets der Deutschen Bischofskonferenz zum Kirchenaustritt“ werden in der Kirchenrechtswissenschaft Bedenken erhoben. Das Dekret stehe im Widerspruch zu dem höherrangigen Schreiben des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte vom 13. März 2006 zum „Actus formalis defectionis ab Ecclesia catholica“. Aus dem formellen Körperschaftsaustritt im melderechtlichen Sinne könne nicht, zumindest nicht in jedem Einzelfall der Schluss gezogen werden, dass der Ausgetretene eine wirkliche Trennung von den konstitutiven Elementen des Lebens der Kirche wolle. Gegen das Dekret der Deutschen Bischofskonferenz ist beim Vatikan ein Normenkontrollverfahren anhängig. Dabei ist allerdings zu beachten, dass das Dekret vorab vom Vatikan gebilligt worden ist (s. o.).
Unabhängig von den Rechtsfolgen aus dem Allgemeinen Dekret der Deutschen Bischofskonferenz werden mit Personen, die aus der katholischen Kirche ausgetreten sind, in Deutschland laut der sog. Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse keine Arbeitsverträge mit den Rechtsträgern der katholischen Kirche abgeschlossen (Art. 3 Abs. 4). Wer bei bestehendem Arbeitsvertrag im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse aus der katholischen Kirche austritt, muss mit einer zivilrechtlichen Kündigung des Arbeitsverhältnisses rechnen.
Evangelische Landeskirchen
Das Mitgliedschaftsrecht der evangelischen Landeskirchen kennt dagegen einen Kirchenaustritt. Der Austritt wird jedoch zumeist – anders etwa in Bremen – nicht bei kirchlichen Behörden entgegengenommen, sondern muss bei der nach den staatlichen Kirchenaustrittsgesetzen zuständigen Behörde erklärt werden. So bestimmt § 10 des Kirchenmitgliedschaftsgesetzes der Evangelischen Kirche in Deutschland:
Die Kirchenmitgliedschaft endet
mit Fortzug aus dem Geltungsbereich dieses Kirchengesetzes
durch Übertritt zu einer anderen Kirche oder Religionsgemeinschaft nach dem Recht der Gliedkirchen oder
mit dem Wirksamwerden der nach staatlichem Recht zulässigen Austrittserklärung.
Nr. 3 knüpft also an den mit bürgerlicher Wirkung erklärten Austritt nach den Kirchenaustrittsgesetzen der Länder an; die Kirchenmitgliedschaft endet dann kraft Gesetzes. Trotzdem macht auch nach evangelischem Verständnis die Beendigung der Kirchenmitgliedschaft die Taufe nicht rückgängig – bei einem Wiedereintritt erfolgt also keine erneute Taufe. Die Folgen eines Austritts sind in den Grundordnungen, den Lebensordnungen bzw. im Arbeitsrecht der einzelnen Landeskirchen geregelt. So gehen mit dem Kirchenaustritt die Zulassung zum Abendmahl und die daran anknüpfenden Rechte verloren, wie etwa das Wahlrecht zu kirchlichen Leitungsgremien oder die Fähigkeit ein Patenamt zu übernehmen. Daneben ist die Kirchenmitgliedschaft auch im evangelischen Bereich Voraussetzung zur Eingehung eines Arbeitsverhältnisses (vgl. etwa § 3 lit. a des Kirchlichen Gesetzes über das Dienstverhältnis der kirchlichen Mitarbeiter im Bereich der Landeskirche und des Diakonischen Werkes der Evangelischen Landeskirche in Baden; allerdings mit Ausnahmen in § 4).
Behandlung in der Theologie
Unabhängig von der Frage der (kirchen-)rechtlichen Mitgliedschaft ist die theologische Frage, ob der Eintrittsakt durch den Austritt aufgehoben wird oder dessen ungeachtet religiös wirksam bleibt.
So besteht beispielsweise bei den christlichen Kirchen übereinstimmend die Auffassung, dass die Taufe nicht rückgängig gemacht werden kann, ein evangelisch oder katholisch getaufter Christ also stets getauft bleibt.
Wiedereintritt
Für den Wiedereintritt gibt es im staatlichen Recht Deutschlands keine eigenen Regelungen. Es knüpft stattdessen ebenso wie bei der Taufe an das Mitgliedschaftsrecht der jeweiligen Religionsgemeinschaft an. Ein Kirchenwiedereintritt ist möglich, wenn die jeweilige Gemeinschaft bereit ist, den Ausgetretenen wieder aufzunehmen. Ein vor staatlichen Gerichten einklagbares Recht auf Wiedereintritt besteht ebenso wenig wie ein entsprechendes Recht auf Taufe (d. h. den ursprünglichen Eintritt). Allerdings sind die meisten Kirchen durch ihr Selbstverständnis und ihre eigenen Vorschriften gezwungen, ein ehemaliges Mitglied, das die entsprechende Glaubensüberzeugung mitbringt, wieder aufzunehmen.
Einzelne Länder
Die Vorgehensweisen und Begleitumstände beim Kirchenaustritt sind von Staat zu Staat und auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In vielen Staaten wird die Religionszugehörigkeit nicht oder nur zu statistischen Zwecken ohne Rechtsfolgen für den einzelnen staatlich registriert, so dass hier nur ein Austritt bei der Religionsgemeinschaft selbst möglich ist.
Deutschland
Wegen der Trennung von Kirche und Staat und der weltanschaulichen Neutralität des Staates betrachtet sich der Staat als gehindert, den Religionsgemeinschaften vorzuschreiben, wen diese als Mitglied betrachten und wen nicht. Diese Entscheidung soll dem Innenrecht der jeweiligen Gemeinschaft vorbehalten sein (vgl. Kirchliches Selbstbestimmungsrecht).
Allerdings muss der Staat, sofern er an die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft Rechtsfolgen im staatlichen Recht knüpft, die negative Religionsfreiheit des Austrittswilligen beachten, also dessen Grundrecht, einer Religion nicht anzugehören. Die praktisch bedeutendste dieser Folgen im staatlichen Recht betrifft die Kirchensteuer. Da nicht alle Religionsgemeinschaften einen Kirchenaustritt kennen (beispielsweise die römisch-katholische Kirche – auch die Exkommunikation ist kein Kirchenausschluss – und viele jüdische Gemeinschaften), haben die Länder Kirchenaustrittsgesetze erlassen, die sicherstellen, dass jedenfalls für das staatliche Recht keine Rechtsfolgen mehr eintreten. Zu regeln, dass die jeweilige Gemeinschaft diesen Austritt auch intern anerkennt, ist dem staatlichen Recht dagegen wegen der Trennung von Kirche und Staat verwehrt. Das wird deutlich etwa an der Formulierung des § 26 Abs. 1 S. 1 des Kirchensteuergesetzes Baden-Württemberg:
Jeder hat das Recht, aus einer Religionsgemeinschaft durch eine Erklärung gegenüber dem für seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt zuständigen Standesbeamten mit bürgerlicher Wirkung auszutreten.
Unerheblich ist, ob es sich um einen Austritt aus Kirchen oder aus anderen als Körperschaften des öffentlichen Rechts anerkannten Religionsgemeinschaften (z. B. jüdischen Gemeinden) oder Weltanschauungsgemeinschaften (einige bfgs, regional HVD) handelt.
Zuständige Behörde
Der Austritt muss in Deutschland je nach Bundesland entweder vor dem Amtsgericht (in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen) oder vor dem Standesamt/Bürgeramt (andere Bundesländer) erklärt werden. Ein Austritt per Brief ist nur mit notarieller Beglaubigung möglich. In Bremen kann der Austritt alternativ auch bei kirchlichen Stellen erklärt werden. Es muss ein Lichtbildausweis mitgebracht werden. Bei Verheirateten wird teilweise auch die Heiratsurkunde oder das Familienstammbuch verlangt.
Austritt mit „nur bürgerlicher Wirkung“
Lange war umstritten, ob beim Austritt aus Gemeinschaften, deren Mitgliedschaftsrecht an die staatlichen Austrittsgesetze anknüpft, erklärt werden kann, der Austritt solle nur für den staatlichen Bereich gelten, die Mitgliedschaft aber bestehen lassen. Die Folge dieses „Kirchenaustritts mit nur bürgerlicher Wirkung“ wäre eine Mitgliedschaft ohne entsprechende Verpflichtungen (z. B. keine Zahlung von Kirchensteuer). Die Streitfrage hat sich aber dadurch erledigt, dass die Kirchenaustrittsgesetze insoweit geändert wurden, als sie Zusätze und Bedingungen zur Austrittserklärung nicht mehr zulassen.
Wie das Kirchenrecht solche Erklärungen behandelt, möchte der Staat dagegen nicht regeln. So ist es katholisch-kirchenrechtlich gerade wieder in der Diskussion, wie die kirchenrechtliche Situation ist, wenn ein Austretender ausdrücklich erklärt, in der Kirche als Glaubensgemeinschaft bleiben zu wollen. Der emeritierte Professor Hartmut Zapp focht einen Präzedenzfall. Er trat vor dem Standesamt aus der „katholischen Kirche, Körperschaft des öffentlichen Rechts“ aus. Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg entschied am 4. Mai 2010, dass ein Kirchenaustritt unwirksam ist, der isoliert nur diejenigen Rechtsfolgen beseitigen will, die eine Kirchenmitgliedschaft im Bereich des staatlichen Rechts hat. Die Revision gegen dieses Urteil war am 26. September 2012 vor dem Bundesverwaltungsgericht formal erfolgreich, da das Gericht in dem schlichten Zusatz „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ keinerlei Einschränkung der Austrittserklärung erkennen konnte. Damit ist Zapps Kirchenaustritt gültig. Zugleich stellte das Bundesverwaltungsgericht aber klar, dass der Staat keinen Unterschied zwischen „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ und „Glaubensgemeinschaft“ machen kann. Wer formal aus der Kirche austrete und keine Kirchensteuern mehr zahle, sei nicht mehr Mitglied der Glaubensgemeinschaft, weil diese mit der Körperschaft des öffentlichen Rechts identisch sei. Somit ist zwar im konkreten Fall Zapps Kirchenaustrittserklärung gültig, aber inhaltlich hat sich das Gericht dem von der römisch-katholischen Kirche verfochtenen Standpunkt angeschlossen, dass es keinen Unterschied zwischen der Körperschaft des öffentlichen Rechts und der Glaubensgemeinschaft gibt.
Austrittsgebühren
In fast allen Bundesländern erheben die Behörden eine Gebühr für den Kirchenaustritt. Die Regelungen im Einzelnen:
in Baden-Württemberg zwischen 6,50 und 75 €
in Bayern 35 €
in Berlin 30 €
in Brandenburg wird keine Gebühr erhoben
in Bremen 5,50 € (Standesamt), ansonsten wird keine Gebühr erhoben, wenn der Austritt bei der Kirche erklärt wird
in Hamburg 31 €
in Hessen 30 €
in Mecklenburg-Vorpommern 12 €
in Niedersachsen 30 €
in Nordrhein-Westfalen 30 € gemäß Kirchenaustrittsgesetz NRW (seit Mitte 2006)
in Rheinland-Pfalz 30 €
im Saarland 32 €
in Sachsen 26 €
in Sachsen-Anhalt 30 €
in Schleswig-Holstein 20 €
in Thüringen 30 €
Die Gemeinde Unterreichenbach, Landkreis Calw in Baden-Württemberg, gilt mit 75 € als bundesweite Spitzenreiterin.
Von der Zahlung der Austrittsgebühr sind meist auch sozial Schwache nicht befreit. Kritiker wie der IBKA betrachten sie als Einschränkung der grundgesetzlich garantierten Bekenntnisfreiheit, weil jede Erschwerung des Kirchenaustritts verfassungswidrig sei, das aufwändige Verwaltungsverfahren überflüssig sei, für die Kosten ggf. die Kirchen selbst aufzukommen hätten und sie bedürftige Menschen, die meist keine Kirchensteuer zahlen und somit von einem Austritt finanziell nicht profitieren, von einem Austritt abhalten können. Die Höhe der Gebühr stehe oft in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Bearbeitungsaufwand. Die Kritiker meinen, dass die Gebühr den Kirchenaustritt erschweren solle.
Mit Beschluss vom 2. Juli 2008 (Az. 1 BvR 3006/07) hat das Bundesverfassungsgericht sowohl das staatliche Verwaltungsverfahren zum Kirchenaustritt als auch die Erhebung der Gebühr von 30 Euro in Nordrhein-Westfalen für verfassungsgemäß erklärt, weil dieses Verfahren für die staatliche Mitwirkung bei der Erhebung der Kirchensteuer erforderlich sei. Dabei verneinte es, dass die Gebühr von 30 Euro eine vom Kirchenaustritt abhaltende Wirkung habe, da in Nordrhein-Westfalen im Fall der Bedürftigkeit des Antragstellers von der Erhebung der Gebühr abgesehen werde. Für 15 Minuten Arbeit seien 30 Euro gerechtfertigt. „Der Austrittswillige veranlasst das Verfahren und zieht überdies in der Regel aus seiner Sicht Nutzen daraus“. Der Beschwerdeführer hatte gegen diese Entscheidung Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eingelegt. Diese Beschwerde wurde ohne Begründung als unzulässig zurückgewiesen.
Austritt von Minderjährigen
Der Austritt von Kindern unter 12 Jahren wird alleine von den Erziehungsberechtigten bestimmt. Ist das Kind 12 oder 13 Jahre alt, kann nach dem Gesetz über die religiöse Kindererziehung die Austrittserklärung durch den Erziehungsberechtigten nur mit seiner Zustimmung erfolgen. Ab 14 Jahren liegt die Entscheidung alleine beim Austretenden, siehe Religionsmündigkeit.
Die Kirchenmitgliedschaft von getauften Religionsunmündigen bleibt bestehen, wenn die Eltern aus der Kirche austreten, sofern diese nicht explizit und nachweisbar auch den Kirchenaustritt des Kindes erklären. Die Betroffenen können auch Jahrzehnte später noch zur Zahlung von Kirchensteuern herangezogen werden.
Austritt von Geschäftsunfähigen
Für einen volljährigen Geschäftsunfähigen kann sein Betreuer den Austritt erklären, soweit sein Aufgabenkreis reicht. Er ist allerdings nach BGB an die Wünsche des Betroffenen gebunden. Dies ist in den Kirchenaustrittsgesetzen der Bundesländer geregelt, nur Bayern verbietet eine entsprechende Stellvertretung (siehe unter Literatur).
Verfahrensweise bei der Lohnsteuer
Eine Austrittbescheinigung wird entweder sofort übergeben oder einige Tage nach der Austrittserklärung zugesandt, mit der beim Einwohnermeldeamt – seit Anfang 2011 ist ausschließlich das zuständige Finanzamt für die Streichung zuständig – die Streichung der Religionszugehörigkeit auf der Lohnsteuerkarte veranlasst werden kann, damit keine Kirchensteuer mehr erhoben wird. Die Austrittsbescheinigung muss unbedingt aufbewahrt werden, weil nach einem Umzug häufig bewiesen werden muss, dass man der Religionsgemeinschaft nicht mehr angehört, damit man nicht erneut zur Zahlung von Kirchensteuer herangezogen wird. Bei offiziellen Stellen wird der Nachweis nur 10 Jahre aufbewahrt, die Kirchen treten mit finanziellen Forderungen auch noch nach der Frist auf. Ohne Nachweis muss dann ggf. nachgezahlt werden.
Institutionen, die vom Austritt unterrichtet werden
Vom Kirchenaustritt unterrichtet werden:
die Religionsgemeinschaft
das Einwohnermeldeamt
das Finanzamt
auf Wunsch: das Standesamt, das das Geburtenregister führt
auf Wunsch: das Standesamt, das das Eheregister führt, falls dort die Religion bislang eingetragen war.
Statistik Deutschland
Weimarer Republik 1919–1932:
Deutsches Reich 1933–1944 (abgerundet auf volle Tausend):
Bundesrepublik Deutschland (Bonner Republik) 1950–1989:
Bundesrepublik Deutschland (Berliner Republik) seit 1990:
Ende 2022 lag der Anteil von römischen Katholiken bei 24,8 % und jener der landeskirchlich organisierten Protestanten bei 22,7 %.Damit machten die Mitglieder der beiden „Großkirchen“ weniger als die Hälfte der Wohnbevölkerung Deutschlands aus, nämlich 47,5 %.
Österreich
In Österreich muss der Austritt bei der Bezirksverwaltungsbehörde (die Bezirkshauptmannschaft bzw. in Statutarstädten der Magistrat) erklärt werden. Es muss ein Lichtbildausweis vorgelegt (oder die Identität auf andere Weise belegt) werden. Der Taufschein ist, sofern vorhanden, zweckmäßig (jedoch nicht erforderlich), da die Behörden in der Regel die Zugehörigkeit zur Religionsgemeinschaft überprüfen wollen. Der Austretende erhält auf Wunsch eine schriftliche Bestätigung, die jedoch mit Verwaltungsabgaben verbunden sein kann.
Anders als in Deutschland muss der Austritt nicht persönlich erfolgen, auch ein Brief an die zuständige Behörde ist zulässig und es ist dafür kein Ausweis nötig. Der Austritt wird mit diesem Tag rechtsgültig, jedoch ist der Kirchenbeitrag bis zum Ende des laufenden Monats zu bezahlen.
In manchen Bezirken reicht es auch aus, den Austrittswunsch der Bezirksverwaltungsbehörde per E-Mail mitzuteilen, samt Kirchenbeitragsnummer, die man zuvor ebenfalls per Mail bei der zuständigen Kirchenbeitragsstelle (E-Mail-Adressen findet man im Internet) erfragen kann. Auf diesem Weg ist auch kein Taufschein erforderlich, da die Religionszugehörigkeit bereits mit der Beitragsnummer, die auch noch nicht Kirchenbeitrag zahlende Personen haben, erwiesen ist.
Einige Tage später wird von der Bezirksverwaltungsbehörde ein Brief an den Austretenden (sofern erwünscht) und an das Matrikenreferat der jeweiligen Diözese geschickt, um vom Austritt zu informieren.
Ist der Austretende jünger als 14 Jahre, benötigt er die Zustimmung beider Erziehungsberechtigten. Ist er jünger als zwölf Jahre, so können die Erziehungsberechtigten auch gegen seinen Willen einen Austritt erklären.
Gebühren
Die Erklärung des Austritts aus einer Religionsgemeinschaft ist prinzipiell gebührenfrei. Falls jedoch ein Nachweis über den Austritt aus der Religionsgemeinschaft gewünscht wird, kann die Behörde Gebühren und Verwaltungsabgaben erheben. In Wien etwa fällt für eine unbeglaubigte Abschrift der Niederschrift eine Gebühr von 2,10 Euro an, für eine beglaubigte Kopie der Niederschrift zusätzlich 14,30 Euro.
Statistik Österreich
Dieser Abschnitt beschreibt die Entwicklung der österreichischen Kirchenaustritte in der Zweiten Republik. Für weitere statistische Informationen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung Österreichs siehe die Entwicklung der Katholischen und Evangelischen Kirchen auch im Vergleich zu anderen Religionsgemeinschaften Österreichs.
Die Entwicklung der Austritte aus der Katholischen Kirche wurde in regelmäßigen Abständen immer wieder durch markante Anstiege geprägt. So kam es im Jahr 1995 im Rahmen der Affäre Groer zu einer damals signifikant hohen Zahl von 44.304 Austritten, die sich im Jahr 1999 aufgrund einer innerkirchlichen Kontroverse mit 43.629 Austritten annähernd wiederholte. Im Jahr 2004 führte ein Pornoskandal im Priesterseminar St. Pölten zu einem erneuten Maximum von 52.177 Kirchenaustritten. Der in den letzten drei Jahren erreichte Durchschnittswert von rund 74.000 Austritten liegt jedoch mittlerweile wesentlich höher als diese in der Vergangenheit erreichten Maximalwerte.
Im Jahr 2010 kam es nach Aussage von Kardinal Christoph Schönborn in Österreich zur größten Austrittswelle aus der katholischen Kirche seit der Nazizeit. Die wesentliche Ursache für den Anstieg waren jedoch Skandale um den sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche, die Verknüpfung dieses Austrittsmotivs mit der Zeit des Nationalsozialismus wurde von Betroffenen kritisiert. Ein direkter Zahlenvergleich zeigt außerdem, dass der nach dem Anschluss für das gesamte Deutsche Reich ermittelte Wert von 97.000 Austritten im Jahr 1938 offensichtlich nicht mit dem 2010 alleine in Österreich erreichten Wert von 85.960 Austritten zu vergleichen ist. Ein neuerliches Maximum an katholischen Kirchenaustritten im Jahr 2019 ließ sich auf die Causa rund um den ehemaligen Kärntner Bischof Alois Schwarz zurückführen. Im Jahr 2022 erreichte die Zahl der katholischen Kirchenaustritte mit 90.808 ehemaligen Katholiken ihren bisherigen Höhepunkt.
Im Vergleich dazu kann man in der Evangelischen Kirche ohne besondere Anlässe einen stetigen Anstieg der Austrittszahlen beobachten, die im Jahr 2019 mit 6.411 Austritten auch ihren bisherigen Höhepunkt erreicht haben. Diese Zahl ist auch insofern relativ hoch, da damit rund 2,20 % der evangelischen Mitglieder ausgetreten sind, verglichen mit dem zuletzt im Jahr 2022 erreichten Maximalwert von rund 1,88 % in der katholischen Kirche. Die Zahl der Kirchenaustritte in Österreich ist auch im Vergleich zu Deutschland signifikant höher, wo zuletzt im Jahr 2021 trotz ebenfalls ansteigender Zahlen nur rund 1,38 % der Protestanten und 1,62 % der Katholiken ausgetreten sind.
Zusammenfassend hat die Evangelische Kirche seit ihrem Maximalstand im Jahr 1971 rund 41 % ihrer Mitglieder verloren, im Vergleich zu den rund 27,7 % Verlust in der römisch-katholischen Kirche im gleichen Zeitraum. Mit Ende des Jahres 2022 betrug der Anteil der Katholiken rund 52 % und jener der Protestanten rund 2,9 % der österreichischen Gesamtbevölkerung.
Schweiz
Um aus einer Landeskirche auszutreten, wird in der Schweiz ein Brief mit dem Wunsch nach Austritt an die Kirchengemeinde geschickt, der keine Begründung enthalten muss. Eine Kopie des Briefes kann an die staatliche Gemeinde geschickt werden, um sicherzustellen, dass der Vorgang nicht verschleppt wird: Die Kirchensteuer wird bis zum Datum des Austrittsschreiben anteilsmäßig auf das Jahr berechnet.
Im Kanton St. Gallen ist die Unterschrift auf der Gemeinde (gegen Gebühr von 20 Schweizer Franken) amtlich zu beglaubigen.
Im Kanton Wallis ist für die röm.-kath. Kirche das Austrittsschreiben nicht an die Kirchengemeinde des Wohnorts (wie überall sonst in der Schweiz) zu richten, sondern an die Kirchengemeinde des Tauforts. Allenfalls leitet der Priester des Wohnorts das Schreiben weiter.
Besonders die röm.-kath. Kirche sendet Austrittswilligen häufig einen Brief mit Rückfragen zu. Nach Schweizer Recht müssen solche Rückfragen nicht beantwortet werden.
Priester der römisch-katholischen Kirche verlangen oft auch Angabe von Taufort und Taufdatum im Austrittschreiben – diese Angaben sind nach Schweizer Recht nicht notwendig. Wer die Angaben nicht kennt oder nicht nennen mag, soll dies so festhalten. Die Situation kann im Kanton Wallis davon abweichen, da dort – im Gegensatz zu allen anderen kantonalen Regelungen – in der Kantonsverfassung direkt Institutionen des katholischen kanonischen Rechts im kantonalen öffentlichen Recht anerkannt wurden.
Austretende, die jünger als 16 Jahre sind, benötigen die Zustimmung eines Erziehungsberechtigten.
Seit dem Entscheid des Bundesgerichts im Jahr 2012 ist in allen Kantonen die Mitgliedschaft in der röm.-kath. Kirche als Glaubensgemeinschaft von der Mitgliedschaft in den staatskirchenrechtlichen Körperschaften zu unterscheiden. Mitglieder der röm.-kath. Kirche als Glaubensgemeinschaft, die nicht Mitglied einer staats-kirchenrechtlichen Körperschaft sind, vereinbaren mit dem zuständigen Bischof nach eigenem Ermessen ihre „materielle Solidarität“ gemäss kirchlichem Recht (Canon 222 CIC). In allen Bistümern steht ein entsprechender Solidaritätsfonds zur Verfügung. Bei der Erklärung des Kirchenaustritts kann man diesen Weg mit einer formlosen Erklärung wählen (z. B. „Ich trete aus den staatskirchenrechtlichen Körperschaften aus und bleibe Mitglied der röm.-kath. Kirche“). Die Zahl der Mitglieder der röm.-kath. Kirche, die nicht Mitglied einer staatkirchenrechtlichen Körperschaft sind, wächst auf niedrigem Niveau. Am 3. September 2016 erklärt Nationalrätin Natalie Rickli ihren Austritt aus der Körperschaft. Gleichzeitig bekräftigt sie ihre Mitgliedschaft in der katholischen Kirche als Glaubensgemeinschaft. Damit hat sich erstmals eine Person aus dem öffentlichen Leben der Schweiz ausschliesslich für eine kirchenrechtliche Mitgliedschaft entschieden.
Noch nie sind so viele Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten wie im Jahr 2019: 31'772 Personen verliessen die religiöse Institution, die Zahl der Kirchenaustritte stieg damit um rund ein Viertel – 2018 waren 25'366 Austritte. Die Austrittsrate betrug im vergangenen Jahr über die Gesamtschweiz berechnet durchschnittlich 1,1 Prozent. Dieser Wert ist ähnlich wie derjenige der umliegenden Länder (Deutschland: 1,2 %, Österreich: 1,3 %). Auch in diesen Ländern haben die Austrittszahlen in den vergangenen Jahren zugenommen.
In der Schweiz steht, kantonal betrachtet, der Kanton Basel-Stadt an der Spitze mit einer Austrittsquote von 4,9 Prozent, gefolgt von den Kantonen Aargau (2,2 %) und Solothurn (2,1 %). Am anderen Ende der Skala stehen mit den Kantonen Appenzell Innerrhoden (0,5 %), Jura (0,8 %) und Uri (0,9 %) katholisch geprägte Landkantone.
Liechtenstein
In Liechtenstein können Jugendliche ab 14 Jahren ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten den Kirchenaustritt erklären.
Belgien
In Belgien kann man aus der römisch-katholischen Kirche austreten, indem man ein Austrittsschreiben mit den nötigen Angaben über die Taufe an die für den Wohnort zuständige Diözese richtet. Die Austrittserklärung wird dann im Taufregister vermerkt. Kirchenaustritte schwanken zwischen einigen Hundert und mehreren Tausend pro Jahr; die römisch-katholische Kirche veröffentlicht keine Zahlen. Mehrere humanistische und freigeistige Vereine, wie z. B. der Humanistisch-Freigeistiger Verein Flanderns (Humanistisch-Vrijzinnige Vereniging), der Studiekring Vrij Onderzoek in Brüssel und die Fédération des Amis de la Morale Laïque (FAML), stellen Modellbriefe für das Austrittsschreiben oder Leitfaden zur Verfügung; dies führt nicht zu großflächigen Austritten.
Nachdem 2010 mehrere Fälle sexuellen Missbrauchs bekannt wurden und Bischof Roger Vangheluwe wegen solchen Vorwürfen zurücktrat, verzehnfachte sich zeitweilig die Zahl der Rücktritte in Flandern: 2010 gab es 6.382 Austritte, 2011 noch 1.827. 2011 startete die Diözese Antwerpen eine Werbekampagne für die Taufe. Spätestens 2014 war die Zahl wieder auf das alte Niveau zurückgesunken.
Luxemburg
In Luxemburg ist bei der römisch-katholischen Kirche die Praxis so, dass ein Austrittsschreiben mit den nötigen Angaben über die Taufe an das für den Wohnort zuständige Generalvikariat zu richten ist. Die Austrittserklärung wird dann im Taufregister vermerkt und dem Ausgetretenen vom Generalvikariat bestätigt.
Polen
In Polen wird die Kirchenmitgliedschaft nicht staatlich registriert. Allerdings ergeben sich für die römisch-katholische Kirche besondere staatlich anerkannte Vorrechte in Bezug auf die eigenen Mitglieder, die ausschließlich kirchlich registriert werden. Insbesondere betrifft das den Datenschutz, von dem die katholische Kirche aufgrund einer Vereinbarung mit dem Generalinspektor für Personendatenschutz (GIODO) größtenteils praktisch ausgenommen ist, da die kirchlichen Datensammlungen keiner Kontrolle durch den GIODO unterliegen.
Beschwerden von polnischen Bürgern, die gegenüber der katholischen Kirche ihren Austritt erklärt haben und es erfolglos verlangt haben, von dieser fortan datenschutzrechtlich als Nichtmitglieder behandelt zu werden, wurden zunächst am 11. Januar und 7. Mai 2012 vom Verwaltungsgericht Warschau als unzulässig abgewiesen. Die Begründung war, dass eine Willenserklärung nach den Vorschriften des Zivilgesetzbuches nicht zum Kirchenaustritt ausreiche. Die Anwendung des Rechtsinstitutes der Willenserklärung würde als eine durch den Staat regulierte Bestimmung, wen die Kirche als ihr Mitglied betrachten darf, eine unzulässige Einmischung des Staates in die innenkirchlichen Angelegenheiten bedeuten. Aus kirchlicher Sicht, die somit bezogen auf den Datenschutz vom polnischen Staat explizit anerkannt wurde, ist der Kirchenaustritt nicht möglich. Die Zulässigkeit einer Verfassungsklage wurde vom Gericht verneint.
Diese Ansicht wurde jedoch in den drei am 24. Oktober 2013 gefallenen Präzedenzurteilen des Obersten Verwaltungsgerichts (NSA) nicht geteilt. Das NSA ist der Meinung, dass dem GIODO die sachliche Prüfungspflicht obliege, ob ein aus staatlicher Sicht wirksamer Austritt erfolgt ist. Er solle hierfür die öffentlich-rechtlichen Maßstäbe, insbesondere das Gesetz über die Gewissens- und Konfessionsfreiheit, und nicht die innerkirchlichen Bestimmungen ansetzen. Der Ausgang der Prüfung durch GIODO, ob die Willenserklärungen der Kläger wirksame Kirchenaustritte darstellen, ist zurzeit (November 2013) offen.
Mit einer weiteren Anordnung des Verwaltungsgerichts Oppeln vom 21. Januar 2013 wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine gemäß dem kanonischen Recht durchgeführte Apostasie keinen für die staatliche Seite wirksamen Kirchenaustritt mit öffentlich-rechtlichen (z. B. datenschutzrechtlichen) Folgen darstellt.
Siehe auch
Apostasie
Eroakirkosta.fi
Kircheneintritt
Kirchenwiedereintritt
Konversion (Religion)
Kirchenfern
Mitgliederentwicklung in den Religionsgemeinschaften
Literatur
Georg Bier (Hrsg.): Der Kirchenaustritt: Rechtliches Problem und pastorale Herausforderung. Herder 2013, ISBN 3-451-30903-3.
Horst Deinert: Kirchenaustritt und Betreuung. In: FamRZ. 2006, S. 243, aktualisiert abgedruckt im Online-Lexikon Betreuungsrecht, http://www.bundesanzeiger-verlag.de/betreuung/wiki/Kirchenaustritt
Andreas Feige: Kirchenaustritte. Eine soziologische Untersuchung von Ursachen und Bedingungen, Burckhardthausverlag Gelnhausen/Berlin 1976
Andreas Feige: Kirchenentfremdung/Kirchenaustritte. In: Theologische Realenzyklopädie. Band XVIII. Berlin 1989, S. 530–535.
Andreas Feige: Kirchenaustritt. In: Erwin Fahlbusch (Hrsg.): Taschenlexikon Religion und Theologie. 4. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1983, ISBN 3-525-50123-4, S. 64–66.
Norbert Greinacher: Kirchenaustrittsbewegung. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Freiburg 1961, Spalten 194–197.
Stephan Haering: Kann man aus der Kirche austreten? Ekklesiologische und kirchenrechtliche Aspekte eines bedrängenden Themas, in: Karl Wallner (Hrsg.): Fünf-vor-Elf, Schriftenreihe des Instituts für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. 2, Heiligenkreuz 2010, ISBN 978-3-902694-20-1, S. 115–136.
Horst Herrmann: Kirchenaustritt jetzt, Argumente für Unentschlossene. Rasch und Röhrig Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-442-12518-9.
Dietrich Pirson: Zur Rechtswirkung des Kirchenaustritts. In: JuristenZeitung. 1971, S. 608–612 (Wiederabdruck in: Dietrich Pirson: Gesammelte Beiträge zum Kirchenrecht und Staatskirchenrecht. Halbband 2. Mohr Siebeck, Tübingen 2008, ISBN 978-3-16-149406-2, S. 827–837 (Jus ecclesiasticum 84, 2)).
Franz-Helmut Richter: Handbuch Kirchenaustritt. Wie trete ich aus der Kirche aus. Verfahren – Gebühren – Adressen Deutschland – Österreich – Schweiz. IBDK-Verlag, Aschaffenburg [u. a.] 1993, ISBN 3-922601-20-0.
Peter Zieger: Kirchenaustrittsbewegung in Deutschland. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Tübingen 1959, Spalten 1344–1348.
Weblinks
Evangelische Kirche in Deutschland: speicherbare jährliche Statistiken
Deutsche Bischofskonferenz: Kirchliche Statistik – Zahlen und Fakten (speicherbar, jahresbezogen).
Kirchenaustritt in Deutschland und der Schweiz, inkl. Tabelle der in den deutschen Bundesländern erhobenen Gebühren
Statistik der Kirchenaustritte
Kirchenaustritt Information Österreich mit Kontaktformular des Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Erzdiözese Wien für jeden Bezirk in Österreich
freidenker.at Informationen zum Kirchenaustritt in Österreich inkl. einer Hotline und Statistik der Kirchenaustritte seit 1958
Kirchenaustrittsgesetze und -verordnungen
Kirchenaustrittsgesetz Berlin
Kirchenaustrittsverordnung Brandenburg
Kirchenaustrittsgesetz Hamburg
Hessen: Gesetz zur Regelung des Austritts aus Kirchen, Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaften des öffentlichen Rechts (KRWAG)
Kirchenaustrittsgesetz Niedersachsen
Kirchenaustrittsgesetz Nordrhein-Westfalen
Religionsaustrittsgesetz Rheinland-Pfalz
Kirchenaustrittsgesetz Sachsen-Anhalt
Religionsaustrittsgesetz Schleswig-Holstein
Gesetz betreffend die interkonfessionellen Verhältnisse der österreichischen Staatsbürger
Kirchenaustrittsverordnung Österreich
Einzelnachweise
Kanonisches Recht
Evangelisches Kirchenrecht
Staatskirchenrecht
Kirchensteuer
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12261448
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchheimer%20Hof
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Kirchheimer Hof
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Der Kirchheimer Hof ist ein im Südwesten von Heidelberg gelegener Weiler. Er besteht im Wesentlichen aus zehn Bauernhöfen, die sich lose entlang zweier rechtwinklig aufeinander stoßender asphaltierter Wege reihen.
Geographie
Der Kirchheimer Hof liegt in der Oberrheinischen Tiefebene südwestlich vom Stadtteil Kirchheim, etwa 800 Meter vom Rand der Bebauung entfernt. Die Landschaft ist im Wesentlichen eben, nördlich und westlich verläuft eine langgestreckte, flache Mulde. Diese ist ein trockengefallener Arm des Neckars, die später den Rohrbach zum Leimbach führte. Unmittelbar südwestlich des letzten Hofes verläuft die Gemarkungsgrenze zu Sandhausen.
Geschichte
Gegründet wurde der Kirchheimer Hof 1958 als zeitlich jüngste von drei Aussiedlersiedlungen, die beiden anderen sind Neurott (1938) und der Kurpfalzhof (1955). Ihre Anlage war nötig geworden, nachdem sich Kirchheim im Laufe des 20. Jahrhunderts vom bäuerlich geprägten Dorf zum städtischen Wohnvorort entwickelt hatte, was zu Konflikten mit einer zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft führte.
Neben den Höfen finden sich im Kreuzungsbereich der beiden Wege der Schießstand des Kirchheimer Schützenvereins mit einer Gaststätte sowie das Gelände des Vereins der Kleintierzüchter. Von regionaler Bedeutung ist einer der Höfe, der sich der Haltung von Pferden verschrieben hat, und eine Reithalle besitzt.
Verkehr
Die Hauptzufahrt erfolgt von Kirchheim aus, hierfür müssen gequert werden die B 535 auf ihrem Weg vom Heidelberger Süden nach Schwetzingen sowie die K 9707, die als Umgehungsstraße Kirchheims in Verlängerung der von Heidelberg nach Sandhausen führenden L 598 fungiert. Von Süden her kann der Weiler von Bruchhausen angefahren werden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist der Kurpfalzhof seit März 2022 mit der Ruftaxilinie 1011.
Literatur
Werner Popanda: Hier lebt es sich wie im Naherholungsgebiet. Rhein-Neckar-Zeitung, 27. August 2017
Weblinks
Eintrag Kirchheimer Hof bei LEO-BW
Einzelnachweise
Ort im Stadtkreis Heidelberg
Gegründet 1958
Erbaut in den 1950er Jahren
Kirchheim (Heidelberg)
Landwirtschaft (Baden-Württemberg)
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6191016
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald%20Ventura
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Ronald Ventura
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Ronald Ventura (* 1973 in Manila) ist ein philippinischer Künstler.
Leben
1993 Bachelor of Fine Arts in Painting, Päpstliche und Königliche Universität des heiligen Thomas von Aquin in Manila
1993–2001 Arbeit als Art Instructor at the Department of Fine Arts, Päpstliche und Königliche Universität des heiligen Thomas von Aquin in Manila
Einzelausstellungen
2011 Tyler Rollins Fine Art, New York, NY
2010 Ronald Ventura: Fragmented Channels, Primo Marella Gallery, Milan, Italy
2009 Metaphysics of Skin, Tyler Rollins Fine Art, New York, NY
2008 Mapping The Corporeal, Museum of the National University of Singapore
2007 Illusions & Boundaries, The Drawing Room, Makati City, Philippines
2005 Human Study, The Cross Art Projects, Sydney, Australia
2004 Dead-End Images, The Art Center Megamall, Mandaluyong City, Philippines
2003 X-Squared, West Gallery and Big & Small Art Co., Philippines
2002 Visual Defects, West Gallery Megamall, Mandaluyong City, Philippines
2000 Innerscapes, West Gallery Megamall, Mandaluyong City, Philippines
Leistungen
Sein Gemälde Grayground erzielte auf der Sotheby’s Auktion Modern and Contemporary Southeast Asian Paintings am 4. April 2011 den Rekordpreis von HK$ 8,420,000 (etwa 759.000 €), womit es das bislang teuerste Gemälde eines philippinischen Malers bei dieser Auktion ist.
2008 9th OITA Asian Sculpture Exhibition Open Competition, Award of Excellence, Japan
2005 Ateneo Art Awards, Ateneo Art Gallery, Studio Residency Grant, Sydney Australia
2003 Philip Morris Philippine Art Awards, Jurors’ Choice Award
2001 Art Manila, Künstler des Jahres
1999 Winsor & Newton Painting Competition, Jurors’ Choice Award
1998 National Commission For Culture & Arts and Pap Lithograph Competition, Erster Platz
1990 Shell National Students Art Competition, Erster Platz
Werke
Grayground, 2010, Graphit, Acryl und Öl auf Leinwand, 152.5 × 396 cm
Destination, National University of Singapore Centre For the Arts, 2008, Öl auf Leinwand, 122 × 152,4 cm
Weblinks
Ronald Ventura auf www.artnet.com, abgerufen am 7. Mai 2011
CV Ronald Ventura (englisch) auf www.trfineart.com, abgerufen am 7. Mai 2011
Einzelnachweise
Maler (Philippinen)
Philippiner
Geboren 1973
Mann
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https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenpolitik%20Israels
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Außenpolitik Israels
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Die Außenpolitik Israels umfasst die Außenbeziehungen des Staates Israel.
Grundlagen
Grundsätzliches Ziel der israelischen Außenpolitik ist die Sicherung der Existenz des Staates Israel als jüdischer und demokratischer Staat sowie die Sicherheit seiner Bürger.
Schritte dazu sind die Lösung des Nahostkonflikts und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu einer Reihe von muslimischen Ländern, die das Land aufgrund des Konflikts nicht anerkennen. Nach anfänglicher diplomatischer Isolation erfuhr Israel nach seinem militärischen Erfolg im Sechstagekrieg 1967 einen sprunghaften Anstieg seiner internationalen Anerkennung in der westlichen Welt. Dagegen brachen die meisten Staaten des Ostblocks die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab, was bis zur Wende 1989 anhielt.
Status der Außenbeziehungen
Derzeit unterhält Israel diplomatische Beziehungen zu 159 von 193 Mitgliedsländern der Vereinten Nationen. Davon erneuerte oder nahm es 32 nach der Konferenz von Madrid von 1991 und 32 nach Unterzeichnung des Gaza-Jericho-Abkommens auf. Zu 34 Staaten hat Israel keine diplomatischen Beziehungen. In der westlichen Hemisphäre pflegen nur Kuba, Venezuela und Bolivien keine diplomatischen Beziehungen zu Israel, da die Regierungen dieser Staaten mit den Palästinensern sympathisieren. In Ostasien verweigert Nordkorea dem Land die Aufnahme diplomatischer Beziehungen, während die gegenseitige Nichtanerkennung Taiwans auf der Ein-China-Politik der Volksrepublik beruht. Bhutan pflegt traditionell restriktive Außenbeziehungen, hat Israel im Dezember 2020 diplomatisch anerkannt. Ghana unterhält gute Beziehungen zu Israel.
Mitgliedschaft in überstaatlichen Organisationen
Israel ist Mitglied unter anderem in folgenden internationalen Institutionen:
UNO und seine Sonderorganisationen
OECD
Euro-mediterrane Partnerschaft
Die Mitglieder der Vereinten Nationen sind in regionale Gruppen aufgeteilt, um bei der Vergabe von Sitzen in Gremien eine ausgewogene geographische Verteilung zu erreichen. Im Mai 2000 wurde Israel aus politischen Gründen ein WEOG-Vollmitglied. Diese Mitgliedschaft war befristet, jedoch mit einer Option zur Verlängerung versehen. Seit 2004 wird diese Mitgliedschaft ständig erneuert.
2016 übernahm Israels erstmals in seiner 67 Jahre währenden Mitgliedschaft den Vorsitz in einem der sechs ständigen Ausschüsse der UN. Sein Botschafter Danny Danon wurde am 13. Juni 2016 zum Vorsitzenden des Rechtsausschusses gewählt.
Wegen "systematischen Angriffen" und "Versuchen, die jüdische Geschichte vom Land Israel zu trennen" hat Israel seinen UNESCO-Austritt zum Ende 2018 verkündet.
Europa
Albanien:
Aserbaidschan
Deutschland:
Griechenland und Zypern
Am 28. Januar 2016 vereinbarten Griechenland, Zypern und Israel eine stärkere Zusammenarbeit vor allem in den Bereich Erdgas und einer Verbindung der Elektrizitätsnetze. Auch eine verstärkte militärische Zusammenarbeit, auch zum Schutz der Gasfelder von Israel und Zypern wurde vereinbart.
Italien:
Kosovo:
Israel und Kosovo vereinbarten am 1. Februar 2021 die Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Mit der Übereinkunft erkennt ein weiteres Land mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung Israel an. Der Kosovo eröffnete am 14. März 2021 seine Botschaft in Jerusalem. Es ist damit das erste europäische Land, das seine Botschaft in Israels Hauptstadt Jerusalem eröffnet hat. Bisher haben nur die USA und Guatemala ihre diplomatischen Vertretungen von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Der außenpolitische Sprecher der Europäischen Union, Peter Stano, drohte jedoch, der Kosovo würde durch die Botschaftsentscheidung seine Perspektive auf eine EU-Mitgliedschaft verspielen, was jedoch den Kosovo nicht davon abhält.
Österreich
Das österreich-israelische Verhältnis galt lange Zeit als schwierig. Erst das vom damaligen österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky 1993 gemachte Schuldeingeständnis an der Schoa hat die Beziehungen deutlich verbessert.
Portugal:
Vereinigte Staaten
Aufgrund einer Kongruenz der Interessen unterstützten die Vereinigten Staaten zunächst zögerlich, danach immer nachhaltiger den neu gegründeten jüdischen Staat Israel.
Während des Suez-Krieges 1956 zeigten sich die USA unter Eisenhower noch äußerst kritisch gegenüber Israel, das in den 1950er und 1960er Jahren am stärksten Unterstützung von Frankreich erhielt.
Ab 1962 vertieften sich die US-amerikanisch-israelischen Beziehungen unter der Regierung John F. Kennedys. Diese erkannte unter anderem das Potential Israels als militärisches Gegengewicht zu den Aktivitäten der Sowjetunion im Mittleren Osten. Dem Verkauf von Flugabwehrraketen an Israel folgte die Lieferung von Panzern und Kampfflugzeugen. Die US-Regierung unter Lyndon B. Johnson stellte sich anschließend politisch deutlich hinter Israel, welches im Sechstagekrieg einen Sieg über die von der UdSSR unterstützten Länder Ägypten, Irak, Jordanien und Syrien erlangte.
Die strategische Partnerschaft zwischen den USA und Israel verfestigte sich im Laufe der 1970er Jahre vor allem unter den Regierungen Nixon und Reagan in Form von Verträgen und Übereinkünften bezüglich finanzieller Unterstützungen und dem Austausch von Militärtechnologie. Nach der Wiederbewaffnung Syriens durch die Sowjetunion intensivierte sich diese Beziehung erneut. 1989 verlieh Regierung Reagan Israel den Status eines wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten.
Die meiste Kritik seit Eisenhower erhielt Israel seitens der USA unter George Bush sen., der z. B. Ost-Jerusalem zum besetzen Gebiet erklärte. Unter Bill Clinton wurden vor dem Hintergrund des Osloer Friedensprozesses wieder Zugeständnisse an Israel gemacht. Der Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel wurde unter amerikanischer Verhandlungsführung ausgehandelt. Israel kann jedoch nicht nur auf die „beispiellose Unterstützung“ durch die USA bauen, sondern darüber hinaus auf „Sympathie und Verpflichtung Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs“. Infolge der Anschläge vom 11. September 2001 intensivierten sich die Beziehungen zwischen den USA und Israel im Rahmen der militärischen Zusammenarbeit im Nahen und Mittleren Osten. Die Vereinigten Staaten kritisieren den israelischen Siedlungsbau im Westjordanland (siehe auch Israelische Siedlung#Diskussionen um Rechtmäßigkeit des Landerwerbs). Verurteilungen israelischer Militäraktionen durch den Sicherheitsrat werden oft durch Einlegen eines Vetos der Vetomacht USA verhindert.
Die bedeutendsten israel-bezogenen Lobbyorganisationen in den USA sind die AIPAC (konservativ) und J Street (links). US-Präsident Donald Trump erklärte am 6. Dezember 2017, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen.
Asien
Arabische Länder
Neben Ägypten und Jordanien, mit denen Israel im Jahre 1979 respektive 1994 Frieden schloss, erkannten bis zum August 2020 auch Katar, Mauretanien, Oman und Dschibuti Israel an. Erst im September 2020 hatten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate Friedensverträge mit Israel geschlossen. Im Oktober 2020 erklärte sich der Sudan, im Dezember auch Marokko zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen bereit. Damit erstreckt sich die Anerkennung Israels im Rahmen der Arabischen Liga mittlerweile immerhin auf die Hälfte ihrer Mitgliedsstaaten. Afrikanische Länder, die Israel nicht anerkennen, sind der Tschad und die Demokratische Arabische Republik Sahara, die aber als Nicht-UN-Mitglied ihrerseits international nicht anerkannt ist. Unter den Staaten, die Israel weiterhin nicht anerkennen, sind einige Mitglieder der Organisation der Islamischen Konferenz, wie Afghanistan, Bangladesch, Indonesien, Iran, Malaysia und Pakistan. Mauretanien hat 2009, nach der Operation Gegossenes Blei, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen.
Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat im April 2014 erstmals bestätigt, dass seine Regierung Geheimgespräche mit verfeindeten arabischen Staaten führt, unter ihnen sind Saudi-Arabien und Kuwait. Ziel der Verhandlungen sei die Normalisierung der Beziehungen und die Aufnahme diplomatischer Kontakte. Grundlage der Gespräche seien die gemeinsame Furcht vor der wachsenden Stärke Irans und die Bedrohung durch islamistischen Extremismus. Die Herrscherhäuser in Saudi-Arabien und Kuwait dementierten umgehend, dass sie mit Israel verhandelten.
Aufgrund der steigenden Expansionspolitik der schiitisch-islamischen Republik Iran kommt es seit 2017 zu einer weiteren Annäherung zwischen Israel und den sunnitisch-arabischen Staaten der Golfregion. Diese sehen in der Politik des Irans nicht nur eine existenzielle Gefahr für ihre eigene Herrschaft, sondern auch für die Vormachtstellung der sunnitischen Ausrichtung des Islam in der muslimischen Weltgemeinschaft. Auch für Israel ist der Hauptgrund für die Annäherung der Iran, der sowohl eine nukleare und ballistische Bedrohung als auch eine Terrorbedrohung von außen und von innen darstellt. Israel ist höchstwahrscheinlich der einzige Staat in der Region, der in der Lage ist, dem Iran militärisch auf Augenhöhe zu begegnen. Bei einer Nahost-Konferenz in Warschau am 14. Februar 2019 kam es zu weiteren Annäherungen zwischen arabischen Staaten und Israel.
Bahrain
Nach Vermittlungen durch Berater des US-Präsidenten Donald Trump nahmen im September 2020 beide Länder diplomatische Beziehungen auf und Bahrain beendete die Wirtschaftsblockade gegen Israel. Am 15. September 2020 wurde der Friedensvertrag zwischen Israel und Bahrain geschlossen.
Irak
Katar
Ende August 2018 kam es zu einem ersten geheimen Treffen zwischen dem israelischen Außenminister Avigdor Lieberman und seinem Amtskollegen aus Katar Mohammed al-Amadi während seines Aufenthalts auf Zypern. Bei dem Treffen wurde über die Lage in dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen gesprochen.
Oman
Am 2. November 2018 fand der erste offizielle Kontakt auf Regierungsebene statt, als der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu das omanische Staatsoberhaupt Sultan Qabus in Muskat besuchte. Geheime Beziehungen zwischen beiden Ländern reichen bis in die 1970er Jahre zurück, offizielle diplomatische Beziehungen bestehen nicht.
Saudi-Arabien
Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat im April 2014 erstmals bestätigt, dass seine Regierung Geheimgespräche mit verfeindeten arabischen Staaten führt, Darunter sei auch Saudi-Arabien. Ziel der Verhandlungen sei die Normalisierung der Beziehungen und die Aufnahme diplomatischer Kontakte. Grundlage der Gespräche seien die gemeinsame Furcht vor der wachsenden Stärke Irans und die Bedrohung durch islamistischen Extremismus. Das Herrscherhäuser in Saudi-Arabien dementierten umgehend, dass sie mit Israel verhandelten. Am 22. November 2020 trafen sich der israelische Premier Benjamin Netanjahu und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman in der neuen saudischen Planstadt Neom. Es handelte sich um die erste bekannte Zusammenkunft zwischen politischen Vertretern der beiden Länder auf dieser Ebene.
Laut KAN-Nachrichten landete am 27. Oktober 2021 ein israelischer Privatjet in Riad. Es war das erste Mal, dass ein Flugzeug aus Israel in Saudi-Arabien gelandet ist. Zuvor war am 26. Oktober 2021 ein 737 Royal Jet aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Flughafen Ben-Gurion gelandet. Laut Jerusalem Post halten folgende Staaten weiterhin fest am Verbot von Direktflügen israelischer Flugzeuge sowie auch für die Überfliegung ihres Luftraums für Flugzeuge aus Tel Aviv oder mit Ziel Tel Aviv: Afghanistan, Algerien, Bangladesh, Brunei, Iran, Irak, Kuwait, Libanon, Libyen, Malaysia, Oman, Pakistan, Qatar, Somalia, Syrien, Tunesien und Jemen.
Vereinigte Arabische Emirate
Nach Vermittlungen durch Berater des US-Präsidenten Donald Trump nahmen im August 2020 beide Länder diplomatische Beziehungen auf und die Vereinigten Arabischen Emirate beendeten die Wirtschaftsblockade gegen Israel. Am 15. September 2020 wurde der Friedensvertrag zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten geschlossen. Am 29. Juni 2021 wurde die israelische Botschaft in Abu Dhabi eröffnet.
Sonstige asiatische Staaten
Aserbaidschan
Die ehemalige Sowjetrepublik und Turkrepublik Aserbaidschan hat Israel anerkannt und pflegt gute diplomatische Beziehungen zu Israel. Beide Länder arbeiten in den Bereichen Sicherheitspolitik und Wirtschaft zusammen. So beliefert Israel Aserbaidschan mit Waffen.
Bhutan
Am 12. Dezember 2020 nahmen Bhutan und Israel diplomatische Beziehungen auf.
Indien
Indien stimmte 1947 gegen die Teilung Palästinas, gegen die Aufnahme des jüdischen Staates in die UNO und stand als einer der Initiatoren der Bewegung der blockfreien Nationen regelmäßig auf Seiten der Feinde Israels.
Eine Änderung dieser Politik führte 1992 zur Aufnahme voller diplomatischen Beziehungen.
Im September 2003 besuchte Ariel Sharon als erster israelischen Premierminister Indien. Begleitet wurde er von seinen Ministern für von Justiz, Bildung und Landwirtschaft, sowie von mehr als 30 führenden Geschäftsleuten.
Bei den Terroranschlägen in Mumbai vom 26. bis 29. November 2008 war auch das jüdische Chabad Haus im Nariman House ein Ziel der Angreifer. Ermordet wurde der Leiter des Chabad-Zentrums, der Rabbiner Gavriel Holtzberg, und seine Ehefrau Rivka. Ihr zweijähriger Sohn konnte hingegen von einer Angestellten gerettet werden. Die weiteren Opfern waren Bentzion Chroman und Rabbi Leibish Teitlebaum, Jocheved Orpas und die mexikanische Jüdin Norma Shvarzblat Rabinovich.
Der Tourismus zwischen den Ländern boomt. So kamen 2016 45.000 Inder zu Besuch nach Israel und 60.000 Israelis nach Indien.
Im März 2017 bestätigte Indien den Kauf von 40 Einheiten des Barak-8-Luftabwehrsystems, das gemeinsam von Israel und Indien entwickelt wurde.
Im Juli 2017 war Narendra Modi der erste indische Premier, der Israel besucht hat. Es wurden Vereinbarungen über eine stärkere Zusammenarbeit in der Landwirtschaft, bei der Entwicklung von Weltraumtechnik, der nationale Sicherheit getroffen und ein gemeinsamer Industrie-Fonds für Forschung und Entwicklung gegründet.
Im Januar 2018 war Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, begleitet von einer großen Wirtschaftsdelegation auf einem Staatsbesuch in Indien.
Iran
Bis zum Sturz des persischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi im Jahre 1979 pflegte Israel enge wirtschafts- und sicherheitspolitische Beziehungen zum Iran. Nach der Islamischen Revolution und der Ausrufung einer Islamischen Republik brach der Iran unter Ajatollah Khomeini sämtliche Kontakte zu Israel ab. Die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten bleiben aufgrund des iranischen Atomprogramms und des Nahostkonfliktes stark belastet. Zusammen mit anderen Staaten verdächtigt Israel den Iran, entgegen dessen wiederholten eigenen Absichtserklärungen, das Atomprogramm nicht allein zu zivilen, sondern auch zu militärischen Zwecken zu betreiben. Israel behält sich für den Fall einer unmittelbar bevorstehenden iranischen nuklearen Bewaffnung präventive militärische Gegenmaßnahmen vor. Im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt bezichtigt Israel den Iran einer konstant antiisraelischen, destruktiven Haltung in Wort und Tat. Die iranische Regierung fällt immer wieder durch antiisraelische Hassreden auf. So hat beispielsweise der iranische Präsident Mahmud Ahmadineschad wiederholt den Holocaust geleugnet und die Vernichtung des "zionistischen Gebildes" (Israel) gefordert. Darüber hinaus beschuldigen Israel und andere Länder den Iran der wiederholten Unterstützung terroristischer Vereinigungen, beispielsweise der Hisbollah im Libanonkrieg 2006.
Zu den Kurden
Bis zum Ende der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebten an die einhunderttausend kurdische Juden in den Regionen, die heute die Autonome Region Kurdistan ausmachen. Durch die Gründung des Staates Israel und die darauffolgenden Kriege zwischen arabischen Staaten einerseits und Israel andererseits gab es eine große Massenabwanderung von Juden aus den arabischen Staaten. Die kurdischen Juden ließen ihre Beziehungen zur alten Heimat nicht abreißen und traten im noch jungen Israel als Fürsprecher der Kurden auf. Dies spiegelte sich auch in der Außenpolitik Israels. Ab spätestens den 1960er Jahren intensivierte Israel seine Kontakte zu den Kurden, auch aus der Hoffnung heraus, neue Verbündete im Kampf gegen die Araber zu gewinnen.
Nach dem kurdischen Aufstand gegen die Zentralregierung in Bagdad im Jahre 1961 intensivierten sich die Beziehungen zwischen Israel und den irakischen Kurden. Der damalige Anführer des kurdischen Widerstandes, Mustafa Barzani, konnte vom Historiker Îsmet Şerîf Wanlî davon überzeugt werden, Kontakte mit Israel aufzunehmen. Führende israelische Politiker, wie Schimon Peres oder Levi Eschkol, waren große Befürworter dieser kurdisch-israelischen Beziehungen. Schon zu dieser Zeit entsandten sie israelische Vertreter.
Weitaus enger wurden die israelisch-kurdischen Beziehungen nach der Machtübernahme durch die Baath-Partei, zu welcher auch Saddam Hussein gehörte, im Irak. Der gemeinsame Feind führte zu einer engeren Kooperation zwischen Kurden und Israelis und führte dazu, dass auch kurdische Vertreter in dieser Zeit vermehrt nach Israel entsandt wurden. Infolge massiver Waffenlieferungen Israels an die Kurden vermutete die arabische Presse, dass sich mehrere tausend israelische Agenten in den kurdischen Regionen des Irak aufhielten. Laut der Historikerin Ofra Bengio waren es jedoch gerade mal eine Handvoll.
Große Teile der kurdischen Bevölkerung befürworten engere Beziehungen zu Israel, das belegen Umfragen der vergangenen Jahre. Dasselbe gilt auch umgekehrt. Die Tendenz ist steigend. Jedoch befindet sich die kurdische Regierung derzeit in einem Dilemma. Einerseits würde sie gerne engere und offizielle Beziehungen zu Israel aufbauen, andererseits wird sie von den proiranischen Schiiten im Irak des Verrates am Irak bezichtigt. Auch der mächtige Nachbar Iran übt in dieser Hinsicht großen Druck auf die Regierung in Erbil aus.
Im Juni 2014 befürwortete der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu die Unabhängigkeit Kurdistans und versicherte die direkte Anerkennung eines solchen Staates.
Türkei
1949 war die Türkei eines der ersten Länder überhaupt, das Israel anerkannte und im Folgejahr dort eine Botschaft eröffnete. Damit war sie das erste muslimische Land, das Israel anerkannte, und zwar noch bevor Israel in die UNO aufgenommen wurde. Israel und die Türkei unterhielten jahrzehntelang enge Beziehungen. Zeitweise war geplant, zwischen Haifa (Israel) und Ceyhan (Türkei) eine „Med Stream“ genannte Pipeline für den Transport von Elektrizität, Erdgas, Rohöl und Wasser zu verlegen.
Zwischen der Türkei und Israel besteht seit 1983 ein zusätzliches geheimes Militärabkommen. Beide Länder fühlten sich durch die vermutete syrische Unterstützung für Terrorgruppen bedroht. Israel lieferte in großem Umfang Waffen an die Türkei.
Als sich die Türkei unter Erdoğans Präsidentschaft seit dem Jahr 2010 zunehmend von demokratischen und rechtsstaatlichen Standards entfernt, wurden auch die Beziehungen zu Israel zunehmend belastet. Ein Streitpunkt war die türkische Beteiligungen an der Gaza-Flottille und deren Enterung durch die israelische Marine am 30. Mai 2010. Der Vorfall läutete das Ende der türkisch-israelischen Militärallianz ein, die seit Mitte der neunziger Jahre bestand. Erst Ende Juni 2016 konnte die diplomatischen Krise beigelegt werden. Die getroffene Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass die Blockade Gazas durch Israel bestehen bleibt, die Türkei aber humanitäre Unterstützung für das Gebiet leisten dürfe. Hilfslieferungen aus der Türkei müssten im Hafen von Aschdod gelöscht und von dort, nach einer Kontrolle durch Israel, auf dem Landweg nach Gaza transportiert werden. Israel sicherte die Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 20 Millionen US-Dollar an die Opfer beziehungsweise deren Angehörige zu, im Gegenzug werde die Türkei gesetzlich dafür sorgen, dass alle laufenden Klagen gegen israelische Soldaten abgewendet und künftige verhindert werden.
Eine weitere diplomatische Krise entstand, als Recep Tayyip Erdoğan im Jahre 2011 die Palästinenser-Politik Israels als Staatsterrorismus bezeichnete. In der Türkei mehren sich außerdem Stimmen, die einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel fordern. Zudem breitet sich im ganzen Land eine antiisraelische, teils auch dezidiert antisemitische Stimmung aus.
Negativ auf das israelisch-türkische Verhältnis wirkt sich die am 28. Januar 2016 vereinbarte stärkere Zusammenarbeit zwischen Zypern, Israel und Griechenland aus. Als Hauptstreitpunkt entwickelte sich die Erdgas-Projekte.
Ungeachtet der politischen Differenzen entwickelte sich der Handel zwischen der Türkei und Israel und belief sich im Jahr 2019 auf 7,2 Milliarden Dollar.
Osttimor
Afrika
Israels Außenministerin Golda Meir rief nach ihrer Afrika-Reise 1958 ein systematisches Entwicklungshilfeprogramm für die neu gegründeten Staaten ins Leben. Israelis kamen als Entwicklungs- und Militärhelfer nach Afrika und Afrikaner besuchten Aus- und Weiterbildungskurse in Israel. Anfang der 70er Jahre hatte Israel volle diplomatische Beziehungen zu 33 afrikanischen Staaten.
Besonders nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 hatten viele schwarzafrikanische Länder auf Druck der arabischen Staaten die Beziehungen zu Israel beendet. Vor allem Libyen und Saudi-Arabien warben mit finanzieller Unterstützung und preiswertem Öl für ihre Anti-Israel-Politik.
Zu Beginn der 1980er Jahre gab es dann erste Kursänderungen und Ende der 1990er Jahre hatten bereits 39 Staaten Subsahara-Afrikas wieder diplomatische Beziehungen mit Israel. Die arabischen Staaten boten auf die Dauer keinen Ersatz für die Wirtschafts- und nicht immer unumstrittenen Militärhilfen aus Israel und Lösungen der drängenden Probleme wie Wasser- und Nahrungsmangel oder Terrorismus.
Im Jahr 2014 gründete sich die Afrika-Gruppe in der Knesset. Im Juli 2016 bereiste Benjamin Netanjahu als erster israelischer Regierungschef seit 30 Jahren wieder ein Land Subsahara-Afrikas. Er besuchte Uganda, Kenia, Ruanda und Äthiopien. Ein Jahr später war er der erste nicht-afrikanische Regierungschef auf dem Gipfel der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS). Israel hatte 2017 Beziehungen zu 45 von 55 afrikanischen Staaten.
Neben einer stärkeren politischen Zusammenarbeit und dem Ausbau des Handels kann Israel dringend benötigte Technologien liefern wie Entsalzungsanlagen gegen Wassermangel, Lösungen zur Steigerung der Ernteerträge, Gewinnung aus erneuerbaren Energien, Wissen und Mittel im Kampf gegen den radikalen Islam. Im März 2019 wurde bekannt, dass die israelische Armee Truppen der 13 afrikanischen Staaten Äthiopien, Ruanda, Kenia, Tansania, Malawi, Sambia, Südafrika, Angola, Nigeria, Kamerun, Togo, Elfenbeinküste und Ghana trainiert.
Äquatorialguinea
Äquatorialguinea will seine Botschaft in Israel nach Jerusalem verlegen.
Marokko
Marokko und Israel hatten zwischen 1994 und 2000 gegenseitige Verbindungsbüros unterhalten. Marokko brach die Beziehungen nach Ausbruch der Zweiten Intifada ab.
Als viertes mehrheitlich muslimisches Land im Jahr 2020 hat Marokko den Staat Israel anerkannt. Im Gegenzug haben die vermittelnden Vereinigten Staaten die Souveränität Marokkos über die umkämpfte Konfliktregion Westsahara akzeptiert.
Sudan
Mit der Unterzeichnung des Abrahams-Abkommen am 6. Januar 2021 in Khartum nahm Israel diplomatische Beziehungen zum Sudan auf. Am 19. April 2021 hob der Sudan das seit 1958 bestehende Boykottgesetz auf. Es verbot diplomatische Beziehungen und stellte es Handel mit Israelis oder israelischen Unternehmen unter Strafe, die mit bis zu zehn Jahren Gefängnis geahndet werden konnte.
Tschad
Der Tschad hat die diplomatischen Beziehungen zu Israel 1972 auf Betreiben des damaligen libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi aufgekündigt. Am 25. November 2018 besuchte mit Idriss Déby erstmals ein Präsident des Tschad Israel. Vereinbart wurde eine bessere Zusammenarbeit im Kampf gegen Terrorismus bei der Gesundheitsversorgung, der Wasserversorgung und der Ernährung, sowie die Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen. Bei einem Gegenbesuch von Benjamin Netanjahu in N’Djamena, dem ersten eines israelischen Ministerpräsidenten, wurden am 20. Januar 2019 die diplomatische Beziehungen wieder aufgenommen.
Uganda
Siehe auch
Außenministerium
Israelische Friedensdiplomatie
Kurdische Juden
Weblinks
Offizielle Internetpräsenz des israelischen Außenministeriums (englisch)
Einzelnachweise
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https://de.wikipedia.org/wiki/NRG%20Stadium
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NRG Stadium
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Das NRG Stadium ist ein Football-Stadion mit schließbarem Dach in der US-amerikanischen Stadt Houston im Bundesstaat Texas mit 71.500 Plätzen. Im NRG Stadium bestreitet das American-Football-Team der Houston Texans ihre Heimspiele in der National Football League (NFL).
Geschichte
Am 9. März 2000 begannen die Bauarbeiten und rund zweieinhalb Jahre später am 24. August 2002 konnte die Einweihung gefeiert werden. Bis zum März 2014 trug die Arena den Namen Reliant Stadium. Reliant gehört zum Energieversorger NRG Energy, dem neuen Namensgeber. Das NRG Stadium ist neben dem NRG Astrodome unter anderem Teil des NRG Parks.
Hier fand am 1. Februar 2004 der Super Bowl XXXVIII statt, bei dem die New England Patriots die Carolina Panthers mit 32:29 besiegten. Bekannt wurde dieses Spiel allerdings vor allem durch den „Nipplegate-Skandal“, als während der Halbzeitpause ein für amerikanische Verhältnisse empörend freizügiger Blick auf die rechte Brust von Janet Jackson möglich wurde.
Die Live-CD/DVD der Gruppe Linkin Park Live in Texas wurde in diesem Stadion aufgenommen.
Am 5. April 2009 fand die WrestleMania 25 vor 72.744 Zuschauern im Reliant Stadium statt. Am 4. April 2011 fand das NCAA Basketball Championship Game im Reliant Stadium statt.
2017 wurde zum zweiten Mal der Super Bowl (Super Bowl LI) im Stadion der Houston Texans ausgetragen. Es siegten die New England Patriots gegen die Atlanta Falcons nach einem 28:28 in der regulären Spielzeit in der Verlängerung mit 34:28.
Galerie
Siehe auch
Liste der größten Stadien der Welt
Weblinks
NRG Stadium auf der Website des NRG Park (englisch)
Konzertliste des Reliant Stadium und des NRG Stadium bei setlist.fm (englisch)
Einzelnachweise
Fußballstadion in den Vereinigten Staaten
Footballstadion in den Vereinigten Staaten
Houston Texans
Sportstätte in Houston
Erbaut in den 2000er Jahren
Fußballstadion in Nordamerika
Bauwerk in Houston
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https://de.wikipedia.org/wiki/Burg%20Steingebronn
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Burg Steingebronn
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Die Burg Steingebronn ist eine abgegangene Höhenburg auf dem Burgfelsen im Ortsteil Steingebronn der Gemeinde Gomadingen im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg.
Die Burg wurde 1276 erwähnt und als ehemalige Besitzer werden die Herren von Speth genannt. Von der nicht mehr genau lokalisierbaren Burganlage ist nichts erhalten, an sie erinnert nur noch der Name „Burgstraße“.
Literatur
Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 4 • Alb Mitte-Nord. Wandern und entdecken zwischen Aichelberg und Reutlingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1991, ISBN 3-924489-58-0, S. 274.
Steingebronn
Bauwerk in Gomadingen
Abgegangenes Bauwerk im Landkreis Reutlingen
Steingebronn
Steingebronn
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1955926
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https://de.wikipedia.org/wiki/Robert%20Paul%20Brenner
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Robert Paul Brenner
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Robert Paul Brenner (* 28. November 1943 in New York City) ist ein amerikanischer Historiker.
Leben
Brenner studierte von 1964 bis 1968 an der Princeton University und promovierte 1970 zum Thema Political Conflict and Commercial Development: The Merchant Community in Civil War in London. Im Jahre 1968 wurde er Assistant Professor, ab 1972 Associate Professor und seit 1983 ordentlicher Professor für Geschichte an der University of California, Los Angeles.
Mit seinem Text Agrarian Class Structure and Economic Development in Pre-Industrial Europe, erstmals vorgetragen im Jahre 1974 und als Artikel veröffentlicht im Jahre 1976, löste Brenner eine intensive Debatte zum Thema des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus aus, die sogenannte erste Brenner-Debatte.
2010 wurde Brenner in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Zweite Brenner-Debatte
Im Jahr 1998 veröffentlichte Brenner den Text The Economics of Global Turbulence und vertrat hierin die These, dass die kapitalistischen Hauptländer sich seit Anfang der 70er Jahre in einem langwährenden ökonomischen Wachstumsabschwung hin zu einer säkularen Stagnation befänden. Ursächlich hierfür ist nach Brenner die ungeplante, unkoordinierte und wettbewerbsgestützte Natur der kapitalistischen Produktionsweise, die zu Überkapazitäten und Überproduktion führe. Brenner zufolge resultiert hieraus ein Fall der Profitrate mit der Folge sinkenden Wachstums von Investitionen, Output, Produktivität sowie steigender Arbeitslosigkeit.
Brenners zentrale These lautet somit, dass anhaltende, auch durch konjunkturelle Abschwünge nicht bereinigte Überkapazitäten vor allem im verarbeitenden Gewerbe den bestimmenden Faktor für die in den 1970er Jahren beginnende Phase der langen Stagnation der Weltwirtschaft bilden würden. Die Auseinandersetzung mit dieser These löste um die Jahrtausendwende die sogenannte zweite Brenner-Debatte aus.
Im Jahr 2002 veröffentlichte Brenner nach dem Platzen der New-Economy-Blase das Buch The Boom and the Bubble. The U.S. in the World Economy, das im Rahmen der begonnenen zweiten Brenner-Debatte zu Diskussionen über die Ursache der aktuellen Rezession in den USA führte. Brenner begründet auch die Ursache im Platzen der Spekulationsblase an den Börsen mit dem weit verbreiteten Aufbau von Überkapazitäten. Die Mehrheit der Wirtschaftsanalysten habe nicht erkannt, wie dieselben Mechanismen, mit denen die Börsen zunächst den Aufschwung vorangetrieben hätten, später die Wirtschaft parallel zum Absturz der Börsenkurse nach unten gezogen hätten. Der ökonomische Mainstream habe somit verkannt, dass der langwährende Wachstumsabschwung seit Anfang der 70er Jahre durch börsengetriebene Blasen nicht kuriert werden könne (vgl. Brenner 2003). Das Buch wurde ins Koreanische, Portugiesische, Deutsche, Spanische, Chinesische, Japanische und Türkische übersetzt.
Brenners Beitrag wurde von Teilen marxistisch geprägter Autoren zugutegehalten, marxistischen Theorieansätzen zu einer empirischen Fundierung zu verhelfen (vgl. Frieder Otto Wolf 2003).
Im Jahre 2006 wurde das 1998 erstmals veröffentlichte Werk The Economics of Global Turbulence, ergänzt um ein längeres Nachwort von Brenner zur Krisenhaftigkeit des Kapitalismus in der Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends, neu aufgelegt.
Veröffentlichungen
Monographien
Artikel
What is Good for Goldman Sachs is Good for America The Origins of the Present Crisis. 2. Oktober 2009. Center for Social Theory and Comparative History. Paper 2009-1. Artikel zur Finanzkrise ab 2007
Besprechungen
Frieder Otto Wolf (2003): Zur zweiten Brenner Debatte-Nachwort in: Robert Brenner (2003), Boom&Bubble, Hamburg, S. 331–337.
Weblinks
Lebenslauf von Robert P. Brenner (PDF; 91 kB).
Dänische Sammlung zur Brenner-Debatte
Historiker
Marxistischer Historiker
Hochschullehrer (University of California, Los Angeles)
Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
US-Amerikaner
Geboren 1943
Mann
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759741
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett%20Meyers%20I
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Kabinett Meyers I
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Das Kabinett Meyers I bildete vom 24. Juli 1958 bis 26. Juli 1962 die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.
Meyers I
Kabinett mit CDU-Beteiligung
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https://de.wikipedia.org/wiki/V.%20S.%20Varadarajan
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V. S. Varadarajan
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V. S. Varadarajan (Veeravalli Seshadri Varadarajan; * 18. Mai 1937 in Bangalore oder Chennai; † 27. April 2019) war ein indisch-US-amerikanischer Mathematiker.
Leben
Varadarajan studierte an der University of Madras (damals Presidential College) mit dem Bachelor-Abschluss 1957 und wurde 1959 am Indian Statistical Institute bei C. R. Rao promoviert (Convergence of Stochastic Processes). Danach war er an der University of Washington in Seattle und 1968 am Institute for Advanced Study, bevor er an die University of California, Los Angeles (UCLA) ging, wo er Professor wurde.
Anfangs befasste er sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik, wechselte aber nach einer Begegnung mit Harish-Chandra 1960, dessen enger Freund und Schüler er wurde, zur Theorie der Lie-Gruppen und Lie-Algebren und ihren Darstellungen mit Anwendungen in der Quantenmechanik. Darüber schrieb er auch einige bekannte Lehrbücher. Später befasste er sich unter anderem mit meromorphen Differentialgleichungen (zusammen mit Donald Babbitt) und mit Supersymmetrie, Super-Lie-Gruppen und supersymmetrischen homogenen Räumen.
1998 erhielt er die Lars-Onsager-Medaille der Universität Trondheim. 1968/69 war er Sloan Research Fellow, und 1992 wurde er Ehrendoktor der Universität Genf. Er war Fellow der American Mathematical Society.
Er war der Herausgeber der Gesammelten Abhandlungen von Harish-Chandra (1984). Varadarajan pflegte auch eine lange Freundschaft zu Srishti Dhar Chatterji.
Schriften
mit K. R. Parthasarathy, R. Ranga Rao: Representations of complex semi-simple Lie groups and Lie algebras. In: Annals of Mathematics. Band 85, Nr. 3, 1967, S. 383–429, .
Geometry of Quantum Theory. 2 Bände. Van Nostrand, New York NY 1968–1970, (2. Auflage. Springer, New York NY u. a. 1985, ISBN 3-540-96124-0; Reprint. Springer, New York NY u. a. 2007).
mit Peter C. Trombi: Spherical transforms of semisimple Lie groups. In: Annals of Mathematics. Band 94, Nr. 2, 1971, S. 246–303, .
Harmonic Analysis on Real Reductive Groups (= Lecture Notes in Mathematics. 576). Springer, Berlin u. a. 1977, ISBN 3-540-08135-6.
Lie Groups, Lie Algebras and their Representations. Prentice-Hall, Englewood Cliffs NJ 1974, ISBN 0-13-535732-2 (Auch: (= Graduate Texts in Mathematics. 102). Springer, New York u. a. 1984, ISBN 0-387-90969-9).
mit Thomas J. Enright: On an infinitesimal characterization of the discrete series. In: Annals of Mathematics. Band 102, Nr. 1, 1975, S. 1–15, .
mit Donald G. Babbitt: Deformations of nilpotent matrices over rings and reduction of analytic families of meromorphic differential equations (= Memoirs of the American Mathematical Society. 325, ). American Mathematical Society, Providence RI 1985.
mit Ramesh Gangolli: Harmonic analysis of spherical functions on real reductive groups (= Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete. 101). Springer, Berlin u. a. 1988, ISBN 3-540-18302-7.
An introduction to harmonic analysis on semisimple Lie groups (= Cambridge Studies in Advanced Mathematics. 16). Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1989, ISBN 0-521-34156-6.
mit Donald G. Babbitt: Local moduli for meromorphic differential equations (= Asterisque. 169/170, ). Société Mathématique de France, Paris 1989.
Algebra in ancient and modern times (= Mathematical World. 12). American Mathematical Society u. a., Providence RI 1998, ISBN 0-8218-0989-X.
The Selected Works of V. S. Varadarajan. American Mathematical Society u. a., Providence RI 1999, ISBN 0-8218-1068-5.
als Herausgeber mit Robert S. Doran: The mathematical legacy of Harish-Chandra. A celebration of representation theory and harmonic analysis. An AMS special session honoring the memory of Harish-Chandra, January 9–10, 1998, Baltimore, Maryland (= Proceedings of Symposia in Pure Mathematics. 68). American Mathematical Society, Providence RI 2000, ISBN 0-8218-1197-5.
Supersymmetry for Mathematicians. An introduction (= Courant Lecture Notes in Mathematics. 11). American Mathematical Society, Providence RI 2004, ISBN 0-8218-3574-2.
Euler through time. A new look at old themes. American Mathematical Society, Providence RI 2006, ISBN 0-8218-3580-7.
Reflections on Quanta, Symmetries, and Supersymmetries. Springer, New York u. a. 2011, ISBN 978-1-441-90666-3.
Weblinks
Homepage
Nachruf UCLA
Recollections of V. S. Varadarajan, Notices AMS
Einzelnachweise
Mathematiker (20. Jahrhundert)
Hochschullehrer (University of California, Los Angeles)
Ehrendoktor der Universität Genf
Fellow der American Mathematical Society
Inder
US-Amerikaner
Geboren 1937
Gestorben 2019
Mann
|
6335432
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https://de.wikipedia.org/wiki/Troph%C3%A9e%20d%E2%80%99Or%20F%C3%A9minin
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Trophée d’Or Féminin
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Die Trophée d’Or Féminin ist ein ehemaliges französisches Etappenrennen im Frauenradsport.
Die Trophée d’Or Féminin wurde seit 1997 ausgetragen; das Rennen war Teil des UCI-Kalenders in Kategorie 2.2. Das Rennen führte über rund 500 Kilometer und bestand aus fünf Etappen und einem Einzel- oder Mannschafts-Zeitfahren. Start und Ziel lagen im zentralfranzösischen Saint-Amand-Montrond. Die Austragung des Rennens für 2017 wurde annulliert, auch 2018 fand das Rennen nicht statt.
Palmarès
Je zwei Mal gewonnen wurde das Rennen von der Schwedin Emma Johansson (2008, 2010) und der Litauerin Edita Pučinskaitė (2001, 2004).
Weblinks
Offizielle Website (französisch)
Ergebnisse der Trophée d’Or auf radsportseiten.net
Galerie der Siegerinnen auf trophee-d-or.fr (französisch)
Einzelnachweise
Frauenradrennen
Sportveranstaltung in Frankreich
Etappenrennen
Ehemaliges Straßenradrennen
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